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KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsschonal begrüßt Sie heute Günter Ziesel zu 60 Minuten Information über das aktuelle Tagesgeschehen.
Ich möchte Ihnen am Beginn sagen, was Sie in unserer heutigen Sendung alles hören können.
Der Parteivorstand der österreichischen Volkspartei berät zur Stunde in Wien und wir werden darüber berichten.
Niki Lauda gibt in Salzburg eine Pressekonferenz.
Er nimmt zu den Vorwürfen Stellung, dass auch er angeblich in den AKH-Skandal in irgendeiner Form verwickelt ist.
Die Blockade der ehemaligen Triester-Bundesstraße in Niklasdorf ist zu Ende gegangen, aber die Probleme des obersteilischen Industrieraums sind natürlich noch lange nicht zu Ende.
Wir bringen eine Analyse dazu.
Das Baugewerbe klagt über starken Auftragsmangel.
Auch dazu eine Analyse im heutigen Mittagsschornal.
Aus dem Ausland berichten wir zunächst einmal aus China über den Beginn des Prozesses gegen die sogenannte Viererbande.
Heute jährt sich zum fünften Mal der Tod Frankos.
Wie sieht dieses Land nach dem Tode Frankos fünf Jahre danach aus?
Dazu ein Bericht aus Madrid.
Die Kulturredaktion hat zwei Beiträge für die heutige Sendung vorbereitet und zwar werden wir Sie darüber informieren, dass in Graz im Opernhaus geplant ist, am kommenden Samstag eine Premiere herauszubringen und zwar die Neufassung einer Robert-Stolz-Operette mit dem Titel Eine einzige Nacht.
In Wien wurde eine Dokumentation präsentiert über den Opernskandal Jesu Hochzeit.
Das ist jene Oper, die Gottfried von Einem komponiert hat und die im vergangenen Mai aufgeführt wurde und es hat damals einen heftigen Skandal darum gegeben.
Zuerst aber wie immer am Beginn unserer Sendung die Nachrichten, gesprochen von Hannes Eichmann.
Verantwortlicher Redakteur ist Raimund Heller.
Österreich.
Bei einer eigens einberufenen Betriebsrätekonferenz haben Funktionäre der Handelsangestellten heute in Wien einen Mindestbetrag im neuen Kollektivvertrag gefordert.
Zusätzlich verlangen die Handelsangestellten eine treue Prämie für langjährige Betriebszugehörigkeit und die Vergütung von Reisekosten.
Die Gewerkschaftliche Verhandlungsdelegation wurde beauftragt, am kommenden Dienstag diese Forderungen entweder durchzusetzen oder bei Nichterfüllung die Gespräche abzubrechen.
In diesem Fall wird von Gewerkschaftsseite mit Streikmaßnahmen gedroht.
Als erster möglicher Streiktermin wird in diesem Zusammenhang der 29.
November, der erste lange Einkaufssamstag, genannt.
In der Hauptversammlung des Österreichischen Arbeiterkammertages in Wien hat die Fraktion des Arbeiter- und Angestelltenbundes der ÖVP heute neuerlich eine Anpassung der Lohnsteuer zum 1.
Jänner kommenden Jahres gefordert.
Präsident Jäger erklärte, eine solche Anpassung sei unbedingt erforderlich, um im nächsten Jahr Einkommensverluste zu vermeiden, die bereits heuer durch die Steuerprogression eingetreten sind.
Nach den Worten Jägers haben sich die Lohnsteuereinnahmen in den vergangenen zehn Jahren fast verfünffacht und sind von rund 13 Milliarden auf mehr als 61 Milliarden Schilling gestiegen.
Die Pro-Kopf-Einkommen der Arbeitnehmer stiegen im gleichen Zeitraum jedoch nur um das Zweieinhalbfache.
Der Vorstand der Vereinigung Österreichischer Industrieller hat heute in Wien mit großer Mehrheit Dr. Christian Beuerle zu seinem neuen Präsidenten gewählt, nachdem sein Vorgänger Ingenieur Fritz Mayer nach der Untersuchungshaft im Zusammenhang mit der AKH-Affäre diese Funktion niedergelegt hatte.
Für die beiden vakanten Positionen eines Vizepräsidenten der Industriellen Vereinigung wurden Michael Salzer und Philipp Schöller im ersten Wahlgang bestellt.
Damit ist das Präsidium des Industrieverbandes wieder komplett.
Nur fünf Prozent der etwa 2.600 gewerblichen Bauunternehmungen in Österreich sind für die kommenden zwölf Monate ausgelastet.
Nach einer Konjunkturerhebung der Bundesinnung haben 81 Prozent der Baubetriebe sofort oder ab Weihnachten frei werdende Kapazitäten.
Bundesinnungsmeister Lettmeier äußerte die Befürchtung, dass das Baugewerbe heuer der schlechtesten Wintersaison seit fünf Jahren entgegengeht.
Im Zusammenhang mit der Straßenblockade in Niklasdorf aus Protest gegen die beabsichtigte Schließung der dort befindlichen Papier- und Zellulosefabrik hat der steirische Sicherheitsdirektor Holler heute von einer Gesetzesverletzung gesprochen.
Nach seinen Worten war die Blockade der Straße nicht angemeldet und daher von der Behörde nicht genehmigt worden.
Die Demonstranten hätten sowohl gegen die Straßenverkehrsordnung als auch gegen das Versammlungsgesetz verstoßen.
Da jedoch eine Eskalation zu befürchten war, habe die Bezirkshauptmannschaft und auch die Sicherheitsdirektion nichts unternommen, sagte Holler.
Eine gewaltsame Räumung der Straße durch die Gendarmerie hätte schwerwiegende Folgen haben können.
Gegen Personen, die nichts mit der Demonstration zu tun hatten, sich aber dennoch beteiligten, wurden Erhebungen eingeleitet.
Die SPÖ will die Ausbreitung von Spielautomaten Einhalt gebieten.
Die sozialistischen Abgeordneten Schrantz, Braun und Reinhardt haben heute ihre Absicht angekündigt, in der nächsten Sitzung des Nationalrates einen Antrag einzubringen, der eine Änderung des Glücksspielgesetzes in der Weise vorsieht, dass die Glücksspielautomaten künftig stark besteuert werden sollen.
In einer Aussendung der sozialistischen Korrespondenz wird heute darauf hingewiesen, dass die Zahl dieser sogenannten einarmigen Banditen in Österreich besorgniserregend zunimmt.
Ein Verbot der Spielautomaten kann nicht durchgesetzt werden, gibt die sozialistische Korrespondenz zu.
Zurzeit gibt es im gesamten Bundesgebiet etwa 30.000 derartige Glücksspielgeräte.
Italien.
In Südtirol wurde heute früh wieder ein Sprengstoffanschlag verübt.
In der Nähe der sogenannten Weinstraße zwischen Nals und Lana im Etztal wurde ein Hochspannungsmast gesprengt.
Der Mast stürzte um und zerstörte die 220 Kilovolt-Leitung.
Dadurch kam es in Bozen und Umgebung zu einem längeren Stromausfall.
Über die Täter ist noch nichts bekannt.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Streik der deutschen Postbediensteten zur Durchsetzung besserer Arbeitsbedingungen für Schichtarbeiter dauert an.
Gestreikt wird jetzt in den Postämtern in Frankfurt, München, Stuttgart, Wuppertal, Düsseldorf, Dortmund, Bielefeld, Kassel, Hamburg und Westberlin.
Der Vorsitzende der deutschen Postgewerkschaft Breit unterstrich neuerlich, dass der Ausstand nicht befristet sei.
China.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking gab heute offiziell bekannt, dass heute früh in der chinesischen Hauptstadt der Prozess gegen die sogenannte Viererbande begonnen hat.
Die Mao-Witwe Jiang Qin und weitere neun Personen sind angeklagt, den Tod tausender Menschen während der sogenannten Kulturrevolution verschuldet zu haben.
Das Verfahren soll geteilt werden.
In dem einen sollen sich die Zivilisten verantworten, das zweite Verfahren richtet sich gegen fünf ehemalige Militärs, denen vorgeworfen wird, an einer Mord- und Putschverschwörung gegen den damaligen chinesischen Parteichef Mao Zedong im Jahre 1971 beteiligt gewesen zu sein.
Die Verhandlung wurde um 8 Uhr früh mitteleuropäischer Zeit vom obersten chinesischen Richter eröffnet.
Pakistan.
Nach einem Korrespondentenbericht der britischen Nachrichtenagentur Reuter ist die pakistanische Grenzstadt Peshawar seit der sowjetischen Intervention in Afghanistan ein Zentrum der Spionage und der Verschwörungen.
Angeblich mischen sich sowjetische Agenten unter die Flüchtlinge aus Afghanistan und gelangen so nach Pakistan.
Auf Initiative dieser Agenten würden in der Stadt Peshawar Sabotageakte verübt, heißt es in dem Bericht.
In den Lagern rund um Peshawar leben mehr als 200.000 afghanische Flüchtlinge.
Iran.
Nach den Worten von Ministerpräsident Rajai wird der Iran von den Vereinigten Staaten weitere Erläuterungen zu deren Antwort auf die Bedingungen Teherans für die Freilassung der 52 amerikanischen Geiseln verlangen.
Rajai bestätigte heute in einer Pressekonferenz in Teheran die jüngsten Erklärungen von Parlamentspräsident Rafsanjani in Algier.
Dieser hatte gestern betont, Washington habe die persischen Bedingungen prinzipiell akzeptiert und Teheran habe der Geiselfreilassung zugestimmt.
Die iranischen Bedingungen lauten Rückgabe des Schahvermögens, Freigabe der in den USA eingefrorenen iranischen Guthaben, Verzicht auf finanzielle Forderungen Washingtons und ein amerikanisches Versprechen der Nicht-Einmischung im Iran.
Rajai fügte in der Pressekonferenz hinzu, seine Regierung sei im Begriff, die Geiseln in ihre Obhut zu nehmen.
Norwegen.
Das Parlament in Oslo hat den Verteidigungshaushalt für das kommende Jahr in der Höhe von umgerechnet etwa 25 Milliarden Schilling gebilligt.
Damit folgt Norwegen als eines der wenigen NATO-Länder, die im Beschluss der Gipfelkonferenz des Atlantischen Bündnisses im Mai 1978 die Verteidigungsausgaben um drei Prozent aufzustocken.
Südkorea.
Das Flugzeugunglück in der Hauptstadt Seoul, bei dem gestern 14 Menschen ums Leben kamen, ist auf einen Fehler des Flugkapitän zurückzuführen.
Eine Untersuchungskommission kam zu dem Schluss, dass der Pilot den Jumbo-Jet 150 Meter vor der Landebahn aufsetzte.
Obwohl zur Zeit des Unglücks Nebel geherrscht habe, sei die Sicht mit mehr als 1000 Metern jedoch für eine normale Landung ausreichend gewesen, argumentiert die Untersuchungskommission.
Technische Probleme waren vor der Landung der Maschine nicht gemeldet worden.
Österreich.
Mehr als 63 Prozent der Komponisten erhalten im Jahr weniger als 10.000 Schilling-Tantiemen.
Wie der Präsident der Urheberrechtsgesellschaft AKM, Rubin, bekannt gab, erreichen nur sieben prominente Komponisten von Unterhaltungsmusik mehr als 600.000 Schilling pro Jahr.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Das über Mitteleuropa liegende Hoch bestimmt bereits weitgehend das Wetter in Österreich.
Störungsreste im Norden und Osten unseres Bundesgebietes sind zunächst noch wetterwirksam.
In der Folge tritt auch hier Wetterbesserung ein.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden aufgelockert bewölkt oder aufgeheitert, nur stellenweise nebelig trübes Wetter.
Im Norden und Osten zunächst meist noch bedeckt und strichweise Regen, im weiteren Verlauf auch hier Wetterbesserung.
Mäßige Winde, vorwiegend aus West bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 12 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 1 bis plus 5 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Im Süden und Osten regional Frühnebel.
Tagsüber dann im gesamten Bundesgebiet wechselnd wolkig, gebietsweise auch heiter.
Schwache westliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 6 bis 12 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt Nieselregen 5 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
In der vergangenen Nacht ist die fast zwölfstündige Blockade der ehemaligen Triester Bundesstraße in Niklasdorf bei Leoben zu Ende gegangen.
Es haben die Leute damit demonstrieren wollen, dass die Papierfabrik und die Zellstofffabrik in Niklasdorf nicht geschlossen werden sollen.
Es geht dort um rund 600 Arbeitsplätze.
Irgendwann muss allerdings etwas mit diesem technisch überalteten Betrieb geschehen.
Entweder er wird mit einem Aufwand von vielen Millionen Schilling total erneuert oder er wird geschlossen.
Man hat sich nun zu einer österreichischen Lösung durchgerungen.
Man hat das Problem auf die lange Bank geschoben.
Die Entscheidung wurde, vorläufig einmal, auf den 17.
Dezember vertagt.
Bis dahin wurde ein Grazer Wissenschaftler beauftragt, über das Problem nachzudenken.
Das Problem in diesem obersteirischen Raum beschränkt sich aber nicht nur auf den einen Betrieb.
Es ist Jahrzehnte alt und die Stichworte in diesem Zeitraum waren Eichfeld-Murboden
und die Vereinigten Edelstahlwerke, jetzt ist es die Papierfabrik in Gratkorn und dazwischen liegen noch einige andere Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten sind.
Das Ganze könnte man unter dem Sammelnamen Krisengebiet des obersteilschen Industrieraumes subsumieren.
Warum kommt eigentlich dort alles zusammen, was der Wirtschaftspolitik in Österreich so große Sorgen macht?
Hans Adler versucht, diese Frage in der folgenden Analyse zu beantworten.
Österreich hat sich in drei Etappen industrialisiert.
Die jüngste Industrie existiert in Westösterreich.
Dort hat die Industrialisierung erst nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen und dementsprechend sind die Industriebetriebe jung und leistungsfähig.
Etwas länger liegt jene Industrialisierungsetappe zurück, aus der der Industrieraum Linz-March-Trenck-Wels, also der oberösterreichische Zentralraum, hervorgegangen ist.
Er geht auf die Aktivitäten der hitlerschen Wirtschaftspolitik zurück und entstand also während des Zweiten Weltkrieges.
Zwischen dieser Industrialisierungsphase und jener, aus der der obersteirische Industrieraum stammt, liegen mehr als 80 Jahre.
Was wir heute als Krisengebiet Obersteiermark betrachten müssen, umfasst er zusammen mit Wien und dem südlichen Niederösterreich um die Jahrhundertwende ein Drittel der gesamten Industrie der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Allein der steirische Industrieraum beherbergte 12 Prozent der Industriekapazität des Vielvölkerstaates.
Und wenn man fragt, wann die Industrialisierung begonnen hat, dann gerät man an die legendäre Figur des Erzherzog Johann, des aus Wien abgeschobenen, unbequemen Habsburgers, der dann in der Steiermark mit aller ihm zur Verfügung stehenden Energie seine gesellschaftspolitischen Ideen in die Tat umgesetzt hat.
Das heute noch sehr aktive steirische Adelsgeschlecht, der Kübex, hat damals, um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts, mit der Erschließung des Erzbergs und der Ausnutzung der schon bekannten Braunkohlenreviere den Grundstein für jene Stahlindustrie gelegt, die heute zu den Sorgenkindern der österreichischen Wirtschaftspolitik zählt.
Damals, um die Mitte des 19.
Jahrhunderts, war der Erzberg der Eisenerzlieferant Österreichs und für die Verhütung seines Erzes hat die im steirischen Raum vorhandene Kohle mehr als genügend Energie und Rohstoff geliefert.
Heute liefert der Erzberg mit seinen jährlich etwa 1,7 Millionen Tonnen nur noch einen kleinen Teil des österreichischen Erzbedarfes.
Der Löwenanteil kommt über den Atlantik aus Uruguay und der Erzberg liegt heute nicht einmal mehr an einem Verkehrsweg, der im Winter für einen reibungslosen Erztransport ausreicht.
Die Brebichl-Bahn ist fast jeden Winter gesperrt und das Erz muss auf einem kostenaufwendigen Umweg über die Straße nach Linz transportiert werden.
Und wie sieht es mit der Kohle aus?
Sie war einer der Gründe dafür, dass einmal jemand das Sprichwort geprägt hat, Österreich sei reich an armen Rohstoffen.
In der Zeit der Hochblüte des Erdölrausches Ende der 50er Jahre wurde ein Kohlenbergbau nach dem anderen geschlossen.
In Wolfsegg-Trauntal in Oberösterreich, in Grünbach am Schneeberg in Niederösterreich und etliche Betriebe in der Steiermark.
Die Kohleförderung war unrentabel geworden und ist es auf die Weise, wie sie heute in Österreich betrieben wird, nach wie vor fast überall.
Und damit sitzen die wichtigsten obersteirischen Industrien schon von der Rohstoffseite her heute nicht mehr am richtigen Platz.
Hier aber setzt ein Problem ein, mit dem man eben jetzt in Niklasdorf wieder zu kämpfen hat.
Die Reaktion der betroffenen Arbeiter und Angestellten.
Unter dem Sammelbegriff Mobilität summiert sich alles, was man von Leuten gerne haben möchte, die in einem Betrieb arbeiten, den man zusperren will oder muss.
die Bereitschaft, sich in andere Berufe umschulen zu lassen, die Bereitschaft, irgendwo anders hin zu übersiedeln oder über weitere Strecken zu pendeln.
Yves hat einmal diese Mobilität der Arbeitskräfte untersucht und hat festgestellt, dass zum Beispiel die Schließung des Kupferbergbaues in Mitterberg in Salzburg von dieser Seite her klaglos über die Bühne ging.
Auch die Kumpel des Wolfsegg-Trauntaler Kohlenreviers konnten relativ rasch auf neue Berufe umgeschult und in neuen Betrieben untergebracht werden.
Und bei dem Versuch, die Frage zu beantworten, warum derartige Aktivitäten in der Obersteiermark um so viel schwieriger sind, stieß Ifes auf das sogenannte Sozialprestige.
Ein Kumpel im oberösterreichischen Braunkohlenrevier war ein Fremdkörper in einer bäuerlichen Gesellschaft.
Ein Kumpel in der Steiermark blickt auf eine hundertjährige Familientradition zurück und genießt ein Sozialprestige, das er sofort verliert, wenn er den Beruf wechselt.
Dazu kommen aber noch ganz andere Fakten, die ebenfalls mit der alten Industrietradition in der Obersteiermark zusammenhängen.
Da gibt es Führungshierarchien in Großbetrieben, da gibt es festgefahrene Entlohnungssysteme, die manchen Rationalisierungsversuch zum Scheitern verurteilen und viele andere Fakten, die mit dieser Entwicklung zusammenhängen.
In einem solchen Gebiet kann man nicht einfach einen Betrieb zusperren und einige andere hinstellen.
Auf dem Weg über die Regionalpolitik machen sich Widerstände bemerkbar, die nur mit großen Konzessionen überwunden werden können.
Da passiert es dann, dass ein Großunternehmen in diesem Krisengebiet mit umfangreichen Förderungen einen Zweigbetrieb hinstellt, der so unrentabel arbeitet, dass man sich heute nur noch die Frage stellt, wie lange dauert es, bis die Verluste höher sind als die kassierten Förderungen.
Und das ist dann der Augenblick, an dem auch dieser Betrieb aufgeben muss.
Da fragt man sich in der Nachbarschaft alteingesessener Papierindustrien, woher man das Holz für ein neues Zellstoffwerk nehmen soll, weil in der Umgebung nicht genug vorhanden ist, um den Bedarf einer neuen Großanlage zu decken, die aber andererseits nicht einmal die Hälfte der Belegschaft einer bestehenden Papierfabrik aufnehmen würde, weil sie automatisch arbeitet.
Das zum Beispiel sind die Probleme des immer wieder herumgereichten Zellstoffprojektes Bölls bei Judenburg, von dem man sich Arbeitsplätze unter anderem für Belegschaftsmitglieder aus Nickersdorf erhoffen könnte.
In vielen Fällen hat man auf die Versuche von Betriebsansiedlungen entweder verzichtet oder man hat keine Anwärter bekommen.
Da hat man dann den in Not geratenen Betrieben mit Millionenzuwendungen weitergeholfen.
Aber die Beträge steigern sich von Jahr zu Jahr.
Waren sie zu Beginn der 70er Jahre noch in Millionen anzugeben, verlangt zum Beispiel VEW bereits jetzt eine Milliarde Schilling als Investitionshilfe.
Es steht fest, dass in diesem Raum die Infrastruktur für eine Industrie günstig ist.
Es gibt ausgebildete Arbeiter, ausgebaute Verkehrswege und eine geregelte Energieversorgung.
Aber die Voraussetzungen, die geboten werden, könnten in vielen Fällen andere Industrien besser nutzen als jene, die jetzt dort sitzen.
Das Problem, diese anderen zu finden und sie dazu zu bringen, sich dort anzusiedeln, wo man sie braucht, das ist zwangsläufig der Langfristplan der Wirtschaftspolitik in der Obersteiermark in den nächsten Jahrzehnten.
Das war eine Analyse von Hans Adler über die Wirtschaftssituation des obersteilischen Raumes und jetzt machen wir aus aktuellen Gründen einen weiten Sprung und zwar nach China.
Ein Sprecher des Außenministeriums hat, wie Sie schon in den Nachrichten gehört haben, heute offiziell bekannt gegeben, dass heute früh in Peking der Prozess gegen die sogenannte Viererbande begonnen hat.
In Peking ist es jetzt 19 Uhr und 19 Minuten und ich habe Helmut Opletal am Apparat.
Herr Opletal, wie war dieser erste Prozesstag in Peking?
Der erste Prozesstag ist inzwischen beendet.
Heute Nachmittag um genau 15 Uhr Pekinger Ortszeit ist im Gebäude des Sicherheitsministeriums in der Straße der Gerechtigkeit Nummer 1, wie die genaue Adresse dieses Sondergerichtshofs lautet, der lang erwartete Prozess gegen die Viererbande eröffnet worden.
Man hat bis zuletzt nicht genau gewusst, wann und wo diese Eröffnung stattfindet, aber plötzlich wurden
schwere, schwerbewaffnete Posten rund um dieses Gelände aufgezogen und rund 500 Autos mit den Beobachtern, mit den zugelassenen Prozessbeobachtern parkten in der Nähe des historischen Museums.
Gleich daneben eine schaulustige Menge versammelte sich und das Ganze hat am Nachmittag rund drei Stunden gedauert.
Dabei wurde die Anklageschrift
verlesen ein circa, in chinesischer Sprache circa 30 Seiten langes Kompendium.
Herr Oplital, konnten Sie selbst auch an diesem Prozess teilnehmen am heutigen ersten Tag?
Nein, Ausländer sind von ausländischen Prozessbeobachtern, sind von dem Prozess ausgeschlossen.
Das wurde auch schon vorher bekannt gegeben.
Es gibt ausgesuchte chinesische Vertreter, die zugelassen sind.
Und das chinesische Fernsehen bringt auszugsweise jeden Tag eine doch recht ausführliche Prozessberichterstattung.
In circa einer Stunde wird hier in Peking über den Fernsehsender der erste Teil der Berichterstattung
ausgestrahlt und man darf schon sehr gespannt sein, welche Details über den Zustand der Angeklagten, über die Art und Weise, wie dieser Prozess abgeführt wird, hier bekannt werden.
Das heißt, das Fernsehen ist also live mit den Kameras offensichtlich dabei bei diesem Prozess.
Haben Sie den Eindruck, dass es sich um eine Art Schauprozess handelt?
Ja, ich würde es am ehesten vergleichen mit dem Nürnberger Prozess.
Es ist natürlich ein Schauprozess.
Die Öffentlichkeit hier in Peking ist seit Tagen in eine Atmosphäre gespannter Erwartung versetzt worden.
Jeden Tag sind neue, stückchenweise neue Informationen der Öffentlichkeit bekannt gegeben worden, die natürlich die Emotionen aufwühlen, vor allem unter den Betroffenen der politischen Verfolgungen der letzten Jahre.
Und man kann doch davon ausgehen, dass die meisten Chinesen diesen Prozess nicht gleichgültig entgegensehen, sondern das mit sehr vielen Emotionen verfolgen.
Vielen Dank, Herr Opplethal, für diesen Situationsbericht aus Peking.
Was bedeutet nun eigentlich dieser Prozess gegen die Viererbande für die politische Entwicklung Chinas?
Mit diesen Fragen befasse ich jetzt die folgende Analyse von Harry Sikorski.
An erster Stelle in der Liste der Angeklagten dieses politisch bedeutsamsten Prozesses in der Geschichte Chinas steht natürlich Jiang Jing.
Nicht nur, weil sie die Witwe Mao Zedongs ist und der einzige weibliche Angeklagte, sondern vor allem deshalb, weil Jiang Jing das einzige weibliche Wesen ist, das seit der Kaiserin Witwe Zhu Xi zur Jahrhundertwende eine derartige Machtposition in China erringen konnte.
Vor 66 Jahren in der Provinz Shandong geboren, wurde sie mit 15 von den Eltern an eine Schaustellertruppe verkauft und agierte unter dem Namen Yun Ho, weißer Kranich in den Wolken.
Durch einen ihrer zahlreichen Liebhaber geriet sie zur kommunistischen Partei und verwandelte sich in Lanping, das blaue Entenkraut.
1939 trifft sie mit Mao im Höhlenhauptquartier von Jenan zusammen und wird dessen vierte Frau, diesmal unter ihrem noch heute gültigen Namen Jiang Jing oder grüner Fluss.
Jahrelang blieb sie im Hintergrund, erst zur Zeit der Kulturrevolution beginnt ihr raketenhafter Aufstieg zur Kulturpäpstin.
Sie verbietet oder genehmigt Opern, Konzerte, Literatur, verfolgt Intellektuelle, regelt mit eiserner Hand das autarke, harte Leben der Massen, während sie selbst im Luxus schwelgt.
Gespenstliche Geschichten, die über sie im Umlauf sind.
In Hainan etwa lässt sie einen Marienstützpunkt schleifen, um Platz für ihren privaten Badestrand zu gewinnen.
In Sichuan werden hunderte wertvolle Maulbeerbäume gefällt, weil sie ihr vom Villenfenster aus die Sicht nehmen.
Im Vergleich zu Jiang Jing verblassen ihre Mitangeklagten als farblose Apparatschiki, die mehr oder weniger von der Gunst der Mauerwitwe abhängen.
Zhang Junqiao, etwas über 60 Jahre alt, begann als Journalist und Propagandist in seinem heimatlichen Shanghai.
Sein Aufstieg beginnt 1965 mit der Ernennung zum Parteisekretär dieser vermutlich größten Stadt der Welt mit zwölf Millionen Einwohnern.
Nach Ausbruch der Kulturrevolution geht es rasch aufwärts mit Zhang.
1966 stellvertretender Leiter der Führungsgruppe der Kulturrevolution, 1967 Politkommissär der Militärbezirke Shanghai und Nanking, 1969 Mitglied des Politbüros und 1975 oberster Politkommissär der Armee und stellvertretender Ministerpräsident.
Nummer drei der Viererbande, Yao Wenyuan, etwa 50 Jahre alt, das Gegenteil des draufgängerischen Putschisten, eher der stille Schöngeist, Philosoph und Literat.
Mao selbst soll Yao beauftragt haben, mit einer historischen Literaturkritik in einer Shanghaier Zeitung am 30.
November 1965 das Signal für die Kulturrevolution gegeben zu haben.
Und schließlich Wang Hongwen, mit 43 der Benjamin der Gruppe und das einzige proletarische Element.
Textilarbeiter in Shanghai, dann Blitzkarriere in der Kulturrevolution, Mitglied des Revolutionskomitees von Shanghai, 1973 auf dem 10.
Parteitag von Mao selbst zum zweiten Stellvertreter, also zur Nummer 3 in der Partei katapultiert.
Parteioffiziell liest man es heute natürlich so, als wären die vier schon ihr Leben lang Agenten der Gourmet Tank und des Imperialismus gewesen und hätten sich schon in den Kinderschuhen in die Partei eingeschlichen.
Trotz weiterer Einzelheiten im James-Bond-Stil, die nun bekannt werden, ist die Vorgeschichte der Entmachtung der Viererbande nach wie vor im Dunkel.
Die bekannte Schriftstellerin Han Su Yin, die über gute Verbindungen zur Parteispitze verfügt, sagte mir bei einem Besuch in Peking, dass der Putsch der Viererbande einen Monat nach Maos Tod um den 10.
Oktober 1976 losbrechen sollte.
Am 6.
Oktober seien die Vier schlagartig festgenommen worden, ohne Widerstand zu leisten.
Die Anklageschrift umfasst 60 Punkte, darunter Verschwörung, Mordkomplott gegen Mao, Versuch der Staatsstreich, bewaffneter Aufstand, Verfolgung und Unterdrückung von Kadern, die zum Tod von mindestens 35.000 Funktionären führte, Preisgabe von Staats- und Parteigeheimnissen, Landesverrat usw.
Seit Beginn des Verfahrens gibt es Spekulationen darüber, ob die vier Angeklagten die Todesstrafe zu erwarten hätten.
Eine Äußerung von Parteichef Hua Guofeng, wonach die Angeklagten nicht den Tod zu fürchten hätten, war von hohen Richtern und Staatsanwälten als Eingriff in ein schwebendes Verfahren empört zurückgewiesen worden.
Es soll ja nun alles nach Recht und Gesetz gehen und nicht hinter den Polstertüren der Parteiführung schon vorher entschieden werden.
Dennoch bleibt die richterliche Entscheidung ein Politikum ersten Ranges.
Ein Todesurteil gegen Jiang Jing würde die totale Abhalterung Mao-Zedlungs bedeuten, der ohnehin inoffiziell mit der Bezeichnung Fünferbande oft den Angeklagten zugerechnet wird.
Aber davor schreckt die Partei und Staatsführung noch immer zurück.
Andererseits würde es für das Image der neuen Rechtsstaatlichkeit keinen guten Eindruck machen, die Hauptangeklagte auszusparen und nur ihre Mittäter mit dem Leben bezahlen zu lassen.
Letzten Endes werden also für den Ausgang dieses wahrhaft historischen Prozesses in der Geschichte Chinas vielleicht doch eher taktische als rechtliche Entscheidungen maßgebend sein.
Das war eine Analyse unseres China-Experten Haris Sichrovsky zum Prozess der Viererbande in Peking.
Und jetzt wieder vom fernen China zurück in das uns naheliegendere Europa, nach Spanien.
Heute vor fünf Jahren, am 20.
November 1975, starb Spaniens Staatschef Generalissimo Franco, der 40 Jahre lang das Land mit eiserner Faust regiert hatte.
Sein Tod hat damals nicht nur in Spanien, sondern in der ganzen Welt Beunruhigung hervorgerufen.
Würde Spanien ohne Franco eine soziale und politische Explosion mit unvorhersehbaren Folgen erleben, das war die Frage, die man sich damals in politisch interessierten Kreisen stellte.
Der Kreisediktator hatte aber vor seinem Tod gesagt, er habe sein Haus gut bestellt.
Prinz Juan Carlos von Bourbon war seit langem zu seinem Nachfolger ausgebildet worden und er sollte den Weiterbestand des Regimes sichern.
Doch vollzog sich unter dem König trotz des Widerstandes der alten Frankengarde in den letzten fünf Jahren der Wandel von einem autoritären, zentralistischen Regime
zu einer westlichen Demokratie mit weitgehender Autonomie für die einzelnen Regionen.
Dennoch steht die spanische Demokratie heute vor großen Problemen.
Robert Gerhard berichtet aus Madrid.
König Juan Carlos, von Franco als Nachfolger ausersehen, hat sich nicht als dessen Stadthalter gezeigt.
Er führte das 37-Millionen-Volk zu neuen Ufern.
Spanien hat eine demokratische Verfassung und ist eine parlamentarische Monarchie.
Das Land strebt den beschleunigten Beitritt in die europäische Gemeinschaft an und wünscht ebenso Mitglied der atlantischen Verteidigungsallianz NATO zu werden.
Und dennoch ist überall große Unzufriedenheit anzutreffen, el desencanto, das Unbehagen in allen Bereichen.
Die Mehrheit der Spanier scheint von ihrer noch jungen Demokratie enttäuscht.
Das Wort Vertrauenskrise macht die Runde.
Es läuft nicht so wie erwartet und daher, nicht nur heute, der fast sentimentale Satz, mit Franco lebten wir besser.
Die Arbeitslosigkeit nimmt mit über 1,4 Millionen dramatische Ausmaße an.
Die Inflationsrate bleibt bei 17 Prozent.
Angewachsen sind Terrorismus und Kriminalität.
In allen Sektoren von Wirtschaft und Handel steigen die Preise.
Der Tourismus, wichtigste Devisenquelle, ist zurückgegangen.
Und das um 30 Prozent.
An Qualität nachgelassen haben alle Dienstleistungsbetriebe.
Die Post, wenn nicht im Streik wie gestern, braucht bis zu zwei Wochen für den Weg in das Europa der EG.
Die öffentliche Verwaltung funktioniert schlecht, Ministerien bummeln, Streiks in allen Bereichen sind keine Seltenheit mehr.
Doch besondere Sorgen macht der Terrorismus.
Im Sommer explodierten Bomben an der Ferienküste.
8000 Kilo Dynamit verschwanden vor Monaten.
Sie sind noch immer nicht aufgefunden.
Und fast täglich kommt es zu politischen Morden, meist durch die baskische Untergrundorganisation ETA.
In diesem Jahr wurden bis heute schon 118 Polizisten, Militärs oder Politiker Opfer tödlicher Anschläge.
Die Gefahren und Hindernisse für eine demokratische Entwicklung liegen beim Terrorismus, sagen alle Parteien übereinstimmend.
Und bisweilen wird das Gespenst eines kalten Coups, eine mögliche Machtergreifung der Militärs, an die Wand gemalt.
Spanien, heute genau fünf Jahre nach Franco, ist noch nicht im sicheren Hafen der Demokratie.
Der Regierung wird vorgeworfen, dass sie nicht regiert,
Und immer häufiger wird inzwischen auch von einer großen Koalition gesprochen zur Rettung der Demokratie, wie es heißt.
Premier Suárez, während der Phase des politischen Übergangs mit Lob überhäuft, wird jetzt auch von der eigenen Partei kritisiert.
Was fehlt, sind Ansporn und Ermunterung.
Spanien am 20.
November, einem historischen Tag, ist noch nicht ganz über den Berg, noch nicht ganz in Europa.
Die Pyrenäen bleiben noch bestehen.
Werden die Probleme wachsen, könnten bald immer mehr meinen, mit Franco lebten wir besser.
Vor wenigen Sekunden war es 12 Uhr und 31 Minuten, eine Minute nach halb eins.
Was können Sie in der restlichen halben Stunde unseres Mittagsjournals noch hören?
Die ÖVP berät über einige aktuelle Fragen und zwar der Parteivorstand der Volkspartei.
Wir erwarten dazu einen Live-Bericht.
Niki Lauda gibt eine Pressekonferenz in Salzburg und nimmt auch zur Vorwürfenstellung, dass er irgendwie in den AKH-Skandal verwickelt wäre.
Die Kultur wird uns darüber informieren, dass eine einzige Nacht eine Neufassung der Robert-Stolz-Operette in Graz am kommenden Samstag Premiere haben wird und dann gibt es eine Dokumentation über den Opernskandal Jesu Hochzeit, jene Oper, die Gottfried von einem komponiert hat und die im Mai des vergangenen Jahres zu einem kleinen oder größeren Opernskandal geführt hat.
So, aber jetzt wieder zu einer Reportage.
Vielleicht kennen Sie den Ausspruch, das Bauen ist mir eine Lust.
Dieser Ausspruch stammt von der berühmten Galerin einer lokalen oder auch nationalen Größe vergangener Jahrhunderte.
Die Galerin war die Herrin der Riegersburg.
Gäbe es heute mehrere solche Frauen oder Männer, die sagen würden, das Bauen ist mir eine Lust, dann müsste das Baugewerbe jetzt nicht über fehlende Aufträge klagen.
Die österreichische Bauwirtschaft gilt als traditioneller Konjunkturmotor unseres Landes.
Die großen Firmen dieser Branche, die als Bauindustrie bezeichnet werden, und die Klein- und Mittelbetriebe, die als Baugewerbe beschrieben werden, beschäftigen zusammengenommen mehr als 270.000 Menschen.
Die Beschäftigungslage ist im Bereich der Bauwirtschaft sehr von der Wetterlage abhängig.
Deshalb kommt es auch in den Wintermonaten immer zu einer beachtlichen Arbeitslosigkeit bei den am Bau Beschäftigten.
Wie sich die Beschäftigungslage beim Baugewerbe in den kommenden Monaten entwickeln wird, das untersucht Michael Kerbler im folgenden Beitrag.
Das Baugewerbe geht in die Wintersaison 1980-81.
Es ist die schlechteste, was die Auftragslage betrifft, seit fünf Jahren.
Bei einer jüngst durchgeführten Konjunkturumfrage hat sich nämlich herausgestellt, dass von den 2600 gewerblichen Bauunternehmungen in Österreich mehr als 80 Prozent sofortfreie, beziehungsweise bis Jahresende frei werdende Kapazitäten aufzuweisen haben.
Mit anderen Worten, es herrscht akuter Auftragsmangel, was wiederum auf die Beschäftigtensituation negative Folgen haben kann.
Die Gewerbebetriebe tentieren in einem solchen Fall nämlich dazu, ihre Mitarbeiter zu kündigen.
Vor kurzem hat der Fachverbandsvorsteher der Bauindustrie, Borat Herbek, die pessimistische Prognose gestellt, dass die Winterarbeitslosigkeit im Bereich der Bauwirtschaft über den Maximalwert der vergangenen Jahre, nämlich über 30.000 steigen werde.
Aufgrund der nun vorliegenden Auslastungsdaten der Konjunkturhebung der Bundesinnung der Baugewerbe vertritt auch deren Innungsmeister Ingenieur Lettmeier dieselbe Ansicht, nämlich, dass die Arbeitslosigkeit im Winter über 30.000 steigen werde.
Übrigens, die größten Auftragslücken sind in Oberösterreich und Vorarlberg mit je 85% und Kärnten mit 83% an freien Kapazitäten festzustellen.
Die Gründe, warum die Auftragslage sich im Baugewerbe generell verschlechtert hat, sind mehrere.
Erstens sind große Aufträge des Bundes, etwa im Kraftwerksbau, im Auslaufen, wodurch Arbeitskräfte frei werden.
Aber auch die Länder selbst und die Gemeinden haben heuer insgesamt weniger Aufträge vergeben, beziehungsweise planen in nächster Zukunft sparsamer Aufträge zu vergeben, als dies noch vor einem Jahr der Fall war.
Kein Wunder also, wenn vom Baugewerbe gefordert wird, dass schon in allernächster Zeit Aufträge seitens der öffentlichen Hand erfolgen sollen.
Geschieht dies nämlich nicht, so befürchtet man erhebliche Beschäftigungseinbrüche in der für die Bauwirtschaft kritischen Jahreszeit, nämlich im bevorstehenden Winter.
Aber nicht nur der Bund, die Länder und Gemeinden sind zurückhaltender geworden, was die Bauaufträge betrifft.
Auch von privater Seite bremst man aufgrund hoher Kreditzinsen und einer spürbaren Einengung am Bausparsektor mit der Vergabe von Bauaufträgen, etwa dem Bau von Einfamilienhäusern.
Als wichtigen Anstoß für die Baukonjunktur hofft man die Umwandlung der 30 Schilling Wohnungsbeihilfe in bauwirksame Gelder.
Derzeit wird in der Regierung eine derartige Widmung geprüft.
Zusätzlich drängt das Baugewerbe auf eine rigorosere Anwendung der Ö-Norm A2050, jene Ö-Norm also, die die einheitlichen Ausschreibungsbedingungen für Aufträge festlegt.
damit in Hinkunft tatsächlich der Bestbieter und nicht, wie so oft in der Vergangenheit, der Billigstbieter zum Zug kommt.
Zur Beschäftigten-Situation.
Noch ist die Beschäftigungslage im Bereich des Baugewerbes befriedigend, obwohl, wenn man die entsprechenden Werte vom Herbst 1980 mit denen des Jahres 1979 vergleicht, eine Abnahme von fast drei Prozent an Beschäftigten im Hoch- und Tiefbau zu registrieren ist.
Dass das gesamte Jahr 1980 für das Baugewerbe besser ausfallen wird als das Vorjahr, lässt sich unter anderem an der Zahl der Insolvenzen, also der Ausgleiche und Konkurse ablesen.
Bislang mussten 39 Firmen aus dem Bereich Baugewerbe den Weg zum Handelsgericht antreten, wobei sich die Verluste auf insgesamt 660 Millionen Schilling belaufen.
Im vergangenen Jahr betrug die staatliche Insolvenzsumme immerhin fast eine Milliarde 600 Millionen Schilling.
Ja, wenn man von Bauen spricht, ist es beinahe unvermeidlich, dass man zu einem der größten Bauprojekte, zu einem der größten Bauplätze Österreichs kommt, nämlich zum AKH und zu den ganzen Diskussionen, die mit dem AKH zusammenhängen.
Da hat sich jetzt ein neuer Kriegsschauplatz aufgetan.
Ich würde allerdings sagen, ein Nebenkriegsschauplatz.
Und der führt auf Umwegen zu dem bekannten Sport-Itol und Ex-Grand Prix-Weltmeister des Automobilrennsports, Niki Lauda.
Lauda ist heute Besitzer einer Fluggesellschaft und bezieht unter anderem ein Gehalt von einer Firma Niki Lauda Limited in Hongkong.
An diese Firma hat er seine Werberechte verkauft.
An diese Firma wurden von der im AKH-Skandal verwickelten Firma Johann Prutscher zweimal Überweisungen in der Gesamthöhe von 5 Millionen Schilling vorgenommen.
Diese Überweisungen liefen nach Zürich.
Die Rolle der Firma Prutscher im AKH-Bereich und Überweisungen in die Schweiz haben ausgereicht, dass sich die Untersuchungsbehörden, möglicherweise schon in den nächsten Wochen, ein wenig eingehen, damit den Verbindungen auch Niki Lauders zum Spitalspa beschäftigen werden.
Laude ist aber auch in den letzten Tagen aus einem noch anderen Motiv im Zentrum der Kritik gestanden.
weil er beim Bundesheer wegen Untauglichkeit seinen Dienst nicht antreten muss, gleichzeitig aber als Pilot sehr wohl seine Arbeit ausführen kann, hat man ihm vorgeworfen, hier würde wieder einmal in Österreich mit zweierlei Maß gemessen.
Die Großen, und zu denen zählt Niki Lauda zweifelsohne, können sich's eben richten und die Kleinen nicht.
Niki Lauda hat auf ungewöhnliche Weise reagiert und hat zahlreiche Journalisten nach Salzburg zu einer Pressekonferenz eingeladen.
Wilfried Seifert meldet sich jetzt telefonisch aus Salzburg.
Ja, wir haben gehofft, dass sich Wilfried Seifert melden würde, aber wir spielen ein paar Takte Musik, vielleicht meldet er sich dann.
Wir müssen Sie wieder aus den musikalischen Träumen reißen, denn wir wollen Ihnen ja Information und nicht Musik bieten im Mittagsjournal.
Da wir aber Wilfried Seifert noch immer nicht erreicht haben in Salzburg, möchten wir Ihnen jetzt sagen, was in den heutigen Tageszeitungen alles zu lesen war.
Leopold Ester hat die Inlandspresse-Schau zusammengestellt.
Die Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen beschäftigen sich heute mit einer Fülle von Einzelthemen, die sich aber zumindest über einen wirtschaftspolitischen Leisten spannen lassen.
So geht ein Kurzkommentar in der Wiener Tageszeitung Die Presse auf die gestrige außertuerliche Regierungssitzung ein, bei der Hilfsmaßnahmen für regionale Krisengebiete in Form einer Investitionsspritze von einer Milliarde Schilling beschlossen wurden.
Zuvor hatte Bundeskanzler Kreisky die Konzernpolitik der verstaatlichten Banken für die bedrohliche Lage mancher Unternehmen verantwortlich gemacht.
Kritik statt Geld und im Übrigen ist man für die kommende Entwicklung gewappnet.
Das ist das mehr als dürftige Ergebnis einer Regierungssitzung, die sich damit auseinandersetzen wollte, wie strukturgefährdeten Regionen zu helfen wäre.
Angesichts eines leeren Startseckels blieb nicht mehr als die Aufzählung schon öfter zitierter Notgroschen.
Somit bleibt es nur bei der Bestätigung eines schon vor geraumer Zeit gewonnenen Eindrucks.
In der Bundesregierung sind einige mit ihrem Wirtschaftslatein am Ende.
Soweit ein Kurzkommentar in der Presse.
In den Salzburger Nachrichten setze ich heute Gerhard Neureiter,
mit dem Vorschlag des Wiener Finanzstaatsrates Meier auseinander zur Lösung der Spitalsmisere alle Bezieher eines über der Höchstbeitragsgrundlage von 15.300 Schilling liegenden Gehalts stärker zur Kasse zu bitten.
Man liest, um das Defizit zu decken sollen nicht sinnlose Kosten der Sozialversicherung eingespart oder Spitäle rationalisiert werden, sondern es sollen die Versicherten mehr zahlen.
Abgesehen von der eindeutigen politischen Tendenz dieses Vorschlages machte sich die Sanierung der Spitäler einfach zu leicht und geht an den Realitäten vorbei.
Die öffentlichen Krankenhäuser bieten in der allgemeinen Gebührenklasse eine solide, medizinisch anerkannte Betreuung der Patienten.
Aber diese allgemeine Gebührenklasse hat Grenzen.
Wenn dem nicht so wäre, hätten nicht die meisten Österreicher, die etwas mehr als der Durchschnitt verdienen, eine teure Zusatzversicherung, um sich im Krankheitsfall in eine bessere Gebührenklasse legen zu können.
Auf der Seite der Leistung eine Grenze zu setzen, beim Kassieren aber grenzenlos vorzugehen, schafft ein ungerechtes System.
Soweit ein Auszug aus den Salzburger Nachrichten zum Thema Krankenkassenbeiträge.
Im Kurier geht Martin Mayer heute auf den Umstand ein, dass der ehemalige technische Direktor der legendären Gemeindefirma Bauring, Hubert Zöllner, Projektleiter für den Bau des Sozialmedizinischen Zentrums Ost im 22.
Wiener Gemeindebezirk wird.
Man liest, Dr. Hubert Zöllner war als technischer Direktor des Bauringes 1976 wegen des Verdachtes der Untreue angeklagt.
Er wurde freigesprochen, die Gemeinde Wien kam für den Verlust von 1,6 Milliarden Schilling auf, mit unseren Steuergeldern.
Das Gericht bescheinigt die Schuldlosigkeit des Angeklagten, denn er wisse nicht, was er anstelle, mit folgender wörtlicher Formulierung.
Erschütternde Ahnungslosigkeit, Sorglosigkeit bis zur Unfähigkeit.
Inzwischen war Dr. Zöllner in der Wiener Baudirektion tätig, wie erstaunlich, als Inspektor der Baustellen.
Und jetzt wird er Projektleiter des Sozialmedizinischen Zentrums Ost, eines Spitals mit 900 Betten.
Der Nowak hat einen Partner erhalten, die Gemeinde Wien.
Auch sie lässt keinen der ihren verkommen, mit unserem Geld.
Das waren Pressestimmen und ich hoffe, dass uns jetzt die Post wohlgesinnt ist und dass die Leitung nach Salzburg telefonisch doch zustande kommt.
Wilfried Seifert möge sich jetzt bitte melden.
Dabei, so lauter heute, habe nicht er, sondern das Heer Wert auf diese Publicity gelegt.
Er habe auch niemals damit gerechnet, untauglich für das Heer zu sein, da er sich körperlich in bester Verfassung fühle, und er habe auch überhaupt nichts gegen das Heer.
Wenn das Bundesheer ihn für untauglich erkläre, so sei das nicht seine Sache.
Seine besonders gute gesundheitliche Konstitution, seine Flugtauglichkeit habe er gerade
Bitte, ich möchte ganz klar eines sagen.
Ich habe mit diesem ganzen Scheitacker nichts zu tun.
Das einzige Spital, in dem ich war, war in Ludwigshafen und in Mannheim.
Ja, das ist einmal das Erste.
Das Zweite ist die Firma Prutscher, von der Sie wahrscheinlich gerade ansprechen.
Sie ist an mich herangepresst und hat gesagt, in Teheran zum hundertsten Mal soll eine Rennstrecke gebaut werden.
Da es dort um irrsinnig viel Geld geht, Sie können sich vorstellen, dass eine Rennstrecke
diese Existenz kostet.
Wurde mir angeboten, ob ich helfen kann, dieses Geschäft dort zu vermitteln.
Daraufhin habe ich gesagt, dass ich vermittle keine Geschäfte, will ich nicht.
Ich kann für Sie Werbung machen, genauso wie ich für BAMALAT für die erste österreichische Werbung mache.
Und dafür die Werbung habe ich ein Honorar von 5 Millionen Schilling verlangt, was im Rahmen dieses Riesenprojektes ein sehr kleiner Teil war.
Nicht vergessen, ich war zweimal Weltmeister und diese Honorare in diesen Summen waren für Werbung, wurden für Werbung damals gezahlt.
Ob und dass die Firma Brugge in das AKK-Skandal verwickelt ist, entschuldigen Sie dafür keinem.
Sie können mich heute nicht zur Verantwortung ziehen.
Nehmen wir an, die Parmalat Firma würde eine Petite machen in Italien.
Dann können Sie mich doch nicht verantwortlich machen dafür, dass Parmalat theoretisch eine Petite in Italien macht.
Und das ist aber immer wieder der Fall.
und keiner Schulden bewusst.
Ich habe, wie ich bei Ferrari Auto gefahren bin, in Modena gelebt.
Ich wollte dann in Österreich leben, deswegen habe ich mir einen Hof ausgebaut.
Ich bin mit meiner Familie im Jahr 77, als das Haus fertig war, in den Hof eingezogen.
Seitdem ich im Hof wohne und in Österreich bin, habe ich meine Steuern bezahlt, das heißt von 77 an.
Vor 76 war ich im Ausland.
Das wurde von dem Grazer Finanzamt, was zuständig ist dafür.
abgeschlossen und geprüft.
Heute geht es um eine Umsatzsteuergutschrift von 34.000 Schilling.
Das sind die Fakten, um die heute gesprochen wird.
Bilanz.
Nikolaus Andreas Lauder fühlt sich zu Unrecht gehetzt und diffamiert.
Gehetzt diesmal nicht von starkpferdigen Autos und geldhungrigen Rennfahrerkollegen, sondern von der Öffentlichkeit, von den Medien, die es gerne sehen, wenn an seinem Helden-Image getauscht werde.
Danke Wilfried Seifert.
Es gab noch mehrere Themen, die nicht zu schwerwiegen und nicht zu ernst waren in der Pressekonferenz Lauders.
Darüber berichtet das Ö3-Magazin im Anschluss an unsere Sendung in Ö3 ab 13 Uhr.
Beide Großparteien, die Sozialistische Partei und die Österreichische Volkspartei beraten heute in ihren Parteivorstandsgremien eine Reihe aktueller Fragen, insbesondere die Lage im wirtschaftlichen Krisengebiet Obersteiermark.
In der Volkspartei soll dazu ein Krisenbewältigungsplan erörtert werden, anschließend veröffentlicht und vorgestellt werden.
Darüber hinaus beschäftigt die Partei noch immer das Thema der Parteienfinanzierung.
Die Pressekonferenz des Sozialistischen Parteivorstandes ist für heute Nachmittag angesetzt.
Eine Pressekonferenz der österreichischen Volkspartei hat um halb zwölf begonnen.
Hans Langsteiner berichtet.
Das Thema regionale Arbeitsmarktpolitik bleibt also auf der politischen Tagesordnung.
Einen Tag nachdem die Regierung die Bereitstellung von insgesamt einer Milliarde Schilling zur gezielten Arbeitsplatzbeschaffung angekündigt hatte, legte die Große Oppositionspartei heute eine Reihe von Vorschlägen zur Sicherung gefährdeter Arbeitsplätze im Allgemeinen und im Bereich der Vereinigten Edelstahlwerke im Besonderen vor.
Parteitagmann Mock zeigte sich zunächst verschnupft über die erste kühle Reaktion von Bundeskanzler Kreisky auf das Angebot des steirischen Landeshauptmanns Greiner, unter Umständen 100 Millionen Schilling für das obersteirische Krisengebiet zur Verfügung zu stellen.
Das kurz darauf folgende Angebot des Sozialministers, 150 Millionen für denselben Zweck bereitzustellen, zeige, so Mock, dass die SPÖ parteipolitische Überlegungen vor volkswirtschaftliche Reihe.
Im Einzelnen forderte der ÖVP-Obmann heute die Vorlage eines Strukturkonzepts für die Stahlindustrie, das parallel mit Hilfsaktionen des Eigentümervertreters Bund verwirklicht werden müsste.
Kernpunkte dieses Konzepts sollten nach ÖVP-Ansicht die verstärkte Förderung von Investitionen im Forschungsbereich und auch der Ausbau der Herstellung von Fertigprodukten sein.
Zweiter ÖVP-Wunsch, die Gründung einer bundesweiten Kapitalbeteiligungsgesellschaft zur Hilfestellung strukturschwacher Gebiete.
Mock begründete dies so.
Es würde das, und damit komme ich zu einigen grundsätzlichen wirtschaftspolitischen Ausführungen, doch dazu führen, einen Trend umzukehren, der heute dazu geht, dass die Diskrepanz, die Einkommensunterschiede,
die Wachstumsunterschiede in der Wirtschaft zwischen den Ballungszentren und den strukturschwachen Gebieten noch stärker wächst.
Während das Durchschnittseinkommen im nördlichen Niederösterreich im Jahr 70 noch um 40 Prozent geringer war als im Ballungszentrum Wien oder rund um Wien herum, ist das jetzt 50 Prozent.
Das heißt, wir haben eine wachsende Diskrepanz zwischen den strukturschwachen Gebieten an der Totengrenze im Norden und im Osten Österreichs, im Lungau, im Lavantal.
Wir haben dort viel höhere Arbeitslosenraten.
Im Sommer bis 6, 7 Prozent, im Winter bis 16 Prozent, wenn ich an das Lavantal denke oder Lungau oder das südliche Burgenland.
Und wir brauchen eine Strukturpolitik, die Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit verbessert.
Generell müsse auch im Bereich der verstaatlichten Industrie nach den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft gehandelt werden.
Je mehr auch dort nach den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft Politik gemacht wird, je weniger der Bürokratismus, je weniger die Politik in diese Betriebe hineinregiert,
Umso stärker setzen sich diese Betriebe durch, weil dort sich natürlich wie auch sonst in Privatbetrieben hochqualifizierte Arbeitnehmer, technisches Personal und Forscher finden und es eine ganze Reihe von solchen Betrieben gibt, die international enorme Anerkennung gefunden hat.
Und je mehr man abgeht von den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft, das heißt starke Ausstattung mit Betriebskapital, über die Investitionen wird in Betrieb entschieden.
und nicht am grünen Tisch im Vorzimmer des Ministers.
Also autonome Betriebsführung.
Je mehr man von diesen Grundsätzen ausgeht, umso größere Schwierigkeiten kommen sie.
Das zeigt sich auch im obersteirischen Industriegebiet.
Auch im Zusammenhang mit dem konkreten Problem Niklasdorf ist MOK gegen staatliche Eingriffe.
Er warnte sich heute gegen eine, wie er sagte, überhastete Ausgliederung der verstaatlichten Banken aus der bisherigen Konstruktion.
Wenig Neues schließlich zum Thema AKH.
Der Vorschlag von Bundeskanzler Kreisky, Fragen der Parteienfinanzierung durch eine neue Kommission prüfen zu lassen, ist MOK, wie er heute betonte, zu wenig.
Und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Noch acht Minuten Mittagschanal und jetzt unser Kulturteil.
Am kommenden Samstag, den 22.
November, gibt es im Grazer Opernhaus eine Besonderheit für Operettenfreunde, nämlich eine Neufassung der Robert-Stolz-Operette »Eine einzige Nacht«.
Die textliche Neufassung stammt von Hugo Wiener, der auch schon das Textbuch zur Frühjahrsparade schrieb und die Stolz-Operette »Frühling im Prater« neu bearbeitet.
Auch die Musik wurde neu bearbeitet, und zwar von Johannes Fehring, dem Dirigenten der Aufführung.
Von der Hauptprobe meldet sich jetzt Günter Lars aus Graz.
Das war's.
Heute Abend Opernhaus Graz.
Einspielvorstellung zur Premiere am Samstag.
Eine einzige Nacht Operette von Robert Stolz.
Die Vorstellung am Samstag wird live im Fernsehen gezeigt.
Die erste Fassung dieser Operette wurde 1917 am Karltheater in Wien-Urauf geführt.
Nach Graz kam die einzige Nacht erstmals am 15.
März 1928.
Robert Stolz stand selbst am Dirigentenpult.
Hugo Wiener, der bekannte Großmeister der Wiener Kleinkunst, hat um eine völlig neue Textfassung dieses Werkes geschaffen.
Frage, war das alte Libretto so miserabel oder gab es eine direkte Neukonzeption?
Nein, es war gar nicht miserabel.
Es war ja von zwei berühmten Librettisten, von Jakobson und Österreichern.
Jakobson hat immerhin den Walzertalm geschrieben, viele andere Sachen, Österreicher auch.
Aber es war eben aus dem Jahr 1926, also 54 Jahre her, und das war nicht mehr möglich.
Und so habe ich eine, man kann sagen, wirkliche Neufassung gemacht mit Verwendung einer ganz kleinen Idee aus dem Original.
Es waren auch die Dialoge nicht mehr möglich.
Es waren Figuren, die damals unvermeidlich waren in der Operette.
Ein alter Fürst, der ist heute ein Wurstfabrikant geworden und so hat man die Figuren verändert.
Die Handlung wurde auch verändert und ich bin besonders stolz auf eine Sache, dass ein Elagrin, Pierrot, Pierrot, das in der Urfassung als Lied gebracht wurde, das gar nichts mit der Handlung zu tun hat, jetzt eigentlich ein
Das ist die Hauptsache der Handlung, um dieses Lied dreht sich alles.
Eine interessante Besetzung, musikalische Leitung Johannes Fehring, Inszenierung und Choreografie Waclav Olikowski, sowie Sissi Kraner, Lotte Marka, Felicitas Morawicz, Birgit Pitsch-Sarata, Peter Karner, Josef Keplinger, Peter Minich und Harald Serafin.
Und als Stargast aus dem Rheinland, der noch nie Robert Stolz gespielt hat, Vili Milovic.
Robert Stolz habe ich noch nicht gespielt, weil es ja aussprochen große Operette ist und wir haben bei uns im Theater in Köln keine Operetten in der Form, wie ich sie hier erlebt habe.
Aber dass ich in Wien oder beziehungsweise in Österreich und in Graz bin, hat ja auch einen ganz besonderen Grund.
Ich bin immer gern in meinem Mutterland, wenn Ihnen das nicht bekannt ist.
Meine Mutter war Wienerin und ich bin ja Holberter Wiener, sodass ich also für Österreich genauso viel übrig habe wie für
für mein Deutschland, für mein Vaterland.
Und ich bin gerne hier und ich freue mich, diese Rolle hier spielen zu können, weil, naja, es ist für mich mal was anders.
Und ist diese Rolle so ein richtiger Milović?
Ja, oh Gott, man könnte da noch mehr draus machen im Moment.
Aber man muss sie ja erst mal gespielt haben.
Wenn ich die mal drei Wochen gespielt hätte, wäre es vielleicht doch ein bisschen anders.
Sie wissen doch, wie das ist.
Da kommt dies und jenes dazu und das wird weg.
Das wird dann ausbalanciert, aber das kann man natürlich mit drei, vier Vorstellungen nicht erreichen.
Samstag, 22.
November, Neufassung der Robert-Stolz-Operette, eine einzige Nacht im Grazer Opernhaus und das österreichische Fernsehen wird live dabei sein.
Und jetzt, vier Minuten vor 13 Uhr, die Schlussnachrichten.
Österreich.
Bei einer eigens einberufenen Betriebsrätekonferenz haben Funktionäre der Handelsangestellten heute in Wien einen Mindestbetrag im neuen Kollektivvertrag gefordert.
Weiters werden eine Treueprämie und die Vergütung von Reisekosten verlangt.
Bei Nichterfüllung wird neuerlich mit Streiks gedroht.
Als erster möglicher Streiktermin wird der 29.
November, der erste lange Einkaufssamstag, in Erwägung gezogen.
Der Vorstand der Industriellenvereinigung hat formell mit großer Mehrheit Dr. Christian Beuerle zum neuen Präsidenten gewählt.
Sein Vorgänger Meier hat nach seiner Untersuchungshaft im Zusammenhang mit der AKH-Affäre diese Funktion niedergelegt.
Beuerle sprach sich in seiner Antrittsrede für eine neue wirtschaftspolitische Sachdiskussion mit dem ernsten Willen ein, den Problemkatalog in Wirtschaft und Gesellschaft abzubauen.
Im Zusammenhang mit der heute Nacht beendeten Straßenblockade in Niklasdorf in der Steiermark aus Protest gegen die beabsichtigte Schließung der Papier- und Zellulosefabrik hat der steirische Sicherheitsdirektor Holler von einer Gesetzesverletzung gesprochen.
Nach seinen Worten war die Blockade der Straße nicht angemeldet und daher von der Behörde auch nicht genehmigt.
Der neue Kunstvertreter im ORF-Kuratorium, der Gewerkschafter Winfried Bruckner, bezeichnete heute die gegen ihn laufende Unterschriftensammlung in Künstlerkreisen als organisierte Fede unter Funktionären.
Sollte es sich dabei um einen Angriff auf den ÖGB handeln, dann müsse der ÖGB sein bisher gutes Verhältnis zu den österreichischen Künstlern überprüfen, erklärte Bruckner in einer Pressekonferenz.
In einer Pressekonferenz in Salzburg verwahrte sich heute Automobil-Ex-Weltmeister Niki Lauda gegen Vorwürfe, mit den AKH-Schmiergeldern etwas zu tun zu haben.
Er will umstrittene Summen lediglich für Werbezwecke erhalten haben.
Die SPÖ will der Ausbreitung von Spielautomaten Einhalt gebieten.
Derartige Automaten sollen nach dem Willen dreier sozialistischer Abgeordneter in Hinkunft stark besteuert werden.
Ein Verbot von Spielautomaten kann allerdings nicht durchgesetzt werden, fügt die sozialistische Korrespondenz hinzu.
Im ganzen Bundesgebiet sind derzeit etwa 30.000 Spielautomaten aufgestellt.
Bundesrepublik Deutschland.
Große Teile des Brief- und Paketverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland sind durch zunehmende Streikmaßnahmen der etwa 130.000 gewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Angestellten bei der Bundespost gelähmt.
Erzwungen werden sollen bessere Arbeitsbedingungen für Schichtarbeiter.
China.
In Peking hat heute der Prozess gegen die sogenannte Viererwande begonnen.
Die Witwe Mao, die Witwe Chiang Ching und weitere Personen sind angeklagt, den Tod tausender Menschen während der Kulturrevolution verschuldet zu haben.
Iran.
Ministerpräsident Rajai sagte, der Iran werde von den USA weitere Erläuterungen zu der Antwort auf die Bedingungen Teherans für die Freilassung der 52 amerikanischen Geiseln verlangen.
Rajai bestätigte die jüngsten Erklärungen von Parlamentspräsident Rafsanjani.
Dieser hat erklärt, Washington habe die persischen Bedingungen grundsätzlich akzeptiert und Teheran habe der Geiselfreilassung zugestimmt.
Das, meine Damen und Herren, waren 60 Minuten Information zur Mittagstunde in unserem Mittagjournal.
Namensred von Redaktion und Technik verabschiedet sich, Günter Ziesel.