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KI-generiertes Transkript
mit Aktionar.
Guten Tag meine Damen und Herren, zwölf Uhr am Mikrofon Frank Rocker.
In unserer heutigen Mittagsinformation planen wir einen Bericht aus dem fernen Osten.
Wir haben ein Telefongespräch mit Dieter Doelken in Tokio angemeldet und werden versuchen Näheres über die verschiedenen Meldungen zum Tod Mao Zedongs und zur Alarmbereitschaft der chinesischen Streitkräfte erfahren.
Wir erhielten zu diesem Thema auch noch ein Fernschreiben aus Hongkong.
Weitere Auslandsberichte beschäftigen sich mit dem Besuch des sowjetischen Parteichefs Brezhnev in Jugoslawien und mit der Einigung zwischen Großbritannien und Malta über die Stationierung britischer Streitkräfte auf der Mittelmeerinsel.
Aus dem Inland bringen wir einen Beitrag über die Präsentation der Memoiren von Alt-Bundeskanzler Klaus.
Sie hören unsere Inlandspresse-Schau, einen Bericht über das Grundsatzreferat von Vizekanzler Heuser auf dem ÖGB-Kongress
und über die Übergabe eines Serioangiografie-Gerätes für die Wiener Herzklinik.
Das Kulturmagazin ergänzt das Programm und zu Beginn Nachrichten und Wetter gelesen von Willi Heuer.
China.
Radio Peking hat heute in seinen Sendungen zum ersten Mal die Gedanken Mao's nicht ausgestrahlt.
Das fiel insofern auf, als diese Sendungen um 7.30 Uhr und um 21 Uhr Ortszeit täglich zum ständigen Programm des chinesischen Rundfunks gehören.
Nach Angaben des Pekinger Korrespondenten der Agence France-Presse weist im Übrigen in der chinesischen Hauptstadt nichts auf die Richtigkeit der japanischen Rundfunk- und Fernseh- und Pressemeldungen über eine Urlaubsperre für die chinesischen Soldaten hin.
In den Straßen Pekings sind auch heute wie gewöhnlich Angehörige aller drei Waffengattungen zu sehen, die offensichtlich auf Urlaub sind.
Auch von irgendwelchen Spannungen ist nichts zu bemerken.
Die Wachen vor den Botschaften und öffentlichen Gebäuden wurden nicht verstärkt.
Vietnam.
Die gesamten amerikanischen Streitkräfte in Südvietnam werden von morgen 10 Uhr mitteleuropäischer Zeit an für 12 Tage in Alarmbereitschaft versetzt.
Das amerikanische Oberkommando in Saigon begründete diese Maßnahme mit einer möglichen Intensivierung der Feindtätigkeit.
Es wird befürchtet, dass die Nordvietnamesen und der Vietcong versuchen könnten, die Präsidentenwahlen am 3.
Oktober zu stören, bei denen Präsident Van Thieu als einziger Kandidat auftritt.
Es wurde Alarmstufe 3 angeordnet, die als vorsorgliche Sicherheitsmaßnahme gedacht ist.
Alarmstufen 2 und 1 sind für den Fall unmittelbar bevorstehender oder bereits begonnener Angriffe vorgesehen.
Jugoslawien.
Präsident Tito und sein sowjetischer Gast, Parteichef Brezhnev, setzen heute in Belgrad ihre politischen Gespräche fort.
Den Unterredungen wurden zahlreiche jugoslawische und sowjetische Persönlichkeiten beigezogen.
Auf dem Programm Brezhnevs steht heute auch eine Rede vor Arbeitern einer Elektrogerätefabrik.
Tito und Brezhnev werden anschließend in das Jagdhaus des jugoslawischen Präsidenten in der Nähe Belgrads reisen, wo die Konsultationen morgen fortgeführt werden.
Bei einem Bankett hat Brezhnev gestern Abend die nach ihm benannte Doktrin der begrenzten Souveränität der einzelnen kommunistischen Staaten sowie die Gefahr einer sowjetischen Invasion auf den Balkan als verleumderische Erfindungen bezeichnet.
Präsident Tito und der rumänische Staats- und Parteichef Ceausescu werden möglicherweise in der kommenden Woche zu einem Meinungsaustausch zusammentreffen.
Wie in Belgrad verlautet, ist von rumänischer Seite der Wunsch nach einem solchen Treffen geäußert worden, bei dem die Ergebnisse des Brezhnev-Besuches in Jugoslawien im Mittelpunkt der Erörterung entstehen dürften.
Die Gespräche sollen an der Grenze stattfinden.
Der letzte Meinungsaustausch zwischen Tito und Ceausescu fand Anfang November vorigen Jahres in Jugoslawien statt.
Österreich.
Der belgische König Baudouin und Königin Fabiola setzen heute ihren Staatsbesuch in Österreich mit einem Aufenthalt in Salzburg fort.
Dem Königspaar wurden Geschenke des Landes und der Stadt Salzburg überreicht.
Bei dieser Gelegenheit teilte Außenminister Dr. Kirchschläger vor Journalisten mit, dass er gestern zu einem Meinungsaustausch mit seinem belgischen Amtskollegen Armel zusammen getroffen ist.
Themen waren die wirtschaftliche Entwicklung in Europa, die UNO-Generalversammlung und die politische Situation in Europa und der Welt.
Das belgische Königspaar besucht heute ferner Mozarts Geburtshaus und besichtigt das Schloss Hellbrunn.
Im Stadtkern Chorneuburgs kam es heute Vormittag zu einer schweren Gasexplosion.
Der 60-jährige Schneidermeister Johannes Lanzar erlitt dabei lebensgefährliche Brandverletzungen im Gesicht und an den Händen.
Zwei Arbeiter der Stadtgemeinde Korneuburg wurden ebenfalls schwer verletzt.
Die Explosion dürfte dadurch ausgelöst worden sein, dass ein Caterpillar bei der Neuverlegung von Gasrohren die Zuleitung beim Hause des Schneiders beschädigt hatte.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Bundestag in Bonn setzt heute seine Beratungen über den Sozialbericht 1971 fort, der gestern von Arbeitsminister Arendt vorgelegt wurde.
Arendt erklärte dazu, die SPD-FDP-Regierung habe bereits in der ersten Hälfte der Legislaturperiode mehr sozialpolitische Vorhaben verwirklicht oder eingeleitet als andere Bundesregierungen in einer ganzen Legislaturperiode.
Die CDU-CSU-Opposition kritisierte am vorgelegten Sozialbericht vor allem das Fehlen klarer Prioritäten und Aussagen über die finanziellen Auswirkungen der Reformvorhaben.
In der Fragestunde will die Opposition heute vor allem den Stand der Verhandlungen mit der DDR nach dem Abbruch der Berlin-Gespräche der beiden Staatssekretäre Bahr und Kohl zur Sprache bringen.
Die Deutsche Ausgleichsbank soll in Zukunft nicht nur in Fragen der Vermögensbildung tätig werden, sondern auch die Aufgaben des Bundes im Umweltschutz finanzieren.
Dies sieht ein Gesetzentwurf vor, den das Bonner Arbeitsministerium in Kürze den Wirtschaftsverbänden zur Stellungnahme zuleiten wird.
Die Deutsche Kommunistische Partei versucht nach dem Treffen von Bundeskanzler Brandt mit dem sowjetischen Parteisekretär Brezhnev neuerlich für eine Aktionseinheit zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten in der Bundesrepublik zu werben.
Das Präsidium der Deutschen Kommunistischen Partei erklärte, es gebe keinen plausiblen Grund, weshalb sozialdemokratische und kommunistische Arbeitnehmer, Betriebsräte und Vertrauensleute ungeachtet ideologischer Gegensätzlichkeiten nicht das Gleiche wie Brandt und Brezhnev tun und in Aktionseinheit für die Lebensinteressen der arbeitenden Menschen handeln sollten.
Belgien.
Norwegen hat die Vorschläge der EWG für die Übergangsperiode zwischen der Unterzeichnung des Beitrittsabkommens und dem Eintritt in den gemeinsamen Markt am 1.
Jänner 1973 akzeptiert.
Der norwegische Bevollmächtigte für die Beitrittsverhandlungen, Botschafter Sommerfeld, erklärte nach Beratungen mit den stellvertretenden Außenministern der EWG-Staaten, Norwegen werde wahrscheinlich ebenso wie die übrigen Beitrittskandidaten Ende 1971 unterzeichnen.
Kanada.
Der französische Außenminister Schumann, der gestern zu einem offiziellen Besuch in Kanada eingetroffen ist, nimmt heute in Ottawa seine Besprechungen mit Premierminister Trudeau und Außenminister Schaap auf.
Themen der Besprechungen sind die Weltwährungskrise, die Aufnahme der Volksrepublik China in die Vereinte Nationen, sowie die Entwicklungen innerhalb der Nordatlantischen Allianz.
Schumann wird sich heute Abend zur Teilnahme an der Unaufallversammlung nach New York begeben.
Italien.
Ministerpräsident Colombo hat dem Präsidenten der EWG-Kommission Malfatti mitgeteilt, dass die italienische Regierung für eine europäische Gipfelkonferenz eintritt.
Dies meldet heute das christlich-demokratische Organ Il Popolo.
Nach Auffassung Roms müsste eine Begegnung der Regierungschefs der 6.
Gemeinschaft gut vorbereitet werden.
Zwei italienische Textilfirmen haben ein Verfahren gegen Arbeitsminister Cattin gefordert, weil er der linksgerichteten Wochenzeitung L'Espresso im vergangenen Februar eine Aufstellung von Unternehmen geliefert hat, die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befanden.
Ein Parlamentsausschuss wird den Fall untersuchen.
Nach einer Aussage des italienischen Generalstaatsanwaltes wird sich der Minister voraussichtlich wegen Geheimnisbruchs zu verantworten haben.
Zwei Italienerinnen kamen im Adria Badiort Cattolica ums Leben, als in der Küche eines Restaurants eine Gasflasche explodierte.
Neun Personen mussten zum Teil schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden.
Das Lokal wurde völlig zerstört.
Die Polizei vermutet, dass die explodierte Gasflasche undicht war.
Schweiz.
In einer Volksabstimmung werden am Wochenende 134.000 Wahlberechtigte des Kantons Basel darüber entscheiden, ob der Flughafen Basel-Mühlhausen erweitert werden soll.
Ein Ausbauplan sieht den Bau einer vier Kilometer langen Landebahn vor, wozu Investitionen von etwa 100 Millionen Schilling erforderlich wären.
Diese Summe müsste allein vom Kanton Basel aufgebracht werden.
Der Flugplatz, der an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich liegt, hat einen in der Welt einmaligen binationalen Status.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Der Hochdruckeinfluss wird in Österreich schwächer.
Eine über Westeuropa liegende Störungszone nähert sich in abgeschwächter Form dem Alpenraum und wird morgen auch unser Bundesgebiet streifen.
Die Vorhersage für heute und die kommende Nacht.
Wolkenlos bis heiter.
Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad.
In freien Lagen und auf den Bergen lebhafte südliche Winde.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 10 Grad.
Die Prognose für morgen Freitag.
Nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder im Osten und Südosten meist noch heiter.
Auch im übrigen Bundesgebiet teilweise sonnig.
Im Laufe des Tages jedoch im Allgemeinen zunehmende Bewölkung.
Im Westen entlang des Alpenhauptkammes einzelne gewittrige Regenschauer.
In freien Lagen und auf den Bergen mäßige bis lebhafte Winde aus Südwest bis West.
Tageshöchsttemperaturen 18 bis 24 Grad.
Die Werte von 12 Uhr.
Wien, wolkenlos, 22 Grad, Südostwind, Geschwindigkeit 10 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 22, Südost, 20.
Linz, wolkenlos, 16 Grad, Südwind, 2 Kilometer.
Salzburg, heiter, 22 Grad, Windstille.
Innsbruck heute 21 Grad, Südwestwind 2 Kilometer.
Bregenz heute 17, Südwest 2.
Graz wolkenlos 18, Ost 10 und Klagenfurt wolkenlos 14 Grad, Südostwind Geschwindigkeit 10 Kilometer pro Stunde.
Während dieser kurzen Musikpause wurde ich mit Tokio verbunden mit Herrn Dieter Dölken.
Guten Tag, Herr Dölken.
In Europa kursieren seit 48 Stunden die Meldungen über den Tod Mao Zedongs, über Alarmbereitschaft der chinesischen Streitkräfte und so weiter und so weiter.
Die werden teils dementiert, teils bestätigt.
Was hört man in Tokio bzw.
was können Sie uns dazu berichten?
In Tokio, wo man die Lage in der benachbarten Volksrepublik China besonders aufmerksam beobachtet, hat man sich heute amtlicherseits und auch von den privaten Quellen, das heißt der Presse und dem großen Rundfunkkonzern, zu der Meinung durchgerungen, dass offenbar nicht von einem Tod eines der bekanntesten chinesischen Führer gesprochen werden kann, selbst nicht wohl von Krankheit.
Diese Dinge werden von amtlichen chinesischen Stellen in Peking, die den Japanern
keine Zweifel mehr hat.
Ebenso wenig glaubt man an innenpolitische Unruhe, wohl aber an eine beträchtliche Zunahme der Spannungen an der chinesisch-sowjetischen
Was bedeutet also die Alarmbereitschaft der chinesischen Streitkräfte auf diese Spannungen an der sowjetisch-chinesischen Grenze hin?
Diese Alarmbereitschaft der chinesischen Streitkräfte, die Sie erwähnten, ist ganz offenkundig geworden dadurch, dass japanische Abhördienste auch nach Mitteilung gewisser amtlicher Stellen Funksprüche in den letzten Tagen aufgefangen haben.
die von dem Oberkommando der chinesischen Volksarmee in alle Wehrbereiche geschickt wurden und zwar erstaunlicherweise unverschlüsselt.
Diese Funksprüche besagten, es sei sofort eine Urlaubssperre zu verhängen und sämtliche schon im Lande befindlichen Urlauber müssten sofort zu ihren Einheiten zurückgerufen werden.
Ein japanischer Presseberichterstatter in Peking hat heute gemeldet, dass seit der Unterzeichnung des Berlin-Abkommens zwischen der Sowjetunion und den drei Westmächten die Stärke der sowjetischen Grenzgarnisonen vor allem im Nordosten der Grenze, das heißt also in der äußersten ostasiatischen Ecke, zugenommen habe.
Und einige Beobachter in Tokio gehen sogar davon aus,
dass die Stärke der sowjetischen Garnisonen sich verdoppelt habe und dass in Peking eine aktuelle Befürchtung vor einer Intervention herrsche.
Man befürchtet also eine sowjetische Intervention in China.
Kam es zu Zwischenfällen an der sowjetisch-chinesischen Grenze?
Offensichtlich in den letzten Monaten in diesem Abschnitt der Nordostgrenze und auch zwischen sowjetischen und chinesischen Schiffen auf dem Amur-Fluss
eine ganze Reihe von Zwischenfällen gegeben, die in diesem Ausmaße bisher nicht bekannt waren.
Nun ist aber Brezhnev, der Parteichef, zurzeit in Belgrad und es ist ja doch nicht anzunehmen, dass Moskau sich zu irgendeinem Schritt nun entschließen würde, solange der oberste Parteichef nicht im Lande ist.
Das kann von Fuchs aus nicht eingesetzt werden.
Denn hier in Tokio können die Amtlichen und zumal die Nichtamtlichen Stellen nur das verfolgen, was sich in China selbst tut.
wobei im Gegensatz zu manchen Ländern ja Tokio über keinerlei amtliche Beziehungen zur Volksrepublik China verfügt und somit angewiesen ist auf eine ganze Reihe allerdings sehr sorgfältig ausgewerteter Quellen, zu denen vermutlich in diesen Stunden auch die Delegationen von japanischen Politikern, d.h.
von Reichstagsabgeordneten mit dem ehemaligen Außenminister Fujiyama an der Spitze und von sehr berühmten und bekannten und einflussreichen Industriellen gehört,
Herr Dölken, vielen Dank für dieses Gespräch.
Soweit also das Gespräch mit Dieter Dölken in Tokio.
Nun, die Beobachter in Hongkong in der britischen Kron-Kolonie sind anderer Meinung über die Frage, ob der Vorsitzende Mao tot oder schwer krank ist oder nicht.
Fest steht jedoch, dass die Massenkundgebungen und die Parade zum chinesischen Nationalfeiertag am 1.
Oktober offiziell abgesagt wurden.
dass alle zivilen und militärischen Flüge innerhalb Chinas seit einigen Tagen eingestellt sind.
Der chinesische Botschafter in Paris und die amtliche Nachrichtenagentur Neues China haben entschieden Nachrichten in Abrede gestellt, wonach Mao krank sein könnte.
Im Gegenteil, er befinde sich bei ausgezeichneter Gesundheit.
Zu den jüngsten Entwicklungen in der Volksrepublik China übermittelte uns Werner Mückenburg einen fernschriftlichen Bericht, den wir nun verlesen.
Es scheint sicher zu sein, dass in Peking gegenwärtig in Vorbereitung des seit langem überfälligen Nationalkongresses harte Kämpfe um die Macht stattfinden.
Aus Zeitungsmeldungen und einem Kommentar des Pekinger Parteiorgans Rote Fahne geht hervor, dass in diesen Tagen der vertraute Mao Zedongs und führende Parteiteoretiker Chen Po-ta seiner Ämter enthoben und entmachtet worden ist.
Überraschend erschien sein Bild nicht mehr unter den 28 Fotos von Mitgliedern und Kandidaten des Politbüros, die anlässlich der bevorstehenden Feiern zum 1.
Oktober in Presseorganen, auch außerhalb Chinas, veröffentlicht worden sind.
Chen Po-ta war bis zu seinem Sturz nach Mao Tse-tung, Lin Piao-hu und Chu En-lai der viertmächtigste Mann in Peking.
Mitte der 60er Jahre war er besonders dadurch hervorgetreten, dass er den Vorsitz der Kulturrevolutionsgruppe im Zentralkomitee in Peking übernahm.
Mit seiner Stellvertreterin, Mao Zedongs Frau, Chiang Ching, war er verantwortlich für den Ablauf der Kulturrevolution, die im Auftrage Mao Zedongs China an den Rand des Chaos führte.
Noch im Frühjahr 1969 gehörte er zu der aus fünf Mitgliedern bestehenden Elitegruppe in Peking, die den ständigen Ausschuss des Politbüros bildete.
Jean Potin, der in den 30er Jahren zum Vertrauensmann und politischen Sekretär Mao Zedongs aufgestiegen war, galt als bedingungsloser Anhänger des Vorsitzenden und hatte seit 1958 bereits großen Einfluss, nachdem er zum Chefredakteur des Parteiorgans Rote Fahne aufgelückt war.
Seine ganze Arbeit widmete er der ideologischen Rechtfertigung der Lehre Mao Zedongs und dessen Erhöhung zum führenden Theoretiker des Marxismus-Leninismus.
Politische Beobachter glauben, dass mit dem Sturz von Chen Po-tah der Einfluss Chuen-lai weiter gestiegen ist.
Man hält es für möglich, dass die Entmachtung von Chen Po-tah auch einen Machtverlust für Mao selbst bedeuten könnte.
Andererseits vertritt man jedoch die Ansicht, dass der Sieg der Gemäßigten über die Aktivisten der Kulturrevolution von Mao gefordert worden war,
nachdem die Ereignisse der Kulturrevolution weit über ihre ursprünglichen Ziele hinausgeschossen waren und ihre funktionäre Disziplin und Ordnung ignorierten.
Chen Pota dürfte damit zu denen gehören, die nur für ihre Fehler während der Kulturrevolution bestraft worden sind.
Auch die Stellung Kang Shengs, des fünften Mannes im ständigen Ausschuss des Politbüros und ebenfalls ein Aktivist der Kulturrevolution, erscheint gefährdet.
Weitere Aufschlüsse über die neuen Machtverhältnisse in Peking werden vom schon lange angekündigten, aber immer wieder hinausgeschobenen Nationalkongress erwartet.
Alle Beobachter stimmen jedoch darin überein, dass die Position von Ministerpräsident Chu Enlai durch sein Bündnis mit Lin Piao und der Armee stärker ist denn je.
Das war ein fernschriftlicher Bericht von Werner Mückenburg.
Der sowjetische Parteichef Brezhnev, der gestern auf dem Flughafen von Belgrad fast mit dem für ein Staatsoberhaupt vorgesehene Zeremonial empfangen worden war, setzte heute seinen Besuch in Jugoslawien fort.
Noch gestern Abend appellierte er an die Kommunisten in Jugoslawien gemeinsam für Frieden, Sozialismus und Kommunismus zu kämpfen.
Er fügte hinzu, dass die nach ihm benannte Doktrin der beschränkten Souveränität eine verleumderische Erfindung jener Kreise der Welt sei, die eine positive Entwicklung der Beziehungen zwischen der UdSSR und Jugoslawien verhindern wollen.
Staats- und Parteichef Tito wies seinerseits mit Nachdruck auf die jugoslawische Politik der Blockfreiheit hin.
Die ersten Gespräche zwischen Tito und Brezhnev wurden bereits gestern unter vier Augen geführt.
Gustav Kalupa berichtet dazu aus Belgrad.
Vorsichtigem Optimismus, Staunen, aber auch erhöhte Wachsamkeit löste die erste Gesprächsrunde zwischen Parteichef Brezhnev und Tito in politischen Kreisen Jugoslawiens aus.
Die Marschrichtung Brezhnevs spiegelte sich auch deutlich für die Öffentlichkeit.
In den ersten Trinksprüchen
die beide Parteichefs während eines Gala-Dieners wechselten.
Während der jugoslawische Partei- und Staatschef Tito immer wieder die Gleichberechtigung beschwor und die staatlichen Beziehungen zwischen Jugoslawien und der UdSSR in den Vordergrund stellte, verband Brezhnev Staats- und Parteibeziehungen, indem er die Gültigkeit der Belgier-Deklaration von 1955 bestätigte und gleichzeitig die Erfüllung der Moskau-Deklaration von 1956 forderte.
Obwohl Belgrad mit Genugtuung die längst überfällige Bestätigung der Belgrader Deklaration durch Brezhnev registrierte, welche die staatlichen Beziehungen im Sinne der Anerkennung des eigenen Weges Jugoslawiens und seiner spezifischen gesellschaftspolitischen Formen regeln, wirkte die Einmahnung der Moskau-Deklaration doch wie eine Rüge für einen schlechten Schüler im Marxismus-Leninismus, der die Parteibeziehungen zum großen Bruder vernachlässigt.
Unsere Grundinteressen sind die gleichen.
Wir tragen eine gemeinsame Verantwortung im Kampf für den Frieden, den Sozialismus und den Kommunismus, mahnte Brezhnev, womit er die jugoslawischen Kommunisten an ihre internationalistischen Verpflichtungen im Weltkommunismus erinnerte, die Moskau bekanntlich im eigenen Sinne interpretiert.
Geschickt verknüpfte der sowjetische Parteichef freundschaftliche und brüderliche Gefühle
die Russland und Jugoslawien schon seit jeher verbinden würden, mit der Forderung, diese auch in Daten umzusetzen, die ihren Ausdruck in vertieften und regelmäßigen Beziehungen der beiden kommunistischen Parteien und Regierungen finden müssten.
Er verschwieg auch nicht die ernstlich getrübten Beziehungen in den letzten Jahren, aber wir wären keine Kommunisten und Internationalisten, so Brezhnev wörtlich, wenn wir nicht die großartigen Horizonte der Gegenwart erfassen würden.
Entschieden wandte sich Presnev gegen Kräfte, die sich nicht scheuten, die Entwicklung der sowjetisch-jugoslawischen Beziehungen zu stören und einen Keil zwischen beide Länder zu treiben.
Presnev bezeichnete die Existenz seiner Doktrinen von einer beschränkten Souveränität und die Absicht sowjetischer Armeen auf den Balkan zu ziehen als Märchen.
Gleichzeitig vergaß er aber nicht darauf zu verreisen, dass die gleichen Kräfte behaupteten, Jugoslawien wäre eine graue Zone und der Absichtige nach dem Westen abzuwandern.
Die geschickte Mischung von Entgegenkommen, Behauptungen, Dementis und Mahnungen Brezhnevs scheinen selbst während des großen Gala-Empfangs im Regierungsgebäude Neu-Belgrad, den Tito gestern Abend zu Ehren seiner Gäste veranstaltet hatte, nachgewählt zu haben.
Während Brezhnev am Tisch der prominent Jovial-Konversation führte und selbst sein Vis-a-Vis-ZK-Sekretär Mirko Todorovic ins Gespräch zog, der im August 1968 den Behördenmassen Belgrads vor Ausschreitungen zurückhielt,
So weit der Bericht von Gustav Kalupa aus Belgrad.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12.24 Uhr.
Im Mittelpunkt des heutigen Vormittags stand auf dem in Wien tagenden 7.
Bundeskongress des ÖGB ein Referat von Vizekanzler Ingenieur Häuser, der gleichzeitig auch Vizepräsident des ÖGB ist.
Häuser beschäftigte sich mit sozial- und gesellschaftspolitischen Fragen, darunter zum Beispiel mit Problemen der Krankenversicherung.
An das Referat Häusers schloss sich eine Diskussion, die unmittelbar vor 12 Uhr mit einem Schlusswort des Referenten beendet wurde.
Aus dem Konzerthaus in Wien berichtet über den ÖGB-Kongress Johannes Fischer.
Sozialminister und Vizekanzler Häuser stellte an die Spitze seines Referates die Feststellung, Sozialpolitik sei ein wichtiger Bereich der Gesellschaftspolitik.
Im eher theoretisch gehaltenen ersten Teil seines Referates ging der Redner dann ganz allgemein auf das Problem der Machtverteilung innerhalb der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten ein und betonte, Sozialpolitik verfolge im Grunde heute die gleichen Zielsetzungen wie vor 100 Jahren.
Häuser unterstrich dabei die seiner Meinung nach noch immer existierende Zweiteilung der Gesellschaft in Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Konkret nannte Häuser als Ziele der Sozialpolitik die Verbesserung des Arbeitsrechtes, die Sicherung des Arbeitsplatzes und die soziale Familienpolitik.
Der Vizekanzler kam dann auf die in der letzten Zeit heftig umstrittenen Lohnnebenkosten zu sprechen.
Unternehmer und politische Gruppen vertreten und verfolgen in letzter Zeit verstärkt die Forderung nach Eindämmung der Lohnnebenkosten.
Lohnnebenkosten aber sind die materielle Grundlage für die sozialpolitischen Rechte der Arbeitnehmer.
Sie sind die Voraussetzung für die Leistung im Bereich der sozialen Sicherheit.
Eindämmung der Lohnnebenkosten wäre daher gleichbedeutend mit Einschränkung der Sozialleistungen und damit einer Minderung des Lebensstandards der Arbeitnehmer.
Gegen eine solche Einschränkung der erworbenen sozialen Rechte der Arbeitnehmer, das sei hier deutlich ausgesprochen, wird sich der österreichische Gewerkschaftsbund mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu wehren wissen.
Im weiteren Verlauf seiner Rede bekannte sich der Sozialminister zwar zur Zusammenarbeit der gesellschaftlichen Kräfte, ließ aber auch die seiner Meinung nach noch immer auftretenden Schwierigkeiten bei dieser Zusammenarbeit nicht unerwähnt.
Diesen Zielsetzungen wird es auch dienlich sein, wenn man aufhört mit den Verteufelungen der Gewerkschaften, wenn man damit aufhört, bei jedem Aufzeigen von Vorrechten und Bevorzugungen wirtschaftlich und gesellschaftlich bessergestellter Gruppen
bei Aufzeigen von Benachteiligungen der Arbeitnehmer und Sozialschwächeren den Gewerkschaften Klassenkampf vorzuwerfen und zu versuchen, ihre Forderungen als marxistische Politik zu diffamieren.
Dies umso mehr, wenn man seine eigene Interessenswahrung, seine eigenen gesellschaftlichen Ziele, seine eigenen Gruppenvorteile motiviert und tarnt als eine Notwendigkeit der Wirtschaft.
Vehement forderte Häuser dann die Kodifikation des Arbeitsrechtes und meinte, die Arbeitsrechtskommission habe seit 1967 schon zu lange ohne Ergebnis getagt.
Er kündigte dann die gesetzliche Verankerung der Kollektivverträge noch für das kommende Jahr an und bezeichnete eine Teilkodifikation des Arbeitsrechtes als nah und eine Gesamtkodifikation als Fernziel seiner Bestrebungen.
Häuser ging im letzten Teil seiner Rede besonders auf die Leistungen seines Ressorts und hier im Speziellen auf die Verbesserungen auf dem Gebiet der Sozialversicherung ein, was bei der Fraktion der christlichen Gewerkschafter einigen Unmut hervorrief.
In der anschließenden Diskussion betonten dann auch die Vertreter dieser Fraktion, die Abgeordneten Wedenig und ÖGB-Vizepräsident Altenburger, die Evolution der Sozialversicherung in den vergangenen Jahren und hoben ganz besonders die, wie sie erklärten, äußerst verdienstvolle Tätigkeit der früheren Frau Sozialminister Rehor hervor.
RGP-Vizepräsident Altenbürger betonte die Wichtigkeit der Selbstverwaltung der Sozialversicherung und meinte, bei einer Beitragserhöhung, die in nächster Zeit unvermeidlich scheine, sei zu bedenken, dass jede Anhebung der Beiträge auch eine Verminderung des Realeinkommens bedeute.
Auch einige andere Diskussionsredner wiesen darauf hin, dass zu einer Sanierung der Krankenversicherung erhöhte Leistungen der Mitglieder notwendig sein werden.
In seinem Schlusswort rechtfertigte sich Minister Heuser für seinen Vortrag und betonte, er habe ohnehin die zeitgeschichtliche Entwicklung des ASVG sehr deutlich dargestellt und keine persönlichen Angriffe auf frühere Regierungsmitglieder im Sinn gehabt.
Im Zusammenhang mit der Witwenpension hielt er der ÖVP vor, seit 1967 die Erhöhung hinausgezögert zu haben.
Noch ein Wort zu der Diskussion um die Nachfolge von Waldbrunner als ersten Nationalratspräsidenten.
Der von ÖGB Präsident Peña für diesen Posten ins Gespräch gebrachte Abgeordnete Weiß erklärte heute auf Anfrage, man sei an ihn mit einem solchen Vorschlag noch nicht herangetreten.
Er glaube auch, dass man vor den Wahlen sich darüber keine Gedanken machen sollte.
Am Nachmittag wird auf dem ÖGB-Kongress die Diskussion über die Anträge weitergehen.
Wir beenden damit unseren Bericht aus dem Wiener Konzerthaus und geben zurück zum Funkhaus.
Über den ÖGB-Kongress im Wiener Konzerthaus berichtete Johannes Fischer und hier gleich ein Hinweis auf unsere Sendung im Brennpunkt, die heute Abend um 21.15 Uhr auf Österreich 1 ausgestrahlt wird und die sich mit dem Bundesgewerkschaftskongress befasst.
Denn dieser Kongress scheint Anlass genug zu sein, einmal die Funktion der Gewerkschaft
in der Industrie- und Wohlstandsgesellschaft der 70er Jahre zu untersuchen.
So steht die Gewerkschaftsidee und damit das Machtpotenzial des österreichischen Gewerkschaftsbundes im Zentrum der Sendung, im Brennpunkt.
Die sich aus dieser Problemstellung ergebenden Fragen werden nicht nur an die Spitzenfunktionäre des ÖGB, Präsident Benja und Vizepräsident Häuser, sondern auch an Vertreter aller im ÖGB vertretenen Fraktionen zu stellen sein.
Es wird die Frage zu stellen sein, wie sich Ziele und Aufgaben dieser Organisation in den letzten Jahrzehnten gewandelt haben und ob die Gewerkschaft in ihrer heutigen Struktur überhaupt noch im Stande ist, die Probleme unserer Zeit zu lösen.
Das ist also die Thematik unserer Sendung im Brennpunkt, die heute Abend um 21.15 Uhr auf Österreich 1 ausgestrahlt wird und am Samstag, den 25.
September um 9 Uhr auf Österreich 1 wiederholt wird.
Die Berichterstattung der heutigen österreichischen Tageszeitungen ergibt ein buntes Bild.
Im außenpolitischen Teil reicht sie von den unübersichtlichen Ereignissen in China mit Mao's angeblichem Tod über den eher kühlen Empfang des sowjetischen Parteichefs Brezhnev in Belgrad bis zur Sackgasse bei den zwischendeutschen Verhandlungen zur Ergänzung des Berlin-Abkommens.
Im innenpolitischen Teil beschäftigen sich die Blätter auch heute wieder mit dem Verlauf des ÖGB-Kongresses und mit den verschiedenen Positionen der Parteien und Verbände in der Frage der Einkommensteuer-Progressionsmilderung.
In der folgenden Presseübersicht informieren wir Sie darüber in Auszügen.
In den oberösterreichischen Nachrichten beschäftigt sich Josef Laschober unter dem Titel Steuerstache mit den Überlegungen zur Lohn- und Einkommensteuersenkung.
Er schreibt,
Der Wähler ist schon lange daran gewöhnt, dass die Parteien im Wahlkampf nicht zimperlich umgehen und mancherlei Versprechungen als Lockmittel dienen.
Auch diesmal geht es schon ganz munter zu.
Nach einem Vorspiel um Beihilfen zur Hausstandsgründung, wo die VP zunächst 10.000 Schilling bar oder wahlweise den bisherigen Steuerabschreibungsmodus anbot, dann von der SP mit dem Versprechen von 15.000 Schilling zumindest optisch überrollt wurde, folgt jetzt ein zweiter Akt mit der Steuerprogression.
Diesmal spielt die VP eine vermeintliche Trumpfkarte aus.
Es mag jetzt der Argwohn berechtigt sein, dass es wiederum zu einer Lizitation kommt, um die Wählergunst zu beeinflussen.
Aber nicht nur diese Bedenken tauchen auf.
Es fragt sich nämlich, ob das Ankurbeln von Versprechen von Steuernachlässen nicht dahin führt, dass entweder an die volle Realisierung niemand ernsthaft denkt oder letzten Endes doch eine konjunkturschädliche Wirkung eintritt.
Das erste wäre eine große Täuschung der Wähler, das zweite könnte ein Verhängnis für die Wirtschaft sein.
Soweit Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
In der Tiroler Tageszeitung greift Eduard Peters in einem Leitartikel die Bemühungen zu weiteren Unternehmenskonzentrationen im Bereich der Verstaatlichtindustrie auf.
Peters geht von der Überlegung aus, dass OIAG-Generaldirektor Geist heute mit den Vorständen der Edelstahlwerke Böhler und Schöller-Bleckmann sowie des Alpine-Konzerns über eine Zusammenführung der Stahlerzeugung sprechen will.
Er beschreibt die Widerstände bei den bisherigen Konzentrationsbemühungen und meint dann,
Einstweilen ist also nur das mutige Wort des OIAG-Generals Realität.
Ob er seine widerspenstigen Schutzbefohlenen wirklich unter einen Hut zwingen kann, wird wahrscheinlich einzig und allein von der Rückendeckung der Regierung nach dem 10.
Oktober abhängen.
Denn, das hat Geist wiederholte Male ausgesprochen, ohne striktes Weisungsrecht sind ihm die Hände gebunden.
Freiwillig und aus wirtschaftlicher Einsicht ist bei den auf Eigeninteresse bedachten Potentaten der Verstaatlichen nicht viel zu holen.
Sie fühlen sich jeweils so stark, wie ihr Herr, die Republik, schwach ist.
In der Presse geht Erich Grolick noch einmal auf jene tragischen Ereignisse ein, bei denen zwei Kriminalbeamte, zwei Wiener Kaufleute durch Pistolenschüsse schwer verletzten.
Eines der beiden Opfer ist mittlerweile sogar den Verletzungen erlegen.
Grolick verlangt von der Wiener Polizei mehr Informationen, vor allem über die Hintergründe und Zusammenhänge der Ereignisse und schreibt schließlich,
Gewiss mag der Umstand, dass die beiden Kriminalbeamten aus der Ippengasse wieder in Dienst gestellt worden sind, manchem eine Provokation bedeuten.
Nicht nur für die Feschaks mit dem Ruf haut's die Polizei, sondern vor allem für die unmittelbar Betroffenen.
Wenn die Disziplinarkommission jedoch befunden hat, die beiden Beamten hätten sich absolut korrekt verhalten, ist dieser Spruch der Öffentlichkeit auch in seiner Begründung zu verdolmetschen.
Unrecht, Missgriffe oder Kurzschlusshandlungen passieren überall.
Man muss da nichts kaschieren, wenn man das Vertrauen der Bevölkerung besitzt.
Um dieses Vertrauen aber geht es.
Also darf hier nicht zur Seite geredet werden, um der Ehre der Opfer willen nicht, aber auch um der Ehre und des Selbstvertrauens der Polizei willen nicht.
Das war die Inlandspresse-Show.
Im Rahmen einer Pressekonferenz hat heute Vormittag Altbundeskanzler Dr. Josef Klaus sein Buch Macht und Ohnmacht in Österreich – Begegnungen und Konfrontationen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Alexander Vodopivets war für das Mittagsschonal bei dieser Pressekonferenz dabei und meldet sich nun aus der Concordia.
Im Wiener Presseclub Concordia fand heute Vormittag die Präsentation eines Buches statt, das aller Voraussicht nach über die politisch interessierten Kreise hinaus einiges aufsehenerregend wird.
Der frühere Bundeskanzler Dr. Josef Klaus hat in 500 Zeiten die Erfahrungen seines politischen Lebens niedergelegt, obwohl er dabei eigentlich sagt, dass er nicht eigentlich Memoranen schreiben wollte.
Aber immerhin, er nennt es Macht und Ohnmacht in Österreich und will damit eine gewisse Bilanz seines politischen Lebens ziehen.
Zur Entstehungsgeschichte des Buches sagte zuerst Verleger Fritz Molden.
Ich habe seit etlichen Jahren
immer wieder, wenn ich die Ehre hatte, den damaligen Bundeskanzler Dr. Klaus zu sehen, ihn gefragt, ob er nicht ein Buch schreiben wolle.
Und er hat mich immer wieder mit netten Worten aber doch zurückgewiesen und hat gesagt, aktive Politiker sollen keine Bücher schreiben.
Und nun im Frühjahr des Jahres 1970
sind dann der Herr Bundeskanzler Klaus und ich zweimal im Volksgarten spazieren gegangen, eine Gegend, wo der Herr Bundeskanzler sehr viel und gern spazieren gegangen ist.
Und bei dieser Gelegenheit ist dann das Buch wieder zur Diskussion gestanden und Dr. Klaus hat mir dann gesagt, er hätte sich jetzt entschlossen, doch einige ihm wichtig erscheinende Dinge aus seinem politischen Leben und einige ihm wichtig erscheinende Gedanken niederzuschreiben.
Über die Entstehungsgeschichte, wie dieses Buch dann zustande kam, erzählte Dr. Klaus anschließend.
Meine Bedenken waren die, dass ich mir sagte, du haltest dir jetzt erstens ein großes Risiko auf, du hast ja noch nie was geschrieben, und zweitens haltest du dir wahrscheinlich auch durch gewisse unangenehme Dinge, die du zu schreiben verpflichtet bist, Verletzungen,
in den eigenen Freundesreihen oder beim Gegner auf.
Es kommen Kontroversen, es kommen Missverständnisse.
Ich hatte auch jene Bücher, haben zu Affata Libelli, schrieb der Horatz schon vor 2000 Jahren, nachlesen.
Nachdenken über Denkwürdiges und Aufzeichnen dessen, was aufzeichnenswert ist.
Zurückblättern in Notizheften, in alten Terminkalendern, in Reden und Aufsätzen.
Schließlich und endlich dann das Aufzeichnen.
Das Aufzeichnen von Stichwörtern und halben Sätzen.
und das Einordnen in Kapitel und Unterkapitel.
Ich muss Ihnen gestehen, das war die schönste Zeit des Schreibens.
Das war die schönste Zeit.
Während dann die Qual des Schreibens einer völlig ungeübten Tätigkeit gekommen ist.
Im Anschluss an die Pressekonferenz baten wir Dr. Klaus vor das Mikrofon.
Herr Dr. Klaus, warum haben Sie keine eigentlichen Memoiren geschrieben?
Weil ich glaube, dass politische Memoiren im großen Stil nicht zu mir passen.
Und vielleicht auch nicht zu der Epoche der 60er Jahre, auf die ich mich in dem Buch konzentriert habe.
Das war eine verhältnismäßig ruhige, undramatische Zeit.
Ich habe daher von Memoiren Abstand genommen.
Was sind in Ihrem Buch die Schwerpunkte, die Sie selbst in dieser Zeit ansehen?
Das sind innenpolitische Schwerpunkte, die Reform der Demokratie, die Verlebendigung der Demokratie in Österreich, das Wiederherstellen eines echten parlamentarischen Lebens bei uns, dann aber die Frage Machtstaat oder Rechtsstaat, schließlich auch außenpolitische Themen wie die Entspannungspolitik West-Ost, aber auch Nord-Süd.
die christliche Demokratie und ähnliche Themen.
Herr Dr. Klaus, der März 1966 war doch zweifellos mit der absoluten Mehrheit der ÖVP damals der Höhepunkt Ihrer politischen Karriere.
Der 1.
März 1970 war, wie Sie selbst die Konsequenzen gezogen haben, eigentlich das Ende Ihrer aktiven politischen Karriere.
Wie erklären Sie sich heute eigentlich diesen Abfall von der absoluten Mehrheit in die zweitstärkste Partei?
In einer Demokratie
und zwar in einer echten Verlebendigten, wie wir sie 1966 bis 70 praktiziert und eingeführt haben, muss man zur Kenntnis nehmen, dass es in der Wählermeinung einen Pendelausschlag gibt.
Einmal zugunsten dieser, einmal zugunsten jener Partei und jener ideologischen Richtung.
Glauben Sie nicht, dass es sich hier um ein strukturelles Problem, um einen strukturellen Wandel gehandelt hat?
dass die ÖVP einfach in ihrer bisherigen Konstruktion und vor allem in der Art, wie es die Alleinregierung geführt hat, nicht mehr die Partei ist, die mit den Problemen der 70er-Jahre so leichtfertig wird und dass das im Urgefühl des Wählers war.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit den Problemen der 70er Jahre ja fertig geworden waren, denn die gegenwärtige oder die bisherige Minderheitsregierung konnte ja nichts anderes tun, als sozusagen das wohlbestellte Haus, das wir übergeben haben, zu bewohnen und dortneben die eine oder andere Sache weiter auszubauen.
Glauben Sie nicht, dass es einer der entscheidenden
ginge in den Jahren 60 bis 70 war, dass die Regierung unter ihrer Führung zum Teil mehr verwaltet als regiert hat, administriert hat als regiert hat.
Ja.
Ich glaube, da haben Sie sicher recht.
Denn gerade das Thema dieses Buches lässt es ja zwischen den Zeilen und fast auf jeder Seite durchklingen, dass die Technik der Machtausübung mir persönlich und vielleicht auch manchen meiner Freunde und Mitarbeiter weniger gelegen war.
Und wenn man das administrieren nennt, so kann ich dem leider nur zustimmen.
Ich muss aber sagen, dass für mich immer
die Macht, eine Verwaltung der Macht in den Grenzen eben der Verfassung und der Möglichkeiten, die vorhanden sind, erstreckt hat.
Ja, kommt es hier nicht auf den eigentlichen Hauptunterschied an zwischen Ausübung und Verwaltung der Macht?
Es gibt einen Unterschied, aber ich sehe ihn persönlich nicht.
Und glauben Sie nicht, dass hier einer der Gründe für Ihre Niederlage damals gelegen sind?
Möglich.
Im Buch kann man das wiederholt lesen.
Die große Koalition hat seinerzeit versagt, die Alleinregierung hat sich auch nicht bewährt, die Minderheitsregierung hat sich auch nicht bewährt.
Was sind also die Konsequenzen?
Ja, nach langem Nachdenken für das Manuskript dieses Buches bin ich der Meinung, dass in Österreich in den nächsten Jahren doch
die Zusammenarbeit, also man soll es früher auch Koalition nennen, aber eine purifizierte, eine reformierte, eine erneuerte Koalition unter Weglassung all ihrer Auswüchse und Negativismen aus der Zeit der früheren Großen Koalition das Richtige wäre.
Und ich bin fester Überzeugung.
Und wie könnten Sie sich eine solche Koalition
Ja, ich möchte nur noch sagen, ich bin fest der Überzeugung, dass in jenem Augenblick, wo wir in Österreich, sei es wirtschaftlich oder sei es außenpolitisch, in eine neue Zwangslage, in neue Schwierigkeiten kommen, alle danach greifen werden, diese Zusammenarbeit wieder herzustellen.
Heißt das unter Umständen, dass Sie sich vorstellen könnten, das bisherige System des Proporzes in den Landesregierungen mit einer Verfassungsänderung auch auf den Bund und auf die Bundesregierung zu übertragen?
Ihr seid ja bereits am Parteitag 64 in Klagen vor, ähnliche Vorschläge.
Ich habe mich dazu eigentlich nie ausgesprochen, obwohl ich heute sagen kann, dass ich nach einer fast zwölfjährigen Erfahrung als Vorsitzender einer Landesregierung, als Landeshauptmann von Salzburg, noch dazu bei der Konstellation drei Landesregierungsmitglieder der Volkspartei, drei der sozialistischen und einer der freiheitlichen Partei mit Mehrheitsbeschlüssen
Dass ich aus dieser Konstellation doch den Schluss ziehe, dass es politisch und demokratisch eigentlich das vernünftigste wäre, in Österreich eine solche Zusammensetzung der Regierung natürlich mit allen verfassungsmäßigen Änderungen und Adaptierungen herzustellen.
Herr Dr. Klaus, besten Dank.
Das war ein Bericht von der Pressekonferenz, mit der der ehemalige Bundeskanzler Dr. Klaus sein neues Buch vorgestellt hat und ich gebe damit zurück ans Funkhaus.
Die Medizin kommt schon seit langem nicht mehr ohne komplizierte und kostspielige technische Apparaturen aus, die sowohl für die Behandlung der Patienten als auch für Erstellung einer Diagnose wichtig sind.
Dank einer Spende von drei großen Geldinstituten wird es möglich sein, für die 2.
Chirurgische Universitätsklinik in Wien ein sogenanntes Serioangiografiegerät anzukaufen, das unter anderem auch bei der Bekämpfung von Herzkrankheiten eine bedeutende Rolle spielt.
Bei einer heute abgehaltenen Pressekonferenz hat Dieter Gettler Gelegenheit, mit dem Vorstand der Klinik, Prof. Johann Navratil, zu sprechen.
Herr Prof. Navratil, könnten Sie für medizinische Laien erklären, was ist ein Serioangiografiegerät?
Ein Serioangiografiegerät ist ein Röntgenapparat, welcher es ermöglicht, Gefäße im Körper, wie zum Beispiel die Hirngefäße,
oder die Aorta und ihre Äste oder die Koronargefäße im Herzen sichtbar zu machen und die Bewegung des Blutes in diesen Gefäßen durch Einspritzung eines Kontrastmittels festzustellen.
Und das ist für die Medizin besonders wichtig.
Warum?
weil aus den Verhältnissen der Gefäße, das heißt aus ihrer Lage, aus ihren Veränderungen kann man heute eine Diagnose verschiedener Krankheiten mit großer Genauigkeit stellen.
Für welche Krankheiten, für die Untersuchung welcher Krankheiten ist dieses Gerät besonders interessant?
Erstens ist es sehr wichtig für die Unfallchirurgie,
zum Beispiel im Schädel, wenn es kommt zu einer Verletzung des Gehirns, so kann man aus den Verhältnissen der Gefäße, welche das Hirn versorgen, urteilen über die Gehirnverletzung.
Oder zum Beispiel, man kann einen Gefäßverschluss feststellen.
Oder, was für uns sehr wichtig ist, wir können
die Coronagefäße, das sind jene Gefäße, welche den Herzmuskel mit Blut versorgen, sehen und eine Erkrankung dieser Coronagefäße feststellen.
Dann wird es möglich sein, unsere neue Therapie, wir wollen nämlich akute Herzinfarkte mit schwerem Kreislauf
versagen, welche eine enorme Sterblichkeit haben, operieren und durch diese neue Operation, indem wir auf anderen Wegen Blut zum Herzmuskel bringen, die Sterblichkeit herabsetzen.
Also wird dieses neue Gerät nicht nur der Untersuchung von Patienten, sondern auch der Forschung dienen?
Selbstverständlich.
Die moderne Medizin und auch Chirurgie ist ohne Forschung unvorstellbar, sodass die Forschung und die Praxis eng verbunden sein müssen.
Herr Professor Navratil, wie viel kostet dieses Serio-Angiografie-Gerät?
Also dieses Gerät kostet mehr als 4 Millionen 8 mal 100.000.
Also es ist sicher ein sehr großer Betrag und die Klinik selbst war nicht imstande dieses Geld zu beschaffen.
Und hier möchte ich mich bedanken bei der ersten österreichischen Sparkasse, bei der Girozentrale und bei der
Zentralsparkasse dafür, dass sie durch eine großzügige Spende den Ankauf dieses Gerätes ermöglichen.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Das Gespräch führte Dieter Gettler.
Mit Beethovens Opa Fidelio wird heute Abend die Spielzeit 1971-72 des Linzer Landestheaters eröffnet.
Fidelio ist auch die morgige Eröffnungspremiere des Tiroler Landestheaters in Innsbruck.
Volkmar Parschalk nahm diese Eröffnung zum Anlass für einen Kommentar über die Programme der österreichischen Bundesländer Bühnen in der kommenden Theatersaison.
Ein Jahr nach dem großen Beethoven-Jubiläum, das unter anderem Anlass dafür war, Beethovens einzige Oper Fidelio an fast allen großen Bühnen neu zu inszenieren, scheint es uns wenig sinnvoll, wenn gleich zwei österreichische Bundesländer Bühnen mit Beethovens Fidelio ihre Spielzeit eröffnen.
Hier wäre eine sinnvolle Koordination der Spielpläne wohl eine Notwendigkeit, der Austausch von Kostümen, Bühnenbildern, Sängern, ja vielleicht von ganzen Produktionen sicherlich kostensparend.
Der Ehrgeiz der einzelnen Intendanten sollte einer vernünftigen Zusammenarbeit Platz machen.
Die interessantesten Vorhaben stehen auf dem Spielplan der städtischen Bühnen Graz, doch sind gerade in Graz die finanzielle Situation und das künstlerische Niveau äußerst prekär.
Bekanntlich hat der Grazer Intendant Reinhold Schubert wichtigen Produktionen am steirischen Herbst beteiligen.
Als österreichische Erstaufführungen werden dann Archives ihrer Tätigkeit auf.
Über diese neue, im Schlossparkareal von Laxenburg angesiedelte Anlage sprach Heidi Grundmann bei einer Pressekonferenz mit dem Präsidenten des österreichischen Filmarchives, Prof. Dr. Alfred Lehr.
Herr Professor, wie ist die Filmlagerstellung?
Es ist natürlich auch dem Filmmuseum zur Verfügung.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn das Filmarchiv wirklich seine Tätigkeit beschränken würde auf die Archivierung, auf die Umkopierung und so weiter, während eben das Filmmuseum seine doch im Zentrum der Stadt gelegene und dadurch dem Publikum viel einfacher zugängliche Vorführungstätigkeit noch intensivieren könnte?
Und wäre hier eine Teilung der Kompetenz und zugleich eine engere Zusammenarbeit nicht sinnvoller als die Situation, wie sie jetzt ist?
Selbstverständlich, und ich muss es nochmals wiederholen, was wir schon bei der Gründung des Museums den Herren gesagt haben, wäre eine Zusammenarbeit, wo eine klare Kompetenz ab Grenzen der Arbeitsbereiche erfolgt, das zweckmäßigste.
Da haben Sie vollkommen recht.
Vielen Dank.
Das Gespräch führte Heidi Grundmann und nach diesem Kulturbeitrag zum Abschluss die neuesten Meldungen.
Polen.
Das Regierungsorganisier Varzavi nimmt in seiner heutigen Ausgabe zu den jüngsten Vorgängen in China Stellung.
Das Blatt ist der Meinung, dass der Einfluss von Ministerpräsident Chuen Lai in letzter Zeit erheblich zugenommen habe.
Die Zeitung schreibt ferner, es sei wahrscheinlich, dass in China zurzeit wesentliche politische Veränderungen stattfinden.
Gegenwärtig würden die Bilder des Parteichefs Mao Zedong und die Sprüche mit Zitaten aus seinem roten Buch in den Amtszimmern von den Wänden genommen und durch zeitgenössische Gemälde ersetzt.
Zu den Berichten über eine mögliche Erkrankung Mao Zedongs schreibt das polnische Regierungsorgan, man könne im Augenblick nicht beurteilen, ob etwas Wahres daran sei.
Österreich
Die Zahl der angemeldeten Fernsehgeräte ist in Österreich auf 1.544.000 gestiegen.
Auf je 100 Haushalte entfallen zurzeit 67 Fernsehfunkhauptbewilligungen und 93 Bewilligungen für Rundfunkgeräte.
Schweiz.
Das Abgeordnetenhaus in Bern hat heute die dringende Verfügung der Regierung, die dem Kabinett in Währungsfragen alle Vollmachten einräumt, mit zwölf Stimmen gegen eine bei einigen Enthaltungen gebilligt.
Die Vorlage geht nun an den Senat.
Wird sie auch dort gut geheißen, was allgemein erwartet wird, so tritt sie spätestens am 1.
Oktober in Kraft.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Deutsche Gemeindetag setzt sich heute in einer Studie für die Einrichtung eines Kurzstrecken-Luftverkehrs mit Hubschraubern in der Bundesrepublik ein.
Der Gemeindetag ist der Meinung, dass mit einem solchen Luftverkehrsnetz ein entscheidender Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur erzielt werden könnte.
In das Hubschrauber-Kurzstreckennetz sollten alle größeren Orte der Bundesrepublik einbezogen werden.
Sowjetunion.
Staatspräsident Podgorny wird seine Reise nach Nordvietnam am 1.
Oktober in Neu-Delhi unterbrechen.
Dies bestätigt heute der Nachrichtenagentur TASS, ohne allerdings die Dauer des Besuches Podgornys in Indien anzugeben.
Das Mittagsjournal, meine Damen und Herren, ist damit geschlossen.
Unsere nächste Informationssendung, das Abendjournal, hören Sie um 18.45 Uhr auf Österreich1.
Interview: Präsident Lehr
Mitwirkende:
Grundmann, Heidi [Gestaltung]
, Lehr, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1971.09.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Film
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
große Teile des Interviews FEHLEN!!!
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