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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag zum Ersten Mittagschanal der Woche, begrüßt Sie Louis Glück.
Zunächst ein kurzer Themenüberblick.
Der neue Bautenminister Übleis äußert sich zu seinen Ressortplänen und stellt sich Journalistenfragen.
Ein Übleis-Vorhaben kampft im Autobahnstau besonders am Sonntagabend beim Rückflutverkehr in die Städte.
Energieminister Steger präsentiert später aber doch den Kraftwerksbeauftragten der Regierung, Jörn Kanyak, der ja seit ungefähr zwei Monaten feststeht.
Die Mittelschullehrer verlangen mehr Gehalt und warnen vor leerer Arbeitslosigkeit.
Heute wurden Protestversammlungen in den Schulen abgehalten.
Die Welle der Gewalt in Südafrika reißt nicht ab.
Fünfter Jahrestag der Ermordung von Bischof Romero
in El Salvador.
Italien steht vor wichtigen Abstimmungen, einem Referendum über Lohnerhöhungen, Kommunalwahlen und der Wahl des Staatspräsidenten.
Die Schwerpunkte in Gorbatschows Wirtschaftsreformen sind ein weiteres Thema und dann große Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung für Bibliotheken und wieder viel Prominenz beim dritten Wiener Ballettfestival 1986.
Das sind die beiden Kulturthemen in dieser Sendung.
Vor den Beiträgen gibt's aber jetzt den gewohnten Nachrichtenüberblick.
Rainer Warnecke ist der verantwortliche Redakteur, Sprecher Wolfgang Riemenschmidt.
Österreich.
Der Preis für Ofenheizöl wird um 20 Groschen je Liter angehoben.
Der Preisunterausschuss der Paritätischen Kommission genehmigte am Vormittag eine Verteuerung von Ofenheizöl auf 7 Schilling 20 je Liter.
Die Mineralölwirtschaft hatte eine Erhöhung um 40 Groschen beantragt.
Von der Arbeiterkammer wird die Lösung als vernünftiger Kompromiss bezeichnet.
Bei den gestrigen Gemeinderatswahlen in der Steiermark haben Sozialisten und Freiheitliche Stimmeneinbußen erlitten.
Die Volkspartei hat ihren Anteil gehalten.
Die Volkspartei löste in zehn Gemeinden die Sozialisten als stärkste Partei ab.
Zwei bisher von der Volkspartei geführte Gemeinden haben nun eine SPÖ-Mehrheit.
ÖVP-Obmann Alois Mock bezeichnete das Abschneiden der ÖVP bei den steirischen Gemeinderatswahlen als sehr gut.
Die Volkspartei habe alle Chancen, auch bundesweit wieder bestimmende Kraft zu werden, meinte Mock.
Die Lehrer an den allgemeinbildenden höheren Schulen und pädagogischen Akademien halten heute in ihren Schulen Informationsversammlungen ab.
Die Lehrer verlangen gleiche Gehälter für akademisch ausgebildete Vertragslehrer und ihre pragmatisierten Kollegen.
Außerdem soll die Stellung der Junglehrer erörtert werden.
Gesundheitsminister Kurt Steirer will PVC-hältige Verpackungen erst verbieten, wenn eine drastische Selbstbeschränkung der Industrie scheitert.
Gegenüber der Austria-Presseagentur schlug Steirer vor, der gegenwärtige PVC-Verbrauch für Verpackungen sollte innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre um ein Viertel gesenkt werden.
Bei der Verbrennung des Kunststoffes PVC entsteht Salzsäure.
Für Aluminiumdosen soll ein Pfandsystem eingeführt werden.
Der Einsatz könnte nach Ansicht Steirers ein bis zwei Schilling betragen.
Er sollte aber nicht höher sein als der Wert des Doseninhalts.
Damit ein solches Pfandsystem funktionieren kann, will Steirer importierte Weißblechdosen verbieten.
Die wiederverwertbaren Alu-Dosen werden in Österreich hergestellt.
Sowjetunion.
Das Parteiorgan Pravda hat die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Österreich in den 30 Jahren nach dem Abschluss des Staatsvertrages gelobt.
In einem Korrespondentenbericht aus Wien heißt es, die Zusammenarbeit der beiden Staaten in vielen Bereichen sei ein Musterbeispiel für ein fruchtbringendes Verhältnis von Ländern mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung.
Ungarn.
In Budapest ist heute der 13.
Parteitag der Kommunistischen Partei Ungarns eröffnet worden.
Im Mittelpunkt stehen die Konsolidierung des liberalen Wirtschaftskurses und die geplante Neubesetzung der Führungsgremien der Partei durch jüngere Politiker.
Iran, Irak.
Im Golfkrieg beschießen beide Länder nach einer zweitägigen Pause wieder die Hauptstädte des Gegners.
Die iranischen Streitkräfte feuerten heute früh eine Rakete auf Bagdad ab.
Eine Viertelstunde später bombardierten nach iranischen Angaben irakische Flugzeuge eine unbewohnte Zone im Norden Teherans.
Südkorea.
Seoul wird das abgeschleppte chinesische Torpedoboot mit allen überlebenden Besatzungsmitgliedern zurückgeben.
Wie die südkoreanische Regierung mitteilt, haben die elf Matrosen um die Rückkehr in ihre Heimat gebeten.
Die amtliche Untersuchung brachte keine Hinweise auf politische Motive für die Vorfälle an Bord des Schnellbootes.
Zwei Besatzungsmitglieder hatten sechs Vorgesetzte erschossen, von denen sie gemaßregelt worden waren.
Südkorea hatte das vor der Westküste der koreanischen Halbinsel treibende Boot abgeschleppt.
USA Der Stabschef des Weißen Hauses, Donald Reagan, hält Streichungen bei den Rüstungsausgaben unter bestimmten Voraussetzungen für möglich.
In einem Fernsehinterview sagte Reagan, falls Sicherheitsbelange nicht gefährdet seien, könnte man in manchen Bereichen an Sparmaßnahmen denken.
Konkret nannte der Stabschef Munition, Verpflegung und Treibstoff.
Der ehemalige Präsident Jimmy Carter hat die Politik seines Nachfolgers Reagan scharf kritisiert.
Carter warf Reagan vor, das Engagement für die Menschenrechte völlig aufgegeben zu haben.
In der Außenpolitik, betonte er, sei die erste amerikanische Reaktion auf das Entstehen eines Krisenherdes der Versuch, durch Drohungen oder militärisches Eingreifen zu wirken.
Schließlich meinte er, Reagan sei mehr als jeder seiner Amtsvorgänger erfolgreich darin gewesen, für unangenehmes die Verantwortung auf andere abzuwälzen.
Österreich.
In der Wiener Hofburg beginnt heute ein Finanzgipfeltreffen der westlichen Welt.
Die Finanz- und Wirtschaftsminister sowie die Präsidenten der Zentralbanken und hochrangige Regierungsbeamte aus den 43 Mitgliedstaaten der Interamerikanischen Entwicklungsbank halten ihre 26.
Jahresversammlung ab.
Wichtigstes Thema der Beratungen ist die Schuldenkrise in Lateinamerika.
Der verstorbene frühere Verteidigungsminister Georg Prada wird heute Nachmittag auf dem Stadtfriedhof St.
Pölten beigesetzt.
Die Trauerfeiern beginnen mit einem Requiem im Dom von St.
Pölten.
An dem Trauerzug werden auch Einheiten des Bundesheeres teilnehmen.
Eine Serie von Selbstmorden gab es am Wochenende in Niederösterreich.
Insgesamt sind sechs Menschen freiwillig aus dem Leben geschieben.
Gründe waren meist Depressionen oder Krankheit.
50 Filme aus 22 Ländern stehen auf dem Programm der Viennale, die heute eröffnet wird.
Höhepunkte des Programms sind der Film Oberst Redl, der DDR-Film Die Frau und der Fremde, der in Berlin mit einem goldenen Bären ausgezeichnet worden ist, der Streifen Kindergarten von Yevgeny Yevtushenko sowie Pizza Connection von Mitmichele Placido.
China.
Auch in der Volksrepublik China werden die Komponisten Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel aus Anlass ihres 300.
Geburtstages geehrt.
Das chinesische philharmonische Orchester hat in Peking die brandenburgische Konzerte Bachs und Händels Wassermusik aufgeführt.
Der Vorsitzende des Verbandes der Musikschaffenden, Lu Yi, würdigte die beiden Komponisten als mutige Pioniere europäischer Ideale in der Musik, die dem Zeitgeist am besten Ausdruck verliehen hätten.
Ecuador.
Der auf der Galapagos-Insel San Cristobal ausgebrochene Großbrand ist gelöscht worden.
Das Feuer hat eine Fläche von etwa 40 Hektar erfasst.
Die Naturschutzgebiete mit ihren einzigartigen Tieren und Pflanzen sind verschont geblieben.
Auf der Insel Isabela konnte das Feuer bisher eingedämmt, aber noch nicht gelöscht werden.
Die Flammen haben 150 Quadratkilometer landwirtschaftliches Gebiet erfasst.
Die Wetterlage.
Bei flacher Druckverteilung überwiegt im Alpenraum der Hochdruckeinfluss.
Eine über Frankreich liegende Störungszone erreicht morgen in abgeschwächter Form unser Bundesgebiet.
Die Aussichten bis morgen früh.
Allgemein heiter bis wolkig, schwach windig.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 12 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 2 bis plus 3 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag.
Im Westen bereits bewölkt und einzelne Regenschauer, sonst zum Teil noch sonnig.
Im weiteren Tagesverlauf aber auch im Norden, Süden und Osten Bewölkungszunahme und vereinzelt auch Regenschauer.
Mäßige Winde.
Tageshöchsttemperaturen 8 bis 13 Grad.
Die Vorschau bis Freitag.
Im Süden und Osten unterschiedlich aufgelockerte, sonst eher reichliche Bewölkung.
Zeitweise Niederschlag.
Ab Donnerstag Schneefallgrenze an der Alpen-Nordseite teilweise bis 700 Meter sinkend.
Die Messwerte, abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 13°, Südwestwind 10 km in der Stunde.
März im Amt, hielt seine erste Pressekonferenz unter dem Titel ab, Kampf dem Stau auf der Autobahn.
Um zunächst einmal die Vielzahl der Baustellen in den Griff zu bekommen, hat er heute früh die Landesbaureferenten und Landesbaudirektoren zu einem ersten Gespräch eingeladen.
Es soll ein Modell entwickelt werden, das es ermöglicht, die Autobahnbaustellen so zu verteilen, dass der Verkehr weniger als bisher behindert wird.
Die nächste Sitze wird im Juni in Kärnten stattfinden.
Übleisen haben auch zum Stopp zweier Aufträge zur Neugestaltung des Wiener Messepalastes Stellung und überhaupt zu Fragen der Amtsführung seines Vorgängers Karl Sekanina.
Herbert Huter berichtet.
Heinrich Übleis geht sein neues Amt mit Schwung an und will zunächst einmal den Autofahrern ein Zuckerl überreichen.
Übleis hat heute eine Reihe von Maßnahmen präsentiert, die sich unter dem Schlagwort Kampf dem Stau auf der Autobahn zusammenfassen lassen.
In der bevorstehenden Karwoche tritt bereits ein neues Informationssystem in Kraft.
Am Montag melden die Landesbaudirektionen, der Ministerium alle Autobahnbaustellen und ab Mittwoch gehen dann diese Informationen über die Autofahrerclubs, über das Kuratorium für Verkehrssicherheit
und über den ORF an die Autofahrer.
Das wird dann jede Woche so stattfinden.
Die weiteren Pläne von Bautminister Heinrich Übleis.
In allen künftigen Ausschreibungen für Straßenlose werden die Baufirmen bereits eingeladen, künftig hin, wo es möglich ist, an Freitagen die Baustelleneinrichtungen wegzuräumen, sodass an den Wochenenden
ein möglichst unbelasteter Verkehr auf den Autobahnen möglich wird.
Ich glaube, jeder von uns hat sich schon sehr oft geärgert, wenn er hier kilometerlange Baustellen vorfindet und auf einer kleinen Fläche nur gearbeitet wird.
Das soll künftig in der Vergangenheit angehören.
Und wir bemühen uns auch, in Zukunft die Baulose nicht so lang zu vergeben, sondern immer kürzere Stücke, sodass die Beeinträchtigung dann nicht so groß ist.
Darüber hinaus habe ich mit den zuständigen Bundesministern Latziner und Blecher darüber gesprochen, dass unverzüglich auch in Österreich die Möglichkeit erprobt wird, zur Verhinderung von Staus, vor allem beim Rückreiseverkehr,
vor den großen Städten kurzfristig durch Umkehr von ungenützten Gegenfahrbahnen mehr Verkehrsraum zu schaffen.
Das wird auch immer wieder kritisiert, wenn man hinausfährt von der Stadt und am Sonntag die Rückreise erfolgt, dass dann zwar für die Hinausfahrt zwei Fahrbahnen zur Verfügung stehen,
starke Verkehr zur Stadt zurück belastet erscheint.
Darüber hinaus wird noch eines von uns gemacht werden, noch vor dem Sommer werden auf allen österreichischen Autobahnen vor den Ausfahrten jeweils einen Kilometer vorher Vorwegweiser montiert, die darauf aufmerksam machen, dass die nächste Ausfahrt in fünf Kilometer
stattfindet.
Das ist insbesondere für Ausländer wichtig, für Gäste.
Wenn Sie berücksichtigen, dass es in Salzburg einige Ausfahrten gibt, dann weiß ja der Ankommende nicht, soll er jetzt schon in Salzburg-West oder Salzburg-Nord oder Ost ausfahren.
Ich glaube, wir schaffen hier eine bessere Information für unsere Gäste im Besonderen.
Als ehemaliger Postgeneraldirektor hat er es natürlich auch leicht, an allen Autobahnraststätten Telefonautomaten aufstellen zu lassen.
Allerdings macht der Bautenminister darauf aufmerksam, dass nach Ostern auf der ohnehin berüchtigten Wiener Südosttangente Bauarbeiten beginnen, die trotz allem starke Verkehrsbehinderungen bringen werden.
Generell zum Autobahnpickerl will der neue Bautenminister noch nichts sagen.
Er sagt, er sei auch dafür allein nicht zuständig.
Was die generelle Amtsführung betrifft, so will Heinrich Übleis mehr im eigenen Ministerium machen lassen und weniger Sondergesellschaften damit beauftragen.
Der neue Bautenminister wurde natürlich auch gefragt, ob er weitere Schritte, etwa eine ressortinterne oder gar eine strafrechtliche Untersuchung vorhat, nachdem er zwei Aufträge seines Vorgängers Karl Sekanina hatte stornieren müssen, weil er zu hohe Honorare versprochen hatte.
Ich weiß nicht, was allenfalls noch passiert, aber ich nehme an, dass hier diese Fälle bereits aufgezeigt sind.
Es liegen mir Informationen über alle.
Fälle vor, die mit Bauträgern abgewickelt wurden.
Ich war schon vor einer Woche beim Präsidenten des Rechnungshofes und es fand dann auch ein Gespräch mit den zuständigen Referenten für das Bautministerium statt und ich habe bereits eine Information verlangt,
dass man mir alle Fälle aufzeigt, die der Rechnungshof in den letzten Jahren kritisiert hat, beziehungsweise wo noch offene Probleme bestehen.
Aber in dem Gespräch mit den Herren des Rechnungshofes kamen keine Verdachtsmomente heraus, sodass auch von dieser Seite nicht zu erwarten ist, dass gegen irgendjemand ein Verdachtsmoment erhoben wird.
Übler es hofft in seinem Ministerium künftig ruhig arbeiten zu können.
Soweit mein Bericht von der ersten Pressekonferenz des neuen Partenministers und damit zurück zum Mittagsjournal.
Keine Seekanin-Untersuchung also im Bautenministerium.
Und was die Pläne des neuen Ressortleiters und Seekanina-Nachfolgers über es betrifft, so hat er heute berichtet, er will dem Stau auf den Autobahnen den Kampf ansagen.
Jetzt von der Verkehrs-zur-Energie-Politik.
Am 4.
Jänner hatte die Regierung im Gefolge der Hainburg-Auseinandersetzung ihr 11-Punkte-Programm mit der Nachdenkpause über das Kraftwerksprojekt verkündet.
Ein Punkt dabei war die Bestellung eines Energiebeauftragten der Bundesregierung.
Bald war klar, Jörn Karniak von der Energieverwertungsagentur wird es werden.
Doch erst zwei Monate später präsentierte heute der zuständige Minister, Vizekanzler Norbert Steger, Dr. Karniak sozusagen offiziell.
Und zwar im Wiener Presseclub Concordia.
Karniak soll ja unter anderem das Gegensatzpaar Kraftwerksbau und Umweltschutz harmonisieren.
Bestimmt keine leichte Aufgabe.
Erich Eichinger berichtet.
Ursprünglich hatte ihn noch im Jänner der Bundeskanzler selbst vorstellen wollen.
Den Regierungskommissär, oder wie jetzt der verfeinerte Titel heißt, Energiebeauftragter der Bundesregierung für die Gestaltung und den Ausbau der Donau östlich von Greifenstein.
Aber seit fast drei Monaten, in denen das heiße Thema Heimburg Zeit hatte abzukühlen, kam immer wieder etwas dazwischen, etwa die Frischenschlagerräder-Diskussion.
Jörn Kaniak, 42 Jahre alt, inzwischen Inhaber von einigen schmückenden Bezeichnungen, wie etwa Energiepapst, Mr. 100.000 Volt oder Kraftwerksguru, wurde heute von Vizekanzler Handels- und Energieminister Steger so vorgestellt.
Er hat es geschafft, dass er von Umweltschützern als Gesprächspartner ernst genommen wird, was nicht bei allen Energiepolitikern und bei allen Energiewirtschaftlern der Fall ist oder bei sehr vielen nicht der Fall ist.
Jörn Kaniak auf ein Jahr bestellt, unverändert im Personalstand der Energieverwertungsagentur aber freigestellt, mit Werkvertrag im Handelsministerium angesiedelt, wird keinerlei Entscheidungsbefugnisse haben.
Seine Arbeit bis zum Sommer mit 60 Wissenschaftlern, darunter etlichen aus dem Konrad-Lorenz-Volksbegehren, Varianten diskutieren.
Vorgabe durch Norbert Steger?
Je klarer es ist, dass Zwentendorf nicht kommt, umso mehr benötigen wir diesen weiteren Ausbau der Wasserkraft.
Ich persönlich bekenne mich auch dazu und glaube, dass wir jetzt uns auch gewisse Fristsetzungen dazu geben sollten.
Solange keine überzeugende Alternative zum jetzt eingereichten Heimburg-Projekt vorgelegt wird, feststeht, wird dieses Projekt nicht aufgegeben.
Das heißt, die Donaukraftwerke verfolgen weiterhin das Projekt Heimburg, bei dem es die bekannten Schwierigkeiten gegeben hat im vergangenen Winter.
Ich hoffe aber, dass wir davon ausgehen können, dass alle anderen Projekte gleichrangig diskutiert werden und dass ab Herbst eine Variantendiskussion voll einsetzen kann,
Und wie sieht nun der Energiebeauftragte für östlich von Greifenstein selbst seine Arbeit?
Jörn Kaniak in seinen drei Wartemonaten standhafter Interviewverweigerer sagte heute... Ein Kompromiss heißt Zugeständnisse...
oder eine freiwillige Übereinkunft auf der Basis gegenseitiger Zugeständnisse.
Und diese Zugeständnisse wären zum Beispiel ein kleinerer Nationalpark in Kombination mit einer nicht hundertprozentigen Nutzung des energiewirtschaftlichen Potentials der Donau östlich von Greifenstein.
Den einen Pfeiler des Kompromisses, nämlich die maximale energiewirtschaftliche Nutzung, haben wir kennengelernt und ist ausreichend diskutiert worden in den vier Varianten Schwalbeninsel, Petronell, dem Einreichprojekt Heimburg und Röthelstein.
Was wir nicht kennen oder in nicht ausreichender Weise kennen, das ist der andere Pfeiler des Kompromisses, nämlich wie müsste eine maximale Nationalparkkonzeption mit dem Ziel der Erhaltung der Naturlandschaft aussehen, in der im extremsten Fall nicht einmal ein Kraftwerk vorkommt.
Und erst wenn wir diesen zweiten Bereich kennen, diesen zweiten Pfeiler, dann ist es sinnvoll, über Kompromisse zu diskutieren und zu versuchen, das eine mit dem anderen zu verbinden.
Aber noch einmal, die sogenannte Variantendiskussion soll dann im Herbst beginnen.
Am Rande der Pressekonferenz wenig Neues erfuhr man von Vizekanzler Steger zur Zwentendorf-Debatte.
Höchstens, da sein ehemaliger ÖVP-Minister, so Steger, gemeint war offenbar Gruber, bereits für die Verwertung Zwentendorfs amerikanische und asiatische Interessenten an der Hand habe.
Und damit wieder zurück an das Studio.
Ein Bericht von Erich Aichinger.
Es ist jetzt 12.20 Uhr.
Wir kommen vorerst ins Ausland.
Die Situation in Südafrika spitzt sich immer mehr zu.
Seit Wochen schießt die Polizei auf Demonstranten, die eine Lockerung der Apartheid-Politik fordern.
Die Zwischenbilanz mindestens 50 Tote.
Die politisch völlig rechtlosen Schwarzen, die drei Viertel der Bevölkerung stellen, antworten immer mehr mit Gegengewalt.
Schwarze Polizisten, die als Sympathisanten des weißen Regimes gelten, wurden Opfer der Lynch-Justiz durch Rassengenossen.
Und während sich in den Ghettos immer mehr schwarze Fäuste erheben, verschärft die Regierung die Repression.
Niemand auf der Welt kann uns abhalten, Ordnung zu schaffen, erklärte Präsident Peter Wilhelm Botha für den Kommunisten, die Drahtzieher der Unruhen sind.
Aber selbst von den mit Pretoria befreundeten Amerikanern kommen immer ernstere Warnungen.
Reagans Afrika-Beauftragter Jester Crocker etwa erklärte, wenn die schwarze Mehrheit nicht in das Regierungssystem eingegliedert wird, dann droht eine Explosion.
In Südafrika wird indes das jüngste Massaker von Eutenhage bei den Gedenkfeiern für das Scharpfühl-Massaker vor 25 Jahren zum innenpolitischen Hauptthema, berichtet Roland Haug.
Die südafrikanische Regierung gerät immer mehr unter innenpolitischen Druck.
Sie gerät in eine schwierige Position, weil es ihr einfach nicht gelingt, den Wahrheitsbeweis für ihre Version des Blutbades von Oldenhaag zu erbringen.
Fünf der im Dreikammerparlament zu Kapstadt vertretenen Parteien haben jetzt dem Polizeiminister Lehrantje mangelnde Sachkompetenz vorgeworfen.
Sie forderten ihn auf, seinen Hut zu nehmen.
Lehrantje, den man wegen seines Aussehens auch den Clark Gable der Buren nennt, soll die Verantwortung für die schrecklichen Ereignisse am 25.
Jahrestag des Massages von Scharpfeld übernehmen.
Die oppositionelle Abgeordnete Helen Suessmann, die seit 31 Jahren im Parlament einen einsamen, doch mutigen Kampf für die Menschenrechte führt, machte die Regierung in Pretoria direkt für das Blutvergießen in Eutenach verantwortlich.
Helen Sussmann hatte, gemeinsam mit fünf anderen Abgeordneten der Oppositionellen Progressiven Föderalen Partei, zahlreiche Augenzeugen der Vorfälle vom vergangenen Donnerstag befragt.
Sie kam zu dem folgenden Schluss.
Die Teilnehmer des Trauerzugs hatten nicht provoziert.
Das Erschießen von 19 schwarzen Demonstranten war durch nichts gerechtfertigt.
Frau Sußmann bezeichnete die schwarzen Wohngebiete des östlichen Kapplandes als Katastrophengebiet.
Es sei, so die couragierte Abgeordnete, eine bestürzende Tatsache, dass alles mit der unüberlegten Aktion der Polizei begonnen habe, einer Institution, die sich über jede Konvention hinwegsetze.
Sie, Helen Sußmann, könne einfach nicht glauben, dass das Leben Bewaffneter, die obendrein noch in gepanzerten Fahrzeugen säßen, durch Demonstranten gefährdet werde.
Das gelte sogar dann, wenn diese mit Steinenstöcken und Benzinbomben bewaffnet seien, was im Falle des Blutbades von Eudenhaag nicht erwiesen sei.
Schließlich müsse man die Frage stellen, ob man mit einer demonstrierenden Menge nicht andersfertig werde, als mit scharfer Munition.
Unterdessen wachsen die Zweifel, wo bei den Ereignissen vom vergangenen Donnerstag nicht wesentlich mehr Menschen ums Leben gekommen sind, als die amtlich zugegebene Zahl von 19 Getöteten.
80 Personen, unter ihnen viele Kinder, werden vermisst.
Die Angehörigen suchen in Hospitälern und Gefängnissen und in Leichenschauhäusern nach ihren Toten.
Nach offiziell noch nicht bestätigten Berichten sollen sich 17 Personen im Gefängnis befinden.
32 Verletzte liegen zumeist unter Polizeibewachung in den Hospitälern.
In den Leichenschauhäusern des östlichen Kapp sind 35 Tote noch nicht identifiziert.
Inzwischen wächst auch in oppositionellen Kreisen das Unbehagen über chaotische Ausbrüche politisch nicht mehr zu rechtfertigender Gewalt.
Besonders scheußliche und grausame Szenen ereigneten sich am Wochenende in dem schwarzen Township Qanobule bei Oetenhaag.
Dort wurden drei junge Leute mit Äxten, Spaten, Stöcken und Steinen angegriffen.
Die drei, einer war der Sohn eines ebenfalls ermordeten Angehörigen der Lokalverwaltung, hatten sich in einem Beerdigungsinstitut verschanzt, als sich davor eine randalierende Menschenmenge versammelte.
Einige Jugendliche warfen Molotow-Cocktails in das Beerdigungsinstitut.
Als die drei entkommen wollten, wurden sie von der Menge auf grausame Art und Weise ermordet.
Ihre Leichen wurden mit Benzin übergossen und angezündet.
Ein Akt krimineller Anarchie, aber auch Ausdruck
der zerrüttelten Situation, in der sich heute viele Schwachse befinden."
Das Pulverfass Südafrika, ein Bericht von Roland Haug.
Was die mittelamerikanischen Krisenzonen betrifft, so hat Nicaragua in letzter Zeit El Salvador aus den Schlagzeilen verdrängt.
Doch auch dort geht der Bürgerkrieg, der schon 50.000 Tote gefordert hat, weiter.
Der Großteil dieser Toten geht auf das Konto der rechtsradikalen Todesschwadronen, paramilitärische Verbände, die sich aus dienstfreien Angehörigen von Armee und Polizei El Salvadors rekrutieren und in ihrem Kampf gegen die Linksgerier auch die Zivilbevölkerung nicht schonen.
Heimlicher Chef dieser Killer-Kommandos soll der frühere Parlamentspräsident und Vorsitzende der rechten Arena-Partei Roberto do Bisson sein.
Er soll auch der Drahtzieher des Mordanschlags auf den Bischof von San Salvador, Oscar Arnulfo Romero, sein.
Dieses Attentat auf den Stiegen des Altars der Kathedrale jährte sich gestern zum fünften Mal.
Ausgeführt wurde der Mord vermutlich von Mitgliedern der ehemaligen Garde des nicaraguanischen Exdiktators Somoza, bezahlt von Exilssalvadorianern und reichen US-Bürgern in Miami.
Honorar 2,8 Millionen Schilling.
Bei einer Gedenkrundgebung in San Salvador gestern forderten die Menschen, dass die Behörden die Hintergründe des Anschlags endlich aufklären und sie forderten ein Ende des grausamen, jahrelangen Blutvergissens.
Denn daran hat sich in El Salvador trotz Dialogversuchen zwischen Regierungschef Duarte und den Rebellen nichts geändert, Armin Beth berichtet.
Mit einem Marsch durch die Innenstadt und einer anschließenden Totenmesse in der Kathedrale von San Salvador gedacht am vergangenen Sonntag eine Menge von einigen Tausend Teilnehmern des fünfjährigen Todestages von Erzbischof Romero.
Der hohe Geistliche war damals und bleibt immer noch im Andenken ein Volksfeld breiter Bevölkerungsschichten Salvadors.
Er hob seine Stimme für die Beseitigung von sozialer Ungerechtigkeit und für ein Ende der Unterdrückung durch die Machthaber im Lande.
Er forderte einfache Soldaten auf, sich nicht zum Werkzeug der Herrschenden machen zu lassen, sondern deren Befehle zu missachten, wenn sie nicht mit dem Gebot Gottes in Einklang stünden.
Deswegen wurde der Erzbischof umgebracht.
Ein Killer erschoss ihn mit einer Kugel ins Herz,
vor dem Altar einer Krankenhauskapelle, wo er die Messe las.
Die Tat ist bis heute nicht gesühnt.
Die Mörder befinden sich immer noch in Freiheit.
Rechtsradikale Mordkommandos waren die Verantwortlichen.
Der Anführer der rechten Arena-Partei El Salvador, Mayor Dobezon, soll der Anstifter gewesen sein, im Zusammenwirken mit anderen Militärs.
Nach diesen Berichten erhielt der gedungene Mörder eine Prämie von über 100.000 Dollar und er wurde schnell danach außer Landes geschafft, um die Spuren zu verwischen.
Handgepresste Beweise gibt es nicht.
Einer der mutmaßlichen Verantwortlichen von damals wurde nun am Vorabend des fünften Gedenktages von linken Guerillakommandos auf offener Straße San Salvadors in seinem Auto erschossen.
Dieser Henker des Volkes, vor seinem Ruhestand Chef der Polizei, sollte nicht der Gerechtigkeit entkommen, hieß es zur Begründung.
Tatsächlich war der ehemalige General von einem Untersuchungsrichter beschuldigt worden, den Mord mit veranlasst zu haben.
Nach einem Anschlag auf sich und seiner Familie floh der Richter ins Ausland und erschweigte sich her, weil ihm sein Leben lieb ist.
Mit derlei Methoden ist eine genaue Untersuchung der Mordtat bisher verhindert worden.
Der amtierende Präsident El Salvador, Napoleón Duarte, hatte Nachforschungen angekündigt und versprochen, die Schuldigen sollten zur Rechenschaft gezogen werden.
Daraus wurde indessen nichts.
Dies Versäumnis, aus welchen Gründen auch immer, wurde ihm im Lande übel angekreidet.
So heißt es.
Seine christdemokratische Partei wird auch deswegen bei der Parlamentswahl am kommenden Sonntag keine Mehrheit bekommen.
Mit diesem Bericht aus der Mittelamerika ist es halb eins geworden.
Was planen wir bis 13?
Nur noch im Mittagsjournal fünf Beiträge.
Proteste der Mittelschullehrer, darüber berichten wir später.
Dann noch aus dem Ausland.
Italien steht vor drei wichtigen Abstimmungen.
Welche Wirtschaftsreformen plant Michael Gorbatschow in der Sowjetunion?
Und dann im Kulturteil neue Medien für die Bibliothekszukunft und Programmvorschau des dritten Wiener Ballettfestivals Tanz 86.
20 Monate regiert in Italien nun schon der Sozialist Bettino Craxi.
Das ist mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Lebenserwartung der römischen Ministerpräsidenten seit dem Krieg.
Craxis Koalition funktioniert auch ganz gut, gewisse Erfolge in der Wirtschaftspolitik sind ihm nicht abzusprechen, vor allem bei der Inflationsbekämpfung.
Zu Craxis Amtsantritt betrug der Lira-Index rund 16 Prozent, jetzt nur mehr die Hälfte.
Ein Grund ist eine gegen die Kommunisten und große Teile der Gewerkschaften durchgesetzte Einschränkung der automatischen Teuerungsabgeltung in den Löhnen, der sogenannten Scala mobile.
Darüber soll es nun zu einer Volksabstimmung kommen.
Doch der politische Kalender des italienischen Frühlings
bringt nicht nur dieses mit Spannung erwartete Votum über Praxis-Stabilitätspolitik, sondern auch im Mai eine landesweite Kommunalwahl.
Dazu wird heuer auch der Staatspräsident in Italien neu gewählt.
Greise Sandro Pertini hält seine Landsleute über eine mögliche weitere Kandidatur nach wie vor im Unklaren.
Diese drei wichtigen Urnengänge beherrschen 1985 die Innenpolitik unseres südlichen Nachbarn und entscheiden über die Zukunft der Fünfer-Koalition.
Alfons Thalmer analysiert das.
heutigen Sonne und also mit großer Verspätung der Frühling in Italien begonnen.
Politisch kündigt sich aber eine spannungsreiche und entstabilisierende Saison an.
An der Verunsicherung der Gesellschaft und der Wirtschaft wirken außerordentlich viele Faktoren mit.
Das alles spiegelt sich aber in einer Kombination von drei bevorstehenden Wahlgängen wider.
Eine Volksabstimmung noch vor Ende April
Die Wahlen für die Gemeinderäte sowie für die Provinz- und Regionalregierungen am 12.
Mai und schließlich die Wahl des Staatspräsidenten Anfang Juli bahnen sich alle in einer Stimmung der allgemeinen Nervosität an und stellen alles in Frage.
Die wirtschaftliche Entwicklung, die mühsam bis jetzt erhaltenen politischen Gleichgewichte, nicht nur die Arbeitsfähigkeit, sondern auch die Existenz selbst, der Koalitionsregierungskraxi, das Parteiensystem und die Staatsautorität.
Der Versuch einer Erklärung beginnt mit der bevorstehenden und drohenden Volksabstimmung.
Es hatte sich erwiesen,
dass die vor zwölf Jahren eingeführte gesetzliche Regelung für den Lohnausgleich gegenüber der Inflation die italienische Wirtschaft an den Rand der Unwirtschaftlichkeit gebracht hat.
Mit einem wahrhaften Mutakt hat die Regierung Craxi vor einem Jahr eine unpopuläre gesetzliche Verordnung in Kraft gesetzt, der Effekt dieser Regelung etwas gemäßigt wurde, was eine Herabsetzung der Inflationsrate ermöglichte.
Im Parlament wurde die Verordnung später sogar zum Gesetz erhoben.
Nach dieser Niederlage in den gesetzgebenden Versammlungen hat aber die kommunistische Partei durch eine Unterschriftenaktion eine Volksabstimmung ausgelöst, obwohl die italienische Verfassung Volksabstimmungen über Staatsausgaben verbietet.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Wiederherstellung der früheren Lohnregelung allein den Staat und die verstaatlichte Wirtschaft Dutzende von Milliarden Schillings kosten muss, hat dennoch das Verfassungsgericht entschieden, dass die Volksabstimmung nicht direkt die Staatsausgaben zum Gegenstand habe und also zulässig sei.
Es wird das erste Mal in der Geschichte Westeuropas sein, dass durch eine Volksabstimmung Lohnerhöhungen entschieden werden.
Angesichts der jetzt schon wieder negativen Entwicklung der Produktion und der Produktivität und im Hinblick auf die noch nie so katastrophalen roten Zahlen der Handelsbilanz signalisiert dieser Urnengang die Lahmlehmung jeder wirksamen wirtschaftlichen Regierungspolitik.
Diese Aussicht allein schafft schon eine neue inflationäre Psychose.
Hinzu kommen noch die Schwächen der Klubdisziplin im Parlament.
Immer wieder finden sich bei geheimen Abstimmungen 40 bis 80 sogenannte Freischerler, die zusammen mit der kommunistischen und neofaschistischen Opposition demagogische Staatsausgaben beschließen.
In 18 Monaten ist die Regierung des Sozialisten Kraxi
52 mal in Minderheit geblieben, mit dem Ergebnis, dass das Haushaltsdefizit des Staates um circa 18 Milliarden Schilling erhöht worden ist.
Die Volksabstimmung über die Löhne müsste spätestens in fünf bis sechs Wochen stattfinden, das heißt sieben oder vierzehn Tage vor den sogenannten Verwaltungswahlen, in denen alle 44 Millionen Wähler Italiens
über die Regierungen der Großstädte, der Gemeinden, der 94 Provinzen und der 21 Regionen entscheiden sollen.
Die Provinzen haben oft die Größe unserer Länder, die Regionen haben manchmal über 5 Millionen und bis zu 8 Millionen Einwohner.
Es geht aber nicht nur um die an sich schon wichtige Frage der Machtverteilung in diesem enormen Bereich, sondern auch um die Konsequenzen für die Zentralregierung und für die Koalition.
Verzeichnen die Kommunisten auf der Welle der Volksabstimmung Zuwächse, die Sozialisten oder Christdemokraten dagegen empfindliche Einbußen, ist eine politische Krise oder ein Regierungssturz unvermeidlich.
Da der jetzt 87-jährige Präsident Bertini aber wahrscheinlich nicht wieder kandidiert, könnte sich die Nationalversammlung im Juli als unfähig erweisen, die erforderliche Mehrheit für einen Nachfolger zu finden.
Das wäre dann auch eine Art Verfassungskrise.
Italien steht also vor bewegten innenpolitischen Monaten, berichtet uns Alfon Stalmer aus Rom.
Jetzt in die Sowjetunion.
Seit zwei Wochen amtiert dort der neue KP-Generalsekretär Michael Gorbatschow.
Die westlichen Kommentare auf den Macht- und Generationswechsel im Kreml
waren unterschiedlich.
Die ersten Reaktionen, fast euphorisch.
Einem Vergleich zu seinen Vorgängern, gerade zu jugendlicher Mann, elegant und freundlich, eine ansehnliche Frau an seiner Seite, was im Zeitalter der Telekratie auch nicht ganz nebensächlich ist.
Und ideologischer Hilgor Batschow gleich das Etikett Reformer.
Ein Mann, der das verkrustete Sowjetsystem modernisiert.
Nach kurzer Schrecksekunde aber traten die Warner auf den Plan, die Skeptiker.
Sie sehen Gorbatschows Positiv-Image als Propagandatrick und sagen, die sogenannte kollektive Führung macht nur einen zur Nummer eins, der sich den Gesetzen des Apparats auch beugt.
Und der bleibt reformfeindlich.
Von einer Wirtschaftsreform werde in der Sowjetunion letztlich seit 1921 bloß geredet.
Kann also der neue Kremlherr die desorganisierte UdSSR-Wirtschaft überhaupt effizienter machen?
Hat nicht sein Berater Sagladin erst am Wochenende bekräftigt?
Marktmodelle à la Ungarn oder China werde es im Sowjetkommunismus nicht geben.
Otto Hörmann dazu aus Moskau.
Was der neue Parteichef Gorbatschow in seiner Antrittsrede vor dem Zentralkomitee an Problemen angeschnitten hat,
wird jetzt in den Medien aufgearbeitet, aber doch nicht so wie unter Brezhnev und Tschernenko, sondern eher auf Andropovs Art.
Die Propagandisten des Systems halten nicht einfach die propagandistische Gebetsmühle in Gang, sondern sie setzen sich mit den Worten des Generalsekretärs auseinander.
Und ein wichtiges Vehikel scheint wiederum die Regierungszeitung Izvestia zu werden.
Gorbatschow forderte mehr Information und die Izvestia hat jetzt unter dem Titel »Es gibt keine nützlichen Gerüchte« den Finger auf einen der wundersten Punkte des Sowjetsystems gelegt.
Es werden Leserbriefe zitiert und kommentiert, wobei sich jeder westliche Korrespondent in Moskau mit seinen Plagen plötzlich nicht mehr allein fühlt.
Ein Sowjetbürger wollte im Namen der Mitbewohner seines Wohnblocks von der Telefonbehörde wissen, wie viele Telefone in Zukunft im Haus installiert würden.
Warum ihn das denn interessiere, bekam er vom zuständigen Mann zu hören.
Der Betreffende werde schon sehen, wie viele Telefone man installieren wird.
Diese Passage ist keine antisowjetische Verdrehung, sondern sowjetische Wirklichkeit.
Und interessant dabei ist, dass die Sowjetsbürger selbst unter ihrem System der Nichtinformation, der nicht vorhandenen Transparenz leiden.
Interessant ist, dass man den 54-jährigen Michael Gorbatschow braucht, um solche Binsenwahrheiten in der Regierungszeitung abzudrucken.
Modernisierung hat Konsequenzen.
Konsequenzen, die an den Grundfesten der politisch-gesellschaftlichen Realität der UdSSR rütteln, weshalb es faszinierend sein wird zu verfolgen, welchen Weg das korbatschowsche Schlagwort Glasnost, Öffentlichkeit, Information, nehmen wird.
Die Informationslosigkeit der Sowjetgesellschaft mag einer kriegsbedingten Paranoia entsprungen sein, aber sie behindert auch die Entwicklung.
Einer der Vordenker des Sowjetstaates ist Akademie-Mitglied Aganbek Jan und er hat in der Izvestia das Wirtschaftsmanagement, speziell die Ausbildung des Managements, kritisiert.
Die heutigen Betriebsführer hätten im Allgemeinen vor 20 Jahren eine Ingenieursausbildung erhalten.
Es fehle ihnen eine universitäre Grundlagenausbildung in Wirtschaftsfragen.
Sie verstünden nichts von Automatisation, Computertechnik, Soziologie, Psychologie.
Agan Begian zitiert Gorbatschows Forderung nach Intensivierung, doch dies verlange eine Verbesserung des Wirtschaftsmanagements.
Nach dem Beispiel seines eigenen Instituts in Akadiem Garadok in Sibirien schlägt das Akademiemitglied Agan Begian Aus- und Fortbildung von leitendem Wirtschaftspersonal auf der Grundlage von wirklichkeitsbezogenen Fallstudien vor.
Und er spielt auf westliche Business Schools als Vorbild an.
Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Betriebe will Gorbatschow und Aganbegian sagt ohne Umschweife, dass die Betriebsdirektoren in der jetzigen Situation nur äußerst geringen Spielraum für Eigeninitiative hätten.
Wolle man Selbstständigkeit, müsse man die Manager darauf vorbereiten.
Damit die Beobachter der Sowjetszene nicht allzu stark das Reformgras wachsen hören, hat ZK-Mitglied Vadim Sagladin in der Wochenschrift des Außenministeriums Neue Zeit, vermutlich mit einem Blick auf Ungarn und China, festgehalten, dass es in der UdSSR ein Abgehen vom Prinzip des staatlichen Eigentums der Produktionsmittel nicht geben werde.
Die Methoden der zentralen Wirtschaftslenkung würden perfektioniert mit einer bedeutenden Erweiterung der Selbstständigkeit und Verantwortung der Betriebe, die Interessiertheit am Endprodukt werde verstärkt werden.
All diese Äußerungen von Parteichef Gorbatschow über Agan Begian und Zagladin bis hin zum Izvestia-Leserbriefschreiber beantworten nicht die Frage, wie der zukünftige Kurs der UdSSR aussieht.
Diese Äußerungen besagen nur, dass eine Diskussion in Gang gekommen ist oder wenigstens öffentlich abgeführt wird.
Das war ein Beitrag von Otto Hörmann aus Moskau.
Es ist inzwischen 12 Uhr und 41 Minuten geworden.
Wir kommen zurück nach Österreich und zwar zunächst zu Kulturberichten.
Tanz 86, das Wiener Ballettfestival, findet im kommenden Februar zum dritten Mal statt.
Die beiden ersten Auflagen, diese Tanzfestspiele 1982 und 1984, waren vom Publikumsinteresse her und auch von der Besetzung her sehr attraktiv.
Wie wird es im kommenden Jahr sein, darüber gab es heute Informationen in einer Pressekonferenz, von der Walter Gellert berichtet.
Auch im kommenden Jahr wird die schon erfolgreiche Konzeption des Tanzfestivals beibehalten, nämlich eine Mischung aus publikumsträchtigen Aufführungen der großen Ballettkompanie in der Welt, jenen Tanzformen, die für den modernen Tanz von Bedeutung sind, und solchen, die den Stand der extremen Tanzavantgarde dokumentieren.
Wobei Staatsopernballettchef Dr. Gerhard Brunner, der Organisator des Tanzfestivals, das ja in die Wiener Festwochen integriert ist,
die genaue Planung für den letztgenannten Teil der Veranstaltung, also für New Dance Next Wave, erst im Herbst bekannt geben wird.
Einerseits, weil er die jüngste Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes beobachten möchte, zum anderen aber auch, weil er verhindern will, dass ihm die Gruppen von anderen europäischen Veranstaltern abgeworben werden.
Das Festival Tanz 86 wird im kommenden Jahr länger als bisher üblich dauern.
Gerhard Brunner.
Das Problem bei dem Festival 86 wird sein, dass es ein sehr langes Festival sein muss, nämlich knapp neun Wochen, weil die Hälfte des Festivals dadurch bestimmt ist, dass die Oper in Japan sein wird.
Und wir die Oper praktisch für vier Wochen zu bespielen haben.
Vorher kommen vier Wochen Theater an der Wien, Secession, mit diesen verschiedenen Blöcken und dann die Oper.
Begonnen wird also im Theater an der Wien und zwar am 15.
Februar mit einem Gastspiel der amerikanischen Paul-Taylor-Dance-Company, die zu den wichtigsten modernen Tanzkompanien gezählt wird.
Bereits bei Tanz82 hätte Gerhard Brunner gerne Arbeiten des amerikanischen Choreografen Paul Taylor gezeigt.
Die Programmgestaltung sieht dann einen Wechsel von avantgardistischen und zugkräftigen Produktionen des modernen Balletts vor.
zum Beispiel das Tanztheater aus Bremen, das diesen Zweig diesmal repräsentieren wird, deutsches Tanztheater, Bina Bausch war da, ist diesmal mit der Reinhild Hoffmann, glaube ich, hervorragend vertreten.
In der Mitte dieses Theaters und der Wien-Blocks kommt die Gruppe von Bill Jones und Arnie Zehn und damit ein Versuch, ein bisschen Brücken zu schlagen zwischen dem echten New-Dance-Paket und dem schon etwas
etablierteren Theaternavierprogramm, dann ein, glaube ich, sehr interessantes Beispiel für eine Dramaturgie des abendfüllenden Handlungspalettes aus der komischen Oper in Berlin, Wahlverwandtschaften und zuletzt, wieder sehr attraktiv für das Publikum, Fünfabende Pariser Oper, das wäre der erste Teil.
Dann kommt der New Dance Teil, dann die Oper, die Oper mit unserem eigenen Repertoire, das ein bisschen eingeschränkt sein wird oder sehr eingeschränkt sein wird, dadurch, dass wir kein Orchester haben werden.
Das Orchester ist im Wesentlichen, also fast die ganze Zeit über in Japan,
Wir haben also Programme zu machen, die ohne Orchester auskommen.
Dazu das Bolshoi-Theater mit drei großen Programmen und zuletzt der Béchampe.
Dessen Ballett des 20.
Jahrhunderts übrigens die viel beachtete Produktion von Wien, Wien nur du allein zeigen soll.
Die Stuttgarter Ballettdirektorin Marcia Heide verkörpert in dieser Aufführung eine der Hauptrollen.
Das Moskauer Bolshoi-Ballett zeigt drei Produktionen, unter anderem auch das vor kurzem erstmals im Westen gezeigte Shostakovich-Ballett, das goldene Zeitalter.
Das Staatsopern-Ballett schließlich plant im Rahmen des Tanzfestivals auch eine Premiere herauszubringen.
Der Blick in fremde Tanzwelten soll schließlich auch im Rahmen eines Gastspiels von Chelo & Vieira, Tanz Brasil, gewagt werden.
Hier werden akrobatische Dänze gezeigt, die wie eine Vorform des Breakdance wirken.
Das im Vorjahr eingeführte Abonnementsystem soll beibehalten werden, da es sich bewährt hat.
Überdies möchte man die Vorstellungen der Staatsoper mit einbeziehen.
Für Tanz 86 steht ein Budget von 9 Millionen Schilling bereit.
Wie in den beiden vorausgegangenen Veranstaltungen hofft man aber wieder rund 50 Prozent einspielen zu können.
Lässt der Publikumsbesuch wie in den Jahren 82 und 84 nicht nach, dann dürften diese Erwartungen erfüllt werden.
Tanz86 also in Wien vom 15.
Februar bis zum 9.
April, wenn Sie langfristig planen, die Highlights, Bolle Joy Ballett und das Maurice Béjar Ballett aus Frankreich.
In den Räumen der Nationalbibliothek veranstaltet das Wissenschaftsministerium heute eine ganztägige Enquete, bei der es um zukunftsweisende technische Neuerungen im Bereich des öffentlichen Bibliothekswesens geht.
Unter dem Titel Bibliotheksdialog gibt es Barrieren bei der Informationsgewinnung, wird dabei etwa der Einsatz neuer Medien wie Bildschirmtext im Bibliotheksbereich erörtert.
Zu den Referenten der Tagung gehören unter anderem der bekannte Zukunftsforscher Robert Jung.
Brigitte Hofer berichtet.
Unsere normalen Erfahrungen in den verschiedensten Bibliotheken sehen doch so aus.
Man geht in den Katalograum, sucht in den Karteien, füllt Zettel aus, kommt einen Tag später und hofft, dass man die Bücher, die man bestellt hat, bekommt.
Bibliotheken, die auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden, haben natürlich viel größere Möglichkeiten als Stichwortregister oder Karteikästen.
Vor allem den Abruf von Datenbanken, der schon nicht nur innerhalb der eigenen Bibliothek, sondern zwischen den Bibliotheken weltweit möglich werden kann.
Ein Versuch wurde heute Vormittag als Auftakt zu diesem Bibliotheksdialog von Minister Fischer selbst gemacht.
Nicht nur als technische Spielerei am Bildschirm, sondern als Zeichen für die Vereinfachung von sonst so mühsamem Informationsgewinn.
Als Vereinfachung der Bibliotheksarbeit selbst.
Wir wollen demonstrieren, wie die moderne Technik in der Lage ist, zu erreichen, dass wir nicht nur die Information, die in einer Bibliothek vorhanden ist, benutzen, wie das jetzt seit Jahrzehnten und Jahrhunderten der Fall war, sondern dass man mit diesen modernen technischen Hilfsmitteln gleichzeitig auch das Wissen in anderen Bibliotheken mitbenutzen kann, also quasi ein weltweiter Verbund der Information, die in
Bibliotheken vorhanden ist und das führt ja zu dem Problem, wie das jemand kürzlich formuliert hat, wir ertrinken in Information und dürsten dennoch nach Wissen.
Weit verzweigter Technologie ohne Menschlichkeit warnt dagegen der erfahrene Wissenschaftler Robert Jung in seinem Referat über die Bibliothek der Zukunft.
Ich versuche
etwas vor der übertriebenen Begeisterung für neue Technologien im Bibliothekswesen zu warnen und ich plädiere für eine menschliche Bibliothek, in der mehr Bibliothekare da sind, mehr für den Benutzer von Menschen getan wird und nicht nur von Maschinen.
Die Maschinen kosten sehr viel Geld, verschlingen die Budgets,
sind daran schuld, dass weniger Bücher angeschafft werden und immer mehr Technik.
Und ich warne also vor dieser Übertechnologisierung der Information, die vor allen Dingen zu zwei Klassen führt, nämlich von denen, die mit dieser Technik umgehen, beziehungsweise sie besitzen, und denen, die sie nicht besitzen.
Und über seine praktischen Bibliothekserfahrungen führt Professor Jung als Beispiele an.
Die amerikanische Bibliothek ist meiner Ansicht nach besonders, wenn es sich um die öffentliche Stadtbibliothek handelt, musterhaft, weil man selber an die Bücher herankommt, auch in großen Universitätsbibliotheken.
nach Cambridge gehe und die große Bibliothek der Universität Harvard benutzen will, dann kann ich in die so einen Stacks, das heißt ich kann in die Bücher selber heran und das ist in den anderen Ländern meist sehr sehr viel schwieriger.
Wie ist es zum Beispiel in Moskau?
In Moskau ist es sehr schwierig.
Das ist eben ein geschlossenes System.
Es gibt dort ein riesiges, staatliches, zentralisiertes Informationssystem, das heißt VINITY, das natürlich von privilegierten Wissenschaftlern und Politikern benutzt werden kann.
Aber ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Bürger das benutzen kann oder auch nur benutzen darf.
Die diplomatischen Barrieren, die eine wirklich weltweite Benutzung der Bibliotheken verhindern könnten, sieht Minister Fischer als überwindbar an.
Diese Probleme sind gelöst.
Irgendwelche politische Barrieren sind mir da nicht bekannt.
Wenn Sie wollen, sind die Bibliothekare oder die Wissenschaftler klüger vielleicht als manche, die auf dem Paket der internationalen Politik tätig sind.
mit einem Wort.
Wir sind in diesem internationalen Bibliotheksdialog in der Lage, nationale Grenzen zu überspringen und Wissen sowohl aus dem Westen als auch aus manchen Staaten Osteuropas zu benutzen und uns entsprechende Informationen zu beschaffen.
Das funktioniert multinational und multilateral und ist eben auch einer der ganz großen Fortschritte der Gegenwart und der nahen Zukunft.
Im Rahmen des Bibliotheksdialoges findet heute Nachmittag eine öffentliche Podiumsdiskussion statt.
Bibliothekare und Bibliotheksbenützer werden daran teilnehmen.
In der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Um die Zukunftsmöglichkeiten in Bibliotheken ging es in diesem Beitrag von Brigitte Hofer, 10 vor 1 ist es jetzt.
Für die Schüler an den Realgymnasien und Gymnasien und die Studenten an den pädagogischen Akademien war der Unterricht heute bereits um 11 Uhr aus.
Die Gewerkschaft der AHS-Lehrer hat für diesen Zeitpunkt Protestversammlungen einberufen, um Forderungen nach einer Besserstellung bestimmter Lehrergruppen mehr Nachdruck zu verleihen und um auf drohende Lehrerarbeitslosigkeit aufmerksam zu machen.
Von einer Pressekonferenz der Lehrerfunktionäre meldet sich Ernest Hauer.
Für einen Großteil der Schüler dürfte also die Unterrichtswoche mit einem 3-Stunden-Tag höchst erfreulich begonnen haben.
Für die AHS-Lehrer sind es durchaus ernste Anliegen, die da heute ab 11 Uhr in Dienststellenversammlungen diskutiert wurden.
In erster Linie zur Information, aber auch zum Protest, wie betont wird.
Alfred Haider, Vorsitzender der Bundessektion Höhere Schulen in der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten, hebt hervor, dass es den Lehrern aller Fraktionen um arbeitsrechtliche und um pädagogische Probleme geht.
Im Vordergrund steht dabei die Angleichung der Gehälter der akademisch ausgebildeten Vertragslehrer an die ihrer pragmatisierten Kollegen.
Da drohen ab 1986 Differenzen von 2.000 Schilling brutto bzw.
1.000 Schilling netto.
Ein weiterer Forderungspunkt steht im Zusammenhang mit Problemen für die Lehrerbeschäftigung, die sich aus Sicht der Gewerkschaft aus der Senkung der Klassenschülerzahlen ergeben.
Bisher wurden Klassen mit 32 oder mehr Schülern im Fremdsprachenunterricht in zwei Gruppen geteilt.
Vom kommenden Schuljahr an wird die Klassenschülerhöchstzahl auf 30 gesenkt.
Die Teilungsziffern bleiben aber beibehalten.
Es wird also keine Gruppenteilungen mehr geben.
Die Lehrervertreter erwarten davon Probleme für die Lehrerbeschäftigung und sogar den Abbau von Junglehrern, aber auch einen pädagogischen Rückschritt.
Oskar Maier, Mitglied des Zentralvorstands der Beamtengewerkschaft dazu.
Um es ganz klar zu sagen, meine Damen und Herren, wir verlangen nicht in verantwortungsloser Weise und lizitierender Weise
ein gewaltiges Aufblähen des Lehrerpersonalaufwandes, aber sehr wohl eine Anpassung der gesetzlichen und der verordnungsmäßigen Bestimmungen an die sehr schnell und immer schneller sinkenden Schülerzahlen.
Man könnte es auch in Form einer Gretchenfrage formulieren.
Nützt man den Rückgang der Schülerzahlen zu pädagogischen Verbesserungen bei Halten
des Aufwandes oder nützt man den Rückgang der Schülerzahlen zu Einsparungen auf Kosten der Qualität des Unterrichts, aber auch auf Kosten von vielen Lehrern, die dann nicht nur nicht angestellt werden können, sondern die jetzt schon drinnen sind und dann auf die Straße gesetzt werden müssen.
Dritter Forderungspunkt der Lehre, die Fixierung des sogenannten Schulpraktikums, einer seit längerem nicht geklärten Verbesserung der praktischen Ausbildung der künftigen Lehrer durch die Einbeziehung erfahrener Kollegen.
Die Lehrergewerkschaft wirft der Regierung Seimigkeit in allen Punkten vor.
Die Kollegenschaft werde langsam unruhig.
Lehrervertreter Haider auf die Frage, wie es mit den Protestmaßnahmen weitergehen solle und ob auch ein Streik denkbar wäre.
Wir werden also von den Kolleginnen und Kollegen Meinungen hören, wie es weitergehen soll und wir werden unsere weitere Vorgangsweise daran orientieren.
Wir wollen in keiner Weise noch von Streik reden.
Wir hoffen, dass die Bundesregierung einsichtig genug ist, diese wirklich dringenden und überwiegend sozialen Probleme mit uns gemeinsam zu lösen.
Im Unterrichtsministerium hat man auf die heutigen Dienststellenversammlungen eher mit Unverständnis reagiert.
Wie es im Ministerium heißt, werde die Forderung nach Besserstellung der Vertragslehrer bei Verhandlungen im Bundeskanzleramt ohnehin unterstützt.
Die Senkung der Klassenschülerzahlen sei ein großer pädagogischer Fortschritt.
Negative Auswirkungen auf die Lehrerbeschäftigung sei nicht zu erwarten.
Und erst in der Vorwoche sei bei Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Ministerium eine Arbeitsgruppe zur Klärung offener Fragen eingesetzt worden.
Lehrerabbau werde es mit Sicherheit keinen geben.
Und auch beim Schulpraktikum sei eine Einigung bereits in Sicht.
Jedenfalls wäre man im Ministerium auch ohne Protestversammlungen gesprächsbereit.
Am Nachmittag wird der Unterricht übrigens wieder normal fortgesetzt und damit zurück ins Studio des Mittagschannals.
Ernest Thauer hat berichtet über Lehrerprobleme und Lehreranliegen.
Zwischendurch ein Programmhinweis.
Im Journal Panorama gibt es heute Betrachtungen eines österreichischen Diplomaten.
Ein Interview mit Botschafter Thalberg über sein Buch von der Kunst ein Österreicher zu sein.
Ein Journal Panorama von Brigitte Fuchs ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Wir bringen jetzt vier vor 13 Uhr neue Meldungen.
Österreich.
Bautenminister Übleis sagte heute, er wolle in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in den Bundesländern erreichen, dass zu den Verkehrsspitzen an den Wochenenden oder bei Ferienbeginn so wenig Baustellen wie möglich auf den österreichischen Autobahnen den Verkehr behindern.
Er habe auch mit den Ministern Lassiner und Blecher die Möglichkeit erörtert, zur Verhinderung von Staus, vor allem beim Rückreiseverkehr vor den großen Städten, kurzfristig durch Umkehr von ungenützten Gegenfahrbahnen mehr Verkehrsraum zu schaffen.
Vizekanzler Steger hat heute in einer Pressekonferenz in Wien den neuen Energiebeauftragten der Bundesregierung, Jan Kaniak, vorgestellt.
Steger sagte in diesem Zusammenhang, Kaniak habe es geschafft, als Gesprächspartner von den Umweltschützern ernst genommen zu werden.
Vordringlichste Aufgabe des neuen Energiebeauftragten wird es sein, noch heuer mit 60 Wissenschaftlern, darunter auch solchen des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, Varianten des Donauausbaus östlich von Greifenstein zu diskutieren.
Zu den heute stattfindenden Protestversammlungen der AHS-Lehrer sagte Unterrichtsminister Moritz, durch die in der 8.
Schulorganisationsnovelle vorgesehene Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen können die Beschäftigungsprobleme für AHS-Lehrer auf längere Sicht gelöst werden.
Über Kampfmaßnahmen der Lehrer äußerte sich Moritz befremdet, da, wie er sagte, mit der Gewerkschaft vereinbart worden sei, dass eine gemeinsame Arbeitsgruppe für die berufliche Situation der Fremdsprachenlehrer Lösungen finden soll.
Moritz versicherte in diesem Zusammenhang, dass künftig kein Lehrer gekündigt werden soll.
In der Wiener Hofburg beginnt heute ein Finanzgipfeltreffen der westlichen Welt.
Die Finanz- und Wirtschaftsminister sowie die Präsidenten der Zentralbanken und hochrangige Regierungsbeamte aus den 43 Mitgliedstaaten der Interamerikanischen Entwicklungsbank halten ihre 26.
Jahresversammlung ab.
Der verstorbene ehemalige Verteidigungsminister Georg Prader wird am Nachmittag in St.
Pölten beigesetzt.
Die Trauerfeiern beginnen mit einem Requiem im Dom von St.
Pölten.
Luxemburg.
Außenminister Leopold Graz trifft heute in Luxemburg mit Großherzog Jean und Großherzogin Josephine Charlotte zusammen.
Geplant sind außerdem Gespräche mit dem luxemburgischen Außenminister Jacques Pos.
Dabei dürften vor allem die Anliegen Österreichs gegenüber der europäischen Gemeinschaft erörtert werden, etwa die Mietfinanzierung der Inkreis-Pören-Autobahn.
Ungarn.
In Budapest ist heute der 13.
Parteitag der Kommunistischen Partei Ungarns eröffnet worden.
Im Mittelpunkt stehen die Konsolidierung des liberalen Wirtschaftskurses und Umbesetzungen in der Parteiführung.
Iran, Irak.
Im Golfkrieg beschießen beide Länder nach einer zweitägigen Pause wieder die Hauptstädte des Gegners.
Die iranischen Streitkräfte feuerten eine Rakete auf Bagdad ab.
Irakische Flugzeuge bombardierten kurz darauf einen Randbezirk Teherans.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Meist sonnig, Nachmittagstemperaturen 6 bis 12 Grad.
Das war für heute unser Mittagschanal.
Die Schanalmannschaft meldet sich wieder um 18 Uhr mit dem Abendschanal.