Mittagsjournal 1980.07.24

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    Rechtliches

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    Eine recht angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Am Beginn einer Stunde ausführlicher Informationen im Mittagsschonal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Nach den Nachrichten und dem Wetterbericht erwarten wir einen Bericht aus dem Iran.
    Dort hat sich die Situation entscheidend verschärft.
    Der Machtkampf wird immer heftiger.
    Massenhinrichtungen nach dem Militärkomplott gegen das Khomeini-Regime haben nun voll eingesetzt.
    In Jugoslawien soll eine neue Kampagne gegen Regimegegner eingeleitet worden sein.
    Kritische Intellektuelle rechnen mit Verfolgung, neue Angriffe auch gegen den Regimekritiker und ehemaligen Tito-Kampfgefährten Milovan Cilas.
    Aus Polen informieren wir über die dortigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die ihren Ausdruck neben den Problemen mit der Versorgung auch in Arbeitsniederlegungen finden.
    Österreich, der Schmiergeldskandal rund um den Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses erhitzt nach wie vor die Gemüter.
    Auch die Zeitungskommentatoren widmen heute wieder diesem Dauerbrenner ihre Aufmerksamkeit.
    Die weiteren geplanten Beitragsthemen im Mittagsschanal.
    Der ÖVP-Bauernbund fordert vermehrte Vieh-Export-Förderung.
    ÖVP-Wissenschaftsprecher Neisse kritisiert die Forschungspolitik der Regierung.
    Darüber hinaus bringen wir einen Bericht über den Start eines sowjetischen Raumschiffes mit einem vietnamesischen Co-Piloten.
    Dann geben wir eine Vorschau auf die Salzburger Festspiele.
    Sie hören dann auch noch einen Nachruf auf den englischen Schauspieler und Kabarettisten Peter Sellers.
    Zunächst aber, wie immer, die Nachrichten.
    Chefin vom Dienst ist Elisabeth Manas und gelesen werden die Meldungen von Angelika Kofler.
    Iran.
    Die allgemein erwartete Hinrichtungswelle nach dem angeblichen Putschversuch gegen die Revolutionsregierung hat nun voll eingesetzt.
    In einem Gefängnis in Teheran sind heute früh 20 Offiziere wegen Beteiligung an der offiziell bekanntgegebenen Verschwörung hingerichtet worden.
    Exekutiert wurde ferner ein Mitglied der linksgerichteten Mujaheddin-Bewegung.
    Nach Auffassung der iranischen Regierung wollten die Putschisten den letzten noch vom Schah ernannten Ministerpräsidenten Bachtiar wieder an die Macht bringen.
    Auf Bachtiar ist vor wenigen Tagen in Paris ein Anschlag verübt worden.
    Der Präsident des obersten persischen Gerichtshofes, Ayadollah Beheshti, forderte heute die Aburteilung Bachtiars in Abwesenheit.
    Angeblich wird die Regierung in Teheran von Frankreich formell die Auslieferung des früheren Regierungstests verlangen.
    USA
    Im Zusammenhang mit dem Mord an dem iranischen Exilpolitiker und Chumeni-Gegner Dabatabai in Washington sind zwei Männer festgenommen worden.
    Einer der beiden ist ein Briefträger.
    Er hatte zunächst behauptet, von den Mördern Dabatabais entführt worden zu sein.
    Saudi-Arabien
    Über das Schicksal der amerikanischen Geiseln im Iran gibt es wieder neue Spekulationen.
    Wie eine Saudi-Arabische Tageszeitung meldet, sollen die Amerikaner zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan im August freigelassen werden.
    Ein Sprecher der Geiselnehmer wies diesen Bericht zurück und bekräftigte die Forderung der Extremisten nach Auslieferung des ehemaligen Schah.
    Vereinte Nationen nahe Osten Als illegal hat der israelische Delegierte vor der UNO-Vollversammlung in New York die dringliche Sondersitzung der Vereinten Nationen zur Palästina-Frage eingestuft.
    Der Vertreter Israels erklärte, dies sei keine Dringlichkeitssitzung, sie sei seit langem vorbereitet worden und spielte nur die Zwangsvorstellung der extremen arabischen Staaten wider, Israel zu zerstören.
    Bei der Rede des israelischen Delegierten verließen die meisten arabischen Delegationen den UNO-Sitzungssaal.
    Wenige Stunden vorher hat die Knesset, das israelische Parlament, einen Gesetzentwurf gebilligt, mit dem der arabische Ostteil von Jerusalem zum Bestandteil einer ungeteilten israelischen Hauptstadt erklärt wird.
    Die Vereinigten Staaten und Ägypten haben sich gegen diesen Plan ausgesprochen.
    In einem israelischen Krankenhaus ist heute ein weiterer palästinensischer Terrorist gestorben, der an einem Hungerstreik teilgenommen hatte.
    Als Todesursache wurde Lungenentzündung angegeben.
    Die Krankheit ist bei insgesamt drei inhaftierten Palästinensern aufgetreten.
    Die ihnen zwangsweise verabreichte Nährflüssigkeit war in die Lunge eingedrungen.
    Bereits am Dienstag war ein Häftling verstorben.
    Die israelischen Militärbehörden befürchten nach dem Tod der Palästinenser Ausschreitungen in den besetzten arabischen Gebieten.
    USA Das Verteidigungsministerium in Washington hat nach eigenen Angaben die Pläne zur Mobilisierung der amerikanischen Truppen für den Fall eines Krieges in Europa verbessert.
    Die geplanten Maßnahmen sehen unter anderem die Bildung einer Sondergruppe zur Koordinierung der Arbeit der zivilen und militärischen Behörden im Konfliktfall vor.
    Die neuen Pläne sollen noch heuer auf ihre Wirksamkeit hingetestet werden.
    Sowjetunion
    Anlässlich der Olympischen Spiele in Moskau ist gestern vom Kosmodrom bei Kunur in Kasachstan wieder ein sowjetisches Raumschiff Soyuz 37 gestartet worden.
    An Bord von Soyuz 37 befinden sich zwei Kosmonauten.
    Einer ist Vietnamese und damit der erste Vertreter eines Landes der dritten Welt im Weltraum.
    Sojus 37 soll an der um die Erde kreisenden Raumstation Salyut 6 andocken.
    Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS bezeichnete den Flug als lebendiges Beispiel für die brüderliche Freundschaft und enge Zusammenarbeit zwischen den Völkern der UdSSR und der Volksrepublik Vietnam.
    Das Regierungsorgan Izvestia hat die Ansicht zurückgewiesen, dass während der Olympischen Spiele in Moskau der Kontakt zwischen Sowjetbürgern und ausländischen Touristen verhindert werden soll.
    Wörtlich heißt es in der Izvestia, die westliche Propaganda verbreite nun Spekulationen über beispiellose Sicherheitsmaßnahmen, weil der vom Westen geplante Polkot der Sommerspiele gescheitert sei.
    Polen.
    Die Streikbewegung innerhalb der polnischen Arbeiterschaft dauert an.
    Unter anderem legten 3000 Beschäftigte einer Landmaschinenfabrik in Breslau gestern die Arbeit nieder.
    In der südostpolnischen Stadt Chelm trat das Personal der städtischen Verkehrsbetriebe vier Stunden in den Ausstand, bis die Betriebsleitung den Forderungen nach Lohnerhöhungen zum Ausgleich der gestiegenen Lebenshaltungskosten nachgab.
    Bolivien.
    Eine Woche nach dem Putsch in Bolivien ist die Militärregierung in La Paz noch von keinem einzigen lateinamerikanischen Land anerkannt und sieht sich wachsender Kritik seitens der Staaten des Andenpaktes und der USA gegenüber.
    Auch dürfte der Widerstand der Bevölkerung gegen die Putschisten noch nicht gebrochen sein.
    Nach den Berichten der internationalen Rachrichtenagenturen kommt es vor allem in den Zinngruben bei Aurora immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen streikenden Bergbauarbeitern und Regierungstruppen.
    USA Das Außenministerium in Washington hat die neue bolivianische Regierung beschuldigt, nach ihrem Amtsantritt hunderte Zivilisten misshandelt zu haben.
    Die USA erwägen aus diesem Grund die Streichung von bereits gebilligter, aber noch nicht ausgezahlter Entwicklungshilfe in Höhe von etwa 1,5 Milliarden Schilling.
    Spanien.
    Nach den neuen Bombendrohungen der baskischen Separatistenorganisation ETA herrscht in der spanischen Fremdenverkehrszentren gespannte Atmosphäre.
    Anonyme Anrufe erklärten, als Ziele habe sich die ETA für heute nicht näher bezeichnete Einrichtungen auf den Kanarischen Inseln und ein Spielcasino in der Provinz Cadiz ausgesucht.
    Gestern hat ein Bombenanschlag in der baskischen Stadt Bilbao drei Menschenleben gefordert.
    Unter den Opfern befand sich eine hochschwangere Zigeunerin.
    Österreich.
    In Wien wird heute der spanische Außenminister Ureje zu einem dreitägigen offiziellen Besuch erwartet.
    Hauptthema seiner Gespräche mit Außenminister Paar und anderen Regierungsmitgliedern soll das Madrid-Nachfolgetreffen der Europäischen Sicherheitskonferenz von Helsinki sein.
    Großbritannien.
    Premierminister Margaret Thatcher erwartet für den nächsten Monat ein weiteres Ansteigen der Arbeitslosenquote.
    In einem Rundfunkinterview erklärte die Regierungschefin neuerlich, vorrangig sei der Kampf gegen die Inflation.
    Mit 1,9 Millionen Beschäftigungslosen ist in diesem Monat in Großbritannien die höchste Arbeitslosigkeit seit 1936 registriert worden.
    Die Labour-Opposition hat deshalb einen Misstrauensantrag gegen die konservative Regierung angekündigt.
    Der Filmschauspieler Peter Sellers ist in der vergangenen Nacht in einem Krankenhaus in London einem Herzleiden erliegen.
    Der 54-Jährige war vor zwei Tagen nach einem vierten Herzinfarkt in das Spital eingeliefert worden.
    Peter Sellers hat sich in mehr als 40 Filmen wie What's New Pussycat und Der rosarote Panthe vor allem als Komiker einen Namen gemacht.
    Rumänien.
    In Bukarest findet heute die Hochzeit des schwedischen Tennisstars Björn Borg mit der ehemaligen rumänischen Tennisspielerin Marianne Simonescu statt.
    In der rumänischen Hauptstadt gelten die Feierlichkeiten als Ereignis des Jahres.
    Die standesamtliche Trauung wird im Rathaus von Bukarest abgehalten, die kirchliche im Kloster von Calda Rosani.
    Der fünffache Wimmelten Sieger verkaufte die Weltrechte für alle Hochzeitsfotos für 100.000 Dollar an eine französische Agentur.
    Soweit die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    In Österreich dauert der Hochdruckeinfluss und damit das herrschende Schönwetter an.
    Die Temperaturen erreichen derzeit im Westen höhere Werte als im Osten.
    Die Aussichten bis morgen früh, allgemein heizer oder leicht wolkig, schwacher, im Osten mäßiger Wind aus Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen im Westen 25 bis 29 Grad, sonst 22 bis 27 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 9 bis 16 Grad.
    Die Aussichten für morgen.
    Keine Wetteränderung, Allgemeinheit am Vormittag teilweise wolkenlos.
    Ab Mittag geringe bis mäßige Haufenwolkenentwicklung.
    Schwacher im Osten mäßiger Nordwestwind.
    Tageshöchsttemperaturen 23 bis 29 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien heute 23 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer pro Stunde.
    Eisenstadt, Heide, 23, West, 25 km pro Stunde.
    Linz, Heide, 22, West, 20 km pro Stunde.
    Salzburg, Heide, 23, Nordwest, 20.
    Innsbruck, wolkenlos, 23 Grad, Windstille.
    Bregenz, wolkenlos, 21 Grad, Südwest, 5 km pro Stunde.
    Graz, Heide, 23 Grad, Windstille.
    Und Klagenfurt, Heide, 22 Grad, Windstille.
    Zwölf Uhr und elf Minuten ist es nun genau.
    Der Iran sorgt nun wieder täglich für Schlagzeilen.
    Gehen die Schergen Khomeinis nun immer unverblümter gegen Feinde der Revolution im Ausland vor, man denke an den gescheiterten Anschlag auf den ehemaligen Ministerpräsidenten Bakhtiar in Frankreich oder an den Mord am früheren iranischen Presseattaché in Washington Dabadabai, so geht die Revolutionsführung auch im Iran selbst mit immer offener zu Tage tretender Brutalität gegen politisch Unliebsame vor.
    So wurden in Teheran in der vergangenen Nacht 21 Personen hingerichtet, die versucht hatten, das Regime des Greisen Ayatollah zu stürzen.
    Der Machtkampf, auch innerhalb der verschiedenen revolutionären Strömungen, nimmt jetzt immer blutigere Formen an.
    Hören Sie näheres von Ferdinand Hennerbichler.
    Der Machtkampf hier im nachrevolutionären Teheran konzentriert sich längst nicht mehr auf revolutionäre Gegenanhänger des alten Shah-Regimes,
    sondern auf Revolutionäre gegen Revolutionäre, Pessimisten sagen, wenn nicht überhaupt schon, jeder gegen jeden.
    Präsident Banisade formulierte es vor wenigen Tagen aus einem anderen Zusammenhang heraus zu, die iranische Revolution habe einen Zustand erreicht, in dem jeder jeden bespitzle und keinen Spion halte.
    Was nun die jüngsten Ereignisse betrifft,
    Dass Linksführer hingerichtet werden, ist keineswegs Alltäglichkeit.
    Wenn das geschehen ist, wurde ihnen meist bewaffneter Aufstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen, wie bei Kurden, die hingerichtet worden sind.
    Im Fall des erschossenen Mutterheldführers liegen die Dinge allerdings etwas anders.
    Hier war Mitglied der Organisation PK, einer marxistisch-leninistischen Gruppe,
    Laizisten also, die sich von den religiösen Mujahed abgespalten haben und deren Organisation systematisch zerschlagen worden ist.
    Hingerichtet wurden von diesen linken Volkskämpfern, also nicht-religiösen, nur wenige.
    Die gestrigen Bombenattentate in beliebten Geschäftsstraßen im Zentrum von Teheran wiederum
    werden mit der linksreligiösen Terrororganisation Forqan in Verbindung gebracht.
    Die Forqan wollen einen strengen Moslemstaat ohne Mullah-Herrschaft nach dem Vorbiet Libyens erzwingen.
    Bisher weiß man allerdings nur, dass ein unbekannter Mann bei einer iranischen Tageszeitung angerufen hat, behauptet hat, er wäre Mitglied der Forqan und seine Organisation bekenne sich zu den blutigen Attentaten.
    Das bedeutet in der Tat noch relativ wenig, vor allem wenn man weiß, dass im Zweifelsfall bei Anschlägen, deren Intermänner nicht bekannt sind, grundsätzlich auch Vorkanterroristen verdächtigt werden.
    In der Sache selbst bleibt freilich der Eindruck, als würden hier im nachrevolutionären Iran Religiöse gegen andere Religiöse mit den Mitteln von Gewalt, von Terror und von Inrichtungen vorgehen.
    Diese Optik erscheint zu einfach und zu vordergründig.
    Nicht zuletzt deshalb, weil im Augenblick gar nicht religiöse andere religiöse auszurotten versuchen, um entweder an der Macht zu bleiben oder die Macht an sich zu reißen.
    Der Machtkampf konzentriert sich vielmehr auf die Frage, inwieweit es der von Mullahs beherrschten Islamischen Republikpartei, also der stärksten Partei im neuen Parlament, gelingen könnte,
    ihren totalen Machtanspruch hier in diesem Land durchzusetzen und ob dabei die letzten Liberalen im Iran, wenn man so will, politisch auf der Strecke bleiben könnten.
    Die Positionen darauf sind sehr unterschiedlich.
    Die Liberalen und auch die Nationalen um Staatspräsident Banisade erwecken den Eindruck,
    als seien Sie entschlossen, weiterzumachen und eine totale Machtübernahme der religiös-konservativen zu verhindern.
    Ein neuer Ministerpräsident, zwar sicherlich kein starker Mann, kaum auch ein Kandidat der Liberalen, eher noch ein Kompromissvorschlag zweiter Wahl, erscheint Ihnen dennoch als eine Art letzte Chance, weil Sie hoffen, im neuen Parlament doch für den einen oder anderen entscheidenden Fall
    Mehrheiten ihrer Interessen zustande zu bringen.
    Am radikalsten denken hier Oppositionspolitiker der Nationalen Front, also der früheren Sammelbewegung der Opposition während der Schadzeit.
    Die Front schrieb beispielsweise in ihrem Sprachrohr den Nachrichten, die Militanten feilten unter der religiös-konservativen Mehrheitspartei, IRP, versuchten Verwirrung
    Verunsicherung und Chaos zu stiften, um das Land reif für einen Butsch ihrer Interessen zu machen.
    Tatsache ist, nach dieser Erklärung wurden viele Parteilokale der Nationalen Front zertrümmert und die Konsequenzen weiterer Scharfmacherei wären neue Explosionen
    Der Machtkampf im Iran weitet sich aus, jeder kämpft also gegen jeden, Sie hörten, Ferdinand Hennabichler.
    In der Berichterstattung weiter nach Jugoslawien.
    Hatte man noch vor wenigen Wochen einen Rückgang des Sommerfremdenverkehrs prognostiziert, so reiben sich nun die jugoslawischen Touristikmanager freudig die Hände.
    Denn trotz diverser Preissteigerungen, die die Anfang Juni erfolgte DINA-Abwertung für den Urlauber wieder ausgeglichen hat, zu seinem Ungunsten allerdings, und trotz der noch immer vorhandenen Sorglosigkeit im Zusammenhang mit der zunehmenden Meeresverschmutzung, vor allem in den nördlichen Adria-Gebieten, und auch trotz vereinzelter Versorgungsschwierigkeiten, so etwa mit Kaffee, ergisst sich über Jugoslawien ein noch nicht dagewesener Touristenstrom.
    Die jugoslawische Wirtschaft erhofft sich nicht zuletzt dadurch, aus den wirtschaftlichen Schwierigkeiten etwas herauszukommen.
    Ist doch auch für Jugoslawien der Fremdenverkehr der wichtigste Devisenbringer.
    Die ersten massiven wirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen nach dem Tod Ditos haben offensichtlich noch nicht im gewünschten Ausmaß zum Erfolg geführt.
    Neben der Frage, wie es wohl wirtschaftlich in Jugoslawien weitergehen wird, fragt man sich in Jugoslawien natürlich auch, wird es eine Weiterentwicklung der politischen Liberalisierung geben.
    Nun, kritische Intellektuelle, vor allem in der kroatischen Hauptstadt Zagreb, sehen da nicht viel Hoffnung, haben doch die Angriffe gegen sie, vor allem aber gegen den Regimekritiker und ehemaligen Kampfgefährten Titos Milovancilas zugenommen.
    Über eine angebliche neue Kampagne gegen Regimegegner informiert sie nun aus Belgrad, Gustav Kalupa.
    Die öffentliche Kritik am prominenten jugoslawischen Regimekritiker Milovan Djilas steigert sich.
    Jetzt hat der Vorsitzende des Massenverbandes der Werktätigen Jugoslawiens, Todo Kurtovic, in einer Rede in Sarajevo den 69-jährigen Djilas heftig attackiert, nachdem der vormalige Stellvertreter Titos erst am Montagabend in einem Fernsehkommentar des Senders Sarajevo
    als Feind des Volkes, aus dem er sich selbst ausgeschlossen hat, verurteilt worden war.
    Dass die Landeshauptstadt von Bosnien und der Herzegowina ein Hort besonders radikaler Elemente ist, von wo in der jüngsten Zeitgeschichte des Vielvölkerstaates konservierende Bewegungen ihren Ausgang genommen haben, lässt die Situation durchaus ernst erscheinen.
    Von Sarajevo aus ist Anfang der 70er Jahre der entscheidende Stoß gegen den sogenannten kroatischen Frühling ausgegangen,
    und im Weiteren auch gegen andere reformkommunistische Bestrebungen an den jugoslawischen Universitäten.
    Dass die Provinzhauptstadt nicht an außenpolitische Rücksichtnahmen gebunden ist, wie etwa Belgrad, nach den erfolgreichen Besuchen von Jimmy Carter und auch Vizekanzler Genscher, in deren Verlauf ihre Lieblingsthemen Menschenrechte überhaupt nicht mehr zur Sprache kamen, kann nicht von der Hand gewiesen werden.
    Kritik an Gillas kündigte in Jugoslawien für gewöhnlich eine Verhärtung des innenpolitischen Klimas
    und Verschärfung der ideologischen Gangart an.
    Das zeigten die Kampagnen gegen Dschillas vor und nach seinen Verurteilungen wegen Verunglimpfung des Staates und Pressevergehen in den Jahren 1952, 1957 und 1962.
    Damals signalisierten die Anti-Dschillas-Kampagnen auch eine neue Annäherungsphase an Moskau.
    Dafür sprechen zurzeit keinerlei Anzeichen.
    Nicht etwa, dass das Verhältnis Jugoslawien zu Sowjetunionen nicht einer Verbesserung bedürfte.
    Eine Aktion gegen Djilas, der von Moskau als geistiger Urheber des jugoslawischen Weges gehasst wird, würde daran allerdings nichts mehr ändern.
    Zu Zeiten Titos zahlte es sich aus, aus taktischen Gründen alle Schuld auf Djilas abzuwälzen und Tito eine Brücke zu schlagen.
    Heute nicht mehr, da sich die Verhältnisse grundlegend geändert haben.
    Die Ursache für die gegenwärtige Kampagne müssen bei innenpolitischen und innerparteilichen Notwendigkeiten liegen.
    Es ist auch naheliegend, dass die regierende Partei ihre Genossen fest an die Leine legen möchte, schon um mit den alles anderen als rosigen ökonomischen Verhältnissen im Lande fertig zu werden.
    Eine Serie politischer Prozesse und hierbei ausgesprochene drakonische Strafen gegen Regimegeber deuten auch auf eine gewisse politische Unruhe im Lande hin.
    Dass mit dem Tode Titos und vor dem seine Chefideologin Kardell auch die latente Krise des jugoslawischen Selbstverwaltungssozialismus deutlicher sichtbar geworden ist, dürfte mit ein weiterer Grund für die starre Haltung der tonangebenden Politiker und ihrer medialen Sprachrohre in Jugoslawien sein.
    Die jugoslawische Spielart des Sozialismus ist keine gebrauchsfertige Ideologie, sie lebt vielmehr von gegenwärtsbezogenen Abwandlungen des Marxismus-Leninismus.
    Die Kritik an Milovan Cilas ist so zweifellos Teil einer heftigen Offensive gegen andersdenkende Marxisten, Linksintellektuelle und wohl auch Parteigenossen in den eigenen Reihen.
    Verhärtung des innenpolitischen Klimas in Jugoslawien, Gustav Kaluba war der Berichterstatter.
    Zur Österreich-Berichterstattung.
    Nach wie vor überschattet die Diskussion über die Korruptionsaffäre rund um das Wiener Allgemeine Krankenhaus die innenpolitische Auseinandersetzung.
    Auch heute ist dieses Thema Mittelpunkt der Leitartikel und Kommentare in den österreichischen Zeitungen.
    Dabei wird unter anderem auch die jüngste Auseinandersetzung zwischen Ex-Rechnungshof-Präsident Kamlucz und Justizminister Broda analysiert.
    Kandutsch hat bekanntlich im Club 2 am vergangenen Dienstag im Fernsehen den Vorwurf erhoben, dass die Gerichte und die Staatsanwaltschaft den Bitten des Rechnungshofes nach Untersuchung von Korruptionsanschuldigungen nur zögernd nachgekommen seien.
    Diesen Vorwurf hat Broda gestern zurückgewiesen.
    Dazu nun einige Ausschnitte aus Pressekommentaren in unserer heutigen Inlandspresse-Schau, zusammengestellt von Markus Sommersacher.
    In der Tageszeitung die Presse heißt es unter der Überschrift, traurig, aber seriös.
    Im rechten Moment, nämlich zu einer Zeit, da es sich kein Politiker leisten kann, über ihn herzufallen, hat Ex-Rechnungshofpräsident Kandutsch seriös und überlegt aus der Schule geplaudert.
    Man weiß jetzt mehr über die Wurzeln der Korruption in Österreich, über das traurige Schicksal pflichtgemäßer Kandutsch-Anzeigen, über das Los von Unternehmungen, die sich Bestechungsforderungen nicht gefallen ließen, über die Gründe des bei uns im internationalen Vergleich viel teureren Bowns.
    Und mit sprachlicher Eleganz führte der langjährige Chef der obersten staatlichen Kontrollbehörde im Club 2 des Fernsehens vor, wie man vom Verdacht illegaler Parteienfinanzierung spricht, der noch nicht erhärtet werden konnte.
    FPÖ-Obmann Steger hätte davon einiges lernen können, heißt es in der Presse.
    Unter der Überschrift gezinkte Karten untersucht Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt den Verdacht, den der eben erwähnte Ausschussobmann Steger öffentlich ausgesprochen, bis zur Stunde aber noch nicht belegt hat, nämlich, dass auch die Parteien an Schmiergeldern rund um das AKH mitgenascht hätten.
    Dazu das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    Mit demselben Erfolg spekuliert er damit, dass die SPÖ, auf die es letztlich ankommt, absolut nicht an einem Steger-Rücktritt interessiert ist, weil sie, und der Verdacht liegt nahe, Steger sozusagen als Bedingung für seine Funktion als Vorsitzender die Grenzen seiner Tätigkeit von vornherein klar abgesteckt hat, weil SPÖ und FPÖ seit Beginn der Untersuchung mit gezinkten Karten spielen.
    Soweit das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    Im Kurier kritisiert Hans Rauscher die Auseinandersetzungen über Verfahrensfragen, die bisher noch bei jeder Sitzung des Untersuchungsausschusses zum AKH große Teile der Sitzungszeit in Anspruch nahmen.
    Wichtiger als diese prozeduralen Fragen ist aber die innere Einigkeit des Ausschusses.
    Mit Ausnahme einer einzigen Sitzung ist bisher noch jedes Mal zwischen den Parteien, genauer zwischen dem Vorsitzenden Steger, FPÖ und einigen ÖVP-Mitgliedern, gestritten worden.
    Schuld ist zum Teil Steger, der gerne Schüsse ins Dunkle abgibt, um zu sehen, was dann passiert.
    SPÖ und ÖVP haben kassiert.
    Die ÖVP hat sich aber vom Anfang an auf eine Behinderungstaktik verlegt, die nichts bringt.
    Ob man mock, musste auch schon korrigierend eingreifen.
    Die Schuldfrage ist aber zweitrangig.
    Wenn der Untersuchungsausschuss weiter die Hälfte seiner Sitzungszeit mit Geschäftsordnungskinkerlitzchen verplempert, leiden seine Arbeit und sein Ansehen in der Öffentlichkeit.
    Nach diesem Zitat aus dem Kurier abschließend ein Blick in die heutige Ausgabe des Sozialistischen Zentralorgans Arbeiterzeitung.
    Dort befasst sich Peter Pellinker unter dem Titel Frau Schmitz dreht durch mit einer Pressekonferenz der Vorsitzenden der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen Elisabeth Schmitz, die gestern Unterschriften für ein Volksbegehren zur Umwandlung von Zwentendorf in ein kalorisches Kraftwerk vorlegte.
    Schmitz benützte die Gelegenheit aber auch, um zum AKH-Skandal Stellung zu nehmen.
    Die AZ zu Frau Schmitz.
    Eine Konferenz verschiedener Anti-AKW-Gruppen hat Ende Juni in Linz ihr Volksbegehren mit großer Mehrheit verworfen.
    Aus zwei Gründen.
    Weil die Umwandlung Zwentendorfs in ein kalorisches Kraftwerk eine neue Umweltgefahr vor allem für Wien bedeuten würde und weil sie in typischer Profilierungssucht ihr Volksbegehren ohne Absprache mit anderen Gruppen angekündigt hatte.
    Diese Abfuhr hat Schmitz nun offensichtlich ein neues Betätigungsfeld zur Befriedigung ihres Profilierungsbedürfnisses suchen lassen.
    Diejenigen, denen es ernst um die Aufdeckung aller Vorkommnisse rund um den AKH-Bau und um eine glaubwürdige Trennung zwischen Politik und Geschäft geht, werden sich freilich ebenso der Partnerschaft mit Frau Schmitz zu wehren wissen wie die Anti-AKW-Streiter.
    Ein Bündnis mit ihr nützt nämlich immer nur den Gegnern des eigenen Anliegens.
    Das war die Inlandspresse-Schau.
    Markus Sommersacher hat die Zitate ausgewählt.
    In den vergangenen Wochen beherrschten auch Schlagzeilen wie etwa Obst- und Gemüsebauern verzweifeln oder Regenfälle vernichten Teile der Heuernte, die lokal aber auch die Titelseiten der Tagespresse.
    Das Schlechtwetter der vergangenen sechs Wochen hat dazu geführt, dass nicht nur die Obst- sondern auch die Weinbauern Hoffnungen auf überdurchschnittliche Ernteerträge in diesem Jahr begraben haben.
    Betroffen von der ungünstigen Wetterlage sind vor allem die Bergbauern und jene Bauern im Flachland, die Vieh züchten.
    Die Niederschläge haben die erste Heuernte zum Teil ausfallen lassen, was im Herbst zu Notverkäufen bei Rindern führen kann.
    Der österreichische Bauernbund, eine Organisation der ÖVP, machte heute in einer Pressekonferenz ihren Unmut über die Vieh-Absatz-Politik der Bundesregierung Luft und verlangte eine Kurskorrektur von Landwirtschaftsminister Heiden in Sachen Vieh-Export-Förderung.
    Hören Sie einen Direktbericht von der Pressekonferenz von Michael Kerbler.
    Österreichs Bauern sehen, was den Rindermarkt betrifft, einen schlechten Herbst auf sich zu kommen.
    Zwei Umstände lassen den ÖVP-Bauernbund um die Einkommen der Viehmäster und Bergbauern fürchten.
    Erstens, die Kürzung der Exportstützung für Schlachtrinder durch Landwirtschaftsminister Heiden per 7.
    Juli und zweitens, eine durch das Schlechtwetter geringe Futter- sprich Heuernte wird zu einem erhöhten Verkauf im Herbst führen.
    ÖVP-Bauernbunddirektor Rudolf Strasser beschreibt die Position seiner Organisation zur jüngsten Kürzung der Exportstützung.
    Diese völlig unverständliche Maßnahme des Landwirtschaftsministers hat zweifellos zur Folge, dass mögliche Exporterlösverbesserungen jetzt nicht mehr eintreten werden.
    Wir haben
    jetzt schon seit drei Jahren bei Schlachtrindern völlig unveränderte Preise.
    Wir haben bei Zuchtrindern derzeit nicht einmal das gute Preisniveau von 1972.
    Die ÖVP-Agrarier argumentieren in diesem Zusammenhang auch mit starken Kostenbelastungen.
    So wird, was die Zuchtrinder betrifft, auf eine Steigerung der Betriebsausgaben um 42,5% seit 1973 verwiesen, was dem Viehbauern im Preis nicht abgegolten wurde.
    Eine Aufwärtsentwicklung der Viehpreise bei Stieren etwa um drei Schillen je Kilogramm sei längst überfällig, meinte Strasser.
    Dann ging der ÖVP-Agrarier auf die durch die schlechte Wetterlage der vergangenen Wochen ausgelöste, verringerte Heu- und Futterernte ein.
    Vor allem die schlechte Heuernte, nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ, wird dazu führen, dass viele Bauern Notverkäufe tätigen müssen.
    Das bedeutet ein höheres Viehangebot und das bedeutet, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird von der Bundesregierung, einen Preisdruck.
    Das heißt Verluste für die Bauern.
    Gegensteuern müsste heißen, also wieder eine erhöhte Exportstützung, um wieder mehr absetzen zu können, den Überschuss, den man erwartet?
    Zweifellos, weil nur über entsprechende Exporte und auch zufriedenstellende Exporterlöse die Preise für Schlachtrinder, aber auch für die anderen Rinderkategorien einigermaßen in Ordnung gehalten werden können.
    Größenordnungen, also wie viel Rinder mehr im Herbst angeboten werden, konnte Straße nicht nennen.
    Naja, ich kann hier wirklich keine Zahl nennen, das hängt ja auch davon ab, was geschieht an begleitenden Maßnahmen, ob zum Beispiel eine wirksame Futter-Getreide-Verbilligungsaktion für die Bergbauern durchgeführt wird, was geschieht beispielsweise, um den Bergbauern günstig Futterstroh zur Verfügung zu stellen
    und wie sich der Sommer weiterentwickelt.
    Davon wird es sehr stark auch abhängen.
    Die wichtigsten Forderungen wurden in einem Sieben-Punkte-Programm aufgelistet, wie etwa 1. die sofortige Rücknahme der mit 7.
    Juli erfolgten Exportstützungskürzung plus zusätzliche Aufstockung, 2.
    Zahlung von Bergbauernzuschüssen beim Export von Zucht- und Nutzrindern, 3.
    Futtergetreideverbilligungsaktionen für Bergbauern und 4.
    verstärkte Anstrengungen in Brüssel bei der Europäischen Gemeinschaft um eine Erhöhung des zollbegünstigten Nutzrinder-Kontingentes Österreichs von derzeit 38.000 Stück.
    Was den letzten Punkt betrifft, ist Landwirtschaftsminister Haydn den ÖVP-Bauern zuvor gekommen.
    Seit gestern hält sich Haydn in Brüssel zu Verhandlungen über eine Erhöhung des Nutzrinder-Kontingentes mit EG-Agrarkommissar Haverkamp auf.
    Damit beende ich meinen Beitrag über die ÖVP-Bauernbund-Pressekonferenz und gebe zurück zum Studio des Mittagsschanals.
    Der Bauernbund will also mehr Vieh-Export-Stützung, Reporter war Michael Kerbler.
    12 Uhr und 31 Minuten ist es jetzt.
    Was bringen wir noch in der verbleibenden Zeit bis um 13 Uhr?
    ÖVP kritisiert Wissenschafts- und Forschungspolitik der Bundesregierung.
    Der spanische Außenminister Oreja ist zu Besuch in Österreich eingetroffen.
    Die UdSSR startet Raumschiff mit vietnamesischem Co-Piloten.
    Dann bringen wir noch eine Vorschau auf die Salzburger Festspiele und einen Nachruf auf Peter Sellers.
    Österreichs Universitäten und damit allgemein die Hochschulpolitik rücken in letzter Zeit vor allem aus einem Grund zunehmend in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.
    Die Studentenzahlen sind fast explosiv angestiegen.
    Sie haben mittlerweile die Hunderttausendergrenze überschritten.
    Immer wieder tauchen Schlagwerte wie Massenuniversität, Akademikerschwämme usw.
    auf.
    Zu all diesen Problemen konnte heute der Wissenschaftssprecher der ÖVP, Abgeordneter Heinrich Neiße, in einer Pressekonferenz Stellung nehmen.
    Zita Bernardi berichtet.
    Die Zeit, da Hochschulen, Ausbildungsstätten und Karriersprungbretter für nur wenige Auserwählte waren, dürfte endgültig vorbei sein.
    ÖVP-Wissenschafts-Sprecher Neisser ließ dazu heute Zahlen sprechen.
    Mehr als 100.000 Hörer jetzt schon und bis zum Jahre 1990 werden es 130.000 sein.
    Das sind mehr als 13 Prozent aller Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren.
    Nach Ansicht Neissers eine Entwicklung, die sowohl von den Universitäten selbst, aber fast noch mehr vom Arbeitsmarkt nur noch mit Mühe verkraftet werden kann.
    Zum Teil sei darauf von Regierungsseite schon reagiert worden, etwa durch eine offizielle Warnung des Unterrichtsministeriums vor Engpässen auf dem Lehrerarbeitsmarkt, so räumte Neisser heute ein.
    Insgesamt sei hier aber vor allem die Hochschulchefin und Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg einiges schuldig geblieben.
    Und wenn ich mir das Verhalten der Frau Ressortminister zu dieser Frage bisher anschaue, so war es zunächst so, dass sie einige Zeit lang, und das Thema liegt ja seit vier, fünf Jahren am
    am Tisch der Diskussion, einige Zeit lang gesagt hat, das ist ein Nonsens, dieses Problem gibt es nicht, alle Prognosen sind unmöglich, sind falsch.
    Und jetzt, das ist die zweite Phase, sagt sie, ja bitte, wenn einer studiert, hat er keinen Anspruch auf einen Arbeitsplatz, aber das ist sein Problem, er hat immerhin die Bildung und das soll er mit sich selbst austragen.
    Und ich halte heute bitte einen solchen Standpunkt
    von der Warte eines Politikers her für untragbar.
    Das muss ich auch offen sagen, denn es ist gerade Aufgabe eines Wissenschaftspolitikers, hier zumindestens das, was er machen kann, zur Verfügung zu stellen, nämlich eine gute und verbesserte Information.
    Eine umfassende Bildungs- und Berufsberatung mit Beginn bereits in der Schule sei jedenfalls unerlässlich, meinte Neisser.
    Der ÖVP-Wissenschaftssprecher nützte die heutige Gelegenheit dann auch für eine Vorschau auf die im Herbst anstehenden parlamentarischen Erörterungen einer gesetzlichen Neuregelung des Forschungswesens in Österreich.
    Das Forschungsorganisationsgesetz, so die offizielle Bezeichnung, muss nach Ansicht der ÖVP unbedingt steuerliche Begünstigungen für alle jene Betriebe beinhalten, die neben der Produktion auch Forschung betreiben.
    Ohne das werden wir dem Gesetz nicht zustimmen, gab sich Meißer heute hart.
    Und noch ein Wort zum Thema Sozialpolitik.
    Hier warf Neisser der Regierungspartei vor, die Grenzen des Sozialstaates gerade an einer Gruppe zu demonstrieren, die in der Öffentlichkeit ohnehin nicht immer über das beste Image verfüge, nämlich bei den Studenten.
    Und er verlangte heute eine umfassende Reform des Stipendienwesens.
    Darin soll unter anderem enthalten sein, eine Verminderung jener Beträge, die als elterliche Unterhaltsleistung zu berücksichtigen sind.
    Und damit wende ich meinen Bericht und gebe zurück zum Studio des Mittagsjournals.
    Zita Bernardi war das über eine Pressekonferenz von ÖVP-Wissenschaftssprecher Neisser.
    Weiter in wesentlich höhere Sphären.
    Von Beobachtern des sowjetischen Raumfahrtprogramms war allgemein ein bemanntes Unternehmen für diese Tage erwartet worden, zeitgleich mit den Olympischen Spielen.
    Soyuz 37 soll noch im Verlauf des heutigen Tages an der Raumstation Salyut 6 ankoppeln, in der seit mehr als drei Monaten die sowjetischen Kosmonauten Bobov und Ryumin leben und arbeiten.
    Mit Soyuz 37 setzt die Sowjetunion auch die Serie von Flügen mit gemischter Besatzung fort.
    Besetzt wurden je ein Kosmonaut aus der Tschechoslowakei, Polen, der DDR, Bulgarien und Ungarn mitgenommen.
    Der 33-jährige Luftwaffenpilot Pham Thuan aus Vietnam ist gleichzeitig der erste Raumflieger aus einem Land der dritten Welt.
    Auch hier ist die Wahl sicherlich mit einem Auge auf den Propaganda-Wert getroffen worden.
    Über den bisherigen Verlauf der Langzeitmission der Raumstation Salyut 6 berichtet Roland Machatschke.
    Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die sowjetische Raumfahrt versuchen will, die Aufenthaltszeit von Menschen im Weltraum zu einem neuen Rekord zu bringen.
    Popov und Ryumin fliegen bereits seit 106 Tagen.
    Der noch geltende Rekordflug von 140 Tagen wurde ebenfalls an Bord von Salyut 6 aufgestellt.
    Die Missionen mit den Salyut-Raumstationen folgen einem ganz bestimmten Muster.
    Zuerst wird die Stammmannschaft in die Raumstation befördert, mithilfe eines Sojusschiffs.
    Dann folgen Besuche von Mannschaften, die maximal eine Woche an Bord der Station bleiben.
    Ein Teil der Versorgungsgüter wird von diesen Kosmonauten mitgebracht.
    Der Hauptteil der Versorgung der Raumstation, vor allem mit Treibstoff, geschieht aber mithilfe von unbemannten Progressschiffen, die nach dem Umtanken und Umladen abgestoßen werden und in der Atmosphäre verglühen.
    Nicht-sowjetische Kosmonauten werden nur auf Kurzzeitmissionen mitgenommen, obwohl sie auch für die Station Salyut ausgebildet werden.
    Einige Einzelheiten darüber erzählte der DDR-Kosmonaut Sigmund Jehn beim letzten Astronautischen Kongress in einem ORF-Interview.
    sehr, sehr gründlich und für alle Systeme des Raumschiffes ausgebildet.
    Einmal, wir wurden ausgebildet weiterhin als Flugzeugführer im Sinne des Trainings.
    zum Fliegen mit dem Raumschiff Soyuz und wir wurden auch weitgehend ausgebildet an der Station Salyut 6.
    Es gibt ein Modell der Station Salyut 6 im Sternenstädtchen im Ausbildungszentrum für die sowjetischen Kosmonauten.
    Dieses Modell ist die originalgetreue Nachbildung der Station, die gegenwärtig auch noch fliegt.
    Und wir kannten die Station wirklich sehr, sehr gut.
    Bestimmte Elemente, die in unserem Programm aber nicht vorgesehen waren, haben nur die sowjetischen Stammbesatzungen erarbeitet.
    Zum Beispiel das Training des Ausstiegs in den freien Raum.
    Aus den bisherigen Angaben der sowjetischen Medien geht nicht hervor, mit welchem Typ Raumschiff Gorbatko und Famtuan gestartet sind.
    Die Sowjetunion verfügt seit neuestem über zwei Typen ihres Sojus-Raumschiffs.
    Die Standardversion ist ein reines Zubringerfahrzeug und ist nur auf sehr einfachen Flugverlauf angelegt.
    Wenn etwa, wie das in der Vergangenheit ein paar Mal passiert ist, das Andok-Manöver an der Raumstation nicht klappt, muss dieses Sojusschiff rasch zur Erde zurückkehren, weil es zu wenig Strom und zu wenig Treibstoff für weitere Manöver hat.
    Das Sojus-T-Modell dagegen, das Anfang Juni zum ersten Mal bemannt erprobt wurde, hat Sonnenzellen für die Stromversorgung und zum ersten Mal im sowjetischen Raumfahrtprogramm einen Bordcomputer mit digitaler Eingabe, der den Kosmonauten einen Grad an Selbstständigkeit im Handeln gibt, den sie früher nicht hatten.
    Nach der Bezeichnung Sojus 37 müsste der Flug von Gorbatko und Fantuan aber ein konventioneller sein, mit der Aufgabe, nach einigen Tagen gemeinsamer Arbeiten mit Popov und Ryumin zur Erde zurückzukehren, und zwar in jenem Raumschiff, das seit Ende Mai mit der Station verkoppelt ist, Sojus 36.
    Sojus 37 würde dann bis zur Rückkehr von Popov und Ryumin oder bis zu einem neuen Besuch anderer Kosmonauten oben bleiben, nach der Maxime der sowjetischen Raumfahrt verantwortlichen, dass keine Mannschaft mit einem Sojus-Schiff zur Erde zurückkehren soll, das älter ist als 90 Tage, aus Sicherheitsgründen.
    Die Station Salyut 6 selbst ist allerdings ein wahrer Methusalem.
    Sie befindet sich seit September 1977 in der Erdumlaufbahn, arbeitet aber so einwandfrei, dass man sie offenbar nicht aufgeben will.
    Das nächste Salyut, so erwarten sich westliche Beobachter, wird wahrscheinlich mehr als zwei Dockvorrichtungen besitzen und so den Kern einer größeren Raumstation bilden können.
    Soviel von Roland Machatschke zum sowjetischen Raumfahrtprogramm.
    Der spanische Außenminister Marcelino Oreja ist vor wenigen Minuten zu einem Besuch in Wien eingetroffen.
    Der gebürtige Basque, 45 Jahre alt, zählt zu den interessantesten und wichtigsten Persönlichkeiten des neuen demokratischen Spanien.
    Seit 1976 leitet er das Außenressort in der Regierung Suárez.
    Heute Abend wird der spanische Außenminister auf Einladung der Gesellschaft für Außenpolitik im Wiener Palais Palfi einen Vortrag halten.
    Nach seiner Ankunft in Wien-Schwechat sprach Harry Sichrovsky mit dem Minister.
    Herr Minister Oreja, wie würden Sie die Leitlinien der Außenpolitik des neuen demokratischen Spaniens definieren?
    Die spanische Außenpolitik ist eine europäische, demokratische und westliche Politik.
    Ich würde als Leitlinien nennen, einmal den Schutz der Menschenrechte, Abrüstung, Entspannung und Beitrag einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung.
    Und darüber hinaus,
    hat Spanien eine besondere Dimension in Richtung der lateinamerikanischen Länder und hat auch eine besondere Beziehung zu den arabischen Ländern.
    Wenn man die spanische Außenpolitik beobachtet, scheint man einige Widersprüche oder Ungereimtheiten zu entdecken.
    Spanien war in beiden Weltkriegen neutral und ist aus diesen Kriegen ungeschoren vorgetreten, drängt aber heute zur NATO.
    Als Honorierung für diesen NATO-Beitrag will Spanien die Integrationsbestrebungen zur europäischen Gemeinschaft unterstützt wissen, aber auch hier geben sich, besonders nach dem letzten Brüsseler Ministerrat,
    schwere Bremsen für diese Bemühungen.
    Wie erklären Sie diese Widersprüche?
    Es sind zwei verschiedene Themen.
    Einmal die Anschlussspanien an den europäischen Gemeinschaften.
    Spanien hat einen sehr intensiven Handel mit den Ländern der Gemeinschaften.
    Die Hälfte unseres Imports geht zu den Ländern der Gemeinschaft.
    Und ein Dritter unseres Imports kommt aus den Ländern der Gemeinschaft.
    Die Gemeinschaft bedeutet auch ein politisches Konzept.
    Und Spanien fühlt sich mit diesem Konzept, mit diesem Projekt solidarisch.
    Also in Bezug auf Spanien, an den Gemeinschaften, gibt es eine einstimmige Meinung aller politischen Kräfte diesbezüglich.
    Die Sicherheit, das ist wiederum ein anderes Thema.
    Spanien hat 1976 einen Vertrag mit Kooperation und Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten unterzeichnet.
    Einer der Ausschüsse, die im Rahmen dieses Vertrages funktionieren, ist der Ausschuss zur Koordinierung mit der Atlantischen Allianz.
    Madrid wird Schauplatz der nächsten Folgekonferenz für europäische Sicherheit sein.
    Welche Perspektiven geben Sie dieser Konferenz und welche Möglichkeiten sehen Sie einer Interessengemeinschaft zwischen Österreich und Spanien für die Konferenz?
    Ich glaube, in dieser Stunde bedarf es einer Solidarität in der Stärke.
    der westlichen Länder in der Verteidigung seiner Positionen und gleichzeitig eine Solidarität in der Anspannung, in der Suche nach der Anspannung.
    Wir glauben, dass die Konferenz Resultate im Sinne der Entspannung leisten kann.
    und wir werden alles, was in unserer Macht steht, um diese Ziele zu erreichen.
    Ich glaube, unser beiden Länder sind weitgehend einer Meinung über die Perspektiven der Konferenz.
    Und es ist für mich ein großes Vergnügen, mich mit Herrn Außenminister Paar über diesen Themen auseinandersetzen zu können und insbesondere über die Konferenz.
    Vielen Dank.
    Das Gespräch mit dem in Wien weilenden spanischen Außenminister führte Harry Sikorski.
    Die Zeit, es ist nun 12 Uhr und 46 Minuten zu den Kulturberichten.
    Am kommenden Samstag werden die diesjährigen Salzburger Festspiele eröffnet.
    International besetzte Opern- und Schauspielaufführungen sowie eine Reihe von Orchester- und Solokonzerten stehen bis 31.
    August auf dem Programm, über das nun Volkmar Barschalk mit Festspielpräsident Josef Kaut spricht.
    Herr Präsident, am Samstag geht im Großen Festspielhaus der Vorhang auf bei den Salzburger Festspielen mit Hoffmanns Erzählungen.
    Am Sonntag folgt dann der Jedermann am Domplatz.
    Am Montag in der Felsenreitschule, wie es euch gefällt, von Shakespeare.
    Am Dienstag im Kleinen Festspielhaus die Entführung aus dem Sarai.
    Am Mittwoch AIDA, also fünf Premieren in fünf Tagen.
    Wie ist das möglich?
    Das erinnert ja an einen künstlerischen Großbetrieb.
    Und wenn man jetzt so durch die Häuser geht, dann sieht man ja auch noch andere Proben.
    Man sieht im Landestheater Maximilian Schell das Weite Land probieren.
    Man merkt auf der Probebühne, wie Ariadne auf Naxos vorbereitet wird.
    Wie ist das möglich, dass man also einen solchen künstlerischen Großbetrieb führen kann?
    Naja, wir sind halt fleißige Leute.
    Anders geht's nicht.
    Aber im Ernst, es ist natürlich eine
    organisatorische Glanzleistung, die unseren führenden Leuten gelingt, alle diese Proben ineinander
    die so verschachtelten sind, doch wieder zu trennen auf die verschiedenen Bühnen.
    Ist es so, dass Sie überhaupt keine Schwierigkeiten haben mit den gewerkschaftlichen Belangen?
    Es ist doch oft so in den großen Städten, also auch in Wien, dass man sagt, ja um zwei Uhr ist Probenschluss, da wird das Licht abgedreht.
    Man scheint in Salzburg damit überhaupt keine Probleme zu haben.
    Man ist etwas toleranter.
    Ich muss aber auch sagen, dass wir uns bemühen, die gewerkschaftlichen Abmachungen genau einzuhalten.
    Es ist bei uns etwas günstiger dadurch, dass 10-Stunden-Tage möglich sind, in außerordentlichen Fällen sogar 13-Stunden-Tage möglich sind, die allerdings dann wieder ausgeglichen werden müssen durch
    Ist es vor allem das technische Personal der Bundestheater, das bei Ihnen arbeitet?
    Es ist fast ausschließlich technisches Personal der Bundestheater.
    Ich muss sagen, wir kommen mit allem sehr gut aus.
    Herr Präsident, Minister Sinowaz hat Sparmaßnahmen angekündigt für die Bundestheater, für die Festspiele, Einfrierung von Subventionen.
    Wird sich das auf die Zukunft der Salzburger Festspiele auswirken?
    Wird man weniger Premieren machen können?
    Mehr Reprisen?
    Ich glaube, es wird sich nicht viel auswirken, denn unsere Wünsche hinsichtlich der Zuwendungen
    werden so sein, dass sie im nächsten Jahr die heurigen nicht sehr wesentlich überschreiten.
    Sie wissen ja, dass wir heuer die Kartenpreise erhöht haben, dass daher auch wesentlich höhere Beträge eingehen und dass wir
    wie ich annehme, das Budget auf der Einnahmenseite wesentlich überschreiten werden, also viel höhere Einnahmen haben werden als wir vorausgesehen.
    Wir waren etwas vorsichtig, weil wir ja nicht wussten, ob die 2.000 Schienenkarten wirklich alle abgesetzt werden.
    Aber sie sind alle weg.
    Für die Festspiele 81 ist ja schon verschiedenes durchgesickert, das heißt, es wird also die Uraufführung des Baal von Friedrich Zerra geben und wahrscheinlich den Falstaff von Verdi unter der Leitung von Herbert von Karajan.
    Ist es so, dass man schon weiß, was man von der heurigen Spielzeit übernehmen wird?
    Ja, wir werden also sicher übernehmen, natürlich Hofmanns Erzählungen, die Entführung aus dem Zerral, wie es euch gefällt, werden wir übernehmen.
    Es kommt auch die Ariadne wieder.
    großen Haus, die Zauberflöten.
    Und dagegen übernehmen wir nicht Talisman und Weites Land.
    Da werden wir im Landestheater eine Premiere haben.
    Wir hoffen, dass sich unser Wunsch erfüllt und dass Mölte, mit dem wir eine längere Zeit schon in Verhandlungen sind, dort eine große Inszenierung machen wird.
    Denkt man daran,
    mit Lorin Marcel intensiver in Verbindung zu treten.
    Er wird also jetzt Direktor der Wiener Staatsoper werden ab 1982 und ist jetzt also auch hier eingezogen mit der Entführung, mit den zwei ersten Orchesterkonzerten.
    Denkt man daran, ihn stärker an Salzburg zu binden, also die Zusammenarbeit mit Wien in dieser Hinsicht zu verstärken?
    Wir hoffen es sehr.
    Ich habe das auch in dem ersten Gespräch mit Marcel
    angedeutet, dass ich hoffe, dass die Zusammenarbeit zwischen Staatsoper und dem Salzburger Festspielen sich günstig und freundschaftlich gestaltet und dass er einer derer ist, die zu uns gehören.
    Herr Präsident, die Salzburger Landesregierung wird ja in diesem Jahr einen Tag vor der Eröffnung ein großes Spektakel in der Altstadt inszenieren mit vielen Aufführungen.
    Auch die Wiener Philharmoniker werden mitwirken unter der Leitung von Lorin Nassell auf dem Platz vor der Kollegienkirche oder bei schlechtem Wetter in der Kollegienkirche.
    Die Salzburger Festspiele haben eine derartige
    Öffnung für das allgemeine Publikum, für das Touristenpublikum und für die Salzburger in den letzten Jahren eigentlich nicht gar so gerne gesehen.
    Wie stehen Sie dazu?
    Ach nein, das ist, finde ich, eine sehr hübsche Sache, wenn da am Tag vor der Festspieleröffnung mal die ganze Stadt oder mindestens die ganze Altstadt in Bewegung gesetzt wird.
    Man kann nur beten, dass es noch schönes Wetter geben wird.
    Dann kann das eine sehr
    schöne, freundliche und lustige Eröffnung sein und sich nicht nur auf die offizielle Zeremonie beschränken.
    Ich bin da sehr dafür und wir haben auch alles getan, um die Philharmoniker frei zu machen, die sollten um diese Zeit proben.
    Und Sie wissen ja, bei unserem Probenbetrieb ist es nicht so einfach, da was herauszunehmen.
    Aber wir haben auch sonst alles getan, was wir tun konnten, um die Sache zu unterstützen.
    Ich freue mich also sehr, hoffentlich gelingt es.
    und wird das, was die Initiatoren sich vorstellen.
    Denkt man auch sonst daran, ein bisschen die Salzburger Festspiele für die einheimische Bevölkerung zu öffnen, entweder, wie es im vorigen Jahr geschehen ist, etwa durch Übertragung eines Konzertes ins Freie oder mit Lautsprechern oder dergleichen?
    Ja, schauen Sie, wir haben ja allein
    mehr als 20.000 Salzburger im vorigen Jahr bei den Proben gehabt.
    In den Generalproben?
    Generalproben und auch Hauptproben oder Konzertproben und wir tun da so weit es also irgendwie möglich ist ohne den
    sehr intensiven Betrieb zu stören, was irgendwie möglich ist.
    Und es gibt ja auch genug Salzbürger, die sich Karten kaufen.
    Das ist eine Sage, dass die Salzbürger keine Karten kriegen.
    Da tun sie mir leid, wenn sie nicht wissen, wie man zu Karten kommt.
    Vor Eröffnung der Salzburger Festspiele mit Festspielpräsident Couch sprach Volkmar Paschalk.
    Der bekannte englische Filmschauspieler Peter Sellers ist in der Nacht auf heute in einem Londoner Krankenhaus im Alter von 54 Jahren den Folgen einer Herzattacke erlegen.
    Sellers, der in rund 50 Filmen mitgewirkt hat, hatte bereits 1964 einen Herzanfall erlitten.
    1977 war ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt worden.
    Hören Sie einen Nachruf auf Peter Sellers, verfasst von Walter Gellert.
    Peter Sellers war in England, noch bevor der Film sich seiner versicherte, eine Berühmtheit.
    Nach dem Krieg begann der Sohn eines Schauspieler-Ehepaares als Komiker und Stimmenimitator zu arbeiten.
    1947 entdeckte ihn ein BBC-Produzent und von da an wurde er via Funk und Fernsehen zu einem Begriff für das englische Publikum.
    Seine Serien, darunter die Nonsens-Show Gumshow, liefen jahrelang mit Riesenerfolg.
    Und zwar mit solchem Erfolg, dass auch der Film an dem begabten Komiker nicht vorbeigehen konnte.
    Ab 1951 wurde er in Filmen eingesetzt, 1955 wirkte er neben Alec Guinness in dem Filmklassiker Ladykillers mit, jener köstlichen schwarzen Komödie über eine Gangsterbande, die sich mit der Beute aus einem Raubüberfall bei einer alten Dame einquartiert.
    Im Streit ums Geld reiben sich die Verbrecher gegenseitig auf.
    1963 drehte Seller seinen Film zusammen mit Stanley Kubrick und in diesem Streifen, Dr. Seltsam oder, wie ich lernte, die Bombe zu leben, brillierte der Schauspieler in drei Rollen.
    Hier bewies er seine große Wandlungsfähigkeit, nicht nur was Haltung und Gestik, sondern auch was die Stimme betraf.
    Die Beherrschung des Stimmmittels durch Peter Sellers, das war ja etwas, was die Kinogäer hierzulande durch die Synchronisation nicht mitbekommen konnten.
    Was Peter Sellers alles mit seiner Stimme machen konnte, wie er sie im Dienste eines schwarzen Humors einsetzte, das können Sie einem kurzen Ausschnitt aus einer Kabarettplatte entnehmen.
    Tante und Onkel einer Radiokinderstunde erklären den Kindern, wie man die Eltern umbringt.
    Sie wollen sie dazu bringen, mit dem Geld der Verblichenen in ein Waisenheim, das natürlich von der guten Tante und dem guten Onkel geleitet wird, einzutreten.
    Off you go into the lounge, right up to mummy.
    Has she got her back to you?
    Then out with your Robin Hood sword and plunge it into mummy's back.
    With a one, two, three, here is your stabbing music.
    Now come along, no lazing.
    Just jump over mummy, because it's time for our good deed.
    Saving Grandpa the bother of chopping the firewood.
    Have you got your little hatchets ready?
    Good.
    And here is Uncle Rotter to sing for you.
    Sharpen the hatchet and run up the stairs, hide beneath the bed.
    One, two, diddly-two, and off with Grandpa's head.
    Das war also Peter Sellers als Tante und als Onkel in einer Kinderstunde.
    In den zahlreichen Komödien, denn die hat Peter Sellers vorwiegend gedreht, erheiterte der Schauspieler auch über Sprach- und Synchronisationsbarrieren hinweg das Publikum in aller Welt.
    Genannt seien hier die Filme Letzte Grüße von Onkel Joe, What's New Pussycat, Das Mädchen in der Suppe oder Der rosarote Panther.
    Hier war Peter Sellers als Inspektor Clouseau so erfolgreich, dass Fortsetzungen die unvermeidliche Folge waren.
    Vier Ehen sorgten dafür, dass der Schauspieler immer wieder in den Klatschspalten der Zeitungen aufschien.
    Er selbst sorgte mit seiner schauspielerischen Leistung aber dafür, dass die Filme, in denen er mitwirkte, fast immer zu Kassenerfolgen wurden.
    Wegen seiner schauspielerischen Leistungen war er Anfang der 60er Jahre zum Beispiel beim Festival in San Sebastian als bester Schauspieler ausgezeichnet worden.
    Peter Sellers gestorben.
    Sie hörten einen Nachruf von Walter Gellert.
    Und nun zwei Minuten vor 13 Uhr noch einmal zu Angelika Kofler ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    ÖVP-Bauernbunddirektor Strasser verlangte in einer Pressekonferenz in Wien Maßnahmen der Regierung, um den Absatz von Schlachtvieh zu sichern.
    Strasser kritisierte die Kürzung der Exportstützung für Schlachtrinder durch Landwirtschaftsminister Heyden und drückte Besorgnis über die für Herbst zu erwartende Situation auf dem Viehmarkt wegen der durch das Schlechtwetter bedingten mangelhaften Futter- und Heuernte aus.
    ÖVP-Wissenschaftsprecher Neisser wies in einer Pressekonferenz auf die seiner Meinung nach prekäre Lage an den Universitäten hin, weil es bereits mehr als 100.000 Studenten gebe, für die der Arbeitsmarkt zu klein werde.
    Neisser warf Wissenschaftsminister Frau Firnberg vor, diesem Problem zu wenig Beachtung zu schenken.
    Die Gesellschafter des Klosterneuburger Freizeitzentrums Happyland haben beim Handelsgericht in Wien einen Antrag auf Zwangsausgleich gestellt.
    Die Passiver belaufen sich auf insgesamt etwa 200 Millionen Schilling.
    Der spanische Außenminister Ureja ist zu einem offiziellen Besuch in Wien eingetroffen.
    In einer ersten Stellungnahme nannte er den Schutz der Menschenrechte, Abrüstung und Entspannung sowie das Bemühen um eine neue Wirtschaftsordnung als Hauptziele der Außenpolitik seines Landes.
    Iran Die Hinrichtungswelle nach dem Putschversuch gegen die Revolutionsregierung hat voll eingesetzt.
    In einem Gefängnis in Teheran sind 20 Offiziere erschossen worden.
    USA Im Zusammenhang mit dem Mord an dem oppositionellen iranischen Exilpolitiker Dabatabai in Washington sind zwei Männer festgenommen worden.
    Israel.
    Das Parlament in Jerusalem hat einen Gesetzentwurf gebilligt, mit dem der arabische Ostteil von Jerusalem zum Bestandteil einer ungeteilten israelischen Hauptstadt erklärt wird.
    Die Vereinigung bzw.
    die Vereinigten Staaten und Ägypten haben sich gegen diesen Plan ausgesprochen.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Iran - Machtkämpfe der iranischen Revolutionäre
    Mitwirkende: Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Jugoslawien: Angriffe auf Djilas mehren sich
    Mitwirkende: Chalupa, Gustav [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz - ÖVP-Bauernbund fordert verstärkte Viehexport-Förderung
    Einblendung: ÖVP-Bauernbunddirektor Rudolf Strasser
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Strasser, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz: ÖVP kritisiert die Wissenschafts-, Forschungs- und Studienförderungspolitik der Regierung
    Einblendung: ÖVP-Wissenschaftssprecher Heinrich Neisser
    Mitwirkende: Bernardi, Zita [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    UdSSR - Sojus 37 gestartet, vor Ankoppelung an Raumstation Sajut 6, erstmals vietnamesischer Kosmonaut
    Einblendung: DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Jähn, Sigmund Werner Paul [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit dem spanischen Außenminister Marcelino Oreja auf Besuch in Wien - Statments zu Spaniens Außenpolitik, Nato, EG und KSZE
    Interview: Spaniens Außenminister Marcelino Oreja
    Mitwirkende: Sichrovsky, Harry [Gestaltung] , Oreja Aguirre, Marcelino [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Ort: Schwechat, Flughafen Wien-Schwechat [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorschau auf die Salzburger Festspiele
    Interview: Festspielpräsident Josef Kaut
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Kaut, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Ort: Salzburg [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Theater ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Zum Tod von Peter Sellers
    Einblendung: Peter Sellers
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Sellers, Peter [Interpret/in]
    Datum: 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Unterhaltung ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Film ; Theater ; Humor ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1980.07.24
    Spieldauer 00:59:43
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    Löw, Werner [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1980.07.24 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-800724_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Endsignation fehlt
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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt