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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Zwölf Uhr war es soeben.
Gundomar Aeppiger begrüßt Sie im Namen der Redaktion.
Bundespräsident Franz Jonas nahm gestern Abend in einer Wahlversammlung zu den Anwürfen seines Gegenkandidaten Dr. Waldheim Stellung, die SPÖ bediene sich in der Wahlwerbung unfairer Mittel.
Vizekanzleringenieur Häuser referierte heute in der Vollversammlung der Wiener Arbeiterkammer über den Stand der Beratungen zur Novellierung des Betriebsrätegesetzes.
Die österreichische Bauwirtschaft leidet unter Arbeitskräftemangel.
Die Folge davon, zahlreiche Bauten können nicht termingerecht fertiggestellt werden.
Der ungarische Außenminister Peter wurde heute vom Papst Paul VI.
zu einer Unterredung empfangen.
In London beraten Minister von fünf Commonwealth-Staaten über eine gemeinsame Streitmacht für Südostasien.
Der größte Zusammenschluss zweier chemischer Konzerne wurde in Großbritannien bekannt gegeben.
Die ICI fusioniert sich mit einem amerikanischen Werk.
Der bekannte französische Publizist Servant Schreiber führt in Wien politische Gespräche.
Die Inlandspresse Schau und das Kulturmagazin ergänzen das Programm der aktuellen Mittagsrundschau über Österreich 1 und Österreich 3.
Die Nachrichten, gesprochen von Frank Lester, geben Ihnen aber zunächst einen Überblick über die Ereignisse der letzten Stunden.
Berlin.
Die Botschafter der vier Großmächte nahmen heute in West-Berlin im Gebäude des ehemaligen Kontrollrates ihr 18.
Berlin-Gespräch auf.
Auf dem Verhandlungstisch liegen zwei Positionspapiere, eines der drei Westmächte und eines der Sowjetunion.
Über das sowjetische Berlin-Papier hat die polnische Regierungszeitung Siszi Warszawy gestern in großer Aufmachung berichtet und sich dabei auf verlässliche politische Kreise in Brüssel berufen.
Der Kreml bekräftigt darin nach Darstellung des Polnischen Blattes einen Standpunkt, dass West-Berlin kein Teil der Bundesrepublik sei und daher von Bonn auch nicht verwaltet werden dürfe.
Die Bonner Präsenz in West-Berlin solle scharf eingeschränkt werden.
Regelungen des Interzonenverkehrs müssten von den zuständigen ost- und westdeutschen Behörden ausgehandelt werden.
USA.
Die Regierung in Washington hat Peking indirekt aufgefordert, die Botschaftergespräche beider Länder in der polnischen Hauptstadt Warschau wieder aufzunehmen.
China hatte diese Kontaktgespräche als Protest gegen die amerikanische Invasion in Kambodscha im Vorjahr abgebrochen.
Der Sprecher des amerikanischen Außenamtes, McCloskey, erklärte, die USA seien an der Fortsetzung der Warschauer Verhandlungen interessiert.
Es sei aber zweifelhaft, ob auch Peking diesen Kontakt auf Botschafter-Ebene in naher Zukunft wieder aufzunehmen wünsche.
China.
Eineinhalb Stunden lang durften heute die britischen und nigerianischen Tischtennisspieler, die gegenwärtig auf einer Besuchsreise in China weilen, die sogenannte Verbotene Stadt, den Winterpalast der chinesischen Kaiser in Peking besichtigen.
Dies ist ein äußerst seltenes Privileg, da seit Beginn der Kulturrevolution der Besuch dieses Gebäudes nur mit wenigen Ausnahmen gestattet war.
Die von einer roten Mauer umgebene sogenannte Verbotene Stadt besteht aus zahlreichen Gartenanlagen und Pavillons.
Das amerikanische Tischtennisteam, das zur Zeit ebenfalls dem kommunistischen China einen Besuch abstattet, wurde gestern Abend in Shanghai von Soldaten der chinesischen Armee mit Jubel gefeiert.
Sie waren nach dem historischen Empfang bei Ministerpräsident Xue Lai nach einer Rundreise durch Peking in Shanghai eingetroffen.
Heute werden sie in Canton, der letzten Station ihrer China-Reise, erwartet.
Der chinesische Ministerpräsident Xuen Lai teilte bei dem Empfang für die amerikanischen Tischtennisspieler, wie es jetzt bekannt wird, mit, der ehemalige kanadische Diplomat Chester Ronning werde Ende des Monats China besuchen.
Der in China geborene Ronning, der von Xuen Lai als alter Freund bezeichnet wurde, war der kanadische Missionsleiter in Peking vor der kommunistischen Machtübernahme.
Chu kündigte auch an, dass der kanadische Botschafter Ralph Collins im nächsten Monat in Peking ankommen und dass ein chinesischer Botschafter nach Ottawa reisen werde.
Die Polizei eröffnete heute eine Großfahndung nach Mitgliedern der kroatischen Ustasha-Organisation, nachdem der von zwei Exilkroaten angeschossene jugoslawische Botschafter in Stockholm, Vladimir Rolovic, gestern seine schweren Verletzungen erlegen ist.
Ziel der Fahndung, die in allen Großstädten durchgeführt wird, ist es, die Ustasha-Bewegung in Schweden zu zerschlagen.
Heute wird Ferner der schwedische Generalstaatsanwalt gegen die beiden verhafteten Attentäter Mördanklage erheben.
Nach Berichten der Zeitung Dagens Nyheter wird Belgrad voraussichtlich in den nächsten Tagen um die Auslieferung der Jugoslawen ersuchen, die für das Attentat des gestern verstorbenen Botschafters Rolovic verantwortlich sind.
Wie die Zeitung mitteilt, hat das Botschaftspersonal im jugoslawischen Außenministerium mitgeteilt, dass das Attentat im Botschaftsgebäude, also auf jugoslawischem Territorium, verübt wurde.
Im Fall einer Auslieferung müssen die Täter, die der kroatischen Ustasha-Bewegung angehören, mit der Todesstrafe rechnen.
Österreich.
Der dritte Tag des offiziellen Besuches der schwedischen Regierungsdelegation unter Führung von Ministerpräsident Palme in Österreich steht im Zeichen einer Besichtigung der Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke in Linz.
Nach der Rückkehr der Delegation nach Wien gibt die schwedische Handelskammer in Österreich am späten Nachmittag einen Empfang.
Am Abend erwidert der schwedische Regierungschef in der Wiener Botschaft seines Landes das protokollarische Abendessen, zu dem Bundeskanzler Dr. Kreisky am Mittwoch gebeten hatte.
Libyen.
In der Hafenstadt Benghazi konferieren die Staatschefs Ägyptens, Syriens und Libyens über die geplante Föderation zwischen diesen drei Staaten.
Man rechnet noch heute mit der offiziellen Bekanntgabe dieses Planes.
Der Sudan, der sich dem Bund ebenfalls anschließen will, wird aufgrund seiner innenpolitischen Probleme der angestrebten Föderation erst später beitreten.
Sowjetunion.
Der sudanesische Staatschef Numere, der derzeit der Sowjetunion einen offiziellen Besuch abstattet, ist bereits mit Staatspräsident Podgorny, Außenminister Graumiko und Verteidigungsminister Gretschko zu Gesprächen über die Situation im Nahen Osten zusammengetroffen.
Numeri informierte die sowjetischen Führer über das Ergebnis der Beratungen der Staaten des Tripolis-Paktes in Kairo.
Ferner will der sudanesische Staatschef dem Kreml die Haltung seiner Regierung gegenüber den Kommunisten erläutern.
Das scharfe Vorgehen Numeris gegen die pro-sowjetischen kommunistischen Kräfte des Landes hatte in Moskau Befremden hervorgerufen.
Polen.
Das Zentralkomitee der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei wurde heute zu einer Plenarsitzung einberufen.
Auf der Sitzung soll ein Bericht über den 24.
Parteikongress der sowjetischen KP gegeben werden.
Außerdem soll das 90-Mitglieder umfassende Gremium über die Tätigkeit des Politbüros und der polnischen Regierung informiert werden.
Politische Beobachter nehmen an, dass wahrscheinlich auch über einen Termin für den nächsten polnischen Parteikongress gesprochen wird, der möglicherweise Ende des Jahres stattfindet.
Belgien.
Ein Ausschuss der sechs EWG-Länder untersucht heute erstmals in Brüssel die mit einem Beitritt Großbritanniens verbundenen Währungsprobleme und bemüht sich um eine gemeinsame Haltung in diesem Fragenkomplex.
Er wird in den nächsten Wochen die Liberalisierung des Kapitalverkehrs in einer erweiterten EWG und die von Frankreich aufgeworfene Frage, ob Großbritannien in der Übergangszeit die im EWG-Vertrag verankerte finanzielle Beistandspflicht der Partner in Anspruch nehmen kann, untersuchen.
Japan.
Insgesamt 40 österreichische Firmen nehmen an der internationalen Messe in Tokio teil, die heute eröffnet wurde.
Der japanische Markt hat in den letzten Jahren für die österreichische Wirtschaft an Bedeutung stark zugenommen.
Besonders günstig entwickelte sich der Absatz qualitativ hochwertiger Waren.
Die österreichischen Ausfuhren nach Japan stiegen von 109 Millionen Schilling im Jahr 1965 auf 349 Millionen Schilling im letzten Jahr.
Die Einfuhren wuchsen im gleichen Zeitraum von 270 auf 567 Millionen Schilling.
Österreich
Der ÖVP-Landeshauptmann und designierte Landeshauptmann von Oberösterreich, Dr. Wenzel, hat die von ÖIAG-Chef Dr. Geist geäußerten Bedenken über die Wirtschaftlichkeit des Elektrolyseausbaus bei den Ranshofener Aluminiumwerken aus strukturpolitischen Gründen zurückgewiesen.
Dr. Wenzel sagte, die oberösterreichische ÖVP trete für großzügige Investitionen in Ranshofen ein.
Die von der Unternehmensleitung und der Landesregierung erhobene Forderung nach einer Strompreis-Sonderregelung bleibe voll aufrecht.
Überdies betrachte man die von der Verbundgesellschaft zugestandene Regelung nur als einen Anfang, um Ranshofen gleiche Konkurrenzbedingungen zu bieten, schloss Dr. Wenzel.
Soweit die Meldungen.
Die Wetterlage.
Der Alpenraum gelangt in zunehmendem Maße in das Druckfallgebiet einer Tiefdruckzone über der Nordsee.
Dazu gehörige Störungsfronten haben auf die britischen Inseln übergegriffen und werden sich in weiterer Folge nach Mitteleuropa verlagern.
Bis zum Wirksamwerden dieser Atlantikstörungen wird allerdings in Österreich noch der Hochdruckeinfluss überwiegen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Allgemeinen heiter oder wolkig.
Schwache Luftbewegung.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 22 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 1 bis plus 5 Grad.
Die Wetteraussichten für Samstag, den 17.
April.
In den westlichen Bundesländern zunächst noch heiter oder wolkig.
Tagsüber zunehmende, vielfach auch quellende Bewölkung und vereinzelt teils gewittrige Niederschläge.
Im gesamten übrigen Bundesgebiet aber noch meist sonniges Wetter.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 22 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien heiter, 16 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt heiter, 15 Grad, Nordost 10.
Linz wolkig, 16 Grad, West 5.
Salzburg stark bewölkt, 20 Grad, West 10.
Innsbruck heiter, 18 Grad, Nordwest 2.
Bregenz heiter, 18 Grad, Süd 10.
Graz heiter 15 Grad Windstill und Klagenfurt heiter 15 Grad Windstill.
Das waren Meldungen und Wetterberichte im Interaktional.
Es ist jetzt 12 Uhr und elfeinhalb Minuten.
Der Stil des Wahlkampfes für die Bundespräsidentenwahl am 25.
April ist in den letzten Tagen fühlbar härter geworden.
Und das hat wieder dazu geführt, dass dieser Wahlkampfstil selbst zu einem Wahlkampfthema zwischen den Kandidaten und den Parteien geworden ist.
Der Kandidat der österreichischen Volkspartei, Dr. Waldheim, hat sich bekanntlich vor zwei Tagen über persönliche Angriffe gegen ihn in verschiedenen sozialistischen Publikationen, insbesondere in einer Belangssendung der SPÖ im Fernsehen, beklagt.
Darauf antwortete namens der SPÖ Bundeskanzler Dr. Kreisky.
Das wiederum rief gestern den Generalsekretär der ÖVP, Dr. Schleinze, auf den Plan, der vor allem fragte, warum Bundespräsident Jonas selbst nicht zu den Fragen des Wahlkampfstils Stellung nehme, sondern statt seiner den Bundeskanzler sprechen lasse.
Gestern Abend nun gab Bundespräsident Jonas in einer Wahlveranstaltung eine Erklärung zum Wahlkampfstil ab, die als eine Antwort angesehen werden könnte.
Hören Sie einen Auszug aus dieser Rede, der die wichtigsten Ausführungen des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten zusammenfasst.
Es wird jetzt plötzlich behauptet, dass der Wahlkampf härter geworden ist.
Ich finde das nicht.
Ich glaube, es sind einige Herren nervös geworden und die reden sich jetzt etwas ein, was nicht stimmt.
Und die Wähler selber sind nicht aufgeregt, aber einige andere Herren, die mit der Propaganda oder mit den Zeitungsartikeln zu tun haben.
Aber allerdings, ich muss sagen, es könnte sein, dass in den letzten Tagen dann plötzlich irgendetwas auftaucht, was die Wähler doch irritieren könnte.
Wir können nicht vergessen, dass es bei den letzten Nationalratswahlen im Fernsehen die sogenannten Kapuzenmänner gegeben hat.
Und ich sage, der geistige Urheber dieser Kapuzenmänner ist noch unter uns.
der ist noch in Amt und würden es könnte sein, dass sie noch einmal diesen damals allerdings verunglückten Versuch wiederholen.
Ich bitte sich also nicht irre machen zu lassen von solchen oder ähnlichen Versuchen und sich selber ein kritisches Urteil bilden über diese beiden Kandidaten.
Soweit der Ausschnitt aus einer Wahlrede vom Bundespräsident Franz Jonas, in der zu den Anwürfen seines Gegenkandidaten Dr. Waldheim Stellung nahm.
Die SPÖ bediene sich im Wahlkampf unfairer Mittel.
Und nun ein Blick in die heutigen Tageszeitungen, die sich in Kommentaren unter anderem mit der Arbeit der Paritätischen Lohn- und Preiskommission befassen und in diesem Zusammenhang mit dem momentanen Stilst der Preisspirale.
In einem weiteren Kommentar wird auf die Befugnisse des Bundespräsidenten eingegangen.
Die Vereinheitlichung des Protokolls, das keine Ehrenkompanien mehr bei Besuchen von Regierungschefs vorsieht, wird in einem Blatt gemeinsam mit einer Äußerung von Verteidigungsminister Lüttgendorf kommentiert.
Hören Sie dazu einige Auszüge, zusammengestellt von Jürgen Jungwirth.
Unter dem Titel, zeitweilig abgestellt, meint die Presse in einem Kommentar.
Was doch so eine Bundespräsidentenwahl alles vermag.
Mit geschickter Taktik wird sogar die unaufhaltsam dahinrollende Preislawine zum Stillstand gebracht.
Zwar nur bis zum 25.
April, um danach wieder auf volle Touren zu kommen, aber immerhin.
Da wie dort türmen sich derzeit die Preisanträge, doch die Parole «Nichts wie Zurückhalten» bestimmt jetzt erst recht die Minderheitsregierung der Linken.
Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Bei den Grundnahrungsmitteln sind es Zucker, Milch, Butter, Mehl, Brot und Backwaren, die nur noch auf den Preissanktus warten.
In Gefolge der soeben zur Füllungnahme freigegebenen Fleischerlöhne werden Fleisch und Wurst die nächsten auf der Liste sein.
Auch die Autofahrer werden bald nach der Wahl zur Kasse gebeten.
Die monatelange Verzögerungstaktik bei den Kfz-Haftpflichtprämien wird gerade noch mit Mühe und Not bis nach dem 25.
April durchzuhalten sein.
Heizöl, Benzin und Dieselpreise wurden am Mittwoch durch ein Veto in der paritätischen Kommission über die Distanz gerettet.
Durstige Wähler können auch Limonaden vorerst noch zum alten Preis erstehen.
Sozusagen als Gegenleistung mussten die mühlen Arbeiter um ein paar Wochen vertröstet werden, um dann ihre Forderungen auch gleich in den neuen Brotpreis einbauen zu können.
Das Inflationsringelspiel, heißt es abschließend in der Presse, hat in diesen Tagen angehalten.
Nach der Wahl des Bundespräsidenten wird es sich in ein Perpetuum mobile verwandeln.
Mit demselben Thema beschäftigen sich auch die Salzburger Nachrichten unter dem Titel Spiel mit der Partnerschaft.
Auszugsweise heißt es hier.
Man kann über Wahltaktik diskutieren, aber es ist keine Geschmacksfrage mehr, ob man eine Einrichtung wie die Paritätische Kommission so offensichtlich in den Wahlkampf hineinzieht.
Mit viel Verständnis bei allen Beteiligten ist bisher die pure Parteipolitik aus der Paritätischen weitgehend ferngehalten worden.
Man sollte an dieser Übung festhalten, wenn man nicht eine erfolgreiche Institution durch politische Spielereien aufs Spiel setzen will.
Im steirischen SPÖ-Organ Neue Zeit geht Helmut Gries unter der Überschrift Der neue Stil auf die Äußerungen des ÖVP-Präsidentschaftskandidaten Dr. Waldheim ein.
Jeder Staatsbürger würde das Recht haben, sich mit Beschwerden unmittelbar an ihn zu wenden und außerdem werde er persönlich für Sauberkeit und Sparsamkeit in der öffentlichen Verwaltung sorgen.
Der Autor schreibt wörtlich.
Was kann der Bundespräsident zum Beispiel wirklich tun, wenn sich ein Staatsbürger an ihn wendet, weil er glaubt, er müsste zu viel Steuer zahlen?
Er kann auf dem Wege über das Finanzministerium das zuständige Finanzamt anweisen lassen, die entsprechende Steuervorschreibung noch einmal zu überprüfen.
Was jeder Steuerprüfer auch tun kann, nur gleich direkt.
Besteht die Steuervorschreibung aber zu Recht, d.h.
entspricht sie der geltenden Steuergesetzgebung, dann kann der Bundespräsident dem Steuerzahler keinen einzigen Groschen nachlassen, auch wenn sich das subjektiv gesehen noch so geschröpft vorkommt.
Und wenn sich jemand beklagt, dass es irgendwo in der Verwaltung unsauber oder nicht sparsam zugeht, dann kann der Bundespräsident auch nicht mehr tun, als den Verwaltungsgerichtshof und den Rechnungshof einschalten, was jederzeit ohne den Präsidenten genauso möglich ist.
Was Waldheim da als neuen Stil anpreist, sind genau die Dinge, die nach unserer Verfassung nicht Aufgabe des Präsidenten, sondern andere Organe des Staates sind, meint Helmut Gries in der neuen Zeit.
In den oberösterreichischen Nachrichten befasst sich Hermann Polz in einem Kommentar, der die Überschrift abschaffen trägt mit der Änderung des Protokolls, das nunmehr keine Ehrenkompanien bei Besuchen von Ministerpräsidenten vorsieht.
Der Chefredakteur des Blattes führt dazu aus, dass dies Recht und gut sei, da Militär in einer Demokratie allein Sache der zweckmäßigen Landesverteidigung sein soll, aber nicht ein uniformiertes Spektakel.
Polz fährt dann fort.
Unser Landesverteidigungsminister gibt aber einen anderen Grund für den Verzicht auf Ehrenkompanien an.
Es soll die Ausbildung nicht durch unnötiges Exerzieren gestört werden.
wenn man nur wüsste, welche Ausbildung.
Die Ausbildung im Leerlauf?
Oder die Ausbildung, über die man sich erst klar werden muss, wenn man sich über die Verkürzung der Dienstzeit auf sechs Monate klar geworden ist?
Oder die Ausbildung, auf die man verzichten muss, weil zu wenig Benzin oder zu wenig Munition vorhanden ist?
Oder weil den Rekruten immer einige Dutzend von den nahezu 100 Generälen im Wege stehen?
Apropos, wie wäre es dann da mit dem Abschaffen, stellt Hermann Polz die Frage und meint dann, da würde ich gleich einmal vorschlagen, den General Lütgendorf abzuschaffen.
Dann hätten wir nach demokratischem Brauch wenigstens einen Verteidigungsminister, der nicht aktiver Militär ist.
Freilich wären wir dadurch immer noch nicht sicher vor jenem Verteidigungsminister Lütgendorf, der glaubt, den Österreichern einreden zu können, dass mit dem Abschaffen von Ehrenkompanien und Paraden die Schlagkraft des Bundesheeres gestärkt würde.
Das war die Inlandspresseschau.
Vizekanzler Sozialminister Ingenieur Heuser nahm heute vor der Vollversammlung der Arbeiterkammer in Wien sozialen Fragenstellung und konzentrierte seine Ausführungen dabei auf die geplante Kodifizierung des Arbeitsrechtes.
Heuser unterstrich, dass er alles daran setzen werde, etappenweise zu einer Neuordnung dieses Rechtskomplexes zu kommen, auch gegen die Meinung vieler Kritiker dieser Vorgangsweise.
Ein wichtiger Teil dieser Bemühungen sei die Novellierung des Betriebsrätegesetzes.
Häuser warf der Unternehmerseite vor, durch eine Forderung nach Gesamtkodifikation die Bemühungen um eine teilweise Neugestaltung des Arbeitsrechtes zu verzögern.
Im folgenden Beitrag hören Sie ein Gespräch, das Anton Mayer mit Vizekanzler Häuser und mit dem Präsidenten der Arbeiterkammer, Ingenieur Hrdlicka, über die Novellierung des Betriebsrätegesetzes führte.
Herr Vizekanzler Häuser, Sie haben einen wesentlichen Teil Ihres heutigen Hauptreferates dem Thema Betriebsrätegesetz, dem Thema Reform des Betriebsrätegesetzes gewidmet.
Wie weit sind nun die Arbeiten fortgeschritten, nachdem das Begutachtungsverfahren abgeschlossen ist?
Nach dem Begutachtungsverfahren müssen nun die einzelnen Stellungnahmen durchgesehen und nach Auffassung des Ressorts abgestimmt werden.
Im Zusammenhang damit wird es sicherlich Kontaktgespräche geben, um den Versuch zu unternehmen, zu möglichst einvernehmlichen Auffassungen zu kommen.
Von Seiten der Unternehmer wurden eine Reihe von Einwänden gegen die geplante Neuregelung vorgebracht.
Wird es möglich sein, diese Einwände zu berücksichtigen?
Ich glaube, dass eine Reihe dieser Einwendungen stark übertrieben in der Öffentlichkeit dargestellt wurde und ich erwarte, dass man hier Verständnis zeigt, dass eine Betriebsräte-Gesetznovelle sich der inzwischen eingetretenen wirtschaftlichen Veränderung anpassen muss und dem dienen die Veränderungen in dieser Novelle.
Gerade die Beiziehung von außerbetrieblichen Personen, die geplanten Informationsgespräche zwischen Unternehmer und Betriebsrat hat starke Kritik gefunden.
Warum will man außerbetriebliche Personen beiziehen?
Der Gedanke war, dass hier gleichsam eine Schiedskommission für die Einhaltung dieser Rechtsnormen vorgesehen wäre.
Wenn es andere Garantien dafür gibt, dass diese Informationen ordnungsgemäß vor sich gehen, wird es über diese Frage ohne weiteres zu einer Einigung kommen.
In den Diskussionen wird immer wieder das Wort Mitbestimmung erwähnt.
Inwieweit trägt der Entwurf des Ministeriums den Forderungen nach innerbetrieblicher Mitbestimmung der Arbeitnehmerrechnung?
Es gibt derzeit im Betriebsrätegesetz eine einzige wirtschaftliche Mitbestimmung.
Sie gilt für Aktiengesellschaften, wo der Betriebsrat zwei Vertreter entsendet.
Ansonsten sind es wirtschaftliche Mitbestimmungen im Bereich der Personalpolitik.
Und hier sind einige auch wieder der Entwicklung angepasste Veränderungen vorgenommen worden.
Hand in Hand mit der Frage der Mitbestimmung geht auch vielleicht die Frage des Bildungsurlaubes.
Wie wird es möglich sein, in Hinkunft die nötigen Voraussetzungen von Seiten der Bildungsmöglichkeiten für einen solchen Bildungsurlaub zu schaffen?
Die Einführung eines Bildungsurlaubes ist für die Zielsetzung, bei der wirtschaftlichen Beratung mitwirken zu können, eine Grundvoraussetzung.
Wir werden daher im Rahmen der Interessensvertretung der Arbeitnehmer in verstärktem Umfang, als das bis jetzt der Fall gewesen ist, diese Schulungs- und Bildungstätigkeit forcieren.
Herr Präsident Hrodlitschka, haben Sie sich mit der Unternehmerseite auch besprochen über diesen Gesetzentwurf?
Nein, es hat zwischen der Arbeitnehmerinteressensvertretung und der Arbeitgeberinteressensvertretung kein offizieller Kontakt stattgefunden.
Ich glaube, dass die Äußerungen, die in der Öffentlichkeit bekannt geworden sind, sie waren zum Teil sehr polemisch und ablehnend, durchaus nicht gerechtfertigt sind.
Wir sind bereit, über einzelne Fragen zu sprechen.
Wenn es aber in der Form, wie in der Öffentlichkeit bekannt gegeben, ablehnende Stellungnahmen gibt, so sehe ich wenig Möglichkeiten, ein Einvernehmen zu erzielen.
Danke vielmals für dieses Gespräch.
Der ungarische Arno Später wurde heute zum Abschluss seines dreitägigen offiziellen Besuches in Italien im Vatikan vom Papst Paul VI.
in Privataudienz empfangen.
Späters Besuch war die erste Reise eines Ministers der Volksrepublik Ungarn nach Italien.
Schon im vergangenen Jahr begann Peter eine intensive Reisetätigkeit im Zusammenhang mit der geplanten europäischen Sicherheitskonferenz zu entfalten.
Er besuchte dabei neben den Ostblockhauptstädten Oslo, Den Haag, Brüssel, Stockholm und Kopenhagen.
In diesem Jahr ist Peter bereits in Helsinki gewesen.
Die Beziehungen zwischen Ungarn und dem Vatikan sind bekanntlich nicht gut und es besteht auch kaum Aussicht, dass sich durch den Besuch Peters daran etwas ändern wird.
Über die Audienz des ungarischen Außenministers, der einmal Bischof der reformierten protestantischen Kirche Ungarns in Debrecen gewesen war, informiert sie nun ein Bericht unseres Korrespondenten Rolf Gallus aus Rom.
Die völlig verfahrene Angelegenheit Kardinal Mincenti und ein vor einigen Jahren bewerkstelligtes gegenseitiges Übereinkommen über kirchliche Fragen, mit dem der Vatikan weiter kein gutes Geschäft machte,
sowie die latenten Spannungen zwischen Kirche und Staat in Ungarn überhaupt, dies sind gewiss nicht günstige Ausbietchen, um einen konkreten realistischen Dialog vom Tiber zur ungarischen Donau anzubahnen.
So stellte das Audienzgespräch von heute Morgen zwischen Paul VI.
und Minister Peter wohl nicht viel mehr dar als eine formelle, denn auch höfliche Konfrontation von Auffassungen und Standpunkten
allenfalls der sichtbar sein sollende Ausdruck einer Geste des guten Willens.
Von ausgeprägter Art waren dagegen die Themen, die Peter mit seinem römischen Ressortkollegen Moro und während seiner Höflichkeitsbesuche bei Staatschef Saragac und Ministerpräsident Colombo behandelte.
Hier in Sonderheit die nunmehr seit drei Jahren vom Ostblock angestrebte Europäische Sicherheitskonferenz
deren überzeugter Befürworter der ungarische Außenminister ist.
Doch würdigte er in einem bestimmten Maße ausdrücklich die westliche Verantwortung der italienischen Regierung gegenüber dem Vorhaben samt seinen vielfachen schwierigen Implikationen, die einen Alleingang eines NATO- und EWG-Landes in dieser Richtung ja sowieso unmöglich machen.
Diese Einsicht seitens Peters ist sehr wichtig und für die ferneren Entwicklungen auch sehr nützlich.
Beide Außenminister stellten deshalb fest, dass eine akkurate Vorbereitung der Sicherheitskonferenz unerlässlich sei, wobei allerdings Moro dazu den Schwerpunkt auf ein graduelles Vorgehen sowohl in Stufen wie in Zeitabschnitten legte.
Wohingegen Peter offenkundig auswich, das war bezüglich des Zusammenhangs zwischen der Konferenz der Sicherheits- und der Berlin-Regelung, der von den Atlantikpakt-Staaten aufgestellt wurde, und zwar nicht zuletzt auch deshalb, um ein gewisses Gleichgewicht zwischen den hin- und herpendelnden Forderungen und Gegenvorschlägen herzustellen.
Was aber die Koexistenz und Entspannungsbestrebungen ganz generell betrifft, so stimmten Moro und Peter in einer weitgehend positiven Bewertung der Bonner Ostpolitik überein und ferner darin, dass sie unter verstärkten gemeinsamen Anstrengungen gefördert werden soll.
Ein Blick der Außenminister auf die italienisch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen bestätigte den ausgezeichneten Stand derselben.
Nach der Bundesrepublik Deutschland steht Italien an zweiter Stelle im Handelsverkehr Ungarns mit dem Westen.
Die italienischen Importe aus Ungarn bestehen zu 80 Prozent aus landwirtschaftlichen Erträgen, während demgegenüber der Export Italiens nach Ungarn sich zu 60 Prozent aus Industriegütern sowie Stahl- und chemischen Erzeugnissen und zu 40 Prozent aus Agrarprodukten zusammensetzt.
Beide Länder halten ihren bilateralen Wirtschaftsaustausch für weiter ausbaufähig.
Das war ein Bericht aus Rom über den Besuch des ungarischen Außenministers Peter bei Papst Paul VI.
und über den offiziellen Besuch in Italien.
Stabilität in Südostasien, das ist eines der außenpolitischen Schlagworte der britischen Regierung Heath.
Stabilität in einem Raum, in dem sich vier Commonwealth-Länder befinden.
Malaysia, Singapur, Australien und Neuseeland.
Im Zuge des Abbaus der britischen Weltmacht hatte der Vorgänger von Edward Heath, der Labour-Premierminister Wilson, den Abzug aller Truppen östlich von Suez angeordnet, das heißt aus dem persischen Golfgebiet und aus dem Raum Südostasien.
Das außenpolitische Programm der Konservativen hingegen
sah die fortgesetzte Stationierung britischer Truppen östlich von Suez vor.
Und als Heath im Juni vorigen Jahres bei den Wahlen als Regierungschef hervorging, betonte er sofort, dass er diesen Punkt seines Programms verwirklichen werde.
Ein Schritt auf diesem Wege ist eine Konferenz, die zurzeit in London stattfindet und an der die Premierminister bzw.
Verteidigungsminister Großbritanniens, Australiens, Neuseelands, Malaysias und Singapurs teilnehmen.
Auf dieser Konferenz werden die letzten Einzelheiten eines neuen Verteidigungsbündnisses ausgearbeitet, das in seinem Hauptpunkt
die Entsendung britischer, australischer und neuseeländischer Truppen vorsieht, wenn Malaysia und Singapur von außen bedroht werden sollten und um Hilfe ansuchen.
Von inneren Bedrohungen ist in diesem Pakt nicht die Rede, obwohl sie vor allem für Malaysia realer sind als die Gefahren von außen.
Operieren doch in diesem Gebiet etwa 1500 Terroristen, die über die thailändische Grenze eingeschleust werden.
Diese Londoner Konferenz kommentiert nun unser Korrespondent Heinz Beran.
Die weißen Koteletten im braunen Gesicht des Säge-Enthusiasten kriechen langsam zentimeterweise auf die Kinnladen zu, wie es das Gebot der modernen Friseure verlangt.
Ihr Besitzer, der britische Premierminister jedoch, weicht keinen Fingerbreit von seinen Grundsätzen ab.
Eine britische Präsenz östlich von Suez hat er versprochen, eine britische Präsenz östlich von Suez muss es geben.
Gestern hat er auf der Fünf-Mächte-Konferenz im majestätischen Marlborough-Haus den Premiers von Neuseeland und Malaysia und den Verteidigungsministern von Australien und Singapur wieder gesagt, dass eine britische militärische Präsenz eine bessere Methode darstelle zur Abschreckung einer potentiellen Aggression als die bloße Bereitschaft von hier aus, also von England aus, Verstärkungen zu entsenden.
Der britische Beitrag wird bestehen aus einem Infanteriebataillon, sechs Zerstörern oder Fregatten, einem U-Boot, Hubschraubern und Marineaufklärmaschinen.
Wenn keine Zahlen angegeben werden, heißt das nicht sehr viele.
Das ist ein Beitrag, wenn auch ein bescheidener.
Man hat ja auch einen britischen Antrag angenommen, nachdem ein gemeinsames, beratendes Komitee der fünf Länder zu gründen ist, das abwechselnd in Singapur und in Kuala Lumpur zu tagen hätte.
Trotzdem haben wir es auch auf diesem Gebiet, also nicht nur bei den Koteletten, mit langsamen, aber deutlichen Veränderungen
in der Grundposition Großbritanniens zu seinen Commonwealth-Ländern zu tun.
Sie werden zum Beispiel heute Abend vergebens nach dem Wort Vertrag suchen in dem Kommuniqué, das am Ende der Konferenz veröffentlicht werden wird.
Jetzt gibt es nur mehr Verteidigungsarrangements.
Vor allem legt Malaysia Wert auf diese sprachliche Finesse, weil es seine Blockfreiheit sehr schätzt.
Und wer kann solche sprachliche Feinheiten besser verstehen als der Österreicher?
Nach diesen neuen Arrangements also, bleibt es Singapur und Malaysia überlassen, als souveräne Staaten zu entscheiden, ob sie sich im Falle einer Bedrohung an ihre Commonwealth-Partner wenden wollen oder nicht.
Tun Abdul Razak, der malaysische Premierminister, erklärte dennoch, die Hauptverantwortung für die Verteidigung liege bei ihm selbst.
Interessant ist es auch, dass gewisse heiße Eisen ausgeklammert blieben.
Das heißt, nicht im Marlborough House diskutiert wurden.
Zum Beispiel die kitzlige Frage der Ausbildungsinstallationen in der Dschungelkriegsschule in Johor,
oder das Problem, dass sich aus Singapurs Angebot an die Sowjetunion ergibt, den Hafen von Singapur für Reparaturen zu verwenden.
Das Ganze wäre etwas harmloser, würde nicht ein Blick auf die Karte zeigen, dass die Nordgrenze von Malaysia etwa drei Breitegrade südlich von der Südspitze Südvietnams liegt.
Heinz Beran berichtete aus London über die Beratungen zur Schaffung einer Commonwealth-Streitmacht für Südostasien.
Ein gewaltiges Produktionssortiment, das täglich erweitert wird, zwingt die chemische Industrie zu immer intensiverer Zusammenarbeit.
Deshalb haben in der letzten Zeit eine Anzahl von Großkonzernen der chemisch-pharmazeutischen Industrie gemeinsame Tochtergesellschaften gegründet, Zusammenarbeitsverträge ratifiziert und Teile ihrer Produktionen untereinander aufgeteilt.
Das ist nun keineswegs ein Zeichen von Schwäche in dieser Industriesparte, sondern wird von der Notwendigkeit diktiert, dem Kunden auch in Zukunft das ganze Spektrum der Produktion anbieten zu können.
Der größte Zusammenschluss von chemischen Konzernen der letzten Zeit wurde jetzt in London bekannt gegeben.
Die englische Imperial Chemical Industries hat für ihr amerikanisches Doktorunternehmen ICI American die Aktienmehrheit des amerikanischen Chemiekonzerns Atlas Chemical Industry gekauft.
Über diese Fusion berichtet Edith Hansen aus London.
Um seine geschäftliche Basis in den Vereinigten Staaten zu erweitern, unterbreitete der britische Chemiekonzern ICI ein Übernahmeangebot in Höhe von 67 Millionen Pfund für die Firma Atlas Chemical Industries Wilmington, Delaware.
ICI bietet 40 Dollar pro Atlas Aktie und die Gesamtsumme in Höhe von 160 Millionen Dollar wurde über ein Bankenkonsortium aufgebracht.
Damit wird ICI umsatzmäßig der größte Chemiekonzern der Welt.
ICI hat seit mehreren Jahren auf eine günstige Gelegenheit für eine Expansion in den USA gewartet und bereits seit einem halben Jahr wurden eine Reihe von Möglichkeiten einer ernsthaften Prüfung unterzogen.
Die geplante Fusion mit Atlas ist jedoch erst seit wenigen Wochen im Gespräch.
Vereinbart wurde der Zusammenschluss von Atlas und ICI America Incorporated.
Die Firma Atlas, Umsatz im vergangenen Jahr 155 Millionen Dollar, ist etwa zweieinhalb mal so groß wie ICI America Incorporated.
Aber selbst nach der Fusion wird der Konzern, verglichen mit anderen chemischen Werken der USA, verhältnismäßig klein sein.
Gerade noch zu klein, um in die Spitzengruppe der großen 500 der amerikanischen Industrie aufzurücken.
Gestern Abend erklärte ICI-Vorstandschef Jack Callard, es geht uns im Wesentlichen um eine Verbreiterung unserer Expansionsbasis in den Vereinigten Staaten.
Bei Atlas handelt es sich um einen Betrieb mit erstklassigem Management.
Kallert fügte hinzu, er rechne nicht mit Schwierigkeiten seitens des amerikanischen Justizministeriums, das streng über die Einhaltung der amerikanischen Antitrust-Gesetze wacht.
Allerdings steht noch das Plazett des britischen Finanzministeriums und der Bank von England aus.
Beide wurden jedoch über die Verhandlungen auf dem Laufenden gehalten.
Die Produktion der beiden Konzerne überschneidet sich kaum.
ICI America konzentriert sich auf Farbstoffe, Kunststoffe und die Erzeugung von Anästhetika.
Atlas, mit einer Belegschaft von 5.000, arbeitet hauptsächlich auf dem pharmazeutischen und auf dem Bergbausektor.
Das Übernahmeangebot durch ICI gilt allgemein als recht hoch.
Atlas-Papiere wurden bisher an der Wall Street für 23 bis 24 Dollar gehandelt.
Der neue Konzern wird den Namen ICI America weiterführen.
Die Fusion gilt als weitaus bedeutender für den amerikanischen Geschäftsweig als für den gesamten ICI-Konzern, für den der Zuwachs nur gering ist.
Das ICI-Gesamtkapital beläuft sich 1,6 Milliarden Pfund.
Nach vollzogener Fusion wird der amerikanische ICI-Zweig an Umfang mit ICI-Europa und ICI-Australien vergleichbar sein.
Das war ein Bericht über die Fusion der größten europäischen Chemiefirma ICI mit einem amerikanischen Konzern.
Der Chef der französischen Radikalsozialisten, der Publizist und Abgeordnete Jean-Jacques Servan-Schreiber hält sich zur Zeit privat in Wien auf.
Servant Schreiber wurde auch in Österreich durch sein Buch »Die amerikanische Herausforderung« bekannt.
Er war früher Herausgeber einer französischen Wochenzeitschrift.
Als Generalsekretär der Radikalsozialisten ist Schreiber jetzt für ein halbes Jahr beurlaubt, da seine Partei bei den vergangenen Gemeindewahlen in Frankreich nicht gerade gut abgeschnitten hat.
Der Schreiber wird mitunter als Hecht im Karpfenteich der französischen Politik bezeichnet.
Ein durchschlagender Erfolg ist ihm in der Politik aber bisher nicht gelungen.
Walter Greinert interviewte heute Vormittag den französischen Bestsellerautor.
Herr Abgeordneter Servan-Schreiber, Sie befürworten in Ihren Werken eine Neuverteilung der öffentlichen Gewalt, eine Trennung der wirtschaftlichen und der politischen Macht.
Auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite stellen Sie die Grundlagen der kapitalistischen Gesellschaft nicht infrage.
Sind Sie Kapitalist, Antikapitalist oder beides zugleich?
Es ist keine Definition,
Es geht hier nicht um kapitalistische oder nicht-kapitalistische Begriffe.
Der Kapitalismus ist eine Epoche, in der die Wirtschaft das oberste Gesetz ist, in der die Politik der Wirtschaft geherrscht.
Wir dagegen setzen uns dafür ein, dass die Politik in den Vordergrund gestellt wird.
Und wir verlangen, dass nicht die Industrie die Gesellschaft leitet.
Wir lehnen also den Kapitalismus und Kommunismus ab.
Die Radikalsozialisten Frankreichs wollen die soziale Situation ändern, aber gleichzeitig alle Vorteile nützen, die eine Konkurrenzwirtschaft für den Fortschritt bietet.
Ihre Partei, die Radikalsozialisten, haben bei den letzten Gemeinderatswahlen in Frankreich eine Niederlage erlitten.
Und Ihnen ist es bisher nicht gelungen, die nicht-kommunistische Linke zwischen den Gulisten einerseits und den Kommunisten andererseits zu platzieren.
Es fällt auf, dass Sie als theoretischer Analytiker großen Erfolg gehabt haben, als Praktiker aber nicht.
Warum?
Wir haben bei den Gemeindewahlen nicht nur radikal-sozialistische Kandidaten aufgestellt, sondern wir gingen auch Koalitionen mit jenen Gruppen an, die die gleiche Ideologie wie wir haben.
Diese Wahlen waren eine Niederlage für die von den Kulisten unterstützten Kandidaten und darauf können wir unseren künftigen Kurs aufbauen.
Sie wollen die sogenannte befreite Gesellschaft für Frankreich und Europa verwirklichen.
Ist das nicht etwas utopistisch?
Ich weiß nicht, was Sie im Deutschen unter befreiter Gesellschaft verstehen.
Wir haben das Programm bescheidener als radikales Manifest bezeichnet und wir wollen die Gesellschaft nicht befreien.
Wir haben ein Programm für 15 Jahre, welches das Werk für eine ganze Generation sein wird.
Und wenn wir konkrete Reformen in dieser Zeit erreichen, dann werden wir den Jüngeren eine freiere Gesellschaft übergeben.
Das ist durchaus keine Utopie, denn zum Beispiel in Schweden, Deutschland und in Österreich wird die Entwicklung bereits realistischer und vernünftiger.
Das war ein Gespräch mit dem französischen Publizisten und Politiker Jean-Jacques Servan-Schreiber.
12 Uhr und 43 Minuten, zwei Minuten vor dreiviertel eins, unser Kulturmagazin.
Mit der heutigen Premiere von Wolfgang Amadeus Mozarts Entführung aus dem Sarai beginnen für das Tiroler Landestheater zehn Festtage, in denen man den 125-jährigen Bestand dieser Bühne feiert.
Dazu berichtet aus Innsbruck Josef Koderner.
Ein Theater gibt es in Innsbruck schon weit länger als 125 Jahre.
Bekanntlich hatte Innsbruck mit der sogenannten Dogana das älteste feststehende Theater im deutschen Sprachraum.
Der Name Tiroler Landestheater ist wenig älter als 25 Jahre und der Bau wurde bei der letzten Renovierung, die 1967 abgeschlossen wurde, praktisch zur Gänze neu gestaltet und ist somit ganze vier Jahre alt.
Und so feiert man in Innsbruck, wie Puristen herausgefunden haben, den 125-jährigen Bestand des Säulenportals des Tiroler Landestheaters.
Aber was macht's?
Den tieferen Sinn der 125-Jahr-Feier nannte Intendant Helmut Vlasak mit folgenden Worten.
Wir hoffen, auch durch diese Festwoche wieder ein bisschen mehr in das Bewusstsein der Tiroler Bevölkerung zu gelangen.
Das Tiroler Landestheater kann zeigen, was es kann in diesen zehn Tagen.
Ja, hoffentlich wird's gut ausfallen.
Und das Theater kann wirklich zeigen, was es kann.
In den zehn Tagen der Feierlichkeiten werden in den beiden Häusern 17 verschiedene Stücke gespielt.
Darunter sind ein Gastspiel des Wiener Burgtheaters mit dem Stück »Der Abenteurer und die Sängerin« mit Aglaya Schmidt und Romuald Beckni und zwei große Premieren.
Eben heute die Entführung aus dem Sarrail und dann nächste Woche am Donnerstag der Beginn des schekspirischen Königstramenzyklus mit Richard II.
in der Neuübertragung des bekannten Wiener Theaterkritikers Manfred Vogel.
Als Neuübertragung ist die Aufführung des Richards zugleich eine Uraufführung, da Manfred Vogel die Aufführungsrechte für den gesamten Zyklus an das Tiroler Landestheater vergeben hat.
Und auch sonst kann das Haus am Rennweg alles zeigen.
An einem Tag, am Samstag, den 24.
April, werden Faust I und Faust II von Goethe gegeben.
Der erste Teil am Nachmittag, der zweite am Abend.
Ein Experiment, das zum zweiten Mal in Österreich gemacht wird.
Mozarts Zauberflöte wird wieder aufgenommen, ebenso das Erfolgsmusical »My Fair Lady«.
Gespielt wird der Strauß-Schirosenkavalier und der Vogelhändler.
Auch der persönlichen Leistung des Intendanten des Tiroler Landestheaters, Helmut Vlasak, sei ein Wort gewidmet.
In den beiden Faustteilen spielt er den Mephisto, in der Entführung aus dem Sarail den Basar Selim, im Richard II.
die Haupt- und Titelrolle und in My Fair Lady den Professor Higgins.
Und dabei hat er es gar nicht so leicht.
Erst in diesen Tagen stand er im Kreuzfeuer der Kritik, die allerdings nur organisatorische Fragen betraf.
Seit dem Tode des bisherigen Opernchefs am Tiroler Landestheater, Siegfried Nestler, ist dieser Posten vakant.
Aus der Tatsache, dass der Grazer Kapellmeister Edgar Seipenbusch derzeit die Entführung aus dem Sarail als Gast einstudierte, zogen manche den Schluss, er würde der neue Opernchef.
Höhepunkt war die Meldung in einer hiesigen Zeitung, Seipenbusch sei bereits ernannt worden.
Dies musste Vlasak sehr schnell dementieren, da Seipenbusch weder in Innsbruck einen Vertrag abgeschlossen hat, noch in Graz gekündigt hat.
Zugleich wurde von Vlasak und den zuständigen Stellen betont, dass die Besetzung des Opernchefs nicht nur für das Theater, sondern für das gesamte Musikleben Tirols wichtig sei und diese Entscheidung frühestens in einem Jahr erfolgen könne.
Jedenfalls hatte das Theater noch knapp vor der Festwoche seinen, wenn auch lokalen, Skandal.
Bereinigt wurde die Affäre bei einer Pressekonferenz, bei der der Spielplan für die Saison 1971-72 bekannt gegeben wurde.
Als erste Länderbühne wird das Tiroler Landestheater Dale Wassermans »Der Mann von La Mancha« aufführen.
Auf dem Opernsektor werden die Strauss- und Verdi-Zyklen mit Daphne und Macbeth fortgesetzt, außerdem gibt's »Beethovens Fidelio«, »Flotos Marta« und »Cavalleria Rusticana« und »Paiazzo«.
Auf dem Schauspielsektor wird der Königstramenzyklus mit Henry IV.
von Shakespeare fortgesetzt, ein Nestré und ein Hauptmann gegeben und als zeitgenössisches Werk im Großen Haus Romulus Linis' Armer alter Fritz gespielt.
In den Kammerspielen wird als Uraufführung der Neuübertragung Hans Weigels' Der Hypochonder von Molière, besser bekannt unter dem Titel Der eingebildete Kranke, gespielt werden.
Auf dem Sektor Zeitgenössisches Theater John Adams.
Armstrong sagt, der Weltleb wohl als österreichische Erstaufführung.
Und Peter Nichols, ein Tag im Sterben des Joe Egg.
Auch hier versuchte Vlasak im Streben neue Publikumsschichten für das Tiroler Landestheater zu gewinnen, jedem etwas zu bieten, wobei seit Jahren die zeitgenössische Linie immer etwas stärker betont wird.
Ein Wermutstropfen dabei, die vor allem von jungen Leuten sehr geschätzte Theaterwerkstatt, wird wegen mangelnden Publikumsinteresses aufgelassen.
Das war ein Bericht über die 125-Jahr-Feier des Tiroler Landestheaters.
Heute Abend wird im kleinen Haus des Linzer Landestheaters Friedrich Zauners »Spuk« uraufgeführt.
Der 34-jährige Autor lebt als freier Schriftsteller in Rheinbach in Oberösterreich.
»Spuk« ist das erste Theaterstück Friedrich Zauners.
Bisher hat er mehrere Hör- und Fernsehspiele vor allem für deutsche Rundfunkanstalten geschrieben.
hören Sie ein Gespräch mit dem Autor, das Friedrich Engelmann vom Studio Oberösterreich bei der Generalprobe aufnahm, und hören Sie einen kurzen Szenenausschnitt.
Im kleinen Haus des Linzer Landestheaters, Herr Zauner, ist heute nicht nur Premiere-Stimmung, sondern Uraufführung.
Worum geht's in diesem Stück?
Das Stück, um es ganz kurz zu sagen, behandelt die Situation zweier etwa 14-jähriger Mädchen, bubutierender Mädchen, die alleingelassen sind.
Alleingelassen für einen Abend, aber darüber hinaus alleingelassen in ihrer schwierigen Situation beim Reifen zur Persönlichkeit.
Wann haben Sie dieses Stück geschrieben?
Das liegt jetzt ungefähr eineinhalb bis zwei Jahre zurück, würde ich sagen.
Und haben Sie es dann sofort dem Linzer Landestheater angeboten?
Ja.
Das Stück geht auf eine Anregung des Intendanten Stöckmüller zurück, der eine Arbeit über Jugendprobleme suchte, hat die Anregung gegeben.
Es war nicht gleich möglich, einen Stoff dafür zu finden, aber als ich einen hatte, habe ich mich mit der Arbeit beschäftigt und es dem Intendanten gezeigt und erfreulicherweise konnte er sich dafür interessieren.
Ich habe gesehen, dass sie auch bei der Probenarbeit mitgewirkt haben und es ist ja nicht immer der Fall, dass die Theater die Autoren auch zur Probenarbeit zulassen, aber bei ihnen hat man scheinbar eine Ausnahme gemacht.
unwahrscheinlich gute Atmosphäre in dem Team gegeben hat.
Ich war vom Anfang der Proben dabei, nicht die ganze Zeit über, aber soweit ich es machen konnte.
Und ich habe das Gefühl, dass der Autor mit zum Team gehören sollte und in dem glücklichen Fall, kann man sagen, dürfte es einigermaßen gestimmt haben.
Das Konzept, das Herr Rademacher verwirklicht hat, stimmt so sehr mit meinem überein.
das mein Dabeisein, glaube ich, nicht gestört hat.
Das ist für dich?
Nein.
Für wen denn?
Für dich.
Warum dann ein zweites Glas?
In allem ist Gift.
Gift?
Ja.
Was für ein Gift?
Gift eben, irgendein Gift.
Was weiß ich, kommt es darauf an.
Eine Säure vielleicht.
Ich habe in die Arzneibox gelangt und ein Fläschchen mit einem schönen schwarzen Totenkopf genommen.
Verspiel's nur!
Trink!
In welchem Glas ist das Gift?
Ich weiß es nicht.
Und wenn ich es wüsste, was für einen Sinn hätte es zu sagen, im linken Glas ist das Gift?
Also im linken?
Ich weiß es nicht.
Im rechten?
Trinkst du oder trinkst du nicht?
Nach diesem Theaterbericht aus Linz über die Uraufführung des Stückes Spuk von Friedrich Zauner die neuesten Meldungen.
Österreich.
Die Katastrophenhilfe österreichischer Frauen kündigte heute die Einleitung eines Volksbegehrens gegen die Porno-Rauschgift- und Brutalitätswelle in Österreich an.
Eine schon im Gang befindliche Plakatwerbung der Aktion Contra geht auf eine Initiative dieser Frauenorganisation zurück.
Der Aktion CONTRA gehören mehr als 20, vor allem konfessionelle, Institutionen und Verbände an.
Es beteiligen sich aber auch die österreichische Frauenbewegung, der Verband Österreichischer Akademikerinnen und die Pan Europa Jugend.
Schweden.
Die Pressestelle des Außenministeriums in Stockholm teilte heute mit, dass die beiden Haupttäter des Attentats auf den jugoslawischen Botschafter Rolovic nicht ausgeliefert werden.
Die schwedischen Behörden vertreten die Auffassung, dass die Tat auf schwedischem Territorium verübt worden ist.
Als erstes westliches Land erhielt Schweden nach der chinesischen Kulturrevolution des Jahres 1967 die Genehmigung, im nächsten Jahr in Peking eine Messe zu veranstalten.
Regierungskreise in Stockholm erklärten dazu, dass bereits mehr als 70 Firmen ihre Teilnahme zugesagt hätten.
Diplomatische Beobachter werten das Angebot der Volksrepublik China als Anzeichen einer erwünschten Entspannung mit der westlichen Welt.
Türkei.
Ein Sprecher des Außenministeriums dementierte heute eine Meldung aus Neu-Delhi, wonach die Türkei Pakistan Militärtransportflugzeuge für den Einsatz in Ost-Pakistan zur Verfügung gestellt habe.
Diese Nachricht betonte der Sprecher in Bera jeder Grundlage.
Die Regierungstruppen Westpakistans kündigen die baldige Säuberung der letzten Widerstandsnester in Ostpakistan an, wobei auch die Luftwaffe eingesetzt werden soll.
Wie ein pakistanischer Regierungssprecher erklärte, befinden sich alle wichtigen Städte und die Nordgebiete Ostpakistans in der Gewalt der Regierungstruppen.
Bundesrepublik Deutschland.
Kanzleramtsminister Emke hat heute den amerikanischen Senator Edward Kennedy zu einem Informationsgespräch in Bonn empfangen.
Kennedy wird auch im Verlaufe des Tages mit Außenminister Scheele zusammentreffen.
Nahe Osten.
Die seit Montag über dem Libanon, Jordanien und Syrien niedergehenden starken Regenfälle halten auch heute mit unverminderter Stärke an.
Zahlreiche Flüsse sind bereits über ihre Ufer getreten und überschwemmen weite Gebiete.
Auf der Hauptküstenstraße im Libanon kommt der Verkehr zeitweise vollkommen zum Stillstand.
Auch die Versorgung mit elektrischem Strom ist gestört.
Südafrika.
Zu einem schweren Zugunglück kam es heute Vormittag 20 Kilometer südwestlich von Johannesburg.
Der Schnellzug Johannesburg-Kapstadt entgleiste aus bisher noch ungeklärten Ursachen.
Das Unglück forderte drei Tote und mehrere schwer Verletzte.
Kolumbien.
In mehreren Städten des Landes kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Studenten und Sicherheitsorganen.
Bei den Unruhen wurde ein Student tödlich verletzt.
In Bogota, Barranquilla und Cali wurden insgesamt 80 Verhaftungen vorgenommen.
Über die Stadt Bucaramayga wurde ein Ausgehverbot verhängt.
Die Studenten protestieren mit ihren Aktionen gegen Verwaltungsmaßnahmen, durch die ihrer Meinung nach die Organisationsfreiheit der Universitätsfakultäten eingeschränkt wird.
Nach den neuesten Meldungen schließen wir jetzt die Mittagsausgabe.
Der Bericht über den Arbeitskräftemangel und die dadurch entstehende Terminnot im österreichischen Baugewerbe, ein Bericht unserer Wirtschaftsredaktion, ist leider nicht rechtzeitig fertig geworden.
Wir melden uns wieder heute um 18.45 Uhr über Österreich 1 mit Korrespondentenberichten aus aller Welt.
Interview: Journalist Servan-Schreiber
Mitwirkende:
Greinert, Walter [Gestaltung]
, Servan-Schreiber, Jean-Jacques [Interviewte/r]
Datum:
1971.04.16 [Sendedatum]
Ort:
Wien
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
;
Medien und Kommunikation
;
Wirtschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Neuverteilung, Trennung von politischer und wirtschaftlicher Macht, Kapitalismus und Kommunismus abgelehnt
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