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KI-generiertes Transkript
Das war's für heute.
Und hier meldet sich die Redaktion des Mittag-Journals.
Guten Tag, meine Damen und Herren im Studio, begrüßt Sie Ilse Vögl.
Drei Österreicher haben es geschafft, auf den Mont Everest zu kommen.
Wolfgang Neitz, Horst Bergmann und Robert Schauer.
Wir erwarten dazu einen Bericht gleich nach den Nachrichten, wenn es klappt, wie wir hoffen.
Ich nehme an, das ist ein Thema, das Sie alle interessiert, weil es einfach eine fantastische Leistung dreier Österreicher ist.
Aber weiter zu unseren politischen Berichten, kurz ein paar Schlagzeilen.
Österreich Gesundheitsministerium plant Errichtung eines eigenen Krebszentrums und Baubeginn des neuen Zentralverschiebebahnhofs in Wien.
Ausland, südafrikanische Soldaten greifen Stützpunkte der Untergrundorganisation SWAPO in Angola an.
Situation im Südlibanon weiterhin äußerst angespannt und zweiter Tag der Gespräche in Bonn zwischen Bundeskanzler Schmidt und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev.
Die Kulturredaktion berichtet unter anderem über Ausstellungen im Burgenland zum Thema Judentum im Mittelalter.
Erster Programmpunkt im Mittagsjournal aber die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist heute Helmut Koller und gesprochen werden die Wendungen von Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Unter Bezugnahme auf die jüngsten Erklärungen von Bundeskanzler Kreisky in einem Interview für die Mai-Ausgabe des in Wien erscheinenden Extrablattes sagte heute der Bundesparteiobmann der Freiheitlichen, Peter, im Pressedienst seiner Organisation, er halte eine derartige Eskalation bei aller Gegensätzlichkeit der Standpunkte für bedauerlich.
Der Kanzler hatte in dem Interview dem designierten FPÖ-Obmann, dem Grazer Bürgermeister Götz, vorgeworfen, ihm genüge es offenbar, die Freiheitlichen durch Gewinne auf Kosten der Volkspartei zu stärken.
Außerdem meinte Kreisky, es gebe im konservativen Lager Österreich seine Gruppe, die eine sozialdemokratische Regierung als gegen ihre Interessen gerichtet sähe und einen Bundeskanzler jüdischer Herkunft als persönliche Beleidigung empfinde.
Peter sagte nun dazu, die vom Kanzler apostrophierte Gruppe sei weder bisher eine Zielgruppe der FPÖ gewesen, noch werde sie es in Hinkunft sein.
In einer Aussendung forderte heute der Vorsitzende der Bundesfraktion Christlicher Gewerkschafter im ÖGB, Gassner, Finanzminister Androsch aufzusagen, ob er bereit sei, eine Lohnsteueranpassung mit Wirkung vom 1.
Jänner 1979 durchzuführen.
Gassner erklärt, die Gewerkschaften hätten mit Rücksicht auf die allgemeine Wirtschaftslage eine verantwortungsbewusste Lohnpolitik betrieben, doch liege es nun am Finanzminister, die Steuergerechtigkeit durch eine Progressionsmilderung und eine Entlastung der Familien wiederherzustellen.
In der Aussendung wird darauf verwiesen, dass die Einnahmen des Staates aus der Lohnsteuer seit der letzten Lohnsteueranpassung am 1.
Jänner 1975 um etwa 100, seit dem Jahr 1969 sogar um 500 Prozent gestiegen seien.
Im Präsidienst der Industrie wird für heuer ein neues Rekordniveau bei den Gehalts- und Pensionszahlungen des Bundes vorausgesagt.
Als Zahl werden 75 Milliarden Schilling genannt.
Mit dem Hinweis, dass der Personalaufwand des Bundes in den vergangenen fünf Jahren um etwa zwei Drittel gestiegen sei, erklärt die Industrie, es sei notwendig, die Belastung der Steuerzahler durch wachsende Staatsausgaben nicht weiter zu erhöhen.
Mit einer am kommenden Montag im Gymnasium in Mürz zuschlagender Steiermark beginnenden Veranstaltungsreihe nimmt die vom Unterrichtsministerium neu geschaffene Kulturservicestelle ihre Arbeit auf.
Für heuer steht der Institution ein Budget von etwa 4,5 Millionen Schilling zur Verfügung.
Unterrichtsminister Sinovac erläuterte im Morgenjournal, es sollen neue Begegnungsmöglichkeiten zwischen Künstlern und Publikum geschaffen werden, wobei vor allem die Jugend die Möglichkeit erhalten soll, besondere Interessen zu äußern.
Der Leiter der neuen Einrichtung, Herbert Gras, meinte, in die einzelnen Veranstaltungen sollten auch Wissenschaft, Forschung, Zeitgeschichte und Medienfragen einbezogen werden.
Südafrika Den bisher schwersten Schlag gegen Stützpunkte von Untergrundkämpfern der SWAPO, der Südwestafrikanischen Volksorganisation, haben südafrikanische Truppen in Angola geführt.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Luanda wurde die 250 Kilometer im Inneren des Landes gelegene Bergwerkstatt Katinga von südafrikanischen Fallschirmjägern besetzt.
Verteidigungsminister Botha begründete die Aktion mit der Konzentration von SPAPO-Streitkräften im Grenzgebiet, Überfällen auf südwestafrikanisches Territorium und der Ermordung politischer Führer.
Washington äußerte über die Aktion seine Besorgnis.
Die Einberufung des Weltsicherheitsrates wird nicht ausgeschlossen.
Bundesrepublik Deutschland.
Auf Schloss Gümnich bei Bonn trafen heute Vormittag der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev und Bundeskanzler Schmidt zu einem zweiten Gespräch zusammen.
Hauptthemen waren die Ost-West-Entspannung, Fragen der Abrüstung und der Rüstungskontrolle, Möglichkeiten einer langfristigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion, sowie das Berlin-Problem.
Bei der Erörterung dieses Komplexes hatte es gestern Meinungsverschiedenheiten gegeben.
Parallel zu der Unterredung zwischen Brezhnev und Schmid trafen einander heute die Außenminister beider Länder, Genscher und Gromyko, sowie der deutsche Wirtschaftsminister Lambsdorff und der sowjetische Außenhandelsminister Patolitschew zu einem Meinungsaustausch.
USA.
Präsident Carter hofft auf eine baldige Einigung mit der Sowjetunion über ein neues Abkommen zur Begrenzung der strategischen Rüstung.
In einer Pressekonferenz in Portland im Staate Oregon sagte Carter, man habe im vergangenen Jahr große Fortschritte bei den SAL-Gesprächen gemacht.
Die Regierung in Washington hat ihre Bereitschaft angedeutet, zur Durchsetzung der Pläne für den Verkauf von Kampfflugzeugen an Ägypten, Israel und Saudi-Arabien Kompromisse einzugehen.
Ein Sprecher des Außenministeriums deutete an, dass eventuell die Zahl der für Israel bestimmten Maschinen erhöht werden könnte.
Die Popularitätskurve von Präsident Carter ist nahezu auf den Tiefstand derjenigen des ehemaligen Präsidenten Nixon drei Monate vor seinem Rücktritt im Jahr 1974 gesunken.
Nach einer gemeinsam von der Agentur Associated Press und der Fernsehanstalt NBC veröffentlichten Meinungsumfrage wird die Amtsführung Carters von kaum 30 Prozent der Befragten positiv eingeschätzt.
Großbritannien Die Konservativen haben sich bei der zweiten Runde der Kommunalwahlen in England gestern deutlich verbessern können.
Das fast vollständige Auszählungsergebnis ergab heute für die Oppositionspartei im Unterhaus einen Gesamtgewinn von 54 Mandaten.
Die Labour Party verlor 25 Sitze.
Die Konservativen schnitten vor allem in London gut ab.
Am Dienstag waren bei den Kommunalwahlen in Schottland die Konservativen mit 16 Mandatsgewinnen im Vorteil, während die Labour Party nur elf Sitze gewinnen konnte.
Portugal Die Regierung in Lissabon konnte jetzt Einigung mit dem Internationalen Währungsfonds über die Gewährung eines Kredites von 800 Millionen Dollar zur Sanierung der Wirtschaft des Landes erzielen.
Die vom Währungsfonds verlangten Gegenleistungen wurden bisher nicht bekannt gegeben, dürften jedoch in einer weiteren Abwertung des Escudos stärkere Kreditrestriktionen im Inland und eine Reduzierung des Zahlungsbilanzdefizits, das derzeit eineinhalb Milliarden Dollar beträgt, bestehen.
Italien, Belgien.
Von den Behörden liegt bisher noch keine Stellungnahme zu zwei anonymen Telefonanrufen vor, die in der vergangenen Nacht zuerst die belgische Nachrichtenagentur Belga und dann die in Rom erscheinende Zeitung Corriere della Sera erreichten.
Ein Mann, der Englisch sprach und behauptete, Mitglied der Roten Brigaden zu sein, die am 16.
März den christlich-demokratischen Parteipräsidenten Moro entführten, sagte, Moro sei um ein Uhr nach Abschluss eines sogenannten Volksprozesses gegen ihn getötet worden.
Der Unbekannte gab Belga gegenüber an, er telefoniere aus Düsseldorf.
Dem Kurier de la Serra teilte er mit, er rufe aus London an.
An der Echtheit der Telefonate besteht insoferne Zweifel, weil die roten Brigaden seinerzeit erklärt hatten, nur die auf einer stets von ihnen verwendeten Schreibmaschine verfassten Mitteilungen seien authentisch.
Finnland.
Am letzten Tag seines offiziellen Besuches in Finnland besichtigt Bundeskanzler Kreisky heute das von der Sowjetunion errichtete Atomkraftwerk Lovisa etwa 100 Kilometer östlich von Helsinki.
Das Kernkraftwerk hat im März vergangenen Jahres den Betrieb aufgenommen.
Der Bundeskanzler kehrt am Abend nach Wien zurück.
Nepal.
Die drei österreichischen Bergsteiger Wolfgang Neyerts und Horst Bergmann aus Innsbruck sowie Robert Schauer aus Graz haben in Begleitung eines nepalesischen Sherpas den höchsten Gipfel der Welt, den Mount Everest, bezwungen.
Dies teilte heute das Ministerium für Fremdenverkehr in Kathmandu mit.
Die Alpinisten erreichten die Spitze des Mount Everest über die traditionelle Route über den Südsattel am vergangenen Mittwoch.
Eine zweite Mannschaft der österreichischen Expedition will an diesem Wochenende den Gipfel erstmals ohne Sauerstoffgeräte stürmen.
Noch bevor die beiden Tiroler Messner und Habeler diesen Versuch unternehmen, wird aber noch ein weiteres österreichisches Team mit Sauerstoffgeräten einen Angriff auf den Gipfel unternehmen.
Österreich
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien hat heute ein schwaches Erdbeben registriert.
Das Beben wurde in Rottenmann in der Steiermark verspürt, richtete jedoch keinerlei Schäden an.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
An der Vorderseite einer westeuropäischen Tiefdruckzone wird dem Alpenraum feucht-warme Mittelmeerluft zugeführt.
In der Folge nehmen die Störungseinflüsse von Westen und Süden her zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Norden gebietsweise föhnige Auflockerungen, sonst wolkig bis bedeckt in hohen Schichten.
Südliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht 2 bis 9 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Im Norden noch Aufhellungen, sonst zunehmende oder schon starke Bewölkung.
Im Süden und Westen aufkommende Niederschlagsneigung, südliche Winde.
Frühtemperaturen 2 bis 9 Grad, Tageshöchstwerte 15 bis 20, im Osten bis 23 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien wolkig 20 Grad, Südostwien 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter, 19°, Süd 25 km.
Linz, stark bewölkt, 20°, Ost 25.
Salzburg, stark bewölkt, 19°, Süd 10.
Innsbruck, stark bewölkt, 20°, Südost 25.
Bregenz, stark bewölkt, 22°, Süd 5.
Graz, stark bewölkt, 18°, Wind still.
Und Klagenfurt, wolkig, 16°, Südwind, 3 km in der Stunde.
In drei Minuten ist es 12.15 Uhr, Viertel eins.
Drei Österreicher haben es also geschafft.
Sie haben den Mont Everest, den höchsten Berg der Welt, bezwungen.
Wolfgang Neierz, Horst Bergmann aus Innsbruck und Robert Schauer aus Graz.
Und dies nachdem die Himalaya-Expedition der Österreicher seit dem 19.
April ja unter einem eher unglücklichen Stern stand.
An diesem Tag ist ja im gefährlichen Khumbu-Eisbruch durch den Einsturz einer Eisbrücke ein Scherpa ums Leben gekommen.
Trotz dieses tödlichen Unfalls musste die Expedition aber natürlich planmäßig weitergehen.
Schneefälle und die Zerstörung eines Hochlagers zwangen dann Reinhold Messner und Peter Habeler, den Versuch, den höchsten Berg der Welt erstmals ohne Sauerstoffgeräte zu bezwingen, vorerst abzubrechen.
Wolfgang Neuertz, nun der Expeditionsleiter, liefert ja dem ORF seit Beginn dieses Unternehmens laufend Exklusivberichte.
Im folgenden Bericht, der über einen Postläufer nach Kathmandu und von Kathmandu per Luftpost nach Österreich kann, spricht Neyarz mit Reinhold Messner über die weiteren Pläne.
Trotz des Unfalles muss die Expedition weitergeführt werden und sie wird rasch weitergeführt.
Bereits übermorgen starten Reinhold und Peter zum ersten Gipfelangriff.
Reinhold, wie wird der aussehen?
Wir werden versuchen vom Basislager aus Lager für Lager aufzusteigen.
Wir haben allerdings das Handicap, dass wir die letzten beiden Lager auf dem Südkoll und in der Südostflanke irgendwo erst aufbauen müssen.
Und wenn das Wetter immer schön sein sollte, was wir nicht annehmen, aber wenn es immer schön sein sollte, wären wir am sechsten Tag am Gipfel, wenn wir überhaupt hinaufkommen.
Was ist, wenn das Wetter in der Zwischenzeit umschlägt?
Wenn es bis zum zweiten Lager umschlägt, dann wollen wir warten, im Lager abwarten, bis es besser wird.
Ebenfalls noch im dritten Lager.
Wenn es aber am Südkoll umschlägt, dann müssen wir zurück ins zweite Lager und dann nochmals von dort aus ansetzen.
Würdet ihr da gleich ansetzen oder ein paar Tage verstreichen lassen?
Nein, sobald das Wetter wieder gut ist, gleich wieder ansetzen.
Denn wir haben vor, mindestens bis zum Südkoll so zu steigen, dass wir uns nicht vorausgaben und immer Reserven haben für einen weiteren Gipfelangriff.
Was ist, wenn du merkst, dass es ohne künstlichen Sauerstoff nicht möglich ist?
Ich habe mir vorgenommen, dann auf den Everest zu verzichten, abzusteigen ins Basislager und vielleicht später am Ende der Expedition nochmals einen Versuch wieder ohne Sauerstoff zu machen.
Wenn das aber auch unmöglich sein sollte, dann will ich nicht am Everest hinaufsteigen.
Das heißt, du willst auf keinen Fall mit künstlichem Sauerstoff gehen?
So ist mein Vorsatz jetzt.
Und bei Beta?
Du musst den Beta selber fragen.
Ich glaube, der Beta will, wenn er ohne Sauerstoff nicht hinaufkommt, Sauerstoff einsetzen.
Die zweite Gipfelgruppe wird in zwei Tagen Abstand starten.
Es steht noch nicht genau fest, wer es sein wird.
Wahrscheinlich Robert Schauer, Horst Bergmann und ich selbst.
Was den Pressesprecher des österreichischen Alpenvereins, unter dessen Ägide diese Expedition abläuft, besonders freut ist, dass dieser Bericht von Wolfgang Neierts überholt ist.
Wolfgang Neierts, Horst Bergmann und der Grazer Robert Schauer
haben auf dem Normalweg den Gipfel des höchsten Berges der Welt bezwungen.
Was bedeutet das für den Österreichischen Alpenverein?
Es bedeutet für den Österreichischen Alpenverein, dass die Förderung dieser ersten österreichischen Mount-Everest-Expedition durch den Österreichischen Alpenverein nun doch gerechtfertigt war.
Und es bedeutet für uns, dass wir uns selbstverständlich sehr freuen, dass gerade der Expeditionsleiter Wolfgang Neierz mit seinen Kameraden Bergmann und Schauer als erste Österreicher den Gipfel erreichen konnten.
Denn an Wolfgang Neierz, der ja hauptberuflich beim österreichischen Alpenverein als Alpinreferent tätig ist, an ihm hang ja die ganze Vorbereitung für diese Expedition.
Und dass gerade er jetzt als einer der Ersten erfolgreich sein konnte, ist auch für ihn eine außerordentlich große Bestätigung.
Wenn jetzt weitere Gruppen den Gipfel des Mount Everest schaffen, weitere Gruppen aus dieser ersten rheinösterreichischen Mount-Everest-Expedition, bedeutet dann das noch einen qualitativen Unterschied oder nur mehr einen quantitativen Unterschied, Herr Doktor?
Ich glaube, ein qualitativer Unterschied ist nicht zu machen, denn die Besteigung des höchsten Berges der Erde ist in jedem Fall eine großartige Leistung.
Und es muss ja berücksichtigt werden, dass unter Umständen an einem anderen Tag schwerere Verhältnisse sind, sodass dann auch die Besteigung schwieriger ist.
Qualitativer Unterschied, wenn man ohne Sauerstoff geht, ich glaube, er ist doch irgendwo gegeben.
Es ist sicher ein qualitativer Unterschied vorhanden.
Der Österreichische Alpenverein möchte nur die Tatsache, dass zwei Teilnehmer an dieser Expedition versuchen werden, ohne Sauerstoff den Gipfel zu erreichen, nicht überbewertet wissen.
Das heißt also Reinhold Messner und Peter Haberler versuchen vielleicht schon ab heute, wenn der Bericht von Wolfgang Najarz, der letzte Bericht, den der ORF bekommen hat, noch aktuell ist, vielleicht schon heute versuchen, auf einer anderen Route den höchsten Berg der Erde ohne Sauerstoff zu bezwingen.
Aber generell ist das Hauptanliegen des österreichischen Alpenvereins nicht auf diesen, vielleicht kann man es so nennen, Show-Effekt gerichtet.
Unser Anliegen, das Anliegen des österreichischen Alpenvereins war es, dass ein Teil der Teilnehmer an diesem Expeditionsvorhaben den Gipfel erreichen und, das ist unser besonderer Wunsch, dass alle Teilnehmer wieder gesund zurückkommen.
Herr Doktor, wie sehen die Steckbriefe dieser drei erfolgreichen österreichischen Bergsteiger aus?
Wenn man vom Alter ausgeht, Wolfgang Neierz, der Expeditionsleiter, ist 33 Jahre alt.
Er ist, wie schon gesagt, Alpinreferent des österreichischen Alpenvereins.
Horst Bergmann ist 36 Jahre alt und ist auch der Kameramann dieses Expeditionsunternehmens.
Und Robert Schauer ist mit 24 Jahren der jüngste Teilnehmer, ein Grazer.
Neierts und Bergmann sind aus Innsbruck.
Wobei, glaube ich, zwei Tatsachen interessant sind.
Es ist die dritte große Expedition, die Wolfgang Neierts leitet, und es ist der dritte Achttausender für den 24-jährigen Robert Schauer.
Wolfgang Nayarz hat im Jahre 1972 die erfolgreiche Manaslu-Expedition geleitet.
1974 war er der Leiter der Makalu-Expedition.
Und, wie Sie richtig anführten, Robert Schauer gelang es im Jahre 1975 mit dem auch jetzt teilnehmenden Hans Schell,
den Hittenbeek rund 8080 Meter zu erreichen und im Jahre 1976 wieder in einer Kleinexpedition, den 8123 Meter hohen Nanga Parbat.
Kleinexpeditionen sind ja etwas, was der österreichische Alpenverein forcieren möchte, weil man dadurch vielen, vielen Bergsteigern, die finanziell nicht besonders gut gestellt sind, die Möglichkeit geben kann, höchste Berge der Welt zu bezwingen.
Richtig.
Und damit schneiden Sie auch eine Grundsatzfrage der Förderung von Expeditionen durch den Österreichischen Alpenverein in Zukunft an.
Wir glauben, dass mit dieser nun jetzt erfolgreichen Expedition zum höchsten Berg der Erde das Expeditionswesen des Österreichischen Alpenvereins, das ja auf viele Jahrzehnte zurückgeht, einen krönenden Abschluss gefunden hat.
Und die künftige Förderung wird, wie erwähnt, Kleinexpeditionen gehören, die entsprechend billiger arbeiten können.
Und damit werden sehr viele Mitglieder des ÖAV die Möglichkeit haben, in den Weltbergen Erfolge zu erringen.
Was hat diese österreichische Alpenvereinsexpedition zum Mount Everest in etwa gekostet?
Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 1,8 Millionen Schilling.
Wobei sich diese 1,8 Millionen Schilling sicherlich rentiert haben, denn man hat ein Jubiläum gefeiert.
Am 29.
Mai sind es 25 Jahre her, dass Sir Edmund Hillary der Engländer mit seinem nepalesischen Sherpa Tenzing zum ersten Mal auf dem höchsten Berg der Erde stand.
Es kommt also dieses 25-jährige Jubiläum noch dazu, dass wir voll der Freude sind und wir wünschen jetzt allen Expeditionsteilnehmern, ob sie auf dem Gipfel gestanden sind oder nicht, dass sie, wie gesagt, gesund herauskommen nach Kathmandu und auch an diesen Jubiläumsfeierlichkeiten teilnehmen können.
Drei Österreicher also haben den Mount Everest bezwungen.
Das Gespräch mit dem Pressereferenten des österreichischen Alpenvereins Dr. Heinz Höperger führte Manfred Gabrielli vom Landestudio Tirol.
Sechs Minuten nach Viertel Eins ist es inzwischen geworden.
Medizinische Experten aus ganz Österreich nehmen heute an einer ganztägigen Enquete des Gesundheitsministeriums teil, die sich mit der Verbesserung der Krebsbekämpfung in Österreich befasst.
Im Besonderen sollen bei dieser Enquete Vorarbeiten für die Errichtung eines geplanten neuen Krebszentrums in Wien geleistet werden.
Bei einem Pressegespräch erläuterten heute Ressortschefin Ingrid Leodolter und Teilnehmer der Enquete Einzelheiten dieses Projekts.
Aus dem Gesundheitsministerium berichtet dazu direkt Hans Langsteiner.
Wieder einmal Kampf dem Krebs also.
Und wie notwendig dieser Kampf auch heute noch ist, beweist eindringlich eine bei der heutigen Enquete vom Gesundheitsministerium vorgelegte Studie über Krebserkrankungen in Industrieländern.
Demnach steigt in diesen Staaten zwar die Zahl der Krebserkrankungen in den letzten Jahren nicht mehr so stark an wie früher, in jüngster Vergangenheit gibt es in Österreich bei der Krebssterblichkeit sogar einen leichten Rückgang, doch mit durchschnittlich 19.200 österreichischen Krebstoten im Jahr ist diese Krankheit hier noch immer die zweithäufigste aller Todesursachen.
Zugenommen haben laut Studie, die allerdings Daten ab 1973 nicht mehr berücksichtigt, insbesondere Darm- und Brustkrebserkrankungen.
Leichte Rückgänge gibt es beim Magen, beim Lungen- und beim Gebärmutterkrebs.
Etwa gleich geblieben ist die Zahl der Leberkrebserkrankungen.
Für alle diese Krebsfälle soll das neue Zentrum nun mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.
Ressortchefin Ingrid Leodolter erläutert, wer sich an dieses Zentrum wird wenden können.
Es soll sich jeder wenden können.
Es soll sich der Patient wenden können.
Es soll sich der Arzt wenden können, der einen Fall hat und im Moment also gerne die optimale Therapie haben möchte.
Und es sollen dort die Spitzen der Experten tätig sein und Behandlungsschemata, Vorschläge ausarbeiten, damit eben für jeden dann die optimale Therapie zur Verfügung steht.
Praktisch werden die Experten des Krebszentrums Sprechstunden für Hilfesuchende geben, sie in spezialisierte Krankenhäuser einweisen und auch selbst Programme zur Krebsbekämpfung ausarbeiten.
Vielleicht wird es überdies auch ein integriertes Hotel für Übernachtungsmöglichkeiten geben.
Ein eigenes, spezielles Krebsspital, wie es in manchen osteuropäischen Staaten existiert, soll das neue Beratungszentrum allerdings nicht werden.
Primaria Leodolta begründet dies so.
Weil wir natürlich auch eine Krebsbehandlung in unseren Spitälern heute entwickelt haben, vor allem auch auf den großen Kliniken in allen Bundesstädten, wo es eben Kliniken gibt, aber auch in vielen Spitälern in den einzelnen Bundesländern.
Und uns erscheint es heute nicht sinnvoll hier eine Zweigleisigkeit zu betreiben, sondern die Therapien sollen in den Spitälern bleiben, aber es muss die Verfolgung oder sagen wir die Betreuung des Patienten, der einmal in so einem Spital war,
effektvoller sein.
Das heißt, man muss ihn weiterführen, man muss ihm soziale Hilfen geben, man muss ihm aber auch die entsprechende Therapie zur Verfügung stellen.
Und andererseits gilt für den Anfang der Erkrankung, dass er auch so rasch als möglich in die entsprechende Therapie eingeführt wird.
Bleibt speziell in einer Zeit der viel zitierten Kostenlawine bei den Spitälern nur noch die Frage nach dem finanziellen Aufwand für dieses neue Zentrum.
Die Gesundheitschefin ist um Sparsamkeit bemüht.
Es kann eben nicht so viel kosten wie ein Riesenspital, weil wir ja heute gerade darunter leiden, dass die Spitäler sehr kostenintensiv sind.
Das heißt, es werden die Mittel, die wir hier brauchen, nicht enorm groß sein.
Wenn wir hier Vergleiche ziehen mit einem Hamburger Zentrum, das sieben Millionen Schillinge im Jahr braucht,
Also könnte man sagen, könnte das also etwa 10 bis 15 Millionen Schillinge notwendig machen und würde dann für die Größe Österreichs dementsprechend sein.
Als Ort für das neue Krebszentrum ist bereits das Schloss Wilhelminenberg in Wien in Aussicht genommen.
Wann der Betrieb aufgenommen werden kann, ist freilich derzeit noch unbestimmt.
Das war ein Bericht von Hans Langsteiner und wir setzen fort mit der Inlandspresse-Show, heute zusammengestellt von Erich Aichinger.
Die jüngsten Äußerungen Bundeskanzler Kreiskis – Absage an eine kleine Koalition nach den Wahlen 1979, Nicht-Ausschluss einer großen Koalition sowie die innenpolitische Szenerie im Allgemeinen – bieten heute den innenpolitischen Kommentatoren Stoff für ihre Betrachtungen.
Die Salzburger Nachrichten kommentieren eine Äußerung Kreiskis in der jüngsten Nummer des Magazins Extra Blatt.
Dort hat Kreisky im Zusammenhang mit Fragen über den künftigen FPÖ-Obmann Götz gemeint, es gebe im konservativen Lager Österreichs eine Gruppe, die eine sozialdemokratische Regierung gegen ihre Interessen gerichtet sehe und einen Bundeskanzler jüdischer Herkunft als persönliche Beleidigung empfinde.
Dazu die Salzburger Nachrichten.
Was, muss man sich fragen, ist mit Kreisky los?
Dass er selbst in einem Interview davon spricht, es gebe im konservativen Lager Österreichs eine Gruppe, die einen Bundeskanzler jüdischer Herkunft als persönliche Beleidigung empfinde.
Wenn es diese Gruppe gibt, was wahrscheinlich ist, dann muss Kreisky am besten wissen, dass sie unbedeutend ist, sonst hätte er nie Kanzler werden können.
Eine solche Gruppe zum Anlass zu nehmen, um alles Konservative in Österreich als antisemitisch zu verteufeln, ist eine unsaubere Methode.
Die paar Gestrigen, die Kreisky wegen seiner Herkunft als Beleidigung empfinden mögen, kann die österreichische Politik vergessen.
Aber es ist eine Beleidigung für alle Österreicher, dass ihnen die Ansichten einiger Verbohrter als mögliche Politik unterstellt werden.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt meint Walter Salzmann speziell zu Kreiskis Koalitionsabsage an die FPÖ.
Das beharrliche Schweigen des Friedrich Peter lässt in verschiedensten Kombinationen freien Lauf.
Und selbst die auffallend schlichte Reaktion Alexander Götzens auf den Bann aus Wien ist nicht dazu geschaffen, Licht in die blaue Finsternis zu bringen.
Einem Mann wie Goetz fiel er nämlich unter normalen Umständen zu derartigen Kleiske-Aussprüchen wohl anderes ein, wie dass er Kleiskes Angriff gegen ihn für nicht bedeutsam halte.
Kleiskes Geplauder vom letzten Dienstag hat wieder einmal Wirkung gezeigt, insbesondere dort, wo man eine solche am wenigsten erwartet hätte.
Mit einiger Spannung darf also erwartet werden, ob die FPÖ-Spitze nach der Rückkehr Götzens aus Namibia mit vereinten Kräften zurückschlagen wird oder ob sich hier eine Sensation anbahnt, die den Anfang einer neuen Personaldiskussion innerhalb der Freiheitlichen bedeuten könnte.
Verwundern würde es niemanden mehr.
Mehrere Zeitungen befassen sich mit dem ersten Grundsatzprogramm, das die Handelskammern am Mittwoch vorgelegt haben.
Dazu beispielsweise die Meinung von Hans Thür in der Tiroler Tageszeitung.
Unter dem Titel aufgeklärter Liberalismus schreibt er, Der von der sozialistischen Regierungspolitik erzeugte ideologische Druck hat also bewirkt, dass sich endlich auch das bürgerliche Unternehmertum seiner Gesellschaft und damit wirtschaftspolitischen Grundpositionen besonnen hat.
Man wird die Herren der Handelskammern, von Rudolf Sallinger und Arthur Musil abwärts, ab nun nicht nur beim Sonntagswort, sondern auch beim Mittwochprogramm nehmen können.
Denn, Hand aufs Herz, gerade die Handelskämmerer sind nicht ganz unschuldig am heutigen Zustand Österreichs, weil bei ihnen Worte und Taten zu oft zu weit auseinanderklaffen.
Wenn sie nun aus der Not die Tugend der Selbstbesinnung gemacht haben und so tugendhaft auch beim Feilschen um Sondervorurteile bleiben, könnte der 3.
Mai zum Handelskammerfeiertag erhoben werden.
Soweit die heutige Inlandspresse-Show.
Nach jahrelangem Planungsarbeiten beginnen heute die österreichischen Bundesbahner mit dem Bau eines Zentralverschiebebahnhofes für die Bundeshauptstadt.
Das Milliardenprojekt ist das größte Vorhaben seit der Errichtung der Semmeringstrecke durch Rita von Gega.
Zwei Drittel des Areals liegen in Wien, ein Drittel wird im Bereich Niederösterreich verbaut.
Mit dem Generaldirektor der österreichischen Bundesbahnen, mit Dr. Wolfgang Pücher, sprach Kurt Wotowa vom Landesstudio Wien.
Heute erfolgte also der symbolische Spatenstich für den Bau des Zentralverschiebebahnhofes Wien im südöstlichen Teil der Bundeshauptstadt in Kledering.
Dieses Bauwerk wird nach der Fertigstellung eine Fläche von 700.000 Quadratmetern umfassen.
Dazu ein Vergleich.
Ein Fußballfeld umfasst circa die Fläche von 15.000 bis 20.000 Quadratmetern.
Der Simmeringer Verschubbahnhof wird zum künftigen Einfahrbahnhof ausgebaut.
Der neue Reihungsbahnhof wird am Fuße des Laaberges, westlich des Zentralfriedhofes, mit insgesamt 55 Gleisen, mit einer Gesamtlänge von 55 Kilometern, das entspricht also der Strecke Wien-Wiener Neustadt, errichtet.
Der Ausfahrbahnhof liegt in Niederösterreich und wird auf dem heutigen Bahnhof Gledering errichtet.
Herr Generaldirektor Dr. Bicher, welche Vorteile wird dieser Bahnhof nach der Fertigstellung bringen, wie sind die Gesamtkosten und wie lange wird man für den Bau brauchen?
Wir haben zurzeit im Raum Wien leider keinen einzigen wirklich modernen Verschiebebahnhof.
Wir arbeiten zurzeit auf 16 zum Teil wesentlich veralterten Anlagen.
Die werden alle dann für den Verschub nicht mehr nötig sein, sondern der neue Bahnhof übernimmt
die gesamte Verschubtätigkeit.
Das bedeutet, dass wir den Wagenumlauf in Österreich um einen Tag werden reduzieren können, dass wir wesentlich schneller bei den einzelnen Verbindungen arbeiten können und dass wir ganz entscheidende Personaleinsparungen vornehmen werden können.
Das heißt also, wir werden billiger
Wir werden schneller.
Die Kosten sind nach heutiger Preisbasis geschätzt auf 2,5 Milliarden Schilling und die Bauzeit bis der Bahnhof völlig fertig ist, wird acht Jahre betragen, aber man wird schon etwas eher auf dem Bahnhof arbeiten können.
Eine sehr wesentliche Beschleunigung wird ja auch dadurch erreicht, dass man die technische Ausstattung auf den modernsten Stand bringt.
Es gibt also eine computergesteuerte, vollautomatische Rangieranlage.
Und wie wird denn die tägliche Tagesleistung dann sein?
Der Bahnhof wird eine Höchstgrenze von 6.000 Güterwagen innerhalb von 24 Stunden bewältigen können.
Das ist eine Zahl, die optimal ist.
Dadurch ist der Bahnhof nicht zu groß, um unübersichtlich zu werden.
Ich muss dazu sagen, dass die heutigen 16 Wiener Verschubbahnhofe diese Leistung nicht erbringen können.
Nein, das können sie nicht.
Das heißt, es ist eine sehr große Kapazitätsreserve in dem neuen Bahnhof drinnen.
Es gibt noch kreuzungsfreie Zu- und Abfahrten.
Dadurch werden also keine anderen Verkehrsträger gestört werden können.
Wie ist denn die Generalplanung jetzt vorgesehen, also in welchen Abschnitten wird gebaut werden können?
Wir werden heuer beginnen mit einer Investition von rund 200 Millionen Schilling, wobei man beginnen wird mit Erdarbeiten, die Planungen sind ja fertiggestellt, und mit Verschwenkungen von vorhandenen Gleisen und Anlagen.
Im Folgejahr wird dann jeweils eine Baurate von circa 300 Millionen einzusetzen sein.
Wenn es die Mittel erlauben, wird man auch höhere Beträge verwenden.
Das Gespräch führte Kurt Wotawa vom Landesstudio Wien.
Drei Minuten nach halb eins jetzt ins Ausland.
Noch vor wenigen Tagen hatte es so ausgesehen, als könnte es eine friedliche Lösung der Namibia-Frage geben, als könnte es um die Zukunft des ehemaligen Südwestafrikas eine Art Gentleman Agreement zwischen südafrikanischer Regierung und das WAPO, der Befreiungsorganisation in Namibia geben.
Seit gestern allerdings hat sich die Situation radikal verändert.
Südafrikanische Truppen haben den vermutlich schwersten Schlag gegen Swapo-Stützpunkte geführt, Stützpunkte, die sich in Angola befinden.
Wie es nach ersten Meldungen heißt, sollen südafrikanische Truppen 250 Kilometer tief auf angolanisches Territorium vorgedrungen sein.
Aber hören Sie mehr von Paul M. Schumacher direkt aus Pretoria.
Afrikas Ministerpräsident Balthasar Johannes Forster sprach heute Morgen den südafrikanischen Streitkräften Dank und Anerkennung für ihren begrenzten Vergeltungsschlag gegen ihre Aerobasen in Angola aus.
In Windhoek gab der Oberkommandierende der Namibia-Armee Generalleutnant Geldenhuis bekannt, die Invasion sei beendet, ohne allerdings genauere Angaben über das Ausmaß der Aktion und die Verluste zu geben.
Radio Luanda meldet dazu, dass der südafrikanische Einfall gestern gegen 6 Uhr morgens begann.
Die wichtige Minenstadt Kasinga sei bombardiert und ein Flüchtlingslager der namibischen Befreiungsbewegung Swapo dem Erdboden gleichgemacht worden.
Dabei seien vor allen Dingen Zivilisten ums Leben gekommen.
Südafrika unterhält gegenwärtig eine auf zwischen 15.000 und 20.000 Mann geschätzte Armee im früheren Deutsch-Südwestafrika.
Die meisten Soldaten sind in den nördlichen Landesteilen entlang der Grenze mit Angola, wo sich die auf 5.000 Mann geschätzte und von Kubanern unterstützte Tsvapo-Streitmacht überwiegend angesiedelt hat.
Im letzten Monat April
Zahl der Zwischenfälle entlang der Grenze sprunghaft an.
So starben vor wenigen Tagen drei südafrikanische Soldaten in einer Landminenexplosion.
Das Wasserkraftwerk Ruakana an dem Grenzfluss Kunene wurde sabotiert und ein ganzer Bus wurde samt Insassen von Guerilleros nach Angola gebracht.
Südafrika bekennt sich, wie etwa auch Israel, zum Prinzip der Vergeltung, das heißt
Nachbarländer müssen mit Gegenschlägen rechnen, falls sie bewaffnete Feinde der Pretoria-Regierung beherbergen.
Im Fall Namibia ist diese Haltung Südafrikas allerdings besonders problematisch, denn der Weltöffentlichkeit und die UNO hat dies hundertfach bekräftigt, gilt Südafrika als illegale Besatzungsmacht.
1971 wurde durch den Weltgerichtshof in Den Haag das Verwaltungsmandat entzogen.
Und erst vor einigen Monaten reagierte die weiße Regierung und erklärte ihre Bereitschaft, das Land bis zum Ende dieses Jahres in die Unabhängigkeit zu entlassen.
Fünf Westmächte, darunter auch die Bundesrepublik, haben einen Plan entwickelt, der eine friedliche Übergabe der Macht an die schwarze Mehrheit sicherstellen sollte.
Pretoria erklärte bereits letzte Woche ihre Zustimmung und derzeit bemühen sich die Westmächte in New York um das Jahrwort Defapo.
So kommt denn auch die Angola-Invasion Südafrikas zum denkbar ungünstigsten Augenblick und erboste westliche Diplomaten hier in Pretoria sprechen gar von einem Torpedierungsversuch.
Tatsächlich haben sich die Fronten in den letzten Tagen wieder verhärtet.
Außenminister Pik-Burta äußerte sich enttäuscht über das westliche Schweigen in der UNO-Vollversammlung, als am Mittwoch ein Wirtschafts- und Ölboykott gegen Südafrika wegen seiner so wörtlich unnachgiebigen Haltung in der Namibia-Frage gefordert wurde.
Der UN-Sicherheitsrat wird in der nächsten Woche neuerlich über die Namibia-Frage allgemein und die Boykott-Empfehlung der Vollversammlung zu beraten haben.
Jetzt nach der Angola-Invasion ist die Aufgabe des Westens noch schwieriger geworden.
Paul M. Schumacher war das aus Pretoria.
In Bonn setzt heute der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev seine Gespräche mit den westdeutschen Spitzenpolitikern fort.
Gestern hatte es Aussprachen mit Bundespräsident Scheel und Bundeskanzler Schmidt gegeben.
Aussprachen, bei denen ziemlich bald klar wurde, wo der Schuh drückt.
Es geht da in erster Linie um das Berlin-Problem und um das momentan doch recht angespannte Verhältnis zwischen den beiden deutschen Staaten, also zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland.
Heute, wie gesagt, werden die Gespräche Schmidt-Breschnew fortgeführt.
Und neben der Berlin-Frage will man da noch den Themenkomplex Abrüstung, Rüstungskontrolle und Wirtschaftsfragen anschneiden.
Aber mehr aus Bonn, direkt von Klaus Emmerich.
In Bonn ist alles so anders, stöte ein Besucher aus Moskau heute Mittag am zweiten Tag des Staatsbesuches von Staats- und Parteichef Leonid Brezhnev, der auch jetzt noch in einer für viele ungewohnten Mischung von protokollarischen Höflichkeiten und persönlichen Annäherungsversuchen auf der einen Seite und politischer Härte und historischen Absichtserklärungen auf der anderen Seite besteht.
Zu diesen gegensätzlichen Stilelementen zählt nach Ansicht informierter Beobachter, dass der eine über das nicht spricht, was der andere wünscht.
Brezhnev spricht, jedenfalls öffentlich, nicht über Berlin und Bundespräsident Scheel nicht über die Neutronenbombe.
Diese beiden Themen sind es aber, die das Gesprächsklima noch mehr bestimmen, als die sowieso schon schwierigen, von Gegensätzen geprägten Vorarbeiten der Diplomaten und Politiker voraussehen ließen.
Auch heute
Wo sich Staats- und Parteichef Brezhnev und Bundeskanzler Schmidt sich am ersten wirklichen Gespräch auf Schloss Gümnich treffen, gestern referierte Brezhnev praktisch allein, will die Spannung und Anspannung auf beiden Seiten nicht weichen.
Insofern ist die in Freundlichkeit verpackte Wahrung des eigenen Standpunktes, wie sie Brezhnev und Scheel schon gestern Abend bei öffentlichen Toasts während eines Gala-Essens zur Schau trugen, ebenfalls typisch für den Besuch der großen östlichen Macht in der kleinen Residenz am Rhein.
Beide Seiten lassen nach wie vor wenig Verhandlungsspielraum erkennen.
Daran können auch alle protokollarischen Bemühungen, ja Tricks, nichts ändern.
Diplomatische Kenner der sowjetrussischen und westdeutschen Polit-Taktik sind vor diesem Härtetest der deutsch-russischen Beziehungen nicht überrascht.
Vor allem in Moskau geschehe es schon häufiger, dass die Sowjetunion nach Härte und anfänglicher Unnachgiebigkeit gegen Schluss von Verhandlungen Kompromissbereitschaft in Einzelfragen zeige, die dann allgemein mit Erleichterung aufgenommen werde, während die Sowjetunion ihre strategischen Ziele weiterverfolge.
Auf westdeutscher Seite hat man sich auf eine solche taktische Möglichkeit allem Anschein nach eingestellt.
Berlin wurde als Verhandlungsgegenstand von der sozialliberalen Region aber nicht nur aus taktischen Gründen herausgestellt.
Für Bundeskanzler Schmidt und wohl noch mehr für Vizekanzler und Außenminister Genscher bietet der Breschniv-Besuch die Möglichkeit, dem Ostblock vorzuführen, dass der Westblock in Berlin nicht zurückweichen will, weil er nicht kann.
Der Kreml umgekehrt will sich nicht unter Druck setzen lassen.
Das haben die beiden Regierungssprechers Samjatin für die Sowjetunion und Bölling für die Bundesrepublik in den letzten Stunden vor aller Öffentlichkeit demonstriert.
Mit überraschender Deutlichkeit sprach Samjatin davon, bei drei unterschriftsreifen Abkommen, die wegen der Berlin-Frage bisher nicht zustande kommen, versuche der Westen dem Osten etwas hineinzuschieben, wie er sagte.
Im Einzelnen geht es darum, ob und wie bestimmte Behörden nach russischer Lesart
oder bestimmte Einrichtungen nach westlicher Lesart in einen vertraglichen Austausch zwischen Bonn und Moskau einbezogen werden können.
Dabei geht es um Rechtshilfe, Kulturaustausch, aber auch wissenschaftliche Kontakte außerhalb der amtlichen Sphäre.
Hauptstreitpunkt ist nach wie vor das Umweltbundesamt, das gegen den Willen der Sowjetunion und trotz Vorbehalten der Westmächte von Westdeutschland in Westberlin vor Jahren schon errichtet wurde.
Seit der ersten Brechnev-Visite in Bonn vor fünf Jahren rankt sich dieser hintergründige Streit um eine Formel, die im 73er-Jahr, während Brechnev und der damalige Kanzler Brand Freundlichkeiten austauschten, von Experten mühselig ausgehandelt wurde.
Diese Formel spricht von der strikten Einhaltung und vollen Anwendung des Vier-Mächte-Abkommens.
Wie sich während der letzten fünf Jahre immer wieder herausstellt, versteht jede Seite darunter etwas anderes.
Wir haben, dass hinter den Kulissen jetzt zugeht, zeigen zwei andere Vorkommnisse in Bonn.
Erstens, Egon Bahr, heute Bundesgeschäftsführer der Sozialdemokraten und damals Chefunterhändler für Willy Brandt mit der Sowjetunion, zeigt sich öffentlich enttäuscht und spricht offen vom historischen Vorgang der deutschen Wiedervereinigung.
Zweitens,
Die Äußerungen von Bundespräsident Scheel über die Wiedervereinigung und Familienzusammenführung, die er gestern Abend bei dem offiziellen Essen für Brezhnev abgab, sind heute in der parteiamtlichen Moskauer Zeitung Pravda nicht veröffentlicht worden.
In Bonn hoffen nun alle Beteiligten trotz dieser Komplikationen und klimatischen Belastungen doch noch auf einen Minimalkonsensus.
Es stünden ja noch viele Stunden für Verhandlungen zur Verfügung.
Meine beteiligten Diplomaten verweisen darauf, dass eines wohl feststeht.
Die Unterzeichnung eines 25-Jahre-Vertrages über wirtschaftliche Zusammenarbeit, in dem bis ins Jahr 2003 für zehn Wirtschaftsbereiche der Austausch von Waren, Kapital und technischem Wissen geregelt werden soll.
Sie hörten Klaus Emmerich aus Bonn.
Die Situation im Südlibanon hat sich Anfang dieser Woche gefährlich zugespitzt.
Nach dem Rückzug der Israelis aus dem südlichen Gebiet des Landes sind ja nun die UNO-Truppen ins Feuer der palästinensischen Freischirler geraten.
Vor genau einer Woche waren es palästinensische Guerillas, die in das von den UNO-Truppen kontrollierte Gebiet eindringen wollten und dabei von UNO-Soldaten erschossen worden sind.
Wenig später, am Dienstag dieser Woche, wurde dann auf das Hauptquartier der Blauhelme in Tyrus von Palästinensern ein Überfall verübt.
Zwei Franzosen und ein Senegalese wurden dabei getötet, der Kommandant der französischen UNO-Truppen schwer verwundet.
Sein Auto wurde von Kugeln durchsiebt, als Savard zu Verhandlungen mit den Freischädlern aus der Kaserne fahren wollte.
Während nun PLO-Chef Arafat von Anfang an beteuert hat, dass seine Organisation mit diesem Überfall nichts zu tun habe, wird immer klarer, dass die radikalen Palästinenser nicht bereit sind, die Anwesenheit der Neokolonialisten, wie sie die Franzosen nennen, einfach hinzunehmen.
Auch die vom Weltsicherheitsrat genehmigte Aufstockung der UNO-Truppen auf 6.000 Mann wird daher kaum zu einer wirklichen Entschärfung der Situation im Südlibanon führen.
Unser Korrespondent Walter Krause hat sich nun gestern in Tyros aufgehalten.
Hier seine Eindrücke.
In Süd-Libanons Hafenstadt Tyros, diese Woche Schauplatz blutiger Scharmützel zwischen UNO-Truppen und fanatischen Guerillas, dominiert zur Zeit eine Art provisorischer Ruhr.
Im Augenblick ist man von den ansonsten stolz paradierenden Pädarien und ihren Verbindungen, die linksradikalen Libanon-Milizen, aber auch nicht zu sehen.
Einige haben sich in Zivilisten verwandelt, andere sitzen irgendwo versteckt.
Der größere Rest von rund 3000 Bewaffneten soll sich auf dem Wege zur israelischen Front befinden.
Der Grund für diese Guerrilla-Lehre in Tyros sind künftig als Fakta-Militärpolizisten, die auf Befehl Arafats nach Disziplinlosen suchen, die den heimtückischen Überfall auf die UNO-Blaumützen inszenierten.
Glaubt man ihren Kommandeur, dann haben, zitiere, libanesische Kommunisten, Verbrecher der irakischen-arabischen Betreuungsfront und einige von der PLO ausgestoßene Quirolanten
die blutigen Zwischenfälle provozieren.
Er behauptet, wir kennen sie alle.
Sie kommen alle vor ein Standgericht.
Am Südrand von Tyrus die Bürokaserne, das Hauptquartier französischer Blaumützen.
Über dem Zentralgebäude flattern Trikolore und die blaue Fahne der UNO auf Halbmast.
Ihr Friedenseinsatz hat den Paras des 3. französischen Fallschirmjäger-Regiments innerhalb von einem Monat vier Gefallene und fünf Zehnter Wundete gekostet.
Für Oberstleutnant Priault war der Guerilla-Überfall systematisch vorbereitet.
Aber nicht vorbereitet waren die Blaunützen Bank, die einige verbittert sagen, naiva Gutgläubigkeit des UNO-Generalsekretariats in Arafat's Allmacht und Versprechen, einer erbärmlichen Befehlsgebung und missverständlicher Erstdatenzuweisung.
Verbittert warten jetzt die UNO-Soldaten in Tyros ab,
praktisch Gefangene der Gorillas, wie man ihr Dilemma höheren Ordens lösen wird.
Die Gorillas aber warten nicht ab.
Mit dem Rückzug der UNO-Blaumützen von ihren Kontrollbarrikaden können sie jetzt ungehindert in das Hinterland ziltrieren.
In Beirut meldet die PLO-Zentrale bereits, an die 500 Freiheitskämpfer haben schon das von Israel geräumte Gebiet befreit.
stimmt heute eine Meldung des Christensenders Stimmen des Libanons.
Sind bereits 400 Kubaner im Libanon eingetroffen.
Hayzaka Chef Habash ist eben von einem Besuch bei Pidel Kastro zurückgekehrt.
In Beirut kommentieren Diplomaten des Westens.
Jetzt geht es erst richtig im Südlibanon
Aus Beirut hörten Sie Walter Krause.
Zwei Minuten nach dreiviertel eins ist es inzwischen geworden, jetzt zu berichten unserer Kulturredaktion.
Die geistesgeschichtlich überaus interessante jüdische Vergangenheit des Burgenlandes hat gerade dieses Bundesland dazu prädestiniert, sich der untergegangenen Kultur des Judentums zu erinnern.
Zu diesem Zweck wurde bereits vor Jahren ein Verein gegründet, der unter anderem auch die Einrichtung eines Gesamtjüdischen Museums in Eisenstadt vorsieht.
Dieser Verein arbeitet eng mit dem Institut für Judaistik der Universität Wien zusammen.
Seit gestern nun sind im Burgenland zwei große Ausstellungen zu sehen.
Im Barockschloss Halbturn im Nordburgenland die Landesausstellung »Judentum im Mittelalter«.
Und in Eisenstadt die Dokumentation der Gelbe Stern in Österreich.
Kurt Lauermann vom Landesstudio Burgenland berichtet.
Schloss Halbturn im nördlichen Burgenland von Johann Lukas von Hildebrand erbaut, beherbergt bis Oktober die Schau Judentum im Mittelalter.
Universitätsprofessor Dr. Kurt Schubert betreut diese Ausstellung wissenschaftlich.
In der Ausstellung werden neben Originalen auch vielfach Vergrößerungen in Farbe aus mittelalterlichen hebräischen illustrierten Handschriften gezeigt.
Die Ausstellung wird, glaube ich, für fast alle Besucher ein sehr, sehr großes Erlebnis sein, weil sie mit einer Kultur in Berührung kommen, von der sie bisher kaum etwas gewusst haben.
Rückgriffe auf die Kunst des spätantiken Judentums zeigen den Einfluss sowohl auf die frühchristliche Katakombenkunst und die mittelalterliche christliche Buchmalerei als auch auf die eigenständig jüdische Kunst des Mittelalters, die nach einer Lücke von etwa 600 Jahren ab dem 13.
Jahrhundert wieder belegt ist.
Eine eigene Abteilung ist der Darstellung der Buchmalerei im spanisch-sephardischen und im mitteleuropäisch-askenasischen Raum gewidmet.
Die Entwicklung der Synagogenarchitektur wird ausgehend von den spanisch-maurischen Synagogen über den deutsch-französischen Kulturraum bis hin zu den frühen osteuropäischen Holz-Synagogen verfolgt.
Das jüdische Jahr und das jüdische Brauchtum wird einerseits durch zeitgenössische bildliche Darstellungen, andererseits durch Kultgegenstände selbst repräsentiert.
Zur Geschichte des Judentums im Mittelalter geben Kartenskizzen, Modelle und Urkunden Aufschluss.
Kurze Übersetzungsproben und Charakterisierung der ausgestellten Werke geben auch einem Laien einen Überblick über die reiche Vielfalt der hebräisch-mittelalterlichen Literatur.
Auch das Spannungsfeld Kirche und Synagoge im Mittelalter wird durch etliche Beispiele aus der christlichen und jüdischen Kunst in seiner Entwicklungsgeschichte berücksichtigt.
Zum Thema Judentum im Mittelalter findet zurzeit in der burgenländischen Landeshauptstadt ein international besetztes Symposium statt.
Im sogenannten Wertheimer Haus im ehemaligen Eisenstädter Ghetto, das zu einem ständigen jüdischen Museum umgestaltet werden soll, ist derzeit die Dokumentation der Gelbe Stern in Österreich zu sehen.
Professor Schubert?
Damit leistet der Museumsverein, Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt, seinen Beitrag zu der Reihe von Dokumentationen, die heuer anlässlich der 40.
Wiederkehr der Okkupation Österreichs durch Hitler-Deutschland im Jahre 1938 veranstaltet werden.
Diese Dokumentation beginnt bereits mit dem Ersten Weltkrieg, zeigt das Problem der galizischen Flüchtlinge in Wien,
Sie zeigt weiter, wie der Antisemitismus in der Zwischenkriegszeit in Österreich fast von allen politischen Kräften zur Wahlwerbung benutzt wurde.
Sie zeigt dann weiter, wie es zum Anschluss an Hitler-Deutschland kam und wie sich die jüdische Tragödie im Anschluss an diesen Anschluss entwickelt hat.
Dann aber wollen wir nicht abschließen mit der Tragödie, sondern wir zeigen, wie das jüdische Leben in Österreich weiterging,
und schließen mit der Feier 150 Jahre Wiener Stadttempel, die vor zwei Jahren in Wien im Stadttempel in der Seitenstettengasse stattfand.
Elisabeth Epp vom Wiener Volkstheater bereitet zur Zeit ein Vortragsprogramm vor, das an Juliabenden in den Ausstellungsräumen im Schloss Halbturn jüdische Literatur aus Dreijahrtausenden bringen soll.
Kurt Lauermann berichtete über zwei Ausstellungen im Burgenland, Judentum im Mittelalter und der Gelbe Stern in Österreich.
Seit gestern findet in Wien ein internationales Symposium zum Thema Oper im Fernsehen statt, das heute Nachmittag mit einem Roundtable-Gespräch abgeschlossen wird.
Veranstalter sind das Internationale Musikzentrum und der Österreichische Rundfunk.
An den Referaten und Diskussionen nehmen 60 Experten aus 20 Nationen teil, unter ihnen Regisseure, Juristen und Privatproduzenten von Opernfilmen.
Brigitte Hofer berichtet über den bisherigen Verlauf dieses Symposiums.
Zweck dieses Symposiums war die Diskussion und Klärung von Fragen künstlerischer und finanzieller Natur sowie von Fragen nach Koordination und schnellstmöglicher Information zwischen Opernhäusern und Fernsehstationen.
Welcher intensiven Zusammenarbeit es bedarf, wurde sowohl am praktischen, nun schon wohlbekannten Beispiel der notwendig gewordenen Verschiebung der Troubadour-Direktübertragung aus der Wiener Staatsoper aufgezeigt, wie auch an der allgemeinen Gegenüberstellung des möglichen Angebotes,
nämlich der Musikfilme, der Aufzeichnungen von Opernaufführungen, der sogenannten Konserven und der Direktübertragungen.
Dazu äußerte sich auch der Vorsitzende des Symposiums, der langjährige Musikchef des Schweizer Fernsehens, Leo Nadelmann.
Es lässt sich dazu sagen, dass beispielsweise der Opernfilm selbstverständlich mit sehr viel größerer Akribie
Und auch, sagen wir vom rein ästhetisch-künstlerischen her, mit viel grösserer Präzision gemacht werden kann, weil ja einfach viel mehr Zeit dazu zur Verfügung steht.
Auf der anderen Seite, das hat Humphrey Burton sehr überzeugend gesagt, fehlt in diesem
Opernfilm doch die Atmosphäre der Bühne, der, was möchte ich sagen, der Geruch der Bühne.
Es fehlt das Publikum, es fehlt der spontane Applaus und das ist natürlich auch ein Kriterium, das gerade für den Fernsehzuschauer äusserst wichtig ist, weil er sich dann eigentlich mehr identifizieren kann mit dem Dargeboten, mit dem Gesehenen.
Die spezifischen Probleme des Musiktheaters im Fernsehen liegen vor allem in dem kleinen Bildformat der üblichen Fernsehgeräte, das die totale Bildwirkung einer großen Opernszene erheblich reduziert, sowie in der Großaufnahme des singenden Darstellers, die nur bedingt der telegenen Ästhetik entsprechen kann, und in der geringeren Tonqualität, die ohne Stereophonie auskommen muss.
Die Qualität einer musikalischen Fernseh-Aufführung ist daran zu messen, wie sie diese Kriterien bewältigt.
In der Praxis der Fernsehanstalten der verschiedenen Länder zeichnet sich dabei in den letzten Jahren Tendenz ab, Musikfilme gegenüber Aufzeichnungen von Aufführungen aus Opernhäusern zu bevorzugen.
Nicht so in England, laut den Angaben von Brian Larch, dem Chief Opera Producer von BBC London.
Wir machen halb und halb.
Wir machen die Live-Übertragung aus Covent Garden.
Vor zwei Monaten, am Silvesterabend, haben wir eine große Fledermaus gemacht.
Das war live natürlich über dem Satellit für die amerikanische Publikumfernsehen, auch hier in Europa.
Das war gesehen.
Wir machen live auch von der London Coliseum.
Wir haben nur diese zwei Häuser
in London für die Live-Fernsehen zu machen.
Aber wir kaufen natürlich den Open-Film, den Poneu gemacht hat, von UNITER usw.
usw.
In Amerika befinden sich neue Kameratechniken in der Probung, durch die es möglich wird, die Aufnahme einer Aufführung ohne zusätzliches Licht durchzuführen.
Solchen technischen Experimenten kommt dort große Bedeutung zu.
ebenso wie dem vielfältigen Angebot in der von Konkurrenz bestimmten Musikszene.
Dazu David Griffith, Musikchef einer New Yorker Rundfunkgesellschaft.
Es gibt also circa zehn große Orchester oder Opernhäuser, die alle ihre Produktionen senden wollen.
Und David Griffith meint, dass man in den USA ein betont autokratisches System entwickeln müsste, welches das Publikum diktieren und bei dem nur beste Qualität gesendet werden sollte.
Wenn er als Programmchef die Möglichkeit hätte, Beethovens 9.
Symphonie dirigiert von Georg Scholti mit dem Chicago Orchestra oder aber dieselbe Symphonie geleitet von Antaldorati mit dem Detroit Orchestra zu hören, dann würde er Detroit nicht ansetzen.
Diese Art der Probleme ergeben sich momentan vor allem in den USA.
Auch zu anderen Problemen wurde Stellung genommen, z.B.
zu Fragen nach Rechtsgrundlagen und Abgeltungsgewohnheiten in den verschiedenen Ländern, sowie zur allgemeinen Rezeption von Opernsendungen.
Das war ein Beitrag von Brigitte Hofer.
Wir schließen das Mittagsjournal jetzt dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Nepal.
Die drei österreichischen Bergsteiger Wolfgang Neierts und Horst Bergmann aus Innsbruck sowie Robert Schauer aus Graz haben, wie ihnen Kathmandu bekannt gegeben worden ist, am Mittwoch den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest, bezwungen.
Begangen wurde die traditionelle Route über den Südsattel.
An diesem Wochenende will eine zweite Mannschaft den Gipfel ohne Sauerstoffgeräte erreichen.
Unter Bezugnahme auf die jüngsten Erklärungen von Bundeskanzler Kreisky zur innenpolitischen Situation meinte heute FPÖ-Obmann Peter im Pressedienst seiner Partei, er halte eine derartige Eskalation bei aller Gegensätzlichkeit der Parteistandpunkte für bedauerlich.
Wie das Außenministerium bekannt gibt, wurden in Budapest Verhandlungen zwischen einer österreichischen und einer ungarischen Delegation über ein Abkommen zur Aufhebung der Visa-Pflicht abgeschlossen.
Nach dem Entwurf dieses Abkommens, das am 1.
Jänner 1979 in Kraft treten soll, werden die Staatsbürger der beiden Länder ohne Sichtvermerk in die jeweiligen Nachbarstaaten einreisen und sich dort bis zu 30 Tagen aufhalten dürfen.
Das Gesundheitsministerium plant die Errichtung eines Krebszentrums für Österreich.
Es soll auf dem Wilhelminenberg gebaut werden.
Das Zentrum soll kein spezielles Krebsspital werden, sondern eine Art Dachorganisation zur Erteilung von Ratschlägen an Patienten und auch an Ärzte.
Wie Frau Minister Leo Dolter ausführte, werde der finanzielle Aufwand für das Krebszentrum nicht so groß sein wie für ein Spital.
Anlässlich einer Enquete im Ministerium wurde eine Studie vorgelegt, aus der hervorgeht, dass in Österreich jährlich mehr als 19.000 Menschen an Krebs sterben.
In Wien-Kledering beginnt heute auf einer Fläche von 700.000 Quadratmetern der Bau des neuen zentralen Verschubbahnhofes der Bundesbahnen.
Der Bahnhof soll in acht Jahren endgültig fertig sein.
An Kosten werden etwa zweieinhalb Milliarden Schilling aufgewendet.
ÖBB-Generaldirektor Pichler sagte, dass durch den Neubau 16 veraltete Bahnhöfe in Wien ersetzt würden, dass Personal eingespart werde und dass die ÖBB schneller und billiger arbeiten würden.
Am heutigen letzten Tag seines offiziellen Aufenthaltes in Finnland besichtigt Bundeskanzler Kreisky ein Kernkraftwerk etwa 100 Kilometer östlich von Helsinki.
Das Kraftwerk ist von der Sowjetunion errichtet worden.
Am Abend tritt Kreisky die Heimreise an.
Bundesrepublik Deutschland.
Der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev setzt heute am zweiten Tag seines Besuches in Bonn Verhandlungen mit Bundeskanzler Schmidt fort und konferiert außerdem mit den Vorsitzenden der Parlamentsparteien.
Hauptthemen dürften Fragen der Entspannung und der Abrüstung sowie Wirtschaftsprobleme sein.
Auch der Status von Berlin wird erörtert.
Über dieses Thema zeichneten sich bereits unterschiedliche Standpunkte ab.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Wir sind am Ende des Mittagsjournals.
Die Redaktion des aktuellen Dienstes meldet sich dann wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendsjournal.
Für das Team des Mittagsjournals aber verabschiedet sich Ilse Vögel.
Interview: Dr. Heinz Höpperger (Österreichischer Alpenverein), Einblendung: Band O-Ton Wolfgang Nairz und Reinhold Messner
Mitwirkende:
Gabrielli, Manfred [Gestaltung]
, Nairz, Wolfgang [Gestaltung]
, Höpperger, Heinz [Interviewte/r]
, Messner, Reinhold [Interviewte/r]
Datum:
1978.05.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten