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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Hier ist also wieder der aktuelle Dienst, wie jeden Wochentag um diese Stunde.
Grüß Gott, verehrte Damen und Herren, Adolf Poindl begrüßt Sie am Beginn der einstündigen Mittagsinformation.
Die Bayernwahl ist heute natürlich das bedeutendste außenpolitische Thema.
Wir bringen ein Interview mit dem CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß.
Unser Deutschland-Korrespondent analysiert das Wahlergebnis und wir bringen auch Auszüge aus Kommentaren der In- und Auslandspresse zum Ausgang dieser Wahl im Nachbarland.
Dazu kommen, die Strom- und Benzinkrise in Jugoslawien wird immer ernster, das fremde U-Boot vor einem geheimen schwedischen Marienstützpunkt ist möglicherweise entkommen und Portugals Staatspräsident Janis kommt zu Besuch nach Österreich heute Mittag.
Auch das Inland steht nicht zurück mit interessanten Ereignissen.
So ist der Lohnpreisindex zum ersten Mal wieder unter die 5%-Marke gesunken, der Septemberwert wird mit 4,9% angegeben.
Das ORF-Kuratorium hat am Vormittag die Nachfolger für die auslaufenden Intendantenfunktionen bestimmt.
Die Volkspartei macht einen Presseempfang anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums ihres Salzburger Programms.
Und in Hallstatt ist das Trinkwasser untrinkbar geworden.
In anderen Gebieten Oberösterreichs ist die Situation ähnlich.
Die Kulturredaktion führt uns dann noch einmal in die Frankfurter Buchmesse, die heute zu Ende geht.
Und jetzt gleich ins Nachrichtenstudio.
Zu Anneliese Bach, verantwortlicher Redakteur, ist jetzt Edgard Haider.
Österreich Der Preisanstieg in Österreich ist wieder langsamer geworden.
Die Verbraucherpreise waren im September um 4,9 Prozent höher als im September 1981, teilt das Statistische Zentralamt mit.
Zwischen August 1981 und August 1982 stiegen die Preise noch um 5,1 Prozent.
Zwischen August und September im heurigen Jahr sind die Preise um 0,1 Prozent gestiegen.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Spitzengremien der Parteien sind heute Vormittag in Bonn und München zu Beratungen über den Ausgang der Bayerischen Landtagswahl zusammengetreten.
Im Bayerischen Landtag sind künftig nur zwei Parteien vertreten, CSU und SPD.
Die Freien Demokraten scheiden aus dem Landtag aus, auch die Grünen haben die 5-Prozent-Marke nicht erreicht.
Die CSU konnte mit 58,3 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit behaupten, verloren aber 0,8 Prozentpunkte.
Die SPD erzielte mit 31,9 Prozent einen Gewinn von 0,5 Prozentpunkten.
Die Sitzverteilung im Bayerischen Landtag lautet nun 133 CSU, 71 SPD.
Die Wahlanalysen konzentrieren sich vor allem auf das Scheitern der FDP in Bayern.
Die Freien Demokraten haben demnach in erster Linie in den sechs Großstädten Bayerns überdurchschnittlich schlecht abgeschnitten.
Offenbar hat der Koalitionswechsel in Bonn in diesen Städten sozialliberale Stammwähler der FDP abgeschreckt.
Die Freien Demokraten sind auch nach der Landtagswahl in Hessen nicht mehr im Landtag in Wiesbaden vertreten.
Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Mischnik sieht keine Gefahr einer Spaltung seiner Partei.
In einem Interview im Deutschlandfunk räumte Mischnik allerdings ein, dass ein Teil die Basis der eigenen Mitarbeit nicht mehr sehe und vielleicht der eine oder andere die FDP verlassen werde.
Die Kritiker am Kurs von FDP-Chef Genscher beschuldigte Mischnik, sie hätten nicht sichtbar gemacht, wie die Alternativen aussehen sollten.
Tunesien.
Anlässlich eines Besuches in Tunis hat Bundeskanzler Kreisky auch zur deutschen Innenpolitik Stellung genommen.
Kreisky sagte, eine Rückwirkung der Vorgänge in der Bundesrepublik Deutschland auf Österreich halte er für nicht wahrscheinlich.
Es können daher durchaus die Bundesrepublik Deutschland am 6.
März und Österreich am 24.
April kommenden Jahres wählen.
Bundeskanzler Kreisky ist in Tunis mit dem stellvertretenden PLU-Vorsitzenden Abu Jad zusammengetroffen.
Beide Politiker machten die israelische Regierung für die Massaker in zwei Beiruter Flüchtlingslagern verantwortlich und erklärten, die Empörung der Weltöffentlichkeit habe weitere Massenmorde verhindert.
Kreisky begrüßte die von Abouyad bekundete Verhandlungsbereitschaft der PLO und meinte, dieses Verhalten werde die Friedenskräfte in Israel stärken.
Sein Verhältnis zum Vorsitzenden der israelischen Arbeiterpartei Peres bezeichnete der Bundeskanzler als sehr schlecht.
Abouyad sprach sich gegen Terror aus und betonte, die Palästinenser hätten gelernt, den Frieden zu lieben und ihn aufzuhalten.
Jordanien.
Nach den Worten von PLO-Chef Arafat befindet sich die arabische Nation in der gefährlichsten Phase ihrer Existenz.
In einer öffentlichen Ansprache in Amman sagte Arafat, Amerikaner und Israelis hätten beschlossen, die Araber ihrem Einfluss zu unterwerfen.
Deshalb sei es Zeit für politisches Handeln.
Der PLO-Vorsitzende wies darauf hin, dass die Palästinenser in ihrem Kampf 72.000 Menschenleben verloren hätten.
Der Preis für das vergossene Blut müsse gezahlt werden, betonte er.
Arafat wird sich nach jüngsten Meldungen noch zwei Tage in Jordanien aufhalten.
Damit gilt es als unwahrscheinlich, dass Arafat noch heute in Tunis mit Bundeskanzler Kreisky zusammentreffen wird.
Polen.
Der provisorische Nationalausschuss der nunmehr verbotenen Gewerkschaft Solidarität hat für 10.
November zu einem vierstündigen landesweiten Streik aufgerufen.
Damit soll gegen das am vergangenen Freitag vom Parlament verabschiedete neue Gewerkschaftsgesetz protestiert werden.
In dem Aufruf heißt es, die Strategie der Gewerkschaft werde von der Reaktion der Öffentlichkeit auf den Appell abhängen.
Ein Proteststreik sei ein echtes Referendum, das die Regierenden nicht verfälschen könnten.
Heftige Angriffe werden in diesem Zusammenhang gegen das Parlament gerichtet.
Es wird betont, die Parlamentarier hätten es gewagt, gegen den Willen der Wähler Gewerkschaften zu verbieten, in denen 90 Prozent aller Erwachsenen organisiert gewesen seien.
Schweden.
Der Nobelpreis für Medizin 1982 ist heute gemeinsam an den Engländer John R. Wayne und die beiden Schweden Sune Bergström und Bengt Samuelsson verliehen worden.
Die drei Wissenschaftler erhalten den Nobelpreis im Zusammenhang mit Entdeckungen auf dem Gebiet der Prostaglandine.
In den nächsten zwei Wochen werden alle weiteren Träger des Nobelpreises für Frieden, Literatur, Chemie, Physik und Wirtschaft bekannt gegeben.
Österreich Die Verschuldung von Bund- und nachgeordneten Gebietskörperschaften ist in Österreich im abgelaufenen halben Jahr weitaus schneller gewachsen als in den meisten europäischen Industrieländern.
Nach einer Untersuchung, die im Auftrag der Deutschen Bundesregierung über die Verschuldung der europäischen Industrieländer durchgeführt wurde, hat sich die öffentliche Verschuldung Österreichs in den vergangenen fünf Jahren um 235 Prozent erhöht.
Im Vergleich dazu expandierten die Schulden von Staat und Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland im gleichen Zeitraum lediglich um 82%, in Großbritannien um 80% und in Frankreich um 104%.
Stärker als in Österreich war die Zunahme der öffentlichen Verschuldung nur in Dänemark, wo sie sich in den vergangenen fünf Jahren um 381% ausweitete.
Der portugiesische Staatspräsident Janis trifft heute zu einem viertägigen Staatsbesuch Österreichs in Wien ein.
Auf dem Programm des Besuchs stehen unter anderem Gespräche mit Bundespräsident Kirchschläger und Regierungsvertretern.
Außerdem wird Janis Wien, Linz und Salzburg besichtigen.
In einem Espresso im 7.
Wiener Gemeindebezirk ist in der vergangenen Nacht ein Brand ausgebrochen.
Die Feuerwehr hatte Alarmstufe 2, das Lokal brannte zur Gänze aus.
Fünf Personen wurden mit Rauchgasvergiftungen und leichten Verletzungen ins Spital gebracht.
Die Bekämpfung des Brandes gestaltete sich äußerst schwierig, die Feuerwehr musste mit Atemschutzgeräten vorgehen.
Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.
Als Ursache des Feuers wird eine Gasexplosion vermutet.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Polizei hat einen der beiden Bankräuber von Koblenz festgenommen.
Der Mann hatte am Dienstag vergangener Woche gemeinsam mit einem Komplizen bei einem Überfall auf einer Sparkasse in Koblenz mehrere Geiseln genommen und umgerechnet etwa 8,5 Millionen Schilling erbeutet.
Ein Großteil des geraubten Geldes konnte sichergestellt werden.
Der Fahndungserfolg wird auf Hinweise aus der Bevölkerung zurückgeführt.
Der zweite Täter ist nach wie vor flüchtig.
Er wird als äußerst gefährlich bezeichnet und soll von der Schusswaffe rücksichtslos Gebrauch machen.
Großbritannien.
Die Mary Rose, das Flaggschiff des englischen Königs Heinrichs VIII., ist heute vor der Küste der Stadt Porthmouse gehoben worden.
Die Hebung des im Jahr 1545 gesunkenen Frachtschiffes musste mehrfach wegen technischer Schwierigkeiten verschoben werden.
Die Mary Rose, bei deren Untergang 650 Menschen ums Leben gekommen waren, wurde jetzt von einem riesigen Schwimmkran aus dem 17 Meter tiefen Wasser gehoben.
Nach einer ausgiebigen Untersuchung und Restaurierung wird der Schiff Platz in einem eigenen Museum finden.
Österreich
Nach der Wiederbestellung von Generalintendant Gerd Bacher vor 14 Tagen wählte das ORF-Kuratorium heute die Leitenden Direktoren und Programmintendanten und die Landesintendanten.
Die Funktionsperiode dauert für alle Gewählten vier Jahre.
Die Wahlen sind noch im Gang.
Im ersten Wahlgang wurden die Leitenden Direktoren und Programmintendanten unverändert wiedergewählt.
der technische Direktor Norbert Wasiczek, der kaufmannische Direktor Walter Skala, der FS1-Intendant Wolf Indermauer, der FS2-Intendant Ernst Wolfgang Mabo und der Hörfunk-Intendant Ernst Grissemann.
Das Abstimmungsergebnis für die Direktoren und Intendanten lautete 26 Ja, 3 Nein und eine Enthaltung.
Zu Landesintendanten wurden bisher gewählt.
Helmut Anditsch für das Burgenland mit 18 von 30 Ja-Stimmen.
Er löst den bisherigen burgenländischen Landesintendanten Karl Hofer ab.
Wiedergewählt wurden bisher der Kärntner Landesintendant Ernst Willner mit 27 Ja-Stimmen und der niederösterreichische Landesintendant Paul Twaroch mit 19 Ja-Stimmen.
Nun zur Wetterlage.
Mitteleuropa befindet sich im Bereich einer großräumigen Westströmung.
Eingelagerte Störungszonen werden dabei in rascher Folge gegen die Alpen geführt.
Der Wetterablauf gestaltet sich daher in den nächsten Tagen wechselhaft.
Wetteraussichten bis morgen früh, wechselnd aufgelockerte, an der Alpennordseite gebietsweise auch starke Bewölkung und lokale Regenschauer, schwachwindig.
Tageshöchsttemperaturen 9 bis 15 Grad, Frühtemperaturen 4 bis 9 Grad.
Wetteraussichten für morgen Dienstag.
Zunächst allgemein stark bewölkt und strichweise Regen.
Im Gebirgeschneefall bis unter 1500 Meter herab.
Im Tagesverlauf von Westen her allmählich Wetterbesserung.
Mäßige, zeitweise auch lebhaft auffrischende Winde aus westlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 7 bis 14 Grad.
Das Wetter übermorgen Mittwoch.
Gebietsweise beständige Nebelfelder außerhalb der Nebelzonen, zunächst meist sonnig.
Im Tagesverlauf im Westen erneut Bewölkungsverdichtung und Einsätzen von Regen.
Kühl.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 15°, Ostwind mit 5 km pro Stunde.
Eisenstadt heiter 17°, Nordost 3.
Linz stark bewölkt 11°, Südost 2.
Salzburg heiter 13°, Südost 10.
Innsbruck heiter 14°, Wind still.
Bregenz heiter 14°, Südwind 10 km pro Stunde.
Graz heiter 14°, Wind still und Klagenfurt heiter 14° mit Nordwestwind mit 3 km pro Stunde.
Zwölf vor zwölf war es gerade.
Bayern hat also gestern einen neuen Landtag gewählt.
Nach Wahlen gibt es häufig nur Sieger.
Das heißt, in allen politischen Lagern ist man, egal wie die Ergebnisse tatsächlich aussehen, in der Lage, dem Resultat etwas Positives abzugewinnen.
Im Falle Bayern ist es den Freien Demokraten diesmal unmöglich.
Sie sind zum dritten aufeinanderfolgenden Mal in einer Landtagswahl gescheitert.
Sie sind nicht mehr im Münchner Landtag.
Auch die Grünen haben diesmal kein Erfolgserlebnis.
Sie schafften nicht die 5-Prozent-Hürde, sodass die großen Parteien ab nun allein sind im Landtag.
Die CSU mit 133 Abgeordneten, die SPD mit 71.
So viel nur der nun folgenden Wahlanalyse von Paul Schulmeister vorweggenommen.
Nach Ansicht von Bundeskanzler Kohl und CSU-Chef Strauß kann die Bayernwahl als Bestätigung der neuen Bonner Regierungspolitik gewertet werden.
FDP-Chef Genscher kann dieses allzu rosige Testurteil nicht teilen.
Die Existenzkrise der Liberalen hat sich im Gegenteil verschärft.
Zum vierten Mal seit 1980 blieben sie bei Landtagswahlen unter der Fünf-Prozent-Grenze.
In Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Hessen und in Bayern ist die FDP parlamentarisch nicht mehr existent.
Ihr Niedergang vollzog sich parallel zum Hochkommen der Grünen.
Beschleunigt hat sich die Talfahrt nach dem 17.
September, dem Tag, da die sozialliberale Koalition in Bonn zerbrach.
Mit seiner Aufkündigung machte Bundeskanzler Schmidt einen Strich durch die Strategie der FDP, die den Wechsel gern erst nach der Bayern-Wahl vollzogen hätte.
Mit dem Sturz Schmitz gerieten die Liberalen weit stärker unter das Odium der Treulosigkeit, als sie vermutet hatten.
Strauss sprach sogar von einer allmählich im Volk verhasst gewordenen Partei.
Zugleich verschärfte sich die liberale Spaltung.
Die Minderheit des linken Flügels trug die Attacken gegen Genscher täglich über die Massenmedien hinaus.
In der hoch emotionalisierten Wählerschaft fanden die Verratsparolen der SPD offenes Gehör.
In Hessen wurden die Freien Demokraten auf 3,1 Prozent halbiert und die Bayernwahl endete kaum besser, obwohl die FDP ein stärkeres Abeppen des Wählerzorrens und womöglich den Zulauf früherer CSU-Wähler erhofft hatte.
Doch bei 3,5 Prozent kann von einer beginnenden Stabilisierung der FDP nicht die Rede sein.
Ihr Gewicht in der Bonner Koalition ist seit gestern noch ein bisschen kleiner.
Zugleich hat die CSU, die gestern nur erstaunlich kleine Einbußen erlitt, mit dem guten Resultat von 58,3% nicht nur das eigene Mitspracherecht nachdrücklich in Erinnerung gerufen.
Zugleich kann Strauß der CDU gegenüber triumphierend sagen, er habe immer schon gewusst, dass die Union auf die totgeweihten Liberalen nicht mehr bauen könne, sondern versuchen hätte sollen, bei sofortigen Bundestags-Neuwahlen noch in diesem Jahr eine absolute Mehrheit zu gewinnen.
Dies wieder hatte CDU-Chef Kohl verweigern müssen.
Er brauchte ja die Stimmen der FDP für seine Kanzlerwahl, musste also auf die Forderung der Liberalen Rücksicht nehmen, Neuwahlen erst am 6.
März abzulehnen.
zu halten, wenn die FDP, neu profiliert, eine bessere Überlebenschance erhoffen konnte.
Doch seit gestern ist die Chance noch mehr geschrumpft.
In einer Emnid-Umfrage liegt die Union derzeit bundesweit bei 49 Prozent, vor wenigen Wochen waren es noch 53.
Die SPD bei 42, die Grünen bei 6 und die FDP bei 3 Prozent.
Auch die Tatsache, dass Genscher dieser Umfrage zufolge in der Beliebtheit noch hinter Strauß zurückgefallen ist, mag die Genscher Gegner in der Forderung bestärken, ein neuer Parteichef müsse her.
Wenn für diesen Wunsch sogar so treue Landesverbände wie der von Baden-Württemberg an diesem Wochenende stimmen, dann muss dies dem Bonner Außenminister doch zu denken geben.
Genscher, so scheint es aber, ist entschlossen, beim Berliner Bundesparteitag Anfang November erneut zu kandidieren und den linken Flügel dann zum Offenbarungsei zu zwingen.
Das heißt Disziplinierung oder Vertreibung aus der FDP.
Vor diesem Hintergrund kommt alles darauf an, ob Genscher die FDP-interne Klärung in Berlin gelingt.
Wenn nicht, könnte Strauß in Bonn auf eine schrittweise Abkoppelung von den Liberalen dringen.
Ohnehin wird sein, seit der Bayernwahl verstärkter Einfluss für Bundeskanzler Kohl, kein Honig lecken sein.
Mit einem Wort im gestrigen Ergebnis kann man beim besten Willen keine Stärkung der neuen Koalition in Bonn erblicken.
Allerdings auch keiner neuen Frühling für die SPD, die sich nur um ein halbes Prozent auf 31,9 Prozent verbesserte.
Trotz der außergewöhnlichen Hilfe durch die bundespolitischen Ereignisse hat es die Wählerstimmung für Schmidt und gegen die Art des Bonner Wechsels, ähnlich wie in Hessen, praktisch nur vermocht, die ursprünglich befürchteten schweren SPD-Verluste zu vermeiden.
Doch der Anschluss an die 35-Prozent-Marke der 60er-Jahre gelang den Sozialdemokraten nicht.
Was die SPD verbuchen konnte, war die volle Mobilisierung der eigenen Anhänger vom letzten Mal und die Verhinderung größerer Abwanderungen zu den Grünen.
Nun aber dürfte die aufgeheizte Wählerstimmung, die das ermöglichte, langsam der Gewöhnung weichen.
Und zum anderen hat der Bonner Wirbel der letzten Wochen nur den tiefen Richtungsstreit der SPD verdeckt.
Sein Höhepunkt steht noch bevor.
Fazit, die Bayernwahl lässt trotz des großen CSU-Erfolgs einen weiteren Stabilitätsverlust in der Bundesrepublik erwarten.
Paul Schulmeister hat die Ergebnisse der Bayernwahl nach dem Warum und mit welchen Folgen untersucht.
Die seit vielen Jahren allein regierende CSU gewann also wieder die absolute Mehrheit.
Und der Polster, der diese Mehrheit absichert, ist mit 58,3% gegenüber 1978 wohl ein wenig geringer geworden.
Aber er ist für Franz Josef Strauß, den CSU-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten Bayerns, noch recht beruhigend.
Gottfried Smegg hat Franz Josef Strauß vor seinem Mikrofon.
Herr Strauß, Sie haben zwar nicht so wie Helmut Schmidt vom Weghaken der FDP gesprochen, aber Sie haben die Liberalen auch nicht gerade geschont.
Was sagen Sie zum Abschneiden der FDP?
Die FDP ist schon einmal im Jahr 1966 durch den Wähler aus dem Bayerischen Landtag verbannt worden.
Allerdings hatten wir damals ein anderes Wahlrecht.
Damals musste eine Partei in einem Regierungsbezirk zehn Prozent der Stimmen haben.
Wir haben dann dieses Wahlrecht zugunsten der FDP geändert.
was uns nicht sehr honoriert worden ist, nebenbei gesagt.
Jetzt haben wir fünf Prozent landesweit und das hat halt die FDP nicht erreicht.
Aber das ist nicht eine Frage unseres Wahlkampfes.
Auch eine Äußerung von mir ist von der Agenturpresse natürlich drastisch verzerrt worden.
Ich habe bei meiner Augsburger Wahlrede
über die Ereignisse in Hessen gesagt, dass beim hessischen Wähler die FDP verhasst geworden war.
Denn sonst wäre der Abstieg der FDP von 20 Prozent, was sie einmal hatte, auf die 3 Prozent nicht erklärbar.
Ich habe aber dann erklärt, dass ich die Zusammenarbeit mit der FDP, die Helmut Kohl gewählt hat, bejahe und dass die CSU loyal und konstruktiv in dieser Koalition mitarbeiten wird.
Aber der zweite Teil ist unterschlagen worden und der erste Teil ist dann übrig geblieben.
Welche Signalwirkung geht von diesem Ergebnis auf Bonn aus?
Die Mehrheit der bayerischen Bevölkerung sagt zu der neuen Koalition in Bonn ja.
Sie hat aber auch, ohne Zweifel, meinen Unterschied, nämlich die Mitverantwortung und Mitschuld der FDP an dem Fiasko in Bonn, vor allen Dingen an dem wirtschaftlich-finanziellen Fiasko.
haben die bayerischen Wähler erkannt und haben zu unterscheiden gewusst zwischen meinem harten Schelte der Vergangenheit und meiner positiven Anmerkung hinsichtlich der Zusammenarbeit in der Zukunft.
Sehen Sie eigentlich Gefahr, dass sich die Labilität des Koalitionspartners FDP auf die gesamte Koalition ausbreiten könnte?
Ich kann nicht über die Entwicklung in der FDP irgendeine Prognose abgeben.
Die Geschichte des deutschen Liberalismus war immer eine Geschichte der Spaltung und der teilweise Regeneration.
Gottfried Zmeck hat Franz Josef Strauß zum Ergebnis der gestrigen Landtagswahl in Bayern interviewt.
Vor knapp zwei Monaten hat Portugal eine neue Verfassung erhalten, die den achtjährigen Prozess der Demokratisierung seit der Revolution der Nelken im April 1974 abschließt.
Einer der Protagonisten dieses Prozesses ist General Antonio Ramalho Janis, Staatspräsident Portugals.
Janis kommt heute Mittag zu einem Staatsbesuch nach Österreich.
Franz Kössler zeichnet aus diesem Anlass ein Funkporträt des portugiesischen Präsidenten.
Im Sommer 1976 hatten die Kommunisten in Mantelejo auf Janusz und seine Wahlkampfbegleiter geschossen.
Im Dezember des darauf folgenden Jahres beschimpften ihn die Politiker, die ihn zuvor unterstützt hatten, im Wahlkampf selbst Kommunist zu sein.
So schnell ändern sich in Portugal die Verhältnisse, die Überzeugungen und auch die Positionen mancher Politiker.
Am wenigsten die Antonio Ramalho Eanes.
Er ist seinen Prinzipien im Wesentlichen durch alle Stürme hindurch treu geblieben.
Wie kaum ein anderer Politiker oder Militär symbolisiert der seit dem Juni 1976 als Staatspräsident amtierende General den stürmischen Prozess, in dem Portugal in den vergangenen acht Jahren seinen Weg zur Demokratie gesucht hat.
Ianes zählt zu jener Gruppe junger portugiesischer Offiziere, die sich in den afrikanischen Kolonien im hoffnungslosen Kampf gegen die Befreiungsbewegungen des Anachronismus des ältesten faschistischen Regimes in Europa bewusst geworden sind und der Demokratie im westlichsten Land Europas mit Gewalt zum Durchbruch verholfen haben.
Als am 25.
April 1974 die Revolution der Nelken begann, war Ianes noch keine 40 Jahre alt.
Er zählte eher zum rechten Flügel der revolutionären Militärs.
In den Wirren und Fraktionskämpfen der folgenden Monate und Jahre jedoch profilierte er sich als Mann der Mitte, wohl die realistischste Position in Portugal.
Im März 1975 folgte er seinem Lehrmeister General Spinola nicht, als dieser mit Gewalt das Ruder nach rechts werfen wollte, aber noch viel härter ging er gegen den Versuch der extrem linken Militärs vor, die im November 1975 meuterten.
Im Juni 1976 wurde er im Zeichen von Recht und Ordnung zum Präsidenten gewählt, als Kandidat der Sozialisten, der Sozialdemokraten und des Zentrums.
Doch er blieb als Präsident über allen Parteien, oft gegen alle Parteien und steht bei der Rechten im Verdacht, die Gründung einer eigenen Präsidentialpartei anzustreben.
Tatsächlich hatte Ernest von seiner verfassungsmäßigen Macht, sich tief in die politischen Geschehnisse einzumischen, ohne Skrupel Gebrauch gemacht.
Die Revolution von 1974 brach fast gleichzeitig mit der Weltrezession aus und die Entlassung der Kolonien in die Unabhängigkeit beraubte Portugal seiner billigen Rohstoffquellen und brachte ihm die Last von nahezu 800.000 Rückwanderern.
1975 waren 60 Prozent der Produktionskapazität des Landes verstaatlicht.
Die Löhne schnellten in die Höhe, die Landreform führte zur Enteignung von 1,5 Millionen Hektar Großgrundbesitzes, 700.000 Hektar wurden zusätzlich im revolutionären Elan illegal besetzt.
Eine massive Kapitalflucht setzte ein, an Investitionen aus dem Ausland war kaum mehr zu denken.
In dieser Situation stellte sich Jernesch voll hinter die sozialistische Minderheitsregierung Mario Soares.
der Schritt für Schritt die allzu revolutionären Errungenschaften zurücknahm, die enteigneten Besitzer entschädigte, die illegalen Landbesetzungen, oft mit Gewalt, wieder rückgängig machte und die Wirtschaft des Landes langsam den Bedingungen anpasste, die der Weltwährungsfonds für den Zufluss internationalen Kapitals gestellt hatte.
Andererseits zeigte sich Janisch ebenso unnachgiebig, wenn er die wesentlichen Errungenschaften der Revolution, durch die seit 1980 amtierenden rechten Koalitionen bedroht fühlte.
Gerade in diesen Tagen hat sich der Konflikt zwischen Janisch und seinem rechten Premierminister wieder extrem zugespitzt.
Als im vergangenen August eine neue Verfassung die institutionellen Reste der Revolution beseitigte, den Revolutionsrat der Militärs als oberstes Verfassungsgremium auflöste, das Endziel einer sozialistischen Gesellschaft nicht mehr erwähnte und den Weg zur Liberalisierung der Wirtschaft wieder öffnete, konnte sich Yannisch dennoch einige Macht behaupten.
Eine totale Abkehr vom Geist des Bruchs von 1974 will er nicht zulassen.
Der Staatspräsident Portugals kommt heute zu einem offiziellen Besuch nach Österreich.
Weiter zum Thema Index.
Das Statistische Zentralamt erhebt monatlich den Verbraucherpreisindex aufgrund eines Warenkorbs, der nach den Verbrauchsgewohnheiten der Österreicher zusammengestellt wird und ständig diesen Konsumgewohnheiten angepasst wird.
Dieser Warenkorb ist Grundlage für die Berechnung der Inflationsrate, die gerade zurzeit in Zeiten der Lohnverhandlungen mitentscheidend bei den Gesprächen sein kann.
Das Statistische Zentralamt hat nun den Index der Verbraucherpreise für September mit 4,9% errechnet.
Michael Kerbler informiert näher.
Mit 4,9% Inflationsrate im Monat September hat sich der Preisauftrieb in Österreich weiter abgeschwächt.
Seit Jahresanfang sinkt die Geldentwertungsrate und hält nun nach dem Juni-Wert von 5,9, dem Juli-Prozentsatz von 5,5, dem Verbraucherpreisindex von August mit 5,1 nun heuer erstmals unter der magischen 5-Prozent-Marke.
Der letzte Inflationsprozentsatz unter der 5%-Grenze wurde zuletzt im Dezember 1979, also vor fast drei Jahren, registriert.
Damals nahm der Inflationszuwachs seinen Anfang, um im April vergangenen Jahres mit einer Inflationsrate von 7,4% den Höhepunkt zu erreichen.
Im Jahresabstand September 1981 zu September dieses Jahres erreichen nur noch zwei Verbrauchsgruppen der insgesamt zehn einen Wert jenseits der Zehn-Prozent-Schwelle.
So verteuerten sich innerhalb der vergangenen zwölf Monate Tabakwaren um 13,9 Prozent, der Mietaufwand im Jahresabstand um zehn Prozent.
Die Ernährung und auch die Preise für Getränke sind im Jahresabstand mit 2,8% am wenigsten teurer geworden.
Auch Bekleidung und persönliche Ausstattung ist mit einer Inflationsrate von 3,2% unter dem Durchschnitt von 4,9% gelegen.
Über dem Monatsindex sind Teuerungen bei Ausgaben für die Körper- und Gesundheitspflege, auch für die Reinigung der Wäsche und der Bekleidung und, auch das soll nicht unerwähnt bleiben, für Freizeit und Bildung zu finden.
Das Absinken der Inflationsrate unter die 5%-Marke ist auf die günstigen Preise der Saisonwaren wie etwa Obst, Obst wurde durchschnittlich innerhalb der vergangenen Wochen um fast 18% billiger,
und auf gesunkene Kartoffelpreise, minus 7,7 Prozent, und preisgünstiger gewordene Pauschalreisen, minus 11,7 Prozent, zurückzuführen.
Auch Heizöl leicht hat sich innerhalb eines Monats verbilligt, und zwar um zwei Prozent.
Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass die Inflationsrate von 4,9 Prozent, außer in Österreich, auch in der Bundesrepublik Deutschland erreicht werden konnte.
In der Schweiz hingegen pendelt sich die Geldentwertungsrate auf Vorjahresniveau mit 5,5 Prozent ein.
Die Statistiker in Italien errechneten dagegen einen zweistelligen Inflationswert, nämlich 17,2%.
Die österreichischen Statistiker rechnen damit, dass sich in unserem Land die sinkende Tendenz des Index fortsetzen dürfte und das angepeilte Ziel eine Jahresdurchschnittsinflationsrate von um die 5,5% doch noch erreicht werden kann.
Der Lebenshaltungsindex für September also auf 4,9% gesunken.
Und weiter im Mittagschanal zu einem recht heiklen politischen Thema.
Im Burgenland sind in jüngster Zeit immer wieder Vorwürfe gegen den SPÖ-Abgeordneten Franz Kurz erhoben worden.
Er habe seine Position, seine politische Position in besonderer Art ausgenutzt.
Robert Häger vom Studio Burgenland versuchte diesen Vorwürfen in einem Gespräch mit Vizekanzler Sinowaz nachzugehen.
Herr Vizekanzler Dr. Sinowaz, Sie sind stellvertretender Landesparteiobmann.
Sie vertreten Landeshauptmann Kehri, der noch am Abend des Wahlsonntags von einer Verneumdungskampagne gesprochen hat, von einer Medienmafia.
Jetzt dürften allerdings schon strafrechtliche Fakten vorliegen, konkret in Bezug auf einen südburgenländischen Abgeordneten.
Wie reagiert die Partei darauf?
Ich meine, dort, wo strafrechtliche Fakten vorliegen, das muss allerdings noch klargestellt werden, und es muss auch der Betroffene zu Wort kommen, da gibt es gar keine Frage, dass Konsequenzen gezogen werden.
Wogegen ich mich nur wehre, ist, dass mit Einzelfällen ein falsches Bild der burgenländischen SPÖ gezeichnet wird.
Denn das stimmt nicht, hier wird hart gearbeitet im Burgenland, hier sind die Erfolge klar und deutlich, die für das Land Errungen worden sind, und das ist ja auch von den Wählern letzten Endes honoriert worden.
Herr Vizekanzler, es geht konkret um einen Abgeordneten aus dem Südburgenland.
Es gibt allerdings auch massive sozialistische Spitzenfunktionäre.
Wenn es sich um Gerüchte handelt, wäre ja eigentlich nur der Klageweg offengestanden.
Ja, wo das möglich ist, wird auch geklagt werden, ist auch schon vieles eingeleitet worden.
Dort, wo es um strafrechtliche Fragen geht, hier geht es um den südburgenländischen Abgeordneten, dort müssen Konsequenzen gezogen werden.
Allerdings dann, wenn das erwiesen ist und wenn sich das als richtig herausstellen sollte.
In allen anderen Bereichen möchte ich sagen,
dass man ja nicht aus einzelnen, völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Beschuldigungen die burgenländische SPÖ als Gesamtheit angreifen kann.
Das ist das, was ich verurteile.
Sie würden also auch von einer Kampagne sprechen gegen die Partei und nicht gegen einzelne Personen?
Ich glaube, dass man sagen muss, dass hier ein falsches Bild gezeichnet wird, dass mit einzelnen
menschlichen Schwächen unter Umständen versucht wird, das Bild einer Partei, die von den obersten Funktionären bis zu den kleinsten Funktionären draußen in den Dörfern versucht hat, in den letzten zwei Jahrzehnten eine gute Arbeit zu leisten.
Das, glaube ich, muss klargestellt werden.
Die Partei wird ja vor allem repräsentiert durch die höchsten Funktionäre, die hier jedenfalls involviert sind, die jedenfalls Gegenstand einer
Journalistischen Kampagnen, wenn Sie wollen, sind.
Dort, wo es tatsächlich so ist oder sein sollte, wie es behauptet wird, wie in dem schon genannten Fall, dort werden Konsequenzen gezogen werden.
Aber dort, wo nur gesagt wird, es handelt sich im Burgenland nur um Funktionäre, die unumschränkte Herrscher sind oder die nur ihren menschlichen oder ihren privaten Ambitionen nachgehen, da stimmt das ja nicht.
Das ist ein völlig falsches Bild.
Ich muss es noch einmal sagen.
Hier wird hart gearbeitet, das darf doch nicht vergessen werden.
Und alle anderen Dinge werden sicherlich beraten werden in der Burgenländischen Partei und wir haben gar keinen Grund, das zu verschweigen.
Natürlich, das haben wir immer so gehalten und das wird auch in Zukunft so sein.
Das war ein Gespräch mit Vizekanzler Sinowaz.
Da es nicht genau herausgekommen ist, warum es geht, verehrte Zuhörer, muss ich das hinten nachtragen.
Der SPÖ-Abgeordnete Kurz ist beschuldigt worden.
Es liegen hier eidesstattliche Erklärungen vor.
seine Position missbraucht zu haben, um von Personen sexuelle Handlungen zu verlangen und er soll auch eine Frau vergewaltigt haben, das nur als Nachtrag.
Es ist mittlerweile 12.32 Uhr geworden, höchste Zeit, um noch einen Blick auf unser Programm zu werfen.
Wir versuchen Sie also noch zu informieren in der folgenden Stunde über die Strom- und Benzinkrise in Jugoslawien.
Wir berichten über die Wahl der Landesintendanten des ORF.
Wir sind bei einer Pressekonferenz der ÖVP dabei, anlässlich zehn Jahre Salzburger Parteiprogramm.
Wir sind nachgegangen der Alarmmeldung, dass Halstedter Trinkwasser sei nicht mehr trinkbar und wir machen einen Abschlussbesuch auf der Frankfurter Buchmesse.
Trinkwasser-Alarm gibt es also seit dem Wochenende in der 1150 Einwohner zählenden Gemeinde Hallstatt am Fuß des Dachsteins in Oberösterreich.
Bei insgesamt acht Analysen des Trinkwassers der Gemeinde in den vergangenen Monaten waren immer wieder Bakterien festgestellt worden.
Hatte man vorerst noch von Zufälligkeiten aufgrund der Stichproben gesprochen, so musste am Wochenende durchgegriffen werden.
Die Bewohner von Hallstatt dürfen ihr Wasser jetzt nicht mehr ungekocht trinken.
Es berichtet Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich.
Das Gletscherwasser ist auch nicht mehr das, was es einmal war.
Und die Leidtragenden sind derzeit die Bewohner von Hallstatt, die seit dem Wochenende ihr Trinkwasser bis zu einer halben Stunde lang abkochen müssen, ehe sie es verwenden.
Nach insgesamt acht Analysen steht es jetzt eindeutig fest, dass Trinkwasser, das Hallstatt aus einer Quelle in 900 Metern Seehöhe bezieht, die wiederum von den Dachsteingletschern gespeist wird, enthält Darmbakterien, das sogenannte Bakterium Coli.
Worum es sich dabei handelt, erläutert der Chef der bakteriologisch-serologischen Untersuchungsanstalt in Linz, Hofrat Dr. Adolf Marek.
An seiner Anstalt wurde das Hallstätter Trinkwasser analysiert.
Das Bakterium Coli selbst wäre an sich noch nicht jenes gefährliche Bakterium.
Es könnten sich aber hinter diesem Darmkeim auch noch pathogene Darmkeime, wie zum Beispiel Salmonellen, verbergen, die uns natürlich aufgrund ihrer geringeren Zahl bei diesen Untersuchungen entgehen.
Es wäre also möglich, dass wir
durch irgendeinen Ausscheider einen solchen Darmkeim in das Trinkwasser bekommen und es könnte zu einer Epidemie kommen.
Für Hofrat Marek und die Fachleute der Umwelthygiene ist auch klar, wie die Bakterien ins Trinkwasser gekommen sind.
Durch menschliche und tierische Ausscheidungen, Hochdrogen in den Gletscherregionen.
Dazu Hofrat Marek.
Ich darf wieder darauf hinweisen, dass der Massentourismus in jene Regionen heute schon so intensiv ist, dass zwangsläufig, wo Menschen sind, auch mit Ausscheidungen zu rechnen sein wird, dass sowohl Harn als auch Kot abgesetzt wird und selbst wenn es in diesen hohen Regionen mit einem Ausschwemmen dieser Substanzen einhergeht, dass verdünnte
Substanzen, auch Bakterien, schließlich weit unten im Tal zutage treten.
In Hallstatt wird das Trinkwasser jedenfalls jetzt so lange nur abgekocht genossen werden dürfen, bis eine Gegenmaßnahme getroffen ist.
Vermutlich wird die Gemeinde eine entsprechende Desinfektionsanlage errichten müssen.
Nicht nur in Hallstatt hat man Probleme mit dem Trinkwasser, auch andere Gemeinden in Österreich haben gegen verschmutztes Trinkwasser zu kämpfen.
Trotz abgesperrter Wasserschutzgebiete zeigen Kontrollen immer wieder, dass das Trinkwasser nicht einwandfrei ist.
Ein Grund sind unter anderem verschmutzte Flüsse wie die Traun oder die Mur, die vor allem bei höherem Wasserstand das Trinkwasser gefährden.
Jürgen Jungwirth spricht mit Dr. Werner Kurzmann, Katzmann vom Gesundheitsministerium.
Vor mehr als einem Jahr hat das Bundesinstitut für Gesundheitswesen eine Studie über das Wasser veröffentlicht.
Man kam damals zu dem Schluss, dass die Situation zumindest problematisch sei.
Seither hat sich noch nicht viel geändert.
Wie das Beispiel Hallstatt zeigt, kommt es immer wieder zu prekären Situationen.
Dr. Werner Kurzmann vom Institut für Gesundheitswesen, einer Einrichtung des Gesundheitsministeriums.
Die Ursachen
Wir fuhrwerken heute sozusagen, wenn man diesen Begriff verwenden darf, mit Substanzen herum, die buchstäblich lebensgefährlich sein können.
Das heißt, wir verwenden Waschmittel, die schwer abbaubar sind.
Wir verwenden solche, die zum Beispiel aufgrund ihrer Eigenschaften verheerende Wirkungen auch auf den Darm bzw.
auf die Lebewelt im Gewässer haben können.
Wir verwenden Fleckputzmittel, die in Verdünnungen von 1 zu 10 Millionen noch das Trinkwasser kritisch belasten können.
Das heißt, die Grenzwerte für den Genuss werden überschritten.
Alle möglichen anderen Substanzen, die dann schließlich im Fluss landen, als Phenol oder Phenole zum Beispiel, die durch das Grundwasser durchschlagen können, sich dann im Trinkwasser wiederfinden.
Wir verdrecken unsere Gletscher, wir verschmutzen den Schnee, den Regen, alles und das führt natürlich dazu, dass das Trinkwasser immer stärker belastet wird.
Gründe sind unter anderem mangelnde Abwässerbeseitigung, Emissionen der Industrie und auch chemische Düngung in der Landwirtschaft.
So gab es zum Beispiel im nördlichen Niederösterreich eine beängstigende Situation, als Babys blau anliefen.
Nitrate blockierten die Sauerstoffaufnahme des Bluters.
Früher gab es die Philosophie und auch die Substanzen, die hier angesprochen worden sind, also von den Schwermetallen bis zu diesen Mitteln, gab es nicht und man hat Wasserschutzzonen gemacht, die also eine Verweltzeit des Grundwassers von etwa 60 Tagen, bevor es zum Genuss kam,
einigermaßen sicherstellten, dass das Wasser nicht kontaminiert war.
Heute sind diese Substanzen entweder nicht oder nur schwer oder nur in vielen Jahren abbaubar.
Das heißt, einmal in den Grundwasserkörper gelangt, sei es aus wilden Mülldeponien, aus den Flüssen oder woher wir bereits erwähnt haben, sind sie im Trinkwasser drinnen.
Welche Gebiete in Österreich sind am meisten gefährdet?
Zunächst einmal praktisch die gesamten Schottertäler, d.h.
wo ein großer Schotterkörper vorhanden ist, d.h.
im Umland eigentlich in allen unserer größeren Städte, die ja auf Flussschottern mehr oder weniger liegen.
Hier gelangen Substanzen sehr leicht in das Grundwasser, weil die Filterwirkung des Bodens sehr gering ist.
Das heißt, jede Mülldeponie, ein Beispiel der Mittendorf-Versenke etwa, kann man das zeigen, entsendet Schadstoffe in das Grundwasser.
Dann im Gebirge, das ja bisher relativ unbelastet war, aber durch den Massentourismus in jeden Höhenfall, denken Sie auch an den Gletscherskilauf,
immer mehr verunreinigt wird.
Es stinkt dort zeitweise im Winter, also wie auf einer Latrine, vor allem wenn das zum Dauern beginnt.
Die Entsorgung ist meistens sehr unbefriedigend, nur geregelt.
Die Abfallentsorgung genauso schlecht.
Alle diese Dinge schmelzen, gelangen mit dem Schmelzwasser.
in den Kalk, in den Karst, werden dort natürlich nicht abgebaut, verweilen oft nur wenige Stunden im Grundwasser und sind dann natürlich im Trinkwasser wiederzukommen.
Dr. Werner Katzmann vom Bundesinstitut für Gesundheitswesen, dann über die zukünftige Situation des Trinkwassers.
Es gibt sozusagen mehrere Zukunfte, wenn Sie so wollen.
Das hängt davon ab, wie weit wir uns entschließen können, Substanzen überhaupt vom Markt zu nehmen, die nicht kurzfristig abbaubar sind, zum einen.
Zum zweiten, dass der Trinkwasserschutz ernst genommen wird.
Er wird es bislang nicht, trotz aller Katastrophen nicht.
Das heißt, wenn diese Voraussetzungen erfüllt werden, sehe ich nicht so schwarz für das Trinkwasser.
Wenn man aber
dem nicht nachgibt, das heißt also mit entsprechenden Substanzen auf den Markt kommt, dann sehe ich ehrlich gesagt sehr schwarz.
Trinkwasser Alarm, also nicht nur in Hallstatt.
Nach der Wiederwahl von Generalintendant Gerhard Bacher hat heute das ORF-Kuratorium die Nachfolger für die anderen auslaufenden Intendantenfunktionen des ORF zu bestimmen.
Wiedergewählt wurden mittlerweile der Hörfunkintendant Ernst Chrissemann, FS1-Intendant Wolf Indermauer, FS2-Intendant Ernst Wolfram Mabo, der kaufmännische Direktor Walter Skala und der technische Direktor Norbert Wasicek.
Sie wurden mit 26 Prostimmen, drei Gegenstimmen und einer Enthaltung gewählt.
Knapper fiel die Entscheidung bei einer in der letzten Zeit häufig diskutierten Intendanten-Neubesetzung aus, nämlich im Burgenland.
Hier wurde der bekannte Zeitgeschichtler Helmut Anditsch mit 18 Pro-, 9 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen gewählt.
Vom ORF-Zentrum meldet sich dazu Johannes Fischer.
Das ORF-Kuratorium bestellte heute Vormittag einen Vorschlag von Generalintendant Gerd Bacher.
Die Intendanten des ORF, den kaufmännischen und den technischen Direktor sowie bestellt im Augenblick acht Landesintendanten.
Während über die Intendanten und Direktoren an Block abgestimmt wurde, werden die Landesintendanten einzeln gewählt.
Die Intendanten von FS1 und FS2 und Hörfunk, Indermauer, Marbo und Griesemann, die Direktoren Skala und Wasicek erhielten 26 Pro-Stimmen bei drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung.
Bei den Landesintendanten, die mit Ausnahme von Salzburg neu zu bestellen sind, gab es in den letzten Tagen eine offene Frage, nämlich die Wahlen des Intendanten des Studio Burgenland.
ORF-Generalintendant Gerd Bacher schlug für diesen Posten heute den Buch- und Filmautor Helmut Anditsch vor, der im Kuratorium 18 Prostimmern bei 9 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen erzielen konnte.
Anditsch löst damit den bisherigen Intendanten Hofer ab und erklärt in einer ersten Stellungnahme, er habe es bedauert, diese Wahl gegen seinen Freund Hofer geschlagen zu haben und wäre nicht eingetreten, hätte Hofer eine Chance gehabt, weiterhin Intendant zu bleiben.
Bei der Wahl des oberösterreichischen ORF-Intendanten Hannes Leopold Sedda gab es eine Überraschung.
Der einzige Kandidat Leopold Seder erhielt nur 11 Prostimmen bei 14 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen und wurde damit vorerst nicht bestellt.
Generalimitant Gerd Bacher wird allerdings seinen Vorschlag gegen Ende der Sitzung erneuern und ein zweites Mal über Leopold Seder abstimmen lassen.
Eine weitere, allerdings geplante Veränderung soll es im Studio Wien geben.
Dort soll Gundoma Eiberger durch Otmar Urban abgelöst werden und ins Studio Vorarlberg soll mit Leonard Paul Michel auch ein neuer Mann einziehen.
Die übrigen Landesinitianten des ORF bleiben unverändert.
Die Abstimmung darüber ist aber, wie gesagt, im Augenblick noch im Gange.
und nach der Intendantenwahl des ORF zwei Minuten vor dreiviertel eins wieder ins Ausland in der Berichterstattung im Mittagsschanal.
Die Jagd nach dem mysteriösen fremden Unterseeboot vor einem geheimen schwedischen Marienstützpunkt dauert nun schon zehn Tage lang und jetzt werden die Stimmen der Zweifler häufiger.
Die einen meinen, das U-Boot sei bereits entkommen, auch zwei prominente Militärs haben sich in diesem Sinn geäußert, die anderen sind überhaupt skeptisch und glauben, man jage einem Phantom nach.
Wir hören wieder Günther Grafenberger aus Stockholm.
Gestern Abend trat mit Ernst der Miene der schwedische Oberbefehlshaber General Lennart Jung vor die Fernsehkameras und teilte dem schwedischen Volk das mit, was es im Grunde bereits seit Tagen geahnt hatte, dass nämlich das oder die fremden U-Boote möglicherweise entwischt sind.
Seit drei Tagen keinerlei Kontakte mehr.
Und sein Hinweis, man sei absolut sicher, dass sich seit dem 1.
Oktober mindestens ein fremdes U-Boot vor der Seefestung Moskü befunden habe, machte den ohnehin vergelten Wein vor weggenommener Siegesfeier nicht süßer.
General Jung sagte, dass sich die U-Boote technisch schneller entwickelt haben als die U-Boot-Bekämpfung.
Er sprach damit das aus, was vorher andere Fachleute bereits gesagt hatten, dass es nämlich noch keiner Marine der Welt gelungen ist, ein fremdes U-Boot zum Auftauchen zu zwingen.
Der holländische Seekapitän Lint hatte gesagt, was die Schweden davor haben, grenzt an Unmöglichkeit, vor allem in der Ostsee mit ihren vielen Buchten, Förden und Sunden.
Ein schwedischer Marineoffizier hatte die englische Fachzeitschrift Fighting Ships zitiert, wo zum Thema U-Boot-Bekämpfung zu lesen steht, ich zitiere, U-Boote bekämpft man, indem man sie vernichtet, weil man sie nicht hochzwingen kann.
Das ist ganz einfach aussichtslos.
Ende Zitat.
Und genau darauf hatten sich die Schweden eingelassen.
Als am Freitag beispielsweise in der Förde von Müssingen drei schwedische Minen mit zusammen 2.400 Kilo Drotyl detonierten, die von einer bewachten Station ausgelöst worden waren, hatte man nicht etwa auf den Knopf gedrückt, als, ich zitiere, ein Metallkörper über die Minen fuhr, sondern erst, als er bereits darüber hinweg war.
Ende Zitat.
Man wollte also unter keinen Umständen ein vernichtetes U-Boot mit Toten, man wollte lebende Zeugen, die reden konnten.
Vor einem Jahr vor Karlskruna saßen die Zeugen in Form des U-Bootes U-137 auf einem Unterwasserreff fest, wie auf der Anklagebank.
Aber man lud nur Kapitän Guschin höflich zu Besprechungen auf ein schwedisches Kriegsschiff ein.
Man untersuchte den Eindringling nicht, man holte nicht die Besatzung von Bord, man fuhr nachts wie ein Dieb um das U-Boot herum und registrierte mit Geigerzählern, dass es Atomwaffen an Bord hatte und das alles auf schwedischem Territorium und gewissermaßen im Herzen der Festung Karlskruna.
Die Hinweise schwedischer Zeitungen, dass Anfang der 50er Jahre ein schwedischer Frachter von den Sowjets aufgebracht worden war, nachdem er sich beim Sturm verfranst hatte und die schwedische Besatzung sieben Stunden lang mit erhobenen Händen an Deck stehen musste und von den Russen in den Hintern getreten wurde, wenn sie ermüdete und die Russen das Schiff von oben nach unten und von unten nach oben durchwühlten, fruchteten nichts.
Auch jetzt vor Moskü in der Kommandozentrale der Ostsee-Flotte wollte man mit Glaceh-Handschuhen vorgehen, obwohl schwedische Völkerrechtler wie Professor Joran Melander darauf hinwiesen, dass Schweden durchaus ein Recht habe, den Burschen an die Luft fliehen zu lassen.
Nein, verehrte Hörer, so etwas ist nicht schwedischer Art.
Höflichkeit und Demokratie nach 150 Jahren Frieden bis zur Perfektion.
Wenn du mir auf die linke Wange schlägst, halte ich dir auch noch die rechte hin.
Man wollte Gentleman bleiben und übersah, dass die anderen eben keine Gentlemen sind.
Die Suche mit 40 Schiffen, 10 Hubschraubern und 3000 Soldaten nach fremden U-Booten geht trotz allem unvermindert weiter.
So langsam glaubt man an den Klabautermann.
Günther Grafenberger war das, aus Stockholm.
Und wir ziehen in der Berichterstattung den Kulturbeitrag, den angekündigten Kulturbeitrag vor, weil die Pressekonferenz der ÖVP noch nicht zu Ende ist.
Zur Stunde geht also die am Mittwoch vergangener Woche eröffnete 34.
Frankfurter Buchmesse zu Ende.
Wie keine andere Veranstaltung der Welt bietet die Bücherschau in Frankfurt Gelegenheit, neue Bücher aus der ganzen Welt kennenzulernen.
Diesmal waren es rund 295.000 aus 88 Ländern.
Einen zusätzlichen Anziehungspunkt bot die diesjährige Messe mit einem sogenannten Schwerpunktthema für das Publikum.
Nach Kinderliteratur und der Literatur Lateinamerikas und Schwarzafrikas lautete das Thema diesmal Religion.
Hören Sie einen zusammenfassenden Bericht von Konrad Zobel aus Frankfurt.
Erscheinen die meisten Bücher im Herbst, um an ihre Vergänglichkeit zu erinnern,
Nikolaus Dschibinski stellt diese Frage in einem Buch, das wie ein Großteil der übrigen Neuerscheinungen dieses Jahres zur Zeit der nächsten Buchmesse vielleicht gar nicht mehr in den Regalen der Buchhändler zu finden sein wird.
Das Modell 82 des Buches ist dann kaum mehr gefragt.
Wahrscheinlich wird versprochen, dass das Modell 83 noch weniger Energien beim Lesen verbraucht.
Glücklicherweise ist selbst die Zahl der interessanten Neuerscheinungen dieses Bücherherbstes noch unüberschaubar groß.
Als Beispiel ein Buch, das während der Messe von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats Oktober gewählt wurde.
Verletzungen im Original Baudeliham von der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood, in deren bisherigen Büchern immer viel Geheimnisvolles und Übersinnliches steckte.
Diesmal geht es um die realistische Geschichte einer Journalistin, die nach einer Brustoperation auf eine karibische Insel fährt und dort in die Viren eines blutigen Wahlkampfes gerät.
Margaret Atwood über ihr Buch
Ich glaube, dass Verletzungen mein journalistischester Roman ist, insofern alles der Wirklichkeit entnommen ist, sogar die Revolver in den Essenspaketen alter Damen sind nicht erfunden.
Auch die Einblicke in den Drogenhandel und die Leute, die herumsitzen und über die Identität des lokalen CIA-Agenten rätseln, sind echt.
ein Buch, das eine fast reißerische Thematik mit hoher literarischer Qualität und intellektuellem Anspruch verbindet.
Ich weiß nicht, wie viele der rund 200.000 Messebesucher es in der unübersehbaren Fülle des Angebots entdeckt haben.
Viel Publikum sammelte sich jedenfalls, als beim Stand des Belz Verlags eine Gruppe älterer Damen in Musketierkostümen musikalisch Werbung für ihr Buch machten.
Meine lieben Damen und Herren, meine lieben Freunde, meine Freundinnen.
Schaut euch unser Krause-Panther-Buch an.
Es beinhaltet unsere Arbeit, die wir für die Alten leisten und machen.
Die Werbetrommel rührte auch der niederösterreichische Landeshauptmann Ludwig, der bei einem Empfang der österreichischen Verleger die literarische Arbeit der Autoren und Verleger in Niederösterreich zu unterstützen versprach.
Ansonsten musste ein Buch schon besonders herausragen, um bemerkt zu werden, wie etwa jener Reiseband, der mit seinen 95 Zentimetern Höhe wohl kaum im häuslichen Bücherregal Platz haben wird.
Natürlich spielten auch die zur Messezeit erschienenen Literaturbeilagen der großen Zeitungen eine gewisse Rolle für das Prestige einzelner Bücher und Verlage.
So war auch die stolzgeschwellte Brust des Residenzverlagsleiters Wolfgang Schaffler zu erklären, hatte doch sein Verlag mit insgesamt zehn Besprechungen weit besser abgeschnitten als viele große bundesdeutsche Häuser.
Eine Neuerscheinung des Fischer Verlags verdient insofern besondere Erwähnung, als sie den Sinn schärft für das, was ein gutes Buch für den Leser bedeuten kann.
Ich meine die deutsche Ausgabe von Wladimir Nabokovs »Die Kunst des Lesens«, in welcher einige Meisterwerke der europäischen Literatur auf unvergleichliche Weise präsentiert werden.
Apropos klassische Meisterwerke.
Eine Neuerscheinung von Stendhal's Carthause von Parma sei nach der vor kurzem ausgestrahlten Fernsehversion zur Rehabilitierung des Autors besonders empfohlen.
Noch einige Worte zum Messegeschäft.
Die Buchhandlungen haben, ersten Umfragen zufolge, doch noch zufriedenstellend geordert.
Der Lizenzenhandel blieb ebenfalls ziemlich konstant, aber größere Aufmerksamkeit erregte hier nur der Verkauf der Taschenbuchrechte, der neuen Kishon Sortieren, um eine Summe, die beträchtlich über drei Millionen Schilling liegen soll.
Das Schwerpunktthema Religion schließlich war, zumindest vom Publikumsandrang zu den zahllosen Veranstaltungen und Ausstellungen her, ein voller Erfolg.
Ein Abschluss von der Frankfurter Buchmesse sollte aber doch auch ein Stückchen Literatur enthalten.
Darum möchte ich noch eine Gedichtstrophe aus Jörg Kasunkes neuem Buch zitieren.
Immer neue Bücher über das alte Elend, das nun aber wirklich nicht lange mehr andauern kann.
Die Klassiker glaubten dasselbe schon vor 130 Jahren.
Stattdessen bis heute immer noch neue Bücher über das alte Elend.
Konrad Sobel berichtete von der Frankfurter Buchmesse, die heute zu Ende geht.
Und zum Abschluss zurück nach Österreich im Mittagsschanal.
Fernab aller Tagespolitik feiert die ÖVP derzeit eine Reihe von Jubiläen und anderen runden Gedenktagen.
So wurde kürzlich des 80.
Geburtstages des früheren Bundeskanzlers Leopold Fiegl und des 90-jährigen Bestehens der christlichen Arbeiterbewegung gedacht.
In dieser Woche nun feiert die Volkspartei in einer Reihe von Veranstaltungen auf Universitätsboden das zehnjährige Bestehen ihres Salzburger Grundsatzprogramms und ihrer parteieigenen politischen Akademie.
In einer Pressekonferenz als Anlass dieser Jubiläen machten ÖAB-Obmann und Ex-ÖVP-Generalsekretär Kohlmeier und der Präsident der politischen Akademie Malletta heute grundsätzliche Aussagen zur Bedeutung der ideologischen Programmatik der Großen Oppositionspartei.
Ich rufe dazu Erich Aichinger.
Ich glaube, dass keine Partei so intensiv über ein neues Programm nachgedacht hat.
Und das Salzburger Programm der ÖVP steht seit damals völlig außer Streit.
Das sind die beiden Kernsätze Herbert Kohlmeiers, heute Obmann des Arbeitnehmerflügels der Großen Opposition, damals 1972 bei der Programmerstellung,
Generalsekretär unter ÖVP-Obmann Karl Schleinzer.
Kohlmeier heute?
Wir sind heute ein bisschen stolz darauf, dass dieses Programm sich nicht nur als dauerhaft und tragfähig erwiesen hat, sondern dass wahrscheinlich bisher noch kein Programm so sehr
von der eigenen Partei und Funktionären akzeptiert wurde und immer wieder auch herangezogen wird zur Begründung bestimmter Standpunkte, zur Begründung bestimmter Aussagen oder Schritte in der Partei.
Und wir sind auch deswegen stolz, weil wir
in einer Zeit, wo das selbstverständliche Laufen der wirtschaftlichen Maschinerie nicht mehr vorhanden ist und zunehmend Fragen auftauchen, wie soll es weitergehen mit dem Salzburger Grundsatzprogramm,
Antworten geben können über eine zukunftsweisende Gestaltung der Politik.
Alfred Maleta, selbst einmal zehn Jahre lang Generalsekretär in der ÖVP-Zentrale, heute Präsident der Politischen Akademie,
sieht die Hauptaufgabe in einer Zeit, in der etwa die Jugend durch Sekten gefährdet sei, nicht nur in der Schulung, sondern auch in der ideologischen Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner.
Nicht alles vom Salzburger Programm sei bereits voll umgesetzt.
bekennt Herbert Kohlmeier.
So etwa will die ÖVP einen Vorstoß in Richtung Persönlichkeitswahlrecht machen.
Auf die Frage, woran es dann liege, dass trotz unbestrittenem ÖVP-Programm seit zwölf Jahren die Sozialisten in Österreich regieren, analysiert Kohlmeier.
Und ich glaube, dass diese Phase lehrreich für alle war, wenn sie demnächst vielleicht oder auch später zu Ende gehen wird.
Leerreich für die Bürger, weil sie erfahren haben, dass der Sozialismus nichts herschenken kann, sondern dass er letzten Endes mehr Opfer abverlangt, als er Wohltaten bringt.
Leerreich für die SPÖ selbst auch, weil sie
die Erkenntnis ergewinnen musste, dass sie die Mehrheit nur so lange hat im Staat, als sie sozialistische Extremen oder Positionen oder auch nur rein sozialistische Positionen vermeidet und sich bürgerlich gibt.
Und dass dieses Regieren, das ganz abgestimmt ist auf eine bestimmte Person, die Bürgerlichkeit und Liberalismus signalisiert, um den negativen Eindruck der Roten Partei zu nehmen, dann zu einer Korrumpierung der Partei selbst führt.
Denn für mich ist ein Phänomen, das erst in den nächsten Jahren so deutlich sichtbar wird,
dass die sozialistische Partei Österreichs in der Zeit ihrer Regierung und durch diese Konzentration auf die Person des Dr. Kreisky, der bestimmte Signale gesetzt hat, bestimmte Verhaltensweisen sich zu eigen gemacht hat, fast die gesamte weltanschauliche Substanz verloren hat.
Und nach dieser Analyse des ÖAW-Obmannes Kohlmeier zurück zum Studio.
Zehn Jahre Salzburger Grundsatzprogramm, der ÖVP, das war heute Mittag unser letzter Beitrag und wir schließen wie immer mit dem Neuesten in Kürze.
Österreich.
Das ORF-Kuratorium wählte heute die leitenden Direktoren, Programmintendanten und die Landesintendanten.
Neu gewählt wurden Helmut Anditsch als burgenländischer Landesintendant, Otmar Urban als Wiener Landesintendant und Leonhard Paul-Michi als Vorarlberger Landesintendant.
Völlig überraschend durchgefallen ist der bisherige oberösterreichische Landesintendant Hannes Leopoldseder.
Es ist jedoch derzeit noch unklar, ob es sich dabei nur um eine technische Abstimmungspanne handelte.
Alle anderen Direktoren, Programm und Landesintendanten wurden wieder bestellt.
Bundesrepublik Deutschland.
Zum Ausgang der Landtagswahlen in Bayern meinte Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender Strauß, die Mehrheit der bayerischen Bevölkerung habe zur neuen Koalition in Bonn Ja gesagt.
Strauß ergänzte, die Wähler hätten aber auch die Mietschuld der FDP am finanziellen und wirtschaftlichen Fiasko erkannt.
Die Landtagswahlen in Bayern brachten gestern 133 Mandate für die CSU und 71 Mandate für die SPD.
Die Freien Demokraten verloren ihre bisher zehn Sitze und werden im neuen Landtag nicht mehr vertreten sein.
Auch die Grünen haben den Einzug in den Bayerischen Landtag nicht geschafft.
Österreich Das Statistische Zentralamt hat den Index der Verbraucherpreise im September mit 4,9 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres errechnet.
Damit ist der Index erstmals wieder unter 5 Prozent gesunken.
Der portugiesische Staatspräsident Janis trifft am Nachmittag zu einem viertägigen Staatsbesuch in Wien ein.
Janis wird auch nach Linz und Salzburg reisen.
Er wird Gespräche mit Bundespräsident Kirchschläger und hohen Regierungsvertretern führen.
Nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Wechselnd aufgelockert bewölkt an der alten Nordseite einzelne Regenschauer.
Tageshöchsttemperaturen 9 bis 15 Grad.
Das waren also wieder 60 Minuten Information zur Mittagsstunde.
Noch ein Nachtrag zum Burgenland-Beitrag, verehrte Zuhörer.
Wir versuchen für das Abendjournal noch einmal eine Stellungnahme des burgenländischen SPÖ-Abgeordneten Franz Kurz zu erhalten, die wir bisher nicht hatten.
Das nächste Journal beginnt um 18 Uhr und dazwischen gibt es zu jeder vollen Stunde, zumindest in Ö3, Nachrichten.
Für das Mittagsjournal aber verabschiede ich mich.
interview: Ministerpräsident Franz Josef Strauß
Mitwirkende:
Zmeck, Gottfried [Gestaltung]
, Strauß, Franz Josef [Interviewte/r]
Datum:
1982.11.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Margret Attwood, Werbung bei Stand
Mitwirkende:
Zobel, Konrad [Gestaltung]
, Atwood, Margaret [Interviewte/r]
, Anonym, Alte Damen [Interpret/in]
Datum:
1982.11.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten