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KI-generiertes Transkript
Und hier ist die Redaktion des Mittagschanals.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Im Studio begrüßt Sie Ilse Vögel.
So ein Wochentag in Österreich, der zwischen einem Feiertag und einem Samstag zu liegen kommt, der hat natürlich in sich an solchen Tagen, ist das, was man öffentliches Leben nennt, bei uns natürlich recht flau,
Und das schlägt sich auch irgendwie im politischen Bereich nieder.
So gibt es heute im Journal nur dünngesäte aktuelle politische Berichterstattung aus Österreich.
Aber trotz alledem, glaube ich, ist es ein recht interessantes Programm.
Und hier kurz gleich ein paar Schlagzeilen.
Gewerkschaft der Privatangestellten präsentiert Forderungsprogramm.
Aktivitäten der österreichischen Geldinstitute zum Weltspartag.
Anhaltende Dollarschwäche macht Erhöhung der Ölpreise wahrscheinlich und 60 Jahre tschechoslowakische Republik, da gibt's heute in Wien eine Pressekonferenz der beiden Publizisten Mlynarcz und Pelika.
Ausland, britische Labour-Party wieder im Aufwind der Wählergunst und spanische Feministinnen fordern mehr Rechte für die Frau in der geplanten neuen Verfassung.
Wir berichten dann noch über die österreichische Caritas-Hilfe für Indien und aus dem Bereich Kultur gibt es einen Beitrag zum dritten internationalen Kurzfilm-Festival in Linz und vom steirischen Herbst kommt ein Bericht über ein Symposium zum Thema Literatur und Lustprinzip, was immer das sein mag, aber lassen Sie sich überraschen.
Wir beginnen mit den Nachrichten.
Chef vom Dienst Federholi, Sprecher Josef Knatek.
USA nahe Osten.
In Washington werden heute die ägyptisch-israelischen Friedensverhandlungen wieder aufgenommen.
Bei seiner Ankunft in der amerikanischen Bundeshauptstadt erklärte der israelische Außenminister Dayan, Israel werde die bestehenden jüdischen Siedlungen in Westjordanien behalten oder ausbauen, gleichgültig, was die Vereinigten Staaten oder Ägypten dazu sagen.
Diese Entscheidung des israelischen Kabinetts rechtfertigte Dayan mit dem Hinweis, der Beschluss verstoße in keiner Weise gegen die Vereinbarungen von Camp David.
Auch Ministerpräsident Begin hat sich gestern ähnlich geäußert.
Unterdessen hat Präsident Carter den Erfolg der Konferenz bezweifelt.
Carter meinte, es werde nicht leicht sein, über die letzten Details Übereinstimmung zu erzielen.
Außenminister Vance wird heute Nachmittag mit Dayan und Verteidigungsminister Weizmann zusammentreffen.
Die ägyptische Zeitung Al-Ahram schreibt heute, der Führer der ägyptischen Delegation in Washington, Verteidigungsminister Kamal Hassan, habe Anweisungen erhalten, im Falle eines unbefriedigenden Vorschlagsthemas von Israel nach Kairo zurückzureisen.
Bundesrepublik Deutschland.
In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt hat Bundeskanzler Kreisky Zweifel an einer Friedenslösung im Nahen Osten geäußert, die sozusagen allein auf dem ägyptischen Staatschef Sadat beruhe.
Die Israelis, versicherte Kreisky, kämen an der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO nicht vorbei, weil diese von den Vereinten Nationen als Repräsentant des palästinensischen Volkes anerkannt sei und ihr niemand diese Legitimation mehr nehmen werde.
Auch niemand in Israel könne dies bestreiten, betonte Kreisky.
Auf eine mögliche Vermittlerrolle König Husseins von Jordanien eingehend, meinte der Bundeskanzler, dass dieser eine gesamtarabische, auch von der PLO gebilligte Ermächtigung zu Verhandlungen erhalten müsse.
Die Lösung der palästinensischen Frage sei dann Sache der Araber.
Ob das nun eine Konfederation zwischen Palästina und Jordanien oder ein selbstständiger palästinensischer Staat sei, oder ob das schließlich eine Konfederation zweier selbstständiger Staaten werde, von denen einer Israel und der zweite Palästina heißt, fügte Kreisky hinzu.
Libanon, Ägypten
Der Führer der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation Arafat, hat die Entschlossenheit der Palästinenser bekräftigt, alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um die Verträge von Camp David zum Scheitern zu bringen.
In einer Rede in Beirut hob Arafat die Bereitschaft des palästinensischen Widerstandes hervor, zu diesem Zweck notfalls die Politik der verbrannten Erde anzuwenden.
Arafat betonte, die Lösung des Nahostproblems könne nur aus dem palästinensischen Lager und nicht aus Camp David kommen.
Dagegen meldet die ägyptische Zeitung Al-Ghumriya, Arafat habe persönlich die PLO-Mission in Kairo angewiesen, an den Arbeiten der Arabischen Liga in der ägyptischen Hauptstadt teilzunehmen.
Demnach soll die sogenannte Ablehnungsfront die Palästinenser aufgefordert haben, ihre Vertretung in Kairo aufzulösen und die Arbeiten der Liga zu boykottieren.
Norwegen.
In Oslo wird heute Nachmittag der Friedensnobelpreis verliehen.
Als aussichtsreichster Kandidat gilt der ägyptische Präsident Sadat, auch der israelische Ministerpräsident Begin soll nominiert worden sein.
Unter den Kandidaten befinden sich ferner der finnische Präsident Kekkonen, der polnische Kardinal Wyszynski und die sowjetische Gruppe für die Überwachung der Beschlüsse der Sicherheitskonferenz von Helsinki.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
will alles in seiner Macht stehende unternehmen, um den Frieden im Libanon wieder herzustellen.
In einer Audienz für den maronitischen Patriachen von Antiochia, Korraiche und drei andere libanesische Bischöfe erklärte der Papst, bei Christen und Moslems müsse der friedliche Alltag wieder einkehren.
Gestern hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche mit dem französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing die Situation im Libanon erörtert.
Großbritannien
Die regierende Labour-Party hat gestern bei zwei Nachwahlen Erfolge erzielt.
In dem schottischen Grenzwahlkreis Berwick und Lothian konnte die Labour-Party ihre Mehrheit um 0,75 Prozent leicht verbessern.
In ihrer traditionellen Industriehochburg Pontefract im nordöstlichen England verlor sie 7,8 Prozent ihrer Stimmen an die Konservativen, blieb aber weiterhin in führender Position.
Die Nachwahlen waren durch den Tod von zwei Labour-Abgeordneten notwendig geworden.
Sie galten allgemein als Test für die Stimmung der britischen Wähler angesichts der für das kommende Frühjahr erwarteten Parlamentswahlen.
Die Labour-Party verfügt im Parlament über 309 der 635 Sitze.
Die Konservativen und die gesamte Opposition haben im Unterhaus 323 Abgeordnete.
Südkorea.
In der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden koreanischen Staaten ist ein Tunnel entdeckt worden, durch den offenbar Truppen aus dem kommunistischen Norden in den Süden des Landes eingeschleust werden sollten.
Ein Sprecher der UNO-Truppen bezeichnete heute den Tunnel als schweren Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen.
Der Tunnel, der noch nicht fertiggestellt ist, stößt über die vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone mehr als 400 Meter auf südkoreanisches Gebiet vor.
Die Hauptstadt Seoul ist von diesem Punkt nur 40 Kilometer entfernt.
1974 und 1975 waren ebenfalls jeweils ein Tunnel entdeckt worden.
Zur Erörterung des Falles hat heute bereits eine Sitzung der Waffenstillstandskommission stattgefunden, in der der nordkoreanische Delegierte alle Beschuldigungen zurückwies und seinerseits Südkorea vorwarf, den Tunnel selbst gegraben zu haben.
Nicaragua
Die Opposition des mittelamerikanischen Staates hat in einem sogenannten Regierungsplan offiziell den Rücktritt von Präsident Somoza gefordert.
In dem Plan wird die Bildung einer provisorischen Regierung vorgeschlagen, die in Nicaragua ein demokratisches System errichten soll.
Somoza und seine Familie sollen sich demnach völlig von der politischen und militärischen Machtausübung zurückziehen.
Unterdessen hat die militante Gruppe der Zwölf das Oppositionsbündnis verlassen.
Drei weitere Bewegungen des insgesamt 16 Organisationen umfassenden Bündnisses planen angeblich ebenfalls ihren Austritt.
Die Oppositionsfront hatte unter Vermittlung der Vereinigten Staaten Guatemalas und der Dominikanischen Republik Mizor-Mosa über eine Rückkehr Nicaraguas zu normalen Verhältnissen verhandelt.
Im vergangenen Monat war es dem Diktator unter Einsatz seiner Nationalgarde gelungen, den von der sandinistischen Front angeführten Volksaufstand gegen sein Regime niederzuschlagen.
Dabei kamen etwa 2000 Menschen ums Leben.
Mehrere Städte liegen in Trümmern, die Wirtschaft befindet sich in desolatem Zustand.
Uganda.
Nach einer Meldung von Radio Kampala sollen tansanische Truppen neuerlich in Uganda eingefallen sein und eine Ortschaft erobert haben.
Angeblich werden die tansanischen Einheiten von kubanischen Soldaten unterstützt.
Die Regierung in Tansania hat die in jüngster Zeit wieder mehrfach von Uganda erhobenen Invasionsvorwürfe
stets energisch als unbegründet zurückgewiesen.
Philippinen.
Mehr als 30.000 Einwohner von Manila sind heute vor einem Taifun in Notlager in höher gelegene Gebiete geflüchtet.
Weite Teile der Stadt wurden überflutet, die Stromversorgung brach zusammen.
In den Vororten Manilas forderte der Wirbelsturm mindestens fünf Menschenleben.
In einer benachbarten Provinz mussten 50.000 Personen evakuiert werden.
Schweiz.
Aus einem Postwagen des Personenzuges Locarno-Bellinzona sind in der vergangenen Nacht umgerechnet 2,4 Millionen Schilling gestohlen worden.
Der Täter dürfte die Halterung des Verschlusses an dem tagsüber auf einem Rangiergleis abgestellten Postwagen angesägt und die Bruchstelle mit Knetmasse verdeckt haben.
Bei Beladen des Waggons war davon keine Spur zu sehen.
Der Räuber konnte entweder in Locarno oder in einer Zwischenstation unbemerkt in den Postwagen steigen, den Inhalt der Geldsäcke umpacken und mit seiner Beute in einem anderen Bahnhof ungehindert den Zug verlassen.
Die Wetterlage.
Österreich liegt derzeit an der Ostflanke eines Hochs, das sich in der Folge weiter nach Osten ausweiten wird.
Die Ausläufe einer atlantischen Störungsfront werden sich im Norden und Osten mit Wolkenfeldern bemerkbar machen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
An der Alpen-Nordseite noch stärker bewölkt, örtlich noch Niederschlag.
Im übrigen Bundesgebiet aufgelockert bewölkt bis heiter, am Nachmittag Quellwolkenbildung.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 11 Grad.
Nachts im Süden Bildung lokaler Nebelfelder.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 6 Grad, vereinzelt Bodenfrost.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag im Norden und Osten durch Zug von Wolkenfeldern im übrigen Bundesgebiet wechseln wolkig bei mäßigen Winden aus nördlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 9 bis 14 Grad.
Und nun die Messwerte von heute 12 Uhr.
In vier Minuten ist es Viertel Eins.
Am 12.
November beginnt im Wiener Konzerthaus der ordentliche Gewerkschaftstag der Privatangestellten.
Das ist eine Gewerkschaft, die in den letzten Jahren aufgrund gewisser Umschichtungen innerhalb der Arbeitnehmer zur größten Einzelgewerkschaft Österreichs geworden ist.
Und gerade in der letzten Zeit ist diese Gewerkschaft der Privatangestellten auf sozialpolitischem Gebiet wieder einmal in den Mittelpunkt gerückt.
Sie wird ja im Zug der Budget-Defizitsanierungsmaßnahmen mehr als eine Milliarde Schilling aus den Reserven ihrer Pensionsversicherungsanstalt an die defizitäre Anstalt der Arbeiter umschichten.
Den Forderungen dieser Gewerkschaft, wie sie ja üblicherweise an solchen Gewerkschaftstagen formuliert werden, kommt immer besonderes politisches Gewicht zu.
Hören Sie dazu den folgenden Bericht von Johannes Fischer.
Privatangestellten-Chef Alfred Dallinger, zuletzt gegenüber einigen Medien in der Rundum-Verteidigung wegen seines neuen Bürogebäudes in Wien beschäftigt, will am Gewerkschaftstag in rund 14 Tagen vor allem die inner- und außerbetriebliche Mitbestimmung des Arbeitnehmers in den Vordergrund drücken.
Seit dem Juli 1974 gibt es in Österreich die drittelparitätische Mitbestimmung in den Aufsichtsräten.
Nach deutschem Vorbild will Dallinger hier auf diesem einmal beschrittenen Weg weitergehen.
Wir werden die paritätische Mitbestimmung verlangen und zwar durch die Wahrnehmung der Interessen der Angestellten und Arbeiter durch die Betriebsräte.
Einerseits.
Andererseits aber auch die Mitbestimmung am Arbeitsplatz, individuell ausgeübt durch den einzelnen Arbeitnehmer und die überbetriebliche Mitbestimmung, die die Gewerkschaften stärker auf den Plan rufen soll.
Die wirtschaftliche Mitbestimmung wird sich in der paritätischen Mitbestimmung in den Aufsichtsräten ausdrücken.
wo wir die Gleichheit der Vertreter von Kapital und Arbeit verlangen und auch die Aufhebung der Beschränkung, die jetzt noch im Arbeitsverfassungsgesetz vorhanden ist, wo die Arbeitnehmervertreter nicht mitstimmen können bei der Wahl der Vorsitzenden des Aufsichtsrates und bei der Wahl der Vorstandsmitglieder.
Als Zeitplan stellt sich Dallinger den Anfang der 80er Jahre für die Verwirklichung der paritätischen Mitbestimmung vor, wobei die gesetzlichen Maßnahmen natürlich durch das Parlament zu treffen wären.
Der betrieblichen Mitbestimmung müsste man, zumindest nach Ansicht der Privatangestellten, ein Korrektiv gegenüberstellen, die sogenannte überbetriebliche Mitbestimmung.
Die überbetriebliche Mitbestimmung soll in der verstärkten Einflussnahme auf das wirtschaftliche Geschehen in der Paritätischen Kommission, aber auch in anderen Gremien,
die auch der Bundesregierung beigegeben sein sollen und wo man unter Bedachtnahme auf die gesamtwirtschaftlichen Überlegungen vorgeht.
Wir leugnen ja nicht, dass es bei der betrieblichen Mitbestimmung da und dort zu einer starken Bezugnahme auf den Einzelbetrieb kommt, was gesamtwirtschaftlich gesehen nicht immer von Vorteil sein muss.
Wir brauchen ein gewisses Kojektiv auf der Gesamtebene und da soll eben die
die überbetriebliche Mitbestimmung sind, die durch die Gewerkschaft in ihrer Gesamtheit wahrgenommen wird.
Einzelheiten, wie diese Art der Mitbestimmung funktionieren, vor allem in welchen Gremien sie ausgeübt werden soll, mochte der Gewerkschaftschef noch nicht verdeutlichen.
Schon einmal hat es im Zuge der Diskussion um die drittelparitätische Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten heftige Debatten über eine erweiterte Form der überbetrieblichen Mitbestimmung in, aber auch außerhalb der Paritätischen Kommission gegeben.
Wenn Alfred Tallinger nun neuerlich die Arbeitgeber mit diesem Vorschlag konfrontiert, ist er sich der zu erwartenden Kritik durchaus bewusst.
Ich bin der Meinung, dass diese gesellschaftlichen Veränderungen natürlich auf Kritik derer stoßen, die die Veränderungen zur Kenntnis zu nehmen haben.
Aber das kann ja kein Hinderungsgrund sein.
Das gilt weder auf der politischen noch auf der wirtschaftlichen Ebene.
Und eine Forderung der Gewerkschaften, die von vornherein auf die Zustimmung der
Unternehmer stoßt, wäre eigentlich keine sehr gute Forderung für die Arbeitnehmer dieses Landes.
Soweit das Forderungspaket Tallingers zur inner- und überbetrieblichen Mitbestimmung.
Im sozialen Wirtschaftsbereich nehmen die Privatangestellten einen der vielen ungezählten Anläufe zur Chancengleichheit für die Frau im Betrieb und ganz generell zum Abbau der Diskriminierung der Frau, wobei sich allerdings die Frage stellt, ob es hierzu mehr als zu einem reinen Lippenbekenntnis reichen wird.
Auf sozialpolitischem Gebiet nennt Dallinger folgende Probleme.
Wir haben auch sozialpolitische Forderungen, etwa die Schaffung eines sechswöchigen Urlaubsanspruchs nach 25 Dienstjahren oder die Verbesserung der Abfertigungsbestimmungen, dass Mann und Frau den gleichen Anspruch haben und dass insbesondere nach Ausschalten aus dem Betrieb die Abfertigung im vollen Ausmaß gebührt, weil sie einen erworbenen Entgeltsanspruch darstellt.
Keine Aussage wird der Gewerkschaftstag zur Frage der Arbeitszeitverkürzung machen.
Hier möchte Alfred Stalinger erst den gesamtösterreichischen ÖGB-Kongress im nächsten Jahr abwarten.
In einem Punkt kann Finanzminister Hannes Andrus auf die Unterstützung des Vorsitzenden der Lohnsteuerreformkommission im ÖGB, Stalinger, hoffen.
Nämlich in der Frage der steuerlichen Schlechterstellung von Überstunden.
Hier vertritt Dallinger ebenso wie andere ÖGB-Spitzenfunktionäre die Auffassung, dass dieses Problem differenziert zu sehen sei und es Arbeitsplätze gebe, bei denen man ohne Überstunden nicht auskommen werde.
Bei einer Vielzahl von anderen Arbeitsplätzen aber sei durchaus nicht einzusehen, warum die Leistung einiger weniger mit sehr vielen Überstunden nicht auf mehrere zusätzliche und dann ohne Überstunden aufgeteilt werden könne.
Ein Allheilmittel für die zu erwartenden Arbeitsmarktprobleme ist aber jedenfalls nach Ansicht der Privatangestellten die steuerliche Schlechterstellung von Überstunden auch nicht.
Und die Frage ist, ob sie überhaupt kommt.
Über Forderungen der Gewerkschaft der Privatangestellten informierte Johannes Fischer und wir setzen fort im Mittagsjournal mit der Inlandspresseschau.
Themen heute Nationalfeiertag und die bevorstehende Atom-Volksabstimmung zusammengestellt hat die Presseschau Hans Langsteiner.
In den Salzburger Nachrichten knüpft ein Kurzkommentar an die gestrige Rede von Bundespräsident Kirchschläger zum Nationalfeiertag an.
Die Erklärung von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, er glaube nicht, dass die Österreicher einander seit dem letzten Nationalfeiertag näher gekommen seien, muss den Österreicher aufhorchen lassen.
Der Bundespräsident hat entschieden recht und wir haben allen Anlass, darüber zu erschrecken.
Dieses Jahr hat in Wort und Tat gezeigt, wie rasch Ordnung und Friede an den Rand von Unordnung und Unfrieden geraten können.
Wie die Salzburger Nachrichten geht auch das Salzburger Volksblatt auf die gestrige Rede Kirchschlägers ein.
In einem Leitartikel äußert sich Karl-Georg Relek skeptisch über positive Auswirkungen dieser Rede.
Verlässt einer das Gebiet des reinen Hoffens, so wird ihm allerdings wenig Anlass gegeben, eine innenpolitische Entwicklung zu erwarten, die auch nur in Ansätzen von dem Wunsch getragen ist, dem Wohl der Bürger den Weg zu bereiten.
Was die meisten von uns als Zuschauer im Wahlkampf zum Referendum am 5.
November vorgeführt bekommen, ist so ziemlich das Letzte.
Die Atomvolksabstimmung am 5.
November, mit der dieses Zitat aus dem Salzburger Volksblatt schloss, findet auch heute das Interesse vieler Kommentatoren.
In der sozialistischen Arbeiterzeitung setzt sich Manfred Scheich mit dem Vorwurf der ÖVP auseinander, die Regierung wolle durch diese Abstimmung eine
Verantwortung loswerden."
Diese Argumentation gehört zu jenem Arsenal an Verzerrungen, mit denen die Opposition und die ihr nahestehenden Blätter nun schon seit langem den mehr oder weniger versteckten Kampf gegen die Inbetriebnahme von Zwentendorf führen.
Aber auch das ist falsch.
Es geht ihnen ja gar nicht um die Kernkraft, sondern darum, den Sozialisten eine Niederlage zu bereiten.
Mit der Haltung der Regierungspartei zur Atomvolksabstimmung, genauer gesagt mit der Ja-Empfehlung des SPÖ-Vorstandes befasst sich Ute Sassadek in den Vorarlberger Nachrichten.
Sie stellt Zusammenhänge zwischen dieser Ja-Empfehlung und Umfrageergebnissen zur Volksabstimmung her und meint dann wörtlich
Wir haben keine Einheitspartei wie in den kommunistischen Staaten und deshalb ist dieser gefährliche Ansatz in der SPÖ nicht so gefährlich wie dort, wo jeder Bürger gezwungen ist, den Parteibefehlen zu gehorchen.
Aber lustig ist es auch nicht, dass eine derartige Vorgangsweise in Österreich überhaupt möglich war.
In der Tiroler Tageszeitung vertritt Josef Nowak die Ansicht, Bundeskanzler Kreisky habe die Volksabstimmung zu einer parteipolitischen Entscheidung erster Ordnung umfunktioniert.
Dahinter kann nur die Überlegung stehen, dass die SPÖ, deren Basis offenbar schwer verunsichert ist, dringend ein Erfolgserlebnis braucht.
Ein Erfolg der SPÖ muss her, egal unter welchen Umständen.
Noch weiter als Josef Nowak in der Tiroler Tageszeitung geht Peter Klar im neuen Volksblatt der ÖVP.
Nur eine einzige Möglichkeit bietet sich noch, die Atomvolksabstimmung nicht zu einer Bestätigung oder Ablehnung Kreiskis werden zu lassen, nämlich der Rücktritt des Bundeskanzlers noch vor dem 5.
November.
Wenn Bruno Kreisky nicht mehr zur Debatte steht, dann kann seine Person auch nicht mehr Kriterium der Entscheidung sein.
Freilich erforderte diese Lösung ein hohes, siedliches Verantwortungsbewusstsein des Bundeskanzlers.
Die Entscheidung sollte ihm trotzdem nicht schwerfallen.
Historische Größe wiegt weit schwerer als das kurzweilige Festhalten an der Macht, heißt es im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Und in der Neuen Freien Zeitung der FPÖ schließlich zeichnet Kurt Pieringer folgendes Gesamtbild.
Nicht die Sorge um Sicherheit, Leben und Gesundheit beschäftigt die Parteistrategen, sondern die Angst um ihre Position, um ihre politische Machtstellung.
Und das ist unter den Misstönen zur Volksabstimmung am 5.
November ein besonders alarmierender.
Verantwortlich für unsere heutige Inlandspresse-Schau ist Hans Langsteiner.
Am kommenden Dienstag, also am 31.
Oktober, ist Weltspartag.
Zum 54.
Mal seit der Gründung durch den Mailänder Sparkassenleiter Filippo Ravizza feiern die Banken und Sparkassen diesen Tag.
Das ursprüngliche Motto für den Weltspartag lautete, spare mit deinem Geld, mit deiner Zeit, mit deinen Sachen und mit deiner Kraft.
Ein gar nicht so ungefährliches Motto, wenn man es exzessiv auslegt, aber das nur ein Nebengedanken.
Der österreichische Sparkassenverband hat für heuer die Parole ausgegeben, sparen nützt ihnen, dient allen.
Von Jahr zu Jahr gehen die Geldinstitute dabei mehr von der früher geübten Praxis des Verteilens mehr oder weniger sinnvoller Geschenke über zur Förderung von Aktivitäten für die Allgemeinheit und hier wieder speziell für die Jugend.
Hören Sie dazu mehr von Helmut Gletsander.
Rund 2,8 Millionen Österreicher haben am Weltspartag des vergangenen Jahres eine Bank oder eine Sparkasse besucht.
Insgesamt wurden dabei 11 Milliarden Schilling auf Sparbücher eingezahlt.
Für heuer erwarten die Bank und Sparkassenmanager einen neuerlichen Anstieg sowohl bei den Besucherzahlen als auch bei den anlässlich des Weltspartags eingezahlten Summen.
Begründet wird diese Hoffnung mit zwei Tatsachen.
Einerseits hat eine Untersuchung des Sparkassenverbandes ergeben, dass die Weltspartagsidee von einem Viertel der Bevölkerung als sehr gut und von weiteren 60% als gut bezeichnet wird.
Nur 14% der Österreicher halten nichts vom Weltspartag.
Andererseits hat sich seit dem Weltspartag im Vorjahr die Situation der Geldpolitik in Österreich grundlegend geändert.
Zu Ende des Oktobers 1977 kam es aufgrund der Ankündigung der 30-prozentigen Luxusmehrwertsteuer zu einem beispiellosen Kaufboom bei verschiedenen Gütern des gehobenen Bedarfs.
Damals floss sehr viel Geld statt auf das Sparbuch in den Konsum.
Heuer ist genau das Gegenteil zu erwarten, was auch die Statistik des Sparanlagenzuwachses zeigt.
Die Masseneinkommen steigen heuer um etwa 6%, während der private Konsum nur um etwa 2,5% zunimmt.
Die Differenz kommt den Sparguthaben zugute, die wahrscheinlich noch heuer den 400 Milliarden Schilling-Stand überschreiten werden.
Soweit zum wirtschaftspolitischen Umfeld des heurigen Weltspartags.
Welche Aktivitäten planen nun die einzelnen Institute für diesen Tag?
Je nach Standpunkt der einzelnen Bank oder Sparkasse ist der Bogen weit gespannt.
Manche Sparkassen, wie zum Beispiel die erste in Wien, haben Geschenke nur mehr für die Kinder unter 6 Jahren reserviert.
Die übrigen für diesen Tag vorgesehenen Werbemittel werden für Aktivitäten zum Wohl der Allgemeinheit eingesetzt.
Bei der Zentralsparkasse wurde der Weltspartag zum Österreichtag proklamiert.
Ausstellungen, Bücher und Wettbewerbe, die auf die hohe Qualität österreichischer Produkte hinweisen, werden unterstützt und als Geschenk gibt es für die Weltspartagsbesucher ein Schneidbrett mit Messer, ein Rezeptbuch und eine neue österreichische Wurst.
Damit soll auf österreichische Lebensmittel hingewiesen werden, denn unser Land importiert jährlich Lebensmittel um 16 Milliarden Schilling.
Besondere Aufmerksamkeit genießt auch heuer wieder die Altersgruppe der Jugendlichen am Weltspartag.
Einerseits durch die Jugendsparwoche und die Jugendspartage, wo schon vor dem Weltspartag Einzahlungen gesammelt werden, andererseits werden Popfestivals und zirkusähnliche Veranstaltungen speziell für die Jugendlichen durchgeführt.
Die Weltspartaksaktivitäten der anderen Geldinstitute in Österreich lassen sich irgendwo in diesem Bereich zwischen den Aktionen der 1. und der Z einordnen.
Es werden also wieder Kugelschreiber, Lineale, Bundstifte, Kerzenständer, Geduldsspiele, Plastikkämme und hunderte andere Artikel verschenkt.
Zum Teil in Absprache mit den anderen Sparkassen und Bankfilialen am Platz, zum Teil auch in Konkurrenz zu diesen.
Insgesamt werden heuer nach Schätzungen vom Bankverklauten um etwa 20 Millionen Schilling Geschenkartikel verteilt werden.
Nach der Untersuchung des Sparkassenverbandes sehen ein Viertel der Weltspartagseinzahler das Geschenk als wesentlichsten Grund, um am Weltspartag das Geldinstitut aufzusuchen.
In absoluter Höhe erscheinen diese 20 Millionen Schilling Werbeausgaben als sehr viel.
Nimmt man jedoch als Vergleich dazu die rund 15 Milliarden Schilling Zinsengutschriften für Spareinlagen am Ende eines Jahres, so macht die Werbung für den Weltspartag nur knapp mehr als ein Promille davon aus.
So viele also zum Weltspartag, wenn sie was zum Sparen haben, dann tun sie es also nicht in den Sparstrumpf, sondern tragen es auf die Sparkasse, wie gesagt, wenn sie was zum Sparen haben.
Die weitere Talfahrt des Dollars gestern an den internationalen Devisenbörsen schlägt heute auch auf Österreich durch.
Am Vormittag, also noch vor Börsenschluss, war der Dollar in Wien 12,91 Schilling wert.
Eine Erholung, zumindest im Lauf des heutigen Tages, wird eigentlich nicht erwartet.
Die Auswirkungen der Dollarschwäche auf die österreichische Wirtschaft ist allerdings nur unmittelbar, da der Anteil der Vereinigten Staaten am österreichischen Außenhandel relativ gering ist und außerdem unsere Exporteure konnten sich auf dem amerikanischen Markteuer trotz der Verteuerung österreichischer Waren eben als Folge des Dollarkursverfalls recht gut behaupten.
Eng verbunden ist allerdings die amerikanische Währung mit den Energiepreisen, da die Importabhängigkeit Österreichs sowohl bei Erdöl als auch bei Erdgas tendenziell steigt.
So könnten sich hier sehr wohl im nächsten Jahr Auswirkungen geben.
Die näheren Zusammenhänge erläutert Herbert Hutter.
Seit es das internationale Ölgeschäft gibt, ist der Dollar die Verrechnungsbasis für Rohöl.
Werden nun die Öl produzierenden Länder in amerikanischer Währung für ihr Rohöl bezahlt, so erleiden sie parallel zum Kursverfall des Dollar entsprechende Einnahmenverluste.
Seit zwei Jahren ist es etwa ein Viertel.
Seither ist es ständige Aufgabe der Wirtschaftskommission, der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, diese Einnahmenverluste irgendwie auszugleichen.
Ein Verrechnungssystem zu finden, in dem nicht nur der Dollar, sondern auch andere Währungen wichtiger Ölkunden berücksichtigt werden, ist bislang nicht gelungen.
Denn von keiner Währung ist rein mengenmäßig so viel vorhanden, dass damit Geschäfte im Ausmaß internationaler Öltransaktionen überhaupt finanziert werden können.
Während aber die Wirtschaftskommission der OPEC das eine um das andere Währungsmodell entworfen hat, um es wenig später wiederum in den Schubladen verschwinden zu lassen, ist der Dollarkurs und damit die Basis für die Öleinkünfte weiter zurückgegangen.
Einziges Gegenmittel, die Preise für das Rohöl abermals zu erhöhen.
Die Anzeichen mehren sich, dass Saudi-Arabien auf der kommenden Konferenz der OBEC-Erdölministerin Abu Dhabi im Dezember weder in der Lage noch willens sind, eine weitere Erhöhung des Rohölpreises völlig zu verhindern wie bisher.
Der saudi-arabische Erdölminister Jamani hat sich gestern mit dem venezolanischen Staatspräsidenten Perez in einem eineinhalbstündigen Gespräch über die künftige Preispolitik offenbar geeinigt.
Da nun Peres stets als Befürworter kräftiger Ölpreiserhöhungen galt, dürfte dieses Gespräch eine Erhöhung der Rohölpreise ab 1979 signalisieren.
Reisediplomatie auch auf Seiten des OPEC-Hauptquartiers.
Generalsekretär Ali Jaida bereist alle 13 OPEC-Mitgliedsländer, um die Preispolitik abzustimmen.
Er spricht von einer bevorstehenden, aber keiner starken Ölpreiserhöhung.
Die Schätzungen von Ölfachleuten in London bewegen sich zwischen einer Preissteigerung von 3 bis 10 Prozent.
Nun zu Österreich.
Die volle Auswirkung der Rohölpreiserhöhung von 1974 und die Flaute von 1975 fand in der Benzinpreiserhöhung vom 17.
März 1976 ihren Ausdruck.
Am Verkauf der Produkte, die aus einer Tonne Rohöl gewonnen werden, nascht seither der österreichische Finanzminister mit rund 40% mit und der Finanzminister des jeweiligen OPEC-Landes mit etwa 35%.
Den Rest erhalten die Ölgesellschaften.
Die Ölgesellschaften rechneten damals, also 1976, mit einem Dollarkurs von knapp 18 Schilling.
Von Jänner bis Juli dieses Jahres wurde ein Durchschnittskurs von 15 Schilling errechnet.
Die knapp 3 Schilling Kursdifferenz erspart der gesamten Mineralölindustrie in Österreich, so die Ansicht der Arbeiterkammer, pro Jahr knapp zweieinhalb Milliarden Schilling.
Dagegen die Mineralölindustrie.
Immerhin seien auch erhöhte Kosten zu tragen gewesen, dies ohne einen neuen Preisantrag.
schrittweise kleine Rohölpreiserhöhungen, das Finanzieren von Pflichtvorratslagern, das zweite Abgabenänderungsgesetz und der Straßenverkehrsbeitrag, der die Mineralölfirmen wegen der umfangreichen Tankwagenflotten empfindlich trifft.
Nichtsdestoweniger hat die Bundesregierung den Mineralölfirmen in Österreich den Kursgewinn doch abzwacken können.
Aber nicht zugunsten der Konsumenten, sondern zugunsten des Finanzministers.
Laut Übereinkommen vom 13.
Oktober wird die Mineralödelsteuer ab 1.
Jänner nächsten Jahres um 25 Groschen je Liter erhöht.
Offizielle Begründung, aus energiepolitischen Gründen sei eine Verbilligung von Treibstoff nicht wünschenswert.
Voraussetzung für das Inkrafttreten dieser neuerlichen Erhöhung der Mineralödelsteuer vorerst ohne Preiserhöhung für die Mineralödelprodukte.
Der Dollarkurs darf sich von der derzeitigen 13 Schilling-Marke nicht wesentlich nach oben bewegen und die OPEC-Länder dürfen den Rohölpreis nicht erheblich erhöhen.
Unter diesen beiden Voraussetzungen also würden die Mineralölfirmen Gewinne aus den Währungsschwankungen an den Finanzminister abliefern.
Das war ein Beitrag von Herbert Huter, 12 Uhr und 30 Minuten ist es jetzt halb eins.
Morgen jährt sich zum 60.
Mal der Gründungstag der Tschechoslowakischen Republik.
Aus diesem Anlass haben Emigranten der verschiedenen politischen Richtungen in Wien eine Pressekonferenz gegeben, bei der sie ein neues Dokument der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 vorstellten.
Nähere Einzelheiten berichtet jetzt Barbara Kudenhofe-Kalergi aus dem Presseclub Concordia.
Politische Gegner von früher haben heute in Wien am Vorabend des 60.
Jahrestags der Gründung der Tschechoslowakischen Republik von Thomas Massaryk ein gemeinsames Bekenntnis für Demokratie und Menschenrechte abgelegt.
Stellvertretend auch für ihre Landsleute daheim, die ein neues Dokument der Charta 77 dazu beigesteuert haben.
Die Reformkommunisten Zdenek Mlinasz und Jerzy Pelikan saßen dabei einträchtig neben dem Sozialdemokraten Przemysl Jani, der heute in Wien lebt, und dem christlichen Demokraten Pavel Tigrid, ein Emigrant des Jahres 1948.
Tigrid leitet heute eine angesehene Emigrantenzeitung in Paris.
Seit Jahre 48 ist dies, ist dies das erste Mal,
dass es zu einer solchen gemeinsamen Aktion von Emigranten aller politischen Strömungen kommt.
Sie wollen nämlich gemeinsam die Öffentlichkeit neuerdings auf das schwere Schicksal
des tschechoslowakischen Staates aufmerksam machen.
Dazu Zdenek Mlinasz, bis 1968 Sekretär der Kommunistischen Partei in Prag.
Es ist nicht so und es sieht nicht so aus, dass wir alle heute in allen Fragen und in allen Problemen ganz einig sind.
Aber wir halten ganz viel normal.
dass es Unterschiede gibt.
Aber es ist auch normal, diese Unterschiede auf demokratische Weise in einer Diskussion, in einer Zusammenarbeit zu lesen.
Und das ist meiner Meinung nach auch das Wichtigste, was heute in der Slowakei die wichtigste Kraft darstellt.
Mlinaž zitierte dazu aus dem neuesten Dokument der Charta 77.
In der Zukunft sollten wir das eine grundlegende gemeinsame Ziel haben,
die Rechte aller zu verteidigen, insbesondere dann die Rechte derer,
denen sie vorenthalten werden, ohne Rücksicht auf politische Haltungen, auf die Position in der Hierarchie der Macht oder der Machtlosigkeit, ohne Rücksicht auf den unterschiedlichen Inhalt der Vergangenheit.
Jerzy Pelikan, schließlich vor dem Prager Frühling Fernsehdirektor in Prag, wies auf die wachsende Internationalisierung der Menschenrechtsbewegung in Osteuropa hin oder, wie er sagte, besser in Mitteleuropa.
Ich glaube, eine wirkliche Autonomie und eine wirkliche Unabhängigkeit, ein wirkliches demokratisches Leben wird es nicht in der Schleswig-Holstein-Republik geben, ohne gleichzeitig, dass dieser demokratische Prozess auch in anderen Ländern von Mitteleuropa sich entwickelt.
Ich denke vor allem an Polen, an Ungarn, an die DDR.
Und ich glaube, ich möchte hier noch betonen, dass in diesem Zusammenhang, wie wichtig ist die Zusammenarbeit der tschechoslowakischen Bewegung der Menschenrechte, Charta 67, mit dem polnischen Komitee für die soziale Selbstverteidigung, KOR.
Wie Sie wissen, gab es schon drei oder zwei Zusammentreffen.
Der dritte wurde von der gemeinsamen Aktion der polnischen und tschechoslowakischen Polizei verhindert.
Und dabei wurde der Sprecher, einer der drei Sprecher von der Charta 77, Dr. Jaroslav Szabata, verhaftet und geschlagen von der Polizei und findet sich heute in der Haft in dem Gefängnis von Hradec Králové.
Die Verhaftung von Schabata ist aber laut Pelikan auch ein Zeichen dafür, dass auch die Regierungen die Internationalisierung der Bewegung zu fürchten beginnen und deshalb die Repression verstärkt haben.
Umso wichtiger sei deshalb die Solidarität mit allen verhafteten Bürgerrechtskämpfern in Osteuropa, von Schabata und Lederer in der Czechoslowakei bis zu Rudolf Barrow in der DDR und den Dissidenten in der Sowjetunion.
60 Jahre Tschechoslowakische Republik von einer Pressekonferenz tschechoslowakischer Emigranten, berichtete Barbara Gudenhofe-Kalergie.
Wieder im Aufwind der Wählergunst scheint derzeit die britische Labour-Party zu segeln.
Nach einer vom Daily Telegraph veröffentlichten Meinungsumfrage haben die britischen Sozialdemokraten ihren Beliebtheitsgrad seit September um mehr als 12% steigern können.
Damit liegt die Labour-Party wieder mit 5,5% an errechneten möglichen Wählerstimmen vor den Konservativen, die noch im letzten Monat als Premierminister Kelloggen überraschend die Parlamentsneuwahlen verschob, einen Vorsprung von 7% besaßen.
Wesentlich zu diesem Meinungsumfrageergebnis dürfte die vom Premierminister am letzten Labour-Parteitag vehement vorgetragene Forderung nach einer antiinflationären Lohn- und Preispolitik beigetragen haben.
Denn ein Großteil der Befragten nannte die Forderungen der Gewerkschaft, die sich ja in dieser Frage wieder gegen Kellegern gestellt haben, als unvernünftig und als nicht praktikabel.
Das heißt, jenes Problem, von dem man eigentlich meint, es würde zu einer Zerreißprobe zwischen Regierung und Gewerkschaften werden und damit die Regierung Keller gern weiter belasten, gerade dieses Problem scheint nun im Gegenteil den Premierminister in der Wählergunst wieder hinaufgetragen zu haben.
Nicht zuletzt ein Beweis dafür ist das Abschneiden der Labour-Party bei Nachwahlen in zwei britischen Wahlkreisen.
Heinz Beran berichtet.
Die Labour-Party hat heute Nacht zwei Nachwahlen gewonnen.
in einer alten Labour-Festung Pontefract and Castleford in West Yorkshire, Bergwerk- und Industriegebiet.
Allerdings mit einer halbierten Mehrheit.
Diese ging von 23.000 bei den letzten allgemeinen Wahlen im Jahr 1974 diesmal auf 11.500 Stimmen zurück.
Ein deutliches Zeichen der allgemeinen Apathie, besonders in den Reihen der Labour-Party.
Die Konservativen sind daher über diesen Sieg der Labour-Party in Yorkshire nicht deprimiert, weil der halbierte Vorsprung in einem solchen, immer der Labour-Party gehörenden Wahlkreis, tatsächlich einen Ruck zu den Konservativen von beinahe 8% bedeutet.
Wichtig für beide großen Parteien, hier in Yorkshire hat der liberale Kandidat seine Kaution verloren, das heißt, er hat weniger als ein Achtel aller Stimmen erhalten.
Interessanter, ja erstaunlicher, ist der Sieg des Labour-Kandidaten in Berwick-East Lodien, einem südschottischen Wahlkreis im lieblichen Hügelland an der englischen Grenze.
Denn hier hat nicht nur der Liberale seine Kaution, sondern auch die schottische Nationalistin die ihrige verloren.
dass aber der neue junge Kandidat der Labour-Party, der dem populären Universitätsprofessor McIntosh folgte, dass dieser eher schüchterne schottische Farmer die Mehrheit für seine Partei noch erhöhen konnte.
Sie war von 2.470 Stimmen bei den letzten allgemeinen Wahlen gestern auf 3.100 gestiegen, diese Mehrheit.
Das ist in einem Wahlkreis, der als marginal gilt, das heißt an der Grenze zwischen den Parteien stehend,
Das ist eine besondere Leistung, denn die Konservativen hätten hier nur einen Ruck von 2,9 Prozent gebraucht, um sich den Sieg zu sichern.
Es sieht so aus, als ob die Schottland-Politik-Präminister Callaghans ihre Früchte trägt.
Er ist ja immer für die Schaffung einer schottischen Volksversammlung eingetreten und wenn die Lever-Regierung auch immer nur noch um sieben Stimmen weniger als alle anderen im Unterhaus hat,
So dürfte sich die Hoffnung der Landesregierung bewahrheiten, dass die schottischen und walisischen Nationalisten, 14 Mann, die Lücke ausfüllen würden, die durch das Ende des Pakts mit den Liberalen entstanden ist, wenn es nämlich in zwei Wochen zur Abstimmung über die Thronrede, will sagen, die Regierungserklärung kommt.
Denn die schottischen Nationalisten
müssen sich nach dem schlechten Abschneiden bei Nachwahlen sagen, dass sie von einer Lever-Regierung wenigstens die Assembly, die Volksversammlung in Edinburgh bekämen.
Im Allgemeinen also eine gute Nacht für die Lever-Regierung, die gestern überdies aus einem Gallup-Poll im Daily Telegraph erfuhr, dass sie zurzeit bei den Meinungsbefragten einen Vorsprung von 5,5% gegenüber den Konservativen besitzt.
Sie hörten Heinz Beran aus London.
Am kommenden Dienstag wird das spanische Parlament über die neue Verfassung des Landes abstimmen.
Über eine Verfassung, die eine Abkehr von der Franco-Ära bringt und die Spanien endgültig in den Westeuropäischen Demokratischen Staatenverbund einfügen wird.
Aber schon jetzt gibt es Stimmen, die auch mit dieser Verfassung nicht zufrieden sind.
Da sind nicht nur die Rechtskonservativen, denen vieles zu fortschrittlich ist.
Auf der anderen Seite formieren sich nun auch die Feministinnen, die meinen, dass sich letztlich mit dieser neuen Verfassung an der Situation der Frauen in Spanien kaum etwas ändern wird.
Denn kleine Imagekorrekturen, wie etwa die Zulassung der Anti-Baby-Pille, vor ein paar Wochen übrigens erst verfügt, solche Imagekorrekturen allein sind natürlich zu wenig, um Frauen in einem Land, in dem traditionsgemäß das Patriarchat das Sagen hat, die Emanzipation im politischen und auch im persönlichen Sinn zu erleichtern.
Die Frauen steigen also nun auf die Barrikaden, die spanischen Frauenbewegungen fordern gleiche Rechte für Mann und Frau im öffentlichen und auch im privaten Leben.
Robert Gerhardt.
Die Männerherrschaft wird verewigt.
Die neue Verfassung ist die reaktionärste der Welt.
So jedenfalls meinen es die spanischen Feministenverbände.
Die Senoras und Senoritas wollen auf die Barrikaden gehen.
Sie sehen sich und ihren Kampf um die Gleichheit der Frau in keiner Weise berücksichtigt.
Im spanischen Parlament wird in wenigen Tagen die neue Verfassung verabschiedet.
Noch im Verlauf dieses Jahres soll sie dann durch ein Referendum von der 36-Millionen-Nation gebilligt werden.
Und es besteht kein Zweifel, dass die überwältigende Mehrheit der spanischen Bevölkerung nach fast 40 Jahren Diktatur mit Ja stimmen wird für die neue Verfassung der Demokratie.
Doch die erst seit kurzem von der Regierung in Madrid legalisierten Feministen-Vereinigungen erheben Protest.
Für die revolutionäre Frauenorganisation, für die kommunistische Bewegung der Frauen oder für die Gruppe Freie Frau und die vielen jetzt
In allen spanischen Provinzen entstehenden Feministenverbände bleibt die neue Verfassung eine Verfassung der Machisten.
Eine solche, nach der weiterhin nur die Männer das Sagen haben.
In einem langen Kommuniqué klagen die engagierten Frauen die Verfassungsväter heftig an.
Nicht ein einziges Mal, so heißt es, sei überhaupt das Wort Frau in dem neuen Grundgesetz zu lesen.
Dabei beträgt in Spanien die weibliche Bevölkerung 19 Millionen.
Diese Konstitution ist männerorientiert, königstreu, kapitalistisch und katholisch, sagen die Feministinnen, von denen es inzwischen etwa 30 Vereinigungen in Spanien gibt.
Über die Mitgliederzahl liegen keine Statistiken vor.
Doch die Verbände betonen, dass ihre Bewegung immer mehr Zulauf findet.
Besonders jetzt, da auch das Wort Scheidung nicht in der Verfassung auftaucht, wenngleich die Mehrheit der Spanier dafür ist.
Immerhin leben etwa eine Million getrennt von ihrer Familie und hoffen darauf, dass ihre Lage in der nun begonnenen Demokratie für beide Teile zufriedenstellend von den Gerichten geklärt werden kann.
Bisher gelang es nur den reichen Bürgern, sich von der Ehe frei zu kaufen, die nach katholischen Kirchenrecht untrennbar ist.
Die Verfassung ist nach Meinung der Frauenverbände außerdem in Familienfragen rein patriarchalisch geblieben.
Der Vater hat weiterhin die alleinige Verfügung über die Familie.
Die Frauen erhalten ebenso wenig das Recht auf ihren eigenen Körper.
Schwangerschaftsunterbrechungen bleiben verboten.
In Spanien wird sich mit der neuen Verfassung die Gleichheit der Geschlechter vor dem Gesetz garantiert wenig ändern.
Das jedenfalls meinen die engagierten Feministinnen, die sich auch weiterhin finanziell unter Druck fühlen.
Der Mann bleibt ökonomisch überlegen.
Es muss zu einem Klassenkampf zwischen Männern und Frauen kommen, meint beispielsweise die sozialistische Abgeordnete Carlotta Bustello, und sie hofft, dass sich bald alle Spanierinnen der Lage bewusst werden.
Auf die Barrikaden, so lautet jetzt ihr Schlachtruf.
Das war ein Beitrag von Robert Gerhardt.
Im November des Vorjahres hat in Indien ein Wirbelsturm verbunden mit einer Springflut mehrere Provinzen Südindiens verwüstet.
Nahezu das gesamte Kulturland, Reisfelder, Zuckerrohr- und Bananenplantagen wurden zerstört.
Man war noch damit beschäftigt, die schlimmsten Folgen zu beseitigen, als heuer, Anfang September, die Flüsse Ganges und Jamuna neun Provinzen in Nord- und Zentralindien überfluteten.
Katastrophen, von deren Ausmaß man sich als Mitteleuropäer kaum eine Vorstellung machen kann.
Wie schon bei der Katastrophe des Vorjahres versucht die österreichische Caritas nun auch diesmal zu helfen, wo Hilfe am nötigsten gebraucht wird.
Heute gab es aus diesem Anlass eine Pressekonferenz.
Gast war der Leiter der indischen Caritas.
Es berichtet Wolfgang Steinwendner.
Indische Politiker sprechen im Zusammenhang mit der jüngsten Überschwemmungskatastrophe in der Ganges-Tiefebene von der schlimmsten Flut in der Geschichte des Landes.
Mehr als 12 Millionen Hektar Land überschwemmt, mehr als 60.000 Städte und Dörfer betroffen, 38 Millionen Menschen zum Teil um ihr gesamtes Vermögen gebracht, über 1.000 Menschen ertrunken.
Die Überschwemmungen haben weniger Todesopfer gefordert als der Zyklon im November des Vorjahres.
Die Verwüstungen und Schäden sind aber größer, weil die Katastrophe zur Erntezeit hereinbrach.
Die österreichische Caritas hat das zum Anlass genommen, um auch in diesem Fall zur Hilfe aufzurufen.
Pater Donko, Generalsekretär der österreichischen Caritaszentrale.
Bis dato wurde für diese zwei Kategorien von Opfern das eine ein Zyklon, das zweite die Überschwemmung.
die Summe von 969.555 abgeliefert an verschiedene Caritas Conti, an zwei verschiedene.
Das eine war ein Aufruf in einer Zeitschrift, das andere war ein Aufruf durch eine Tageszeitung.
Wir haben erstaunlich wenig Widerhalt gehabt, wenngleich die Katastrophe enorme Maße hat.
Und wir haben daher diesen etwa 180 Spendern, die sich gerührt haben, jedem individuell gedankt und geschrieben.
Resultat war dann eine erneuerte Bereitschaft.
Eine Dame ist gekommen und hat das Sparbuch mit allen Ersparnissen übergeben für den Zweck.
Trotzdem ist es keine sehr gewaltige Summe, wenn man das etwa vergleicht mit den 15 Millionen, die wir in der Augustsammlung eingenommen haben für die Sahelzone.
Ein Personenkreis dort von 25 Millionen, davon etwa sieben betroffen von der Trockenheit.
Es scheint wohl so zu sein, dass gerade wegen der Größenordnung, wegen der Dimensionen die Menschen erschrecken vor der Aufgabe in Indien zu helfen.
Fachleute schätzen, dass in Indien mehr oder weniger regelmäßig 90 Millionen Hektar Land überflutet werden.
Erde und Mutterboden werden weggeschwemmt, das Schwemmgut wiederum setzt sich in den Flüssen ab, behindert den Ablauf und begünstigt künftige Hochwässer.
Die Caritas kann nur punktuell Hilfe leisten, muss sich auf Schwerpunkte konzentrieren.
So führt die Caritas Indien durch ihre diözesanen Stellen Wiederaufbauprogramme durch und konzentriert sich auf die Schwerpunkte Wiederherstellung von Unterkünften, Wiederaufbau der Landwirtschaft, Lieferung von Saatgut und Geräten zur Bodenbearbeitung, Förderung handwerklicher Berufe.
Der Leiter der indischen Caritas Kurial Sherry ist derzeit in Österreich, er wirbt um Verständnis für Hilfe für die Landsleute, die in Not sind.
Der Leiter der indischen Caritas meint, die Arbeit in Nordindien müsse auch nach dieser jüngsten Katastrophe weitergehen, es sei mehr Hilfe nötig von allen Seiten und er sei hier, um an die Großzügigkeit der Österreicher zu appellieren und damit auch von dieser Seite jenen Armen in Indien zu helfen, die alles verloren haben.
In vielen Fällen ist ein einziges Tier die Existenzgrundlage einer ganzen indischen Familie.
Wenn man weiß, dass ein paar Büffel und ein Karren umgerechnet ungefähr 2000 Schilling kosten, dass für umgerechnet 10.000 Schilling ein zerstörtes Haus wieder errichtet werden kann, dann wird eigentlich klar, dass auch kleine Beträge mitunter sehr viel zu helfen vermögen.
Österreichische Hilfe also für Katastrophengebiete in Indien, das war ein Beitrag von Wolfgang Steinwendner.
Drei Minuten nach dreiviertel eins, jetzt Beiträge unserer Kulturredaktion.
In Linz beginnt heute das dritte internationale Kurzfilmfestival.
Neben der Viennale und den österreichischen Filmtagen, die vor allem Filmemacher des Inlands vorstellen, ein dritter cineastischer Schwerpunkt, der zusehends internationale Beachtung findet.
In drei Wettbewerbsveranstaltungen werden insgesamt 34 Filme gezeigt.
Ein Animationsfrühshoppen, eine Diskussion zum Thema Film als Kommunikationsmittel, eine internationale Präsentation aus dem Schaffen von Filmschulen und ein Sonderprogramm Dritte Welt runden die Veranstaltung ab.
Gezielt gehen die Veranstalter vom Linzer Sineart Club bei der Erstellung des Programms vor.
Aus dem Landestudio Oberösterreich berichtet Christine Schöpf.
Internationales Ansehen hat Linz für Cineasten auf dem Sektor Kurzfilm in den letzten zwei Jahren gewonnen.
Denn solange, heuer also zum dritten Mal, veranstaltet der private Cine Art Club sein Kurzfilm Festival.
Ein Festival, das im Gegensatz etwa zu Oberhausen ganz bewusst den Agitations- und Dokumentationsfilm ausschließt und sich ausschließlich auf den kreativen Film beschränkt.
Auf Animations- und Experimentalfilme sowie auf kurze Spielfilme mit Unterhaltungstendenz.
Gemeinsames Charakteristikum dieser Filme, wie Gerhard Reischek vom Linzer Cine Art Club erklärt,
drücken diese Kurzfilme, die wir haben als Animationsfilme, Experimentalfilme und kurze Spielfilme, sagen wir, entweder auch eine Aussage innerhalb von drei, vier, fünf Minuten, dabei unterhaltsamer Natur.
Das ist faktisch das Charakteristikum des Kurzfilms gegenüber, sagen wir jetzt, dem Spielfilm.
Folge der Kürze ist der wesentlich bewusstere Einsatz aller filmtechnischen Möglichkeiten, dominierend in der Teilnehmerliste heuer, wie bereits in den vergangenen Jahren, die Länder des Ostblocks.
Zurückzuführen ist diese Vorherrschaft auf die Förderung, die der Kurzfilm in diesen Staaten erfährt.
Der Ostblock produziert regelmäßig, auf staatlicher Basis, Kurzfilme jedes Jahr, sodass immer wieder neue Kurzfilme auf diesem Gebiet, wie Animationsfilme, Experimentalfilme und dergleichen, auch kurze Spielfilme sozusagen zur Verfügung stehen.
Das ist die staatliche Produktion, die einfach hier geregelt ist, wo Zeit und Geld keine Rolle spielen.
Im Westen ist die Situation praktisch auf den Einzelnen beschränkt, der selbst als eigener privater Produzent seine Filme macht.
Erstmals nehmen heuer am Kurzfilmfestival auch die Vereinigten Staaten teil.
Insgesamt elf der eingesandten Filme kamen in die Vorauswahl, neun davon werden im Endwettbewerb teilnehmen.
Gerade im Fall der USA zeigt sich aber die starke Konkurrenz großer Filmfirmen, die den Kurzfilm in ein Schattendasein abdrängen.
Denn während Spielfilme naturgemäß kommerziell orientiert sein müssen, bringen Kurzfilme kaum Einspielergebnisse, sind somit also immer auf Subventionen angewiesen oder es handelt sich überhaupt um Privatproduktionen.
Erstes Auswahlkriterium für die Filme, die an dem Linzer Wettbewerb teilnehmen,
die künstlerische Gestaltung und die Idee.
Bewertet wird von einer sechsköpfigen Jury, in der neben anderem der deutsche Ex-Jungfilmer Ulrich Schamoni, der Leiter der westdeutschen Kurzfilm-Tage Oberhausen Dr. Roof und der englische Regisseur und Produzent Donny Trafford vertreten sind.
Charakteristisch für das Linzer Festival ist auch die Kürze.
Es dauert nämlich nur fünf Tage, denn, so die Veranstalter, weder Publikum noch Jury sollen durch stundenlange Vorführungen überanstrengt werden.
Vom Dritten Internationalen Kurzfilmfestival in Linz berichtete Christine Schöpf.
Das Literatursymposium im Rahmen des Steirischen Herbsts hat Tradition und ist eine Rechtfertigung für die vielfältigen literarischen Initiativen, die aus der Steirischen Landeshauptstadt ausgingen und auch ausgehen.
In Kurzreferaten, Vorträgen und Statements und mit literarischen Texten werden heuer Autoren und Theoretiker zu der Fragestellung nehmen, wo und in welchem Sinn der Begriff Lust in der Literatur stattfindet.
Aus Graz berichtet Klaus Edlinger.
Das heute beginnende, für drei Tage anberaumte Literatursymposium steht unter dem Thema Literatur und Lustprinzip.
Etwa 20 Autoren und Wissenschaftler aus der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz, aus Frankreich, Italien und Österreich wollen nicht nur die erotische Bedeutung des Idioms Lust untersuchen.
Es geht vor allem um die Bereiche Sinnlichkeit und den lustbetonten Umgang mit Sprache.
Das Sprachspiel, das Aufbrechen logischer Welten.
Dazu gehört auch die Attacke gegen rationale Sprachsysteme, wie sie etwa Luzet Irigaray oder Vivian Forestier aus Frankreich im sogenannten verrückten Diskurs schon seit einiger Zeit praktizieren.
Die Dadaisten wären die bei uns bisher am besten bekannte Analogie, wobei auch der Surrealismus eine Rolle spielt.
Nach Graz werden, wie gesagt, 20 Autoren und Wissenschaftler kommen.
Dr. Gerhard Meltzer, Mitinitiator des diesjährigen Literatursymposiums, über die Erwartungen und über die Fragen, warum man auf dieses Thema kam.
Man kann nicht erwarten von einem Literatursymposium, an dem doch sehr unterschiedliche Temperamente teilnehmen werden, dass man zu endgültigen Ergebnissen kommt.
Ich erwarte mir ganz einfach jetzt auch im Sinn des Publikums, das hoffentlich wie jedes Jahr zahlreich erscheinen wird im Forum Stadtpark,
eine Diskussion der Themenstellung.
Die Themenstellung ist ja im Grunde nichts anderes als eine
Aspektevorgabe, die Vorgabe eines Aspekts, unter dem man sich mit Literatur auch beschäftigen kann.
Das Thema Lustprinzip haben wir gewählt, weil nicht nur im Bereich der Literatur, sondern, wie ich glaube, im gesamten gesellschaftspolitischen Bereich eine Hinentwicklung zu den Dimensionen dieses Themas stattfindet.
Also ich denke jetzt etwa an die Beschäftigung, an die
forciertere Beschäftigung jetzt mit dem Körper, mit Erscheinungen der Natur.
Es gibt also Widerstände gegen rationale Dimensionen des gesellschaftlichen Lebens, Bürokratismus und so weiter.
Die Vorträge werden sich mit diesem für die deutschsprachige Literatur eher unbekannten und unausgeprägten Prinzip der Lust theoretisch auseinandersetzen.
Die verschiedenen Aspekte wie die Lust als Thema in der Literatur oder mit den verschiedenen Dimensionen der Lust an der Literatur
werden ebenfalls behandelt werden.
Die Autoren werden Texte zum Thema präsentieren.
Welche Autoren kommen nach Graz, Dr. Melzer?
Es kommen aus Frankreich Luz Irigaray und Viviane Forestier sowie Hortense de Four, drei Autorinnen, die sich auch als Essayistinnen betätigt haben.
Aus Deutschland
Der Germanist Klaus Laman.
Aus Italien Marco Lombardo Radice, der mit seinem Buch Schweine mit Flügeln ziemlich in den Vordergrund getreten ist, auch im deutschsprachigen Raum.
Aus Österreich bekanntere Namen Gerhard Röhm, Helmut Eisentl, Gunther Falk, Wolfgang Bauer.
Aus der Schweiz Urs Widmer.
Und einige Theoretiker wie Klaus Lahmann oder Christian Enzensberger.
Das diesjährige Literatursymposium im steirischen Herbst wird also heute Abend in Graz beginnen und bis Sonntagabend dauern.
Das war ein Beitrag von Klaus Edlinger und wir schließen jetzt das Journal, vier Minuten vor 13 Uhr, mit Kurzmeldungen.
USA nahe Osten.
Nach einer verschärften Kontroverse um die Siedlungspolitik werden die ägyptisch-israelischen Friedensverhandlungen heute Nachmittag in Washington wieder aufgenommen.
Präsident Carter hat in einem Schreiben an den israelischen Ministerpräsidenten Begin seinen Prozess gegen Äußerungen israelischer Spitzenpolitiker zur Siedlungspolitik in Westjordanien zum Ausdruck gebracht.
Israels Außenminister Dayan hatte gesagt, Israel werde die bestehenden jüdischen Siedlungen im Westjordanland behalten und auch ausbauen, egal was die USA oder Ägypten dazu sagten.
Das verstoße nicht gegen die Vereinbarungen von Camp David.
BLO-Führer Arafat hat die Entschlossenheit der Palästinenser bekräftigt, alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um die Verträge von Camp David zum Scheitern zu bringen.
In einer Rede in Beirut sagte Arafat, der palästinensische Widerstand werde zu diesem Zweck notfalls die Politik der verbrannten Erde anwenden.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Tageszeitung Die Welt veröffentlicht in ihrer heutigen Ausgabe ein Interview mit Bundeskanzler Kreisky, in dem dieser Zweifel an einer Friedenslösung im Nahen Osten äußert, die allein auf dem ägyptischen Staatschef Sadat beruht.
Die Israelis, meint Kreisky, kämen an der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO nicht vorbei, weil diese von den Vereinten Nationen als Repräsentant des palästinensischen Volkes anerkannt sei und ihr niemand diese legitime Nation mehr nehmen werde.
Österreich.
Tschechoslowakische Emigranten aller politischen Richtungen haben heute am Vorabend des 60.
Jahrestages der Gründung der GSR in einer Pressekonferenz in Wien ein gemeinsames Bekenntnis zur Verwirklichung der Menschenrechte abgelegt.
Bei dieser ersten gemeinsamen Aktion wiesen der frühere Sekretär der kommunistischen Partei in Prag, Mlinasz, und der ehemalige Fernsehdirektor Pelikan auf die schlechte Situation der Menschenrechte in der GSR hin.
Die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter lagen in Österreich im September des heurigen Jahres nach dem vom Statistischen Zentralamt berechneten Tariflohnindex um 7,2 Prozent über dem Niveau von September 1977.
Die Mindestlöhne für Arbeiter sind in diesem Zeitraum um 7,1 Prozent gestiegen, jene für Angestellte um 6,4 Prozent.
Die Bezüge der öffentlich Bediensteten sind jetzt um 8,7 Prozent höher, jene der Verkehrsbediensteten um 8,9 Prozent.
Noch vor Jahresende, vermutlich im November, werden auf Beamtenebene weitere Verhandlungen mit Ungarn über die Erschließung und Nutzung eines großen Braunkohlenlagers auf ungarischem Gebiet nahe der gemeinsamen Grenze geführt werden.
Das Projekt sieht die Errichtung eines Kohlekraftwerkes auf österreichischem Gebiet vor, das den Rohstoff aus Ungarn erhalten soll.
Sowjetunion Die Leistung der Kernkraftwerke in der Sowjetunion soll bis zum Jahre 1990 verfünffacht werden.
Sie liegt dann bei rund 100.000 Megawatt.
Zugleich wendet die Sowjetunion große Aufmerksamkeit der Entwicklung von schnellen Brüdern zu, um die Wirksamkeit des Einsatzes von Kernenergie zu verstärken.
Italien.
Die Innenminister der Bundesrepublik Deutschland und Italiens führen heute in Rom Gespräche über die Bekämpfung des internationalen Terrorismus.
Der deutsche Innenminister Baum sagte, es gebe keinerlei Beweise dafür, dass die Terroristenbewegungen in der Bundesrepublik Deutschland und in Italien im Fall Moro oder bei anderen Gelegenheiten zusammengearbeitet hätten.
Österreich.
Der ÖAMTC gibt heute eine Reihe von Vorschriften bekannt, die in verschiedenen Nachbarstaaten noch im Herbst in Kraft treten werden.
In der Tschechoslowakei sind Spike-Reifen im kommenden Winter zum ersten Mal grundsätzlich verboten.
In Jugoslawien müssen Fahrzeuglenker ab 15.
November im Auto Ketten mitführen.
In der Bundesrepublik Deutschland sind Spikes auch heuer verboten.
Österreichische PKWs dürfen jedoch Straßen im Zollgrenzgebiet mit Spike-Reifen befahren.
Und mit diesen Meldungen sind wir am Ende des Mittagsschanals.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Die Redaktion meldet sich dann wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschanal.
Für Redaktion und Technik des Mittagsschanals aber verabschiede ich mich.
Einblendung: Pavel Tigrid, Zdenek Mlynar, Jiri Pelikan
Mitwirkende:
Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
, Tigrid, Pavel [Interviewte/r]
, Mlynar, Zdenek [Interviewte/r]
, Pelikan, Jiri [Interviewte/r]
Datum:
1978.10.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten