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KI-generiertes Transkript
Das war's für heute.
Schönen guten Tag meine Damen und Herren, eine Stunde Information wieder aus dem Journalstudio.
Redakteur im Mikrofon ist Wolfgang Steinwendner.
Zunächst die innenpolitischen Themen.
Pressekonferenz von Justizminister Broda, Thema Beamte, neues Dienstrecht und Gehälter.
Pressekonferenz auch von ÖVP-Klubobmann MOK, das Thema in Kurzform Steuerverdrossenheit und Steuerreform.
Die Wirtschaftsredaktion analysiert die Bilanz der Föst-Alpine für das Geschäftsjahr 1977.
Salzburg ist derzeit die Drehscheibe der Ostpolitik.
Aus Salzburg erwarten wir einen ersten Bericht vom bevorstehenden Treffen zwischen dem ägyptischen Kriegsminister und dem israelischen Verteidigungsminister.
Aus Moskau werden wir vom Fortgang des Prozesses gegen die Regimekritiker Ginzburg und Scharansky informieren.
Die Frau von Scharansky ist derzeit in Genf.
Sie will heute Nachmittag beim amerikanischen Außenminister intervenieren.
Wir haben ein Gespräch mit ihr vorbereitet.
Wie stehen die sogenannten Eurokommunisten zu den Dissidentenprozessen?
Die italienische KPI hat zu einem entsprechenden Seminar geladen.
Unser Korrespondent in Rom wird davon berichten.
Eines der Kulturthemen, musische Großveranstaltung in Tirol.
Heute Beginn des Tiroler Sommers.
Zunächst aber Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Raimund Heller, Sprecher Wolfgang Hofeneder.
Österreich.
Der ägyptische Kriegsminister General Gamassi ist am Vormittag auf dem Flughafen Salzburg-Maxklan eingetroffen und sofort nach seiner Ankunft zum Schloss Fuschl gefahren, wo sich Staatspräsident Sadat aufhält.
In den Nachmittagstunden wird auch der israelische Verteidigungsminister Weizmann in Salzburg erwartet.
Dem Vernehmen nach wird es noch im Laufe des heutigen Tages zu einem Treffen zwischen Sadat Ghamassi und Weizmann kommen.
Dieses Gespräch soll hinter verschlossenen Türen geführt werden und der Vorbereitung des Außenministertreffens Ägyptens, Israels und der Vereinigten Staaten in den nächsten Tagen in London dienen.
Nach der Explosionskatastrophe auf dem Campingplatz an der spanischen Mittelmeerküste haben die drei internationalen Dachorganisationen der Automobil-, Touring- und Campingclubs heute ein gemeinsames Forderungsprogramm veröffentlicht.
Sie verlangen darin eine Verbesserung der Verkehrssicherheitsmaßnahmen auf allen Zugangsstraßen zu stark frequentierten Campinggebieten,
Ein Fahrverbot auf diesen Straßen für alle Fahrzeuge, die gefährliche Güter transportieren und die ständige Bereithaltung von angemessenen Rettungs- und Hilfseinrichtungen für Benützer von Campingplätzen in Notfallsituationen.
Der ÖAMTC hat das Forderungsprogramm an alle Landeshauptleute mit dem dringenden Ersuchen weitergeleitet, die Situation in allen Campinggebieten Österreichs zu überprüfen,
und notfalls die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um ähnliche Gefahren wie in Spanien von Urlaubsgästen in Österreich abzuwenden.
Der Spanische Rundfunk hat heute in seiner Nachrichtensendung die Zahl der Todesopfer mit 140 angegeben.
Über die Zahl der Verletzten wurden keine Angaben gemacht.
Sowjetunion.
Der Prozess gegen den Computerspezialisten und Regimekritiker Stalanski vor dem Moskauer Bezirksgericht ist am Vormittag fortgesetzt worden.
Der Bruder des wegen Hochverrats Angeklagten Leonid Stalanski wurde zur Verhandlung zugelassen, während seiner Mutter auch am vierten Prozestag der Zutritt zum Gerichtssaal verweigert wurde.
In Moskau wird allgemein angenommen, dass der Staatsanwalt noch heute sein Plädoyer halten wird, sodass mit dem Urteil für morgen gerechnet wird.
Auch das Verfahren gegen die Schriftsteller Ginzburg in Kaluga, der wegen antisowjetischer Propaganda angeklagt ist, wurde am Vormittag fortgesetzt.
Der Frau Ginzburgs, die seit Dienstag von dem Verfahren als Zuhörerin ausgeschlossen ist, wurde auch heute der Zutritt zum Gerichtssaal verweigert.
Friedensnobelpreisträger Professor Sacharow hat heute die Hoffnung geäußert, die freie Welt werde auf die jüngsten Dissidentenprozesse wie auf eine Provokation reagieren.
Schweiz.
Die Frau des sowjetischen Regimekritikers Strahranski will heute Nachmittag in Genf mit dem amerikanischen Außenminister Baines zusammentreffen, um ihn zu ersuchen für ihren Mann zu intervenieren.
Vance führt zur Zeit mit seinem sowjetischen Kollegen Gromyko Gespräche über ein zweites SAL-Abkommen zur Begrenzung der strategischen Waffen.
Frau Stralansky hat gestern in Genf an einer Solidaritätskundgebung für die in der Sowjetunion vor Gericht stehenden Dissidenten teilgenommen.
Dem Vernehmen nach hat sie in der vergangenen Nacht ein Telefongespräch mit der Mutter und mit der Frau Präsident Katers geführt.
Sowjetunion
Der Leiter der jüdischen Gemeinde in Moskau, Salomon Kleinmann, ist heute vom staatlichen Religionskomitee abgesetzt worden.
Wie aus jüdischen Kreisen mitgeteilt wurde, wurde Kleinmann mitgeteilt.
Er sei auf eigenen Wunsch seiner Funktion enthoben worden, obwohl er keinerlei Antrag auf Entlassung aus seinem Amt gestellt habe.
Österreich.
Die österreichisch-israelische Gesellschaft hat beim sowjetischen Botschafter in Wien, Yefremov, gegen die Verfolgung jüdischer Staatsbürger in der Sowjetunion unter der Beschuldigung des Zionismus protestiert.
Der Vizepräsident der österreichisch-israelischen Gesellschaft, der Wiener Stadtrat Nittel, erklärte in dem Protestbrief, im Sinne der Entspannungspolitik und der Erklärungen von Helsinki sollten die Anklagen gegen die Bürgerrechtskämpfer Stalanski und Ginzburg fallen gelassen und beide auf freien Fuß gesetzt werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Präsident Carter wird am späten Abend zu einem Staatsbesuch in Bonn erwartet.
Bis zum Beginn des Weltwirtschafts-Gipfeltreffens am kommenden Sonntag will Carter mit Mitgliedern der Bonner Regierung Gespräche führen und West-Berlin sowie Frankfurt besuchen.
In einem Fernsehinterview gab der amerikanische Präsident zu erkennen, dass er von der Bundesrepublik Deutschland zusätzliche Anstrengungen zur Belebung der Weltwirtschaft erwartet.
Japan.
Der japanische Ministerpräsident Fukuda will sich nach einer Mitteilung des Justizministeriums in Tokio auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Bonn für die Schaffung einer ständigen Organisation zur Bekämpfung des Terrorismus einsetzen.
Fukuda tritt für eine größere internationale Zusammenarbeit und für einen besseren Austausch von Informationen bei der Bekämpfung des Terrorismus ein.
Italien.
Im Zusammenhang mit der Entführung und Ermordung des früheren Ministerpräsidenten Aldo Moro sind in Florenz vier Personen verhaftet worden.
Sie werden verdächtigt an der Vorbereitung von Terrorakten beteiligt gewesen zu sein und die sogenannten Roten Brigaden mit Waffen versorgt zu haben.
Die Festnahmen gehen auf die Aussage des vor kurzem verhafteten Rot-Brigadisten Mortati zurück, der seine Beteiligung an den Vorbereitungen für den Anschlag gegen Moro gestanden haben soll.
Österreich.
Der verstaatlichte Vestalpine-Konzern hat im vergangenen Jahr einen 4,5%igen Umsatzrückgang verzeichnet.
Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Abfalter vor Journalisten in Linz ist 1977 der Umsatz auf 27,4 Milliarden Schilling zurückgegangen.
Nach Meinung Abfalters ist im laufenden Geschäftsjahr wieder mit einer Umsatzsteigerung von etwa 5 bis 10% zu rechnen.
Der Konzernchef schränkte allerdings an, dass auch das Jahr 1978, das vierte Jahr der schweren Krise der westlichen Stahlindustrie, zu keinem optimistischen Prognosenanlass gebe.
Das kommende Halbjahr werde darüber entscheiden, meinte Abfalter, ob die zur Stabilisierung des Stahlmarktes in Westeuropa ergriffenen Maßnahmen sich als soweit richtig erweisen, dass es nicht zu einem neuerlichen Rückschlag kommt.
Spanien.
Mehrere tausend Demonstranten haben in der vergangenen Nacht in Barcelona gegen das angeblich brutale Vorgehen der Polizei im Verlauf der jüngsten Ereignisse im Baskenland protestiert.
In zahlreichen Straßen der Stadt haben die Demonstranten Barrikaden errichtet.
Die Polizei ging mit Gummigeschoßen und Treinengasgranaten gegen die Menschenmenge vor.
Die Straßenverbindung zwischen dem spanischen und dem französischen Baskenland war wegen der zahlreichen Barrikaden heute früh noch unterbrochen.
Auch der Eisenbahnverkehr war nach dem Anschlag auf der Strecke Iron Madrid noch nicht wiederhergestellt.
USA.
Der Besuch einer amerikanischen Wissenschaftlerdelegation in der Volksrepublik China hat den Weg für eine langfristige wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern eröffnet.
Wie der Pressesprecher Präsident Cardos sagte, sollen die Kontakte besonders auf den Gebieten Raumfahrt, Landwirtschaft und Energieforschung fortgesetzt werden.
Das amerikanische Repräsentantenhaus hat die Lieferung von siebeneinhalb Tonnen angereicherten Urans an Indien genehmigt.
Die Regierung Katar wollte die Belieferung Indiens mit Kernbrennstoff so lange verweigern, bis Indien den Atomsperrvertrag unterzeichnet und seine nuklearen Anlagen einer internationalen Kontrolle unterstellt habe.
Bei seinem kürzlichen Besuch in Washington hat sich der indische Premierminister Desai dafür verbirgt, dass das amerikanische Uran ausschließlich zu friedlichen Zwecken verwendet würde.
Das Wetter.
Ein Ausläufer des mit seinem Kern über dem Nordatlantik liegenden Hochdruckgebiets.
Er streckt sich über die britischen Inseln hinweg bis nach Mitteleuropa und bestimmt weitgehend das Wetter im Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh.
Allgemein heiter oder wolkig.
Ab Mittag gebietsweise starke Quellwolkenentwicklung und nachfolgend lokale Gebiete.
Winde aus West bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 22 bis 28 Grad.
Frühwerte morgen 10 bis 16 Grad.
Die Vorschau auf morgen Freitag.
Sommerliches Schönwetter.
Am Nachmittag vereinzelt Wärmegebiete.
Schwache Winde aus westlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 23 bis 30 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien wolkig 25°, Westwind 20kmh.
Eisenstadt heiter 26°, West 25.
Linz wolkig 23°, Westwind 15kmh.
Salzburg wolkig 23°, Windstille.
Innsbruck wolkig 20°, Ostwind 5kmh.
Pregens heiter 20°, West 3.
11 Minuten nach 12 ist es jetzt.
Zunächst Innenpolitik.
In einer Pressekonferenz zogen heute ÖVP-Klubobmann Mock und der Fraktionsführer der ÖVP-Fraktion im Bundesrat Scharmbeck eine politische Bilanz der Länderkammer.
Der Bundesrat, in der Berichterstattung gelegentlich vernachlässigt, hat insgesamt 16-mal Einspruch gegen Gesetze des Nationalrates erhoben und sich in der abgelaufenen Saison besonders mit Fragen des Föderalismus beschäftigt.
Auch das Mittel der dringenden Anfrage kam im Bundesrat mehrmals zur Anwendung, zuletzt bei der viel umstrittenen LKW-Steuer, zu der auch neuerlich ÖVP-Klubchef Alois Mock Stellung nahm.
Johannes Fischer berichtet.
Die Lkw-Steuer soll, geht es nach den Vorstellungen der Volkspartei, auch im Herbst das Parlament wieder beschäftigen.
Ein entsprechender Initiativantrag der Opposition zur Abschaffung dieser Steuer wurde dem Finanz- und Budgetausschuss zugewiesen.
ÖVP-Club-Chef Alois Mock möchte ihn gerne kurz nach der Sommerpause bereits behandelt wissen.
Die Regierung, so Mock, strebe zwar jetzt eine gesamteuropäische Lösung an, hätte dies aber, so Mock, schon viel früher tun sollen.
Einmal mehr, es wird zuerst ein Scherbenhaufen angerichtet, von dem man noch nicht einmal sagen kann, dass er weggeräumt wird, weil laufend neue Schwierigkeiten auftauchen.
Österreichische Frechter, soweit sie nach Italien durchkommen, werden systematisch geschnitten, selbst von Ordnungsorganen, werden stehen gelassen, werden oft nicht beladen.
Der Scherbenhafen ist angerichtet und jetzt kommt man drauf, dass man eigentlich mit Brüssel sprechen müsste.
Es gibt immer weniger konzeptive Regierungspolitik.
Die LKW-Steuer sei außerdem, so Mockwalter, integrationsfeindlich.
Es hätte nach Ansicht des ÖVP-Clubchefs genügend Gelegenheiten bereits gegeben, das Problem der internationalen Transitwege durch Österreich zu erörtern.
In diesem Zusammenhang ein oppositioneller Seitenhieb des ÖVP-Klubchefs auf die jüngste international vielbeachtete Nahostinitiative des Bundeskanzlers im Zusammenhang mit dem Besuch des ägyptischen Präsidenten Anbar Sadat.
Denn ein gedankliches Konzept zu entwerfen oder ein Kommuniqué, welche Möglichkeiten sich abzeichnen für eine neue Genfer Konferenz oder ein Zusammentreffen in London zwischen arabischen Ländern und Israel, ist relativ leicht und für den österreichischen Bundeskanzler weitgehend unverbindlich.
aber Exportinteressen nachweisbar erfolgreich zu vertreten oder auf dem Verkehrsgebiet tatsächlich eine substanzielle Hilfe der EWG zu realisieren, dort darauf zu drängen, dass unsere besondere zentrale Lage für den InnereWG-Verkehr berücksichtigt wird, das ist viel schwerer, weil hier geht es um handgreifliche wirtschaftliche finanzielle Interessen und hier ist der Erfolg innerhalb kurzer Zeit nachweisbar.
Mocks Resümee, die Reaktionen auf die LKW-Steuer seien nur ein überdeutliches Beispiel gewesen für eine zunehmende Staats- und vor allem Steuerverdrossenheit, die auch auf anderen Gebieten merkbar werde.
Es gelte, so meinte Mock heute, Entwicklungen wie etwa die Kiesdrup-Partei rechtzeitig abzuwenden.
Die Steuerfrage bleibt jedenfalls in mehrfacher Hinsicht innenpolitisches Thema auch im Herbst.
Reporter war Johannes Fischer, nächstes Thema Beamtenverhandlungen.
Vorgestern Nachmittag ist eine erste Runde der Verhandlungen zwischen dem Dienstgeber, vertreten durch Beamtenstaatssekretär Löschnack und vertretender Richter über deren Forderungen vor allem nach höheren Gehiltern und Vereinfachungen bei der Beförderung zu Ende gegangen.
Von Dienstgeberseite wurde zugesichert, dass schwerpunktmäßig vor allem bei den Gerichten erster Instanz Verbesserungen kommen sollen.
Die Situation in den Richterverhandlungen war heute der Anlass für eine gemeinsame Pressekonferenz von Justizminister Broder und Beamtenstaatssekretär Löschack.
Und es berichtet nun Erich Aichinger.
Und wenn eine zahlenmäßig kleine, aber äußerst sensible Gruppe wie die Richter von 350.000 öffentlich Bediensteten sind 1500 Richter und 200 Staatsanwälte fordert und zunächst verschlüsselt, auch Kampfmaßnahmen wie einen Streik androht, dann sind alle Beteiligten über Aussichten auf Konsens hörbar froh.
Das war etwa die Grundstimmung heute bei der ersten gemeinsamen Pressekonferenz von Justizminister Broder und Beamtenstaatssekretär Löschnack, wobei nicht vergessen wurde, in einer schriftlichen Unterlage darauf hinzuweisen, dass die Richtergehälter seit 1970 weit über die Indexsteigerung von 69 Prozent angehoben wurden, nämlich um rund 105 Prozent.
Betrug der Anfangsbezug eines Richters in der ersten Standesgruppe 1970 nicht ganz 6.600 Schilling, so macht er jetzt nicht ganz 13.700 Schilling aus.
Über den Sommer soll, das ist seit Dienstag bekannt, ein Entwurf ausgearbeitet werden, der zunächst finanzielle und sozusagen in einer zweiten Stufe den dienstrechtlichen Wünschen der Richter wie Vereinfachungen bei der Beförderung entgegenkommt.
Schwerpunkt Stärkung bei der ersten Instanz.
Justizminister Broda heute
Die erste Instanz ist sowohl in Strafsachen wie in Zivilrechtssachen die Auslage der Justiz.
Danach beurteilt man nicht zuletzt das Funktionieren der Justiz und wir wollen dort
gute Richter, ausgezeichnete Richter, hervorragende Richter haben und wir wollen Anreize schaffen in dieser Verhandlungen, dass uns Richter auch in erster Instanz bleiben.
Die Eingangsgerichte sind sozusagen die erste Schaltstelle für ein wirklich umfassendes Rechtsservice.
Konkreter Ausdruck sind etwa jetzt diese familienrechtlichen Abteilungen bei den Schwerpunktgerichten.
Und dass es dafür auch finanzielle Anreize geben muss, dass uns die guten und expeditiven Richter nicht alle, sobald es ihnen möglich ist, zur höheren Instanz gehen, das ist die Geschäftsgrundlage, die Gemeinsame dieser Verhandlung.
Bedeutet das nun eine Reihe von Zulagen oder ein im Grund völlig neues Schema für die Richter?
Staatssekretär Löschnack?
Wir sind also vollkommen offen in diesen Fragen.
Wir überlegen nach allen Richtungen und ich würde sagen, erst im Herbst, wenn also dann die Meinung auch der Gewerkschaft fixiert ist, können wir
sagen, in welche Richtung wir gehen, ob wir beim bisherigen System bleiben und dass wir es automatisieren, ob man zu einem vollkommen neuen System kommt, dass es dann neben einem Gehaltsgang auch Zulagen vorsehen könnte, in jeder Richtung offen.
Auch der Zeitpunkt, zu dem die Forderungen der Richter jetzt verhandelt wurden, scheint für die Richter nicht ungünstig.
Denn mit 1.
Juli ist zum Beispiel die Strafprozessnovelle mit Vorschussleistungen für Schadenersatzansprüche von Verbrechensopfern und Familienrechtsreform in Kraft getreten.
Anlass für den Justizminister neuerstes Zahlenmaterial zu präsentieren.
So wurden nach seinen Angaben nach §55 des Ehegesetzes, der die Scheitbarkeit einer zerrütteten Ehe nach 3 bzw.
6 Jahren regelt, allein beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien 59 Klagen eingebracht.
Insgesamt bei 10 von 16 Gerichtshöfen 120 Klagen nach §55.
Auch von der neuen Möglichkeit der einvernehmlichen Scheidung wurde bereits Gebrauch gemacht.
Bezirksgericht Wien, sieben Anträge auf einvernehmliche Scheidung, vier Ehen bereits geschieden.
Bezirksgericht Lietzen, vier Anträge, vier einvernehmliche Scheidungen.
Soviel von der Pressekonferenz des Justizministers Broder und des Beamten Staatssekretärs Löschnerk und damit zurück zum Funkhaus.
Berichterstatter war Erich Eichinger.
Nächster Programmpunkt, die Inlandspresseschau.
Eine Auswahl von Zitaten heute in Österreich erschienen in der Tageszeitung.
Verantwortlich zeichnet Hans Fockenhuber.
Die Lkw-Blockade der vergangenen Woche und die Nachwirkungen der Protestaktion der Lkw-Fahrer und Verrächter beschäftigen nach wie vor mehrere Kommentatoren österreichischer Zeitungen.
Im Organ der sozialistischen Partei Arbeiterzeitung sieht Manfred Scheuch eine Lösung des internationalen Wegekostenproblems im vermehrten Einsatz der Eisenbahnen und der Schifffahrt.
Schalk schreibt, wenn auch die kleinen Transitländer im Herzen Europas unter den sich permanent steigernden Wegekosten besonders leiden, problematisch ist das Missverhältnis zwischen den Kosten, die der Schwerverkehr verursacht und den Beiträgen der Verursacher hierzu überall.
Mit Rituationsmaßnahmen gegenüber Österreich oder anderen Staaten, die ähnlich zur Selbsthilfe greifen müssen, wird die Problematik nicht gelöst werden können.
Vielmehr werden sich alle, die davon betroffen sind, damit abfinden müssen, dass die Zeit der billigen Wegekosten im Straßenverkehr vorbei ist.
Das heißt, die Umstellung auf billigere Transportmittel über Geleise und noch mehr auf den Wasserstraßen ist nicht nur eine Frage erhöhten Umweltschutzes, erhöhter Verkehrssicherheit und der Finanzierung der überall notleidenden Bahnen, sondern einfach ein Gebot der Zeit.
In der Neuen Freien Zeitung, dem Sprachrohr der Freiheitlichen Partei, geht Hans Zeilinger näher auf die mittelbaren Auswirkungen der Lkw-Blockade ein.
Für manche Verantwortliche war es eine Überraschung, wie sehr sich viele Österreicher mit denen solidarisch fühlten, die da den Aufstand probten.
Ein gewaltiger Rückstau an Unmut machte sich dabei Luft.
Gerade was von Regierungsseite und manchen Kommentatoren kritisiert wurde, gefiel bei den Sympathisanten.
Der kleine Unzufriedene, der ohne entsprechende Organisation und ohne das Instrument eines Lastautos sich kaum Gehör verschaffen kann, verfolgte mit einer gewissen Genugtuung, dass es hier eine Berufsgruppe mit schweren Waffen gibt, die es denen da oben einmal zeigte.
Denen da oben oder denen da in Wien.
Womit auch der alte Gegensatz zwischen den Bundesländern und der Bundeshauptstadt wieder einmal die Szene beleuchtete.
Im Kurier beurteilt Fritz Pessater die Ankündigung von Landeshauptmann Haslauer aus Salzburg, bis zur Volksabstimmung über die Atomfrage keine Beiträge der Salzburger Landeselektrizitätsgesellschaft für Zwentendorf zu überweisen, positiv.
Pessater meint, es ist eine faire Geste gegenüber jenen, die den Aufruf zur Volksabstimmung am 5.
November ernst nehmen.
Die glauben, dass es die Politiker ehrlich meinen, das Volk tatsächlich entscheiden zu lassen.
Haaslauers Handlung reiht sich in die positiven Anzeigen für politische Vernunft der letzten Zeit.
Die Freigabe der Volksabstimmung durch den ÖGB, die ÖVP und die FPÖ.
Haslauers Handlung sollte auch für seine übrigen Amtskollegen als Vertreter der Landeselektrizitätsgesellschaften und den Bund als Mehrheitseigentümer beispielhaft sein.
Eine faire Entscheidung am 5.
November zu ermöglichen.
In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit geht Günther Barburek auf die Folgen des in den letzten Jahren ständig gestiegenen Defizits der Zahlungsbilanz Österreichs näher ein.
Wörtlich heißt es?
Die Tatsache, dass Österreich in den letzten Jahren auf Pump gelebt hat, nichts anderes bedeutet nämlich ein Zahlungsbilanzdefizit, zeigte vorläufig noch keine unmittelbaren Folgen.
Auf den internationalen Finanzmärkten gelten wir nach wie vor als erstklassige Schuldner.
Um diesen Status zu verteidigen, ist allerdings eine Korrektur der bisherigen Entwicklung notwendig.
In der Kärntner Volkszeitung kommentiert Ferdinand Koffler die Diskussion über die Budgetpolitik von Finanzminister Androsch und dessen sogenanntes Defizitspending zur Sicherung der Arbeitsplätze.
Koffler schreibt, die Sache geht aber nur so lange gut, solange es Wirtschaftswachstum und am Horizont den Silberstreif einer neuen Konjunktur gibt.
Stagniert die Wirtschaft und hält die Rezession an, dann wird die Frage, wie man den riesigen Schuldenberg des Staates abbaut, brennend akut.
Und dieser Schuldenberg muss ja abgetragen werden.
Wie heißt es doch so schön im Volksmund?
Nur ein Lump gibt mehr, als er hat.
Das waren Auszüge aus österreichischen Zeitungen.
Ein Blick auf die Uhr zwölf und 23 Minuten, sieben Minuten vor halb eins ist es jetzt.
Schloss Fuschl bei Salzburg ist derzeit Drehscheibe der Ostpolitik.
Vorbereitung des Londoner Außenministertreffens zwischen Israel, Ägypten und den Vereinigten Staaten.
Schlüsselperson ist der ägyptische Präsident Sadat.
Sadat hat vor ein paar Tagen in Wien mit dem israelischen Oppositionsführer Peres verhandelt und heute gibt es in Fuschl eine neue Gesprächsrunde auf höchster Ebene.
Am Vormittag ist der ägyptische Kriegsminister Gamassi in Salzburg eingetroffen und nachmittags wird dann der israelische Verteidigungsminister Weizmann erwartet.
Man erinnert sich, Weizmann, früher israelische Generalchef, gab sich in den letzten Wochen konzilianter als der israelische Ministerpräsident Begin.
Aus Salzburg mendet sich nun Ferdinand Hennebichler.
Der erste Gesprächspartner der militärischen Ausgespräche nach dem politischen Wiener Treffen ist bereits in Salzburg, der ägyptische Kriegsminister Gamassi.
Er kam hier im Schlosshotel Fuschl bei Salzburg um 11.15 Uhr an, übrigens in zivil, in einem blauen Anzug.
Der israelische Verteidigungsminister Weizmann wird nach letzten Informationen des ägyptischen Pressesprechers Sagloul um 14.30 Uhr in Fuschl eintreffen.
Dann sollen die ersten Unterredungen beginnen.
Gamassi gab sich bei seiner Ankunft sehr zurückhaltend.
Er gab keine Erklärungen ab.
Auf meine Frage, was er sich von der Salzburger Begegnung erwarte, sagte Gamassi lakonisch, er sei gerade erst angekommen.
Auf eine Zusatzfrage fügte er an, er sei vorher noch nie in Salzburg gewesen.
Ob er für die Gespräche optimistisch wäre, fragte ich weiter.
Gamassi, ich habe noch keine Gespräche geführt.
Und im Allgemeinen, Gamassi, warten wir ab.
Die Begegnung in Fuschl ist nach israelischer Zählung das siebente Treffen zwischen Gamassi und Weizmann.
Nach ägyptischer Version die sechste Unterredung.
Zuletzt hatte Gamassi Weizmann im vergangenen März in Kairo getroffen.
Damals war gerade Präsident Sadat von seinem Amerika-Besuch und den Aussprachen mit Präsident Carter in Camp David bei Washington nach Ägypten zurückgekommen.
Nur noch kurz zu den Ausgangspositionen der Salzburger Militärgespräche.
Ägypten und Israel haben während der Vorbereitungskonferenz in Kairo vor Weihnachten im vergangenen Jahr vereinbart, unter anderem eine militärische Kommission ins Leben zu rufen.
Diese militärische Kommission sollte Einzelheiten zum Rückzug der Israelis aus dem Sinai vorbereiten und aushandeln.
Die Arbeit dieser Kommission kam spätestens im vergangenen März endgültig in Stocken.
Sie steckt seither in einer Sackgasse.
Der Grund?
Ergebnis der Meinung, Israel habe nichts mehr Substantielles für die Fortsetzung der Verhandlungen anzubieten.
Präsident Sadat sagte damals, Ägypten sei erst dann zur Fortsetzung der militärischen Verhandlungen bereit, wenn Israel neue, substanzielle Vorschläge mache, die eine Änderung der israelischen Position erkennen ließen.
Das war nach ägyptischer Auffassung bisher nicht der Fall.
Zum Abschluss der bisherigen und letzten Weizmann-Begegnung in Kairo veröffentlichten die Ägypter eine Erklärung.
Darin wurde den Israelis und Weizmann vorgeworfen, sie hätten nichts Neues mehr geboten.
Ob sich das nun in Österreich ändern könnte, werden die kommenden Verhandlungen zeigen.
Worum geht es eigentlich im Kern?
Es liegen zwei Vorschläge auf dem Tisch.
Der israelische Räumungsplan für den Sinai im Einzelnen beinhaltet der folgende.
Israel erklärt sich darin grundsätzlich bereit, fast die gesamte Sinai-Halbinsel zu räumen.
Jerusalem schlägt außerdem vor.
die Sinai-Halbinsel in drei Etappen zu räumen und in drei Zonen aufzugliedern.
Die erste Zone soll am Roten Meer liegen.
Dort dürften keine Truppen mehr stationiert werden, also auch keine ägyptischen Truppen.
Die zweite Zone, das anschließende Drittel des Sinai, darin sind verdünnte Truppenstärken geplant.
Und schließlich noch der Sinai zur Grenze zu Israel.
Dieses Gebiet sollte Uferzone werden.
Die israelischen Siedlungen müssten aber nach israelischer Forderung bleiben.
Noch kurz zwei Punkte.
Israel verlangt Flugplätze und Militärstützpunkte am Sinai und die Kontrolle über Sharm el-Sheikh, das heißt also die Kontrolle über freie Schifffahrt durchs Rote Meer und den Golf von Aqaba.
Die ägyptische Position, sie beruht auf einem Sechs-Punkte-Plan, den Präsident Sadat vorgelegt hat.
Der Unterschied zu Israel, Sadat besteht vor allem darauf, dass die israelischen Siedlungen aus dem Sinai verschwinden müssen und dass Israel keine Flugplätze oder größere Militärstützpunkte behalten darf.
Soweit diese Ausgangspositionen beider Seiten.
Der Nachmittag dürfte erste neue Verhandlungen bringen.
Ja, das war ein erster Bericht vom bevorstehenden Treffengamassi Sadat Weizmann.
Reporter war Ferdinand Hennebichler.
In der Sowjetunion werden heute die Prozesse gegen die Regimekritiker Scharansky und Ginzburg fortgesetzt.
Im Verfahren gegen Ginzburg wird für heute mit einem Urteil gerechnet.
Gestern hat die Staatsanwaltschaft eine Strafe von acht Jahren Arbeitslage und drei Jahren Verbannung gefordert.
Die Anklage beschuldigt ihn der antisowjetischen Agitation.
Er soll antisowjetische Literatur verbreitet haben.
Im zweiten Prozess wird dem Dissidenten Scharansky Hochverrat vorgeworfen.
Ihm droht die Todesstrafe.
Man beschuldigt ihn der Zusammenarbeit mit einem westlichen Geheimdienst.
Er soll Informationen über militärische Einrichtungen an den Westen weitergegeben haben.
Diese Schauprozesse haben im Westen ein überaus starkes Echo ausgelöst.
Es gibt Proteste von verschiedensten Seiten, von Politikern, von Gruppen, die sich die Wahrung der Menschenrechte zum Ziel gesetzt haben.
In Moskau wiederum hat man das alles zum Anlass genommen, die Berichterstattung für ausländische Journalisten zu erschweren und zu verzögern.
Das betrifft vor allem die Bereitstellung von Studios und von sogenannten Überspielleitungen.
Dennoch aber auch heute wieder ein authentischer Bericht aus Moskau, ein Bericht von Otto Hörmann.
Die Prozesse in Moskau und Kaluga gehen also weiter.
Während beim Verfahren gegen den Regimekritiker Alexander Ginzburg in der Stadt Kaluga für heute noch das Urteil erwartet wird,
dürfte der Spruch gegen den des Verrats angeklagten Scharansky erst morgen kommen.
Heute wurde der Bruder Scharanskys als einziges Familienmitglied zugelassen, seine Mutter wieder nicht.
Heraußen an den Absperrungen wie immer das gleiche Bild, Polizisten in Uniform und Ziviljournalisten und auch der, man könnte sagen, Doyen der sowjetischen Regimekritiker, Nobelpreisträger Andrei Sakharov.
Eifrige Fotografen mit offizieller Mission fotografierten ihn aus allen Winkeln, als Sacharow eine Erklärung abgab.
Er sagte, dieses Verfahren ist ein Bruch des sowjetischen Rechts und eine Bedrohung der Entspannung.
Über das Ziel dieser Prozesskette befragt, äußerte sich der führende Regimekritiker mit der Vermutung, die Obrigkeit wolle mit Scharansky, dem laut Anklage die Todesstrafe droht, vielleicht ein Tauschobjekt in der Hand haben, um eigene Leute von den Amerikanern freizubekommen.
Vielleicht aber wolle man Präsident Carter zeigen, wer in der Sowjetunion Herr im Haus ist, also eine Art Retourkutsche für die Menschenrechtsforderungen Carters.
Munition für den Waldkrieg mit Washington hat der Kreml aber von einem Mann in unmittelbarer Nähe Carters bekommen, von UNO-Botschafter Young.
Und die sowjetischen Medien feuern mit dieser Munition jetzt aus allen Rohren.
Youngs Worte, wonach es in den USA hunderte, wenn nicht tausende von politischen Gefangenen gebe, werden hier als offizielles Eingeständnis der Amerikaner gewertet, dass in den USA politische Verfolgungen an der Tagesordnung seien.
Man hat freilich unter den Tisch fallen lassen, was Young noch sagte, nämlich, dass die Dissidenten die Rettung der Sowjetunion bedeuten könnten.
Für heute also ist das Urteil gegen Alexander Ginzburg zu erwarten.
Wegen antisowjetischer Agitation sind nach inoffiziellen Angaben acht Jahre Lagerhaft und drei Jahre Verbannung vom Ankläger gefordert worden, der Ginzburg als gefährlichen Wiederholungstäter bezeichnete, der als Parasit der Gesellschaft unter anderem Minderjährige zum Alkoholkonsum verführt habe.
Dieser spezielle Vorwurf klingt vielleicht lächerlich, aber man muss daran denken, dass hier in der Sowjetunion eine Kampagne gegen den Alkoholmissbrauch im Gang ist.
Gestern Abend lief wieder eine Dokumentation im Fernsehen, wo die zerrütteten Gesichter von Alkoholikern und ihre bedauernswerten Familienangehörigen und Kinder eine beräte Sprache redeten.
Da spielen im Fall Ginzburg auch insofern noch eine Rolle, als der Staatsanwalt unter anderem als mildernd in Betracht gezogen hat, dass Ginzburg zwei kleine Kinder hat.
Otto Hörmann war das aus Moskau.
In Genf setzen heute die Außenminister der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion Vance und Gromyko die sogenannten SALT-Gespräche, die Gespräche zur Begrenzung der strategischen Rüstungspfad.
Gestern hatte Vance, unabhängig von diesen SALT-Verhandlungen, eine Botschaft des amerikanischen Präsidenten an den sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev übergeben, in der Kata seine Besorgnis über die Dissidentenprozesse zum Ausdruck bringt.
Darüber hinaus ist für heute Nachmittag ein Treffen des amerikanischen Außenministers mit der Frau des Systemkritikers Scharansky vorgesehen.
Die Frau wird wählen zum Intervention des Westens für ihren Mann bitten.
Unser Mitarbeiter Klaus Kleber hat heute Vormittag mit ihr gesprochen.
Madame, welche Nachrichten haben Sie von Ihrem Mann?
Wissen Sie mehr von ihm und seinem Prozess als westliche Zeitungsleser?
Ich kenne alle Art und Weise, weil ich gestern Abend mit meinem Bruder gesprochen habe.
Er erzählt mir, was seine erste Begegnung mit seinem Bruder war, eine halbe Saison später.
Sie weiß ein bisschen mehr, weil gestern Abend hat sie mit dem Bruder von Anatoli gesprochen, der gestern, das erste Mal nach einem und einem halben Jahr, ihn im Prozess gesehen hat.
Was erwarten Sie sich von Ihren Gesprächen mit dem amerikanischen Außenminister und was wollen Sie ihm sagen?
Ja, sie hatte die Ansicht, den Herrn Wenz zu fragen, sich an Gromyko zu wenden und die direkte Befreiung ihres Mannes zu befordern.
Auch möchte Sie vielleicht, Herrn Wanz, eine Initiative vorstellen, Sie zu helfen, vielleicht nach Bonn zu kommen, wo die Staatssekretäre sich treffen.
Nach diesem Gespräch, was wollen Sie weiter unternehmen?
Haben Sie schon genaue Pläne?
Wie beurteilen Sie die Chancen, die ihr Mann gegenwärtig hat, aus der Sowjetunion freizukommen?
Ja, die Aussichten sind groß, wenn die westliche Welt alle Anstrengungen macht, um das zu befördern.
Ist er überhaupt bereit, aus der Sowjetunion auszureisen, wie meinetwegen Herr Solzhenitsin, oder würde er es vorziehen, demonstrativ eine Strafe zu verbüßen?
Nein, mein Betroffener mag es nicht, in einer Situation zu sterben, in der Menschen getötet werden.
Er will Russland verlassen.
Er hat vor fünf Jahren seinen Wunsch erklärt.
Er lebt daran.
Er ist ein Jude und will in Israel leben.
Ja, jemand hat keine Ansicht ein Opfer zu sein und er will aus der Sowjetunion raus und er ist ein Jude und er will nach Israel.
Mit der Frau des sowjetischen Systemkritikers Scharansky sprach Klaus Kleber.
Größtes Unbehagen haben diese Prozesse bei den sogenannten Eurokommunisten ausgelöst.
Die italienischen Kommunisten haben jetzt in Roma ein Seminar veranstaltet, um ihr Verhältnis zu den Vorgängen in der Sowjetunion abzuklären und zu definieren.
Es berichtet Alfons Dalma.
Politische Meinungsprozesse in der Sowjetunion und in den anderen kommunistischen Staaten, wie jetzt gegen Scharansky und gegen Ginzburg,
stellen immer die westeuropäischen Kommunisten vor das Dilemma zwischen ihren besonderen Beziehungen zur Sowjetunion als Ursprungsland des kommunistischen Systems und ihren eigenen Bekenntnissen zu Bürgerrechten und zum Rechtsstaat.
Heute veröffentlicht die UNITA das Organ der italienischen Kommunistischen Partei als Aufmacher auf der ersten Seite
eine Erklärung des Parteisekretariats unter dem Titel Missbilligung der KPI für die Prozesse in der UdSSR.
Anschließend wird noch ein ähnlicher Text wiedergegeben, der im Namen des Kommunistischen Gewerkschaftsverbandes von dessen Präsidenten Lama unterzeichnet ist.
Vor drei Tagen hatte schon das Organ der französischen Kommunistischen Partei L'Humanité einen Leitartikel seines Chefredakteurs und Mitglieds des Zentralkomitees, René Andrieux,
zum gleichen Thema veröffentlicht.
Die spanische Partei hat bereits am vergangenen Montag in einem offiziellen Kommuniqué die sowjetischen Prozesse verurteilt.
In diesen eurokommunistischen Stellungnahmen sind indessen interessante Kontraste und Abstufungen festzustellen.
Die Spanier waren die Ersten, die sowohl in der offiziellen als auch parteibindenden Form
als auch mit einem Inhalt von absoluter Eindeutigkeit im ideologisch zentralen Punkt auf den Plan getreten sind.
In ihrem Parteikommuniqué wird klipp und klar gesagt, dass die Verletzung der Menschenrechte durch das sowjetische System mit dem Sozialismus unvereinbar sei, woraus sich Carillos schon von früher her berühmt gewordene Schlussfolgerung ergibt, dass die Sowjetunion kein sozialistischer Staat sei.
Der französische kommunistische Chefredakteur und Parteisprecher geht nicht so weit in der ideologischen Distanzierung, aber sein Artikel ließ sich wie ein aufrichtiges Bekenntnis zu den freiheitlichen Menschenrechten und als ein geradezu leidenschaftlicher Ausbruch der Empörung über die sowjetischen Methoden.
Gemeinsam mit den italienischen Stellungnahmen hat allerdings René Andrieu die filisterhafte Sorge, seinen Protest gegenüber den gleichlautenden Stellungnahmen abzugrenzen,
die aus den nichtkommunistischen Kreisen des sogenannten Antisowjetismus oder des sogenannten systematischen Antikommunismus kommen, als ob nur diejenigen das Recht zur Kritik an die Sowjetunion hätten, die am längsten gebraucht hatten, darauf zu kommen, dass es etwas zu kritisieren gibt.
Stil und Ton der italienischen Erklärungen sind sorgfältig und geradezu bürokratisch abgewogen.
Und wie immer im Falle der Berlinguer Partei,
sehr darauf bedacht, möglichst wenig russisches Porzellan zu zerschlagen.
So sagt zum Beispiel Gewerkschaftsführer Lama, wir wollen in keiner Weise die in der Sowjetunion geltenden Rechtsbestimmungen beurteilen.
Aber auch in der Erklärung des italienischen Parteisekretariats wird vorsichtig die Frage, ob die Sowjetunion überhaupt ein sozialistischer Staat sei, doch gestreibt.
Der Sozialismus müsse die höchste Verwirklichung der bürgerlichen Freiheiten im Staat darstellen, heißt es darin.
Jeder Staat habe zwar das Recht auf die Verteidigung seiner Einrichtungen, aber auch die Pflicht zur Einhaltung der bürgerlichen und der menschlichen Rechte.
Erst recht gelte das für einen sozialistischen Staat.
Die infrage stehenden Prozesse entsprechen nicht dieser Erfordernis.
Das war Alfons Thalm aus Rom.
Immer mehr Menschen sind es anscheinend, die versuchen, den Diktaturen kommunistischer Prägung den Rücken zu kehren, in den Westen zu emigrieren.
Aus dem Innenministerium in Wien erreichte uns heute die Meldung, dass sich die Anzahl der Asylsuchenden aus den Ostblockländern im ersten Halbjahr im Vergleich zum Zeitraum 1977 fast verdoppelt hat.
Die Auffanglage in drei Kirchen bei Wien und in Bad Kreuzen in Oberösterreich sind voll ausgelastet.
Ein Ende des Flüchtlingsbooms ist nicht abzusehen.
Und dazu ein Blick auf die Statistik.
1976 hat Österreich 1.800 Flüchtlinge aufgenommen und für heute werden 4.000 bis 5.000 Asylsuchende erwartet.
Leopold Esterle führte zu dieser Thematik ein Gespräch mit dem zuständigen Leiter der Sektion 4 des Innenministeriums, Dr. Johann Pachaneck.
Herr Sektionsleiter Dr. Bachanek, die Anzahl von Asylsuchenden aus Ostblockländern hat sich im ersten Halbjahr 1978 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt.
Worauf führen Sie diesen Flüchtlingsboom zurück?
Die Gründe sind meiner Meinung nach verschieden zu werten.
Es geht primär darum, dass zweifellos die Liberalisierung des Reiseverkehrs doch sehr wesentlich dazu beiträgt.
Und dass eben für viele Oststaatenangehörige immer noch der Westen irgendwo ein launendes Ziel ist, eben um Asyl anzusuchen, um eben seine Lebensbedingungen zu ändern.
Wie ist die Situation nun bei uns in den österreichischen Lagern?
Und wie lange dauert die Erledigung so eines Asylantrages?
Es ist so, dass an sich wir die Kapazität der Lager voll ausgelastet haben.
Für die Erledigung der Anträge sind die Sicherheitsbehörden zuständig und die Erledigung ist also jeweils nach dem einzelnen Fall zu messen.
Das heißt, wir haben Erledigungen, die innerhalb kurzer Zeit, es kann aber sein, dass auch wenn eine Überprüfung notwendig ist, die Erledigung länger dauert.
Man kann sagen, aber durchschnittlich nicht länger als drei Monate.
Ist schon einmal ein Ansuchen um Asyl in Österreich abgewiesen worden?
Es kommt vor, aber die Anerkennungspraxis ist weitgehend liberalisiert.
Wir sind relativ großzügig und die Anerkennungsquote beträgt derzeit zwischen 80 und 85 Prozent.
Stimmt die oft geäußerte Ansicht, dass wir qualifizierte, ausgebildete Kräfte sehr rasch ans Ausland verlieren, also wieder abgeben müssen, dass aber schlecht ausgebildete oder vor allen Dingen kinderreiche Flüchtlingsfamilien bei uns bleiben müssen, weil sie uns ganz einfach kein anderer Staat abnimmt.
Ich glaube, dass die Frage etwas differenziert werden muss.
Und zwar geht es zunächst darum, dass jeder Flüchtling, der nach Österreich kommt, zunächst den Wunsch äußern kann, wohin er will, ob er auswandern will, ob er in Österreich bleibt.
Das ist die erste Phase.
Das Zweite ist, dass der Flüchtlingsstrom die Auswanderung abhängt von der jeweiligen Auswanderungspolitik der traditionellen Auswanderungsländer.
Das ist also Kanada und Amerika derzeit noch.
Und das Dritte ist, dass naturgemäß ältere Leute lieber hierbleiben, statt auszuwandern, sodass wir natürlich mit der Zeit das Bild haben, dass die jüngeren Leute weitergehen, während ältere Leute und auch kranke Leute unter Umständen hierbleiben.
Das ist also nicht zu bestreiten, aber das ist das Problem des Erstasyl-Landes und Österreich ist immer ein Erstasyl-Land und das bedingt eine Situation, mit der wir einfach fertig werden müssen.
Nun ist es doch so, dass wir in Österreich selbst schon schön langsam Schwierigkeiten bekommen auf dem Arbeitsmarktsektor.
Wir schicken also beispielsweise Fremdarbeiter nach Hause und auf der anderen Seite bleiben uns hier Flüchtlinge über.
Sehe ich das richtig?
Ja, das ist richtig.
Insoweit als WM den Flüchtlingen, denen wir Asyl gewähren, auch den Aufenthalt gestatten.
Und es ist natürlich auch richtig, dass der Arbeitsmarkt heute nicht mehr so aufnahmefähig ist wie früher.
Und dazu kommt auch, dass eine gewisse rechtliche Problematik sich dadurch ergibt, dass nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz nur der anerkannte Konventionsflüchtling in Österreich problemlos zu vermitteln ist.
Ich würde sagen, die Entwicklung hängt hier einerseits von der Rechtslage, von der Rechtsstellung des Flüchtlings ab und auf der anderen Seite von der jeweiligen Arbeitsmarktlage.
Was kostet Österreich sein Stand als Erstflüchtlingsland?
Man kann sagen nach den bisherigen Erfahrungswerten circa 80 Millionen Schilling im Jahr.
Wir haben heuer einige Millionen mehr dafür bekommen und wir werden auch in den nächsten Jahren bei Anhalten des derzeitigen Flüchtlingsstromes mehr Mittel investieren müssen.
4.000 bis 5.000 Asylsuchende aus Ostblockländern werden für heuer erwartet, Reporter Walleo Poldesterle.
Nach dem schweren Explosionsunglück im spanischen Tarragona wird auch hierzulande immer wieder die Frage gestellt, kann so eine Katastrophe auch bei uns passieren?
Experten schließen das allerdings aus und sie begründen ihren Optimismus mit der vergleichsweise sicheren Bauweise der in Österreich verwendeten Flüssiggastanks.
Aber auch die beim Camping verwendeten Gasflaschen sind alles andere als ungefährlich.
So verwies beispielsweise die Aktion Das sichere Haus darauf, dass eine 3 Liter Camping Gasflasche die Sprengkraft von mehr als einem Kilogramm Dynamit hat.
Näheres über den Umgang mit Camping Gasflaschen in einem Beitrag von Matthäus Katinger.
Campinggasflaschen werden üblicherweise als Energiequelle für den Kühlschrank im Wohnwagen, für die Beleuchtung sowie zum Kochen verwendet.
Im Handel sind Flaschen in der Größenordnung vom 1,25 kg Kartuschengerät bis hin zur 11 kg Flasche für größere Wohnwägen zu kaufen.
Die 1,25 kg Kartusche wird meist für transportable kleine Kocher benutzt.
Besonders Bergsteiger verwenden diese Flasche.
Meist als Mehrzweckflaschen werden die ein oder zwei Kilogramm Gasflasche eingesetzt.
Sie haben deshalb auch Aufsätze, die eine Umstellung beispielsweise vom Kocher zum Kühlschrank möglich machen.
Fix installiert werden dagegen die größeren Gasflaschen, also drei, fünf beziehungsweise elf Kilo Flasche.
Häufigste Verwendung im Wohnwagen.
Befestigt werden die Gasflaschen an der Deichsel und zwar in einem Metallschrank.
In diesem Schrank an der Vorderseite des Wohnwagens befinden sich üblicherweise zwei Gasflaschen.
Ist eine Flasche leer, kann man problemlos auf die zweite Flasche umschalten.
Verkauft werden Flaschen mit Flüssiggas in fast allen Eisenhandlungen, bei vielen Tankstellen, bei den Flüssiggasfirmen sowie den Händlerorganisationen der Flüssiggasfirmen.
In der Regel ist es vor einem Urlaub im Ausland nicht notwendig, in Österreich Gasflaschen auf Vorrat zu kaufen.
Erstens sind die Preisunterschiede international nur äußerst gering und zweitens gibt es standardisierte Modelle, die man in allen wichtigen Ferienländern kaufen kann.
Die sogenannte blaue Campingflasche hat international genormte Gewinde und Anschlüsse.
Diese blaue Campingflasche erhält man nicht nur in allen Eisenhandlungen, sondern auch in fast allen Campingplätzen.
Nur wer eher seltene Modelle verwendet, sollte sich vor dem Campingurlaub erkundigen, ob er die benötigten Gasflaschen auch in seinem Urlaubsort kaufen kann.
Für die Lagerung der Campingflaschen gibt es in Österreich genaue Bestimmungen.
So darf in einem Wohnraum höchstens eine 11-Kilogramm-Flasche aufbewahrt werden, eine zweite Flasche in einem Nebenraum.
Solche 11-Kilo-Flüssiggasflaschen werden ja auch für fahrbare Katalithöfen verwendet.
Mehr als zwei Flaschen dürfen nur mit behördlicher Genehmigung gelagert werden.
Nicht empfehlenswert ist eine Lagerung im Keller, denn Flüssiggas setzt sich zum Unterschied von den anderen Gasen, die aufsteigen, am Kellerboden ab.
Wichtigster Ratschlag der Flüssiggasexperten für alle Camper, die Gasflasche sofort abdrehen, wenn sie nicht mehr gebraucht wird.
Auskünfte über Anschluss und andere Fragen gibt die Bedienungsanleitung.
Strömt Gas aus, das ist laut Gasherstellern sofort zu riechen, sollte man weder rauchen noch das Feuerzeug anzünden und die Flasche an einen Platz bringen, wo keine Möglichkeit einer Entzündung besteht.
Ist das nicht möglich, dann sicherheitshalber zum nächsten Eisenhändler oder Flüssiggasverkäufer.
Das war ein Beitrag von Matthäus Katinger.
1990% der Rohstahlerzeugung entfielen im vergangenen Jahr auf die Industrieländer.
Die Industrieländer waren aber auch in den Jahren 1973 bis 1977 besonders von der international spürbaren Stahlkrise betroffen.
Die Weltrohstahlerzeugung verringerte sich zum Beispiel innerhalb dieser drei Jahre um nicht weniger als fünf Prozent.
Die stärkste Konkurrenz in den vergangenen Jahren entstand für die europäischen und amerikanischen Stahlerzeuger durch die Japaner.
Vielfach werden und wurden Anträge, Aufträge angenommen, die unter den Gestehungskosten liegen, nur damit Arbeitsplätze gehalten werden können.
Mit einer ähnlichen Situation sah sich auch der österreichische Stahlkonzern Voest Alpine AG konfrontiert.
Die Geschäftsführung hat nun heute in Linz den Jahresabschluss 1977 präsentiert.
Hören Sie dazu einen Beitrag von Michael Kerbler aus Linz.
Die nunmehr schon vier Jahre andauernde Stahlkrise hat sich auch im Geschäftsbericht der Voestalpine AG, dem größten österreichischen Industriekonzern, für 1977 niedergeschlagen.
Verzeichnete die Geschäftsführung im Jahr 1976 noch einen Gewinn von rund 20 Millionen Schilling, rutschte der Betrieb im vergangenen Jahr wieder in die roten Zahlen.
Generaldirektor Herbert Abfalter zieht Bilanz.
Das Geschäftsjahr 77 war für die gesamte westliche Stahlindustrie das schlechteste seit Kriegsende.
Wir haben das Jahr 77 mit einem Verlust von 735 Millionen abgeschlossen, der aus Rücklagen gedeckt werden konnte, die wir in der Vergangenheit verdient haben.
Das vergangene Jahr war für den Produktionszweig Hütte das schwierigste seit Beginn der Stahlkrise.
Vor allem in den Monaten Juli bis September machte sich auf dem internationalen Stahlmarkt ein starker Preisverfall bemerkbar.
Das wird nicht zuletzt darauf zurückgeführt, dass immer mehr Entwicklungsländer Werke errichten, in denen Massenstahl produziert wird.
Im vergangenen Jahr wurde der Weltmarktbedarf an Rohstahl- und Walzstahlerzeugnissen schon zu sieben Prozent von Entwicklungsländern gesättigt.
Allein in Afrika sind derzeit 15 Stahlwerke in Bau oder in Planung.
Die in Angriff genommene Umstrukturierung des Unternehmens weg von Massenartikeln hin zu hochqualitativen Produkten wie Spezialstähle, Maschinenanlagen oder Kernkraftwerkskomponentenbau wurde deshalb im vergangenen Jahr voll weitergeführt.
Wie wichtig sind diese Sektoren Finalindustrie und Industrieanlagenbau?
Dazu Generaldirektor Abfalter.
Im Industrieanlagenbau und im Finalbereich haben wir im Jahre 1977 einen Umsatzanteil von 45 Prozent erzielen können und sind damit unserem Ziel weiter zugekommen, dieses Verhältnis auf 50-50 zu verschieben.
Der harte internationale Wettkampf gegen die Stahlerzeuger, die nicht nur aus dem asiatischen Raum wie etwa Japan, sondern auch aus den Mitgliedsländern der europäischen Gemeinschaften kamen, hatte auch zur Folge, dass oft Aufträge zu Grenzkosten, also hart an der Grenze der Wirtschaftlichkeit, hereingenommen werden mussten.
Wie hat sich im vergangenen Jahr die Beschäftigtenanzahl in der Föstalpine AG entwickelt?
Im Jahre 1977 haben wir den Personalstand um weitere 1000 Mitarbeiter im Konzern reduziert.
Insgesamt haben wir seit dem Jahre 1974 mehr als 5000 Mitarbeiter weniger, wobei der Hauptteil auf den Hüttenbetrieb entfällt.
Das Jahr 1977 war also von einem Preisverfall und vom Kampf um Aufträge gekennzeichnet.
Wie hat sich nun das Geschäft im ersten Halbjahr dieses Jahres entwickelt?
Wir rechnen damit, dass der Umsatz im Jahre 78 um etwa 5 bis 10 Prozent höher liegen wird wie im Jahre 1977.
Wir rechnen auch im Jahre 78 mit einem Verlust.
Wir hoffen aber, wenn wir optimistisch sind, dass es sich nicht über den Verlust des Jahres 77 erheben wird.
Ob die Vöstalpine Geschäftsleitung dieses Ziel erreichen wird, hängt nicht nur davon ab, ob es gelingt, das Exportgeschäft noch zu erweitern und besonders sogenannte intelligente Produkte an den Mann zu bekommen.
Auch die Konjunkturentwicklung der westlichen Welt wird als Impulsgeber von Bedeutung sein.
Diesen Beitrag hat Michael Kerbel gestaltet und jetzt noch ein Hinweis auf die Sendung im Bringpunkt.
Der Titel dieser Sendung, die Sie heute Abend um 21.15 Uhr im Programm Österreich 1 hören können, die Schlange häutet sich unter Titel auf der Suche nach einem europäischen Währungsverbund.
Und in dieser Sendung werden vermutlich diskutieren Finanzminister Androsch, der Präsident der Nationalbank Koren, Universitätsprofessor Tichias Graz und der industrielle Schöller, heute Abend in der Sendung im Brennpunkt 21.15 Uhr, Programm Österreich 1.
In siebeneinhalb Minuten ist es 13 Uhr, ein Kulturthema im Mittagsschanal.
Gestern gingen in Karlsbad in der Tschechoslowakei die 21.
Filmfestspiele zu Ende.
Letzter Programmpunkt war die Preisverleihung und dazu ein Beitrag von Heinz Kersten.
Zwischen böhmischer Blasmusik, Carlsbader Oplaten, verzehrenden und heilsames Quellwasser trinkenden Kurgästen suchte ein sowjetischer Hund verzweifelt seinen Herrn, rüsteten amerikanische Astronauten vergeblich zu einem Marsflug, legten französische Terroristen selbst gebastelte Bomben.
Solch unterschiedliche internationale Aktivitäten begaben sich freilich nicht direkt auf der friedlich beliebten Kuhpromenade des tschechischen Staatsbades Kalovivari, sondern auf der Leinwand des neuerbauten Festivalkinos, an dem die Kuhgäste vorbeiflanierten und das ihnen 14 Tage lang etwas Abwechslung in den oft verregneten Urlaub brachte.
Die Tradition der internationalen Filmfestspiele im heute Carlo Vivari genannten ehemaligen Karlsbad ist zwar noch nicht ganz so ehrwürdig wie die ihres früher von allen möglichen erlauchten Persönlichkeiten frequentierten Schauplatzes, immerhin ist dieses Festival das älteste nach Venedig, Cannes und Locarno.
1946 fand es zum ersten Mal, damals noch im benachbarten Marienbad, statt.
Seit 1960 wird es alle zwei Jahre im Wechsel mit Moskau veranstaltet.
Pionierarbeit haben die Organisatoren anfangs mit der Entdeckung neuer Filmländer der dritten Welt geleistet.
Inzwischen finden die Filmemacher aus Asien, Afrika und Lateinamerika auch auf den meisten anderen Festivals ein Forum und waren diesmal in Kalovivari eher schwach vertreten.
Den wichtigsten Beitrag von ihnen lieferte der durch seine sozialkritischen Arbeiten bekannte Inder Mrinal Sen mit seiner neuen Produktion Eine Dorfgeschichte.
Sie erhielt einen Spezialpreis der internationalen Jury, ebenso wie Algeriens Autopsie einer Verschwörung von Mohamed Slim Riad, ein Polizriller über anti-arabische Gewaltaktionen rechtsradikaler Terroristen, die von einem Geheimdienst und multinationalen Konzernen gesteuert werden.
Bei den 30 Wettbewerbsfilmen aus 29 Ländern erwies sich wieder einmal, dass die Zahl der wirklich festivalreifen Produktionen nicht ausreicht, um alle durch ihr Reglement auf Novitäten verpflichtete Festspiele mit überdurchschnittlichen Arbeiten zu versorgen.
So waren die interessanteren Beiträge des Karlsbader-Programms in der Informationsschau und auf dem Filmmarkt zu sehen.
Im Wettbewerb bewies Spanien erneut, dass es heute zu den Filmländern gehört, die am meisten Aufmerksamkeit verdienen.
Wie bereits zahlreiche Produktionen, die nach Frankos Tod entstanden, setzt sich auch der Film des Regisseurs Mario Camus ein paar Tage aus der Vergangenheit mit jüngster spanischer Geschichte auseinander.
Im Rahmen einer sehr verhaltenen und ganz unsentimental erzählten Liebesgeschichte erinnert er an jene Männer, die auch nach dem Ende des Bürgerkrieges den Widerstand gegen das faschistische Regime fortsetzten.
Österreich war im Wettbewerb durch die denkwürdige Wallfahrt des Kaisers Kanga Musa von Mali nach Mekka von Harkmüller und Graf vertreten.
In der Information lief Jörg Eggers' »Ich will leben«.
Den großen Preis des Festivals verlieh die Jury zu gleichen Teilen an Beiträge aus der Sowjetunion und der CSSR.
Der Film des bekannten sowjetischen Regisseurs Stanislaw Rostocki, weißer Bim mit schwarzem Ohr, präsentiert sich als publikumsattraktive, rührende Hundegeschichte mit traurigem Ausgang, ist bei genauerem Hinsehen aber doch mehr.
Indem der Film unterschiedliche Reaktionen der Umwelt auf die Suche des Tieres nach seinem Herrn zeigt, beleuchtet er kritisch menschliche Verhaltensweisen und bietet zugleich einen Blick in sowjetisches Alltagsleben.
In Schatten eines heißen Sommers variiert František Vlašil das im tschechoslowakischen Film immer wieder behandelte Thema des Zweiten Weltkrieges.
Der Film überzeugt durch atmosphärische Dichte und gehört sicher zu den besten CSSR-Produktionen der letzten Zeit.
Seine Auszeichnung sollte wohl vor allem das 80-jährige Jubiläum der tschechoslowakischen Kinematografie würdigen.
Diesem Anlass war in Calavivari auch eine Retrospektive gewidmet.
Leider versäumte sie, einen historischen Überblick zu geben und beschränkte sich im Wesentlichen auf Produktionen der letzten Jahre.
Sie sollten beweisen, dass die nach 1968 eingetretene Krise des CSR-Films überwunden ist.
Tatsächlich sind heute alle im Lande gebliebenen Exponenten des Prager Filmfrühlings wieder an der Arbeit.
Dass ihre Filme nichts an formaler Qualität eingebüßt haben, zeigten die jüngsten Produktionen von Dushan Hanak und Vera Shytilova rosige Aussichten und das Spiel um den Apfel.
Und diese Erkenntnis gehörte gewiss zu den erfreulichsten Eindrücken des diesjährigen Festivals von Kalovivari.
In drei Minuten ist es 13 Uhr.
Letzter Programmpunkt.
Nachrichten.
Österreich.
In einer Pressekonferenz sagte heute Justizminister Broda zu den Verhandlungen über Dienstrecht und Gehälter der Beamten, es müssten Anreize geschaffen werden, um gute Richter in den Gerichten der ersten Instanz zu halten.
Beamtenstaatssekretär Löschnack meinte, eine genaue Linie für die anzustrebenden Maßnahmen sei noch nicht festgelegt.
ÖVP-Klubobmann Mock nahm neuerlich zur LKW-Steuerstellung.
Er sagte, die Opposition werde sich bemühen, ihren im Finanzausschuss liegenden Antrag auf Aufhebung der Steuer möglichst rasch auf die Tagesordnung des Ausschusses und in der Folge des Nationalratsplenums zu bringen.
Mock sprach wörtlich von einer zunehmenden Steuerverdrossenheit in Österreich.
Der verstaatlichte First Alpine Konzern hat im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 4,5% hinnehmen müssen.
Wie Vorstandsvorsitzender Abfalter sagte, sei aber heuer wieder mit einer Umsatzsteigerung von 5-10% zu rechnen.
Der ägyptische Verteidigungsminister Gamassi traf am Vormittag in Salzburg ein, wo er am Nachmittag auf Schloss Fuschl mit seinem israelischen Ressortkollegen Weizmann zusammentreffen wird.
Auf Schloss Fuschl befindet sich derzeit noch immer der ägyptische Staatspräsident Sadat.
Der israelische Außenminister Dayan äußerte sich in Jerusalem über das Treffen zwischen Gamassi und Weizmann positiv.
Spanien.
Nach jüngsten Meldungen aus Tarragona ist die Zahl der Todesopfer nach dem schweren Explosionsunglück auf dem Campingplatz von Los Alfakes auf 140 angestiegen.
Nach wie vor schweben zahlreiche Verletzte, die in Krankenhäuser eingeliefert wurden, in Lebensgefahr.
Auf dem Friedhof von Tortosa nahmen heute Vormittag mehrere hundert Menschen aus ganz Europa an einem Trauergottesdienst für die Opfer von Los Alfakes teil.
Sowjetunion.
Sowohl in Moskau als auch in Kaluga wurden die Prozesse gegen die Bürgerrechtskämpfer Szczeranski und Ginzburg fortgesetzt.
In beiden Fällen werden die Urteile morgen erwartet.
Im Verfahren gegen Gensburg hatte die Staatsanwaltschaft bereits gestern eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und anschließende dreijährige Verbannung verlangt.
Schweiz.
Die Vereinigten Staaten und die europäischen Gemeinschaften haben sich bei Handelsgesprächen in Genf auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt, die dem Weltwirtschaftsgipfel, der am Wochenende in Bonn beginnt, vorgelegt werden soll.
Einzelheiten der Entschließung wurden bisher nicht mitgeteilt.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr, das Mittagsjournal ist beendet.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Wolfgang Steinwendner.