Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1985.04.01
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagte mir Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
Aus Dänemark berichten wir vom von der Regierung verordneten Ende des Arbeitskampfs von 300.000 in der Privatwirtschaft Beschäftigten.
Aus Israel kommt ein Beitrag darüber, dass nun schon 52% des besetzten Westjordanlandes in israelischem Besitz sind.
Und mit unserem australischen Mitarbeiter Friedrich Schützig-West gibt es ein Gespräch über die immer stärker werdende Anti-Atomwaffen-Bewegung in Ozeanien.
Gestern demonstrierten in Australien rund 350.000 Menschen gegen atomare Rüstung.
Weiters erwarten wir Berichte von einer Caritas-Pressekonferenz zum Hunger in Äthiopien, Stellungnahmen von Beamtenstaatsrägern der Löschner zu Lehrerproblemen und zur direkten Demokratie und ein weiteres Thema sind Änderungen der Milchmarktordnung, wonach die Bauern jetzt etwas mehr Geld für die Milch bekommen.
Und die Kulturredaktion arbeitet an einem Beitrag anlässlich des heutigen 70.
Geburtstags O.W.
Fischers, der zurückgezogen in der Südschweiz im Tessin lebt und den Hans Langsteiner telefonisch erreichte.
Mehr zu all dem nach der Meldungsübersicht, die Elisabeth Maners zusammenstellte und die Wilfried Schierlbauer liest.
Österreich
Heute beginnt die Umstellung der Tankstellen auf den Verkauf von bleifreiem Normalbenzin.
Nach Angaben von Umweltschutzminister Steirer sollen bis Ende September alle Tankstellen bleifreien Treibstoff anbieten.
Mit der Einführung von bleifreiem Normalbenzin wird die Mineralölsteuer umgeschichtet.
Dadurch wird Benzin generell um 10 Groschen pro Liter teurer.
Für die etwa 15.000 Arbeiter und technischen Angestellten im grafischen Gewerbe wird mit Wirkung von heute an die Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden herabgesetzt.
Die 38-Stunden-Woche gibt es derzeit bereits in der Zuckerindustrie.
Für den Bereich Metall soll noch im Frühjahr und für den Bereich Textil im September Gespräche auf Sozialpartnerebene über eine ähnliche Regelung beginnen.
Für die 27.000 Arbeiter im Bereich Textil werden heute die Lohnverhandlungen fortgesetzt.
Zuletzt boten die Arbeitgeber eine 5-prozentige Tariflohnerhöhung und eine 4,5-prozentige Istlohnerhöhung.
Die Forderung der Arbeitnehmer lag um etwa ein Prozent höher.
Bundesrepublik Deutschland.
Für die etwa 3,8 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Druckindustrie tritt heute die 38,5-Stunden-Woche in Kraft.
Diese neue Arbeitszeitordnung löst die seit Mitte der 60er-Jahre geltende 40-Stunden-Woche ab.
Im Frühsommer des vergangenen Jahres war die Forderung nach einer kürzeren Arbeitszeit zentraler Punkt mehrwöchiger Streiks.
Die Industriegewerkschaft Metall hat in Frankfurt unter dem Motto Zukunft der Arbeit die 40-Stunden-Woche gleichsam feierlich verabschiedet.
Gewerkschaftschef Hans Meyer sagte, diese Entwicklung könne nur ein erster Schritt zu weiteren generellen Arbeitszeitverkürzungen sein.
Dänemark.
Ungeachtet der am Wochenende vom Parlament verabschiedeten Sondergesetze geht der Streik in der dänischen Privatwirtschaft weiter.
In allen Wirtschaftszweigen haben Beschäftigte die Arbeit niedergelegt.
Nach den Sondergesetzen wären die 300.000 streikenden und ausgesperrten Arbeitnehmer mit Beginn der Frühschicht zur Aufnahme der Arbeit verpflichtet gewesen.
Der Ausstand hat Auswirkungen auf das gesamte öffentliche Leben.
In Kopenhagen kam der gesamte Busverkehr zum Stillstand.
Es gab auch Probleme im Fährverkehr zwischen Dänemark und der Bundesrepublik Deutschland.
Störungen wurden auch bei der Post registriert.
Der Flugverkehr auf dem Flughafen von Kopenhagen konnte noch nicht in vollem Umfang wieder aufgenommen werden.
Im Rundfunk fielen am Vormittag zahlreiche Sendungen aus.
Nach wie vor erscheinen keine Zeitungen.
Iran, Irak.
Im Krieg am Persischen Golf setzen beide Seiten die Beschießung und Bombardierung von gegnerischen zivilen Zielen fort.
Teheran war heute Nacht dem bisher schwersten irakischen Luftangriff ausgesetzt.
Nach iranischen Angaben kamen 13 Menschen ums Leben, 45 wurden verletzt.
Bereits gestern hat der Iran Bagdad mit zwei Boden-Boden-Raketen angegriffen.
Über die Auswirkungen liegen noch keine verlässlichen Informationen vor.
Weiters hat der Irak heute wieder einen Öltanker in der Nähe des iranischen Ölverladehafens Khark angegriffen.
Südafrika.
Neue Zusammenstöße zwischen der Polizei und Schwarzafrikanern haben gestern nach Augenzeugenberichten ein Menschenleben und zehn Verletzte gefordert.
Die Opfer sind durchwegs Schwarze.
Anlass der Auseinandersetzungen war ein Begräbnis für vier bei den jüngsten Unruhen getötete Schwarze.
Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Tränengas, Gummigeschoße und Schrottgewehre ein, als sich nach der Begräbnisfeier mehrere hundert Schwarze zu einem Protestmarsch formierten.
El Salvador.
Die christlich-demokratische Parteipräsident Durátez hat sich zum Sieger der gestrigen Parlamentswahlen erklärt.
Obwohl erst zwölf Prozent der Stimmen ausgezählt sind, nehmen die christlichen Demokraten etwa 57 Prozent der Stimmen für sich in Anspruch.
Sie rechnen damit, die Mehrheit der 60 Abgeordneten im Parlament zu stellen.
40 Prozent soll die rechtsextreme Parteienkoalition von Roberto do Bisson erhalten haben.
Die endgültigen Wahlergebnisse werden erst in einigen Tagen erwartet.
Bei den gleichzeitig abgehaltenen Kommunalwahlen dürften die christlichen Demokraten in den meisten Gemeinden den Wahlsieg errungen haben.
Die Wahlen wurden von der linken Opposition boykottiert.
Es gab auch vereinzelt Anschläge auf Strommasten und Wahllokale.
Japan.
Mit Wirkung von heute gilt das bisher staatliche Fernmeldewesen als privatisiert.
Es wurde eine Aktiengesellschaft gegründet.
Derzeit hält der Staat zwar noch 100% der Aktien, doch plant die Regierung den Verkauf von mehr als 60% dieser Wertpapiere.
Das Fernmeldewesen war 100 Jahre lang verstaatlicht.
Ebenfalls heute endet das Tabakmonopol in Japan.
Nach 80 Jahren wird der Markt für private Konkurrenten geöffnet.
Europa.
Mit zehn Lawinentoten wurde an diesem Wochenende in den europäischen Alpen ein trauriger Rekord erreicht.
Im Schweizer Kanton Wallis starben vier junge einheimische Skifahrer unter einem Schneebrett.
In Graubünden wurde ein 24-jähriger Alpinist aus Italien bei einer Bergtour von einem Stein erschlagen.
In Bayern und in Südtirol kamen je zwei Österreicher unter Lawinen ums Leben.
Ebenfalls in den bayerischen Alpen starb ein deutscher Bergrettungsmann unter den Schneemassen.
Schweiz.
Der bekannte Schauspieler O. W. Fischer feiert heute seinen siebzigsten Geburtstag.
Oskar Wilhelm Fischer, er lebt heute zurückgezogen in Lugano im Tessin, ist 1915 in Klosterneuburg bei Wien geboren worden.
Nach der Schauspielausbildung am Reinhard-Seminar war er unter anderem am Theater in der Josefstadt und am Burgtheater engagiert.
Bekannt wurde Fischer auch durch zahlreiche Filme.
Zu seinem berühmtesten Streifen gehören »Ludwig II« und »Es muss nicht immer Kaviar sein«.
Die Wetterlage Nach dem Durchzug einer atlantischen Störung überwiegt heute im Ostalpenraum Hochdruckeinfluss.
Eine über dem Golf von Biskaya liegende Störung streift morgen in abgeschwächter Form die Alpen-Nordseite.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Heiter bis wolkig.
An der Alpen-Nordseite zeitweise stärker bewölkt.
Abflauender Wind.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 19 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 8 Grad.
Die Aussichten für morgen Dienstag.
An der Alpen-Nordseite zeitweise Durchzug stärkerer Wolkenfelder, örtlich mitunter etwas Regen.
Sonst heiter bis wolkig, mäßiger Wind aus West bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 13 bis 19 Grad.
Die Vorschau auf Freitag.
Allgemeiner Übergang zu sonnigem Wetter und sehr mild.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 16°, Nordwestwind 15 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkig 16°, Nordwest 15.
Linz stark bewölkt 15°.
Salzburg stark bewölkt 14°, Südost 15.
Innsbruck stark bewölkt 11°, West 15.
Bregenz wolkig 12°, Südwind 15 km.
Graz stark bewölkt 14°, Westwind 10 km in der Stunde.
und Klagenfurt stark bewölkt, 12 Grad.
Das waren die Nachrichten und das Wetter.
Es ist 12.09 Uhr.
Wir kommen zum Beitragsteil des Mittagschannals.
In Dänemark begann Sonntag vor einer Woche ein Arbeitskampf, durch den 300.000 in der Privatwirtschaft Beschäftigte ausgesperrt oder im Streik waren.
Anlass war, dass 126 Tage Verhandlungen um einen sanften Einstieg in die 35-Stunden-Woche, vorerst eine 37,5-Stunden-Woche, ergebnislos geblieben waren.
Am Wochenende billigte nun das Parlament mit 85 zu 80 Stimmen ein Tarifpaket zur gesetzlich angeordneten Beilegung des Streiks, Kraft besonderer Regierungsvollmachten.
Und die bürgerlich-konservative Regierung nutzte die für diese Abstimmung zustande gebrachte Mehrheit gleich zum Beschluss einer ganzen Reihe von Maßnahmen.
Was dies nun für den Einstieg Dänemarks in der 35-Stunden-Woche bedeutet und wie solch ein in westlichen Demokratien nicht gerade übliches, quasi regierungsamtlich verordnetes Streikbeenden vor sich geht, berichtet aus Kopenhagen Reinhold Day.
Nach den Ereignissen des Wochenendes befinden sich die Dänen in einem Zustand leichter Verwirrung.
Sie wissen noch nicht recht, ob sie die Luft anhalten oder aber tief durchatmen sollen.
Diese zwiespältige seelische Verfassung hat natürlich einen besonderen Grund.
Es ist das traumatische Erlebnis vom Wochenende, als die Regierung mit entschlossener Hand in die Tarifverhandlungen eingriff und den Arbeitnehmern nur einen Bruchteil ihrer Forderungen zugestand.
Das dänische Grundgesetz schließt staatliche Eingriffe in die Tarifhoheit der Arbeitsmarktpartner nicht aus.
Dies hat mit dem Beginn der Rezession vor 13 Jahren zu einem schlechten Stil geführt.
Die Tarifpartner steigen nicht wirklich in Verhandlungen ein, sondern sie bleiben scheinbar standfest auf ihrer Anfangsposition stehen.
Denn sie wissen ja, nach gewisser Zeit wird die Regierung per Schlichter oder gar das Parlament per Gesetz die festgefahrene Situation lösen.
So war es auch in diesem Jahr.
Als der Schlichter sich festgefahren hatte, begannen am letzten Montag Kampfmaßnahmen, in die 300.000 Lohnempfänger verwickelt waren.
Am heutigen Montag sollten 800.000 Angestellte der öffentlichen Dienste in den Ausstand treten.
Da beschaffte die Bürgerliche Minderheitsregierung unter dem konservativen Ministerpräsidenten Paul Schlüter sich im Parlament die Unterstützung einer bürgerlichen Oppositionspartei.
Nun konnte die Regierung im Volketing mit der geringen Mehrheit von 85 gegen die 80 Stimmen der drei Linksparteien ein ganzes Bündel von Gesetzen beschließen.
Diese regeln die Lohn- und Gehaltserhöhungen für die nächsten beiden Jahre sowie andere Maßnahmen wie Preisstopp, Zwangssparen und ähnliches.
Diese Gesetze sind völlig der schwierigen Wirtschaftslage und der hohen Auslandsverschuldung Dänemarks angepasst.
und nehmen wenig Rücksicht auf die Wünsche der Arbeitnehmer, die nun schon fast ein Jahrzehnt lang regelmäßig kleine Reallohneinbußen hinnehmen müssen.
So sollen die Löhne im ersten Tarifjahr um zwei Prozent steigen und im zweiten um anderthalb.
Die Angestellten erhalten in den beiden Jahren nur drei Prozent insgesamt.
Und der Weg zur 35-Stunden-Woche ist lang geworden wie der nach Tipperary.
In den kommenden zwei Jahren werden nur die eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich erleben, die tatsächlich 40 Stunden arbeiten.
Die gehen auf 39 Stunden hinunter.
Wer jetzt schon weniger als 40 Stunden arbeitet, der erlebt keine Verkürzung.
Das waren harte Schläge für die Arbeitnehmer.
Nachdem diese Maßnahmen per Parlamentsabstimmung gesetzt geworden sind, besteht praktisch keine Möglichkeit des legalen Protests mehr.
Heute und morgen allerdings gibt es noch ein Ventil, um den Protest auszudrücken.
Die dänischen Arbeitnehmer sind berechtigt, während der Arbeitszeit Gewerkschaftsversammlungen abzuhalten.
Unter diesem Begriff Versammlung fallen auch Demonstrationen.
Aber das ist auf praktisch einen Arbeitstag begrenzt.
Danach heißt die Alternative Arbeitsplatz oder Barrikade.
Und die Dänen werden aller Voraussicht nach den Entschluss fassen, pflichtbewusst wieder an die Arbeit zu gehen.
Wir brauchen allerdings den heutigen Tag noch, um die Ohrfeige zu verwinden, welche die Regierung Ihnen mithilfe einer hauchdünnen Parlamentsmehrheit erteilt hat."
Aus Kopenhagen berichtete Reinhold Day.
Im Österreich, auf der Erdkugel genau gegenüberliegenden Neuseeland, führte der Sozialdemokrat David Longhi im Vorjahr einen Wahlkampf, bei dem die Erklärung des Landes zu atomfreien Zonen eine zentrale Rolle einnahm.
Longhi gewann die Wahlen und machte sich nach der Bestellung zum Ministerpräsidenten an die Verwirklichung der Wahlkampfthesen.
Unter anderem verwehrte er Schiffen der amerikanischen Seestreitkräfte die Erlaubnis, neuseeländische Häfen anzulaufen, weil die Amerikaner sich weigerten, Auskunft zu geben, ob die Kriegsschiffe atomwaffenbestückt seien.
Dies führte zu einer schweren Krise im Anschlusspakt, einem Militärbündnis zwischen Neuseeland, Australien und den USA.
Das ebenfalls von einer Labour-Regierung verwaltete Australien hatte sich zum Unterschied zu Neuseeland zu absoluter Anzugspakt-Treue bekannt.
Gestern demonstrierten aber nun in Australien Hunderttausende gegen atomare Rüstung und Außenminister Bill Hayden versicherte, sein Land wolle alles tun, um die Welt vor einer nuklearen Vernichtung zu bewahren.
Und er nannte auch die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone im Südpazifik als vorrangiges Ziel.
Deshalb jetzt gleich die Frage an Friedrich Schütze-Quest in Sydney, ob nun auch Australien den neuseeländischen Weg der größeren militärischen Unabhängigkeit von den USA beschreiten möchte.
Das glaube ich nicht, Herr Wenzel.
Die Demonstrationen am Palmsonntag in Australien sind nichts Neues.
Das ist eine Tradition, solange es US-Stützpunkte in Australien gibt und das sind gute 25 Jahre.
Es scheint nur, dass die Weltöffentlichkeit von dem geschehenen Pazifik nie recht Notiz genommen hat.
Ich will Ihnen ein Beispiel geben.
Das amerikanische Frühwarnsystem ist undrennbar mit ihren Relitenbodenstationen in Australien verknüpft.
Diese Basen sind in unserem Raketen- und Weltraumzeitalter viel wichtiger als ganze Heere oder Panzerdivisionen.
Und natürlich sind sie dadurch auch Angriffsziele von höchster Priorität für einen potenziellen Gegner.
Und das beginnen die Menschen hier zu begreifen, deswegen die Demonstrationen für die Schließung der US-Basen.
Die australischen Regierungen nun sagen seit Jahr und Tag, diese Basen seien unverzichtbar für die Überwachung und Einhaltung der schon bestehenden Raketenbegrenzungsabkommen, das ist Sol 2, wie wir das in Europa nennen.
Das ist mit Verlaub ein frommer Selbstbetrug und eine Irreführung der australischen Öffentlichkeit.
In den Medien hier, Herr Lendl, werden Experten zitiert kontinuierlich und amerikanische Geheimpapiere veröffentlicht, die genau das Gegenteil sagen.
Zum Beispiel hat es hier vor drei Tagen eine hochbrisante Meldung gegeben, dass die USA
über ihre Überlebensstation Pine Gap im Herzen des fünften Kontinents jetzt Griechenland ausspionieren, einen wankelmütigen Verbündeten.
Das kann in den nächsten Wochen zu einem politischen Orkan führen in Australien.
Ein letzter Punkt ist die Doppelgesichtigkeit der australischen Uranpolitik.
Australien hat mit die größten Vorkommen an Uran in der ganzen Welt und bevor Labour an die Macht kam,
sollte der Uran-Export verboten werden.
Nachtische blasen sich dann wiederum ganz anders.
Für ein paar tausend Arbeitsplätze und für ein paar Milliarden Dollar in die Staatskasse exportiert die Linksregierung genauso Uran wie ihre konservativen Vorgänger.
Dazu muss man wissen, dass selbst die friedliche Nutzung von Atomenergie in Australien selber strikt verpönt ist.
Deshalb gibt es auf dem fünften Kontinent auch nicht ein einziges Atomkraftwerk.
Und die australische Linke und die Friedensbewegung, die jetzt ja auch im Parlament vertreten ist,
Mit dem Nobelpreisträger Patrick White als Gallionsfigur hat Labour vor zwei Monaten die traditionelle linken Wähler abspenstig gemacht.
Sie können das grob, ein bisschen grob gesagt, mit den Grünen in Deutschland vergleichen.
Und das Uran, das wir jetzt ins Ausland liefern, sagt die australische Friedensbewegung, das kommt eines Tages zu uns zurück.
Wenn auch nicht in der Form, in der wir es exportiert haben.
Von worin bestehen eigentlich im Kern die Unterschiede in der Haltung der sozialdemokratischen Regierung in Neuseeland und in Australien?
Neuseeland, Herr Lendl, ist strategisch völlig uninteressant für die Amerikaner, mit Ausnahme einer Funk-Relaisstation zur Zielbestimmung für Tomahawk-Raketen.
Was die Amerikaner fürchten müssen, ist der Nachahmungseffekt bei einer Vielzahl unabhängiger Staaten im Pazifik, und zwar im Süd- wie im Nordpazifik, der weltweit das größte militärische Aufmarschgebiet geworden ist.
Wenn Sie auf der Landkarte einen großen Bogen um die australische Ostküste beschreiben, das ist die rechte Seite des Kontinents, dann haben Sie über tausende Kilometer einen Inkelstadt am anderen, die mit dem Gedankenspielen den gesamten Südpazifik zur nuklearfreien Zone zu erklären.
Darüber wird auf einer Konferenz im Sommer dieses Jahres beraten und beschlossen werden.
Für die Amerikaner könnte das heißen, dass ihre Operationsmöglichkeiten vom Pazifik zum Indischen Ozean und umgekehrt gefährdet wären.
Zwar nicht in der Praxis, weil sich die USA an ein Durchfahrtsverbot durch die Hoheitsgewässer anderer Staaten völkerrechtlich gar nicht halten müssten und weil die kleinen Inselstaaten das auch gar nicht kontrollieren, denn geschweige denn verhindern könnten.
Aber der politische und moralische Druck auf die USA vor der Weltöffentlichkeit, der wäre doch enorm.
Also nochmal, man schlägt den Esel und meint den Sack.
Wenn die Amerikaner im Augenblick auf Neuseeland losgehen, dann meinen sie vor allem Australien.
Die rund 350.000 Leute, die gestern in Australien demonstriert haben, sind das Labour-Mitglieder oder sind das vor allem Sympathisanten der neuen und auch im neuen Parlament vertretenen australischen Friedensbewegung?
Beides.
Kommen aus beiden Gruppen.
Insbesondere Labour hat ja eine sehr
neutralistische Tradition in Australien.
Sie müssen ja auch wissen, dass Labour erst zweimal nach dem zweiten Weltkrieg hier an der Regierung war.
Es sind die linken Randgruppen, die Labor davon zu laufen beginnen.
Das hat ursprünglich schon mit der Uran-Geschichte angefangen.
Und das hat erst später auf die US-Stützpunkte übergegriffen.
Denn was diese Stützpunkte ja eigentlich bedeuten und wie die operieren und was man damit machen kann, dass wir über einen Satelliten ein Autokennzeichen in Moskau ablesen können,
und dass sie ein Telefongespräch in Autos in Griechenland oder in der Sowjetunion abhören können.
Gut, dazu brauchen sie aber eine Bodenstation.
Der Solidarität macht das.
Sie brauchen eine Bodenstation, sie brauchen Computer, die da programmiert werden, sie brauchen Experten, die das auswerten.
Hier in Australien gibt es keine Amerikaner in Uniform, es gibt keine Combat Unions, keine kampfbereiten Truppen.
Das sind CIA-Experten, die hier arbeiten.
Das ist in Australien selber aber eigentlich erst in den letzten zwölf Monaten gesagt worden,
mit Deutlichkeit bekannt geworden durch Presseveröffentlichungen.
Vorher haben die sich dafür nie interessiert.
In Australien, und man sieht es auch heute noch, das Gefühl weit verbreitet.
Wir sind so weit am Ende der Welt.
Wir liegen so weit ab, dass wir eigentlich nicht gefährdet wären.
Aber, wie gesagt, durch Veröffentlichungen dieser Art, die auch von der Regierung nicht dementiert wurden, auch nicht dementiert werden konnten,
Da ist hier ein Bewusstsein gewachsen auf der linken Seite von Labour und auch bei einer sehr, sehr großen Gruppe von jungen Menschen, die bis dato völlig apolitisch waren.
Das heißt, Meldungen wie von den gestrigen Demonstrationen sind vom 5.
Quartal hinein auch in nächster Zeit wieder zu erwarten?
Ich weiß nicht, ob ich sagen soll, ich fürchte ja oder nein.
Das ist ein Kommentar, der mir nicht zusteht.
Ich glaube, Sie haben recht.
Das war Friedrich Schütze-Quest aus Australien.
Zu den heiklsten Fragen des an heiklen Fragen reichen Nahostkomplexes gehört das Problem des seit 1967 von Israel besetzten Westjordanlandes.
In sämtlichen von der Realisierung allesamt nach wie vor weit entfernten Friedensplänen kommt der Westbank eine entscheidende Rolle zu.
Sei es als Kernland eines künftigen Palästinenserstaates, sei es als von der PLO verwaltetes Gebiet innerhalb einer Palästinensis Jordanischen Föderation.
Unbestritten ist, dass die PLO allen diversen Rückschlägen zum Trotz in diesem Gebiet nach wie vor über den größten Rückhalt bei der einheimischen Bevölkerung verfügt, was sich auch immer wieder in Wahlerfolgen von von der PLO unterstützten Kandidaten niederschlägt.
Zu schweren Konflikten mit der palästinensischen Bevölkerung des Westjordanlandes kam und kommt es immer wieder wegen der und der Mennachim Begin forcierten Siedlungspolitik, den Bemühen durch Vergabe äußerst günstiger Kredite Israelis aus dem dicht besiedelten Küstenbereich in die besetzten Gebiete zu lenken.
Vor fast genau zwei Jahren gab die Zionistische Weltorganisation bekannt, dass die Zahl der jüdischen Siedlungen im Westjordanland von 108 auf 165 erhöht werden soll und die Zahl der Siedler bis 1985, also dieses Jahr, auf 100.000 gesteigert werden soll.
100.000 israelische Siedler im Westjordanland gibt es zwar bei weitem noch nicht.
Aber nach am Wochenende veröffentlichten Zahlen besitzen Israelis inzwischen mehr als die Hälfte des westjordanischen Bodens, berichtet aus Tel Aviv Moshe Meisels.
Der prominenteste Forscher der Lage im Westjordan-Land, der frühere Jerusalem-Vizebürgermeister Dr. Mehron Benviniste, stellte in einem am Wochenende veröffentlichten Forschungsbericht fest, dass die israelischen Behörden bereits 52 Prozent der Böden des Westjordan-Landes rechtlich als israelische Staatsböden erklärt oder für Sicherheits-, öffentliche und Siedlungszwecke beschlagnahmt haben.
Laut Benveniste sind heute praktisch 2.840.000 Quadratkilometer des Westjordanlandes, das heißt 52 Prozent der Gesamtböden israelischer Besitz, was der arabischen Bevölkerung in den übrigen Teilen des Westjordanlandes kaum Möglichkeit für eine weitere Entwicklung übrig lässt.
Bis zum Jahre 1973 waren nur 700.000 Quadratkilometer früher jordanischer Staatsbesitz.
Während der Likud-Herrschaft in Israel vom Jahre 1977 bis 1984 wurden von den israelischen Behörden eine weitere Million Quadratkilometer israelischer Staatsbesitz erklärt.
Seit 1980 wurden diese als Staatsböden erklärt als Flächen um ein Drittel vergrößert.
Dabei handelte es sich zumeist um unbebaute und unbearbeitete Flächen und solche, die für Sicherheitszwecke, Naturschutzanlagen und für jüdische Besiedlungszwecke beschlagnahmt wurden oder Arabern gehören, die aus diesen Gebieten geflüchtet sind.
Andere Gebiete wurden für Besiedlung und Bau der arabischen Bewohner geschlossen, was in weiterer Sicht schwerwiegende Folgen haben könnte.
Der Forschungsbericht Doktor Benbenistis hat ein weitgehendes Echo ausgelöst.
Das israelische Justizministerium erklärte dazu, dass nur 42 Prozent der Böden des Westjordanlandes zu israelischen Staatsböden erklärt wurden und weitere 10 Prozent, die von Doktor Benbeniste angeführt wurden, noch als Bodenbesitz von Arabangelsen, die geflüchtet sind und von den israelischen Behörden verwaltet werden.
Zwei Prozent der Böden des Westjordanlandes sind jüdischer Privatbesitz.
Der Bürgermeister von Bethlehem, Elias Fretsch, reagierte scharf auf diesen Bericht.
Er sagte.
Die Israelis behaupten, dass diese Böden israelisches Staatseigentum seien.
Es könnte sich zwar um Staats- oder Privatböden handeln, aber diese befinden sich im Westjordanland und sollten ausschließlich den Arabern zur Verfügung stehen, in ihnen zu leben und sie zu entwickeln.
Wenn sie für Israelis gut sind, in ihnen zu leben, sollten sie auch für arabische Dorfbewohner und Landwirte dazu gut sein.
Da Benveniste berichtet Furchterregeln.
Wie kann man zu einem Frieden mit Israel gelangen, wenn es sich der arabischen Böden bemächtigt?
Der Parlamentsabgeordnete der israelischen Arbeiterpartei Chaim Ramon hat im Parlament einen Gesetzesantrag eingebracht, laut dem eine parlamentarische Kontrolle
über die Maßnahmen der israelischen Behörden im Westjordanland eingeführt werden soll, die seiner Ansicht nach eine unbestätigte Annexion dieses Gebiets bilden.
Andere Parlamentsabgeordnete haben sich aufgrund des Benveniste-Berichts an Ministerpräsident Shimon Peres mit der Forderung gewandt, öffentlich klarzustellen, dass die derzeitige Bodenbesitzsituation im Westjordanland
die Suche nach einer politischen Lösung bezüglich des zukünftigen Status des Westjordanlandes in keiner Weise beeinträchtigen wird.
Aus Israel berichtete Moshe Meisels.
Und jetzt Österreich-Themen im Mittagsjournal.
Im nächsten Beitrag gleich mehrere, denn wie unsere jetzt folgende von Manfred Steinhober zusammengestellte Presseschau zeigt, widmen sich die Kommentatoren der heutigen Zeitungen unter anderem der stillen Liquidierung Zwentendorfs und der Entscheidung über den Abfangjägerkauf ebenso wie der Diskussion um die sogenannte Dritte Republik.
In den oberösterreichischen Nachrichten gibt Hermann Polz seiner Glosse den Titel »Kauft doch ein Schlachtschiff«.
Der für seine oft eher satirischen Töne bekannte Autor beschäftigt sich mit den Abfangjägern.
Als Begründung für den Kauf der Draken werden Kompensationsgeschäfte angeführt, in denen auch schwedisches Know-how für Hochtechnologie enthalten sei.
Jubelschreie darüber, endlich werden wir durch den Erwerb von fliegendem Sondermüll aus den Tiefen der Steinzeit zu den Höhen moderner Technik emporfliegen.
Es scheint, in diesem Kompensationsgeschäft ist auch der Verkauf der Österreicher für dumm mit eingeschlossen.
als ob die Drakenmilliarden nicht viel zweckmäßiger und direkter für die Heranführung unserer Wirtschaft an den internationalen Standard eingesetzt werden könnten.
Nach der neuen österreichischen Patentmethode aber wäre es wohl folgerichtig, wenn wir demnächst ein eingemottetes US-Schlachtschiff um noch einige Steuermilliarden mehr erwerben würden.
Im Kurier nimmt sich Martin Mayer noch einmal das Dauerbrenner-Themas Zwentendorf an und zitiert den Bundeskanzler.
In der Frage Zwentendorf warte die SPÖ auf den Mut der ÖVP zum Gesinnungswandel, um aus der selbstverordneten Sackgasse herauszukommen.
Ein kühnes Sprachbild, die selbstverordnete Gasse.
Und Sinovac nannte die ÖVP eine 40-Prozent-Partei.
Wenn er so in Zehnersprüngen rechnet, sind auch die Sozialisten 40-prozentige.
In manchen Punkten hat der Bundeskanzler recht.
Doch widersprechen muss man seiner Behauptung, am Fall Zwentendorf sei ausschließlich die ÖVP schuld.
Ausschließlich?
Und die Steger-Partei ist völlig schuldlos?
Eine solche Vereinbarung ist eines korrekten Politikers nicht würdig.
Einschließlich des Bundeskanzlers.
In den Salzburger Nachrichten beschäftigt sich Katharina Krawagner-Pfeiffer mit den Vorschlägen der ÖVP für ein sogenanntes Schweizer Modell und eine Konzentrationsregierung.
Verständlich ist, dass die ÖVP mit ihrem Vorschlag nicht gerade vier weitere Jahre der Opposition anpeilt.
Sie will in die Regierung.
Das ist legitimes politisches Ziel jeder Partei.
Doch bezeichnend ist wieder einmal, dass die ÖVP ihre Ziele allzu vordergründig verfolgt und daher die ernsthafte, sachliche Diskussion über ihre Vorschläge nicht über die Rampe bringt.
Und in der Kronenzeitung meint Peter Gnam, dass die Auseinandersetzungen um diese Themen nur ein Vorgeschmack auf den Präsidenten und auf den nächsten Nationalratswahlkampf sei.
Es ist grauslicher Schlamm, mit dem die Parteien einander bewerfen.
Von Erpressung war die Rede, dass wir eine Skandalregierung haben, wurde behauptet, und gegenseitig wirft man sich vor, auf den Sesseln der Macht zu kleben bzw.
danach zu gieren, endlich auf diesen Sesseln sitzen zu können.
Im Wahlkampf ist noch einiges mehr zu erwarten.
Da werden wir Androsch wieder als Steuerhinterzieher präsentiert bekommen, den Karl Sekanina als Millionenschieber.
Im Schlamm wird auch gewühlt wegen Frischenschlagerräder, Graz, Proksch, Ludwig, Gorton, Haider und wie sie alle heißen.
Dass die Mehrheit der Wähler sich schon jetzt angeekelt abgewendet hat, bekommen die wenigsten Politiker mit.
Die meisten freuen sich darüber, einen Treffer angebracht zu haben und merken nicht, dass sie selbst schon von oben bis unten bekleckert sind.
Und auch in der Grazer Kleinen Zeitung meint Günther Kogler, dass die Österreicher sich den nun begonnenen Osterfrieden schwer verdient hätten.
Die Meinungen sind also überall dieselben geblieben, die Politiker auch und die bekannten Fronten ebenfalls.
Aber was das Schlimmste ist, auch die Umgangsformen haben sich nicht zum Besseren entwickelt.
So gesehen haben sich Frau und Herr Österreicher den politischen Osterfrieden reglichst verdient.
Das war eine von Manfred Steinhuber zusammengestellte Presseshow.
Es ist inzwischen 12.30 Uhr, halb eins geworden.
In der zweiten Mittagsjournalhälfte erwarten wir noch einen Bericht von einer Caritas-Pressekonferenz zum Hungen Äthiopien, Stellungnahmen von Beamtenstaatssekretär Löschnack zu Lehrerproblemen und zur direkten Demokratie und ein weiteres Thema sind Änderungen der Milchmarktordnung, wonach die Bauern jetzt etwas mehr Geld für die Milch bekommen.
Und die Kulturredaktion präsentiert einen Beitrag anlässlich des heutigen 70.
Geburtstags von O. W. Fischer.
Und nun gleich noch ein Programmhinweis.
Heute ab 18.30 Uhr zum Thema, machen die Medien dumm, arrogant oder bloß banal?
Diese provokante Frage wirft im heutigen Journal Panorama einer der profundesten Kenner der Branche auf.
Klaus Harbrecht, Feuilletonist und Essayist großer Bundesdeutscher Zeitungen, ehemaliger USA-Korrespondent des ZDF,
Autor zahlreicher Bücher, Ghostwriter des früheren deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt.
Die Medienschaffenden, die sogenannten, machen das Glück der vielen und sind die Happy Few.
Eine Elite, die sich immer öfter selber feiert, nicht grundlos, denn sie fordert nicht nur das Glück, die Demokratie, das Leben, vor allem Karrieren.
Die raumgreifenden Auftritte mancher Reporter und Talkshow-Produzenten samt ihrer Hilfstruppen wecken in furchtsamen Zeitgenossen mit unerwähntem Verdacht, hier sei eine neue Herrenrasse am Werk.
Klaus Harbrecht.
Spitzzüngige Kritik und Selbstkritik eines Medienschaffenden.
Machen die Medien dumm, arrogant oder bloß banal?
Heute ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 in der Sendung Journal Panorama.
und jetzt weiter im Mittagsjournalprogramm.
Beamtenstaatssekretär Franz Löschnack hat heute zu jenen Forderungen der Lehrergewerkschaft Stellung genommen, die heute vor einer Woche zu Dienststellenversammlungen und verkürztem Unterricht geführt haben.
Hauptanliegen der Lehrer ist die Angleichung der Bezüge der akademisch ausgebildeten Vertragslehrer an die ihrer pragmatisierten Kollegen.
Vertragslehrer würden im kommenden Jahr bis zu 2000 Schilling weniger verdienen als pragmatisierte Mittelschullehrer.
Löschnack heute dazu, es gebe eine Abmachung aus dem Jahre 1983 mit der Gewerkschaft, dass die Vertragslehrergehälter erst zusammen mit denen anderer Vertragsbediensteter erhöht würden.
Es sei vor allem ein finanzielles Problem.
Nach Ostern werde man aber Verhandlungen aufnehmen.
Löschnack kann sich einen Kompromiss etwa in Form einer Etappenregelung vorstellen.
Hauptthema der Pressekonferenz des Beamten Staatssekretärs waren aber Überlegungen zum Ausbau der direkten Demokratie.
Ernest Hauer berichtet.
Nicht zuletzt die Erfahrungen mit Hainburg haben nach Ansicht von Staatssekretär Franz Löschner gezeigt, dass die bewährten Formen der direkten Demokratie ergänzungsbedürftig seien.
Die starke Betroffenheit von Bürgern durch Großprojekten erfordere neue, über Volksbegehren, Volksabstimmung und Volksbefragung hinausgehende Möglichkeiten der Mitwirkung.
Der Zusammenschluss von Bürgern in der losen Form von Bürgerinitiativen sei bisher in der Rechtsordnung weitgehend unberücksichtigt geblieben.
Diese Bürgerinitiativen sollten nun nach Ansicht des Staatssekretärs zumindest vor der Entscheidung über Großvorhaben, die die Umwelt beeinflussen, eingebunden werden.
Sie sollten Vorschläge und Stellungnahmen abgeben können und auch in der mündlichen Behördenverhandlung dabei sein.
Wie weit ihnen auch nach der Behördenentscheidung richtige oder teilweise Parteienstellung zukommen solle, müsse noch geklärt werden.
Auch wer in den Genuss dieser Form von Mitbestimmung kommen soll, sei noch zu diskutieren.
Auf jeden Fall müssten es, soll es schnack, Gruppen mit demokratischen Strukturen sein.
Wenn es schon um den Ausbau der direkten Demokratie geht, dann glaube ich, dass die Organisationsform der Initiativgruppen auch eine demokratische sein müsste, um das auch entsprechend zu begründen.
um ganz einfach nicht den Willen einer Einzelperson oder einer Gruppe, die das, wie gesagt, nicht aus Betroffenheit, sondern aus anderen Überlegungen wie wirtschaftlichen Interessen zum Beispiel wahrnimmt, auszuschalten.
Weitere Ansätze Löschnacks zum Ausbau der direkten Demokratie?
Einschränkung der Amtsverschwiegenheit auf unbedingt notwendige Bereiche und Ausbau der Auskunftspflicht der Verwaltung.
Wie die Ministerien sollten auch Länder und Gemeinden verpflichtet sein, den Bürger zu informieren, wenn er fragt.
Einer etwa von Opposition und Grüngruppen geäußerten Forderung zum Ausbau der direkten Demokratie steht Löschnack eher ablehnend gegenüber.
Der zwingenden Überleitung eines Volksbegehrens in eine Volksabstimmung bei einer bestimmten Unterschriftenzahl.
Das ist eine grundsätzliche Frage.
Wir, und damit meine ich meine Partei, sind bisher davon ausgegangen, dass nach dem Verfassungsgebäude, wie es seit 1920 vorliegt, wir in einer indirekten Demokratie leben, nach diesen Grundsätzen leben und daher muss man mit Änderungen
die dieses System vom Grundsätzlichen her infrage stellen, sehr vorsichtig agieren.
Ich glaube nicht, dass die SPÖ diesen Vorschlägen der ÖVP Rechnung tragen wird und ich meine das auch begründen zu können.
weil man hier mit der Übernahme mit ausländischen Modellen sehr vorsichtig sein muss.
Wir gehen halt nach wie vor davon aus, dass uns lieber eine hohe Wahlbeteiligung bei allgemeinen Wahlen ist, als
bei jedem Anlassfall dann eine Volksabstimmung durchzuführen, die von einer so geringen Zahl von Bürgern wahrgenommen wird, dass man sozusagen das Ergebnis zwar demokratisch nicht infrage stellen kann, aber ob das dann wirklich die Meinung
des Volkes bzw.
der Mietbürger jeweils widerspiegelt.
Das darf bei Beispielen aus dem benachbarten Ausland durchaus in Frage gestellt werden.
Ein Großteil der von Löschnack vertretenen Vorschläge betrifft eher Länder und Gemeinden als die Bundesverwaltung.
Die notwendigen Verhandlungen mit den Gebietskörperschaften will der Staatssekretär bis zum Sommer führen.
Im Herbst sollen dann die Vorschläge als Regierungsvorlage im Nationalrat eingebracht werden.
Seit Monaten gehen Schreckensbilder über den Hunger in Äthiopien um die Welt.
Die sechs großen österreichischen Hilfsorganisationen Caritas, Diakonisches Werk, Aktion Menschen für Menschen, Rotes Kreuz, SOS-Kinderdörfer und Volkshilfe haben den morgigen Tag zum Äthiopientag erklärt.
Nach Vorbildern in anderen westeuropäischen Staaten soll der morgige Tag einen neuen Höhepunkt an Spenden für die Hungernden in der dritten Welt bringen.
Zum Vergleich.
In der Bundesrepublik Deutschland hat ein Äthiopientag umgerechnet 770 Millionen Schilling an Spenden erbracht und in Holland 430 Millionen.
Auch der ORF beteiligt sich am Äthiopientag.
Im Hörfunk sind sechs Stunden Sendezeit und im Fernsehen vier Sendungen zu diesem Thema geplant.
Die zum Äthiopientag aufrufenden Hilfsorganisationen haben heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz die Bevölkerung zum Spenden für den Kampf gegen den Hunger in Äthiopien aufgerufen.
Roland Adrovica berichtet.
Berichte über den Hunger in der Dritten Welt sind zwar an sich leider nichts Neues, aber die Situation in Äthiopien übertrifft nach Aussagen von Katastrophenhelfern doch alles bisher Dagewesene.
Bürgerkrieg, politische Unterdrückung, Überbevölkerung, verfehlte Agrarpolitik und eine verheerende Dürre haben eine Hungerkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes verursacht.
In Äthiopien sind mehr Menschen vom Verhungern bedroht, als Österreich Einwohner hat, nämlich rund 8 Millionen.
Die internationale Hilfe ist zwar im Vorjahr nach großen Anfangsschwierigkeiten doch angelaufen, stellt jedoch nach wie vor nicht mehr als den berühmten Tropfen auf den heißen Stein dar.
Weitere Spenden sind notwendig und Caritas-Präsident Leopold Ungar formulierte seinen Appell heute auch recht drastisch.
Jeder Mensch, der nicht einem Tier vergleichbar sein wolle, das außer Konsumieren nichts im Sinn hat, müsste einen Spendenbeitrag leisten.
Der Bettelmann Gottes, wie Prelat Ungar zeitweise auch genannt wird, meinte heute zu dem oft gehörten Argument, dass Spenden vielfach ihren Bestimmungsort nicht erreichten.
Der weit verbreitete Mythos, der entstanden ist deshalb, weil es korrupte Regierungen in den Ländern der dritten Welt gibt.
Bis der Mythos entstand, dass alles daneben geht.
Alles in goldene Betten oder in lichtensteinische oder Schweizer oder Miami Konten fließen.
Das mag, leider Gottes, bei Hilfe von Staat zu Staat vorkommen und ist vorgekommen.
Unsere Hilfe geht an private Organisationen, das heißt an Organisationen, die wir uns jeweils aussuchen.
In Äthiopien sind es zwei, eine ökumenische und eine katholische, keine von denen heißt Caritas.
Aus Faulheit und Bequemlichkeit verwenden wir diesen Ausdruck.
Und die Kontrollen sind vielfältig, die stattfinden und sichern mindestens das, die die Geldspenden, die in der Regel schon hier in Sachspenden vermittelt werden und dass die Sachspenden
verwandelt werden und die Sachspenden verteilt werden an die dort befindlichen Bedürftigen, ohne Abzug für Administration, Propaganda und dergeilen.
Ein Mann, der seit Jahren mit bewundernswertem Einsatz für die Hungerten in Afrika kämpft, ist der Schauspieler Karl-Heinz Böhm.
Seine Aktion Menschen für Menschen versucht, den Afrikanern sinnvolle Hilfe zu leisten, nämlich Hilfe zur Selbsthilfe.
Er fand heute für den Hunger in der Welt und den gleichzeitigen Rüstungswahn recht harte Worte.
Ich erwähne das ganz bewusst deshalb, weil ich glaube, wo immer wir über Hunger sprechen und ob es nun an einem Afrikatag morgen ist oder der in der Bundesrepublik oder in Holland, kann und darf man nicht die 1.000 Milliarden Dollar, die jedes Jahr auf diesem Planeten erden,
ausgegeben werden, um Waffen zu produzieren oder Armeen zu unterhalten, von dem zu trennen, was auf diesem Planeten Erde.
Gleichzeitig passiert nämlich, dass 80 Millionen Menschen, das ist die doppelte Anzahl etwa der Toten des Zweiten Weltkrieges, in jedem Jahr an Hunger sterben.
Und meine Damen und Herren, ich weiß nicht, wer von Ihnen je einen Menschen an Hunger sterben gesehen hat, wie ich das leider tun musste im letzten Oktober und November.
in Koram, einem der Hungerzentren in Äthiopien, wird wahrscheinlich von diesen Bildern sein Leben nicht mehr loskommen.
Alle Journalisten, mit denen ich gesprochen habe, waren mit mir darin einer Meinung."
Auch Prilat Ungar prangerte heftig die Rüstungsausgaben in aller Welt an.
Er nahm dabei auch Österreich nicht aus.
Ungermeinte Österreich sollte nicht nur die umstrittenen Abfahrgeger für das Bundesheer, sondern auch Transportflugzeuge kaufen, die man dann für den Transport von Hilfsgütern zur Verfügung stellen könnte.
Wäre es nicht auch für die Aufnahmesbereitschaft der Steuerzahler,
zu erträglich, dass man diesen Ankauf der Abfangeder dadurch etwas sympathischer gestaltet, dass man im Jubiläumsjahr der Befreiung Österreichs sagt, ein neutrales Land, das im Ernstfall die Verteidigung seines Territoriums, dem je anderen Block als dem, von dem man angegriffen wird, überträgt und sich dabei heilig vorkommt,
Und da es sich für die Rüstung nicht so viel ausgibt wie andere neutrale Länder, die Schweiz und Schweden, hätte die moralische Verpflichtung in Humanität zu investieren und durch diese Investition die Neutralität zu verstärken.
Und noch ein Wort zur gemeinsamen Aktion der sechs großen österreichischen Hilfsorganisationen.
Man hat sich zwar zusammengeschlossen, dennoch gibt es aber sechs verschiedene Bosch-Sparkasten-Spendenkonten.
Es ist zu hoffen, dass diese Aufsplitterung den Spenderlös nicht vermindert.
Die Organisatoren erhoffen sich doch einen Erlös im Ausmaß von rund 100 Millionen Schilling.
Und damit zurück an das Funkhaus.
Roland Adorowitzer berichtete von einer Pressekonferenz anlässlich des morgigen Äthiopientags.
Davon erwartet man sich nach dem Vorbild anderer Länder sehr beträchtliche Mittel für den Kampf gegen den Hunger in Äthiopien.
Es ist inzwischen 12.43 Uhr, zwei Minuten vor dreiviertel eins geworden.
In der Auseinandersetzung zwischen den Bauern und dem Landwirtschaftsministerium über den Milchpreis ist nun doch österreicher Frieden eingekehrt, nachdem die Bauern Mitte März noch in Wien gegen die Milchpreispolitik der Regierung demonstriert hatten.
Denn ihrer Ansicht nach ist das, was sie für den Liter Milch nach allen Abzügen auf die Hand bekommen, zu wenig gewesen.
In den anschließenden Verhandlungen wurde dann doch eine Einigung erzielt, die aber Ende vergangener Woche wieder infrage gestellt schien.
Denn zur formellen Erledigung dieser Sache, also einer Erleichterung für die Bauern, waren die Vertreter der Landwirtschaft nicht erschienen, mit der Begründung, die Einigung sei ohne dies schon erzielt.
Landwirtschaftsminister Günther Heiden berief sich aber heute in einer Pressekonferenz auf die formale Notwendigkeit der Anwesenheit der Bauernvertreter.
Nichtsdestoweniger eine Einigung gibt es.
Die Abzüge vom Milchgeld werden verringert und für die Milchbauern bedeutet dies eine spürbare Erleichterung.
Herbert Huthare berichtet.
Österreichs Bauern melken knapp ein Drittel mehr Milch als im Inland gebraucht wird.
Dieses Drittel muss aber auch verkauft werden, ein Großteil davon im Ausland.
Die Weltmarktpreise für Milchprodukte sind aber wesentlich niedriger als die Erzeugungskosten in Österreich.
So kostet das Kilo Magermilchpulver bei der Erzeugung in Österreich 33 Schilling, der Weltmarktpreis liegt aber bei 12 Schilling.
Diese Preisdifferenz wird zum einen Teil vom Staat als Exportstützung aufgebracht, zum anderen Teil wird sie den Bauern von ihrem eigenen Milchgeld abgezogen.
Das nennt man den Absatzförderungsbeitrag.
Dieser Absatzförderungsbeitrag beträgt seit Jänner 34 Groschen je Liter bei einem Mindestpreis von 4,65 Schilling, den die Bauern erhalten.
Das bedeutete eine Erhöhung, also weniger Geld für die Bauern.
Landwirtschaftsminister Günther Heiden begründete das mit fallenden Preisen auf dem Weltmarkt, weil die Amerikaner ihre Lager an Milchpulver ausräumen.
Dazu kommt noch ein Einbruch des heimischen Butterverbrauchs um 5 Prozent.
Die Meinung des Landwirtschaftsministers?
Es dürfte darauf zurückzuführen sein und wird auch gar nicht bestritten, dass der hohe zusätzliche Absatz Förderungsbeitrag nun doch dazu führt, dass in den Bauernhöfen wieder Milch gerührt wird, Butter erzeugt wird und die Butter dann dem Konsum zugeführt wird ohne
dass dieser Absatz statistisch erfasst wird.
Also wenn man es auf deutsch sagt, der schwarze Abruf verkauft.
sicher so, dass das mit eine Rolle spielt.
Um also den hohen Abzügen zu entgehen, wenn sie Milch offiziell an die Molkerei liefern, haben viele Bauern wieder angefangen, das Butterfass zu rühren und diese Butter dann selbst verkauft, sagt der Minister.
Dass die 34 Groschen Absatzförderungsbeitrag die Bauern wirklich geschmerzt hat, das haben sie Mitte März auf der Demonstration in Wien deutlich gemacht.
Ende vergangener Woche hat man sich nun zwischen Bauern, Landwirtschaftsminister und Finanzminister geeinigt.
Für die nächsten Monate, also bis Ende Juni, müssen die Bauern nicht mehr 34, sondern nur 27 Groschen für den Milchexport selber mitzahlen und der Finanzminister holt 180 Millionen Schilling aus dem Steuertopf.
Für die nächsten zehn Jahre aber ist geplant, dass der Staat jenen Bauern eine Prämie zahlt, die auf die Milchproduktion verzichten.
Diese Prämie soll zwischen 80 und 1 Schilling 50 Liter liegen und pro Jahr etwa 100 Millionen Schilling kosten.
Damit erspart man sich zumindest die Sorgen, wie man überschüssige Milchprodukte teilweise verkaufen soll, wenn die Verzichtsprämie nicht überhaupt billiger ist als die Exportstützung.
Herbert Hutter berichtete über die nun erzielte Einigung bezüglich der Milchmarktordnung, was für die Bauern etwas mehr Geld für die Milch bedeutet.
12.47 Uhr, es bleibt Zeit für einige Takte Musik zwischendurch.
12.49 Uhr, Zeit für einen Kulturbeitrag im Mittagschanal.
Einer der populärsten Stars der Nachkriegszeit feiert heute seinen 70.
Geburtstag.
Die Rede ist von Ove Fischer, der im Schweizer Tessin lebt und sich seit Anfang der 70er Jahre völlig von Film und Bühne und überhaupt aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat.
Das Fernsehen hat aus Anlass des 70.
Geburtstags einige Filme des Jubiläums wiedergezeigt.
So seinen Film über Ludwig II., die Komödie »Es muss nicht immer Kaviar sein« und andere.
Begonnen hatte der Sohn eines Klosterneuburger Hofrats seine Karriere allerdings auf der Bühne.
Als Schüler des Reinhardt-Seminars, am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater und, nach Kriegsende, auch am Burgtheater.
Hans Langsteiner hat mit Ove Fischer ein Telefoninterview geführt und den folgenden Beitrag gestaltet.
Ach, Herr Dädel, ich find's schön, wieder jung zu sein.
Du bist lang genug gewesen.
Aber zu früh, mit 40, sollte das Leben anfangen, hätten wir was davon.
Sollte was sagen.
Mir ist eigentlich, als ob all das bisherige nur ein Vorspiel gewesen wäre.
Das fing das Leben und die Liebe ab erst an.
O. W. Fischer in der Schnitzler-Verfilmung »Das weite Land« aus dem Jahre 1973, eine der letzten und zugleich typischsten Rollen, in der Fischer vor sein Publikum trat.
Als eleganter Liebhaber feierte er an der Seite von Ruth Läuferig, Maria Schell oder Liselotte Pulver seine größten Triumphe.
Seine noble Undurchdringlichkeit und seine leicht manövrierte Sprachmelodie bewerten sich indes auch immer wieder im Komödienfach.
Seine Zeit waren, alles in allem, die 50er Jahre.
Jene Epoche, über die O.W.
Fischer heute sagt, Für mich war es die Zeit des Mai, wo ich in Vollkraft war.
und volle Erfolge hatte, volle Misserfolge hatte, in einem sehr ungewöhnlichen Auf und Ab für einen Filmschauspiel eine außerordentliche Variabilität entwickeln durfte.
Ich habe da neben dem König Ludwig, den die Wiener ja zeigen jetzt, den Peter Voss gespielt und da neben
neben dem Hannus ein Tagebuch, eine Verliebte.
Ich habe also variiert wie kaum ein anderer Filmschauspieler.
Das ist wahrscheinlich mein Kommen von der Bühne.
Aber selbst hier auf der Bühne variieren die Darsteller, die Kollegen,
ehemaligen Kollegen ihr Talent nicht so sehr, wie ich es im Film getan hatte.
Das ist ein Gesetz, das man ein Gesicht hat, mit dem die Leute Geschäft machen.
An das habe ich mich nie gehalten.
Heute lebt Fischer zurückgezogen in einer stilvoll möblierten Villa im schweizerischen Vernau.
An ein Bühnen- oder Film-Comeback denkt er nicht.
Ich habe unlängst einem Kollegen von Ihnen gesagt, dass für mich der Film
mit seinem Höhepunkt, eigentlich aufwärter Höhepunkt, ist für mich der Fellini in seiner Bilderdichtkunst.
Es hat nie jemand gegeben, vielleicht nur Now, in der Anfangsphase, der so einen Fächer, so eine glühende Fantasie in der Bildersprache hätte wie der Fellini.
Und das haben die heutigen, ich weiß nicht, die heutigen
sind mir irgendwo nicht existent genug.
Ich finde, Sie wüssten nicht, woran... oder wenn man heute ein Star werden will, muss man den Weißen Hai spielen.
Verlini dreht aber noch, Herr Fischer.
Ah, Verlini dreht noch.
Verlini dreht noch, aber das sind die Ausläufe eines großen Mannes.
Wohin ging das heutige?
Wie würden Sie das heutige testen?
Es gibt im deutschen Film schon interessante Richtungen.
Reiner Werner Fassbinder hat sicher auch große Filme gemacht.
Große Filme waren das sicher nicht.
Es war irgendwo, beim Fassbinder kommt mir Gott hab ihm selig, weil es immer doch eine für sie herausgestreckte Zunge war.
Hat es an Sie Angebote zu Comeback-Rollen gegeben in den letzten Jahren?
sicher kommt, dass immer wieder, jetzt sogar ein sehr großes Projekt, ein sehr großes und sehr interessantes Projekt, aber ich glaube, dass meine Tätigkeit jetzt auf einer ganz anderen Linie liegt und vielleicht wiederhole mich immer wieder, dass ich mir heute vorkäme, wie wenn ich ein Matrosen
Was Fischer hier als Tätigkeit auf einer ganz anderen Linie umschreibt, sind philosophische Studien, die der Star seit Jahren als Privatgelehrter betreibt und über deren Thema er sagt, das ist eine, wie soll ich es nennen, eine rhapsodische Etymologie, das heißt, etwas ganz Verrücktes, aus dem Wort,
und aus der Melodie des Wortes auf Geheimnisse zu kommen, die eigentlich bei den Griechen im Logos und in der Bibel bei Johannes angedeutet sind und immer wird darauf hingewiesen worden.
Wir verwenden es dann intellektuell mit einer gewissen Diminuierung, dass man sagt, das ist logisch,
Womit wir also ganz was anderes meinen, was das Logos eigentlich bedeutet.
Oder etwas viel kleineres.
Wird die Öffentlichkeit die Ergebnisse dieser... Ja, das hoffe ich schon.
Das heißt also, ich hoffe es nicht und ich glaube es.
In Buchform?
Sicher, mindestens in einer Buchform.
Also, wenn nicht in einer ganzen Reihe.
Wenn auch vielleicht als Schauspielstar, als Buchautor scheint Obe Fischer also das letzte Wort noch nicht gesprochen zu haben.
Otto Wilhelm Fischer feiert heute zurückgezogen im Tessin in der Schweiz lebend seinen 70.
Geburtstag.
Sie hörten einen Beitrag von Hans Langsteiner.
Und jetzt noch einmal eine Meldungsübersicht im Mittagsschanal.
Österreich.
Heute beginnt die Umstellung der Tankstellen auf den Verkauf von bleifreiem Normalbenzin.
Nach Angaben von Umweltschutzminister Steirer sollen bis Ende September alle Tankstellen bleifreien Treibstoff anbieten.
Mit der Einführung von bleifreiem Normalbenzin wird die Mineralölsteuer umgeschichtet.
Damit wird Benzin generell um 10 Groschen pro Liter teurer.
Staatssekretär Franz Löschnack sprach sich heute dafür aus, die Formen der direkten Demokratie zu erweitern.
Unter anderem sollten Bürgerinitiativen, so sie demokratische Strukturen haben, bei Großvorhaben stärker in den Entscheidungsprozess eingebunden werden.
Der Ideenvolksbegehren, ab einer gewissen Größe eine Volksabstimmung zu unterwerfen, steht Staatssekretär Franz Löschnack ablehnend gegenüber.
ÖVP-Bundesparteiobmann Mock hat heute im Zusammenhang mit dem Atomkraftwerk Zwentendorf Bundeskanzler Sinovac neuerlich angegriffen.
Sinovac solle endlich dafür sorgen, dass der Streit in der Regierung über die friedliche Nutzung der Kernenergie beigelegt werde, meinte Mock.
Über Sicherheitsfragen könne es keinen Handel geben, die ÖVP lasse sich von niemandem unter Druck setzen.
Die ÖVP weise auch mit aller Entschiedenheit die unqualifizierten und persönlichen Angriffe der SPÖ zurück, ergänzte Mock.
Die Feiern zur Republik müssten Anlass sein, einen neuen Ton und einen neuen Stil in den Gesprächen zwischen den Parteien zu finden, schloss der ÖVP-Obmann.
Für die etwa 15.000 Arbeiter und technischen Angestellten im grafischen Gewerbe gilt von heute an eine Wochenarbeitszeit von 38 Stunden.
Eine solche Regelung gibt es bereits in der Zuckerindustrie.
Für den Bereich Metall sollen noch im Frühjahr und für den Bereich Textil im September Gespräche auf Sozialpartner-Ebene über eine ähnliche Regelung beginnen.
Für die 27.000 Arbeiter im Textilbereich werden heute die Lohnverhandlungen fortgesetzt.
Bundesrepublik Deutschland.
Für die etwa 3,8 Millionen Beschäftigten in der Metall- und in der Druckindustrie tritt heute die 38,5-Stunden-Woche in Kraft.
Diese neue Arbeitszeitordnung löst die seit Mitte der 60er-Jahre geltende 40-Stunden-Woche ab.
Im Frühsommer des vergangenen Jahres war die Forderung nach einer kürzeren Arbeitszeit zentral des Anliegen mehrwöchiger Streiks.
Dänemark.
Ungeachtet der am Wochenende vom Parlament verabschiedeten Sondergesetze geht der Streik in der dänischen Privatwirtschaft weiter.
In allen Wirtschaftszweigen haben Beschäftigte die Arbeit niedergelegt.
Nach den Sondergesetzen wären die 300.000 streikenden und ausgesperrten Arbeitnehmer mit Beginn der heutigen Frühschicht zur Aufnahme der Arbeit verpflichtet gewesen.
Der Ausstand hat Auswirkungen auf das gesamte öffentliche Leben.
Iran-Irak.
Im Krieg am Persischen Golf setzen beide Seiten die Bombardierung von gegnerischen zivilen Zielen fort.
Teheran war in der vergangenen Nacht dem bisher schwersten irakischen Luftangriff ausgesetzt.
Dabei sollen 15 Menschen getötet und 50 verletzt worden sein.
Bereits gestern hat der Iran-Baghdad mit zwei Boden-Boden-Raketen angegriffen, die beträchtlichen Sachschaden angerichtet haben dürften.
Nahe Osten.
Die Besitzverhältnisse in dem seit 1967 israelisch besetzten Westjordanland haben sich in den vergangenen Jahren stark zugunsten Israels verändert.
Israelis besitzen nach einem Forschungsbericht schon 52 Prozent der Fläche des Westjordanlandes.
Auch die Zahl der Flächen wächst stark an, die zu israelischem Staatsbesitz erklärt worden sind.
Frankreich.
Der in der vergangenen Woche verstorbene weltberühmte Maler Marc Chagall ist heute auf dem Friedhof seines Wohnortes Saint-Paul-de-Vence beigesetzt worden.
An den Beisetzungsfeierlichkeiten nahmen mehrere hundert Trauergäste aus aller Welt teil.
Marc Chagall war im 98.
Lebensjahr verstorben.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
An der Alpen-Nordseite zeitweise Wolkenfelder, sonst sonnig.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 19 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsjournals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.