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KI-generiertes Transkript
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Einen guten Tag meine Damen und Herren, 60 Minuten aktuelle Information aus dem Studio des Mittagsschanals.
Redakteur im Mikrofon ist Wolfgang Steinwendner.
Inlandsthema Nummer eins heute, die Hochwasserschäden in Österreich.
Wir ziehen eine erste Bilanz.
Im Gesundheitsministerium in Wien beschäftigt man sich heute mit Lärm und Lärmschutz.
In dieser Stunde findet eine Pressekonferenz zu diesem Thema statt.
Und ergänzt wird das Inlandsprogramm durch den obligaten Blick in die heute erschienenen Zeitungen.
Aus der Bundesrepublik Deutschland wird im Zusammenhang mit der Ermordung des Bankiers Jürgen Ponto eine Verhaftung gemeldet.
Um den weiteren Auslandsberichten informieren wir Sie vom Fortgang der jüngsten Ostmission des amerikanischen Außenministers und damit zusammenhängend bringen wir eine Analyse der sowjetischen Afrikapolitik.
In Frankreich hält die Regierung trotz massiver Bürgerproteste am Nuklearprogramm fest und in Spanien mehrt sich der Widerstand gegen das Wirtschaftsprogramm der Regierung.
Im Kulturteil des Mittagsschanals bringen wir dann aktuelle Berichte von den Festspielen in Salzburg und in Bregenz.
Zunächst aber Nachrichten und das Wetter für die Meldungen.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Poindl, Sprecher Herbert Queste.
Bundesrepublik Deutschland.
Bei der Großfahndung nach dem Mördern des Bankiers Jürgen Ponto hatte die Polizei in der vergangenen Nacht möglicherweise einen ersten Erfolg.
In Frankfurt wurde eine 23-jährige Frau namens Eleonore Maria Pönzken festgenommen, die im Verdacht steht, an dem Attentat beteiligt gewesen zu sein.
Ihr Name war bisher allerdings im Zusammenhang mit dem Anschlag nicht genannt worden.
Angeblich gehört sie der Anarchisten-Szene in Frankfurt an.
Sie soll bereits früher mehrmals bei Demonstrationen festgenommen worden sein.
Nach wie vor suchen die Behörden drei andere Frauen, die der Tat verdächtig sind.
Zu ihnen gehört die 27-jährige Susanne Albrecht, die mit der Familie Ponto befreundet war.
Österreich
Die Hochwassergefahr ist offenbar weitgehend gebannt.
Der Wasserstand der Zubringerflüsse der Donau geht bereits zurück.
Ein Ansteigen des Wasserstandes der Donau im Bayerischen Raum wird sich nach Angaben des Hydrographischen Dienstes der oberösterreichischen Landesregierung nur in einer Verzögerung des Rückgangs der Fluten auswirken.
Neue Überschwemmungen sind nicht zu befürchten.
In Wien hat der Wasserstand der Donau um 11 Uhr 6,67 Meter erreicht.
Er wird voraussichtlich noch in den Mittagsstunden bis 6,70 Meter steigen.
Die Personenschifffahrt auf der Donau und die Rollfähren im Kloster Neuburg, Pöchlern, Spitz und Weißenkirchen sind nach wie vor eingestellt.
Der Vizepräsident der Wiener Arbeiterkammer, Eberhard von der ÖVP, hat heute die Idee einer 10-prozentigen Autosondersteuer als weiteren Anschlag auf die Arbeitnehmer bezeichnet, die ihr Fahrzeug zur Berufsausübung oder zur Erreichung der Arbeitsstätte benötigen.
Die Rechtfertigung, die Kreisky für diese Steuer genannt hat, nämlich die durch PKW-Unfälle entstehenden hohen Krankenhauskosten, lehnte Eberhard als nicht stichhaltig ab, damit derselben Begründung demnächst auch Skifahrer zur Zahlung einer Sondersteuer verpflichtet werden könnten.
Das Sozialministerium hat Entwürfe für Novellen zum Kriegsopferversorgungsgesetz, Heeresversorgungsgesetz und zum Gesetz über die Gewährung von Hilfeleistungen für Verbrechensopfer zur Begutachtung versendet.
Neben Verbesserungen im Leistungsrecht soll der Bereich der Rehabilitation der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung angepasst werden.
Wichtigster Punkt einer Novelle zum Gesetz über Hilfeleistungen für Verbrechensopfer soll es sein, unbeteiligten Personen, die bei der Verfolgung fliehender Täter verletzt werden, künftig Schadenersatzleistungen auszuzahlen.
Dieser Personenkreis ist bisher deshalb zumeist leer ausgegangen, weil das Amtshaftungsgesetz für ihn nicht anwendbar ist.
Der Lenkungsausschuss der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Staaten, ist heute in Wien zu einer zweitägigen Sitzung zusammengetreten.
Wichtigste Aufgabe der Staatssekretäre und Notenbankpräsidenten der 13 OPEC-Staaten ist die Vergabe von weiteren Geldmitteln aus dem 1976 geschaffenen Fonds für Entwicklungsprojekte in den ärmsten Ländern der Welt.
Bei ihrer Tagung im März dieses Jahres in Wien hatten die Finanzminister der OPEC den Sonderfonds auf 25 Milliarden Schilling aufgestockt.
Am Donnerstag werden die Finanzminister des Ölkartells in ihrer halbjährlichen Routinekonferenz über die Schwäche des amerikanischen Dollars und die Auswirkungen auf den Ölpreis beraten.
Ägypten
Die amerikanisch-ägyptischen Gespräche sind heute Vormittag mit einer Unterredung zwischen den Außenministern Vance und Fahmy fortgesetzt worden.
An den Gesprächen soll auch der ägyptische Kriegsminister Gamassi teilnehmen.
Am Nachmittag wird Vance zum zweiten Mal mit Präsident Sadat zusammentreffen.
Für den Abend ist eine gemeinsame Pressekonferenz angesetzt.
Der amerikanische Außenminister und der ägyptische Präsident haben sich gestern nach Aufnahme ihrer Gespräche optimistisch gezeigt, dass die Genferner Ostfriedenskonferenz noch heuer wieder aufgenommen werden könne.
Schwierigstes Problem ist dabei die Vertretung der Palästinenser.
Die Sowjetunion nimmt gegenüber der Mission des amerikanischen Außenministers eine reservierte Haltung ein.
Die Regierungszeitung Izvestia schreibt, die USA hätten sich auf die Seite Israels gestellt und damit die Rolle eines ehrlichen Maklers im Nahostkonflikt verloren.
USA
Fünf Tage vor der Sommerpause des Kongresses hat Präsident Carter die Abgeordneten neuerlich zur beschleunigten Verabschiedung seines Energiesparprogramms aufgefordert.
In seinem dringenden Appell erläuterte der Präsident noch einmal die Schwerpunkte, in denen er sich mit der demokratischen Kongressmehrheit einig ist.
Preiserhöhung für Neuentdeck des Naturgas bei gleichzeitiger Beibehaltung der Preiskontrolle, Erhöhung der Benzinsteuer und Verwendung der Mehreinnahmen für den Ausbau der Massenverkehrsmittel und für den Straßenbau.
Der Energieausschuss des amerikanischen Senats hat unterdessen strenge Verbrauchsrichtlinien für Personenwagen gebilligt.
Danach dürfen in den Vereinigten Staaten zugelassene Autos ab Baujahr 1980 nicht mehr als 14,5 Liter Benzin pro 100 Kilometer verbrauchen.
Für 1985 wurde der Höchstverbrauch sogar mit 11 Litern begrenzt.
Hält sich ein Produzent nicht an diese Grenzen, soll er mit Geldstrafen bis zu 10.000 Dollar pro Wagen zu rechnen haben.
Der Gesetzentwurf muss allerdings noch beide Häuser des Kongresses passieren.
Schweiz Durch den Ausbau der Wasserkraft will die Schweiz in absehbarer Zeit von der Bundesrepublik Deutschland in der Energieversorgung unabhängig und damit Selbstversorger werden.
Wichtigstes Projekt ist der Ausbau der Wasserkraftwerke im Berner Oberland.
Bis 1980 sollen weitere 300 Megawatt Jahresleistung zur Verfügung stehen.
Wesentlicher Bestandteil ist dabei das Umweltswerk Oberar-Grimsel.
In Zeiten geringerem Energiebedarf soll Wasser in den höher gelegenen Oberar-Stausee gepumpt werden.
Diese Wassermenge steht dann zu Zeiten eines höheren Bedarfes zur Verfügung.
Die Kosten des Projektes betragen etwa 1,7 Milliarden Schilling.
Frankreich.
In einem Radio-Interview versicherte Industrieminister Monnory in einer Stellungnahme zur Energiepolitik der Regierung in Paris, die Arbeiten am Kernkraftwerk Syberphénix in Malville würden trotz der jüngsten Demonstrationen so schnell wie möglich zu Ende geführt, weil, wie der Minister sagte, der Wohlstand der Bevölkerung davon abhänge.
Monnory hob zugleich hervor, dass die Sicherheit der in der Nähe des Kernkraftwerkes lebenden Menschen gewährleistet sei.
Falls notwendig, werde man die Sicherheitsmaßnahmen noch verstärken.
Frankreich habe im Übrigen nicht die Absicht, betonte der Industrieminister, seine Nuklearpolitik zu ändern.
Auch der Bau von weiteren sogenannten schnellen Brüdern werde fortgeführt.
Spanien.
Die Regierung in Madrid hat heute die ersten Parteien legalisiert, die für eine Abschaffung der Monarchie eintreten.
Während die Republikanische Aktionspartei neu gegründet wurde, kämpften Vertreter der republikanischen Linken von Katalonien im Bürgerkrieg vor 41 Jahren gegen General Franco.
Bei den Wahlen im Juni dieses Jahres errang der Führer der republikanischen Linken auf einer unabhängigen Liste einen Sitz im Abgeordnetenhaus.
Seit dem Tode Frankos vor mehr als eineinhalb Jahren wurden 155 politische Parteien und Gruppierungen zugelassen.
Äthiopien Die Regierung in Addis Abeba hat heute eine außerordentliche Sitzung der OAU, der Organisation für die Einheit Afrikas, zur Erörterung der somalischen Übergriffe auf das Territorium Äthiopiens gefordert.
In einem Telegramm an den amtierenden Vorsitzenden der UAU-Ministerkonferenz, den Außenminister Gabuns, Bongo, heißt es, Äthiopien erwarte eine baldige Einberufung einer solchen Sitzung.
Großbritannien Die Ölgesellschaft British Patrol ist westlich der Shetland-Inseln auf die erste größere Ölquelle im Atlantik gestoßen.
Die bisher entdeckten Erdölfelder befinden sich in der Nordsee.
Allerdings sind noch Probebohrungen notwendig, um den Wert der neuen Ölquelle beurteilen zu können.
Das neu entdeckte Öl soll schwerer als das Nordseeöl sein.
Die Ölfelder in der Nordsee produzieren derzeit etwa ein Drittel des britischen Bedarfes.
Im Jahr 1980 hofft Großbritannien, auf Ölimporte verzichten zu können.
Argentinien
In der im Süden Argentiniens gelegenen Provinz Chubut ist eines der größten Erdölvorkommen Südamerikas entdeckt worden.
Nach Angaben der Behörden befindet sich die Fundstätte in 1100 Meter Tiefe im Gebiet des Rio Mayo, unweit der chilenischen Grenze.
Die Förderarbeiten sollen in Kürze aufgenommen werden.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
An der Rückseite des jetzt mit seinem Kern über Polen liegenden Tiefs hält mit einer nördlichen Strömung die Zufuhr kühler Luftmassen gegen den Ostalpenraum weiter an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Zunächst noch allgemein starke oder geschlossene Bewölkung und strichweise Regen, vor allem im Nordstau der Gebirge.
Im weiteren Verlauf Bewölkungsauflockerungen in erster Linie im Westen und Süden des Bundesgebietes.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 20, Frühtemperaturen morgen 5 bis 13 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch im Norden und Osten Österreichs sowie im Alpen-Nordrand
Bei meist starker Bewölkung strichweise noch etwas Niederschlag.
Im übrigen Bundesgebiet aufgelockert bewölkt und allgemein niederschlagsfrei.
Winde aus Nordwest bis Nord, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 23 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 15 Grad, Westwind 15 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 16 Grad, Nord 25.
Linz bedeckt 15 Grad, West 25.
Salzburg bedeckt 13 Grad, Südostwind 5 Kilometer pro Stunde.
Innsbruck bedeckt 15 Grad, Ost 5.
Pregens wolkig, 16 Grad, Nordwest 5.
Graz stark bewölkt, 18 Grad Windstille und Klagenfurt stark bewölkt, 18 Grad Windstille.
Zwölf Uhr und zwölf Minuten ist es jetzt.
Zunächst ein Inlandsthema.
Hochwasser und schwere Schäden in den meisten Teilen Österreichs nach den massiven Regenfällen seit dem Wochenende.
Gestern Nachmittag hat sich die Schlechtwetterfront vom Westen in den Osten Österreichs verlagert.
Das Schlimmste dürfte aber überstanden sein.
An die schweren Schäden, die vor allem in Westösterreich durch das Hochwasser entstanden sind, wird man sich allerdings noch lange erinnern.
Durch Erdrutsche und Vermohrungen, blockierte Straßen, eingestürzte Stege und Brücken, schwer beschädigte und geräumte Häuser, tausende Urlauber, die auf blockierten Straßen ihr Heil in der Flucht suchten.
Wie gesagt, das Schlimmste dürfte überstanden sein.
Jetzt aber gilt es eine Bilanz der Schäden zu ziehen, Bilanz dessen, was durch die Naturkatastrophe verwüstet oder zerstört wurde.
Mitarbeiter der Landesstudios berichten aus den am meisten betroffenen Gebieten.
In Salzburg scheint die Hochwassergefahr gebannt zu sein.
In den vergangenen Stunden wurden keine neuen Schäden gemeldet.
Sichtbares Zeichen der gebesserten Situation.
Der Wasserstand der Salzach ist in der vergangenen Nacht auf 5,30 Meter abgesunken.
Das ist bereits 20 Zentimeter unter der Hochwasserwarngrenze.
Obwohl die Höhe der Schäden noch nicht errechnet werden konnte, steht fest, dass es die schwerste Unwetterkatastrophe seit 1959 war.
Besonders arg betroffen wurden die Gemeinden Weidwörth bei Oberndorf, Werfenweng, Hüttau, Vilsmoos, Lofer, Unken, Grödig und der Stadtteil Rott in Salzburg.
Die Salzburger Landesregierung hat inzwischen als Soforthilfe 10 Millionen Schilling bereitgestellt.
Außerdem kündigte gestern Landeshauptmann Dr. Haslauer einen Spendenaufruf an die Salzburger Bevölkerung an.
Man will bei den Hilfsmaßnahmen vor allem darauf achten, dass sie unbürokratisch und rasch erfolgen.
Obwohl, wie gesagt, eine gewisse Normalisierung eingetreten ist, stehen noch immer in zahlreichen Orten die Feuerwehren, Gendarmerie, das Bundesheer und viele freiwillige Helfer im Einsatz.
In Tirol haben die Regenfälle heute Nacht weitgehend aufgehört, der Pegelstand der Flüsse und Bäche ist zurückgegangen.
So etwa der Inn in Innsbruck, wo gestern noch 311 Zentimeter Wasserstand gemessen wurde, heute sind es nur noch 243 Zentimeter.
Heute schon ein Resümee über die Unwetterschäden zu ziehen ist schwierig.
Die heftigen Regenfälle dürften in Tirol ein Todesopfer gefordert haben.
Seit Sonntag ist im Bezirk Reutte ein neunjähriger Bub aus Deutschland vermisst, der vermutlich mit einer Holzbrücke weggeschwemmt wurde.
Unwetterschwerpunkte waren die Bezirke Kufstein und Kiezbühl, wo die Sachschäden in die Millionen gehen.
In Kufstein, die Orte Söll, Scheffau, Elma und Going sind am ärgsten betroffen, werden Gesamtschäden von 100 Millionen Schilling geschätzt.
Während des gesamten gestrigen Tages und auch noch in der Nacht waren Feuerwehren, Jeanne-Marie, Männer der Bundesstraßenverwaltung, der ÖBB und Hilfskräfte pausenlos im Einsatz.
Besonders in der Gemeinde Elmau musste geholfen werden, Sturmböen hatten dort einige Haustöcher abgetragen.
Wegen Vermurrungen gesperrt sind derzeit noch die Planseestraße, die Bodenstraße von Gießenbach nach Leutasch und die Landesstraße von Hintertiersee nach Ascher.
Die Kasbachstraße zwischen Jenbach und Maurach ist seit gestern Abend wieder einspurig befahrbar.
In Oberösterreich hat sich die Situation heute Vormittag weitgehend stabilisiert.
Wie der hydrographische Dienst der Landesregierung meldet, sind sämtliche Zubringer der Donau im Fallen.
Da die bayerische Donau, wenn auch nur geringfügig im Steigen ist, wird sich der Wasserstand der oberösterreichischen Donau im Laufe des Tages nur wenig ändern.
Heute früh hat sich allerdings die Hochwasserlage noch einmal dramatisch zugespitzt, als die Flutwelle der Donau Mauthausen erreichte.
Die Hochwassermarke wurde hier um rund zwei Meter überschritten und die Bundesstraße 3 auf einer Länge von zwei Kilometern überflutet.
Die Aufräumungsarbeiten sind hier noch im Gang.
Auch in den vom Hochwasser am schwersten betroffenen Gebieten des Bundeslandes, dem Bezirk und der Stadt Steyr, dem Almtal und Teilen des Salzkammerguts, sind gegenwärtig hunderte Feuerwehrmänner im Einsatz.
Vermurungen werden beseitigt und die vom Wasser beschädigten Häuser gesichert.
Alle Bewohner von Gebäuden, die gestern evakuiert werden mussten, konnten heute in ihre Wohnungen zurückkehren.
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Straßen des Bundeslandes wieder befahrbar.
Im Bahnverkehr ist derzeit nur noch die Steiertalstrecke gesperrt.
Die Personenschifffahrt auf der Donau ist eingestellt.
Personen sind in Oberösterreich nicht zu Schaden gekommen.
Ein Überblick über die Höhe der Sachschäden liegt noch nicht vor.
Nach Auskunft der Bezirkshauptmannschaften dürften aber Millionenwerte vernichtet worden sein.
Und das waren Situationsberichte aus Salzburg, Tirol und Oberösterreich.
Und jetzt hoffen wir Einzelheiten aus Niederösterreich zu erfahren.
Am schwersten war ja Niederösterreich das Machtland, dem Raum Stephanshard-Adaker betroffen.
Was die Hydrologen gestern vorausgesagt haben, ist heute eingetroffen.
Im Markt Artaker im Bezirk Amstetten ist die Donau aus den Ufern getreten.
30 bewohnte Gehöfte sind überflutet.
Personen sind bisher nicht zu Schaden gekommen.
Rund 400 Feuerwehrleute konnten seit gestern früh 338 Rinder und 268 Schweine vor dem Hochwasser retten.
Entweder wurde das Vieh aus dem Hochwassergebiet herausgebracht oder in einigen Fällen haben die Bauern ihre Rinder und Schweine in gemauerte Schuppen im ersten Stock der Gehöfte hinaufgetrieben.
Nach dem Vieh wurden die Einrichtungsgegenstände in die Obergeschosse gebracht.
Derzeit sind im Markt Adacker 25 Gehöfte nur mit Zielen zu erreichen.
Seit Jahren wird dieses Gebiet, das sogenannte Machland Süd, vom Hochwasser heimgesucht.
Der Bürgermeister Karl Amon macht die Kraftwerke für das rasche Ansteigen der Donau verantwortlich.
Vor dem Bau der Kraftwerke kam das Hochwasser langsam und ging schnell ab.
Jetzt ist das umgekehrt.
Jetzt kommt es schnell und geht langsam weg für die Flur in der Katastrophe.
Die Kraftwerke haben ihre Zeiten, wo sie fluten und ablassen, dagegen ist nicht anzukämpfen.
Könnte man nicht mit einem Dammbau die Häuser im Überschwemmungsgebiet schützen?
Im Überschwemmungsgebiet wurde uns kein Damm genehmigt, und zwar die Donau sollte nicht eingeengt werden wegen des Unterlaufes.
Die Marktgemeinde, also der Markt Aardacker, wird durch einen Damm geschützt, der ist soeben im Bau und da fürcht man natürlich eine Katastrophe jetzt.
Wie hoch ist denn der Schaden nach so einem Hochwasser?
nach jedem Hochwasser verschieden.
Wir sind jetzt mitten in der Ernte.
Es sind so circa 40 bis 50 Prozent der Körnerfrucht noch draußen.
Das kann man erst nach der Erhebung feststellen.
Geht auf jeden Fall in die Millionen.
Die Feuerwehr hält mit Ziegeln die Verbindung zu den einzelnen Gehöften aufrecht und versorgt die Bewohner mit Trinkwasser und Nahrung.
Noch ist kein Ende des Hochwassers abzusehen.
Gegenwärtig steigt hier im Markt Adacker die Donau in der Stunde noch um rund 8 Zentimeter.
Die Landesregierung tritt seit dem Jahre 1971 für die Aussiedelung der Bauern aus dem Überschwemmungsgebiet ein.
Von den insgesamt 44 Anwesen konnten bisher 12 ausgesiedelt werden, neun Häuser sind derzeit im Bau und weitere neun Landwirte sind aussiedelungswillig.
Zwölf Bauern haben sich bisher geweigert, ihr Anwesen zu verlassen.
Wenn ein Bauer bereit ist, auszusiedeln, so wird sein Anwesen geschätzt.
Der Bauer erhält dann 80 Prozent des Schätzwertes ausbezahlt und kann beim Neubau des Hofes mit Beihilfen von Bund und Land rechnen.
Reporter aus den Hochwassergebieten waren Georg Steinnitz, Siegfried Dieter, Helmut Krieg, Hofer und Franz Eisel.
In einer Minute ist es 12.20 Uhr.
Wir setzen unser Programm fort mit dem obligaten Blick in die heute erschienenen österreichischen Zeitungen.
Ausfall der Zitate Erich Eichinger.
Die wenigen innenpolitischen Kommentare sind heute meist der Diskussion über die Einführung einer Autosondersteuer gewidmet.
So meint zum Beispiel in der Wochenpresse Duglore Pizzini.
So flink, als ginge es auch diesmal nur um den Einfall, die fügsamen Alpenrepublikaner zu einem Volk von Nassrasierern zu reformieren, erfand der Kanzler seine 10-prozentige Autosondersteuer.
Und dazu, Spaß muss sein, der sogenannte Gesundheitspickerl.
Mit dessen Hilfe, der ungefragt zur Kasse gezerrte BS-Nutznießer seiner Umwelt demonstrieren darf, dass er am Abbau des Spitalsdefizits beteiligt ist.
Der Kanzler als Pickkönig.
Ob dieser König sticht?
In der Folge meint die Autorin, die Finanzsituation der Spitäler lasse sich auch durch neue Millionenspritzen nicht kurieren, weil das System falsch sei.
Ein leckes Fass ohne Boden wird nicht saniert, wenn man ihm dieses oder jenes zusätzliche Rinnsal aus trüben Quellen zuleitet.
Und abschließend liest man in der Wochenpresse?
Denn, so hoffnungslos die Lage auch sein mag, ernst ist sie hierzulande noch lange nicht.
Es sei denn, man weiß das Grollen an der roten Basis zu deuten, auch Linke fahren Auto, und seinen Niederschlag im oberösterreichischen Tagblatt zu interpretieren.
Auch ein Mann wie Kreisky kann sich irren, und hier hat er sich offenbar geirrt, heißt es im SP-Blatt.
Pickkönig hat gestochen ins Wespennest.
Ähnliche Gedankengänge finden sich bei Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksplatz.
Er hat ihnen schon einiges aufzulösen gegeben.
Kreis geht den Sozialisten.
Kein Wunder, ist ihnen doch allen noch in beste Erinnerung, wie die ÖVP seinerzeit über die Autosondersteuer gestolpert und gefallen ist.
Und damals war von sonstigen Belastungen weit und breit nichts zu sehen.
Dementsprechend sind auch die Reaktionen der Genossen auf Kreiskis Sondersteuervorschlag.
Da wird herumgeredet, da wird sich gewunden und hier und da flackert verstohlene Kritik auf, was bei der ansonsten blinden Gefolgschaft schon einiges heißen will.
So konzediert etwa das sozialistische Tagblatt dem Parteivorsitzenden, dass eben keiner, auch nicht ein Kreiski, unfehlbar ist.
Was im Klartext etwa soviel heißt, dass der Kreisky-Vorschlag ein Unding ist.
Zettel meint, dass der Vorschlag lediglich eine Diskussionsgrundlage sein könnte und nur ein Benja und ein Starrebacher flüchten sich gehorsamst in Scheinargumente.
Die Sondersteuer treffe den Konsumenten nicht, die werden, schönartig, die bösen Importfirmen zu schlucken haben.
Schade, dass die Herren erst bei den Autopreisen auf diese Idee gekommen sind.
Wie einfach ist es nämlich jetzt, das Budget-Desaster wieder loszuwerden.
Lasst uns einfach alle Konsumgüter, vom Kaffee bis zum Waschmittel, vom Hosenknopf bis zur Tiefkühltruhe, mit einer Sondersteuer belegen.
Der Handel wird schon schlucken und der Androsch wird sich freuen.
Lacht da jemand?
Fragt Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Als Confusio enarmis empfindet ein Kurzkommentar in der Presse die Diskussion in der SPÖ über eine etwaige Autosondersteuer.
Man liest unter anderem Obwohl der erhoffte Steuererlös den Spitälern zufließen soll, hat die Frau Gesundheitsminister noch keine Brandrede für den neuen fiskalischen Coup gehalten.
Arbe Vize-Hobel kann sich mit der Mehrbelastung seiner Klubmitglieder auch nicht recht anfreunden, wird aber spätestens dann dafür sein, wenn alle anderen Parteigenossen auch dafür sind.
Dem Zuschauer dieses turbulent-konfusen Geplänkels drängt sich der Schluss auf, Kreisky wollte mit der Idee nur von Wichtigerem ablenken.
Vielleicht von den heute noch gar nicht abzusehenden Wirkungen des zweiten Abgabenänderungsgesetzes auf das Sozialkapital der Betriebe.
Soweit die Presse zum Plan einer Autosondersteuer.
Im SPÖ-Zentralorgan Arbeiterzeitung beschäftigt sich Rainer Mayrhofer mit Schulfragen.
Er stellt dabei fest, die Forderung von Unterrichtsminister Sinovac, die integrierte Gesamtschule aller 10- bis 14-Jährigen zur Schule der Zukunft zu machen, sei mehr als berechtigt.
Der Kommentar in der AZ knüpft bei der gestrigen Kritik des kulturpolitischen Referenten des ÖVP-Arbeiter- und Angestelltenbundes Schambeck an, der der SPÖ vorgeworfen hat, im Schulbereich Re-Ideologisierung zu betreiben.
Der Autor schreibt,
Mit ihren ständigen Quertreibereien gegen alle fortschrittlichen Schulversuche, die fast ausnahmslos hervorragende Resultate zeitigen, macht die ÖVP selbst freilich nichts anderes als handfeste Gesellschaftspolitik erzkonservativer Prägung.
Für ihre Ideologie ist ihr in diesem Zusammenhang nichts zu teuer, auch nicht die Zukunftsaussichten der 10- bis 14-Jährigen, die heute viel zu früh beim Verlassen der Volksschule vorbestimmt werden.
Dass die ÖVP dabei so weit geht, ihre bisherige Kompromissbereitschaft in der Frage einer Gesamtschule für alle Hauptschüler beinahe zurückzuziehen, trotz der erfreulichen Resultate der Schulversuche, das und nicht die Haltung der SPÖ, wie Schambeck behauptet, ist ein Rückschritt für alle heranwachsenden Schüler.
Das waren Auszüge aus österreichischen Zeitungen und jetzt ein gesundheitspolitisches Thema.
Die moderne Industriegesellschaft bringt vor allem in den letzten Jahren mehr beachtet eine ganze Reihe von Problemen mit sich, die von der Umweltverschmutzung bis zu Energiefragen reichen.
Auch eine andere Zivilisationskrankheit gewinnt vor allem in den städtischen Ballungsräumen immer mehr an Bedeutung.
Der Lärm.
Lärm verursacht durch Baumaschinen, durch Autos, durch laute Betriebe, nicht zuletzt aber auch recht häufig durch allzu laute Geräte im eigenen Haushalt, die den Nachbarn empfindlich stören können.
Lärm als Belastungsquelle, so haben Untersuchungen ergeben, führt nicht nur zu Aggressionen und Stress, sondern manchmal auch zu sogenannten echten Krankheitsbildern.
Hier Abhilfe zu schaffen, hat sich nun Gesundheitsministerin Leo Dolter vorgenommen.
Wilfried Seifert berichtet aus dem Gesundheitsministerium.
Musik wird störend oft empfunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden.
Schon Wilhelm Busch hat sich also bereits im vorigen und sicherlich wesentlich ruhigeren Jahrhundert von Lärm belästigt gefühlt.
Heute ist Lärm einer der vielleicht nicht so sehr beachteten, aber trotzdem sehr gravierenden Umweltbelastungen.
Schwerhörigkeit als Folge von Dauerlärm ist die häufigste in Österreich registrierte Berufskrankheit.
Zwei Millionen Österreicher leben in schlecht schallisolierten Wohnungen und mehr als jeder zweite Bürger dieses Landes fühlt sich in seiner Wohnung mehr oder weniger vom Lärm belästigt.
Dazu ist zu bemerken, dass nach 1960 gebaute Wohnungen messbar schlechter schallisoliert sind als die früheren Bauten.
Und das, obwohl ebenfalls messbar die Lärmbelästigung derzeit zumindest noch ständig steigt.
Fortschreitende Technisierung ist vielleicht dazu der Stichwort, fortschreitende Elektrifizierung, fortschreitende Motorisierung.
Gesetzliche Maßnahmen gegen die zunehmende Lärmbelästigung gibt es zwar in beträchtlicher Zahl, jedoch keine, und das ist sicher Aufgabe eines bereits lange erwarteten und jahrelang diskutierten Umweltschutzgesetzes, keine gesetzlichen Regelungen gibt es nämlich gegen die Addition des Lärms.
Straßenlärm, Gewerbelärm, individueller Lärm, jeder einzelne vielleicht gerade noch verträglich, in der Summe aber zum Teil schon ernst gesundheitsgefährdend.
Der Bund muss hier als Zentralgewalt zweifellos Initiativen setzen, denn den schlaflosen Bürger interessiert sicher kaum, ob der Lärm von einem Verkehrsmittel oder einem Gewerbebetrieb verursacht wird und damit in Bundeskompetenz fällt oder auf Baumaschinen, Straßenarbeiten oder die schlechte Isolierung seiner Wohnung zurückzuführen ist und daher Landessache bleibt.
Solange es aber noch kein einheitliches Gesetz gibt und bis dahin kann es doch noch eine ganze Weile dauern, will das Gesundheitsministerium den Lärm auf andere Weise bekämpfen.
Wie schon beim Rauchen und für die Ernährung und einige andere Dinge gibt es ab heute auch eine Fibel zur Lärmbekämpfung.
Denn Lärm scheint grundsätzlich etwas zu sein, was der andere macht.
Gesundheitsministerin Leodolter.
Wir wollen sozusagen viel Lärm um den Lärm machen, damit man in Zukunft mehr an ihn denkt, mehr auf ihn achtet und sich lärmbewusster verhält.
Und das ist eben nur möglich, wenn es uns ins Bewusstsein kommt und man dann selbst erkennt, wann man eben so einen Lärm vermeiden könnte.
Das Büchlein gibt in gedrängter Form Auskunft über die Ergebnisse einer Reihe von Studien des Gesundheitsministeriums und ist auch dort dem Gesundheitsministerium für jeden Interessenten frei erhältlich.
Auskunft darüber, was der Einzelne wirklich tun kann, nicht nur, um selbst Lärm zu vermeiden, sondern auch, um sich gegen unerwünschten Lärm zur Wehr zu setzen.
Hauptanliegen ist jedoch, wie gesagt, den Bürger zu mehr Lärmbewusstsein zu erziehen.
Den Bürger aber auch, und zumindest genauso wichtig, auch die Produzenten.
Bei einem Test elektrischer Haushaltsgeräte ergab sich nämlich, dass 80 Prozent dieser Geräte objektiv zu laut waren.
Bei aller Bereitschaft zur Mitarbeit des Bürgers wird jedoch eine bundeseinheitliche Regelung, ein Umweltschutzgesetz, das auch diesen Aspekt umfasst, nicht mehr sehr lange auf sich warten lassen dürfen, sollen nicht alle Lärmschutzinitiativen viel Lärm um nichts bleiben.
So weit das Wichtigste von der heutigen Pressekonferenz im Gesundheitsministerium und damit zurück zu Wolfgang Steinweiner ins Funkhaus.
Sie hörten Wilfried Seifert aus dem Gesundheitsministerium, 12.29 Uhr, eine Minute vor halb eins ist es jetzt von der Gesundheitspolitik zur Außenpolitik.
Zum zweiten Mal in seiner bisherigen Karriere als Außenminister der Vereinigten Staaten unternimmt derzeit Cyrus Vance den Versuch in einer Nahostmission zwischen dem arabischen Lager und den israelischen Widersachern zu vermitteln.
Zum ersten Mal intervenierte Vance im Februar dieses Jahres im Nahen Osten.
Jetzt geht es in erster Linie darum, die Voraussetzungen für die Wiedereinberufung der Genfer Nahostkonferenz zu prüfen.
Die Araber dürften relativ geschlossen in diese Verhandlungsrunde gehen.
Ein prominentes Kairoer Blatt spricht von einer Aktionsplattform zwischen Ägypten, Syrien, Jordanien, Saudi-Arabien und der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO.
Aufgabe des amerikanischen Außenministers wird es nicht zuletzt sein, der arabischen Seite die israelischen Friedensvorstellungen zu erläutern.
Der israelische Ministerpräsident Begin war ja vor kurzem in den Vereinigten Staaten und hat dort diese Vorstellungen präzisiert.
Darüber hinaus wird Vance auch eigene amerikanische Lösungsvorschläge anbieten.
Die Israelis wollen zunächst die Bedingungen für die Genfer Konferenz klären.
Schlüsselfrage ist hier die Teilnahme oder genauer die Nicht-Teilnahme der PLO.
Die PLO wurde ja in letzter Zeit von Ministerpräsident Pekin mehrmals als Mörderbande qualifiziert, die nicht als Verhandlungspartner akzeptiert werden könne.
Derzeit also der amerikanische Außenminister im Nahen Osten.
Erste Station ist Ägypten.
Erster Gesprächspartner Präsident Sadat.
Dazu ein Bericht der BBC.
Am zweiten Tag der Gespräche verlagert sich der Akzent auf eine detaillierte Erörterung der Probleme und möglichen Lösungen des Nahostproblems.
Die Ägypter warten auf konkrete amerikanische Vorschläge, die den Weg nach Genf ebnen könnten, während die Amerikaner ihrerseits nach Möglichkeiten suchen, allem Anschein nach nicht miteinander zu vereinbarende Positionen in Einklang zu bringen.
Wie ein ranghoher Amerikaner sagte, stellt die palästinensische Vertretung in Genf das größte Verfahrensproblem dar.
Und auf amerikanischer Seite ist man offensichtlich beeindruckt von der Bereitschaft Sadats, flexibel und mit verschiedenen Lösungsvorschlägen an die Frage heranzugehen.
Weniger ermutigend dürften hingegen für die Amerikaner die anderen Stationen ihrer Nahostreise sein, obwohl der amerikanische Sprecher auf dem Flug nach Alexandria gegenüber der Presse andeutete, dass auch die Israelis in der Palästinenser-Frage möglicherweise eine weniger starre Haltung einnehmen werden, als man den öffentlichen Erklärungen der neuen Regierung entnehmen konnte.
Auf amerikanischer Seite soll der Eindruck vermieden werden, dass die Vance-Mission so etwas wie eine letzte Friedenschance darstellt.
Falls bei dieser Reise keine Einigung über eine Reihe von zentralen Fragen erzielt werden kann, dann sollen weitere Begegnungen vielleicht auf Außenminister-Ebene stattfinden, um die Schwierigkeiten, die einer Wiedereinberufung der Genfer Konferenz im Wege stehen, zu überwinden.
Vance, der nicht für seinen in der Öffentlichkeit zur Schau getragenen Optimismus bekannt ist, scheint jedoch im Stillen zuversichtlich über die Erfolgsaussichten seiner Reise zu sein.
Alle Parteien im Nahen Osten sind, wie er sagt, daran interessiert, so bald wie möglich die Verhandlungen aufzunehmen.
Und Präsident Sadat erklärte noch vor Beginn der Beratungen, er sei mehr als optimistisch, was das Ergebnis der Vance-Mission betreffe.
Das waren Informationen zur jüngsten Nahost-Mission des amerikanischen Außenministers.
Sie hörten einen Beitrag der BBC.
Mit Argus-Augen verfolgen aber nicht nur die unmittelbar Beteiligten die amerikanische Nahost-Initiative.
Auch die Sowjetunion sieht sich bemüßigt, das Geschehen im Nahen Osten zu kommentieren.
Die amtliche Nachrichtenagentur TASS räumt den Verhandlungen geringe Erfolgsaussichten ein, der Grund, wie es heißt, die amerikanische Voreingenommenheit für Israel.
Und noch eine zweite Attacke wird gegen die Vereinigten Staaten geritten.
Die Moskau-Iswestia führt die Kämpfe zwischen Äthiopien einerseits und von Somalia unterstützte Freischeller andererseits auf, wie es in der Iswestia heißt, amerikanisch-imperialistische Machenschaften zurück.
Eine recht sonderbare Überlegung, denn einerseits hat Moskau in den letzten Jahren Somalia mit umfangreichen Waffenlieferungen unterstützt und andererseits unterhält es zu den Militärmachthabern in Äthiopien enge Beziehungen.
Die Haltung Moskaus zu Nahost und zum somalisch-äthiopischen Konflikt analysiert nun Erhard Hutter aus Moskau.
Die sowjetische Afrikapolitik konzentriert sich gegenwärtig auf zwei Schwerpunkte.
Zum einen hat der ägyptisch-libysche Konflikt erneut die sowjetischen Pläne in Nahost durcheinandergebracht.
Andererseits hat der Territorialstreit zwischen Äthiopien und Somalia, von zwei Ländern also, die als Moskaus Bundesgenossen angesehen werden, weil sie den siegreichen Weg zum Sozialismus eingeschlagen haben, Moskaus strategische Zielsetzung gefährdet.
Für beide Konfliktherde wird laut sowjetischen Pressestimmen Amerika verantwortlich gemacht.
Washington versuche, aus der Unstimmigkeit zwischen Arabern Kapital für seine Ziele herauszuschlagen.
Die Reise des amerikanischen Außenministers Vance steht nach Moskauer Aussagen trotzdem unter keinem guten Stern, nachdem Washington vor kurzem der Regierung in Tel Aviv massive Waffenhilfe gewährt hat.
Die Regierungszeitung Izvestia zitiert den amerikanischen Vizepräsidenten Mondale, der behauptet hatte, die Beziehungen zwischen den USA und Israel seien harmonisch.
Darauf folgt der Schluss,
Deshalb kann die Mission von Vance kaum dazu beitragen, den Weg zu einer friedlichen Regelung hinaus zu bahnen.
Die staatliche Nachrichtenagentur TASS stößt ins selbe Horn.
Die Gespräche des amerikanischen Außenministers mit arabischen Führern geben sich nur äußerlich den Anschein einer Friedensmission.
Denn, wörtlich, Beijing hat in Washington die Zusicherung kompletter Unterstützung für seinen expansionistischen Kurs erhalten.
und das Versprechen für zusätzliche Lieferungen letzter Waffenmodelle.
Wie schon seinerzeit bei Kissingers Friedensmission in Nahost ist Moskau nachdrücklich darum bemüht, ein neuerliches Abkommen zwischen Kairo und Tererif zu unterbinden.
Von einer Teillösung hält Moskau nichts, weil dadurch Gefahr besteht, dass der Einfluss sinkt.
Diesen sieht der Kreml allein in einer Gesamtlösung garantiert
der auf dem Konferenztisch in Genf erreicht wird, wo die Sowjets mit den Vorsitz führen.
Auch am Horn von Afrika im Nordosten des Kontinents wird Amerika, der schwarze Peter, zugeschoben, weil Washington versucht, Äthiopien zu zerstückeln und Somalia zu neutralisieren.
Die Kehrtwendung Somalias ist in der sowjetischen Presse vollkommen totgeschwiegen worden, wohl ein Zeichen dafür, dass Somalias Reaktion gegen Moskau nicht einkalkuliert gewesen ist.
Das Land ist einer der stärksten Stützpunkte Moskaus im Indischen Ozean und bevorzugter Empfänger von Entwicklungshilfe.
Das sowjetische Engagement in Afrika ist vom strategischen Standpunkt aus verständlich.
Ein Stützpunkt in Äthiopien würde den Sowjets den lang ersehnten Zugang zum Roten Meer öffnen, wodurch die Erdölwege westlicher Staaten blockiert werden könnten.
Was Moskau aber auf dieser Marschroute unterschätzt hat, ist der stark durchschlagende Nationalismus von afrikanischen Staaten, würden sie sich auch äußerlich als Bundesgenossen der Sowjets deklarieren.
Die Tatsache, dass im Krisenvieleck am Ausgang des Roten Meeres sowjetische MiG-Jäger gegen Flugzeuge ebenfalls sowjetischer Bauart kämpfen, hat Somalias Reaktion beschleunigt.
Die Regierungszeitung Izvestia freilich schiebt diese Problematik beiseite,
und sucht die Schuld bei arabischen reaktionären Kreisen, wie es heißt offensichtlich Saudi-Arabien und bei den Vereinigten Staaten.
Wörtlich, Pläne haben eine wichtige Rolle erhalten, nach denen das Rote Meer zu einem arabischen Gewässer wird, hinter dem das Bestreben der Imperialisten steht, die Schifffahrtslinien
Sowjetische Afrika-Politik, Sie hörten Erhard Hutter.
Zu blutigen Zusammenstößen zwischen Atomkraftwerksgegnern und Polizisten war es am Wochenende im französischen Rontal in Malville gekommen.
Dass die französische Regierung aber trotz massivster Proteste nicht daran denkt, auch nur einen Schritt vom Nuklearprogramm abzugehen, das geht aus einer Erklärung des französischen Industrieministers einen Tag nach dem Geschehen von Malville hervor.
Einzelheiten von Hans Bartsch.
Es müssen schon wesentlich mehr als 20.000 oder 50.000 Demonstranten zusammenkommen, um die Pariser Regierung zur Änderung ihrer Politik zu bewegen.
Von den Demonstranten am Bauplatz des Schnellen Brüters in Cres-Malville hat wohl niemand die Illusion gehabt, die Regierung beeinflussen zu können.
Höchstens können sie die Öffentlichkeit etwas mehr auf die Probleme der zivilen Kernkraftnutzung aufmerksam machen.
Die Pariser Regierung hatte praktisch ohne Debatte im Parlament ihr Atomprogramm festgesetzt und ginge es nur nach ihr, so würde es auch über die kommenden Jahre hinweg ohne öffentliche Diskussion verwirklicht.
Das mag schlechter demokratischer Stil sein, entspricht aber der politischen Wirklichkeit Frankreichs.
Schon der Aufbau der militärischen Forst de Frappe wurde in den 50er und 60er Jahren ohne offene Zustimmung des Parlaments noch weniger der Bürger beschlossen.
Die Verstärkung des zivilen Atomstromprogramms wurde von der Regierung 1974 als Antwort auf die Ölteuerung ebenfalls im Alleingang verabschiedet.
Frankreich verfügt über weniger eigene Energiequellen als seine europäischen Nachbarn, vor allem die Bundesrepublik und England, hieß die offizielle Begründung.
Um die Abhängigkeit von den Ölimporten zu mindern, bleibe also nur der beschleunigte Ausbau der Kernkraft.
Die staatlichen Elektrizitätswerke EDF, die landesweit das Monopol der Stromerzeugung besitzen, hatten auf dieses grüne Licht nur gewartet.
Wäre es nach innen gegangen, hätte die Regierung noch viel weitreichendere Atompläne beschlossen.
So wurden zunächst aber nur im Jahresrhythmus drei bis vier neue Kraftwerkblöcke in Auftrag gegeben.
In diesem Frühjahr wurde in Vessenheim im Elsass die erste Atomzentrale in Betrieb genommen.
Bis 1982 werden, wenn keine technischen Schwierigkeiten auftauchen, dann insgesamt 25 Atomkraftwerke über ganz Frankreich verteilt Strom erzeugen.
Für das Elektrizitätsversorgungsunternehmen EDF reicht das aber nicht aus.
Es befürchtet für die 80er Jahre schwerwiegende Engpässe und sieht sogar schon für den kommenden Winter die Gefahr von größeren Stromabschaltungen.
Doch mehr Kraftwerke in Auftrag geben kann Paris nicht, vor allem weil nicht genügend Finanzmittel zur Verfügung stehen.
Die Proteste der Umweltschützer spielen bisher praktisch keine Rolle.
Die Regierung will gleichzeitig auf längere Sicht die Atomzukunft sichern.
Sie braucht Geld für den Ausbau der Uranförderung, für den Bau zweier großer ziviler Urananreicherungsfabriken im Rhonetal,
will auch die Fabrik für die Aufbereitung des Atommülls bei Cherbourg an der Kanalküste erweitern und vor allem den schnellen Brüter, die Nachfolgegeneration der jetzigen Atomkraftwerke, vorantreiben.
Hier besitzt Frankreich heute
gegenüber den USA, England und der Sowjetunion einen technologischen Vorsprung, den es mit dem Bau der Großanlage in Kreismal-Wil für lange Zeit absichern will, um damit später auch Exportchancen auf dem Weltmarkt zu erhalten.
In der Sicht der Pariser Regierung meistern die französischen Atomtechniker alle Sicherheitsprobleme, auch bei dem wegen seiner hohen Plutoniumkonzentration besonders risikoreichen, schnellen Brüter.
Nichts spreche also nach Meinung der Regierung gegen den Ausbau der zivilen Kernkraft.
Im Gegenteil, die Sicherung des Wirtschaftswachstums, der wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit lasse keine andere Lösung zu.
Das waren Informationen von Hans Bartsch aus Paris.
Spanien hat wieder eine Demokratie, ein Parlament, eine legale Opposition und legale Gewerkschaften.
Das bedeutet aber auch, dass es nunmehr erstmal seinen legalen Kampf der Interessen gibt.
Die Regierungs-UARF hat vor kurzem ein Wirtschaftsprogramm verabschiedet, das den Arbeitnehmern einige Opfer abfordert.
Bisher gab es in solchen Fällen nur illegale Streiks und Proteste.
Jetzt steht hinter diesen Protesten die ganze Autorität der legalen Parteien und der legalen Gewerkschaften.
In Asturien streiken die Bergarbeiter, in Madrid die Lastwagenfahrer und andere Branchen wollen sich anschließen.
Robert Gerhardt.
An Urlaub können die spanischen Politiker kaum denken.
In diesem Jahr bleiben die Parlamentarier in Madrid, sind die Büros der Parteien und Gewerkschaften nicht geschlossen.
Allen macht besonders die schwere Wirtschaftskrise zu schaffen.
Die Arbeitslosigkeit von einer Million Menschen, die Inflationsrate von mindestens 30 Prozent, die negative Zahlungsbilanz oder der Tiefstand der Börse.
Das von der Regierung Suárez verabschiedete Dringlichkeitsprogramm zur Sanierung der Ökonomie und zum Stopp der Arbeitslosigkeit hat zum Wochenbeginn energischen Protest aller Gewerkschaften zur Folge.
Auch die Parteien der Linken nennen die Maßnahmen feinheilig und völlig unzureichend.
Sie alle machen jetzt Front.
Am schärfsten hat sich Nicolas Redondo, Generalsekretär der traditionsreichen sozialistischen Gewerkschaft UGT in Madrid geäußert.
Nach einem eilig einberufenen Sonderkongress seines Syndikats nannte er das Kabinett von Adolfo Suárez eine Regierung der Rechten, die an nichts anderes denkt, als die Interessen des Kapitalismus zu verteidigen.
An einen sozialen Pakt
Wie ja in anderen europäischen Ländern zwischen Regierung und Gewerkschaften möglich ist, will keiner bei den spanischen Syndikaten oder Linksparteien glauben.
Sie fürchten alle vielmehr einen heißen Herbst, dann nämlich, wenn es zu den notwendigen Tarifverhandlungen kommt.
Im Kabinett Suárez wird als oberste Grenze der fälligen Lohnerhöhungen für die rund 9 Millionen berufstätigen Spanier 17 Prozent angesehen.
Doch die Inflation liegt bei wenigstens 30 Prozent.
Erst heute wurden wieder die Preise für Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch, Fisch und Fleisch erneut angehoben.
Marcelino Camacho, Führer der den Kommunisten nahestehenden Arbeiterkommissionen, verlangte inzwischen erneut einen gemeinsamen Aktionsplan aller Gewerkschaften, damit diese stark gegenüber der Regierung auftreten können.
Die Lasten der Krise, so kann man es so, dürften nicht wieder einmal auf dem Rücken der Arbeiter abgeladen werden.
Sie hörten Robert Gerhardt aus Madrid und bevor wir aus der Bundesrepublik Deutschland über die Festnahme einer mutmaßlichen Terroristin berichten zur Kultur.
Die Bregenzer Festspiele haben im Opern- und Schauspielbereich heuer ausschließlich selten gespielte Werke auf dem Programm.
Nach den Opern Oberon von Carl Maria von Weber und die Favoritin von Cayetano Donizetti hat heute Abend im Kornmarktheater die Nestroy-Posse das Gewürzkrämerkleeblatt Premiere.
Es ist dies eine bereits 1974 in Wien gezeigte Inszenierung des Volkstheaters, die vom Regisseur Gustav Manker nun für Bregenz aufgefrischt worden ist.
Dazu ein Beitrag von Wolfgang Burtscher vom Landesstudio Vorarlberg.
Die von den Bregenzer Festspielen gern herausgestrichene Raritätenpflege erscheint in einem anderen Licht, wenn man weiß, dass das Gewürzkrämerkleeblatt vor drei Jahren nicht nur in Wien, sondern auch bei einem Budapest-Gastspiel und in der TV-Aufzeichnung bereits ein Erfolg war.
Mit diesem Erfolg rechtfertigte Volkstheaterdirektor Gustav Manker, dass dieses nach der Uraufführung 1845 ganze viermal und dann nie mehr gespielte Stück des Ausgrabens wert gewesen sei.
Manker wehrt sich im Übrigen gegen den Ausdruck, dass er nur dank seines Spürsinns laufend imstande sei, unbekannte Nestroys auszugraben.
Zumindest seit die 15-bändige Nestroy-Gesamtausgabe vorliege, sei es für jedermann ein leichtes, fündig zu werden.
Warum steht dann trotzdem kaum ein Dutzend Stücke aus dem wesentlich umfangreicheren Gesamtwerk des Autors auf den Spielplänen?
Gustav Manker meint... Weil die Leute nicht lesen.
Oder weil sie ihn auf Nummer sicher gehen wollen und halt von Juxwiller sich machen bis Lombarzi-Facker-Bundes immer bei demselben bleiben, das also erfolgssicher erscheint und den anderen Stücken zu wenig Vertrauen entgegenbringen.
Glauben Sie, dass es noch einige Nestreustücke gibt, die des Ausgrabens wert wären?
Ja, schon wieder ausgraben.
Ich glaube, dass es also noch etwa ein halbes Dutzend gäbe und sicher auch gibt.
Wir wollen sie auch der Reihe nach spielen.
Wir verraten natürlich nicht, welche das sind.
Aber dann, glaube ich, muss man aufhören.
Es gibt eine Reihe von Stücken, die nicht fertig geworden sind, die ein bisschen zu skizzenhaft geraten sind.
Das ist bei einer solchen Massenproduktion, zu der Nestroy gezwungen war, selbstverständlich und ist kein Vorwurf.
Wann wollen Sie mit diesem Vorhaben weitermachen, unbekannte Nestroys in Wien zu präsentieren?
Nun, jedes Jahr.
Wir machen jedes Jahr, meistens zur Zeit der Festwochen, eine Nestro-Inszenierung und seit mehreren Jahren schon ziemlich unbekannte Stücke.
Nächstes Jahr wird es, dem Titel nach zwar sehr bekanntes, die Freiheit in Greewinkel, ein Stück aus der Revolutionszeit 48, sein, das aber seit vielen, vielen Jahren in Wien nicht aufgeführt wurde.
Das Burgtheater geht jetzt vermehrt in die Bundesländer.
Das Wiener Volkstheater spielt auch bei den Bregenzer Festspielen.
Was sagen Sie dazu, dass die Wiener Bühnen zusehends in die Provinz gehen?
Das ist alles sehr ehrenwert.
Nicht wahr?
Das Burgtheater soll ja auch für ganz Österreich da sein.
Also soll auch ganz Österreich Burgtheatervorstellungen sehen.
Die sehen sie allerdings in Behelfssälen.
Und meiner Meinung nach ist also zum wirklichen Genuss
einer Vorstellung das Theater notwendig für das diese Inszenierung geschaffen wurde.
Die Mitwirkung Wiener Bühnen bei den Bregenzer Festspielen hat im Übrigen Tradition.
Jahrelang frischte das Burgtheater in zwei, drei Stellproben Klassiker für vier Bregenz-Auftritte auf, bis die Festspieldirektion von diesem Unfug genug hatte, abgespieltes Repertoire-Programm als festivalwürdig einzustufen, um heuer wieder in den alten Trott zu verfallen.
Damit wenigstens ein Unterschied zu den Aufführungen im Wiener Volkstheater sei, hat man in Bregenz die Preise kräftig angehoben.
Kostet im Volkstheater die teuerste Karte derzeit 188 Schilling, so muss man in Bregenz 400 Schilling auf den Tisch legen, um die Posse über die drei älteren Krämerseelen zu sehen, die alle drei den jeweils jugendlichen Gattinnen blind vertrauen, dafür aber in den anderen beiden gehörnte Ehemänner sehen.
Das Gewürzkrämerkleeblatt wird auch in Bregenz von Peter Hai, Rudolf Strobl und Herbert Probst verkörpert.
Nicht möglich!
Die Teilnige ist es!
Die Teilnige ist es!
Die Teilnige ist es!
Jetzt schon wieder Habeat!
Wenn aber doch!
Euphrosine!
Wenn er am Ende doch recht hätte, Amalie!
Wenn's es aber doch wäre, Bocciuncula!
Ich krieg eine Höllenangst!
Du musst mir völlig den Guster zum Heiraten verlieren!
Überzeugung!
Draufkommung!
Überrumpelung!
Wir gehen miteinander als treue Freunde!
Es wird sich ausweisen, wen's trifft!
Wenn ich es bin!
Dann, dann!
Rache!
Rässliche!
Grimmige!
Reuliche!
Rache!
Das Gewürzkrämerkleebad im Kornmarkttheater in Bregenz gestaltet hat diesen Beitrag Wolfgang Burtscher.
Am kommenden Wochenende hofft man besonders in Salzburg auf ein Ende der Schlechtwetterperiode, damit das Fest in Hellbrunn auch tatsächlich vor der Kulisse von Schloss und Park Hellbrunn stattfinden kann und nicht in die Residenz verlegt werden muss.
Über das von der Gesellschaft Hellbrunn vorbereitete Programm informiert nun Robert Wolf.
Beim Fest in Hellbrunn ist eine Veranstaltungsform gefunden worden, die unkonventionelle künstlerische Darbietungen mit ungezwungener Geselligkeit verbindet.
Im Schlosshof werden die Gäste mit Bläsermusik und dem Gesang der Prächtin empfangen.
In den Räumen des Schlosses gibt es Kammermusik verschiedener Zeiten und Länder.
Am Sternweier hört man Texte und Gesänge aus der guten alten Zeit Salzburgs.
Beim Weinkeller unterhält Elfriede Ott mit ihren Programmen.
Am Wasserparterre tanzen Mitglieder des Wiener Staats- und Volksopernballetts.
Für die Kinder ist beim Tendelstall eine Spielecke aufgebaut.
Mit einem Feuerwerk geht das Spektakel, so das Wetter richtig mitspielt, am späten Abend zu Ende.
Den Schwerpunkt des diesjährigen Festes in Helbronn bilden aber historisch interessante Aufführungen.
Dafür hat der künstlerische Leiter des Festes, Professor Oskar Fritzschuh, folgende Begründung.
Dieser Schwerpunkt ist deshalb gesetzt worden,
weil wir Neuerscheinungen vergangener Zeiten in Reaktion setzen zu Reformbestrebungen der zeitgenössischen Bühne.
Das fängt schon bei der Madrigal-Komödie La partia senile, also Schuss vor Torheit nicht, von Bankieri an.
Jetzt im Zeitalter der Pantomime, die ja eine Existenz erst seit 20 Jahren aufzuweisen hat, ist es möglich, eine Comedia dell'arte so auf der Bühne zu realisieren, dass wir uns Ursprung
und Zeitwert dieser Theaterform, wo alles mit gestischen und körperlichen Mitteln ausgedrückt wird, erst richtig imaginieren können.
Ein ähnlicher Fall ist es auch bei der Reisenden-Serie.
Es handelt sich um nichts weniger als eine Uraufführung von Haydn.
Auch hier eine Form, die in vielen Dingen schon die musikalische Komödie der Gegenwart antizipiert.
wie soll ich sagen, mythisches, verbunden mit volkstümlichen, auch das ein Vorgriff auf die Gegenwart von Sängern und Schauspielern dargestellt und natürlich auch nicht ohne Grund wurde ein Marivaux gewählt,
weil er ein Zeitbild gibt, das auch in seiner Gesellschaftssituation, in seinem Vorgriff auf Gesellschaftskritiken einen Weg in die Gegenwart weist.
Bei der Musik hat das österreichische Bundesjugendorchester eine ganz entscheidende Rolle übernommen.
Ja, das österreichische Bundesjugendorchester
spielt die Haydn-Oper, es spielt die Ballettaufführung Gluck und Händler, es wirkt mit an der Schauspielmusik für den Marivaux und unser musikalischer Oberleiter Professor Merzendorfer hat sich mit großer Mühe und Sorgfalt dieses Orchesters bedient und in ihm, wie ich glaube, einen äquivalenten Klangkörper gefunden.
Herr Professor Schuh, gibt es schon konkrete Pläne für 1978?
Ja, ich habe einen Plan, an dem ich schon seit Jahren hänge, der natürlich abhängig ist von finanziellen Möglichkeiten.
Ich möchte einmal hier den totalen Sommernachtstraum spielen, und zwar den Sommernachtstraum von Shakespeare,
mit der Musik von Purcell in der Feenkönigin, also Opernpartien, ein Teil aus Oper gespielt und einen Teil auch getanzt und möchte mich für die Rüppelszenen der Erweiterung durch Griffius bedienen.
Es wäre einmal unter ein Motto gestellt, das ganze Fest, und ich könnte, was man ja bei einem solchen Fest tun muss, alte Theaterformen neu beleben, nämlich das Stationentheater, was seit Jahrhunderten noch nicht wieder intronisiert wurde, wo die Zuschauer von Schauplatz zu Schauplatz mit den Akteuren gehen.
Neues aus Salzburg, Reporter war Robert Wolf und jetzt der angekündigte Beitrag aus der Bundesrepublik Deutschland aus Frankfurt.
Seit dem letzten Wochenende läuft der Fahndungsapparat der westdeutschen Polizei auf Hochtouren.
Tausende Antiterrorspezialisten und Polizisten suchen die Extremisten, die am Samstag den Bankdirektor Jürgen Ponto in dessen Villa im Taunus ermordet haben.
Gesucht wird vor allem Pontos Patenkind Susanne Albrecht.
die mit einem Blumenstrauß und einem Revolver in der Villa Einlass gesucht und gefunden hat.
Sie ist noch nicht festgenommen, aber ein anderer Erfolg ist den Fahndern heute geglückt.
Sie erfahren das Neueste.
Sie erhalten erste Informationen von Rainer Witt.
Mit einer ersten Verhaftung im Fall Jürgen Ponto scheinen die Ermittlungsbehörden mit ihrer Vermutung recht behalten zu haben, dass die Täter oder ihre Helfershelfer zum Teil im Raum Frankfurt zu finden sind.
Dafür gab es einige Hinweise.
So wurde das Fluchtfahrzeug im Raum Frankfurt gestohlen und gefunden.
Ein weiteres Fahrzeug, mit dem Jürgen Ponto vermutlich nach einer geplanten Entführung abtransportiert werden sollte, wurde ebenfalls im Raum Frankfurt gestohlen und wiedergefunden.
Vermutlich befindet sich auch ein vorbereitetes Gefängnis in der Nähe des Tatortes.
Gestern Abend nahmen Beamte des Bundeskriminalamtes und des Hessischen Landeskriminalamtes die 23 Jahre alte Eleonore Maria Pönsken aus Frankfurt in ihrer Wohnung wegen des Verdachts der Beteiligung an der Ermordung des Bankiers Jürgen Pontow fest.
Wo Frau Pönsken zurzeit vernommen wird, ist nicht bekannt.
Auch über die Ermittlungen schweigen sich die Behörden aus.
Gerüchten aus Wiesbaden zufolge soll im Laufe des heutigen Nachmittags Frau Pönsken, der Witwe des ermordeten Bankiers, Frau Pontow, gegenübergestellt werden.
Nach Angaben der Frankfurter Polizei wurde Eleonore Pönsken im Verlauf der Aktion Winterreise, einer bundesweiten Anarchistenfahndung, im November 1974 erstmalig verhaftet.
Der Haftgrund, § 129 des Strafgesetzbuches, Verdacht auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.
Die damals 19-jährige Frau musste kurze Zeit nach der Verhaftung auf freien Fuß gesetzt werden.
Das Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wurde im Februar 1976 eingestellt.
Die Frankfurter Polizei reiht die junge Frau in die Frankfurter Anarchoszene ein und begründet dies mit der mehrfachen Teilnahme von Eleonore Pönsken, unter anderem an Militantendemonstrationen in Frankfurt.
Das war Rainer Witt aus Frankfurt und jetzt drei Minuten vor 13 Uhr das wichtigste in Kürze.
Österreich.
Das Hochwasser hat vermutlich auch in Tirol ein Menschenleben gefordert.
Im Gebiet von Reutte ist ein neunjähriger Bub aus Deutschland abgängig.
Eine Bilanz der Sachschäden lässt sich noch nicht ziehen.
Allein im Bezirk Hufstein wird der Schaden auf 100 Millionen Schilling geschätzt.
In Salzburg war das Hochwasser das schwerste seit 1959.
In Wien wird der Wasserstand der Donau heute Mittag mit 670 Zentimetern den Höhepunkt erreichen.
Als Sofortmaßnahme hat Finanzminister Andrusch gegenüber den Landeshauptleuten seine Bereitschaft erklärt, aus dem Katastrophenfonds 100 Millionen Schillingen zur Behebung von Schäden zur Verfügung zu stellen, die an Privatvermögen entstanden sind.
Die Katastrophenhilfe österreichischer Frauen bittet um Spenden für die von der Hochwasserkatastrophe schwer betroffenen Familien auf das Postscheckkonto 2.400.000.
ÖVP-Sozialsprecher Kohlmeier stellte heute zu den von Finanzminister Androsch geplanten Änderungen der Steuergesetze fest, es werde eindeutig unsoziale Auswirkungen geben.
Vordergründig zielten die verschlechterten Absetzmöglichkeiten zwar auf die Betriebe, in weiterer Folge würden aber schwerwiegende Nachteile für breite Bevölkerungsschichten auftreten.
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung stellt in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage fest, die Frage der Errichtung hochschulehnlicher Einrichtungen in Vorarlberg werde bereits seit einiger Zeit erörtert.
Zur Diskussion stünden Universitätseinrichtungen, Außenstellen von Universitäten oder gemeinsame Hochschulinstitute mit anderen Rechtsträgern.
Einem Wiener Wissenschaftlerteam gelang der Nachweis, dass die Impfung gegen Tuberkulose mit dem Impfstoff BCG auch eine deutliche Schutzwirkung gegen eine der gefährlichsten Krebskrankheiten, gegen die Leukämie, hat.
Eine neue Forschungsarbeit soll dies eindeutig beweisen.
Bundesrepublik Deutschland
Im Zusammenhang mit der Ermordung des deutschen Bankiers Ponto wurde eine erste Verhaftung vorgenommen.
Die 23-jährige Eleonore Maria Pönsken steht im Verdacht an dem Attentat beteiligt gewesen zu sein.
Ihr Name war bisher allerdings im Zusammenhang mit dem Anschlag nicht genannt worden.
Die Frau soll bereits früher mehrmals bei Demonstrationen festgenommen worden sein.
Ägypten.
Der amerikanische Außenminister Vance hat seine Vermittlungsmission heute Vormittag mit einer Unterredung mit seinem ägyptischen Amtskollegen Fahmy fortgesetzt.
Für den Nachmittag ist ein zweites Treffen mit Präsident Sadat geplant.
Das war eine Stunde Information aus dem Studio des Mittagsjournals.
Die nächste Ausgabe des Journals können Sie um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 hören.
Für das Team des Mittagsjournals verabschiedet sich Wolfgang Steinwendner.
Einblendung: Gustav Manker, Szene mit Peter Hey, Rudolf Strolb, Herbert Probst
Mitwirkende:
Burtscher, Wolfgang [Gestaltung]
, Manker, Gustav [Interviewte/r]
, Propst, Herbert [Interpret/in]
, Strobl, Rudolf [Interpret/in]
, Hey, Peter [Interpret/in]
Datum:
1977.08.02 [Sendedatum]
Ort:
Bregenz, Bregenzer Kornmarkttheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten