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Eine recht angenehme Mittagstunde wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren.
Wieder einmal meldet sich die Redaktion des Mittagschanals und im Studio begrüßt sie Ilse Vögl.
Falls Sie gerade im Gewissenskonflikt sind, ob Sie nicht zur Ö3 schalten sollen, zur Übertragung der Weltcup-Abfahrt der Herren in Chamonix, dann hilft es Ihnen vielleicht bei Ihrer Entscheidung, wenn ich Ihnen sage, dass wir natürlich auch im Mittagschanal die wichtigsten Ergebnisse und Plätze durchgeben wollen.
Sonst aber gibt es bei uns wie immer Informationen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur und hier auch gleich schon der erste Überblick.
Österreich, wir berichten über eine Studie des Finanzministeriums, die zum Schluss kommt.
Im Gesundheitsbereich wird unwirtschaftlich gearbeitet, Gelder versickern einfach.
Mit Arbeiterkammerpräsident Zettl spricht Herbert Hutter über die Stellung dieser Arbeitnehmervertretung zu den verschiedenen anstehenden Wirtschaftsgesetzen.
Und in einem weiteren Beitrag der Wirtschaftsredaktion geht es um die Frage, wie hat sich eigentlich die Zahlungsbilanz 1977 entwickelt?
Zu diesem Thema gab es heute eine Pressekonferenz der Nationalbank.
Ausland, hier die Schlagzeilen für die wichtigsten Beiträge.
Sowjetischer Spionagering in Kanada aufgedeckt, eine schwere Belastung im Verhältnis.
Ottawa, Moskau könnte die Folge sein.
Unbesetzungen in der jugoslawischen Führungsspitze und schwere Kämpfe im Libanon.
Die Befürchtung wächst, dass hier ein neuer Bürgerkrieg beginnt.
Die Kulturredaktion berichtet heute unter anderem über die Tage der russischen Musik in Österreich.
Zunächst aber die Nachrichten.
Für Sie ist heute Raimon Teller, der verantwortliche Chef vom Dienst und gesprochen werden unsere Meldungen von Annemarie Berthet.
Kanada.
Die Regierung in Ottawa hat 13 sowjetische Diplomaten, fast die Hälfte des gesamten diplomatischen Personals der UdSSR, in der kanadischen Hauptstadt ausgewiesen.
Außenminister Jemisen erklärte dazu, die 13 Russen seien in die folgenschwerste Spionageaffäre verwickelt, die seit dem Zweiten Weltkrieg in Kanada aufgedeckt wurde.
Er übermittelte Moskau einen scharfen Protest und sagte einen für März vorgesehenen offiziellen Besuch in der Sowjetunion ab.
Vor dem Unterhaus gab Jameson bekannt, der Spionagering habe versucht, den mit der Abwehr betrauten Sicherheitsdienst der kanadischen Polizei zu unterwandern.
Die außergewöhnliche Schärfe, mit der die Regierung in Ottawa auf die Agenten Agafere reagierte, könnte im Zusammenhang mit dem Absturz des sowjetischen Militärsatelliten über dem Nordwesten des Landes stehen.
In den vergangenen Tagen hatte sich Ottawa mehrmals darüber verärgert gezeigt, dass Moskau genaue Angaben über den mit einem Kernreaktor ausgerüsteten Satelliten verweigerte.
Schweiz.
Der israelische Ministerpräsident Begin, der nach einem zweitägigen Privatbesuch heute aus Genf abgereist ist, erklärte sich zu einem neuen Treffen mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Sadat bereit.
In einem Zeitungsinterview sagte Begin, das Treffen könnte in Kairo, Jerusalem oder einer anderen Hauptstadt stattfinden.
Die Initiative müsse aber von Sadat ausgehen.
Libanon.
Der Befehlshaber der syrischen Truppen, die praktisch allein das pan-arabische Friedenskorps stellen, hat die Feuereinstellung befohlen.
Syrische Soldaten und christliche Angehörige der libanesischen Armee hatten einander drei Tage lang blutige Gefechte geliefert.
General Ali Aslan verfügte, dass die syrischen Soldaten nur noch zur Selbstverteidigung schießen dürften.
Die Kämpfe, die heftigsten seit Ende des libanesischen Bürgerkriegs vor 15 Monaten, waren bei der Errichtung einer syrischen Straßensperre in der Nähe einer Kaserne an der Straße von Beirut nach Damaskus ausgebrochen.
Die libanesischen Soldaten hatten die Syrer aufgefordert, diese Sperre zu entfernen, was die Syrer ablehnten.
USA, Äthiopien.
Vor Geschäftsleuten in Washington erklärte Außenminister Vance zum gegenwärtigen Konflikt zwischen Äthiopien und Somalie am Horn von Afrika, der äthiopischen Armee, die im umkämpften Hochland von Ogaden eingesetzt ist, stünden etwa 2000 kubanische Soldaten zur Unterstützung zur Verfügung.
Bereits wenige Tage vor dieser Aussage von Vance hatte das Außenministerium in Washington angedeutet, kubanische Piloten steuerten sowjetische Kampfflugzeuge, die somalische Stellungen angriffen.
Die Regierung in Addis Abeba hat gestern Abend zugegeben, von Israel Munition und Ersatzteile erhalten zu haben.
Zum möglichen Protest aus der arabischen Welt gegen diesen Ankauf von Rüstungsmaterial erklärte ein Regierungssprecher, Äthiopien habe sich in einer Zwangslage befunden.
Nach fehlgeschlagenen Versuchen, in anderen Ländern Waffen zu kaufen, habe Israel eine begrenzte Menge an Kriegsmaterial angeboten, wofür allerdings außerordentlich hohe Preise zu zahlen gewesen seien.
Der Sprecher stellte fest, durch die Militärhilfe der Sowjetunion und anderer kommunistischer Staaten sei Äthiopien jetzt aber ausreichend mit Rüstungsmaterial versorgt.
Sowjetunion
An den heute nach 5-tägiger Dauer zu Ende gegangenen Wintermanövern in der Weißrussischen Sowjetrepublik haben 25.000 Mann der Bodentruppen und der Luftstreitkräfte teilgenommen.
Erstmals waren gemäß den Vereinbarungen der Schlussakte von Helsinki auch amerikanische und britische Militärs als Beobachter anwesend.
Österreich war ebenfalls eingeladen worden, hatte allerdings keinen Beobachter geschickt.
Nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur TASS hatten die Übungen vor allem den Zweck, die Panzer bei harten winterlichen Bedingungen wirkungsvoll zu tarnen.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Tagung der Sozialistischen Internationale ist am Vormittag in Hamburg zu den Schlussberatungen zusammengetreten.
Gestern hatten die Regierungs- und Parteichefs sowie Oppositionsführer aus fast 30 Ländern das weltweite Problem der Arbeitslosigkeit erörtert.
Heute geht es um sozialdemokratische Perspektiven für die 80er Jahre.
Österreich.
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wirtschaftswachstum und Einkommensentwicklung der Arbeitnehmer bestand im Zeitraum 1970 bis 1977.
Zu diesem Ergebnis kommt der Vorstand des österreichischen Arbeiterkammertages, der eine Untersuchung über Wirtschaftswachstum und Einkommensentwicklung durchführen hat lassen.
Das reale Bruttonationalprodukt erhöhte sich im Beobachtungszeitraum um durchschnittlich vier Prozent pro Jahr.
Auch die Einkommen je Arbeitnehmer nahmen umdurchschnittlich 4 Prozent zu, wenn man Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge und den Kaufkraftverlust durch Preiserhöhungen berücksichtigt.
Finanzminister Blumenthal hat die Kongressmitglieder aufgefordert, der von Präsident Carter vorgeschlagenen Steuersenkung im Umfang von umgerechnet 425 Milliarden Schilling zur Belebung der amerikanischen Wirtschaft zuzustimmen.
Vor dem Wirtschaftskomitee des Kongresses führte Blumenthal aus, diese Steuersenkung werde das Wirtschaftswachstum der USA auf einem annehmbaren Niveau halten und gleichzeitig verhindern, dass die Inflationsrate weiter ansteigt.
Das Repräsentantenhaus in Washington hat gestern ohne Debatte das bereits vom Senat gebilligte Gesetz verabschiedet, das eine ausschließlich friedliche Nutzung der von den USA ans Ausland gelieferten Nukleartechniken garantieren soll.
Entsprechend dem Gesetz müssen sich die Empfänger von amerikanischen Atombrennelementen den internationalen Regelungen unterwerfen und Maßnahmen zur Verhinderung von Diebstahl und Verlusten ergreifen.
Zugleich verpflichten sich die USA, jene Länder regelmäßig mit Kernbrennstoff zu versorgen, die sich an die Regelungen halten.
Seit Anfang dieses Jahres sind in den Vereinigten Staaten mehr als 1000 Menschen an Grippeerkrankungen gestorben.
Die Gesundheitsbehörden haben festgestellt, dass drei verschiedene Arten von Grippeviren die Ausbreitung der Krankheit bewirken.
Eines davon ist das sogenannte A-Virus, dessen Krankheitsauswirkung als russische Grippe bekannt ist.
Auch die japanischen Inseln werden zurzeit von einer Grippewelle heimgesucht.
Innerhalb einer Woche hat sich die Zahl der Grippekranken in Japan verdoppelt.
Gestern waren eine Million Japaner wegen Grippeinfektionen arbeitsunfähig.
Das Gesundheitsinstitut in Tokio erwartet den Höhepunkt der Infektionswelle während des kommenden Wochenendes.
Zahlreiche Schulen mussten vorübergehend geschlossen werden.
Bundesrepublik Deutschland
Aus Anlass des 80.
Geburtstages des Bühnenautors Bert Brecht veröffentlichte die Deutsche Presse Agentur eine Umfrage, inwieweit Brecht in der heutigen Zeit noch aktuell sei.
Der Direktor des Wiener Burgtheaters, Benning, antwortete unter anderem, in Brecht-Stücken seien heute nur noch teilweise lohnende Aufgaben für das Theater zu sehen.
Wörtlich, sagte Benning, was bei Brecht allzu didaktisch ist, finde er veraltet, weil das Leben komplizierter geworden sei.
Der frühere Burgtheaterdirektor und derzeitige Intendant des Züricher Schauspielhauses Klingenberg hingegen hält die Bühnenwerke von Brecht für äußerst lohnend.
Der DDR-Regisseur Dresen, gegenwärtig für zwei Jahre Gast am Burgtheater, meinte, Brechts Theaterdoktrin sei gegen den Verschleiß des Theaterbetriebes gerichtet und habe kritischen Charakter.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum ausführlichen Wetterbericht.
Die Wetterlage.
Ein kräftiges Tiefdruckgebiet im westlichen Mittelmeerraum, das in der Folge ostwärts zieht, gewinnt Einfluss auf das Wettergeschehen in unserem Bundesgebiet.
Die Wetteraufsichten bis morgen früh.
Örtlich noch aufgelockert bewölkt oder heiter.
Im Allgemeinen jedoch starke oder geschlossene, vielfach auch hochnebelartige Bewölkung.
Im weiteren Verlauf im Süden Österreich strichweise Einsätze von Schneefällen.
Wind aus Ost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen meist minus 5 bis 0 Grad.
Frühtemperaturen morgen minus 12 bis minus 3 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Allgemein stark bewölkt bis bedeckt und verbreitet Schneefall, der vor allem im Süden Österreichs ergiebig sein kann.
Winde aus Südost bis Süd.
Tagestemperaturen minus 5 bis 0 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt minus 3 Grad, Südostwind 30 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, minus 3 Grad, Südwind 25.
Linz heiter, minus 5 Grad, Ostwind 20 kmh.
Salzburg bedeckt, minus 6 Grad, Westwind 5.
Innsbruck bedeckt, minus 3 Grad, Windstille.
Bregenz bedeckt, minus 4 Grad, Nordostwind 3 kmh.
Graz stark bewölkt, minus 4 Grad, Windstille.
Und Klagenfurt stark bewölkt, leichter Schneefall, minus 4 Grad, Windstille.
Vier Minuten vor Viertel Eins ist es jetzt.
Übrigens die Übertragung von der Abfahrt der Herren in Chamonix hat noch gar nicht begonnen.
Sie können sich also ganz auf unsere Beiträge konzentrieren.
Und um Probleme im Bereich des Gesundheitswesens, um finanzielle Probleme in diesem Bereich geht es im ersten Beitrag.
Das Finanzministerium hat in diesen Tagen eine Studie vorgestellt, die sich mit Problemen des Finanzausgleichs befasst.
In diesem Finanzausgleich, ein recht sperriger Begriff, wird ja bekanntlich ein Großteil des Geldes, das man uns als Steuern und Abgaben abknöpft, auf Bund, Länder und Gemeinden verteilt.
Nun, an dieser Studie haben zwölf Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Matzner von der Technischen Universität Wien gearbeitet.
Und die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Abwässerbeseitigung und Wirtschaftsförderung am ehesten Maßnahmen getroffen werden können, die zu einer Reduzierung der jetzt noch bestehenden Kosten führen könnten, was automatisch auch eine Entlastung der öffentlichen Hand, wie das so schön heißt, bedeuten würde.
Von ganz besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang sind in dieser Studie Bemerkungen zur Gesundheitspolitik.
In diesem Bereich werden ja laufend Bemühungen unternommen, die Kostenexplosion einzudämmen, siehe auch die Bemühungen, bis jetzt relativ erfolglosen Bemühungen, um eine Lösung des Problems der Spitäler Finanzierung.
Zu welchem Ergebnis kommt nun hier die Studie?
Wo könnte eingespart werden?
Wo wird Geld am falschen Platz ausgegeben?
Marco Sommersacher fasst zusammen.
Es sind vor allem drei Probleme, die, wenn man der Studie der Expertengruppe Glauben schenkt, dafür verantwortlich sind, dass das Gesundheitswesen derzeit von so vielen Übeln geplagt wird.
Mangelhaft sind vor allem die Gesetzgebungskompetenzen für die Spitäler, das Beschaffungswesen für medizinische Präparate und Apparaturen und die privatwirtschaftliche Stellung der Primärärzte.
Zur Gesetzgebungskompetenz.
In diesem Bereich machen die Autoren der Studie sowohl den Bund als auch die Spitalserhalter, besonders die Länder und Gemeinden, für die derzeitige Misere verantwortlich, die sich am deutlichsten im Defizit der Spitalserhalter niederschlägt.
Es sei, bemängelt einer der Autoren, Mag.
Wilfried Schönbeck vom Institut für Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik an der Technischen Universität Wien, es sei in der Vergangenheit beim Bau der Krankenhäuser viel zu wenig koordiniert und geplant worden.
So gäbe es zum Beispiel Bundesländer, wo die Spitalsbettenzahl ein Drittel unter der erforderlichen Bettenkapazität liege.
Und auf der anderen Seite gäbe es wieder Regionen, in denen fünf bis sechs Spitäler im Umfeld von 30 bis 40 Kilometern stehen, während in anderen Gebieten die Anfahrt zum Spital mehr als eine Stunde dauert.
Magister Schönbeck erläutert.
Fast eine halbe Million Einwohner in Österreich sind nach wie vor mehr als eine halbe Stunde Fahrzeit vom nächsten Spital entfernt.
dass diese Beispiele zeigen, dass die Kapazitätsentwicklung koordinierungsbedürftig ist.
Und hier bietet sich auch eine wichtige Möglichkeit der Reorganisation.
Ich erwürde mir von einer Stärkung
einer Bundesplanung auf diesem Gebiet auf Basis des Bundeskrankenanstaltenplans unterstützt durch entsprechende Finanzierungsarrangements einiges an Koordinierungseffekten erwarten, würde allerdings glauben, dass eine bloße Verlagerung der Entscheidungskompetenz auf die Bundesebene ohne entsprechende Abstützung durch organisatorische Konzepte längerfristiger Natur nicht zielführend sind.
Wo entstehen noch höhere vermeidbare Kosten?
Schönbeck nennt auch die Beschaffung medizinischer Präparate und Apparaturen.
Er weist auf Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation hin, wonach im Wesentlichen mit 250 Medikamenten das Auslangen gefunden werden könne.
Österreichische Schätzungen kommen zum Schluss, dass etwa 12 bis 1500 Präparate genügen würden.
Tatsächlich werden aber 7000 verwendet.
Außerdem, so die Untersuchung im Auftrag des Finanzministers, werden nur 50 bis 70 Prozent der pharmazeutischen Präparate in Österreich zum Fabriksabgabepreis und Ausschaltung des Zwischenhandels bezogen.
Wie Beispiele zeigen, könnten aber bis zu 95 Prozent dieser Medikamente bei geschickter Einkaufspolitik direkt vom Erzeuger bezogen werden.
Ein Beispiel.
1969 konnte die Universitätsklinik Innsbruck durch die Einrichtung einer eigenen Apotheke 5,7 Millionen Schilling oder fast ein Viertel des gesamten Arzneimittelaufwandes einsparen.
Die Studie regt daher an, dass medizinische Präparate mittels Einkaufsgemeinschaften beschafft werden sollen.
Aber nicht nur bei den Medikamenten, auch bei den Apparaturen hätten sich Missstände gezeigt.
Beim Bau des allgemeinen Krankenhauses in Wien führt die gesamte Projektierung und Detailplanung für den
elektromedizinischen und Röntgensektor die Firma Siemens durch, die gleichzeitig der Hauptlieferant auf diesem Gebiet ist.
Und wenn man weiß, dass dieser internationale Konzern in Österreich einen Marktanteil von 50 Prozent auf dem Röntgensektor aufweist im Vergleich zu knapp 20 Prozent auf dem Weltmarkt, so wird die Vorgangsweise problematisch.
vielleicht dahingehend verglichen werden kann, dass, wenn sich jemand ein Haus baut, er vom Möbellieferanten sich die Einrichtung planen lässt.
Bleibt die Frage, wie die Firma in diese für sie günstige Position überhaupt gekommen ist.
Als dritten Bereich, wo eine Reduzierung der Kosten erreicht werden könnte, nennt Mag.
Schönbeck die privatwirtschaftliche Stellung der Primärärzte in den öffentlichen Krankenanstalten.
Wörtlich heißt es in der Studie.
Den Abteilungsvorständen und, wo Abteilungen nicht bestehen, den leitenden Ärzten der Krankenanstalten ist die Möglichkeit gegeben, neben ihrer Entlohnung im Rahmen ihres Anstellungsverhältnisses zusätzlich Einkommen aus ihrer Tätigkeit für Patienten der höheren Gebührenklasse zu erwirtschaften.
Zwei positive Wirkungen werden davon erwartet.
Erstens würde dadurch der Freiheit des Einzelnen, die Höhe der Ausgaben und damit die Menge oder Qualität eines Teils der Krankenhausleistungen gemäß seinen individuellen Präferenzen festzulegen, mehr Raum gegeben.
Zweitens sei die Kostendeckung in der Sonderklasse höher als in der allgemeinen Gebührenklasse.
Gegen diese Feststellungen wendet Schoenbeck ein.
Man darf ja nicht vergessen, dass diese starke wirtschaftliche Stellung eine rivalisierende Position gegenüber einer öffentlich-wirtschaftlichen Planungsinstanz zur Folge hat und dass es hier zu Konkurrenzierungen
bei Entscheidungen kommt, die dazu führen können, dass nicht Bedarfskriterien für die Anschaffung von Apparaten maßgeblich sind, sondern irgendwelche Prestigeyberlegungen lokaler, regionaler Natur oder in diesem Fall eben primärärztlicher Natur.
Auch aus anderen Gründen wäre es deshalb besser, meint der Finanzwissenschaftler, die Gehälter der Primärärzte für ihre Anstellung zu erhöhen, aber gleichzeitig ihre privatwirtschaftliche Verfügungsgewalt über öffentlich finanzierte Krankenhauseinrichtungen und damit ihre Sondergebühren zu streichen.
Einen ersten Schritt in diesem Sinn hat ja bereits das Land Kärnten gemacht.
Dort wurden die Sondergebühren in ihrer Höhe beschränkt.
Eine Maßnahme, die heftig umstritten war und ist.
Ebenso wie sich sagen lässt, dass auch die Studie einigen Zündstoff für kommende gesundheitspolitische Diskussionen liefern wird.
Das war ein Beitrag von Markus Sommersacher.
In der Nationalbank gab es heute eine Pressekonferenz, bei der das Ergebnis der Zahlungsbilanz für das Jahr 1977 vorgelegt wurde.
Die Zahlungsbilanz könnte man vereinfacht als die Gesamtabrechnung des Staates Österreichs, der Unternehmen und aller Privaten, kurz gesagt der Firma Österreich, bezeichnen.
Mehr erfahren Sie jetzt gleich von Matthäus Katinger.
Zunächst eine kurze Erläuterung.
Die Zahlungsbilanz ist in vier Einzelbilanzen aufgegliedert.
Erster Teil ist die Handelsbilanz, die Gegenüberstellung von Ein- und Ausfuhren.
Zweiter Teil, der Vergleich von Einnahmen und Ausgaben im Fremdenverkehr, die Dienstleistungsbilanz.
Der dritte Teil der Zahlungsbilanz heißt Transferbilanz.
In ihr werden die Transferzahlungen, das sind Entgelte für Lizenzen oder auch Pensionsüberweisungen von und nach Österreich erfasst.
Handelsbilanz, Dienstleistungsbilanz und Transferbilanz ergeben die sogenannte Leistungsbilanz.
Je nachdem, ob die Leistungsbilanz ein Defizit oder einen Überschuss aufweist, muss die Firma Österreich mehr an das Ausland bezahlen oder hat in der Abrechnungsperiode mehr vom Ausland bekommen.
Im vierten und letzten Teil der Zahlungsbilanz scheinen schließlich die Geldströme auf, mit denen diese Leistungen vom Ausland und von Österreich bezahlt wurden.
Der Kapitalverkehr einschließlich der Zu- oder Abnahme der Devisenreserven bildet daher in der Zahlungsbilanz das Gegengewicht zu den drei ersten Teilen zur Leistungsbilanz.
Wie sieht nun die Zahlungsbilanz für 1977 aus?
In Schlagworten, ein riesiges Handelsbilanzdefizit, ein Rückgang im Überschuss der Dienstleistungsbilanz, höhere Zinsen für die Auslandsschulden.
In Summe heißt das, eine Zunahme des Leistungsbilanzdefizits gegenüber 1976 um 77 Prozent auf 49 Milliarden Schilling.
Außerdem ein Rückgang der österreichischen Devisenreserven um etwa 10 Milliarden Schilling.
Nun zu den einzelnen Bilanzen.
Die Handelsbilanz erbrachte ein Defizit von 73 Milliarden Schilling.
Gegenüber 1976 ist dies eine Steigerung von 35 Prozent.
Die Ursachen dafür?
Die Importe stiegen mehr als doppelt so stark wie die Exporte.
Der Fremdenverkehr, früher immer wieder Füller für die Lücken in der österreichischen Zahlungsbilanz, trägt jedes Jahr ein geringeres Schärflein bei.
Zwar stiegen die Einnahmen Österreichs von den ausländischen Gästen um 10 Prozent, aber die Österreicher gaben bei Auslandsreisen um 25 Prozent mehr Geld aus.
Die Folge geringere Nettoerträge aus dem Reiseverkehr.
Gestiegen sind aber auch die Zinsenzahlungen Österreichs für die Staatsschulden, und zwar um mehr als 40 Prozent auf 5,4 Milliarden Schilling im vergangenen Jahr.
Die Konsequenzen dieser Entwicklung zeigen sich bei den Devisenreserven.
Sie gehen von Jahr zu Jahr zurück.
Der für die Zahlungsbilanz zuständige Direktor der Nationalbank, Philipp Rieger, meint dazu, finanziert müssen diese Defizite
natürlich werden und zwar werden sie auf zwei Arten finanziert.
Eines teils durch gewisse Abflüsse aus unseren Devisenreserven, die betrugen im vergangenen Jahr etwa 9,8 Milliarden Schilling und der Rest wird durch Verschuldungsschuldenaufnahme finanziert.
Ende 1975 meldete die Nationalbank noch Währungsreserven in der Höhe von 84 Milliarden Schilling.
Ende des vergangenen Jahres lagen nur mehr 60 Milliarden in den Tresoren.
Sehr vorsichtig ist man in der Nationalbank, wenn es gilt, die Auswirkungen des von der Regierung zur Sanierung der Zahlungsbilanz beschlossenen Maßnahmenpaketes zu beurteilen.
Die Auswirkungen bisher im vergangenen Jahr waren eher negativ.
Es waren die Vorzieh-Effekte.
Leute wegen der erhöhten Mehrwertsteuer haben Importe zusätzlich gekauft.
Das Ausmaß dieser Vorzieh-Käufe dürfte in der Größenordnung von 5 Milliarden Chilen gelegen sein.
Das wird sich natürlich im heurigen Jahr sehr bald auswirken.
Aber man soll nicht zu ungeduldig sein.
Solche Maßnahmen, monetäre und budgetäre, brauchen eine gewisse Zeit, um sich auszuwirken.
Die Zeit, wo man etwas sehen wird, wird vielleicht erst in sechs Monaten, neun Monaten sichtbar werden.
Und die internationalen Prognosen für heuer sind auch nicht gerade die besten.
So hat zum Beispiel die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für 1978 ein ähnlich hohes Zahlungsbilanzdefizit für Österreich vorausgesagt.
Nach den Berechnungen der OECD ist Österreichs Zahlungsbilanzdefizit umgelegt auf die Zahl der Einwohner, das dritthöchste unter den mehr als 20 OECD-Mitgliedsstaaten.
Österreichs Zahlungsbilanz im Jahr 1977 von einer Pressekonferenz in der Nationalbank zu diesem Thema berichtete Matthäus Katinger.
Der Vorstand des Österreichischen Arbeiterkammertages ist heute Vormittag zu einer Sitzung zusammengetreten.
Auf der Tagesordnung stand ein Bericht über die Situation der Arbeitnehmer in Österreich in den Jahren 1970 bis 1977.
In diesem Bericht wird unter anderem festgestellt, dass allein im letzten Jahr die Zahl der unselbstständig Erwerbstätigen um 53.000 auf fast 2,8 Millionen angestiegen ist.
Nun, neben diesem Bericht beriet der Arbeiterkammervorstand aber auch noch verschiedene Gesetze.
So unter anderem das Konsumentenschutzgesetz, das Unternehmensfortführungsgesetz und eine Reform des GSMBH-Gesetzes.
Über alle diese drei Themen hielt übrigens Justizminister Broder ein Referat.
Über die Stellungnahme der Arbeiterkammer nun zum Unternehmensfortführungsgesetz und zu einer Reform des GSMBH-Gesetzes sprach Herbert Huter mit Arbeiterkammerpräsident Adolf Zettl.
Wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten kommt, wenn es im Rahmen eines Konkurses den Betrieb einstellen muss, so werden zunächst einmal die Gläubiger befriedigt.
Und hier gibt es verschiedene Gläubigerklassen.
An erster Stelle etwa muss das Unternehmen die Steuern nachzahlen und die Sozialversicherung.
An zweiter Stelle kommen dann die Banken dran zur Abfindung.
An dritter Stelle erst die Handelsgläubiger, also die Geschäftspartner eines Unternehmens und die Arbeitnehmer sollen ebenfalls entlohnt werden.
Diese Klasseneinteilung
in einem Konkursfall, wenn Arbeitskräfte auf die Straße gesetzt werden sollen.
Das passt der Arbeiterkammer nicht, das passt den Arbeitnehmervertretern nicht.
Sie haben nun, Herr Präsident Zettel, unter anderem initiiert ein sogenanntes Unternehmensfortführungsgesetz.
Welche Intentionen liegen diesem Entwurf zugrunde?
Wir haben bei unserem Wunsch, das Insolvenzrecht überhaupt zu verändern, den ersten Schritt mit dem Insolvenzgeldfortzahlungsgesetz getan.
Das heißt, dass Arbeitnehmer, die früher ihre Forderungen nicht oder nur sehr spät erfüllt bekamen, diese nun erfüllt bekommen.
Vielleicht ist eine Ziffer da sehr interessant.
Wir haben festgestellt, dass es Forderungen gegeben hat, die erst in einer 10-Jahresfrist erfüllt wurden.
Nun soll der zweite Schritt getan werden, dass Unternehmungen, die in Insolvenzgefahr kommen, die aber fortführungswürdig sind, mit Hilfe der öffentlichen Hand fortgeführt werden sollen, sodass auch diese Arbeitsplätze dort erhalten bleiben.
Wer soll die Würdigkeit feststellen, ein Unternehmen weiterzuführen?
Die Würdigkeit soll festgestellt werden von Institutionen, die das durchaus imstande sind.
Da gehört zum Beispiel auch die Finanzverwaltung.
Da gehört zum Beispiel auch der Sozialversicherungsträger, der sehr oft einen Ausgleichsantrag stellen muss, weil seine Beiträge von den Unternehmungen nicht bezahlt werden.
Und da werden auch die Interessenvertretungen ein Wort mitreden müssen bei der Einschätzung, ob ein Unternehmen fortführungswürdig ist
Oder nicht?
Ist es nicht so, dass der Unternehmer selber versucht, bis zum letzten Augenblick sein Unternehmen auf der Höhe zu halten?
Es ist sehr oft so, aber das ist nicht der Regelfall.
Wir wissen, dass Insolvenzen sehr oft deswegen geschehen, weil es schlechte Managementleistungen gibt.
Und man weiß bei der Durchsicht dann der Substanz, die zurückbleibt, dass es durchaus möglich gewesen wäre, mit mehr Tüchtigkeit und mit mehr Intensität diesen Betrieb weiterzuführen.
Und solche Fälle sollen ja in erster Linie dort zum Zuge kommen.
Was nun die Einteilung der einzelnen Insolvenzklassen bzw.
der einzelnen Konkursklassen betrifft, so vertritt die Bundeswirtschaftskammer die Ansicht, dass der Vorrang der öffentlichen Hand bei der Abgeltung fallen soll.
Also, dass man beispielsweise auch in einem Insolvenzfall die Steuer oder die Sozialversicherung nicht an erster Stelle zahlen müsste.
Was sagt dazu die Arbeiterkammer?
Für die Arbeiterkammer ist diese Frage weitgängig ausdiskutiert, weil der Arbeitnehmer jetzt einmal seine Forderungen im Fall einer Insolvenz erfüllt bekommt.
Die Gruppenteilung selbst ist jetzt für den Arbeitnehmer in zweiter Linie interessant, weil ja die öffentliche Hand, die ja der Verwalter dieses Interesses geworden ist,
als Gläubiger fungieren wird.
Daher steht die Meinung der Bundeswirtschaftskammer in dieser Richtung, die Sie hier skizziert haben, bei uns nicht mehr zur Diskussion.
Ein anderes Kapitel, das heute der Vorstand des österreichischen Arbeiterkammertages diskutiert, ist ebenfalls ein Wirtschaftsgesetz, das mit Einschränkungen, ebenfalls mit Insolvenzen im Zusammenhang steht, nämlich das Gesetz über die Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Wenn eine Gesellschaft, wenn ein Unternehmen zu gering kapitalisiert ist, also wenn das Eigenkapital zu gering ist, so ist auch der sozusagen finanzielle Atem kürzer.
Das heißt, in Schwierigkeiten kann das Unternehmen von der eigenen Substanz nicht mehr so lange zehren, wie beispielsweise ein Unternehmen, dessen Eigenkapital höher ist.
Auch dieses GSMBH-Gesetz soll ja reformiert werden.
Ja, dieses GSMPA-Gesetz soll reformiert werden.
Das Problem, das Sie hier angeschnitten haben, ist im Entwurf berücksichtigt.
Es soll die Einlage des Mindeststammkapitals jetzt ja mindestens auf 300.000 Schilling erhöht werden.
Damit wird die Sicherheit gegeben, dass eben nicht zu wenig Kapital vorhanden ist und die Gefahr, die Sie auch hier dargestellt haben, geringer wird.
Für uns ist die Änderung des GSMBH-Gesetzes deswegen wichtig, weil wir glauben, dass hier manchmal Missbrauch getrieben wird.
Sehr oft wechseln Aktiengesellschaften aus bestimmten Gründen in GSMBHs über, nämlich deswegen, um zu verhindern, dass Betriebsräte in die Organe
dieser Gesellschaften kommen.
Deswegen soll ja auch vorgesehen werden, dass die Betriebsräte dann auch in den vorgesehenen Aufsichtsräten der GSMBH vertreten sein sollen.
Dieses Gespräch zu einem nicht ganz leichten Thema führte Herbert Hutter mit dem Arbeiterkammerpräsidenten Zettl.
Übrigens der Herdenabfahrtslauf in Chamonix ist noch immer nicht gestartet worden.
Der Grund schlechte Wetterverhältnisse.
Vor allem soll es sehr stark windig sein.
Wir jetzt im Journal setzen fort um 12.30 Uhr mit einem Blick in die österreichischen Zeitungen.
Für unsere heutige Inlandspresse-Show ist Eugen Freund verantwortlich.
Der Parteivorstand der österreichischen Volkspartei hat gestern einstimmig beschlossen, sich grundsätzlich positiv zur Kernkraft zu stellen, den Sicherheitsfragen aber absoluten Vorrang einzuräumen.
Darüber hinaus wurde in einem Kommuniqué festgehalten, dass die Zeit, in der der Energiebedarf Österreichs noch mit herkömmlichen Energiequellen gedeckt werden kann, zu nützen sei, um die Sicherheitsfragen beim Kernkraftwerk Zwentendorf einer Lösung zuzuführen.
Dazu meint Gerhard Neureiter in den Salzburger Nachrichten.
Was steht da drinnen außer Gemeinplätzen?
Nach dem gestrigen Beschluss ist klar, dass sich die Volkspartei als Opposition nicht in die Verantwortung für das Kernkraftwerk Zwentendorf einspannen lassen will.
Das ist ihr gutes Recht.
Noch dazu, wo Bundeskanzler Kreisky vor gar nicht so langer Zeit Parteienverhandlungen zu dieser Frage als überflüssig bezeichnet hat.
Kreisky hat hier, um einen Vergleich mit dem Teamsportfußball zu ziehen, mit dem Ball einen Haken nach dem anderen geschlagen.
Jetzt steht er mit dem Ball da und keiner will ihm den Uran-Stanglpass abnehmen.
Die ÖVP, die er nicht im Team haben wollte, wartet auf sein Eigentor.
Etwas anders als die Salzburger Nachrichten sieht Manfred Scheuch im Regierungsorgan der Arbeiterzeitung den gestrigen Beschluss der ÖVP.
ÖVP-Obmann Taus saß gestern nach der Vorstandssitzung auf dem Scherbenhaufen seiner eigenen Propaganda.
der von keiner echten Anti-Atom-Überzeugung, die ehrbar wäre, getrübte demagogische Winkelzug, einen Atomwahlkampf zu führen, scheint angesichts der realistischen Haltung der Unternehmer gescheitert, was immer nun die ÖVP im Parlament noch aufführen mag, stellt das SPÖ-Zentralorgan fest.
Das Thema Atomwahlen wird von anderen Zeitungen ebenfalls untersucht.
Im Gegensatz zur eben zitierten Arbeiterzeitung lässt sich aus dem ÖVP-Organ Neues Volksblatt aber schließen, dass die Nationalratswahlen 1979 doch vom Thema Kernenergie beherrscht sein könnten.
Peter Klar schreibt dort nämlich.
Während die Regierung die Angelegenheit offensichtlich nur statisch sieht,
Während sie vom Einsatz Zwentendorfs so gebannt ist, dass sie kaum an anderes mehr zu denken vermag, wird die ÖVP schon in kurzer Zeit ein ausgereiftes Energiekonzept vorlegen, das Österreich weit mehr Nutzen bringen wird als die fruchtlose Debatte mit immer gleichen Argumenten über Zwentendorf.
Österreich soll an einem Sonntag im Oktober 1979 nicht nur darüber entscheiden, ob Kreisky sympathisch ist oder nicht.
Es soll die Möglichkeit haben zu befinden, wer verantwortungsvoller handelt.
Diese Möglichkeit ist wichtiger als der letztlich zynische Slogan, dass dies keine Atomwahlen werden sollen.
Und in der Wiener Tageszeitung die Presse wird ähnlich argumentiert.
In der Praxis dürfte der ÖVP-Beschluss für Zwentendorf einen zeitlich noch nicht bestimmbaren Aufschub bedeuten.
Und welch ein Zufall.
Es sieht nun ganz so aus, als ob das Kernkraftwerk keine Gelegenheit bekommen wird, vor den Nationalratswahlen 1979 den benötigten Strom zu liefern.
Zum gleichen Thema schließlich noch, allerdings unter Berücksichtigung eines anderen Aspekts, Rudolf K. Messer im Salzburger Volksblatt.
Hat man wirklich Einigkeit zeigen zu müssen, um im Jahr 1979 Atomwahlen schlagen zu können?
Oder ist es vielleicht die nicht unbegründete Furcht, eine geteilte Haltung der ÜVP-Abgeordneten würde sofort wieder jene Politiker beflügeln, die so gerne von innerer Zerrissenheit der ÜVP reden?
Das war die heutige Inlands-Presseschau.
Und jetzt ins Ausland.
Ein sowjetischer Spionagering ist gestern in Kanada aufgedeckt worden.
Ein Skandal größeren Ausmaßes, auf den die kanadische Regierung auch prompt reagiert hat.
Nämlich mit der Aufforderung an 13 Angehörige der sowjetischen Botschaft in Ottawa, Kanada baldigst zu verlassen.
Pech für die Sowjets.
Vor dem Parlament in Ottawa sagte Außenminister Jameson, die 13 sowjetischen Diplomaten hätten unter Führung von zwei KGB-Offizieren versucht, einen Offizier der kanadischen Polizei als Informanten anzuwerben.
Den Sowjets soll es vor allem darum gegangen sein, Informationen über die Tätigkeit der kanadischen Sicherheitsbehörden zu bekommen.
Besonders interessiert war man angeblich daran herauszufinden, auf welche Weise etwa Ostagenten in Kanada überwacht werden.
Dieser kanadische Offizier, der von den Sowjets angeheuert werden sollte, spielte einige Monate dieses Spiel zum Schein mit und das mit Wissen der Behörden.
Gestern, als dann die Gefahr bestand, dass die Russen den Schwindel vorzeitig durchblicken, wurde der Spionage-Ring aufgedeckt.
Und schon spricht man in offiziellen Kreisen Kanadas von einer schweren Belastung im Verhältnis zur Sowjetunion.
Mehr von Peter Bruck.
Mit der Aufdeckung dieser Geheimdienstoperation ist den Kanadiern der größte Fang seit 1946 gelungen.
Damals hatte der heute legendäre Igor Gusenko, der in der Sowjetbotschaft in Ottawa mit der Ver- und Entschlüsselung von Nachrichten beschäftigt war, die Kanadier mit über 169 Akten russischer Spionagetätigkeit versorgt.
Die Russen arbeiteten damals mit einer Reihe paralleler und voneinander unabhängiger Geheimdienstnetze in Kanada.
Mit Hilfe von Kouzenkos Unterlagen gelang es den Kanadiern, den größten Teil der sowjetischen Unternehmungen auffliegen zu lassen, vor allem aber, den militärischen Spionageringling festzumachen, der hinter Informationen über die Atombombe her war.
17 sowjetische Diplomaten wurden damals ausgewiesen und eine Reihe von Kanadiern landeten für einige Jahre im Gefängnis.
Auch im Falle des gestern aufgedeckten Spionageringes gibt es eine Fülle von stichhaltigen Beweisen für die illegalen Tätigkeiten der Russen.
Warum sie aber volle 13 Mann einsetzten, um einen Kanadier zu ködern, bleibt offen.
Die Royal Canadian Multiples waren in den letzten zwei Jahren zunehmend erfolgreich im Aufdecken der russischen Spionage-Operationen gewesen.
Man nimmt daher an, dass die Leute vom KGB herausfinden wollten,
wie die Kanadier es angestellt hatten, zwei Russen und fünf Kubaner verbotenen Nachrichtendätigkeit zu überführen.
In Ottawa ist es ein offenes Geheimnis, dass der Großteil des sowjetischen Botschaftspersonals für den Geheimdienst arbeitet.
Pessimisten nehmen an, dass allein der Botschafter eine weiße Weste hat.
Die Kanadier haben zielspältig auf das Bekanntwerden der Angelegenheit reagiert.
Einerseits haben sie mit Stolz und Zufriedenheit den Erfolg der Mounted Police kommentiert.
Die Sicherheitspolizei war in den letzten sechs Monaten zunehmend scharfer Kritik unterzogen worden, da bekannt wurde, dass ihre Beamten nicht nur sowjetischen Agenten auf den Fersen waren, sondern auch in CAE-Manier hinter den eigenen Staatsbürgern umherspionierte.
Dabei vergriffen sie sich des Öfteren im Mittel, Brandschotzen, brach rein und legten Bomben.
Der gestern verkündete Erfolg wird somit dem Sicherheitsdienst helfen, sein ramponiertes Image zusammenzuflicken und der Regierung
zumindest für einige Zeit, die bohrenden Fragen der Opposition nehmen.
Auf der anderen Seite sind die Kanadier zunehmend über die Sowjets verärgert.
Die Russen haben sich bis heute nicht bei den Kanadiern als Eigentümer von Kosmos-954, den Satelliten, der vor zweieinhalb Wochen mit einem Atomreaktor an Bord auf Kanada niederging, gemeldet.
Aufgrund der sowjetischen Intransigenz beabsichtigen die Kanadier heute die UNO, um Vermittlung in diese Angelegenheit zu bitten.
Die Kanadier wollen, dass die Russen die Rechnung für die Bergungsoperation begleichen.
Diese jedoch spielen offiziell auf toter Hund und haben die Kanadier gänzlich uninformiert über ihre Absichten gelassen.
Der Spionage-Zwischenfall kommt also zu einem Zeitpunkt recht gespannter Atmosphäre.
Außenminister Don Jameson hat seinen für Mitte März geplanten Besuch der Sowjetunion ohne Ersatzvereinbarung abgesagt.
Und der Führer der oppositionellen New Democratic Party, Ed Broadbent,
hat die temporäre Abberufung des kanadischen Botschafters in Moskau verlangt.
Premierminister Pierre Elliott Trudeau hat für 10 Uhr morgens, ist an seiner Time, das ist 4 Uhr nachmittags, mitteleuropäischer Zeit, eine spezielle Pressekonferenz zu dem weiteren kanadischen Vorgehen einberufen.
Nun, wenn es Interessantes auf dieser Pressekonferenz gibt, werden wir im Abendjournal darüber berichten, wird sich Peter Prug dann fürs Abendjournal wieder melden.
Während der ägyptische Präsident Sadat in diesen Tagen durch Europa reist, morgen wird er ja in Salzburg erwartet, um Sympathien und Unterstützung für seine Friedensgespräche mit den Israelis zu gewinnen, zeigt sich im Libanon wieder einmal, wie fragil, wie brüchig und wie labil die Situation im Nahen Osten ist.
Vor knapp einem Jahr war es gelungen, einen der blutigsten Bürgerkriege der letzten Zeit einzudämmen.
Nun sieht es fast wieder so aus, als könnte ein neues Kapitel in dieser mörderischen Auseinandersetzung zwischen Christen und Arabern in diesem Land geschrieben werden.
Seit Anfang dieser Woche gibt es wieder schwere Kämpfe zwischen syrischen Truppen und Milizen der libanesischen Christen.
Unterstützt werden die Syrer von palästinensischen Partisanenverbänden.
Und die Angst davor, dass hier ein neuer Krieg beginnen könnte, kommt nicht von ungefähr.
Auf der einen Seite beschuldigen die Sowjets die Israelis, Drahtzieher dieser neuen Kämpfe zu sein.
Auf der anderen Seite sind schon seit mehreren Wochen umfangreiche Waffenlieferungen aus der Sowjetunion bei den Palästinensern im Libanon eingetroffen.
Und Syriens Staatspräsident Assad noch vor einem Jahr eine Hoffnung für die Garantie eines Friedens im Libanon.
Er scheint nun sein Interesse wieder in einer anderen Konstellation besser gewahrt zu sehen.
Eine gespannte Situation auf jeden Fall im Libanon.
Erwin Behrens berichtet aus Beirut.
Was der Libanon in den 15 Monaten seit dem Ende des Bürgerkrieges an Selbstvertrauen zurückgewonnen hatte,
ging in dieser Woche wieder verloren, als in Beirut Soldaten der reorganisierten libanesischen Armee zusammen mit christlichen Milizen eine bewaffnete Koalition mit den hier stationierten syrischen Einheiten der arabischen Friedenstruppen riskierten.
Das Hauptquartier der rechtsgerichteten christlichen Milizen des Ex-Präsidenten Kamil Sharmoun erklärt, dass bei den Kämpfen in Beirut seit Dienstag 70 syrische Soldaten und Offiziere getötet und etwa 100 Syrer verwundet wurden.
Vielleicht sind diese Zahlen übertrieben, aber dahinter erkennt man unschwer die Bemühungen rechtsgerichteter Kräfte, der Bevölkerung zu zeigen, dass sich die bewaffneten Christen zusammen mit der libanesischen Armee gegen die Syrer zur Wehr setzen können.
Die Christen sind verbittert, weil die Syrer mit Raketen und Artillerie die christlichen Stadtviertel von Ashrafie und Ein Romani beschossen haben.
Nach unbestätigten Meldungen sind bei den Angriffen 28 Zivilisten getötet worden.
Inzwischen gibt es einen Waffenstillstand und die Radiostation der christlichen Partei der Phalangisten meldet heute Morgen, General Aslan, der Befehlshaber der syrischen Truppen, habe angeordnet, dass seine Soldaten nur schießen dürfen, wenn sie selbst beschossen werden.
Nach Schießereien in den frühen Morgenstunden vor Anbruch der Dämmerung war es am Vormittag in Beirut ruhig.
Bei einer Rundfahrt durch den christlichen Sektor sei
die christliche Milizen mit Maschinenpistolen im Anschlag an einer Straßensperre Autos kontrollierten.
200 Meter weiter waren die Rohre syrischer Panzer auf diese Szene gerichtet.
Der frühere Präsident Kamil Sharmoun, der auf dem Höhepunkt des Bürgerkrieges die einmarschierenden syrischen Truppen als Retter begrüßte, charakterisiert die gleichen Soldaten und Offiziere heute als Besatzungsarmee.
Und währenddessen bereitet sich das syrische Regime in Damaskus unter Präsident Assad auf Gegenmaßnahmen vor, deren Konsequenzen noch nicht zu übersehen sind.
Denn nach einem Bericht der in Beirut erscheinenden pro-syrischen Zeitung Al-Safir hat Präsident Assad die Auflösung der soeben erst formierten libanesischen Armee verlangt, weil diese Armee sich aus den rechtsgerichteten christlichen Parteien rekrutiert.
Assad wünscht auch für die Armee ein Gleichgewicht mit der anderen Hälfte der Bevölkerung, die aus Moslems besteht.
Die Libanesen schicken gestern eine Syne-Delegation nach Damaskus, aber offensichtlich blieben alle Bemühungen erfolglos.
Denn Präsident Assad sagte bei den Verhandlungen, wir wissen, dass libanesische Soldaten das Feuer auf syrische Streitkräfte eröffnet haben und wir sind sicher, dass diese Soldaten nur einem Befehl gehorchten.
Der syrische Präsident verlangt heute von den Libanesen die sofortige Exekution der verantwortlichen libanesischen Offiziere.
Es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die Libanesen das tun, was das Regime in Damaskus fordert.
Aber dann braucht man in diesem Land keine Fantasie, um sich vorzustellen, was dann passiert.
Nach dem Bericht der Zeitung Asafi erklärte Präsident Assad, wer den Frieden stört, wird bestraft.
Auf der Seite der Moslems übt man weiter Zurückhaltung.
Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sich auf dieser Seite Kräfte regen, die glauben, dass bald der Tag kommen werde, sich an den übermütigen Christen zu rächen.
Heute Vormittag sah ich in der Gegend der während des Krieges zerstörten Luxushotels zum ersten Mal seit dem Waffenstillstand vor 15 Monaten wieder draußen auf der Straße uniformierte Männer der muslimischen Morabitun-Kommandos.
Erwin Behrens berichtete aus Beirut.
Was kommt nach Tito?
Diese Frage wird seit Jahr und Tag in Ost und West eigentlich unermüdlich gestellt, neigt sich doch die Ära des 80-jährigen großen alten Mannes aus Jugoslawien unweigerlich am Ende zu.
In Belgrad werden für diese Zeit nun die Weichen gestellt.
Das Zentralkomitee des Bundes der Kommunisten tagt und bereitet den nächsten Parteitag vor.
Allmählich wird klarer, welche Kräfte nach dem Abtreten des Staatsgründers das Ruder übernehmen werden.
Hören Sie Gustav Kalupa.
Das Ämter- und Personenkarussell in Jugoslawien beginnt sich zu drehen.
Das nicht erst seit der Ankündigung zur Einberufung des Parteitages des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens für Anfang Juni dieses Jahres feststellbar.
die auf einem aussorglichen Plenum erfolgte.
Schon seit Wochen eilen bedeutende und unbedeutende Parteifunktionäre zu den an den Hebeln sitzenden Kaderschefs nach Belgrad, um hier ihre Aussichten zu sondieren und möglichst durch persönliche Kontakte zu verbessern.
Das ist nicht ganz einfach, da die Ämterotation erfahrungsgemäß eher auf der Horizontalen vor sich geht und nur ausnahmsweise obere oder untere Ränder an den Seiten erfasst.
Trotzdem dürfte gerade der kommende 11.
Parteitag der jüngeren Funktionärsschicht große Chancen eröffnen und das nicht nur als Folge der doch recht spürbaren Überalterung in den Spitzengremien der Partei.
Der 86-jährige Staats- und Parteichef Dieter wird sicher bemüht sein, auch personalpolitisch sein Werk abzusichern.
Dass der Korpulent des Slowenestane Dolans den Parteitag ankündigte, deutet auf seine sehr gefestigte Position in der Hierarchie.
Entsprechend dem kommunistischen Ritual stand dieses Recht bisher ausschließlich dem Parteichef persönlich zu.
Dieter delegiert aber offenbar besondere Aufgaben bereits an vertrauenswürdige Mitarbeiter.
Die der Öffentlichkeit bewegende Frage, wie wohl die künftige Parteispitze aussehen wird, scheint zu einem spannenden Gesellschaftsspiel geworden zu sein, obwohl auch darüber kaum Verlässliches gesagt werden kann, da Parteichef Dieter bisher jeden Parteitag im letzten Augenblick mit einem einsamen Entschluss überrascht hat.
Fest steht, dass prinzipielles Einverständnis über Abänderungen der höchsten Parteigremien bestünde, so Stanislas Dolans vor dem Plenum in Belgrad.
Erwartungsgemäß dürfte das Parteipräsidium von derzeit 48 Mitgliedern auf 24 verkleinert werden, um es operativer zu machen.
Präsident des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens bleibt Josip Broz Tito auf Lebenszeit, daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen, erklärte die kroatische KP-Führerin Milka Planits.
Ihnen wird ein Sekretär des Präsidiums zur Hand gehen.
Offen ist die Zahl der Sekretäre des Zentralkomitees.
Bisher waren es vier.
Was für die Bundesorganisation gilt, gilt auch für die Parteiorganisationen der einzelnen Republiken.
Eine Sonderstellung wird für die Armee erwartet.
Sie soll ihre Zahlplätze im Präsidium ohne Rücksicht auf dessen Verkleinerung behalten.
Alle Anzeichen deuten also auf Straffung und Festigung des eigenen sozialistischen Kurses Jugoslawiens.
dessen führender Kraft der KP laut Dollanz geschichtliche Verantwortung für die jugoslawische Gesellschaft zufällt.
Der Kurs der revolutionären Aktion, mit welchem eine liberale und eine Moskau-hörige Opposition ausgeschaltet werden konnten, wird fortgesetzt.
Ohne es besonders zu erwähnen, fällt die Tatsache auf, dass der 11.
Kongress des BDKJ genau 30 Jahre nach dem Bruch Titos mit Stalin stattfindet,
was letztlich die selbstbewussten Losungen und Parolen der jugoslawischen Kommunisten spiegeln.
Das war Gustav Kalupa aus Belgrad.
Von der Herrenabfahrt in Chamonix haben sie bis jetzt nichts versäumt.
Dieser Abfahrtslauf ist bis zu dieser Minute noch gar nicht gestartet worden.
Drei Minuten nach dreiviertel eins.
Wir kommen nun zu den Berichten unserer Kulturredaktion im ITAG-Journal.
Ein Orchester, ein Streichquartett und zahlreiche Solisten gastieren von heute bis einschließlich 28.
Februar bei den Tagen der russischen und sowjetischen Musik in Österreich.
Diese Veranstaltungsreihe findet im Rahmen des Kulturabkommens zwischen Österreich und der Sowjetunion statt.
Den Ehrenschutz haben Unterrichtsminister Sinovac und der sowjetische Botschafter in Österreich Michael Yefremov übernommen.
Walter Gellert berichtet.
Von den Orchestern aus Leningrad sind in Österreich vor allem die Philharmoniker bekannt.
Die Leningrader Symphoniker, das zweite Orchester im Verband der Leningrader Philharmonie, sind bei uns noch kein Begriff.
Stehen die Philharmoniker unter der Leitung von Eugen Mravinsky, so ist bei den Symphonikern Alexander Dimitrieff, ein Schüler Mravinskys Chefdirigent.
Dimitrieff hat übrigens in Wien ein Jahr ein Praktikum bei Karl Österreich an der Musikhochschule absolviert.
unterscheidet sich das Programm der Konzerte der Leningrader Symphoniker von dem der Philharmoniker.
Alexander Dimitriev... Im Prinzip besteht hier kein Unterschied.
Beide Orchester spielen sowohl klassische als auch moderne Komponisten.
Allerdings bemühen sich die Symphoniker, vor allem Leningrader Komponisten, dem Publikum vorzustellen.
Das Orchester spielt heute in Salzburg, morgen und Sonntag in Wien, am Montag in Graz und am Dienstag in Linz.
Auf dem Programm der Konzerte stehen Werke russischer Komponisten von Tchaikovsky, Prokofiev zu Svirnidov bis hin zu Shostakovich.
Von Shostakovich wird in den Wiener Konzerten die Kantate Die Legende Stenka Razin gespielt.
Dazu Alexander Dimitrieff.
Dieses Werk von Shostakovich ist eines der letzten des Komponisten.
Es wurde für Orchester, Chor und Solostimme geschrieben.
In Wien werden der Yurlov Chor und der von seinen Auftritten an der Wiener Staatsoper bekannte Bassist Yevgeny Nesterenko mitwirken.
Als Grundlage für das Werk diente das Epos über Stenkarazin und erfuhr durch den Komponisten eine sehr dramatische Behandlung.
Der Yurlov Chor tritt übrigens auch alleine auf und zwar am Mittwoch dem 15.
In Klagenfurt wird ein A Cappella-Konzert unter der Leitung von Juri Urchow bestritten.
Solist der Konzerte der Leningrader Symphoniker ist der Pianist Andrei Gavrilov.
Soloklavierabende bestreitet Wladimir Krajnev am Montag den 13. in Wien und am Mittwoch den 15. in St.
Pölten.
Das einzige Streichquartett, das sich aus Frauen zusammensetzt, ist das Prokofiev-Quartett, das schon vor einigen Jahren, aber nicht in der Besetzung, die jetzt in Österreich auftritt, hier bei uns gastiert hat.
Das Quartett spielt heute in Innsbruck, dann in Bregenz, Bludenz, zweimal in Wien und in Eisenstadt.
Wo liegen die Schwerpunkte im Repertoire des Quartetts?
Dazu Irina Listowa,
Das Quartett spielt sowohl klassische Musik, Mozart, Haydn, Beethoven, vor allem Schubert zählt zu den Lieblingskomponisten, aber auch sehr viel zeitgenössische Musik und hier natürlich auch die sowjetischer Komponisten wie Shostakovich, Prokofiev und auch die von Boris Tchaikovsky.
Ist die Musik Boris Tchaikovskys, Werke dieses Komponisten werden auch aufgeführt, von den großen sowjetischen Komponisten, etwa von Shostakovich, beeinflusst?
Irina Listowa.
Boris Tchaikovsky ist ein Schüler von Shostakovich und natürlich hat er eine große Einfluss auf ihn.
Boris Tchaikovsky ist ein Schüler von Shostakovich und dieser hat natürlich einen großen Einfluss auf ihn gehabt.
Man kann sagen, dass er einen ähnlichen Stil vertritt.
Allerdings lassen sich auch Einflüsse von Stravinsky und auch von Mussorgsky erkennen.
Ende Februar sind dann noch im Rahmen der Tage der russischen und sowjetischen Musik in Österreich Gastspiele sowjetischer Sänger an der Wiener Staatsoper geplant.
Und zwar in den Opern Carmen, Don Carlos und Boris Godunov.
Das war ein Beitrag von Walter Gelert.
Heute Abend wird Wissenschaftsminister Dr. Firnberg in der Wiener Secession die Kunstmesse 1978 eröffnen.
An dieser Messe, die bis zum 19.
Februar dauert, nehmen 21 Aussteller aus Wien, Salzburg, Kärnten und der Steiermark teil.
Hören Sie mehr von Heidi Grundmann.
Vor zwei Jahren, als international die Krise der Kunstmessen bereits heftig diskutiert wurde, wurde in Wien eine Kunstmesse, die Interkunst im Bauzentrum, gegründet.
Dann spaltete sich von dieser Messe eine zweite ins Künstlerhaus hinein ab, die K45, mit dem Resultat, dass im vergangenen Jahr in Wien zwei Kunstmessen zugleich stattfanden.
Daraufhin gab die erste Messe die Interkunst sozusagen ihren Geist auf.
Aber auch heuer wieder wird es in Wien zwei Kunstmessen geben.
Die K45, die am Mittwoch im Künstlerhaus eröffnet wird, und ab heute die Kunstmesse 78 in der Wiener Secession, die von der Secession zusammen mit dem Verband österreichischer Galerien moderner Kunst veranstaltet wird.
Dieser Verband hatte im September 1977 seine erste Generalversammlung und zählt inzwischen fast 30 Mitglieder.
Bei der Kunstmesse 78 will man sich jetzt zum ersten Mal gemeinsam der Öffentlichkeit präsentieren und zugleich in einer Art von Leistungsschau des österreichischen Kunsthandels, wenn möglich, neue Publikumsschichten erschließen.
Ausländische Galerien sind im Gegensatz zur K45 nicht geladen.
John Seiler, Vorsitzender des Verbandes österreichischer Galerien moderner Kunst,
Sollte in Zukunft die Möglichkeit sein, die ersten und besten Galerien des Auslandes zu gewinnen, in Österreich auszustellen, werden wir natürlich interessiert daran.
An was wir nicht interessiert sind, ist, Zweit- und Drittrangige Aussteller nach Wien zu bringen, sodass bei uns ein falscher Informationsstand eintritt und dass man also
falsche Vorstellungen von dem hat, was im Ausland die bedeutende oder wichtige Kunst ist.
Das hängt natürlich im Besonderen damit zusammen, dass es überhaupt eine wichtige Aufgabe dieser Messe ist, eine Information an das Publikum zu geben und eine erzieherische Funktion zu haben, neben der kommerziellen.
Das ist auch der Grund, warum wir so sehr viele Einzelausstellungen und Personalausstellungen haben, weil sie viel eher geeignet sind, ein Verständnis für die zeitgenössische Kunst zu entwickeln.
Abgesehen davon, dass es sehr fraglich ist, ob die Kunstmesse 78 einen Eindruck davon vermittelt, was in Österreich wichtige Kunst ist, kann es mit der erzieherischen Funktion nicht gar so schwierig werden.
Fehlen doch in der Messe in der Secession und man darf annehmen auch im Galerieverband gerade solche Galerien, die sich mit aktuellen, also schwieriger zu erfassenden Tendenzen beschäftigen.
Damit es auch unter den Teilnehmern keine Aufregung gibt, wurden die Keuen verlost.
Für die Einheitlichkeit der Keuenbeschriftung ist die Sezession zuständig, genauso übrigens wie für das Plakat und das Ausstellungspersonal.
Sezessionspräsident Hermann Peinitz leitet das Recht, ja die Pflicht zu der Unterstützung, die die Sezession dem Galerienverband bei dieser Messe leistet, aus den Sezessionsstatuten ab.
Man kann das bereits aus dem ersten Satz der Statuten der Sezession ableiten,
wo vermerkt ist, dass die Hauptaufgabe der Secession darin besteht, dass die Hebung des Sinnes für bildende Kunst erfolgen soll durch die Tätigkeit der Wiener Secession.
Und ich glaube, dass diese Kunstmesse, also überhaupt jede Kunstveranstaltung dieses Ausmaßes zur Hebung des Sinnes in der österreichischen Bevölkerung für die bildende Kunst beiträgt.
Dass die Hebung des Sinnes für die bildende Kunst nicht unbedingt mit einer Hebung des Sinnes für den Kunsthandel gleichzusetzen ist, diese Bedenken kamen den in der Secession vereinigten Künstlern gar nicht.
Sie hoffen, dass die Messe zum Nutzen der Künstler zu einem Treffpunkt aller an der Kunst Interessierten und mit ihr Beschäftigten werden wird.
Weit von sich weisen alle an der Kunstmesse 78 in der Secession Beteiligten den Verdacht, es könnte sich hier um ein Konkurrenzunternehmen zur K45 im Künstlerhaus handeln.
Kleine, bei einer Pressekonferenz in der Secession anklingende Seitenhiebe auf den nicht ehrenamtlichen Initiator der K45, Herbert Gras, auf den Rang der dort teilnehmenden Galerien usw.
waren wohl nur zum Weghören gedacht.
Sie hören einen Bericht von Heidi Grundmann und wir schließen das Journal dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Österreich.
In einem Auftrag des Finanzministeriums erstellten Studie werden Mängel im Bereich des Gesundheitswesens kritisiert.
Dabei wird vor allem auf mangelnde Gesetzgebungskompetenzen hingewiesen, wodurch beim Bau von Krankenhäusern zu wenig koordiniert geplant werde.
Weiters wird die Gründung von Einkaufsgemeinschaften vorgeschlagen, um die Kosten bei der Beschaffung medizinischer Präparate und Apparaturen zu senken.
Ferner wird angeregt, die Sondergebühren für Primärärzte abzuschaffen und dafür ihre Gehälte zu erhöhen.
Die österreichische Leistungsbilanz, das ist die Summe von Handelsbilanz, Dienstleistungsbilanz und Transferbilanz, hat im vergangenen Jahr mit einem Defizit von 49 Milliarden Schilling abgeschlossen.
Damit ist das Defizit im Vergleich zum Jahre 1976 um 77 Prozent gestiegen.
Die Währungsreserven Österreichs haben sich um 10 Milliarden auf 60 Milliarden Schilling verringert.
Eine im Auftrag des Österreichischen Arbeiterkammertages durchgeführte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass im Zeitraum 1970 bis 1977 ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wirtschaftswachstum und Einkommensentwicklung der Arbeitnehmer bestanden habe.
Das reale Brutto-Nationalprodukt hat sich um durchschnittlich 4 Prozent jährlich erhöht.
Auch die Einkommen der Arbeitnehmer haben in diesem Ausmaß zugenommen, wenn man Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge und Kaufkraftverlust berücksichtigt.
Von allen Mitgliedsländern der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sind im vergangenen Jahr die Preise in der Schweiz und in der Bundesrepublik Deutschland am langsamsten gestiegen.
Die durchschnittliche Inflationsrate aller 24 Mitgliedsländer betrug 8,3 Prozent.
1975 waren es noch 11,4 Prozent.
Österreich liegt mit 4,6 Prozent Preissteigerung am unteren Ende der Skala.
Bundesrepublik Deutschland.
In Hamburg ist die Tagung der Sozialistischen Internationale am Vormittag zu den Schlussberatungen zusammengetreten.
Hauptthema der Konferenz war das weltweite Problem der Arbeitslosigkeit.
Kanada.
Die Regierung in Ottawa hat 13 sowjetische Diplomaten, das ist fast die Hälfte des gesamten diplomatischen Personals der Sowjetunion in der kanadischen Hauptstadt, ausgewiesen.
Außenminister Jameson sagte dazu, die Diplomaten seien in die folgenschwerste Spionageaffäre verwickelt, die seit dem Zweiten Weltkrieg in Kanada aufgedeckt worden sei.
Er gab bekannt, dass der Spionagering versucht habe, den Sicherheitsdienst der kanadischen Polizei zu unterwandern.
Schweiz.
Der israelische Ministerpräsident Begin hat heute seinen Besuch in Genf beendet.
Begin hat sich zu einem neuen Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Sadat bereit erklärt, meinte aber, die Initiative müsse von Sadat ausgehen.
Und wir sind mit diesen Kurzmeldungen jetzt am Ende des Mittagschanals.
Übrigens, der Abfahrtslauf der Herren in Chamonix ist nun endgültig abgesagt worden.
Sie haben nichts versäumt.
Für Redaktion und Technik des Mittagschanals aber verabschiedet sich Lise Vögel.
Einblendung: John Sailer, Hermann Painitz
Mitwirkende:
Grundmann, Heidi [Gestaltung]
, Sailer, John [Interviewte/r]
, Painitz, Hermann Josef [Interviewte/r]
Datum:
1978.02.10 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Secession [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten