Stellungnahme zur Grippewelle

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Die in Österreich noch immer akute Grippewelle hat gezeigt, dass die ärztliche Versorgung in Katastrophenfällen während der Feiertage Mängel aufweist.
    Trotz der Notdienste konnten nicht alle Kranken behandelt werden.
    Einen Teil der Schuld tragen daran aber, so paradox das klingen mag, die Patienten selbst.
    Denn nicht jeder, der sich krank fühlte und einen Arzt rief, war wirklich so krank, dass er auf einen ärztlichen Hausbesuch bestehen hätte müssen.
    Aus diesem Grund hat der Präsident der Kärntner Ärztekammer, Dr. Hartmar Sacher, vorgeschlagen, die Patienten sollten einen Teil der Kosten für den Hausbesuch eines Arztes, also für die Behandlung am eigenen Krankenbett, selbst bezahlen, und zwar 20 Schilling.
    Ich gebe jetzt ins Nachbarstudio, wo Gerold Christian mit Dr. Sacher telefonisch verbunden ist.
    Herr Dr. Sacher, Sie haben vorgeschlagen, dass die Patienten bei der Hausvisit 20 Schilling an den Arzt direkt zahlen sollen.
    Was erwarten Sie sich davon?
    Wir erwarten uns davon eine natürliche Bremse, da das finanzielle Interesse des Patienten damit eingeschaltet wird und Bagatellbesuche oder unnötige, leichtfertig angeforderte Hausbesuche dadurch vermieden werden könnten.
    Ich bin dazu durch die Ereignisse anlässlich der letzten Grippeepidemie in Kärnten angeregt worden, wo also wirklich die Ärzte durch leichtfertige Visiten so blockiert waren, dass eigentlich letztendlich dann die Schwerkrankpatienten darunter leiden müssen.
    Kann der Patient, glauben Sie, wirklich beurteilen, ob seine Krankheit leicht zu nehmen ist oder ob sie schwer ist?
    Es muss dies ja ohne Wiss jeder Privatpatient und in Österreich, jeder Bundeskassen,
    Sie meinen demnach nicht, dass die Patienten wegen dieser 20 Schilling vielleicht eine notwendige ärztliche Hilfe nicht in Anspruch nehmen?
    Nun, es wären dadurch die Ärzte, wie Sie sagen, nicht so sehr belastet.
    Es wäre kein so großer Andrang bei Grippefällen.
    Nun, erwarten Sie sich auch davon, dass die Gebietskrankenkassen weniger Geld ausgeben müssen?
    Wir sind durchaus bereit, ich spreche natürlich nur für meine Person, als Ärzte auf diese Zuzahlung, auf diesen Zuzahlungsbetrag zu verzichten.
    Uns kommt es nur auf die natürliche Bremse und auf das Einschalten des Interesse der Versicherten an.
    Und ich glaube auch, dass die Belastung der Gebietskrankenkassen
    Das würde heißen, dass die 20 Schillen, die der Patient an den Arzt zahlt, der Arzt von der Rechnung der Krankenkasse absetzt.
    Dass die Krankenkasse demnach um 20 Schillen weniger an den Arzt für ein Hausvisit zahlen müsste.
    Wenn eine solche Konstruktion denkbar wäre, so halte ich sie für durchaus möglich und könnte mir vorstellen, dass die Ärzte ohne Weiters damit einverstanden sind.
    Herr Dr. Sacher, ich danke Ihnen vielmals.

    Katalogzettel

    Titel Stellungnahme zur Grippewelle
    Titelzusatz Interview: Dr. Sacher
    Spieldauer 00:02:51
    Mitwirkende Christian, Gerold [Gestaltung]
    Sacher, Hartmar [Interviewte/r]
    Datum 1969.12.29 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-691229_c_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1969.12.29

    Information

    Inhalt

    Anmoderation (Machatschke)
    Kostenbeitrag, Krankenkasse
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Medizin , Wirtschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo