Mittagsjournal 1985.01.23

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Mahlzeit und Grüß Gott meine Damen und Herren, beim Mittagsschanal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie heute recht herzlich Reinhold Henke.
    Innenpolitisch geht es nach dem Meldungsteil heute wieder einmal mehr um das Thema Heimburg.
    Im Parlament beginnt in dieser Minute Bundeskanzler Fred Sinowaz mit einer Erklärung über die Vorgänge und die politischen Entscheidungen in Sachen Kraftwerksprojekt Heimburg.
    Nach dem gestrigen SPÖ-Parteischiedsgerichtsverfahren gegen die Heimburg-Aktivisten Nenning und Freder Meisner-Blau und nach der gestrigen ÖVP-Klausurtagung zum Thema Heimburg wird es nach der Sinowatz-Erklärung vermutlich zu einer scharfen Debatte kommen.
    Die Opposition verlangte jedenfalls gestern eine schonungslose Offenlegung der Vorgänge um Heimburg.
    Die Zeitungen befassen sich heute in ihren Kommentaren auch noch mit Heimburg und zwar im speziellen mit dem schon erwähnten Schiedsgerichtsverfahren gegen Nenning und Meisner-Blau.
    Wir beschäftigen uns dann mit einem Spezialproblem des Umweltschutzes.
    Jeder spricht von Abgasen und Luftverschmutzung.
    Deswegen schauen wir uns einmal an, wie das mit dem Hausbrand ist, wie stark die Luftverschmutzung durch die Öfen ist und wie wenig man in Wirklichkeit, jedenfalls individuell, dagegen unternehmen kann.
    Der Winterfremdenverkehr brachte bis jetzt recht starke Einbrüche.
    In der Vorweihnachtszeit gab es ja bekanntlich keinen Schnee.
    Zu Weihnachten erzielten die Wintersportorte zwar ganz gute Umsätze, aber das böse Erwachen wird vermutlich noch kommen.
    Ein weiterer Bericht geht auf den Geschäftserfolg der AUA, der Austrian Airlines, ein.
    Ausland dann, weil die stellvertretende britische Außenministerin Baroness Young Wien besuchte, sprachen wir mit ihr vor allen Dingen über die Diskussionen, wie man den 40.
    Jahrestag des Kriegsendes begehen soll.
    Darüber gibt es ja in Großbritannien, aber auch in der Bundesrepublik Deutschland erhebliche Auseinandersetzungen.
    Aus Washington berichtet Klaus Emmerich über die amerikanische Verhandlungsstrategie für die kommenden Abrüstungsverhandlungen mit den Sowjets.
    Die Vereinigten Staaten schicken ja neue Unterhändler in die Gespräche.
    Und dann kommen wir auf den Hunger in Afrika zu sprechen.
    Unser Mitarbeiter erzählt, wie verfehlt die Agrarpolitik in den afrikanischen Ländern ist und dass der Hunger noch Jahre nicht gelindert werden wird.
    Im Kulturteil schließlich hören Sie einen Vorbericht auf zwei Staatsopernballettpremieren mit Rudolf Nureyev.
    Das ist unser Programm bis 13 Uhr.
    Wir beginnen wie immer mit dem Nachrichtenteil.
    Georg Schalgrube ist der Nachrichtenredakteur und der Sprecher ist Josef Wenzl-Natek.
    Österreich.
    Die heutige Nationalratsdebatte hat vor etwa 60 Minuten mit einer Fragestunde begonnen.
    Wichtigstes Thema ist jedoch Heimburg.
    Bundeskanzler Fritzi Nowatz gibt eine Erklärung ab, über die anschließend diskutiert wird.
    ÖVP-Obmann Alois Mock hat bereits seinen Antrag auf Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses angekündigt, sollte der Bundeskanzler in seiner Erklärung nicht alle Vorgänge rund um Heinberg schonungslos offenlegen.
    Frauenstaatssekretärin Johanna Donal sagte zu dem gestrigen Urteil des SPÖ-Schiedsgerichtes gegen Frieda Meisner-Blau, sie halte die erteilte Rüge für ein weises und gutes Urteil.
    Jeder Mensch sei lernfähig, sagte Donal.
    Was Journalistengewerkschaftschef Nenning anlange, wolle sie in ein laufendes Verfahren nicht eingreifen.
    Verschiedene Formulierungen Nennings ließen es jedoch ratsam erscheinen.
    Er möge in Klausur gehen und nachdenken, ergänzte die Frauenstaatssekretärin.
    Verschiedene Äußerungen der SPÖ-Frauenschiffin Jolanda Offenbeck zu Frieda Meissner-Blau bezeichnete Donald wörtlich als fachlich unqualifiziert.
    Eigentliches Thema der Pressekonferenz waren Fragen der Fristenlösung.
    Grundsätzlich sprach sich Donald unter gewissen Einschränkungen für eine Abtreibung auf Krankenschein aus.
    Auch im vergangenen Jahr konnte die Fluglinie Austrian Airlines ein positives Ergebnis erzielen.
    Zum ersten Mal wurden fast zwei Millionen Passagiere befördert.
    Dies bedeutet gegenüber 1983 einen Zuwachs von mehr als sechs Prozent.
    Die Aua hat seit 14 Jahren ein positives Betriebsergebnis.
    USA, Sowjetunion.
    Amerikanische Regierungsvertreter sind zuversichtlich darüber, dass schon im März mit den neuen Abrüstungsverhandlungen begonnen werden kann.
    Präsident Reagan konferierte gestern in Washington mit den drei neu ernannten Chefunterhändlern und erklärte danach, die USA strebten bei den bevorstehenden Verhandlungen keinen einseitigen Vorteil an.
    Der sowjetische Staats- und Parteichef Tschernienko hat heute eine Grußbotschaft an die sowjetische Friedensbewegung veröffentlicht und darin die Bereitschaft der Kreml-Führung bekräftigt, als Endziel der Abrüstungsverhandlungen eine völlige Beseitigung der Kernwaffen anzustreben.
    Die Sowjetunion sei gewillt, heißt es in der Botschaft, die beim Genfer Treffen zwischen den Außenministern Gloumiko und Schulz vereinbarten Verhandlungen zur Rüstungskontrolle sachlich und konstruktiv zu führen.
    USA.
    Die extreme Kälte über Florida hat die Weltraumbehörde NASA veranlasst, den für heute Nachmittag geplanten Start der Raumfähre Discovery um einen Tag zu verschieben.
    Nach Angaben der NASA bestünde bei einem Start unter gegenwärtigen Bedingungen die Gefahr, dass sich Eisplatten von den vereisten Treibstofftanks lösen und die empfindliche Ummantelung der Fähre beschädigen könnten.
    Die Raumfähre hat dieses Mal eine rein militärische Mission und soll einen hochentwickelten Aufklärungssatelliten aussetzen.
    Dieser kann elektronische Signale aus der Sowjetunion auffangen und entschlüsseln.
    In Washington demonstrierten am 12.
    Jahrestag der Legalisierung von Abtreibungen etwa 70.000 Menschen gegen den Schwangerschaftsabbruch.
    Präsident Reagan erklärte, er unterstütze die Forderungen der Abtreibungsgegner, der legale Schwangerschaftsabbruch in den Vereinigten Staaten müsse bald abgeschafft werden.
    Der Präsident verurteilte gleichzeitig jedoch Anschläge, die von Abtreibungsgegnern gegen Kliniken verübt wurden, in denen Abtreibungen durchgeführt werden.
    Honduras.
    Beim Absturz eines amerikanischen Militärtransportflugzeuges sind vermutlich alle 21 Insassen getötet worden.
    Nach Angaben der amerikanischen Botschaft in Tegucigalpa stürzte die Maschine bei schwerem Sturm nur etwa 500 Meter vor der honduranischen Küste ins Meer.
    An Bord befanden sich 16 Soldaten und 5 Besatzungsmitglieder.
    Chile.
    Nach einer Gedenkmesse für den ehemaligen Staatspräsidenten Eduardo Frei ist die Polizei in Santiago gestern mit Knüppeln und Wasserwerfern gegen etwa 3000 Demonstranten vorgegangen.
    Diese hatten nach dem Verlassen der Kathedrale regierungsfeindliche Parolen gerufen.
    Acht Personen wurden festgenommen.
    Eduardo Frei war von 1964 bis 1970 christlich-demokratischer Präsident von Chile und galt als scharfer Kritiker der jetzt im Lande herrschenden Militärdiktatur.
    Frankreich.
    Der Militärattaché der polnischen Botschaft in Paris, Stanislaw Janczaka, ist von der französischen Regierung zur unerwünschten Person erklärt worden und hat das Land verlassen müssen.
    Die Behörden haben dem polnischen Offizier vorgeworfen, polnische Emigranten in Frankreich bespitzelt zu haben.
    Besonders war dem Militärattaché daran gelegen, heißt es in Paris, Informationen über ein Koordinierungskomitee zu der in Polen verbotenen Gewerkschaft Solidarität zu erhalten.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Die Schauspielerin Luise Ullrich ist im Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus in München gestorben.
    Luise Ullrich wurde am 31.
    Oktober 1911 in Wien geboren.
    Nach Theaterengagements in ihrer Heimatstadt sowie in Berlin und München startete sie Anfang der 30er Jahre ihre Filmkarriere.
    Besonders erfolgreich war sie mit Rollen in Nachtwache, Vergiss die Liebe nicht und Frau Irene Besser.
    Österreich.
    Nach der gestrigen Versuchssprengung auf dem Werksgelände der Voestalpine in Linz bittet der Erdbebendienst Hohe Warte nun um Wahrnehmungsberichte.
    Die starke Detonation hat in den Mittagsstunden in der Bevölkerung zu teilweise panikartigen Reaktionen geführt.
    Eine Erdbebenmeldung der Zentraleinstalt für Meteorologie und Geodynamik auf der Hohenwarte musste zurückgenommen werden, als sich herausstellte, dass die FÖEST ein neuartiges technisches Verfahren testet, das auf Sprengwirkung beruht.
    Jetzt will der Erdbebendienst Vergleiche mit einem tatsächlichen Erdbeben ziehen.
    In weiten Teilen des Bundesgebietes haben extreme Wetterbedingungen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Unfällen geführt.
    Vor allem aus Oberösterreich wird erhöhte Glatteisgefahr gemeldet.
    In Niederösterreich und im Burgenland, insbesondere im Wiener Becken, gab es dichten Nebel und gefrierenden Regen.
    Es kam zu zahlreichen Verkehrsunfällen mit Blechschäden.
    Meldungen über größere Personenschäden liegen nicht vor.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    Ein Tief liegt über Südskandinavien und der Nordsee.
    An seinem Südrand gelangt derzeit mit südwestlicher Strömung milde Luft nach Mitteleuropa.
    In der Folge bringt eine Kaltfront vor allem im Gebirge Temperaturrückgang.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Stark bewölkt, teilweise nebelig trüb, häufig Regen.
    Im Norden und Osten örtlich glatte Eisbildung.
    Schwachwindig, Nachmittagstemperaturen 1 bis 7 Grad.
    In der kommenden Nacht Winddrehung auf West, Tiefstemperaturen minus 3 bis plus 4 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
    Anfangs meist stark bewölkt, vor allem an der Alpen-Nordseite und im Alpenbereich Schneefall oder Schneeschauer.
    In tiefen Tagen lokale Regenschauer.
    Im weiteren Verlauf vor allem im Süden und Osten Bewölkungsauflockerung.
    Mäßiger bis lebhafter Wind aus West bis Nordwest.
    Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 5 Grad.
    Das Wetter übermorgen am Freitag.
    Wechseln bis stark bewölkt, besonders im Westen und Norden Österreichs etwas Regen.
    Tageshöchsttemperaturen 1 bis 7 Grad.
    Nun die Messwerte von heute 12 Uhr Mittag.
    Wien Nebel 1°, Eisenstadt Nebel 2°, Linz bedeckt gefrierender Regen 0°, Salzburg bedeckt leichter Regen 4°, Innsbruck stark bewölkt 6°, Bregenz bedeckt Regen 4°, Graz stark bewölkt 5°, Nordwind 15 km in der Stunde und Klagenfurt stark bewölkt bei 5°.
    Zwölf Uhr und elf Minuten ist es an das Mittagsschnellen des aktuellen Dienstes und wir beginnen unsere innenpolitische Berichterstattung mit dem Thema Heimburg.
    Im Parlament in Wien finden heute und morgen Plenarsitzungen statt.
    Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Reform der Sozialgerichtsbarkeit, die Schaffung eines Umweltbundesamtes sowie der Bericht über die soziale Lage in Österreich und eben in erster Linie heute jedenfalls Thema Heimburg.
    Nach einer Fragestunde im Hohen Haus ist nämlich eine Erklärung von Bundeskanzler Fred Sinowaz angesetzt.
    Der Kanzler gibt den Abgeordneten eine Darstellung der Ereignisse rund um die Aufschiebung des Kraftwerksbaus in Hamburg und den umstrittenen Polizeieinsatz am 19.
    Dezember.
    Die Rede des Kanzlers sollte eigentlich jetzt beginnen.
    Im Anschluss daran wird jedenfalls eine Diskussion stattfinden, in der sich auch die Klubobmänner der drei Parteien beteiligen werden.
    Ich schalte nun zu Erich Eichinger ins Parlament.
    Herr Eichinger, hat der Kanzler schon mit seiner Erklärung begonnen?
    Ja, zur allgemeinen Verblüffung hat die Fragestunde länger gedauert als vorgesehen.
    Man ist hier schon etwas ungeduldig.
    Am Wort ist aber nach wie vor Justizminister Ofner, der sich auf Fragen über den Ernennungsvorgang der Staatsanwälte in Österreich jetzt noch auseinandersetzt mit den anfragenden Antworten.
    Ich sehe nur gerade, dass Justizminister Ofner beendet hat.
    Parlamentspräsident Benja hat gesagt, damit ist die Fragestunde beendet und es kann sozusagen das parlamentarische Nachspiel zu den Ereignissen rund um Heimburg im Dezember beginnen.
    Bundeskanzler Fred Sinowaz gibt jetzt in den folgenden Minuten eine Erklärung vor dem Hohen Haus, einer schriftlichen Fassung nachzuschließen, eine reine Zusammenstellung ohne neue Schlussfolgerungen.
    Wie lange wird die Rede ungefähr dauern?
    Es ist zu schätzen, dass diese Rede etwa bis 12.35 Uhr bis 12.40 Uhr dauern wird.
    Man muss aber noch sagen, ein Blick in diese schriftliche Fassung zeigt auch, dass... Und eine schriftliche Fassung, die man schon kurz einsehen konnte, was ÖVP-Obmann Mock vielleicht dann in der Folge sagen wird, das zeigt, dass sich daraus eine durchaus heftige Debatte am Nachmittag
    anschließen könnte.
    Am Beginn der Sinovac-Rede steht jedenfalls ein klares Bekenntnis zur Nutzung der Wasserkraft, zur Planung des Kraftwerkes Heimburg an sich.
    Speziell Athenua, die rechtliche Abwicklung war korrekt, sowohl was den wasserrechtlichen Bescheid angeht oder die Rodungsbewilligung oder auch die Bindung Österreichs an internationale Übereinkommen, wie etwa das von Ramsau oder das von Bern.
    Und der weitere Redeverlauf zeichnet sich damit auch ab.
    von der Darstellung des Einsatzes der Sicherheitskräfte in der Hainburger Au bis zum Appell des Kanzlers, die Denkpause zu nützen.
    Ich sehe aber, der Bundeskanzler hat noch immer nicht begonnen.
    Ich muss Sie vertrösten auf das Ende unserer Sendung, wo wir uns noch einmal melden werden.
    Man weiß nur schon jetzt den Oppositionsstandpunkt.
    Die Regierung sei Schuld an der Eskalation der Dinge, Folgerung, die dann der ÖVP-Obmann Alois Mock ziehen wird, Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, einen Misstrauensantrag gegen Kanzler Sinowaz, Vizekanzler Steger, Innenminister Blecher und Landwirtschaftsminister Heiden.
    Mehr, wie gesagt, am Ende der Sendung.
    Ja, danke Herr Eichinger.
    Im zweiten Teil des Journals werden wir dann so im Originalton hören, was Herr Kanzler Fritzi Nowatz zu den Vorgängen in der Hainburg auch zu sagen gehabt haben wird.
    Wir bleiben aber beim Thema Hainburg und zwar in unserer heutigen Inlands-Presse-Schau.
    Gestern standen ja die beiden Hainburg-Aktivisten Günter Nenning und Freder Meißner-Blau vor einem Parteischiedsgericht.
    der SPÖ.
    Es ging um die Frage des Ausdrucks Umweltverbrecher, den Frau Freder-Meißner-Blau dem niederösterreichischen SPÖ-Landesrat Bresowski an den Kopf geworfen hat.
    Günther Nennings Verfahren wurde verschoben, vertagt und Frau Freder-Meißner-Blau erhielt gestern eine Rüge von diesem SPÖ-Parteischiedsgericht.
    Die Frage ist nun, wie reagieren die heutigen Zeitungskommentatoren darauf und vor allen Dingen, was halten sie von diesem Parteischiedsgerichtsverfahren an sich?
    Manfred Steinhuber hat einige Zitate ausgewählt.
    Im SPÖ-Zentralorgan Arbeiterzeitung überlegt Manfred Scheuch, was gewesen wäre, hätte das SPÖ-Schiedsgericht gestern eine andere Entscheidung getroffen.
    Ausnahmsweise wären viele Gegner der SPÖ und große Teile der Parteibasis einmal einer Meinung gewesen.
    Es hätte sie gefreut, wenn das Schiedsgericht gestern kurzerhand einen Parteiausschluss von Günter Nenning und Freder Meisner-Blau beantragt hätte.
    Wobei selbstverständlich die Motive grundverschieden gewesen wären.
    Die einen hätten mit der Intoleranz der sozialistischen Partei hausieren gehen können, während die anderen es begrüßt hätten, dass die Geduld der Partei Grenzen hat.
    In der ÖVP-nahen Südost-Tagespost gibt Detlef Harbig seiner Glosse den Titel Ketzergericht.
    Die Liberalität einer Gruppe zeigt sich daran, wie sie mit ihren Außenseitern und Abweichlern umgeht.
    Die SPÖ der Ära Sinovac geht offenbar den Weg des Ketzergerichtes.
    Obwohl Au-Hirsch Nenning längst schon feierlich allen Verbalinjurien gegen seinen Parteigenossen Brezovsky abgeschworen hat, nichts mehr von Parteigründungen und anderen Extravaganzen wissen will, die Inquisition scheint bereit zum dritten Grad überzugehen.
    Anders ist die Vertagung des Parteischiedsgerichtes am Dienstag mehr noch die Begleiterklärungen von Sinowatz, aber auch von Frau Offenbeck nicht zu interpretieren.
    Kein Tauwetter in der SPÖ.
    Im sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt findet Gerald Höchtler für die Verwilderung der politischen Sitten auch einen Grund, der nichts mit Hainburg zu tun hat.
    Sicher hat Sinovac recht, wenn er meint, dass diese Art des Umgangstons in der Partei nicht am Platz ist.
    Aber die Verwilderung der politischen Sitten ist bestimmt keine Erfindung der Hainburg-Gegner.
    Da ist selbst im Parlament und im Dialog zwischen führenden Köpfen der großen Partei schon so viel Porzellan zerschlagen worden, dass es nicht verwundert, wenn diese Unsitten auch im außerparlamentarischen Bereich Schule machen.
    Eine Prognose über die weitere politische Karriere des Günter Nenning versucht Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten.
    Günter Nenning will ins Parlament und wahrscheinlich wirklich am liebsten auf der SPÖ-Liste.
    Nun ist in der Politik zwar alles möglich und außerdem ist noch etwas Zeit.
    Aber es gehört schon etwas Fantasie dazu, sich vorzustellen, diese nicht allzu bewegliche Partei werde einen Mann als Abgeordneten zulassen, der von einem Parteigericht verurteilt worden ist und der vor allem tatkräftigst mitgeholfen hat, diese Partei ins größte Schlamassel seit Jahrzehnten zu bringen.
    Die SPÖ hat zwar das Schiedsverfahren gegen Nenning angestrengt, aber damit erst zu Recht dazu beigetragen, dass dieser jetzt am Schalthebel sitzt.
    Nenning kann dieses Disziplinarorgan dazu benutzen, seine politische Karriere publikumswirksam zu steuern und für sich mit dessen Hilfe einen unheimlich starken Abgang inszenieren.
    Schnurstracks zum Eingang des Hohen Hauses.
    Und das ÖVP-Organ Neues Volksblatt gewinnt der Angelegenheit auch eine satirische Seite ab.
    Das Redaktionsoriginal Joki meint... Ich hätte gar nicht geglaubt, dass ein Rothirsch ohne Rückgrat so ein großes Geweih tragen kann.
    Das schreiben heute die Zeitungskommentatoren zum Parteischiedsgerichtsverfahren gegen Günter Nenning und Frieda Meißner.
    Aber laut 12 Uhr und 18 Minuten ist es jetzt.
    Wir beenden zunächst das Thema Heimburg und kommen zu einem ganz anderen Thema in Österreichs Innenpolitik, nämlich zur Frage, wie der Fremdenverkehr läuft.
    Die Schneesituation vor und zu Weihnachten lässt er vermuten, dass die Winterfremdenverkehrsorte
    große Schwierigkeiten haben, Gäste zu bekommen.
    Hans-Christian Unger von unserer Wirtschaftsredaktion hat heute Vormittag deshalb bei den wichtigsten Landesfremdenverkehrsämtern einschlägige Informationen eingeholt.
    Und da zeigt sich ein Ergebnis, das jedenfalls für den Nicht-Eingeweihten durchaus erstaunlich ist.
    Trotz fehlenden Schnees und Ausfalls der Wedelwochen in der Vorsaison registrieren manche traditionelle Wintersportbundesländer mehr Dezembernächtigungen als im Jahr zuvor.
    Vermutlich auch deshalb, weil die Weihnachtsferien heuer besonders günstig gefallen sind.
    Die Analyse dieser überraschenden Entwicklung und ein Überblick über die aktuelle Situation in den Skizentren ist also das Thema des folgenden Beitrags.
    So kurios, wie sich die Wetterlage in diesem Winter gebärdet, so kurios ist, zumindest auf den ersten Blick, das Resultat der Fremdenverkehrsstatistik für den vergangenen Dezember.
    Denn viele Bundesländer, in denen Wintersport getrieben wird, melden Nächtigungszuwächse.
    Das Ergebnis einer heute Vormittag durchgeführten Umfrage.
    In Tirol meldet das Landesfremdenverkehrsamt ein Plus von fast 13 Prozent gegenüber Dezember 83.
    Salzburg einen Zuwachs von knapp 3%, Oberösterreich ebenfalls ein leichtes Plus und auch in Kärnten freut man sich über einen Zuwachs.
    Ihn noch konkret zu beziffern traut man sich nicht, da noch nicht alle Daten vorliegen.
    Vorarlberg und die Steiermark haben ein leichtes Minus zu verzeichnen.
    Ein Minus, das eigentlich aufgrund der fast vollkommen ausgefallenen Wedelwochen aller Orten wesentlich größer hätte ausfallen müssen.
    Möchte man meinen.
    Für die Tourismusexperten kommt das Dezemberresultat allerdings nicht überraschend.
    Sie verweisen vorerst einmal auf den Kalender.
    Der Heilige Abend fiel nämlich heuer auf einen Montag und daher reisten viele Gäste schon am vorhergehenden Freitag oder Samstag in ihren Urlaubsort an.
    Das ist ein Grund für mehr Nächtigungen oder nur wesentlich weniger, als man eigentlich annehmen müsste.
    Der zweite Grund.
    Weihnachtsferien machen auch viele Menschen, die keine Skifahrer sind.
    Der dritte.
    In den Gesamtzahlen einzelner Bundesländer, wie etwa Tirol und Salzburg, verzeichnet der Städtetourismus eine Aufwärtsentwicklung.
    Der vierte Grund.
    Viele ausländische Gäste, vor allem jene aus Übersee und deren Zahl nimmt ja ständig zu, haben fix gebucht und kommen, ob nun Schnee liegt oder nicht.
    Diese globalen Zahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Orte vom fehlenden Dezemberweiß schwerstens getroffen wurden.
    So melkten etwa die Vorarlberger Skizentren Zürs und Lech am Adlberg ein Dezemberminus von mehr als einem Drittel an Nächtigungen.
    Und ebenfalls um mehr als ein Drittel weniger Nächtigungen registrierte man in den Salzburger Orten Altenmarkt, Zauchensee und Obertauern.
    Wo Verlierer, da aber auch Gewinner.
    Denn anders ist das Dezemberresultat ja nicht zu erklären.
    Gewaltige Zuwächse gab es in jenen Regionen, die nahe einem Gletscherskigebiet liegen.
    So dürfen beispielsweise Kaprun am Fuß des Kitzsteinhorns und Neustift im Stubaital über einen Zuwachs von rund 30% im Dezember jubeln.
    Das verhältnismäßig gute Dezember-Ergebnis ist aber keinesfalls Anlass, ein ähnlich positives Resultat für den Jänner zu erwarten.
    Im Gegenteil, die Tourismusbosse rechnen überall mit einem deutlichen Einbruch.
    Die Gründe dafür sind nicht bloß die vergangene extreme Kältewelle, sondern auch die nach wie vor miserable Schneelage in vielen Regionen, die durch den Temperaturanstieg während der letzten Tage noch mieser geworden ist.
    Und wieder ist auch der Kalender an dieser Entwicklung schuld.
    Denn jene Tage, die man im Dezember direkt vor Weihnachten gewonnen hatte, sind hinten weggefallen.
    Ein paar aktuelle Details aufgrund der heutigen Umfrage.
    Im Land Salzburg haben bereits die ersten Lifte an Südhängern ihren Betrieb einstellen müssen.
    Und in fast allen Bundesländern sind derzeit deutlich mehr Betten zu haben als im Jänner des Vorjahres.
    Sollte es bis Ende dieser Woche nicht ausgiebig schneien, dann rechnet man auch mit den ersten Stornierungen für die Semesterferien.
    Und nicht zuletzt bleiben die bloßen Wochenendgäste überall dort aus, wo nur ein paar Zentimeter Weiß auf Grün oder Braun Winterfreuden vortäuschen.
    Die gegenwärtige Situation wirkt sich aber nicht nur negativ auf die Beherbergungsbetriebe, sondern auch auf die Lifte und Seilbahnen aus.
    Alles in allem spricht man im zuständigen Fachverband von bisher aufgelaufenen Verlusten in zweistelliger Millionenhöhe.
    Das ist also die bisherige Situation in den Wintersportarten Österreichs.
    Hans-Christian Unger analysierte die Fremdenverkehrssituation.
    Zwölf Uhr und 22 Minuten ist es nun.
    Wir kommen jetzt zunächst einmal zur Berichterstattung aus dem Ausland.
    Für die kommenden Abrüstungsverhandlungen der beiden Supermächte USA und USSR müssen sich die Sowjets nun mit einer neuen personellen Konstellation vertraut machen.
    Die Vereinigten Staaten gehen nämlich mit neuen Gesichtern in die Rüstungskontrollverhandlungen.
    Die bisherigen alten Nasen Paul Nietzsche und Edward Rowney wurden ausgetauscht.
    Nietzsche und Rowney sollen nun nur mehr als Sonderberater fungieren.
    Drei neue, im Umgang mit den Sowjets aber erfahrene Unterhändler
    wurden vom US-Präsidenten Reagan ernannt.
    Der frühere KSZE-Unterhändler Max Campbellman, Ex-Senator John Tower und der Diplomat Maynard Gliedman.
    Chef der amerikanischen Delegation wird also der 64-jährige Max Campbellman sein.
    Die Personalvorschade kurz vor Beginn der Supermächte-Verhandlungen soll unter anderem auch bisher immer wieder aufgetretene Differenzen zwischen dem amerikanischen Verteidigungs- und dem Außenministerium überbrücken.
    Außerdem bietet natürlich der plötzliche Wechsel an der Spitze der US-Delegation auch einen gewissen Verhandlungsvorteil, weil die Sowjet sich erst auf die Neuen einstellen wird müssen.
    Gestern traf Präsident Reagan mit den neuen Unterhändlern bereits zusammen, um die neue Strategie für die Abrüstungskontrollverhandlungen zu besprechen.
    Dazu die folgende Analyse von Klaus Emmerich.
    Kühl und geschäftsmäßig, meinte Ronald Reagan am ersten Tag seiner zweiten Amtsperiode in der Abrüstungsfrage.
    Moskau antwortet nicht.
    Der Mann, mit dem auch die Sowjetunion bis 1988 nun zu rechnen hat, meinte damit seinen Vorschlag, den er schon vor seiner Angelobung diplomatisch auf den Weg geschickt hatte, nämlich das Außenministergespräch Schulz-Kromikow von Anfang Jänner in Genk Mitte März eben dort auf Expertenebene fortzusetzen.
    Was die westliche Supermacht der Östlichen um die Iden des März in der Völkerbundstadt zur Abrüstung personell, inhaltlich und verhandlungstaktisch zu bieten beabsichtigt,
    hat der amerikanische Präsident jetzt erstmals mit seinem Verhandlungsteam umrissen.
    Im Oval Office drängt Reagan darauf, mit den Russen möglichst konkret ins Gespräch zu kommen und nicht der manchmal üblichen Diplomatenmanier zu folgen, über dies oder jenes einfach einmal so ohne Auftrag und ohne Rückhalt zu plaudern.
    Nach längeren internen Positionskämpfen in Washington drängt der US-Präsident gleich nach zwei Seiten auf Klarheit und auf Übersicht.
    Gegenüber den eigenen Unterhändlern und
    wie das Weiße Haus naheliegender Weise durchsichtern lässt, gegenüber der Sowjetunion.
    Auch hier spricht Reagan nicht wieder blinde von der Farbe, musste er doch in den letzten Monaten hören und sehen, dass der eine Experte, etwa im harten Verteidigungsministerium, mit allen bürokratischen Tricks seine Linie verfrucht, gemeint ist Staatssekretär Richard Perl, und der andere Experte mit vergleichbaren Tricks in die andere Richtung zog, nämlich Richard Byrd vom Außenministerium.
    Dazwischen strampelten sich die eigentlichen und auch zuständigen Experten ab, von denen jetzt nur noch Kenneth Edelman als jugendlicher Leiter der Abrüstungsbehörde von Washington übrig bleibt.
    Paul Nietzsche und General Rowney wurden übers Wochenende überraschend von Recken in die Kulisse geschickt.
    An der Rampe steht eine neue Verhandlungsmannschaft.
    Der Washingtoner Rechtsanwalt Max Campbellman, Angehöriger der Demokratischen Partei, also der Opposition, und Erfahrung zuletzt durch die Europäische Sicherheitskonferenz,
    als harter Chef des amerikanischen Verhandlungsteams nun auch verantwortlich für Weltraumfragen, also den schwierigsten Bereich, wo Moskau zwar am meisten Verhandlungsinteresse begründet, Washington aber seinen Rückstand für ein neuartiges Verteidigungssystem in jedem Fall aufholen möchte.
    Wo sich die Supermächte mit Atomraketen tausendfach direkt bedrohen, hat der US-Präsident mit dem früheren Senator John Tower als Unterhändler für eine Überraschung besorgt.
    die auch heute noch den Washingtonians Rätsel aufgibt.
    34 Jahre vertrat der kalte Krieger Tower als Senator Texas in Washington und war als Vorsitzender des Militärausschusses sicherheitspolitisch einer der mächtigsten Männer in der US-Hauptstadt, bevor er sich vor der letzten Wahl aus dem Parlament zurückzog.
    Tower war als neuer US-Botschafter in Bonn im Gespräch.
    Nun soll er nach einer Lesart des Weißen Hauses zuerst mit den Russen hart verhandeln,
    einen realistischen Vertrag erzielen und diesen dann auch durchs Parlament bringen, also etwas tun, was frühere Abrüstungsunterhändler der USA nicht gelangen, zuletzt bei dem Atomabkommen SALT II, bekannterweise bei einer der Hauptgegner, John Tower.
    Überhaupt wirkt der kantige Tower wie ein Eckturm im Politschach, das die Supermächte mit allem Ernst nun beginnen möchten.
    Für Europa die heikelste Funktion ist einem Karrierediplomaten anvertraut.
    Meinert Glittmann.
    Er ist für den dritten Themenbereich auf US-Seite zuständig, nämlich die Verringerung der Mittelstreckenraketen, also der SS-20, der Russen, sowie der Pershings und der Großmissail, der Amerikaner.
    Was auf ihn wartet, kann Glittmann recht genau ermessen, weil er doch lange Zeit amerikanischer Vertreter bei den seelebigen Abrüstungsverhandlungen über konventionelle Streitkräfte, also bei MBFR in Wien.
    Ein großartiges Team, sagt Reagan zum Trio Kampelmann-Tower-Grittmann, das von ihm einen dreifachen Auftrag erhielt.
    Erstens, interne Absprachen in Washington, um frühere Reibungen zu vermeiden.
    Zweitens, Alternativen amerikanischer und westlicher Sicherheitsinteressen zu entwickeln.
    Und drittens, konkrete Angebote an Moskau nach Art, Zeit und Verbindlichkeit zu unterbreiten.
    Das Wie läuft in Washington unter.
    Das war Klaus Emmerich über die amerikanische Strategie für die bevorstehenden Abrüstungskontrollverhandlungen der Amerikaner mit den Sowjets.
    12 Uhr und 29 Minuten ist es gleich.
    Schauen wir ganz kurz auf den Programmzettel, was wir noch in der zweiten Journalhälfte berichten werden.
    Wir befassen uns mit dem Hungerproblem in Afrika, dann mit den Umweltschäden, die durch den Hausbrand entstehen.
    Sie hören einen Bericht über das Geschäftsergebnis der Austrian Airlines, der Auer.
    Dann berichten wir natürlich noch einmal aus dem Parlament über die Sinovac-Erklärung, über die Hainburg-Vorgänge und im Kulturteil gibt es einen Beitrag über eine Staatsopern-Ballett-Premiere.
    Aber zunächst bleiben wir noch in der Außenpolitik.
    Die stellvertretende britische Außenministerin Baroness Young beendet heute einen dreitägigen offiziellen Besuch in Österreich, das sie von mehreren Urlaubsaufenthalten übrigens bereits kannte.
    Sie traf in Wien unter anderem mit dem Außenminister, dem Verteidigungsminister, dem Vizekanzler und dem ÖVP-Obmann zusammen.
    Die Themen reichten dabei von spezifisch bilateralen Fragen wie Europarat, das Verhältnis EG-EFTA und britische Abfahrgänger für das Bundesheer bis zu einem sogenannten weltpolitischen Tour d'Horizon.
    Schwerpunkt des folgenden Beitrags, der die Zusammenfassung eines Gesprächs ist, das Roland Machatschke mit Baroness Young führte, ist jedoch die Diskussion um die Feiern aus Anlass des 40.
    Jahrestages des Kriegsendes in Europa.
    Der 8.
    Mai 1945 bereitet überraschenderweise nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland einige Kopfschmerzen, sondern auch im Siegerstaat Großbritannien.
    Das Außenministerium war ursprünglich gegen die Abhaltung von regierungsoffiziellen Feiern.
    Die Begründung formulierte Baroness Young in einer schriftlichen Anfragebeantwortung an einen Unterhausabgeordneten.
    Ich sehe die echte Gefahr, dass eine offizielle Feier, die auf die Kriegsalliierten beschränkt ist, im günstigsten Fall nostalgisch wäre, im schlimmsten Fall aber anti-deutsch, unausgewogen und Geschichtsverfälschungen durch die Sowjetunion ausgesetzt.
    Der Druck der öffentlichen Meinung bewog dann vor einer Woche Premierministerin Thatcher zu einer Kehrtwendung.
    Großbritannien wird offiziell feiern, die Form der Veranstaltung ist aber noch ungeklärt.
    Baroness Young heute dazu.
    Wir wollen zwei Dinge tun.
    Wir wollen beide diejenigen, die im Krieg gestorben sind,
    in der Wahrnehmung dessen, was sie für uns getan haben, uns Frieden und Frieden zu geben, aber gleichzeitig
    Wir wollen zweierlei, einmal jene ehren, die im Krieg gestorben sind und damit ihre Leistungen für Frieden und Freiheit anerkennen und gleichzeitig vorausschauen.
    Es sollte nichts gesagt oder getan werden, was dem Prozess der Versöhnung und des Friedens in Europa schaden könnte.
    Es besteht die Gefahr, dass die Russen mit ihrer Feier versuchen, einen Keil zwischen die Westeuropäer zu treiben, indem sie die Drohung eines deutschen Militarismus an die Wand mahlen.
    Für uns ist wichtig, dass NATO und europäische Gemeinschaft dazu beitragen, dass Europa die längste Friedensperiode dieses Jahrhunderts erlebt.
    Wenn aus der Sowjetunion eine offizielle Einladung nach London wegen Teilnahme an den Moskauer Feiern kommt, sagte Baroness Young weiter, dann werde man britischerseits ebenso teilnehmen wie vor zehn Jahren an der Sicht des 30-Jahr-Jubiläums.
    Zum Thema Falkland, das in den Zuständigkeitsbereich der stellvertretenden Außenministerin Yang fällt, bedauert sie, dass Argentinien jegliche Normalisierung der Beziehungen an die Frage der Hoheitsrechte über die Inselgruppe knüpft, über die jedoch Großbritannien zu keiner Diskussion bereit sei.
    Die Falkland-Insulaner sollen ebenso wie die Bewohner von Gibraltar das Recht haben, selbst über ihre Regierung zu entscheiden.
    Mit Spanien, das ja in zwei Wochen die Grenze zu Gibraltar nach 16 Jahren Blockade wieder öffnen wird, bestehen sehr gute Beziehungen.
    Die österreichische Bundesregierung hat einlässlich des 30.
    Jahrestags der Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15.
    Mai die Außenminister der vier Signatarstaaten nach Wien eingeladen.
    Baroness Young sagte heute, Außenminister Sir Geoffrey Howe hoffe, dass es ihm möglich sein wird, nach Wien zu kommen.
    In London wisse man das Ereignis zu würdigen.
    Der Staatsvertrag habe nicht nur Österreich seine Unabhängigkeit und Neutralität gegeben, sondern sei auch ein Markstein für Friede und Versöhnung in Europa.
    Sir Geoffrey Howe is hoping to be able to come to Vienna in May.
    We recognise this is an important event, again an event which marks peace and reconciliation in Europe and a treaty which of course has given Austria its independence and neutrality for 30 years.
    Das war ein Gespräch mit der stellvertretenden britischen Außenministerin Berenice Young, die heute einen dreitägigen offiziellen Besuch in Österreich beendet.
    Der Hunger in Afrika ist zurzeit in aller Munde.
    Die Hungerkatastrophe in Äthiopien im Speziellen hat das Gesamtproblem der Ernährungslage auf dem Kontinent wieder stark in den Vordergrund gerückt.
    150 Millionen Menschen droht der Hungertod, rechnet die UNO vor.
    Allein in den vergangenen Monaten sind in Äthiopien geschätzte 300.000 Menschen bereits verhungert.
    Seit Wochen laufen überall auf der Welt Hilfsaktionen, vor allen Dingen für Äthiopien.
    Es wird aber auch so intensiv wie schon lange nicht mehr über die Ursachen der Hungerkatastrophe diskutiert.
    Da ist zum einen die Frage, wie viele Menschen man mit den Hilfsaktionen direkt helfen kann und vor allen Dingen wie lange.
    Und zum anderen die Frage, was man tun muss, um die Ernährungskatastrophe auf dem Kontinent selbst zu ändern.
    Welche Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden.
    Denn die Dürre allein ist ja nicht der Verursacher der Hungerkatastrophe, vielmehr nur die Folgewirkung einer verfehlten Agrarpolitik vergangener Jahrzehnte.
    Raubbau, Umweltzerstörung und der Zwang zum Anbau exportierbarer Lebensmittel verhindern, dass die lebensnotwendigen Produkte angebaut werden, die die Menschen unmittelbar brauchen.
    Dragan Gazic analysiert infolgend die Ernährungssituation auf dem gesamten afrikanischen Kontinent.
    Jeder fünfte Mensch in Afrika ist unterernährt.
    Das sind rund 100 Millionen Menschen, die hungern, also weit mehr als die Bundesrepublik Einwohn hat.
    Und ihre Zukunft ist düster.
    Denn die Bevölkerung des Kontinents wächst rapide, in manchen Ländern wie Kenia und Zimbabwe sogar explosionsartig, während die Nahrungsmittelproduktion sinkt.
    Die Dürre mit ihren katastrophalen Folgen hat Afrikas Misere der Welt brutal vor Augen geführt.
    Sie hat die Situation zwar verschlimmert, aber nicht allein verursacht.
    Die Gründe liegen auch in der ungleichen Verteilung des Wassers, in der höchsten Bildung, der Bodenerosion und den inneren Wirren, die riesige Fluchtbewegungen auslösen.
    Aber Afrikas Misere hat auch strukturelle Gründe, die bis in die Kolonialzeit zurückreichen.
    Traditionelle afrikanische Getreidesorten, die dürrebeständig sind, wurden von Kolonialherren und Missionaren zurückgedrängt.
    Stattdessen pflanzten die Weißen ihnen bekannte Sorten, die mehr Wasser brauchen.
    Den Gemüsearten erging es ähnlich.
    Manch afrikanisches Gemüse existiert nicht mehr.
    Doch gerade die traditionellen Gemüsesorten, die wild wuchsen, brauchten nur wenig Regen und sicherten auch in Dürrezeiten ein Minimum an Nahrung.
    Im Rahmen der Entwicklungshilfe wurden später ähnliche Fehler gemacht.
    Als die afrikanischen Staaten vor gut 20 Jahren unabhängig wurden, posierten viele Regierungen die Industrialisierung ihrer Länder.
    Dafür brauchte man Devisen.
    Man bekam sie am leichtesten, wenn man die von den Kolonialherren vorgegebene Orientierung auf wenige Rohstoffe und Agrarprodukte beibehielt.
    Denn dies deckte sich mit den Interessen der westlichen Welt, die nach wie vor gerne Kupfer, Kaffee, Tee, Baumwolle, Kakao oder Rohöl bezog und die Ausrüstung für den Aufbau der Industrie lieferte.
    Demzufolge verringerten sich die Anbauflächen für Nahrungsmittel wie Mais, Bohnen oder Kartoffeln,
    während der Anteil der Fläche für Exportprodukte stieg.
    Parallel zu dieser einseitigen Orientierung auf wenige Rohstoffe und landwirtschaftliche Exportprodukte wurde die Förderung der Nahrungsmittelproduktion für die eigene Bevölkerung sträflich vernachlässigt.
    Statt Anreize für die Bauern zu schaffen, wurden die Agrarpreise festgelegt, um die Städte und ihre großen Slumgebiete mit billigen Nahrungsmitteln zu versorgen.
    Die niedrigen Nahrungsmittelpreise sollten soziale Unruhen vermeiden und die politische Stabilität sichern.
    Denn Revolten und Butcher gingen immer von den Städten aus.
    Niedrige Preise konnten aber die Bauern nicht motivieren.
    Die Nahrungsmittelproduktion ging zurück.
    Diese sinkende Produktion machte viele afrikanische Länder zunehmend von Nahrungsmittelimporten abhängig.
    Doch wegen der rückläufigen Weltmarktpreise für die eigenen Exportgüter, wegen der zunehmenden Verschuldung und des erhöhten Devisenbedarfs für Ölimporte konnten viele Staaten die Nahrungsmittel aus dem Ausland nicht voll bezahlen.
    So kam ein Teil auch in Form von Geschenken.
    Die Nahrungsmittelhilfe ist aber zu einem guten Teil Weizenhilfe, da es davon in den reichen Ländern beachtliche Überschüsse gibt.
    Das führte zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung, vor allem in den Städten.
    Die Ernährung umfasst heute also auch Getreide, das in den Tropen nur schwer angebaut werden kann.
    Eine weitere Entwöhnung von heimischen Produkten findet statt.
    Angesichts der Hungerkatastrophen werden in Afrika immer mehr Stimmen laut, die eine Besinnung auf die eigenen, althergebrachten Ernährungsweisen und die Verwendung einheimischer Pflanzen und Früchte fordern.
    Doch jahrelange Versäumnisse können nicht von heute auf morgen behoben werden.
    Deswegen sind alle Spendenappelle mehr als berechtigt, um zunächst die große Not zu lindern.
    Die Nahrungsmittel-Soforthilfe ist jedoch keine langfristige Lösung.
    Afrika wird weiter hungern, wenn nicht radikale Reformen durchgeführt werden.
    Allein kann es Afrika nicht schaffen.
    Die Industrieländer müssen dabei helfen.
    Denn, wie der Generaldirektor der Welternährungsorganisation FAO Sauma richtig sagte, die Industrieländer können nicht auf Dauer in Frieden und Wohlstand leben, wenn Afrika durch Hungerunruhen erschüttert wird.
    Das war ein Beitrag von Ragan Ghazic über die Hungersituation auf dem afrikanischen Kontinent, vor allen Dingen über die Anbauprobleme in Afrika selbst.
    Zwölf Uhr und 39 Minuten ist es nun.
    Wir kommen in unserer Berichterstattung zurück nach Österreich und dazu eine Wirtschaftsberichterstattung, Thema Verstaatlichte oder Staatsbetriebe.
    Und zwar zu einem Staatsbetrieb, der nicht so wie die meisten anderen Defizite macht, sondern durchaus mit Gewinn abschließt.
    Die Austrian Airlines zu 99 Prozent im Staatsbetrieb machen nämlich seit 1971 nur Gewinne und melden nun für das abgelaufene Jahr 1984 wieder mal ein positives Betriebsergebnis.
    Die Höhe des Gewinns wird vom Flugunternehmen noch nicht bekannt gegeben, und zwar nur deshalb, weil die Bilanz 1984 noch nicht vom Aufsichtsrat genehmigt worden ist.
    Das ist allerdings nur eine formale Sache.
    Eines kann jedoch jetzt schon gesagt werden, der Jahresgewinn 1983 mit 78 Millionen Schilling
    wird in der 84er-Bilanz sicher wieder erreicht oder vielleicht sogar übertroffen werden.
    Die beiden seit 1969 agierenden Vorstandsdirektoren Anton Heschl und Hubert Papusek haben die österreichische Fluglinie also nicht nur gut durch die Krisen des Weltduftverkehrs in den Jahren 81 und 82 gebracht, sie nutzten auch den weltweiten Wirtschaftsaufschwung für das Unternehmen.
    Im Folgenden ein Bericht von Wolfgang Fuchs.
    Das seit Jahren bewährte Erfolgsrezept der Austrian Airlines ging auch im abgelaufenen Jahr wieder auf.
    Während sich die meisten westlichen Gesellschaften seit Jahren wilde Kämpfe über den Flugpreis liefern, setzte und setzte die AUA weiter vor allem auf den vollzahlenden Linienfluggast mit Erfolg.
    Fast 100.000 Passagiere mehr flogen mit einem Linienflug der AUA in Europa, Nordafrika oder den Nahen Osten.
    Das ist eine Steigerung um 7,5 Prozent.
    Die anderen Europäer erreichten im Schnitt nicht einmal 6%.
    Weil die AUA weiter nur sehr vorsichtig ihre Flotte aufstockt und weiter 16 Flugzeuge vom Typ DC-9 einsetzte, konnten 1984 die Maschinen besser gefüllt werden und damit gewinnbringender eingesetzt werden.
    Bei der Fracht wurde das 83er Ergebnis um mehr als 12% übertroffen.
    Die volleren Frachträume werden die Bilanz ebenfalls verschönern.
    Und auch der Charterverkehr lief gut weiter.
    Mit 515.000 beförderten Urlaubern wurde der höchste Wert in der Geschichte der AUA erreicht.
    Grund für das im Vergleich zu anderen Staatsbetrieben, aber auch im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz günstige Ergebnis, liegt unter anderem in der vorsichtigen Firmenpolitik.
    So hat die AUA seit 1979 ihr Streckennetz Richtung Nahost und Nordafrika Zug um Zug ausgebaut.
    1984 kamen Teheran und Kuwait dazu.
    Nun fliegt die AUA im Nahen Osten einen großen Teil ihres Gewinnes ein.
    In den seit Jahren defizitären Nordatlantik-Dienst ließ und lässt sich die Gesellschaft dagegen trotz des Wunsches vor allem der Fremdenverkehrsindustrie nicht drängen.
    Mit 47 Flugzielen bei der Linie und etwa 80 beim Charterverkehr ist jetzt eine Grenze erreicht, die die Auer im kommenden Jahr nicht überschreiten will.
    Also keine neuen Flugziele, aber neue Flugzeuge.
    1985 werden alle 122-sitzigen DC-9-50 durch das 135 Passagiere fassende moderne McDonald-Modell MD-81 ersetzt.
    Im Sommerflugplan werden daher 12 MD-81 und 4 DC-9-30 eingesetzt werden.
    Dieses 97 Passagiere fassende Flugzeug wird dann zwischen 1987 und 1990 durch eine neue, noch in Planung befindliche 100 Fluggäste fassende sogenannte MD-87 ersetzt.
    Der Aueraufsichtsrat hat Ende Dezember den Kauf von vier Maschinen genehmigt.
    Und zwei Airbus 310 werden 1988-89 zum Einsatz kommen.
    Bis 1989 werden mindestens 5,3 Milliarden Schilling investiert werden.
    Die AUA geht also weiter optimistisch in die Zukunft und sieht eigentlich nur eine Gewitterfront am Horizont.
    Niki Lauda und seine rumänischen Flugzeuge.
    Lauda will ja schon im Sommerchartergeschäft mitmischen, die AUA versuchte bis zuletzt, das zu verhindern.
    Offiziell hüllt sich nun die Staatslinie in Schweigen, die Presseabteilung verweigert jeden Kommentar.
    Nach Darstellung der AUA haben die Flugveranstalter durchwegs wieder mit der Staatslinie ihre Verträge abgeschlossen.
    Wie lauter zu Aufträgen kommen will oder schon gekommen ist, weiß man bei Heschl, Babusek und Co.
    angeblich nicht.
    Klar ist, dass der Luftkampf zwischen den beiden Gesellschaften weitergehen wird.
    Denn die AUA wird ihren Marktanteil im Charterverkehr von derzeit 60% sicher nicht freiwillig hergeben.
    Dafür werden schon die Manager Heschl und Babusek sorgen, deren Verträge dieser Tage bis 1990 verlängert wurden.
    Das sind also die positive wirtschaftliche Situation und die Pläne der Austrian Airlines im Bericht von Wolfgang Fuchs.
    Und wir wollten jetzt eigentlich wieder ins Parlament schalten, aber die Erklärung von Bundeskanzler Fred Sinowaz über die Vorgänge in Hainburg geht jetzt erst gerade zu Ende.
    Wir werden also vorher noch über die Kultur berichten, damit wir dann etwas ausführlicher Zeit haben, über das, was Sinowaz gesagt hat, zu berichten.
    Rudolf Nureyev ist zur Zeit wieder in Wien.
    Der Tänzer und Choreograf, der an der Staatsoper bereits Schwanensee, Don Quixote und das Dornröschen einstudiert hat, bereitet zur Zeit mit dem Opernpalett die beiden Premieren von Alexander Glasunovs Raimonda vor.
    Die von Ulf Schirmer musikalisch betreute und von Nikolaus Giorgiadis ausgestattete Aufführung
    wurde mit zwei Besetzungen geprobt.
    Gisela Cech und Brigitta Stadler verkörpern die Titelrolle.
    Nureyev selbst wird in der Sonntagpremiere die Rolle des Jean de Brienne tanzen, wobei ihm in weiteren Hauptrollen Tänzer der Pariser Oper assistieren, wo er übrigens seit 1983 Ballettdirektor ist.
    Walter Gellert hat zur kommenden Ballett-Doppelpremiere der Wiener Staatsoper den folgenden Beitrag gestaltet.
    Alexander Glasenow's Raimonda, Sie hören den Entrakt in einer Fassung für Violine und Klavier, zählt zu jenen Balletten, für die sich der heute 47-jährige Tänzer und Choreograf Rudolf Nureyev immer wieder eingesetzt hat, seitdem er im Westen lebt.
    Mit Raimonda begann auch seine Zusammenarbeit mit der berühmten Margot Fonteyn und 1964 choreografierte er das abendfüllende Ballett erstmals.
    Eine Rittergeschichte in der die Erscheinung einer weißen Dame den Kampf des Ritters Jean de Brienne mit dem Sarazenen Abderrahman um die schöne Raimonda zugunsten des edlen Ritters entscheidet.
    Rudolf Nureyev über die Entwicklung der Choreografie
    Ich habe dieses Stück erstmals für das Londoner Royal Ballet choreografiert, damals fast ohne Dekoration und mit einfachen Kostümen.
    Das hat aber nicht so gewirkt.
    Später habe ich eine moderne Version in Australien erarbeitet, die meiner Meinung nach schon besser war.
    Bei der dritten Produktion begann dann meine Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Nikolaus Georgiadis.
    den ich ursprünglich schon für die Produktion des Royal Ballet verpflichten wollte.
    Dann kam Zürich und hier gefiel mir die Produktion schon sehr gut.
    Sie wissen ja, die Geschichte des Balletts ist, gelinde gesagt, verwirrend und unglaubwürdig.
    Und wenn dieses Ballett leben soll, dann nur durch die Art der Präsentation.
    Und so habe ich eine weitere Fassung für Paris erarbeitet, mit der ich jetzt sehr zufrieden bin.
    Man kann also sagen, dass ich eine Reihe von Versuchen bis zur endgültigen Fassung, die ich jetzt auch in Wien zeige, gebraucht habe.
    Das Ballett Raimonda erlebte 1898 im Petersburger Marientheater seine Uraufführung, wobei der berühmte Choreograf Marius Petipa, der als Tänzer auch Partner von Fanny Elsler war, die Choreografie schuf.
    Rudolf Nureyevs Version des Balletts basiert auf dem Schrittrepertoire von Petipa.
    Er wertet aber auch die Rollen der Tänzer auf.
    Für den Prinzipal Tänzer gab ich mehr Tänzung.
    Ich habe den männlichen Protagonisten mehr Gelegenheit gegeben, ihr tänzerisches Können zu zeigen.
    Zur Zeit der Originalproduktion im Petersburger Marientheater gab es in diesem Ensemble nur vier Tänzer, die eine doppelte Drehung in der Luft beherrschten.
    In der Originalchoreografie gab es keine Variationen für den Premier Danseur.
    Er tanzt in einem Particato.
    Es gab zwar Musik für den Solo-Tänzer, die wurde aber erst später benutzt.
    So habe ich für die Rolle des Jean-Dupuyen drei Solos choreografiert und auch der Tänzer der Charakterrolle des Saracenen Abderrahman hat mehr Aufgaben bekommen als ursprünglich vorgesehen.
    Auch wenn Rudolf Nureyev Direktor des Pariser Opernballetts ist, verzichtet er dennoch nicht auf seine Tätigkeit als Tänzer.
    Ich tanze in Paris nicht so oft wie ich möchte, habe aber doch genügend Zeit für diese Tätigkeit, da ich dort sechs Monate an der Oper bin und die restliche Zeit für Gastspiele frei habe.
    Das ist auch der Grund, warum ich nach Wien kommen konnte, um hier Raimonda zu choreografieren und auch zu tanzen, sagt Rudolf Nureyev.
    Und so wird er am Sonntag gemeinsam mit der jungen Brigitte Stadler als Raimonda sowie mit Mitgliedern des Pariser Opernballets zu sehen sein.
    Denn die Tätigkeit als Tänzer ist ihm immer noch lieber als alles andere.
    In der Samstagpremiere tanzt Gisela Cech die Titelrolle, Gyula Harangoso ist der Jean de Brienne, Ludwig Karl tanzt die Rolle des Sarazenen Abderrahman.
    In weiteren Hauptrollen sind noch Marie-Louise Jasker, Jolanta Seyfried, Michael Pienisch und Heinz Heidenreich zu sehen.
    Zwei Ballettpremieren an der Wiener Staatsoper stehen bevor, und zwar mit Rudolf Nureyev.
    Das war ein Beitrag, den Walter Gellert gestaltet hat.
    In zehn Minuten ist es 13 Uhr.
    Wir kommen jetzt, wie schon angekündigt, noch einmal zurück zur innenpolitischen Berichterstattung im Parlament.
    In Wien hat Bundeskanzler Fred Sinowaz eine Erklärung über die Vorgänge in der Stopfenreuter Au und über die politischen Entscheidungen und die zukünftige
    Vorgangsweise gegeben.
    Vor wenigen Minuten ist diese Erklärung zu Ende gegangen.
    Jetzt ist gerade der ÖVP-Chef Alois Mock am Wort.
    Ich schalte jetzt ins Parlament zu Roland Adrobitzer und Erich Aichinger.
    Wie wir bereits am Beginn bei unserem ersten Einstieg kurz berichtet haben, beschritt Kanzler Sinowaz nachdrücklich, dass die Rodungsarbeiten in der Stropfenreuterau rechtwidrig gewesen seien.
    Sinowaz erklärte vor Ausnahmsweise vollem Plenum und voller Regierungsbank, dass sämtliche heimischen Rechtsvorschriften beachtet worden seien.
    Es liege auch nicht, wie vielfach behauptet, ein Bruch internationaler Verträge vor.
    Und dann weiter, Innenminister Blecher habe so lange wie möglich versucht, den Konflikt friedlich beizulegen, sagte der Kanzler.
    Schon am 17.
    Dezember, also zwei Tage vor dem Großeinsatz der Exekutive in der AU, sei ein Teil der Demonstranten von passivem zu aktivem Widerstand übergegangen.
    Der ÖGB hingegen habe durch die Absage einer Kundgebung in der AU wieder einmal Verantwortungsbewusstsein bewiesen.
    Sinovac kam dann zum 19.
    Dezember, zu jenem Tag also, der Österreichs politische Landschaft nach vielfacher Einschätzung so nachhaltig verändert hat, wie wohl kaum einer zuvor in der Zweiten Republik.
    Für die Rodung sei ein nicht besetztes Gebiet ausgesucht worden, um Zusammenstöße zu vermeiden.
    Die Demonstranten seien dann hingestürmt, um die Einstellung der Arbeiten zu erzwingen.
    Und wörtlich sagte Sinovac dann, im Laufe dieser Auseinandersetzungen musste auch vom Gummiknüppel Gebrauch gemacht werden.
    Und dann folgte, wie schon von Innenminister Blecher am Samstag im Mittagsschanal, eine Verteidigung der Exekutive.
    Sie in der Stopfenreuter Au eingesetzten Exekutivorgane, gleichgültig, ob Sie der Bundesgendarmerie oder der Bundespolizei angehören, haben Ihre Pflicht mit Besonnenheit und Geduld erfüllt.
    Es ist nicht nur meine Pflicht, sondern auch mein Bedürfnis, Ihnen dafür zu danken.
    Ungerechtfertigte Angriffe gegen die eingesetzten Exekutivorgane weise ich mit Entschiedenheit zurück.
    Hohes Haus!
    Die Ereignisse des 19.
    Dezember haben Gegner und Befürworter des projektierten Kraftwerkbaus überrascht und allseits Betroffenheit verursacht.
    Entwicklungen, wie wir sie bisher nur aus dem Ausland kannten, waren plötzlich auch in Österreich möglich geworden.
    Die Bundesregierung ist in diesen Stunden
    vor einer schweren Entscheidung gestanden.
    Vor der Entscheidung, mit letztlich nicht mehr kalkulierbaren Formen gewaltsamer Konfliktaustragung leben zu lernen, mit Auseinandersetzungen, wie wir sie aus Frankfurt, Brockdorf und anderen Städten der Bundesrepublik und allen damit verbundenen demokratie- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen kennen, oder
    unter sorgsamer Abwägung aller wirtschafts-, umwelt- und demokratiepolitischen Aspekte und auch auf die Gefahr hin, missverstanden zu werden, einen friedlichen, unseren politischen Traditionen seit 1945 entsprechenden, spezifisch österreichischen Weg zu suchen.
    Wir sind diesen österreichischen Weg gegangen.
    Noch ein Wort zum Exekutiveinsatz.
    Sinowaz meinte, Beschwerden über Übergriffe der Exekutivbeamten werde man untersuchen und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen.
    Und dann weiter die sogenannte Denkpause, die nun eingetreten sei, werde man nützen, um alle Standortvarianten, alle ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte zu überprüfen.
    Man wolle verhindern, dass sich die Vorgänge des vergangenen Dezembers wiederholen.
    Heimburg sei mehr als nur die Auseinandersetzung um ein Kraftwerk.
    Es sei ein Konflikt zwischen Technik und Natur, Tradition und Zukunft, wie ihn alle Industriestaaten erlebten.
    Und der Kanzler kam dann zum Schluss.
    Es gilt, neue, beispielgebende, in die Zukunft weisende Lösungen zu finden.
    österreichische Lösungen, wie wir sie noch immer in den letzten vier Jahrzehnten gefunden haben.
    Ich lade alle ein, daran mitzuarbeiten.
    Jene, die aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges ein modernes, lebensfähiges, auf gesunden wirtschaftlichen Fundamenten stehendes Österreich geschaffen haben.
    jene, die eine Zukunft mit neuen Ideen gestalten wollen, jene, die ökonomische und ökologische Anliegen in den Vordergrund rücken, jene,
    Meine Damen und Herren, die im Augenblick noch ein wenig enttäuscht sind, ich verstehe sie.
    Und jene, die wieder hoffnungsvoller sind, hoffnungsvoller zumindest als noch vor einigen Wochen.
    Lernen wir gemeinsam aus den Ereignissen der vergangenen Wochen und gehen wir nach Heimburg wieder gemeinsam und optimistisch an die Arbeit.
    Bundeskanzler Sinovac hatte seine Erklärung beendet.
    Seit genau acht Minuten ist jetzt der Oppositionsführer Aldous Smock ans Rednerpult getreten und so begann er seinen Angriff auf den Bundeskanzler.
    Herr Bundeskanzler, jemand, der sich erwartet hat, wirklich Einsicht, schonungslose Offenlegung, warum es so weit gekommen ist und vor allem, wenn jemand politische Konsequenzen für die Verantwortlichen erwartet hat, der ist von dem Bericht tief enttäuscht.
    Sie haben am Schluss Ihrer Rede mit einem Blick auf die Medien gesagt, lernen wir alle aus den Vorgängen.
    Aber wenn wir wirklich lernen wollen, so wäre es Ihre erste Pflicht gewesen, nicht nur schonungslose Offenheit, sondern zu zeigen, dass Sie als Vorsitzender der Bundesregierung auch Konsequenzen ziehen, bei allen jenen, die unmittelbare Verantwortung gehabt haben.
    Vieles sei hier weggelassen worden, sagte Alois Mock.
    Ich zitiere.
    Kein Wort habe es gegeben von den Verletzten auf beiden Seiten.
    Kein Wort von einer spontanen Demonstration in Wien mit 30.000 Menschen.
    Kein Wort von 10.000 Österreichern, die bei der Weihnachtsmette in der Au waren.
    Kein Wort von Bemühungen des Bundespräsidenten, des Kardinals und des evangelischen Bischofs.
    eine weitere Eskalation zu vermeiden.
    Kein Wort auch vom Friedensplan der ÖVP.
    Conclusio mox.
    Fehler, selbst schwere Fehler können passieren.
    Nur muss man die Einsicht haben, muss Mut haben zur Selbstkritik und die Bereitschaft, Konsequenzen zu ziehen.
    Und dann im Speziellen auf das Vorgehen des Niederösterreichischen SPÖ-Landesrates Brezovski anspielend.
    Meine Damen und Herren, das in der Regierungserklärung verankerte Projekt
    eines Donaukraftwerkes Heimburg war für jedermann ein hochsensibles Projekt mit einer sehr kritischen Aufmerksamkeit der österreichischen Öffentlichkeit.
    Natürlich, Herr Bundeskanzler, können Sie darauf erweisen, hat es das auch in der Vergangenheit gegeben.
    Hochsensible Projekte, die sehr umstritten waren.
    Nur der Stil, mit dem Sie an die Lösung dieses Problems herangegangen sind, da liegt Ihre spezielle persönliche Verantwortung.
    Und das erinnert mich bei allem Respekt vor den unmittelbar verantwortlichen Mitgliedern Ihrer Bundesregierung an das so oft zitierte Zitat vom Elefanten im Porzellanladen.
    Eine weitere Attacke in diese Richtung.
    Der Landesrat Ernest Brezovski in Niederösterreich habe eine sogenannte Mir-san-Mir-Mentalität an den Tag gelegt.
    Conclusio des Oppositionsführers, ein Misstrauensantrag wird gegen Kanzler Sinovac, Vizekanzler Steger und Innenminister Karl Blecher kommen.
    Sie sitzen hier genau im Zentrum auf der Regierungsbank und etwas weiter halb rechts gegen Landwirtschaftsminister Günther Heiden.
    Und die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses wird vom ÖVP-Chef verlangt werden.
    Ein Untersuchungsausschuss hier im Parlament, der alle Vorgänge rund um Hainburg prüfen soll.
    Zwei Forderungen, mit denen der Oppositionsführer wohl in der Minderheit bleiben wird, keine Mehrheit hier im Hohen Haus finden wird.
    Wir blenden uns jetzt ganz kurz direkt in die Rede des Oppositionschefs ein.
    Ich sage bewusst,
    den verhängnisvollen Einsatzbefehl und nicht Einsatz.
    Es mag so scheinen, Herr Minister, das gestehe ich Ihnen zu, dass Sie sich bei diesem Akt extrem, sagt das ohne Spott, extrem unwohl gefühlt haben.
    Aber ihr doppeltes Versagen lag darin, dass die rechtliche Ausgangssituation falsch war, dass damit auch ein Reputationsverlust der Exekutive verbunden war und dass der Einsatzbefehl gegeben wurde, ohne vorher sämtliche Friedensmöglichkeiten auszuschöpfen.
    Und deswegen, Herr Bundeskanzler, ist Ihre Behauptung, Sie hätten den österreichischen Weg beschritten, falsch und nicht haltbar.
    So weiter ist ein erster Ausschnitt aus dieser beginnenden Debatte.
    Eine Zusammenfassung bringen wir dann im ABEN-Journal.
    Vorerst gebe ich zurück an das Studio des Mittagsschonals zu Reinhold Henke.
    Danke Roland Adrovitser und Erich Eichinger für die Zusammenfassung der Sinovac-Erklärung um die Vorgänge in der Heimburger AU und über die MOK-Rede im Anschluss.
    Das Mittagsschonal ist damit beendet.
    Wir haben heute leider keine Zeit mehr gefunden für eine Kurzzusammenfassung im Meldungsteil.
    Aber so ist das heute, die Liveberichterstattung.
    Am Mikrofon des Mittagschnauers war Reinhold Henke.
    Einen schönen Nachmittag noch.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

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    Datum: 1985.01.23 [Sendedatum]
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    Datum: 1985.01.23 [Sendedatum]
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    Datum: 1985.01.23 [Sendedatum]
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    Datum: 1985.01.23 [Sendedatum]
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    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung]
    Datum: 1985.01.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorbericht auf 2 Ballettpremieren in der Wiener Oper
    Einblendung: Musik, Rudolf Nurejew
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Nurejew, Rudolf Gametovic [Interviewte/r]
    Datum: 1985.01.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Parlament: Hainburg - Erklärung von Bundeskanzler Sinowatz und erste Reaktionen
    Einblendung: Fred Sinowatz, Alois Mock
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Adrowitzer, Roland [Gestaltung] , Sinowatz, Fred [Interviewte/r] , Mock, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1985.01.23 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Parlament [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1985.01.23
    Spieldauer 01:00:00
    Mitwirkende Henke, Reinhold [Moderation] [GND]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1985.01.23 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-850123_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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