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Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.09.09
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KI-generiertes Transkript
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Zum Mittagsjournal begrüßt Sie dazu Herbert Dobrowolny.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Aus Österreich berichten wir über den Wahlkampf für die steirischen Landtagswahlen.
Sie werden ja am 8.
Oktober abgehalten, ebenso wie die Landtags- und Gemeinderatswahlen in Wien.
Unsere Wirtschaftsredaktion analysiert die Zustände auf dem sogenannten Billigflugmarkt, die in letzter Zeit ziemlich chaotisch wurden.
Und aus Großbritannien informieren wir Sie über die internationale Flugzeugbaumesse in Farnborough.
Im Mittelpunkt unserer politischen Auslandsberichterstattung stehen die Unruhen im Iran.
Wir hoffen dazu wieder Verbindung mit unserem Korrespondenten in Teheran zu bekommen.
Außerdem analysieren wir die Gesprächspositionen der Beteiligten an den Beratungen in Camp David und bringen einen Zwischenbericht von den Kennedy-Maud-Hearings in Washington.
Im Kulturteil hören Sie schließlich unter anderem einen Beitrag zum Thema Kunst im Weinviertel.
Erster Programmpunkt wie immer die Nachrichten, verantwortlicher Chef vom Dienst Adolf Poindl, Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Iran.
Die Lage im Lande ist heute einen Tag nach der Verhängung des Kriegsrechts über Teheran und elf andere große Städte von einer Verhaftungswelle und anhaltenden kleineren Zwischenfällen gekennzeichnet.
In Teheran haben Einheiten der Armee nach einer relativ ruhigen Nacht am Vormittag im Zentralbasar mehrere Gewehrsalven abgegeben.
Auf den Dächern der Häuser um den Basar haben Soldaten Stellung bezogen.
An anderen Stellen trieben Armeeangehörige Menschenansammlungen auseinander.
Nach Angaben von oppositioneller Seite sind für den heutigen Tag in Teheran abermals Demonstrationen geplant, die von verschiedenen Punkten ihren Ausgang nehmen sollen.
Die Verhaftungswelle betrifft angeblich 500 Oppositionspolitiker, von denen 350 den religiösen Gruppen und 150 der Nationalen Front angehören.
Einem Teil dieses Personenkreises soll es geglückt sein, unterzutauchen.
In Anbetracht der innenpolitischen Lage hat Shah Mohammed Reza Pahlewi seine Staatsbesuche in Rumänien und in der DDR abgesagt.
Der Shah wollte die Reise morgen antreten.
Hofminister Hoveydar, der bis August des vergangenen Jahres 13 Jahre lang iranischer Regierungschef war, ist heute von seinem Amt zurückgetreten, ohne dass dafür bisher nähere Gründe für diesen Schritt bekannt wurden.
Als Hofminister war Hoveydar der persönliche Berater des Monarchen.
USA.
Auf dem Landssitz der amerikanischen Präsidenten in Camp David werden Präsident Carter, der ägyptische Staatschef Sadat und der israelische Ministerpräsident Begin heute ihre gemeinsamen Bemühungen um einen Frieden im Nahen Osten fortsetzen.
Es besteht zwar weiterhin eine strenge Nachrichtensperre, doch ist allgemein von einer recht zuversichtlichen Atmosphäre die Rede.
Alle drei großen amerikanischen Fernsehstationen strahlten auch optimistische Berichte über den bisherigen Verlauf der Nahostgespräche aus.
Auf die Frage, wie lange die Konferenz dauern werde, erwiderte Carters Pressesprecher Powell, es gebe keine Anzeichen, dass sie vor Montag zu Ende gehen werde.
Libanon.
Im Süden der Hauptstadt Beirut ist es heute früh wieder zu schweren Kämpfen gekommen.
Christliche Milizen und syrische Einheiten der panarabischen Friedenstruppe lieferten einander Gefechte mit schwerer Artillerie.
Zwischen beiden Parteien zeichnet sich in immer stärkerem Maß ein offener Krieg ab.
Wie der Phalangisten-Sender berichtet, kam es in der vergangenen Nacht auch in einem Palästinenser-Lager außerhalb Beiruts zu mehrstündigen Kämpfen.
Die Beteiligten dürften rivalisierende Palästinenser-Gruppen gewesen sein.
Rhodesien Die Übertragung der Regierungsgewalt an eine schwarze Minderheitsregierung ist zum vorgesehenen Zeitpunkt am 1.
Jänner 1979 praktisch unmöglich geworden.
Die Übergangsregierung von Ministerpräsident Smith wird voraussichtlich noch länger an der Macht bleiben.
Dies ist die Konsequenz eines Beschlusses des rhodesischen Parlamentes vom gestrigen späten Abend, sich auf den 28.
November zu vertagen.
Demnach dürfte die Zeit zu knapp werden, um sowohl eine neue Verfassung zu verabschieden, als auch allgemeine Wahlen abzuhalten.
Die Regierungsstreitkräfte haben in dem Gebiet, wo am Sonntag ein rhodesisches Verkehrsflugzeug von Nationalisten abgeschossen worden ist, neun schwarze Freischädler getötet.
Nach dem Absturz des Flugzeuges sind 38 Menschen ums Leben gekommen.
Von 18 Überlebenden waren zehn nach dem Absturz ermordet worden.
Berlin.
Die christlichen Demokraten West-Berlins haben sechs Monate vor den Wahlen in das Abgeordnetenhaus ihren Spitzenkandidaten für das Amt des Regierenden Bürgermeisters ausgewechselt.
Der West-Berliner Landes-CDU-Vorsitzende Peter Lorenz hat sich überraschend entschlossen, nicht mehr zu kandidieren.
An seiner Stelle wurde heute der CDU-Bundestagsabgeordnete Richard von Weizsäcker nominiert.
Lorenz war im Februar 1975 von Linksextremisten entführt und nach Erfüllung der Forderungen der Terroristen wieder freigelassen worden.
Frankreich.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat in Paris eine statistische Zusammenfassung der inflationären Entwicklung in den einzelnen Mitgliedsländern veröffentlicht.
Danach erreichte der Preisauftrieb in den OECD-Staaten im Juli im Vergleich zum Juli 1977 einen Durchschnittswert von 8,1 Prozent.
Den geringsten Anstieg verzeichnete die Schweiz mit 1,1%, den höchsten die Türkei mit 70,2%.
Erheblich unter dem Durchschnittswert liegen die Bundesrepublik Deutschland mit 2,6% und Belgien mit 4%.
Nicht gebremst werden konnte die Teuerung in Spanien, wo der Preisauftrieb nach wie vor über 18% liegt.
Chile.
Die Gewerkschaften des Landes haben in Santiago die Wiedereinsetzung ihrer Rechte gefordert, die 1973 nach der Machtübernahme der Junta aufgehoben worden sind.
In einer Pressekonferenz verlangte der Präsident der gewerkschaftlichen Koordination, Bustos, die Einsetzung einer verfassungsgebenden Versammlung.
Diese Forderung werde erhoben, nachdem sich die Regierung in ihrer fünfjährigen Amtszeit als Militärdiktatur erwiesen habe, sagte Bustos.
Die gewerkschaftliche Koordination repräsentiert die aufgelöste christdemokratische und die verbotenen linken Gewerkschaften.
Am Montag feiert die Militärjunta zum fünften Mal den Tag ihrer Machtergreifung.
Nordkorea.
Staats- und Parteichef Kim Il-sung hat zu Gesprächen über die Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten aufgerufen, an denen auch die Vereinigten Staaten teilnehmen sollten.
Kim Il-sung erklärte heute bei einer Massenkundgebung in Pyongyang, aus Anlass des 30.
Jahrestages der Staatsgründung, die Frage der Wiedervereinigung Nord- und Südkoreas solle durch einen Dialog gelöst werden.
Die Tür für Verhandlungen mit den USA und Südkorea bleibe offen, sagte der Präsident.
China.
Partei und Bevölkerung des Landes gedachten heute des Parteivorsitzenden Mao Zedong, der vor zwei Jahren im 83.
Lebensjahr gestorben ist.
Delegationen aus ganz China trafen heute früh in Peking ein, um das Mausoleum auf dem Platz des himmlischen Friedens zu besuchen.
Das Mausoleum ist am ersten Todestag Maos eröffnet worden.
Sowjetunion.
Ein unbemanntes Venus-Raumschiff, die automatische interplanetarische Raumstation Venus 11, ist heute Vormittag in der Sowjetunion gestartet worden.
Die Sonde wird den Planeten im Dezember erreichen.
Sie soll Informationen über Sonnenwinde, kosmische Strahlen und andere Strahlungen im All zur Erde übermitteln.
An Bord von Venus 11 befinden sich auch wissenschaftliche Apparaturen, die gemeinsam mit französischen Experten entwickelt worden sind.
Österreich Kritik an der Ankündigung von Handelsminister Staribacher, einen neuen Ausschuss für Kleinkraftwerke einzurichten, hat heute ÖVP-Energiesprecher König geübt.
Nach Ansicht des Politikers werden mit der Gründung neuer Vereine und Kommissionen Probleme nicht gelöst, sondern nur verschleppt.
König wies darauf hin, dass die österreichische Energiegesellschaft in Wien bereits eine umfangreiche Studie über ausbaufähige Wasserläufe erarbeitet habe, deren Gesamtkapazität die eines Atomkraftwerkes erreiche.
Der Handelsminister sollte diese Studie aufgreifen, schlug König vor.
Mit einem Festakt gedachten die Bewohner der Stadt Villach heute Vormittag der 1100 Jahre zurückliegenden erstmaligen Nennung des Stadtnamens in einer Schenkungsurkunde.
Bundespräsident Kirchschläger wies in einer Ansprache darauf hin, dass Villach seiner Funktion als Brückenstadt immer mehr gerecht geworden sei und stets zwischen Menschen verschiedener Kulturkreise und politischer Strömungen vermittelt habe.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Die nordwestliche Höhenströmung über dem Alpenraum bleibt weiterhin bestehen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Veränderliche, am Alpennordrand auch stärkere Bewölkung.
Im Osten gebietsweise heiter.
Im Laufe des Tages Bewölkungsaufzug in höheren Schichten und in der ersten Nachthälfte im Westen und Norden Wiederaufkommen von Niederschlägen.
Westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 22, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 14 Grad.
Die Prognose für morgen Sonntag.
Veränderliche nördlich des Alpenhauptkammes meist starke Bewölkung und anfangs gebietsweise Niederschläge.
Anhaltende nordwestliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 21 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 21° Nordwind, 20 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 21° Nordwest, 25.
Linz wolkig, 18° West, 20.
Salzburg wolkig, 19° Nord, 15.
Innsbruck stark bewölkt, 18° Ostwind, 3 km in der Stunde.
Bregenz stark bewölkt, 19 Grad, Süd 3.
Graz stark bewölkt, 18 Grad, Wind still.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 19 Grad, Südostwind, 5 Kilometer in der Stunde.
Soweit also Nachrichten und Wetterberichte im Mittagschanal.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 11 Minuten geworden und wir haben wieder Verbindung mit unserem Mitarbeiter in Teheran.
Gerd Rainer Neu bekommen.
Herr Neu, seit Ihrem jüngsten Bericht im Morgenjournal haben Sie sich bereit erklärt, den Vormittag dafür zu nutzen, sich im Zentrum der Fünf-Millionen-Stadt, im Zentrum der Unruhen, ein wenig umzusehen.
Wir haben hier Meldungen vorliegen, wonach es wieder zu Menschenansammlungen gekommen sein soll, trotz Verhängung des Kriegsrechtes.
Und nach Angaben von oppositioneller Seite sind für den heutigen Tag abermals Demonstrationen geplant, die von verschiedenen Punkten ihren Ausgang nehmen sollen.
Was haben Sie denn in der Zwischenzeit davon in Erfahrung gebracht?
Ich muss zunächst sagen, dass diese 5 Millionen statt äußerlich ist zunächst ein Bild völliger Normalität gleich.
Es sind auch kilometerweit in das Zentrum der Stadt überhaupt keine Soldaten oder Panzer oder auch Polizisten zu sehen.
Die Mäden sind geöffnet, die Leute sind auf den Straßen und es scheint ein normaler Alltag zu sein.
Es scheint aber nur so, denn je weiter man in den Süden der Stadt kommt, wo ja gestern auch die schweren Kämpfe mit Soldaten stattgefunden haben, desto mehr merkt man, dass die Situation äußerst gespannt ist und auch dort
kann man dann beobachten, wie an verschiedenen strategischen Punkten, an Plätzen, zum Beispiel vor dem Parlamentsgebäude oder auch an Tankstellen, Soldaten mit aufgepflanzten Bayonetten stehen und ich selbst habe vor dem Parlamentsgebäude drei Tiefkehrenpanzer gesehen und gepanzerte Fahrzeuge und die gibt es auch an anderen Stellen.
Und noch weiter im Süden
ist der Basar wieder einmal völlig beschlossen.
Auf den Deckern stehen Soldaten, die Wache schieben und auch dort sind Panzer zu beobachten.
Und dort im Basargebiet hat es heute Morgen wieder Schießereien gegeben.
Wie Sie sagten, versammelten sich Menschen, was unter dem Kriegsrecht strikt verboten ist.
Und die Soldaten machten erneut von der Schutzwaffe Gebrauch.
Es ist aber nicht klar, ob sie auch gezielt in die Menge geschossen haben.
Und solche Schießereien wurden auch aus anderen Teilen der Stadt berichtet.
Also alles in allem eine sehr gespannte Atmosphäre, vor allem im Süden der Stadt.
Hier oben, je weiter man nach Norden kommt, wo auch die kaiserlichen Paläste sind, ist vom Kriegsrecht zur Stunde eigentlich überhaupt nicht zu spüren.
Vielleicht noch eins, der Verkehr, der hier sonst in Teheran enorm chaotisch ist jeden Tag, ist etwas gerettet.
In unseren Meldungen heißt es, Herr Neu, dass die Polizei in den Morgen- und Vormittagsstunden die Wohnungen mehrerer Führer der Opposition durchsucht haben soll.
Ist Ihnen davon etwas bekannt?
Ja, das ist schon gestern geschehen, denn es sind einige Oppositionsführer verhaftet worden.
Man spricht von Karim Sanjadi, dem Chef der wieder aktiv gewordenen Nationalen Front, oder auch andere Mitglieder dieser Partei.
Es ist auch der Chef der hiesigen Menschenrechtsgesellschaft für den Schutz der Freiheit und der Menschenrechte, Mehdi Bazagan, festgenommen worden.
Und ich bringe aus der Stadtberichte mit, dass außerdem auch bei den Zeitungen einige Verhaftungen vorgenommen worden sind.
Herr Neu, wir haben auch eine Meldung, dass der Hofminister zurückgetreten ist.
Wie ist es denn dazu gekommen und wie ist... Der Hofminister Hoveda ist also heute Morgen zurückgetreten.
Ein näherer Grund wurde dafür nicht genannt, aber aus politischen Kreisen verlautet, dass dieser engste Vertraute des Schahs, der ihm alleine verantwortlich ist als Hofminister, nun nach Brüssel als Botschafter gehen wird.
Und als sein Nachfolger ist der bisherige iranische Botschafter in Washington, Ardeshir Saeedi, im Gespräch.
Und vielleicht noch eine Meldung, um noch eine Meldung anzufügen,
Der Schah hat also heute seine Besuche in Rumänien und in der DDR abgesagt.
Er wollte in der kommenden Woche diese beiden Staatsbesuche machen.
Es hieß dazu, dies geschehe im Interesse des Landes, steht aber selbstverständlich mit der Verhängung des Kriegsrechts hier in Zusammenhang.
Gibt es eigentlich irgendeine offizielle Reaktion auf den Hungerstreik des Führers der sozialdemokratischen Partei Ahmad Bani?
Diese Reaktion gibt es zumindest.
Mani Ahmad, der als abtrünniges Mitglied der Einheitspartei Rastattis, aber weiter im Parlament sitzt, hat heute Morgen nach vorliegenden Berichten einen Hungerstreik begonnen, um gegen die gestrigen Ereignisse zu protestieren.
Mehr wurde von offizieller Seite nicht bekannt.
Nein, die Zeitung
sind heute wieder in einer Art, wie sie zuletzt vor drei Wochen gewesen ist.
Es werden keine Oppositionstimmen mehr genannt.
Sie sind verstummt.
In den letzten 14 Tagen hatten wir hier laufend Erklärungen und Forderungen der verschiedensten oppositionellen Gruppen in den Zeitungen gedruckt.
Und ich erwähnte vorhin, auch bei den Teheraner Zeitungen hat es also Verhaftungen gegeben.
Es ist offenbar wieder eine ganz dringende Zensur bei den Zeitungen eingegangen.
Vielen Dank Herr Neu für diese Informationen und auf Wiederhören.
Es ist mittlerweile 12.16 Uhr, eine Minute nach Viertel Eins geworden.
Drei Tage sind mittlerweile ins Land gezogen, seit in den Bergen Maryland seine Konferenz begann, von deren Ausgang viele Beobachter die Zukunft des Nahen Ostens abhängig machen.
Camp David, der den amerikanischen Präsidenten vorbehaltene Erholungsort, wurde wie schon so oft in der Geschichte Schauplatz wichtiger Verhandlungen.
Daran beteiligt sind der ägyptische Präsident Sadat, sein israelischer Widerpart, Ministerpräsident Begin und natürlich auch der Gastgeber Jimmy Carter, der mit dieser Konferenz auch innenpolitisch ein wenig sein angekratztes Image aufzupolieren versucht.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass jetzt am Wochenende erste optimistisch gestimmte Berichte über den Verlauf der Beratungen in der amerikanischen Presse erscheinen.
Genaueres kann man natürlich nicht erfahren, außer dass bei einer vor zwei Tagen für die Gäste abgehaltenen Exerzierübung einiger Marinesoldaten eine äußerst gelockerte, ja freundliche Stimmung geherrscht haben soll.
Dies dürfte aber mit dem Lächeln eines Showstars auf der Bühne zu vergleichen sein, denn hinter den Kulissen am Verhandlungstisch sollen die Meinungsverschiedenheiten in den wichtigsten Punkten noch immer bestehen.
Meinungsverschiedenheiten wie das Palästinenser-Problem, die Zukunft Westjordaniens und diverse Sicherheitsgarantien.
Ferdinand Hennerbichler analysiert die einzelnen Punkte.
Beginnen wir mit der Palästinenser Frage.
Die Standpunkte scheinen hier festgefahren, aber zumindest in Nuancen annäherungsfähig.
Alle drei Verhandlungspartner sind sich grundsätzlich in folgenden Punkten einig.
Sie fordern entweder keinen eigenen Staat für die Palästinenser oder sie lehnen einen solchen ausdrücklich ab.
Sie wollen eine Nahostlösung ohne die PLO.
Sie können sich nur eine Zukunft Westjordaniens in irgendeiner Verbindung mit dem Königreich Jordanien vorstellen und sie stimmen überein, dass Israel die denkbar besten Sicherheitsgarantien bekommen muss.
Schwieriger wird es dann schon im Detail.
Teilnahme der Palästinenser etwa am Verhandlungsprozess.
Hier sind die Positionen zumindest nicht völlig unvereinbar.
Israel lehnt alle Direktgespräche mit der PLO ab.
Die israelische Regierung hat aber vor einem Jahr schon vorläufig zugestimmt, sie wäre bereit, bei einer neuen Runde der Genfer Naus-Konferenz PLO-Teilnehmer niedriger Ränge in einer jordanischen oder in einer arabischen Delegation zu akzeptieren.
Diese Erklärung hat bisher auch das Kabinett Beijing nicht zurückgenommen.
Präsident Carter hat einen Kompromissvorschlag gemacht und hat Mitbestimmung für die Palästinenser vorgeschlagen, aber ausdrücklich keine Mitbestimmung für die PLO.
Der ägyptische Staatschef Sadat hat dieser Kompromissformel bei seiner Begegnung mit Carter im vergangenen Jänner in der oberägyptischen Stadt Aswan zugestimmt.
Saddats Bedingung, Mitbestimmung ja, wenn sie zu Selbstbestimmung führe.
Das heißt mit anderen Worten, wenn sichergestellt bleibt, dass sich die Palästinenser ihre Zukunft, ihren Weg in die Unabhängigkeit und auch zu einem eigenen, selbstständigen Staat aussuchen dürften.
Mitbestimmung kann sich auch der israelische Regierungschef Begin für die Palästinenser vorstellen.
Freilich unter genau entgegengesetzten Voraussetzungen, dass Mitbestimmung nämlich nicht zu Selbstbestimmung und damit nach Überzeugung Begins zu einem Palästinenserstaat führen wird.
In beiden Fragen scheinen die Positionen in der Tat völlig unvereinbar.
Präsident Carter will den Palästinensern ein Heimatland sichern.
Er hat auch mehrfach die israelische Siedlungspolitik verurteilt.
Das Recht auf Land und Heimat will auch Präsident Sadat für die Palästinenser garantiert wissen.
Sadat schlägt die Mainzerin vor.
Eine neue Heimat für die Palästinenser in Westjordanien und im Gazastreifen.
Eine Übergangszeit von höchstens fünf Jahren.
Dann freie Wahlen, organisiert und garantiert von der UNO.
Die Vereinten Nationen sollten auch den Abzug der Israelis überwachen bis zur endgültigen Volksabstimmung, würde Westjordanien vorübergehend Jordanien unterstellt und der Gazastreifen provisorisch Ägypten.
Dem steht gegenüber der Westjordanien-Plan von Ministerpräsident Begin.
Sein Vorschlag?
Keine Gebietsrückgabe, Israel behält den Anspruch auf Oberhoheit, die israelischen Truppen bleiben am Jordan, Sicherheit und öffentliche Ordnung bleiben in den Händen der Israelis.
Als Ersatz bietet Beginn eingeschränkte Verwaltungsautonomie in den Gemeinden von Westjordanien.
Die Wahlen der Staatsbürgerschaft zwischen Israel und Jordanien, das Recht an Parlamentswahlen entweder in Israel oder in Jordanien teilzunehmen.
Israel behält sich in allen entscheidenden Fragen das Vetorecht vor und schließlich der 26. und der letzte Punkt, die ganze Westjordan-Lösung wird nach fünf Jahren neu überprüft werden.
Das heißt mit anderen Worten, eine Zukunft auf Bewährung für die Palästinenser.
Weitere Annäherungspunkte, die sich in Camp David ergeben könnten, sind dagegen die Frage neuer Sicherheitsgarantien.
Hier scheinen Zugeständnisse von Amerikanern und von Ägyptern ziemlich sicher.
Von weiteren Truppenentflechtungen, von Bufferzonen, Horchposten, Warenanlagen bis zu UNO-Friedenstruppen, zu militärischen Kontrollen und bis hin zu Sondergarantien der Großmächte.
Denkbar wären auch noch Absichtserklärungen oder Abkommen über wirtschaftliche, über technische und kulturelle Zusammenarbeit zwischen Israel und Ägypten.
Zum Abschluss noch kurz zur Haltung der PLO, einem Hauptbetroffenen, der in Camp David nicht am Verhandlungstisch sitzt.
Die PLO will Folgendes.
Keine Lösung ohne sie, ohne die Syrer und ohne die Sowjets.
Einen eigenen Staat für die Palästinenser unter Führung der PLO.
Den vollständigen Rückzug der Israelis ohne jede Konzessionen, Räumung der israelischen Siedlungen, den Weg in die Unabhängigkeit unter dem Schutz der UNO, Aufbau demokratischer, eigenständiger Gesellschaftsformen auf der Basis der frei gewählten Gemeindevertretungen in Westjordanien und schließlich Jerusalem soll die Hauptstadt des geplanten Palästinenserstaates werden.
für den Antennabücher war dies, der diese Analyse verfasste.
In den Vereinigten Staaten wird derzeit unter anderem ein Mordfall wieder aufgerollt, der damals, als er geschah, die westliche Welt schockierte.
Am 22.
November 1963 fielen in Dallas, im Bundesstaat Texas, zwei oder drei Schüsse.
durch die der Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, ermordet wurde.
Der Mörder, Lee Harvey Oswald, konnte festgenommen werden, wurde aber kurze Zeit später, als er zu einem Verhör gebracht werden sollte, von einem Fanatiker im Polizeigebäude ebenfalls erschossen.
Die Umstände, unter denen dieser Mord an Kennedy und der darauf folgende Mord an Lee Harvey Oswald geschahen, blieben weiter im Dunkeln.
Man beschäftigte sich immer wieder mit den Vorgängen in Dallas und untersuchte unter anderem auch die Fragen, ob zwei oder drei Schüsse abgegeben wurden, ob Oswald ein Einzelgänger war oder ob das Verbrechen das Ergebnis einer gut vorbereiteten und durchdachten Bandenarbeit war.
Eine Kommission versucht nun wieder Licht in diese Affären zu bringen, aber man beschäftigt sich nicht nur mit dem Mordfall Kennedy.
Hören Sie, Jürgen Koar.
der sich der Martin Luther King und John F. Kennedy Morde angenommen hat, verwendet viel Zeit, Geld und Arbeit auf diese 2, 10 und 15 Jahre zurückliegenden Fälle.
Man will endlich die nagenden Zweifel beseitigen können, will endlich wissen, was wirklich damals geschehen ist und warum.
Hat James Earl Ray in Memphis, hat Lee Harvey Oswald in Dulles alleine gehandelt oder gab es hinter Männer Auftraggeber?
Eine Verschwörung.
Beim Kennedy-Attentat ist die entscheidende Frage, fielen drei oder vier Schüsse?
Diese Frage stand bisher im Mittelpunkt der Ausschuss-Hearings, die täglich vom Fernsehen übertragen werden.
Zunächst erschienen als Zeugen der ehemalige Gouverneur von Texas John Connolly und seine Frau,
die mit den Kennedys an jenem 22.
November 1963 in Dallas im Wagen saßen, als die tödlichen Schüsse fielen.
Einer davon traf auch Connelly, durchdrang Schulter, Brust und Handgelenk und schlug in den Oberschenkel.
Die Warren-Kommission hatte seinerzeit festgestellt, dass dieses selbe Geschoss zuvor durch Kennedys Nacken und Hals gegangen war.
Das Ehepaar Connelly ist sich da nicht so sicher.
glaubte an ein gesondertes Geschoss, vertraute dann jedoch dem Expertenurteil.
Die medizinischen Sachverständigen und die Ballistikexperten kamen darauf in den vergangenen zwei Tagen zu Wort und sie bestätigten mehr oder weniger, was die Warren-Kommission als Ergebnis ihrer Untersuchung dokumentiert hatte.
Die Schüssel kamen von hinten und wahrscheinlich von oben, jenem Fenster, von dem aus Lee Harvey Oswald feuerte.
Und es kann sehr wohl ein und dasselbe Geschoss gewesen sein, das Kennedy und Connelly erwischte.
Der tausendfach gezeigte Amateurfilm eines Augenzeugen, die blutgefleckte Kleidung mit den Einschusslöchern, Gewehrpatronen, grafische Darstellungen, Röntgenaufnahmen, Zeichnungen, alles diente der Untermauerung der These, die von der Warren-Kommission aufgestellt worden war, dass es nämlich nur einen Täter gab und drei Schüsse.
Einer ging fehl, einer durchdrang Kennedy und Connery und der dritte war der Tödliche.
Er traf Kennedy in den Kopf.
Allerdings, einer der medizinischen Sachverständigen hat eine abzeichnende Meinung zu Protokoll gegeben, hält die Theorie von nur drei Schüssen für äußerst wackelig, ist sich aber im Klaren darüber, dass damit ein ganzes Gebäude ins Wanzen gerät.
Denn wenn vier Schüsse fielen, dann war da mehr als ein Schütze, weil sie zu schnell aufeinanderfolgten, als dass eine Person sie hätte gezielt abgeben können.
Am Montag werden Experten im Hearing-Raum erscheinen, die, so hieß es aus Kongresskreisen, bestätigen dürften, dass eine erst kürzlich aufgetauchte Polizeifunkaufnahme während der Tatzeit auf vier und nicht drei Schüsse schließen lässt.
Jene Experten hatten vor wenigen Wochen Vergleichstests in Dallas angestellt, bei denen am Tatort Schussproben mit neuen Tonbandaufnahmen gekoppelt wurden.
Mit einer solchen neuen Erkenntnis käme man einer Sensation und einer Verschwörungstheorie wieder näher.
Darüber hinaus wird in der nächsten Woche Oslos Witwe Marina im Zeugenstand erwartet.
All das beweist aber nur aufs Neue, dass auch mit diesem ernsthaften und entschlossenen Bemühen des Kongresses Zweifel in dieser oder jener Richtung bestehen werden bleiben.
Denn es gibt genügend Expertenauskünfte, die der Wollenkommission nachträglich noch Recht geben.
Und es gibt andererseits genügend Unklarheiten, genug Ungereimtes, um als Anhaltspunkte für eine Verschwörung herhalten zu können oder zumindest für einen zweiten Täter.
Wie soll man auch nach 15 Jahren etwas rekonstruieren, wenn man nicht alle Teile des Passes beisammen hat?
Und das ist ja das Problem.
Man weiß nicht genau, was ihm da geschah und es ist zu befürchten, dass man es
Es ist jetzt 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins.
Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
In knapp vier Wochen feiert das Pionierunternehmen für billige Atlantikflüge außerhalb von Charterarrangements seinen ersten Geburtstag.
Der englische Flugunternehmer Freddy Laker, inzwischen zum Sir geadelt, bietet den Flug London-New York um umgerechnet knapp 1700 Shilling an.
Eine Buchung ist nicht nötig, dafür muss man aber warten.
Im Flughafen London Gatwick hat die Flughafengesellschaft ein Zelt aufstehen lassen, um die sogenannten Hippie-Passagiere während der Wartezeit unterzubringen.
Mancher Fluggast campiert hier bis zu einer Woche.
Wenn die Flugzeuge dann starten, sind sie bis auf den letzten Platz belegt.
Die volle Auslastung der Maschine ist aber auch, einfach ausgedrückt, das Grundprinzip der Billigflüge.
Ein Prinzip, das in Gestalt des Chefs der amerikanischen Zivilluftfahrtbehörde Kahn einen energischen Befürworter gefunden hat.
Die Amerikaner haben sich inzwischen auch nach Europa aufgemacht, um hier den unbeschränkten Wettbewerb in der Luft nicht nur zu predigen,
sondern auch mit mehr oder minder sanfter Gewalt durchzusetzen.
Erste Versuche in der Bundesrepublik Deutschland sind bislang fehlgeschlagen und auch in Österreich hatte man bisher damit wenig Glück.
Herbert Hutter fasst die Situation, die derzeit vorherrscht, zusammen.
Wer von Wien aus direkt nach New York fliegen will oder umgekehrt, der muss sich bald an den Buchungsschalter begeben.
Denn vor wenigen Tagen haben die Pan American Airways bekannt gegeben, dass sie zahlreiche Flüge nach Europa einstellen, darunter auch den Direktflug New York-Wien.
Ein entsprechendes Luftfahrtabkommen zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten wurde aufgekündigt.
Ein Ersatz für die Direktflüge Wien-New York ist noch nicht gefunden.
Was Österreich betrifft, so ist der lapidaren Mitteilung, die Flüge nach Wien einzustellen, ein vergeblicher Versuch vorausgegangen, die Alpenrepublik in die Billigflug-Offensive des amerikanischen Fluggiganten einzubeziehen.
Eine Offensive, die in der Bundesrepublik Deutschland gestartet wurde und bislang ebenfalls noch zu keinem Erfolg geführt hat.
Mit dem Argument, mithilfe niedriger Flugpreise immer mehr amerikanische Touristen nach Österreich transportieren zu wollen, haben die Pan American Airways bei der österreichischen Zivilluftfahrtbehörde um Genehmigung einer Billigfluglinie zwischen New York und Wien eingereicht.
Den Vorteil für Österreichs Fremdenverkehr wollte man aber in Österreich nicht recht einsehen.
Denn sämtliche Billigflugangebote, ausgenommen der Charterverkehr, richten sich nach den Interessen der Fluggesellschaften.
Prinzipiell wird dann geflogen, wenn die Maschine voll ist.
Das hätte bedeutet, Österreichs Hoteliers, die ohnehin schon mit der Flexibilität des Autourlaubers rechnen müssen und denen die Gäste in jeder Schlechtwetterperiode davonfahren, hätten auch mit den Überseetouristen keine fixe Termine mehr abschließen können.
Sie wären von der Einteilung und vom guten Willen der Flugmanager mehr denn je abhängig gewesen.
Außerdem haben die Amerikaner mit ihrem Andrang sozusagen ein Monopol auf billige Direktflüge wie in New York angestrebt.
Die österreichischen Verkehrspolitiker hätten prinzipiell nichts dagegen gehabt, eine Billigfluglinie auf österreichischem Territorium zuzulassen, nur wollte man sich nicht an eine einzelne Gesellschaft binden, deren Politik ohnehin schwer genug durchschaubar ist.
Die Österreicher haben den Amerikanern angeboten, ja zum Billigtarif, aber mit Umsteige- und Zusteigemöglichkeit für die Passagiere.
Das wollten die Amerikaner aber nicht mehr.
Die Pan American Airways zeigen sich offenbar an einem Direktflug New York-Wien nicht mehr interessiert.
Was sich hier auf Beamtenebene zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten abgespielt hat, ist nur ein kleiner Teil der neuen amerikanischen Luftverkehrspolitik.
Das Prinzip?
Völlig freier Wettbewerb.
Jeder darf starten und landen, wo er will.
Die Grenzen werden von der finanziellen Stärke der einzelnen Fluggesellschaften und von den Fragen der Flugsicherheit gezogen.
Damit im Zusammenhang auch eine freie Tarifgestaltung.
Dies hatte zur Folge, dass die IATA, die Internationale Vereinigung der Zivilluftfahrtlinien, ins Wanken geriet.
Denn ein Teil ihrer Aufgaben ist eine möglichst einheitliche Tarifgestaltung.
Die Aufgaben der IATA bestehen aber nicht nur darin, Wächter über die Flugpreise zu sein, sondern über die IATA wird unter anderem auch die Ausbildung der Piloten international koordiniert.
Die IATA besorgt auch die internationale Abrechnung der Flugtickets, eine Serviceleistung, die sowohl den Fluglinien als auch den Passagieren zugute kommt.
Eine Unterkommission schlägt daher vor, eine Mitgliedschaft bei der IATA mit Preisregelung und eine zweite Mitgliedschaft nur für Fragen der Technik, der Sicherheit und der Ausbildung einzuführen.
Eine weitere Entscheidung wird Mitte November in Genf auf der Generalversammlung der IATA fallen.
Aber zurück zu den Tarifen, zurück nach Österreich.
Kaum eine Fluggesellschaft kann es sich heute mehr leisten, ohne reduzierte Sondertarife ins Geschäft einzusteigen.
Die Austrian Airlines sind angesichts des Tarifchaos am Nordatlantik recht froh, nicht mit Billigflugkonkurrenten kämpfen zu müssen.
Aber auch sie kommt nicht ohne Sondertarife aus.
Neben dem Normaltarif werden nicht weniger als drei Sondertarife angeboten.
Wie gesagt, abgesehen vom reinen Chartergeschäft.
Immerhin fliegen bereits 40% der Linienpassagiere per Sondertarif.
Wer zu einem bestimmten Zeitpunkt ein bestimmtes Flugziel erreichen will, der zahlt den vollen Preis.
Ansonsten empfiehlt es sich, die verschiedenen Angebote zu vergleichen.
Das war Herbert Hutter mit einem Bericht über die Zustände auf dem internationalen Billigflugmarkt und wir bleiben auch im nächsten Beitrag weiter beim Themenbereich Fliegen.
Der südenglische Ort Farnborough steht in den Kreisen der Flugzeugindustrie und aller Flugzeugbegeisterten wieder einmal im Mittelpunkt.
wird auch dort, wie alle zwei Jahre, wieder die internationale Flugzeugbaumesse veranstaltet.
Diese Fachmesse hat bis jetzt immer ein Fachthema gehabt, ohne dass man dieses offiziell vorher verkündet hat.
Vor vier Jahren war es die Überschallmaschine Concorde, vor zwei Jahren beherrschten die Kampfflugzeuglieferungen in den Nahen Osten die Szene.
Diesmal steht das Thema europäischer Airbus im Mittelpunkt des Interesses.
Geht es doch darum, ob England in das multinationale europäische Airbus-Konsortium eintreten darf oder nicht?
Denn das ist der Wunsch der Regierung und der britischen Industrie.
Die französische Regierung fordert aber dafür von London als Voraussetzung eine britische Absichtserklärung zum Kauf einer Mindestzahl von Airbus-Flugzeugen, also Großraummaschinen, mit denen zwischen 200 und 300 Personen befördert werden können.
Aber es gibt auch andere interessante Neuigkeiten, wie Heinz Behren aus Farnborough berichtet.
In Farnborough in der Grafschaft Hampshire, südwestlich von London, in einer von der Natur vorbereiteten Riesenarena zwischen grünen Hügeln, haben die Fach- und Geschäftsleute der Welt schon die ganze Woche die Airshow genießen und miteinander handeln können.
Das große Publikum wurde erst gestern zugelassen und hat dieses Wochenende Gelegenheit, bei schönstem Wetter die verschiedenen drei Stunden dauernden Flugvorführungen zu bewundern, sowie in der Riesenhalle neuestes Radargerät und andere Elektronik neben neuen Flugmodellen.
Die Sensation der vergangenen Woche war Freddy Lakers Angebot, zehn europäische Airbusse zu kaufen.
die er nächsten Sommer für seine Charterflüge ins Mittelmeergebiet und nach Europa überhaupt einsetzen will, nachdem er ja heuer ins transatlantische Geschäft mit seinem Skytrain und unglaublich niedrigen Preis nach New York und Los Angeles eingestiegen ist.
Dieser Euro Airbus A300B kann von 250 bis 300 Fluggäste befördern, das wäre wieder für Laker ein Mordsgeschäft.
Sensation aber wurde es deshalb bei Freddy Laker, übrigens jetzt geadelt Sir Freddy Laker,
diese Bestellung ausgerechnet auf der Airshow in Farnborough machte und zwar mit der Nebenabsicht, dadurch den Briten über eine Hürde zu helfen.
Wie bekannt haben British Airways 10 Boeing 757 bestellt und das sind Konkurrenten des neuen europäischen Airbuses.
Beide existieren im Übrigen noch nicht.
Da waren die Europäer böse und haben gesagt, wenn ihr Engländer nicht garantiert genügend viel neue A310 zu kaufen, so nehmen die
wir euch nicht auf in das Konzertium, das diesen neuen Airbus bauen wird.
Freddy Laker glaubte nun, dass er durch seine Bestellung des alten A300B die Europäer, besonders die Franzosen, freundlicher stimmen könnte.
Resultat noch unbekannt.
Eine Delegation mit dem Chef des Stabs der chinesischen Luftwaffe, Wang Ting-Li, ist hier.
Die Chinesen interessieren sich für den Hawk Harrier.
Das ist eine senkrecht startende und landende
Maschine, ein Militärflugzeug.
Aber die Chinesen könnten auch eine Concorde kaufen, wenn auch im Großen die Überschallpassagierflugzeuge ein noch ungelöstes Problem darstellen, weil sie nicht wirtschaftlich sind, außer man kann in einer solchen Überschallmaschine so viele Fluggäste transportieren wie etwa in einer Boeing 747, das heißt bis zu 350.
Und das hat noch niemand erfunden und niemand weiß, wer so etwas kaufen würde.
Vielleicht Freddy Laker.
Die Chinesen haben früher schon sechs Boeing 707 gekauft und britische Trident und 16 französische Super Frelon Hubschrauber.
Besonders wichtig aber ist es für die Engländer, dass die Chinesen hier in Farnborough viel elektronisches Gerät kaufen.
Sie brauchen automatisches Start- und Landegerät in Schlechtwetter und Frühwarnradar.
Plessy-Techniker haben bereits solches Gerät in Schankei, Kanton und Peking installiert.
Auch Rumänien hat Plessys automatisches Landegerät.
Die Rumänen produzieren an englischen Maschinen die BAC-111 in Lizenz, ebenso den Islander, ein sehr erfolgreiches Flugzeug für Manager und Funktionäre.
Die Rumänen haben 900 solche Islander hergestellt.
Dieser Islander befördert bis zu zwölf Passagiere.
Rumänien und Jugoslawien produzieren ein Militärflugzeug Orau mit zwei britischen Viper-Triebwerken, auch von Rolls-Royce.
Die Polen sind hier mit der Iskra, einem militärischen Trainer, da.
Interessante Ausstellungsobjekte sind Neuentwicklungen auf dem Lasergebiet.
Der Harrier und der Tornado zum Beispiel sind mit Lasergerät ausgestaltet.
Sehr gut verkauft sich die Rapier-Rakete, ein tief fliegendes Luftverteidigungswaffensystem.
Und das allerneueste ist ein pilotenloser Hubschrauber.
Er heißt Supervisor und wird von Westland und Marconi produziert.
Hubschrauber sind langsam, kein Hubschrauber hat Schallgeschwindigkeit erreicht.
Sie sind schwer gegen Luft- oder Raketenangriffe zu schützen.
Daher hat man diesen pilotenlosen Hubschrauber erfunden, der Funkgerät
und eine kleine Fernsehkamera mit sich trägt.
Von einem LKW mit den entsprechenden Empfängern, Antennen, Fernsehmonitoren und Datenverarbeitung kann ein Gebiet bis zu 75 Kilometer entfernt beobachtet werden.
Und schließlich politisch interessant, das erste Mal ist in Farnborough eine japanische
Während dieses Beitrags von Heinz Beran über die internationale Flugzeugbaumesse in Farnborough ist es neun Minuten nach halb eins geworden und wir beginnen nun unsere Berichterstattung aus Österreich.
Nicht nur in der Bundeshauptstadt Wien, auch in der Steiermark läuft allmählich der Wahlkampf für die Landtagswahlen am 8.
Oktober an.
In der Steiermark hatte bei den letzten Wahlen die Volkspartei 31, die SPÖ 23 und die Freiheitliche Partei zwei Mandate errungen.
Der Wahlkampfauftakt der Sozialisten liegt bereits mehr als eine Woche zurück.
Bei einem außerordentlichen Landesparteitag ist Landeshauptmann Stellvertreter Sebastian am Freitag vergangener Woche abermals zum Spitzenkandidaten der steirischen SPÖ gewählt worden.
Die Steirische Volkspartei hat ihre Auftaktsveranstaltung für heute angesetzt.
In der Grazer Kongresshalle haben Parteihauptmann Taus und Landeshauptmann Niedl referiert.
Hören Sie nun einen Zwischenbericht vom Steirischen Landtagswahlkampf, den uns Günter Ziesl vom Grazer Landesstudio überspielte.
Die Steirische Volkspartei hat sich schon traditionsgemäß wieder den Kongresshall der Grazer Messe als Veranstaltungsort für den Wahlkampfauftakt ausgewählt.
Die Bergknappenkapelle Eisenerz umrahmte musikalisch die Veranstaltung.
Zuhause in der Steiermark und ihr Zukunft war das Motto dieser Wahlkampfveranstaltung.
Es stand in großen Lettern an der Stirnseite der Kongresshalle zu lesen.
Der gesamte Parteivorstand hat auf dem Podium Platz genommen und der erste Redner des heutigen Tages war der Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei, Dr. Josef Taus.
Tausz ging in seiner Rede mit der Politik der Sozialistischen Bundesregierung ins Gericht und warf der SPÖ vor, in fast allen Bereichen versagt zu haben.
Dann stellte Tausz den ÖVP-Spitzenkandidaten Dr. Friedrich Niederl besonders heraus.
Niederl sei ein Politiker, der Menschlichkeit ausstrahle und die Steiermark habe mit diesem Mann, einem Landeshauptmann, dessen Bedeutung weit über die Grenzen des Landes hinausgehe, sagte Tausz.
Dann nahm Dr. Taus zur Wahlspendenaffäre Stellung.
Die SPÖ wirft bekanntlich dem steirischen Landeshauptmann vor, Wahlspenden von der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft GWS entgegengenommen zu haben.
Es sei eine Frage der politischen Moral, wenn Landeshauptmann Dr. Niederl als Wohnbaureferent der steirischen Landesregierung von einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Gelder für die Finanzierung des Wahlkampfes seiner Partei entgegennehme, argumentieren die Sozialisten.
Dazu heute Dr. Josef Taus.
Es gibt verschiedene Menschen.
Es gibt solche, denen tut es überhaupt nicht weh, denen ist es wurscht.
Der beitelt sich ab, ob gerechter oder ungerechter Angriff.
Und dann gibt es einen anderen, dem tut es weh.
Ich habe einen Eindruck, ihm tun persönliche Angriffe noch dazu ungerechtfertigte weh.
Aber ich sage meine Meinung dazu.
Ich will mich damit überhaupt nicht beschäftigen.
Das ist für mich eine Sache, die kein Gewicht und keine Bedeutung hat.
Schaut euch den Niederl an.
Dem Mann eine Unlauterkeit nachzusagen, heißt sich selber eine Oberfeige geben.
Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Auch Dr. Niederl widmete in seiner Rede den Angriffen der sozialistischen Partei gegen ihn einen breiten Raum in seiner Rede.
Und er sagte, dass diese Art der Wahlkampfauseinandersetzung ein unseriöser politischer Stil sei.
Es wird unterschwellig zumindest und zweideutig gesagt, das unmoralische daran ist ja, dass Wohnbaugelder für die Walfbarspenden verwendet wurden.
Eine ungeheuerliche Anschuldigung, meine sehr verehrten Damen und Herren.
Denn jeder, der ein bisschen nachdenkt, der muss ja vollkommen klar werden, dass es ganz unmöglich ist.
dass Wahlspenden aus Wohnbauförderungsmitteln gegeben werden.
Man muss sich diese Ungeheuerlichkeit einer solchen Behauptung vorstellen.
Denn die Wohnbauförderungsmittel werden in einem Beirat, im Wohnbauförderungsbeirat und in der Landesregierung vergeben.
5 zu 4 Sozialisten und ÖVP.
Sie stimmen genau mit.
Und alle diese Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Und auf dem Groschen, heller und pfennig genau, steht das drinnen im Regierungsbeschluss und ist auch auf Groschen genau abzurechnen.
Niemand in diesem Lande und auch über dieses Bundesland hinaus kann nur einen Groschen der Wohnbaumittel anders verwenden als für den Bau von Wohnungen.
Wer etwas anderes behauptet,
Der ist ein Lügner, meine sehr verehrten Damen und Herren.
Niederl sagte dann, dass dieser politische Stil der Sozialisten ein Zeichen des Argumentationsnotstandes der SPÖ bei den Hauptthemen der Landtagswahl sei.
Die zentrale Aufgabe der steirischen Politik werde es auch in Zukunft sein, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern.
Weiters wollte man eine bessere Organisation im Gesundheits- und Sozialwesen erreichen.
Man wollte neue Wohnbauinitiativen setzen und mehr Mitbestimmung den Steirern gewähren.
Unter anderem tritt die steirische Volkspartei für eine Senkung des aktiven Wahlalters auf 18 Jahre und des passiven Wahlalters auf 21 Jahre ein.
Als Wahlziel nannte Niederlschließlich die Bestätigung der 31 Mandate, die die Sternbergische ÖVP zurzeit im Landtag hat.
Berichterstatter aus Graz war Günther Ziesl.
Nächster Programmpunkt ist ein Blick in die österreichischen Tageszeitungen, die Inlandspresseschau.
Auswahl der Zitate heute Hans Langsteiner.
Mehrere Zeitungen nehmen heute noch einmal die dieswöchige Regierungsklausur und die Debatte um den ORF zum Anlass, um die politische Situation im Allgemeinen und den Zustand der Regierungspartei im Besonderen zu analysieren.
In der Presse schreibt etwa Anneliese Rohrer,
Ein Röntgenbild der SPÖ 1978 zeigt wenige Monate, nachdem sie sich das Jahrhundertwerk des neuen Parteiprogramms gegeben hat, das ihr Kreis verordnet hatte, keine geschlossenen Reihen mehr.
Da kämpfen Einzelgruppen um Karrierehoffnungen, Stichwort Kronprinzen, murrt die Basis über die Führung, Stichwort Androsch, liegt der linke Flügel im Krieg mit dem rechten,
trägt die Gewerkschaft mit der Regierung Machtkämpfe aus und jammern die Jungen über den Mangel an sozialistischer Politik im achten Jahr ihrer Alleinherrschaft.
In der Neuen Kronen Zeitung findet Viktor Raimann, dass die heimische Wirtschaftspolitik international gesehen nicht schlecht abschneide, meint aber dann über die Regierungsklausur, sie sei eine bittere Enttäuschung gewesen.
Sie offenbarte nämlich, dass die SPÖ augenblicklich keine richtige Führung besitzt und Kreisky die Zügel zu sehr aus der Hand gab, sodass es ihm sehr schwer fällt, sie wieder an sich zu ziehen.
Das augenfälligste Zeichen dafür bietet seine Kapitulation vor dem ÖGB-Präsidenten Benyar, wobei das Führungsproblem des ORF das spektakulärste, aber nicht das einzige Beispiel darstellt.
Mit der ORF-Diskussion befasst sich neben der Neuen Kronenzeitung auch die Grazer Kleine Zeitung.
Kurt Vorhofer meint dort in seinem Leitartikel, Bruno Kreiskis immer noch große Autorität reichte nicht aus, den innerparteilichen Konflikt um den ORF zu aplanieren.
Der Streit entflammte aufs Neue.
Und das Mieseste inmitten dieser ganzen Misere hat mit Reaktionen zu tun, die der Kanzler durch seine Erklärungen über Israel und das Judentum ausgelöst hat.
Der einstige Sonnenkönig ist in die Nähe des Herrn Kadel geraten.
Es schaut derzeit nicht sehr gut aus für die Regierungspartei, aber noch scheint alles offen zu sein.
Die Skala der Möglichkeiten reicht von einem Extremfall des möglichen Wiedererstarkens der SPÖ nach sozialistischen Erfolgen bei den Landtagswahlen im Oktober und bei der Atomwahl im November bis zum anderen Extrem des unaufhaltsamen Verfalls der Kreisgeehrer.
Soweit Kurt Vorhofer in der Grazer Kleinen Zeitung.
In der Tiroler Tageszeitung stellt Hans Thür ideologische Überlegungen an.
Der Linksruck in der SPÖ, der sich mit dem neuen Parteiprogramm vom heurigen Mai und noch deutlicher mit dem dem Parteitag eingereichten programmatischen Anträgen der Basisorganisationen manifestierte, hat nun auch personalpolitisch durchgeschlagen.
Das ist nach der die öffentliche Hexenjagd auf den Kapitalisten Dr. Hannes Androsch abschließenden SPÖ-Klausur, die Präsidiums- und Vorstandssitzungen dieser Woche, sogar für Blinde zu greifen.
In diesem Sinne ist Androsch nur ein Symptom für die Unverträglichkeit der Proletarierpartei.
Mit einem anderen Aspekt, der hier in der Tiroler Tageszeitung erwähnten Diskussion um Finanzminister Androsch, setzen sich die oberösterreichischen Nachrichten auseinander.
Josef Laschober geht dort auf die Auswirkungen dieser Diskussion auf die ÖVP ein, wenn er schreibt.
Freilich lässt sich schwer beurteilen, ob der zum Skandal ausgewählte Fall Androsch der ÖVP jene Zinsen einträgt, die sie erhofft.
Denn allein auf eine defensive SPÖ zu bauen und Kreisky als rat- und konzeptlos zu brandmarken, das kann leicht daneben gehen.
Die Gefahr von Trugschlüssen liegt hier verdammt nahe.
Für die ÖVP steht noch eine aufreibende Fahrt ins Wahljahr bevor.
Um dort hinzukommen, wo der SPÖ die Wähler in hellen Scharen weglaufen und schnurstracks zur ÖVP strömen, muss wohl noch viel geschehen.
Das war die heutige Inlands-Presseschau, zusammengestellt von Hans Langsteiner.
Eine Völkerwanderung kleinerer und modernerer Prägung findet seit einigen Tagen in Europa statt.
Mehr als 10.000 Zigeuner aus allen Teilen des Kontinents brachen auf, um einen Ort zu erreichen, nämlich Sevilla.
Dort, am Ziel dieser Pilgerfahrt der Nomaden der Neuzeit, wollen sie die sogenannte Zigeunerheilige, die Jungfrau der Hoffnung Macarena, verehren.
Ein solcher Zustrom von Menschen bringt natürlich auch für die offiziellen Stellen einiges an Problemen mit sich.
So musste das Militär eingesetzt werden, um den Zigeunern Unterkünfte bereitzustellen, denn bei dieser zusätzlichen Masse an Besuchern würde die Hotelkapazität der Stadt und auch der Umgebung kaum ausreichen.
Also wurden 200 Militärzelte aufgestellt, aber sie fanden kaum Verwendung, da die Zigeuner zwar nicht mit den typischen Planwagen, sondern mit modernen Wohnwagen anreisten.
Aber hören Sie Robert Gerhardt.
Nähern Sie sich Ihrem Ziel.
Der südspanische Stadt Sevilla.
Etwa 20.000 Zigeuner aus zwölf Ländern Europas wollen sich an diesem Wochenende auf dem Festplatz der andalusischen Großstadt am Guadalquivir treffen.
Gastgeber sind die spanischen Zigeuner, die ihre meist dunkelhaarigen Blutsverwandten erwarten, die jetzt oft mit eleganten Wohnwagen oder PS starken PKWs in Sevilla ankommen.
Sie alle wollen am 12.
Internationalen Pilgerzug der Zigeuner zu ihrer Schutzheiligen in der Basilika der Macarena teilnehmen.
Die Gäste kommen aus Portugal, Frankreich, Italien, Belgien, Holland oder Dänemark.
Organisiert wird das Fest inzwischen schon die Internationale der Zigeuner, genannt vom Franziskaner Bruder Rafael Posso, der sich schon seit langem um die Interessen dieser Minderheit kümmert.
Das Treffen soll nicht nur der Anbietung des Bildes der Schutzheiligen dienen.
Die in fast alle Länder der Welt verstreuten und diskriminierten Chitanos, die Zigeuner, sollen sich als eine große Familie kennenlernen.
Zumindest einmal im Jahr und diesmal in Sevilla soll nach dem Willen des Franziskaners dieses Volk eine Einheit bilden.
In Arbeitsgruppen will er sie zusammenführen und mit ihnen ihre politischen und sozialen Probleme studieren.
Eine Art Parlament der Zigeuner wird sich an diesem Wochenende zusammensetzen.
Geladen sind aber auch die Spanier, damit es zu einem besseren Kennenlernen untereinander kommen kann.
Die Internationale der Zigeuner erhofft sich mehr Verständnis für ihre Belange in aller Welt.
Die spanischen Blutsverwandten haben in ihrem Kampf um Gleichberechtigung immerhin schon etwas erreicht.
Im Parlament von Madrid ist der Zigeuner Juan de Dios Ramirez als Abgeordneter der Zentrumspartei eingezogen und sich energisch für die Interessen seines Volkes.
Auf dem Festplatz von Sevilla sind inzwischen über 300 Zelte bezogen worden, die von der spanischen Armee für die Zigeunerfamilien aus aller Welt aufgestellt wurden.
Der Bischof von Selija gab schon gestern Abend seinen Segen und heute wird ein großer Fackelzug durch die Stadt zur Schutzheiligen vorbereitet.
Währenddessen diskutieren vor den Zelten oder den Wohnwagen mit den verschiedensten ausländischen Kennzeichen die Zigeuner, das fahrende Volk über ihre Probleme neugierig, bestaunt von den Bewohnern Selija.
Die Internationale der Zigeuner hat begonnen.
Sonntagnacht geht sie mit einem großen Flamenco-Fest und der Proklamation der Beratung
nach diesem Beitrag von Robert Gerhardt nun zum Kulturteil im Mittagsschanal.
In der niederösterreichischen Gemeinde Hollabrunn wurde heute Vormittag der sogenannte Weinviertler Kunstmarkt 1978 eröffnet.
Diese von der Niederösterreichischen Gesellschaft für Kunst und Kultur veranstaltete und von der Landeshypothekenanstalt finanzierte Kunstmesse zeigt zwei Wochen lang bis zum 24.
September einen Querschnitt durch die niederösterreichischen Kunstgalerien und auch eine Kollektivausstellung.
Darüber hinaus werden künstlerische Techniken anhand von Werkstättenarbeiten demonstriert.
Klaus Wolschak vom Landesstudio Niederösterreich berichtet.
Adolf Frohner, Karl Korab, Oskar Matula und Franz Keindl, das sind die prominentesten der 30 Maler, Grafiker, Keramiker und Bildhauer, die im Ausstellungsteil des Weinviertler Kunstmarkts vertreten sind.
Und diese Namen zeigen schon, dass in dieser ruhigen und etwas vom Getriebe des großstädtischen Kulturlebens abgelegenen niederösterreichischen Grenzregion mehr künstlerische Initiative steckt, als man vielleicht auf den ersten Blick vermuten würde.
Eine zweite Überraschung ist, dass sich immerhin 14 Kunstgalerien aus allen Teilen des Landes gefunden haben, um in Hollabronn ihr derzeitiges Angebot zu präsentieren.
Aufwand wurde nicht gescheut.
Man hat die 900 Quadratmeter große ansonsten den höchst unkünstlerischen Zwecken der Wirtschaft dienende Halle des Messegeländes durch geschickte Adaption den Erfordernissen eines Kunstmarktes angepasst.
Über den beabsichtigten Effekt dieser im regionalen Rahmen neuartigen Veranstaltung gibt Dr. Erika Patka von der Niederösterreich-Gesellschaft für Kunst- und Kulturauskunft.
Wir haben hier einen Plan, in einer lockeren Folge die einzelnen Regionen des Landes zu einer Selbstdarstellung zu bringen und haben jetzt mit dem Weinviertel begonnen.
Wir wollen hier versuchen, einen Querschnitt durch das künstlerische Schaffen des Landes zu geben und planen ähnliche Veranstaltungen, die nicht ganz gleichartig sein werden.
in weiteren Regionen des Landes, sei es in den Vierteln oder in einer Stadt oder in einem kleineren lokalen Bereich, damit diese Künstler die Möglichkeit haben, über ihren Bereich hinaus bekannt zu werden einerseits und andererseits auch dem Publikum die Chance zu geben, in ihrem regionalen Bereich mit der Kunst in einen engeren Kontakt zu kommen.
Kontakte zwischen Künstlern und Publikum sind auch das Hauptanliegen von Prof. Eva Chang-Fuchs, die zusammen mit einigen ihrer Studenten von der Hochschule für Bildende Kunst in Wien die Organisation des Kunstmarktes übernommen hat.
Sie hat speziell auch jenen teilgestaltet, der in zwei Werkstätten den ganzen Tag über den Blick auf den Produktionsprozess des Künstlers freigibt.
Elf Künstler demonstrieren hier in praktischer Arbeit, abwechselnd an die 40 Herstellungstechniken.
Dazu Ewa Chang-Fuchs.
Dieser Werkstättenteil, der ja im Grunde genommen lockere Seminare bringt, wurde von uns mit großer Sorgfalt vorbereitet.
Vielleicht erwähne ich die Lithografie unter den Druckverfahren, den Siebdruck, den Holzschnitt und den Holzstich, weiters die Radierung und dann die Bildhauerei, die Keramik,
dann die Gobelinsweberei und dann weitere Textiletechniken wie Textilemalerei, Makramee und Textilerdruck.
Darüber hinaus konnten wir auch einen Künstler gewinnen, der neben seinen malerischen Fähigkeiten auch ein ausgezeichneter Buchbinder ist.
Und er wird nicht nur die Malerei demonstrieren, sondern auch, wie man ein eigenständig und künstlerisch durchgestaltetes Buch mit einfachen Mitteln selbst herstellen kann.
Die Veranstalter des Kunstmarktes in Hollabrunn setzen ihre Hoffnung vor allem in die Jugend, die auf dem Weg über die Schulbehörden zum Besuch angeregt wurde.
Besondere Attraktionen sind heute am Eröffnungsabend ein Musikfest und am 24.
September, dem letzten Tag der Veranstaltung, eine Kunstauktion mit anschließendem Lagerfeuer.
Letzter Programmpunkt im Mittagschanal.
Die Kurzmeldungen nochmals zu Wilfried Schirlbauer.
Österreich.
Die steirische ÖVP hat heute den Wahlkampf für die bevorstehenden Landtagswahlen eröffnet.
ÖVP-Obmann Taus warf der Bundesregierung vor, in fast allen Bereichen Versag zu haben.
Er verteidigte Landeshauptmann Niederl im Zusammenhang mit Angriffen der SPÖ wegen Parteispenden einer Wohnbaugenossenschaft.
Auch Niederl selbst ging darauf ein und betonte, es sei ein unseriöser politischer Stil, zu behaupten, dass dafür Wohnbauförderungsbeiträge verwendet worden seien.
Als wichtigste politische Ziele nannte der Landeshauptmann die Erhaltung der bisherigen und Schaffung neuer Arbeitsplätze, bessere Organisation im Gesundheits- und Sozialwesen, Verstärkung des Wohnbaus und Senkung des Wahlalters.
Als Wahlziel bezeichnete er die Sicherung der 31 Mandate der Volkspartei.
Iran.
Nach der gestrigen blutigen Niederschlagung regierungsfeindlicher Demonstrationen hat eine Verhaftungswelle eingesetzt.
Angeblich hat die Regierung der Polizei eine Liste von 500 Oppositionspolitikern übermittelt, von denen 350 den religiösen Gruppen und 150 der Nationalen Front angehören.
In Teheran kommt es nach wie vor zu sporadischen Zwischenfällen.
Nach Angaben der Opposition sind auch für heute wieder Demonstrationen geplant.
In Anbetracht der innenpolitischen Lage hat sich Shah Mohamed Reza Pahlavi Staatsbesuche in Rumänien und in der DDR abgesagt.
USA.
In Camp David setzen heute Präsident Carter, der ägyptische Staatschef Sadat und der israelische Ministerpräsident Begin ihre Bemühungen um einen Frieden im Nahen Osten fort.
Einzelheiten über den Fortgang der Beratungen sind nicht bekannt.
Pressesprecher Powell sagte, es gebe keine Anzeichen, dass die Konferenz vor Montag zu Ende gehen werde.
Libanon.
Im Süden von Beirut ist es heute früh neuerlich zu schweren Kämpfen gekommen.
Dabei sollen vier Zivilisten getötet und zwölf verletzt worden sein.
Zwanzig Häuser gingen in Flammen auf.
Rhodesien.
Die Übertragung der Regierungsgewalt an eine schwarze Mehrheitsregierung zum vorgesehenen Zeitpunkt am 1.
Jänner ist praktisch unmöglich geworden.
Das Parlament hat gestern Abend beschlossen, sich auf den 28.
November zu vertagen.
Danach dürfte die Zeit zu knapp werden, um eine neue Verfassung zu verabschieden und allgemeine Wahlen abzuhalten.
Nicaragua.
Die Spannungen halten unvermindert an.
Gestern sollen mindestens 20 Personen getötet worden sein, als Polizeieinheiten das Feuer auf 200 Demonstranten eröffneten.
Nach diesen Kurzmeldungen noch ein Hinweis auf eine Sondersendung des aktuellen Dienstes mit dem Titel Nächstenhilfe ist ein Beruf geworden.
In dieser Sendung beschäftigen sich Helfried Brandl und Reinhold Henke mit der Problematik der modernen Sozialhilfe in einem Wohlfahrtsstaat.
Morgen Abend im Programm Österreich 1 ab 21 Uhr.
Mit diesem Programmhinweis ist wieder das Mittagsschonal zu Ende.