Mittagsjournal 1971.12.11

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    Rechtliches

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    Mittagsschornal.
    Zwölf Uhr war es soeben.
    Gundomar Aibegger begrüßt Sie im Namen der Redaktion bei der Samstagsausgabe unserer aktuellen Mittagsrundschau über Österreich 1 und Österreich 3.
    Die Berlin-Abkommen sind abgeschlossen und wurden heute Vormittag parafiert.
    Nach dem Wochenkommentar von Alfons Dalmer, der sich heute mit der Tagung der NATO und der Europäischen Sicherheitskonferenz befasst, bringen wir Berichte aus West- und Ostberlin und aus Bonn.
    Aus Österreich bringen wir, neben der Presseschau, ein Interview mit dem neuen General-Truppeninspektor Generalmajor Anton Leb.
    In Wien gingen Seminare UNIDO über industriepolitische Fragen der Entwicklungsländer zu Ende.
    Die ostafrikanische Republik Tansania feiert den 10.
    Jahrestag ihrer Unabhängigkeit.
    In der internationalen kommunistischen Bewegung tendieren nun immer mehr Staaten nach Peking.
    Unsere Sportredaktion bringt einen Bericht von der Damenabfahrt in Val d'Isère.
    Das Kulturmagazin ergänzt das Programm.
    Zunächst aber geben Ihnen die Nachrichten, gesprochen von Peter Fichner, den Überblick über das Weltgeschehen der letzten Stunden.
    Berlin, Ostberlin.
    Das Abkommen über die Besuche der Westberliner in Ostberlin und in der DDR ist heute um 10 Uhr von Senatsdirektor Müller und DDR-Staatssekretär Korth im Schöneberger Rathaus in Westberlin paraffiert worden.
    Die Vereinbarung enthält im Wesentlichen die Bestimmungen, dass Westberliner generell einmal oder mehrmals an insgesamt 30 Tagen im Jahr einzeln oder in Gruppen nach Ostberlin und in die DDR reisen dürfen.
    Die Einreise wird aus humanitären, familiären, religiösen, kulturellen und touristischen Gründen genehmigt.
    In Ausnahmefällen können 30 Tage überschritten werden.
    Ebenfalls nur in Ausnahmefällen können die West-Berliner mit Autos nach Ost-Berlin fahren.
    Besuche in der DDR mit dem Auto sind nur möglich, wenn der Zielort weiter als 100 km von West-Berlin entfernt ist.
    Die Paraffierung, die das Ergebnis von insgesamt 21 Treffen ist, dauerte ungefähr 10 Minuten.
    Die Staatssekretäre Bahr aus Bonn und Kohl aus Ostberlin haben um 11 Uhr im DDR-Ministerratsgebäude in Ostberlin ihre Vereinbarung über ein Transitabkommen zwischen Westdeutschland und Westberlin unterschrieben.
    In dieser zweiten Vereinbarung ist vorgesehen, dass 15,6 Hektar Westberliner Gebiet der DDR zufallen, während 17,1 Hektar DDR-Gebiet an Westberlin abgetreten werden.
    Der Berliner Senat zahlt der DDR einen Wertausgleich in der Höhe von vier Millionen Mark.
    West-Berlin erhält einen Gebietsstreifen als Zugang zu seiner Exklave Steinstücken von 20 Metern Breite, etwa einem Kilometer Länge.
    Belgien.
    Der britische Europaminister Rippon nimmt heute abschließende Verhandlungen über Fischereifragen mit der EWG auf.
    Falls die Verhandlungen heute positiv abgeschlossen werden, könnte Premierminister Heath noch vor Jahresende das Beitrittsabkommen unterzeichnen.
    Am Vormittag wurde eine Sitzung des EWG-Ministerrates eröffnet, in der unter dem Vorsitz des italienischen Außenministers Moro das amerikanische Ansuchen um die Einleitung von Handels- und Agrargesprächen mit der Gemeinschaft überprüft werden soll.
    Anschließend werden die Minister auch mit den Vertretern der anderen beitrittswilligen Länder Probleme des Fischereirechtes in den Küstengewässern behandeln.
    Polen
    Mit der Neuwahl des Zentralkomitees des Politbüros und des Sekretariats geht heute in Warschau der Parteitag der Polnischen Arbeiterpartei zu Ende.
    Ministerpräsident Jaroszewicz kündigte in seinem Hauptreferat über wirtschaftliche Entwicklung eine Anhebung des Lebensstandards der polnischen Bevölkerung für die nächsten vier Jahre an.
    Er betonte jedoch gleichzeitig, dass die Zahl der Arbeitsschichten in Industrie- und Baugewerbe erhöht werden müsse.
    Nur so könne mit einem Minimum an Investitionsmitteln eine wesentliche Produktionssteigerung erzielt werden.
    Schließlich teilte der Ministerpräsident mit, dass der neue Fünfjahresplan eine Steigerung des Außenhandels um 57 Prozent vorsehe.
    Dieses Ziel werde hauptsächlich durch die wirtschaftliche Integration der Comecon-Staaten erreicht werden.
    Indien, Pakistan.
    Ein indischer Militärsprecher gab heute in Kalkutta bekannt, dass sich die 600 Mann starke pakistanische Garnison von Jamalpur, die etwa 150 Kilometer nördlich der ostpakistanischen Hauptstadt Dhaka liegt, nach dreitägigem Widerstand ergeben habe.
    Kurz zuvor hatte der pakistanische Rundfunk gemeldet, im Gebiet um Jamalpur hätten gestern die bisher schwersten Kämpfe in Ostpakistan stattgefunden.
    Außerdem berichtete Radio Pakistan, dass Indien beim gestrigen Angriff 44 Soldaten und 14 Flugzeuge verloren habe, während es die eigenen Verluste mit acht Flugzeugen und neun Panzern angab.
    Schließlich bestätigte Radio Pakistan Meldungen, wonach Dakar von indischen Truppen eingeschlossen ist.
    Die Evakuierung der Ausländer aus Dakar wurde heute unterbrochen, nachdem die pakistanische Armee einer kanadischen Transportmaschine die Landeerlaubnis in Dakar verweigert hatte.
    Auf dem Flughafen von Calcutta warten derzeit weitere drei Maschinen auf dem Abflug nach Dakar, um britische Staatsangehörige auszufliegen.
    Nahe Osten.
    Zum ersten Mal seit vielen Monaten der Waffenruhe sind heute an der Suezfront im Zentralabschnitt des Kanals Schüsse auf eine israelische Midea-Patrouille abgefeuert worden.
    Obwohl an der Wasserstraße Ruhe herrscht, wird diese als gespannt bezeichnet.
    Nach Meldungen aus militärischen Beobachterkreisen sollen auf der ägyptischen Seite des Suezkanals zehn Divisionen zusammengezogen worden sein.
    Politische Kreise in Jerusalem wahren vorläufig zur Rückhaltung und wollen keine Voraussagen über ein Ende der Waffenruhe machen.
    Sie bemerken allerdings, dass ein baldiges Wiederaufleben der Kampftätigkeit nicht auszuschließen sei.
    Die Ägypter setzen ihre psychologische Kriegführung mit Lautsprechern fort.
    In den Sendungen wird die Parole des ägyptischen Generalstabschefs Shazli, 110 Millionen Araber machen gegen Israel mobil, immer wiederholt.
    Ägypten.
    Nach einer Meldung der Kairoer Zeitung Al-Ahram wurde gestern in der ägyptischen Hauptstadt ein weiterer Palästinenser festgenommen, der der Teilnahme am Attentat auf den jordanischen Ministerpräsidenten Ouasfitel verdächtigt wird.
    Vier Freischeller waren bereits kurz nach dem Anschlag verhaftet worden.
    Österreich.
    Der Wiener Gemeinderatsausschuss hat heute die angekündigte Tariferhöhung bei den Verkehrsbetrieben mit sozialistischer Mehrheit beschlossen.
    Stadtrat Nicolas verwies darauf, dass bei den Wiener Stadtwerken mehrere Investitionsvorhaben in der Höhe von 260 Millionen Schilling wegen Mangels an Bedeckung gesperrt werden mussten.
    Der Betriebsverlust werde ohne Tariferhöhung im kommenden Jahr 600 Millionen Schilling betragen.
    Die Stadtwerke erhoffen sich aus den erhöhten Preisen Mehreinnahmen von 190 Millionen.
    Der Tagesfahrschein für die städtischen Transportunternehmen wird anstatt bisher 5, 6 Schilling kosten, der Vorverkaufsfahrschein 5 anstatt bisher 4 Schilling.
    Der Kurzstreckenfahrschein um 8 Schilling wird künftig nicht für 6, sondern für 4 Fahrten gelten.
    Er wird nur mehr im Vorverkauf erhältlich sein, jedoch auch für Sonn- und Feiertage Gültigkeit haben.
    Nach der Abstimmung im Gemeinderat, die am 17.
    Dezember abgehalten wird, sollen die neuen Tarife bereits ab 1.
    Jänner 1972 in Kraft treten.
    Italien
    In Rom wird heute die Wahl des neuen italienischen Staatspräsidenten mit der vierten Abstimmung fortgesetzt.
    Beim gestrigen dritten Wahlgang konnte wieder keiner der Kandidaten die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreichen.
    Bei diesem Wahlgang genügt die einfache Mehrheit.
    Ägypten.
    Beim Einsturz seines vierstöckigen Wohnhauses kamen gestern in Alexandria neun Personen, darunter drei Kinder, ums Leben.
    15 Hausbewohner mussten mit zum Teil schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
    Die Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt.
    Kanada.
    Bei einem Großbrand in der Endstation einer U-Bahn-Linie in Montreal kam gestern ein Zugführer ums Leben.
    Das Feuer war durch den Zusammenstoß zweier Züge entstanden.
    Die ganze Station musste unter Wasser gesetzt werden.
    Der Sachschaden wird auf umgerechnet etwa 250 Millionen Schilling geschätzt.
    Südvietnam.
    Bei einem Handgranatenanschlag in einem Dorf nördöstlich von Saigon wurden gestern Abend sechs Personen, darunter drei Zivilisten, getötet und vier verletzt.
    Weitere vier Personen kamen ums Leben, als ein mit Arbeitern besetzter Lastwagen auf eine Mine auffuhr.
    Pazifik
    Der liberianische Frachter Puna nahm gestern zwölf Überlebende des dänischen Frachters Hering Kirse an Bord, der am vergangenen Mittwoch nördlich der Midway-Inseln im Pazifik in Seenot geraten war.
    In einem Funkspruch hat es geheißen, dass 36 Besatzungsmitglieder das Schiff verließen, 24 Mann werden noch immer vermisst.
    Polen
    Wie die Nachrichtenagentur PAP soeben bekannt gibt, sind bei der Neubestellung des Politbüros der Kommunistischen Partei Polens drei prominente Spitzenfunktionäre nicht wiedergewählt worden.
    Es sind dies Staatspräsident Cyrankiewicz, Außenminister Jędrzejewski und der frühere Innenminister Moczar.
    Das waren die Meldungen.
    Das Wetter.
    An der Nordflanke eines Biskaja-Hochs strömen mit lebhaften Nordwestwinden weiterhin feuchte Meeresluftmassen in Mitteleuropa ein und bewirken unbeständiges, aber verhältnismäßig mildes Wetter.
    Nur im Süden und im Südosten Österreichs halten sich über den Niederungen noch seichte Kaltluftmassen.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Im Westen, Norden und Osten Österreichs stark bewölkt bis bedeckt.
    Im nördlichen Alpenvorland und im Donauraum zeitweise Regen, Schneefallgrenze bei 1000 Metern.
    Im Süden und im Südosten Österreichs wechselnd aufgelockerte Bewölkung, zeitweise auch aufgeheitet.
    In freien Lagen und auf den Bergen lebhafte, zum Teil auch stürmische West- bis Nordwestwinde.
    Tageshöchsttemperaturen 3 bis 6 Grad, im Donauraum und im Wiener Becken bis 10, im Süden Österreichs nahe 0 Grad, Frühtemperaturen minus 2 bis plus 4, im Süden bis minus 6 Grad.
    Die Aussichten für morgen Sonntag, nördlich der Alpen und im Donauraum überwiegend stark bewölkt, jedoch abnehmende Niederschlagsneigung, lebhafte West- bis Nordwestwinde.
    Im Süden Österreichs am Morgen gebietsweise Boden oder Hochnebel, sonst wechselnd wolkig bis heiter.
    Frühtemperaturen minus 2 bis plus 4 Grad im Süden Österreichs bis minus 6.
    Tageshöchsttemperaturen im Süden Österreichs 0 bis 4 Grad.
    Auf der Alpen-Nordseite 2 bis 7 Grad, im Donauraum und im Wiener Becken bis 10 Grad.
    Die Wettermeldungen von 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt, 8 Grad Nordwestwind, 30 Kilometer pro Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt, 9 Nordwestwind, 20.
    Linz bedeckt, 6 Westwind, 30.
    Salzburg stark bewölkt, leichter Regen, 6 Grad Westwind, 25.
    Innsbruck bedeckt, 2 Grad Windstille.
    Bregenz bedeckt, 3 Nordostwind, 5.
    Graz, wolkig, vier, Windstille.
    Klagenfurt, wolkig, null Grad, Nordwestwind, fünf Kilometer pro Stunde.
    Das waren Nachrichten und Wetteberichte im Mittagsjournal.
    Es ist zwölf Uhr und zwölfeinhalb Minuten.
    Das wichtigste Ereignis dieser Woche für die Zukunft Europas war die Tagung des Nordatlantikpaktes in Brüssel, auf der die NATO-Staaten eine gemeinsame Haltung zur Einberufung einer europäischen Sicherheitskonferenz, wie sie von der Sowjetunion initiiert wird, festlegten.
    Hören Sie dazu den Wochenkommentar von Alfons Dalma.
    Diese Konferenz der Außen- und Verteidigungsminister war tatsächlich ein aufschlussreiches und bezeichnendes Ereignis.
    Es lohnt sich, seine Wesenszüge und Aspekte festzuhalten.
    Die Verwicklungen und der Einfluss des indisch-pakistanischen Krieges auf die Lage in Asien und in der Welt zu beurteilen, wird noch Zeit sein.
    Weder die indische noch die pakistanische Armee sind imstande, Blitzkriege zu führen.
    Im Hintergrund ist das eine Konfrontation zwischen der Sowjetunion und China.
    Moskau hat Frau Gandhi zum ersten Zug veranlasst.
    China wird früher oder später auf diese oder jene Weise reagieren.
    Das muss nicht sofort sein.
    Die gleiche Sowjetregierung aber, die in Asien entscheidend dazu beigetragen hat, dass der indisch-pakistanische, lange Zeit noch kontrollierte Konflikt in einen offenen und jetzt kaum noch zu kontrollierenden Krieg entartet ist, drängt weiterhin in Europa auf eine Sicherheitskonferenz im Zeichen der vollständigen Entspannung.
    Der holprige Gang der Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten über und mit West-Berlin lässt einerseits ahnen, wie wenig Ost-Berlin begeistert von den Opfern ist, die ihm zugemutet werden, wenn man so sagen kann, aber auch, mit welchem Nachdruck Moskau diese Vorbedingung der Westmächte für das Zustandekommen der Europäischen Sicherheitskonferenz betrieben hat.
    ob jetzt die formelle Unterzeichnung der Berlin-Regelung der vier Großmächte noch abgewartet werden muss, wie es Washington und die meisten anderen NATO-Staaten wünschen, oder ob die Botschafter der europäischen Mächte, der Vereinigten Staaten von Amerika und Kanadas, in Helsinki bereits nach der heutigen Paraffierung der deutschen Annexe zu diesem Vier-Mächte-Abkommen
    mit der vorbereitenden Konferenz beginnen können, wie es Frankreich, Norwegen und Dänemark durchaus in Kauf nehmen würden, ist nicht mehr wesentlich.
    Die vorbereitenden multilateralen Verhandlungen werden ihre Zeit in Anspruch nehmen.
    Im Verlauf der ersten Hälfte des kommenden Jahres wird man beobachten können, wie sich die Berlin-Regelung in der Praxis bewährt.
    Deshalb haben sich die Außen- und Verteidigungsminister der Staaten des Atlantikpaktes in Brüssel eingehend mit den Voraussetzungen der Sicherheitskonferenz beschäftigt, in der Sache selbst und nicht nur bezüglich der Vorbedingungen.
    Die NATO-Staaten und ihr französischer Verbündeter sind dabei offensichtlich bestrebt, sich in möglichst guter Ordnung an einen Konferenztisch mit der Sowjetunion und den Mitgliedern des Warschau-Paktes zu setzen.
    Denn die Brüsseler Tagung dieser Woche verlief vom NATO-Standpunkt aus gesehen positiv, nach langer Zeit einmal wieder positiv.
    Die europäischen Verbündeten haben sich bereit erklärt, zusätzliche Aufwendungen für die Verbesserung ihrer Verteidigungsbereitschaft, vor allem im Bereich der Rüstungen, auf sich zu nehmen.
    Die Bundesrepublik Deutschland, sonst mit ihrer Ostpolitik am stärksten von allen westlichen Staaten in der Entspannungspolitik engagiert und auf die politischen sowjetischen Forderungen eingegangen,
    hat dagegen im Rahmen der NATO den Löwenanteil dieser zusätzlichen Verteidigungsanstrengung auf sich genommen, ebenso wie sie auch sonst und ständig die Hauptlast der westeuropäischen Verteidigung trägt.
    Von der einen Milliarde Dollar, die zusätzlich für die Verstärkung der taktischen Luftflotte und der Panzerwaffe der NATO verwendet werden soll, übernimmt Bonn ganze vier Zehntel.
    Und außerdem hat der sozialdemokratische Verteidigungsminister Helmut Schmidt einen großzügigen Devisenausgleich für die Aufrechterhaltung der amerikanischen Truppen in der Bundesrepublik Deutschland mit rund vier Milliarden D-Mark erzielt.
    Das allein lässt schon ahnen, dass die Entspannungspolitik und die Sicherheitskonferenz nicht ohne den Aufbau einer festen Verhandlungsposition des Westens betrieben werden können.
    Für diese Verfestigung der westlichen Stellung hat auch Washington seinen Beitrag geleistet.
    Der amerikanische Verteidigungsminister Layard hat die Garantie abgegeben, dass der Stand und die Qualität der amerikanischen Streitkräfte in Europa zunächst für die kommenden zwei Jahre nicht angetastet werden.
    Er hat außerdem den Verbleib von 7200 nuklearen Sprengköpfen in Europa bestätigt,
    was insofern sogar eine Verstärkung der amerikanischen Präsenz und der nuklearstrategischen Garantie für die Unverletzbarkeit Westeuropas vermuten lässt, da diese Zahl, 7200, zum ersten Mal bekannt wurde.
    Irgendwann in der letzten Zeit
    müssen diese amerikanischen taktischen Kernwaffen in Europa, die auch den verbündeten Streitkräften zur Verfügung stehen, in Friedenszeiten aber unter dem ausschließlich amerikanischen Verschluss bleiben, um 200 Stück verstärkt worden sein, denn bisher war von höchstens 7000 Sprengkörpern
    in einer ausgedehnt abgestuften Skala von Sprengwirkungen für die Bedürfnisse einer Strategie der Flexible Response, der elastischen und stufenweisen nukleartaktischen Abwehr- und Abschreckungsdoktrin die Rede.
    Politisch wichtig war dagegen, dass Außenminister Rogers den Verbündeten eine Botschaft des Präsidenten Nixon überbrachte, in der versichert wird, dass die Vereinigten Staaten von Amerika
    ungeachtet ihrer Auseinandersetzung mit den europäischen Staaten bezüglich der Währungsfragen, des Handelsverkehrs und der Erweiterung des gemeinsamen Marktes, zu den Zielen der europäischen Vereinigung nach wie vor stehen und alle Bestrebungen zur Schaffung eines vereinten Europas unterstützen werden.
    Diese Kundgebungen der europäischen Verteidigungsbereitschaft einerseits und des amerikanischen Festhaltens sowohl an der Anwesenheit ihrer Streitkräfte in Europa als auch an der nuklearstrategischen Abschreckungsgarantie für die westeuropäische Sicherheit andererseits sind von weit tragende Bedeutung für die kommende europäische Sicherheitskonferenz.
    Sie legen die Absichten der Atlantischen Verbündeten in zwei wesentlichen und entscheidenden Punkten eines europäischen Sicherheitssystems fest.
    Die Beurteilung der Ziele, die sich die Sowjetunion mit der Sicherheitskonferenz gesetzt hat, erstreckt sich von einem Minimum bis zu einem Maximum.
    Das Minimum ist sicherlich eine feierliche und verbindliche Bestätigung des Status Quo in Europa, eine Legitimierung der sowjetischen Eroberungen aus dem Zweiten Weltkrieg und eine Sanktionierung der endgültigen Zugehörigkeit der osteuropäischen Staaten, darunter auch Ostdeutschlands, zur russischen Einflusssphäre, quasi ein Ersatz für eine Friedenskonferenz, zu der es infolge des Kalten Krieges nach dem Zweiten Weltkrieg nie gekommen war.
    Das maximale Ziel der Sowjetunion, in dieser Woche war davon wieder einmal in der Pravda zu lesen, ist aber der Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Europa und damit auch die Abschaffung des taktisch-nuklearen Dispositivs der amerikanischen Sprengköpfe.
    Das ist aber der entscheidende Bereich für die europäische Sicherheit,
    Denn für Westeuropa beruht die Sicherheit auf dieser amerikanischen Präsenz von Truppen und Kernwaffen.
    Jeder Vergleich von reinen Truppen und Rüstungen zwischen West und Ost zeigt eine eindeutige Überlegenheit des Ostens an.
    Es kommt noch hinzu, dass die Sowjetunion mit ihrem Bündnissystem in einer naturgegebenen, geografisch besseren strategischen Lage ist.
    Wenn es dennoch ein Sicherheitsgleichgewicht in Europa von heute gibt, dann ist das auf die amerikanische nuklearstrategische Garantie für dieses Westeuropa und auf deren abschreckende Wirkung zurückzuführen.
    Diese Garantie schafft den Ausgleich für das Missverhältnis der reinen Truppen- und Rüstungsstärken.
    Um wirksam zu sein, muss aber eine nuklear-strategische Garantie auch glaubhaft sein.
    Sie glaubhaft zu machen, ist nicht leicht, weil zwischen der Sowjetunion und den USA ein Gleichgewicht der nuklearen Rüstungen besteht.
    Dieses Gleichgewicht macht das Risiko für die Garantiemacht sehr hoch und daher auch ihre Garantiebereitschaft schwer glaubhaft.
    Deshalb beruht die amerikanische nukleare Garantie für Europa auf einem besonderen Mechanismus, der eine Kombination von der Anwesenheit der amerikanischen Streitkräfte und der Bereitstellung von taktischen Nuklearwaffen ist.
    Die Annahme dieser amerikanischen Abschreckungsstrategie für Europa heißt,
    Wenn die USA eine große eigene Armee in Europa erhalten, werden sie es nicht erlauben, dass diese vernichtet oder gefangen genommen wird, ohne die hier vorhandenen taktischen Nuklearwaffen einzusetzen und damit die Eskalation von der konventionellen zur nuklearen Kriegsführung auszulösen, die letzten Endes auch den strategischen direkten Atomkrieg zwischen den beiden Supermächten bewirken müsste.
    Mit anderen Worten, Amerika markiert das westeuropäische Gebiet durch starke eigene Streitkräfte und durch das Arsenal von Kernwaffen als ein Territorium, das in der Unverletzbarkeit mit dem eigenen Gebiet in Amerika vergleichbar vom Schutzeffekt der nuklearen Abschreckungsstrategie in ähnlicher Weise wie Amerika selbst abgeschirmt ist.
    Um glaubhaft zu sein, erfordert dieses Abschreckungssystem für Europa nicht nur eine symbolische Präsenz der amerikanischen Truppen und Kernwaffen.
    Es kommt auch auf die Stärke und Größenordnung dieser Streitkräfte und dieses nuklearen Arsenals an.
    Sinkt die Zahl der amerikanischen Soldaten in Europa auf bloß symbolische Werte herab,
    wird es nicht glaubhaft, dass der amerikanische Präsident zu deren Errettung im Kriegsfall den Befehl zum Einsatz auch nur der taktischen Kernwaffen erteilen wird.
    Sind nur wenige amerikanische Kernwaffen in Europa vorhanden, ist deren schneller Abzug vom Kriegsschauplatz denkbar, bevor sie zum Einsatz kommen.
    Die jetzt vorhandenen 7.200 Sprengkörper sind aber eine solche Menge, die nicht ohne weiteres abgezogen werden kann.
    Und eine Armee von 300.000 Amerikanern ist eine Größenordnung, die als Minimum dessen gelten darf,
    was Washington nicht opfern kann, ohne damit eine Niederlage von weltpolitischen Ausmaßen und auf Kosten der eigenen amerikanischen Lebensinteressen in Kauf zu nehmen.
    Jede Verteidigung beruht heutzutage auf dem Abschreckungseffekt im Großen und im Kleinen, vom Allerkleinsten bis zum Allergrößten.
    Die Bedeutung Westeuropas als Ganzes stellt es in die höchsten Kategorien der Abschreckungsstrategie.
    Die Brüsseler Konferenz des Atlantischen Bündnisses ist nun ein Zeichen, dass die Westmächte in die Europäische Sicherheitskonferenz mit der Entschlossenheit gehen werden, diese Grundlagen ihrer effektiven Sicherheit nicht gegen Papierformeln eines schönen und edlen Sicherheitsvertrages zwischen Ost und West ohne ganz konkrete Gegenleistungen und Garantien auszutauschen.
    Das war der Wochenkommentar von Alfons Dalma.
    Bei den innerdeutschen Gesprächen über Berlin ist es nun, nach langen, holprigen Verhandlungen, doch zu einer Einigung gekommen.
    Wie Sie bereits hörten, wurden heute Vormittag in der geteilten Stadt, nach viermonatigen Verhandlungen, die Zusatzabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland bzw.
    Westberlin und der DDR paraffiert.
    Um 10 Uhr unterzeichneten der Westberliner Senatsdirektor Müller und der ostdeutsche Staatssekretär Korth die Abkommen über die Besuche von Westberlinern in Ostberlin.
    Dazu erklärten sie.
    Das, was wir heute tun, ist sicherlich nicht vollkommen.
    Wir sind weit entfernt davon, diese Vereinbarung für das Beste zu halten, was vorstellbar wäre.
    Aber es sind erste praktische Schritte,
    die den Interessen der Berliner entsprechen.
    Wir haben die Hoffnung, dass diese Vereinbarungen in der täglichen Wirklichkeit unbürokratisch so gehandhabt werden, dass sie den Wünschen der betroffenen Menschen und auch den politischen Notwendigkeiten gerecht werden.
    Der Text der Vereinbarungen ist klar und verständlich.
    Dieser Text ist für beide Seiten verbindlich.
    Die beiden parasierten Vereinbarungen zeigen, dass es möglich ist, bei gutem Willen Fragen vertraglich zu regeln.
    Diese Vereinbarungen tragen dazu bei, die politische Lage in Europa zu verbessern.
    Sie sind für beide Seiten von Vorteil und kommen den Wünschen der Menschen entgegen.
    Soweit die Erklärungen von Müller und Korth in West-Berlin.
    Über die Paraffierung im Ost-Berliner Haus des DDR-Ministerrates berichtet nun Jürgen Graf.
    Vor gut einer Stunde, um 11.01 Uhr, traten die Unterhändler Staatssekretär Bahr vom Bundeskanzleramt der Bundesrepublik Deutschland und Staatssekretär Kohl
    den Raum, den man bezeichnen könnte als einen Stil der vielleicht frühen 50er Jahre aus Ostblockstaaten, viel Marmor, sehr hoch, sehr unpersönlich, künstliche Blumen ringsum an den Wänden, ein Tisch zum Parafieren des Transitabkommens, vorbereitet mit einigen Mikrofonen und rechts und links je ein Fähnchen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.
    Die Journalisten aus West-Berlin konnten heute Morgen reibungslos über den Übergang Sandkrug-Brücke fahren.
    Dort lagen die präparierten Passierscheine vor.
    68 hatten sich angemeldet, etwa 40 sind nach hier gekommen, um der Zeremonie beitbewohnen.
    60 Ausländer und Journalisten, die hier in der DDR akkreditiert sind, noch dazu.
    Eine kurze Zeremonie, die von 11.01 Uhr bis 11.09 Uhr dauerte und original übertragen wurde vom deutschen Fernsehfunk Ost.
    und vom deutschen Fernsehen, das hier die Kommentatoren auch zugelassen bekommen hatte.
    Im Übrigen zeigte man sich überaus großzügig, die Reden wurden rechtzeitig verteilt, auch der deutsche Rundfunk konnte
    so übertragen, wie er wollte.
    Das heißt, jeder konnte seinen eigenen Reporter haben, wenn er Wert darauf legte.
    Die Schaltungen funktionierten einwandfrei.
    Mit kühler Höflichkeit und Zuvorkommenheit wurde hier die Presse heute empfangen.
    Wie es in der Zukunft sein wird, das weiß man nicht.
    Vor dem Haus des Ministerrats, in dem die Paraffierung stattfand, hatten sich ungefähr 20 Menschen eingefunden.
    Es ist ein regnerischer, scheußlicher Tag hier in Ost-Berlin.
    Aber ich glaube, dass es nicht allein der Regen war, sondern grundsätzlich hält man hier in Ost-Berlin in der Bevölkerung nicht allzu viel von diesen beiden Abkommen, denn sie bringen ja der Bevölkerung außer dem Besuch der West-Berliner Verwandten eigentlich gar nichts.
    Sie können nicht rübergehen.
    Und es gibt zum Teil bittere und harte Kommentare von Menschen, die man hier in den Cafés trifft, die sagen, was haben wir denn eigentlich davon?
    Wir können nicht rüber, dafür kommt ihr hierher und nehmt uns die wenigen Theaterplätze, die wenigen Plätze auf unseren Schiffen auf dem Mögelsee und die wenigen Plätze in den Restaurants weg.
    Aber kommen wir zurück zur Paraffierung.
    Gelegentlich dieses Aktes der Unterzeichnung mit den abgekürzten Namen von Kohl und Bahr gaben die beiden je eine Erklärung ab.
    Die Regierung der DDR
    schätzt das Ergebnis der nunmehr übereinjährigen Verhandlungen positiv ein.
    Das heute paraffierte Abkommen bestätigt, dass es zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland möglich ist, bei konstruktivem Verhalten
    auch in komplizierten Fragen Regelungen zu finden.
    Regelungen, die den Prozess der Entspannung in Europa fördern.
    Nunmehr konnte ein weiterer Schritt auf dem Wege zur friedlichen Koexistenz von Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung getan werden.
    Das vorliegende Transitabkommen trägt den rechten und legitimen Interessen beider Abkommenspartner Rechnung.
    Es entspricht der international üblichen Praxis.
    Das Abkommen regelt zwar nur ein Teilgebiet, es ist aber geeignet,
    nicht nur in diesem Bereich, sondern generell dazu beizutragen, dass zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland Beziehungen hergestellt werden, wie sie zwischen souveränen und voneinander unabhängigen Staaten üblich und notwendig sind.
    was die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik betrifft, so wird sie weiterhin beharrlich darauf hinwirken.
    Wir sprechen in diesem Zusammenhang die Erwartung aus, dass die noch andauernden Verhandlungen über einen Verkehrsvertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland bald zum Abschluss
    gebracht werden.
    Dass es möglich war, zwischen der DDR und der BRD ein Abkommen zu parafieren, das der Entspannung dient, ist ein Beweis dafür, was erreicht werden kann, wenn entsprechende Verständigungsbereitschaft an den Tag gelegt
    wird.
    Den Mitgliedern der Delegationen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland, den Experten und allen anderen Mitarbeitern beider Seiten, die zum Erfolg dieser Verhandlungen beitrugen, sage ich herzlichen Dank.
    Zunächst möchte ich mich dem herzlichen Dank an alle Mitarbeiter anschließen, ohne die wir die Verhandlungen nicht erfolgreich hätten durchführen können.
    Die Paraffierung, zu der mich die Regierung der Bundesrepublik Deutschland bevollmächtigt hat, fixiert Vereinbarungen über komplizierte, zum Teil äußerst schwierige Fragen des Transitverkehrs
    zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin-West.
    Die vorgesehenen Regelungen berücksichtigen die Interessen beider Seiten und werden den Willen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik dokumentieren, durch friedliches Nebeneinander in der Mitte Europas wirksam zur Entspannung beizutragen.
    Vor fast genau drei Monaten
    haben nicht weit von ihr, die Botschafter der vier Mächte, ihre Arbeit mit Erfolg beendet.
    Dies mindert in keiner Weise die Bedeutung der Tatsache, dass es zum ersten Mal gelungen ist, zu einer Einigung über ein Abkommen zwischen den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik zu gelangen.
    Auch die Bundesregierung erwartet, dass die Verhandlungen über einen allgemeinen Verkehrsvertrag bald zum Abschluss gebracht werden.
    Er wird ein weiterer Schritt auf dem Wege sein, die Beziehungen zwischen den beiden Staaten auf der Grundlage der vollen Gleichberechtigung, der Nichtdiskriminierung
    der Achtung der Unabhängigkeit und der Selbstständigkeit in Angelegenheiten, die ihre innere Kompetenz betreffen, zu gestalten.
    Die wirkliche Lage und die Rechtssituation werden dabei zu berücksichtigen sein.
    Nachdem es sich so ergeben hat, dass ich gestern in Oslo war, weiß ich, dass weit über die Grenzen
    und zwar weit über unsere Grenzen hinaus, der heutige Akt als ein gutes Zeichen für die Sicherung des Friedens in Europa verstanden wird.
    Ich hoffe, dass das Abkommen den Erwartungen entspricht, die in es gesetzt werden und den Menschen dient, denen unsere Arbeit gilt.
    Soweit der Bericht von Jürgen Graf aus Ost-Berlin.
    Klaus Emmerich kommentiert nun die Bedeutung des heutigen Ereignisses.
    Die Wirklichkeit beim Umsetzen dieser deutsch-deutschen Politik in Paragrafen wird zeigen, ob die beiden so ungleichen Seiten dem selbstgesetzten gleichen Anspruch gerecht werden.
    Mit diesen deutsch-deutschen Doppelvereinbarungen werde den Menschen gedient.
    Historikern wird erst mit gebührendem zeitlichen Abstand die Entscheidung abzuverlangen sein, ob das
    was die Politiker mit der heißen Feder der Alltagspolitik und nicht immer ganz aus eigenen Stücken zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahrzehnten gemeinsam als Vertreter von zwei Staaten auf deutschem Boden geschrieben haben, in den höheren Rang der großen Ereignisse unserer Zeit reicht.
    Das Ende des Hitlerkrieges, die vorher schon von den drei Westmächten und der Sowjetunion beschlossene bedingungslose Kapitulation der Deutschen,
    die heute noch die politische Basis für die Oberhoheit der Russen einerseits und der Amerikaner, der Briten und der Franzosen andererseits in Deutschland begründet, zumindest in Berlin aktuell belegt, das Wiedererstarken demokratischer Parteien in ganz Deutschland und die Zwangsvereinigung von Sozialisten durch Kommunisten zur Sozialistischen Einheitspartei der SED im russischen Sektor Berlins und in der russischen Besatzungszone Deutschlands,
    Der Marshallplan für die drei westlichen Besatzungszonen, das allmähliche Zusammenwachsen von Zentralverwaltungen und später einem zentralen Parlament mit einer zentralen Regierung in den drei Westzonen, später in Bonn, die Begründung der Bundesrepublik und jener der Deutschen Demokratischen Republik,
    die Währungsreform als die Erneuerung des geltlichen Kreislaufs einer von Rüstung und Geld und Krieg ausgezehrten Volkswirtschaft, die Verweigerung der Währungsreform durch die Sowjetunion, die in ihrem Herrschaftsbereich systematisch demontiert, dies alles mit dem Höbung der Berliner Blockade und dem bis heute unvergessenen Freiheitsbeweis der Westberliner,
    das Herablassen des Eisernen Vorhangs in aller Welt und der Kalte Krieg in Europa, das Integrieren des geteilten Deutschlands in die Blöcke von West und Ost, die meilenweite Distanz, unter der sich zwei unverwechselbare Staatswesen in der Form der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bis heute entwickelt haben.
    Wie schwer es fällt, dass Deutsche im Deutschland des letzten Drittels dieses Jahrhunderts in der gleichen Sache, die gleiche Sprache mit der nämlichen Bedeutung sprechen und verstehen, zeigen die Erklärungen des heutigen Tages der Paraffierung der deutsch-deutschen Vereinbarung.
    Sie sprechen von Entspannung, von Fortschritt, von Souveränität, von Dienst am Menschen und davon, dass dies nicht ein Schlusspunkt sei.
    Meinen Sie es auch wirklich so, im innersten und im politischen Sinn?
    Nach allem, was geschehen und nicht vergessen ist, kommen nicht nur den beteiligten Deutschen Zweifel.
    Und alle Freude am verhandlungstechnischen Erfolg kann ich darüber hinwegtäuschen.
    Bahr und Kohl kommen beide aus Thüringen und vertreten heute zwei grundverschiedene und erklärtermaßen unvereinbare Systeme.
    Oder der Staatssekretär Florin aus dem DDR-Außenministerium, Mitglied des Zentralkomitees der SED, stammt aus Köln, sein höchster Chef Honecker aus dem Saarland.
    Allein die Lebenslinien und die Interessenlage dieser und anderer Deutscher erinnern daran.
    Dieses Land ist geteilt und gespalten.
    Die Verträge, die heute paraffiert wurden, verbriefen diese Spaltung, die die Sieger des Jahres 1945 gewollt und bis heute allein zu verantworten hatten.
    Nun ist die Teilung von Deutschen aus zwei Deutschländern anerkannt.
    Ein Preis für die Entspannung wurde gezahlt.
    Ob er angemessen ist, wird die Zukunft lehren."
    Mit diesem Kommentar von Klaus Emmerich aus Bonn beendeten wir die Berichterstattung über die Paraffierung der Berlin-Abkommen.
    Es ist 12.41 Uhr.
    Elf Minuten nach halb eins, ein Blick in die österreichischen Tageszeitungen von heute.
    Sowohl in der innenpolitischen Berichterstattung als auch in den Kommentaren und Leitartikeln steht hier die Budgetdebatte im Nationalrat im Vordergrund.
    Die Autoren befassen sich aber nicht nur grundsätzlich mit der äußeren Form dieser Debatte,
    die auch von vielen Abgeordneten als nicht mehr zeitgemäß und als unproduktiv erachtet wird, sondern sie gehen darüber hinaus auf noch bevorstehende Gesetzesinitiativen der Regierung ein, wie zum Beispiel das Preistreiberei- und das Preisregelungsgesetz.
    Mehrere Autoren befassen sich auch mit der gestrigen Jugenddiskussion des Bundeskanzlers.
    Die Zitate für unsere heutige Presseschau stellte Johannes Fischer zusammen.
    Thomas Korherr befasst sich in der Presse sowohl mit der Budgetdebatte als auch mit Regierungsvorlagen, die in der nächsten Zeit das Haus beschäftigen werden.
    Der Autor nennt hier vor allem das Preisregelungsgesetz, das ja eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erfordert und glaubt, eine Jungtimierung zwischen dieser Gesetzesinitiative der Sozialisten und den Marktordnungsgesetzen zu erkennen.
    Fest steht, schreibt Kurherr, dass die ÖVP die Marktordnungsgesetze braucht.
    Fest steht freilich auch, dass die SPÖ nicht minder dringend einen spektakulären Preisbekämpfungserfolg erzielen muss.
    Der Kommentator erkennt in seinen weiteren Ausführungen einen direkten Zusammenhang zwischen den Preiserhöhungen der letzten Zeit und den politischen Plänen des Kabinettskreis G2.
    Die massive staatliche Preiswelle wurde, daran scheint kein Zweifel zu bestehen, jetzt losgelassen, weil die Mehrheitsregierung offenbar das Unangenehme am schnellsten erledigt haben will, meint Korherr und setzt dann fort.
    Zigarettenpreise, die Ende 1971, genau zwei Monate nach dem Wahltermin erhöht wurden, interessieren 1975 niemanden mehr.
    Ähnlich ist es mit der Bahn, mit der Straßenbahn.
    Man darf annehmen, dass die Regierung peinlich darauf achten wird, sich ab Ende 1972, Anfang 1973, in puncto Preisentwicklung nichts zu Schulden kommen zu lassen.
    Kreisky weiß, dass die Zukunft einer SPÖ-Regierung nicht zuletzt von der wirtschaftlichen Situation des Landes abhängt.
    Hermann Polz steuert in seinem Leitartikel in den Oberösterreichischen Nachrichten einen interessanten Aspekt zur Diskussion um das Preisregelungsgesetz bei.
    Wie er meint, seien die Sozialisten realistisch genug, um zu erkennen, dass man mit einem Preistreibereigesetz den Preisauftrieb weder wirkungsvoll bekämpfen noch entscheidend eindämmen könne.
    Polz hält auch die Erklärung für diese Behauptung bereit.
    Die ÖVP jedoch, so Polz, die bis jetzt sämtliche Preisregelungsvorschläge der Regierung vehement abgelehnt hat, könnte durch einen taktischen Schachzug der SPÖ viel propagandistischen Wind aus den Segeln nehmen.
    Da die Verschärfung des Preistreibereigesetzes im Grunde weder nützt noch schadet, meint Hermann Polz abschließend, könnte die ÖVP ruhig Ja dazu sagen, um der SPÖ das taktische Konzept zu durchkreuzen.
    Vorausgesetzt natürlich, dass die große Oppositionspartei bis nächste Woche noch entdeckt, was Oppositionspolitik ist.
    Gerhard Neureiter geht in den Salzburger Nachrichten mit der äußeren Form der Budgetdebatte hart ins Gericht.
    Er vertritt die Ansicht, dass eine Reform der Geschäftsordnung, speziell in Bezug auf die Debatte über den Bundeshaushaltsvoreinschlag, dringend notwendig wäre.
    Die Budgetdebatte ist nach Ansicht des Autors zwar noch immer jenes Forum, vor dem die Abgeordneten in der Opposition sämtliche Aspekte der Regierungspolitik kritisieren können.
    Doch, meint Neureiter, es gehe manchmal nicht mehr um die sachliche Angelegenheit, sondern um den optischen Effekt.
    Im Übrigen, so Neureiter abschließend,
    muss sich das Parlament darüber klar werden, dass die Hauptarbeit an einem so komplizierten, nur von ausgesuchten Fachleuten durchschaubaren Gesetz wie der Bundeshaushalt im Ausschuss geleistet werden muss.
    Für diese sachliche Arbeit wählt der Österreicher gerne 183 statt 165 Abgeordnete.
    Nicht aber für Redeschlachten von täglich 12 Stunden, deren wesentlicher Inhalt auf 100 Zeilen in der Zeitung zu lesen oder in einer halben Stunde in Rundfunk und Fernsehen zu hören ist.
    Im Kurier analysiert Helmut Pfitzner die Situation rund um die Vorgänge der Wahl des neuen starischen Landeshauptmannes.
    Der Autor meint, das sogenannte Testament des verstorbenen Landeshauptmannes Kreiner habe einigen Staub aufgewirbelt.
    Doch wenn nun der Sohn des Verstorbenen, Josef Kreiner Junior, wie es heißt, auch zum Landesobmann der steirischen ÖVP gewählt werden soll, dann, so Pfitzner wörtlich, erscheint überhaupt alles in einem anderen Licht.
    Denn dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Ämter des Landesparteiobmannes und des Landeshauptmannes wieder in einer Hand und wieder in der Hand eines Kreiner vereinigt werden.
    Damit erhebt sich aber auch die Frage, ob das Testament des verstorbenen Landeshauptmannes nicht noch etwa einen zweiten, ungeschriebenen Teil lautend auf Josef Krainer Junior als Alleinerben hat.
    für den Niederl nur der Testamentsvollstrecker ist.
    Die Vater-Sohn-Nachfolge ist in der Demokratie eben nicht nur fragwürdig, sondern auch schwierig.
    Und gerade deshalb.
    Wäre Krainer Junior auch tausendmal der beste Nachfolger, so hätte man in diesem besonderen Fall doch den Zweitbesten nehmen müssen, und zwar als echten Nachfolger und nicht einen Zweitbesten, von dem man von vornherein weiß, dass er nur als Platzhalter und der Formhalber dazwischengeschaltet ist.
    Der Zeitpunkt für die gestrige Diskussion des Bundeskanzlers mit verschiedenen Vertretern der Jugendorganisationen ist nicht nur von Seiten der parlamentarischen Opposition scharf kritisiert worden.
    Verschiedene Abgeordnete von ÖVP und FPÖ bemängelten, dass gerade bei einem so wichtigen Kapitel wie dem Sozialbudget der Bundeskanzler und mit ihm die halbe Regierung nicht anwesend waren.
    In der sozialistischen Arbeiterzeitung verteidigt Chefredakteur Manfred Scheuch die Haltung des Regierungschefs und meint,
    Welche Bedeutung der Bundeskanzler diesen Gesprächen beimisst, lässt sich daran ermessen, dass sie auch in der Regierungserklärung Aufnahme fanden und dass dort festgehalten wurde, diese Regierung sei bereit, auf die Anregungen und Vorschläge der Jugend in Materien, die sie betreffen, zu hören.
    Das war die Inlandspresseschau.
    Bundeskanzler Dr. Kreisky hat in seiner gestrigen Fernsehdiskussion mit Journalisten verschiedene Fragen der Landesverteidigung und des Bundesheeres wieder einmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt.
    Eines der vordringlichsten Probleme, so wurde jedenfalls gestern von den Journalisten festgestellt, scheint im Augenblick der konkrete Auftrag der Regierung an das Bundesheer zu sein.
    Erst dann, so meinten die Redakteure der verschiedenen Tageszeitungen weiter, könne über das militärische Konzept
    und über die Aufteilung der finanziellen Mittel gesprochen werden.
    Verteidigungsminister Lüttgendorf hat bereits vor einiger Zeit ein militärisches Konzept vorgelegt und gleichzeitig jenen Mann bestimmt, der die Vorstellungen des Ressortschefs verwirklichen soll, Generalmajor Anton Leb.
    Leb wird Ende dieses Jahres den bisherigen Generaltruppeninspektor Seitz ablösen, später aber den Platz eines Generalstabschefs übernehmen.
    Peter Birker bat den zukünftigen militärischen Chef des Bundesheeres vor unserem Mikrofon.
    Herr General, wo sehen Sie das Ziel der Bundeswehrreform?
    Ich sehe das Ziel der Bundeswehrreform in der Verwirklichung jener Empfehlungen, die die Bundeswehrreformkommission voriges Jahr getroffen hat.
    Was meinen Sie konkret?
    Ich meine konkret, dass die flankierenden Maßnahmen, die notwendig waren und werden, um die Verkürzung des Grundwehrdienstes von neun Monaten auf sechs Monate sinnvoll werden zu lassen, möglichst bald realisiert werden.
    Und was ist dann das Endziel der Reform?
    Was soll eigentlich reformiert werden?
    Das Endziel der Reform soll eine Armee sein, die besser als bisher in der Lage sein muss,
    den möglichen Formen von Bedrohungen entgegentreten zu können.
    Die Detailpläne für die Reform liegen ja noch im Panzerschrank des Ministers.
    Kennen Sie diese Pläne?
    Diese Detailpläne sind kein Geheimnis.
    Es sind im Großen und Ganzen die Empfehlungen, die voriges Jahr eben die erwähnte Kommission gemacht hat.
    Eines dieser Pläne ist die Gesamtraumverteidigung Österreichs.
    Bedeutet das eine Art Aufrüstung in der Zukunft oder was stellt man sich darunter vor?
    Aufrüstung ist, glaube ich, nicht der richtige Ausdruck.
    Wir wollen zu einem System der Verteidigung kommen, das geeignet ist, einem Aggressor den notwendigen Zeitgewinn abzuringen.
    Das heißt, dass die Vorstellung, man könnte nur an der Grenze verteidigen,
    selbstverständlich nicht mehr aktuell ist, sondern dass wir eine Raumverteidigung, die sich über das gesamte Staatsgebiet erstreckt, anstreben.
    Das heißt, der Kampf würde aber an den Grenzen aufgenommen werden?
    Ja, selbstverständlich.
    Das ist ja auch der Auftrag, der heute noch für das Bundesheer gilt.
    Können nach diesem Konzept alle Gebiete Österreichs verteidigt werden oder ist man gezwungen, einige Gebiete aufzugeben, wie etwa das Marchfeld im Osten oder Salzburger Raum im Westen?
    Ich glaube, dass es auch einer wesentlich größeren Armee heutzutage nicht möglich sein würde, alles zu verteidigen.
    Man wird selbstverständlich vorübergehende Geländeverluste mit in Kauf nehmen müssen.
    Kann nach der Bundeswehrreform der aktive Teil des Heeres die Verteidigung aufnehmen?
    Wir können heute noch nicht sagen, in welchem Zeitraum diese 15.000 länger dienenden Soldaten stehen werden.
    Wir sind überhaupt erst Ende Januar in der Lage, konkrete Zahlen zu nennen, weil wir bis dahin wissen, wie viele Soldaten des Eindrückungsturnuses 1.
    Oktober dieses Jahres sich bereit finden, länger als sechs Monate zu dienen.
    Herr General, betrachten Sie Ihre neue Funktion nunmehr als Befehlsempfänger des Ministers oder als Befehlsherr über das Bundesheer?
    Ich fasse sie auf als die Funktion eines Ratgebers in militärischen Angelegenheiten.
    Aber auch der Minister, der ja ein Generalskamerad von Ihnen ist, ist ja ein Fachminister.
    Er ist als Minister in erster Linie Politiker.
    Das war ein Gespräch mit dem kommenden General-Truppeninspektor Anton Leb.
    Um 12.52 Minuten, kurz zum Sport.
    Zum zweiten Mal in der Olympiasaison kämpfte heute die alpine Damenschielite um Weltcup-Punkte in der Abfahrt.
    Auf dem Programm stand der Abfahrtslauf des Kriteriums des ersten Schnees in Val d'Isère.
    Darüber berichtet Hans Klettner.
    Es gab einen französischen Sieg von der 22-jährigen Jacqueline Rouvier, die schon im Non-Stop-Abfallslauf eine hervorragende Zeit hatte und die heute die Österreicherin Anne-Marie Bröll ganz, ganz knapp, nämlich mit 37 Hundertstel Sekunden schlagen konnte.
    In der Zwischenzeit waren beide Läuferinnen, Rouvier und Bröll, mit 50,67 gestoppt worden.
    Und dann lautete die Endzeit für Rouvier Frankreich 1,26,89.
    Die Endzeit für Annemarie Preul auf Rang 2, 1.27.26.
    Annemarie Preul war leicht oder doch schwer enttäuscht, denn sie hat unmittelbar nach dem Rennen abgeschwungen und nachdem also Rouvier im Ziel war, hat sie sofort den Zielraum verlassen.
    Die Fotografen warteten vergeblich auf das Siegesfoto der ersten drei.
    Trotzdem darf ich Ihnen sagen, hat Österreichs Damenmannschaft hervorragend abgeschnitten
    Denn mit Platz 4 belegte eine weitere Österreicherin, nämlich Wildruth Drechsel, einen Rang unter den ersten 10.
    Und dann kam noch erfreulicherweise der 8.
    Platz für Berni Rauta Österreich und der 9. von der jungen Brigitte Tocznik.
    Und Rouvier ist eine 22-jährige Läuferin aus Notre-Dame-de-Belcamp und sie ist
    Nicht unbekannt, sie hat im Vorjahr ausgezeichnete Plätze belegt, aber noch nie einen Sieg in einem großen Rennen.
    Sie war im Vorjahr 8. in Bardonecchia, 6. hier in Val d'Isère beim Abfahrtsrennen, 8. beim Abfahrtslauf in Schrunz, 3. in Pralou und ihre besten Plätze kassierte sie im Vorjahr bei den beiden Abfahrtsläufen in Sugarloaf in den USA, wo sie zweimal Zweite wurde hinter Annemarie Preul.
    Und jetzt beim ersten Weltcup-Rennen in St.
    Moritz war die Französin Dritte.
    Aber kehren wir zurück zu den Österreicherinnen.
    Im weiteren Verlauf des Rennens gab es noch sehr gute Zeiten durch Marianne Ranner mit 1.3104 und noch schneller fuhr Martina Gapmeier aus Mittersill mit 1.3093, wobei ich sagen muss, dass allerdings beide Läuferinnen mit ihren Leistungen nicht unter die ersten 10 kamen.
    Neben mir steht Vildrut Drexler.
    Sie verlor heute den dritten Platz nur um 0,08 Sekunden.
    Und trotzdem, Wildruth, herzlichen Glückwunsch im Vorjahr, Kombinationssiegerin, heuer vierte im Abfahrtsrennen.
    Wie ist das Rennen gewesen?
    Ja, es ist mir oben ziemlich gut gelaufen, aber unten vorm Ziel, die S-Kurve, bin ich schlecht gefahren und Zieleinfahrt auf der AbS-Renne verloren.
    Und ich hörte, dass auch Annemarie Bröll da etwas Schwierigkeiten hatte.
    Ja, ich weiß nicht, ich hab's nicht gesehen.
    Ja, aber hat die Wildruth gar nicht mehr gesprochen mit der Annemarie?
    Nein, sie ist gleich nach Hause gegangen, als das Rouvier hier unten war.
    Sie war böse auf sich und auf diesen knappen Rückstand, wie ich schon sagte, von nur insgesamt 37 Hundertstel Sekunden, also nicht einmal eine halbe Sekunde, hat Bröll Rückstand auf Rouvier.
    Trotzdem ein schöner Erfolg hier und wir dürfen uns damit wieder verabschieden.
    Ich gebe Ihnen noch einmal das Ergebnis der ersten zehn Bekannte.
    Siegte Rouvier Frankreich, wohl Österreich, dritte Macki Frankreich.
    Vierte Vildrut Drechsel Österreich, fünfte Nadik Schweiz, sechste überraschenderweise Christiansen Norwegen, siebente mir, die Vorjahrssiegerin von Val d'Isea im Abfahrtsrennen, achte Berni Rauter Österreich, neunte Brigitte Tocznik Österreich und zehnte Marilyn Cochrane aus den USA.
    Hans Klettner berichtete aus Val d'Isère.
    Im Weltcup führt nun Annemarie Proll mit 45 Punkten vor Rouvier mit 40 und Mackie mit 35 Zählern.
    Noch ein Hinweis, eine Zusammenfassung und Interviews hören Sie in der Ö3 Sendung Sport und Musik ab 15.03 Uhr.
    Im Zyklus Stimmen der Welt tritt heute Abend in der Wiener Stadthalle der Publikumsliebling Ivan Rebrov auf, der übrigens gestern im Musikhaus Dreiviertel die Vorteile der neuen Aufnahme- und Hörtechnik Quadrophonie demonstrierte.
    Bernd Burchard interviewte den beliebten Sänger.
    Warum singen Sie in Konzerten hauptsächlich volkstümliches Liedgut?
    Tja, weil das volkstümische Liedgut mir sehr am Herzen liegt.
    Und ich beschäftige mich jetzt seit etwa 20 Jahren intensiv mit der russischen Musik.
    Und habe da festgestellt, dass die große klassische russische Musik ja nichts weiter ist als aus 60, 70 Prozent bestehendes Volksmusikgut.
    Denn sehen Sie, Mussorgsky hat zum Beispiel in seinem Borussko Dunov etwa 60, 65 Prozent Volkslieder verarbeitet.
    Und er hat gesagt, ja, warum soll ich mir die Mühe machen, etwas zu komponieren, was das Volk in viel genialerer Form eigentlich schon vor mir getan hat.
    Interessant wäre, wo sich Ansätze bieten, Ihre Opernwünsche zu realisieren.
    Ja, wissen Sie, die Opernwünsche, die ich hatte,
    und die unbedingt haben realisiert werden müssen, die sind realisiert worden.
    Ich weiß, dass es also, es war für die internationale oder hauptsächlich für die deutsch sprechende Presse nicht sensationsträchtig genug, darauf hinzuweisen, dass ich ja bereits zwölf Jahre an der Oper bin, bzw.
    gewesen bin.
    Ich habe angefangen mit dem Papier von Sevilla, habe dann also den Ox von Lerschenau, den Hans Sachs gesungen, ich habe den
    den Fürsten Jeletsky, Pikdam, ich habe also Sarastro gesungen, und zwar in Frankfurt, in Berlin, in München, in Brüssel, überall hin und habe dann aufgepfropft auf diese wirkliche intensive Opernerfahrung, jetzt nun diese kleine Form der russischen Volksmusik,
    erwählt, um mich hauptsächlich zunächst einmal damit zu beschäftigen, das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht wieder Oper singe.
    Ich singe Oper genauso, wie ich das jetzt singe.
    Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica, Kalinica,
    Nach dieser Plauderei mit Ivan Reprov schließen wir die Samstag-Mittagsausgabe.
    Die Berichte aus Afrika, die ich angekündigt habe, müssen wir, weil die Live-Berlin-Berichterstattung länger geplant geworden ist, auf den Abend verschieben.
    Wir melden uns also wieder um 18.45 Uhr über Österreich 1 mit korrespondenten Berichtern aus aller Welt.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wochenkommentar: NATO-Treffen in Brüssel, Planung einer Sicherheitskonferenz
    Mitwirkende: Dalma, Alfons [Gestaltung]
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Ort: Brüssel
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Berlin-Verhandlungen über Besuch von Westberlinern in Ostberlin: Paraphierung in Westberlin
    Einblendung: Westberliner Senatsdirektor Müller und ostdeutscher Staatssekretär Korth
    Mitwirkende: Rosek, Hans Jürgen [Gestaltung] , Müller, Otto [Interviewte/r] , Korth, Günther [Interviewte/r]
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Ort: Berlin, Westberlin
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Berlin-Verhandlungen über Besuche von Westberlinern in Ostberlin: Paraphierung in Ostberlin (Reportage)
    Einblendung: DDR-Staatssekretär Kohl und BRD-Staatssekretär Bahr
    Mitwirkende: Graf, Jürgen [Gestaltung] , Kohl, Michael [Interviewte/r] , Bahr, Egon [Interviewte/r]
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Ort: Berlin, Ostberlin
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Budgetdebatte, Preisregelungsgesetz
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung]
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit dem zukünftigen Generaltruppeninspektor Leeb
    Mitwirkende: Pirker, Peter [Gestaltung] , Leeb, Anton [Interviewte/r]
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weltcuprennen in Val d'Isere: Damenabfahrt
    Interview: Skirennläferin Drexel
    Mitwirkende: Klettner, Hans [Gestaltung] , Drexel, Wiltrud [Interviewte/r]
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Sport ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: skifahren , Nachrichten
    Zyklus "Stimmen der Welt": Interview mit dem Sänger Iwan Rebroff
    Einblendung: "Kalinka"
    Mitwirkende: Burchhart, Bernt [Gestaltung] , Rebroff, Ivan [Interviewte/r]
    Datum: 1971.12.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; E-Musik ; Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1971.12.11
    Spieldauer 01:00:10
    Mitwirkende Eibegger, Gundomar [Moderation] [GND]
    Meyer-Lange, Arnold [Regie] [GND]
    Vogl, Gerhard [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1971.12.11 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format KKA [Kompaktkassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-711211_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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