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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zur Abwechslung, am Journalbeginn nicht Franz Schubert, sondern Elvis Presley.
Nicht deutsche Tänze, sondern Hound Dog.
Der Anlass, Rock'n'Roll-Star-Idol Elvis Presley wäre heute 50 Jahre alt geworden.
Vor sieben Jahren schon starb er.
Wir berichten im Kulturteil darüber.
Was gibt's sonst in dieser Sendung, zu der Sie Louis Glück begrüßt?
Das Hauptthema der innenpolitischen Berichterstattung ist der Punkt 4 im Elf-Punkte-Programm der Bundesregierung zu Hainburg.
Da wird die Bestellung eines Regierungskommissärs für die Planung weiterer Kraftwerke angekündigt.
Bundeskanzler Sinovac hat heute bestätigt, dass ja Kanyak von der Energieverwertungsagentur in engster Wahl für diese Funktion ist.
Wir berichten vom Pressefoyer nach dem Ministerrat, informieren sie über Einwände der Volkspartei gegen den Kraftwerksbeauftragten und porträtieren Favorit Kanyak.
In einem weiteren Inlandsbeitrag geht es um die offenbar vor dem Scheitern stehenden Pläne, den Grazer Sondermühl in Leoben zu deponieren und zu verbrennen.
Pläne, die die Föst verfolgt hat.
Das Thema der Chronikredaktion ist natürlich weiterhin die Kältewelle und aus dem Ausland das Genfer-Schulz-Gromiko-Treffen und ein Bericht aus der Bundesrepublik.
Ein ehemaliger hoher Landespolitiker, der Freie Demokraten, ist des Juwelenraubs verdächtig.
Kultur, wie gesagt, Elvis 50 und dazu Peter Turini,
Nach der Alpen schrieb Turini nun die Arbeiter-Saga.
Zuerst aber der gewohnte Nachrichtenüberblick.
Helmut Koller ist heute Mittag der verantwortliche Redakteur und Sprecher Wolfgang Riemenschmidt.
Österreich.
Ein Ende der Kältewelle ist nicht in Sicht.
Die Schwierigkeiten dauern an.
In den Kältepolen der vergangene Nacht, in Litschau im Waldviertel und in Zeltweg in der Steiermark wurden jeweils minus 29 Grad gemessen.
In Linz hatte es minus 27, in Wien minus 19 Grad.
Die Autofahrerclubs verzeichneten bei ihren Pannendiensten wieder hunderte Einsätze für Starthilfen.
Behinderungen gab es bei den Wiener Straßenbahnen.
Durch defekte Garnituren und Stromstörungen kam es zu Verkehrsunterbrechungen bis zu einer halben Stunde.
Im internationalen Zugverkehr muss mit stundenlangen Verzögerungen gerechnet werden.
Der Remus aus Rom und der Ostende Wien-Express werden mit vier Stunden Verspätung in Wien erwartet.
Der Schiffsverkehr auf der Donau wird wegen des starken Eistreibens im Laufe des heutigen Tages ganz eingestellt.
Die Staubecken bei den Kraftwerken frieren bereits vollständig zu.
Der strenge Frost führte in der Nacht auf der Wagreiner Aache in St.
Johann im Pongau zu einem Eisstau und zu Überschwemmungen.
In der Stadt Salzburg vereiste der Almkanal und verursachte einen Wasseraustritt in der Getreidegasse.
Die Situation auf den von Eisstößen gestauten Flüssen Möll und Leser in Kärnten hat sich mittlerweile entspannt.
Die Anhalt in tiefen Temperaturen bringen auch Schwierigkeiten beim Milchtransport mit sich.
Die Milch friert in den Tankwagen an.
Die Versorgung der Bevölkerung ist aber nicht gefährdet.
Der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk hat angeordnet, an alle Dauer-Sozialhilfe-Empfänger der Stadt Wien einen außerordentlichen Heizkostenzuschuss in der Höhe von 500 Schilling zu bezahlen.
Die Vereinigung Österreichischer Industrieller nimmt die Kältewelle zum Anlass, auf die Bedeutung einer funktionierenden Energieversorgung hinzuweisen.
Gefordert wird neuerlich die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf.
Bundespräsident Kirchschläger hat heute Vormittag den traditionellen Neujahrsempfang für das Diplomatische Chor gegeben.
Dabei sagte der scheidende apostolische Nuncius in Österreich, Erzbischof Mario Cagna, Österreich habe sich dank seines Bekenntnisses zur Neutralität stets bemüht, der Jugend den Geist des Friedens zu bewahren.
Das Fehlen jedes gefährlichen Extremismus habe viel zum erfreulichen Wiederaufstieg Österreichs beigetragen.
Die Jugend sei angesichts der internationalen Lage ein Schimmer der Hoffnung für die Welt von morgen, weil sie sich zum Frieden hin orientiere.
Bundespräsident Kirchläger dankte Nuncius Mario Cagna für seine Tätigkeit und meinte, zur Verwirklichung der Sehnsüchte der Menschheit bedürfe es einer großen Dialogbereitschaft.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf bezeichnete heute die Bestellung eines Regierungskommissärs, der mehreren Ministern unterstehen und die Donaukraftwerke beaufsichtigen soll, wörtlich als rechtliches Monstrum.
Graf kritisierte bei einer Pressekonferenz in Wien das von Bundeskanzler Sinowaz vorgelegte Elf-Punkte-Programm für das Projekt Heimburg und sagte, das Verlangen der ÖVP nach einer Volksabstimmung über die Frage Heimburg bleibe auf der Tagesordnung.
Graf verlangte, dass alles getan werde, um der Jugend das Vertrauen in Recht und Demokratie wiederzugeben.
Der ÖVP-Generalsekretär sagte, man könne nicht wie diese Regierung den Rechtsstaat ununterbrochen im Munde führen, dabei aber rechtswidrig eine Rodungsaktion starten.
Die Regierung habe unter Berufung auf den Rechtsstaat das Recht gebrochen, weil sie sogar die Polizei einsetzte, den Gummiknüppel freigab und Verletzte in Kauf nahm.
Die Außenminister der USA und der Sowjetunion, George Shultz und Andrei Gromyko, sind heute Vormittag zur dritten Runde ihrer gestern aufgenommenen Abrüstungssondierungen zusammengetroffen.
Tagungsort ist diesmal die sowjetische Mission bei den Vereinten Nationen in Genf.
Die beiden Minister haben gestern insgesamt sieben Stunden beraten, um Möglichkeiten für die Wiederaufnahme der Abrüstungsverhandlungen zu finden.
Über den Gesprächsverlauf wird strenge Geheimhaltung bewahrt.
Am Nachmittag wird wahrscheinlich eine abschließende Gesprächsrunde stattfinden.
Sowjetunion
Erstmals seit 1978 sind heute in Moskau amerikanisch-sowjetische Handelsgespräche auf hoher Ebene aufgenommen worden.
Die für drei Tage anberaumten Beratungen sollen zu einer Ausweitung des bilateralen Handels führen.
Der Handel zwischen den beiden Supermächten hat sich in den vergangenen Jahren wegen der angespannten politischen Lage kaum entwickelt.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland ist im vergangenen Dezember auf mehr als 2.300.000 gestiegen.
Das bedeutet, nach Angaben des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, Heinrich Franke, eine Erhöhung der Arbeitslosenquote von 8,8% im November auf 9,4% im Dezember oder um fast 136.000 Personen.
Libanon
Im muslimischen Westsektor der Hauptstadt Beirut ist heute ein amerikanischer Geistlicher entführt worden.
Nach Angaben der Polizei wurde Laurent Martin Ginko von bewaffneten Männern aus seinem Auto gezerrt und dann in einem anderen Fahrzeug verschleppt.
Den Chauffeur des Geistlichen sperrten die Verbrecher in dem Auto ein.
Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Der vor einer Woche entführte schweizerische Diplomat Eric Werly ist gestern Abend aus den Händen seiner Entführer befreit worden.
Sowjetunion.
Absolutes Rauchverbot gilt vom Wochenende an auf dem Roten Platz in Moskau.
Auch im benachbarten Alexanderpark mit dem Grabmal des unbekannten Soldaten ist Rauchen verboten.
In einer Moskauer Abendzeitung wird der behördliche Erlass mit dem heiligen Charakter begründet, den das Lenin-Mausoleum und das Soldatengrab für die sowjetische Bevölkerung haben.
Österreich.
Volksoperndirektor Karl Dönig begeht heute seinen 70.
Geburtstag.
Der Jubelar wird am Abend in der Premiere von Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt als Göttervater Zeus auf der Bühne stehen.
Dönig ist seit 1973 Direktor der Wiener Volksoper.
1977 wurde ihm aus Anlass seines 40-jährigen Bühnenjubiläums und seiner 30-jährigen Zugehörigkeit zur Staatsoper der Hofratstitel verliehen.
Die Wetterlage.
Ein über dem Golf von Genua entstandenes Tief verlagert sich ostwärts und beeinflusst dabei zum Teil das Wetter im Westen und Süden des Bundesgebietes.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Südwesten bei zum Teil starker Bewölkung, strichweise etwas Schneefall.
Im übrigen Bundesgebiet gering bewölkt oder wolkenlos und erst während der kommenden Nacht Bewölkungszunahme.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen minus 20 bis minus 11 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch, unterschiedlich bewölkt und gebietsweise etwas Schneefall, weiterhin sehr kalt.
Schwache bis mäßige Winde.
Frühtemperaturen minus 25 bis minus 15 Grad, Tageshöchstwerte minus 18 bis minus 9 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Donnerstag, Fortbestand des kalten Winterwetters.
Im Süden zum Teil sonnig, sonst bei veränderlicher Bewölkung, strichweise Schneefall.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter, minus 16 Grad.
Eisenstadt, wolkenlos, minus 15.
Linz, heiter, minus 20 Grad.
Salzburg, stark bewölkt, minus 19.
Innsbruck, heiter, minus 16.
Bregenz, bedeckt, leichter Schneefall, minus 14 Grad.
Graz, wolkenlos, minus 15.
Und Klagenfurt, minus 14 Grad.
Zwölf Uhr ist es und zehn Minuten.
Keine Zeitung, die heute auf der Seite 1 ohne die Vokabeln arktisch, sibirisch, polar, Eiszeit oder Zähneklappern auskommt.
Die ungewöhnlich tiefen Temperaturen sind das Thema Nummer 1.
Es stimmt, alle reden vom Wetter und den überwiegend unerfreulichen privaten Erfahrungen, die man macht, wenn die Quecksilbersäule ganz unten steht.
Was es heute zum Thema Frost Neues gibt, hat Manfred Kronsteiner mit Pelzmütze und seinen dicksten Fäustlingen recherchiert.
Kältebedingt ist in Österreich eine Art harmloses Fieber ausgebrochen.
Das Rekordfieber.
Denn seit gestern liefern sich österreichische Gemeinden heiße Thermometerschlachten um die kältersten Temperaturen.
Die Konkurrenz um den Titel Kälte-Pol Österreichs läuft auf vollen Touren und treibt seltsame Blüten.
Zwar gibt es im Lande immerhin 254 Klimastationen, deren Daten an die Meteorologen geliefert werden, dazu kommen noch 60 sogenannte synoptische Stationen, die Grundlagen für eine umfassende Wetterprognose liefern sollen.
Aber es gibt auch Billigthermometer von Privatleuten, also Temperaturanzeiger, die oft ungenau messen, weil sie nicht genormt sind und noch dazu oft an der Hausmauer montiert sind, was die tatsächlichen Werte weiter verzeichnet.
Und außerdem, so ist auf der Hohen Warte zu erfahren, setzt es zu Hauf Anrufe von Bürgermeistern und Bürgern, die unkontrollierbare private Wetterwerte bekannt geben.
Manche dieser Meldungen sind den Meteorologen nicht ganz geheuer.
Man kann nicht ausschließen, dass in einem oder anderen Ort ganz einfach Temperaturen erfunden werden, nur um die jeweilige Ortschaft ins Gerede und in die Schlagzeilen zu bringen.
Und so scheint es auch erklärlich, dass die Zeitungen derart widersprechende Schlagzeilen mit Minusrekorden aufweisen.
Die fettgedruckten Werte reichten gestern von minus 29 bis minus 36 Grad und der Kältepole gibt es somit mehrere.
Mit dem meteorologischen Sanktus versehen ist aber nur der minus 31 Grad Kältepol von gestern, festgestellt in Oberndorf an der Melk, und der heutige Kältepol Litschau im Waldviertel mit minus 29,2 Grad.
Alle anderen Rekordwerte, sagt man mir auf der Hohen Warte wörtlich, können's vergessen.
Den Kraftfahrern reicht's jedenfalls, was die Kälte anbelangt, schon jetzt.
Nach wie vor verzeichnen die Pannendienste Rekordeinsätze, in Oberösterreich aber soll bereits ein vermehrtes Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel registriert worden sein.
Und auch die haben es angesichts der eisigen Wetterkapriolen nicht gerade leicht.
Gefrorene Weichen, Schienenbrüche machen den ÖBB und den Lokalbahnen zu schaffen.
Die Zugsverspätungen im internationalen Schienenverkehr liegen bei bis zu drei Stunden, innerhalb Österreichs bei unter einer Stunde.
Bei der Badener Lokalbahn gab es sogar glimpflich abgelaufene Entgleisungen.
Eingefrorene Wasserleitungen führen immer öfter zu Wasserrohrbrüchen.
Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.
Eisstaubildungen auf den Flüssen führen zu Überschwemmungen.
So geschehen etwa beim Almkanal in Salzburg.
Im Linzer Donauhafen sind bereits die Eisbrecher unterwegs.
Auf der Donau treibt Eis und die Mach ist fast zur Hälfte mit Eisblöcken bedeckt.
Wegen der vereisten Flüsse sind die Laufkraftwerke nur bedingt funktionsfähig.
Dafür laufen die Speicherkraftwerke auf Volltouren.
Man zapft ihnen 26 Millionen Kilowatt statt der üblichen 10 Millionen ab.
Die Energielage ist nach Angaben des Verbundes weiter gespannt, weil einige europäische Länder bereits die Stromlieferungen zurücknehmen.
In Triest ist ein 1000 Megawatt Kraftwerksblock ausgefallen, wieder ein Minus an Strom.
Die Lage sei angespannt, aber nicht hoffnungslos, heißt es beim Verbund.
Das war der Redakteur, der aus der Kälte kam und jetzt zur großen Weltpolitik.
Sie findet in diesen Tagen am Genfer See statt.
Dort sprechen seit gestern Vormittag und vermutlich bis heute Nachmittag die Außenminister der Supermächte, also der Amerikaner George Schultz und der Russe Andrei Gromyko nach mehr als einjähriger Pause wieder über die vor allem atomare Abrüstung.
Das Wichtigste an dem Treffen ist zweifellos, dass es stattfindet.
Man redet wieder miteinander und offensichtlich offen.
Nach dem gestrigen mehrstündigen westöstlichen Dialog gab es keine offiziellen Informationen, ja selbst die berühmten politischen Kreise konnten über Inhalt und Verlauf der Runde nichts Substantielles sagen.
Zweifellos wäre es schon ein großer Erfolg, wenn sich Washington und Moskau auf Termine und Inhalte echter Rüstungskontrollverhandlungen einigten.
Diesmal spießt es sich nicht, wie zuletzt in Genf, an den europäischen Mittelstrecken-Atomraketen, sondern an Ronald Dragons Weltraumwaffenplänen.
Aus Genf berichtet Meinrad Prill.
Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion setzten an diesem Vormittag um halb zehn ihre Bemühungen fort, das Verhältnis zwischen den beiden Supermächten zu stabilisieren.
Beiden Seiten ist dabei klar, dass dies angesichts der sehr komplexen Probleme und gegensätzlichen Interessen langwierige Verhandlungen erfordert und dass dabei gleichzeitig die natürlichen Rivalitäten von zwei Weltmächten nicht ausgeschaltet werden können.
der nach der Entspannungsperiode ab Ende der 70er Jahre angewachsenen Berg des Misstrauens macht den Versuch, neue Wege für ein Problem Ärmeres nebeneinander zu finden, besonders schwierig.
Hinzu kommt ein gewisser Mangel an Berechenbarkeit, den die beiden Mächte vorweisen.
In den USA wurde noch bis zuletzt um den Verhandlungskurs gerungen, der gegenüber Moskau zu steuern wäre, um zu einem Ausgleich zu gelangen.
Und sicher werden die Meinungsunterschiede fortdauern.
Es bleibt die Hoffnung, dass Präsident Reagan sein Lebenswerk mit einem Einzug in die Geschichtsbücher nicht nur als Mann des wiederhergestellten amerikanischen Selbstvertrauens krönen will, sondern auch als Mann des Friedens.
Auf der anderen Seite bestehen Zweifel an der Gestaltungs- und Entscheidungskraft der gealterten sowjetischen Führungsriege, hinter der eine nachdrückende Generation in Konkurrenz um die Ämter steht, wobei der vorsichtige Apparat noch nicht weiß, welche Linie sich durchsetzen wird.
All das bewirkt, dass beide Seiten mit großer Vorsicht daran gehen, das verkrampfte Verhältnis zu verbessern und die Leitlinien für den dazu erforderlichen Verhandlungsprozess vorzuzeichnen.
Die beiden Delegationen haben sich am ersten Tag mehr Zeit genommen, ihre Positionen darzulegen, als im Fahrplan vorgesehen war, nämlich insgesamt sieben Stunden.
Und sie haben dabei ein bemerkenswertes Beispiel von klassischer Geheimdiplomatie geboten.
Es herrscht die Verschwiegenheit eines römischen Konklave.
Ausgewählte amerikanische Journalisten, die gestern Abend bei einem Empfang in der US-Vertretung zu Ehren der sowjetischen Delegation zusehen durften und lautstark Fragen abfeuerten, erhielten keine Antwort.
Sie konnten nur notieren, dass es Whisky, Wodka, Martini und Orangensaft gab, dass Schulz und Gromyko entspannt wirkten und wie sich je 25 hungrige und durstige Russen und Amerikaner über die Häppchen und Getränke hermachten.
Der entnervte Pressedienst der eigentlich hilfsbereiten Amerikaner weiß nicht einmal zuverlässig, ob eine Sitzung noch andauert.
In Aussicht gestellte Informationsgespräche werden abgesagt.
So ist bis jetzt noch nicht sicher, ob es heute Nachmittag zu einer vierten Begegnung kommen wird, für die man sich vorsorglich die Zeit freigehalten hat.
Offen ist auch noch, ob George Schulz, wie ursprünglich vorgesehen, nach Abschluss der Gespräche eine Pressekonferenz gibt.
Denn Ronald Reagan hat ankündigen lassen, dass er morgen um 20 Uhr, also um 2 Uhr früh Donnerstag unserer Zeit, in Washington auf einer direkt gesendeten Pressekonferenz zu den Genfer Ergebnissen Stellung nehmen will.
Da kann sein Außenminister eigentlich nicht vorgreifen.
Wenn die US-Delegation die Planung einhält und so wie ihre sowjetischen Gesprächspartner morgen früh abreißt, dann kämen die hochkarätigen Abrüstungsexperten der Reagan-Administration gerade noch rechtzeitig, um für den Präsidenten den Ausgang der Verhandlungen zu analysieren.
Einige von ihnen werden allerdings in Europa bleiben, um die Regierungen der europäischen Verbündeten zu unterrichten.
Alle Beobachter sind zu Beginn des zweiten Tages hier in Genf der Auffassung, dass mit einem Scheitern kaum noch zu rechnen ist.
Auf beiden Seiten scheint sich die Einsicht durchgesetzt zu haben, dass die strategische Lage und der rasante technologische Fortschritt es nicht erlauben, den Gesprächsfaden wieder abreißen zu lassen, was bedeutet, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden müssen.
Wie das geschehen soll, ist noch nicht erkennbar.
Die kontroverse Materie ist so umfangreich, dass es überraschen würde, wenn sich die beiden Mächte schon heute auf neue Verhandlungen im Expertenkreis einigen würden.
Es ist eher anzunehmen, dass sich Schulz und Gromyko noch einmal zu einer Grundsatzaussprache treffen werden.
Eine solche Lösung wäre schon ein Erfolg.
Eine Zwischenbilanz der Genfer Außenministergespräche, Tenor also gedämpfter Optimismus.
Jetzt in die Bundesrepublik Deutschland.
Zum Thema Politik und Kriminalität fällt einem da einiges ein, nicht aber das, was seit heute die Öffentlichkeit dort beschäftigt.
Ein ehemaliger hoher Landespolitiker steht unter Raubverdacht.
Die Sache war gestern Abend noch nicht offiziell, aber nach den vorliegenden Informationen gehen die Untersuchungsbehörden dem Verdacht nach, dass Hans Otto Scholl, Landesparteichef der Freidemokraten in Rheinland-Pfalz über 17 Jahre, von 1964 bis 1981, vor 10 Tagen in Baden-Baden ein Juweliergeschäft überfallen und 75 Präziosen im Wert von mindestens 14 Millionen Schillinger beutet hat.
Scholl war immerhin bis 1983 noch im Landtag, ehe die FDP an der 5%-Hürde bei den Wahlen gescheitert ist.
Markus Peter berichtet über den aufsehenerregenden Kriminalfall.
Also man hätte ihm ja viel zugetraut, aber sowas?
Dies sagt ja ein FDP-Spitzenpolitiker über einen anderen FDP-Spitzenpolitiker, wenn auch einen gewesenen.
Über Hans Otto Scholl, einst Landesparteivorsitzender der Freien Demokraten in Rheinland-Pfalz und ihr Fraktionsvorsitzender im Landesparlament.
Und was man diesem Hans-Otto Scholl eigentlich doch nicht zugetraut hätte, ist ein Juwelenraub.
Aber genau unter diesem Verdacht sitzt der Politiker in Untersuchungshaft.
Ihm wird vorgeworfen, am 28.
Dezember ein Juweliergeschäft in Baden-Baden überfallen zu haben,
den anwesenden Juniorchef und seine Freundin mit Waffengewalt bedroht, gefesselt und niedergeschlagen zu haben und sich schließlich mit insgesamt 70 Schmuckgegenständen im Wert von 15 bis 20 Millionen Schilling auf und davon gemacht zu haben.
Die Ermittlungen der Polizei führten zu Scholl.
Er wurde zehn Tage später in seiner Villa in Ludwigshafen-Ockersheim festgenommen.
Hier ist er übrigens unmittelbarer Nachbar von Bundeskanzler Helmut Kohl.
Die beiden überfallenen Augenzeugen wollen Hans Otto Scholl schließlich bei einer Gegenüberstellung eindeutig wiedererkannt haben.
Die Polizeibehörden bestätigen, dass Scholl festgenommen und verhaftet sei.
Die untersuchende Staatsanwaltschaft gibt sich vorsichtiger.
Sie spricht lediglich von einer Festnahme in Ludwigshafen, ohne die Identität des Verhafteten preiszugeben.
Die Ermittlungsergebnisse ließen dies noch nicht zu und im Übrigen hätten sich Unklarheiten bei den Zeugenaussagen ergeben.
Scholl hat über seinen Anwalt erst einmal alles bestreiten lassen und trotz der Polizei wegen der Veröffentlichung seines Namens mit einer Schadensersatzklage.
Ob der FDP-Politiker den brutalen Juwelenraub nun wirklich begangen hat oder nicht, wird sich herausstellen.
Aber dass ein Spitzenpolitiker allein in den Verdacht eines derartigen Verbrechens kommen kann, bewegt die deutschen Gemüter und die deutschen Medien.
Die Zeitungen sind voll von dieser Sensationsstory und überall wird in der Vergangenheit des Hans Otto Scholl herumrecherchiert.
Der heute 51-Jährige ist im Laufe seiner steilen Karriere bereits mehrmals in zwielichtige Angelegenheiten verwickelt gewesen und hatte schon mehrmals mit den Gerichten zu tun.
Scholl war von 1974 bis 1981 Landesparteivorsitzender der FDP in Rheinland-Pfalz.
Zur gleichen Zeit war er Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie.
In letzterer Funktion hatte er riskante Finanzmanöver mit den Geldern des Verbandes unternommen, indem er in Gold, Schmuck und Gemälden angelegt hat.
Der Bundesverband warf ihm Veruntreuung vor.
Ein Gerichtsverfahren endete mit einem Vergleich.
Scholl musste alle von ihm erworbenen Wertgegenstände wieder verkaufen und den entstandenen Schaden von seinem Privatvermögen abdecken.
Diese Affäre führte auch zum Rücktritt Scholls als FDP-Landeschef.
Doch nur ein Jahr später war er wieder da und zwar als Fraktionsvorsitzender seiner Partei im rheinland-pfälzischen Landtag.
Er war dies noch ein gutes Jahr, bis seine Partei 1983 nach Wahlen aus dem Landesparlament ausschied.
Aber auch in dieser Funktion dürfte er zumindest unsaubere Geldgeschäfte gemacht haben.
So ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen ihn, weil er im Namen seiner Partei aber ohne deren Wissen einen Kredit über zweieinhalb Millionen Schilling aufgenommen habe, das Geld aber für sich privat verwendet hat.
Zurückgezahlt hat er allerdings.
Hans Otto Scholl soll einen recht aufwendigen Lebenswandel getrieben haben.
Er liebt teure Autos und große Reisen und ist nach eigenen Angaben wohl 20 Mal um die Welt gereist.
Und all dies soll den 51-jährigen Juristen nach dem Ende seiner Politikerkarriere wohl in gröbere Geldsorgen gebracht haben.
So ganz beendet ist seine Politikerkarriere allerdings bis zum heutigen Tag noch nicht.
Er ist immer noch Beisitzer im Landesvorstand der rheinland-pfälzischen FDP.
Die Chronik dieser Karriere des Hans-Otto Scholl mag seinen ungenannt bleiben wollenden Parteifreund wohl zu der Aussage veranlasst haben, man könne ihm ja viel zutrauen, aber einen Juwelenraub?
Nun, Staatsanwaltschaft und Gericht werden das wohl klären.
Ein Politiker als Schmuckräuber fragt man sich also in der Bundesrepublik Deutschland.
Wir kommen jetzt um 12 Uhr.
23 nach Österreich.
Das Thema Heimburg und die Folgen stand erwartungsgemäß sowohl im Mittelpunkt des traditionellen Pressegesprächs nach dem Ministerrat als auch der ersten Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf in diesem Jahr.
Obendrein ging es dabei um die von der Regierung geplante Installierung eines Regierungskommissärs für die Koordinierung der Kraftwerksbauten allgemein und des Umweltschutzes.
Die ÖVP hat gegen diesen Regierungskommissär nicht nur politische, sondern auch rechtliche Bedenken ins Treffen gebracht.
Von Seiten von Bundeskanzler Fritz Hinowatz gab es heute eine indirekte Bestätigung dafür, dass der in der Energieverwertungsagentur tätige Experte Jörg Kaniak der gesuchte Kommissär sein wird.
Von der Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Graf berichtet zunächst Gisela Hopfmüller.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf ließ heute keinen Zweifel daran.
Er hält nichts von der Idee der Regierung, für künftige Kraftwerksprojekte einen Regierungskommissär einzusetzen.
Die Schaffung dieser Funktion sei nichts anderes als eine weitere Ausflucht der Regierung, sagte Graf und erläuterte dann, dass der Regierungskommissär seiner Meinung nach in Widerspruch zu verschiedensten Gesetzen stehe.
Jetzt wird in der Form dieses Regierungskommissärs ein rechtliches Novum und Monstrum, wie ich sage,
eingeführt, denn eine solche Funktion kann durch einen Regierungsbeschluss nicht kreiert werden.
Es bedürfte dazu eines Gesetzes.
So wie er da ist, steht der Regierungskommissär im Widerspruch zum Artikel 18 der Bundesverfassung.
Das ist das Legalitätsprinzip.
Es darf verwaltet werden nur aufgrund von Gesetzen.
Ein Gesetz gibt es nicht.
Er besteht im Widerspruch zum Bundesministeriengesetz.
Es haben sich die Bundesminister ihrer Ministerien mit Sektionen und Abteilungen und so weiter zu
bedienen und er steht im Widerspruch zum Aktiengesetz, denn wie soll er die DOKW beaufsichtigen, wenn er keine aktienrechtlichen Befugnisse hat.
Graf wiederholte in diesem Zusammenhang dann auch die ÖVP-Kritik.
Der Regierungskommissär lasse sich nur damit erklären, dass Vizekanzler Steger als Energieminister unter Kuratel gestellt und so für die SPÖ besser berechenbar gemacht werden solle.
Graf ging in seiner Pressekonferenz dann auch auf die Konsequenzen ein, die man aus den Erfahrungen von Hainburg ziehen müsse.
Graf dazu, es könne in Zukunft nicht angehen, dass Politiker durch die Verweigerung von Parteienstellung den Zugang zu den Höchstgerichten verbauen.
Hier müsse ein vernünftiger rechtlicher Mittelweg gefunden werden.
Er, Graf, trete nicht für unbegrenzte Einspruchsrechte für jedermann ein, aber
Andererseits, dass die Entscheidung etwa eines Landesrates endgültig ist und nicht einmal jemand zu einem Höchstgericht kommt, ist sicher auch nicht im Sinne der Erfinder des Rechtsstaates.
Und daher könnte ich mir vorstellen, dass man für solche Großprojekte eine Parteistellung begründet für einen Wahrer des Umweltschutzes.
Das kann sein,
auf Bundesebene die bestehende Volksanwaltschaft, wir haben auf Landesebene verschiedentlich schon Umweltanwälte, die sollten im Verfahren Parteistellung haben und Bescheide auch bei den Höchstgerichten anfechten können, gewissermaßen durch eine Beschwerde zur Wahrung des Umweltschutzes beim Höchstgericht und einer solchen Beschwerde sollte automatisch aufschiebende Wirkung zukommen, dass also nicht
vollendete Tatsachen geschaffen werden können.
Die ÖVP werde im Nationalrat die Verantwortung der Regierung geltend machen.
Die Regierung habe immerhin Recht gebrochen, sagte Graf.
Auf die Frage, ob die ÖVP zu diesem Zweck einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss verlangen werde, meinte der ÖVP-Generalsekretär, das wäre eine der möglichen Vorgangsweisen.
Und damit zurück zum Studio.
Gisela Hopfmüller war das und wir bleiben beim Thema wechseln, aber zum Pressefoyer nach dem Ministerrat.
Bei dem, wie gesagt, ging es auch um Heimburg und um den Regierungskommissär.
Erich Eichinger berichtet aus dem Bundeskanzleramt.
Dass das Elf-Punkte-Programm der Regierung zu Heimburg Zustimmung gefunden habe, zeige sich auch darin, dass er mit einigen Wissenschaftlern bereits im Gespräch sei, sagte heute Bundeskanzler Sinowaz.
Mit dem Namensgeber des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens
also Nobelpreisträger Lorenz, werde er ein grundsätzliches Gespräch führen.
Den Initiatoren dieses Volksbegehrens gehe es um weit mehr als nur um eine Abstimmung über Hainburg.
Hören Sie im Folgenden eine nur wenig gekürzte Aufzeichnung des heutigen Pressefoyers nach der Regierungssitzung.
Kanzler Sinovac auf die Frage, ob er mit seinen Gesprächen die Grünen spalten wolle in solche, die mitarbeiten und solche, die gegen jedes Kraftwerk sind.
Ich erwarte mir wirklich von dieser Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern sehr viel und das ist auch das ausschlaggebende.
Dass natürlich im Zusammenhang mit Heimburg manche quasi parteipolitische Absicht verbunden gewesen ist, dass
Das ist sicherlich festzustellen, aber das ist nicht meine Sache.
Das heißt, die guten Grünen werden also mit den etablierten Parteien zusammenarbeiten und die bösen Grünen werden selber versuchen ins Parlament zu kommen.
Es ist nicht meine Sache nachzudenken, was die, die ins Parlament kommen wollen, tun.
Für mich als Regierungschef geht es darum, optimale Voraussetzungen zu schaffen für die Frage des Donaukonzepts insgesamt, so wie wir das in dem Elf-Punkte-Programm vorgesehen haben.
Wann wird der Kommissar Kaniak seine Arbeit aufnehmen?
Ich muss sagen, dass kein endgültiger Beschluss gefasst wurde, aber dass Dr. Kanyak sozusagen in aller Ängst der Wahl steht.
Ich habe vor, aller Voraussicht nach am 21.
Jänner gemeinsam mit dem Vizekanzler Steger den Regierungskommissar vorzustellen und auch den Aufgabenbereich klarzulegen.
Da gibt es jetzt schon erste Bedenken.
Sie hat heute ÖVP-Generalsekretär Graf geäußert, dass dieser Regierungskommissär überhaupt nicht gesetzeskonform sei, in der Verfassung nicht gedeckt.
Dieser Regierungskommissär hat die Aufgabe der Bundesregierung bei ihren Koordinationsaufgaben insofern zu helfen, als er zuarbeitet.
Also diese vielen Fragen, die hier im Zusammenhang stehen,
vorarbeiten und vorbearbeiten soll.
Das ist ja auch das, was ich ein bisschen gemeint habe mit der neuen Politik.
Es hat sich ja gewaltiges geändert.
Wir haben das vielleicht umso deutlicher in den letzten Wochen gesehen.
Das Fragen, wie etwa nun der Ausbau der Donau,
mit so vielen Problemen behaftet ist, dass man sich mit dem herkömmlichen Instrumentarium nicht mehr zufrieden geben darf.
Und daher sind der Vizekanzler und ich und der Gesundheitsminister übereingekommen, dass wir eine solche Lösung suchen.
Jetzt gibt es auch den politischen Vorwurf, die Bestellung dieses Regierungskommissärs sei eine Art Entmündigung für Energieminister Steger.
Das ist überhaupt nicht der Fall, denn diese Koordinationsaufgabe, die dieser Regierungskommissär hat, da betrifft er praktisch alle Ressorts.
Sie haben ein Weißbuch angekündigt, in dem die Bundesregierung darstellen will, die gesamten Vorgänge rund um Hainburg.
Seitens der Opposition ist der Vorwurf geäußert worden, dieses Weißbuch werde dazu dienen, alles weiß zu waschen.
Was passiert ist und hat gleichzeitig gefordert oder vorgeschlagen eine parlamentarische Untersuchung dessen, was da im Dezember geschehen ist.
Könnten Sie sich vorstellen, dass es zur Einsetzung eines solchen Untersuchungsausschusses kommt?
Niemand will sich weißwaschen.
Wir sind in jeder Weise weiß.
Das ist doch überhaupt keine Frage.
Alle Beschlüsse und Endschlüsse sind ja durchaus transparent gemacht worden.
Sie waren ja immer dabei bei all den Entwicklungen, die es bei Hamburg gegeben hat.
Aber ich glaube, dass es notwendig ist, dass wir diese Dokumentation machen.
Ich sehe keinen Grund, warum es hier einen Untersuchungsausschuss geben soll.
So viel also von der heutigen Regierungssitzung und damit wieder zurück an das Studio.
Bundeskanzler Fred Sinowaz hat also, wie soeben gehört, noch nicht endgültig bestätigt, dass Dr. Jörg Karniak von der Energieverwertungsagentur Regierungskommissär für zukünftige Kraftwerksbauten wird.
Die Entscheidung wird offiziell und formell am 20.
Jänner fallen.
Am 21.
Jänner werden Bundeskanzler Sinowaz und Handelsminister Steger den Namen des Regierungskommissars bekannt geben.
Dennoch gilt es als so gut wie sicher, dass Jörg Karniak mit dieser Funktion betraut werden wird.
Wer ist nun der Mann, der den Konflikt Heimburg
und weitere Spannungsfelder zwischen der E-Wirtschaft und den Kritikern entschärfen soll.
Roland Adrovica hat ein Porträt gestaltet.
Jörn Kaniak ist 42 Jahre alt, Doktor der Technik und eigentlich Planungswissenschaftler.
Er war jahrelang als Assistent an der Technischen Universität tätig und ist schließlich über Umwege Energiewissenschaftler geworden.
Jörn Kaniak ist einer der Mitautoren des Energiekonzepts der Bundesregierung und bezeichnete selbst als seine größte Leistung der vergangenen Jahre, gemeinsam mit einem Kollegen das Markkal-Energiemodell der Internationalen Energieagentur auf die österreichischen Verhältnisse übertragen zu haben.
Diese Adaptierung war die Basis des Energiekonzepts der Bundesregierung.
Der voraussichtliche neue Regierungskommissär für Kraftwerksbauten der DOKHW ist derzeit noch bei der Energieverwertungsagentur beschäftigt.
Die EVA wurde seinerzeit von Bruno Kreisky nach dem Zwentendorf-Veto der österreichischen Bevölkerung als beratendes Gremium der Regierung in Sachen Energiesparen ins Leben gerufen.
Über die Umweltverträglichkeit von Kraftwerken muss sich die Energieverwertungsagentur also nicht primär kümmern.
Falls der Regierungskommissär tatsächlich Jan Kanjak heißt, wird er jedoch in seiner neuen Funktion dem stark sensibilisierten Umweltbereich erhöhte Aufmerksamkeit zukommen lassen müssen.
Er wird dem Bundeskanzler und dem Handelsminister gemeinsam unterstehen und quasi als Projektmanager zwischen den Ministerien und den Donaukraftwerken vermitteln.
Dabei erhebt sich die Frage, welche Einstellung der voraussichtliche neue Regierungskommissär für Kraftwerksbauten zu diesem Thema hat.
Dazu ein kurzer Blick in die Vergangenheit, da Kanyak derzeit zu keinen Interviews bereit ist.
In einem Zeitungsinterview im August 1983 meinte Kanyak, aus dem Ruf nach Vorsicht im Umgang mit der Natur lasse sich kein Nein bei irgendeinem ökonomischen Projekt ableiten.
Weiter sagte Kaniak, die ökologische Argumentation ziehe sich häufig in die Trotzhaltung des grundsätzlichen Nein zurück, weil die zulässige Grenze nicht definiert werden könne.
Ihm, Kaniak, erschien es sinnvoller, bei vorhandenen Vorhaben schonendere Ausführungsvarianten zu suchen, als sie grundsätzlich zu verhindern.
Zweifellos bemerkenswerte Aussagen, wenn man an die jüngsten Vorgänge rund um das Donaukraftwerksprojekt Heimburg denkt.
Im bereits erwähnten Zeitungsinterview erklärte Kanyak übrigens, dass sowohl Heimburg als auch das zweite österreichische Energiereizthema Zwentendorf nicht zur Deckung der Nachfrage nach Strom, sondern zur Kostensenkung nützlich werden.
Warnungen der Verbundgesellschaft vor drohenden Stromlücken und Versorgungseinpässen haben Kanyak und die Energieverwertungsagentur stets zurückgewiesen.
Nicht zuletzt deswegen war und ist auch noch teilweise das Verhältnis zwischen der E-Wirtschaft und dem von Bruno Kreisky ins Leben gerufenen Beratergremium nicht immer spannungsfrei.
Nun das konkrete Funktionieren der Zusammenarbeit von DOKW und dem neuen Regierungskommissär, egal wie er heißt, bleibt abzuwarten.
Dazu muss noch gesagt werden, dass der Kommissär, also voraussichtlich Kaniak, keine Entscheidungskompetenz haben wird.
Er wird in erster Linie Informationen beschaffen, um damit den Politikern die Entscheidung im heiklen Kraftwerksbereich zu erleichtern.
Und falls der Regierungskommissär tatsächlich Kanyak heißen wird, darf man außerdem gespannt sein, ob sich ein Gerücht bewahrheiten wird, das seit Tagen durch die heimische Medienlandschaft geistert.
Da heißt es, der Posten des Regierungskommissars sei für Jörn Kanyak nur eine Zwischenstation auf seinem weiteren Karriereweg.
Als Zielbahnhof wird der Posten des DOKW-Generaldirektors genannt.
Der Vertrag des derzeitigen DOKW-Chefs Josef Kobilka wird bekanntlich Ende 1986 ablaufen.
Roland Adruwitzer porträtierte Jörg Karniak, den möglichen neuen Regierungskommissär für Energiefragen.
12.36 Uhr, höchste Zeit, einen Blick zu machen auf das, was Sie im Mittagsschanal noch erwartet.
Besonderer Hinweis auf die beiden heutigen Kulturthemen.
Und zwar geht es darum, dass Elvis Presley heute 50 Jahre alt geworden wäre.
Er starb ja schon vor sieben Jahren.
Und dann berichten wir über Pläne von Peter Turini.
Eine Art Arbeitersaga hat er geschrieben und die wird jetzt fürs Fernsehen in mehreren Teilen verfilmt.
Zunächst aber noch
zum Thema Umwelt.
Durch das gesteigerte Umweltbewusstsein der Österreicher kommen immer mehr Industrieprojekte ins Trudeln.
Nach dem vorläufigen Baustopp für das Donaukraftwerk Hainburg und nach dem bisher vergeblichen Versuch einer Wiener Firma, irgendwo in Niederösterreich eine zentrale Altölverbrennungsanlage in Betrieb zu nehmen,
stößt die verstaatlichte VÖST Alpine in der Steiermark mit einem Müllverwertungsprojekt für die Landeshauptstadt Graz auf offenbar unüberwindlichen Widerstand der Bürger.
In einem Vertrag zwischen der Stadt Graz und der VÖST ist vereinbart, dass durch eine Müllsortier- und Kompostierungsanlage jährlich etwa 100.000 Tonnen Müll verarbeitet werden.
Der ursprüngliche Plan, Teile des Mülls in Leoben zu kompostieren, scheiterte am erbosten Widerstand der Leobener.
Und jetzt sucht die VÖST bisher vergeblich nach einem anderen Standort.
In einem Brief an die Grazer Stadtväter zweifeln die Anlagenbauer aus Linz daran, ob sie ihren Müllverwertungsvertrag mit der Stadt Graz überhaupt einhalten können.
Hans-Christian Scheid vom Landesstudio Steiermark berichtet.
Für 55 Millionen Schilling pro Jahr sollte die Vöstalpine der Stadt Graz die Müllprobleme abnehmen.
Das Projekt steht auf mehreren Säulen.
Die rund 100.000 Tonnen Müll, die jährlich in der steirischen Landeshauptstadt anfallen, sollten ab 1.
August dieses Jahres folgendermaßen verwertet werden.
Von Graz aus soll der Müll per Bahn nach Leoben-Donauwitz transportiert werden.
Aus 45.000 Tonnen Grazer Müll soll Bram, Brennstoff aus Müll, erzeugt werden.
Dieser Bram soll nach Fertigstellung in der neuen Heizzentrale im Fürstwerk Donauwitz verheizt werden.
3.000 bis 4.000 Tonnen Schrot aus dem Grazer Müll wären für die Hütte Donauwitz bestimmt.
17.000 Tonnen Müll mit nicht verwertbaren Stoffen sollen auf der Leobener Schlackenteponie landen.
35.000 Tonnen Müll soll schließlich in einem Kompostwerk zu Feinkompost veredelt werden.
Und genau in diesem Punkt treten jetzt die großen Probleme auf.
Wo soll nämlich das Kompostwerk errichtet werden?
Von der Voest war dazu als Standort Leoben vorgesehen.
In Leoben spricht man sich eindeutig gegen das Kompostierwerk aus.
14.000 Unterschriften von Leobnern untermauern dies ebenso wie ein einstimmig ablehnender Gemeinderatsbeschluss.
In einem Brief an den Grazer Bürgermeister Hasiper und an drei weitere Stadtsenatsmitglieder teilt die Vöst nun mit, dass eine rechtzeitige Inbetriebnahme der Kompostierungsanlage im Werksgelände in Leoben äußerst unrealistisch erscheine.
In dem Brief der Vöst heißt es dann weiters, Zitat,
Seitens der Vöst wurden daher Ersatzstandorte in der Steiermark in die Planungsarbeiten miteinbezogen.
Jedoch auch in diesen Orten ergaben sich Schwierigkeiten, aufgrund der im Hinblick auf die steirischen Gemeinderatswahlen 1985 verschärften politischen Konstellationen.
Zitat Ende.
Trotzdem deutet die Voest eine Alternative an.
Die Voest schlägt nämlich vor, Gössendorf bei Graz als Standort für das Kompostwerk prüfen zu lassen.
Auf einer der Stadt Graz gehörenden Liegenschaft sollte das Kompostwerk errichtet werden.
Der Bürgermeister von Gössendorf erklärte dem ORF gegenüber heute, weder die Voest noch die Stadt Graz seien mit diesem Plan an die Gemeinde herangetreten.
Man lehne ein Kompostwerk in Gössendorf ab.
Die Diskussion um den Müllvertrag zwischen der Landeshauptstadt Graz und der Voestalpine fällt just mit dem Grazer Bürgermeisterwechsel zusammen.
Morgen endet die Teilzeitbürgermeisterperiode des ÖVP-Bürgermeisters Franz Hasiber.
Und morgen wird Alfred Stingl von der SPÖ zum Grazer Bürgermeister gewählt.
Der designierte Grazer Bürgermeister Stingl erklärte heute, er werde auf die Einhaltung des Müllvertrages mit der Voestalpine pochen.
Dazu werde auch ein Gespräch mit Voest-Generaldirektor Abfalter in der kommenden Woche dienen.
Der zur Diskussion gestellte neue Standort für ein Kompostwerk in Gößendorf werde geprüft, dürfte bei Realisierung aber keine Verteuerung des Gesamtentsorgungsprojektes bringen, erklärte Stingl.
Das war ein Bericht von Hans-Christian Scheid vom Landesstudio Steiermark aus Graz.
Es ist 12 Uhr und 41 Minuten.
Elvis Presley wäre also heute 50 Jahre alt geworden.
Schon mit 43 ist der amerikanische Rock'n'Roll-Star gestorben, schwer gezeichnet von Krankheiten, deren Hauptursache Drogen waren.
Elvis Presley war seit seinem Karrierebeginn Mitte der 50er Jahre mehr als ein jahrzehntelang Idol einer Jugendgeneration, die ausbrechen wollte aus den Konventionen der Erwachsenengesellschaft.
Die Idole dieser Auflehnung waren im Kino James Dean und in der Musik eben Elvis Presley.
Er machte die Rockmusik zu dem Ausdrucksmittel dieser Rebellion.
Die unvergleichliche Stimme, die Brillantin-Locke, die Gitarre, der laszive Hüftschwung, das war Elvis, der King, der Teenager-Millionen begeisterte.
Die Kehrseite der Medaille, Presley wurde zeitlebens von Managern ausgebeutet, der Ruhm führte zu wachsendem Realitätsverlust und der führte zum Drogenkonsum.
Heute wird die Legende Elvis, der Mythos, der größten Figur der U-Musik, vermarktet.
Man will seinen Plattenabsatz auf weit mehr als eine Milliarde Stück steigern.
Der Umsatz allein seit seinem Tod 1977 erreichte eine Milliarde Dollar, Hans Langsteiner berichtet.
Heartbreak Hotel, 1956 der erste Millionenhit des damals 21-jährigen Elvis Aaron Presley.
Grundstein einer Karriere, die durch Presleys frühen Tod vor acht Jahren endgültig in mythische Höhen katapultiert wurde.
Presley hat meist fremde Lieder gesungen.
Er hat den Rock'n'Roll auch musikalisch nicht erfunden, doch niemand hat nachhaltiger die Popmusik beeinflusst und geprägt als er, auf den sich noch der Punkrock der ausklingenden 70er Jahre berufen durfte.
Mehr denn je gilt Elvis Presley heute als Verkörperung jenes American Dream, der seine Kraft gerade aus scheinbar unvereinbaren Gegensätzen zu beziehen scheint.
Presley war gleichzeitig rebellischer Außenseiter und geschniegelter G.I.
der US-Armee.
Er brachte es vom Lastwagenfahrer zum mehrfachen Platten-und-Dollar-Millionär und endete doch vereinsamt, krank und drogensüchtig, als wandelnde Asservatenkammer des Rauschgift-Dezernats, wie es damals in einem Artikel hieß.
Und Elvis Presley, der brave Sohn seiner abgöttisch geliebten Mutter, war es auch, der andererseits seinen Live-Auftritten in Stimmführung und hüftwackelnder Bewegung so viel sexuelle Energie zu unterlegen wusste, dass die New York Times damals von einem Strip-Tease in Kleidern schreiben konnte.
Ein Konzertmitschnitt vermittelt Presleys Aura andeutungsweise.
Well, since my baby left me, well, I found you a place to dwell.
Well, it's down at the end of Lonely Street.
Ein Ausschnitt aus der Milton-Byrd-Show aus dem Jahre 1956.
Nebst anderem bislang unveröffentlichtem Material findet er sich auf einem luxuriösen Sechsplatten-Set, das Presleys Firma RCA zum Gedenkjahr herausgebracht hat.
Teil einer Vermarktungsoffensive, die von Presley-Büchern über Neuveröffentlichungen seiner Filme bis zu einem nachgedrehten Videoclip für nachgewachsene Fans alles umfasst, was sich im Namen des Kings zu Geld machen lässt.
Populär erhalten soll dabei vor allem das Bild des jungen Elvis Presleys werden.
Seine Ausflüge in Country-Schnulzen und Filmklamotten lässt die neue Elvis-Welle ebenso diskret unter den Tisch fallen wie Presleys Niedergang, der sich auch akustisch dokumentieren lässt.
Hören Sie dreimal Presleys Version von Blue Suede Shoes, zunächst in einem Live-Mitschnitt aus dem Jahre 1956.
Dann 1968 beim glanzvollen Fernseh-Comeback Presleys.
Und schließlich 1973 beim weltweit ausgestrahlten Satellitenprogramm Aloha from Hawaii.
Äußere Erscheinung, Stimme und musikalisches Arrangement präsentierten sich gleichermaßen verfettet.
Heute ist Presleys Leben und Werk zum Rohstoff einer florierenden Verwertungsindustrie geworden.
Presleys insgesamt 107 Plattenhits werden in immer neuen Koppelungen immer neu aufgelegt und in seinem luxuriösen Wohnschloss Graceland rufen Führungen in wahlfahrenden Fans mit reliquien Erinnerungen an ihr Idol wach.
1959 hat es noch eine Million Dollar in Verkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkaufsverkauf
Mit Elvis Presley, so der frühere US-Präsident Jimmy Carter 1977 in einem Nachruf, verliert Amerika einen Teil von sich selbst.
Und der amerikanische Schriftsteller John Hopkins fand die provokante Formulierung, vier Dinge hat Amerika der Welt gegeben.
Baseball, Coca-Cola, Mickey Mouse und Elvis Presley.
Und so entzieht sich denn der Mythos Elvis Presley auch und gerade heute an seinem 50.
Geburtstag im Grunde jeder rationalen Deutung.
Es sei denn, man nehme für bare Münze, was Presleys langjähriger und nicht immer behutsamer Manager, Colonel Tom Parker, als Erklärung für den Erfolg seines Schützlings anzubieten hatte.
Presley, meinte er, sei eben zum Star geboren, vom ersten Tag im Showbusiness an.
Presley was a star from the first day he ever started going into show business.
Mehr über und von Alice Presley heute den ganzen Tag im Programm Ö3.
So kam in etwa in der Sendung Freizeichen um 14.05 Uhr Hörer in Erinnerungen an Presley und die 50er Jahre.
Und die Sendung Treffpunkt bringt ein großes Porträt des Musikers.
Szenenwechsel jetzt.
Im April 1945, der Krieg in Wien ist fast zu Ende, der Friede aber noch nicht da, beschließen zwei Arbeiter, trotz aller Zerstörungen, einen Aufruf zum 1.
Mai herauszubringen.
Druckmaschinen finden sich nur beschädigt in zerschossenen Häusern, die endlich fertigen, illegal hergestellten Plakate müssen versteckt in einem Sarg quer durch die Wiener Innenstadt vorbei an misstrauischen Soldaten der Alliierten transportiert werden.
Szenen aus dem neuesten Fernsehfilmprojekt von Peter Turini.
Gemeinsam mit dem Wiener Kameramann Rudi Paller schreibt Peter Turini zurzeit an sechs Folgen einer TV-Serie, in der Geschichten aus der österreichischen Arbeiterbewegung ins Bild gesetzt werden sollen.
Die einzelnen Episoden spielen in Wien zwischen 1917 und der unmittelbaren Gegenwart.
Entstehen soll mit Witz und fundierter Aufarbeitung österreichischer Zeitgeschichte eine Art Arbeitersaga.
Rüdiger Wischenbart war gestern in der Alten Schmiede in Wien, wo Turini und Palla aus den bereits zum Teil vorliegenden Drehbüchern ihres filmischen Großprojektes vorgelesen haben.
In Andeutungen war schon seit einiger Zeit zu hören, dass Peter Turinian einer neuen Fernsehfilmserie im Stil der publikumswirksamen Alpensager arbeitet.
Konkrete erste Kostproben stellte der in Wien lebende Schriftsteller und Dramatiker nun erstmals in einer Lesung gemeinsam mit seinem Co-Autor, dem Kameramann Rudi Palla, vor.
Zwei der sechs geplanten Episoden sind als Drehbuch fertiggeschrieben.
Die Titel lauten Die Geburt eines Genossen, hier geht es um das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Trümmerzeit danach, sowie Und immer lockt das Weib.
Eine Episode, die im Jahr 1962 angesiedelt ist.
Am Beispiel mehrerer Generationen der Wiener Arbeiterfamilie Blaha soll nachgezeichnet werden, wie sich das Leben, die soziale, politische, wie auch privat-persönliche Geschichte von Arbeitern in diesem Jahrhundert in Österreich verändert haben.
Einen direkten Vergleich dieser Arbeitersaga mit der vorausgegangenen bäuerlichen Alpensaga will Turini allerdings vermeiden.
Es hat eigentlich mit der Alpensaga überhaupt nichts zu tun, es ist auch keine Fortsetzung der Alpensaga.
Der präzise Untertitel
des Übertitels, den es noch nicht gibt, ist Geschichten aus dem Milieu der Arbeiterbewegung.
Der Anspruch die Geschichte der Arbeiterbewegung selbst zu verfilmen halten wir für zu groß.
Wir wollen versuchen Schicksale oder genauer gesagt das Schicksal einer Familie in verschiedenen Generationen genau zu verfolgen und diese Familie stammt und bewegt sich im Arbeitermilieu.
Peter Torini und Rudi Paller arbeiten nun schon längere Zeit an den aufwendigen Vorbereitungsarbeiten zu dieser Serie.
Alle Drehbücher sollen im kommenden Jahr fertig sein.
Bis zur filmischen Umsetzung werden dann vermutlich nochmals an die zwei Jahre vergehen.
Noch nicht entschieden ist derzeit auch, wer die komplizierte Regie übernehmen soll.
Denn kompliziert wird die Realisierung auf alle Fälle, wollen die beiden Autoren Turini und Paller doch die gewohnten Formen des Fernsehspiels überschreiten und erweitern.
Große politische Geschichte soll wiederum aufs engste mit den ganz persönlichen, unscheinbar alltäglichen Geschichten der Blahers verknüpft werden.
Wie das aussehen soll, dazu erklären Turini und dann Rudi Paller,
Das, was der Rudi und ich gemeinsam besonders in dieser zweiten Folge, also in dieser Folge aus dem Jahre 62, vorgelesen haben, dieses Drehbuch, das erste Mal ein Versuch, den Begriff des Filmrealismus zu expandieren.
Zu expandieren dahin, dass wir von der Dimension der Realität immer wieder austreten und hinübertreten in die Dimension der Fantasie.
Wir spielen also, und das ist sicher für Fernsehfilme relativ unüblich,
mit den ästhetischen Mitteln des Films viel mehr als was wir bisher gemacht haben.
Wie schaut das konkret aus?
Wie entstehen diese einzelnen Episoden?
Wo wird da das Material hergenommen?
Die Blahers sollen in etwa meine eigenen Eltern darstellen und die zweite Folge in etwa meine Erfahrungen in der Gewerkschaftsjugend.
Es gibt zur Frage der Recherche, wie entsteht so ein Buch, aus welchen Quellen, zusätzlich zu dem, was der Rudi erzählt hat, nämlich dem biografischen Teil, den der Recherche natürlich, also wenn ich es einmal so in Zeit ausdrücke, so ist der eigentliche Akt des Schreibens ein relativ geringer gegenüber dem des Recherchierens.
Und Recherche heißt, aus der ungeheuren Fülle von Unterlagen, von Bravo bis den verschiedenen Geschichten der Arbeiterbewegung,
uns über Monate und in und durch Bibliotheken und Zeitungen das zusammenzuholen, was dann den Hintergrund und den Background zu diesen biografischen Figuren und Geschichten gibt, die uns sehr naheliegen.
Gezeigt werden nicht nur die sogenannten harten Fakten, sondern auch etwa die Träume und Sehnsüchte des jungen Lehrlings Rudi Blaha, der in Gedanken seinen Idolen nachreist.
Und das sind anno 1962 natürlich unter anderem Brigitte Bardot, Tarzan oder Elvis Presley.
Im Hintergrund gehen Elvis Presley und Hardy Krüger durch den Thronsaal.
Hinter ihnen trottet ein Leopard.
Elvis Presley zu Rudi.
Everything okay?
Rudi zu Elvis, mach das V-Zeichen.
Alles lebend?
Gitti zu Rudi.
Den kennst du auch?
Peter Turini und Rudi Pala arbeiten an der TV-Saga einer Wiener Arbeiterfamilie.
Das war ein Beitrag von Rüdiger Wischenbart, 12 Uhr und 53 Minuten, heute im Mittagschanal.
Besonders viel Zeit für unsere Schlussmeldungen.
Österreich.
Ein Ende der Kältewelle ist nicht in Sicht.
Die Schwierigkeiten dauern an.
In den Kältepolen der vergangenen Nacht, in Litschau im Waldviertel und in Zeltwegen der Steiermark wurden minus 29 Grad gemessen.
Die Autofahrerclubs verzeichneten bei ihren Pannendiensten wieder hunderte Einsätze für Starthilfen.
Behinderungen gab es bei den Wiener Straßenbahnen.
Im internationalen Zugverkehr muss mit stundenlangen Verspätungen gerechnet werden.
Der Schiffsverkehr auf der Donau wird wegen des starken Eistreibens im Laufe des heutigen Tages ganz eingestellt.
Der Mitarbeiter der Energieverwertungsagentur Dr. Kanyak ist in engster Wahl zum Regierungskommissär für die Donaukraftwerksprojekte bestellt zu werden.
Dies hat Bundeskanzler Sinowaz heute vor Journalisten nach der Sitzung des Ministerrates bestätigt.
Offiziell bekannt gegeben soll die Bestellung des Regierungskommissärs am 21.
Jänner werden.
Sinovat sagte, Aufgabe des Kommissärs werde es sein, der Regierung für ihre Koordinationsaufgaben zuzuarbeiten.
Eine Entmündigung von Energieminister Steger bedeutet die Bestellung schon deshalb nicht, weil dieses Zuarbeiten alle Ressorts betreffen werde.
ÖVP-Generalsekretär Graf hat heute neuerlich die Bestellung des Regierungskommissärs kritisiert.
Graf sagte wörtlich, ein derartiger Kommissär, der mehreren Ministern unterstellt sein und die Donaukraftwerke beaufsichtigen soll, sei ein rechtliches Monstrum.
Graf wandte sich auch gegen das von Bundeskanzler Sinowaz vorgelegte Elf-Punkte-Programm für das Kraftwerksprojekt Heimburg und sagte, die Forderung der ÖVP nach einer Volksabstimmung über die Frage Heimburg bleibe bestehen.
In Graz gibt es große Probleme mit der künftigen Müllbeseitigung.
Die Vöstalpine hat der Stadt mitgeteilt, dass sie nicht in der Lage ist, eine geplante Kompostierungsanlage in Leoben-Donawitz rechtzeitig in Betrieb zu nehmen.
Gegen diese Anlage gab es in der Bevölkerung vehemente Proteste.
Die Fürst schlägt nun vor, Gößendorf bei Graz als Standort dafür zu prüfen.
Von Seiten der Stadt Graz wurde erklärt, man werde über diese Variante genau beraten.
Die Kosten des Projekts dürften sich aber auf keinen Fall erhöhen.
Bundespräsident Kirchschläger hat heute Vormittag den traditionellen Neujahrsempfang für das Diplomatische Chor gegeben.
Dabei sagte der scheidende apostolische Nuncius, Erzbischof Mario Cagna, Österreich habe sich, dank seines Bekenntnisses zur Neutralität, stets bemüht, der Jugend den Geist des Friedens zu bewahren.
Das Fehlen von gefährlichem Extremismus habe viel zum erfreulichen Wiederaufstieg Österreichs beigetragen.
Bundespräsident Kirchläger meinte, zur Verwirklichung der Sehnsüchte der Menschheit brauche man starke Dialogbereitschaft.
Schweiz.
Die Außenminister der USA und der Sowjetunion, Schulz und Gramico, sind heute Vormittag zur dritten Runde ihrer gestern begonnenen Abrüstungssondierungen zusammengetroffen.
Tagungsort ist diesmal die sowjetische UNO-Vertretung in Genf.
Gestern haben die beiden Minister insgesamt sieben Stunden lang beraten, um Möglichkeiten für die Wiederaufnahme der Abrüstungsverhandlungen zu finden.
Über den Gesprächsverlauf wird strengste Geheimhaltung gewahrt.
Schulz und Grameco treffen am Nachmittag in der amerikanischen UNO-Vertretung zu einer vierten Gesprächsrunde zusammen.
Ursprünglich waren nur drei Unterredungen vorgesehen gewesen.
Die Abreise der beiden Außenminister ist für morgen Vormittag geplant.
Libanon.
Im muslimischen Westsektor der Hauptstadt Beirut ist heute ein amerikanischer Geistlicher entführt worden.
Nach Angaben der Polizei wurde Laurent Martin Ginko von bewaffneten Männern aus seinem Auto gezerrt und dann in einem anderen Fahrzeug verschleppt.
Den Chauffeur des Geistlichen sperrten die Verbrecher in dem Auto ein.
Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Der vor einer Woche entführte schweizerische Diplomat Eric Werli ist gestern Abend aus den Händen seiner Entführer befreit worden.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland ist im vergangenen Dezember auf mehr als 2.300.000 gestiegen.
Das bedeutet nach Angaben des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, Heinrich Franke, eine Erhöhung der Arbeitslosenquote von 8,8% im November auf 9,4% im Dezember oder um fast 136.000 Personen.
Italien
Für Staatspräsident Sandro Pertini hat heute das sogenannte weiße Semester.
Es ist die letzten sechs Monate seiner siebenjährigen Amtsperiode begonnen.
Nach den Bestimmungen der italienischen Verfassung kann der Staatspräsident in dieser Zeit nicht mehr von seinem Recht Gebrauch machen, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben.
Die im August 1983 gebildete Fünf-Parteien-Koalition unter dem sozialistischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi dürfte somit bis Juli im Amt bleiben und wäre das am längsten amtierende Kabinett seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
VIETNAM
Die vietnamesischen Truppen haben das Hauptlager der kambodschanischen Rebellen nach dem gestrigen Sturmangriff fast vollständig eingenommen.
Nach thailändischen Berichten halten die Rebellen nur noch ein Viertel des Lagers Amphil nahe der thailändischen Grenze.
Die Widerstandskämpfer melden schwere Verluste auf beiden Seiten.
Nach Rotkreuz-Angaben kommt bei den Gefechten auch Giftgas zum Einsatz.
Eine thailändische Militärmaschine wurde heute von kambodschanischem Territorium aus abgeschossen.
Ein thailändischer General betonte, Boden- und Luftstreitkräfte würden vietnamesische Eindringlinge verjagen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen und Südwesten etwas Schneefall, sonst noch sonnig.
Nachmittagstemperaturen minus 20 bis minus 11 Grad.
Eine Meldungsübersicht stand am Ende dieser Stunde.
Information, das Mittagsjournal ist also zu Ende.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Louis Glück.
Einblendung: Elvis Presley ('Heartbreak Hotel u.a.'), Ausstellungsatmo aus Graceland, Manager Tom Parker
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Presley, Elvis [Interpret/in]
, Parker, Tom [Interviewte/r]
Datum:
1985.01.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten