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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott, sage ich beim Mittagschanal am Aschermittwoch.
Redakteurin im Studio ist Ilse Oberhofer.
Und das sind unsere Themen heute für diese Mittagssendung des aktuellen Dienstes.
Mit der gestrigen Parteirüge für den freiheitlichen Jörg Haider setzen sich Kommentare der Inlandspresseschau zusammen.
Die Meinungen gehen da ganz schön auseinander.
Von schweren Sanktionen ist da genauso zu lesen wie davon, dass eigentlich überhaupt nichts bereinigt oder abgeklärt ist.
Fragestunde war dann am Vormittag im Parlament, d.h.
besser gesagt ist eigentlich zur Stunde noch, wenn sie auch im Auslaufen ist, im Mittelpunkt Minister Frischenschlager bzw.
Anfragen der Opposition an ihn im Zusammenhang noch mit der Affäre Reda.
Hier ein kurzes Rededuell der Minister und der ÖVP-Abgeordnete Robert Graf.
Nun, Herr Abgeordneter Graf, zu Ihrer Frage, ich werde nicht zurücktreten, falls Sie das überraschen.
Weitere Themen dann bis 13 Uhr auf unserem Programm.
Wir berichten über eine Pressekonferenz der KPÖ.
Was sagt der Genosse Muri zum Angebot des Genossen Gromyko?
eventuell Atommüll aus Österreich in der UdSSR entzulagern.
Die Innovationsagentur präsentiert sich, eine Ideenbörse, die nicht nur Forschern auf die Sprünge helfen soll und unsere Auslandsthemen heute Mittag.
Aus Moskau und Washington kommt vor dem Beginn der Rüstungskontrollverhandlungen in Genf propagandistisches Trommelfeuer.
Jede Seite droht der anderen Misserfolge für den Fall an, dass nicht alles so läuft, wie man es selbst will.
Israels Ministerpräsident Peres reist nach Rumänien.
Rumänien ist ja das einzige Ostblockland, das nie seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen hat.
Und ein Thema vielleicht zum Innehalten am Aschermittwoch.
Die Zahl der Herzkranken nimmt zu, vor allem betroffen auch jüngere Frauen.
Schuld ist unsere Lebensweise, vor allem auch das Rauchen heißt es.
Kultur, die Schlagzeile heute, Uraufführung eines Andreas-Hofer-Requiems in Innsbruck.
Heute enden ja die Gedenkfeiern zum 175.
Todestag des Tiroler Freiheitshelden.
Zunächst aber stehen die Nachrichten auf dem Programm.
Edgard Haider hat sie zusammengestellt.
Gesprochen werden sie von Rosmarin Fraundorfer.
Österreich.
Die heutige Sitzung des Nationalrates begann mit einer Fragestunde, in deren Mittelpunkt Anfragen an Verteidigungsminister Frithelm Frischenschlager im Zusammenhang mit der Affäre Walter Reder standen.
Frischenschlager wehrte sich gegen Vorwürfe, die von ihm persönlich durchgeführte Abholung des haftentlassenen ehemaligen SS-Sturmbannführers Walter Reder sei als Staatsempfang zu werten.
Fragen nach politischen Äußerungen im Gefolge der Affäre beantwortete der Verteidigungsminister mit dem Hinweis, sie seien nicht sachbezogen und fielen deshalb auch nicht in sein Ressort.
Am Nachmittag debattiert der Nationalrat den Sicherheitsbericht 1983.
Dem Dokument ist zu entnehmen, dass die Gesamtzahl aller strafbaren Handlungen gegenüber 1982 um 0,5% zurückgegangen ist.
Die Zahl der Verbrechenstatbestände reduzierte sich um mehr als 4%.
Der Generalsekretär der Freiheitlichen Partei, Walter Grabherr-Meyer, ist skeptisch über das künftige Verhalten des Kärntner FPÖ-Parteiobmannes Jörg Haider.
Nach der gestrigen Verwarnung Haiders durch den Bundesparteivorstand, erklärte Grabherr-Meyer in einem Interview im Morgenjournal, erhege keine Euphorie nach dem gestrigen Beschluss, da Haider erklärt habe, sich seiner Landesgruppe mehr verpflichtet zu fühlen als der Politik der Bundespartei.
Sollte ein Bundesbeschluss im Widerspruch zur Auffassung der Landesgruppe Kärnten stehen, sei Haiders Verhalten deshalb auch künftig fraglich, sagte Grabherr Mayer.
Die Verwarnung Haiders bedeute, dass noch einmal Gnade vor Recht ergangen sei.
Der informelle Meinungsaustausch über Fragen des Nahen Ostens zwischen den USA und der Sowjetunion ist heute Vormittag in Wien fortgesetzt worden.
Die Nahost-Experten der beiden Supermächte, Richard Murphy und Vladimir Polyakov, trafen in der amerikanischen Botschaft zu weiteren Gesprächsrunden zusammen.
Die Konsultationen, über deren Verlauf strengstes Stillschweigen bewahrt wird, sollen noch heute abgeschlossen werden.
USA.
Wenige Wochen vor Beginn der Rüstungskontrollverhandlungen in Genf verstärkt sich die Kontroverse zwischen den USA und der Sowjetunion über das Problem der Weltraumwaffen.
Präsident Reagan betonte, dass bei den Genfer Verhandlungen das Forschungsprogramm für ein Raketenabwehrsystem im Weltraum nicht zur Sprache kommen soll.
Dieses Programm sei kein Faustpfand für einen Handel, erläuterte Reagan, sondern ein historisches Unterfangen zugunsten der nationalen Verteidigung und des Friedens in aller Welt.
Die amerikanische Haltung ist von sowjetischer Seite bereits mehrfach kritisiert worden.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Washington soll das Weltraumwaffenforschungsprogramm beschleunigt werden.
Mithilfe von Weltraumfähren soll von 1987 an das Ziel- und Steuerungssystem dieser Waffen getestet werden.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher ist zu einem offiziellen zweitägigen Besuch in Washington eingetroffen.
Unter anderem wird sie zum ersten Mal seit Winston Churchill als Regierungschefin Großbritanniens vor beiden Häusern des Kongresses eine Rede halten.
Im Mittelpunkt der Gespräche mit Präsident Reagan stehen Fragen der Abrüstung und des internationalen Währungssystems.
Die Vorsitzenden der größten amerikanischen Gewerkschaften haben erklärt, sie würden eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf Kosten der amerikanischen Sozialprogramme nicht unterstützen.
In einer gestern verbreiteten Erklärung warf der Exekutivausschuss des Gewerkschaftsdachverbandes AFL-CIO der Regierung Reagan auch vor, an der Illusion einer freien Handelstheorie festzuhalten, während die amerikanische Industrie des Schutzes nach außen dringend bedürfe.
Die Gewerkschaftsführer fordern auch die Beibehaltung des als lebenswichtig bezeichneten staatlichen Arbeitsplatzförderungsprogramms sowie zusätzliche Programme für den Schutz der Arbeitslosen und deren Familien.
Italien
Auch in Norditalien, im konkreten in Mailand und Umgebung, ist der Polizei nun ein Schlag gegen die Mafia gelungen.
Die Verhaftung von etwa 170 Verbrechern ist nach dem Geständnis eines Mafia-Chefs möglich geworden, der seit September 1984 in Haft ist.
Er verriet Einzelheiten des Drogenhandels, der Erpressung, der Korruption, des illegalen Glücksspiels und verriet auch zahlreiche Killer.
Auch gegen zwei Staatsanwälte wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Spanien.
Nach Angaben des Präsidenten der Fluggesellschaft Iberia, Espinosa de los Monteros, ist der gestrige Absturz einer Linienmaschine bei Bilbao auf einen Navigationsfehler zurückzuführen.
Ein Attentatsschloss der Chef der Fluggesellschaft völlig aus.
In einer Pressekonferenz in Madrid sagte er, das Flugzeug habe zum Lande an Flug etwa 300 Meter tiefer angesetzt als vorgesehen und dabei im Nebel einen Fernsehturm gestreift.
Danach raste das Flugzeug gegen einen Berg und explodierte.
Bei der Katastrophe sind gestern 148 Menschen ums Leben gekommen.
Österreich.
Auf dem Wiener Messegelände in Prater beginnt heute die Ferienmesse 1985.
Die Schau wird bis einschließlich kommenden Sonntag geöffnet sein.
Insgesamt sind Aussteller aus 28 Ländern vertreten.
Zugleich mit der Ferienmesse gibt es weitere sechs Freizeitausstellungen.
Die Wiener Messedirektion beabsichtigt damit, die gesamte Palette der Freizeitmöglichkeiten auf einem überschaubaren Raum und zu gleicher Zeit anzubieten.
Mit mehreren Festveranstaltungen wird heuer das Gedenkjahr aus Anlass des 175.
Todestages von Andreas Hofer heute abgeschlossen.
Am Vormittag wurde in der Innsbrucker Hofkirche ein Festgottesdienst abgehalten.
Die Landeshauptleute Eduard Wallnöfer und Silvius Magniago liegen vor dem Andreas Hofer-Denkmal am Berg Isl Krenze nieder.
Am Abend wird im Innsbrucker Kongresshaus ein eigens komponiertes Requiem des Tirolers Erich Urbanner uraufgeführt.
Das Wetter, die Wetterlage.
Über Mitteleuropa liegt ein ausgedehntes Hochdruckgebiet.
Eine über der Nordsee liegende schwache Störung streift morgen mit Wolkenfeldern die Alpen-Nordseite.
Die Aussichten bis morgen früh.
Am Alpen-Ostrand zeitweise stärker wolkig, stellenweise leichter Schneefall.
Sonst durchwegs heiter oder wolkenlos.
Mäßiger im Osten noch lebhafter Wind aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen minus 6 bis 0 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 15 bis minus 8 Grad.
Die Aussichten für morgen, im Norden und Osten zeitweise Durchzug von Wolkenfeldern, örtlich unergiebiger Schneefall.
Sonst vielfach sonniges Wetter, Wind aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen minus 7 bis 0 Grad.
Das Wetter übermorgen Freitag, Fortbestand des kalten Winterwetters.
Bei wechselnder Bewölkung, strichweise Schneefall.
Jetzt noch die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien-Heiter minus 2 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt-Heiter minus 3, Nordwest 20 Kilometer.
Linz-Heiter minus 6, West 15 Kilometer.
Salzburg, Heiter, Minus 3, Innsbruck, Wolkenlos, Minus 5, Pregens, Wolkenlos, Minus 6, Graz, Heiter, Minus 3, Südwind 10 km in der Stunde und Klagenfahrt Heiter bei Minus 4 Grad.
10 Minuten nach 12 Uhr ist es jetzt.
Die Affäre Frischenschlager findet heute ihr zweites parlamentarisches Nachspiel.
Wegen des Empfangs des begnadigten SS-Sturmbahnführers Walter Reda durch Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager am 24.
Jänner hatte es ja am 1.
Februar eine Sondersitzung des Nationalrates gegeben.
Bei dieser Sitzung ist ein Misstrauensantrag der Opposition gegen Frischenschlager von den beiden Regierungsparteien abgelehnt worden.
Der heutige Parlamentstag steht ebenfalls ganz im Zeichen des Verteidigungsministers.
Frischenschlager, der am 24.
Jänner, also dem Tag, an dem er persönlich Räder aus Italien in Empfang nahm, bei der Fragestunde an der Reihe gewesen wäre, muss sich nun heute den Fragen der Abgeordneten stellen.
Die Opposition hat eine ganze Serie kritischer Anfragen rund um die Affäre Räder, Frischenschlager eingebracht.
Damit nicht genug, am Nachmittag werden auch im Verlauf der normalen Tagesordnung Bundesheer-Themen auf dem Programm stehen.
Von der Fragestunde im Parlament, die vor wenigen Minuten zu Ende gegangen ist, meldet sich nun Erich Aichinger.
Also wieder einmal das Thema, Empfang des S-Sturmbahnführers Walter Rether durch den freiheitlichen Verteidigungsminister Frischenschlager.
Diesmal abgehandelt durch das direkte Fragerecht der Abgeordneten an die einzelnen Regierungsmitglieder.
17 Fragen an Minister Frischenschlager liegen vor, 10 von der ÖVP, 7 von Abgeordneten der Regierungskoalition.
In der Regel kommen in einer Sorn-Fragestunde 5, 6 oder 7 Fragen zur Beantwortung.
Eine Analyse zeigt, wie sehr das Fragerecht Angriffs- oder Verteidigungswaffe sein kann.
Wann haben Sie Kanzler Sinovac vom Staatsempfang für Räder informiert?
Haben Sie mit Minister Graz den Staatsempfang für Räder abgesprochen?
Und so weiter, als Beispiele für das ÖVP-Interesse.
Die Situation der Zeitsoldaten, die Ausbildungssituation im Bundesheer, das Sanitätskonzept, Beispiele für sozialistische und freiheitliche Fragen.
Auf der Galerie heute viel Jugend, wenig Militär, ein paar Präsenzdiener, ungewöhnlichster Zaungast bei der Fragestunde, ein Stammeshäuptling der Thuareg im Burnus, bei dem einmal Innenminister Blecher zu Gast war.
Jetzt in der Folge einige Ausschnitte aus dem Frage-Antwort-Duell, das im Übrigen über die Vorgänge am 24.
Jänner selbst nur wenig Neues gebracht hat.
Herr Minister, Ihr ehemaliger Lehrer, Prof. Dr. Norbert Leser, hat sich einer gewissen Naivität bezichtigt.
Ich frage Sie daher, waren Sie der Meinung, dass, wenn Sie nicht persönlich den SS-Sturmbahnführer in Graz übernehmen, Sie die Italiener wieder zurückhaben wollen?
Herr Minister!
Herr Abgeordneter, ich kann da keine
sachgerechte Frage erkennen und wer sie daher auch nicht beantworten.
Die Information an Chefredakteur Czoklic von der kleinen Zeitung erfolgte, nachdem die Meldung bereits über die APA rausgegangen ist.
Ich weiß das deshalb so genau, weil das Telefongespräch mit Dr. Czoklic ich geführt habe.
Meine Frage an Sie,
Ja, meine Frage an Sie, Herr Bundesminister, da soll es nichts mit Presseoffizier und so weiter und Glorien scheinen, das geht daneben wie alles übrige.
Meine Frage an Sie, Herr Bundesminister, sind Sie bereit, hier in kurzen Zügen festzuhalten, wie es überhaupt oder warum es überhaupt zur vorzeitigen Bekanntgabe der Tatsachen, also der Fakten gekommen ist?
Herr Minister!
Herr Abgeordneter!
Es war, so hat mich Außenminister Graz informiert, vereinbart, dass am Rückführungstag
am Abend, und zwar um 19.15 Uhr, die Tatsache der Überstellung Reders um 19.15 Uhr durch parallele Erklärungen aus Rom und in Wien der Öffentlichkeit bekannt gegeben wird.
Es stimmt, dass bereits in den Vormittagsstunden circa halb zehn durch eine
Information durch eine Mitteilung einer italienischen Nachrichtenagentur das Faktum der Überstellung Redas bereits bekannt wurde.
Herr Minister, dass Sie unseren Fragen heute bewusst ausweichen, dafür habe ich jedes Verständnis.
Dass Sie Ihren Pressesprecher in dieser Aktion, den Abgeordneten Probst, auch so behandeln, ist Ihr Problem.
Herr Minister, wenn man das zusammenfasst, was diese Fragestunde in diesen vier Fragen jetzt dargestellt hat,
Dann sind eine Reihe von Unsicherheiten und Unklarheiten gegeben, denen Sie ausgewichen sind bei der Klärung.
Die Frage, wann wurde Ihre Partei von Ihrer persönlichen Aktion informiert und wie war sie abgesprochen?
Die Frage, distanzieren Sie sich von den Jubelrufen Ihrer Gruppe Ja oder Nein bis zu Heider hinauf?
Und Herr Minister, damit ich ganz konkret frage,
Wenn es richtig ist, dass Ihre Aktion am Grazer Flughafen dem internationalen Ansehen Österreichs geschadet hat, wenn es richtig ist, dass die sozialistische Fraktion ganz...
Die Frage, Herr Präsident, lautet, Herr Bundesminister, da so und so viele Ihre Anwesenheit in der Bundesregierung nicht wünschen, vor allem im Bereich Ihres Koalitionspartners, und Sie im Übrigen als ein durchaus geradliniger, aufrichtiger Mann gelten, warum ziehen Sie nicht die Konsequenzen und legen Ihr Ministeramt zurück?
Herr Minister.
Herr Abgeordneter, ich möchte zunächst festhalten, dass ich alle Ihre Fragen beantwortet habe.
Für den Inhalt der Fragen bin ich nicht verantwortlich.
Sie haben auf sämtliche sachgerechten Fragen eine sachgerechte Antwort bekommen.
Ich möchte nur zur Klarstellung, dass ich nochmals, Herr Abgeordneter Graf, lassen Sie mir einen Augenblick Zeit.
Ich möchte den Herrn
Herr Bergmann, die Frage beantworten, sonst behauptet er wieder, ich beantworte seine Fragen nicht, Herr Abgeordneter Graf.
Also, das kommt gleich.
Herr Abgeordneter Bergmann, ich halte fest, ich habe, weil Sie jetzt zum zweiten Mal versuchen, mir zu unterstellen, dass ich andere Leute davon informiert habe, es wurden von mir lediglich zwei
Herren meines Ressorts, die mit der Durchführung der ganzen Sache unmittelbar befasst waren, von mir informiert.
Sonst niemand.
Herr Abgeordneter Schwimmer, darf ich noch mal darauf verweisen, was ich vorhin gerade geantwortet habe?
Ich bitte Sie, mir aufmerksam zuzuhören.
Es ist das Faktum der Überstellung Redas am Tag seiner Überführung in der Früh um circa halb zehn leider durch eine Mitteilung einer italienischen Nachrichtsagentur bekannt geworden.
Es ist daher...
Herr Abgeordneter, das muss schon ich besser wissen, sonst war ich nicht böse.
Es wurde um circa, ich schätze, halb zehn bis dreiviertelzehn aus Italien das Faktum, leider bekannt, entgegen der Abmachung, wie sie offensichtlich zwischen Ausnahme Wien und Ausnahme Rom vereinbart wurde.
Es sind daher, wenn Sie... Lassen Sie ihn an der Wengel-Seite, Herr Abgeordneter Graf, Herr Wengel.
Es wurde daher...
Zu Ihrer Information bereits unten Telefonate von Zeitungen unter dem Hinweis, dass es bekannt geworden ist, nachgefragt, ob die Dinge stimmen.
Soweit zur Geheimhaltung und zur Bekanntgabe.
Er ist in Graz zu Hause.
Mehr kann ich ihm dafür jetzt nicht antworten.
Nun, Herr Abgeordneter Graf, zu Ihrer Frage.
Ich werde nicht zurücktreten, falls Sie das überraschen.
Das, was für das Mittagsjournal aus dem Parlament eine ausführliche Darstellung der heutigen Fragestunde zum Rederempfang können Sie heute Abend ab 18.30 Uhr im Journal Panorama hören.
Verteidigungsminister Frischenschlager als er im Kreuzfeuer oppositionelle Anfragen Erich Eichinger hat aus dem Parlament berichtet.
Und eigentlich bleiben wir fast noch beim Thema.
Denn der Fall Frischenschlager hat ja in der Freiheitlichen Partei selbst einiges an Wehen und Nachwehen ausgelöst.
Vor allem war es der Kärntner Freiheitliche Landesparteiobmann Jörg Haider, der mit ätzender Kritik und nationalen Tönen gegen Frischenschlager und die Parteispitze in Wien zu Felde zog.
Dafür gab es nun gestern für Haider, der ja nicht nur am Terminus Räder ist, ein Kriegsheimkehrer, der seine Pflicht getan hat, festhielt, sondern sogar kurzfristig mit einer Parteineugründung drohte, eine scharfe Rüge vom freiheitlichen Parteivorstand.
Der liberale Flügel hat sich durchgesetzt, meinen die einen heute im Nachblick.
Die anderen sehen es eher in Katastimmung.
Eigentlich ist nichts bereinigt oder abgeklärt worden.
Stimmen der Presse zum Thema Haider, Thema wohin geht die FPÖ,
hat Ernest Hauer zusammengestellt.
Keineswegs einheitlich beurteilen die Kommentatoren den Ausgang der gestrigen FPÖ-Krisensitzung.
Von durchaus positiven Wertungen bis zu deutlicher Ablehnung findet sich so ziemlich jede Meinung in den Zeitungsspalten.
Positiv sieht Viktor Herrmann in den Salzburger Nachrichten die Rüge für Haider.
Indem man Heiters Ausrede eindeutig und beinahe einmütig verurteilte und dem Jungpolitiker zu verstehen gab, er solle dergleichen in Zukunft bleiben lassen, hat die FPÖ-Spitze so etwas wie Führungsqualitäten angedeutet.
Ob man nun ein Freund von FPÖ, ob man Norbert Steger ist oder nicht, man muss ihm wünschen, dass er seine Mannen wieder einigermaßen im Griff hat.
damit sie ihre Energien für die Republik einsetzen können, statt sie in internen Streitereien zu vergeuden.
Grundsätzlich positiv auch die Einschätzung der FPÖ-Sitzung in zwei Blättern der großen Regierungspartei.
Helmut Gries in der Neuen Zeit Graz.
Einem Landesparteiobmann für den Wiederholungsfall den Ausschluss anzudrohen, das Ganze noch dazu knapp vier Wochen vor den am 17.
März in Kärnten stattfindenden Gemeinderatswahlen, ist mehr als man eigentlich erwarten konnte.
Es beweist, dass Steger erkannt hat, wie sehr seiner Partei der Hut brennt.
Peter Pellinker im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
Die Ohrfeige für Jörg Haider ist kräftiger ausgefallen als erwartet.
Und dies werde zweifellos nicht nur die FPÖ-Führung freuen, meint der AZ-Kommentator.
Mit Haider ist einer der schärfsten Gegner der Koalition auf Bundesebene zumindest vorläufig in die Schranken gewiesen worden.
All das wird jeden aufrechten Demokraten abseits aller parteipolitischer Taktik freuen.
Eine gewisse Vorsicht bleibt aber angezeigt.
Selbst Haider steht unter einem Kuratel rechtsextremer Kreise in seiner Landespartei.
Und solche gibt es nicht nur in der Kärntner FPÖ.
Im ebenfalls sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt gesteht Gerald Höchtler zu... Den Kopf hat es nicht gekostet, aber ordentlich braune Haare hat Jörg Haider gestern beim FPV-Stand doch lassen müssen.
Es sei zu hoffen, meint Höchtler, dass Parteiobmann Steger bei künftigen Haider-Eskapaden von den Möglichkeiten Gebrauch machen werde, rasch einen Schlussstrich zu ziehen.
Einen wesentlichen Schönheitsfehler habe die Sache aber doch.
Die Drohung für Haider bezieht sich nur auf die Spalter-Tendenz und die persönlichen Attacken gegen Steger.
Kein Wort findet sich im Kommuniqué dagegen über die spektakulären Äußerungen des Herrn aus der rechten Ecke.
Wenn Bundeskanzler Sinowaz gestern gemeint hat, er setze sich mit Haider und dessen jüngsten NSDAP-Vergleich gar nicht erst auseinander, dann ist das eine andere Sache.
Vom Chef der Haider-Partei sollte man das aber doch erwarten können.
Ein offensichtlich gestärkter Stieger müsste endlich auch da ähnlich klare Worte finden.
Auch Peter Klar im neuen Volksblatt der ÖVP bezieht sich darauf, was Haider gestern nicht vorgeworfen wurde.
Nicht verurteilt wurde er wegen seines deutschnationalen Gehabens, nicht verurteilt wurde er wegen seiner ideologischen Nähe zu den Gestrigen.
Der Chefredakteur des ÖVP-Organs zieht daraus folgenden Schluss.
Nazi, deutschnationale, ewig Gestrige sind nach wie vor willkommen in der FPÖ.
Sie dürfen nur nicht über den sozialistischen Weg schimpfen, den ihre Bundesführer eingeschlagen haben.
Zuhause auf Landes- und Gemeindeebene, aber dürfen sie nach wie vor mit ihrer alten Ideologie weiterwerken.
Diesen Gedanken greift auch Ulrich Stocker in der Grazer Kleinen Zeitung auf.
Der FPÖ-Bundesvorstand hat es auch gestern unterlassen, sich von den Unter- und Obertönen zu distanzieren, die nicht nur SPÖ-Kritiker an narzisstische Untriebe erinnerten.
Er hat einen klaren Trennungsstrich in der Sache weiterhin vermieden.
Der Importkerntner Haider mag ein jammervoller Opportunist sein, aber seine Gesamtpartei überragt ihn dabei mit voller Länge.
Mit der Frage, wie es denn nun in der FPÖ weitergehen werde, beschäftigt sich ein Kurzkommentar in der Tageszeitung Die Presse.
Dort heißt es... Das Ergebnis der Krisensitzung ist gleich Null.
Glaubt denn jemand ein Ernstes, der ehrgeizige Kärnten aus Oberösterreich, würde je die FPÖ verlassen und sein Ziel, Chef des Blauen Kameradschaftsbundes zu werden, zugunsten einer chancenlosen Splittergruppe aufzugeben?
Oder meint man, dass er plötzlich sein bisheriges Erfolgsrezept, im Süden mit steiger Kritik und Anti-Wien-Stimmung politisch zu reüssieren, ad acta legt?
Warum sollte er?
In Kärnten sind in wenigen Wochen Gemeinderatswahlen.
Sollte Haider dann dort Gewinne verbuchen, wird das freiheitliche Trauerspiel von neuem losgehen.
Verliert der Jörgl, dann erst recht.
Jetzt ins Ausland.
Drei Wochen vor Beginn der neuen sowjetisch-amerikanischen Rüstungskontrollverhandlungen in Genf haben beide Seiten das propagandistische Trommelfeuer voll eröffnet.
Anfang des Jahres, als sich beide Seiten nach Monaten der Eiszeit endlich darauf einigten, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen und international wurde das bereits als großer Fortschritt gefeiert, schnurrten noch beide Verhandlungspartner Schulz und Kromiko Vollzufriedenheit in die Mikrofone.
Jetzt, knapp ehe es wirklich ernst wird, wird die diplomatische Daumenschraube fester gedreht.
Aus Moskau hört sich das so an.
Außenminister Gromyko warnt die USA, ihre Pläne für ein Raketenabwehrsystem im Weltraum weiter zu verfolgen, andernfalls gebe es keine atomare Abrüstung.
Aus Washington wiederum lässt Präsident Reagan verlauten, man denke gar nicht daran, das Programm für ein Raketenabwehrsystem im Weltraum bei den Genfer Rüstungskontrollgesprächen mit der UdSSR zu verhandeln.
Bei den Gesprächen Anfang Jänner in Genf hatte man sich aber Verhandlungen in drei Gruppen vereinbart, von denen sich eben eine den Weltraumwaffen widmen sollte.
Aus Moskauer Sicht, was sich in Moskau tut, wie Außenminister Gromyko agiert, dazu meldet sich jetzt Otto Hörmann.
Beim Treffen Schulz-Gromyko in Genf und bei dem folgenden Auftritt Gromykos im sowjetischen Fernsehen wurde eine sowjetische Propaganda-Lawine losgetreten, die auf die Leute niederdonnert und bei einem sogenannten Wahlauftritt Gromykos ihre bisher größte Intensität erreicht hat.
Die drei Richtungen der Genfer Verhandlungen, nämlich Mittelstreckenwaffen, Langstreckenwaffen und Weltraumwaffen, hängen in ihrem Verlauf und in ihrem Erfolg untereinander ab.
ist der Moskauer Standpunkt, wobei besonderes Gewicht auf die Weltraumwaffen gelegt wird.
Gromyko hat nun konstatiert, dass man in Washington von Härte und Unnachgiebigkeit gegenüber der USSR spreche und in Genf die sowjetische Seite nur über die amerikanischen Weltraumabsichten informieren wolle.
Korrigiert sollen die amerikanischen Weltraumpläne nicht werden und dieser Eindruck Gromykos veranlasst ihn zu dem Satz,
Wenn die USA bei den Gesprächen in Genf auf dieser Position beharren, dann müssen die USA die ganze Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen.
Gnomico spricht von einem langen und schwierigen Weg und wirft den Amerikanern unter anderem Heuchelei vor, wenn sie meinten, die Abrüstung sei umso leichter, je höher der aufgehäufte Waffenberg.
Der Auftritt Gloumikos ist vermutlich die letzte autoritative, öffentliche Stellungnahme Moskaus vor dem Beginn der Gespräche in Genf am 12.
März.
Und der von manchen Beobachtern von Anfang an geäußerte Pessimismus scheint mehr und mehr gerechtfertigt.
Gerechtfertigt scheint auch der Pessimismus, was den Gesundheitszustand Tschernenkos betrifft.
Er müsste als letzter sogenannter Wahlredner am Freitag im Kreml auftreten.
Im Fernsehprogramm ist nicht die übliche Direktübertragung vorgesehen.
Es fällt auf,
dass die Mitglieder des inneren Politbüro-Kerns, bisher Grishin und Gromyko, ungewohnt ausführlich Parteichef Dschennienko gewürdigt haben, sozusagen um ihn in Erinnerung zu halten.
Dschennienko wird am Freitag nach dieser Schlussfolgerung nicht auftreten, was bedeuten würde, dass er vor zwei Monaten zum letzten Mal via Fernsehschirm sich dem Volk und der Weltöffentlichkeit gezeigt hätte.
Abgesehen von allen anderen Schwierigkeiten ist Unsicherheit an der Kreml-Führungsspitze den Genfer Verhandlungen sicher nicht förderlich und sei es nur deshalb, weil die Amerikaner nicht sicher sein können, wer in Moskau das Sagen hat.
Moskau gibt sich gerne monolithisch geschlossen, aber so einfach ist es doch auch wieder nicht.
Otto Hörmann war das aus Moskau und zu diesem Themenkomplex befragten wir heute auch einen amerikanischen Experten, der sich seit Jahren mit Rüstungskontrollfragen beschäftigt und zurzeit als unabhängiger privater Berater des amerikanischen Außenministeriums und der amerikanischen Rüstungskontrollbehörde fungiert.
Es ist Thomas Hirschfeld, seines Zeichens Ex-Diplomat, ehemaliger stellvertretender Direktor der Rüstungskontrollbehörde der USA und Unterhändler bei den Wiener Truppenabbaugesprächen.
Mit ihm führte Edgar Sterbens das folgende Interview.
Der amerikanische Präsident Ronald Reagan hat gestern erklärt, dass er das Programm für ein Raketenabwehrsystem im Weltraum bei den Genfer Rüstungskontrollgesprächen mit der Sowjetunion nicht zur Verhandlung stellen will.
Herr Hirschfeld, als unabhängiger Berater verschiedener amerikanischer Regierungsgremien, was halten Sie von dieser Vorstellung, in Genf nicht über Weltraumwaffen reden zu wollen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht über Weltraumwaffen reden sollte.
Wir haben schon
zugegeben, dass das ein von den Hauptthemen und von drei Hauptthemen in Genf sein sollte.
Das heißt Weltraum, die Weltraumfragen.
Man kann nur sich vorstellen, dass der Präsident mit diesem Vortrag gemeint hat, dass das Forschungsprogramm nicht ein Thema sein sollte.
Aber als politisches Druckmittel wird es auf jeden Fall eingesetzt?
Als politisches Druckmittel ist es meiner Meinung nach sehr nutzbar.
Es besteht aber nach Ansicht von Raketenexperten doch eine Wechselwirkung zwischen dem Verhandlungskreis Interkontinentalraketen und Weltraumwaffen, weil ja die Interkontinentalraketen über den außeratmosphärischen Raum in ein anderes Land geschossen werden.
Kann man daher diese beiden Themenkomplexe voneinander überhaupt trennen?
Ich meine, das wäre unmöglich im praktischsten Sinn.
Das Weltraumwaffenprogramm des amerikanischen Präsidenten wird auch von zahlreichen Amerikanern und Europäern kritisiert.
Man sagt, dass dieses Weltraumwaffenprogramm unter anderem die Sicherheit der Europäer destabilisieren könnte, weil es in erster Linie sich auf Interkontinentalraketen, auf die Abwehr von Interkontinentalraketen bezieht.
und beispielsweise Marschflugkörper oder Mittelstreckenraketen nicht betrifft.
Halten Sie auch das amerikanische Weltraumforschungsprogramm für destabilisierend?
Solange es ein Forschungsprogramm bleibt, gar nicht.
Erstens, warum nur das amerikanische?
Die Russen haben ungefähr genauso ein intensives Programm zur selben Zeit.
Ein Bauprogramm oder ein Produktionsprogramm mit solchen Waffen wäre natürlich auch etwas ganz anderes.
Das würde bedeuten, dass die Russen genau dasselbe tun und dass sie, meiner Meinung nach, offensive Mittel sich selbst bauen, zum Beispiel Cruise Missiles und ganz viele, die von diesem defensiven System nicht gerührt sein können.
Das würde aber bedeuten, dass die Kritiker recht haben, dass Sie sagen, es würde der Rüstungswettlauf weiter angekurbelt werden, wenn man dieses Weltraumprogramm realisieren würde?
wenn man das Weltraumprogramm realisieren würde.
Also, ja, meine Meinung auch, ja.
Was ist dann die Absicht, die dahinter steckt, überhaupt dieses Programm ins Spiel gebracht zu haben?
Der Präsident stellt sich vor, dass es besser wäre im heutigen Sinn, dass man sich verteidigen könnte gegen die Hauptdrohung im nuklearen Raum, das heißt gegen die großen Raketen für uns und die Mittelstreik-Raketen für die Europäer.
Er kann sich nicht vorstellen, warum die Technologie nicht irgendwie eine richtige Verteidigung bringen könnte.
Und man hat ihm erzählt, dass irgendwie sowas möglich wäre, aber dass es ein Forschungsprogramm braucht.
Wenn so eine Verteidigung im technischen Sinne möglich wäre, meint er, wir würden alle sicherer sein.
Das kommt natürlich darauf an, was der technische Resultat dieses Programms sein sollte.
Das würden wir ungefähr in fünf Jahren wissen.
Das heißt, in fünf Jahren kann man ungefähr abschätzen, wann dieses Programm tatsächlich Wirklichkeit werden könnte?
Richtig.
Und wann rechnen Sie, dass möglicherweise Weltraumwaffen installiert werden?
Ich weiß nicht, ob sie installiert werden.
Das ist eine politische Entscheidung, das ist eine technische Entscheidung und das ist auch eine finanzielle.
Die Sowjets argumentieren in letzter Zeit immer wieder, solange die Amerikaner nicht von diesem Forschungsprogramm ablassen, werden die Genfer Verhandlungen scheitern.
Die Russen sollten viel besser werden, wenn sie mit dieser Erpressung aufhören.
Jedes Mal, dass was vorgeht, das ihnen nicht passt, dann drohen sie mit dem Tisch wegzulaufen.
Es wäre viel besser, wenn man sich hinsetzt und diese Sache sachlich erlautet unter vier Augen und nicht mehr Propaganda damit machen.
Getrauen Sie sich eine Prognose zu stellen, wie lang diese Genfer Verhandlungen, die auf drei Ebenen stattfinden sollen, vermutlich laufen werden?
Der Salt I war zweieinhalb oder dreieinhalb Jahre, Salt II siebeneinhalb.
Und man kann sich wohl vorstellen, dass dieser heutige, die viel mehr kompliziert ist und auf drei Beinen steht, noch länger dauern könnte.
Herr Hirschfeld, vielen Dank für dieses Gespräch.
Drei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Lassen Sie mich Ihnen kurz sagen, was wir noch bis 13 Uhr an Themen planen.
Hier die Schlagzeilen.
Pressekonferenz der KPÖ, die Innovationsagentur präsentiert sich, die Zahl der Herzkranken in Österreich ist noch immer im zunehmenden Begriffen und Kultur.
Da heißt die Schlagzeile Uraufführung eines Andreas-Hofer-Requiems in Innsbruck.
Zunächst aber noch zu einem weiteren Auslandsbeitrag.
Während in Rumänien der Winter wütet, in vielen Wohnungen ist die Heiztemperatur auf unter 10 Grad abgesenkt worden, der Anschluss elektrischer Heizkörper ist verboten, sucht der rumänische Präsident Nicolae Ceaușescu offensichtlich bei den heißen Themen der Nahostpolitik Erwärmung.
Bukarest scheint als eine Art toter Briefkasten für Nahostbotschaften zu funktionieren.
Auf Visiten arabischer Politiker folgen meist Besuche hochrangiger Vertreter aus Israel.
Heute ist der israelische Ministerpräsident Shimon Peres im Bukarest.
Gleichzeitig hat Georgescu seinen Stellvertreter Manja Manescu mit einem persönlichen Brief nach Kairo zum ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak geschickt.
Im Land selbst führt der Architekt dieser Begegnungspolitik Nikolai Georgescu ein höchst widersprüchliches Regime.
Hören Sie einen Bericht von Karl Stipsitz.
Der rumänische Präsident Nicolai Ceausescu gilt als Experte in Sachen Nahost.
Als einziger Staat des Warschauer Paktes unterhält Rumänien diplomatische Beziehungen zu den meisten arabischen Staaten und zu Israel.
Die übrigen kommunistischen Länder kappten die diplomatischen Taue zu Israel im Jahr 1967.
Es war das Jahr des Sechstagekriegs.
Während die Sowjetunion und ihre osteuropäischen Verbündeten die Feinde Israels propagandistisch und militärisch aufrüsteten, proklamierte Ceausescu seine Politik der Ausgewogenheit und Neutralität.
Die freundschaftlichen Beziehungen zur arabischen Welt und zu Israel machen sich für Rumänien bezahlt.
Die Nahostregion ist ein bedeutender Absatzmarkt für rumänische Industrieprodukte, die nur noch in Entwicklungsländern konkurrenzfähig sind.
So wurde die ägyptische Armee im Vorjahr mit 200 Panzern rumänischer Bauart ausgerüstet.
Mit Hilfe arabischer Ölquellen versuchte sich Bukarest von der erdrückenden sowjetischen Abhängigkeit zu befreien.
Zusätzlich bot sich für Nicolai Ceausescu die lang ersehnte Möglichkeit, auf der Bühne der Weltpolitik zu brillieren.
Die historische Jerusalem-Reise des ägyptischen Präsidenten Sadat im Jahr 1977 wurde unter anderem durch Ceausescus Vermittlertätigkeit ermöglicht.
Bucharest gilt noch immer als beliebter Verhandlungsort in Sachen Nahost.
Es dürfte kein Zufall sein, dass PLO-Chef Yasser Arafat genau eine Woche vor dem israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres in die rumänische Hauptstadt reiste.
Die Bemühungen Nicolai Ceausescus, zwischen den beiden Streithinnen am persischen Golf, dem Iran und dem Irak, zu vermitteln, scheiterten jedoch.
Die israelfreundliche Politik Rumäniens hat auch ihren publizistischen Niederschlag gefunden.
In den nordamerikanischen Medien hat Ceausescu ein positives Image, das in auffallendem Missverhältnis zur harten stalinistischen Diktatur im Inneren des Landes steht.
Die knapp 30.000 Juden Rumäniens sind gegenüber den anderen Minderheiten deutlich bevorzugt, was Reisen und kulturelle Freiheit anbelangt.
Vor Antisemitismus ist aber auch der Ceaușescu-Clan nicht gefeiht.
Im Vorjahr erschien in Bukarest ein Gedichtband, in dem Juden als feige und bestechlich pauschaliert wurden.
Verantwortlich für solche Pamphlete ist eine Gruppe nationalistischer Schriftsteller, die zu den wortreichsten Verehrern der Präsidentenfamilie gehören.
Wer das zentralisierte Verlagswesen des Balkanstaates kennt, weiß, dass solche Gedichte nicht zufällig erscheinen.
Ceausescu selbst kann mit jüdischen Traditionen nur wenig anfangen.
In der siebenbürgischen Stadt Tirgumores, Ungarisch Marosvásárháy, ließ der rumänische Präsident eine Jagdvilla errichten.
Baugrund war der alte jüdische Friedhof der Stadt.
Jetzt wieder weiter nach Österreich.
In Wien ist heute die neu gegründete Innovationsagentur vorgestellt worden.
Innovation, das ist ein Schlagwort, das heute im Munde aller Wirtschaftspolitiker ist.
Denn nur mit der Einführung neuer Produkte bleibt ja Österreich auf den Weltmärkten konkurrenzfähig.
Voraussetzung dafür sind aber Forschung und Entwicklung.
Und hier hinkt Österreich international gesehen noch nach.
Während beispielsweise Industriestaaten wie die Bundesrepublik Deutschland rund 2,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts für Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Technologien ausgeben, sind es in Österreich erst bescheidene 1,4 Prozent.
Das soll sich in Zukunft ändern, Herbert Hutter berichtet.
Forschung und Entwicklung gelten als Zauberwort für den Einstieg in den wirtschaftlichen Erfolg, wie die Beispiele Japan und USA augenfällig bei der Mikroelektronik zeigen.
Forschung und Entwicklung ist aber auch teuer und Österreich kann nur einen Bruchteil dessen aufwenden, was die führenden Industrienationen ausgeben.
Österreichs Wirtschaft steht auch vor dem Problem, bestehende Forschungsergebnisse möglichst gewinnbringend in der Wirtschaft umzusetzen.
Internationale Erkenntnisse sind da ebenso brauchbar wie die Ergebnisse österreichischer Hochschulen.
Die Frage ist nur, wie kommen die zahllosen Klein- und Mittelbetriebe an diese Erkenntnisse heran?
Dabei werden neue Produkte oder neue Fertigungstechniken durchaus gefördert.
Es gibt aber nicht wenige als 400 Finanzierungsaktionen in Österreich und 30 verschiedene Institutionen, die sich mit der Innovation beschäftigen.
Also vor allem für den Klein- und Mittelbetrieb unüberschaubar.
Seit mehr als zwei Jahren nun versucht man hier Klarheit zu schaffen.
Heute hat sich unter anderem zu diesem Zweck die Innovationseigentur präsentiert.
Einige weitere Beispiele ihres künftigen Tätigkeitsbereiches, der sich vor allem auf Information und Service erstreckt.
Selbst mancher Kommerzialrat kann eine gewisse Scheu vor den heiligen Hallen der Hochschulen nicht überwinden, sodass er schon von dort her gesehen eine vielleicht vorhandene Möglichkeit für seinen Betrieb nicht nutzt.
Hier will die Innovationseigentur einspringen.
Da aber die Repräsentanten dieser neuen Agentur hauptsächlich aus der Wirtschaft oder von deren Vertretungen kommen, stehen auch sie erst am Anfang.
Denn nicht alle Hochschulinstitute sind bereit, ihre Forschungsergebnisse vermarkten zu lassen oder sie sehen die Möglichkeit nicht.
Diplomarbeiten und die Situationen, die die Studenten in Zusammenarbeit oder gar im Auftrag großer Firmen machen, liegen zwar in der Nationalbibliothek, aber welcher Firmenchef kann sich schon den ganzen Tag in den Lesesaal setzen?
Naturgemäß ist die Zusammenarbeit mit den technischen Universitäten und mit der Wirtschaftsuniversität leichter als etwa mit den naturwissenschaftlichen Fakultäten der, wenn man so will, Nur-Universitäten.
Ein weiteres Beispiel.
So mancher Mittelbetrieb hat ein neues Produkt in der Schublade, weiß aber nicht, wie er das an den Mann bringen soll.
Oder es fehlt ihm noch das Geld, um dieses Produkt serienreif zu machen oder gar es über eine Werbekampagne zu verkaufen.
Auch hier will die Innovationsagentur helfen.
Ein erster Innovationstag soll im Oktober in Graz stattfinden.
Wer ist nun die Innovationsagentur?
Sie ist als Gesellschaft mit beschränkter Haftung organisiert, 51% gehören der Republik Österreich, vertreten durch das Handelsministerium.
Je 20 Prozent halten Bundeswirtschaftskammer und Arbeiterkammer, der Rest entfällt auf den Gewerkschaftsbund und die Landwirtschaftskammern.
Warum es mehr als zwei Jahre gebraucht hat, bis dieses Kind nun endlich aus der Taufe gehoben werden konnte, liegt auch an der politischen Diskussion um den Geschäftsführer.
Das ist nun Mag.
Norbert Artner, er wurde von der Freiheitlichen Partei nominiert.
Ziel der Geschäftsführung in diesem Zusammenhang ist es, auch nach eigenen Aussagen, eine gewisse Distanz zu den einzelnen Teilhabern an der Innovationsagentur zu halten.
Das gespannte Verhältnis zwischen FPÖ-Obmann und Handelsminister Norbert Steger und der Bundeswirtschaftskammer, das sich nur allmählich lockert, sorgt sicher auch dafür.
Die Innovationsagentur will ihren Mitarbeiterstand von derzeit sechs auf zehn erhöhen.
Pro Jahr stehen 15 Millionen Schilling zur Verfügung.
Überwiegende Financier ist die Republik Österreich in Gestalt des Handelsministeriums.
Dass diese 15 Millionen Schilling auch an die richtige Adresse gelangen, dafür sorgen unter anderem auch neben der Geschäftsführung sieben ehrenamtliche, 17 ehrenamtliche Aufsichtsräte.
Ein Beitrag von Herbert Huter war das.
In Wien gab heute anlässlich zwei Sitzungen des Zentralkomitees der KPÖ, KP-Chef Franz Muri, ein Pressegespräch zu aktuellen innen- und außenpolitischen Fragen.
Es ging neben der Ablehnung der FPÖ als Regierungspartei thematisch um Hainburg, um Zwentendorf, das nach dem jüngsten Angebot des sowjetischen Außenministers Gromyko den österreichischen Atommüll
in der UdSSR endzulagern, aber auch um das Ergebnis des Genfer Treffens Schulz-Gromiko.
Leopold Esterle fasst zusammen.
Leicht fällt es KPÖ-Chef Franz Muri, den seit den letzten Nationalratswahlen mit 31.912 Parteigängern gefüllten Nachen, um die Klippen der Außenpolitik zu schiffen.
Da ist der Kurs klar.
Denn, so Muri heute, das Genfer Treffen Schulz-Gromicko habe nichts Wesentliches, außer der Tatsache gebracht, dass die USA ihre Aufrüstungspolitik jetzt sogar schon im Weltraum, Gagarin, Schauber, verstärkt fortsetzen wollten.
Leicht fällt Franz Muri auch die Ablehnung der FPÖ als Regierungspartei.
Der Kampf gegen den Faschismus hat fortgesetzt zu werden.
Schwerer fällt Franz Muri schon die Ablehnung des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, weil zwar die Technikfeindlichkeit dieser Stoßrichtung, so Muri, Arbeitsplätze gefährde, andererseits es derzeit auch im Favoriten-Arbeiter-Club En Vogue zu sein scheint, Sympathien für alternative Umweltschützer zu haben, um nicht alle Sympathien zu verlieren.
Aber hier hilft der dialektische Rettungsankermann sei schon immer für die Nutzung der Wasserkraft der Donau gewesen, aber bitte umweltfreundlich bei aller Erhaltung der Arbeitsplätze in der Bauindustrie.
Ganz schwer fällt Franz Muri, gegen die Kernenergie zu sein.
Wenn der sowjetische Außenminister an den Kanzler kabelt, die UdSSR würden bereit sein, österreichischen Atommüll entzulagern.
Da hilft nur eines.
Das Sowjetangebot sei zwar seriös,
Aber die Sicherheitsproblematik Zwentendorf sei noch nicht gelöst.
Und außerdem und überhaupt gehe es lediglich um einen Propagandatrick der Regierung.
Der österreichischen natürlich.
Die Bereitschaft, die seitens der Sowjetunion nun zum Ausdruck gebracht wurde, den radioaktiven Abfall zur Endlagerung zu übernehmen, ist sicher ein neues Moment.
Aber die Bundesregierung hat
diese Bereitschaft bisher nur zur Kenntnis genommen.
Wir haben aus Äußerungen des Herrn Bundeskanzler den Eindruck, dass er dieses seriöse Angebot jetzt in erster Linie nur zum Zwecke der Propaganda in der Auseinandersetzung gegen die ÖVP verwenden will.
Solange man nicht ernsthaft auf dieses Angebot eingeht,
und dann eine Realisierung auch überdenkt, solange das so ist, sind eben de facto in Österreich in Bezug auf
das Kernkraftwerk Zwentendorf keine neuen Momente gegeben.
Zusammengefasst, hier würde also von der sozialistischen Regierung, Zitat Muri, ein unseriöses Spiel gespielt, offensichtlich um den oppositionellen Parlamentsschwarzen, den schwarzen Kernenergie-Peter, zuzuspielen.
Nein, zu Zwentendorf also, solange die Sicherheitsauflagen nicht erfüllt sind, wenn schon die Endlagerung als zweites bisher ungelöstes Hauptproblem in der Sowjetunion entgelöst werden könnte.
Dass die kommunistischen Bruderländer im östlichen Nachbarschaftsbereich Österreichs ein Kernkraftwerk nach dem anderen in Betrieb nehmen, stört Franz Muri nicht.
Das sei nämlich ausschließlich eine nationale Angelegenheit.
Leopold Esterle berichtete von einer Pressekonferenz, die KP-Chef Franz Muri heute Vormittag in Wien gab.
Jetzt zu einem medizinischen Thema.
Österreich liegt, was die Herzinfarkte betrifft, im Spitzenfeld in Europa.
Die Gründe dafür sind zum Teil die Ernährung, falsche Lebensgewohnheiten, zu viel Alkohol und auch Bewegungsarmut.
Besonders bei Frauen ist das Risiko groß, wenn sie die Pille nehmen und gleichzeitig rauchen.
Mediziner haben schon vor längerer Zeit davor gewarnt, zuletzt etwa der Linzer Universitätsprofessor Dr. Herbinger.
Der Arzt möchte durch eine Initiative dazu beitragen, dass die Aufklärung für Frauen, die die Pille nehmen und auch rauchen, intensiver werden.
Auch die Wiener Herzspezialistin Prof. Rosa-Marie Mannheimer in Wien vertritt diese Theorie.
Sie sprach mit Jürgen Jungwirth, der den folgenden Beitrag gestaltet hat.
Österreich liegt, was die Herzinfarkte betrifft, im traurigen Spitzenfeld Europas.
Die Theorie, dass wir falsch leben, ist nicht neu.
Wir müssen einfach gesünder leben.
Professor Rosa Maria Mannheimer, Kardiologin in Wien, sagte heute,
Wir hinken in Österreich diesbezüglich nach, wie immer.
Wir machen es den Amerikanern nach, wie immer.
Das heißt, die Amerikaner, die sicher hochindustrialisiert sind, nehmen jetzt mit den Infarkten schon ab, weil sie ernährungsbewusster leben, sie schlanker sind, sie sich mehr bewegen.
Fit ist in, schlank ist beautiful.
Daher essen sie weniger Fett, weniger Zucker, weniger Süß und sie rauchen weniger.
Was sind die Gründe bei uns eigentlich, warum es so viele Herzkrankheiten gibt, warum wir im Spitzenfeld in Europa liegen?
Einerseits sind es sicher die Ess- und Kochgewohnheiten in Österreich.
Es ist ja immer noch so, dass sehr viel mit tierischen Fetten gekocht wird.
Es wird immer noch sehr süß gegessen.
Und außerdem nimmt das Rauchen in Österreich immer noch zu, wobei es in anderen Industrien und Aktionen bereits im Abnehmen ist.
Und es rauchen immer mehr junge Frauen.
Ein großes Problem für die Medizin ist die Tatsache, dass immer mehr junge Frauen Herzerkrankungen haben.
Dr. Mannheimer zu den möglichen Gründen.
Also ich persönlich glaube, es ist im Rahmen der Emanzipation, es ist fest zu rauchen.
Und nachdem die jungen Burschen früher mit 14, 15 zu rauchen begonnen haben, machen es jetzt die Mädchen, um ebenfalls fest zu sein.
Ich glaube, die Therapie liegt einfach in der Aufklärung.
Man muss einfach die jungen Mädchen aufklären, wie gefährlich das Rauchen, besonders bei Pilleneinnahme ist.
Die Pille allein als Schreckgespenst hinzustellen, ist sicher falsch.
Also die Pille allein erzeugt sicher nicht Mehrheitsinfarkte, aber die Kombination Pille mit Rauchen erhöht
in etwa auf das Vierfache des Infarktrisikos.
Was sind die Gründe dafür?
Die Gründe sind wahrscheinlich, es ist nicht ganz aufgeklärt, wahrscheinlich die erhöhte Thrombosebereitschaft im Allgemeinen, also die Bereitschaft dazu, dass sich Gefäße durch Trompen verlegen, wird durch die Pille und das Rauchen erheblich vermehrt.
In diesem Zusammenhang kann ich vielleicht darauf hinweisen, dass an der Kardiologischen Universitätsklinik im letzten Jahr keine einzige Frau mit einem Infarkt unter 45 Jahren aufgenommen wurde, die Nichtraucherin war.
Im Statistischen Zentralamt geht hervor, dass im Jahr 1983 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt 50.000 Patienten gestorben sind, davon 31.180 am Herzinfarkt.
Das heißt 41,3 Personen auf 10.000.
Und jetzt zu einem Beitrag der Kulturredaktion.
Im Innsbrucker Kongresshaus wird heute Abend am 175.
Todestag Andreas Hofers zum Abschluss des im vergangenen Tiroler Gedenkjahres das Requiem des österreichischen Komponisten Erich Urbaner Uhr aufgeführt.
Es handelt sich dabei um ein Auftragswerk des Landes Tirol.
Die Ausführenden sind das ORF-Symphonieorchester unter Lothar Zagrosek, der ORF-Chor und der Arnold-Schönberg-Chor, sowie die Gesangssolisten Bärbel Kleibner, Diane Elias, Risto Samam und Hans Kiemer.
Weiters wirkt Michael Geilit als Organist mit.
Zur Uraufführung von Erich Urbaners Requiem, das heute Abend übrigens im Hörfunkprogramm Österreich 1 live übertragen wird, hat Walter Gelert den folgenden Beitrag gestaltet.
Ungefähr einen Vierteljahre hat der an der Wiener Musikhochschule lehrende Tiroler Komponist Erich Urbanner an seinem Requiem gearbeitet.
Mit dieser etwa einstündigen Komposition wollte Urbanner ein großes Werk mit oratorischem Charakter schaffen, für das die Ereignisse rund um die Tiroler Freiheitskämpfe zwar Anlass waren, das aber keinen direkten Bezug zu Andreas Hofer aufweist.
Dem 48-jährigen in Innsbruck geborenen Komponisten ging es um ein religiöses Bekenntnisstück, in dem Intellekt und Inspiration keine Gegensätze sein sollten.
Die kunstvolle Kontrapunktik verweist darauf, dass Urbanner bei der musikalischen Gestaltung auf historische Vorbilder keineswegs verzichten wollte.
Das wiederum bedeutet, dass die Tonsprache des Komponisten bei aller kompositorischen Bravour den Durchschnittshörer keineswegs vor unlösbare Aufgaben stellt.
Es gibt sicher eine Erinnerung an die Kirchenmusik vergangener Zeit, die natürlich daher rührt, dass ich ja selber zu meiner Zeit als Organist ja hauptsächlich lateinische Messen vorgesetzt bekam und dass damals, ganz zum Unterschied von heute,
jeden Sonntag in der Kirche eben eine lateinische Messe aufgeführt wurde.
Und das sind Eindrücke, ich wollte sie oft verdrängen, weil mir das wirklich, wie man so sagt, zum Hals herausgehängt war, weil die Messen ja nicht alle sehr gut waren, nicht wahr?
Aber das waren reine Gebrauchsmessen für den Sonntagsgebrauch und da habe ich mir gesagt, nein, also ich muss da einmal ein entsprechendes Gegenstück machen.
Untertitel der Amara.org-Community
Sein nahe Verhältnis zur katholischen Liturgie erwarb Erich Urbaner nicht nur durch seine Tätigkeit als Organist, sondern auch dadurch, dass er als Kind Sängerknabe in St.
Florian war.
Diese Erfahrung ließ ihn bei der Gestaltung des zehnteiligen Requiems auf den lateinischen Text der Missa pro defunctis zurückgreifen, also auf jenen Text, der auch das Libera me mit einschließt.
Zudem finde ich, dass der lateinische Text für die Vokalmusik einer der geeignetsten Möglichkeiten darstellt.
Der lateinische Text ist für mich eine der idealsten Vorlagen, um Musik überhaupt zu machen.
Und zwar wegen der Konzentration der Aussage, wegen des Satzbaus, wegen des Rhythmuses und wegen der Dynamik.
Eine wichtige Aufgabe hat Erich Urbanner im Rahmen seines Requiems auch dem Chor zugewiesen.
Der Chor hat keine experimentellen Aufgaben zu versehen.
Der Chor ist ganz normal geführt, aber ich habe natürlich schon versucht eine eigene Harmonik, eine eigene Dynamik in der Harmonik zu finden, die etwas vom üblich vorsichtigen
oder vom vorsichtigen harmonischen Einsatz des Chores abweicht.
Aber trotzdem habe ich bei der Probe zu meiner Freude vernommen, dass es gar nicht so schwer zu singen wäre.
Untertitel der Amara.org-Community
Im Innsbrucker Kongresshaus wird also heute Abend am 175.
Todestag von Andreas Hofer das Requiem des österreichischen Komponisten Erich Urbaner aufgeführt.
Es handelt sich um ein Auftragswerk des Landes Tirol.
Die Uraufführung wird live auch im Programm Österreich 1 im Hörfunkprogramm ausgestrahlt und zwar von 20.15 Uhr bis 22 Uhr.
Bei unserem Programm im Mittagsschonal jetzt noch einmal Meldungen.
Österreich.
Die heutige Sitzung des Nationalrates wurde mit einer Fragestunde eingeleitet, in deren Mittelpunkt anfragenden Verteidigungsminister Frischenschlager im Zusammenhang mit der Affäre Reeder standen.
Frischenschlager wehrte sich gegen Vorwürfe, die Abholung des ehemaligen SS-Sturmbahnführers Walter Reder in Graz sei als Staatsempfang zu werten.
Fragen nach politischen Äußerungen im Gefolge der Affäre beantwortete der Minister mit dem Hinweis, sie seien nicht sachbezogen und fielen deshalb auch nicht in sein Ressort.
Auf der Tagesordnung des Nationalrates steht am Nachmittag der Sicherheitsbericht 1983.
FPÖ-Generalsekretär Walter Grapermeier hat sich skeptisch über das künftige Verhalten des Kärntner FPÖ-Obmannes Jörg Haider geäußert.
Nach der gestrigen Verwarnung Haiders durch den freiheitlichen Bundesparteivorstand sagte Grapermeier, er hege keine Euphorie, weil Haider erklärt habe, sich seiner Landesgruppe mehr verpflichtet zu fühlen als der Politik der Bundespartei.
ÖVP-Obmann Mock hat die Regierung heute aufgefordert, die immer größer werdenden Probleme in Österreich endlich in Angriff zu nehmen.
Mock wies in diesem Zusammenhang auf die Arbeitslosenrate bei den 19- bis 24-Jährigen hin, die im Jänner bei 7,9 Prozent lag.
Die Koalitionsregierung beschäftige sich seit Monaten mit ihren koalitions- und parteiinternen Problemen, kritisierte der ÖVP-Chef.
KPU-Chef Franz Muri bezeichnete heute vor Journalisten das jüngste sowjetische Angebot, etwaigen Atommüll aus Zwentendorf zu übernehmen, als seriös und prüfenswert.
Der Regierung warf er vor, dieses Angebot jedoch nur als Propaganda-Instrument gegen die ÖVP zu verwenden.
Der informelle Meinungsaustausch zwischen den beiden Supermächten über den Nahostkonflikt ist heute Vormittag in Wien fortgesetzt worden.
Die Nahost-Experten der USA und der Sowjetunion, Richard Murphy und Vladimir Polyakov, trafen in der amerikanischen Botschaft zu einer weiteren Gesprächsrunde zusammen.
Die Konsultationen, über deren Verlauf strengstes Stillschweigen bewahrt wird, sollen noch heute abgeschlossen werden.
USA.
Wenige Wochen vor Beginn der Rüstungskontrollverhandlungen in Genf verstärkt sich die Kontroverse zwischen Washington und Moskau über das Thema Weltraumwaffen.
Präsident Reagan sagte, bei den Genfer Verhandlungen solle das Forschungsprogramm für ein Raketenabwehrsystem im Weltraum nicht zur Sprache kommen.
Die amerikanische Position ist von sowjetischer Seite bereits wiederholt kritisiert worden.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher ist zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Washington eingetroffen.
Einer der Höhepunkte ist eine Rede vor beiden Häusern des Kongresses.
Mit Präsident Reagan wird Frau Thatcher vor allem Fragen der Abrüstung und des internationalen Währungssystems besprechen.
Spanien.
Die gestrige Flugzeugkatastrophe in der Nähe von Bilbao ist auf einen Navigationsfehler des Piloten zurückzuführen.
Das Unglück hatte 148 Menschenleben gefordert.
Bei den Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass das Flugzeug etwa 300 Meter zu tief zum Landeanflug angesetzt und dabei einen Fernsehturm auf einem Berggipfel gestreift hat.
USA.
Fast 10.000 Meter tief sackte innerhalb von zwei Minuten eine Verkehrsmaschine aus Taiwan bei einem Linienflug in die Vereinigten Staaten ab.
Die 270 Passagiere waren nicht angeschnallt, sie wurden von ihren Sitzen hochgeschleudert und erlitten zum Teil Kopfverletzungen.
Als Ursache des schweren Zwischenfalles werden Turbulenzen und ein Triebwerksausfall vermutet.
Dem Flugkapitän gelang es schliesslich, die Maschine in seine Gewalt zu bekommen und in San Francisco Not zu landen.
Italien.
Auch in Norditalien, im konkreten in Mailand und Umgebung, ist der Polizei nun ein Schlag gegen die Mafia geglückt.
Fast 170 Haftbefehle wurden ausgestellt, 60 Ermittlungsverfahren eingeleitet, darunter auch gegen zwei Staatsanwälte.
Die Verhaftungswelle ist nach dem Geständnis eines Mafia-Chefs möglich geworden, der seit September 1984 in Haft ist.
Österreich.
Eine Ehe-Tragödie ereignete sich heute Vormittag in Wien-Pensing.
Ein 54-jähriger Angestellter erschoss seine 43-jährige Frau mit einem Gewehr und beging anschließend Selbstmord.
Das Ehepaar stand kurz vor der Scheidung, der Mann galt als Alkoholiker.
Nun die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Nordosten etwas bewölkt mitunter Schneefall, sonst sonnig.
Nachmittagstemperaturen minus 6 bis 0 Grad.
Das war ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Einblendung: Friedhelm Frischenschlager, Robert Lichal, Friedrich Probst, Kurt Bergmann
Mitwirkende:
Eichinger, Erich [Gestaltung]
, Lichal, Robert [Interviewte/r]
, Probst, Friedrich [Interviewte/r]
, Bergmann, Kurt [Interviewte/r]
, Frischenschlager, Friedhelm [Interviewte/r]
Datum:
1985.02.20 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik
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Politik Österreich
;
Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten