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KI-generiertes Transkript
Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott zum Samstag-Mittag-Journal.
Wie grüßt Sie, Louis Glück?
Der Bogen der Themen spannt sich heute von der Tempolimit-Diskussion über die steirische Landtagswahl bis zum Golfkrieg.
Besonders hinweisen möchte ich Sie auf unseren Journalgast, den Alpinisten Prof. Fritz Morawetz.
Anlass des Gesprächs, die K2-Tragödie.
Ein Interview gibt's auch mit Film- und Muskelstar Arnold Schwarzenegger.
Auch eine Presseshow haben wir vorbereitet.
Vorerst aber ein Nachrichtenüberblick von und mit Elisabeth Mahlers und Maria Piffl.
Sowjetunion.
Vertreter der Supermächte haben in Moskau ein Abkommen über Zusammenarbeit in Kernenergiefragen geschlossen.
Die Delegationen diskutierten zuvor in einer viertägigen Konferenz die Themen Kernfusion, Wirtschaftlichkeit von Kernkraftwerken sowie Sicherheit atomarer Anlagen.
Die danach getroffene Vereinbarung betrifft gemeinsame Forschungsprojekte und einen Austausch von Experten.
Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS berichtete, der Leiter der amerikanischen Abordnung habe den Gastgebern für detaillierte Informationen über den Reaktorunfall von Tschernobyl gedankt.
In Moskau werden heute offizielle Friedenskundgebungen abgehalten.
Veranstaltungsorte sind Parkanlagen und ein Sportstadion.
Die staatlich organisierten Massendemonstrationen werden als Teil der Bemühungen des Kremls betrachtet, für das einseitige Atomtestmoratorium der Sowjetunion zu werben.
USA, Libyen.
Der libysche Revolutionsführer Gaddafi hat seine Unterstützung für alle Palästinensergruppen bekräftigt.
Gaddafi sagte in einem Interview für die amerikanische Fernsehanstalt, kein Kampf sei heiliger als der des palästinensischen Volkes.
Weiters hob der Revolutionsführer hervor, er habe durch die amerikanischen Angriffe auf libysche Städte Mitte April keinen persönlichen Machtverlust erlitten.
Italien.
Der ehemalige Leiter der militärischen Spionageabwehr Italiens, General Ambrogio Viviani, ist verhaftet worden.
Er hatte sich geweigert, vor einem Untersuchungsausschuss auszusagen.
Die Untersuchung wurde angeleitet, weil Viviani in einem Interview erklärt hatte, der italienische Geheimdienst habe vor einigen Jahren zwei Versuche zum Sturz des libyschen Staatschefs Gaddafi verhindert.
Außerdem sprach der General von einem Anschlag des israelischen Geheimdienstes auf ein italienisches Militärflugzeug.
Bundesrepublik Deutschland Erstmals hat sich eine westdeutsche Gemeinde geweigert, Asylwerber aufzunehmen.
Der Bürgermeister der Kleinstadt Geiselhörning in Niederbayern untersagte einer Gruppe von knapp 30 Asylanten aus Indien und Äthiopien, das leerstehende Jugendheim zu beziehen.
Er wies dabei auf einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss hin.
Die Ausländer hätten die Nacht beinahe unter freiem Himmel verbringen müssen, wurden aber schließlich vom evangelischen Pfarrer des Ortes aufgenommen.
Pakistan.
Nach viertägiger gespannter Ruhe sind gestern in der pakistanischen Provinzint neuerlich Unruhen ausgebrochen.
Zwei oppositionelle Demonstranten wurden von Polizisten erschossen, als sie versuchten, eine Straßensperre zu errichten.
Mehrere Aufständische erlitten Verletzungen.
Insgesamt wurden in den vergangenen zehn Tagen mindestens 19 Menschen bei Ausschreitungen getötet.
Die Unruhen wurden durch die Verhaftung zahlreicher Oppositionspolitiker ausgelöst.
Indien.
Die traditionelle Mitgift bei indischen Hochzeiten ist künftig verboten.
Ein entsprechendes Gesetz hat das Parlament in Neu-Delhi verabschiedet.
Demnach werden sowohl das Anbieten wie auch die Annahme einer Mitgift unter Strafe gestellt.
Damit soll verhindert werden, dass in Indien weiterhin Bräute verbrannt werden, deren künftige Ehemänner mit der Höhe der Mitgift unzufrieden waren.
USA.
Fünf Pazifisten, unter ihnen eine Mutter von zwölf Kindern, sind von einem Gericht in Kansas City zu Freiheitsstrafen von sieben und acht Jahren verurteilt worden.
Die Gruppe war auf das Gelände von zwei Atomsilos im Bundesstaat Missouri vorgedrungen und hatte technische Anlagen beschädigt.
Alle fünf gaben an, sie hätten gemäss der Bibel Waffen in Pflüge verwandeln wollen.
Eine Großrazzia von Küstenwache, Polizei und Bundeskriminalamt FBI im New Yorker Hafen nach Rauschgift ist ergebnislos geblieben.
Die sogenannte Operation Glasauge galt als Auftakt zu verstärkten Bemühungen im Kampf gegen den Rauschgifthandel.
Allerdings wurden bei der Durchsuchung von 10 Handelsschiffen und 80 Privatbooten keine Drogen gefunden.
Der New Yorker Bürgermeister Edward Koch sprach von einem schlecht ausgeführten Manöver.
Ungar.
Die Frage einer möglichen Verbindung zwischen Krebs und AIDS ist Thema eines wissenschaftlichen Kongresses, zu dem heute in Budapest mehr als 8000 Experten aus aller Welt zusammentreffen.
Unter anderem wird der amerikanische AIDS-Spezialist Robert Gallo über seine Forschungsergebnisse berichten.
Weitere Themen der Tagung sind Sterbehilfe bei Krebs und Rauchen als Krebsursache.
An Krebs sterben derzeit weltweit jährlich etwa dreieinhalb Millionen Menschen.
Spanien
Die vermutlich von Rechtsextremisten gelegten Waldbrände um das Kloster Montserrat in Nordspanien sind nun gelöscht.
Das Feuer hatte eine Woche lang rund um das Benediktinerkloster gewütet und mehr als 5500 Hektar Waldbestand vernichtet.
Das Kloster aus dem 9.
Jahrhundert musste vorübergehend teilevakuiert werden.
An dem Gebäudekomplex entstand aber kein Schaden.
Die Polizei vermutet Angehörige der rechtsextremen katalanischen Miliz als Urheber der Waldbrände.
Nun zur Wetterlage.
Eine Gewitterzone dringt von Westen her im Alpenraum ein.
An ihrer Rückseite werden wesentlich kühlere Luftmassen als zuletzt das Wettergestehen in Österreich beeinflussen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen bereits vielfach stark bewölkt und gewittrige Niederschläge, sonst meist noch sonnig.
Im Tagesverlauf von West nach Ost fortschreitende Bewölkungsverdichtung, nachfolgend Gewitter und Regenschauer.
Wind von Südost auf West bis Nordwest drehend.
Nachmittagstemperaturen im Westen bis 20 Grad, sonst noch bis 27 Grad.
Frühtemperaturen morgen 10 bis 15 Grad.
Die Prognose für morgen Sonntag?
Unterschiedliche Bewölkung, an der Alpen-Süd-Seite wiederholt, im übrigen Bundesgebiet nur noch lokal Niederschläge.
Zwischendurch, vor allem im Flachland, einige sonnige Abschnitte.
Westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 21 Grad.
Eine Vorschau auf Montag, weiterhin unbeständig einige Regenschauer kühl.
Das Wetter um 12 Uhr, Wien-Heiter 25 Grad, Westwind mit 10 Kilometern pro Stunde, Eisenstadt wolkenlos 26 Grad, Südwest 25, St.
Pölten-Heiter 23 Grad, Linz bedeckt 19 Grad, Nordwestwind mit 35 Kilometern pro Stunde,
Salzburg bedeckt Regen 15 Grad, Nordwest 10, Innsbruck bedeckt Regen 14 Grad, Bregenz bedeckt Regen 13 Grad, Südostwien mit 10 Kilometern pro Stunde, Graz heiter 24 Grad und Klagenfurt heiter 24 Grad.
12 Uhr und 8 Minuten, das Mittagsschanal begann wie immer mit einem Nachrichtenüberblick und der Wettervorschau.
Das politische Diskussionsthema dieser Woche war das Tempolimit.
Nicht nur ein sogenanntes Sommerthema, denn vielleicht schon im kommenden Jahr oder in zwei Jahren könnte sich an den in Österreich zulässigen Höchstgeschwindigkeiten etwas ändern.
Ausgelöst wurde die Debatte durch den Alarmruf der Wissenschaftler letzten Montag, nachdem ein Drittel des Waldes bei uns im Sterben liegt und jeder Baum gefährdet ist.
Wie hoch der Anteil der Autoauspuffgase am Saurinregen ist, darüber streiten die Experten nach wie vor.
Fest steht, dass die etwa 2,5 Millionen Kraftfahrzeuge in Österreich jährlich etwa eine Million Tonnen Schadstoffe in die Luft blasen.
Ein Gegenmittel ist die schrittweise Entgiftung der Treibstoffe, vor allem durch den einstweilen hierzulande noch unbeliebten Katalysator.
Ein anderes Gegenmittel ist, für viele, keineswegs für alle, langsamer Fahren.
Das breite und quer durch alle Lager gehende Meinungsspektrum variiert hier zwischen Tempo 100 und Tempo 150.
In der wachsenden Polarisierung zwischen Rasern und Bremsern wollen wir einen Techniker zu Wort kommen lassen und ihn fragen, wie hängen eigentlich Geschwindigkeit und Schadstoffausstoß wirklich zusammen?
Dazu Fragen an Helmut List von der Grazer Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen, Fragen, die Michael Motz stellt.
Herr Diplom, in der List gibt es eine Faustregel dafür, wie man mit seinem Auto fahren sollte, um den Schadstoffausstoß möglichst gering zu halten.
Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man so zügig wie möglich fährt.
Das heißt, dass man die Geschwindigkeit möglichst gleichmäßig aufrecht lässt.
Das heißt, dass man weder zu extrem rasch fährt, noch unnötig herunterbremst.
Da jede Änderung der Geschwindigkeit zu Beschleunigungsvorgängen führt und die im besonderen Maß zur Emission beitragen.
Spielt die Geschwindigkeit dabei auch eine Rolle?
Ich glaube, dass der Einfluss der Höchstgeschwindigkeit relativ klein ist.
Wenn man zügig 200 fährt?
Also bei 200 Stundenkilometer ist sicherlich die Emission deutlich höher als bei 130 oder 150.
Da ja doch nur ein
kleiner Prozentsatz der Autos sich wirklich im Höchstgeschwindigkeitsbereich bewegen, ist das statistisch schon einmal nicht allzu ausschlaggebend.
Und auch der Einfluss mit steigender Geschwindigkeit ist da, also die Emission nimmt zu, aber das Ausmaß der Zunahme ist also nicht zu dramatisch.
Welche wäre Ihres Erachtens die optimale Geschwindigkeit, was den Schadstoffausstoß betrifft?
Das kann man, glaube ich, nicht so ohne weiteres beantworten.
Es ist sicherlich so, dass die mit steigende Geschwindigkeit über 100 Stundenkilometer zweifelsohne die Abgasemission langsam zunimmt.
Nur ist das doch zunächst relativ flach.
Und ich glaube, man kann das auch nicht jetzt rein technisch und rein auf das Fahrzeug betrachten, denn man muss ja insgesamt auch die Zügigkeit des Verkehrs im Auge behalten, die auch wiederum dazu beitragt, dass eben generell bei flüssigerem, zügigem Verkehr die Abgasemission insgesamt wieder geringer wird.
Welche Rolle spielt der Hubraum des Fahrzeuges?
Ich glaube, das kann man nicht in eine einfache Antwort kleiden.
Das sind zu viele Einflüsse, die mit hereinspielen.
Grundsätzlich geht es darum, dass man Automobile so abgasarm wie möglich entwickelt.
Und dass man von der Seite her doch sehr viel unternehmen kann.
Hier ist ja auch der Dieselmotor eine wirklich gute Antwort.
weil er eben schon von seinem Verfahren her wesentlich abgasärmer arbeitet als der Otto-Motor.
Der Otto-Motor braucht deshalb ja den Katalysator, um auf wirklich befriedigende Werte zu kommen heute.
Wie ist da etwa das Verhältnis Diesel-Motor-Otto-Motor?
Also ganz grob könnte man sagen, dass der
Dieselmotor, das ist nur jetzt von Abgaskomponente zu Abgaskomponente etwas verschieden, aber so ganz grob würde der gut entwickelte Dieselmotor hat also ein gut ein Drittel der Abgase, die ein Otto-Motor hat, ohne spezielle Abgasentwicklung, vor allem ohne Katalysatoren.
Herr Diplom-Schnellist, und wie sieht dieser Vergleich aus, wenn man den Katalysator jetzt hernimmt?
Der Katalysator, wenn er voll funktioniert,
und also nicht Schaden erlitten hat durch verschiedene Einflüsse, ist der Katalysator natürlich eine sehr wirksame Lösung, eine sehr teure, aber eine sehr wirksame Lösung.
So weiter Experte Helmut List zum Thema Tempo- und Schadstoffausstoß.
Und um die Limit-Diskussion der letzten Tage geht es auch am Beginn der nun folgenden Inlandspresseschau, die sich anschließend anderen heimischen Themen zuwendet.
Ich gebe weiter an Gisela Hopfmüller und Wolfgang Hofeninner.
Nach den vielen verschiedenen Meinungen zum Tempolimit, die da in den letzten Tagen aus Politikermund zu hören waren, fragt sich in der Tageszeitung die Presse Thomas Kurherr, ob man es hier wohl mit einem Sommertheater oder mit einem Zustand wachsender Verwirrtheit der Regierung zu tun habe.
In jedem Fall sieht Kurherr in der Tempolimit-Diskussion einen veritablen Religionskrieg.
Zwei Lager stehen einander gegenüber und man mag noch so viel von der Versöhnung der Ökologie mit der Ökonomie reden,
Derzeit wird rundum der Gegenbeweis angetreten, jedenfalls was das Automobil betrifft.
Den Fetischisten der Mobilität stehen die bedingungslosen Anhänger jener Pflanzenart gegenüber, die den Inbegriff des Verwachsen- und Verwurzelseins darstellt.
Und Kurherr analysiert weiter.
Es gehört zum Bild, dass gerade in jenen Ländern, in denen der Wald am meisten mystifiziert, in des vielleicht auch am meisten geschädigt worden ist, in den deutschsprachigen nämlich, der Automobilismus geistig noch immer nicht verkraftet wurde.
Tempolimits gelten aus Einschränkung der persönlichen Freiheit, Verkehrsregeln häufig als unverbindliche Empfehlungen, die Kraftfahrzeuge als Lustobjekte.
Für Thomas Kräuher ist die wirklich relevante Fragestellung klar.
Nicht Auto oder Wald darf es heißen, sondern Wald samt Auto.
Und abermals ist zu verlangen, nicht neue Formen zu erfinden, sondern die Einhaltung der alten zu erzwingen.
Die geltenden Gesetze genügen.
Man muss sich nur daran halten.
Soweit die Tageszeitung, die Presse.
Die Salzburger Nachrichten widmen ihren Leitartikel dem Gespräch der beiden Regierungschefs Helmut Kohl und Franz Franitzki, das diese Woche in St.
Gilgen am Wolfgangsee stattgefunden hat.
Viktor Herrmann weist darauf hin, dass das Gespräch nichts gebracht habe als mehr oder weniger freundliche Worte.
Herrmann formuliert aber auch deutliches Unbehagen mit dem Verhalten des deutschen Bundeskanzlers.
Bonn hat also den Bau einer Anlage beschlossen, mit Zustimmung aller deutsche Bundesländer, wie Helmut Kohl sagte, die ordentlich Dreck an die Nachbarn verteilen wird.
Und diese Nachbarn sind auch wir.
Sorgen und Proteste kann er nicht verstehen, der deutsche Regierungschef.
Ganz abgesehen von der Tapsigkeit, mit der er das den Österreichern ausrichten ließ.
Kohl demonstriert so seinen Mangel an Einfühlungsvermögen.
Folgte man seiner Argumentation, so müssten wir zwar Rücksicht auf die deutsche Energiepolitik nehmen, doch brauchten Bonn und München sich österreichische Sorgen nicht einmal anzuhören.
Das ist Realpolitik.
Mit der Freundschaft zweier Nachbarn, die dieselbe Sprache sprechen, hat das nichts zu tun.
Soweit die Salzburger Nachrichten über das Gespräch Kohl-Wranicki.
Mit Kanzler Wranicki beschäftigt sich auch Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
Scheuch knüpft daran an, dass Wranicki in einem Fernsehinterview der These überzeugend widersprochen habe, es sei ehrlicher, wenn eine Partei schon vor der Wahl Koalitionspräferenzen bekannt gebe.
Scheuch schreibt dazu,
Man wählt keine Koalitionen.
Man wählt in Österreich immer noch eine Partei und die Männer und Frauen, die sie repräsentieren.
Und zumal eine große Partei stellt sich in das fragwürdige Licht des Zweifels an sich selbst, wenn sie in den Wahlkampf nicht mit dem erklärten Willen geht, die Mehrheit zu erreichen.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt beschäftigt sich Peter Klarl mit Äußerungen des stellvertretenden SPÖ-Vorsitzenden Heinz Fischer in Alpbach.
Es sei nur eine Wahlkampf-Aussage, wenn Fischer erkläre, die SPÖ stehe weit besser da als vor vier oder sechs Monaten und werde aus den Nationalratswahlen als stärkste Partei hervorgehen.
Und wenn er sich gar dazu verstärkt, zu behaupten, die politische Arbeit in Österreich beruhe nur auf drei roten Säulen, so verlässt er damit vollends den Boden der Seriosität.
negiert er doch damit in einer pluralistischen Demokratie die Existenz auch anderer politischer Kräfte als allein der sozialistischen.
Es stimmt ja und sei auch gar nicht bestritten, dass sowohl die Person des Bundeskanzlers als auch die Arbeit des Regierungsteams und die Ideen der sozialistischen Bewegung tragende Säulen der österreichischen Politik, wie sie sich jetzt darstellt, sind.
Zu leugnen oder auch nur zu verkennen oder zu vergessen, dass außer diesen dreien viele mindestens ebenso tragende Komponenten die politische Landschaft in Österreich mitbestimmen und mittragen, ist jedoch krasse intellektuelle Fehlleistung.
und von Kombinationen rund um die im kommenden April angesetzten nächsten Nationalratswahlen zum letzten großen Urnengang vor dieser Wahl, den Landtagswahlen in der Steiermark, in einem Monat.
Ein Wahlgang, der trotz des klaren 30 zu 24 Mandatsvorsprungs der Volkspartei gegenüber den Sozialisten viele Fragen aufwirft.
Nicht zuletzt jene nach der Problematik der krisengeschüttelten steirischen Industrie und wie die Betroffenen darauf in der Wahlzelle reagieren werden.
Andere Fragen lauten etwa, setzt sich der durchgängige ÖVP-Trend in den Landtagswahlen seit dem Start der rot-blauen Koalition im April 83 fort?
Schafft Franitzki für die Sozialisten eine Umkehr?
Ziehen die Grünen nach Vorarlberg in den zweiten Landtag ein?
Wie behaupten sich die Freiheitlichen, die in Graz immer noch ihre Hochburgen haben?
Eine Analyse dazu von Klaus Ettlinger.
Einiges ist spezifisch an diesem Wahlkampf in der Steiermark.
Erstens, er hat bisher kaum stattgefunden.
Erst in der letzten Woche meldeten sich die Parteiführer zu Wort, ansonsten gab es bisher fast nur Plakate.
Auf diesen Plakatwänden werden vor allem die Spitzenkandidaten hergezeigt.
Die Parteien scheinen kaum oder gar nicht auf.
Zweitens.
Keiner attackiert den anderen, wenn man von den Grünen absieht.
Die etablierten Parteien lassen ihre Spitzenkandidaten appellieren.
Das ist anders als früher.
Die Zeiten für die Steiermark sind schwierig geworden.
Unterschwellig wird also nichts versprochen, sondern zum Ärmel aufkrempeln aufgefordert.
Greiner tut dies mit dem Slogan.
Zusammenarbeiten, damit was weitergeht.
groß appelliert, mit der ganzen Kraft für unsere steirische Heimat und raderappelliert mit dem Spruch, heraus aus der Klemme.
Wobei man bei ihm nicht genau weiß, meint er nur die Schwierigkeiten der verstaatlichten Industrie oder meint er auch seine eigene Partei, die Freiheitlichen, denen viele in der Steiermark prophezeien, im nächsten Landtag nicht mehr vertreten zu sein.
Dritter und ganz wichtiger Punkt in diesem Wahlkampf, erstmals kandidieren die Grünen.
Ihre Hoffnungen in Graz, möglicherweise auch in der Obersteiermark ein Grundmandat zu machen, sind nicht ganz grundlos.
Gelingt Ihnen dies, dann tun sich zwei weitere Fragen auf.
Wem nehmen Sie die Stimmen weg?
Sind das die Freiheitlichen?
Und wie viele Mandate machen Sie dann insgesamt?
Experten und Meinungsauguren sagen, dass es für die Grünen fast vier Mandate geben könnte.
Die Grünen sind natürlich die große Unbekannte bei dieser Wahl am 21.
September.
Dazu das Überleben oder Nicht-Überleben der Freiheitlichen.
Die Freiheitlichen, genauer gesagt der von der Grazer Gruppe nicht sehr heiß geliebte Ludwig Rader, setzen alle ihre Hoffnungen in die Obersteiermark.
Fast alle seiner bisher über 100 Auftritte hatte Rader dort.
Dort will er sein Grundmandat gewinnen, das die Blauen bei der letzten Wahl mit nur 433 Stimmen verfehlt hatten.
Das trifft sich auch mit dem Hauptwahlkampfthema der verstaatlichen Industrie.
Die Obersteiermark ist aber gleichzeitig das Hauptkampfgebiet der ÖVP.
Während nämlich die Sozialisten in der Obersteiermark über den dicksten Reststimmenpolster verfügen, hat die ÖVP ihr 30.
Mandat mit nur 577 Reststimmen ziemlich knapp abgesichert.
ÖVP und FPÖ kämpfen also in diesem Gebiet besonders und auch die SPÖ strengt sich dort riesig an, denn die Bundespräsidentenwahl hat gezeigt, dass gerade in diesem Herzstück der Sozialdemokratie die Wähler den Sozialisten davongelaufen sind.
Kreiner präsentiert sich als Landeshauptmann aller Steirer, vor allem auch der Frauen.
Der Frauenanteil in der ÖVP-Liste für den kommenden Landtag wurde von 2 auf 4 verdoppelt.
Kreiner stützt sich in seiner Argumentation auf die rund 250.000 Unterschriften des Anti-Draken-Volksbegehrens und zeigt sich in der Hauptfrage der Frage der Sanierung der verstaatlichten steirischen Industrie hart.
Wenn im Sanierungskonzept nicht eine fünfjährige temporäre Standort- und regionale Arbeitsplatzgarantie enthalten ist, will er die Zähne zeigen.
Die steirische Solidarität ist eigentlich sein Hauptwahlthema und das steirische Klima, mit dem die Sozialisten zwar keine große Freude haben, das sich aber in der verstaatlichten Frage zeigt.
Gross vertritt den gleichen Standpunkt wie Krainer.
Auch er verlangt diese Garantien in der verstaatlichten Frage.
Auch die SPÖ verdoppelt übrigens ihren Frauenanteil.
Bei den Traken tut sich Gross etwas schwerer.
Die hohe Unterschriftenanzahl des Volksbegehrens hat viele überrascht.
Gross verlangt daher, um nicht als Vollzugsorgan der Wiener Zentralstädten abgestempelt zu werden, ein Neuüberdenken der Trakenfrage.
Er glaubt allerdings nicht, dass es zu einer Vertragsauflösung kommt.
Innerhalb der SPÖ, vor allem in Graz, in der betroffenen Region Eichfeld-Murboden und bei den Jungsozialisten wendet man sich vehement dagegen den Traken.
Die Freiheitlichen, konkret der Obmann Ludwig Rader, bekennen sich zum Tragen und Werfen der Volkspartei und den Sozialisten in der verstaatlichen Frage vor, durch starre, also zu konservative Haltungen in der Obersteiermark nichts weiterzubringen.
Da könnten sogar für die Kommunisten Proteststimmen abfallen.
Die Grünen setzen auf Protest.
Sie stochern vor allem in der Umweltproblematik, sie wenden sich gegen alle.
Sie sind die einzigen, die in der Stramag einen Wahlkampf nicht für sich, sondern gegen die anderen Parteien führen.
Wenn sie scheitern, scheitern sie an sich selbst, an zu vielen verschiedenen Ideologien innerhalb ihrer Fraktion.
Zusammenfassend also kann man sagen, der Wahlkampf in der Steiermark beginnt erst jetzt so richtig.
Die Parteien stehen im Hintergrund, ihre Spitzenkandidaten stehen allein auf dem Tapet, die großen Fragen sind sachthematisch, die Krise der verstaatlichen Industrie und die Drakenfrage.
Wahlarithmetisch kommt das Erstantreten der Grünen dazu, landespolitisch die Frage, ob die FPÖ im Landtag bleibt oder nicht.
Zittern muss sie.
Im Vergleich zu den seit 1981 durchgeführten Kommunal- und Bundeswahlen, aber auch in allen seither durchgeführten Meinungsumfragen, haben sie das bisherige Grundmandat in Graz schon verloren und deshalb hoffen sie auf die Obersteiermark.
Die Wahlziele sind übrigens bei allen gleich.
Jeder will seinen Mandat standhalten.
Und auch diese Untersuchung der Ausgangslage der steirischen Landtagswahl in einem Monat durch Klaus Edlinger, jetzt in unserer Samstagserie.
im Journal zu Gast.
Das ist heute Professor Fritz Morawetz, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Alpinisten Österreichs.
Ausgangspunkt des Gesprächs ist die Bergtragödie am K2 im Karakorum, die fünf Extrembergsteiger, darunter zwei Österreicher, das Leben gekostet hat, bloß zwei Österreicher überlebten, Kurt Dienberger und Willi Bauer.
Manche mag der Medienrummel um die Himalaya-Hasardeure zu groß gewesen sein, wie der Rummel etwa um die immer alles riskierenden Formel-1-Piloten.
Aber das neueste Glied einer endlosen Kette tödlicher Bergunfälle bei gewagten Besteigungen wirft vielleicht gerade jetzt, wo 100 Jahre Alpinismus gefeiert werden und auch bei uns die Felsen steige- und gipfelvoll sind, eine Reihe grundsätzlicherer Fragen auf.
Gesprächspartner von Ulrich Brunner ist Fritz Morawetz, Leiter der Naturfreunde Bergsteigerschule über Kaprun, Autor zahlreicher Publikationen über das Bergsteigen und vor allem ein besonderer Kenner des Himalaya.
Morawetz war achtmal im höchsten Gebirge der Welt, hat vor 30 Jahren die Erstbestärkung des Achttausenders Gajerbrum II geschafft mit zwei Partnern und war damals der dritte Österreicher auf einem Achttausender nach Hermann Buhl 1953 auf dem Nanga Parbat und Herbert Tichy 1954 auf dem Cho Oyu.
Im Journal zu Gast also heute Fritz Morawetz.
Herr Professor Morawetz, Sie haben selber einen Achttausender im Himalaya erstiegen.
Sie waren seit acht Mal im Himalaya.
Was sagt der Alpinist Morawetz zur Tragödie am K2?
Aus der Entfernung ist es ganz schwierig zu sagen, wie es dazu gekommen ist.
Nur derjenige, der das mitgemacht und miterlebt hat, ist überhaupt berechtigt zu reden über Fehler oder etwas, was man tun hätte können.
Wir alle stehen nur erschüttert da und müssen die Tatsache zur Kenntnis nehmen.
Das Einzige, was wir
Bergsteiger immer wieder tun können, um wir, die wir im Himalaya waren, zu sagen, man darf die Achttausender nicht abwerten.
Die Berge im Himalaya sind wuchtig.
Es gibt ganz andere Dimensionen.
Wenn ich an den K2 denke, das Hauptlager liegt in ungefähr 4500 Meter Höhe, also da kann man dreimal noch eine große Alpenwand, ob die Eiger- oder die Matterhorn-Nordwand, hineinstellen, nur damit man die richtige Vorstellung hat.
Und diese gewaltigen Temperaturstürze, die muss man doch auch zur Kenntnis nehmen.
Und nicht zuletzt den Sauerstoffmangel.
Der K2 ist ein technisch schwieriger Berg.
Und jetzt muss man bedenken, dass ja die Durchblutung in dieser Höhe leidet.
Die Durchblutung bedeutet geringere Leistungsfähigkeit, die höhere Neigung zu Erfrierungen.
Also das sind alles natürlich Fakten.
Und wenn man so lange in dieser Höhe bleibt und wie diese Kameraden, die da oben blieben, die nichts mehr zum Trinken hatten, und das ist ja für mich das ganz Schreckliche, der Körper braucht in diesen Höhen besonders viel Flüssigkeit, dann kann es zu einem Versagen des Körpers kommen.
Das heißt aber im Klartext, wenn jemand sich so einen Gipfel vornimmt, zu besteigen, muss er sich ja des Risikos voll bewusst sein und auch wenn er keinen Fehler macht, ein Schlechtwettereinbruch
Das kostet ihm mehr oder minder sicher das Leben.
Man muss bei der Wahrheit bleiben.
Wer in den Himalaya fährt, wer sich eine Achttausender zum Ziel gesetzt hat, der muss eben tatsächlich damit rechnen, dass seine Risken wesentlich größer sind.
Ich habe von den Dimensionen gesprochen.
Und vor allem natürlich, man ist ja fernab von jeder menschlichen Siedlung, man ist fernab von jeder Hilfeleistung.
Es gibt praktisch keine Rettungsmöglichkeiten.
Die Expedition ist immer auf sich selbst gestellt.
Und niemand, kein Bergsteiger, der irgendwo eine schwierige Route begeht, wird also die Gefahr suchen.
Er sucht einzig und allein die Schwierigkeit.
Aber natürlich gibt es gerade bei solchen außergewöhnlichen Unternehmungen ganz große Schwierigkeiten, ganz große Risken.
Und wer ehrlich zu sich selbst ist, wird sich das auch eingestehen.
Der Normalsterbliche stellt sich da natürlich die Frage, warum setzt sich ein Mensch solchen Risiken aus?
Auch hier muss ich sagen, jeder, der solch große Leistungen vorhat, muss mit sich im Klaren sein, dass das Streben, das Suchen für ihn die Erfüllung bedeutet.
Und hätte es nicht zu jeder Zeit Menschen gegeben, die in den Luftraum vorstießen, die also die Weltmeere eroberten, die die letzten weißen Flecken auf der Landkarte löschten, dann würde ja
überhaupt kein Fortschritt zustande kommen und für das Bergsteigen oder umgelegt auf das Bergsteigen möchte ich also sagen, na auch ein Bergsteiger ist ja der große Suchende, ein Forscher für sich selbst, er möchte sich selbst seine Leistungsfähigkeit kennenlernen
Und auf der anderen Seite schreitet er, wenn er das erste Mal wohin kommt, im Neuland.
Und dieses Gehen im Neuland, das ist ein solch gewaltiges Erlebnis.
Das kann man mit Worten kaum schildern.
Ich kann nur sagen, wer einmal die Berge erlebt hat, wird den Bergen verfallen sein.
Wer aber einmal den Himalaya gesehen und erlebt hat, der ist von dieser Stunde an, ich möchte fast sagen, ein Gefangener.
Die Berge kann man nicht beschreiben.
Die Faszination, die kann man nicht beschreiben.
Worte finden sich viel zu schwach.
Man muss das ganz einfach einmal erleben.
War das jetzt ein Plädoyer für den Extremalpinismus in allen seinen Ausformungen?
Ich würde also selbstverständlich teilen und sagen, Bergsteigen hat eine ganz breite Palette.
Für mich beginnt das Bergsteigen eigentlich beim Bergwandern.
Bergwandern, dann das genussvolle Bergsteigen.
Das gehobene Bergwandern, die Gipfeltouren in der Dreitausenderregion, die Gletscherwanderungen.
Dann kommt dazu die Hochalpinistik.
Und schließlich und endlich kommt natürlich das Leistungsbergsteigen.
Und dieses Leistungsbergsteigen, das wir hier in den alten Jahren erlebt haben, ist längst schon in den Himalaya getragen worden.
Es gibt ja keine Achttausender mehr, und zwar unerstiegene Achttausender.
Man hat also nun schwierige Wände an diesen Achttausendern gemacht.
Und man strebt nun die großen Gradüberschreitungen an, wo also zu dem technischen Können auch noch das große Leistungsvermögen kommt.
Also die Palette im Himalaya-Bergstein lässt sich noch beliebig fortschreiten.
Heute rechnet man schon damit, dass man Winterbegehungen im Himalaya macht.
Das war ja vor einiger Zeit noch vollkommen unvorstellbar.
Aber ist das nicht reine Rekordsucht?
Geht dabei nicht das Naturerlebnis verloren?
Also ich muss dazu sagen, ein ganz extremer Leistungsbergsteiger wird natürlich auf sein Können, auf seine Leistung ausgerichtet sein.
Ihm bleibt wenig Zeit für das große Naturerlebnis.
Ich sage immer wieder, ein Bergwanderer wird wahrscheinlich eine intensivere Naturbeziehung haben, als wie ein ganz extremer Bergsteiger.
Aber auf der anderen Seite muss ich natürlich sagen, für den extremen Bergsteiger wird wahrscheinlich der Weg schon das Ziel sein.
Er möchte sich bewähren, er möchte seine Grenzen können, er möchte an seine Grenzen herangehen.
Reinhold Messner, der bekannteste, berühmteste Bergsteiger, meint,
Für ihn geht es eigentlich nur darum, seine Kräfte zu messen, seine Fähigkeiten auszuloten.
Das stehe für ihn im Vordergrund, sonst nichts.
Jeder Bergsteiger muss für sich selbst festlegen, was will ich.
Will ich genussvolle Klettertouren haben?
Will ich schöne Gletscherwanderungen haben?
Oder möchte ich etwas ganz Schwieriges bewältigen?
Und wenn er darauf die Antwort findet, dann wird natürlich auch in irgendeiner
die Antwort vom Reinhold Messner für ihn Gültigkeit haben.
Denn jeder, der in die Berge geht, möchte ja eine Befreiung.
Vielleicht ist das die Befreiung vom Alltag, die Befreiung vom Beruf, die Selbstbestätigung.
Die Palette ließe sich ja beliebig fortsetzen.
Für mich steht im Vordergrund, jeder, der in die Berge geht, soll in den Bergen Erfüllung finden.
Für den einen ist es tatsächlich, also die Schinderei, das große bergsteigische, körperliche und leistungsmäßige Vermögen.
Für den anderen ist es die Naturbetrachtung.
Also jeder soll in den Bergen sozusagen sein Glück finden und seine Entspannung.
Ist es aber nicht für eine ganze Reihe von Spitzenbergsteigern ganz einfach schon eine Geldsache, ein professionelles Erobern von Gipfeln?
Ich würde sagen, da gibt es nur ganz wenige Bergsteiger, die tatsächlich, und zwar von diesen Spitzenalpinisten, die von ihrem Geschäft leben können, also wo sie ihre Leistung vermarkten,
Für die natürlich gelten auch wieder andere Maßstäbe.
So wie ich gesagt habe, jeder der in den Himalaya geht, der muss mit anderen Maßstäben an die Berge herangehen.
Aber für die große, breite, bergbegeisterte Schar,
Da gilt natürlich immer wieder, dass diese Menschen doch einen Ausgleich für den Alltag finden wollen.
Einen Ausgleich zum Leben in der Stadt.
Und daher kann ich also nur sagen, die Berge sind sicherlich kein Riesenspielzeug.
Sie sind kein Disneyland, aber sie sind ja ebenso wenig ein Abenteuerspielplatz.
Die Berge sind ein Stück Natur, aber ein besonderes Stück Natur.
Und dieses Stück Natur muss man sich erobern.
Ich will das Wort kämpfen nicht verwenden.
Das muss man erobern, sondern für sich.
in sich also aufnehmen.
Und ich glaube, das ist es, was die Menschen immer wieder in die Berge treibt und was die große Faszination darstellt.
Zurück zum Himalaya, Herr Professor Morawetz.
In wenigen Tagen bricht eine österreichische Truppe auf den Daulagiri auf.
Und sie will diesen Berg mit Skiern abfahren, weil es angeblich keine größeren Herausforderungen im Himalaya mehr gibt, so hieß es in einem Pressetext.
Dass die Bergsteiger auf immer ausgefallenere Ideen kommen.
Was sagt da der Professor Morawetz dazu?
Na bitte, ich muss dazu sagen, das extreme Skilaufen hat natürlich schon
eine Ausdehnung bis in den Himalaya und in die Anden gefunden.
Es wurde also schon von einem Achttausender mit Skiern abgefahren.
Es war der bekannte Schweizer Abfahrer, also Sylvain Sondin, der ist also auch schon von Achttausendern abgefahren.
Also ich würde sagen, es ist sicherlich nach der allgemeinen Auffassung eine neue Spielart.
Aber gibt es nicht im Bergsteigen sehr viele Spielarten?
Ich denke also heute, wenn ich die Palette des Bergsteigens noch etwas weiter ausdehne, na diese sportliche Klettern.
Da könnte jemand sagen, ist das überhaupt noch Bergsteigen?
Die gehen ja gar nicht auf den Gipfel.
Die geben sich mit einer Route in irgendeiner Wand, die vielleicht nur 200 Meter hoch ist, zufrieden.
Na, ich würde sagen, ich verstehe die jungen Menschen, sie wollen sich bewähren, sie wollen über den sechsten, über den siebten, über den achten Schwierigkeitsgrad, über den neunten hinauskommen und schließlich und endlich, das wurde ja schon der zehnte Schwierigkeitsgrad, geklettert.
Und das ist nach meiner Auffassung ein richtiger Impuls, denn dadurch ist Bewegung in die alpine Szene gekommen.
Und ich finde also, dass gerade diese sportliche Klettern,
für die Zukunft des Bergsteins etwas sehr Wertvolles ist.
Oder wenn ich das Gegenstück dazu bringe.
Immer häufiger sieht man junge Menschen im Winter an gefrorenen Wasserfällen klettern.
Das ist ja auch schließlich und endlich eine Erweiterung.
Im Winter
kann man in einem Gletscherbruch nicht klettern, der es wahrscheinlich tief verschneit.
Aber hier gibt es also neue Möglichkeiten, neue Spielarten.
Und gerade diese neuen Spielarten bedeuten aber auch für mich eine Weiterentwicklung, denn früher hat man am Berg trainiert, vielleicht ist man noch Turnen gegangen.
Heute
Ich denke jetzt natürlich auch wieder im Sportklettern an die großen Spitzenleute, die machen Krafttraining, die trainieren bis zu acht Stunden am Tag, sie machen Seiltanzen, sie machen Ballett, also und immer wieder klettern und klettern und klettern und selbst wenn das nun an irgendwelchen gemauerten Wänden ist, aber das Bergsteigen hat
durch das Sportklettern viele neue Impulse und Gedanken bekommen.
Es hat in der Geschichte des Bergsteigens immer wieder Bergtragödien gegeben.
Hat sich das jeweils negativ ausgewirkt auf den Zulauf zum Bergsteigen?
Nun, es gibt ja eine große Abhandlung über die Tragödie am Matterhorn.
1865, Wümper wollte ja unbedingt als erster das Matterhorn ersteigen und es ist ja sicherlich allen in Erinnerung, das Seil ist gerissen und drei Bergsteiger sind in den Tod gestürzt.
Damals hat die Weltpresse aber in solch einer grausamen Form über diese Tragödie berichtet.
Und da hat man aber festgestellt, aber gerade durch diese Berichterstattung, ja, die englische Königin wurde sogar aufgefordert, sie soll doch den englischen Staatsbürgern das Werkstein also verbieten.
Ich wollte nur sagen, welchen Widerhall das gefunden hat.
Und ich meine, und das wurde ja in dieser großen Arbeit auch bestätigt, dass gerade durch diese Tragödie das Bergsteigen sozusagen einen neuen Zuspruch erhalten hat.
Es wurde interessant, es wurde eigentlich populär.
Steckt da ein bisschen im Menschen auch drin, sein Schicksal herauszufordern?
Die Grenzen seines Daseins kennenzulernen?
Oder wie würden Sie das deuten?
Also zuerst zum Unfall überhaupt, wie ich ihn besprochen habe von dieser Tragödie, da steckt sicherlich Neugierde dahinter.
die Neugierde, doch einen neuen Raum, eine neue Materie zu erobern.
Und auf der anderen Seite selbstverständlich, dass ja jeder Mensch irgendwann und irgendwo sucht,
seine Grenze zu finden, aber nicht nur seine Grenze, sondern das Ganze als Herausforderung empfindet.
Und diese Herausforderung, die bewegt ihn so stark, dass er sagt, ja, das ist etwas, was für mich den Weg
in neue Dimensionen eröffnet.
Und diesen Weg möchte ich gehen.
Ich danke für das Gespräch.
Ein Gespräch mit Professor Fritz Morawetz, dem bekannten Alpinisten.
Ein Gespräch, das Ulrich Brunner geführt hat.
Es ist jetzt 12 Uhr und 40.
Zurück noch einmal im Mittagschanal jetzt zum Thema Tempolimit.
Eine Diskussion darüber gibt es nicht nur bei uns.
Der Nachbar Deutschland zum Beispiel hat jüngst nach einem allerdings umstrittenen Großversuch beschlossen, weiterhin auf jedes Limit auf der Autobahn zu verzichten.
Langsamer fahren bringt dem Wald kaum was, war das Bonner Resümee des Tests.
Die Deutschen also fahren weiter, so schnell sie wollen, außer es staut sich wieder einmal.
In Italien zum Beispiel dürfen größere Autos 140 fahren, in Österreich und Frankreich 130, sonst in Westeuropa meist 120, in Osteuropa so um die 100, auch in Japan.
Die Vereinigten Staaten sind in zweifacher Hinsicht eine Ausnahme.
Einerseits seit Jahren die weltweit strengsten Abgasvorschriften, andererseits das mit Abstand niedrigste Limit, 55 Meilen 88 Kilometer pro Stunde.
Und das im Land der PS-strotzenden Straßenkreuzer und der endlosen Highways.
Nun gibt es auch in den USA eine Limitdiskussion um die Hinaufsetzung, nämlich, Klaus Emmerich berichtet.
Ankreuzung von Ventura und Hollywood Freeway stehen.
Neben sich vier Kolonnen Stoßstange an Stoßstange.
Auf der anderen Seite fünf Kolonnen stehend.
Dort, wo man die fünffache Zeit braucht, um in der auto-intensivsten Stadt Amerikas, in Los Angeles, die begrenzten Möglichkeiten des Verkehrs an sich selber und seinen eigenen Nerven auszuprobieren, weil man eingekeilt ist und gar nichts mehr geht.
Dann stirbt jede Diskussion über Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Über 1000 km entfernt hingegen ist diese Beschränkung auf 55 Meilen, das sind 80 km in der Stunde, ein Dauerthema.
Dort, wo der weltlängste Straßenstück das gerade ausführt, links nichts, rechts nichts und vor einem auch nichts, dort also, wo man wirklich stundenlang mit dem Auto fahren kann, ohne eine Menschenseele zu sehen oder zu treffen, nämlich im amerikanischen Bundesstaat Montana, hält sich kaum jemand an das Tempolimit von 80 km.
Zumal die Leute im Westen diese Beschränkung, die ihnen von Washington gesetzlich auferlegt ist, überwiegend als einen direkten Eingriff des Staates in ihre Privatsphäre betrachten und diesen Eingriff ablehnen.
Autofahren lässt auch und gerade im Autoland Amerika Emotionen hoch.
Dort also, wo man weithin und weit mehr als im verkehrserschlossenen Europa auf dieses Fortbewegungsmittelauto nun einmal angewiesen ist.
Für Beschränkung
die geringe und weiter sinkende Zahl der Toten und Verletzten, die Schonung des Gefährts, die Energieersparnis für Treibstoff, mehr Rücksicht im Verkehr und mehr Umweltschonung, Gegenbeschränkung auch im amerikanischen Fall, Zweifel an den Ursachen schwerer Unfälle über Land, Verzicht auf die Förderung der Maschine, Auto und ihrer Weiterentwicklung, Zweifel am Energiesparen, zumal rationellere Motoren im Gebrauch sind,
Verzicht auf Fahrvergnügen und kaum Bedarf an Umweltschonung, da in den USA zwei Drittel des verbrauchten Benzins bereits bleifrei ist.
Dass Geschwindigkeit auch in Amerika keine Hexerei sein muss, politisch nämlich, zeigt die ernste oder ernst genommen sein wollende Tempo-Auseinandersetzung in und um Washington.
Da holen sich gestandene Senatoren, die aus dem Westen der USA stammen und dort im November wiedergewählt werden möchten, eine Art Persilschein keines geringeren als von Ronald Reagan.
Der lässt selber ein begeisterter Autofahrer verlautbaren, er habe Verständnis für den geografisch bedingten Wunsch, im mittleren und weiteren Westen mehr Gas geben zu dürfen, um schneller von hier nach dort zu gelangen.
Die Verpflichter höherer Geschwindigkeit lassen auch im amerikanischen Fall gleich mit einem politischen Argument nachschaufeln, indem sie nämlich erklären, die Bundesgesetzgebung könne ja aufgehoben werden, man solle es den einzelnen Ländern, also den Bundesstaaten überlassen, dann jedenfalls könne man im Westen schneller vorwärts kommen.
Ob dann die Vereinigten Staaten beim Autofahren noch vereinigt sind, das wird allerdings bezweifelt.
Und in Washington ist es ein offenes Geheimnis, dass noch vor jeder Wahl die Geschwindigkeitsbeschränkung hochkam, weil dann die Politiker plötzlich entdeckt haben, dass ich daraus politisch
Das erzählt uns also Klaus Emmerich aus den USA.
Dreiviertel eins ist es bald.
Demnächst im September jährt sich der Beginn des Golfkriegs zum sechsten Mal.
Nach wie vor ist kein Ende in Sicht.
Zu schwach zum Sieg und zu stark für die Niederlage sind sowohl der damalige Aggressor Irak, der den östlichen Rivalen sträflich unterschätzt hat, als auch der Iran, der mehr Kampfmoral hat, mehr Menschen, 41 gegen 14 Millionen und damit ein fast unerschöpfliches Reservoir, dafür weniger Waffen und weniger Freunde.
Fast alle helfen zum Irak, der Westen, der Osten, die Araber aus Angst vor dem schiitischen Bacillus.
Aber auch die Perser finden natürlich Lieferanten für die Waffen, die gerne Geschäfte machen, selbst Israel gehört dazu.
Hunderttausende Tote, x Milliarden Dollar Kriegskosten, trotzdem sind Friedensverhandlungen nicht in Sicht.
Die Ayatollahs und Mullahs in Teheran und Qom
wollen nicht.
Seit Jahren schlagen sie Saddam Husseins ausgestreckte Hand weg.
Sie fordern unter anderem den Rücktritt des irakischen Staatspräsidenten und große Reparationszahlungen.
So könnte es dazu kommen, dass den Kriegsgegnern im Laufe der Jahre ganz einfach der wirtschaftliche Atem ausgeht.
Schon jetzt liegen die Volkswirtschaften diesseits und jenseits des Schatt-el-Arab ziemlich am Boden.
Michael Kerbler berichtet.
Der iranisch-irakische Krieg am Golf, er geht ins siebente Jahr, hat bisher mindestens 350.000 Todesopfer gefordert.
Zahlen über Verwundete gibt es gar nicht.
Doch die große Zahl an Menschenopfern und der gigantische Aufwand an Bomben und Raketen hat keiner der beiden Parteien den angestrebten Vorteil gegenüber der anderen gebracht.
Mehr als sechs Jahre nach Kriegsbeginn herrscht eine Paz-Situation im Golfkrieg.
Jetzt aber droht beiden Staaten ein neuer, ein gefährlicher Gegner zu erwachsen.
Noch dazu ein Gegner im eigenen Land.
Die wirtschaftliche Lage in beiden Staaten nämlich treibt einem kritischen Punkt entgegen.
Sowohl der Iran als auch der Irak finanzieren ihre Feldzüge aus den Einnahmen ihrer Erdölverkäufe.
Und die sinkenden Erdöleinnahmen der letzten eineinhalb Jahre führten auf beiden Seiten zu einem Austrocknen der Staatskassen, was immer neue Umschichtungen in den Budgets der beiden Länder notwendig machte.
Der Iran etwa musste sein Jahresbudget 1986 revidieren, weil die Erdölleinnahmen fast 9 Milliarden Dollar hinter der Prognose zurückblieben.
Das Land ist von Importen in lebenswichtigen Bereichen abhängig.
Früher konnten diese Einfuhren mit Devisen aus dem Ölgeschäft bezahlt werden.
Dafür fehlt aber jetzt das Geld und Lebensmittelproduzenten mussten ihre Produktion ebenso zurückschrauben wie die chemische Industrie oder die Autoindustrie.
Die Folge davon nur noch tageweise Arbeit oder gar Teilstilllegungen von Betrieben.
Damit stieg die Arbeitslosigkeit im Land weiter an.
An die sechs Millionen Menschen sind im Iran arbeitslos.
In der iranischen Industrie ist gar jeder zweite ohne Beschäftigung.
Der Grund, warum die Unruhe in der Bevölkerung nicht größer geworden ist, liegt in der eingangs erwähnten Umschichtung der Budgetmittel.
Denn nach der Finanzierung des Krieges kommt gleich die Finanzierung von Versorgungsgütern und Medikamenten für die Bevölkerung.
Aber auch da klaffen in jüngster Zeit, vor allem im städtischen Bereich, empfindliche Lücken.
Die Disziplin der Bevölkerung, mit der die Mangelsituationen hingenommen werden, ist nur aus der religiösen Motivation zu verstehen,
den Teufel Saddam, wie der Staatschef des Irak Saddam Hussein von den Mullahs genannt wird, zu stürzen.
Aber Saddam Hussein und seine Regierung in Bagdad kämpft mit ähnlichen wirtschaftlichen Problemen wie sein iranischer Kontrahent Ayatollah Khomeini.
Auch die irakischen Erdöleinnahmen gingen in den letzten Monaten kontinuierlich zurück und werden heuer statt der erwarteten 12 Milliarden Dollar wohl bestenfalls 8 Milliarden Dollar betragen.
Wie sehr der Golfkrieg den Irak ausgeblutet hat, ist anhand einer anderen Statistik abzulesen.
Vor Ausbruch des Krieges verfügte der Irak über Guthaben im Ausland von mehr als 35 Milliarden Dollar.
Heute ist das Land schwer verschuldet, und zwar mit etwa 30 Milliarden Dollar bei den arabischen Unterstützerstaaten, wie zum Beispiel Saudi-Arabien, und mit weiteren 10 Milliarden Dollar im Westen.
Die wirtschaftliche Situation des Irak ist gegenüber jener des Kriegsgegners Iran deshalb etwas besser, weil arabische Staaten mit Milliarden-Dollar-Beträgen zur Seite stehen und weil irakisches Erdöl über eine große Pipeline in die Türkei und eine in den saudischen Hafen Janbu transportiert werden kann.
In geschützte Häfen also.
Da hat es der Iran mit seinen Ölverladestationen schon schwerer.
Seit kurzem ist nämlich die irakische Luftwaffe in der Lage, Kampfbomber in der Luft aufzutanken und so weit entfernte Ziele der Iranis zu vernichten.
Vor einer Woche wurde die Ölverladestation auf der Insel Siri bombardiert und Öltanker in Brand geschossen.
Damit ist die gesamte Erdölexportplanung Teherans in Frage gestellt und die wichtigste Einnahmequelle für die Finanzierung des Krieges bedroht.
Der Iran war ja schon einmal gezwungen, seine Erdölverladung von der 500 Kilometer weiter westlich gelegenen Insel Kharg nach Siri zu verlegen, um Bombenangriffen der irakischen Luftwaffe zu entgehen.
Nun steht der Iran mit dem Rücken zur Wand.
Eine Situation, die die Mullahs aber wohl kaum zum Aufgeben, sondern im Gegenteil zu noch größerem Fronteinsatz der Pasdaran, der Revolutionsgärten und der Soldaten zwingen wird.
Damit steigt aber auch die Gefahr, dass Staaten, die bislang noch nicht in den Krieg verwickelt waren, wie etwa Kuwait, in den Konflikt hineingezogen werden.
Das umkämpfte Gebiet Basra, Schatt al-Arab, liegt weniger als 50 Kilometer von der kuwaitischen Grenze entfernt.
Springt dieser gefährliche Funke auf Kuwait über, dann ist ein Eingreifen der Golf-Einsatztruppe, gebildet aus sechs arabischen Armeen, in bedrohliche Nähe gerückt.
Der Nahe Osten würde dann wirklich zu dem werden, was Politiker und auch Journalisten nur so häufig als Pulverfass bezeichnen.
Aus dem begrenzten Krieg zwischen dem Irak und dem Iran würde eine gefährliche geopolitische Situation entstehen.
Von Michael Körbler war diese Golfkrieganalyse.
In 10 Minuten ist es 13 Uhr.
Der Kulturbericht kommt jetzt.
Anlässlich der gestrigen Österreichpremiere des amerikanischen Actionfilmes City High war der Grazer Bodybuilder, Filmschauspieler und Buchautor Arnold Schwarzenegger in Wien, um die Werbetrommel für seinen neuesten Streifen zu rühren, in dem er einen Agenten im Kampf gegen böse Mafiosi spielt.
In einem knallgrünen Sakko mit athletischen Schritten, einer Schar von eifrigen Reportern, Fotografen und Journalisten vorauseilend, gab er dann einen riesigen Zigarre schmauchend gut gelaunt Auskünfte über sein Privatleben und seine Filmpläne, die seinen Terminkalender in der nächsten Zeit wieder voll ausfüllen.
Geplant sind vorläufig Fortsetzungen von Phantom Commander und Terminator.
Demnächst beginnen auch die Dreharbeiten von zwei neuen Actionfilmen.
Auch denkt Arnold Schwarzenegger daran, in Zukunft selbst Filme zu produzieren, wobei Co-Produktionen mit Österreich nicht ausgeschlossen sind.
Auch ein neues Bodybuilder-Buch kommt heraus von Arnold Schwarzenegger, mit dem Karin Bauer spricht.
Arnold Schwarzenegger, nach dem Helden aus Grauer Vorzeit, Conan, nach dem Terminator, kommt nun zu uns der City High, ein Agent, der gegen eine Mafia-ähnliche Organisation kämpft.
Haben diese drei Helden irgendwie was Gemeinsames für sie, außer der Kraft, außer der physischen Kraft?
Ja, Terminator ist wieder eine ganz andere Rolle, weil das war ja wirklich das erste Mal, dass ich den Bösewicht gespielt habe und einen Roboter gespielt habe.
Aber normal spiele ich immer ja den Helden, ob es jetzt Conan ist oder Commando oder im City High, wo der gute Held den Bösewicht vernichtet.
Das ist normal immer die Story von den Filmen.
Aber was jetzt dazukommen ist, ist der Humor.
Dass man gewisse Szenen lustig macht, sodass da etwas Lockeres auch im Film ist.
Dass man nicht nur immer das Brutale hat und die Kampfmaschine, Schwarzenegger, die Kampfmaschine, sondern dass man die lustige Seite vom Schwarzenegger zeigt, den Humor.
Weil ich selbst ja immer lustig bin und sehr viel Humor habe.
Ich will das auch im Film zeigen.
Nur ist es sehr schwer, dass man das an Executive in einem Studio, in einem Filmstudio,
einreden kann, dass man da ein bisschen Humor reinbringt, weil die sagen, die Filme, die Brutalitäten haben und wo wirklich sehr viele Leute vernichtet werden, die spielen am meisten bei den Kassen ein.
Humor ist nicht so wichtig.
Aber wir haben jetzt bewiesen,
in Hollywood, dass das die richtige Formel ist.
Heißt das vielleicht, dass Sie in Zukunft mehr in Richtung Humor arbeiten werden, dass vielleicht der nächste Film schon eine Komödie sein könnte?
Früher oder später, ich glaube innerhalb eines Jahres wird eine Komödie rauskommen mit mir als der Star.
Es ist nur eine Frage der Zeit jetzt.
Ich glaube auch der Trend geht jetzt auch viel mehr in die Richtung Komödie.
und nicht mehr so aufs Brutale.
Jede fünf Jahre ändert sich der Trend.
In den letzten fünf Jahren war mehr das Harte, aber ich glaube, in der Zukunft wird es viel mehr auf die Richtung auf Komödien gehen.
Im Oktober kommt City Cobra bei uns heraus mit Sylvester Stallone.
Ein ähnlicher Titel wie Ihr Film.
Und immer mehr fällt es auf, dass Sie verglichen werden mit Sylvester Stallone.
Was sagen Sie zu diesem Vergleich?
Naja, ich glaub der Grund dafür ist, erstens einmal, wir sind beide Schauspieler, zweitens einmal, wir machen beide Bodybuilding und das Gewichttraining.
Er hat etwas später angefangen, er hat erst dann angefangen, wie die Welle Bodybuilding sehr populär geworden ist in Amerika.
Und dann hat man ja verlangt von den Stars, speziell von den Helden, die Helden spielen, dass die muskulös und heldhaft ausschauen.
Der wichtigste Grund ist auch noch dazu, dass wir beide die bekanntesten für die Actionfilme sind und am meisten Kassenerfolg haben.
Und da vergleicht man immer, wer ist jetzt Nummer eins?
Und ich glaube, die Presse versucht dann immer, gewisse Konkurrenz herzustellen.
Versucht, aber die können das nicht richtig machen.
Er redet nie schlecht über mich, ich spreche nie schlecht über ihn.
Also was die auch versuchen, wir sind immer Freunde und helfen uns gegenseitig.
Wir kennen uns sehr gut, wir trainieren im selben Studio.
Wir gehen zur gleichen Schauspielschule.
Wir haben den gleichen Rechtsanwalt, die gleichen Agenten.
Wir haben sehr viel, das wir jetzt zusammen machen.
Aber die gleiche Frau haben Sie noch nicht?
Nein, die gleiche Frau Gott sei Dank nicht.
Nein, ich habe meine und er hat seine.
Weil wir gerade bei Ihrer Frau sind, wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass diese Liaison jetzt in die Ehe eingemündet ist.
Wie ist das?
Hat sich dadurch irgendetwas verändert für Sie?
Eigentlich überhaupt nichts.
Wir kennen uns jetzt schon seit einem Jahr.
Wir kennen uns sehr gut und da hat sich überhaupt nichts verändert jetzt.
Ich bin sehr glücklich und ich bin sehr froh, dass ich geheiratet habe und Maria ist auch sehr froh.
Und wenn ich gewusst hätte, dass ich so glücklich wäre als Ehemann, hätte ich vielleicht schon vor zwei, drei Jahren geheiratet.
Aber wie gesagt, wir planen in der Zukunft auch Kinder.
Wir haben keinen Plan, ob es jetzt in einem Jahr oder in zwei Jahren sein wird.
aber früher oder später wird es auch Kinder geben.
Und suchen Sie allein Ihre Rollen aus oder denken Sie darüber nach, welche Filme Sie machen möchten oder ist auch Ihre Frau daran beteiligt, berät sie Sie, besprechen Sie sowas?
Am Ende entscheide ich alles über meine Karriere.
Die Maria lest immer die Drehbücher, sie gibt mir immer guten Ratschlag und sie hat mir schon sehr viel geholfen bei meiner Karriere.
Bei Ihnen tritt der Schauspieler immer mehr in den Vordergrund.
Tritt im gleichen Maße jetzt der Bodybuilder in den Hintergrund?
Ich bin selbst noch immer Bodybuilder.
Ich trainiere täglich eine Stunde mit Gewichten.
Ich mache aber nicht mehr mit bei Meisterschaften, bei Mr. Universum oder Mr. Olympia.
Das letzte Mal war 1980, wo ich in Sydney, Australien gewonnen habe.
Die Mr. Olympia war das siebte Mal.
Aber systematisch habe ich schon seit 1975 langsam die Karriere als Schauspieler aufgebaut.
und das Bodybuilding nach hinten geschoben.
Aber nicht vergessen, weil für mich war Bodybuilding sehr wichtig.
Es war für mich das Sprungbrett nach Amerika zu gehen, das Sprungbrett in den Filmgeschäft einzusteigen, das Sprungbrett Bücher zu schreiben, Geschäftsmann werden.
Also es war sehr wichtig für mich Bodybuilding.
Also ich würde nie jetzt sagen, ich bin nicht ein Bodybuilder.
Aber wie gesagt, im Film will ich mehr das Schauspielerische jetzt rausbringen.
Aber es hat Zeit gedauert, das ist einmal klar.
Vielen Dank, Herr Schwarzenegger.
Danke auch.
Die ÖVP-Frauen hoffen, dass der Wind die Ballons weit in die Tschechoslowakei tragen wird.
An den Ballons sind Flugzettel angebracht, deren Inhalt über die Sorgen der österreichischen Frauen im Falle einer Kernkraftkatastrophe in der Tschechoslowakei informiert.
Die Bundesleiterin der Frauenbewegung, Marilis Fleming, richtete in diesem Zusammenhang wieder Angriffe gegen Vizekanzler Steger.
Fleming sagte, anstatt wild gegen Bayern zu polemisieren, sollte Steger konkrete Taten setzen und sich nicht von tschechoslowakischen Ministern einkochen lassen.
Sowjetunion.
Vertreter der Supermächte haben in Moskau ein Abkommen über Zusammenarbeit in Kernenergiefragen geschlossen.
Diese Vereinbarung betrifft gemeinsame Forschungsprojekte sowie einen Expertenaustausch.
In Moskau werden heute offizielle Friedenskundgebungen veranstaltet.
Diese staatlich organisierten Demonstrationen sind ein Teil der Bemühungen des Kremls, für das einseitige Atomtestmoratorium der Sowjetunion zu werben.
Bundesrepublik Deutschland.
Die westdeutschen Sozialdemokraten werden von ihrem Ziel, bei der Bundestagswahl im Jänner die Mehrheit zu erringen, nicht abgehen.
SPD-Chef Willy Brandt sagte heute in einem Radio-Interview, die Ausgangslage für die Sozialdemokraten sei wesentlich günstiger als 1983.
Brandt rechnet damit, dass die Grünen wieder in den Bundestag kommen, ganz sicher sei dies jedoch nicht.
Der SPD-Chef betonte, dies hätte aber große Auswirkungen auf die Frage nach Koalitionen.
Südafrika.
Bei einem Anschlag auf das Haus des ZULU-Abgeordneten Wilmington Sabelo im südafrikanischen Homeland KwaZulu ist nach Mitteilung der Behörden die Frau des Parlamentariers ums Leben gekommen.
Auch drei Kinder des Ehepaares wurden schwer verletzt, als Unbekannte eine Handgranate in das Haus schleuderten und mit Maschinenpistolen um sich schossen.
Das Haus Sabelus war heuer bereits zum zweiten Mal Ziel eines Anschlags.
Von halbamtlicher Seite in Peking ist heute der Zwischenfall an der sowjetisch-chinesischen Grenze vom 12.
Juli bestätigt worden.
Bei diesem Zwischenfall wurde ein chinesischer Kompanieführer getötet, ein Soldat wurde verletzt.
In einer kurzen Stellungnahme des chinesischen Außenministeriums heißt es heute dazu, es habe einen isolierten Zwischenfall gegeben und die Regierung sei deshalb in Moskau vorstellig geworden.
USA, Libyen
Der libysche Revolutionsführer Gaddafi hat seine Unterstützung für alle Palästinensergruppen bekräftigt.
In einem Interview für eine amerikanische Fernsehanstalt sagte Gaddafi, kein Kampf sei heiliger als der des palästinensischen Volkes.
Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Von Westen her Wetterverschlechterung, Nachmittagstemperaturen im Westen bis 20 Grad, sonst 23 bis 27 Grad.
Gleich ist es 13 Uhr, das war das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Louis Glück ein schönes Wochenende.