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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zu einer Stunde ausführlicher Information im Samstag-Mittag-Journal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das geplante Programm.
Welche Maßnahmen sieht das von der Regierung gestern vorgelegte Paket speziell im Sozialbereich vor?
Einzelheiten darüber erfahren Sie dann gleich nach den Nachrichten und dem Wetterbericht.
Der Maßnahmenkatalog ist natürlich auch Gegenstand der Zeitungskommentare, mehr dann in der Inlandspresse-Schau.
Wie werden wir in den Supermärkten zum Kauf verführt, also mehr zu kaufen, als wir eigentlich wollen?
Die Arbeiterkammer versucht in einer Aktion aufzuklären, was hinter der Verkaufspsychologie steckt.
Im Journal zu Gast ist heute die Bundessekretärin der katholischen Jugend Elisabeth Eichberger.
Sie drückt in dem Gespräch mit Rudolf Nagilla ihre Wertschätzung für den Papst aus, ohne aber auf Kritik zu verzichten.
So prangert Elisabeth Eichberger zum Beispiel die ihrer Meinung nach nur untergeordnete Rolle der Frau in der Kirche an.
Aus Anlass des 5.
Jahrestages des Nahostfriedensvertrages von Camp David blenden wir noch einmal zurück und fragen, was denn von Camp David übrig geblieben ist.
Die Kulturredaktion informiert Sie über die Trigon-Ausstellung beim steirischen Herbst in Graz.
Erster Programmpunkt jetzt die nachrichtenverantwortliche Redakteur Fedor Holi und Sprecher Josef Fenzl-Chnatek.
Österreich.
Als unseriös und wenig verantwortungsbewusst bezeichnete Bundeskanzler Fred Sinowatz heute die Reaktion der ÖVP auf das wirtschafts- und budgetpolitische Maßnahmenpaket der Bundesregierung.
Vor sozialistischen Kommunalpolitikern in Wien erklärte der Kanzler, er habe durchaus Verständnis dafür, dass die Oppositionspartei die beschlossenen Steuer- und Tariferhöhungen kritisiere.
Er sei aber bestürzt, fügte Sinowatz hinzu, über die demagogische, ohne jedes Verständnis für wirtschaftspolitische Notwendigkeiten geäußerte Abqualifizierung der getroffenen Entscheidungen.
Wie der Bundeskanzler weiter ausführte, habe sich die einst staatstragende ÖVP, die früher einmal politische Persönlichkeiten wie Fiegl, Raab, Kamitz oder zuletzt Koren hervorgebracht habe, zu einer Partei entwickelt, die vom Wähler nicht zufällig seit mehr als 13 Jahren von der Regierungsverantwortung ferngehalten wird.
Angesichts der Tatsache, dass die Weltwirtschaftskrise nunmehr das vierte Jahr anhalte und zugleich tiefgreifende technologische und strukturelle Umwälzungen stattfinden, müsse Regierungsverantwortung auch den Mut zu unpopulären Massnahmen enthalten.
Auch wenn diese Politik jeden Einzelnen gewisse Opfer abverlange, sei er überzeugt davon, dass die Mehrheit der Bevölkerung Verständnis dafür aufbringe, betonte Sinowatz.
Wissenschaftsminister Heinz Fischer erklärte in Graz, die Verhandlungen über das Maßnahmenpaket der Regierung zwischen SPÖ und FPÖ hätten die Belastungsfähigkeit der Koalition zeitweilig auf eine echte Probe gestellt.
Schließlich sei jedoch eine Lösung gefunden worden, die man als gemeinsames, solidarisches Opfer für Österreichs Zukunft bezeichnen könne.
Fischer erklärte, der österreichische Weg werde zwar an spürbaren Belastungen und Sparmaßnahmen nicht vorbeikommen, er werde das Land aber, so wie bisher, an der internationalen Wirtschaftskrise vorbeiführen.
ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock ist der Ansicht, die sozialistische Koalitionsregierung setze mit dem siebenten Belastungspaket nur die bisherige Politik der sozialistischen Alleinregierung fort.
Beim Wahlkampfauftakt der Niederösterreichischen Volkspartei in St.
Pölten erklärte Mock, es würden immer höhere Steuern mit der Begründung angehoben, dass man damit das Budget saniere und die Arbeitsplätze sichert.
Schuldenstand und Arbeitslosenrate werden jedoch nicht geringer, sondern steigen weiter.
Das, was schon bisher bei sechs Belastungswellen fehlschlug, kann und wird auch beim siebenten Mal nicht funktionieren, meint Mock.
Der ÖVP-Obmann erklärte, das Belastungspaket werde das reale Wirtschaftswachstum nach Berechnungen von Wirtschaftsforschern um ein Prozent schwächen, die Inflationen von dreieinhalb auf fünf Prozent steigern und 15.000 bis 20.000 Arbeitsplätze gefährden.
Der Bundesvorstand des Rings Freiheitliche Jugend empfiehlt seinen Mitgliedern grundsätzlich, an einer der geplanten Friedenskundgebungen am 22.
Oktober teilzunehmen.
Der Bundesobmann des Rings Freiheitliche Jugend, Hubert Gorbach, sagte in diesem Zusammenhang, der Frieden sei ein zu wichtiges Anliegen, als ihn parteipolitischer Polemik zu überlassen.
Die Freiheitliche Jugend werde als Bundesorganisation allerdings nicht an der gesamtösterreichischen Friedensdemonstration teilnehmen, weil sich die Befürchtung als richtig herausgestellt habe, dass, wie Gorbach sagt, links-totalitäre Kräfte versuchen werden, die Friedensbewegung für ihre Ziele zu missbrauchen.
Andererseits wehrte die Freiheitliche Jugend die Friedenskundgebung der rechtskonservativen und monarchistischen Jugendorganisationen als untauglichen Versuch, auf dem Rücken junger Menschen eine Politik eines kalten Krieges zu betreiben.
Libanon, Frankreich.
Die libanesische Regierungsluftwaffe hat heute neuerlich Stellungen drussischer Milizen im Raum von Beirut angegriffen.
Nach Angaben der multinationalen Friedenstruppe wurden dabei im Gebiet der seit Tagen umkämpften Stadt Sog el Garb Geschütze und Lastwagen zerstört.
Nach eigenen Angaben haben die Regierungstruppen Angriffe der Drusen auf die Ortschaft Kaifun zurückgeschlagen.
PLO-Chef Yasser Arafat ist aus Tunis kommend in der nordlibanesischen Stadt Tripoli eingetroffen.
Es ist der erste Aufenthalt des Palästinenser Führers im Libanon, seit er vor drei Monaten aus Syrien ausgewiesen wurde.
In der vergangenen Nacht hat Arafat Stützpunkte der PLO-Kämpfer inspiziert.
Frankreich tritt für die Entsendung einer UNO-Friedenstruppe in den Libanon ein.
Verteidigungsminister Charles Arnaud erklärte, eine UNO-Streitmacht könne dazu beitragen, die Souveränität des Landes wiederherzustellen.
Zugleich verteidigte Arnaud die Anwesenheit französischer Soldaten im Libanon und im Tschad.
Er meinte, das französische Engagement habe den Frieden und die Unabhängigkeit dieser Länder zum Ziel.
Türkei, Bundesrepublik Deutschland.
Die 5000 überwiegend kurdischen Häftlinge des Militärgefängnisses von Diyarbakir in der Osttürkei sind nach Angaben von Exilkurden seit Anfang des Monats in einem unbefristeten Hungerstreik.
Die Gefangenen fordern bessere Haftbedingungen und Kontakte mit der Aussenwelt.
Nach Angaben kurdischer Exilorganisationen in der Bundesrepublik Deutschland wollen die Häftlinge bis zum Tod jede Nahrungsaufnahme verweigern, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden.
Die Exilkorden erklärten, in der Türkei selbst werde der Hungerstreik totgeschwiegen.
Besucher und Anwälte würden in das Gefängnis von Diyarbakir nicht eingelassen.
Innerhalb der Gefängnismauer seien in den vergangenen Tagen mehrfach Schüsse gefallen.
Kanada, USA.
Die internationale Zivilluftfahrtorganisation hat bei ihrer Sommersitzung in Montreal den Abschuss des südkoreanischen Jumbo-Jets durch sowjetische Düsenjäger verurteilt und eine unabhängige Untersuchung gefordert.
Eine entsprechende Resolution wurde von 26 der 33 Mitgliedsländer der Organisation angenommen.
Die Sowjetunion und die Tschechoslowakei stimmten dagegen, China, Algerien und Indien enthielten sich der Stimme.
Der Irak und der Libanon hatten keine Vertreter ins Hand.
Die USA wollen künftig ein neues militärisches Navigationssystem auch für zivile Flugzeuge zur Verfügung stellen, um Vorfälle wie den Abschuss zu verhindern.
Das sogenannte globale Positionssystem arbeitet mit Satelliten, die Flugzeuge präzise ihre Höhe und ihren Standort übermitteln können.
Das System soll 1988 den Betrieb aufnehmen.
Nach erstem Zögern haben die Vereinigten Staaten, der Sowjetunion, jetzt doch Landerechte für Diplomatenflugzeuge eingeräumt.
Damit soll dem sowjetischen Außenminister Gromyko die Teilnahme an der UNO-Vollversammlung in der kommenden Woche ermöglicht werden.
Die amerikanischen Bundesstaaten New York und New Jersey hatten nach dem Flugzeugabschuss allen Sonderflugzeugen, die sowjetische Diplomaten nach New York bringen, die Landeerlaubnis entzogen.
Chide Die Konfrontation zwischen der Militärregierung und der Opposition dauert an.
Der christlich-demokratische Gewerkschaftsführer Rodolfo Seguel, der in der vergangenen Woche neuerlich verhaftet wurde, ist in den Hungerstreik getreten und in ein Gefängnisspital eingeliefert worden.
Der Gewerkschaftsführer hat auch andere Mitglieder seiner Organisation zum Hungerstreik aufgefordert.
Zu gewaltlosen Aktionen gegen die Militärregierung hat auch der vor kurzem aus mehreren linksgerichteten Parteien gebildete sozialistische Block Chivas aufgerufen.
Staatschef Pinochet hat unterdessen bestätigt, eine Botschaft von Papst Johannes Paul II.
erhalten zu haben.
Ihren Inhalt will Pinochet nicht veröffentlichen.
Er erklärte, das Schreiben sei privater Art.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Eine Kaltfront hat Österreich überquert, sie hat relativ kühle Luft herangeführt.
Von Westen nähert sich eine weitere Störung, nachfolgend kann sich wieder Zwischenhocheinfluss durchsetzen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Veränderlich, meist starke Bewölkung, lokale Regenschauer.
Nur wenig sonnig.
Schwache bis mäßiger Westwind, Nachmittagstemperaturen heute 13 bis 18 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 5 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Anfangs stark bewölkt, örtlich Frühnebel.
Tagsüber Übergang zu aufgelockerter Bewölkung, zeitweise auch sonnig.
Schwacher bis mäßiger Westwind, Frühtemperaturen morgen 5 bis 12, Tageshöchsttemperaturen 15 bis 21 Grad.
Die Wetterforschung auf Montag, meist sonnig, Temperaturen bis 22 Grad und örtlich Frühnebel.
Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien bedeckt 12 Grad, Eisenstadt ebenfalls bedeckt 12, Linz heiter 13 Grad, Salzburg heiter 15 Grad, Innsbruck stark bewölkt 12 Grad, Bregenz bedeckt Regen 10 Grad, Graz stark bewölkt 10 und Klagenfurt stark bewölkt 10 Grad.
Die Zeit, 12.11 Uhr, ist es gleich.
So greift man uns ab Neujahr in die Taschen.
Auch das neue Opferpaket wird nicht reichen.
Die Schonfrist ist abgelaufen.
Einige der Zeitung schlagzeilen zum gestern präsentierten Maßnahmenkatalog der Bundesregierung.
Bevor wir aber zu den Kommentarzitaten der Tagespresse kommen, vorweg noch eine weitere Erläuterung dessen, was auf uns zukommt.
Die Maßnahmen zur Budgetsanierung sollen, wie ausführlich berichtet, Mehreinnahmen für den Staat durch Steuer- und Tariferhöhungen im Ausmaß von mehr als 17 Milliarden Schilling bringen.
10 Milliarden Schilling sollen eingespart werden.
Was speziell im Sozialbereich an Maßnahmen geplant ist, das untersucht Markus Sommersacher im folgenden Beitrag.
Was die Regierung im sozialen bzw.
Sozialversicherungsbereich an Maßnahmen für das kommende Jahr plant, entspricht in der Tendenz dem, was man sich als Ziel für die geplante Reform der Sozialversicherung vorgenommen hat.
Eine Durchforstung des Leistungskatalogs nach dem Grundsatz, das gegenwärtige Leistungsrecht danach zu überprüfen, ob es der heutigen Zeit noch entspricht.
Parallel dazu werden aber auch im Sozial- und Sozialversicherungsbereich mehr Belastungen bei Beiträgen auf die Bevölkerung zukommen.
Zuerst zu den Maßnahmen, von denen sich die Regierung eine Entlastung des Budgets erwartet.
So sind für das kommende Jahr bei der Pensionsversicherung folgende Änderungen geplant.
Wie Sozialminister Alfred Dallinger schon mehrfach ankündigte, sollen die sogenannten Ruhensbestimmungen für alle unselbstständiger Werbstätigen verschärft werden.
Diese Bestimmungen besagen, dass ein Pensionist zusätzlich zu seiner Pension nur in gewissem Maße durch Nebenjobs etwas dazu verdienen darf, ohne dass die Pension gekürzt wird.
Derzeit kann ein ASVG-Pensionist
5.900 Schilling monatlich zusätzlich zu seiner Pension verdienen, ohne dass dies eine Kürzung der Pension nach sich ziehen würde.
Die Pension wird auch dann nicht gekürzt, wenn das Einkommen des Pensionisten aus Pension und Zusatzverdienst nicht mehr als 10.200 Schilling pro Monat beträgt.
Diese Grenzen werden mit April des kommenden Jahres herabgesetzt und damit wesentlich verschärft, kündigt der Sozialminister an.
Wir werden im Bereich der Arbeiter und Angestellten die Ruhmsbestimmungen verschärfen.
Und zwar so, dass ab 1.
April des kommenden Jahres für die Normalpensionisten, Frauen das 60. und Männern das 65.
Lebensjahr,
ein Zusatzverdienst von 3.200 Schilling pro Monat ohne Kürzung der Pension möglich sein wird, oder wenn Pension und Arbeitsverdienst nicht mehr als 7.000 Schilling im Monat ausmachen, keine Kürzung eintritt.
Wenn mehr das Nebeneinkommen oder das Arbeitseinkommen zusätzlich zur Pension ausmacht, dann tritt ein Ruhen der Pension ein bis maximal zur Höhe des Grundbetrages, das sind 30 Prozent der Pension.
Eine ähnliche Regelung, allerdings mit anderen Werten, soll in der ersten Phase für die Beamten eingeführt werden.
In dieser ersten Etappe sollen künftig also auch Beamte, für die bisher keine Rodensbestimmungen gegolten haben, von jenen Regelungen betroffen werden, wie sie derzeit für die ASVG-Pensionisten gelten.
Und in einer zweiten Etappe sollen diese Rodensbestimmungen bei der Beamtenpension dann an die ab kommenden April geltenden verschärften Rodensbestimmungen der ASVG-Pensionisten angepasst werden.
Darüber hinaus sollen die Beamten noch mit einer Beitragserhöhung für ihre Pensionsversicherung zur Kasse gebeten werden.
Derzeit zahlen die Beamten 7 %, alle anderen unselbstständig Erwerbstätigen 9,75 % Pensionsbeitrag.
Im kommenden Jahr will die Regierung den Pensionsbeitrag der Beamten
um einen Prozentpunkt anheben und im Laufe von drei Jahren ganz dem Niveau der unselbstständig Erwerbstätigen anpassen.
Diese Pensionsbeitragserhöhung soll in den bevorstehenden Verhandlungen zwischen Bund und Beamtengewerkschaft ausgehandelt werden.
Sie würde in ihrer ersten Stufe das Budget um 600 Millionen Schilling entlasten.
Auch die Rundbestimmungen für Beamtenpensionisten müssen noch in diesen Verhandlungen geklärt werden.
Von ihnen würde sich der Finanzminister eine Erleichterung der Budgetbelastung um 290 Millionen Schilling ausrechnen.
Die Verschärfung der Rundbestimmungen bei den Arbeitern und Angestellten soll 140 Millionen Schilling erbringen.
Weitere Entlastungen für das Budget sind, wie schon mehrmals in den vergangenen Jahren,
durch sogenannte Umschichtungen geplant, also dadurch, dass Überschüsse einzelner Sozialversicherungszweige, die noch Geldreserven haben, zur Auszahlung der Pensionen herangezogen werden, wodurch sich der Bund Zuschüsse erspart.
Das Maßnahmenpaket sieht in diesem Punkt eine Entlastung des Budgets um weitere zweieinhalb Milliarden Schilling vor.
Daneben kann sich Finanzminister Salcher durch Einsparungen in der Kranken-, Unfall-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung weitere drei Milliarden Budgetentlastung erwarten.
Zum Beispiel sollen im Gegensatz zur bisherigen Handhabung Leistungen dieser Versicherungszweige, wie zum Beispiel hilflosen Zuschüsse, aber auch Pensionen, erst ab dem Zeitpunkt ausbezahlt werden.
ab dem sie beantragt werden.
Derzeit können solche Leistungen manchmal sogar bis zu sechs Monate oder noch länger rückwirkend vor dem Datum der Antragseinbringung ausbezahlt werden.
Nicht mehr zeitgemäß, meint Sozialminister Dallinger.
Ja, es war so, dass in manchen Fällen eine Leistung aus dem ASVG erbracht worden ist, nicht vom Tage der Antragstellung an, sondern rückwirkend um einige Monate, einige Zeiträume sogar im sehr Wesentlichen.
Das ist meines Erachtens nicht notwendig, wenn man Finanzierungsschwierigkeiten hat.
Und daher haben wir statuiert, dass jetzt alle Leistungen erst ab dem Zeitpunkt der Antragstellung gebühren.
Und das bringt immerhin auch eine Viertelmilliarde Schilling.
Außerdem sollen jene Prämien wegfallen, die bisher zusätzlich ausbezahlt wurden, wenn ein Arbeitnehmer über das Pensionierungsalter von 65 Jahren hinaus erwerbstätig blieb und dann bei seiner Pensionierung mehr als 45 Versicherungsjahre vorweisen konnte.
All diese Bestimmungen, so Sozialminister Dallinger, rührten eben noch aus einer Zeit her, als man noch sehr großzügig mit der Auszahlung von Sozialversicherungsleistungen sein konnte.
Jetzt, in Zeiten der Krise, könne man nicht mehr so großzügig sein.
Dallinger glaubt allerdings nicht, dass diese Leistungskürzungen negative soziale Auswirkungen haben werden, obwohl sie insgesamt den erwähnten beträchtlichen Umfang von 3 Milliarden Schilling erreichen.
Das wird in keiner Weise negative soziale Auswirkungen haben.
Aber das wird durch das Gesetz der großen Zahl bewirken, dass eben die von Ihnen genannten Beträge sich ergeben, wenn man das summiert und zusammenrechnet.
So viel bisher zu jenen sozialversicherungsrechtlichen Maßnahmen, die zu einer Entlastung des Bundesbudgets führen werden.
Darüber hinaus sind aber auch weitere Belastungen der einzelnen Versicherten geplant.
Durch Beitragserhöhungen in der Arbeitslosenversicherung und den Pensionsversicherungen der Selbstständigen.
Da die Staatsausgaben aufgrund der gestiegenen Arbeitslosenzahlen vom Vorjahr auf heuer von 10 auf 15 Milliarden Schilling gestiegen sind, wird ab Jahresbeginn der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung erhöht.
Von 4 auf 4,4 Prozent, je zur Hälfte getragen vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Ab Jahresbeginn wird auch der 14.
Monatsbezug zur Bemessung des Arbeitslosenbeitrags herangezogen.
Und darüber hinaus wird die Höchstbeitragsgrundlage in der Arbeitslosenversicherung von derzeit 18.200 auf 22.800 Schilling das Niveau der Pensionsversicherung angehoben.
Parallel dazu aber auch die Leistung der Arbeitslosenversicherung erhöht.
Fast drei Milliarden Schilling an Mehreinnahmen sollen dadurch hereinkommen.
Weitere 400 Millionen erwartet sich die Regierung aus einer Erhöhung des Beitrags der Pensionsversicherung der gewerblich Selbstständigen und der Bauern.
Ihr Pensionsbeitrag wird von 11 auf 12 Prozent angehoben.
Damit von all diesen erwähnten Kürzungsmaßnahmen oder Mehrbelastungen Pensionisten mit besonders niedrigen Einkommen unbehelligt bleiben, wurde auf der anderen Seite dem Sozialminister für das kommende Jahr ein zusätzlicher Betrag von 300 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt.
Er dürfte wahrscheinlich wieder zu einer außerdurchlichen Erhöhung der Mindestrenten verwendet werden.
Dem Maßnahmenpaket sind heute natürlich so ziemlich alle Kommentare der Samstag-Ausgaben der österreichischen Tageszeitungen gewidmet.
Erich Eichinger hat die folgende Inlands-Presseschau zusammengestellt.
Im Kurier meint Hans Rauscher, erinnern wir uns an die frühen 70er Jahre.
Da wurden auch Pakete aufgeschnürt.
Aber es waren Geschenkpakete, die uns damals Bruno Kreisky auf den Tisch legte.
Gratisschulbücher, Heiratsbeihilfe, Geburtenbeihilfe, jetzt gekürzt und so weiter und so weiter.
Hier liegt die Problematik, ja vielleicht die Tragik von Kreiskis Nachfolgern.
Sie müssen nun wieder einsammeln, was er ausgeteilt hat.
Und wofür?
Nicht um große neue Taten zu setzen, sondern um die Finanzen mühsam in Ordnung zu bringen.
Die neuen Steuern schöpfen Kaufkraft ab, um alte Schulden zu zahlen.
Mit diesem Paket ist der Übergang vom Zuckerl-Sozialismus aller Kreisky zum Opferstock-Sozialismus Marke Sinowaz endgültig vollzogen.
Im Wirtschaftsteil der Kronenzeitung schreibt Georg Weiland Spätestens 1985 wird Österreich zumindest vor dem gleichen Budgetproblem stehen.
Nur wird es dann nicht mehr gehen, von der Bevölkerung zu verlangen, dass sie den Gürtel enger schnallen soll, wenn man ihr vorher schon finanziell die Hosen ausgezogen hat.
Solange von der Regierung nicht die großen Ausgabenblöcke angepackt werden, solange wird jedes Maßnahmenpaket nur eine weitere Etappe auf dem Weg in die Sackgasse bleiben.
Ein paar Seiten vorher liest man ebenfalls in der heutigen Kronenzeitung bei Viktor Raimann, die Koalition habe versucht, eine mittlere Linie zu finden.
Dabei muss die SPÖ mehr federn lassen als der kleine Koalitionspartner, der zwar die von ihm vor der Wahl abgelehnte Zinsertragssteuer nicht verhindern konnte, sie aber von 20 auf 7,5 Prozent herunterdrückte.
Bedenkt man ferner, dass nun auch die öffentlich-rechtlichen Körperschaften
wie etwa der ÖGB oder die Kirche diese Steuer bezahlen müssen, das 13. und 14.
Monatsgehalt während der gesamten Legislaturperiode nicht extra besteuert wird und die FPÖ außerdem noch die etappenweise Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer durchsetzte, dann geht man nicht fehl in der Meinung, dass die SPÖ den Freiheitlichen mehr entgegengekommen ist, als sie einem großen Koalitionspartner entgegengekommen wäre.
Erwin Zanke in der kleinen Zeitung.
Vergessen sind die Schwüre der Sozialisten, sie würden niemals so unsozial sein wie die Konservativen in Deutschland, die die Mehrwertsteuer hinaufgesetzt haben.
Die Anwälte der Gerechtigkeit und der Umverteilung sind verstummt.
Wie sollen sie auch erklären, dass die Regierung Kohl böse ist, weil sie die Mehrwertsteuer um einen Punkt auf 14 Prozent erhöht, die Regierung Sinowaz aber gut, weil sie die Mehrwertsteuer um zwei Punkte auf 20 Prozent hinaufnummeriert hat?
Sprechblasen waren die Versprechungen der Freiheitlichen.
Sie würden niemals der Quellensteuer auf Sparzinsen zustimmen.
Ist Steger umgefallen?
Die Frage ist müßig.
Er ist, weil er unbedingt in die Regierung kommen wollte, ohnehin schon flach gelegen.
In der Tiroler Tageszeitung meint Josef Nowak, das Maßnahmenpaket habe auch positive Seiten, speziell im Bereich der Wirtschaftsförderung.
Das waren noch Zeiten, damals in der sozialistischen Alleinregierung.
Heute haben wir eine Koalitionsregierung mit ein paar freiheitlichen Ministern.
Und der Unterschied liegt darin, dass diese Koalition dem Steuerzahler noch ungenierter, noch tiefer in die Tasche greift.
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung weist Manfred Scheuch darauf hin, dass das Paket eben Werk einer Koalition ist.
Das müssen vor allem jene Sozialisten bedenken, die etwa an der Kürzung der Geburtenbeihilfe auf der einen, der Senkung der Vermögensteuer für Unternehmungen auf der anderen Seite Anstoß nehmen.
Sie müssen sich aber gleichzeitig im Klaren darüber sein.
Mit einem VP-Koalitionspartner
wäre ein solches Budget des Mittelweges zwischen den Extremen eines Kaputtsparens, das massenhaft Arbeitslose produziert, und eines Expansivkurses, der ohne Rücksicht auf wachsende Defizite Österreichs Bonität gefährden würde, nicht möglich gewesen.
Die Signale, die das Maßnahmenpaket setzt, sind unverkennbar.
Wenn den Menschen Belastungen zugemutet werden, dann muss auch die öffentliche Hand sparen.
Sie tut es.
Und wenn die Wirtschaft wieder florieren soll, dann bedarf es fördernder Maßnahmen.
Wobei sich sehr wohl die Ermutigung von Investitionswillen abhebt gegen den Dämpfer, den die Zinseinkommen durch die schließlich doch mit Abstrichen durchgesetzte Zinsenertragssteuer erhalten.
Kritik, die an dieser betonten Wirtschaftsfreundlichkeit ansetzen sollte, vergisst den alten Gewerkschaftsgrundsatz.
Nur aus einer florierenden Wirtschaft lässt sich auch mehr für die Arbeitnehmer herausholen, lassen sich überhaupt die Arbeitsplätze sichern.
Geschicktes Timing bemerkt die sozialistische Kärntner Tageszeitung.
Die Koalition weiß sehr genau, dass einschneidende Maßnahmen nur am Beginn einer Legislaturperiode gesetzt werden können, weil gegen Ende zunehmend Wahlüberlegungen ins Spiel kommen und sich niemand mit breiten Bevölkerungskreisen anlegen will.
Die Zeit, so heißt es schließlich, heile alle Wunden.
In der Wiener Zeitung meint Heinz Fahnler,
Die Auswirkungen der Krise hat Österreich zu spüren bekommen, auch wenn dieses unser Land nach wie vor eine Sonderstellung einnimmt, was ja auch die internationalen Kennzahlen deutlich beweisen.
Damit es auch so bleibt, ist das enger Schnallen unseres Wohlstandsgürtels eben notwendig.
Die Luft wird Herrn und Frau Österreicher deshalb nicht ausgeben.
Peter Chiari im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Die Schwere dieser Belastungen werden die meisten Menschen erst nach und nach so richtig spüren.
Dann, wenn die erhöhte Mehrwertsteuer die Inflation wieder ankurbelt.
Dann, wenn die ersten Licht- und Gasrechnungen ins Haus flattern.
Dann, wenn die Lohn-, Gehalts- und Bezugsabzüge immer mehr werden.
Dann, wenn den Einzelnen die Größe der Summe der vielen kleinen Belastungsschillinge mit gesammelter Wucht auf den Kopf fällt.
Die Regierung hat auf dem österreichischen Weg nach unten einen schnelleren Gang eingelegt.
Das Paket, das sie mitführt, wiegt weit schwerer als das berühmt-berüchtigte Mallorca-Paket.
Es wird das Bremsen vor der nächsten Kurve nur erschweren.
Die kommunistische Volksstimme...
Seit Jahrzehnten hat es keine Regierung gegeben, die so offen und massiv der arbeitenden Bevölkerung nimmt und so offen und so massiv den Unternehmen und Besitzenden gibt.
Und schließlich die auf einen Satz komprimierte Kritik der oberösterreichischen Nachrichten.
Dieses Budget ist in Zahlen gegossene Verlegenheit.
Das war die Inlandspresse-Schau.
Haben Sie heute Vormittag Ihren großen Einkauf erledigt und sind Sie, Hand aufs Herz, wieder einmal mit mehr aus dem Supermarkt herausgekommen, als eigentlich auf Ihrem Einkaufszettel gestanden ist?
Wenn ja, wissen Sie warum?
Im Handel gibt es unzählige Strategien, um das Kaufverhalten zu beeinflussen.
Die Konsumentenschützer, allen voran die Arbeiterkammer, sind seit Jahren bemüht, die Verbraucher zu bewusstem Verhalten zu erziehen.
Die Arbeiterkammer hat nun in ihrem Pavillon auf der noch bis morgen dauernden Wiener Herbstmesse einen Supermarkt der Überraschungen aufgebaut.
Hans-Christian Unger hat ihn besucht.
Sind Sie noch nie aus einem Supermarkt mit mehr herausgekommen, als Sie eigentlich kaufen wollten?
Oh ja, obwohl ich mir auch bewusst darüber bin.
Ja, ich weiß genau, was ich einkaufen will, aber es fällt immer noch was dazu.
Das stimmt.
Man nimmt dann immer irgendetwas mit, von dem man nur glaubt, dass man es brauchen kann.
Ja, das kann schon vorkommen.
Öfters, ja.
Und was sind das für Dinge, die Sie dann kaufen?
Naja, Sachen, die man eher nicht braucht.
Nasch-Tickling oder Sonderangebote.
Die Damen, die hier befragt worden sind, haben gerade einen Supermarkt verlassen.
Allerdings keinen gewöhnlichen, obwohl, wie in jedem Lebensmittelgeschäft, die Regale vollgestopft sind.
Der Unterschied, man kann dort nichts kaufen.
Der Selbstbedienungsladen wurde nämlich im Pavillon der Arbeiterkammer auf dem Wiener Messegelände eingerichtet und hat einen ganz anderen Zweck.
Karl Kollmann von der Arbeiterkammer erläutert ihn.
Wir wollen mit diesem Supermarkt, dass Konsumenten lernen können, in einer echten Umgebung lernen können, wie die Vermarktungstricks in der Selbstbedienung funktionieren.
Tricks nennen es die Arbeiterkämmerer.
Im Jargon der Handelsexperten heißt es Marketing, Kaufimpuls, Regalplatzierung und Schaffung einer angenehmen Einkaufsatmosphäre.
Das Ziel ist klar, mehr Umsatz.
Und die Konsumentenschützer zeigen in diesem Musterladen in der Praxis auf, wie das funktioniert.
Ein Beispiel, wie man Kaufanreize auslöst und was der Handel davon profitiert.
Man weiß also zum Beispiel, wenn man
eine Ware aus einem gewöhnlichen Regalplatz rausnimmt, in einem Korb ein zweites Mal präsentiert, dass man diese Ware bis zu 50, 60 Prozent mehr verkaufen kann.
Verkaufspsychologie wird bereits bei der Warenplatzierung im Regal betrieben.
Dort, wo der Blick des Konsumenten am besten hinfällt, also in der Sichtzone, wird auch am besten verkauft.
Auch noch gut verkauft wird in der sogenannten Griffzone und am wenigsten zugegriffen wird dann in den Regalfächern ganz oben oder ganz unten.
Die Arbeiterkammer weist auch auf die Funktion der Kinder als Verkaufshilfe hin.
Nahe der Kasse, da präsentieren sich meist Süßigkeiten und kleine Spielzeug.
Anreiz genug für viele, dem Sprössling eine Kleinigkeit zu kaufen, damit ihm das Warten nicht fad wird.
Packungen von gleicher Größe, aber mit verschiedenem Gewichtsinhalt, Mogelpackungen mit viel Luft und wenig drin, darauf wird ebenfalls im Arbeiterkammer-Pavillon nachdrücklich hingewiesen.
Und wenn man die Besucher eine Zeitlang beobachtet, sieht man manch überraschtes Gesicht und nicht selten ist der Vorsatz zu hören, das nächste Mal etwas bewusster einzukaufen.
bewusst einkaufen, um das geht's letztlich in der Ausstellung.
So weist etwa die Arbeiterkammer auch darauf hin, dass der Einkauf beim Lebensmitteldiskonter nicht um vieles billiger sein muss als beim Kreisler nebenan.
So hat sie einen bestimmten Warenkorb zusammengestellt, der beim Diskonter 3230 Schilling kostete
und im kleinen Lebensmittelgeschäft 3280 Schilling.
Der Hinweis der Kämmerer, nicht selten wird die Differenz durch die Autofahrt zum Supermarkt aufgefressen.
Was natürlich auch für Sonderangebote gilt.
Denn die Preisersparnis bei zwei Kisten Bier im Verbrauchermarkt auf der grünen Wiese verringert sich rapid, wenn man dorthin ein paar Kilometer fahren muss.
Apropos Preise.
Im Supermarkt der Überraschungen, wie die Arbeitnehmervertreter ihn nennen,
Erklärt man auch, dass eine Ware, die mit 14 Schilling 90 angeschrieben ist, eigentlich 15 Schilling kostet und liefert dazu das Resultat einer kürzlich durchgeführten Markterhebung.
Von allen in Inseraten beworbenen Waren sind zu mehr als 80 Prozent Preise angeführt, die mit einer 9 enden.
Wer durch den Laden auf der Wiener Messe geht, muss nicht allein auf alle diese Dinge drauf kommen.
Es gibt nämlich einen Führer, der auch um die kleinsten psychologischen Feinheiten in der Kunst der sanften Verführung weiß.
Wenn ich es hier vorzeige, wenn das Regal voll ausgeschlichtet ausschaut, schaut es so sauber, so nett aus, so zusammengeräumt.
Was für eine Hausfrau oder was für ein Hausmann traut sich dann den gesamten Druck zerstören.
Doch hingegen, wenn das eine Packerl ein bisschen zurückgesetzt ist, schaut es so unordentlich aus.
Aha, da hat schon wer hineingegriffen, da kann ich auch hineingreifen.
Die Konsumentenschützer betonen nachdrücklich, dass man dem Bürger natürlich nicht das Vergnügen am Einkaufen rauben will.
Aber eines will man zumindest erreichen, dass derjenige, der nur ein Achtel Butter einkaufen wollte und dann auch noch mit einer Tafel Schokolade an der Kasse steht, weiß, warum er sie gekauft hat.
Vor den Verführungskünsten in Supermärkten sei also gewarnt.
Heute vor fünf Jahren gingen in einem abgeschiedenen Ort in den Bergen des amerikanischen Bundesstaats Maryland nach zweiwöchigen Verhandlungen zu Ende, deren Ausgang damals von der gesamten westlichen Welt als historischer Durchbruch auf dem Weg zu einem Frieden im Nahen Osten gefeiert wurden.
Der Ort war Camp David, Sommerrefugium des amerikanischen Präsidenten.
Die gefeierten Unterzeichner der Abkommen von Camp David waren US-Präsident Carter, Ägyptens Staatschef Sadat und der israelische Ministerpräsident Begin.
Keiner der drei damals so erfolgreichen Politiker ist heute, fünf Jahre später, noch im Amt.
Ägyptens Präsident Sadat, der gemeinsam mit Israels Premier Begin den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen um einen Ostfrieden verliehen bekam, starb durch Mörderhand.
Amerikas Präsident Carter wurde nicht wiedergewählt und Israels Premier Begin ist wenige Tage vor dem 5.
Jahrestag von Camp David zurückgetreten.
Wie die Verträge von Camp David die politische Landschaft des Nahen Ostens verhindert haben und was davon übrig geblieben ist, dazu mehr im folgenden Beitrag, gestaltet von Brigitte Fuchs.
Die langen Tage von Camp David sind vorüber, aber viele Monate schwieriger Verhandlungen liegen vor uns.
Ich hoffe, dass die Vorsehung und die Weisheit, die dieses Treffen zu einem Erfolg gemacht haben, diese beiden Führer und die Politiker aller Nationen auf den Weg zu einem Frieden im Nahen Osten leiten werden.
sagte der amerikanische Präsident Carter am Abend des 17.
September 1978 bei der feierlichen Unterzeichnung der Abkommen von Camp David im Weißen Haus.
Vorangegangen waren dieser Zeremonie 14 lange Verhandlungstage und Nächte, in denen es mehr als einmal schien, als ob Ägypter und Israelis alles hinschmeißen und abreisen würden.
Doch Jimmy Carter schaffte es mit Geduld und Hartnäckigkeit, Sadat und Begin immer wieder zurück an den Verhandlungstisch zu bringen.
Eine Tatsache, die Begin bei der Vertragsunterzeichnung hervorruf.
Die Camp David Konferenz sollte man umbenennen in die Jimmy Carter Konferenz.
Der Präsident arbeitete hart.
Ich glaube, er arbeitete härter, als unsere Vorväter es taten, als sie in Ägypten die Pyramiden errichteten.
Er arbeitete Tag und Nacht, so wie wir.
Auch der Dritte im Bunde, Ägyptens Präsident Sadat, lobte die Rolle Jimmy Carters bei den Verhandlungen.
Er machte aber auch klar, dass Camp David erst ein erster Schritt sei und die wirklich schwierigen Verhandlungen noch bevorstünden.
An die Adresse Jimmy Carters gerichtet sagte er,
In den kommenden Wochen müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden, wenn wir auf der Straße des Friedens fortschreiten wollen.
Wir haben hier aufs Neue den Glauben des palästinensischen Volkes in das Ideal des Friedens bestärkt.
Die Fortsetzung ihrer aktiven Rolle im bevorstehenden Friedensprozess ist unerlässlich.
Wir brauchen ihre Hilfe und die des amerikanischen Volkes.
Dieser Unterstützung konnte sich Sadat damals sicher sein.
Denn in Amerika und Westeuropa feierte man die Unterzeichnung der Dokumente von Camp David als großen diplomatischen Durchbruch.
Von den beiden damals ausgearbeiteten Abkommen ist aber bis heute nur eines verwirklicht worden, nämlich das Rahmenabkommen über den Abschluss eines Friedensvertrages zwischen Israel und Ägypten.
Israel hat seinen Truppenabzug von der Sinei-Halbinsel im Frühjahr vergangenen Jahres abgeschlossen.
Die israelischen Siedlungen am Sinei wurden geräumt, die israelischen Luftwaffenstützpunkte wurden der ägyptischen Zivilverwaltung unterstellt.
Die beiden früheren Erzfeinde tauschten Botschafter aus.
Ein Friedensvertrag wurde abgeschlossen.
Ägypten war damit aus der arabischen Kriegsfront gegen Israel ausgebrochen und wurde prompt aus der arabischen Liga ausgeschlossen.
Die meisten arabischen Länder brachen ihre diplomatischen Beziehungen zu Kairo ab und letztlich musste Präsident Sadat den Frieden mit Israel mit seinem Leben bezahlen.
Er wurde von islamischen Fundamentalisten ermordet.
Das zweite Abkommen von Camp David ist in der Zwischenzeit schon fast wieder in Vergessenheit geraten.
Unter dem Titel Rahmenabkommen für einen Frieden im Nahen Osten wurde in diesem Dokument festgelegt, dass die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen nach einer Übergangsperiode von fünf Jahren, also heute, das Recht auf Selbstverwaltung erhalten sollten.
Die Israelis sollten ihre Truppen bis auf ein minimales Sicherheitskontingent zurückziehen.
Und Palästinenser und Jordanier wurden dazu eingeladen, gemeinsam mit Israel den künftigen Status des Westjordanlands und des Gazastreifens auszuhandeln.
Davon ist in den letzten fünf Jahren nichts geschehen.
Denn das Abkommen von Camp David wurde weder von den Palästinensern noch von Jordanien anerkannt.
Israel hat seine militärische Präsenz in den Palästinensergebieten nicht zurückgenommen.
Und von einer palästinensischen Selbstverwaltung kann auf absehbare Zeit keine Rede sein.
Im Gegenteil, die israelische Siedlungstätigkeit im Westjordanland hat in den letzten fünf Jahren bei den Arabern jede Hoffnung auf echte Selbstverwaltung schwinden lassen.
Der schwerste Schlag gegen den Geist von Camp David, der ja auf eine umfassende Friedensregelung im Nahen Osten ausgerichtet war und nicht nur auf einen Separatfrieden zwischen Israel und Ägypten, war aber natürlich die israelische Invasion im Libanon.
Denn der Krieg des letzten Jahres brachte auch jene Staaten der arabischen Welt wieder gegen Israel auf den Plan, die sich in den Jahren zuvor zumindest zurückhaltend verhalten hatten.
Israel steht in der Region nach wie vor isoliert dar, denn auch Ägypten verurteilte den israelischen Feldzug gegen den Libanon und die Anzeichen für eine Aussöhnung zwischen Kairo und den anderen arabischen Staaten mehren sich.
Politisch kann man das Verhältnis zwischen Israel und Ägypten heute nur noch als frostig bezeichnen.
Vom vielbeschworenen Geist von Camp David ist heute nichts mehr zu spüren.
Und es ist sicher kein Zufall, dass das Abkommen, das vor fünf Jahren so gefeiert wurde, in den heutigen Ausgaben der westeuropäischen Presse kaum erwähnt wird.
Fünf Jahre nach Camp David, Sie hörten einen Beitrag von Brigitte Fuchs.
Im Journal zu Gast ist heute Elisabeth Eichberger.
Noch einmal geht es um den Papstbesuch.
In dem Gespräch mit Elisabeth Eichberger, der Bundessekretärin der katholischen Jugend.
Sie war verantwortlich für die Organisation des großen Jugendtreffens mit dem Papst im Wiener Stadion.
Über 70.000 Menschen nahmen daran teil, vorwiegend Jugendliche.
Millionen Fernseher sahen zu, im In- und im Ausland, ein großer Erfolg für die katholische Jugend und ein persönliches Erfolgserlebnis für Elisabeth Eichberger, der 25-jährigen oberösterreichischen Bauerntochter, der Johannes Paul II.
mit einem päpstlichen Bussel auf den blonden Wuschelkopf dankte.
Vor dem Interview des Rudolf Nagilla führt noch zwei Sätze zur katholischen Jugend.
Sie hat 80.000 Mitglieder und besteht aus drei Teilorganisationen, der katholischen Arbeiterjugend, der katholischen Jugendland und der katholischen Studierendenjugend.
Das Vereinsleben in der katholischen Jugend soll in den vergangenen Jahren intensiver geworden sein.
Und jetzt das Interview.
Frau Eichberger, gratuliert haben Ihnen sicher schon viele die letzten Tage zu Ihrem Jugendfest mit dem Papst im Wiener Stadion.
Ja, sehr viele.
Die Bandbreite der Gratulanten reicht von der Basis bis hin zur kirchlichen Obrigkeit.
Im Fernsehen hat man, besonders am Beginn der Veranstaltung, ich habe sie nur im Fernsehen gesehen, manchmal den Eindruck gehabt, da geht es zu, das meine ich jetzt nicht abschätzig, da geht es zu wie bei einem Rolling Stones Konzert.
Großer Jubel, Geschrei natürlich, Mädchentränen und alles Mögliche, als der Papst eingezogen ist.
Also den Eindruck habe ich nicht gehabt, wahrscheinlich auch deswegen, weil ich zu sehr in der Vorbereitung drinnen war.
Aber ich habe gemerkt, dass der Papst sicher eine große Auswirkung hat auf die Gefühlsebene der Jugendlichen und dass sich wirklich sehr viele freuen, dass er gekommen ist.
Welche Auswirkung hat er auf Ihre persönliche Gefühlsebene gehabt?
Also persönlich muss ich sagen, hat es mich bereichert.
Ich freue mich darüber, dass ich ihm begegnet bin, weil er mir als Mensch begegnet ist.
Also wie ich ihn begrüßt habe, haben wir miteinander geplaudert und er hat mich gefragt, von wo ich komme, was ich mache und ob ich Angst habe.
Und da habe ich gemerkt, auch mit ihm würde ich mich gerne zusammensetzen und einige Dinge, die mir ein Anliegen sind und einige Dinge, die mich freuen, mit ihm besprechen.
Sind Sie begeistert von ihm?
In gewissem Ausmaß schon, weil er fähig ist, sich auf die Leute einzustellen, weil er fähig ist, nicht als einer zu kommen, den man eigentlich nur magisch oder nur als Person kennt, die so hoch oben ist.
Gehe ich noch weiter, ist er ein Idol von Ihnen?
Nein, er ist für mich kein Idol, weil ich ja im Grunde nicht Idolen nachstrebe, mit denen ich sonst nichts zu tun habe.
Ich strebe nach einer Wertvorstellung, ich strebe nach dem, wo ich mir denke, da kann ich mich auseinandersetzen, da kann ich mich beteiligen dran.
An sich sind Sie ja gegenüber der kirchlichen Obrigkeit eher kritisch eingestellt, glaube ich.
Kann man das so sagen?
Können Sie da Ihren Standpunkt einmal in einigen Sätzen umreißen?
Ich schätze die kirchliche Obrigkeit und ich habe keine Schwierigkeiten, dass es sie gibt.
Schwierigkeiten habe ich dort, wo kirchliche Obrigkeit ihre Position ausnützt, um dogmatische Sachen zu propagieren oder zu sagen, und so ist es.
Und ohne mich, oder jetzt spreche ich für die vielen Leute in der katholischen Jugend, diese in den Gespräch einzuziehen.
Und da habe ich Probleme.
Ist dieser oberigkeitskritische Standpunkt typisch für die katholische Jugend in ihrer ganzen Breite oder gehört sie eher zu einer Minderheit?
Ich denke, dass ich sicherlich zu einer Minderheit gehöre, was das ganze Spektrum der Jugendlichen in der katholischen Kirche betrifft.
Sind Ihnen die katholischen Jugendlichen in ihrer ganzen Breite jetzt zu oberigkeitsgläubig?
Ich würde sagen, sie laufen mir ein bisschen zu sehr, jetzt nicht nur obrigkeitsgläubig, sondern sie laufen zu sehr den Personen nach und setzen sich zu wenig auseinander.
Was hat das mit meinem Leben zu tun?
Was hat das für einen Sinn?
Eine übergroße Begeisterung für den Papst ist die Fallschira an sich, oder eine sehr große, um keine Wertung in meine Frage hineinzulegen.
Sie wäre nicht falsch, wenn sie reflektiert wird, wenn sie ganz klar sagt, ja, heute kann ich mich begeistern und morgen rede ich mit meinen Leuten darüber, was ist es.
Oft ist es halt so, dass Jugendliche begeistert sind von Personen,
oder auch von Veranstaltungen begeistert sind, dann kommen sie heraus und niemand kann ihre Begeisterung mittragen oder niemand trägt sie mit.
Und sie selbst sind nicht fähig, diese Begeisterung weiterzuleben, weil sie sich nicht auseinandergesetzt haben mit ihrer eigenen Begeisterung, mit ihren Emotionen.
Man soll also Ihrer Ansicht nach Idolen nicht nachlaufen, wenn ich Sie richtig verstehe?
Ja, weil es auch gefährlich ist.
Wenn ich Idolen nachrenne, dann verkaufe ich mich zu leicht.
Also es hat für mich schon einen Beigeschmack,
Ich bin nichts und mein Idol ist der, der mir den Weg weist oder die, die mir zeigt, wohin ich gehen muss.
Und das stimmt letztlich nicht, denn den Weg, dem muss der Jugendliche selbst gehen und da muss er sich aber selbst einmal annehmen, auch sich selbst als Idol sehen.
Und wenn es gelingt, dass der Jugendliche sich selbst annehmen kann, sich selbst auseinandersetzt mit dem Leben, dann glaube ich, kann man ruhig einmal auch begeisternd jubeln, auch begeistert sein von einer Person, wenn das in der Relation zu sich selbst in Ordnung ist.
Gut, jetzt weg vom Thema Emotionen, Papstbegeisterung und so weiter.
Hat Ihnen die Papstrede im Stadion bei der Jugendfeier gefallen?
Ja, sie hat mir insofern gut gefallen, dass er keine dogmatischen Befehle oder dogmatischen Anweisungen gegeben hat, wie die Jugendlichen heute zu leben haben.
In vielerlei Hinsicht war es eine fragende Rede.
und eine auffordernde Rede denkt da einmal weiter.
Ich habe es mir jetzt im Nachhinein noch einmal durchgelesen.
Mir sind sehr viele Sachen aufgefallen, die eigentlich zum Weiterdenken anregen.
Und ich hoffe, dass viele Jugendliche das auch tun.
Zum Beispiel?
Zum Beispiel, wenn er sagt, geht hinaus, ihr seid für die Kirche Zukunft.
Ohne euch wird die Kirche nicht weiterkommen.
Das entliegt schon sehr viel drinnen.
Da fordert er wirklich heraus zum Mittun.
Nämlich er fordert euch auf zum Zupacken sozusagen.
Ja, und zum Ärmel hochkrempeln und sagen, diese Kirche gehört auch euch.
Und das nehme ich auch beim Wort.
Also ich glaube schon, dass die Jugend der wesentliche Teil der Kirche ist.
Er hat auch gesagt, ihr kennt die Gebote, gemeint sind die 10 Gebote offensichtlich gewesen.
Nehmt sie ernst, sie zeigen euch den Weg, also haltet die Gebote ein.
Das ist etwas, was Jugendliche normalerweise nicht so umwerfend gern hören.
Das stimmt.
Jedes Gebot, das hier so in der Klarheit dasteht, kann man nicht als Jugendlicher so ohne weiteres erfüllen.
Ich glaube, dass es gemeint ist, das ist eine Richtung für euch.
Und die müsst ihr ernst nehmen, diese Richtung.
Und ich nehme diese Richtung schon ernst, der Gebote.
Weil ich glaube, dass sie uns ein Lebenswerk sein können.
Könnten Sie mal Ihre Einstellung, Ihre Bewertung des Papstes etwas differenziert darstellen?
Also was gefällt Ihnen an ihm und was missfällt Ihnen an ihm?
Was mir gefällt ist einerseits, dass er bei seinen Reisen sich einstellt auf die jeweilige Bevölkerung und das kann man ihm nicht absprechen, wenn wir seine Reisen beobachten.
Hier habe ich das Gefühl, dass er sich einlässt, dass er sich sehr anstrengt, dass er sich Mühe gibt und dass er sich auch
einstellt jetzt in seinen Reden und seinen Aussagen.
Gefällt Ihnen noch etwas oder war das schon?
Ja, es gefällt mir auch so, dass er wirklich für viele eine Person des Vertrauens ist.
Also mir hat das auch persönlich sehr gut gefallen.
Er ist eine Persönlichkeit, die sicherlich nicht so leicht wegzudiskutieren ist oder wegzuschieben ist.
Mir gefällt, dass er sich
Ja, dass er als Mensch auftritt und nicht als etwas, das man nicht begreifen kann.
Und seine Reisengefallenen also auch?
Ja, wobei hier muss ich sagen, da ist auch etwas dabei, was mir missfällt und zwar die Motive seiner Reisen, so wie sie zum Beispiel in den letzten Jahren passiert sind.
Ich habe den Eindruck, dass er deswegen so viel reist, damit er die Einheitskirche bewahren kann und das missfällt mir schon sehr, weil ich glaube gerade in den letzten
Jahren, beziehungsweise auch im letzten Jahrhundert, sich in der Kirche sehr viele neue Wege eröffnet haben.
Sei das jetzt lateinamerikanische Kirche oder sei das auch mit den internationalen Zusammenschlüssen der Kirche.
Da gibt es ja Bewegungen, die international organisiert sind.
Sie meinen, er reist zu viel, weil er die Kirche auf Linie halten will, auf der Linie Roms halten will.
Ja, ich würde das so bezeichnen.
Also die Motive für seine Reisen missfallen Ihnen etwas, die reisen selbst an sich nicht.
Was missfällt Ihnen noch an ihm?
Mir missfällt an ihm besonders, wenn er dogmatisch Sachen behauptet oder den Leuten mitgibt.
Zum Beispiel, wenn er sehr dogmatisch sagt, die Busse oder die Beicht ist das Einzige, was den Menschen zum Heil bringt.
Das missfällt mir, weil hier kein Spielraum mehr frei bleibt für eine eigene Gestaltung des religiösen Lebens.
Oder wenn es um die Empfängnisverhütung geht.
Hier lässt er ganz eindeutig Frauen alleine.
Und ich glaube, hier müsste auch von Rom ein deutlicheres Zeichen kommen.
In Österreich selbst hat er sich eingestellt darauf.
Ich glaube, dass er in Österreich eine sehr angenehme Ansprache zu diesem Thema gehalten hat.
Er hat sich da ein bisschen an den liberaleren Standpunkt der österreichischen katholischen Kirche darauf eingestellt.
Ja, ich habe keinen Unterschied bemerkt zu den letzten Aussagen der österreichischen Bischofskonferenz.
Das müsste Ihnen wieder gefallen.
Das gefällt mir ja wieder, ja.
An sich habe ich den Eindruck, Ihre Annäherung an das Christentum läuft weniger über die Kirche als Organisation, über den Ritus und so weiter, sondern über das Evangelium.
Ist das richtig?
Naja schon, es gibt sich natürlich die Hand, weil in dieser Kirche habe ich das Evangelium kennengelernt.
Nur glaube ich, dass das Evangelium wirklich für mein Leben zumindest Sprengstoff geworden ist und dass ich aufgrund des Evangeliums nicht schweigen kann und aufgrund des Evangeliums, aufgrund dieser Botschaft bin ich auch gerne in dieser Kirche, weil ich hier die Möglichkeiten finde, es zu verwirklichen.
Ich bekenne mich zur Kirche und zur Kirchenleitung, obwohl ich bei Ihnen viele Unzulänglichkeiten und Fehler finde.
Kein persönliches Zitat von Ihnen, aber ein Zitat, das verlesen wurde bei der Jugendfeier im Stadion, also es trägt sicher auch Ihre Handschrift.
Was heißt das?
Sie bekennen sich zur Kirche, das ist klar, aber Unzulänglichkeiten und Fehler hat sie.
Auch in der Leitungsfunktion, in der Verkündigung.
Wir können es nicht zulassen, dass nur mehr die Predigt am Sonntag alleinige Verkündigung ist.
Ich glaube, dass es hier Mittel und Wege geben muss.
Auch in der Sakramentenpastoral, in der ganzen Pfarrpastoral macht sie Fehler, weil
Einen Taufschein abholen ist eben nicht pastoral.
Hier müssten doch Priester ermuntert werden, hinauszugehen zur Bevölkerung.
Ich glaube schon, dass in der Kirche sehr viele Fehler passieren.
Auch wir in der katholischen Jugend machen viele Fehler.
Heißt das, dass die Kirche, die Priester, viele Priester etwas zu zurückgezogen sind?
Zu sehr Amtsträger, oder?
Ich würde sagen, dass Sie zu viel auf Ihren Bereich im Pfarrhaus und im Gotteshaus zurückgezogen sind.
Ich träume eigentlich von Priestern, die mitten im Leben stehen, die mitarbeiten.
Die verheiratet sind?
Das würde ich nicht unbedingt als mein Traumziel bezeichnen.
Also das ist eigentlich sekundär.
Das heißt, das Zölibat ist für Sie kein so Riesenproblem, wie es manchmal gemacht wird?
Nein, das ist nicht so ein Problem.
Ich glaube, dass hier noch andere Fragen zu klären sind.
Frauen in der Kirche?
Das ist mir selbst auch ein Problem, weil ich glaube, dass die Rolle der Frau in der Kirche wirklich noch eine untergeordnete ist und es nicht dabei bleiben kann, dass wir eben in Gotteshauskirchen putzen und dann eben vielleicht noch die Lesung sprechen können.
Es gibt in Österreich auch eine Diözese, wo Frauen keine Kommunion spenden dürfen.
Aber sehr wohl sind sie dort als die besten Putzfrauen unterwegs.
Ich glaube, da muss die Kirche noch sehr viel verändern.
Sollen Frauen Priester werden können?
Irgendwann einmal zumindest.
Ich glaube, wenn dies erreicht werden könnte, wäre vor allem erreicht, dass es ein anderes Priesterbild gibt.
Meiner Ansicht nach glaube ich, dass die Frauen unbedingt einmal die Chance haben müssen, obwohl ich nicht behaupten kann, dass sehr viele Frauen das werden wollen.
Andererseits gibt es auch von mir her eine andere Position, wenn ich mir denke, dass wir vor allem Laien in der Kirche brauchen, die Hand festzupacken, die Laien, die auch die Verkündigungen in die Hand nehmen,
dann frage ich mich, ob die Frauen zu einer Verklerikalisierung der Kirche beitragen sollen, indem sie Priester werden wollen.
Also hier ist das auch zwiespältig in meiner Position, obwohl der Klerus in den letzten 10, 20, 30 Jahren ja sehr viel und sehr offener geworden ist, also sehr viel verändert hat in sich.
Noch ein Zitat aus dem Papstjugendfest, wenn ich so sagen darf.
Wir möchten eine Kirche, in der Menschen wichtiger sind als Strukturen und Traditionen.
Ich glaube, dass das deswegen so formuliert ist, weil Formen wie die ganze sakramentale Form, die ganze Gottesdienstform jetzt und auch Gotteshäuserform einen zu hohen Stellenwert haben.
Wenn wir bedenken, für was das Geld in der Kirche verwendet wird, dann sind da eben Großteils Bauten und Großteils eben für
für irgendwelche Aussagen, die in Büchern da sind.
Weniger im sozial-karitativen Bereich, weniger werden Personen angestellt, die sich bemühen um diese Jugendlichen oder bemühen um die Menschen, die eigentlich verloren sind für die Kirche.
Frau Eichberger, Sie haben vorher gesagt, das Evangelium sei für Sie ein Sprengstoff geworden.
Ist das richtig?
Ja.
Was heißt das konkret?
Was bedeutet das Evangelium, das Christentum für Sie ganz persönlich in Ihrem Leben?
dass ich vor allem aufgrund des Evangeliums gelernt habe, auch mit Gott zu reden.
Hier wird Gott begreifbar im Evangelium.
Und die Zusicherung Gottes, dass er uns hält.
Und das hat mir auch in der Papstrede gut gefallen.
Wir können nicht weiter fallen als in Gottes Hand.
Ich glaube, dass das sehr notwendig und wichtig ist.
Und für mich ist klar geworden im Evangelium, dass es sehr praktisch umzusetzen ist in unserem Leben.
Zum Beispiel bei Ihnen ganz persönlich?
Wenn ich Konflikte habe mit Personen, dann überlege ich, wie kann ich diese Konflikte lösen.
Und dann fallen mir automatisch Stellen aus der Heiligen Schrift ein.
Zum Beispiel sucht einen Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen und nicht den Splitt im Auge des anderen.
Oder wer ohne Sünde ist, wirft den ersten Stein.
Das heißt, Sie werfen ihn dann nicht?
Ich versuche zumindest danach zu leben.
Es gelingt mir nicht immer, aber ich versuche zumindest danach zu leben.
Und das ist, glaube ich, schon einmal wichtig für mich persönlich jetzt.
Danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war Elisabeth Eichberger von der Katholischen Jugend.
In Graz wird heute beim steirischen Herbst die Drei-Länder-Biennale TRIGON 83 eröffnet.
Sie steht unter dem Motto Eros, Mythos, Ironie, europäische Kunst heute.
TRIGON 83 wird heuer als Drei-Länder-Biennale mit Gästen angekündigt.
Denn Außerkünstler aus Österreich, Jugoslawien und Italien nehmen auch solche aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland und der Schweiz teil.
Aus Graz berichtet Michaela Jandrizewicz.
Die Biennale TRIGON hatte sich auch in diesem Jahr wieder zum Ziel gesetzt, Tendenzen aufzuzeigen.
Die Ausstellung steht jeweils unter einem bestimmten Thema, das nach Beobachtung und Analyse des gegenwärtigen Kunstgeschehens in Europa von einer internationalen Kommission, dem sogenannten TRIGON-Rat, festgesetzt wird.
So kristallisierte sich auch das diesjährige Thema Eros, Mythos, Ironie analog zur neuesten Entwicklung der bildenden Kunst in Europa heraus.
Dazu erklärt der Schweizer Träger und Kommissär, Museumsdirektor Martin Kunz.
Ja, das Thema nimmt natürlich Bezug auf die intensivsten Bestrebungen der jüngeren Künstler.
Eros-Mythos als uralte Themen sind aber schon in den 70er Jahren wieder in den Vordergrund getreten, aber mit den 80er Jahren kam eine sehr viel extrovertiertere Befassung, sagen wir, mit der Erotik, die direkt auch viel mehr mit Sexualität zu tun hat, die die Themen selbst wiederum in Frage stellt, die sich offen
mit den sehr zentralen Anliegen von Menschen, von der Persönlichkeit bemühen.
Aber in diesem bildet eben die Erotik, wie dann die ironische Behandlung von Erotik und Mythologie in der Bildungskunst, die ganz spezielle Aktualität.
Und so hat sich das Thema des Trigons auf die aktuelle Situation in der Kunst eben konzentriert.
Wie schon in den vergangenen Jahren will Trigon auch heuer durch die Einbindung von Gastländern den Anspruch rechtfertigen, einen zwar knappen, aber doch umfassenden Ausschnitt der europäischen Kunst von heute zu präsentieren.
Die rund 100 Exponate zeigen zwar keine einheitliche Linie, doch ergibt sich durch die Reflexion der drei Grundthemen durchaus ein homogener Gesamteindruck mit nationalen bzw.
regionalen Charakteristiken.
Einen Querschnitt bietet TRIGON 83 auch in der Wahl der Künstler, je fünf aus den klassischen TRIGON Ländern und je drei aus den Gastländern.
Zu den Kriterien der Auswahl sagt Direktor Kunz,
bildet sie ganz sicher, natürlich nicht und bewusst nicht, ein Querschnitt durch die bekanntesten, arriviertesten der jungen Künstler.
Das würde dem Ziel von Trigón widersprechen, sodass wir uns hier bemüht haben, aus den Ländern wichtige junge Künstler zu zeigen, aber nicht die, die schon an den grossen internationalen Biennalen Dokumentas schon überall gezeigt wurden.
In dem Sinn,
bietet Trigon wirklich den Besucher auch echt die Entdeckungen, mit dem Bestreben gleichzeitig eben nicht unbedeutende Künstler auszuwählen.
Wie in der gesamten europäischen bildenden Kunst der Gegenwart dominiert auch bei Trigon die Malerei.
Doch findet sich die Auseinandersetzung mit den Themen auch im Bereich der Fotografie, bei Trigon 83 durch die Schweiz vertreten und in der Plastik.
Hier stehen vor allem die Exponate britischer Bildhauer für die signifikante Randsituation der Objektkunst, die sich gegenüber der Malerei bereits wieder durchzusetzen scheint.
Generell halten die Veranstalter Trigon für eine gelungene Standortbestimmung der europäischen Gegenwartskunst.
Den einzigen Wermutstropfen sieht der österreichische Trägungskommissär, Prof. Dr. Wilfritz Kreiner, in der durch die große Anzahl von Exponaten notwendigen Teilung der Ausstellung.
Man muss ja ganz deutlich sagen, dass es in Graz nie so weit gekommen ist, für den steirischen Herbst ein ordentliches Gebäude für Veranstaltungen zu errichten, geschweige denn für die bildende Kunst.
Es wäre längst notwendig gewesen, ein großes Ausstellungsgebäude zu errichten,
Aber wenn man an die Geschichte denkt, das Grazer Künstlerhaus wurde gestiftet im Jahr 1909 und ist im Jahr 1951 endlich gebaut worden.
Es brauchte eben scheinbar auch in der Steiermark, nicht nur hier, gut Ding, oft eine sehr lange Weile.
Nach diesem Beitrag aus Graz bleibt uns jetzt nur noch Zeit für Kürzest-Nachrichten.
Österreich.
Bundeskanzler Fred Sinowaz hat die Reaktion der Volkspartei auf die Maßnahmen zur Sanierung des Budgets als unseriös und wenig verantwortungsbewusst bezeichnet.
Sinowaz erklärte, er habe Verständnis für Kritik, sei aber bestürzt über die demagogische Abqualifizierung der getroffenen Entscheidungen.
Zum Maßnahmenpaket selbst meinte der Bundeskanzler, auch wenn jedem Einzelnen gewisse Opfer abverlangt würden, sei er überzeugt, dass die Mehrheit der Bevölkerung Verständnis dafür aufbringe.
Nach den Worten von Wissenschaftsminister Heinz Fischer haben die Verhandlungen über die Sanierung des Budgets die Belastungsfähigkeit der Koalition zeitweilig auf eine echte Probe gestellt.
Es sei jedoch schließlich eine Lösung gefunden worden, die man als gemeinsames solidarisches Opfer für Österreichs Zukunft bezeichnen könne.
ÖVP-Obmann Alois Mock vertritt die Ansicht, die Koalitionsregierung setze mit ihrem Belastungspaket die bisherige Politik der sozialistischen Alleinregierung fort.
Der österreichische Getränkeindustrielle, Kommerzialrat Erwin Klein, hat heute früh selbst mal verübt.
Nähere Informationen liegen noch nicht vor.
Das Wetter, veränderliche Bewölkung, nur wenig sonnig, örtlich Regen.
13 Uhr ist es nun, das Mittagsschornal ist beendet.
Einen angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.