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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittag-Journal begrüßt Sie als Redakteur Karl Jakowski.
Im Mittelpunkt der Sendung steht auch heute wieder der Besuch des libyschen Revolutionsführers Muammar Gaddafi.
Wir bringen ein OEF-exklusiv-Interview mit Gaddafi und darin sagt der libysche Staatschef auf die Frage, ob Libyen die Sowjetunion um Hilfe bieten würde, wenn das Land von den USA angegriffen werde.
Wir hoffen, dass es nicht notwendig ist,
Wir hoffen, dass es nicht notwendig sein wird.
Wenn es aber notwendig sein würde, dann würden wir nicht zögern, die Sowjetunion um Hilfe zu bitten.
Das sagt Gaddafi in einem ORF-exklusiven Interview, das ich dann gleich nach der ausführlichen Wettervorschau um circa
Zwölf Minuten nach zwölf hören.
Zum Gadafe-Besuch bringen wir auch Reaktionen von FPÖ und ÖVP.
ÖVP-Obmann Mock kritisiert ja den Besuch und war gestern, als Gadafe im Parlament war, nicht anwesend.
Zu weiteren innenpolitischen Aspekten des Gadafe-Besuchs hören Sie Zitate aus Zeitungskommentaren.
Aus dem Ausland erwarten wir einen Bericht aus Moskau.
Die Sowjetunion registriert den libyschen Besuch in Österreich positiv und kritisiert die amerikanischen Boykott-Maßnahmen gegenüber Libyen.
Auch in Italien wird der Gaddafi-Besuch mit Aufmerksamkeit verfolgt.
Italien wird heuer wichtigster Handelspartner des afrikanischen Landes sein.
Soweit zu den politischen Aspekten des Besuchs.
In circa einer halben Stunde soll der libysche Revolutionsführer in der Wiener Moschee zum Peten eintreffen.
Heute ist ja muslimischer Feiertag und Gaddafi hat ja aus diesem Grund seine Wirtschaftsgespräche bei der Föst in Linz überraschend abgesagt.
Er schickte den Stahlminister.
Aus Österreich berichten wir noch von der ersten Sitzung des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses.
Der burgenländische Wohnbauskandal wird ja hier untersucht.
Und die Kulturredaktion berichtet über die Heidenausstellung im Wiener Musikverein.
Gleich nach den Nachrichten gibt es, wie schon gesagt, die ausführliche Vorschau auf das Wochenendwetter.
Verantwortlicher Redakteur ist heute Mittag für die Nachrichten Adolf Beundl und Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
Der libysche Revolutionsführer Gaddafi besucht heute Mittag, am dritten Tag seines Aufenthaltes in Österreich, das Islamische Zentrum und nimmt am Freitags Gottesdienst in der Wiener Moschee teil.
Die geplanten Fahrten Gaddafis nach Linz und nach Salzburg wurden aus diesem Grund abgesagt.
An seiner Stelle wird der libysche Minister für Schwerindustrie begleitet von Staatssekretär Nussbaumer, die Föstalpine besuchen.
Bundeskanzler Kreisky erklärte im Morgenjournal zur Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Libyen und Österreich, die bisherigen Verhandlungen seien durchaus positiv verlaufen.
Natürlich lege man auf libyscher Seite Wert darauf, meinte Kreisky, dass Österreich mehr libysche Produkte kaufe.
In einer Pressekonferenz in Wien hatte Gaddafi gestern Abend heftige Angriffe gegen die USA und gegen Präsident Reagan gerichtet.
Gaddafi sagte wörtlich, Reagan sei destruktiv, er sei ein Terrorist.
Die USA und Israel könnten einen Dritten Weltkrieg auslösen und dadurch sei Europa von Zerstörung bedroht.
Neuerlich verwahrte sich Gaddafi gegen den Vorwurf des Terrorismus.
Der Gaddafi-Besuch bringt Österreich nach Meinung des ÖVP-Abgeordneten Edmeier mehr Nachteile als Vorteile.
Edmeier erinnert heute gegenüber der österreichischen politischen Korrespondenz an die Verpflichtungen der Neutralitätspolitik und weist darauf hin, dass sich Libyen noch immer im Kriegszustand mit Israel befinde.
Außerdem sei es mit verschiedenen arabischen Staaten verfeindet.
Die Demonstration eines Nahverhältnisses zu Libyen könne dem Ansehen Österreichs nur schaden, meint Ed Meyer.
Ägypten.
Ein Sprecher der libyschen Widerstandsbewegung hat in Kairo die westlichen Staaten aufgefordert, sowie die USA, kein Öl mehr aus Libyen zu kaufen.
Der ehemalige libysche Ministerpräsident Bakush sagte, ein gemeinsamer westlicher Öl-Boykott könnte Revolutionsführer Gaddafi zu einer Demokratisierung führen.
Bakush war ab Oktober 1967 etwa ein Jahr lang unter König Idris libyscher Regierungschef.
Nach eigenen Angaben zählt seine Bewegung in Ägypten etwa 30.000 Mitglieder.
Er wäre auch zu einem Dialog mit dem libyschen Regime bereit, sagte der ehemalige Ministerpräsident, und würde auch nach Wien reisen.
Mit dieser Bemerkung spielte er auf eine Äußerung Gaddafis an, er wolle in Wien auch mit Exil-Libyern zusammentreffen.
Frankreich.
Präsident Mitterrand reist heute zu einem Kurzbesuch nach Washington, um mit Präsident Reagan vor allem die Lage in Mittelamerika zu erörtern.
Besonders nach den französischen Waffenverkäufen an Nicaragua gibt es zwischen Washington und Paris verschiedene Ansichten über die Entwicklung.
Weitere Themen der Gespräche Reagan-Mitterrand dürften der bevorstehende Weltwirtschaftsgipfel Anfang Juni in Paris und die Differenzen über die amerikanische Politik der hohen Zinsen sein.
Der Weinkrieg zwischen Frankreich und Italien dauert an.
Bei ihrer Kampagne gegen billige Weinimporte aus Italien haben französische Weinbauern im Mittelmeerhafen Sète fünf Millionen Liter italienischen Wein zerstört.
Sie drangen in ein Depot ein und sprengten zwei Vorratstanks und zwei Weintanklastwagen in die Luft.
Norwegen.
Beim Absturz eines zweimotorigen Passagierflugzeuges sind heute Nacht in Nordnorwegen 15 Menschen ums Leben gekommen.
Experten schließen nicht aus, dass die Maschine in niedriger Höhe mit einem Seeadler zusammengestoßen ist.
Das Flugzeug ist in der Luft explodiert.
Es befand sich auf einem Regionalflug etwa 100 Kilometer nördlich des Polarkreises.
Surinam.
In der ehemaligen niederländischen Kolonie an der Nordküste Südamerikas herrschen nach einem Putschversuch rechtsgerichteter Offiziere derzeit unübersichtliche politische Verhältnisse.
Sowohl die Putschisten unter Führung eines Feldwebels als auch die bisherigen Machthaber nehmen für sich in Anspruch, Herr der Lage zu sein.
Surinam hat 1975 die Unabhängigkeit von den Niederlanden erhalten.
Das Land ist etwa doppelt so groß wie Österreich und hat 400.000 Einwohner.
Surinam ist weltweit der viertgrößte Produzent von Bauxit, dem Grundstoff für Aluminium.
Europäische Gemeinschaft Kanada.
Das Europäische Parlament in Straßburg hat mit großer Mehrheit einen Einfuhrstopp für Fälle junger Robben gefordert.
Damit soll die brutale Jagd auf Robben, von denen manche Arten vom Aussterben bedroht sind, beendet werden.
Kanada hat unterdessen heftig gegen die Resolution protestiert.
Der kanadische Fischereiminister bezeichnete den Beschluss als vernunftwidrig.
Er meinte, die Verwendung von Seehundfällen zur Herstellung von Pelzkleidung sei nicht unmenschlicher oder menschlicher als die Verwendung anderer Tiere zu Nahrungszwecken.
Österreich.
Sozialminister Dallinger rechnet damit, dass die Arbeitslosigkeit bis zur Jahresmitte erheblich zurückgehen wird.
In einem von der sozialistischen Korrespondenz veröffentlichten Interview vertritt Dallinger die Meinung, im Jahresdurchschnitt werde die Arbeitslosigkeit heuer in Österreich wahrscheinlich über drei Prozent liegen, was aber im internationalen Vergleich eine hervorragende Marke wäre.
Einen Sturz aus dem neunten Stockwerk überlebte heute ein siebenjähriges Mädchen in Wiendonaustadt in der Großsiedlung Rennbahnweg.
Das Kind war aus dem Fenster gestürzt und auf dem Betonboden aufgeprallt.
Trotzdem könnte das Mädchen, es wurde mit schweren Verletzungen ins Lorenz-Böhler-Krankenhaus eingeliefert, mit dem Leben davon kommen.
Bundesrepublik Deutschland.
Glatteis, Schneefall und dichter Nebel hatten heute im gesamten deutschen Bundesgebiet ein Verkehrschaos zur Folge.
Vor allem die Autobahnen waren in den Morgenstunden wegen Glatteis kaum befahrbar.
Nach Serienunfällen mussten viele Straßen gesperrt werden.
Besonders betroffen waren Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und der nordbayerische Raum.
Es ist jetzt neun Minuten nach zwölf und bei mir im Studio begrüße ich Dr. Franz Hauleitner, den Meteorologen.
Grüß Gott.
Guten Tag.
Herr Dr. Hauleitner, die letzte Meldung in den Nachrichten.
Wetterchaos in Deutschland.
Kommt dieses Wetter heute Nachmittag oder morgen auch zu uns?
Auch bei uns wird sich in der kommenden Nacht das Wetter verschlechtern.
Morgen wird es dann Schneefälle bis in Tallagen geben.
Ob es aber auch bei uns zu einem Verkehrschaos kommen wird, das wage ich derzeit eigentlich noch nicht zu sagen.
Vor allem Westösterreich scheint schon betroffen zu sein.
Der Westen und die Alpen-Nordseite würde ich sagen.
Die Großwetterlage scheint derzeit eher einem kalten Aprilwetter zu gleichen.
Wird dieses Wetter so am Wochenende auch sein?
Ja, ich würde sagen, es bleibt weiterhin sehr wechselhaft mit einem leichten Trend zur Wetterbesserung ab Sonntag.
Mitteleuropa liegt derzeit im Bereich eines sehr kräftigen Westwindbandes.
Mit ihm gelangen in sehr rascher Folge Störungen in den Alpenraum, sodass das Wetter bei uns vorerst noch recht unbeständig bleibt.
Heute herrscht kurzer Zwischenhocheinfluss, eine derzeit über Westfrankreich gelegene Störung wird in der kommenden Nacht bzw.
morgen Vormittag Österreich dann überqueren und dabei die neuerliche Wetterverschlechterung verursachen.
Ich erwarte also morgen zunächst allgemein starke Bewölkung und Niederschläge, die dann im Tagesverlauf bis in Tallagen, wie erwähnt, dann als Schnee fallen werden.
Bei Frontdurchgang ist morgen wieder mit lebhaften Westwinden in freien Lagen mitunter auch mit Sturm zu rechnen.
Weniger schlecht wird das Wetter morgen im Süden und teilweise auch im Osten sein.
Hier ist vor allem in der zweiten Tageshälfte mit einigen Auflockerungen zu rechnen.
Für den Sonntag erwarte ich dann eine allgemeine Wetterberuhigung.
An der Alpen-Nordseite kann es dann zeitweise noch stärker bewölkt sein, dann dort noch etwas Schneefall, aber für den Osten und Süden wird es am Sonntag weitgehend sonnig sein, etwa wie heute.
Wie schaut es mit den Temperaturen aus, das heißt morgen Kälte, am Sonntag Wärme?
Die Frühtemperaturen werden etwa zwischen minus 3 und plus 4 Grad liegen.
Sie können aber örtlich nach klarer Nacht auch etwas tiefer sinken.
Die Tageshöchstwerte werden sich je nach Bewölkung etwa zwischen 3 und 10 Grad bewegen.
Sie haben auch die Messwerte von 12 Uhr mitgebracht, können Sie uns sie vorlesen.
Wien, wolkig, 7 Grad, Westwind mit 20 Kilometern.
Eisenstadt-Heiter 7°, Westwind mit 25 kmh, Linz-Wolkig 5°, Nordwind 5, Salzburg stark bewölkt 7°, Südostwind mit 15 km, Innsbruck starke Bewölkung 4°, Westwind mit 5 kmh, Pregenz bedeckt 6°, Südostwind 3, Graz-Heiter 8°, Nordostwind mit 10 km,
und Klagenfurt meldet heute 7 Grad, Südostwind mit 5 Kilometern.
Danke Dr. Hauleitner für diese ausführliche Vorschau auf das Wochenendwetter und ein schönes Wochenende.
Wiedersehen.
Dritter Tag des Besuchs des libyschen Revolutionsführers Gaddafi in Österreich.
Die nächste halbe Stunde, meine Damen und Herren, steht im Zeichen dieser Berichterstattung.
Gaddafi hat ja das für heute vorgesehene Programm, einen Besuch der Föstin Linz, kurzfristig abgesagt.
Er geht heute am islamischen Feiertag in die Wiener Moschee beten
Um halb ein soll er dort eintreffen, mehr später.
Sowohl in Österreich als auch international ist ja dieser Besuch Gaddafis, der erste seit zehn Jahren in einem westeuropäischen Land, umstritten.
Um die Person Gaddafis gibt es ja sehr viele kontroversielle Ansichten.
Er sei derjenige, der den internationalen Terrorismus unterstützt, heißt es.
Oder Gaddafis sei der hasserfüllte Gegner des früheren ägyptischen Präsidenten Sadat, vielleicht sogar der Auftraggeber seiner Mörder gewesen.
Gaddafi sei ein Machtmensch, ein Diktator, und der habe auch Züge eines Filmstars.
Um die Person Gaddafnis ranken sich also viele Geschichten und viele Interpretationen seiner Politik gibt es.
Nun, nach diesen ersten zwei Tagen ist der Zweck des überraschenden Besuchs des libyschen Staatschefs in Österreich etwas klarer.
Gaddafi will die Beziehungen Libyens zu Westeuropa verbessern und erhofft sich dabei die Vermittlung des österreichischen Bundeskanzlers.
Scharf von Westeuropa setzt er die USA ab, deren Wirtschaftsboykot-Erklärung von vorgestern in besonders reizen.
Für Österreichs Wirtschaft könnte der Besuch zu einer Intensivierung des Warenverkehrs führen.
Libyen will an uns mehr Öl verkaufen und dafür von uns andere Waren.
Die Form dieser Geschäfte ist aber noch ungeklärt.
Nun zurück zur Person Gaddafis selbst und seiner Ansichten.
Gestern Abend gab er in Wien vor rund 250 in- und ausländischen Journalisten eine Pressekonferenz, in der die USA hartig kritisierte und angriff.
Die Beziehungen zur Sowjetunion hingegen sah er sehr gut und er bezeichnete sie als sehr gut.
Für den ORF gab Muammar Gaddafi ein Exklusivinterview.
Ich sage, die Kämpfe der Menschen sind für die Abhängigkeit, für die Freiheit.
Wenn ein Volk um Frieden, um Unabhängigkeit, um Freiheit kämpft, dann ist das eine gerechte Sache, die wir unterstützen.
Wenn es aber nicht um eine gerechte Sache, um die Unabhängigkeit, die Seele und die Würde eines Volkes geht, wenn Gruppen gegen eine Gesellschaft kämpfen, dann dürfen wir sie nicht unterstützen.
Zum Boykott der USA, der vor zwei Tagen verhängt wurde, mit der Begründung Libyen unterstütze Terror, wurde Gaddafi dann gefragt, ob er eine militärische Aktion der Amerikaner gegen Libyen befürchtet.
I have decided many times the policy of this new American administration is childish policy.
Ich habe oft betont, dass die Politik dieser neuen amerikanischen Regierung kindisch ist.
Wir sind für den Frieden besorgt wegen dieser kindischen Politik.
Ja, sie werden vielleicht in mein Land oder in andere Länder einfallen.
Wir können ein solches unvernünftiges Verhalten der amerikanischen Regierung nicht ausschließen.
In diesem Fall wäre mein Land Opfer einer amerikanischen Aggression.
Und da wir unser Land verteidigen müssen, würden wir um Hilfe von anderen ersuchen.
Zwischenfrage, welche anderen?
Die Antwort, alle Völker, die gegen Aggression und Imperialismus sind.
Zwischenfrage, meinen Sie damit die Sowjetunion?
Wir hoffen, dass wir die Sowjetunion nicht um Hilfe ersuchen müssen.
Wenn es aber notwendig ist, dann werden wir nicht zögern, sie um Hilfe zu bitten.
Und schließlich eine Frage zum Nahostkonflikt.
Würde die arabische Seite in einem neuen Krieg Atomwaffen einsetzen?
Sie haben keine, aber die andere Seite ist dazu bereit.
Israel baut Atombomben in Dimona, das ist das israelische Kernforschungszentrum.
Frage an Gaddafi.
Es gibt Berichte, dass Pakistan mit libyscher Finanzierung eine Atombombe baut.
Was sagen Sie dazu?
Das stimmt nicht.
Das ist Propaganda, um uns zu verleumden.
Wir sind gegen die Herstellung von Atomwaffen und wir fordern die Vernichtung aller vorhandenen Atomwaffen der gegenwärtigen Atomländer.
Es gibt nun Nuklearwaffen in den Händen dieser Nuklearwaffen.
Roland Machatschke fasste dieses Exklusivinterview mit Oberst Gaddafi zusammen.
Das Interview, meine Damen und Herren, das von Antonia Rados geführt wurde und in dem Gaddafi unter anderem auch über die Bedeutung der Religion für seine Persönlichkeit, über politische Vorbilder und über seine politische Philosophie spricht, sehen Sie in der vollen Länge heute Abend in FS2 in der Sendung Politik am Freitag.
Seit seinem Bekanntwerden hat der Besuch des libyschen Revolutionsführers auch so etwas wie eine innenpolitische Komponente.
Zuletzt wurde gestern bei der Sicherheitsdebatte im Nationalrat deutlich, wie konträr die Ansichten der Parteien zur Zweckmäßigkeit des Gaddafi-Besuches sind.
Während Bundeskanzler Bruno Kreisky und die Regierungspartei den Besuch mit wirtschaftlichen und auch weltpolitischen Argumenten verteidigen, schießt sich zumindest die große Oppositionspartei, die ÖVP, in dieser Frage immer deutlicher auf den Regierungschef ein.
In der freiheitlichen Partei war die Linie zumindest bei der gestrigen Parlamentsdebatte nicht ganz einheitlich.
Während Sicherheitssprecher Ofner ein gewisses Verständnis für den Besuch zeigte und dessen teilweise Bekotierung durch verschiedene ÖVP-Politiker kritisierte, fand Sozialsprecher Haider vor allem aus moralischen Erwägungen scharfe Worte der Kritik.
Die Zufälligkeiten des innenpolitischen Terminkalenders wollten es nun, dass heute die Chefs beider Oppositionsparteien am Vormittag zur Pressekonferenz einluden.
Die Veranstaltungen waren zwar an sich ganz anderen Themen gewidmet, boten aber Johannes Fischer und Erich Aichinger noch einmal die Gelegenheit, die Haltung von ÖVP-Obmann Mock und FPÖ-Obmann Steger zum Gaddafi-Besuch auszuloten.
Massive Ablehnung des Staatsbesuches von Seiten der ÖVP, Ablehnung auch von Seiten der Freiheitlichen.
Für ÖVP-Chef Alois Mock ist der Besuch des libyschen Revolutionsführers Gaddafi insgesamt verunglückt.
Ich würde sagen, dass dieser Besuch eine außergewöhnlich verunglückte Entscheidung der sozialistischen Bundesregierung ist.
Es ist politisch eine Belastung als immerwährend neutraler Staat.
sollen wir keine Handlungen setzen, die uns in einen Konflikt hineinziehen oder als Partei in einem internationalen Konflikt erscheinen lassen.
Wirtschaftlich ist es, wie es derzeit aussieht, eine Blamage.
Das erste Angebot war, dass wir statt Bezahlung unserer Exporte zusätzlich Öl beziehen müssen und das außerdem zu dem höchsten Preis, denn bekanntlich ist mit 40 Dollar pro Perl
Der libysche Abgabepreis ist einer der höchsten am Ölmarkt.
Sonst kostet es ja nur mehr rund 30 Dollar.
Es ist halt, wenn man das zusammenfasst, das Ergebnis einer gewissen Spektakeldiplomatie.
Ich glaube, was wir in Österreich wieder brauchen, ist eine solide, verlässliche, berechenbare Außenpolitik, die sich an den Interessen unseres Landes orientiert.
Das heißt, unser Land aus internationalen Konflikten heraushält.
unser Land nicht in eine Situation bringt, wie das Anliegen dieses Besuches davor ist, dass die Amerikaner das als Provokation empfinden müssen.
Also zusammenfassend ein völlig zweckloser Besuch.
Nun gibt es vom Bundeskanzler Kreisky die Meinung, die möglicherweise auch im Ausland zum Teil geteilt wird.
dass es nicht ungünstig sein könnte für Libyens Gaddafi sozusagen die Tore zum Westen zu öffnen, um Gaddafi nicht ganz in die arme Moskau auszutreiben.
Könnten Sie sich hier mit einer solchen Argumentation anschließen?
Es war ja ähnlich beim PLO-Chef Yassi Arafat, den ja auch Kreisky sozusagen in Europa gewissermaßen salonfähig gemacht hat.
Man glaubt doch nicht wirklich, dass wir von Österreich aus die großen Konfliktsherde international bereinigen können.
Das ist doch eine Überheblichkeit, die uns letztlich auf den Kopf fallen wird.
Denn auch der Nahe Osten ist es ja nicht so gewesen, dass wir Arafat akkreditiert haben.
oder eingeführt haben, sondern ich darf mich daran erinnern an die sehr pro-arabische Politik Frankreichs unter de Gaulle, da hat es früher schon ganz andere Akzente gegeben.
Wenn wir unsere Neutralität ernst nehmen, und das ist für uns in der Volkspartei eine Verpflichtung und ein Auftrag aus den 50er Jahren heraus, auch in die 80er Jahre hinein, wenn wir die Neutralität ernst nehmen, dann heißt das für den neutralen
Ich muss ja sagen, die Schweiz gibt hier ein hervorragendes Beispiel, dass man sich aus fremden Streitereien heraushält.
Das Nahe Osten-Problem kann kurzfristig nicht einmal von den Großen Mächten gelöst werden, also wir glauben doch nicht, dass wir es lösen können.
In der Tatsache, dass gestern auch der zweite ÖVP-Nationalratspräsident Minkowitsch und der stellvertretende Klubchef der ÖVP, Robert Graf,
den Gast aus der Wüste im Parlament begrüßt hatten, sieht MOK keine uneinheitliche Haltung der großen Oppositionspartei, sondern das von der Diplomatie geforderte Mindestmaß an Höflichkeit.
Parallelen in der Kritik zwischen ÖVP und Freiheitlichen gibt es auch, was die Information durch die Regierung anlangt.
Beide Parteien beklagen sich über mangelnde Information und Kommunikation.
Norbert Steger von der FPÖ glaubt sich gar im Regen stehen gelassen.
Steger will aber noch einen anderen, grundsätzlichen Aspekt gelten lassen.
Es fällt immer mehr auf, dass die österreichische Außenpolitik sich davon leiten lässt, zu unterscheiden, ob es sich um rechte oder um eher linke Diktaturen handelt.
Und dann meint, die einen sind die guten, nämlich die linken Diktaturen, die anderen sind die bösen, die rechten.
Hier wird eine Außenpolitik des Blindseins auf einem Auge schrittweise betrieben.
Eine Politik, die wir in dieser Form nicht unterstützen können.
Zum Zweiten,
Gerade wenn immer von Demokratiemüdigkeit, Demokratie- und Parteienverdrossenheit die Rede ist, dann muss man doch auch sagen, dass man Außenpolitik nicht nur nach den Kriterien dessen machen kann, dass man sagt, wohin verkaufe ich, wieviel von denen waren, die mir sonst niemand mehr aufnimmt.
Also eine reine Quantitätsfrage vielleicht für unsere Stahlwirtschaft.
Also im Grund sind Sie in erster Linie beleidigt, weil Sie nicht eingeladen wurden und vielleicht in zweiter Linie beleidigt, weil Pinochet nicht eingeladen wurde.
Nein, so kann man das gar nicht sehen.
Erstens bin ich sowieso nicht beleidigt, denn wenn es keine gemeinsame Außenpolitik gibt, da ist das kein Grund beleidigt zu sein, sondern einfach festzustellen, dass auch die Konsequenzen die Bundesregierung allein zu verantworten hat.
Und zum Zweiten waren wir ja eingeladen.
Die Vorgangsweise war ihm nicht entsprechend einer doch jahrzehntelangen Übung, denn so weitreichende Überlegungen, die etwa jetzt in einigen Worten auch von mir angeschnitten wurden, nämlich wie kann sich die europäische Beziehung zum arabischen Großraum weiterentwickeln, gehört im Außenpolitischen Rat vorberaten und nicht einseitig nach Parteipräferenzen gesetzt.
Pinochet ist mir genauso unsympathisch wie allfällige linke Diktatoren.
Wie schon erwähnt, zu Auseinandersetzungen zwischen den Parteien über den Gaddafi-Besuch kam es gestern auch im Parlament bei der Debatte über den Sicherheitsbericht.
Diese Debatte ist heute für zahlreiche Zeitungskommentatoren Anlass, den Besuch unter grundsätzlichen innenpolitischen Aspekten zu beleuchten.
Hans Langsteiner wählte Zitate aus.
Ein Kurzkommentar in den Salzburger Nachrichten kritisiert dabei insbesondere die Erklärung von Innenminister Lanz, der den Gaddafi-Besuch mit wirtschaftlichen Überlegungen begründet und Libyen wörtlich als Reibebaum für die amerikanischen Mittelmeer-Hirsche bezeichnet hatte.
Dazu die Salzburger Nachrichten.
Der österreichische Innenminister und stellvertretende Vorsitzende der Wiener SPÖ, Abgeordneter Erwin Lanz, strahlte Donnerstag in keiner Weise Sicherheit aus.
Weder wirkte er für die Öffentlichkeit überzeugend, als er mit außenpolitischen Argumenten versuchte, den Sinn der Einladung an Gaddafi zu erklären, noch war er in der Lage, den parteiinternen Unmut über diese nicht einmal mit der führenden Sozialisten abgesprochenen Visite des libyschen Staatschefs auch nur einigermaßen zu bremsen.
Die an Lanz gestellten Anforderungen waren zu groß.
Auch die Presse bezieht sich in einem Kurzkommentar auf die gestrige Parlamentsdebatte zum Thema Gaddafi.
Die Brücke von der Neutralität zum Neutralismus ist eine überaus schwankende.
Im Parlament ist sie von einigen Gästern betreten worden und man kann nicht einmal sagen, dass sie nicht wissen, was sie reden.
Halten wir deshalb fest und zitieren wir Kreiskis seinerzeitige DDR-Äußerungen.
Österreich lässt sich seine Geschäfte nicht durch seine Gesinnung verderben.
Aber noch weniger lässt es sich seine Gesinnung durch Geschäfte abkaufen.
Auch die beiden Großparteien selbst befassen sich in ihren Zeitungen mit Aspekten des Gaddafi-Besuches.
In der Kärntner Volkszeitung der ÖVP schreibt Walter Rahming zu den Gesprächen Gaddafis mit Kreisky.
Im Hintergrund des Treffens in Wien wird Janoschs Gesicht eines integralen Sozialismus sichtbar, von dem schon Otto Bauer träumte und der heute gespenstische Realität erhält.
Ist es in Frankreich die Volksfront zwischen Sozialisten und Kommunisten, die diesen integralen Sozialismus verkörpert, so wird in Kreiskis Ja zu PLO und Gaddafi sichtbar, wohin die verschiedenen Wege letztlich im Gleichschritt zum Sozialismus führen.
Ganz anders Peter Pelinka in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Ein Ja zum Gaddafi-Besuch, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch aus politischen.
Es wäre nicht zum ersten Mal seit 1970, dass die sozialistische Außenpolitik nicht nur der Wirtschaft Aufträge, sondern auch versteinerte weltpolitische Verhältnisse zum Tanzen bringt.
In Richtung Entspannung.
Nun zu den internationalen Reaktionen auf den Gaddafi-Besuch.
Die amerikanische Regierung, sie hat ja vorgestern, als Gaddafi nach Österreich kam, über Libyen einen Wirtschaftsboykott verfügt.
Die amerikanische Regierung hat bisher auf den Österreich-Besuch offiziell noch nicht reagiert.
In den amerikanischen Medien wird der Gaddafi-Besuch an fünfter bis siebenter Stelle wahrgenommen.
Österreichs Außenminister Paar wird ja morgen
den Sicherheitsberater der amerikanischen Regierung Clark über die Gespräche Kreisky-Gaddafi informieren.
In den westeuropäischen Medien gibt es bis zur Stunde fast keine Kommentare zum Besuch.
Stimmen dazu gibt es aber bereits aus Moskau.
Otto Hörmann berichtet.
Der Gaddafi-Besuch ist in den sowjetischen Medien bisher zweifach registriert worden.
Erstens in einem Bericht über eine Pressekonferenz des Bundeskanzlers in Wien in der Regierungszeitung Izvestia und zweitens in einem Bericht der amtlichen TASS aus Washington.
Aus der Kreisky-Pressekonferenz werden folgende Statements des Kanzlers wiedergegeben.
Österreich als neutrales Land sei bemüht, für beide Seiten vorteilhafte wirtschaftliche Beziehungen zu allen Staaten zu unterhalten.
Libyen sei ein normaler Partner.
Was die propagandistischen Terrorismusbeschuldigungen an die Adresse Libyens betreffe, gebe es dafür keinerlei Beweise.
Österreich dürfe nicht das Opfer dieser Propaganda werden und Österreich wolle nicht in einen Wirtschaftskrieg hineingezogen werden.
Soweit die von Izvestia ausgewählten Passagen aus der Kreisky-Pressekonferenz.
Heute Nacht kam aus Washington ein TASS-Bericht über die amerikanischen Handelsbeschränkungen gegenüber Libyen.
Dieser Bericht ist bisher nur über den englischen Dienst der TASS verbreitet worden, also im sowjetischen Inland überhaupt nicht.
Die Reagan-Administration wird erwartungsgemäß angegriffen.
Reagan wird wörtlich imperiale Politik gegenüber Libyen vorgeworfen.
Und unter Berufung auf eine amerikanische Presseagentur wird auf die Möglichkeit eines militärischen Angriffs der Amerikaner gegen Libyen gesprochen.
Völlig zusammenhanglos in diesem TASS-Bericht aus Washington heißt es an einer Stelle wörtlich, großes Interesse erregen in Westeuropa die Verhandlungen Gaddafi-Keysky.
Wie der österreichische Kanzler erklärte, sind diese Verhandlungen hauptsächlich Handels- und Wirtschaftsfragen gewidmet.
Zitat Ende.
Aus alldem entsteht der Eindruck, die Sowjetmedien verteidigen nicht nur Libyen gegen die amerikanischen Sanktionen, sondern sie benutzen den Gaddafi-Besuch in Wien, um prinzipiell gegen amerikanische Wirtschaftssanktionen Stimmung zu machen, deren Ziel ja auch die USSR war bzw.
ist.
In unserem Nachbarland Italien wird der Österreich-Besuch Gaddafis mit ganz besonderer Aufmerksamkeit verfolgt.
Libyen ist nämlich für Italien ein wichtiger Handelspartner und natürlich auch umgekehrt.
In der libyschen Ausfuhrstatistik nimmt Italien nach den USA die zweite Stelle ein.
Nach den amerikanischen Boykottmaßnahmen wird Italien heuer für Libyen der wichtigste Handelspartner sein.
Daher das große Interesse der italienischen Politiker über den österreichischen Gaddafi-Besuch.
Italien ist NATO-Land und hat auf amerikanische Interessen Rücksicht zu nehmen.
Und weiters will Gaddafi auch nach Italien kommen.
Doch dazu fehlt ihm die Einladung.
Alfons Thalmer berichtet.
In dem afrikanischen Land am Gegenufer des Mittelmeers leben und arbeiten 20.000 bis 30.000 Italiener, die oft als eine Gab von Geiseln in der Öffentlichkeit bezeichnet werden.
Man fürchtet überhaupt um die libyschen Aufträge, da die Kassen in Tripoli leer zu sein scheinen und der Fünf-Jahre-Plan, besonders im Stahlwerkbau, ins Stocken geraten ist.
Trotz der geografischen Nähe und der Qualität des Produkts hat jedoch Italien Erdölimporte aus anderen Ölländern den libyschen Lieferungen vorgezogen.
Das ist hauptsächlich auf die Falkenrolle des Obersten Geddafi in der OPEC-Preisgestaltung
und auf seine politische Eigenwilligkeit gegenüber den Handelspartnern zurückzuführen, die nicht über eine solche Wirtschaftsmacht verfügen wie die Vereinigten Staaten.
Im Laufe des vergangenen Jahres ist der Anteil des libyschen Erdöls an den italienischen Importen von einem Zehntel auf praktisch Null zurückgegangen, nachdem die Importe aus Libyen ohne dies bereits seit 1973 ständig im Abnehmen waren.
Tripoli versucht jetzt auf dem inoffiziellen Erdölmarkt in Genua, sein Erdöl weit unter dem mittleren OPEC-Preis zu verkaufen.
Die italienische Diplomatie schont das libysche Regime, wo sie es tun kann.
Sie war anlässlich des amerikanisch-libyschen Konflikts wegen der Definierung von Territorialgewässern zurückhaltend.
Die politischen Kreise und die Öffentlichkeit haben jedoch ausgesprochene Vorbehalte gegenüber Libyen, und zwar aus drei Gründen.
Erstens, die libyschen Agenten verhalten sich, als ob sie einen Freibrief für die blutigen Mordaktionen gegen die libyschen Emigranten in Italien hätten und stehen auch im begründeten Verdacht, den italienischen Terroristen Hilfe zu leisten.
Zweitens, ob es Gaddafi wird als ein Sturmfried im Mittelmeer, im Nahen Osten und in Afrika, sowie als der gefährlichste Feind auch der bloßen Existenz des Staates Israel betrachtet,
Und schließlich, Rom nimmt Rücksicht auf Washington.
Bezeichnend ist, dass Oberskedazi schon seit drei Jahren auf einen Staatsbesuch in Rom drängt, der aber nicht zustande kommt.
Dieses Vorhaben, das vom römischen Außenministerium nach wie vor sachte betrieben wird, scheitert an der Stimmung in der Öffentlichkeit, an der Ablehnung der letzten drei Ministerpräsidenten Kosiga, Forlani und Spadolini,
Vor allem aber an der Verweigerung des 84-jährigen Altsozialisten, des Staatspräsidenten Bertini.
Nach der Wiener Einladung wird es diese Ablehnungsfront schwerer haben, sich zu behaupten.
Laut offiziellem Besuchsprogramm sollte der libysche Stadtschef jetzt in diesen Minuten bei der Wiener Moschee, bei der UNO-City eintreffen.
Doch wie ich von unseren Kollegen höre, ist das noch nicht der Fall.
So wie in den letzten Tagen hat sich ja das Besuchsprogramm dauernd geändert.
Wir berichten dann, wenn er eingetroffen ist, über dieses Ereignis.
Es ist jetzt drei Minuten nach halb eins kurz eine Zwischenansage.
Was hören Sie noch bis 13 Uhr?
Wir berichten von einer Pressekonferenz des freiheitlichen Parteiobmannes.
Er zieht Bilanz über zwei Jahre Parteiobmannschaft.
Dann berichten wir noch über eine Sitzung des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses, der ersten Sitzung.
Der burgenländische Wohnbauskandal wird ja hier untersucht.
Dann über eine neue Schallplattentechnologie, die Laserplatte.
Sie kommt zu Jahresende auf den Markt.
Und die Kulturredaktion berichtet über die Heidenausstellung im Wiener Musikverein.
Nun, die Stellungnahme Norbert Stegers zum Gaddafi-Besuch hörten Sie bereits.
Norbert Stegers zieht heute in dieser Pressekonferenz Bilanz über zwei Jahre Parteiobmann.
Ich rufe Erich Eichinger.
Ja, ein bis zwei Mandate Zuwachs bei den nächsten Nationalratswahlen erhofft sich der freiheitliche Parteiobmann Steger für seine Partei.
Einerseits aufgrund der West-Ost-Bevölkerungsverschiebung, andererseits aufgrund der Meinungsumfragen.
Denn hier, so sagt Steger, haben die Meinungsforscher laufend zwischen siebeneinhalb und zehn Prozent für die Freiheitlichen ermittelt.
Wir sind jetzt im Bereich einer gefestigten Zunahme gegenüber der letzten Wahl.
Wir hatten einen vorübergehenden Abbau im Zusammenhang mit den Polenereignissen.
Es ist eine falsche Theorie, die davon ausgeht, dass mit Beendigung des AKH-Untersuchungsausschusses oder eine noch mehr falsche Theorie, dass mit den Ereignissen um Androsch wir einen Abbau unseres Wählerpotenzials hatten.
Wir blieben konstant hoch bis November 1981.
Und mit Polen gab es eine Zunahme bei der Sozialistischen Partei um zwei Prozent und einen Abbau beider Oppositionsparteien leider auch bei uns.
Offenbar auch in diesem Zusammenhang zu verstehen eine Einladung Stegers heute an alle Grünen, sich manches geeigneter Führungsfiguren in der grünen Plattform der Freiheitlichen zu sammeln.
Steger, ich habe schon gegen Zwentendorf demonstriert, bevor ich ahnte Parteichef zu werden.
Stegers Bilanz über zwei Jahre als freiheitlicher Obmann.
Die Partei ist heute geschlossener und stärker als je zuvor.
Steger und Obmann-Vorgänger Götz können gut und geordnet zusammenarbeiten.
Die freiheitliche Partei wird seit zwei Jahren immer stärker in Wirtschaftsgespräche eingebunden, jetzt auch bei der Länderbank, wo es nicht nur zu einem Treffen Kreis Gimock, sondern auch zu einem Treffen Kreisgesteger kommen soll.
Die Freiheitlichen wollen sich ihre Zustimmung aber zu einer Länderbanksanierung noch offen halten.
Frage, was ist von Götz in der Freiheitlichen Partei geblieben?
Stegers 15-Sekunden-Antwort, die Ankündigung von Wirtschaftsgesprächen, das habe ich, Steger, dann verwirklicht und verstärkt der Angriffsgeist.
Eine Sekundenantwort auch nur zum neuen ÖVP-Generalsekretär Graf Steger.
Ein CVer kann einen Liberalen nicht stören.
Und das war's von Presseclub Concordia und damit zurück zum Studio.
Berichterstatter war Erich Aichinger.
Im Parlament hat heute die erste Sitzung des Untersuchungsausschusses für die WBO-Affäre stattgefunden.
Den Beschluss, diesen Untersuchungsausschuss einzusetzen, haben alle drei Parlamentsparteien im Februar gemeinsam gefasst.
Wilfried Seifert berichtet nun aus dem Parlament von der ersten Sitzung des WBO-Ausschusses, bei der es um die Ladung der ersten Zeugen und um erste Beweisanträge ging.
Zumindest formal beginnt der WBO-Untersuchungsausschuss praktisch völlig gleich wie der AKH-Untersuchungsausschuss.
Nach den Ausschussberatungen ein gemeinsamer Auftritt aller drei Fraktionsobmänner vor der Presse und in den Ausschussberatungen Streit um formale Fragen und Termine.
Immerhin hat sich der Ausschuss darauf geeinigt, Gerichtsakten, Steuererklärungen und Berichte als erste Beweismaterialien anzufordern.
und die WBO-Herren Rauchwarter und Titze als erste Zeugen bei der nächsten Sitzung am 22.
März aus der Untersuchungshaft vorführen zu lassen.
Eher überraschend dann die terminmäßig noch nicht fixierte nächste Zeugenrunde, die Herren Pichler, Pellikan, Matejski und Sauerzopf.
Es geht um Aussagen bei einer Pressekonferenz der beiden FPÖ-Funktionäre Matejski und Pellikan.
Sie berichteten dort von einer angeblichen Sitzung der burgenländischen ÖVP, bei der über die Finanzierung des burgenländischen Wahlkampfes gesprochen wurde.
Offiziell sollten 4 bis 4,5 Millionen Schilling als Wahlkampfkosten ausgewiesen werden, die noch fehlenden etwa 6 Millionen sollten, wie steht's, von der Rauchwaterkrieg kommen, soll dabei ein ÖVP-Politiker behauptet haben.
Dem Ausschuss liegt dazu ab heute eine eidesstaatliche Erklärung von Wilhelm Pichler vor, damals Mitarbeiter des Werbezentrums Ost, in der dieser Vorgang bestätigt wird.
Außerdem hat Wolfgang Pellikan, der Chef der burgenländischen FPÖ, dem Ausschussvorsitzenden Bauer von einem Telefonat des burgenländischen ÖVP-Obmanns Sauerzopf berichtet.
Sauerzopf soll Pellikan wegen dieser Behauptungen wegen Verleumdung klagen, wenn sie nicht zurückgezogen werden.
Und er soll außerdem angedeutet haben, dass der Landesbeamte Pellikan ja leicht jederzeit vom Dienst suspendiert werden könnte.
Er sei ja nicht immuner Abgeordneter.
Ausschussvorsitzender Bauer dazu?
Denn wenn da stimmen sollte, bitte, was also hier festgehalten ist, dann wäre das ja geradezu ein klassischer Fall, dass jemand gerne etwas aus der Welt geschafft hätte, unter den Teppich gekehrt haben möchte und hier mit den klassischen Methoden Zuckerbrot und Peitsche vorgeht, indem er zuerst einmal eine Drohung ausspricht und sagt, Sie werden oder wurden bereits geklagt.
Aber wenn Sie gewisse Handlungen setzen bzw.
nicht setzen, kann man drüber reden, kann man es wieder fallen lassen.
Wenn Sie es aber nicht tun, dann gibt es noch eine viel massivere Drohung, nämlich dann werden Sie wegen des Verbrechens der Verleumdung geklagt und im übrigen bedenken Sie lieber
Kollege aus der Beamtenschaft, dass man sie ja ausschließlich vom Dienst suspendieren kann.
Der ÖVP-Fraktionschef im Ausschuss, Wolf, hält die behaupteten Vorgänge und die Drohungen Sauerzopfs für sehr unwahrscheinlich.
Der Sozialist Kappan hingegen hält in diesem Zusammenhang alles für möglich.
Soviel vom ersten Tag des WBO-Tesuchungsausschusses und damit zurück an der Studie des Mittagsschnalls.
Berichterstatter war Wilfried Seifert.
Im Pariser Kongresspalast findet zurzeit das Festival du Sens statt, eine Messe im Zeichen der Unterhaltungselektronik.
Eine der beachtendsten Neuheiten bei dieser internationalen Schau ist die Compact Disc, eine mittels Laserstrahlen abgedastete Schallplatte.
Gegenüber herkömmlichen Schallplatten bringt das neue System eine deutliche Verbesserung der Tonwiedergabe,
Das bekannte Rauschen und Kratzen von Schallpleiten gehört damit der Vergangenheit an.
Das Festival Dixon war für den Erfinder der Kompaktist, nämlich Philips, Anlass für die internationale Vorstellung des neuen Systems, das noch zur heurigen Jahreswende in Österreich auf den Markt kommen wird, Helmut Gletsander informiert.
Die beiden jüngsten Entwicklungen der Unterhaltungselektronik wurden erst durch die Lasertechnik möglich, nämlich die Bildplatte und die neue Schallplatte.
Das Prinzip.
Man hat eine Plastikscheibe mit mikroskopisch kleinen Löchern.
Diese Löcher sind ein Code für die Information.
Der Ton oder das Bild werden ähnlich wie das Morse-Alphabet übertragen.
Die Lasertechnik ermöglicht es nun, diese Informationen sehr dicht zusammenzupressen, also auf engstem Platz unterzubringen.
Dementsprechend bietet die Bildplatte mit der Größe einer normalen Langspielplatte eine Stunde Fernsehprogramm je Seite.
Bei der Laserschallplatte wird nur mehr eine Seite verwendet und die Platte ist nur mehr so groß wie ein Handteller, nämlich 12 cm Durchmesser.
daher auch der Name des neuen Tonträgers, nämlich Compact Disc.
Überraschend, um nicht zu sagen verblüffend, die Tonqualität der neuen Laserschallplatte, die noch dazu nicht zerkratzt werden kann, weil ja das Signal innen und nicht außen liegt.
Diese hohe Wiedergabequalität hat natürlich ihren Preis.
Der Plattenspieler wird zwischen 11.000 und 15.000 Schilling kosten.
Anders als bei den Videorekordern ist es dem Erfinder der Compact Disc, nämlich Philips, gelungen, Hersteller in der ganzen Welt auf dieses System einzuschwören.
Daher ist man bei Philips auch optimistisch bezüglich der Chancen der Compact Disc.
Friedrich Nekula, Chef des High-Fidelity-Bereichs bei der österreichischen Philips sagt dazu, in den nächsten 10 bis 15 Jahren ist es sicher anzunehmen, dass das alte System auch seine Bedeutung nach wie vor haben wird.
Danach ist aber anzunehmen, dass doch
dass das Kompaktdisk-System die Überhand gewinnen wird.
Derzeit steht in jedem fünften österreichischen Haushalt eine echte High-Fidelity-Anlage, wo also die Laser-Schallplatte ihre Vorteile ausspielen könnte.
Gleichzeitig mit den Plattenspielern wird es zum Jahresende auch ein Sortiment dazugehöriger Schallplatten geben.
Die Entwicklung dieser Laserschallplatten hat Polygram übernommen, eine gemeinsame Tochter der beiden Elektronikkonzerne Philips und Siemens und weltweit mit CBS und WEA, eine der drei größten Plattenfirmen.
Zur Jahreswende werden von Polygram rund 200 Kompaktdisks mit jeweils einer Stunde Spieldauer vorliegen, etwa 125 Titel im Pop-Bereich, 75 Titel Klassik.
Im Laufe des Jahres 83 soll dieser Katalog auf 500 bis 600 Platten erweitert werden.
Allerdings werden die Laserschallplatten am Anfang um etwa 30 Prozent teurer sein als herkömmliche Langspielplatten.
Später soll der Preis dann sinken, erläutert Wolfgang Mundczynski vom Polygramm.
In dem Fall wird das Warten natürlich ziemlich lange sein.
Ich glaube nicht, dass sie schon in dem ersten Jahr oder den ersten zwei Jahren mit einer drastischen Preissenkung rechnen können, aber auch hier gilt das Gesetz der Serie, der Massenfertigung, wo dann Preisvergünstigungen oder Preiseinsparungen weitergegeben werden an den Verbraucher.
Die neue Schallplatte kommt jedenfalls in Europa vor der Bildplatte, wobei aber die Bildplattenspieler schon seit einiger Zeit in den Fabriken vorhanden wären.
Bis jetzt fehlen aber die Filmplatten.
Hier hofft man in der Industrie, dass am Anfang des kommenden Jahres endlich ein umfassendes Programmangebot von deutsch synchronisierten Bildplatten vorhanden sein könnte und man dann in den Verkauf der Geräte einsteigen wird.
Berichterstatter war Helmut Gletsander.
Wie ich von der Regie höre, ist der libysche Staatschef Gaddafi noch immer nicht beim Islamischen Zentrum am Wiener Donauufer eingetroffen.
Wir ziehen damit einen Kulturbeitrag vor.
Heute Vormittag fand im Musikvereingebäude in Wien eine Pressekonferenz statt, bei der der Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Professor Albert Moser,
über die Veranstaltungen der Gesellschaft im Heidenjahr informierte.
Ebenfalls auf dem Programm des Vormittags eine Presseführung durch die Ausstellung Joseph Heiden 1732 bis 1982 im Musikvereinsarchiv.
Walter Gellert berichtet.
Die Heidenausstellung des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien versucht zu zeigen, wie sich das Heidenbild von den Lebzeiten des Komponisten bis heute entwickelt hat.
Das Musikvereinsarchiv kann übrigens auf die größten Bestände nach der Esterhazy-Sammlung, die sich im Nationalmuseum in Budapest sowie in Eisenstadt und Forchtenstein befindet, zurückgreifen.
Die Heidenpflege bei uns leidet immer noch unter dem Bild, das das 19.
Jahrhundert vom Komponisten entworfen hat.
Das soll in dieser Ausstellung auch gezeigt werden.
Der Leiter des Archivs Otto Biber bei der heutigen Presseführung.
Ganz typisch für das seltsame Heidenbild des 19.
Jahrhunderts ist die Beobachtung, dass kein Komponist so oft auf der Bühne erschienen ist in dieser Zeit wie Josef Heiden.
Natürlich nie als historische Persönlichkeit.
sondern immer als lieber Papa Haydn, deren Anekdoten dem Publikum nahe gebracht wird.
Seit 1823 gibt es im ganzen deutschen Sprachraum Singspiele, Theaterstücke über und mit Josef Haydn.
Sie sehen hier in der Vitrine Klavierszüge, Textbücher aus dieser Zeit und sogar Franz von Suppé, vielleicht das größte Kuriosum in diesem Zusammenhang, hat ein biografisches Gemälde, wir nennen es in drei Abteilungen Josef Haydn,
mit Musik nach heidenschen Motiven zusammengestellt.
Dass Heiden auch in den Konzertsälen zu seinem Recht kommt, das möchte die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien heuer mit zahlreichen Veranstaltungen zum 250.
Geburtstag des Komponisten bewirken.
Begonnen hat die Reihe der Veranstaltungen am vergangenen Freitag mit der konzertanten Aufführung der Heidenoper Lanima del Filosofo mit dem ORF-Orchester und dem ORF-Chor unter Leopold Hager.
Musikvereins Generalsekretär Prof. Albert Moser
Nun stehen vor uns gleich eine Reihe von Haydn-Konzerten im Hinblick darauf, dass ja der 31.
März der Gedenktag ist.
Wir haben jetzt fünf Konzerte unter dem Gesamttitel »Haydn im Klang seiner Zeit«, also mit Instrumenten aus der Haydn-Zeit.
Wir haben eine eigene Haydn-Akademie im Sinne der Zeit Haydns, wie es damals eben gemacht worden ist.
mit dem Singverein und dem Akademischen Orchesterverein.
Diese findet schon am Sonntag statt.
Im Rahmen dieser Konzerte spielen Rainer Küchle ein Violinkonzert sowie Martin Haselböck ein Orgelkonzert von Haydn.
Beides wahrscheinlich die ersten Aufführungen in Originalfassung seit der Zeit des Komponisten.
Gustav Kuhn dirigiert am 29.
März seine Aufführung der Schöpfung.
wobei das Collegium Audium auf Instrumenten des 18.
Jahrhunderts spielt.
Die Schöpfung steht auch auf dem Programm des heuer sechs Wochen dauernden und am 15.
Mai beginnenden Musikfestes bei den Wiener Festwochen im Musikverein.
Karajan leitet die Wiener Philharmoniker.
Professor Moser?
Danach finden eine Reihe von Veranstaltungen statt, vor allem das zweite große Oratorium, das zu Unrecht sehr wenig aufgeführt wird, nämlich
die Heimkehr des Tobias.
Es ist eigentlich sein erstes Oratorium und es ist zu Unrecht selten aufgeführt.
Wir haben unter uns da die Mühe gemacht und dieses Material nicht hergestellt, aber jedenfalls verbessert, sodass es brauchbar ist, vor allem auch Chormaterial.
Und das wird also, glaube ich, ein sehr wichtiger Punkt sein in der Heidenpflege dieses Jahres.
Eugen Jochum wird zu den Festwochen zwei reine Haydn-Konzerte mit den Symphonikern dirigieren.
Gennady Dostoyevsky, Andrei Previn und Lovrov Matadžić sind weitere Dirigenten, die sich für Haydn einsetzen.
Das Ensemble Wolfgang von Karajan bringt selten gehörte Lirenkonzerte.
Das niederländische Kammerorchester ist ebenfalls mit Haydn-Programmen zu Gast.
Zum Abschluss des Heidenjahres findet im Dezember dann im Musikverein eine Aufführung des Oratoriums die Jahreszeiten unter der Leitung von Peter Schreier statt.
Walter Kellert war Berichterstatter.
Mit viertelstündiger Verspätung ist der libysche Revolutionsführer Gaddafi am Wiener Donauufer beim Islamischen Zentrum eingetroffen.
Er wird am Gottesdienst in der Moschee teilnehmen.
Ich rufe Edgar Sterbens.
Dieser Aufruf des Muezzins ertönte vor etwas mehr als 20 Minuten, aber auch aller gegenüber scheint sich Oberst Gaddafi mit der Pünktlichkeit nicht so sehr zusammenzunehmen.
Denn er ist, wie Kollege Jakowski eben sagte, gerade vor wenigen Minuten hier eingetroffen und ist ganz kurz nur stehen geblieben, als er den Wagen verließ, ist dann gleich die Stufen hinaufgegangen und in der Moschee verschwunden.
Die hier wartenden Journalisten hatten nur ganz kurz Gelegenheit, einige Bilder zu schießen.
Nun, die Verspätung Gaddafis wurde durch nichts erklärt.
Es hieß, dass er relativ lang durch die Innenstadt brauchte, aber ob das eingeplant war, ob da ein zusätzliches Verkehrshindernis daran schuld war, dass er zum Gottesdienst zu spät kam, das kann also im Augenblick nicht gesagt werden.
Hier die Atmosphäre ist die eines Medienspektakels.
Es gibt sehr viele Journalisten, Kameraleute sind wieder da in Groß aufgebaut von Polizei.
Das Gelände, das Moschee-Gelände ist von Polizei hermetisch abgeriegelt.
Das schlanke Minarett und der flache Kuppelbau mit dem Halbmond prägen ja hier neben der UNO-City und neben dem Donauturm die Silhouette des linken Donauufers.
Und was vielleicht Gaddafi gar nicht weiß, was aber nicht uninteressant ist, ist, dass dieses seit 1979 im Betrieb befindliche islamische Zentrum von Saudi-Arabien finanziert worden ist.
Also jenes Land, mit dem Gaddafi gerade nicht besonders freundschaftliche Gefühle verbinden.
Außen ist diese Moschee, für alle jene, die sie nicht kennen, von türkischem Stil, innen herrscht marokkanischer Stil vor.
Nun, Sie werden fragen, was Gaddafi gerade in der Moschee macht.
Ich habe mich vorher erkundigt und es wurde mir gesagt, es wird ein ganz kurzer, wahrscheinlich nur zehnminütiger Gottesdienst sein.
Während dieses Gottesdienstes werden von Imam Masum einige Suren vorgelesen und dann werden sich Gaddafi und seine Delegation
einige Male in Richtung Mekka auf den Boden werfen.
Richtung Mekka, nur zur Orientierung, ist hier von der Moschee aus gesehen in Richtung UNO-City.
In die Moschee hinein dürfte auch kein westlicher Journalist, denn Andersgläubigen ist das verboten, an einem Gottesdienst der Moslems teilzunehmen.
Vorher konnte man allerdings kurz einen Blick hinein machen und da war festzustellen, dass die
Moschee heute in keiner Weise ein besonderes Gewand innen angelegt bekommen hat.
Es sind die üblichen Mosaiken nur zu sehen und die wertvollen Gebetsteppiche natürlich.
Ansonsten ist die Moschee genau in dem einfachen Zustand belassen worden, wie sie sich normalerweise präsentiert.
Der islamische Bau hier, das islamische Zentrum, dient normalerweise als Treffpunkt, als religiöser und kultureller Treffpunkt für etwa 50.000 im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland lebende Moslems, die vornehmlich aus arabischen Staaten, aus der Türkei und aus Jugoslawien kommen.
Nun, Gaddafi betet offensichtlich nach wie vor in der Moschee.
Hier wartet alles und bereitet sich mehr oder weniger die Polizei, zumindest sie haben ihre Fahrzeuge schon wieder umgestellt, darauf vor, das Moscheengelände zu verlassen.
Es wird sich voraussichtlich auch nichts mehr allzu Spektakuläres tun.
Gaddafi wird in seinen Wagen einsteigen und dann zurückfahren.
Es ist aber hier
dieser Besuch in der Moschee nicht nur ein Programmpunkt, sondern vielleicht auch noch im Zusammenhang mit zwei nicht unwesentlichen Punkten zu sehen.
Auf der einen Seite ist der Islam ja nicht nur eine Religion, sondern auch ein politisches Programm, das mit Hilfe von Erdöl und Petrodollars eine dominierende Rolle in der Welt anstrebt.
Und auf der anderen Seite ein historischer Rückblick.
Vor 299 Jahren wurden islamische Truppen vor Wien zum Rückzug gezwungen.
Heute betet einer derjenigen Propheten, die einen panislamischen arabischen Weltstaat propagieren, in der Moschee in Wien.
Und mit diesen zum Nachdenken anregenden Impressionen zurück ins Funkhaus.
Reporter war Edgar Sterbens, in sieben Minuten wird es jetzt 13 Uhr, noch ein Kulturbeitrag.
Die Schallplatte ist zwar in erster Linie ein Medium für die Musik, dennoch gibt es seit jeher auch sogenannte Sprechplatten literarischen Inhalts.
Nur ganz vereinzelt gab es bisher hingegen Versuche, Literatur auch auf Tonbandkassetten anzubieten.
Eine Ausnahme ist der bundesdeutsche Verlag Erich Schum, der auf diesem Sektor ein umfangreiches Programmangebot entwickelt hat.
Mit der Übernahme der Generalvertretung durch die Wiener Buchhandlung Gerold wird dieses Angebot nun auch in Österreich auf den Markt gebracht.
Hören Sie Näheres von Konrad Zobel.
Schummsprechende Bücher sind Literatur auf Kassetten, gelesen von Schauspielern oder den Autoren selbst.
Es bleibt abzuwarten, ob die Abspielmöglichkeit auf normalen Kassettenrekordern ein breiteres Publikum anspricht, als es die Literaturplatte tut.
die in den Schallplattenhandlungen eher das fünfte Rad am Wagen bildet.
Denn obwohl es insgesamt zwar rund 500 lieferbare Titel auf Schallplatte gibt, haben selbst darauf spezialisierte Geschäfte selten mehr als ein Zehntel des Angebots lagern und Bestellungen können sehr lange dauern.
Außerdem gibt es bei den Literaturplatten nur wenige Neuerscheinungen, wie wir in einem Fachgeschäft erfuhren.
Es ist also im letzten Jahr nicht sehr viel Neues dazu erschienen.
Einiges natürlich schon.
Oskar Werner hat ein bisschen was herausgebracht und der Rilke-Platte ist ein Neues, aber im Großen und Ganzen nicht viel.
Im Gegensatz dazu wird die Kassettenliteratur der sprechenden Bücher von Schumm jährlich durch 20 bis 30 Titel ergänzt.
Hans Neuser erläutert das breite Angebot.
Es beginnt beim Spannenden, beim Kriminalroman, über witzige Sachen, Thoma, Kischon, Spörl.
Dann die klassische Literatur, wenn man so sagen kann, Stifter, Gleist, Möricke, Dickens, Dostoevsky etc.
Und geht herauf bis zur modernen Dürrenmatt, Fusenecker, Lerne Tolenier.
Und man kann also hier dem Publikum ein ziemlich breites Spektrum schon bieten.
Es gibt es hier immerhin schon rund 300 Titel.
Gemessen an der Gesamtliteratur nichts, aber doch ist ein Beginn, wenn Sie denken so an die Früher, an die Vorleserin bei der Frau Gräfin,
die also der Dame des Hauses abends was vorgelesen hat, so kann man das auch machen jetzt.
Ein weiteres Verwendungsgebiet, jetzt unter Anführungszeichen Verwendung, wäre für sehbehinderte Leute, für Hausfrauen, bei der Hausarbeit, nicht beim Staubsaugen, aber beim Bügeln, beim Kochen, für Autofahrer vielleicht.
Und auch ein interessanter Aspekt, den wir eigentlich zufällig dazu gewonnen haben durch den Verkauf dieser Dinge, für Ausländer, die sich so einhören wollen,
in die deutsche Sprache.
Der Preis der Kassetten ist jenem der Bücher angepasst und bewegt sich zwischen 120 und 280 Schilling, je nachdem wie viele Kassetten es pro Werk gibt.
Drei Kassetten sind allerdings die Obergrenze, da man von vornherein nur kürzere Werke auswählt.
Es gibt also von Dostoyevsky etwa nicht 25 Kassetten Brüder Karamasow, sondern eben die Hellen Nächte oder den Spieler.
lässt die literarische Qualität vieler der angebotenen Titel auch so manchen Wunsch offen.
Die erhoffte größere Nachfrage könnte das Angebot auch in diesem Sinn verbessern.
Zum Abschluss des Mittagsschonals hören Sie jetzt nochmals Nachrichten.
Österreich.
In einem ORF-Exklusivinterview sagte der libysche Revolutionsführer Gaddafi, er könne eine Militäraktion der Vereinigten Staaten gegen sein Land nicht ausschließen.
Gaddafi meinte, er sei wegen der gegenwärtigen amerikanischen Politik um den Frieden besorgt.
Der Revolutionsführer bezeichnete Berichte als falsch, dass Pakistan mit finanzieller Unterstützung Libyens eine Atombombe entwickle.
Gleichzeitig wies Gaddafi aber darauf hin, dass Israel über Atomwaffen verfüge.
Gaddafi nimmt derzeit am Freitagsgottesdienst in der Wiener Moschee teil.
Die ursprünglich geplanten Besuche bei der Föstalpine in Linz und in der Stadt Salzburg hat Gaddafi abgesagt.
ÖVP-Bundesparteiobmann Mock bezeichnete unterdessen den Gaddafi-Besuch in Österreich als eine verunglückte Entscheidung der SPÖ-Regierung.
Er sei eine politische Belastung des Neutralitätsstatus und eine wirtschaftliche Blamage, sagte Mock wörtlich.
Der Bundesparteiobmann der Freiheitlichen, Steger, meinte, die österreichische Außenpolitik dürfe nicht nur geschäftsorientiert sein.
Bei Staatsbesuchen wie dem Gaddafis müsste es eine bessere Vorbereitung und Absprache im Außenpolitischen Rat mit allen Parlamentsparteien geben.
Der Parlamentarische Ausschuss zur Untersuchung der Affär um die Burgenländische Wohnbaugenossenschaft Ost ist zu seiner ersten Arbeitssitzung zusammengetreten.
Den Vorsitz führt der FPÖ-Abgeordnete Bauer.
Der Ausschuss wird sowohl die Frage der direkten oder indirekten Parteienfinanzierung prüfen, als auch, inwieweit Kontrollaufsichtspflichten wahrgenommen oder aber verletzt worden sind.
Sozialminister Dallinger rechnet mit einem erheblichen Rückgang der Arbeitslosigkeit bis Mitte des Jahres.
In einem von der sozialistischen Korrespondenz veröffentlichten Interview äußerte Dallinger die Ansicht, dass die Arbeitslosigkeit in Österreich heuer im Jahresdurchschnitt über drei Prozent liegen werde, was im internationalen Vergleich eine hervorragende Marke wäre.
Der Generaldirektor der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, Thiel, hat die sofortige Einführung von Sanktionen gegen Kraftfahrer verlangt, die nicht die Sicherheitsgurte anlegen.
Professor Knoflacher vom Kuratorium für Verkehrssicherheit sagte, bei einer optimalen Gurtenanlegequote könnten jährlich mindestens 300 Todesfälle und 4000 Verletzungen vermieden werden.
Ein siebenjähriges Mädchen hat heute einen Sturz aus dem neunten Stockwerk eines Hauses in Wien-Donau-Stadt überlebt.
Das Kind wurde allerdings mit schweren Verletzungen in das Lorenz-Böhler-Krankenhaus eingeliefert.
Der Wiener Kulturstadtrat Zilk ist dafür, die Prostitution zu besteuern.
Es sei absolut nicht einzusehen, dass gerade heute, wo alle Bürger streng zu ihren Steuerleistungen angehalten werden, die Prostitution steuerfrei sei und dadurch Millionen an Einkünften verloren gehen, argumentierte Zilk.
In einem anderen Zusammenhang rief der Stadtrat die Herausgeber von Tageszeitungen auch dazu auf, besonders geschmacklose Details aus diversen Anzeigen wegzulassen.
USA.
Nach einem Bericht des Nationalen Amerikanischen Instituts für Rauschgiftbekämpfung sind in den USA derzeit rund 4.300.000 Menschen kokainsüchtig.
In dem Bericht wird darauf hingewiesen, die Gesamtzahl der Süchtigen liege noch höher, weil viele Suchtfälle nicht bekannt seien.
Zum Schluss jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Zunächst allgemein sonnig, später im Westen Bewölkungsaufzug.
In der kommenden Nacht erneut Wetterverschlechterung.
Nachmittagstemperaturen heute 5 bis 10 Grad.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Die Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jakowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik und wünscht noch ein schönes Wochenende.