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KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Beim Mittagjournal Einer Stunde Information begrüßt Sie als Redakteur Karl Jakowski.
Kredite sollen nach einer Erhöhung der Zinsen im Sommer wieder teurer werden.
Jugendkriminalität in Österreich steigend.
Wir zitieren aus dem Sicherheitsbericht der Bundesregierung.
Spanische Regierung beschließt Amnestie für alle politischen Häftlinge, Abschluss des Parteitages der britischen Labour Party und neue Verfassung für die Sowjetunion.
Weiters informieren wir Sie über eine Tagung in Kaprun, Thema Sicherheit beim Skifahren.
Keine Gesetze, sondern mehr Information fordern die Experten.
Die Kulturredaktion berichtet von der Drei-Länder-Biennale Trigon 77 beim steirischen Herbst und über die Uraufführung des Stücks Die Frist von Friedrich Dürrematt.
Erster Programmpunkt sind aber jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Feder Holi und Sprecher Günther Bahr.
Österreich.
Die Burgenländische Volkspartei wird, wie bereits angekündigt, innerhalb der nächsten vier Wochen die Mandatsermittlungsbestimmungen der Burgenländischen Landtagswahlordnung 1976 wegen Verfassungswidrigkeit anfechten.
Zwischen ÖVP und SPÖ hatte es wegen dieser Landtagswahlordnung schon im Wahlkampf vor den Burgenländischen Landtagswahlen schwere Auseinandersetzungen gegeben.
Beide Parteien stützen sich bei ihren Diskussionen dabei auf wissenschaftliche Gutachten.
Seitens der SPÖ betonte heute Landesrat Mader, dass die Neuregelung der burgenländischen Wahlordnung nach einem Gutachten von Universitätsprofessor Oehlinger verfassungskonform sei.
Seitens der Volkspartei wird dies bestritten.
FPÖ-Parteiobmann Peter und der burgenländische Landesparteiobmann der FPÖ Rezar dementierten heute gegenüber dem ORF übereinstimmend Zeitungsberichte, wonach Rezar gestern in der Bundesparteivollstandssitzung der Freiheitlichen seine Demission von allen Ämtern bekannt gegeben habe.
Parteiobmann Peter erklärte, von einer Demission könne keine Rede sein, dieses Thema sei bei der Bundesparteivollstandssitzung überhaupt nicht relevant gewesen.
FPÖ-Landesparteiobmann Rezare ergänzte, der Bundesparteivorstand wäre für eine solche Demission auch nicht das geeignete Gremium.
Eine Entscheidung könnte bestenfalls beim Landesparteivorstand in einer Woche fallen.
Parteiobmann Peter ergänzte, der Auftrag an den burgenländischen Landesparteiobmann laute ausschließlich, bis zum nächsten Landesparteitag der FPÖ-Burgenland für einen ordnungsgemäßen Übergang zu sorgen, wobei Rezar ihm gegenüber betont habe, er werde niemandem im Wege stehen.
Kritische Stimmen zum neuen Konsumentenschutzgesetz gab es heute beim Rechtsanwaltskammertag in Linz.
Der Präsident des Rechtsanwaltskammertages, Schuppich, meinte unter anderem, die Problematik des im Entwurf vorliegenden Gesetzes sei, dass es eine verallgemeinende Gegenüberstellung von schutzbedürftigen Konsumenten einerseits und unfairen Produzenten auf der anderen Seite vornehme.
Er habe rechtspolitische Bedenken gegen die Absicht, quer über die Rechtsordnung hinweg einen abgesonderten Regelungsbereich zu schaffen, in dessen Mittelpunkt der Staatsbürger allein als Konsument stehe, sagte Schuppich.
Auch der Wiener Rechtsanwalt Hummer argumentierte, es sei absurd, dem Staatsbürger allein aufgrund der Tatsache, dass er verbrauche und konsumiere, eine Sonderstellung einzuräumen.
Außerdem wurde kritisiert, das Konsumentenschutzgesetz schaffe eine Art neue Oberklasse den Konsumenten und eine neue Unterklasse eben die Unternehmer.
Der 76-jährige Vassily Kuznetsov ist heute vom obersten Sowjet in das neugeschaffene Amt eines Vizepräsidenten und damit zum Stellvertreter von Staatschef Brezhnev gewählt worden.
Die Wahl Kuznetsovs wurde am Montag vom Zentralkomitee der sowjetischen KP durch seine Berufung zum Kandidaten des Politbüros vorbereitet.
Kuznetsov war bisher erster stellvertretender Außenminister und maßgeblich an der Formulierung der sowjetischen China- und Nahostpolitik sowie an der Festlegung der außenpolitischen Linie im Zusammenhang mit der Kuba-Krise 1962 und der Invasion der Tschechoslowakei 1968 beteiligt.
Die 1500 Abgeordneten des Obersten Sowjet haben ferner heute im Kreml einstimmig die neue Verfassung gebilligt.
Brezhnev betonte, die neue Konstitution trete sofort in Kraft.
Alle bestehenden sowjetischen Gesetze behielten nach den Worten Brezhnevs jedoch Gültigkeit, sofern sie nicht im Widerspruch zur neuen Verfassung stehen.
In einer Festrede aus Anlass des 60.
Jahrestages der Oktoberrevolution hat gestern Abend der sowjetische Botschafter in Wien, Jefremov, behauptet, der Sowjetstaat müsse in der Menschenrechtsfrage weder Rechenschaft ablegen noch Schuldgefühle haben.
Der Botschafter fügte hinzu, es stimme durchaus, dass es in der Sowjetunion bestimmte Freiheiten nicht gäbe, so das Recht, Rassenhass zu predigen, den Kult der Gewalt zu betreiben oder mit Porno- und Horrorfilmen die niedrigsten Instinkte zu entfachen.
Niemand verbiete den sogenannten Dissidenten, anders zu denken, sagte Yefremov, doch müsse man sie daran hindern, gegen das Volk zu agieren, wie es Solzhenitsin mit seinen Aufforderungen an den Westen das Wettrüsten fortzusetzen getan habe.
Der Regimekritiker Sacharow hat nach eigenen Angaben ein Telegramm an die Belgrader Helsinki-Konferenz geschickt, in dem er sich über den angeblichen Hausarrest einer Reihe von Moskauer Juden beschwert.
In dem Telegramm erklärt der Nobelpreisträger, das Vorgehen gegen diese Juden sei eine Verletzung der Menschenrechte.
Nach Informationen aus Dissidentenkreisen sollen am vergangenen Montag etwa zwölf jüdische Aktivisten in Moskau unter Hausarrest gestellt worden sein.
Tschechoslowakei
Wie in Prag bekannt wird, sollen vier tschechoslowakische Bürgerrechtskämpfer am 17.
Oktober vor Gericht gestellt werden.
Die Anklage gegen den Dramatiker Vaclav Havel, den Journalisten Jerzy Lederer, sowie gegen die beiden ehemaligen Theaterdirektoren Ota Ornest und František Pavliček soll auf Subversion lauten.
In der vergangenen Woche sind ein Atomtechniker und ein Landwirtschaftsexperte wegen subversiver Tätigkeit zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Sie waren angeklagt, im Jänner Abschriften der Menschenrechtserklärung Charta 77 verteilt zu haben.
Spanien Der Ministerrat in Madrid hat eine Einigung über das Wirtschaftsprogramm erzielt, das dem Parlament vorgelegt werden soll, um damit innerhalb von zwei Jahren der Wirtschaftskrise ein Ende zu setzen.
Es gelang Ministerpräsident Suárez, die tiefgreifenden Gegensätze, die zwischen den Sozialdemokraten, den christlichen Demokraten und Liberalen existieren, zu überwinden.
Während die Sozialdemokraten eine Entschärfung des Stabilisierungsplanes forderten, traten die beiden anderen Parteien für drakonische Stabilisierungsmaßnahmen ein.
Welche konkreten Maßnahmen nun beschlossen wurden, wird Suárez nicht vor Ende der Besprechung mit den Führern der im Parlament vertretenen Parteien bekannt geben.
Unterdessen haben Regierung und Opposition gestern Abend auch Einigung über eine Totalamnestie für politische Verbrechen erzielt.
Darunter sollen alle bis gestern verübten politischen Straftaten fallen.
Die Amnestie soll in den einzelnen Teilen Spaniens zu verschiedenen Zeitpunkten in Kraft treten.
Im Baskenland soll sie ab sofort angewendet werden.
Die Amnestie muss noch vom Parlament in Madrid gebilligt werden, was jedoch als sicher gilt.
In Madrid haben gestern mehr als 200.000 Menschen gegen die steigende Arbeitslosigkeit und zunehmende Inflation protestiert.
Portugal.
Der mit einem Minderheitskabinett regierende sozialistischen Partei unter Ministerpräsident Suárez droht offenbar die Spaltung.
19 zum linken Flügel gehörende Mitglieder des Parteivorstandes kritisierten gestern Abend im Fernsehen die Politik der Minderheitsregierung, der sie Verrat am Sozialismus vorwarfen.
In einem von den Funktionären unterzeichneten Dokument wird die Beschuldigung erhoben, die Regierung soarisch verpfände Portugal an den internationalen Währungsfonds und bereite eine rechtsgerichtete Allianz vor.
Niederlande
Der Präsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, der holländische Kardinal Alfrenk, hat die in den USA entwickelte Neutronenbombe scharf kritisiert.
Bei einem Vortrag zur Friedenswoche 1977 der niederländischen Kirchen wies Alfrenk die Behauptungen zurück, diese Waffe sei human, weil sie Gebäude unversehrt lasse.
Der Kardinal unterstrich, seit die Atombombe aus dem blühenden Hiroshima eine tote und vergiftete Stadt machte, habe man 30 Jahre lang mehr als genug Atomwaffen gebaut, um die ganze Menschheit zu vernichten.
Die weltweite Unsicherheit werde noch zunehmen, wenn in den nächsten Jahren wahrscheinlich 35 weitere Staaten Atombomben bauen können, sagte Alfring.
Schweiz
Der Genfer Rechtsanwalt Paiot, der im Entführungsfall Schleyer als Nachrichtenübermittler zwischen Behörden und Terroristen tätig ist, hat sich heute geweigert, zu Meldungen Stellung zu nehmen, wonach er für seine Tätigkeit ein Honorar von mehr als 7 Millionen Schilling verlangen soll.
In seiner Kanzlei wurden Fragen über die tatsächliche Höhe seiner Forderungen nicht beantwortet.
Unter den Mitarbeitern Paiots haben die Berichte Empörung ausgelöst.
Mitglieder der Schweizer Liga für Menschenrechte, die rund um die Uhr in der Kanzlei des Anwalts Arbeiten versicherten, dass sie für ihren Einsatz keine Bezahlung fordern.
Das Wetter.
Österreich bleibt an der Ostflanke des westeuropäischen Tiefdrucksystems.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Südwesten bewölkt und stellenweise Regen, sonst am Nachmittag und in der ersten Nachthälfte vorherrschend gering bewölkt.
Am Morgen wieder gebietsweise Boden- oder Hochnebel.
Südost- bis Südwestwind.
Nachmittagstemperaturen heute 16 bis 20 Grad unter Föhneinfluss auch darüber.
Frühtemperaturen morgen zwischen 6 und 13 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Im Südwesten und äußersten Westen des Bundesgebietes unterschiedlich bis stark bewölkt, stellenweise auch etwas Niederschlag.
Sonst nach Auflösung der Nebelfelder wieder vorherrschend gering bewölkt.
Südost- bis Südwestwind, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 22 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien, Heiter 18°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 18°, Windstille.
Linz, Heiter 14°, Ost 15.
Salzburg, Heiter 25°, Südostwind 15 km in der Stunde.
Innsbruck Heiter 23°, Südost 15°, Bregenz stark bewölkt 20°, Süd 30°, Graz Heiter 24° Windstille und Klagenfurt Heiter 21°, Südwestwind 20 kmh.
Es ist jetzt elf Minuten nach zwölf.
Seit dem Jahre 1970 wird alljährlich einmal der Bericht der Bundesregierung über die innere Sicherheit in Österreich dem Nationalrat vorgelegt.
Den Ministerrat passierte dieser Bericht für das Jahr 1976 am Dienstag dieser Woche.
Wir berichteten bereits im Mittagssjournal vom Mittwoch über die Kriminalität im Jahre 1976 und zwar aufgrund der im Sicherheitsbericht enthaltenen polizeilichen Anzeigenstatistik.
Daraus ging übrigens hervor, dass im Vorjahr die Zahl der schweren Verbrechen, also beispielsweise Mord, Verbrechen gegen fremdes Vermögen und Sexualdelikte, teilweise relativ stark zurückgegangen ist.
Stark angestiegen allerdings sind im Vorjahr die Eigentumsdelikte.
Nun, im heutigen Beitrag wenden wir uns dem zweiten Teil des Sicherheitsberichtes zu, nämlich der gerichtlichen Verurteiltenstatistik, dem Bericht also über die Arbeit der Gerichte in Österreich.
Leopold Esterle informiert.
Im Vorjahr wurden laut Sicherheitsbericht 83.635 Personen von den Gerichten dieses Landes rechtskräftig verurteilt, was gegenüber 1975 eine Zunahme von einem Prozent bedeutet.
Gegenüber dem Jahr 1974, dem letzten Jahr vor Inkrafttreten des neuen Strafgesetzbuches, ist die verurteilten Zahl um etwas mehr als 8% gesunken.
Gegenüber 1970, dem Jahr vor Wirksamwerden der kleinen Strafrechtsreform, ist die Zahl der rechtskräftig Verurteilten sogar um mehr als 24% niedriger.
Der Sicherheitsbericht führt dies im Wesentlichen auf die Entkriminalisierung des Verkehrsstrafrechtes durch das im Jahre 1971 wirksam gewordene Strafrechtsänderungsgesetz zurück.
Der Sicherheitsbericht führt ferner aus, dass die kriminalpolitisch sinnlose, vielfach sogar schädliche kurze Freiheitsstrafe soweit möglich durch die Geldstrafe ersetzt wurde.
Das heißt in Zahlen ausgedrückt.
Der Anteil der Geldstrafenurteile, der im Jahre 1970 noch bei 55% lag, wurde bis zum Vorjahr auf 75% hinaufgeschraubt.
Diesem Trend aber entspricht auch, dass der Anteil der Verurteilungen zu unbedingten Freiheitsstrafen von 1973 bis zum Vorjahr um 6% abgenommen hat.
Ebenso haben die Geldstrafeneinnahmen zugenommen.
Sie verdoppelten sich in den ersten beiden Jahren des neuen Strafgesetzbuches auf knapp 175 Millionen Schilling.
Diese Tendenz kann auch weiterhin festgestellt werden, denn in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres belaufen sich die Eingänge aus Geldstrafen bereits auf mehr als 110 Millionen Schilling.
Doch nun zu den Details der Verurteiltenstatistik.
Auch sie spiegelt die Bedeutung der gestiegenen Vermögenskriminalität deutlich wider.
Während etwa im Vergleichszeitraum der Jahre 1954 bis 1974 die Anzahl der wegen eines Gewaltdeliktes verurteilten Personen nur um 4% stieg, nahm die Zahl der wegen eines Vermögensdeliktes Verurteilten hingegen um fast 40% zu.
Der Sicherheitsbericht der Regierung führt dies auf den erreichten Wohlstand zurück, da sich dadurch auch die Gelegenheiten für Diebe vervielfacht haben.
Ein Beispiel.
Der Kraftfahrzeugbestand hat in Österreich von rund 650.000 Autos im Jahre 1955 im Vorjahr bereits den Stand von knapp unter drei Millionen erreicht.
Ebenso gestiegen ist die Zahl der Zweitwohnungen und der nicht ständig bewohnten Objekte wie etwa Landhäuser und so weiter.
Ähnlich wie die reine Kriminalstatistik weist auch die verurteilte Statistik bei den Verbrechen sinkende Tendenzen auf.
So wurden im Jahre 1976 55 Personen wegen Mordes und Totschlags bzw.
des Versuchs dazu verurteilt.
Wegen Notsucht wurden im Vorjahr 43 Personen verurteilt, 1975 waren es noch 62.
Von den wegen strafbaren Handlungen gegen Fremdesvermögen verurteilten Personen entfällt die größte Anzahl auf Diebstahlsfälle.
Wegen eines solchen Deliktes wurden 1975 knapp 13.000 Personen, im Vorjahr etwas mehr als 12.500 verurteilt.
Wegen Raubes wurden 1975 180 Personen, im Vorjahr 245 Täter verurteilt.
Bei den Suchtgiftdelikten wird zwischen Besitz und Handel mit Suchtgiften unterschieden.
Hier brachten die Zahlen für das Vorjahr interessante Ergebnisse, denn insgesamt wurden nach dem Suchtgiftgesetz 676 Personen verurteilt, und zwar 518 wegen des Besitzes und 157 wegen des schwereren Deliktes des Handels.
Abschließend noch ein Blick auf die Jugendkriminalität.
Wie aus dem Sicherheitsbericht hervorgeht, wurden im Vorjahr knapp 17.000 Jugendliche und etwas mehr als 140.000 Erwachsene als Tatverdächtige angezeigt.
Damit hat die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen gegenüber 1975 um etwa zweieinhalb Prozent zugenommen.
Im Vergleich der Jahre 1971 bis 1976 nahm die jährliche Anzahl ermittelter jugendlicher Tatverdächtiger um etwas mehr als 11% zu, allerdings weist der Sicherheitsbericht aus, dass im selben Zeitraum auch der Bevölkerungsanteil der Jugendlichen um 12,5% zunahm.
Die verurteilten Statistik zeigt darüber hinaus seit dem Jahre 1973 einen stetigen Rückgang bei der jährlichen Anzahl jugendlicher Verurteilter.
Diese Zahl war beispielsweise im Jahre 1975 um 13,5% niedriger als im Jahr davor und auch 1976 war ein Rückgang um knapp 4% gegenüber 1975 festzustellen.
Das meistbegangene Delikt der Jugendlichen ist das gegen fremdes Vermögen.
Hier liegen die statistischen Zahlen bei 87%.
Jugendliche begingen im Vorjahr 56% aller aufgeklärten Diebstähle an Zeitungsständerkassen, 54% aller Diebstähle an Motorrädern, 36% aller aufgeklärten Diebstähle von Kraftfahrzeugteilen und mehr als 40% aller aufgeklärter Automateneinbrüche.
Schwere Aggressionsdaten Jugendlicher sind allerdings selten.
Die gelegentlich in der Öffentlichkeit geäußerte Befürchtung, dass brutale Delikte in der Jugendkriminalität überhandnehmen, entbehrt laut Sicherheitsbericht jeglicher Grundlage.
Jugendkriminalität und verurteilten Statistik Leopold Esterle zitierte aus dem Sicherheitsbericht der Bundesregierung.
Einer der Punkte im Entwurf zum zweiten Abgabenänderungsgesetz, wie es am Mittwoch im Parlament präsentiert wurde, enthält die Besteuerung der Sparkassen in einem mehr als doppelt so hohen Maß wie bisher.
Nach den geltenden Gesetzen müssen die Sparkassen nur etwa 40 Prozent der Steuern zahlen, die von den Banken zu entrichten sind.
Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass Sparkassen keine Eigentümer haben, sondern im Allgemeinen die Rechtsform eines Vereins.
Finanzminister Andrusch begründet dagegen die notwendige höhere Besteuerung der Sparkassen mit dem Hinweis auf die Geschäftstätigkeit dieser Institute, die sich den bisher schon vollbesteuerten Banken immer mehr angenähert habe und daher eine unterschiedliche Steuerleistung nicht mehr gerechtfertigt sei.
In einem weiteren Punkt des Abgabenänderungsgesetzes wird auch die Bildung des sogenannten Sozialkapitals stark eingeschränkt und auch aus diesem Titel müssen die Sparkassen mehr Steuern zahlen.
Die Frage ist nun, wie wirken sich die höheren Steuern für die Kunden der Sparkassen aus?
Helmut Gletsander ist dieser Frage im folgenden Beitrag nachgegangen.
Seit dem Sommer sind die Privatkredite um etwa einen Prozentpunkt teurer geworden.
Die Ursachen dafür sind in der Politik der Notenbank zu suchen, die den ehemals weit offenen Geldhahn für Allinstitute, also Banken und Sparkassen, zugedreht hat, damit die Österreicher sich nicht mehr so leicht und billig für Käufe auf Kredit verschulden können.
Gleichzeitig sind auch die sogenannten grauen Zinsen gestiegen, die Sparerzinsen für Einlagen ab einigen hunderttausend Schilling, weil die Banken und Sparkassen durch die Notenbankbremse jetzt bereit sind, mehr Geld für Spargeld zu zahlen.
Am deutlichsten wird die Mittelknappheit der Geldinstitute in der Fachsprache der Banker Liquiditätsenge genannt.
Am deutlichsten ist diese Knappheit an Geld bei den jetzt stark umworbenen langfristigen Sparplänen anzusehen.
Soweit zum Hintergrund der jetzigen Situation am Geldmarkt.
Wie hoch ist nun die zusätzliche Steuerbelastung der Sparkassen?
Im vergangenen Jahr haben diese Geldinstitute 305 Millionen Schilling Steuern berabt.
Nach den jetzt veröffentlichten Plänen der Regierung hätten die Sparkassen etwa 640 Millionen Schilling, also mehr als doppelt so viel in der Staatssäckel abführen müssen.
Da aber der Entwurf zum zweiten Abgabenänderungsgesetz auch eine Verringerung des Sozialkapitals, also der Abfertigungsrücklage und der Pensionsrückstellungen vorsieht, kommen nach Berechnungen des Sparkassenverbandes zu den 640 Millionen noch etwa 260 Millionen Schilling dazu.
Die Steuerleistung der Sparkassen wird sich also etwa verdreifachen.
Generalsekretär Finger vom Hauptverband der österreichischen Sparkassen stellt auf die Frage nach den Auswirkungen der höheren Besteuerung fest.
Im Grunde genommen einmal für die Sparer sicherlich in keiner Weise, weil ja die Zinsen für die Sparer einmal mit zwei Höchstzinssätzen fixiert sind, aber schon allein die Marktlage es erfordert, dass Zinssätze so gezahlt werden, wie sie also die Konkurrenz auch zahlt.
Auch auf der Kreditnehmerseite wird sich das vorerst sicherlich nicht auswirken, denn diese Mehrbelastung kann einmal nur zu Lasten der Differenz zwischen den Einlagen und Kreditzinsen auswirken und zum Zweiten wird sie die Sparkassen weiter zwingen zu rationalisieren.
Längerfristig allerdings muss man wohl damit rechnen, dass eine gewisse Verteilung der Kredite aber nicht nur bei den Sparkassen, sondern bei allen Kreditinstituten
eintreten wird.
Spürbare Erhöhungen des Zinsniveaus wird es also durch das zweite Abgabenänderungsgesetz frühestens in etwa einem halben Jahr geben, weil die scharfe Konkurrenz der Banken nach Meinung des Sparkassenverbandes hier dämpfend wirken wird.
Außerdem treten die neuen Bestimmungen ja erst kommendes Jahr in Kraft.
Trotzdem müssen aber die Kreditnehmer mit einem weiteren Anstieg der Zinsen rechnen.
Der Grund dafür ist die schon erwähnte allgemeine Geldknappheit in Österreich.
Dazu meint Generalsekretär Finger, wenn das Geld knapper wird, dann wird natürlich auch der Preis für das Geld teurer werden.
Und das allerdings ist etwas schon bis Ende des Jahres und Anfang nächsten Jahres zu erwarten.
Das heißt also, aufgrund der Auszahlungen der Prämienspargelder, der Bauspargelder, der Lebensversicherungsverträge, die jetzt fällig werden vor Jahresende, ist mit einem Verteuern der Kredite zu rechnen?
Ja, es ist nämlich so, wenngleich das ja eigentlich flüssige Mittel wären, so muss man damit rechnen, dass sie jetzt unter der Berücksichtigung der Mehrwertsteuer und anderer Gründe
eher den Konsum zufließen werden, als dass sie wiederum auf Konten bei Kreditinstituten, also bei Sparkassen, landen werden.
Und dass aus bestimmten Gründen, die in unserer Beabdeckung des Budgetdefizits liegen, mit einer
geringeren Zufuhr von Geldern aus dem Ausland auch zu rechnen ist und dass daher trotz dieser freiwertigen Beträge eine Verknappung des Geldes eintreten wird und daher eben eine durchaus mögliche Verteuerung der Kredite.
Das Ausmaß der Verteuerung der Kredite, die ja nicht nur die Neukunden, sondern auch zahlreiche schon bestehende Kreditverträge betrifft, kann zurzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Als wahrscheinlich wird aber derzeit von Fachleuten ein weiterer Prozentpunkt für Kredite angesehen.
Der Kunde wird zur Kasse gebeten, Kredite sollen wieder teurer werden, Helmut Gletsander berichtete.
Und nun ein Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Zitate für die folgende Presseschau wählte Johannes Fischer aus.
Unter der Überschrift Wer sonst bringen die Salzburger Nachrichten heute einen Kurzkommentar mit folgendem Inhalt.
Es hatte des Anstoßes von ÖGB-Präsident Anton Benja vor wiener sozialistischen Gewerkschaften bedurft, um Bundeskanzler Bruno Kreisky zu einer klaren Äußerung über seine mögliche Wiederkandidatur als Kanzler im Jahr 1979 zu veranlassen.
Benja, der nach der Wahlniederlage der SPÖ 1966 gegen Kreisky als neuen Spitzenmann der Sozialisten aufgetreten war, hatte Mittwochabend vorgeschlagen, mit diesem Kreisky wieder in den Wahlkampf 1979 zu ziehen.
In einem Gespräch mit den Salzburger Nachrichten drückte Donnerstag Kreisky seine Freude über diese Auszeichnung durch Benja aus und erklärte sich bereit, einem Ruf der Partei sollte er beim Parteitag 1978 erfolgen, nachzukommen.
Wenn wir alle gesund bleiben, können wir also 1979 eine Neuauflage von 1975 erleben.
Kreisky, wer sonst?
Soweit die Salzburger Nachrichten.
Im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt kritisiert Elisabeth Strasser die Aussagen des Sicherheitssprechers der ÖVP, Lanner, zum Sicherheitsbericht.
Hier heißt es ÖVP-Generalsekretär Lanner lässt keine Gelegenheit aus, um sich zu blamieren.
In seiner Eigenschaft als Sicherheitssprecher der großen Oppositionspartei setzte Lanner gestern die Zahl der Suchtgiftfälle gleich mit Jugendarbeitslosigkeit in Österreich.
leitet Strasser ihren Kommentar ein und bestätigt, dass im vergangenen Jahr die Suchtgiftfälle um 6% zugenommen haben und dass dieses Problem besonders relevant ist, wenn es massenweise Jugendarbeitslosigkeit gibt.
Strasser hält dem Generalsekretär der Volkspartei aber entgegen.
Erst einmal ist das Gespenst-Jugendarbeitslosigkeit-Gottlob nur ein Gespenst, wenn gleich man zugeben muss, dass es gewisse Schwierigkeiten bei der Unterbringung von Lehrlingen gibt.
Zweitens muss die Mehrzahl der Suchtgiftfälle unter Jugendlichen den Schülern und Studenten angelastet werden.
Es grenzt an Verantwortungslosigkeit, ein in den USA existierendes Problem als Fé accompli ungeprüft für Österreich zu übernehmen.
heißt es im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt.
In den oberösterreichischen Nachrichten setzt sich Josef Laschober mit dem Maßnahmenpaket der Bundesregierung auseinander, wenn er schreibt,
Das Dilemma im Budget und in der Zahlungsbilanz zwang die Regierung zu ernsten Maßnahmen, die den Steuerzahler zweifellos teuer zu stehen kommen.
Es ist eine Zeche dafür zu zahlen, dass eine weltweite Krise 1974-75 hierzulande spurlos blieb.
So argumentiert die Regierung.
Anders schaut es natürlich für die ÖVP aus.
Eine total verfehlte Budgetpolitik trägt Schuld an der Misere.
Kaum bezweifeln kann aber die ÖVP, dass unter den herrschenden Umständen die Grundlinie der Regierungsmaßnahmen zumindest einigermaßen stimmt.
Auch eine ÖVP-Regierung hätte es heutzutage nicht vermocht, aus der teuflischen Sackgasse anders herauszukommen als mit neuen Steuern, selbst wenn das nicht offen zugegeben wird.
Die ÖVP kann allerdings dazu anführen, sie hätte es eben gar nicht so weit kommen lassen, sondern besser gewirtschaftet.
Und abschließend ein Kommentar im Salzburger Volksblatt, der demselben Thema gewidmet ist.
Die Kritik des Maßnahmenpakets ist zweigeteilt.
Zunächst einmal sind spezielle wirtschaftliche Interessen einzelner Gruppen betroffen.
Zum anderen stellt sich die grundsätzliche Frage, ob dieses Maßnahmenpaket überhaupt die Eignung besitzt, das zu erreichen, was erreicht werden soll, nämlich auf den Weg zur Verbesserung der Leistungsbilanz Tritt zu fassen.
Diese Frage lässt sich im gegenwärtigen Stadium einfach noch nicht beantworten, denn das Maßnahmenpaket ist ja nur Teil eines Gesamtpaketes, das wesentlich auch die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu verbessern haben wird.
Und dazu gehört natürlich ebenso, wie die herbstliche Lohnrunde ausklingen wird.
Soweit Stimmen aus den heutigen Tageszeitungen.
Unter den Erwerbstätigen in Österreich bilden die Selbstständigen eine zunehmend kleiner werdende Gruppe.
Nur acht Prozent aller Erwerbstätigen sind Selbstständige.
Ihre Zahl hat speziell in den letzten Jahren immer abgenommen.
Der ÖVP-Wirtschaftsbund will nun die Zahl der Selbstständigen in Österreich wieder vergrößern und startet zu diesem Zweck eine Informationskampagne.
Mit Wirtschaftsbund-Generalsekretär Wolfgang Schüssel sprach Herbert Huter.
Herr Dr. Schüssel, der ÖVP-Wirtschaftsbund hat in einer Straßenaktion gegen die Regierungspolitik, gegen das zweite Abgabenänderungsgesetz protestiert.
Es war bisher nicht üblich, dass die Unternehmer auf die Straße gehen.
Es scheint also doch so zu sein, dass, zumindest aus der Sicht des Wirtschaftsbundes, es kein Vergnügen ist, selbstständiger zu sein, dass es kein Vergnügen ist, Unternehmer zu sein.
Auf der anderen Seite propagieren Sie jetzt unter dem Titel Zeig, was du kannst, mach dich selbstständig, einen neuen Zustrom zum Selbstständigwerden an sich.
Wie lässt sich das vereinbaren?
Mittelstandspolitik heißt immer zweierlei.
Einmal Kampf gegen mittelstandsbedrohende Maßnahmen.
Dazu zählt das jüngste Belastungspaket der Bundesregierung.
Dazu zählen die jüngsten Maßnahmen steuerlicher Natur, Abgabenänderungsgesetz und so weiter.
Mittelstandspolitik ist daher Kampf.
Das Ausdruck dessen war unsere Demonstration am 13.
September und die Folgeaktionen.
Mittelstandspolitik ist aber auch etwas Positives.
Wir sind für mittelstandsfördernde Dinge.
Dazu gehört unsere Aktion, zeig was du kannst, mach dich selbstständig, womit wir hoffen etwa 40.000 Österreicher ansprechen zu können.
Das hat sich aus einer Untersuchung ergeben, die wir mit dem Fessler-Institut gemacht haben, die bereit wären, selbstständig zu werden, wenn sie nur entsprechende Informationshilfen und Finanzierungshilfen gerade für die Startphase bekämen.
Als Möglichkeit, mehr Selbstständige zu schaffen, haben Sie zunächst das Informationsbedürfnis genannt, das mithilfe der Broschüre und einer Sendung im österreichischen Rundfunk gefördert werden soll.
Das wird aber doch etwas zu wenig sein.
Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass erstens ein großer Informationsnachholbedarf besteht.
Der wird mit der Broschüre abgedeckt.
Und zweitens, als Haupthindernis selbstständig zu werden, das mangelnde Startkapital genannt wird.
Mangelndes Startkapital kann nun nicht ausschließlich dadurch behoben werden, dass man den Leuten einen Kredit anbietet.
Das geschieht jetzt ohnehin, treibt sie allerdings gerade in der Anfangsphase des jungen Betriebs eher in die Gefahr, fremdabhängig zu werden.
Wir wollen mit Hilfe eines gezielten Sparförderungssystems zum Selbstständig werden.
die Eigenkapitalbasis der Jungunternehmer verbessern.
Das heißt ganz konkret, Premiensparsystem wie bisher, er kann mit einer Ansparquote von monatlich 2.000 Schilling und einer hohen Risikoprämie für das Selbstständigwerden zu einem Startkapital von einer Viertelmillion Schilling selber kommen.
Es wird ihm die gleiche Summe als Kredit draufgegeben, das heißt er hätte dann eine halbe Million Schilling als Startkapital verfügbar und stottert diese
diesen Kredit nach einer zweijährigen Frist, die rückzahlungsfrei ist, das ist die kritische Phase für den jungen Betrieb, auf zehn Jahre wiederum mit monatlich 2.000 Schilling ab.
Die Sparförderung ist aber Bundessache.
Glauben Sie, dass der Finanzminister hier Mittel auslassen wird?
Wir haben an sich im Budget Milliardenbeträge für Sparförderung drinnen und ich glaube, dass der volkswirtschaftliche Nutzen von neuen Betriebsgründungen mindestens ebenso hoch ist, wie der volkswirtschaftliche Nutzen etwa der Bauförderung, Bausparförderung und Ähnliches.
Das Budget wird dadurch in den ersten Jahren kaum belastet.
Es würde überhaupt erst ab dem Jahr 1983 durch die Prämie budgetär belastet werden und dann in den Folgejahren bis 1990 etwa 60 bis 100 Millionen jährlich kosten.
Das heißt, wir haben in der jetzigen kritischen Budgetphase überhaupt keine zusätzlichen Kosten für das Budget.
Ich glaube nur, dass hier eine gesellschaftspolitische Alternative sichtbar wird, die die Sozialisten vielleicht gar nicht wollen, nämlich mehr Selbstständige,
mehr Betriebe und eine bessere Politik für den Mittelstand.
Mit Wirtschaftsbund-Generalsekretär Schüssel sprach Herbert Huter.
Und nun wieder ein Blick auf die Uhr.
Es wird in wenigen Sekunden zwei Minuten nach halb eins.
Die Sowjetunion hat seit heute eine neue Verfassung, die das bisherige Grundgesetz stammt aus der Stalin-Zeit des Jahres 1936 ablöst.
Gearbeitet hat man an dem neuen Gesetzeswerk, das 174 Artikel umfasst, rund 15 Jahre.
Und heute Vormittag war es dann soweit.
Die 1500 Abgeordneten des oberen Sowjets billigten im Moskauer Kreml einstimmig das neue Grundgesetz.
Nun, die Verfassung ist bereits in Kraft getreten und damit wird der 7.
Oktober in Zukunft in der UdSSR Staatsfeiertag sein.
Der bisherige Verfassungstag, der 5.
Dezember, wurde aufgehoben.
Aus Moskau berichtet Erhard Hutter.
Nach insgesamt 92 Referaten zur Diskussion der neuen Sowjetverfassung an den letzten drei Tagen konnte heute Vormittag Staatspräsident und Generalsekretär Brezhnev den 1500 Delegierten zum obersten Sowjet zurufen.
Die Konstitution tritt in Kraft, beginnt zu leben und zu wirken.
Wie sehr das neue Grundgesetz mit dem Namen Brezhnevs verbunden ist, bezeugt der zweimalige Auftritt des Generalsekretärs.
Er bezeichnete den heutigen Tag, der zum Staatsfeiertag der Konstitution erklärt wurde, als wörtlich eines der größten Ereignisse in der Geschichte des Sowjetvolkes.
Und er fuhr fort, Jahre und Jahrzehnte werden vergehen,
Aber dieser Oktobertag wird immer im Gedächtnis der Menschen als lebendiger Beweis echten Triumphes der leninistischen Prinzipien über die Macht des Volkes bleiben.
Brezhnev sprach von den Verbesserungen, die als Ergebnis viermonatiger Volksdiskussion in das neue Grundgesetz eingegangen sind.
Darunter wird das persönliche Eigentum als durch Arbeit erworbenes Gut umschrieben.
Die Änderungen zielen ferner auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Leistung.
Ausdrücklich ist auf die Verminderung der Arbeitszeit für Mütter mit kleinen Kindern hingewiesen.
Schließlich wird stärkeres Augenmerk auf die Rolle der Literatur gelegt.
Diese Änderungen, die in ihrer ausdrücklichen Form noch nicht zur Gänze vorliegen, haben keinen prinzipiellen Charakter.
Erstmals ist in der Verfassung der Sowjetunion die führende Rolle der Partei in der Sowjetgesellschaft unterstrichen.
So heißt es,
Die KPTSU existiert für das Volk und dient dem Volke.
Gewappnet mit der Lehre des Marxismus-Leninismus bestimmt die kommunistische Partei die Generalsperspektive der gesellschaftlichen Entwicklung, die Linie der Innen- und Außenpolitik der UdSSR, leitet das große Aufbauwerk des Sowjetvolkes und verleiht seinem Kampf für den Sieg des Kommunismus planmäßigen, wissenschaftlich begründeten Charakter.
Die demokratischste Verfassung der Welt, wie sie hier heißt, verbrieft das Recht auf Arbeit, Unterkunft, Erholung und Freizeit, Erziehung und Altersversorgung.
Ebenso das Recht freier Rede, Freiheit der Presse und Versammlungsfreiheit.
Alle diese Freiheiten gelten jedoch nur solange, als sie wirklich für die Stärkung des sozialistischen Systems nützlich sind.
Die augenfälligste Änderung durch die neue Konstitution ist die Schaffung des neuen Amtes eines ersten stellvertretenden Staatspräsidenten.
Auf Vorschlag des Ideologiesekretärs Michael Susloff wurde mit diesem Amt der 76-jährige Vasily Kuznetsov betraut.
Mit der Wahl dieser Persönlichkeit sind alle Spekulationen hinfällig, die in der neuen Position den Platz für einen Kronprinzen der Partei gesehen haben.
Kuznetsov, seit 22 Jahren erster stellvertretender Außenminister, ist fünf Jahre älter als Brezhnev.
Kuznetsov, einer der führenden Sowjetdiplomaten, war zuvor Sowjetbotschafter in China.
Nach 1968 wirkte er in der Tschechoslowakei.
Vor vier Tagen ist Kuznetsov zum Kandidaten des Politbüros aufgestiegen.
Bisher ist noch niemals ein stellvertretender Minister direkt so hoch in der Hierarchie gehoben worden.
Der neue Mann als Stellvertreter Brezhnevs im Staate ist dazu auszusehen, vor allem protokollarische Funktionen zu erfüllen, zeremonielle und diplomatische Aufgaben als Entlastung für Brezhnev zu übernehmen.
Aus Moskau hörten sie Erhard Hutter.
In Spanien hat die Regierung zusammen mit der Opposition vergangene Nacht eine Einigung über die Verkündigung der schon lange erwarteten und geforderten Totalamnestie für politische Häftlinge erzielt.
Wie sich doch die Zeiten in Spanien geändert haben.
Vor ziemlich genau zwei Jahren, es war Herbst 1975,
wurden in Spanien noch Hinrichtungen vorgenommen.
Heute, Stace Franco ist tot und Spanien hat eine demokratisch gewählte Regierung.
Heute ist also die Grundlage für die Freilassung aller politisch Gefangenen geschaffen.
Im Parlament wird das Amnestiegesetz sicher ohne Schwierigkeiten verabschiedet.
Dazu der folgende Beitrag von Robert Gerhardt aus Madrid.
Kurz nach Mitternacht konnte die Parlamentskommission ihre Arbeit beenden.
Alle Spanier erhalten Amnestie, die wegen politischer Vergehen während der Franco-Diktatur und später verurteilt wurden.
Es sind mehrheitlich Basken.
In ihren Provinzen gibt es daher heute wohl ein Freudenfest.
Es fällt zusammen mit dem 46.
Jahrestag der ersten republikanischen Regierung dieser vier Nordprovinzen Spaniens.
18 Parteien haben an diesem Nachmittag in Bilbao, der großen Hafenstadt an der Biskaja-Küste, zu einer Erinnerungsfeier und zu Massendemonstrationen aufgerufen.
Von der gestern Nacht verabschiedeten Gesetzesvorlage über Amnestie, die am 18.
Oktober noch vom Parlament beraten wird, sind besonders die Basken betroffen.
Sie hatten sich am stärksten im politischen Kampf für Freiheit und Demokratie engagiert und waren daraufhin immer wieder mit den Franco-Gesetzen in Konflikt geraten.
Nach mehreren Teilamnestien flieben weiterhin etwa 150 Basken in den Gefängnissen.
Sie kommen jetzt alle frei.
Es besteht kein Zweifel, dass vom Parlament mit großer Mehrheit Mitte Oktober die Gesetzesvorlage angenommen wird.
Amnestie erhalten jetzt aber auch alle Spanier, die wegen politischer Aktivitäten ihre Arbeitsplätze verloren.
Das sind wahrscheinlich über 2000.
Für die Wiedereinstellung ihrer entlassenen Kollegen waren gestern Abend in Madrid mehr als eine halbe Million Spanier auf die Straße gegangen.
Die fünf großen Gewerkschaften, die den Marsch durch Madrid organisierten, sprechen sogar von annähernd 800.000, die dem Aufruf folgten.
Es wurde die größte Demonstration seit über 40 Jahren und sie verlief ohne Zwischenfälle.
Drei Stunden lang von 19 bis 22 Uhr marschierten meist jugendliche Spanier diszipliniert durch die Calle Alcalá bis zum Stierkampfplatz.
Fast 10.000 Ordner sorgten für einen friedlichen Ablauf.
Polizei war nicht zu sehen.
Am Schluss der Veranstaltung gab es keine Reden.
Nur während des Marsches wurde mehrmals die Internationale intoniert und in Sprechchören forderten die Demonstranten immer wieder Amnestie, verlangten Preisstopp, eine Regierung der nationalen Konzentration und die Einheit aller Syndikate.
Auf den überwiegend roten Spruchbändern mit den Emblemen linker Parteien und Gewerkschaften war zu lesen, nieder mit den Preisen, Amnestie, Arbeit für alle.
Auf einer anschließenden Pressekonferenz gegen Mitternacht meinten die Organisatoren, dass die Regierung nach dieser Manifestation erkannt haben muss, dass sie keine Entscheidungen mehr gegen die Arbeiter treffen kann.
Es sei auch deutlich geworden, dass sich die Gewerkschaften auf dem Weg der Einheit befinden.
Berichterstatter in Madrid war Robert Gerhardt.
Im britischen Seebad Brighton geht heute der Parteitag der britischen Labour Party zu Ende.
Nach dem Parteitag der Liberalen und vor dem Parteitag der Konservativen legte die Labour Party ihr Programm und ihre Politik für die nächste Zeit fest.
Und eines kann man nach dieser Woche sagen, dieser Parteitag der britischen Arbeiterpartei ist sehr ruhig verlaufen.
Es kam zu keinen Auseinandersetzungen wie im letzten Jahr.
Man könnte fast sagen, ein Parteitag der relativen Einheit.
Aber hören Sie Heinz Beer an.
Es lässt sich kaum ein besseres Beispiel finden für die Konfrontation zwischen einer Regierung, die all die praktischen und konkreten Rücksichten nehmen muss, die sich bei der Tagesarbeit ergeben, und den versammelten Delegierten einer Partei, deren ideologische Forderungen nicht notwendigerweise und immer Richtlinien dieser Regierungspolitik sein können.
Auch dann, wenn die Regierung, wie hier in England, ihrer eigenen Parteien gehört.
Und diese Parteimitglieder, die betrachten sich eben als sozialistisches Gewissen.
Es lässt sich kaum ein besseres Beispiel zitieren als die heutige Debatte über nukleare Abrüstung, und zwar die britische nukleare Abrüstung, die in Brighton am letzten Tage der Jahreskonferenz der Labour-Party abgehalten wurde.
Die Resolution sah vor, dass Großbritannien seine nuklearen Waffen einseitig aufgeben und überdies auch nukleare Waffen von Alliierten auf dem Boden des Landes nicht zulassen solle.
für eine Regierung eines Landes, das dem nordatlantischen Bündnis angehört, einfach nicht akzeptabel.
Und dem Exekutivausschuss der Leverpartei hat es vor der Konferenz eine harte Debatte gegeben, die mit einer knappen Mehrheit, nämlich 13 zu 12, beschloss, der Konferenz zu raten, diese Resolution dem Ausschuss zur weiteren Beratung zurückzuschicken, also der Regierung eine Blamage zu ersparen, dass sie einen Beschluss des Parteitags einfach ignorieren hätte müssen.
Aber wieder ist dieser Kelch an der Regierung Carrahan vorbeigegangen, nach einer Debatte, in der bis auf einen einzigen Redner alle für die Resolution sprachen, unter anderem pazifistische Veteranen wie Fanna Brockway und Philip Noel Baker, akzeptierte die Versammlung brav und gehorsam die Empfehlung der Exekutive,
und die sogenannte Remission bis nächstes Jahr.
Und nächstes Jahr, das ist das Allerwichtigste für die immer wieder erzielte Eintracht, das Annehmen von Kompromisslösungen am Ende einer weltrevolutionären Debatte.
Nächstes Jahr kommen doch die nächsten allgemeinen Wahlen und da darf man der Partei keine unnötigen Hindernisse in den Weg werfen.
Und das ist der allgemeine Eindruck, den man von Brighton mitnimmt dieses Jahr.
Große innere Meinungsverschiedenheiten werden nur allzu deutlich, werden aber schön säuberlich, wie man das hier so sagt, unter den Teppich gekehrt, damit man das wichtigste Ziel erreicht, nämlich den Sieg bei den nächsten Wahlen.
Und das Ganze war so großartig inszeniert, dass einem manchmal der Atem wegbleibt.
An den ersten drei Tagen wurden freie Kollektivverhandlungen, bei denen mehr als zehn Prozent Lohnerhöhung verlangt werden,
wurden diese Kollektivverhandlungen in den Schatten verwiesen.
Und ebenso wurde es klar, dass man bei der nächsten Wahlkampagne von Seiten der Labour-Party die EG-Mitgliedschaft als Privatsache erklären wird, weil sonst Regierungsmitglieder wie Peter Schor und Judith Hart oder Tony Benn, von linken EG-Feinden gar nicht zu reden, sich öffentlich von der Politik ihrer eigenen Regierung und Partei distanzieren müssten.
Revolutionären Freiheitsbestrebungen wurde nur die Tür geöffnet anlässlich der Debatte über die Abschaffung des House of Lords, des Rechts zu freier Schwangerschaftsunterbrechung.
der Verurteilung des Rassismus hierzulande, das heißt der Nationalen Front.
Und die eine Resolution, die gegen den Rat des Exekutivausschusses angenommen wurde, war eine, in der die moralische und materielle Unterstützung der Freiheitskämpfer in Rhodesien und Südafrika gefordert wurde.
Außenminister David Owen hatte vergeblich zur Mäßigung geraten, seinem letzten Versuch, furchtbares Blutvergießen im südlichen Afrika zu verhindern.
Ende des britischen Arbeiterparteitages Heinz Beeran analysierte.
Es wird jetzt in einer Minute dreiviertel eins.
Auch wenn es im Moment noch gar nicht danach ausschaut, der nächste Winter kommt bestimmt und damit die nächste Skisaison.
Und wahrscheinlich werden noch mehr Menschen als je zuvor die mehr oder minder steilen Hänge und Pisten Österreichs unsicher machen.
Trotz aller Warnungen und Hinweise wird sich auch die Zahl jener erhöhen, die ihre Begeisterung mit schweren Verletzungen und auch viel zu oft mit dem Leben bezahlen müssen.
Von der menschlichen Tragik eines zumindest verbatzten oder ohnehin knappen Urlaubs einmal abgesehen, allein die volkswirtschaftlichen Schäden der durch Verletzungen bedingten Arbeitsunfälle sind so beträchtlich, dass von einigen Seiten bereits ernsthaft erhöhte Versicherungsprämien oder Skigesetze nach dem Muster der Straßenverkehrsordnung gefordert werden.
Was man nun tun kann, um die Sicherheit in den Bergen beim Skifahren zu erhöhen, darüber zerbricht sich derzeit eine Reihe von Experten bei einer Tagung in Kaprun die Köpfe.
Helmut Holzer vom Landestudio Salzburg berichtet.
147 Menschen starben 1976 bei Alpinunfällen und 350 Wanderer oder Skifahrer wurden schwer verletzt.
Im laufenden Jahr dürften diese Zahlen noch weit übertroffen werden, denn beinahe täglich ereignete sich in diesem Sommer ein tragischer Bergunfall in Österreich.
Diese traurige Tatsache nahm das Kuratorium für alpine Sicherheit zum Anlass, um bei den elften Kaprunner-Gesprächen Mittel und Wege zu finden, den Skisport und das Bergsteigen sicherer zu machen.
Denn die Gründe für die erschreckend hohe Zahl an Unfällen kennt man.
Unkenntnis der Gefahren, mangelnde Erfahrung, Leichtsinn, Selbstüberschätzung und unzureichende körperliche Verfassung.
Mit dem Verhalten von Skifahrern setzte sich in Kaprun der technische Leiter der Gruppe Freizeitsport beim Deutschen Skiverband Eckehard Ulmrich auseinander.
Ulmrich glaubt, dass eine Steigerung der reellen Selbsteinschätzung ein Sinken der Unfallzahlen bewirken müsse.
Dazu Ulmrich.
Im Mittelpunkt wird wohl die Aufklärungsarbeit stehende Information und zwar deshalb, weil die Großzahl der Skifahrer für diese Sportart motiviert wird über die Werbung einerseits des fremden Verkehrs, andererseits der Sportartikelindustrie und des Sportfachhandels.
Dies ist richtig und gut so, aber
die Skifahrer erfahren über diese Art der Motivation nichts, was sie in der Bergwelt erwartet.
Sie sind der Meinung, sie lösen eine Bahnfahrt und erwerten dies als eine Art Eintrittskarte, wie man in ein Schwimmbad geht und sie wissen nicht, welche Gefahren mit dieser Sportart verbunden sind und sie wissen vor allem nicht, wie sie durch richtiges Verhalten diesen Gefahren begegnen können.
Glauben Sie, dass es Skigesetze geben sollte?
Nein, das glaube ich nicht.
Sie können richtiges Alpiners-Verhalten nicht durch Gesetze regeln.
Man muss versuchen, die Skifahrer, wie in den Anfängen dieser Sportart, alpinistisch auszubilden.
Es genügt nicht, irgendwelche Regeln zu kennen, wie man sich vor Gletscherspalten oder Ähnlichem
schützt, sondern man muss Erfahrung sammeln, man muss diese Regeln in sich vereinnahmen, damit auch der Skifahrer zu dem kommt, was den alpinen Bergsteiger auszeichnet, eben, dass er in seiner Bergwelt heimisch wird und nicht den Berg als Turngerät ansieht, der dazu da ist, damit er seine Fahrkünste demonstrieren kann.
Wer könnte der Lehrer für diese Skifahrer sein?
Ich glaube, der Lehrer für die Skifahrer muss künftig der Lehrer, das heißt der an der Schule sein, weil hier die einzige zentrale Erfassungsstelle ist, wo alle durchgehen müssen, die künftig einmal als Skifahrer auftreten werden.
Und es ist doch sicher,
dass das Bergland genauso wie die Seen und das Wasser dasjenige Gebiet sind, mit dem später in der Freizeit jeder in seinem Urlaub am Wochenende konfrontiert wird.
Und wir sind der Ansicht, dass es Aufgabe der Schule sein muss, nicht nur für die Arbeitswelt vorzubereiten, sondern eben auch für ein kritisches Freizeitverhalten, dass der Schüler lernt, wie er sich in den Bergen aufhält.
Bei den laufenden Kapruner-Gesprächen sollen jedenfalls neue Bergwanderregeln aufgestellt werden.
Diese sollen dann vom Internationalen Bergsteigerverband übernommen werden.
Bereits bei der nächsten Sitzung dieses Gremiums in einer Woche in Mexiko könnten die in Kaprun erarbeiteten Verhaltensregeln ein neues Bergsteigerzeitalter einleiten.
Tagung über Sicherheit beim Skifahren, Experten fordern keine Gesetze, sondern mehr Information, Helmut Holzer vom Landesstudio Salzburg berichtete.
Und nun Kulturberichte im Mittagssjournal.
Im Zürcher Schauspielhaus wurde gestern ein neues Stück des berühmten Schweizer Dramatikers Friedrich Dürrenmatt uraufgeführt.
Es handelt sich um die Komödie Die Frist.
Inhalt, der Machtwechsel in einem bisher diktatorischen Staat.
Zahlreiche andere Bühnen des deutschen Sprachraums haben das Stück bereits angenommen.
Die österreichische Erstaufführung wird am 21.
Oktober im Wiener Volkstheater stattfinden.
Von der Zürcher Uraufführung berichtet Klaus Kollberg.
Mit der historischen Anlehnung seiner Fabel an die Berichte von den letzten Tagen des Generalissimo Franco und mit der Überhöhung des Bühnengeschehens zu einer Vision, die, Dürrnmatt gibt das selbst zu, sich mit den bedrohlichen Visionen Piranesis in seinen Carceri, jenen überwirklichen Monumentalgefängnissen, verbindet, hat der Autor eine überwirkliche Dimension für sein Stück erreicht.
Ja, die Konfrontation der eigentlichen politischen Kabale um den Machtübergang zu einem neuen, nicht näher bezeichneten Staat mit einem Chor der Unsterblichen, der von Dürrenmatt bewusst dem Chor aus Goethes zweiten Fausteil nachgeahmt wurde, erreichte er für seine Handlung doch einen geistigen Fond, der wenigstens am Schluss des Stückes geschichtsphilosophische Tiefen in das Werk bringt.
Was die Bühne und die Wirklichkeit wirklich gemeinsam haben und weshalb jene diese immer wieder auf ihre Bretter zu bringen sucht, liegt in der Unwirklichkeit beider.
Immer verzweifelt der Versuch, die Bühne mit der Unwirklichkeit der heutigen Wirklichkeit Schritt zu halten.
was die Bühne auch an Unwirklichkeiten erfindet, die Wirklichkeit überholt sie.
Die Handlung spielt sich, wie gewöhnlich bei Dürrenmatt, in einem Spannungsfeld von scheinbarem Anspruch auf historische Größe seiner Personen und einer fatal trivialen, zeitweilig gangsterhaft kriminellen Verhaltensweise dieser Figuranten der stilisierten historischen Kolportage ab.
Der Generalissimo des nicht genannten Landes liegt seit Wochen im Sterben.
Die Figur, die die Fäden in der Hand hält, ist die Exzellenz.
Dieser harte Politiker will den Tod des Diktators so lange hinauszögern und sei es durch den Einsatz politisch höchst suspekter Ärzte und Funktionäre, bis er selbst die Macht in sicheren Händen hält.
Doch wie bei Sartres Räderwerk schon im Augenblick des Herrschertodes ist auch dieser neue Machthaber bereits ein mit Schuld und Irrtum beladener Mann.
Er stirbt von einer mysteriösen Hand, der Hand eines symbolhaften Mannes aus dem Volk, dessen Sohn er auf seinem Weg zur Macht hatte umbringen lassen.
Der politischen Kolportage setzt Dürrenmatt schließlich die Weltklage der Unsterblichen entgegen, in der die Führerin Rosa Grande am Schluss ein beklemmendes Bild vom Versagen der Männerwelt vor ihrem Geschichtsauftrag bietet.
Diese Klage und Anklage wird am Ende zu einem Abgesang der Weltgeschichte schlechthin, der den Zuschauer am Schluss des Stückes immerhin mit einer geistigen Betroffenheit entlässt, die von der Handlung des Stückes selbst kaum suggeriert wurde.
Dürrenmatt hat sich wenigstens hier wieder einmal über die trickreiche und gagreiche Veräußerlichung der Themen in seinen letzten Stücken hinaus bewegt.
Die Inszenierung von Casimirs Daymag in Andrzej Majewskis düstermonumentalem Bühnenbild traf die Grundzüge der dürrenmatschen Vision durchaus.
Es mangelte ihr jedoch an Plastizität der Personen.
Die stärksten Profile boten Werner Kreindl als rigoros kalkulierende Exzellenz, Hans-Dieter Zeidler als zynisches Kardinalsmonument und Gerd Westphal als dupierter Geheimpolizeichef.
Von der Uraufführung der Komödie Die Frist von Friedrich Dürrenmatt gestern Abend im Zürcher Schauspielhaus berichtete Klaus Kollberg.
Mit dem Beginn des Hauptprogramms des steirischen Herbstes 1977 beginnt morgen in Graz auch die Dreiländer Biennale Trigon.
Darüber informiert sie Jakob Erhardt im Gespräch mit einem der beiden österreichischen Trigon-Kommissäre, Prof. Dr. Wilfried Skreiner.
Herr Prof. Skreiner, die Dreiländer-Bionale Trigon im starrischen Herbst 1977 hat das Thema der kreative Prozess.
Wie ist man zu diesem Thema gekommen und was ist von dieser Ausstellung zu erwarten?
Wie immer wurde das Thema mit italienischen und jugoslawischen Kommissären gemeinsam erarbeitet.
In der heutigen Situation der Kunst, der Künstler und der Ausstellungspraxis schien es einmal notwendig,
hier zu thematisieren die Frage der künstlerischen Kreativität in unserer Zeit, die sich ja sehr wesentlich unterscheidet von dem Kreativitätsbegriff vergangener Zeiten.
Das Thema stellt den Versuch dar,
nicht nur die Künstler aufzurufen, hier Werke zu dem Thema des kreativen Prozesses zu schaffen, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, es sind 28 Künstler in dieser Ausstellung sozusagen, den Versuch eines Brückenschlags zum Publikum zu machen, indem sie ihre Werke auch selbst kommentieren, die Entstehung ihrer Werke entweder ansichtig machen,
Einblicke in den Schaffensprozess geben oder sonst durch Verbalisierungen, durch Videotapes die Gedanken, die sie bei der Entstehung des betreffenden Werkes haben, dem Publikum zu vermitteln.
Wie groß ist der dokumentarische Anteil an dieser Ausstellung?
Es sind primär natürlich Werke und es wechselt von Künstler zu Künstler.
Wenn Sie den Begriff Dokumentation anschneiden, so hat Arnolf Reiner zum Beispiel zwei Videotapes gemacht während seiner Arbeit.
Andere Künstler lassen uns das entstehen, die Anwendung ihrer arbeitenden künstlerischen Modelle
anhand von Dokumentationen ansichtig werden.
Es ist nicht durchlaufend nun eine echte Dokumentation.
Im Vordergrund steht nach wie vor das Werk.
Ist hiermit auch ein kunstpädagogisches Anliegen verbunden?
Es ist darin natürlich ein didaktisches Konzept, das vielleicht etwas schwer in kurzen Worten zu fassen ist.
Aber wenn Sie die Entwicklung der Künstler- und der Ausstellungspraxis in den letzten Jahrzehnten vielleicht überblicken, so haben wir ja die Phase der angeblichen Selbstverwaltung des Künstlers gehabt, die immer zunehmendere
Usurpation der Ausstellungsgelände durch den Künstler, verbunden auch mit einer gewissen Ausschaltung der Kritik.
Hier nun ist in einem positiven Ansatz die Möglichkeit für den Künstler, sich selbst mit seinem Publikum auseinanderzusetzen, ohne im Wesentlichen durch Zwischeninstanzen, die eingeschaltet
hätten werden können, direkt sich zu konfrontieren mit dem Betrachter.
Das didaktische Konzept besteht nun darin, dass allein vom Thema her schon die Aufschlüsselung von Seiten des Künstlers seines kreativen Ansatzes, seiner Absichten und seiner Arbeitsmethode hier in dieser Ausstellung gezeigt werden soll.
Morgen beginnt der Drei-Länder-Biennale Trigon in Graz.
Mit Professor Wilfried Skrainer sprach Jakob Erhard.
Und ich gebe jetzt zum Abschluss des Mittagsschornals nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die österreichische Zahlungsbilanz wies im August dieses Jahres ein Defizit von 2,2 Milliarden Schilling auf.
Noch im Vergleichsmonat des Vorjahres hatte die Zahlungsbilanz ein Aktivum von etwa 460 Millionen Schilling erreicht.
Dies geht aus der eben veröffentlichten Zahlungsbilanz der österreichischen Nationalbank hervor.
Wie es in der Veröffentlichung weiter heißt, geht das Passivum fast zur Gänze auf die negative Entwicklung im Außenhandel zurück.
Die Burgenländische Volkspartei wird in den nächsten vier Wochen die Mandatsermittlungsbestimmungen der Burgenländischen Landtagswahlordnung 1976 wegen Verfassungswidrigkeit anfechten.
Der SPÖ-Landesrat Marder betonte heute, die Neuregelung der Burgenländischen Wahlordnung sei nach einem Gutachten von Universitätsprofessor Oehlinger verfassungskonform.
Seitens der Volkspartei wird dies bestritten.
FPÖ-Parteiobmann Peter und der burgenländische Landesparteiobmann der FPÖ Rezar haben gegenüber dem ORF Zeitungsberichte dementiert, wonach Rezar gestern in der Bundesparteivorstandssitzung der Freiheitlichen seine Demission von allen Ämtern bekannt gegeben habe.
Peter sagte, von einer Demission könne keine Rede sein, dieses Thema sei bei der Bundesparteivorstandssitzung überhaupt nicht relevant gewesen.
Im Verlauf des Rechtsanwaltskammertages in Krems wurde das neue Konsumentenschutzgesetz kritisiert.
Der Präsident des Kammertages, Schuppich, meinte unter anderem, die Problematik des im Entwurf vorliegenden Gesetzes liege darin, dass es eine verallgemeinende Gegenüberstellung von schutzbedürftigen Konsumenten einerseits und unfairen Produzenten andererseits vorliegt.
Sowjetunion.
Der oberste Sowjet hat heute den 76 Jahre alten Vasilij Kuznetsov in das neugeschaffene Amt eines Vizepräsidenten und damit zum Stellvertreter von Staatschef Brezhnev gewählt.
Die 1500 Abgeordneten des obersten Sowjet haben darüber hinaus auch die neue Verfassung einstimmig gebilligt.
Der Regimekritiker Sakharov hat in einem Telegramm an die Belgrader Sicherheitskonferenz dagegen protestiert, dass etwa zwölf jüdische Aktivisten in Moskau seit Montag unter Hausarrest stehen.
Sakharov bezeichnete dies als Verletzung der Menschenrechte.
Mit diesen Kurznachrichten ist die Mittagsinformation beendet.
Ausführliche Berichte, meine Damen und Herren, hören Sie wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Karl Jakowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.