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KI-generiertes Transkript
Der aktuelle Dienst ist also wieder am Wort.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
Adolf Poindl begrüßt Sie bei der einständigen Mittagsinformation in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
Wir planen für die folgenden 60 Minuten aus Österreich eine Schilderung der Ausgangspositionen bei den Beamtenverhandlungen, die heute beginnen, einen Beitrag über die Vorschläge der Volkspartei zur Budgetpolitik, heute in einer Pressekonferenz in Wien dargelegt.
Der ÖAB fordert hier Volksabstimmungen bei Mehrbelastungen der Bevölkerung und einen Überblick über die Situation der verstaatlichen Industrie in Form eines Interviews mit dem Chef der Verstaatlichen, Grünwald.
Dann fern von der Tagespolitik ein trauriger Anlass.
Der bekannte Formel-1-Fahrer, der Schwede Ronny Pettersen, gestern schwer verletzt auf dem Autodrom von Monza, ist heute unerwartet gestorben.
Wir sprechen dazu mit Niki Lauda.
Die Außenpolitik ist heute Mittag mit drei Korrespondentenberichten vertreten.
Sie beziehen sich auf die weitere Entwicklung in Persien, auf die Pläne der sogenannten Ablehnungsfront im arabischen Lager, also der Gegner des ägyptischen Präsidenten Sadat und dazu ein kurzes Funkportrait des syrischen Präsidenten Assad.
Die Kulturredaktion schließlich berichtet über erste Erfahrungen mit der in Zürich eröffneten Halle für internationale neue Kunst.
Das also hätten wir vor für die Zeit bis 13 Uhr.
Erster Punkt wie immer die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst Rainer Warnecke, Sprecherin ist Annemarie Bertet.
Österreich.
In Wien beginnt heute die erste Verhandlungsrunde über die Erhöhung der Gehälter der öffentlich Bediensteten.
Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung um 6,3 Prozent, die Erhöhung der seit 1964 unveränderten Haushaltszulage und Besserstellungen für die Bezieher kleinerer Einkommen.
Die Laufzeit des angestrebten Abkommens soll mit zwölf Monaten begrenzt werden.
Bundeskanzler Kreisky sagte gestern, das Ergebnis der Verhandlungen werde sich an den Lohn- und Gehaltsabschlüssen in anderen Berufsgruppen orientieren.
Die für Sicherheitsfragen zuständigen Minister der Bundesrepublik Deutschland, von Frankreich, Italien, der Schweiz und von Österreich haben in der vergangenen Nacht ihre fünfstündigen Gespräche auf Schloss Laudon in der Nähe von Wien beendet.
Nach Mitteilung des Innenministeriums in Wien haben sie die Verstärkung der Zusammenarbeit gegen Aktivitäten des internationalen Terrorismus besprochen.
Die Konferenz hatte unter äußerst scharfen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden.
Schon im April waren die Minister mit Ausnahme des Vertreters aus Frankreich in der Schweizer Hauptstadt Bern zusammengetroffen.
Bundesrepublik Deutschland
Polizeihubschrauber und starke Polizeikräfte haben heute Vormittag eine Alarmfahndung nach den Terroristen Christian Klar und Adelheid Schulz aufgenommen.
Die beiden waren angeblich in der Nähe des Malteser Krankenhauses in einem weißen Porsche gesehen worden.
Bisher ist die Fahndung allerdings ohne Erfolg geblieben.
Italien
Der 34-jährige schwedische Autorennfahrer Ronny Pettersson ist heute früh in Mailand an den Vollen der Verletzungen gestorben, die er gestern beim Formel 1 Grand Prix in Munster erlitten hat.
Noch gestern Abend war sein Zustand als nicht lebensgefährlich bezeichnet worden.
Während der Nacht mussten allerdings mehrere operative Eingriffe vorgenommen werden.
Unmittelbare Todesursache dürften Nierenversagen und Embolie gewesen sein.
Bei seiner Einlieferung in das Krankenhaus waren Beinbrüche, Verbrennungen und Gasvergiftung diagnostiziert worden.
Der Lotus-Rennwagen Petersons war bei einer Kollision unmittelbar nach dem Start in Flammen aufgegangen.
Der Zustand des bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzten Rennfahrers Vittorio Brambilla hat sich nach einer Schädeloperation etwas gebessert, wird aber von den Ärzten als weiterhin ernst bezeichnet.
Nicaragua
Die Regierung in Managua hat wegen der anhaltenden Unruhen über die Städte Masaya und Esteli das Kriegsrecht verhängt.
Angeblich kommt es auch in Chinandega zu heftigen Kämpfen zwischen Aufständischen und Sicherheitskräften.
Gestern sollen bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und der Nationalgarde mindestens 30 Menschen getötet worden sein.
Die Sandinistische Befreiungsbewegung kündigte inzwischen die sofortige Bildung einer Übergangsregierung an.
Die Mitglieder dieses provisorischen Kabinetts sollen in Kürze bekannt gegeben werden.
Die Untergrundbewegung forderte alle demokratischen Staaten auf, diese Regierung anstelle des Kabinetts Somoza anzuerkennen.
Belgien
Die Verletzung der Menschenrechte in Chile hat heute der Internationale Bund freier Gewerkschaften in Brüssel verurteilt.
In einer Erklärung zum 5.
Jahrestag des Militärputsches gegen die Allende-Regierung kündigte die Gewerkschaftsvereinigung an, sie werde das, wie es wörtlich heißt, faschistische Regime des General Pinochet verstärkt bekämpfen.
Der Generalsekretär des Internationalen Bundesfreier Gewerkschaften beschuldigte die chilenische Militärregierung, die Menschenrechte zu unterdrücken, die Gewerkschaftsfreiheit zu verletzen und alle Mittel einzusetzen, um eine Rückkehr zur Demokratie zu verhindern.
Iran.
Nach den schweren Straßenkämpfen der vergangenen Tage herrscht heute in Teheran wieder Ruhe.
Die meisten Geschäfte haben geöffnet.
Ministerpräsident Sharif Emani hat der Nationalversammlung ein Programm zur Demokratisierung des Irans vorgelegt.
Das Parlament soll bereits morgen darüber abstimmen.
Der Regierungschef kündigte ferner an, dass für sechs Monate über die zwölf wichtigsten Städte verhängte Kriegsrecht könnte aufgehoben werden, sobald sich die Situation normalisiert habe.
Shah Mohammed Reza Pahlavi hat sich in einem Interview zur Fortsetzung seines Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramms trotz der derzeitigen Schwierigkeiten bekannt.
Eine Legalisierung der kommunistischen Partei schloss der Shah allerdings aus.
Die gegen die Opposition gerichtete Verhaftungswelle dauert an.
Unter anderem wurde der ehemalige Gesundheitsminister Sadegh festgenommen.
Ägypten
Die Zeitung Al-Ahram meldet, bei der Nahostgipfelkonferenz im Camp David stehe eine entscheidende Gesprächsrunde bevor.
Wörtlich schreibt das Blatt, die nächsten 48 Stunden würden für das Ergebnis der Beratungen von großer Bedeutung sein.
USA
Über den Verlauf der Gipfelkonferenz in Camp David gibt es einander widersprechende Aussagen.
Während sich der israelische Ministerpräsident Begin optimistisch geäußert hat, meinten ägyptische Delegationsmitglieder, es gebe keine Anzeichen für eine Bereinigung der Differenzen mit Israel.
Nach Angaben der Zeitung Daily Telegraph haben Israel, Jordanien und gemäßig die Palästinenser Gruppen Geheimverhandlungen über eine Volksabstimmung der Palästinenser in Westjordanien und im Gaza-Streifen geführt.
Nach Angaben der Zeitung wird das Vorhaben vom ägyptischen Präsidenten Sadat unterstützt.
Bundesrepublik Deutschland
Der syrische Präsident Assad hat heute einen Staatsbesuch in Bonn begonnen.
In einem Interview sagte Assad, er erwarte von der Gipfelkonferenz in Camp David keine Lösung des Nahostkonflikts.
Der rhodesische Nationalistenführer en Comor hat heute nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Agence France Presse seine Weigerung bekannt gegeben, an einer Allparteienkonferenz über die Lösung des Rhodesian-Konflikts teilzunehmen.
Dieser Schritt en Comor kam überraschend, da der schwarze Nationalistenführer bisher stets eine derartige Konferenz gefordert hat.
Die rhodesische Ministerpräsident Smith hat inzwischen die Anwendung des Kriegsrechtes zur wirksameren Bekämpfung schwarzer Untergrundkämpfer angekündigt.
Smith sagte außerdem, die Regierung erwäge auch die Generalmobilmachung.
Portugal.
Im Parlament in Lissabon beginnt heute eine für fünf Tage anberaumte Debatte über das Regierungsprogramm Ministerpräsident Norberto da Costa.
Bei einer Massenveranstaltung hat der Chef der portugiesischen Kommunisten Conal erklärt, seine Partei werde wegen der Zusammensetzung und der politischen Linie des Kabinetts einen Ablehnungsantrag einbringen.
Die Haltung der anderen portugiesischen Parteien zum Programm des neuen Kabinetts, das aus Parteilosen besteht, ist weitgehend unklar.
Großbritannien
Die an Pocken erkrankte Fotografin Jane Parker aus Birmingham ist heute gestorben.
Gestern hatten die Gesundheitsbehörden den Zustand der Frau noch als nicht besorgniserregend bezeichnet und den Pockenalarm in Birmingham aufgehoben, nachdem bei den 250 unter Quarantäne stehenden Personen keine Pockensysteme festgestellt worden waren.
Die Krankheit soll durch Viren aus einem Labor der Universität von Birmingham hervorgerufen worden sein.
Der Leiter des Labors hat am 1.
September Selbstmord begangen.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum ausführlichen Wetterbericht.
Die Wetterlage.
An der Rückseite eines Skandinavientiefs werden morgen feuchtkühle Meeresluftmassen den Ostalpenraum erreichen und zu Wetterverschlechterung führen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Meist heiter bis wolkig.
In freien Lagen lebhafte, am Alpenostrand und im Donauraum auch stürmische westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 21 bis 28 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 17 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Im Süden und Osten einzelne Aufheiterungen, sonst wechselnd bis stark bewölkt und besonders an der Alpen-Nordseite häufig Regenschauer.
Lebhafte am Alpen-Ostrand, im Donauraum und auf den Bergen stürmischer Nordwestwind.
Frühtemperaturen 11 bis 18 Grad, Tageshöchsttemperaturen 15 bis 19 Grad.
Und die Messwerte von 12 Uhr?
Wien heite 26°, Westwind 35 km in der Stunde mit Spitzen bis zu 90 km.
Eisenstadt heite 28°, Südwestwind 45, Spitzen bis 65 km.
Linz stark bewölkt, 24°, Westwind 30.
Salzburg-Heiter bei 24°, Nordwestwind 15kmh.
Innsbruck-Heiter 23°, Windstille.
Bregenz wolkenlos, 21°, Südwestwind 3.
Graz-Heiter 27°, Südwind 5kmh.
Und Klangfurt-Heiter 25°, Nordwestwind 3.
In wenigen Sekunden ist es 12.12 Uhr.
Das erste Thema der ausführlicheren Berichterstattung, die Beamtenverhandlungen.
Sie beginnen heute Mittag im Bundeskanzleramt.
Kaum eine Runde von Gehaltserhöhungen stößt in der Öffentlichkeit auf derartiges Interesse.
Das liegt einmal daran, dass unsere, das heißt also des Staates, Diener mehr oder minder direkt aus der eigenen Tasche bezahlt werden müssen.
Das liegt aber auch daran, dass angebliche oder wirkliche Privilegien für Beamte gerade jetzt wieder einmal zur Diskussion stehen.
Und das liegt nicht zuletzt daran, dass die Beamtengehälter ein riesiges Loch in den Staatshaushalt reißen.
Jeder dritte von den Österreichern aufgebrachte Steuerschilling muss zur Finanzierung der Beamtengehälter aufgewendet werden.
Knapp 80 Milliarden Schilling sind das jährlich oder wenn man will 23.000 Schilling an Steueraufkommen je Berufstätigen und Jahr in Österreich.
Wilfried Seifert fasst die Positionen vor Beginn der Verhandlungen zusammen.
Man könnte es typisch österreichisch nennen.
Eine offiziell weder bekannte noch erhobene Forderung der Beamten ist bereits jetzt, noch vor ihrem Bekanntwerden, bereits abgelehnt.
Erst gestern hat Bundeskanzler Kreisky in einer Fernsehdiskussion deutlich gemacht, dass eine Gehaltserhöhung, wie von den Beamten angeblich gefordert, um 6,3 Prozent nicht finanzierbar, das heißt nicht möglich sei.
Einen konkreten Prozentsatz, was bei diesen Verhandlungen drin sein wird, wollte der Kanzler aus verständlichen Gründen nicht bekannt geben.
Keinen konkreten Prozentsatz haben auch die Beamten bisher offiziell genannt.
Einzige offizielle Aussage bisher, man wisse, dass man nicht mit siebeneinhalb Prozent rechnen könne, da die finanzielle Lage des Staates ja bekannt sei.
So der Chef der größten der vier Einzelgewerkschaften des öffentlichen Dienstes, der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten, Rudolf Sommer, übrigens der einzige von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter gestellte Vorsitzende.
Die immer wieder kolportierten 6,3% sind ein Analogieschluss aus der Gehaltserhöhung des letzten Jahres, die mit Ende 1978 ausläuft.
Eine Laufzeit für ein Jahr wird auch für heuer wieder angestrebt.
Das Argument des Dienstgebers, dass die Beamtenaufbesserung für dieses Jahr überdurchschnittlich gut war, nämlich besser als alle anderen wichtigen Berufsgruppen wie Textilarbeiter, Chemiearbeiter, Bau- und Metallarbeiter sowie die meisten Angestellten, dieses Argument will die Gewerkschaft nicht gelten lassen.
Schließlich habe es dafür im Jahr davor, also in der Lohnrunde für 1976-77, auch deutlich weniger gegeben als im gesamtösterreichischen Schnitt.
Auch von Seiten des ÖGB des Gewerkschaftsbundes gibt es bereits Aussagen, die die ominösen 6,3% eher unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Auf jeden Fall ist bei dieser Rechnung zu berücksichtigen, dass die Gehaltserhöhung für die Beamten tatsächlich um ein halbes Prozent niedriger ausfällt, als sie vielleicht ausschauen mag.
Denn beim jüngsten Gehaltsabschluss haben die Staatsdiener zugestimmt, dass die Pensionsbeiträge, die von ihnen zu leisten sind, von 5 auf 5,5 Prozent erhöht wurden.
Diese Pensionsbeiträge sollen mit Steigerungsraten von jährlich einem halben Prozent bis Beginn 1981 7 Prozent betragen.
Dieses Handeln und Feilschen um Prozente und Zehntelprozente wird angesichts der Größenordnung dieser Zahlen verständlich.
Jeder dritte Steuerschilling, wie gesagt, muss dafür aufgewendet werden.
Jedes Prozent Gehaltserhöhung für die Beamtenschaft kostet knapp eine Milliarde Schilling.
Zu all dem kommt nun gerade die Diskussion um die angeblichen oder auch wirklichen Privilegien der Beamten.
Es geht dabei nicht so sehr um die wirklich verschwindende Minderheit politischer Mandatare unter den Staatsdienern.
Es geht gerade jetzt um die Sicherheit der Arbeitsplätze, um die Unkündbarkeit, um die absolut gesicherten Pensionen.
Und dann die Zahl der Beamten.
284.000 Bundesbedienstete, 60.000 Landeslehrer, 104.000 Landesbedienstete, 66.000 Gemeindebedienstete und 22.000 Bedienstete in Krankenanstalten und ähnlichen öffentlichen Einrichtungen
summieren sich zur gewaltigen Zahl von 538.000 öffentlich Bediensteten und, ja ebenfalls aus dem Budget bezahlten, 235.000 Pensionisten aus diesen Berufszweigen.
Dazu sind je nach Rechnungsart noch diejenigen Beamten dazu zu zählen, deren Arbeit durch Überstunden erbracht wird.
Das sind zwischen 15.000 und 24.000 Beamte mehr an der Zahl der Überstunden gemessen.
Die publikumswirksamen Vorwürfe vom Beamtenstaat hängen da sozusagen zwangsläufig in der Luft.
Gegenargument von Seiten der Beamten.
Schließlich seien auch die Leistungen des Staates in einem Maße gestiegen, wie noch nie zuvor.
Die Belastung des einzelnen Beamten sei daher auch höher als je zuvor.
Was die Beamtengehaltsverhandlungen über die Kosten hinaus für alle Staatsbürger interessant macht, die oft zitierte Signalwirkung der dort ausgehandelten Erhöhung.
Nicht viel mehr, meist aber auch nicht sehr viel weniger, können sich alle anderen Arbeitnehmer bei den heuer noch ausständigen Lohn- und Gehaltsrunden erwarten.
Über die Ausgangspositionen vor den Beamtenverhandlungen berichtete Wilfried Seifert und wir bleiben beim Geld, das wir haben sollten und nicht immer haben.
Nach der Klausurtagung der Bundesregierung in der vorigen Woche, in der neben personellen Fragen vor allem die Wirtschaftspolitik des Herbstes im Mittelpunkt gestanden ist, finden in dieser Woche bereits die internen Regierungsverhandlungen über das Budget 1979 ihre Fortsetzung.
Hauptproblem des Finanzministers dabei?
Das Budgetdefizit in der Größenordnung von rund 50 Milliarden Schilling einzudämmen, wenn möglich zu verkleinern.
Die ÖVP hat heute durch den wirtschaftspolitischen Sprecher des Arbeiter- und Angestelltenbundes, Manfred Drenning, zu diesem Thema einige Vorschläge gemacht.
Hören Sie dazu einen Bericht von Johannes Fischer.
Im Grundsätzlichen sind der wirtschaftspolitische Sprecher des Arbeitnehmerbundes der Volkspartei Drenning und Finanzminister Hannes Androsch gar nicht so weit auseinander.
Beide sehen das Budgetdefizit als das eigentliche Problem der Wirtschaftspolitik der nächsten Jahre an.
Beide stimmen darüber überein, dass das Schwergemicht der Maßnahmen zur Reduzierung des Defizits auf der Ausgaben- und nicht auf der Einnahmenseite liegen müsste.
Die Übereinstimmung reicht allerdings nicht ins Detail.
Verteidigt die Regierung das hohe Defizit mit der sogenannten Deficit Spending Policy zur Erhaltung der Arbeitsplätze, also mit staatlichen Geldinjektionen und Investitionen in Zeiten schwacher Konjunktur, bezweifelt der ÖAB die tatsächlichen Auswirkungen einer solchen Politik auf den Arbeitsmarkt.
Nur etwa 14.000 Arbeitsplätze, so meint Trending heute in der Pressekonferenz, seien durch die Investitionen des Bundes gesichert worden, vornehmlich im Bereich der Bau-, der Schwachstrom- und der Waggonbauindustrie.
In allen anderen Bereichen sei die Wirkung minimal gewesen.
Insbesondere am Beispiel der Bauindustrie möchte Training nachweisen, dass hier eher die Konjunkturphasen Schlechte wie Gute verstärkt wurden, nicht aber etwa in schlechten konjunkturellen Zeiten angekurbelt worden sei.
Vorschlag des ÖAP in diesem Punkt, bessere staatliche Koordinierung, um die Bauindustrie im öffentlichen Bereich tatsächlich als Konjunktursteuerinstrument einsetzen zu können.
Ähnlich kritisch geht Drenik auch mit der staatlichen Investitionsförderung ins Gericht, von der die Regierung glaubt, dass sie erst jetzt richtig anzulaufen beginne.
Drenik bestreitet dies gar nicht, mutmaßt aber, dass hier nicht neue Impulse gesetzt, sondern eher schwer defizitäre Betriebe hochgepeppelt werden, was nicht der Strukturverbesserung, sondern ihrer Zementierung dient.
Nächster Punkt der Trainingkritik, die Auslandsverschuldung Österreichs geschehe zunehmend in Fremdwährung, was eine Diskussion um eine Wechselkursänderung des Schillings von vornherein unmöglich mache.
Trainingvorschlag hier, die Regierung solle versuchen, Kredite im Ausland auf Schillingbasis anzunehmen, was durchaus möglich sei.
Sollten aber Maßnahmen zur Eindämmung des Budgets auch auf der Einnahmenseite notwendig werden, will dies der ÖAB von einer breiten Zustimmung der Bevölkerung abhängig machen.
Wenn man für Dinge wie etwa ein einzelnes Kraftwerk eine Volksabstimmung veranstaltet, dann könnte man doch eine Volksabstimmung genauso dafür veranstalten, um zu erfahren, ob die Leute und die Bevölkerung wirklich mehr Aufgaben vom Staat übernommen wissen möchte.
und ob sie auch bereit ist, dafür die entsprechenden Mittel aus eigenem zur Verfügung zu stellen.
Volksabstimmung also für Mehrbelastungen des Bürgers.
Im Übrigen, so wurde versichert, würden sich die Abgeordneten des ÖHAP im Parlament bei kommenden Gesetzesvorlagen in diese Richtung entsprechend verhalten, also eine Volksabstimmung fordern.
Ob der Arbeitnehmerbund der Volkspartei hier die Zustimmung der Gesamtpartei erreichen wird, ist allerdings noch offen.
Soviel also über die jüngsten Vorschläge des ÖAB von Johannes Fischer.
In der verstaatlichen Industrie, die von der österreichischen Industrieverwaltungsaktiengesellschaft, besser bekannt unter der Abkürzung OIAG, geleitet wird, waren im vergangenen Jahr rund 115.000 Personen beschäftigt.
Die größten Konzernfirmen sind die Fürst Alpine AG, die Simmering Graz Pauker AG, die Elin Union, der Chemiekonzern Chemie Linz AG und die Österreichische Mineralölverwaltungsaktiengesellschaft.
Die Ertragslage der ÖAG-Tochtergesellschaften hatte sich im vergangenen Jahr gegenüber 1976 insgesamt verschlechtert.
So ist im Eisen- und Stahlbereich ein starker Abfall eingetreten.
Bei der Föstalpine wurde im vergangenen Jahr mit einem Verlust vor Rücklagenauflösung von mehr als 700 Millionen Schilling abgeschlossen.
Gewinne konnten die Elin, die Simmering-Graz-Pauker, die ÖMV und auch die Vereinigten Metallwerke Ranshofen-Berndorf erzielen.
Heute Vormittag ist nun von der verstaatlichten Holding der ÖAG die ÖAG-Anleihe 1978 präsentiert worden.
Aus diesem Anlass hat Michael Kerbler, Generaldirektor Grünwald, um die Einschätzung der OEAG-Geschäfte 1978 befragt.
Herr Generaldirektor Grünwald, wenn man sich das erste Halbjahr 1978 ansieht, dann stellt sich einem die Frage, werden die OEAG-Firmen, die Gewinne erwirtschaften 1978, die Verluste der schlecht wirtschaftenden Firmen ausgleichend decken können?
Wir haben insgesamt eigentlich eine Verlängerung der Situation des Jahres 1977.
Sie haben ganz richtig bemerkt, dass in einer Reihe von Sparten wir gute Umsatzzuwächse haben und auch Gewinne.
Dazu gehört insbesondere die Investitionsgüterindustrie, die SGB und die Lin Union, aber auch die ÖMV.
Nach wie vor schlecht sind die Erträge im Stahl- und im Edelstahlbereich.
Nach wie vor schlecht sind die Erträge auch im Buntmetall.
Insgesamt sind wir mit dem ersten Halbjahr 1978 doch recht zufrieden.
Wir haben eine Umsatzsteigerung von 7,7% insgesamt für alle Firmen der ÖAG-Gruppe.
Wir haben eine Exportsteigerung um 10 Prozent.
Das heißt mit anderen Worten, dass auch die verstaatlichte Industrie ihren Beitrag geleistet hat zur Verbesserung der Leistungsbilanz.
Und schließlich können wir feststellen, dass auch unser Auftragsstand etwas gewachsen ist.
Herr Generaldirektor, zur Ertragslage der Firmen.
Welche der Firmen im ÖAG-Bereich sind noch in den roten Zahlen, welche in den schwarzen?
Europaweit, ja geradezu weltweit leidet derzeit insbesondere die Stahlindustrie.
Das bedeutet, dass 1978 die Förstalpine und die Vereinigten Edelstahlwerke in den roten Zahlen sind.
Für die anderen Unternehmungen lässt sich das noch nicht so genau abschätzen.
Wir fürchten aber, dass in bestimmten Bereichen des Buntmetalls und auch der Chemie wir ebenfalls Verluste haben werden.
Sie haben heute hier in der Börse eine IAG-Anleihe 1978 vorgestellt.
Wie viel Geld soll diese Anleihe eigentlich bringen?
Diese Anleihe hat ein Nominale von 500 Millionen Schilling und die Mittel aus dieser Anleihe sind insbesondere für Investitionen im Stahlbereich bestimmt.
Das große Investitionsprogramm des Förstalpine-Konzerns in der Größenordnung von rund 20 Milliarden Schilling ist ja sicher bekannt.
Und im Rahmen dieses Investitionsprogramms gehen die Mittel vor allem für Strukturverbesserung, für Rationalisierung und innerhalb der Tochtergesellschaft VEW vor allem für Produktionen der Finalindustrie.
Welche Erfolge erhoffen Sie sich von diesen Investitionen?
Diese Investitionen zielen darauf ab, in allen Sparten der Unternehmungen das Kostenniveau herunterzudrücken, die Produktivität zu erhöhen und mit diesen Maßnahmen den Anschluss an das europäische Kostenniveau nicht zu verlieren oder besser gesagt
mit an der Spitze der Produktivität in diesen Industrien zu bleiben.
wenn man Sie heute, drei Monate vor Jahresschluss, zu Ihrer Einschätzung der ÖERG-Entwicklung befragt.
Was können Sie, was erhoffen Sie sich vom Jahr 1978?
Ich will gar nicht leugnen, dass in mehreren und sehr wichtigen Branchen wir auch 1978 unter den großen Krisen sehr zu leiden haben.
Es wäre falsch,
die Schwierigkeiten hier zu verkleinern oder zu bagatellisieren.
Ich muss aber dazu sagen, dass wir im Vertrauen auf das gute Management in allen Tochtergesellschaften, dass wir im Vertrauen auf das Verständnis der Belegschaften und der Belegschaftsvertreter
und auch im Wissen, dass wir eine ganze Reihe von strukturverbessernden Maßnahmen eingeleitet haben, dass wir eigentlich auf mittlere Sicht optimistisch sein können.
Ich persönlich bin jedenfalls optimistisch.
Ich danke für das Gespräch.
Das Gespräch mit Generaldirektor Grünwald führte Michael Kerbler.
Und jetzt um 12.27 Uhr, drei Minuten vor halb eins, ein Blick in die österreichischen Zeitungen.
Reinhold Henke hat heute die Auswahl getroffen.
Die gestrige Fernsehdiskussion, Rede und Antwort zwischen ORF-Journalisten und Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky veranlasst die Kommentatoren der heutigen Tageszeitungen, die Aussagen des Bundeskanzlers zu den Themen Privilegienabbau und Regierungsumbildung zu interpretieren.
Im Neuen Volksblatt schreibt Wolfgang Sperrner unter dem Titel Amtsmüde zu den Kanzleräußerungen über eine mögliche Regierungsumbildung im kommenden Jahr,
Im Laufe des Gesprächs entpuppte sich ein Kanzler, der mehr als nur üblich Verständnis dafür zeigte, dass einem die ganze politische Arbeit einmal zu viel wird, noch dazu, wenn man von den Zeitungen so angegriffen wird.
Und dieser unverholene Ausspruch von Amtsmüdigkeit gilt damit zugleich nicht nur für einige seiner Minister.
Hier zeigte sich auch ein vergraulter Bundeskanzler, der sich offenbar so ins Eck der innenpolitischen Arena gedrängt fühlt, dass er droht, also wenn er mich weiterhin so herschlagt, dann gehe ich halt.
Nun, einstecken muss der Kanzler allerdings viel in letzter Zeit.
Das wird sich noch verschärfen.
Auf Bundesebene durchqueren die Sozialisten derzeit ein Tal der Leiden.
Da ist einmal die höchst unpopuläre LKW-Steuer, die immer größere Kreise der Torheit zieht.
Da ist ferner die gerade jetzt höchst unliebsam ins Haus wachsende Lohnsteuersenkung, die aber nun einmal versprochen wurde.
Sie wird mit Jahresbeginn kommen, aber es wird, so Kreisky am Sonntag prophezeiend, eine Mini-Steuersenkung sein, mehr eine Augenauswischerei.
Da ist schließlich in Dr. Androsch heute bereits ein Finanzminister wieder Wien, der sichtlich nur deshalb noch bleibt, weil es dem Regierungschef gerade jetzt nicht in den Kram passt, das ihn sein einziger Star-Politiker sitzen lässt.
Sperrner zieht daraus den Schluss, dass wir also eine Regierung hätten, die schlapp wurde, gerade jetzt, wo wir entscheidungsstarke Kräfte brauchen würden.
In einem Kurzkommentar in der Presse werden die Äußerungen Bundeskanzler Kreiskis zu den Themen Privilegienabbau, mögliche Regierungsumbildung und ORF-Generalintendantenwahl als unverbindlich charakterisiert.
Im Kommentar werden daraus zwei Schlüsse gezogen.
Erstens, es wird wahrscheinlich doch in absehbarer Zeit zu einer Regierungsumbildung kommen.
Und zweitens, weil der Bundeskanzler niemandem vor den Kopf stoßen will, wird der neue Generalintendant wahrscheinlich nur provisorisch bestellt und der Posten neu ausgeschrieben werden.
Beides zeigt, dass der Regierungschef taktiert.
Er will im rechten Moment ausspielen.
Ob er dann stechen kann, wird sich weisen.
Im Salzburger Volksblatt findet Karl-Georg Relek für seinen Kommentar über die gestrige Kanzlerdiskussion den Titel »Taktische Masche«.
Er schreibt dazu, was der Bundeskanzler sich in der Sendung Rede und Antwort da so auf der Zunge zergehen ließ, reicht den Kommentatoren für ein halbes Jahr mindestens.
Da ließ er etwa zum Thema Regierungsumbildung neues Zwielicht entstehen, dessen baldige journalistische Aufbereitung erwartet werden muss.
Dabei galt das Rätselraten der Zuhörer wohl weniger dem, was Kreisky so hinstreute, als der Frage, was ihm denn so knapp vor drei Urnengängen Anlass sein kann, den Gegner Munition ins Haus zu liefern.
Nun, er hat die Antwort gegeben.
Er nehme, so sagte er, das Recht für sich in Anspruch, zu sagen, was er sich denke.
Ohne Rücksicht auf Parteitaktik.
Zweifellos die beste Taktik, die sich gegenwärtig anbietet.
Wenn einer in der Lage ist, sie so geschickt zu verkaufen, meint Karl Georg Relig im Salzburger Volksblatt.
Der Chefredakteur des Zentralorgans der Sozialistischen Partei Arbeiterzeitung, Manfred Scheuch, meint hingegen in seinem Kommentar, dem er den Titel klare Aussage gibt zur Argumentation des Bundeskanzlers.
Die Zeiten, in denen sich Politiker erlauben konnten, den Wählern das Blaue vom Himmel herunter zu versprechen, sind glücklicherweise ohne dies längst vorbei.
So wird die sozialistische Partei, wie Bundeskanzler Kreisky ankündigte, schon sehr bald im nächsten Jahr ihre Wahlplattform zur Diskussion stellen.
Nicht nur, dass kein Bürger uninformiert sein soll darüber, was die Sozialisten, wenn sie wieder die Verantwortung in diesem Staat erhalten, den Menschen als vorrangige Aufgaben darstellen, aber auch als Belastungen zumuten, wird die Öffentlichkeit in vielfältiger Weise diese Vorschläge mitdiskutieren können.
Man darf den Österreichern schon längst so viel Reife zumuten, dass sie sich Notwendigkeiten, die im Interesse zumindest der ganz großen Mehrheit der Bevölkerung liegen, nicht verschließen.
Das war die Inlandspresse-Schau.
Im Bildungshaus Wien-Lainz findet in dieser Woche im Rahmen der von Kardinal König gegründeten Stiftung Pro Oriente die vierte Gesprächsrunde zwischen der römisch-katholischen Kirche und den altorientalischen Kirchen statt.
Eine Begegnung, die man historisch nennen kann, da sich diese Kirchen im 5.
Jahrhundert voneinander getrennt haben und völlig andere Entwicklungen durchmachten.
Zur altorientalischen Kirche, die insgesamt 25 Millionen Gläubige zählt, gehören die koptische, die syrische, die armenische, die äthiopische und die syro-indische Kirche.
Worum es bei diesen Gesprächen geht, hören Sie in einem Gespräch, das Ilse Vögel mit Kardinal Dr. König führt.
Herr Kardinal König, diese Gespräche der Stiftung Pro Oriente sind vor allem auf Ihre Initiative zustande gekommen und was das heißt, lässt sich vielleicht am leichtesten daran ermessen, dass es vorher, also 1.500 Jahre lang, überhaupt keine Kontakte mehr gegeben hat zwischen römisch-katholischer Kirche und den
altorientalischen Kirchen.
Die Frage also nun, wo liegen denn diese schwerwiegenden Differenzen zwischen den beiden Kirchen, dass es so lange Zeit überhaupt nicht möglich war, ins Gespräch zu kommen und was versuchen Sie hier mit diesem nun vierten Dialog in Wien?
Ja, wir wundern uns alle miteinander, dass es so lange gedauert hat, bis der Kontakt mit den sogenannten altorientalischen Kirchen wieder aufgenommen wurde.
Das liegt sicher an verschiedenen geschichtlichen, zeitgeschichtlichen Umständen.
Daher darf Wien in bescheidener Weise den Ruhm unter Anführungszeichen für sich in Anspruch nehmen, die Initiative hier ergriffen zu haben und direkt den Versuch gemacht zu haben, die altorientalischen Kirchen, die sich, wie Sie schon gesagt haben, vor 1500 Jahren getrennt haben, wieder an einen gemeinsamen Tisch zum Gespräch zu bringen.
Die Hauptschwierigkeit, die eigentlich zum Auseinanderbrechen damals oder zu einer Absplitterung von einzelnen Kirchen geführt hat, war die Christusfrage.
Wie ist zu erklären, dass Christus Gott und Mensch ist, wie im apostolischen Glaubensbekenntnis das ausgesagt wird?
Und das hat zu Missverständnissen geführt, zu gegenseitigen Vorwürfen, dass die einen zu sehr die menschliche Seite Christi bedonen, die anderen zu ausschließlich die göttliche Seite Christi bedonen und das entspreche nicht der apostolischen Überlieferung und so weiter.
Es hat sich gerade hier schon bei der ersten Runde, bei der ersten Gesprächsrunde, die im Jahre 1971 stattgefunden hat, bei der ersten Begegnung, hat sich gezeigt, dass damals eigentlich Missverständnisse eine große Rolle gespielt haben und es war gerade der Vertreter der koptischen Kirche Shenouda, der eigentlich mit einer gewissen Reserve nach Wien gekommen ist,
der am Schluss dieser Fachgespräche der Theologen erklärt hat, ja, wenn wir ehrlich sind, müssten wir sagen, dass diese Schwierigkeiten, die uns damals getrennt haben, heute ja gar nicht mehr bestehen.
verschiedene sprachliche Missverständnisse, es waren auch die kulturellen, die kulturelle Situation so verschieden oder anders, dass hier es zu diesem Bruch dann gekommen ist, der so lange Zeit sozusagen offen geblieben ist, ohne dass sich jemand darum bemüht hätte.
Um gleich beim Stichwort kulturelle Unterschiede zu bleiben, Herr Kardinal, ich glaube, die bestehen ja heute noch immer.
Es gibt ja noch immer mentalitätsmäßig, traditionsmäßig gewaltige Unterschiede zwischen den beiden Kirchen.
Die altorientalischen Kirchen haben sich zum Beispiel theologisch kaum weiterentwickelt.
Sie befinden sich heute sozial, würde ich meinen, fast in einer Ghetto-Situation.
haben auch untereinander keinen Kontakt.
Spielt das nicht auch eine gewisse Rolle bei den Schwierigkeiten, die dazu überwinden sind?
Das spielt sicher eine Rolle.
Wir dürfen nicht übersehen, dass sie, wie Sie schon angedeutet haben, untereinander fast kaum einen Kontakt bestanden zwischen den alto-orientalischen Kirchen, also dass sie theologisch in sehr verschiedener Weise sich mit den Fragen der Gegenwart auseinandergesetzt haben.
dass sie bei der ersten Gesprächsrunde hier in Wien zugegeben haben, dass unsere Theologen eigentlich sehr gut, zum Teil sogar besser Bescheid wüssten über die damaligen Schwierigkeiten, die zu dieser Trennung geführt haben.
Und die Ghettosituation, die auch durch eine kulturelle Verschiedenheit entstanden ist, hat auch hier mitgespielt.
Nun ein anderes großes Problem, das glaube ich jetzt gerade bei der vierten Tagung hier im Mittelpunkt steht, ist die Frage des Primat des Papstes, also der Oberhoheit des Papstes in Rom.
Ja, wir beschäftigen uns soeben mit dieser Frage, wie hat das eigentlich in der Vergangenheit ausgesehen, dass das oder ob einzelne Kirchen einen Vorrang gegenüber anderen beansprucht haben.
Ich habe den Eindruck, dass hier die Verschiedenheit gar nicht so groß ist, als man am Anfang gemeint hat und dass wir uns mit diesen Kirchen in einer größeren Nachbarschaft befinden, als man annehmen möchte.
Eine Frage, die jetzt den neuen Papst betrifft, den wir seit einigen Wochen in Rom haben.
Was erwarten Sie sich jetzt ganz speziell vom Papst Paul Johannes I., in Richtung auf eine Annäherung gerade an die Ostkirchen?
Ja, er hat gleich zu Beginn in seinen ersten Ansprachen sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass das ökumenische Anliegen ihm auch ein persönliches Anliegen ist.
Er möchte das unbedingt fortsetzen, was seine beiden Vorgänge bereits begonnen haben.
Und ich möchte hinzufügen, dass der tragische Tod des russischen Metropoliten Nikodim sozusagen dieses Anliegen besonders unterstrichen hat und dass gerade dieses tragische Ereignis für den Papst selber ein Hinweis war, auf dieser Linie besonders weiter mutig voranzuschreiten.
Ich danke für das Gespräch.
Mit Kardinal König sprach Ilse Vögel.
Nun zu jener Meldung in den Nachrichten, die den tragischen Tod des schwedischen Formel-1-Piloten Ronny Pettersson betraf.
Vielleicht haben Sie gestern Nachmittag im Fernsehen die Massenkarambolage in Monza gleich nach dem Start gesehen.
Auch die dramatische Rettung Ronny Pettersons aus dem Cockpit durch James Hunt und andere Helfer.
Nun aber ist er tot, der 34-jährige schwedische Autorennfahrer.
Hans Klettner hat dazu in Salzburg Niki Lauda vor seinem Mikrofon.
Niki, wenn Sie am Samstag nicht 35.000 Sekunden schneller gefahren wären, noch zum Abschluss des Trainings, wären genau Sie in dieser Startposition gewesen wie Ronny Pettersen.
Und es ist doch anzunehmen, dass in dieser kurzen Fahrt vom Start bis zum Unfallsort Sie kaum eine andere Position eingenommen hätten als Ronny gestern.
Ja, das ist richtig, aber dann ist das natürlich sehr schwer zu vergleichen, weil man ja nie weiß, wie sich auch bei einem Startgang sich die Situationen verändern.
Man kann ja wieder schneller wegkommen oder langsamer wegkommen.
Ich glaube nicht, dass man das so direkt vergleichen kann.
Eines ist sicher, dieser Unfall hat wieder gezeigt, dass auch der Starter oder jener Mann, der die Startanlage bedient, einfach viel besser vorbereitet, trainiert sein müsste, dass man dieses wichtige Amt nicht irgendeinem Funktionär überlassen sollte.
Es ist immer das gleiche, diese Idiotie von manchen Menschen, die nicht einmal in der Lage sind.
Dieses Starten eines Grands Prix ist das einfachste auf der Welt, meiner Meinung nach.
Man muss warten, bis das letzte Auto am Start steht.
Dann drückt man auf den roten Knopf, was das rote Licht auslöst, und dann wartet man zwischen 5 und 8 Sekunden, wann immer er will, und drückt auf grün.
Nur sind das eben manche ja nicht in der Lage, wie zum Beispiel im Monza.
Er hat das rote Licht eingeschaltet, nachdem ich, der in der zweiten Reihe gestanden bin, schon stehen, erst gerade stehen geblieben bin.
Das heißt, das Rest des Feldes, von mir nach hinten, ist überhaupt nie einer stehen geblieben.
Weil die natürlich, wenn sie jetzt noch weiter rollen und sehen, dass schon das rote Licht kommt, bleiben natürlich nie mehr stehen.
Die beschleunigen voll und dann kommt es eben zu diesen
zu diesem Problem, dass die Autos von hinten wesentlich schneller kommen, wie die vorderen, weil die vorderen sind regulär gestartet.
Und dann kommt es zu diesem Bulg, der dann noch etwas verschärft wird, dadurch, dass es etwas enger wird.
Und dann kommt es zu der Kollision, die meiner Meinung nach von Patrese ausgelöst worden ist.
Weil der ist rechts vorne vorgefahren, hat dann einfach reingedrängt und hat den Hand berührt und der Hand
Den Fernsehzuschauer oder?
Jenen, der direkt am Ort des Geschehens war, wundert es immer wieder, dass also die Fahrer selbst natürlich unerhört riskant hier bei den Startsituationen sich verhalten.
Mich wundert es auch, dass hier im Reglement des Formel-1-Sportes, dass alles erlaubt ist und überhaupt nicht geahndet wird, wenn die Fahrer halsbrecherische Situationen selbst heraufbeschwören.
Das ist immer das Gleiche.
Es passiert meistens nie eine Startkollision in den ersten drei bis vier Startreihen, sondern sie passiert immer hinten.
Und hinten stehen immer die gleichen Leute und die wollen also dann mit einem irrsinnigen Risikofaktor Positionen gut machen, die sie im Training nicht gut machen konnten, weil sie einfach nicht schnell genug sind.
Was meiner Meinung nach eine Idiotie ist, weil wenn er langsam ist, dann wird er eh wieder überholt.
Wenn er jetzt zwei Plätze gut machen sollte beim Start, das hilft ihm eh nix, weil die fallen ihm dann eh drei Runden später wieder vor.
Haben Sie mittlerweile die Fernsehaufzeichnungen gesehen?
Ich hab die Aufzeichnung gesehen und da sieht man meiner Meinung nach ganz deutlich, dass Patrese den Unfall ausgelöst hat.
Wenn dieses Rennen jemand gestartet hätte, der korrekt gestartet hätte, die Startanlage korrekt in Betrieb gesetzt hätte, dann hätte das alles vermieden werden können.
Ich bin sicher, dass dann die Folgen nicht so gewesen wären wie jetzt, weil es ist ganz klar, dass die Leute natürlich, die von hinten jetzt rollend hinkommen und wissen, dass sie jetzt einen Vorteil haben durch den Start,
Die riskieren natürlich dann viel mehr, um diesen Vorteil, den sie plötzlich geschenkt gekriegt haben, auszunützen.
Wenn also alle normal starten, dann kommt es gar nicht dazu, dass die Fahrer von hinten mit einem derartigen Fahrtüberschuss auf die Vorderen auflaufen.
Und ich glaube, dass die Ursache des Unfalls sicher beim Starter gelegen hat, in erster Linie.
Und in zweiter Linie bei den Fahrern, der es ausgelöst hat.
Nicke, es gibt ja immerhin einen großen internationalen Verband, der kümmert sich darüber, ob Sie den Staubsauger fahren dürften oder nicht fahren dürften.
Der kümmert sich um alle möglichen Regelmaß.
Warum schreitet dieser Verband nicht hier ein?
Das Einfachste wäre, einen Mann hinzustetzen, der den Start macht, der es kann.
Warum das immer irgend so ein Idiot sein muss, der keine Ahnung hat, verstehe ich nicht.
Und es wäre gescheiter, dass sich einmal die Hoheit des Sportes vielleicht um die Leute auch kümmert.
Man hat sich ja ohnehin als Beobachter dieses Rennens gefragt, diese Burschen müssen eiserne Nerven haben.
Wenn sie eine Karambolage, einen Feuerunfall miterleben alle, wo elf Wagen beteiligt waren, dann wieder einzusteigen, neuerlich einen Start zu machen und ein echtes Rennen wieder zu fahren,
Was denkt man sich da als Fahrer?
Was denkt sich an Niki Lauda?
Niki Lauda, muss ich ehrlich sagen, war sehr traurig über die Situation, die gestern entstanden ist, weil dazu kam mir noch, dass der Scheck da in der Anwärmerunde für einen zweiten Start ein Rad verloren hat und eine Leitschiene sehr schwer beschädigt hat.
Und es geheißen hat, wir müssen so starten.
Und da bin ich natürlich überhaupt nicht der Meinung, dass man überhaupt was muss.
Und wir haben uns die Leitschiene angeschaut und da war eine Hand, Fittipaldi, Andretti,
Leutemann und ich haben eindeutig an der Stelle festgestellt, dass man unter diesen Umständen das Rennen nicht starten kann, weil die Leitschiene nicht richtig montiert bzw.
schwer beschädigt war.
Wir kamen zurück und dann wurde so viel Druck ausgeübt auf uns von werten Teammanagern, die sagen, ihr müsst's fahren, weil das Publikum wird wahnsinnig und narrisch.
Ich meine, ich bin der Meinung, dass man einen Sport, der so gut organisiert sein sollte, nicht davon abhängig machen muss oder soll, ob jetzt das Publikum wahnsinnig wird oder nicht, sondern einfach von den Umständen abhängig macht.
Wenn die Umstände es nicht erlauben, in den Grand Prix zu starten, dann muss man auch halt vielleicht einmal
keinen Grand Prix fahren an Sonntag.
Das kann ja mal passieren.
Es kann ja niemand was dafür, dass diese ganzen Umstände so blöd ineinander gegriffen haben, dass diese Zeitverschiebung gekommen ist.
Und wenn wir so dann nicht uns vehementest gewährt hätten, dann hätten die Veranstalter überhaupt nichts gemacht.
So haben sie wenigstens die Leitschiene wieder aufgerichtet, haben hinten ein paar Backing gemacht, also das heißt, dass die Leitschiene gefestigt ist.
Und dann wurde das Rennen gestartet.
Aber es ist immer wieder das Gleiche, dass
von den Veranstaltern und Organisatoren eigentlich keiner das Rückgrat hat, einmal herzugehen und zu sagen, passt auf, es tut uns leid, das war so ein Unfall, und jetzt ist die Leitschule dazugekommen, die Zeitrenners davon, wir können den Grand Prix nicht fahren.
Und das wäre, ist meiner Meinung nach das Wichtigste, dass sich einmal Leute finden, die einen Grand Prix organisieren, die keine Warschlappen sind, sondern Rückgrat haben, und ich glaube, die sollten wir uns einmal suchen.
Offene und eindringliche Worte von Niki Lauda, mit ihm sprach Hans Klettner.
12.44 Uhr, Außenpolitik.
Im Iran geht die Verhaftungswelle zur Niederschlagung der Opposition weiter, haben wir in den Nachrichten gehört.
Wieder wurden einige bedeutende Persönlichkeiten festgenommen, darunter ein ehemaliger Minister und ein Gewerkschaftsführer.
500 Namen stehen angeblich auf der Liste der Fahndungsbehörden.
Außerdem gibt es Meldungen, dass die Armeeeinheiten in Teheran verstärkt worden seien.
In den Straßen sind jetzt angeblich wieder wesentlich mehr Panzer zu sehen.
Wir wollten darüber natürlich heute Mittag mehr erfahren.
Das Wort hat BBC-Korrespondent Richard Oppenheimer.
Zu den bekanntesten Persönlichkeiten unter den verhafteten Oppositionspolitikern gehört Mehdi Bazargan, der Führer der iranischen Freiheitsbewegung.
Diese Organisation ist der Nationalen Front angeschlossen, der bedeutendsten iranischen Oppositionsgruppe, die Anfang der 50er Jahre den damaligen Ministerpräsidenten Mossadegh gegen den Schah unterstützte.
Ebenfalls verhaftet worden soll der Oppositionspolitiker Ramatollah Moqaddam Maregi sein, ein scharfer Kritiker der iranischen Regierung und Führer der sogenannten radikalen Bewegung.
Zusammen mit ihm soll auch sein Sohn Nader verhaftet worden sein.
Andere führende Mitglieder der Nationalen Front scheinen sich durch stillschweigendes Verschwinden einer Verhaftung entzogen zu haben, was jedoch nicht verhinderte, dass ihre Häuser von der Polizei durchsucht worden sind.
Ein bekannter iranischer Rechtsanwalt hat einen Brief an die iranische Rechtsanwaltskammer, an den Verband iranischer Juristen und den Verband zur Verteidigung von Freiheit und Menschenrechten im Iran
sowie an den Militärgouverneur von Teheran, General Owersi, gerichtet, indem er Klage darüber führt, dass die Polizei in seiner Abwesenheit zweimal in sein Haus eingedrungen sei und alle seine Akten beschlagnahmt habe.
In unbestätigten Berichten ist von der Verhaftung einiger prominenter iranischer Journalisten die Rede, während mehrere andere Journalisten ihren Arbeitsplätzen ferngeblieben sein sollen.
Aus Zeitungskreisen wird gemeldet, dass es dort praktisch zu einem Streik gegen die Wiedereinführung der Pressezensur und gegen die Verhängung des Kriegsrechts gekommen sei.
Die erscheinenden Zeitungen sind entweder ganz dünn oder enthalten kaum anderes Material als Regierungsankündigungen und Inserate.
Trotz alledem scheint das vom neuen Ministerpräsidenten Sharif Emami auf einer Sondersitzung des Parlaments vorgelegte Regierungsprogramm eine fortgesetzte Liberalisierung zu betonen, einschließlich erhöhter individueller und sozialer Freiheiten.
Der Eindruck dieser Parlamentssitzung in Teheran wurde jedoch durch zwei Ereignisse getrübt.
Erstens war das Parlamentsgebäude von Panzern umstellt und zweitens verließen gleich zu Beginn der Sitzung neun Abgeordnete den Saal, nachdem sie den Ministerpräsidenten und seine Regierung beschuldigt hatten, für die Todesopfer bei den Unruhen der letzten Tage verantwortlich zu sein.
Die offiziellen Angaben über die Zahl dieser Todesopfer liegen inzwischen bei 95.
Doch scheint niemand in Teheran diese Zahl ernst zu nehmen.
Und eine Zahl von über 400 Toten wird jetzt nicht mehr als absurd bezeichnet.
Inzwischen hat der dritte Tag der Trauer für diese Opfer begonnen und ein weiteres Blutvergießen kann nicht ausgeschlossen werden.
Das war ein BBC-Bericht aus Teheran.
In Camp David, dem Landsitz der amerikanischen Präsidenten, werden nach einer Pause während des Wochenendes die Nahostgespräche zwischen Präsident Carter, dem ägyptischen Staatschef Sadat und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin heute fortgesetzt.
Angeblich steht man sogar vor der entscheidenden Gesprächsrunde, aber mit diesen Voraussagen kann man es wohl genauso halten, wie mit den Spekulationen über den bisherigen Verlauf.
Authentisch ist im Augenblick gar nichts.
Und doch überwiegen die optimistischen Berichte und Prognosen, und zwar in allen drei Lagern.
Umso schärfer reagiert die sogenannte Arabische Ablehnungsfront, also jener Kreis von arabischen Ländern und palästinenser Organisationen, der die Amerika-Reise Sadats ebenso verurteilt hat wie jeden anderen Direktkontakt mit Israel.
Für den 20.
September wird angeblich sogar ein Gipfeltreffen dieser Arabischen Ablehnungsfront vorbereitet, bestätigt einer Ost-Korrespondent Wolfgang Stock-Klausner.
Tage nach dem Beginn des Gipfeltreffens von Camp David sind die Anhänger und Gegner der Friedenskonferenz ratlos.
Die Nachrichtensperre, die über den Fortgang des Treffens verhängt worden ist, wirkt sich auch in nahen Orten aus.
Niemand weiß, worüber in Camp David eigentlich gesprochen wird und ob es schon irgendwelche Ergebnisse gibt.
Arabische Politiker und Zeitungen sind so wie alle anderen Beobachter auf Spekulationen angewiesen.
Ein Teil des arabischen Lagers tut zumindest so, als ginge es das Treffen ohnehin nicht an.
Für die radikale Ablehnungsfront der Araber ist jedes Abkommen, das in Camp David geschlossen werden könnte, auf keinen Fall akzeptabel.
Obwohl sie nichts wissen, schimpfen die Gegner der ägyptischen Friedenspolitik.
So erklärte der libysche Staatschef Gaddafi,
Die Araber würden jeden Vertrag, der mit Israel geschlossen wird, zerreißen.
Der PLO-Chef Yassir Arafat meinte, die Entscheidung über Krieg oder Frieden treffen wir, die Palästinenser.
Das Protestgeschrei der arabischen Ablehnungsfront ist jedoch in diesen Tagen nicht so laut wie bei den beiden ersten Treffen zwischen Sadat und Begin am Ende des vergangenen Jahres.
Offenbar ist ein gewisser Abnutzungseffekt eingetreten.
Die Feinde Sadats scheinen es satt zu haben, immer wieder die gleichen Fragen zu wiederholen.
Außerdem sind sie ziemlich fest davon überzeugt, dass Sadat mit seiner Politik scheitern wird.
Die Ablehnungsfront glaubt, dass er aus Camp David mit leeren Händen zurückkehren wird und in Zukunft einen neuen Kurs einschlagen muss.
Die arabische Ablehnungsfront ist ein Bündnis, das sich nur über den angeblichen Verräter Sadat einig ist.
Ihm gehören Bulgarien, Libyen, Südjemen, Syrien und die palästinensischen Freischirlergruppen an.
Der Irak ist ebenfalls gegen Sadat eingestellt, hat sich aber nicht der Ablehnungsfront angeschlossen.
Bagdad bleibt ein Einzelgänger unter den arabischen Ländern.
Über die Alternativen zur Politik Sadats gehen die Ansichten in der Ablehnungsfront weit auseinander.
Syrien lehnt zum Beispiel eine Verhandlungslösung für den Nahen Osten nicht grundsätzlich ab.
Andere Partner, wie Libyen und verschiedene Organisationen der Palästinenser, wollen bis zur endgültigen Vernichtung Israels kämpfen.
Die Front der Gegner-Soldats ist also keineswegs festgeschlossen und darunter leidet auch ihre Glaubwürdigkeit.
Das Einzige, worüber sich die Ablehnungsfront seit dem Beginn der Konferenz in Camp David einigen konnte,
ist die Einberufung eines neuen Gipfeltreffens.
Es soll Mitte nächster Woche in der syrischen Hauptstadt Damaskus stattfinden.
Utopisten der Ablehnungsfront glauben, dass sie einen neuen Teilnehmer begrüßen werden können.
Der ägyptische Präsident, so meinen sie, werde enttäuscht aus Camp David zurückkehren und eine Art Kanonvergang nach Damaskus antreten.
Aber diese Hoffnung ist wohl so unrealistisch wie die ganze Politik der arabischen Ablehnungsfront.
Es ist in 8 Minuten 13 Uhr der angekündigte Kulturbeitrag.
Während man in Wien und in München neue Heimstätten für die Kunst der Gegenwart plant, gibt es in Zürich bereits seit Mitte Juli dieses Jahres eine ungewöhnliche Kunsthalle.
Das INK, die in Zürich neu eröffnete Halle für internationale neue Kunst, stellt in mehrerer Hinsicht ein Novum dar.
Mit dem Leiter dieses INK, dem Schweizer Urs Raussmüller, spricht unser Mitarbeiter Peter Weyermeyer.
Herr Rausmüller, Sie leiten die Halle für internationale neue Kunst in Zürich.
Was waren die Motive für diese Gründung und wie ist die ökonomische Struktur dieser Institution?
An der Basis dieser
Form von Kunsthalle liegt der Wunsch einer Unternehmung der Privatindustrie des Mikrogenossenschaftsbundes für die Kunst etwas zu tun.
Wie hoch ist das Budget eines solchen Instituts?
Dabei gilt zu unterscheiden zwischen einem Betriebsbudget und einem eigentlichen Ausstellungsbudget.
Das Ausstellungsbudget, das rein für Ausstellungen zur Verfügung steht, läuft sich auf 250.000 Schweizer Franken pro Jahr.
Das Programm, das Sie bis jetzt realisiert haben, ist vor allem international, das ist in der Schweiz, dass ein schweizerisches Unternehmen wie Migros internationale Kunst fördert, das ist etwas ungewöhnlich, denn die Schweizer Unternehmungen sind ja doch hauptsächlich daran interessiert, ich denke an zum Beispiel an die Gotthard Bank, die also junge Schweizer Kunst unterstützt, dass die jetzt also nicht Schweizer Kunst unterstützen, in der Schweiz, ist doch erstaunlich.
In der Tat ist das äusserst erstaunlich, die Kritiken haben auch nicht auf sich warten lassen, aber ich möchte dazu nur bemerken, wenn die Banco del Gotardo Schweizer Kunst fördert, falls sie das überhaupt tut, indem sie lediglich Stücke ankauft, in Klammer gesetzt, wenn eine Institution wie das Kunstmuseum junge Schweizer Kunst in Ausstellungen präsentiert,
Wenn das Zürcher Kunsthaus in Foyer-Ausstellungen Schweizer Künstler zeigt, wenn Hunderte von Galerien in der Schweiz nichts anderes als Schweizer Künstler vorstellen, so muss es sich doch irgendwann an irgendeinem Ort mal darum drehen, die Kunst vorzustellen und von diesen ganz nationalen Gedanken wegzukommen und den Weg dahin zu finden, wo die Kunst überhaupt ist.
Ich denke, dass es der Schweizer Kunst ein schlechter Dienst erweisen heißt, eine Art protektionistischer Markt aufzubauen.
Wie sehen Sie die Situation des ING im Rahmen der anderen Aktivitäten, die bereits jetzt in der Schweiz passieren?
Dazu möchte ich feststellen, dass wir
den ganz grundsätzlichen Gedanken mal machen müssen.
Es geht darum, die Kunst zu produzieren.
Es geht nachher darum, die Kunst vorzustellen, zu verbreiten.
Und es geht in einem Dritten darum, die Kunst zu konservieren.
Sobald wir diese Kategorien uns vor Augen führen,
so sehen wir, dass in der Schweiz sehr viel getan wird zum Vorstellen von Kunst, auch von internationalen Kunst.
Ich denke dabei an Basel, ich denke dabei an Zürich, auch an Luzern und neuerdings in Teilen an Genf.
Zürich zeigt sehr wenig von heutiger internationaler Kunst.
Zurückkommend wieder auf die Vorstellung, dass Künstler
eine bestimmte Arbeit im Rahmen dieser Halle für internationale Kunst realisieren können, internationale neue Kunst realisieren können.
Wie war die Reaktion der Künstler auf diese Vorschläge?
Die Reaktion der Künstler war ausserordentlich gut.
Ich hätte nie geglaubt, dass wir bereits von Anfang an so viel Response von ihrer Seite erhalten würden.
Ich habe mit der Vorstellung begonnen, für die ersten drei bis vier Monate auf Werke dieser Zürcher Sammlung Krex zurückzugreifen und hier in Zürich zu präsentieren, wie Kunst der 70er Jahre überhaupt aussieht.
Es hat sich aber dabei gezeigt, dass Künstler wie Ryman, wie Cunellis, Wiener, dass Künstler wie Louis, der dann allerdings im letzten Moment durch den Tod seiner Mutter verhindert wurde, hierher zu kommen, von der Möglichkeit Ink augenblicklich Gebrauch gemacht haben und es vorzogen, statt Werke aus dieser Sammlung Krecks hier zu zeigen, eine neue Arbeit auf die Veranlassung, dass es ein Ink gibt, hier zu realisieren.
In drei Minuten ist es 13 Uhr.
Wir kommen noch einmal zurück zum politischen Tagesgeschehen.
Österreich.
Der Wirtschaftssprecher des ÖAAB, Drennik, hat sich heute für eine bessere Koordinierung der staatlichen Investitionen ausgesprochen und der Meinung Ausdruck verliehen, es bestünde die Gefahr, dass durch die derzeitige Investitionsförderung keine neuen Impulse gesetzt, sondern lediglich defizitäre Unternehmen gestützt würden.
Das Budgetdefizit bezeichnete er als eigentliches Problem der Wirtschaftspolitik in den kommenden Jahren.
In Wien beginnt heute die erste Verhandlungsrunde über die Erhöhung der Gehälter der öffentlich Bediensteten.
Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung um 6,3 Prozent und Besserstellungen für die Bezieher kleinerer Einkommen.
ÖIAG-Generaldirektor Grünwald hat die Situation der verstaatlichten Firmen gegenüber dem Vorjahr als nur unwesentlich verändert bezeichnet.
Die Tochterfirmen Simmering-Graz-Pauke, Elin-Union und ÖMV erwirtschaften Gewinne.
Die Firmen der Stahlbranche rangieren in der Verlustzone.
Die für Sicherheitsfragen zuständigen Minister der Bundesrepublik Deutschland von Frankreich, Italien, der Schweiz und von Österreich haben in der vergangenen Nacht ihre Konferenz in Schloss Laudon in Wien beendet.
Einzelheiten wurden nicht bekannt.
Jedoch sagte ein Sprecher des Innenministeriums, die Tagung sei äußerst fruchtbar gewesen.
Im Mittelpunkt der Erörterungen stand die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Terroristenfahndung.
Bundesrepublik Deutschland.
Polizeihubschrauber und starke Sicherheitskräfte haben heute eine Alarmfahndung in der Nähe des Malteser Krankenhauses in Bonn aufgenommen.
Angeblich wurden die Terroristen Christian Klar und Adelheid Schulz in der Nähe des Krankenhauses in einem weißen Porsche gesehen.
Italien.
Der 34 Jahre alte schwedische Autorennfahrer Ronny Pettersson ist heute in Mailand an den Folgen der Verletzungen gestorben, die er gestern beim Grand Prix in Monza erlitten hat.
Unmittelbare Todesursache dürfte ein Nierenversagen und eine Embolie gewesen sein.
Auch der Zustand des bei dem Unfall ebenfalls schwer Verletzten Vittorio Brambilla wird von den Ärzten als ernst bezeichnet.
Brambilla hat schwere Schädelverletzungen erlitten.
60 Minuten Mittagsinformation sind beendet, verehrte Zuhörer.
Der Hörfunk berichtet stündlich in den Nachrichten über das Neueste und mehr darüber dann wieder ab 18.30 Uhr im Abendjournal.