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Eine angenehme Mittagsstunde meine Damen und Herren, hier ist die Redaktion des Mittagsschonals, am Mikrofon ist Herbert Dobrowolny.
Zu ihrer besseren Übersicht kurz ein Überblick über das geplante Programm, das Sie bis 13 Uhr hören können.
Aus Österreich berichten wir über die Sitzung des Ministerrates, bringen einen Beitrag zum Thema Konferenz zu Umweltschutz und Politik, werfen einen Blick in die heute erschienen österreichischen Tageszeitungen und analysieren die Situation Österreichs auf dem internationalen Stahlmarkt.
Die Themen aus dem Ausland, Rücktritt des portugiesischen Außenministers, Jahreskongress der britischen Konservativen, Österreicherin in Argentinien gefoltert und aufgrund von Interventionen der internationalen Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International freibekommen und dann hoffen wir einen Beitrag zum Thema der gescheiterten Raummission der Sowjetsoyuz 25 zu erhalten.
Außerdem im Kulturteil dann einen Bericht zur Frankfurter Buchmesse und zum Saisonbeginn der Wiener Kellertheater.
Vorerst aber wie immer das Wichtigste in Kürze.
Die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Poindl, Sprecher Wolfgang Riemerschmidt.
Bundesrepublik Deutschland.
Ein tschechoslowakisches Kurzstreckenflugzeug, der Type Yak-40, das sich auf einem Inlandsflug von Karlsbad nach Prag befand, wurde heute von Unbekannten entführt.
Die Maschine wurde zunächst in Richtung München umdirigiert, ist dann aber kurz nach 11 Uhr in Frankfurt gelandet, offensichtlich um aufzutanken.
An Bord befinden sich 16 Passagiere.
Über eventuelle Forderungen des oder der Entführer teilte die deutsche Polizei bisher nichts mit.
Österreich.
Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung die Neueinführung eines Familiengeldes beschlossen.
Dieser ab 1.
Jänner nächsten Jahres direkt ausbezahlte Betrag soll das bisherige System der Familienbeihilfen und Kinderabsatzbeträge ersetzen.
Die Familienbeihilfe steht zwölfmal jährlich zu.
Mit dem neuen System soll vor allem einkommensschwächeren Eltern geholfen werden, da der Betrag von der Einkommenshöhe unabhängig ist.
In der Wiener Hofburg wurde heute Vormittag von Bundespräsident Kirchschläger der 11.
Katholische Weltkongress der Presse eröffnet.
Teilnehmer sind 500 Delegierte aus vielen Staaten der Erde, darunter auch aus Entwicklungsländern in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Der Bundespräsident zitierte in seiner Eröffnungsrede das kirchliche Dekret über die sozialen Kommunikationsmittel Inter Mirifica, das die Mahnung erhalte, die Information müsse wahr und vollständig sein.
Ihre Grenzen, so sagte Kirchschläger unter Zitierung des Dekretes, seien durch Recht und menschliche Rücksichtnahme gezogen.
Beim Sammeln und Verbreiten von Nachrichten müssten die ethischen Grundsätze sowie Recht und Wörter des Menschen beachtet werden.
Die Sozialistische Organisation der Kinderfreunde fordert heute in einer Aussendung den Verzicht auf Schulnoten, vor allem in den Fächern Musik, Zeichnen, Leibesübungen und politische Bildung.
Als Begründung dafür wiederholten die Kinderfreunde das Argument, das System der Notengebung führe zu einer unnötigen Belastung für Lehrer und Schüler und sei außerdem als Instrument zu einer objektiven Leistungsbeurteilung nicht geeignet.
Weiters fordern die Kinderfreunde neuerlich die von den Sozialisten vertretene Einheitsschule für alle 10 bis 14-Jährigen, die derzeit unter der Bezeichnung integrierte Gesamtschule im Schulversuch erprobt wird.
Schweiz
Der internationale Straßentransportverband mit dem Sitz in Genf hat gegen die im Sanierungspaket der österreichischen Bundesregierung vorgesehene Straßenbenutzungsgebühr protestiert, die am 1.
Juli 1978 in Kraft treten soll.
Der Dachverband internationaler Transportunternehmen appelliert gleichzeitig an Verkehrsminister Lausecker, Verhandlungen mit den Vertretern der Transportwirtschaft aufzunehmen.
Sowjetunion
Das Parteiorgan Pravda hat in seiner heutigen Ausgabe den Fehlschlag des jüngsten sowjetischen Raumfluges mit zu hohem Treibstoffverbrauch begründet.
Dadurch sei die Koppelung des Raumschiffes Soyuz 25 an die Orbitalstation Salyut 6 misslungen, heißt es in einer Reportage in dem Parteiorgan.
Die erste Phase des Manövers sei normal verlaufen, schreibt die Pravda, anschließend sei es zu technischen Schwierigkeiten oder menschlichem Versagen gekommen.
Der Landeteil von Soyuz 25 mit den Kosmonauten Kovaljonok und Ryumin hat heute früh im vorgesehenen Landegebiet in Kasachstan weich aufgesetzt.
Der britische Außenminister Owen setzte heute in Moskau seine Gespräche mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko fort.
Gestern hatten die Minister im Beisein von Parteichef Brezhnev ein Abkommen zur Verhütung eines Atomkrieges unterzeichnet.
Derartige Abkommen hat die Sowjetunion bereits mit Frankreich und den Vereinigten Staaten geschlossen.
Großbritannien
In Blackpool ist heute der Parteitag der Konservativen eröffnet worden.
Am Vormittag stand eine Debatte über Industrie und freies Unternehmertum auf dem Programm.
Den Delegierten lag ein Antrag vor, die Wirtschaft zu neuen Investitionen zu ermutigen.
Am Nachmittag sollen die Beziehungen der Partei zu den Gewerkschaften eröffnet werden.
Island.
Mehr als 10.000 Angehörige des öffentlichen Dienstes in Island sind heute in einen unbefristeten Streik getreten.
Sie fordern Einkommensverbesserungen zwischen 5 und 35 Prozent.
Bei den seit August andauernden Verhandlungen mit der Regierung war es zu keiner Einigung gekommen.
Die Isländer werden bis auf Weiteres auf Radio, Fernsehen und öffentliche Verkehrsmittel verzichten müssen.
Auch die Schulen bleiben geschlossen.
Die Polizei will nur noch in schwerwiegenden Fällen ausrücken.
Auch die Krankenhäuser können nur Patienten aufnehmen, die in Lebensgefahr schweben.
Da auch die Zollbeamten streiken, sackten die Fluggesellschaften alle Auslandsflüge ab.
Italien.
In der süditalienischen Hafenstadt Bari hat heute eine Tagung der nuklearen Planungsgruppe der Nordatlantischen Verteidigungsallianz begonnen.
Konferenzteilnehmer erwarten, dass sich die Vereinigten Staaten dabei um eine Zustimmung der westeuropäischen NATO-Partner zur Produktion der umstrittenen Neutronenbombe bemühen werden.
Beratungsthemen sind ferner die Modernisierung der taktischen Atomwaffen in Europa, ein Bericht des amerikanischen Verteidigungsministers Brown über den gegenwärtigen Stand der strategischen Waffen und die amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen über die Begrenzung der strategischen Rüstung.
Portugal.
Über die Hintergründe des überraschenden Rücktritts von Außenminister Ferreira herrscht in Lissabon weiterhin Unklarheit.
Von Regierungsseite wurde die Demission bisher nicht begründet.
Ferreira ist das zweite Kabinettsmitglied, das die sozialistische Minderheitsregierung verlässt.
In der portugiesischen Presse wird die Möglichkeit eines Konflikts zwischen Ferreira und anderen Regierungsmitgliedern über die Afrika-Politik Portugals als Ursache angeführt.
Somalia, Äthiopien.
Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Ostäthiopien sollen in ein entscheidendes Stadium getreten sein.
Aus Djibouti verlautet, die für die Abtrennung des Urgadengebietes kämpfende westsomalische Befreiungsfront habe nach einmonatiger Untätigkeit einen Großangriff auf die Bergstellungen der äthiopischen Streitkräfte eingeleitet.
Berichte beider Seiten lassen darauf schließen, dass die strategisch wichtige Stadt Diridaba seit einigen Tagen Zentrum schwerer Auseinandersetzungen ist.
Nach einer Meldung von Radio Mogadischu sollen in der vergangenen Woche in der Schlacht um Diridawa 800 Äthiopier getötet worden sein.
Deutsche Demokratische Republik
Die Ostberliner Zeitschrift Deutsche Außenpolitik fordert in ihrer jüngsten Ausgabe die Einschränkung der Informationsfreiheit auf internationaler Ebene.
In einem Artikel heißt es, das von westlichen Ländern vertretene Prinzip des freien Informationsflusses sei eindeutig auf Einmischung in die Angelegenheiten anderer Länder gerichtet.
Nach Ansicht der Zeitschrift ist jeder Staat verpflichtet, in seinem Kompetenzbereich den Missbrauch der Medien zu verhindern.
Bundesrepublik Deutschland
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat heute in Schleswig die Verhandlung des zuständigen Gerichtes über eine Aufhebung oder einen Fortbestand des Baustops für das Atomkraftwerk Brockdorf an der Unterelbe begonnen.
Wegen einer für den Nachmittag angekündigten Demonstration wurde das Gerichtsgebäude von der Polizei abgeriegelt.
Bei dem Verfahren werden neuerlich die Rechtsvertreter aller Prozessbeteiligten gehört, also die Anwälte der Initiatoren des Kernkraftwerks und der in erster Instanz erfolgreichen Kläger.
Das sind mehrere Gemeinden und Einzelpersonen.
Der deutsche Schauspieler Peter Moosbacher ist, wie es heute bekannt wird, am vergangenen Sonntag im Alter von 63 Jahren gestorben.
Todesursache war Herzinfarkt.
Peter Moosbacher hat viele Rollen im Theater und im Fernsehen verkörpert.
Er hat ferner in zahlreichen Filmen mitgewirkt und war in den letzten Jahren auch als Regisseur hervorgetreten.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Die in den Ostalpenraum eingedrungene Störungszone wandert allmählich ostwärts weiter.
In der Folge kann sich von Frankreich ausgehend schwacher Hochdruckeinfluss bis zu unserem Bundesgebiet durchsetzen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Zunächst allgemein starke oder geschlossene Bewölkung und verbreitet Regen.
Im weiteren Verlauf nachlassen der Niederschläge und Bewölkungsauflockerung vor allem im Westen Österreichs.
Westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 12 bis 16 Grad, Frühwerte morgen 4 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Am Morgen verbreitet Boden oder Hochnebel.
Tagsüber dann zum Teil sonniges Wetter.
Im Süden und Osten des Bundesgebietes gebietsweise anhaltend nebelig trüb.
Schwache Winde aus West bis Nordost.
Tageshöchsttemperaturen 11 bis 18 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien bedeckt 12 Grad, Südwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 13 Grad, Nord 30 Kilometer.
Linz bedeckt Regen, 10 Grad, West 10.
Salzburg bedeckt Regenschauer, 10 Grad, Süd 5 Kilometer.
Innsbruck bedeckt 10° Windstil, Bregenz wolkig 11° Windstil, Graz bedeckt 15° Nordwestwind 15 km in der Stunde und Klagenfurt bedeckt 12° Westwind 3 km in der Stunde.
Es ist jetzt zwölf Uhr und elf Minuten und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung im Mittagsschnall in Österreich.
Wichtigstes Thema der heutigen Ministerratssitzung war, wie Sie ja schon in den Nachrichten gehört haben, der Beschluss der Bundesregierung, das Familiengeld als Ersatz für Kinderbeihilfe und Familienbeihilfe einzuführen.
Damit soll es künftig eine von Einkommen der Eltern unabhängige Leistung für jedes Kind geben.
Im schon längst zur Tradition gewordenen improvisierten Pressegespräch nach dem Ministerrat präzisierte Bundeskanzler Kreisky auch noch seine Andeutungen vom Wochenende, wonach er keinen Eid ablegen könne, dass es 1978 nicht weitere Belastungen für die Österreicher geben werde.
Maßnahmen zur Entlastung der Zahlungsbilanz, so wie sie derzeit schon diskutiert werden, können darunter verstanden werden, meinte der Kanzler heute.
Einzelheiten hören Sie nun von Johannes Fischer direkt aus dem Bundeskanzleramt.
Das schon seit längerem diskutierte Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Sanierung der heimischen Leistungs- und Zahlungsbilanz wird also aller Voraussicht nach schon in nächster Zukunft um einige entscheidende Erweiterungen angereichert werden.
Erste Andeutungen von Bundeskanzler Kreisky in diese Richtung fielen ja, wie bereits gesagt, am vergangenen Samstag.
Der Kanzler wurde heute etwas präziser.
Es gehe, so Kreisky wörtlich, darum, die sprunghaft angestiegenen Importe nach Österreich einzudämmen, wenn möglich mit staatlich verhängten Importrestriktionen.
Die globalen Bereiche dafür, Landwirtschaft und Agrarprodukte.
Auf die Frage, ob dies ein neuer Schreckschuss für die heimische Wirtschaft sei, der Kanzler?
Das ist überhaupt kein Schreckschuss, weil das niemanden erschreckt, wenn man sagt, dass gewisse Agrarimporte einer schärferen Kontrolle unterliegen und dass gewisse Billigwarenimporte, die ja so
eingeführt werden, unter Umständen in einer stärkeren Kontrolle unterworfen werden.
Das ist kein Schreckschuss, das schreckt niemanden.
Die österreichische Industrie fordert das ja zum Teil und auch die österreichische Agrarwirtschaft.
Und der Bundeskanzler nannte dann die einzelnen Bereiche, in denen er sich solche Importrestriktionen von Importsperren, mochte Kreisky nicht reden, vorstellen könnte.
Weil da gibt es Konserven und da gibt es die verschiedensten Sachen, die hier importiert werden.
Es gibt bei den Agrarimporten solche, die wir brauchen, wie zum Beispiel Futtermittel.
Da kauft niemand mehr Futtermittel, als er braucht.
Aber es gibt natürlich Konserven, es gibt Teigwein, es gibt die verschiedensten Dinge, die in Österreich erzeugt werden.
und die halt durch diese Importe konkurrenziert werden.
Es gibt einen Teil Textilier natürlich, die aus Taiwan kommen, aus Hongkong kommen, die aus Singapur kommen und so weiter, die also aus Niedriglohnländern kommen, die der österreichischen Textilindustrie sehr viel zu schaffen machen.
Aber ich sage noch einmal, das ist nicht entschieden, dass das gesperrt wird, aber ein Auge müssen wir auf diese Importe werfen, weil die rasend zugenommen haben in den letzten zwei, drei Jahren.
Tatsache ist, dass Österreich nicht nur Autos in großer Zahl importiert, sondern auch etwa auf dem Lebensmittelsektor in der Größenordnung von einigen Milliarden Schädling Lebensmittel einführt.
Ob hier allerdings ein staatlicher Importregel an der Grenze allerdings die Exportbemühungen heimischer Erzeuger nicht schwer beeinträchtigen würde, bleibt vorerst noch abzuwarten.
Warten übrigens muss man auch weiterhin auf den Atombericht der Bundesregierung.
Bereits einmal, für den Ministerrat vor etwa 14 Tagen angekündigt, ist die offizielle Stellungnahme der Regierung in Sachen Atomkraft weiterhin verschoben.
Der Kanzler, erstmals bestätigend, dass der Atombericht nicht mehr in diesem Herbst in die parlamentarische Behandlung kommen könne, deutete heute an, dass es neben sogenannten redaktionellen Veränderungen im Bericht auch aller Voraussicht nach substanzielle Änderungen geben werde.
Ich werde vor allem mir das daraufhin anschauen, das möchte ich gern haben, dass meine Herren sich das merken, mir daraufhin anschauen, aber auch die Gegenmeinung entsprechend, also entsprechend wiedergegeben.
Diese Gegenmeinungen im Atombereich scheinen jedenfalls dem Bundeskanzler noch nicht genügend berücksichtigt zu sein.
Mit einer Atomkraftdiskussion im Parlament ist jedenfalls nicht vor dem Frühjahr 1978 zu rechnen.
Finanzminister Andrós präzisierte und präsentierte nach der Regierungssitzung
dann neuerlich die Umwandlung der Kinderabsatzbeträge in Direktbeiträge, über die wir bereits im Morgenschanal berichtet haben.
Noch einmal hier die Ziffern.
Ab Jänner des kommenden Jahres werden für das erste Kind 880, für das zweite 1.800, für das dritte 2.840 und bei vier Kindern 3.780 Schilling ausbezahlt.
Die Auszahlung erfolgt nicht wie bisher 14, sondern nur mehr 12 mal jährlich.
Soweit mein Bericht vom Ministerrat und damit wieder zurück zum Funkhaus.
Vielen Dank Johannes Fischer für diesen Direktbericht und wir bleiben gleich beim Thema Wirtschaft.
Die Stahlindustrie der Vereinigten Staaten schlittert in die Krise.
Einerseits werden ihre Kosten von mehreren Millionen Dollar für Umweltschutzmaßnahmen auferlegt, andererseits drohen die amerikanischen Stahlkonzerne mit Entlassungen, da die hohen Stahlpreise der Amerikaner nicht mehr konkurrenzfähig auf dem internationalen Markt sind.
Auf den ehemaligen noch lukrativen Trittmärkten muss die amerikanische Stahlindustrie Niederlagen vor allem gegen japanische und westeuropäische Konkurrenz hinnehmen.
Wie hart der Kampf um jede Tonne Stahl ist, beweist ein Vorschlag, der gestern in Rom von der Organisation der europäischen Stahlproduzenten veröffentlicht worden ist.
Die Europäer haben erkannt, dass ein zu viel an Stahlimporten nach Amerika das gesamte Gefüge des Weststahlmarktes schädigen kann.
Der Vorschlag sieht eine freiwillige Importbeschränkung vor.
Österreich ist im Moment noch gut dran, denn was zum Beispiel den Edelstahl betrifft, hat Österreich ein eigenes Kontingent.
Wie sich diese günstige Situation angesichts der hohen Entlassungen in den USA ändern, hören Sie dazu einen Zitationsbericht von Michael Kerbler.
Das Kesseltreiben gegen die ausländischen Stahlindustrien in den Vereinigten Staaten geht weiter.
Die amerikanischen Stahlkonzerne versuchen die Regierung Carter zur Einführung von Importbeschränkungen für Massenstahl und zur Beibehaltung der Einfuhrquoten für Edelstahl zu zwingen.
Gegner der US-Stahlindustrie sind vor allem die Japaner und die europäische Stahlindustrie.
Zum Instrumentarium der Stahlkonzerne gehören Dumpingklagen, Massenentlassungen mit Hinweis auf Billigimporte sowie Forderung nach einem Importschutz im Rahmen des amerikanischen Handelsgesetzes.
Erst zu Beginn vergangener Woche, während des Besuches von Österreichs Außenminister Paar, verlautete aus New York, dass der österreichische Mini-Multi First Alpine AG der Gefahr einer Anti-Dumping-Untersuchung entkommen ist.
Dennoch suchen die Amerikaner zurzeit nach Möglichkeiten, österreichische Produkte des in Linz beheimateten Stahlkonzerns mit sogenannten Ausgleichszöllen zu belegen.
Die Drohung gegen die Föstalpine ist aber nur ein Vorspiel.
Gegen eine der Tochterfirmen läuft bei der International Trade Commission in New York ein sogenanntes Hearing in einem Anti-Dumping-Verfahren.
Wie beurteilt Außenminister Parr, der während seines Aufenthaltes mit seinem amerikanischen Amtskollegen Cyrus Wentz auch Fragen des Stahlexportes Österreichs nach den Vereinigten Staaten erörterte, die Chancen unserer Stahlhersteller?
Ich habe das österreichische Interesse an einer Aufrechterhaltung der Stahlexporte in die Vereinigten Staaten besonders unterstrichen und betont.
Ich hoffe, dass sie erhalten bleiben.
Cyrus Vance hat mir seine Intervention diesbezüglich zugesagt, aber auch er ist ja nicht hier der entscheidende Faktor.
Das ist eine allgemeine Frage der Stahlimporte in die Vereinigten Staaten, wobei Österreich ja nur ein sehr kleiner Anteil dabei ist.
Endziel der amerikanischen Stahlkonzerne ist ein weltweites Stahlexportabkommen, das ihnen langfristig die leidige Konkurrenz aus Übersee vom Hals schaffen soll.
Den Führungskräften der Stahlindustrie ist dazu jedes Mittel recht.
Sie kündigten Schließungen der Youngstown Sheet und Tube Company an.
So werden zum Beispiel in Youngstown 5.000 Stahlarbeiter ihre Stelle verlieren.
Auch der größte amerikanische Stahlkonzern, United States Steel Corporation, hat in den vergangenen Monaten tausende Arbeiter entlassen.
Präsident Kater war aber bisher strikt gegen Einfuhrquoten für Massenstahl und hat eine Überprüfung für die Notwendigkeiten von Importquoten für Edelstahl angekündigt.
Genau in diesem Punkt könnte Österreichs Stahlindustrie empfindlich getroffen werden.
Denn immerhin ist dieser Industriezweig unseres Landes vor allem auf das Exportgeschäft angewiesen.
So beträgt zum Beispiel der Exportanteil der Vereinigten Edelstahlwerke heuer voraussichtlich 77 Prozent.
Nach den Vereinigten Staaten liefert der Edelstahlkonzern ausschließlich Werkzeugstahl hoher Güte im Umfang von circa 2300 Tonnen.
Um die Absatzkrise der Stahlindustrie in den wichtigsten Industrieländern und die damit verbundene Gefahr protektionistischer Maßnahmen abzuwenden, soll ein Gespräch zwischen den Vereinigten Staaten, den Mitgliedsländern der europäischen Gemeinschaften und Japan geführt werden.
Einen dementsprechenden Vorschlag wird der Ratspräsident der europäischen Gemeinschaften, der belgische Außenminister Simone, unterbreiten.
Am vergangenen Wochenende, während der Sitzung der Internationalen Energieagentur in Paris, berichtete Simone in einer Klausurtagung in der Nähe von Lüttich seinen Kollegen von den amerikanischen Sondierungsgesprächen.
Wie stark der Druck der amerikanischen Stahlindustrie auf die Regierung Carter ist, zeigt eine Stellungnahme vom amerikanischen Finanzminister Blumenthal, der in letzter Zeit immer öfter von Einfuhrbeschränkungen für Stahl zum Schutz der eigenen Industrie sprach.
Wenn es tatsächlich zu einer solchen Maßnahme kommen sollte, so werden vor allem jene Länder betroffen sein, die von den geringen Mengen, die sie nach den USA liefern, dann noch zusätzliche Abstriche machen müssen.
Für Österreich bedeutet das eine geringere Auslastung der Stahlindustrie, drohende Kurzarbeit, eine Verschlechterung der Handelsbilanz und last but not least ein drückender Preiskampf auf jenen Märkten, wo wir die überschüssigen Kapazitäten an den Mann bringen müssen.
Soviel also zur Situation Österreichs auf dem internationalen Stahlmarkt und nach diesem Beitrag von Michael Kerbler ein Programmhinweis.
Unter dieser Kennmelodie stellen wir Ihnen heute Abend um 20 Uhr das neue Wirtschaftsmagazin, der Wirtschaftskompass, vor.
Er wendet sich an alle Hörer, die ein potenzielles Interesse für Wirtschaftsfragen besitzen, die aber nicht zu den Experten zählen.
In der Sendung werden wir versuchen, mit Interviews, Analysen und Berichten in das Wirtschaftsgeschehen des In- und Auslandes einzuführen, die Zusammenhänge aufzuzeigen und wichtige Wirtschaftsbegriffe verständlich zu machen.
Heute Abend um 20 Uhr beschäftigen wir uns mit dem Begriffen Zahlungsbilanzdefizit, Budgetdefizit, Leistungsbilanz, mit dem Begriff Hartwährung und schließlich mit den neuen Nobelpreisen für die Wirtschaftswissenschaft.
Heute Abend 20 Uhr im Programm Österreich 1 unter dieser Kennmelodie.
Der Wirtschaftskompass
Ein Magazin des aktuellen Dienstes.
Nichtsdestotrotz hält die österreichische Volkspartei heute und morgen ein Umweltschutz-Seminar ab, in dem Wissenschaftler und Politiker ihre Ansichten zum Thema Umweltschutz präzisieren werden.
Heute hielt der gesundheitspolitische Sprecher der ÖVP Wiesinger einen Einführungsvortrag.
Eugen Freund fasst zusammen.
Das Dilemma für Politiker aller Richtungen scheint geradezu perfekt.
Lässt sich in einer Zeit ständig sinkender Wirtschaftswachstumsraten der Begriff des Umweltschutzes noch wirksam vertreten?
Hat nicht jede Maßnahme, die in irgendeiner Weise zur Vermehrung der Arbeitsplätze beiträgt, Vorrang vor beispielsweise Seenreinhaltung oder Landschaftsschutz?
Wie kann ein Politiker, um diesen Gedanken weiter zu spinnen, der Bevölkerung klar machen, dass diese oder jene Fabrik nicht gegen ihre Lebensinteressen gerichtet ist, auch wenn es im Hinblick auf Umweltbelastung so scheinen mag?
Alles Fragen und Widersprüche, die in dem zweitägigen Seminar über Ökologie und Politik beantwortet werden sollen.
Fragen, denen sich heute im ersten Vortrag auch der Gesundheitssprecher der österreichischen Volkspartei, Primarius Wiesinger, zuwandte.
Wiesinger in dessen Kompetenzbereich auch der Umweltschutz fällt, ist sich des Dilemmas offenbar auch bewusst.
Es sei, so stellte er fest, eine Lethargie bei der Verteidigung des Umweltschutzes entstanden, nunmehr stehe die materielle Sicherung im Vordergrund.
Noch nie war die Gefahr so groß, dass die Frage der Haltung unserer Umwelt, des ökologischen Gleichgewichtes, letztlich die Gefahr einer tiefgreifenden Polarisierung in unserer Gesellschaft heraufbeschwört.
Ein unüberlegtes Wirtschaftswachstum unter Außerachtlassung medizinischer und ökologischer Erkenntnisse stellt in meinen Augen eine eminente gesellschaftspolitische Gefahr dar.
Und gewisse Signale sind ja weltweit bereits erkennbar.
Die Parteien müssten nun beweisen, dass sie den Herausforderungen der Zukunft gewachsen seien.
Zu diesen Herausforderungen zählt Wiesinger auch die in letzter Zeit aus dem Boden sprießenden Bürgerinitiativen.
An ihnen werde deutlich, sagte Wiesinger, in welch engen Grenzen die Politik einzugreifen imstande ist, wenn gleich derartige Initiativen nicht abgelehnt werden könnten.
Wiesinger übt dann generell Selbstkritik.
Trotzdem glaube ich jedoch, dass ein Überhandnehmen derartiger Bürgerinitiativen als Teilversagen unserer Parteien, der gewählten Mandatare und letztlich der Demokratie zu werten ist.
Denn es wäre ja gerade Aufgabe dieser gewählten Mandatare, dieser Volksvertreter, die Interessen des Einzelnen, der Bürger und Gruppen von Bürgern immer und überall auch zu vertreten.
Offenbar sei es den politischen Parteien nicht in vollem Ausmaß gelungen, den Interessensausgleich, also hier die Sorge der Menschen, ihre Umwelt könnte zerstört werden, dort die Aufgabe des Staates, der Bevölkerung Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, diesen Interessensausgleich also zu beherrschen.
Im Zweifel stellt sich Wiesinger freilich auf die Seite des Umweltschutzes, wobei er in diesem Fall ganz konkret die seit einiger Zeit in der Öffentlichkeit diskutierten Großprojekte kritisiert.
Unsere Aufgabe darf es nicht sein, neue Autoproduktionen aufzubauen, Fabriken für Ersatzteile zu bauen, mit einem Zellstoffwerk die Donau zu zerstören, die Lobau zu einer Industriezone umzufunktionieren.
sondern unsere Aufgabe in der Wirtschaftspolitik muss es sein, uns auf jene Kräfte zu besitzen und zu besinnen, die dieses Volk hat.
Spezialisten zu sein.
Spezialisten in Einzelbereichen.
Jede politische Entscheidung, schließt Wiesinger, müsse auf den Prüfstand der Ökologie, also der Umweltfreundlichkeit gestellt werden.
Hierbei habe aber die sozialistische Bundesregierung auf allen Linien versagt.
Die Frage muss im Moment unbeantwortet bleiben, worin das Hauptinteresse der Bevölkerung nun wirklich liegt.
Beim Umweltschutz oder bei der expandierenden Wirtschaft?
Wenn die Antwort kommt, auch bei einem Urnengang, wird sie wohl kaum eindeutig ausfallen können.
Berichterstatter war Eugen Freund und wir werfen nun einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen, die Inlandspresseschau Auswahl der Zitate Wilfried Seifert.
Im Kurier findet sich heute ein Kommentar zu Sicherheitsbericht und revidiertem Bock-Urteil unter dem Titel Utopia.
Der Kommentator bezieht sich dabei auf die gestern von Justizminister Broda formulierte Wunschvorstellung einer Gesellschaft, in der es keinerlei Blutverbrechen und daher auch keinerlei Haftstrafen mehr geben werde.
Innenminister Lanz hat in diesem Zusammenhang von einer Utopie gesprochen, mit der er sich derzeit nicht beschäftigen müsse.
Dazu nun der Kurier.
Wenn er sich da nur nicht irrt.
Am selben Tag hat der Oberste Gerichtshof die Gefängnisstrafe für die Terroristin und Bankräuberin Waltraud Bok herabgesetzt.
Beim Obersten Gerichtshof lebt man jetzt schon demnach in Utopia, was einen nicht wundern darf bei einem Justizminister, der anscheinend schon zu seinen Lebzeiten nicht mehr von dieser Welt ist.
Soweit der Kurier.
Unter nahezu gleichem Titel, nämlich Utopie, schreibt Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
Es geht um die Reihenfolge einer Bewertung.
Wenn die Öffentlichkeit den Eindruck bekommt, alles dreht sich nur um die Gestrauchelten, während alles andere weit zurückrangiert, dann stimmt eben etwas nicht.
Vielleicht liegt es nur am Verständlichmachen.
Wenn nun gar Justizminister Broder ausspricht, es wäre durchaus etwas Besseres.
als Gefängnisse denkbar, dann nährt das nur Bedenken.
Sicher ist der Gedanke an sich keineswegs abwegig.
Aber in der Realität schaut er nach reiner Utopie aus.
Nach außen hin bedeutet er nur Wasser auf die Mühlen jener, die meinen, die SPÖ möchte Verbrecher am liebsten in Watte einwickeln.
Und die Presse meint zur Revidierung des Bog-Urteils?
Zum Glück ist in diesem Land ein Raub noch ein Raub und nicht Umverteilung und ein Mord ein Mord und nicht Hinrichtung.
Soll also Waltraut Burg ruhig zweieinhalb Jahre weniger bekommen.
Hauptsache, sie ist unschädlich gemacht.
Und bleibt es.
Und im ÖVP-Organ Neues Volksplatz schreibt Peter Klar.
Die Strafe ist endgültig.
Und wir brauchen weder eigene Gerichtsgebäude noch besondere Strafanstalten zu bauen, um den Damen und Herren Terroristen gerecht zu werden.
Noch nicht.
Denn hier in Österreich herrscht noch nicht jenes Klima, in dem die Sumpfblüten linker und linkers das Zähne blühen.
Ob es so bleibt, hängt nicht unwesentlich davon ab, dass die Strafjustiz nicht wegen eines oberstgerichtlichen Urteils, wie jenes gegen die Burg, ins Feuer emotionsgeladener Kritik gerät.
Schließlich sind ja zwölfeinhalb Jahre Freiheitsentzug auch kein Pappenstil.
Soweit Pressestimmen zum Strafvollzug.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung geht Günther Traxler auf eine im Kurier veröffentlichte Meinungsumfrage ein, nach der die ÖVP weit abgeschlagen hinter der SPÖ rangiert und ÖVP-Bundesparteiobmann Taus noch schlechter bewertet wird als seine Partei.
Was politisch daran auffällt, ist zweierlei.
Weder die von den Staatsbürgern erkannte politische Unfähigkeit des ÖVP-Obmanns Thaus hinaus besaunt wird, und wie auch gleich mit Nachfolgern aufgewartet wird.
Dass die beiden als ehrgeizig bekannten Herren Lanner und Mock gleich an vierter und fünfter Stelle der Beliebtheitsskala auf Kreis Giegratz und Benja folgen sollen, dürfte in Kreisen österreichischer Meinungsforscher als ein Unikat des IMAS-Instituts gehandelt werden.
Und Traxler schließt das einem weiteren Resultat.
Wenn einmal jeder fünfte Anhänger der größeren Oppositionspartei mit der Politik der Regierung zufrieden ist und die eigene Zeitung verkündet es, dann müsste das Ende des Führers auf diesem Weg nahe sein.
In der Kronenzeitung schließt Georg Weiland aus einer Bemerkung von Bundeskanzler Kreisky, der keinen Eid darauf schwören wollte, dass es im nächsten Jahr keine neuen Belastungen geben werde, dass 1978 zusätzliche Abgaben kommen werden, die Weiland als Luxussteuer zweiter Teil betitelt.
und erhält für möglich.
Pläne, die eine Devisenbeschränkung mit Stempel im Reisepass vorsahen, sind nur für den Moment in der Schreibtischlade verschwunden.
Sie wären, so wird offiziell abgeschwächt, nur auf einer unteren Ebene ausgearbeitet worden.
In sozialistischen Kreisen wurde auch wiederholt die Forderung nach einer Besteuerung von Zweitwohnsitzen vorgebracht.
Beides ließ es sich schön in die Kategorien Luxus verpacken.
Soweit also die heutige Inlandspresse.
Schau, das letzte Zitat stammt übrigens aus der Kronenzeitung.
Rumänien hat ein Kanalprojekt in Angriff genommen, das bereits einmal auf dem Bauprogramm stand, dann aber wegen Geldmangel und damals unüberwindlichen technischen und organisatorischen Schwierigkeiten abgesetzt wurde.
Die Donau soll zwischen Cernavoda und Constanza durch einen Kanal verbunden werden.
Österreich, das mit seiner Donaudampfschifffahrtsgesellschaft durchaus nicht der kleinste Partner im Donauschiffsverkehr ist, hat an diesem Kanal ein wesentliches Interesse.
Hans Adler berichtet darüber.
Die 280 km lange, sumpfige und ständig durch Sandbänke und Donaugeschiebe beeinträchtigte Schifffahrtsstrecke durch das Mündungsgebiet der Donau zwischen Cernavoda, zu deutsch Schwarzes Wasser, und Sulina, dem Hafen an der Donaumündung ins Schwarze Meer, war immer schon ein Sorgenkind der Rumänen.
Sie müssen mit großem Aufwand an Geld und Technik den zum Schifffahrtskanal ausgebauten Mündungsarm der Donau, nach der Stadt am Schwarzen Meer, Sulina-Kanal genannt, für die Schifffahrt freihalten.
Der Umstand, dass sich die Donau bereits bei Cernavoda, dem Ufer des Schwarzen Meeres, bis auf 62 Kilometer nähert, um dann in einer langen Schlinge nördlich bis Sulina zu fließen, hat den Plan, dort einen direkten Kanal anzulegen und damit die Deltasümpfe zu umgehen, schon vor langer Zeit nahegelegt.
In den 50er Jahren versuchte Rumänien dieses Projekt schon einmal zu realisieren.
Mit wenig Geld und vielen Strafgefangenen als Zwangsarbeitern wurden die Arbeiten aufgenommen, aber für den nach dem Krieg verarmten Agrarstaat, der nicht einmal über die primitivsten technischen Mittel verfügte, war das Projekt zu groß.
Die Arbeiten wurden nach relativ kurzer Zeit eingestellt.
Heute, 20 Jahre später, fühlt sich Rumänien in der Lage, den Kanal zu bauen.
Die Projektierungsarbeiten haben bereits begonnen.
Zahlen über die voraussichtlichen Kosten gibt es noch nicht, aber man ist in Rumänien überzeugt, den Kanal ohne fremde Hilfe, mit eigenem Wissen, eigener Technik und eigenem Geld bauen zu können.
Die Wasserstraße dürfte technisch keine allzu hohen Anforderungen stellen, führt sie doch durch die weite rumänische Ebene mit so wenig Gefälle, dass für die ganze 62 Kilometer lange Strecke nur zwei Schleusen benötigt werden.
Die Donau einfach umzuleiten, verbietet sich von selbst.
Nicht nur der Weltnaturschutz würde einen Proteststurm gegen die Trockenlegung des Donaudeltas entfachen, Rumänien selbst müsste mit schwerwiegenden klimatischen Veränderungen als Folge eines solchen Eingriffes rechnen.
Österreich hat an diesem Projekt ein großes Interesse, nicht nur der Schifffahrt wegen und weil es derzeit kaum möglich ist, Fracht von Donauschiffen direkt auf Hochseeschiffe zu verladen, sondern auch, weil man hofft, sich an diesem Kanalbau beteiligen zu können.
Die Einladung, sich an der technischen Ausrüstung des Donauschwarzmeerkanals zu beteiligen, geht natürlich nicht nur an Österreich, sondern an alle westlichen Partner Rumäniens und lautet sinngemäß, wer mitbaut,
darf nachher verbilligt fahren, bis sein Anteil abgedient ist.
Bleibt für den Schwarzmeerkanal die gleiche Frage, wie für den Rhein-Main-Donau-Kanal.
Die Donau ist internationales Gewässer.
Ist also ein Kanal, der die Donau mit dem Schwarzen Meer verbindet und mit Donauwasser gespeist wird, auch international?
In Rumänien hat man dieses Problem noch nicht gelöst.
Der im rumänischen Außenhandelsministerium zuständige Direktor für Kooperation, Nicolai Dimitrescu, erklärt die rumänische Haltung so.
Wir sind es, die diesen Kanal bauen.
Wenn es nach uns geht, soll der Kanal keine internationale Wasserstraße sein.
Wenn sich aber ein Partner am Bau der Ausrüstung des Kanals beteiligen will, auch Österreich kann das, dann sind wir gerne zur Zusammenarbeit bereit und könnten zum Beispiel die geleistete Arbeit bezahlen, indem wir dafür die Dienste des Kanals anbieten.
Ein besonderer Nutznießer des Donau-Schwarzmeerkanals wäre die Schiffswerft Korneuburg.
Sie hat schon oft Hochseeschiffe in Österreich im Rohbau hergestellt und sie dann in rumänischen Schwarzmeerhefen fertig montiert.
Die wichtigste dieser Hafenanlagen ist Constanza.
Im Zusammenhang mit dem Kanal soll auch dieser Hafen wesentlich ausgebaut werden.
Rumänien will neben dem bestehenden Hochseehafen und der Werft auch einen unmittelbar anschließenden Hafen für die Flussschifffahrt bauen.
Dadurch könnten die Waren direkt von den Donauschiffen auf Hochseeschiffe umgeladen werden.
Ein neuer Weg für den Handel mit dem Nahen Osten wäre damit offen.
Diesen Beitrag hat Hans Adler von unserer Wirtschaftsredaktion gestaltet.
Veronika Handl, die Tochter eines österreichischen Auswanderers in Argentinien, hat bis vor etwa einem Jahr als biedere Durchschnittsbürgerin in Argentinien gelebt.
Sie arbeitete als Sekretärin in der mexikanischen Botschaft in Buenos Aires, ist nie öffentlich aufgefallen, hat sich nie etwas zu Schulden kommen lassen.
Die junge Frau, Mitte 20, erwartete ein Kind.
Ohne jede Erklärung wurde sie im September vergangenen Jahres plötzlich verhaftet, aus ihrer Wohnung geholt, verschleppt, ins Gefängnis geworfen, misshandelt und gefoltert.
Amnesty International, die Organisation, die gestern den Friedensnobelpreis bekommen hat, genauer gesagt die Gruppe von Amnesty in Österreich, der Heimat ihres Vaters, hat sich nun um das Schicksal dieser Frau angenommen und Frau Veronika Handl nach intensiven und zähen Bemühungen freibekommen.
Heute ist sie in Wien.
Ferdinand Hennler-Bichler sprach mit ihr über ihr Schicksal.
Frau Veronika Handl, Sie sind vor vier Tagen aus der Haft in Argentinien freigelassen worden.
Was haben Sie erlebt im Gefängnis?
In den ersten zwei Monaten, bevor ich ins Gefängnis von Buenos Aires kam, hatte man mich entführt und verschwinden lassen.
In diesen zwei Monaten habe ich alle Formen und Arten des Folters erlebt.
Schläge, alle möglichen Formen der Misshandlungen, Elektroschocks.
Sie haben bei sich Ihren kleinen Sohn.
Waren Sie zu diesem Zeitpunkt, als man Sie gefoltert hat im Gefängnis, schwanger?
Als ich festgenommen werde, bin ich schon fast im zweiten Monat, Mitte des zweiten Monats.
Könnten Sie kurz beschreiben, wie sieht es denn in diesen argentinischen Gefängnissen aus?
Miri, yo no conozco otras carceles del mundo, los celulares.
Ahora le traduce señor y le voy a seguir comentando lo que son los celulares.
Ich kenne kein anderes Gefängnis der Welt, aber ich kann Ihnen sagen, wie es in argentinischen Gefängnissen ist.
Vielleicht nur ein Teil, damit Sie ein Bild über die Situation in den Gefängnissen machen können.
Ich werde Ihnen erzählen, wo ich die sieben Monate vor meiner Geburt gelebt habe, in den sogenannten Cellulares.
Die Zellulare sind kleine Zellen von zwei Quadratmetern.
In diesen zwei Quadratmetern müssen vier Frauen leben, auch Schwangere wie ich zum Beispiel.
Mitten in diesem Raum von zwei Quadratmetern gibt es ein Loch, in dem wir unsere natürlichen Bedürfnisse errichten müssen.
aus dem ein fürchterliches Gestank jeden Tag rauskommt.
Und wir müssen in diesem Raum, müssen wir 18 Stunden am Tag verbleiben.
Wir haben keine Ventilation, wir haben eine Stunde täglich Sonne.
Diese Stunde täglich Sonne, nicht einmal für die Jungs.
Eine Stunde am Tag gab es Hofgang.
Und das nur, wenn die Sonne schien.
Wegen dem besonderen Klima in Buenos Aires ist es im Sommer zum Beispiel sehr feucht und es regnet.
Und wenn es regnet, dürfen wir nicht raus.
So dass wir innerhalb einer Woche einmal es passieren konnten und es passierte, dass wir nicht ein einziges Mal das Tageslicht sehen konnten.
Nicht nur wir, sondern auch zum Beispiel unsere Kinder.
In dem Pavillon, wo ich nachher mit meinem Kind und vielen anderen Frauen mit ihren Kindern lebten,
Es gab alle möglichen Arten von Ungeziffern, Kakerlaken, Mücken.
Und das Schlimmste überhaupt war, dass es auch da in dem Raum, wo die Kinder waren, es überall Ratten gab.
Sie haben in der mexikanischen Botschaft der Sekretärin gearbeitet.
Könnte es sein, dass man gleichsam an Ihnen Rache verüben wollte, weil zum Beispiel an dieser mexikanischen Botschaft einer der einflussreichsten argentinischen Politiker, Hector Campora, geflüchtet ist und dort noch immer lebt?
Ich kann diese Frage nicht beantworten, denn bisher haben die argentinischen Behörden nicht ein einziges Mal mir oder überhaupt jemals erklärt, warum ich verhaftet und gefoltert worden bin, warum ich ein Jahr im Gefängnis bleiben musste.
Und bis heute ist mir jede Erklärung schuldig geblieben.
Dieses Gespräch mit Frau Handl, die in Argentinien gefoltert worden war, führte Ferdinand Hennerbichler.
Es ist jetzt 12 Uhr und 40 Minuten.
In Großbritannien stehen nächstes Jahr Wahlen auf dem Programm.
Und diesem Ereignis Rechnung tragend werden jetzt die Parteitage der verschiedenen Parteien abgehalten.
In der vergangenen Woche legte die Labour-Party im Seebad Brighton südlich von London ihre Marschroute fest und heute begann in Blackpool, einem Seebad, das im Norden liegt, der Parteitag der Konservativen.
Näheres von Heinz Behran.
Die konservative Partei begann heute um 9.30 Uhr in Blackpool ihre Jahreskonferenz mit einem ökumenischen Gottesdienst im großen Versammlungssaal, dem sogenannten Wintergarden, mit Gebeten, Kirchenlied, Bibelstelle und Segen.
Margaret Thatcher, die Parteichefin, verwendet viel öfter als ihre Vorgänger Wörter wie christlich, christliche Zivilisation oder Christentum.
Es wäre jedoch falsch, daraus den Schluss zu ziehen, dass sie sich in ihrer politischen Haltung den kontinentalen Christdemokraten nähert, im Vergleich zu der früheren Richtung.
Macmillan, MacLeod oder Butler, die alle Anhänger eines neuen Konservativismus waren, der etwa die Idee der sozialen Marktwirtschaft akzeptierte, hat die gegenwärtige Situation in der britischen Politik zu einem Rechtsruck in der konservativen Partei geführt, der dem Linksruck der Labour-Party entspricht.
Margaret Thatcher und ihr wichtigster politischer Berater Sir Keith Joseph
sind eigentlich richtige Manchester-Liberale, deren Theoretiker der Amerikaner Friedman und der Österreicher Hayek sind.
Das heißt, die an das freie Walten der Marktkräfte glauben, an eine minimale Einmischung in das Leben der Bürger von Seiten des Staates, zum Beispiel an eine freie Schulwahl durch die Eltern, also zum Beispiel gegen Abschaffung von vom Staat subventionierten Gymnasien.
an freie Arztwahl für diejenigen, die das wünschen, an niedrige direkte und höhere indirekte Steuern, nicht aber an Verstaatlichung oder gar an den Gewerkschaftszwang.
Von der Privatinitiative und der Freiheit des Unternehmers war heute in der ersten Debatte bereits die Rede.
in der Sir Keith Joseph sprach und in der zweiten Debatte ging es dann um das fallende Niveau in den Schulen und den Mangel an Disziplinen, denselben alles, eigentlich eher friedliche Themen.
Allerdings dürfte es bei der Debatte am Nachmittag, wo es um die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gehen wird, möglicherweise zu einem etwas lebendigeren
Rededuell kommen, wenn auch auf einem konservativen Kongress kaum jemals die Würde und Ordnung ernstlich gestört werden.
Das Ergebnis der Debatte über Industrial Relations, wie man das hier nennt, heute Nachmittag ist nicht vorauszusagen.
James Pryor wird der Hauptsprecher sein.
Sonst aber dürften die Debatten in Blackpool ziemlich friedlich verlaufen.
Sie führen am Samstagmittag zum Höhepunkt der Rede der Parteiführerin Margaret Thatcher.
Reporter war Heinz Beran.
In Portugal kam es in den ersten Monaten des Jahres 1974 zu einer Militärrevolte, die die alte diktatorische Ordnung hinwegfegte.
Es folgten Parlamentswahlen, das Ergebnis war eine sozialistische Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Suárez.
Doch nun scheinen sich die Dinge wieder in Bewegung zu setzen, wie Robert Gerhardt berichtet.
Offizielle Erklärungen gibt es noch nicht.
José Madeira Ferreira will zu einem späteren Zeitpunkt sprechen, wie er gestern erklärte, als er seinen Rücktritt anbot.
Portugals Ministerpräsident Mario Soares wird jetzt erst einmal das Amt des Außenministers mit übernehmen.
Ihm ist dieser Post nicht ganz unbekannt, denn er hatte die Funktionen schon einmal in den ersten provisorischen Regierungen nach der unblutigen Revolution vom 25.
April 1974 inne.
Dass der Premier Portugal das Rücktrittsgesuch des kaum 35-jährigen Ferreira ohne Zögern annahm, deutet darauf hin, dass ihm dadurch eine Kabinettsumbildung leichter gemacht ist.
Schon lange wird in Lissabon über eine mögliche Koalition zwischen Sozialisten und Sozialdemokraten spekuliert.
Ganz besonders seit August, nachdem Maria de Silva, Ministerin für wirtschaftliche Planung und Zusammenarbeit, aus dem Minderheitskabinett der Sozialisten ausgeschieden war.
Noch Ministerpräsident Suárez hatte sich bisher nicht entscheiden können, den Schritt in Richtung Große Koalition zu machen.
Immer wieder hatte er sein politisches Konzept verteidigt, allein ohne direkte Unterstützung durch die übrigen im Parlament von Lissabon vertretenen Parteien zu regieren.
Er hoffte auf wechselnde Mehrheiten bei den fälligen Abstimmungen.
Und bislang war sein Plan auch immer aufgegangen.
Doch jetzt, mit Beginn der neuen Parlamentsperiode, haben sowohl die Kommunisten als auch die Christen und Sozialdemokraten harte Opposition angemeldet.
Am kommenden Wochenende wollen die Sozialdemokraten von Sacanedo, die zweistärkste Partei Portugals, auf einem in Braganza einberufenen Sonderkongress ihre Politik der harten Konfrontation noch einmal unterstreichen.
Ihnen geht es jetzt um eindeutige Mitbeteiligung im Kabinett.
Doch die wollen auch die noch weiter rechts stehenden Christdemokraten direkt mit einbeziehen.
Sozialistisch muss ich nun bald entscheiden und die schon angekündigte Kabinettsumbildung vornehmen.
Lissabon wird wahrscheinlich bald eine Koalitionsregierung haben.
Deshalb auch, da die Partei der Sozialisten kurz vor einer inneren Spaltung steht.
19 Mitglieder des rund 200 Personen umfassenden Nationalkomitees der Partei haben ihrem Generalsekretär Suarez in einem offenen Protestbrief vorgeworfen, die Politik der rechtsstehenden Sozialdemokraten zu betreiben.
Das sozialistische Programm der Partei würde damit verraten.
Der linke Flügel der PS Portugal wird nun wohl bald ausscheiden und damit die Partei des Ministerpräsidenten weiter schwächen.
Marius Soares bleibt nach dem Rücktritt seines Außenministers kaum noch eine andere Wahl.
Das Kabinett muss umgebildet werden.
Sozialdemokraten und Christdemokraten stehen kurz vor der Beteiligung an der Macht.
Das Ende der sozialistischen Minderheitsregierung in Portugal ist
Das war also Robert Gerhardt.
Die sowjetische Raumfahrt hat, wie bereits gemeldet, wieder einen Rückschlag erlitten.
Die geplante Koppelung des Raumschiffes Sojus 25 an die Raumstation Salud 6 konnte nicht durchgeführt werden.
Sojus 25 musste, da es als Zubringerfahrzeug nur über beschränkte Energiereserven verfügte, wieder zur Erde zurückkehren.
Das Raumschiff ist heute früh mitteleuropäischer Zeit in der Steppe von Kasachstan gelandet, hören Sie aus Moskau, Christian Schmidheuer.
Dem Abbruch des so spektakulär aufgezogenen Weltraumunternehmens folgte heute Morgen 4.26 Uhr mitteleuropäischer Zeit wenigstens eine weiche Landung.
An einem Fallschirmbaum entsetzte der Landeteil des Raumschiffes 185 Kilometer nordwestlich von Selinograd in Kasachstan weich auf.
Beide Kosmonauten sind bei guter Gesundheit.
Dies die offizielle und einzige Mitteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS und mehr werden die Sowjetbürger auch nicht erfahren.
Die Informationslücke, die seit dem Abbruch des Experiments aufgerissen ist, wirkt geradezu grotesk, gemessen an dem propagandistischen Aufwand, mit dem Sajjus 25 zu Ehren des 60.
Jahrestages der Oktoberrevolution und zum 20.
Jahrestag des ersten Sputniks gestartet worden war.
Während das sowjetische Fernsehen vorgestern Abend in einer Galaschau mit bisher nie gezeigten Bildern über den Start berichtete, wurde gestern erst am Ende der Abendnachrichten die kleine, verschämte TAS-Meldung vom frühen Morgen über die Rückkehr der Kosmonauten verlesen.
Kein Wort mehr.
Über die Raumfahrt, an der die Sowjetbürger seit nunmehr 20 Jahren großen und zum Teil fachmännischen Anteil nehmen, wird die Öffentlichkeit nur informiert, solange die Sache gut geht.
Mit dem Abbruch jedes Experimentes stoppt auch sofort jede Information.
Insofern hat es über das 1971 begonnene Salyut-Programm bisher kaum durchgängigen Informationsfluss gegeben.
Denn immerhin endeten von zwölf Raumflugunternehmen dieses Programms sieben oder sogar neun mit einem Fehlschlag.
Genau ist diese Zahl eben wegen der mangelnden Informationen nicht auszumachen.
Beim letzten Fehlschlag und auch jetzt wieder misslang das Kopplungsmanöver.
Die UdSSR ist zwar der Pionier der Raumfahrt, aber sie scheint noch immer nicht in der Lage, die technischen Probleme, die sich vor allem aus der Elektronik des Annäherungssystems ergeben, zuverlässig auszuscheißen.
Es ist dennoch anzunehmen, dass das jetzt ungenutzt im Weltraum gebliebene Laboratorium Salyut 6 bald wieder von einer neuen Salyut-Besetzung angesteuert wird.
Denn der Wert dieses Laboratoriums besteht in seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeit.
In ihm können eine große Anzahl von astrophysikalischen, meteorologischen, metallurgischen, biologischen und vor allem medizinischen Experimenten vorgenommen werden.
Über das Scheitern der sowjetischen Raummission informierte sich Christian Schmidheuer.
Es ist jetzt elf Minuten vor 13 Uhr.
Kulturberichte.
1977 hat es bereits ein Dutzend internationaler Buchmessen gegeben.
Davon war sicherlich die erste Moskau-Buchmesse die politisch interessanteste.
Morgen nun öffnet in Frankfurt die größte Buchmesse der Welt zum 29.
Mal ihre Pforten.
Österreich ist mit 60 Einzelausstellern und 83 Verlagen an einem Gemeinschaftsstand vertreten.
Einen Vorbericht gibt nun Konrad Zobel.
Die Buchmesse der Superlative muss auch in diesem Jahr auf die schon zur Gewohnheit gewordenen neuen Rekorde nicht verzichten.
Die Zahl der ausstellenden Verlage stieg auf rund 4.500, eine Steigerung von etwa 8%, wie sie übrigens auch der Buchumsatz in der Bundesrepublik zu verzeichnen hatte.
Zum ersten Mal zeigen auch Albanien, Papua-Neuguinea, Mosambik und Mauretanien ihre Buchproduktion.
Insgesamt errichtet dieses Mammut-Festival der Verlags-Internationale einen babylonischen Turm von 279.000 Titeln.
84.000 davon sind Neuerscheinungen.
Kaufen kann man hier allerdings nur das Ausstellerverzeichnis.
Der Handel findet ausschließlich innerhalb der Branche statt.
Die Buchhändler ordern schon jetzt für das Weihnachtsgeschäft.
Für die Großen der Branche bedeuten die Messebestellungen freilich nur einen Pappenstil.
Sie handeln in den Luxushotels der Mainmetropole mit denen für die Rentabilität eines Buches oft entscheidenden Lizenzen und Verwertungsrechten.
Die wichtigsten Verkäufer sind dabei die Amerikaner und Engländer, die deutschen Verleger sind die Hauptkäufer.
Vor allem die dominierenden Branchengiganten Holzbrink und Bertelsmann, Besitzer zahlreicher in- und ausländischer Verlage und Buchgemeinschaften, bestimmen hier das Geschäft.
Vom Bertelsmann-Konzern wurden zuletzt der Kauf des Goldman-Taschenbuch-Verlags sowie sensationelle Beteiligungen an amerikanischen und italienischen Verlagen bekannt.
Die monopolkapitalistische Expansion nimmt also weiter zu, aber Frankfurt versammelt auch die mittleren und kleinen Verlage, wobei sich allerdings die sogenannten alternativen Verlage und Minipressen zu einer Gegenbuchmesse in der Frankfurter Innenstadt zusammengeschlossen haben.
Aufgrund der Aufkündigung des Marktabgrenzungsabkommens zwischen Großbritannien und den USA dürfte es auch auf den Märkten der Commonwealth Länder zu einem verschärften Wettbewerb kommen.
Davon zeugt die verstärkte Anwesenheit britischer Verleger.
Verstärkt beteiligt ist auch Spanien, wo die Demokratisierung nach Franco zu einem Boom im Verlagswesen geführt hat.
Die Beteiligung lateinamerikanischer Länder hat ebenfalls zugenommen, nachdem es im Vorjahr mit der lateinamerikanischen Literatur erstmals ein Schwerpunktthema in Frankfurt gab.
Das nächste Schwerpunktthema ist übrigens unter dem Motto Kind und Buch für 1978 vorgesehen.
Doch zurück zu dieser Messe.
Jeweils um 14 Uhr werden sich die riesigen Hallen mit ihren 55.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche dem allgemeinen Publikum öffnen.
Mit Prospekten beladen, müden Fußes, aber vielleicht auch hochfliegenden Geistes wird es sie wieder verlassen, den Kopf voll von Literatur und Fachsach.
Kinder, Kunst, Schule und möglicherweise Gebetsbücher.
Die Autogrammsammlung ergänzt mit neuen Trophäen von den hunderten von Autoren, die als schwitzende Werbemittel im Scheinwerferlicht der TV-Kameras ihr neugeborenes Buch vorstellen.
Unerwähnt blieben noch die wichtigen Sonderausstellungen und zahllosen Sonderveranstaltungen, die in den nächsten Tagen bevorstehen.
Der wichtigste Termin ist dabei zweifellos die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den polnischen Philosophen und Schriftsteller Leszek Kolakowski am kommenden Sonntag.
Und wem die Messe nicht unterhaltsam genug ist, der kann den Literaturzirkus in den Römerhallen besuchen, wo Clowns, Zauberer, Artisten und Musikanten den illustren Dichtergästen nicht selten die Show stehlen.
Den ganz Uninteressierten fahren die Schriftsteller mit einem sogenannten Literaturauto nach, das immer wieder zu Straßenlesungen stoppt.
Aus einem von Ponys gezogenen Karren werden Bücher verschenkt und auf Plakaten gibt es Lyrik für alle.
Soll da keiner sagen können, die Buchmesse sei spurlos an ihm vorübergegangen.
Konrad Zobel schilderte seine Eindrücke vor Beginn der 29.
Frankfurter Buchmesse.
Mit der Urführung von Heinz Ungers dramatischem Gedicht Orpheus und Eurydike und die Glasperlenindustrie durch das Ensembletheater im kleinen Theater im Konzerthaus hat die Saison der Wiener Kleinbühnen begonnen.
Nun bringen auch die anderen Wiener Kleinbühnen die ersten Premieren dieser Saison heraus.
Um was für Stücke es sich dabei handelt und welche Autoren dabei zu Wort kommen, erfahren Sie aus dem folgenden Bericht von Walter Gellert.
Bereits am Freitag hatten im Theater im Experiment am Lichtenmörd die drei Zwei-Personen-Szenen Neidpendelschlag des Bösen und Abschied, das vor allem durch seine Dostoevsky-Dramatisierungen bekannten Schriftstellers Walter Lieblein Premiere.
In den Szenen aus den 30er und 50er Jahren werden Menschen in Extremsituationen gezeigt.
Der Beweis, dass der eigenständige Autor Lieblein dem der Dramatisierungen zumindest gleichwertig ist, konnte auch in dieser Aufführung nicht erbracht werden.
Am Mittwoch wird nun im Theater der Courage das Stück »Das Lager« der argentinischen Autorin Griselda Gambaro erstmals aufgeführt.
Das Stück wurde 1968 in Buenos Aires uraufgeführt.
Über die deutsche Erstarfführung des Stückes, das die Situation in einem Gefangenenlager schildert, sagt der Regisseur Michael Gampe.
Es wird keine konkrete Lagersituation angespielt, also in einem bestimmten Lager oder in einem bestimmten Regime, sondern es wird die Lagersituation an und für sich behandelt.
Ausgehend davon, dass es eben nicht nur politische Gefangenen im Osten gibt, sondern genauso natürlich und eigentlich noch mehr in rechtsradikalen Staaten.
Man könnte da aufzählen von Chile über Spanien bis Russland.
Aber liebe gnädige Frau,
Man lässt sie nur für einen Augenblick allein und schon benutzen sie die Gelegenheit.
Sie sollten lieber unsere Jagdbeute bewundern.
Wissen Sie, wir verarbeiten hier so ziemlich alles.
Haare, Zähne, die Haut, die Nägel.
Einfach alles.
Wenn Ihnen ein Stück davon besonders gut gefällt, dann dürfen Sie es sich natürlich behalten.
Nein!
Ich will es nicht sehen.
So weiter ein kurzer Szenenausschnitt aus Griselda Gambaros Stück Das Lager ab morgen im Theater der Courage.
Bereits heute bringt die kleine Komödie in Palais Erzert zu Karel, Peter Yildirms und Donald Churchills Komödie jedem das Seine heraus.
Das kleine Theater, das sich den Boulevard verschrieben hat, versucht jetzt auch Subventionen zu bekommen und in das Kleinbühnenkonzept aufgenommen zu werden.
Helmut Sideritsch, der Leiter der kleinen Komödie.
Ja, dass wir bisher keine Subvention bekommen haben, das heißt nicht im kleinen Bühnenkonzept aufgeschieden sind, hat seine Ursache darin gehabt, dass man mir immer wieder gesagt hat, naja, Sie machen ja Unterhaltung, das geht.
Nur, ich habe das immer wieder betont, unser Rahmen ist einfach zu klein.
Und dadurch ist also jetzt dieser, auch jetzt wieder mal, ein finanzieller Engpass entstanden.
Am Donnerstag hat nun an der Tribüne Pavel Kohuts August, August, August Premiere.
Das Stück war vor Jahren in einer ausgezeichneten Aufführung im Akademietheater zu sehen gewesen.
Im Frühjahr wurde dieses Werk in einer Inszenierung Gerhard Eisneckers auf einer Tournee der österreichischen Länderbühne gezeigt und Gerhard Eisnecker hat nun dasselbe Stück auf der kleinen Bühne des Theaters in der Tribüne in Szene gesetzt.
Ich glaube, solange einige Kilometer
von Wien entfernt, es eine Grenze gibt mit Stacheldraht, Minen und bewaffneten Grenzsoldaten, solange wir dieses Stück, dieser Kampf des dummen August gegen den übermächtigen Zirkusdirektor immer Aktualität für uns haben.
Du kannst nicht lesen?
Wie willst du dann der Herr Direktor werden?
Und Sie können lesen?
Natürlich.
Warum sind Sie dann nicht der Herr Direktor?
Weil ich kein Idiot bin.
Und der Herr Direktor ist einer?
Natürlich nicht.
Auf Erprobtes setzt auch das Ateliertheater.
Am 25.
Oktober wird Franz Xaver Kreutzens Stück »Ein Mann, ein Wörterbuch« wieder aufgenommen.
Dieses Werk, die Neufassung von »Männersache«, war im Frühjahr bei der deutschsprachigen Erstarfführung im Ateliertheater sehr gut angekommen.
Alles in allem also werden an den Wiener Kleinbühnen Stücke gespielt, die schon einmal zu sehen waren.
Bleibt abzuwarten, ob diese Tendenz beim zweiten großen Schwung von Premieren anhält.
Nach diesem Beitrag von Walter gelten nun nochmals zu Wolfgang Riemerschmidt.
Bundesrepublik Deutschland.
Eine Gruppe bewaffneter Entführer hat heute Vormittag eine tschechoslowakische Verkehrsmaschine des sowjetischen Typs Yak-40 zur Kursänderung und kurz nach 11 Uhr zur Landung auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen gezwungen.
Die mit vermutlich 26 Passagieren besetzte Maschine befand sich auf einem Inlandsflug von Karlsbad nach Prag, als sie umdirigiert wurde.
Der Pilot teilte über Funk mit, die Entführer seien bewaffnet.
Das Flugzeug hat vom Frankfurter Kontrollturm keine Landeerlaubnis erhalten, ist aber dennoch gelandet.
Sie steht zurzeit in einer Vorfeldposition und ist von Angehörigen des Bundesgrenzschutzes umstellt.
Eine Gangway wurde nicht herangerollt.
Das Flugzeug wurde bisher auch nicht aufgetankt.
Über irgendwelche Forderungen der Entführer ist zurzeit nichts bekannt.
Österreich.
Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung die Neueinführung eines Familiengeldes beschlossen.
Der ab 1.
Jänner nächsten Jahres direkt ausbezahlte Betrag soll das System der Familienbeihilfen und der Kinderabsatzbeträge ersetzen.
Die Familienbeihilfe steht zwölfmal jährlich zu.
Bundeskanzler Kreisky erklärte nach der Regierungssitzung unter anderem, nach menschlichem Ermessen werde es in absehbarer Zeit keine steuerlichen Maßnahmen geben.
Das hänge davon ab, wie sich die Zahlungsbilanz entwickle.
Kreisky nannte in diesem Zusammenhang besonders die Autokäufe und meinte, für alle jene, die sich noch jetzt vor Einführung der erhöhten Mehrwertsteuer ein Auto kauften, werde dies wahrscheinlich ein schlechtes Geschäft bedeuten.
Jetzt seien die Händler nämlich nicht bereit, Rabatte zu gewähren.
Die Sozialistische Organisation der Kinderfreunde fordert heute den Verzicht auf Schulnoten, vor allem in den Fächern Musik, Zeichnen, Leibesübungen und politische Bildung und verlangt neuerlich die Einführung der Einheitsschule für alle 10- bis 14-Jährigen.
Diese Kurzmeldungen standen am Ende von 60 Minuten Information des aktuellen Dienstes.
Sie wissen ja, die nächste ausführliche Informationssendung dann wie immer um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1, das Abendschanal.
Bis dahin, zu jeder vollen Stunde, das Wichtigste aus aller Welt, die Nachrichten.
Für das Team des Mittagsschanals verabschiedet sich Herbert Oprowolny.
Einblendung: Michael Gampe (Regie) und Szene aus Criselda Gambaros "Das Lager", Helmut Siderits (Kleine Komödie), Gerhard Eisenegger (Regie) und Szene aus Pavel Kohuts "August, August, August"
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Gampe, Michael [Interviewte/r]
, Sideritz, Helmut [Interviewte/r]
, Eisenegger, Gerhard [Interviewte/r]
Datum:
1977.10.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Theater
;
Humor
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten