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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Und hier ist das Mittagsschanal am Mikrofon Roland Machatschke.
Die wichtigsten Punkte unseres Programms bis 13 Uhr.
Verbraucherpreisindex für Juli mit 6,1 Prozent, der höchste des Jahres.
Gespräch mit ÖGB-Präsident Benja über Wirtschaft und Lohnpolitik.
Anschlag auf den deutschen Generalbundesanwalt Rebmann vereitelt, rhodesische Reaktionen auf jüngsten britisch-amerikanischen Rhodesienplan, Staatsbesuch des Schahs von Persien in der GSSR und Eröffnung eines neuen burgenländischen Kulturzentrums in Güssing.
Zu Beginn dieses Programms setzt die Nachrichten verantwortliche Chef vom Dienst des Georg-Schall-Gruber-Sprecher Peter Fichner.
Österreich.
Das Statistische Zentralamt hat heute den Index der Verbraucherpreise für Juli bekannt gegeben.
Im Vergleich zu Juli 1976 liegt er um 6,1 Prozent höher.
Gegenüber Juni 1977 stiegen die Preise um 0,4 Prozent.
Die Jahressteigerung ist 1977 die bisher höchste.
Besonders stark wirkten sich wieder die Preise für Obst aus.
Die Bundeswirtschaftskammer hat heute gegen eine Äußerung von Bundeskanzler Kreisky protestiert, wonach unter anderem umfangreiche Steuerhinterziehungen vonseiten der Selbstständigen für die derzeitige finanzielle Lage des Staates verantwortlich seien.
Wie es in einer Aussendung der Kammer heißt, verwahre sich die Wirtschaft mit aller Entschiedenheit gegen derartige schwerwiegende Verdächtigungen und Diskriminierungen, ohne dass dafür Beweise erbracht würden.
Der Großteil der sogenannten Steuerhinterziehungen ist nach Ansicht der Kammer die vom Finanzminister mit voller Absicht vorgenommene Fehlkalkulation.
Grundsätzlich, betont die Bundeswirtschaftskammer, sei der Begriff der Steuermoral unteilbar und der Staat habe bei der Steuerbelastung von Wirtschaft und Bevölkerung mit gutem Beispiel voranzugehen.
Auch die Industriellenvereinigung wendet sich in einer Aussendung scharf gegen die Vorwürfe des Bundeskanzlers.
Die Regierung könne für ihre verfehlte Wirtschaftspolitik nicht ständig andere verantwortlich machen, wird argumentiert.
Der Vorwurf der Steuerhinterziehung sei eine zu ungeheuerliche Pauschalverdächtigung, als dass dies eine Gruppe widerspruchslos hinnehmen könne, stellt die Industriellenvereinigung fest.
Bundesrepublik Deutschland.
Trotz einer Großfahndung und zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung fehlt von den Urhebern des Anschlages auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bis jetzt jede Spur.
Lediglich das Auto der Täter, ein weißer Renault 4, konnte sichergestellt werden.
Die Fahndung konzentriert sich auf einen 30 Jahre alten Mann mit kurzem braunem Haar und auf eine etwa 28-jährige Frau.
Nach Angaben der Ermittlungsbehörden waren die beiden gestern Nachmittag unter einem Vorwand in die Wohnung eines älteren Ehepaars in unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes der Bundesanwaltschaft eingedrungen und hatten die Bewohner gefesselt.
Anschließend installierten die insgesamt fünf Terroristen eine selbstgefertigte, aus 40 gebündelten Schussrohren bestehende Flächenschussvorrichtung, die einer Stalin-Orgel ähnlich auf das Justizgebäude gerichtet war und um 23 Uhr eine elektrische Zeituhr gezündet werden sollte.
Das Ehepaar konnte sich aus den Fesseln befreien und die Polizei verständigen.
Nach der Evakuierung und Absperrung der Umgebung wurde das Gerät schließlich entschärft.
Nach Ansicht des CDU-Politikers Lorenz gibt es keinen sicheren Schutz vor Terroristen.
In einem Interview für das in Augsburg erscheinende Magazin Weltbild sagte Lorenz, man könne zwar das Risiko der Täter durch Personen- und Objektschutz erhöhen, doch würde damit auf die Dauer die persönliche Freiheit des zu Schützenden eingeschränkt.
Lorenz war selbst Opfer einer spektakulären Entführung vor zwei Jahren gewesen.
Japan.
Der amerikanische Außenminister Vance ist heute in Tokio eingetroffen, um die japanische Regierung über seine Verhandlungen mit den führenden Politikern Chinas zu unterrichten.
Der Staatssekretär im Außenministerium, Holbrooke, besucht unterdessen Seoul und Taipei, wo er die Regierungen Südkoreas und Taiwans von den Ergebnissen der Pekinger Gespräche in Kenntnis setzt.
Für heute Abend ist ein Treffen zwischen Außenminister Vance und dem japanischen Ministerpräsidenten Fukuda angesetzt.
Morgen wird Vance mit seinem japanischen Ressortkollegen Hatoyama konferieren.
Die japanische Regierung, die die ununterbrochenen Verhandlungen über einen Friedensvertrag mit Peking wieder in Gang bringen möchte, dürfte in dem Vance-Besuch eine Gelegenheit sehen, vor abrupten machtpolitischen Verschiebungen in Ostasien zu warnen.
Rumänien.
Um die rumänische Führungsspitze vor allem über die Haltung Israels im Nahostkonflikt zu unterrichten, ist Ministerpräsident Pekin gestern zu einem mehrtägigen Besuch in Bukarest eingetroffen.
Schon zum Abschluss des ersten Tages traten die Gegensätze in der Haltung Israels und Rumäniens offen zutage.
Bei einem Empfang wies Beijing die rumänische Aufforderung kategorisch zurück, die palästinensische Befreiungsorganisation bei künftigen Friedensverhandlungen in Genf zuzulassen.
In Abweichung von einer vorbereiteten Tischrede bezeichnete Beijing eine derartige Aufforderung als absolut unannehmbar.
Von israelischer Seite wurde mitgeteilt, Begin habe sich zu diesem Vorgehen entschlossen, nachdem Ministerpräsident Manescu in einem Trinkspruch die israelische Politik kritisiert hatte.
Syrien, Ägypten.
Der Zentralrat der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, hat heute früh in Damaskus eine acht Stunden dauernde Sitzung abgeschlossen.
Nach Angaben von PLO-Chef Arafat war die gesamte Lage im Nahen Osten Hauptthema der Beratungen.
Außerdem kündigte Arafat die Veröffentlichung eines, wie er sagte, wichtigen Kommuniques an.
Die ägyptische Zeitung Al-Haram hat die PLO zu einer wirksamen Politik aufgefordert.
Wörtlich heißt es in dem Artikel, die PLO solle die Haltung der reinen Ablehnung überwinden und ihre politische Offensive mit Kraft sowie ohne Furcht und Zögern führen.
Die Araber müssten alle Wege beschreiten, die sie zum Ziel führen könnten, betont Al-Haram.
Großbritannien, Frankreich, Spanien.
Der heute um Mitternacht begonnene Streik der britischen Fluglotsenassistenten hat sich bisher weit weniger stark ausgewirkt als befürchtet.
Auf den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick wurde von den Fluggesellschaften ein Notflugplan eingeführt, der zunächst ohne Schwierigkeiten abgewickelt werden kann.
Für den weiteren Verlauf des Tages werden jedoch immer längere Verzögerungen erwartet.
Auch die französischen Fluglotsen machen Schwierigkeiten.
Ab heute wollen sie genau nach Vorschrift Dienst verrichten.
Über die Auswirkungen dieser Maßnahme ist noch nichts bekannt.
In Spanien haben die Fluglotsen auf den Flugplätzen der Ferienorte im Süden mit einem Bummelstreik begonnen, der Verzögerungen bis zu sechs Stunden verursacht.
Vor allem Charterflüge für Urlauber sind betroffen.
Portugal.
Mit den Worten, das wilde Utopia der Zeit nach der Revolution sei zu Ende, hat Ministerpräsident Suárez über Radio und Fernsehen ein neues Sparprogramm zur Sanierung der Wirtschaft bekannt gegeben.
Die Maßnahmen sollen sein im Februar verkündetes Sanierungsprogramm ergänzen.
So wurde die Landeswährung Escudo zum Floaten freigegeben.
Dies kommt einer indirekten Abwertung gleich.
Ferner königte Suarisch eine Erhöhung der Zinssätze der Banken um durchschnittlich 4%, eine Erhöhung der Verbraucherpreise für Treibstoff und Kreditbeschränkungen für bestimmte Wirtschaftszweige an.
Staatlichen oder staatlich unterstützten Betrieben wird das Recht eingeräumt, Arbeitnehmer zeitweise zu entlassen, bis sich die Unternehmen wieder erholt haben.
Der kommunistisch geführte Gewerkschaftsverband InterSyndical hat bereits angekündigt, er werde diese Maßnahme bekämpfen.
Berlin.
Mit einem festlichen Opernkonzert in der Berliner Philharmonie ist gestern Abend die internationale Funkausstellung 1977 eröffnet worden.
Ab heute wird eine neue Form der Telekommunikation, die sogenannte Bildschirmzeitung, in vier verschiedenen Versionen Premiere haben.
Täglich produzieren bis 4.
September Redakteure von 20 Tageszeitungen auf maximal 100 Teleseiten Informationen von überregionalem bis zu lokalem Inhalt.
Die Neuerrungenschaft wird von der Presse als Ablösung des Zeitungskolporteurs durch die Elektronik bezeichnet.
Vor Entstehen der Bildschirmzeitung gab es energische Auseinandersetzungen zwischen Politikern und Verlegern, Journalistenverbänden, Post- und Rundfunkanstalten.
Die Veranstalter der Funkausstellung erwarten auch heuer wieder einen Besucheransturm.
Bei der bisher letzten Ausstellung im Jahr 1975 wurden 605.000 Besucher gezählt.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Eine Störungsfront hat die Schweiz erreicht.
Ihre Wetterwirksamkeit ist zwar zurzeit gering, sie wird sich aber in der Folge wesentlich intensivieren.
Im Gebirge steht ein Wettersturz bevor.
Die Aussichten bis morgen früh.
Teils heiter, teils wolkig in hohen atmosphärischen Schichten.
Südliche Winde.
An der Alpen-Nordseite lebhafter bis heftiger Föhn.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 25.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 17 Grad.
Gegen Abend bzw.
während der Nacht im Westen Eintrübung.
Und die Aussichten für morgen Samstag.
Im Osten Österreichs zumindest in der ersten Tageshälfte noch überwiegend sonnig.
Im übrigen Bundesgebiet entweder zunehmende oder bereits starke bis geschlossene Bewölkung und Einsätzen von zum Teil sehr ergiebigen Regenfällen.
Schneefallgrenze im Gebirge bis 1900 Meter sinkend.
Winddrehung von Süd gegen West bis Nordwest, verbunden mit fortschreitender Abkühlung.
Tageshöchsttemperatur im Westen 14 bis 19, im Osten noch warm mit Tageshöchstwerten zwischen 20 und 26 Grad.
Die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien heiter 23 Grad, Südostwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt heiter, 23°, Südwind 30.
Linz wolkig, 19°, Südostwind 5.
Salzburg heiter, 21°, Windstill.
Innsbruck heiter, 24°, Südostwind 25 km in der Stunde.
Bregenz heiter, 21°, Ostwind 5.
Graz heiter, 21°, Windstill.
Und Klagenfurt ebenfalls heiter, 20°, Windstill.
Es ist jetzt 11 Minuten nach 12 Uhr.
Das österreichische Statistische Zentralamt hat, wie gemeldet, heute den Verbraucherpreisindex für den Monat Juli veröffentlicht.
Die Steigerungsrate gegenüber dem Juli 1976 beträgt 6,1 Prozent.
Gegenüber dem Vormonat im Juni sind die Verbraucherpreise um vier Zehntelprozentpunkte gestiegen.
Die Entwicklung der Verbraucherpreise analysiert jetzt Hans Adler.
6,1 Prozent, das ist die höchste Preissteigerungsrate, die heuer verzeichnet wurde.
Bisher war der Februar mit 6 Prozent der Spitzenmonat im Jahre 1977.
Der Grund für die Steigerung der Verbraucherpreise ist neben der Konjunkturentwicklung, die in der ersten Jahreshälfte relativ gut war, vor allem in einer weiteren Steigerung der Obstpreise zu suchen.
Diese Preisgruppe, zusammengefasst im sogenannten Obstkorb, der jedes Monat die saisonüblichen Früchte enthält, verzeichnet gegenüber dem Juli 1976 eine Steigerungsrate von über 33%.
Schuld daran ist das Frostwetter Ende Mai, das beträchtliche Teile der Ananas- und Kirschenernte und fast die gesamte Marillenblüte vernichtet hat.
So findet sich denn auch eine Preissteigerungsrate bei Obst von Juni auf Juli um fast 14 Prozent in der heute veröffentlichten Statistik.
Relativ hohe Steigerungen erfuhren auch die Preise für Urlaub und Reise mit 6,8% von Juni auf Juli dieses Jahres.
Das ist aber nichts Besonderes, weil eben in der Hauptsaison andere Preise als in der Vor- und Nachsaison gelten.
Im Jahresvergleich liegt die Preissteigerungsrate für Reise und Urlaub mit 7,6% zwar über der durchschnittlichen Inflationsrate,
wird aber durchaus nicht von den Nächtigungspreisen dominiert, sondern durch die Reisekosten, die ja in den Pauschalreisen enthalten sind und daher in dieser Statistik zu Buche schlagen.
Außerdem muss man dem fremden Verkehr als reinem Dienstleistungsgewerbe natürlich den hohen Lohnkostenanteil zugute halten.
Zwei Minusposten sind diesmal in der Preisstatistik zu finden.
Einmal die Gruppe Verkehr mit einer Verbilligung von 0,7% von Juni auf Juli.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes ist dies die Auswirkung der Beendigung des Zollabbaus mit der EG.
Er hat die Autos billiger gemacht.
Ebenfalls reduziert wurden die Gemüsepreise und zwar in einem Monat von Juni auf Juli um über 5%.
Damit schlägt der billige Saisonpreis für Gurken und Häuptelsalat zu Buche.
Darüber hinaus finden sich noch einige Nullposten in der Verbraucherpreisliste, von denen im Grunde nur die Gruppe Bekleidung und persönliche Ausstattung interessant ist, die wahrscheinlich saisonbedingt im Sommer keine Preissteigerung erfuhr.
Die beiden anderen Posten sind Tabakwaren sowie Beleuchtung und Beheizung, beides Preisgruppen, die amtlich geregelt sind und daher nur schubweise teurer werden.
Insgesamt jedenfalls zeigt der Verbraucherpreisindex in Österreich wieder steigende Tendenz.
Ob es dabei bleibt, muss sich in den kommenden Monaten entscheiden.
Wenn die Verflachung der Konjunktur in Westeuropa auch auf Österreich übergreifen sollte, dann könnte der Preisauftrieb gebremst werden.
Verbraucherpreisindex für Juli 6,1 Prozent, es berichtete Hans Adler.
Seit dem Ölpreisschock vor drei Jahren steigt das Wirtschaftswachstum in den europäischen Industriestaaten nicht mehr mit jener Rasant an, wie das in den Jahren der Hochkonjunktur der Fall war.
Zwar hat sich die Wirtschaftslage wieder einigermaßen erholt, doch vor allem die hochindustrialisierten Nationen, wie etwa die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien oder Großbritannien, müssen mit dem Problem der Arbeitslosigkeit kämpfen.
Österreich hat hier offenbar eine Sonderstellung eingenommen, vor allem was die Zahl der Arbeitslosen betrifft.
Den Preis dafür muss der Staat und damit wir alle in Form eines höheren Bundesdefizits und einer sich ständig verschlechternden Zahlungsbilanz bezahlen.
Wirtschaftsfachleute wie etwa Nationalbankdirektor Kienzl oder Arbeiterkammerpräsident Zettel glauben, dass über geringeren Lohnzuwachs Budgetschwierigkeiten überwunden werden können.
Wie sieht nun der Gewerkschaftsbundpräsident die Wirtschaftssituation?
Mit Anton Begna sprach Johannes Fischer.
Herr Präsident, Benja, in diesem Herbst schaut die Wirtschaftssituation und die Situation der Zahlungsbilanz, die Situation des Budgetdefizits nicht allzu rosig aus.
Ein erster Beamtenentwurf des Budgetdefizits spricht von 48 Milliarden Schilling.
Wie schätzen Sie für den Herbst 1977 und das Frühjahr 1978 prinzipiell zunächst einmal die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich ein?
Ich möchte sagen, dass wir eigentlich in einer noch immer sehr guten Situation sind.
Wenn ich daran denke, dass wir
bei über zwei Siebenzentelmillionen Beschäftigte haben, das ist um 400.000 mehr als es 1970 gewesen und die Arbeitslosenrate bei eineinhalb Prozent ist, dann haben wir eine gute Wirtschaftssituation und das Wachstum wird etwa vier oder viereinhalb Prozent betragen.
Das mag nun
die Frage aufwerfen, wie wird 1978 sein?
Da könnte es ein wenig schwächer werden.
Das müssen wir aber doch erst abwarten.
Die Prognosen kann man nicht auf diese Zeiträume stellen, weil man sich ja sehr stark nach der internationalen Entwicklung richten muss.
Das heißt, Sie sind prinzipiell optimistisch, trotz eines Zahlungsbilanzdefizits, das immer größer wird, trotz eines Budgetdefizits, das jetzt fast schon die Horrorzahl, die früher als Horrorzahl genannte Ziffer von 50 Milliarden Schilling zu erreichen scheint?
Sie müssen das Budgetdefizit mit der Budgetsumme
in Vergleich stellen.
Nachdem auch das Gesamtbudget steigt, so muss ich jetzt nur feststellen, wie ändert sich die Prozentziffer des Defizits am Gesamtbudget.
Ich glaube, da ist es nicht so Horror-mäßig, wie man es nennt.
Zahlungsbilanz.
Wollen wir doch feststellen, dass viele Dinge eigentlich von uns gar nicht beeinflusst werden konnten.
Man muss sich aber jetzt bemühen,
irgendwie doch diese starken Importe etwas zu verkleinern.
Ich glaube, ein Teil davon ergibt sich von selbst, weil ja im nächsten Jahr nicht so viele Gelder frei werden wie im Jahre 1977, wo die Bremen-Sparbücher faktisch die erste Rate aufgelöst worden sind.
Man wird vielleicht sich bemühen müssen, bei der Energie manches zu tun.
Das ist in erster Linie Erdöl.
Und man wird daran denken, auf Zeit eben auch mehr noch Energiequellen zu erschließen, um eben von den Ölimporten etwas unabhängiger zu werden.
Ein Argument bei der Zahlungsbilanz ist jenes, dass die Österreicher Produkte im Ausland einfach kaufen aufgrund eines gesteigerten Konsumbewusstseins, die in Österreich nicht produziert werden, Autos, Möbel und dergleichen mehr.
Gibt es da einen Vorwurf von Ihnen etwa an die Wirtschaft, dass sie es an den Bedürfnissen der Konsumenten vorbeiproduziert?
In der Möbelindustrie möchte ich diesen Vorwurf machen.
Scheinbar haben sich viele mehr auf den Handel verlegt, dass sie die Möbel hereinholen und hier verkaufen anstelle, dass wir in Österreich mehr produzieren.
Die Qualität hätten wir, denn das zeigt sich ja, wenn Einzelanfertigungen sind, dass wir effektiv gute Qualitätsarbeit leisten.
Die haben es versäumt.
Bei den Autos möchte ich sagen,
ist es so, dass man natürlich sehr überlegen muss, aber wenn in einem Land eine Produktion, speziell Pkw-Produktion aufgezogen ist, ist es auch für die Importeure nicht so leicht, jeden Preis zu bekommen, den sie sich vorstellen.
Autos, da gibt es ja das Projekt des Austro-Porsches, seit neuestem eine Studie der Investkredit AG.
die dieses Auto nicht als besonders gute Idee gekennzeichnet hat.
Es sei ein Problem, eine eigene Autoindustrie vor allem finanziell und vom Risiko her in Österreich aufzuziehen.
Sie gelten als Verfechter.
Hat diese Studie irgendein Sinneswandel bei Ihnen bewirkt?
Eigentlich nicht, denn
Es ist so, dass alle Institute, mit denen wir geredet haben, also alle Herren, die mit Geld direkt zu tun haben, ablehnen.
Denn sie sind alle in dem Gefühl, ich verborge mein Geld mit 300-400% Sicherheit, aber Risiko möchte ich mit dem Geld gar keines eingehen.
Wenn wir aber Politik betreiben und Wirtschaftspolitik, dass ich alles 300-400 mal abgesichert habe, dann können wir zusperren, dann werden wir wahrscheinlich in Österreich nur mehr Händler sein.
Eng verbunden mit der Wirtschaftssituation, die Sie halbwegs optimistisch einschätzen, ist natürlich auch die Lohnentwicklung.
Die nächsten Lohnrunden sind zwar noch relativ weit weg, trotzdem, wie würden Sie hier die Situation einschätzen, wird es eine Reallohnerhöhung geben in absehbarer Zeit?
Wir haben eine sinkende Inflationstendenz.
Wir haben ein schwächeres Wachstum als EREDEM.
als Jahre vorher.
Daher wird sich auch die Lohnpolitik dem anpassen, aber eine Reallohnerhöhung wird es trotzdem geben.
Branchenmäßig vielleicht etwas verschieden, aber im Schnitt rechne ich doch, dass wir bei 1-2% Reallohnerhöhung auch im Jahre 1978 herauskommen werden.
Wird es Branchen geben, die besonders gefährdet sind, etwa die Metallbranche, wo es unter Umständen vielleicht keine Reallohnerhöhung, sondern nur eine Inflationsabgeltung geben kann, oder wird es das überhaupt nicht geben?
Glaube ich eigentlich nicht.
Wir werden im Gesamtschnitt, Herr Masseneinkommen, wenn man sich das anschaut, Lohn- und Gehaltssumme, werden wir im Allgemeinen wieder eine Reallohnsteigerung haben.
Wenn Sie in Ihrer Wirtschaftseinschätzung sagen, dass 1978 wahrscheinlich vielleicht ein bisschen ein abgeschwächteres Wirtschaftswachstum kommt, wie schaut es denn aus mit dem zweiten Standbein sozusagen der Gewerkschafts- und Lohnpolitik, einer Lohnsteuersenkung, die ja von verschiedenen Seiten gefordert wurde und im ÖGB mit einer Lohnsteuerkommission ja im Augenblick beraten wird?
Ist die bis 1979, bis 1980 aufs Eis gelegt?
Nein, wir werden im Herbst, wird der Bundesvorstand sich mit dem
Ergebnis der Steuerkommission beschäftigen.
Nur von der Steuerseite her wird ja den Einkommensbeziehern bis etwa 7.500 Schillinge nicht sehr stark geholfen.
Ich kann mich daher nicht in der Lohnpolitik auf die Steuersenkung verlassen, denn die Gruppen, die fast keine Steuermäßigung bekommen, würden ja dabei übrig bleiben.
Es geht bei den höheren Einkommen
wo eben die Progression wirksam wird.
Und da glaube ich, werden wir eben Ende des Jahres oder Anfang 1978 uns einmal an die Regierung wenden mit einem Konzept und dann verhandeln.
Dann abwarten, was kommt heraus, wenn der Rechnungsabschluss vorliegt, was sind die Steuernahmen gewesen.
Aber meiner Auffassung nach müsste man 79, spätestens 79 eine Lohnsteuerreform durchmachen.
Können Sie heute schon ein bisschen etwas über das Ausmaß dieser Lohnsteuerreform sagen?
Wird es eine echte Lohnsteuersenkung oder kann es nur eine Progressionsmilderung werden?
Na ja gut, eine Progressionsmilderung ist ja auch schon eine Senkung.
Auf jeden Fall aber noch im Jahr 1979 oder 1.
Jänner 1979.
Ist das ein realistischer Termin?
Ampeilen werden wir auf alle Fälle spätestens 1.
Jänner 1979.
Ampeilen.
Wenn es früher was geht, werden wir es nehmen, aber das sehen wir erst nach dem Ergebnis von 1977.
Das Gespräch mit ÖGB-Präsident Benja führte Johannes Fischer.
Wir setzen jetzt fort mit der Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Wilfried Seifert.
Das wichtigste innenpolitische Ereignis des gestrigen Tages findet heute auch seinen Niederschlag in den Kommentaren der Tagespresse.
Das gestern von Gesundheitsministerin Leodolter vorgelegte Spitalsfinanzierungskonzept.
Fast alle Blätter, die heute dazu Stellung nehmen, reagieren, man möchte fast sagen, erwartungsgemäß enttäuscht.
Sie meinen, dass nicht viel Neues in dem Papier der Ressortchefin steht.
Alfred Peierleitner im Kurier.
Trotzdem wäre es billig, sich nur über die lange Dauer des ministeriellen Lernprozesses zu amüsieren.
Das Seltsame ist, dass sich eigentlich die Konturen einer möglichen Spitalseinigung allmählich abzeichnen.
Leodolter tritt zum Beispiel für degressive Pflegesätze ein.
Wie Wiesinger.
Die Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage ist wahrscheinlich.
Für eine Rezeptgebühr sind die meisten.
Und den Spital-Selbstbehalt lehnt eine Mehrheit von Politikern ab.
Nur zum Aufstellen eines ganz konkreten, zusammenhängenden Planes reicht es nicht.
Ganz ähnlich der Kommentar in der Tageszeitung Die Presse.
Wenn man sich vor Augen hält, dass viele der von Minister Leo Dolter am Donnerstag präsentierte Vorschläge der Rationalisierungskommission bereits von anderer Seite genauso oder in ähnlicher Form gemacht worden sind, fragt man sich, warum eigentlich dies und jenes nicht längst durchgeführt oder zumindest in die Wege geleitet worden ist.
Für Dinge, die einfach vernünftig sind, bedarf es gar nicht immer einer Kompetenz.
Härter formuliert Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Wie groß ist die Enttäuschung?
Die Frau Minister, die immerhin schon sieben Jahre lang auf ihrem Sessel klebt, bot überhaupt keine Problemlösungen an, sondern raunzte lediglich lang bekannte Analysen herunter.
als ob auch nur ein einziger Beistrich von dem, was sie vorlegte, nicht schon längst bekannt wäre und man von der Ärztin Leo Dolter nach den vielen Diagnosen anderer nicht endlich eine Therapie erwarten könnte.
Wie das ÖVP-Organ Neues Volksblatt ist auch Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten der Meinung, dass das von Leo Dolter vorgelegte Papier unzureichend sei.
Nun ist das erwartete Papier endlich da, aber kein Konzept.
Die Verfasser haben zwar emsig in einigen Spitälern geschnüffelt, dort etliche mistliche und verbesserungswürdige Umstände festgestellt und ihre Schlüsse daraus gezogen.
Gute Ratschläge für die Hausfrau oder so.
Ob's was nützt, wissen die Rationalisierungsexperten nicht.
Denn zu einem sauber durchkalkulierten Konzept reichte es offenbar nicht.
Über die grundsätzliche Linie des Leodolder Papiers schreibt Otto Pircher in der kommunistischen Volksstimme,
Soweit sie sich gegen Planungslehrläufe, organisatorische Mängel und heilige Kühe der Primärärzte richtet, spricht nichts gegen sie.
Soweit sie aber die Tendenz hat, nötige Leistungen einzuschränken, in diese Richtung weiß zum Beispiel auch, dass in der Rationalisierungsstudie die Verringerung der Bettenzahlen empfohlen wird, ist die neue Linie gefährlich.
Kreiskis Frage, wie viel der Bevölkerung die Gesundheit wert sei, kann nämlich auch umgedreht werden.
Wie viel Gesundheit gibt diese Regierung der Bevölkerung für ihr Geld?
Nach diesen Pressestimmen zum Thema Spitalskonzept noch zwei Meinungen zur aktuellen Bonus-Malus-Diskussion.
Beide Kommentare zu diesem Thema sind in sozialistischen Blättern abgedruckt.
Im offiziellen Organ der SPÖ in der Arbeiterzeitung schreibt etwa Günther Traxler.
Es wurde vor der Einführung lange genug über Bonus Malus geredet.
Überfahren ist der ÖAMTC ebenso wenig worden wie unter den Autofahrern innerhalb weniger Wochen, noch ehe das neue System reifen konnte, ein Meinungsumschwung eingetreten ist.
Sollte Bonus Malus wirklich so unpopulär sein, wie manche nun fürchten, dann war es auch schon vorher.
Dann war die damalige Meinungsbefragung falsch.
Im gleichfalls sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt sieht Gerald Höchtler in erster Linie politische Hintergründe in der Anregung des ÖAMTC, eine Urabstimmung unter den Kraftfahrern über das Bonus-Malus-System durchzuführen.
Der Verein, der vorgibt, die Autofahrer zu vertreten, in Wirklichkeit aber die Bruchpiloten in der ÖVP-Zentrale unterstützt, fordert eine Urabstimmung über die Haftpflicht im Oktober, mit dem klaren Ziel, das neue System abzuschießen.
Kurioserweise ist das der ÖAMTC, der jahrelang für das neue System auf die Barrikaden geklettert ist.
Wenn das kein Purzelbaum ist.
Und Gerald Höchtler schließt seinen Kommentar im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt.
Jetzt in einer Situation, wo es zwar die ersten Malus-Opfer gibt, aber noch keiner an einen Bonus denken kann, mit einer Urabstimmung zu winken, ist eine Schnappsidee.
mit der die ÖVP samt Anhängsel ÖAMTC nur bewiesen hat, dass sie zu Recht im Malus sitzt.
Das war die Inlandspresse.
Schau ein Blick auf die Uhr, es ist in zwei Minuten halb eins.
Dass die sogenannte Terror-Szene in der Bundesrepublik Deutschland weiter aktiv ist, wurde heute Nacht spektakulär bewiesen.
Ebenso bewiesen sind damit Drohungen, dass nach der Ermordung des Bankiers Ponto und der vorhergegangenen Ermordung des Generalbundesanwalts Bubak weitere Aktionen geplant seien.
Auf den Nachfolger Bubaks, Rebmann, oder genauer auf sein Büro, sollte heute Nacht ein Anschlag verübt werden, der praktisch im letzten Augenblick verhindert werden konnte.
Das Tatwerkzeug ist ungewöhnlich, es ist eine der sogenannten Stalinorgel verwandte Waffe.
Näheres berichtet jetzt Paul Trunk aus Bonn.
Waffenexperten des Bundeskriminalamtes haben inzwischen die sogenannte Stalin-Orgel untersucht, mit der der Anschlag auf das Gebäude der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe verübt werden sollte.
Diese selbstgebaute Schussanlage, die ja gestern Abend gerade noch rechtzeitig unschädlich gemacht werden konnte, besteht aus etwa 40 gebündelten Schussrohren.
Dieses Gerät hatten die Terroristen auf einem Tisch vor einem Fenster in der Wohnung des älteren Künstlerehepaars montiert, das sie später noch rechtzeitig aus seinen Fesseln befreien konnte, sodass der Anschlag vereitelt wurde.
Wie von Seiten der Polizei in Karlsruhe bekannt wurde, war diese Stalin-Orgel von Experten sehr fachmännisch montiert und sie hätte am Gebäude der Bundesanwaltschaft erheblichen Sachschaden angerichtet.
Und man weiß jetzt auch, für wann der Anschlag geplant war.
Die elektrische Uhr, die als Zeitzünder diente, war auf 23 Uhr gestern Abend eingestellt.
Getroffen worden wären die Büros der Staatsschutzabteilung bei der Bundesanwaltschaft.
Diese Abteilung ist für Spionage und Terrorismus zuständig.
Und diese Büros befinden sich knapp 100 Meter vom Fenster der Hinterhofwohnung des Künstlerehepaars entfernt.
Daraus ergibt sich, dass der Anschlag nicht gegen Generalbundesanwalt Rebmann persönlich, sondern gegen das Gebäude der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gerichtet war, weil sich ja mit größter Wahrscheinlichkeit zu diesem Zeitpunkt keine Menschen dort aufgehalten hätten.
Die bundesweite Großverhandlung der Polizei konzentriert sich zur Stunde auf einen Mann und eine Frau, die zu den Terroristen gehörten, die in die Wohnung eingedrungen waren.
Sie hatten sich gestern gegen Mittag Zutritt in die Wohnung verschafft, indem sie angaben, sie wollten Bilder des Mannes kaufen.
Das Schussgerät befand sie in einem weißen Renault 4, der kurz zuvor in der Nähe gekauft worden war und der als Kundendienstwagen der Elektrofirma Bosch getarnt war.
Nur aus diesem Grunde schöpfte wohl auch niemand Verdacht, als die Terroristen die Geräte in das Haus schafften, die sie für die Stalin-Orgel benötigten.
Dank der recht präzisen Aussagen des Ehepaars liegen ziemlich genaue Zeugenbeschreibungen der jungen Frau und des jungen Mannes vor.
Die junge Frau soll etwa 28 Jahre alt sein, sie wird als vollschlank beschrieben und sie hat eine sehr auffällige Beinstellung, ihre Zehen zeigen nach innen.
Zur Tatzeit trug sie eine Perücke mit langem, bis auf die Schultern reichendem dunklen Haar.
Im Gegensatz zu dieser rundlichen Terroristin war ihr Begleiter schlank.
Man schätzt ihn auf 28 bis 30 Jahre.
Seine Hautfarbe wird mit Blass angegeben und sein Haar soll bräunlich und kurz geschnitten sein.
Wie gesagt, auf diese beiden Personen konzentriert sich zur Stunde die Fahndung der Polizei.
Das Künstlerehepaar befindet sich zurzeit unter Schockeinwirkung in einem Krankenhaus.
Ehe die Terroristen die Wohnung dieses Ehepaars verlassen hatten, hatten sie noch gerufen, es handele sich um eine RAF-Aktion.
RAF nennt sich ja bekanntlich die Bader-Meinhof-Bande.
Dies ist zur Stunde die Nachrichtenlage.
Weitere Details will Generalbundesanwalt Rebmann noch heute Mittag auf einer Pressekonferenz bekannt geben.
Attentatsversuch auf das Büro des deutschen Generalbundesanwalts.
Aus Bonn berichtete Paul Trunk.
An diesem Wochenende will der britische Außenminister Owen im südlichen Afrika in Gesprächen mit den Führern der sogenannten Frontstaaten Angola, Botswana, Mosambik, Tansania und Sambia einen neuen Plan zur Lösung des Rhodesien-Konflikts vorlegen.
Einzelheiten sind jetzt bekannt geworden.
Die wichtigsten sind die Ausschaltung des amtierenden rhodesischen Ministerpräsidenten Ian Smith und die Entwaffnung der schwarzen Guerilleeinheiten.
Wem man in Rhodesien auf diese Pläne reagiert, das schildert jetzt unser Südafrika-Mitarbeiter Paul Schumacher.
Immer neue Einzelheiten des britisch-amerikanischen Plans für eine friedliche Lösung des Rhodesien-Problems kommen ans Licht.
Die Reaktionen aus Salisbury sind durchweg negativ.
Ein Sprecher des Außenministeriums nannte die Forderung eines freiwilligen Rücktritts von Ian Smith den, so wörtlich, Gipfel des Zynismus.
Der konservative Außenminister Van der Waal ermahnte Weißrodesia, wenige Tage vor der Wahl sich keinen Träumen hinzugeben.
Die regierende rhodesische Frontpartei brauche ein eindeutiges Mandat, um eine interne Lösung voranzutreiben, denn die britisch-amerikanischen Pläne seien mit Sicherheit nicht akzeptabel.
Damit haben bereits mindestens drei Minister des gegenwärtigen Kabinetts von Ian Smith die anglo-amerikanischen Vorschläge abgelehnt.
Die Kritik richtet sich gegen die vorwiegend von Nigeria gestellte internationale Truppe, die während der Übergangszeit von einer weißen Minderheit zur schwarzen Mehrheitsregierung Gesetz und Ordnung aufrechterhalten soll.
Doch auch die Vorstellung, dass eines Tages die Führer der Militanten und angeblich marxistischen patriotischen Front, Robert Mugabe und Jojuan Komo, die Regierungsgeschäfte übernehmen könnten, erscheint vielen Weißrhodesiern wie reiner Hohn
Sie verstehen sich als vorgeschobener Posten im Kampf gegen den Weltkommunismus.
Offiziell nahm Südafrika zu den letzten Einzelheiten der britisch-amerikanischen Pläne keine Stellung, da am kommenden Wochenende zunächst weitere Gespräche mit dem britischen Außenminister Owen, dem US-Botschafter bei den Vereinten Nationen Young und dem weissrhodesischen Führer Ian Smith stattfinden werden.
In Pretoria ist es jedoch ein offenes Geheimnis, dass man die weiß-rhodesischen Vorbehalte gegenüber der patriotischen Front zumindest teilt.
Alle Gespräche über die politische Zukunft Rhodesiens beginnen im Lande selbst bei einer internen Lösung.
Nach wie vor erscheint zweifelhaft, ob sich der populäre Methodistenbischof Muzurewa an dem Geschäft beteiligen lässt.
Gegenwärtig droht ihm die Strafverfolgung unter einem rhodesischen Sicherheitsgesetz
nachdem er kürzlich in London einen Teil der Verantwortung für die Taten schwarznationaler Guerrilleros übernommen hatte.
Außerdem ist ihm der gesamte Führungsstab seines Vereinigten ANC untreu geworden.
Die meisten der Abtrünnigen sympathisieren seitdem offen mit dem Nationalistenführer Ndabanengi Sithole, der solchermaßen zur neuen Größe in dem unübersichtlichen
Aus Südafrika berichtete Paul Schumacher.
In Damaskus beendet heute der Nationalrat der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, eine zweitägige Sitzung.
Die Vertreter der verschiedenen Palästina-Organisationen berieten über Erhaltung zu den jüngsten Versuchen, die Genferner Ostkonferenz wieder in Gang zu bringen oder überhaupt eine Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Arabern zu erreichen.
Darüber und über die aktuelle Lage im Libanon, wo es seit einigen Tagen wieder stärkere Kämpfe gibt, informiert sie nun Peter Brünner in einem Bericht aus Beirut.
Im Nahen Osten stehen die Zeichen auf Sturm.
Der palästinensische Zentralrat, eine aus 55 Mitgliedern verkleinerte Ausgabe des Palästinensischen Nationalkongresses, hat aus seiner gestrigen Sitzung in Damaskus abgelehnt, die Unwahrsicherheitsresolution 242 anzuerkennen.
Jene Resolution, die die Existenz Israels festschreibt, nationale Rechte der Palästinenser nicht erwähnt und nur dilatorisch von der Lösung eines Flüchtlingsproblems im Nahen Osten spricht.
Auch die PLO-Mitglieder des Zentralrates haben abgelehnt, obwohl Yassir Arafat tags zuvor in Gesprächen mit UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim palästinensische Bereitschaft zur Anerkennung des 242 signalisiert hatte, allerdings unter Bedingungen.
Es ist nicht simple Querköpfigkeit der Palästinenser, die sie zu diesem Schritt veranlasste.
Auch nicht die Reaktion auf die israelische Politik der Fetzer Kompli auf dem Westufer des Jordan, sondern die Überzeugung, dass die USA fest an der Seite Israels stehen und nicht bereit sind, irgendwelchen Druck auf Israel auszuüben, um zu einer friedlichen Lösung mit den Palästinensern zu kommen.
Am sensibelsten auf diese seit Tagen zu erwartende Entscheidung reagierte Libanon.
Das Massaker in den Bergen des Choufs, die gestrigen Bombenanschläge in Beirut sind erste Anzeichen dafür, dass das Frühjahr keimender Hoffnungen durch Präsident Carter geweckt, endgültig entschlafen ist.
Wie gespannt die Situation im Libanon derzeit ist, geht aus dem Dementi hervor, das die libanesische Regierung heute veröffentlichte.
Die Gerüchte stimmten nicht, so stellt die Regierung fest, dass wieder wilde Straßensperren in den Straßen des Landes und der Hauptstadt errichtet würden.
Die Sicherheitsstreitkräfte der Arabischen Liga seien herunterlage.
Doch die christliche, rechte, libanesische Front ruft weiter nach Rache für das Massaker im Schuf.
Und sie unterhält immerhin eine Armee mit mehreren tausend Kämpfern.
Derweil wird die Erfüllung des Abkommens von Stora
zwischen den Palästinensern und der Regierung, von dem sich die libanesische Regierung eine Befriedung des Landes erhoffte, verzögert.
Israel ist absolut nicht bereit, den Soldaten der Arabischen Liga den Einmarsch in den Südlibanon zu erlauben, auch nicht unter libanesischer Führung.
Die libanesische Armee selbst besteht derzeit aus einem Oberkommandierenden und ein paar Offizieren mit einigen hundert Soldaten, die nicht aus ihren Kasernen herauskommen.
Wie könnten Sie einem Cordon Sanitaire zwischen 6.000 Sädergin und 1.000 schwerbewaffneten phalangistischen Kämpfern halten?
Das Abkommen von Stoura war eine Frucht der Hoffnungen dieses Frühjahrs, einer Lösung der palästinenser Frage näher zu kommen.
Die palästinensischen Hoffnungen sind verflogen und das Abkommen von Stoura, mit dem Sie einen Teil Ihrer Bewegungsfreiheit und Ihrer Waffen aufgeben wollten, dürfte aus palästinensischer Sicht sinnlos geworden sein.
Peter Brönner berichtete aus Beirut.
Wann immer kommunistische Presseorgane über den Iran berichten, wird an Kritik nicht gespart.
Und es ist auch eine zum Teil zumindest gerechtfertigte Kritik, denn es besteht kein Zweifel, dass im Iran die Menschenrechte seit Jahren missachtet werden, dass Menschen ungerecht verfolgt, gefoltert und ermordet werden, dort unter auch viele als Kommunisten apostrophierte Gegner des Regimes.
Der Schar des Irane freut sich daher nicht des Wohlwollens der kommunistischen Presse.
Anders ist es aber, wenn eben dieser Schar mit der wirtschaftlichen Macht Persiens im Hintergrund offiziell als Staatsbesucher auftritt.
So wie dieser Tag in der Volksrepublik Polen und so seit heute in der CSSR.
Hören Sie Walter Tauber aus Prag.
Viele Tschechen und Slowaken mögen ihren Augen nicht so recht getraut haben, als sie heute früh ihre Zeitungen aus dem Briefkasten holten.
Wir begrüßen Ihre kaiserlichen Hoheiten, jubelte das offizielle Organ der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, Rude Bravo, in einer fetten Balkenüberschrift auf der ersten Seite.
Und darunter waren die Hoheiten denn auch abgebildet.
Der Char von Belsien in voller Uniform, die Kaiserin Juwelen geschmückt und mit einem zierlichen Diadem gegrünt.
Abgerundet wurde der Hofbericht mit einem schmeichelhaften Lebenslauf der Staatsgäste.
Der letzte absolut regierende Monarch der Welt mag zufrieden darüber sein, wie Kommunisten ihn hofieren.
Der Schah, der bei seinen Besuchen in westlichen Staaten ob seiner Herrschaftspraktiken immer mit Protesten liberaler und linker Bevölkerungsgruppen rechnen muss, kann sicher sein, dass ihn bei seinem fünftägigen Aufenthalt in Prag nicht der Hauch einer Kritik anwehren wird.
Hier ist man offenbar gerne bereit, Ideologie und Moral hintanzustellen, wenn es ums Geschäft geht, eine Praxis, die man sonst mit Vorliebe den Kapitalisten angreitet.
Ein Geschäft jedenfalls soll der scharbe Such nach dem Willen der tschechoslowakischen Führung werden.
So ist geplant, unter maßgeblicher Beteiligung der Tschechoslowakei eine Ölpipeline vom persischen Gold nach Westeuropa zu bauen.
Der Iran will den Bau der Pipeline mit Öl bezahlen.
Man rechnet hier in Prag bereits für das Jahr 1980 mit größeren persischen Öllieferungen.
Bislang war die CSSR fast hundertprozentig von sowjetischen Erdöllieferungen abhängig.
Wie zu hören ist, drängt aber die Sowjetunion die osteuropäischen Staaten seit einiger Zeit, sich zumindest teilweise nach anderen Bezugsquellen umzusehen,
da das sowjetische Erdöl zunehmend für den eigenen Bedarf benötigt wird.
Aber die Erwartungen, die die tschechoslowakische Führung in den Schaarbesuch setzt, beschränken sich nicht nur auf das Erdölgeschäft.
Die CSSR ist offenbar bestriebt, ihren Export nach Persien vor allem im Bereich des Maschinenbaus auszuweiten, denn der Schaar ist schließlich in der Lage, nicht nur mit Öl, sondern auch in harter Währung zu bezahlen.
Die Skoda-Werke in Bilsen unterhalten bereits eine eigene Filiale in Teheran und sind am Bau einer Öl-Raffinerie, mehrerer Zuckerwerke und weiterer Anlagen beteiligt.
Neuerdings ist nun davon die Rede, dass Skoda in Bersien auch in das Geschäft mit Kernkraftwerken einsteigen möchte.
Die Aussichten dafür erscheinen so ungünstig nicht, da der eigenwillige Char offensichtlich bestrebt ist,
eine einseitige industrielle Abhängigkeit vom Westen zu vermeiden.
Walter Tauber berichtete aus Prag.
Bis vor wenigen Jahren konnte man bei der Arbeitslosigkeit in Europa ein deutliches Nord-Süd-Gefälle feststellen.
Die skandinavischen Staaten, die Benelux-Länder und das Wirtschaftswunderland Bundesrepublik Deutschland litten geradezu unter Vollbeschäftigung.
Heute sind aber die Warteräume in den Arbeitsämtern von Stockholm genauso mit Arbeitssuchenden überfüllt wie die in Palermo oder Barcelona.
Eine Entspannung der Situation ist noch lange nicht abzusehen.
Den folgenden Bericht über die gegenwärtige Situation der Arbeitslosen in Europa hat Michael Kerbler zusammengestellt.
Circa 5 Millionen Menschen sind in den Ländern Europas arbeitslos.
Die Industrien in den Staaten der Europäischen Gemeinschaft und der Europäischen Freihandelszone mussten in den Rezessionsjahren Arbeitskräfte entlassen, die noch heute beschäftigungslos sind.
Die Situation in der Bundesrepublik Deutschland hat das Münchner IFO-Institut für Wirtschaftsforschung durchleuchtet.
In einer Studie des Institutes heißt es, dass sich die Lage auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt seit mehreren Monaten deshalb verschlechtert, weil die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik im ersten Halbjahr 1977 hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.
Schlussfolgerung des Berichtes, sowohl Politiker als auch Wirtschaftsfachleute müssten gemeinsam mit den Unternehmern der Bundesrepublik ein Maßnahmenpaket in die Praxis umsetzen.
Ein Maßnahmenpaket, das vorsieht Arbeitslose umzuschulen, die Wochenarbeitszeit von 40 auf 38 Stunden zu senken und die Altersgrenze für Männer von 63 auf 60 Jahre herabzusetzen.
Diese Maßnahmen könnten schließlich dazu beitragen, die Arbeitslosenzahl in der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 1985 von derzeit 3,8% auf knapp 2,2% zu senken.
Das heißt, in Zahlen ausgedrückt, in acht Jahren wären in unserem Nachbarland etwa eine halbe Million Menschen arbeitslos.
Österreich und die Schweiz schneiden in einem europäischen Vergleich der Arbeitslosenquoten besonders gut ab.
Die vollbeschäftigte Schweiz wurde von der weltweiten Rezession nie sehr stark getroffen.
Die Rückwanderung von Gastarbeitern aus der Schweiz in ihre Heimatländer hat außerdem dazu beigetragen, den Arbeitsmarkt der Schweiz zu entspannen.
Österreich räumt der Vollbeschäftigung absoluten Vorrang ein und nimmt dafür aber höhere Inflationsraten in Kauf.
Besonders betroffen von der Beschäftigungslosigkeit sind die Iren, die Spanier, die Dänern und die Franzosen.
In Frankreich bereitet der Regierung, besonders die Stahlindustrie, große Sorgen.
Der kranke Industriezweig, der nicht nur Milliarden Franc verschlingt, muss rationalisiert werden.
Rationalisierung aber bedeutet auch Arbeitskräfteeinsparung.
Ein Gutteil der 4,8% Arbeitslosen dieses Landes sind Arbeiter und Angestellte, die direkt oder indirekt mit der Stahlindustrie verbunden sind.
Um dieser Krise endgültig Herr zu werden, hat nun der Ministerrat der französischen Regierung ein Dekret verabschiedet, das eine wirtschaftliche und finanzielle Kontrolle der heimischen Stahlindustrie durch den Staat vorsieht.
Auch jenseits des Ärmelkanals kämpft man mit der Arbeitslosigkeit.
In Großbritannien zählt man zurzeit 1,6 Millionen Arbeitslose.
Das ist die höchste Beschäftigungslosenrate seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
Aber auch hier ist ein Ende des Anstiegs der Arbeitslosenquote nicht abzusehen.
Im Gegenteil, eine Gruppe prominenter britischer Wirtschaftswissenschaftler hatte erst kürzlich einen Anstieg der Arbeitslosenzahl auf mehr als zwei Millionen Personen bis zum Sommer 1978 vorausgesagt.
Griechenland, einst Großexporteur, überschüssige Arbeitskraft, liegt mit nur 1,3 Prozent an Arbeitslosen im europäischen Spitzenfeld.
Diese Arbeitslosenrate erscheint aber nur deshalb so günstig, weil noch immer etwa 180.000 Griechen im europäischen Ausland ihr Brot verdienen.
Würden diese Gastarbeiter in ihre Heimat zurückkehren, wäre die Zahl der Arbeitslosen deutlich höher.
Auch im Norden Europas, in Schweden, legen nach Ansicht von Experten die Arbeitslosenquote weit höher, wenn nicht tausende Menschen, die zurzeit Umschulungskurse besuchen, aus den Arbeitslosenstatistiken ausgeklammert würden.
Viele Schweden haben ihren Platz in der Fabrik oder im Büro nur noch deshalb, weil der Staat ihre Beschäftigung subventioniert.
Patentrezepte gegen die Beschäftigungslosigkeit hat man bis jetzt noch nicht gefunden.
Die Arbeitnehmer Europas werden deshalb auch in den nächsten Jahren mit dem Problem Arbeitslosigkeit zu leben haben.
Europäische Arbeitslosenstatistik, es berichtete Michael Kerbler, es ist jetzt zwei Minuten nach dreiviertel eins.
In der südburgenländischen Kleinstadt Güssing wird morgen das dritte burgenländische Kulturzentrum eröffnet.
Im Burgenland sollen durch die Errichtung von regionalen Kulturzentren die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um die kulturelle Unterversorgung des ländlichen Raums zu beseitigen.
Das Kulturzentrum Güssing wird mit einem Ballettabend eröffnet.
Kurt Lauermann vom Landesstudio Burgenland berichtet.
den Zielvorstellungen der Kulturpolitiker des Landes zufolge, soll sich der Aufbau der kulturellen Infrastruktur auf drei Ebenen vollziehen.
Gemeindebüchereien in jeder burgenländischen Gemeinde, regionale Kulturzentren für jeden der sieben Bezirke eines und letztlich der Ausbau der Landeshauptstadt Eisenstadt als überregionales Zentrum der Heidenpflege.
Nach Mattersburg und Jennersdorf hat nun Güssing ein Kulturzentrum erhalten.
Kosten etwa 36 Millionen Schilling.
Im Mehrzwecksaal wird morgen das Wiener Jeunesse Ballett mit den Solisten Susanne Kirnbauer, Lili Scheuermann und Franz Wilhelm bereits erprobte Choreografien von Herbert Nitsch zur Musik von Pink Floyd, Gustav Mahler und Claude Debussy zeigen.
Darüber hinaus stehen drei Arbeiten, panonischer Tanz, Der Ruf und Burgenländisches Solo, basierend auf der Musik von Toni Stricker auf dem Programm.
Toni Stricker über panonische Musik.
Ich beschäftige mich seit einigen Jahren damit.
Und zwar eigentlich seit ich ins Burgenland übersiedelt bin, wieder mehr.
Ich bin mit Volksmusik aufgewachsen, und zwar mit wienerischer Volksmusik, die damals eigentlich die Musik der Vorstadt war.
Wir haben zu Hause Hausmusik gespielt und ich bin also mit diesen Gstanzeln aufgewachsen.
Und seit ich im Burgenland bin, bin ich der Meinung, dass man gerade die Musik, die aus diesem Boden kommt, wieder, sagen wir, neu entdecken soll.
Man sollte sich mehr beschäftigen.
Im Mittelpunkt des Abends steht die Uraufführung des Kurzballetts der Türk von Purbach.
Maria Blachky, im Breitenbrunnen lebende Teppichweberin, hat das Libretto geschrieben und auch die Kostüme entworfen.
Maria Blachky
Die burgenländische Sage vom Türken ist eigentlich eine Sache, die fast jeder weiß, aber sie ist sehr spärlich.
Im Grunde genommen weiß man nicht sehr viel, als wie das er überlebt hat, den Türkenkrieg, und in Burbach geblieben ist.
Und der Dienstherr, bei dem er dann eingetreten ist, als Pferdeknecht oder so,
der hat ihm doch dann nach seinem Tod ein Denkmal gesetzt.
Das sieht man heute noch am Kamin oben.
Diese Story habe ich halt dann mit Dichtung und Wahrheit zu einer etwas deutlicheren Geschichte gemacht.
Nämlich zu der Geschichte, dass man auch aus Burgenländer oder
als Deutscher oder als Pannonier, wie man das sagen will, mit einem Muselmahn, also durch Freundschaft schließen kann.
Der naive Maler Gottfried Kumpf, ebenfalls Wahlburgenländer, versucht sich erstmals als Bühnenbildner.
Ja, es wird wieder ein Bild werden, wie ich die Landschaft eben male.
Es ist ein sehr großer Prospekt.
Die Bühne hat ja 16 Meter vorn und mein Prospekt wird 12 Meter und 6 Meter hoch.
Und da wird man sehen halt die Konturen von dem berühmten Burbacher Tor, weil er noch eine erhaltene, aus dieser Zeit eine erhaltene Stadtmauer ist.
Und das wird aber alles sehr Ton in Ton gehalten, damit das Ballett wirklich zur Geltung kommt.
Und vorne links wird dann, ist ein Fassadestück.
Da habe ich einen Kamin gemacht.
der ist vier Meter hoch und in diesen Kamin kriecht eben der Solo-Tänzer, der Franz Wilhelmin, ein und schaut oben dann beim Kamin heraus und wird dann innerhalb des Balletts herausgezogen und da wird getanzt und das Versatzstück wird dann weggeschoben.
Der Türk von Burbach wurde bereits für das Fernsehen aufgezeichnet und soll am 8.
Oktober in FS1 in der Sendung Pannonische Streifzüge Puppen, Tänzer, Fabulierer gesendet werden.
Diesen Beitrag über das Burgenländische Kulturzentrum in Güssing hat Kurt Lauermann gestaltet.
Eine der Arbeitsgemeinschaften beim Europäischen Forum Alpbach ist dem Thema Position des Künstlers im 20.
Jahrhundert gewidmet und wird von Oswald Oberhuber und Werner Hoffmann geleitet.
Professor Hoffmann hat in Wien bis 1969 das Museum des 20.
Jahrhunderts aufgebaut, ist dann nach Hamburg gegangen und ist dort als Direktor der Hamburger Kunsthalle und als Universitätsprofessor tätig.
Mit ihm führte Volkmar Parschalk das folgende Gespräch.
Herr Professor Hoffmann, wie war für Sie die neue Situation in Hamburg?
Was haben Sie in der Zwischenzeit dort alles bewirken können?
Wie sehen Sie von heute aus gesehen die Situation damals in Wien?
Die Situation in Hamburg war die eines weitgehend gefügten, festgelegten, großen Museums, dessen Bestände etwa mit der Spätgotik beginnen und bis in die Gegenwart reichen.
Mit anderen Worten also ein Museum, das als Apparat von vornherein einem viel mehr Möglichkeiten anbietet, sowohl was den zeitlichen Umfang angeht,
wie auch die einzelnen künstlerischen Gattungen.
Das habe ich als sehr angenehm empfunden.
Als weniger angenehm die Tatsache, dass die Situation, die ich vorfand, in puncto materiellen Möglichkeiten, keineswegs
ausreichend, mich ausreichend mit Mitteln versehen hat, um alle diese Sparten so zu bedienen, wie ich es gerne getan hätte.
Es mussten also auch da Akzente gesetzt werden.
Und es ist mir, ich muss sagen, nicht schwer gefallen, aus dem Hamburger Angebot, Sammlungsangebot, den Bereich herauszufinden, der mir neben dem 20.
Jahrhundert am nächsten liegt, nämlich das 19.
wo wir bei einer der besten Sammlungen in Mitteleuropa verfügen.
Und aus dieser Einsicht wurde eben auch der Akzent auf die Ergänzung des 19.
Jahrhunderts gelegt, parallel zum 20.
Jahrhundert, wo uns allerdings, das ist eine nicht zu verschweigende Tatsache, die Preise immer mehr davon gelaufen sind.
Aber es ist uns umgekehrt etwas gelungen, dieser große Ausstellungszyklus Kunst um 1800,
seinen größten Erfolg mit Caspar David Friedrich hatte, aber darüber hinaus noch wesentlicher erscheint mir nicht die Friedrich-Ausstellung, die ein super Erfolg war, aber das Drumherum, Künstler wie Fössli, Blake, Turner, Sergel und demnächst wird es Runge sein, dass wir hier den großen Persönlichkeiten der Zeit um 1800 in einer Weise zur Anschauung verhelfen konnten, die wirklich beispielgebend geworden ist.
Sie sprachen schon eben von diesen Großausstellungen, die in den letzten Jahren ja immer wieder Besucher nach Hamburg gelockt haben und diese also nun mit Runge fortzusetzen.
Gedenken, wann und wie wird diese Ausstellung sein?
Die Runge-Ausstellung beginnt am 20.
Oktober und heißt Runge in seiner Zeit.
was wieder den Versuch andeutet, eben diesen Künstler mit seinen Zeitgenossen zu konfrontieren, zu zeigen, wo er sich mit ihnen trifft, wo er sich von ihnen abhebt.
Und diese Zeitgenossen heißen eben Törner ebenso wie Füger.
Da ist Graf zu nennen, ebenso wie Tischbein, Mengs, Constable, Jericho.
Es wird, ich glaube, wieder ein sehr interessantes und breit gefächertes Bild der Epoche entwerfen.
Und dann wollen wir in zwei Jahren Goya zeigen.
Das ist wohl das schwierigste Unterfangen, das in diesem Zyklus noch vor mir liegt, Goya.
das Zeitalter der Revolution und so soll diese Ausstellung dann heißen.
Sie galten in Wien als der erste Fachmann für Kunst des 20.
Jahrhunderts.
Bedeutet das nicht nun Ihre Hamburger Tätigkeit, einen Rückzug in die Kunst des 18. und 19.
Jahrhunderts?
Ich sehe es nicht so.
Ich habe mir eher zur Aufgabe gesetzt, aus der Breite des Sammlungsangebotes, über das ich verfügen kann,
Querbeziehungen herzustellen, also die Kunst von heute mit der von gestern oder vorgestern in einer wechselseitig erhellenden Weise zu verbinden.
Ich meine, dass wir Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern zeigen, versteht sich von selbst.
Ich nenne etwa Pichler vor sechs Jahren, das war die erste Pichler-Ausstellung in der Bundesrepublik.
Oder Lüppertz, Graupner, Rinke kommt demnächst.
Aber entscheidend erscheint mir, dass wir didaktisch versuchen, wie eben jetzt in dieser Ausstellung Kunst, was ist das?
Unseren ganzen Bestand in einen
sehr komplexen Kunstbegriff einzubringen, von dem die Gegenwart ebenso profitiert wie die Vergangenheit.
Und ich sehe meine Aufgabe jetzt darin, die Kontinuität von damals bis zum heutigen Tag und über diesen hinaus herzustellen und das eben auf eine didaktische Weise.
Ich muss sagen, dass mir das Vorbereiten solcher Ausstellungen nicht nur sehr viel Arbeit, sondern auch sehr viel Spaß macht.
Mit Prof. Werner Hoffmann sprach Volkmar Parschalk.
Wir schließen jetzt das Mittagsjournal mit Kurznachrichten.
Österreich.
Der Index der Verbraucherpreise für Juli liegt gegenüber dem Vergleichsmonat 1976 um 6,1 Prozent höher.
Gegenüber 1977 stieg der Index um 0,4 Prozent.
Sehr stark verteuert haben sich im Jahresabstand Saison- und Tabakwaren.
ÖGB-Präsident Peña äußerte sich vorsichtig optimistisch über die Wirtschaftssituation der nächsten Monate.
Zur Lohnentwicklung, sagte der Präsident des Gewerkschaftsbundes, auch nach den nächsten Lohnrunden sei eine reale Lohnsteigerung von ein bis zwei Prozent zu erwarten.
Hinsichtlich einer Lohnsteuerreform will der Gewerkschaftsbund den Termin 1.
Jänner 1979 als spätestmöglichen Zeitpunkt fordern.
Die Bundeswirtschaftskammer hat gegen eine Äußerung von Bundeskanzler Kreisky protestiert, wonach unter anderem umfangreiche Steuerhinterziehungen seitens der Selbstständigen für die derzeitige finanzielle Lage des Staates verantwortlich seien.
Der Großteil der sogenannten Steuerhinterziehungen sind nach Ansicht der Kammer die vom Finanzminister in voller Absicht vorgenommenen Fehlkalkulationen.
Auch die Industriellenvereinigung wendet sich gegen die Vorwürfe des Bundeskanzlers.
Die Regierung könne für ihre verfehlte Wirtschaftspolitik nicht ständig andere verantwortlich machen, wird argumentiert.
Bundesrepublik Deutschland.
Von den Urhebern des Anschlages auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe fehlt bis jetzt jede Spur.
Nur das Auto der Täter konnte sichergestellt werden.
Frankreich.
Eineinhalb Monate nach seinem Verschwinden im französischen Untergrund ist der Bader-Meinhof-Anwalt Croissant bei einer geheimen Pressekonferenz wieder aufgetaucht.
Croissant kritisierte die Haftbedingungen der Mitglieder der Roten Armee Fraktion und erklärte, seine Klienten befänden sich in Lebensgefahr.
Japan.
Der amerikanische Außenminister Vance ist in Tokio eingetroffen, um die japanische Regierung über die Verhandlungen mit den führenden Politikern Chinas zu unterrichten.
Rumänien.
Der israelische Ministerpräsident Begin hält sich derzeit in Bukarest auf.
Anlässlich eines Empfanges sind die Gegensätze in der Haltung Israels und Rumäniens zum Nahostkonflikt offen zutage getreten.
Ägypten.
Die halbamtliche Zeitung Al-Ahram hat die palästinensische Befreiungsorganisation zu einer wirksamen Politik aufgefordert.
Wörtlich heißt es in dem Artikel, die PLO müsse die Haltung der reinen Ablehnung überwinden und die politische Offensive mit Kraft und ohne Furcht und Zögern führen.
In einer halben Minute ist es 1 Uhr Mittag.
Das Mittagsschanal ist beendet.
Darf wieder hören um 18.30 Uhr beim Abendschanal im Programm Österreich 1.
Einblendung: Toni Stricker, Musik, Maria Blachkl, Gottfried Kumpf
Mitwirkende:
Lauermann, Kurt [Gestaltung]
, Stricker, Toni [Interviewte/r]
, Kumpf, Gottfried [Interviewte/r]
, Blachkl, Maria [Interviewte/r]
Datum:
1977.08.26 [Sendedatum]
Ort:
Güssing [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten