Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1979.04.28
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Das war's.
Die Redaktion des Mittagsjournals meldet sich da eine angenehme Mittagsstunde, eine angenehme Samstagmittagsstunde, wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren.
Im Studio begrüßt Sie Ilse Vögel.
Einen der Höhepunkte des Wahlkampfs haben Sie vielleicht auch gestern Abend am Fernsehschirm oder im Radio verfolgt, die Diskussion zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Parteichef Taus.
Sie haben sich nämlich auch an ihre Meinung darüber gebildet, wie die beiden Kontrahenten nun abgeschnitten haben, welches Niveau die Diskussion hatte.
Aber es ist sicher auch interessant zu hören, wie andere dieses TV-Duell beurteilen.
Und da fragen wir zunächst einmal Helmut Grünes, den Generalsekretär der Freiheitlichen Partei, um seine Meinung.
Sie wissen, wir haben bei den vorangegangenen Diskussionen Kreisky-Götz und Götz-Taus ebenfalls einen Vertreter jener Partei, die nicht bei diesem Gespräch vertreten war, um seine Meinung zum Verlauf der Konfrontation befragt.
Und dann gibt es auch schon Ergebnisse einer ersten Blitzumfrage der ÖVP, die nach dem gestrigen Fernsehabend gemacht worden ist.
Auch dazu ein paar Worte im Verlauf des Journals.
Und natürlich ist die gestrige Fernsehdiskussion dann auch das einzige Thema der heutigen Inlandspresse-Show.
Damit aber sind wir durchaus noch nicht mit dem Thema Wahlkampf am Ende.
Es gibt nämlich, wie auch schon an den vorangegangenen Samstagen, wieder ein Wahlkampf-Roundup.
Kollegen der innenpolitischen Redaktion haben die Spitzenpolitiker der Parteien bei ihren Wahlreisen in Österreich begleitet.
Und da auch anderswo gewählt wird, wird es bei uns heute fast ein Wahlmittagsjournal, denn Klaus Emmerich wird über die bevorstehenden Landtagswahlen in Schleswig-Holstein berichten und vom Endspurt im britischen Wahlkampf meldet sich Heinz Beran.
Gewählt wird in Großbritannien ja am 3.
Mai.
Ja und dann gibt es noch Beiträge zu folgenden Themen.
Wie kinderfreundlich ist man in fremden Verkehrsbetrieben?
Österreichische Reisebüros werben verstärkt um Touristen aus Übersee.
Und die Kulturredaktion berichtet von einem Krach an der Meile in der Skala.
Es geht um finanzielle und künstlerische Kontroversen vor einem politischen Hintergrund.
Zunächst aber den Überblick über das wichtigste Weltgeschehen in den Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Raimund Hoeller und gesprochen werden die Meldungen von Wilfried Schierlbauer.
Österreich.
Als erste Partei wendet sich heute die SPÖ mit einem Aufruf zum 1.
Mai an die Öffentlichkeit.
Darin heißt es unter anderem, auch heuer könne dieses Fest der Arbeit in einer wirtschaftlichen Situation gefeiert werden, deren hervorragendes Merkmal die Vollbeschäftigung sei.
Dies sei aber kein Zufall, sondern das Ergebnis einer Regierungspolitik, die sich die Erhaltung der Vollbeschäftigung zum obersten Ziel gesteckt habe.
Es sei in Österreich gelungen, die Wirtschaft in Gang zu halten, den sozialen Frieden zu wahren und das Land zu einem der wohlhabendsten Europas und der Welt zu machen, heißt es weiter im Mai-Aufruf der SPÖ.
Sowjetunion.
Staats- und Parteichef Brezhnev hat heute mit dem französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing sieben Abkommen unterzeichnet und regelmäßige Treffen vereinbart.
Die Verträge enthalten im Wesentlichen Pläne über die politische, wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit in den nächsten zehn Jahren.
Beide Staaten erklären die Einhaltung der Abmachungen der Schlussakte von Helsinki zum wesentlichen Bestandteil ihrer Politik und fördern die europäischen Länder zu umfassender Kooperation auf.
Weiter Raum wird auch der Notwendigkeit einschneidender Rüstungsbegrenzungen gewidmet.
Sprecher beider Seiten erklärten allerdings, trotz der Klärung einiger Detailfragen seien die Meinungsverschiedenheiten in der Abrüstungsfrage nicht überbrückt worden.
Im Hinblick auf die Krisengebiete Asiens, des Nahen Ostens und Afrikas betont ein Abkommen die nationale Souveränität der Staaten Asiens und Afrikas sowie das Prinzip der Nicht-Einmischung.
Einen Vertrag über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Computertechnik unterzeichneten heute die Außenminister beider Länder, Gramico und François Ponset.
USA, Sowjetunion.
Die gestern gegen zwei Sowjetspione ausgetauschten fünf sowjetischen Dissidenten befinden sich derzeit in einem Hotel in New York, das von starken Sicherheitskräften bewacht wird.
Die Familien der Bürgerrechtskämpfer, unter ihnen Alexander Ginzburg, sollen in Kürze nachfolgen.
Die bei dem Austausch freigelassenen sowjetischen Staatsbürger waren im vergangenen Oktober wegen Spionage zu je 50 Jahren Haft verurteilt worden.
Die zwei ehemaligen UNO-Beamten waren von einem Agenten des Bundeskriminalamtes FBI überführt worden, dem sie gegen die Übergabe von Dokumenten über amerikanische U-Boote 20.000 Dollar bezahlt hatten.
In Moskau hatte sowjetische Nobelpreisträger Sakharov die Freilassung der Dissidenten begrüßt, jedoch darauf hingewiesen, dass noch viele Bürgerrechtskämpfer in Haft seien.
Nur eine totale Amnestie könne ein volles Vertrauen zwischen der Sowjetunion und den westlichen Ländern ermöglichen, meinte Sakharov.
Bulgarien.
Staats- und Parteichef Schiffkow hat den jugoslawischen Präsidenten Tito zu Gesprächen über Grenzprobleme nach Sofia eingeladen.
Nach einer Meldung der bulgarischen Nachrichtenagentur hat Schiffkow bereits im vergangenen Jahr angeboten, in Belgrad eine Deklaration zu unterzeichnen, mit der die bestehenden Grenzen zwischen beiden Ländern anerkannt werden sollen.
Jugoslawien habe dies jedoch wegen der von der Regierung in Belgrad angestrebten Rechte für die mazedonische Minderheit in Bulgarien abgelehnt.
Die bulgarische Regierung ist der Ansicht, dass es in ihrem Land keine mazedonische Minderheit gibt.
Als Teil einer umfassenden Wirtschaftsreform wurde gestern eine Umbildung der bulgarischen Regierung vorgenommen.
Das bisherige Ministerium für Landwirtschaft und für die Lebensmittelindustrie wurde aufgelöst.
Die Ende März neu geschaffene sogenannte Nationale Landwirtschaftlich-Industrielle Union wurde in den Rang eines Ministeriums erhoben.
Der bisherige Landwirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Bulgariens Stoichov würde seines Amtes entwoben.
Der Vorsitzende der Union Sanyov würde zum Minister berufen.
Staats- und Parteichef Schiffkow hatte Ende März heftige Kritik am Landwirtschaftsministerium geübt und erklärt, es sei zu demokratisch und zentralistisch.
Frankreich.
Ein Polizeikommissariat im Zentrum von Paris ist in der vergangenen Nacht durch eine Bombenexplosion zerstört worden.
Menschen kamen nicht zu Schaden.
Das Motiv der Tat ist noch unklar.
In Toulouse wurden unterdessen zwei Sprengstoffanschläge gegen Parteilokale der rechtsradikalen Organisation Nationale Front verübt.
Auch hier entstand beträchtlicher Sachschaden.
Zwei Feuerwehrleute wurden verletzt.
Griechenland.
In einem Vorort Athens explodierten heute Nacht zehn selbst gefertigte Sprengsätze.
Zu dem Attentat bekannte sich die Untergrundorganisation Revolutionärer Volkskampf.
Spanien.
In Barcelona ist heute früh ein Sprengstoffanschlag gegen eine Ford-Vertretung verübt worden.
Unterdessen ist der bei einem Anschlag am Donnerstag schwer verletzte Polizist in einem Spital seinen Verletzungen erlegen.
Zu dem Attentat hat sich die Terrororganisation GRAPO bekannt.
Seit Beginn des Jahres hat der Terrorismus in Spanien 45 Menschenleben gefordert.
Frankreich.
Die bretonische Küste ist neuerlich von einer Ölpest bedroht.
In der vergangenen Nacht sind zwei Tanker zusammengestoßen.
Eines der Schiffe, der mit 33.000 Tonnen Rohöl beladene liberianische Tanker Gino, ist nach der Kollision gesunken.
Die 33 Besatzungsmitglieder gingen von Bord des mit Schlagseite treibenden Schiffes und wurden von einem sowjetischen Frachter aufgenommen.
An der Unglückstelle breitet sich ein Ölteppich aus, der schon jetzt mehr als zwei Kilometer lang ist.
Die Ursache der Kollision ist noch nicht geklärt.
An der bretonischen Küste herrschte heute Nacht schlechte Sicht.
Das zweite Schiff, ein norwegischer 33.000 Tonnen Tanker, konnte seine Fahrt fortsetzen.
Er verlor aber ebenfalls mindestens 1.000 Tonnen Leichtöl aus den Maschinentanks.
Derzeit bekämpfen etwa 20 Schiffe mit chemischen Mitteln den Ölteppich.
Im März 1978 war der Supertanker Amoco Cadiz in der Bretagne auf Klippen aufgefahren.
In der Folge war es zum Auslaufen von 220.000 Tonnen Öl und zu der größten bisherigen Ölverseuchung gekommen.
Jugoslawien.
Das Küstengebiet an der südlichen Adria bis nach Albanien hin ist in der vergangenen Nacht erneut von mehreren mittelschweren Erdstößen erschüttert worden.
Nach Angaben aus Belgrad wurde die Stärke 6 auf der Mercalliskala registriert.
Im Erdbebengebiet haben schwere Regenfälle in den vergangenen Tagen Überschwemmungen verursacht, so dass viele der etwa 80.000 Obdachlosen aus ihren Zelten und Behelfsunterkünften evakuiert werden mussten.
Auch die Straßen sind zum Teil unpassierbar, sodass Lastwagen mit Hilfsgütern für die Erdbebenopfer stark behindert werden.
Italien.
Die Journalisten bei Zeitungen, Rundfunkstationen und Nachrichtenagenturen haben heute einen 24-stündigen Streik begonnen, um ihre Forderung nach Gehaltserhöhung durchzusetzen.
Die Verhandlungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaften sind unterbrochen.
Radio und Fernsehen bringen nur wenige Kurznachrichten.
Die Abendzeitungen werden heute nicht erscheinen und wahrscheinlich gibt es morgen in Italien keine Tageszeitungen.
Bundesrepublik Deutschland.
Unfälle beim Skifahren sind nach den Erkenntnissen eines internationalen Chirurgenkongresses in München in den vergangenen Jahren zurückgegangen.
Nach Untersuchungen des Schweizer Chirurgen Matter sei dies auf neue technische Entwicklungen beim Ski und auf die modernen Sicherheitsbindungen zurückzuführen.
Wie der Münchner Arzt Krüger erklärte, sei jedoch die Zahl der Verletzungen beim Skateboardfahren stark angestiegen.
Noch kein einheitliches Bild gibt es über die Gefährlichkeit des Drachenfliegens.
Nach Studien aus Kalifornien verunglückt fast jeder dritte Drachenflieger tödlich, nach österreichischen Untersuchungen nur jeder zehnte.
Bei dem Kongress wurde unterstrichen, dass im modernen Leistungssport die Belastungen der Wirbelsäule immer größer werden.
Kritisiert wurde, dass das wöchentliche Training von Kindern bis zu 40 Stunden keine Seltenheit mehr ist, Gewichtheber täglich bis zu 70 Tonnen zur Hochstrecke bringen oder Trampolintürner täglich etwa 1.000 Sprünge absolvieren.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Das bisher sehr wetterwirksame Tiefdrucksystem entfernt sich nach Osten.
Ein Ausläufer des ostatlantischen Hochs bringt vorübergehend Wetterberuhigung.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Zunächst noch stark bewölkt bis bedeckt und gebietsweise Regen.
Später lokale Bewölkungsauflockerungen und Wetterberuhigung.
Mäßige bis lebhafte Winde aus Nordwest bis Nordost.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 13, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 1 bis 7 Grad.
Die Prognose für morgen Sonntag, wechselnde Bewölkung, anfangs zum Teil auch sonnig.
Im späteren Tagesverlauf wieder Bewölkungszunahme und von Nordwesten her neuerliche Einsätze von Niederschlägen.
Anfangs schwacher, dann wieder auffrischender Wind aus Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 7 bis 15 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 9 Grad Nordwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt Regen 8 Grad Nordwest 25.
Linz bedeckt Regen 6 Grad Nordwest 15.
Salzburg bedeckt Regen 5 Grad Nord 10, Innsbruck stark bewölkt 8 Grad Ost 15, Pregenz bedeckt 5 Grad Windstill, Graz bedeckt leichter Regen 9 Grad Nord 20 und Klagenfurt stark bewölkt 12 Grad Westwind 10 Kilometer in der Stunde.
In zweieinhalb Minuten ist es Viertel eins.
Sicher ein Höhepunkt im Wahlkampf war gestern die im Fernsehen und auch im Hörfunk ausgestrahlte Diskussion zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Parteichef Tausz.
Das letzte von drei Politiker-Duellen.
Vorangegangen war ein Gespräch Kreisky mit dem freiheitlichen Parteichef Götz und eine Diskussion Tausz-Götz.
Wir haben nach diesen ersten beiden Gesprächen jeweils einen Vertreter jener politischen Partei, die nicht dabei war, um seine Meinung über das Abschneiden der beiden Kontrahenten gefragt.
Das heißt interviewt wurden ÖVP-Bundesgeschäftsführer Bergmann und SPÖ-Zentralsekretär Plecher.
Nach dem gestrigen Abend nun geht die Frage an die Freiheitliche Partei.
Wie haben ihrer Ansicht nach Kreisky und Taus abgeschnitten?
Gibt es einen Sieger des Fernsehduells?
Gibt es den großen Verlierer?
Wie war das Niveau der Diskussion?
Welche Fragen sind offen geblieben?
Johannes Fischer bat FPÖ-Generalsekretär Helmut Grünes um seine Stellungnahme.
Herr Dr. Grünes, die Fernsehdiskussion gestern Abend war zweifellos einer der Höhepunkte des Wahlkampfes.
Sie als Generalsekretär der Freiheitlichen Partei haben sie sicher mitverfolgt.
Wie ist Ihre Einschätzung der beiden Kontrahenten gewesen?
Wer hat sich Ihrer Ansicht nach besser geschlagen?
Der Ausdruck geschlagen weist schon hin auf die bisherigen Beurteilungen der vorangegangenen Fernsehdiskussionen Kreisgegötz und Tausgötz, die jedes Mal von den Beurteilenden wie ein Boxmatch behandelt worden sind.
Ich möchte keine Punkte im Sinne eines Punkterichters von einem Boxkampf vergeben, wenn ich auch zugeben muss, dass es Passagen in dieser Diskussion gegeben hat, die sehr deutlich an eine ähnliche Auseinandersetzung erinnert haben.
Ich glaube aber, dass das Markante dieser Diskussion war, dass Kreisky, ähnlich wie auch bei der Diskussion mit Dr. Goetz, in den Punkten, wo er wenig Sachkenntnis gehabt hat,
oder gegen Ende der Diskussion, wo er anscheinend ermüdet war, nicht in der überlegenen Art agiert hätte, wie man es erwarten hätte müssen von einem langjährigen Bundeskanzler, sondern krantig geworden ist und es daher zu einem Hick-Hack der beiden Diskutanten gekommen ist,
dass diese Diskussionen sicher in der Öffentlichkeit wieder einmal zur allgemeinen Diskussion werden lässt.
Das ist, glaube ich, das Bestimmende gewesen.
Das Erschütterndste in der gesamten Diskussion hat allerdings Kreis geoffenbart, der sich zum Richter über die Programme anderer Parteien aufgespielt hat und selbst nicht in der Lage war, tatsächlich
zu begründen, wieso er es verabsäumt hat, wenn er nun das Sparen für so wichtig ansieht, tatsächlich auch ein Budget-Sanierungskonzept vorzulegen.
Sie haben den Bundeskanzler ein bisschen charakterisiert.
Wie war für Sie der Herausforderer Taus an diesem Fernsehabend?
Taus hatte ja schon einmal Gelegenheit, mit dem Bundeskanzler vor vier Jahren zu diskutieren.
War Ihr Eindruck heute besser als vor vier Jahren oder war er schlechter?
Ich habe mir natürlich die früheren Diskussionen im Zusammenhang mit Vorbereitungen angeschaut und ich darf sagen, am Anfang, wo er von seinen Trainern gut vorbereitet in die Diskussion gegangen ist, hat er sicher besser agiert als früher.
Dort, wo er aber dann geglaubt hat, überlegen zu sein, ist seine Art mit ihm durchgegangen.
Wäre ich in seinem Vorbereitungsteam gewesen, wäre ich sicher sehr nervös geworden in dieser Phase.
Denn er hat dann einige der Fehler wieder gemacht, die man in früheren Diskussionen vorgeworfen hat.
Und es ist daher auch die Diskussion im letzten Drittel
wo Tauß an sich durch Sachkenntnis stark hätte sein müssen, zu einem Hick-Hack geworden, das sicher das Gesamtergebnis nicht verbessert hat.
Sie haben vorhin gesagt, Sie wollen nicht punkten, wenn Sie aber auch irgendeinen Sieger oder einen Verlierer dieser Diskussion nominieren müssten, wer wäre das?
Für mich ist das ein Dreierphänomen, wo alle drei Parteien beteiligt waren und es hat sich gezeigt, dass offensichtlich eine sehr lange Diskussion in den Punkten, wo der jeweilige Politiker
Es wäre meiner Ansicht nach unfair, nicht zu beachten, dass es in dieser Diskussion sehr unterschiedliche Bereiche gegeben hat.
Eindeutig in einem Punkt sicher Taus überlegen, das ist der Sachkenntnisbereich, wo er, und das ist an sich für die gesamte innenpolitische Situation überraschend, den langjährigen Bundeskanzler auspumpen konnte.
Die Freiheitliche Partei hat sicherlich diese Fernsehdiskussion auch unter einem anderen Aspekt verfolgt, dem Aspekt der möglichen Zusammenarbeit nach dem 6.
Mai, nach der Frage der Koalition.
Und wenn sich jetzt die drei Fernsehdiskussionen Revue passieren lassen, hat sich dafür die Freiheitliche Partei ein möglicher Koalitionspartner herauskristallisiert.
Wir haben von vornherein den Standpunkt vertreten, dass es sehr schwierig wäre, mit der Freiheitlichen Partei eine Koalition einzugehen, da es die Bereitschaft zu einem großen Verzicht auf viele liebe, schlechte Gewohnheiten, die sich die großen Parteien angemaßt haben, in den letzten Jahren ist.
Da auch in dieser Diskussion eine grundlegende Bereitschaft zum Umdenken, eine grundlegende Bereitschaft auch Unpopuläres durchzusehen, wenn es notwendig ist, nicht zu erkennen war oder nicht mit größerem Schwergewicht bei der einen oder anderen Partei, kann ich aus der Diskussion das nicht erkennen.
Aber nicht nur der unbeteiligte Dritte wurde um seine Meinung befragt, wie eben jetzt FPÖ-Generalsekretär Grünes von uns, sondern auch der Wähler.
Das Vessel-Institut hat noch gestern Abend eine telefonische Blitzumfrage unter 400 Wählern durchgeführt.
Die Ergebnisse wurden vor kurzem von der ÖVP bekannt gegeben.
Wilfried Seifert fasst zusammen.
Wie vermutlich noch jede Partei sieht auch die ÖVP ihren Parteichef bei der Fernsehdiskussion als Sieger.
Sie lässt sich aber diese Meinung von einer Umfrage bestätigen.
Auf die Frage, ob sie nun nach der Fernsehdiskussion eine bessere oder schlechtere Meinung von ÖVP-Parteichef Josef Taus hätten,
sprachen sich 55% der Befragten für die Formel bessere Meinung aus.
32% endeten ihre Meinung nicht und 13% denken jetzt schlechter über Josef Taus als früher.
Was die Volkspartei dabei besonders freut ist, dass der Anteil derjenigen, die nunmehr eine bessere Meinung haben unter jungen Menschen bis 30 Jahre alt mit 74% besonders hoch ist.
Dass unter ÖVP-Sympathisanten Taus seine bessere Beurteilung als früher erfährt, 85%,
Mag nicht weiter überraschen, dass aber auch jeder dritte SPÖ-Sympathisant von dem ÖVP-Chef eine bessere Meinung hat, könnte zumindest als Achtungseffolg für den Herausforderer gewertet werden.
Drei separate Fragen gab es dann gestern Abend noch nur für die Gruppe der jüngeren Wähler, wer mehr Fachwissen bei der gestrigen Diskussion bewiesen habe als erstes.
50% nannten hier Taus, 23% Kreisky, der Rest gab ein Unentschieden.
Wer der Sympathischere gewesen sei?
Hier lag Josef Taus mit 48 zu 43% in Führung.
Geringere Werte erreichte die dritte Frage nach der Ehrlichkeit oder zumindest der Eindruck, den die Jungwähler von der Ehrlichkeit hatten.
37% fanden den ÖVP-Chef ehrlicher, 28% den Bundeskanzler.
Ein gutes Drittel vermochte da keine Unterschiede auszumachen.
Was besonders erfreulich ist für die ÖVP ist eine angehängte Umfrage, wer bei der Wahl am 6.
Mai vermutlich Stimmen gewinnen werde.
Bei einer gleichen Umfrage vor einem Monat hatten nur 28% der ÖVP Stimmengewinne zugetraut, gestern Abend waren es 40%.
Vor einem Monat hatten auch lediglich ein knappes Viertel Stimmenverluste der SPÖ erwartet, gestern Abend waren es dann 41%.
Den Sieg von ÖVP-Chef Tauß, wenn man das so nennen will, bei der gestrigen Diskussion, sieht die Volkspartei aber nicht nur durch diese Umfrage bestätigt, sondern auch dadurch, dass bis in die Nacht hinein Telegramme und Anrufe den ÖVP-Chef beglückwünschten.
Und vielleicht wichtigstes Detail aus der Sicht der Volkspartei, Funktionäre und ÖVP-Sympathisanten konnten gestern offenbar in hohem Grade motiviert werden und zwar vor allem deswegen, weil gerade ÖVP-Sympathisanten offenbar recht deutliche Angst vor einer Diskussionsniederlage des Josef Tauß hatten.
Und wie beurteilen jetzt die Zeitungen, wie beurteilen Österreichs Journalisten das Ergebnis dieser gestrigen Fernsehdiskussion?
Kreis geht aus.
Hören Sie dazu Auszüge aus unserer Presseshow.
Die gestrige Fernsehdiskussion zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Bundesobmann Taus ist eines der wesentlichen Themen der heutigen Zeitungskommentare, wenn auch die Diskussion für sehr viele Zeitungen bereits zu spät kam, um noch in die heutige Ausgabe aufgenommen zu werden.
In der Neuen Kronenzeitung fasst Peter Gnahm seinen Gesamteindruck von der gestrigen Diskussion in einem Leitartikel so zusammen.
Ein vor Elan strotzender Oppositionschef Taus machte dem geschickt aus der Defensive agierenden Kreisky das Leben nicht leicht.
Jedenfalls der beste Taus, den man bisher am Fernsehschirm gesehen hat und ein TV-Duell, das für die Zuseher unterhaltsam und wenige Tage vor dem 6.
Mai auch informativ war.
Im Kurier meint Peter Rabel, Taus sei bei seinen ersten zwei Diskussionen gegen Bundeskanzler Kreisky recht eindeutig und gegangen.
Gestern Abend aber?
Gestern Abend dominierte der ÖVP-Chef bei seiner dritten Konfrontation vor der Fernsehkamera über weiteste Strecken.
Von Anfang an in der Defensive fand der alte Kanzler und TV-Superstar von einst nie zu seiner alten Form.
Taus hat sich vom Polit-Greenhorn in seiner Angstdisziplin TV-Duell zu einem respektablen Fighter gemausert.
Bruno Kreisky hat zu seinen Superqualitäten im TV-Studio, vorsichtig gesagt, nichts mehr hinzugewonnen.
Über lange Strecken wirkte seine Technik nahezu schon etwas altmodisch.
Problematisch ist die Wertung solcher Konfrontationen natürlich immer in Parteizeitungen.
Problematisch heute aber auch deswegen, weil lediglich zwei sozialistische Zeitungen, aber keine Blätter der ÖVP bereits das Fernsehduell werten.
Für Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung besteht kein Zweifel, dass Kreisky der Sieger der gestrigen Fernsehdiskussion war und dass Tauszig nicht als vorstellbarer Kanzlerkandidat präsentiert habe.
Im gleichfalls sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt meint etwa Walter Kunz zum Verlauf der Fernsehdiskussion.
Direkte Demokratie, Pensionen, Atomkraft, Wirtschaft und so weiter, alles wurde gleich zu Beginn der Diskussion in sehr wohl vorbereiteten Formulierungen kreisgefuhr gesetzt.
Der Kanzler zeigte so gut wie überhaupt keine Wirkung.
Er war nicht gefordert und man sah es auch.
Er nahm dem Mann, der nach dem 6.
Mai Bundeskanzler werden möchte, in aller Ruhe seine Waffen aus der Hand, legte sie beiseite, so wie eine aufmerksame Mutter dafür sorgt, dass sich ihr Kind nicht mit einem gefährlichen Spielzeug verletzt.
Ganz andere Meinung ist hingegen wieder die Tagezeitung, die Presse.
Man liest hier in einem Kurzkommentar.
Im Übrigen mag der Durchschnittsfernseher vom Herausforderer positiv überrascht und vom langjährigen, jetzt müdescheinenden Meister jeder Diskussion enttäuscht gewesen sein.
Der ÖVP-Obmann hat sein Ziel wohl erreicht.
Zigtausende Funktionäre der Volkspartei werden gestern Abend bei sich beschlossen haben, die Flinte, die sie schon ins Korn geworfen hatten, von dort wieder herauszuholen.
Es ist wieder mehr drin als die absolute sozialistische Mehrheit.
In den oberösterreichischen Nachrichten kommentiert heute Hermann Polz die Situation vor dem 6.
Mai.
Er vertritt dabei im Zusammenhang mit den aktuellen Koalitionsspekulationen die Meinung, ganz gleich wie die Zusammensetzung der Regierung nach dem 6.
Mai aussehen werde, die größte aller Koalitionen, die Sozialpartnerschaft, bleibe die eigentliche, die große Regierung.
Es heißt dazu in den oberösterreichischen Nachrichten,
Die größere ist die größte, die Dachorganisation aller vergangenen und künftigen Koalitionen.
Die Sozialpartnerschaft, diese heiligste aller heiligen Kühe Österreichs, dieses von allen Seiten angebetete mythologische Wappentier der Zweiten Republik, das vom Angstschweiß der Österreicher genährt wird, alles würde unverzüglich schlechter und schließlich ganz schlecht werden, wenn es einmal nicht den Gang der Dinge aus dem dunklen Hintergrund bestimmen sollte.
Und wie zur Bestätigung dieser Kritik an der Sozialpartnerschaft
findet sich heute ein Kommentar über dieses System aus ganz anderem, wenn auch wahlkampfbedingtem Anlass im sozialistischen Salzburger Tagblatt.
Hier heißt es in einem Artikel von Gerhard Lindinger.
Überdies existiert auf Bundesebene in jahrelanger Bewährung die Sozialpartnerschaft, in der die wesentlichen gesellschaftlichen Gruppierungen ihre spezifischen Probleme zu regeln versuchen.
Vor allem durch die Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik wird durch sie die Zusammenarbeit ungeachtet der politischen Verhältnisse in Regierung und Parlament gesichert.
Das war unsere heutige Inlandspresseschau, eben zusammengestellt von Wilfried Seifert, der war heute besonders fleißig.
Vier Minuten vor halb eins ist es.
Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Wahlkampf in Österreich.
Bruno Kreisky, Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender bei zwei grundverschiedenen Wahlveranstaltungen an diesem Donnerstag.
Am Nachmittag bei sozialistischen Gewerkschaftern im Wiener Konzerthaus in einem Saal im Jugendstil.
Am Abend bei einer Diskussion mit Studenten in einem Zweckbau im Stil der 60er Jahre.
16 Uhr, Konzerthaus, Großer Saal.
Alle Räder stehen still, wenn dein starker Armes will.
Von Arbeiterliedern der 30er Jahre lässt sich Bruno Kreisky inspirieren, von den 30er Jahren zu erzählen.
Wie unter dem Vorsitz der verschiedenen Kanzlerkonservativer Regierungen immer wieder aufs Neue die Anträge der
Sozialminister der verschiedenen Regierungen, ob Dollfuß oder Schuschnigg, standen, die beinhalteten, dass Zehntausende Arbeitslose ausgesteuert werden sollten.
Ganz anders, das sage ich gleich jetzt, schauen die Ministerratsprotokolle heute aus.
Jeden Dienstag
Und unsere Freunde aus dem ÖGB wissen es ja, weil sie es ja sehen, jeden Dienstag gibt es im Ministerrat die Anträge, also die Berichte über jene Anträge, die bewilligt wurden, unter Sicherung der Arbeitsplätze und der Schaffung neuer Arbeitsplätze dienen.
In den vergangenen Jahren sei es gelungen, 300.000 Arbeitsplätze zusätzlich zu schaffen.
In den nächsten Jahren müssten 200.000 neue geschaffen werden.
Kreis geht zur großen Opposition.
Es glaube niemand, dass am 6.
Mai die ÖVP zur stärksten Partei werden könne.
Einen gewissen Optimismus wie in ÖGB-Präsident Benja mit den Worten, mit 94 statt mit 93 Mandaten wie bisher würde es sich leichter regieren, teilt Kreisky offenbar nicht.
Es komme, das müsse man vor allem in Wien sagen, auf jede Stimme an.
Denn nur wenn die anderen wissen, dass wir die Gesetze auch ohne sie machen, dann kommen sie da an den Tisch, um mit uns über den Inhalt dieser Gesetze zu verhandeln.
Rund 250 Teilnehmer gibt es dann am Abend.
bei einer von den sozialistischen Studenten veranstalteten Diskussion mit dem Bundeskanzler in einem Studentenheim in Wien-Brigittenau.
Breites Thema, die Aktion Neue Rechte, für die die linken Studenten auch unter Hinweis darauf, dass die ANR Mandate erreichen könnte, ein Verbot fordern.
Solche Verbote hält Kreisky für überflüssig, da solche Verbote schon damals nicht das Aufkommen des Nationalsozialismus verhindern konnten.
Kreisky kommt dann auf den jüngst im Fernsehen gezeigten Holocaust-Film, Rechtsextremismus und den Chef der österreichischen Nationaldemokratischen Partei, Burger, zu sprechen.
Es hat auch gezeigt, dass es junge Leute gibt, die diese Verbrechen bejahen.
Und so ist mir eigentlich der Burger sympathischer als manche andere Herren.
Der hat nämlich unendlich gesagt, ich weiß nicht, ob Sie es gelesen haben, ich kenne den Götz noch aus der Zeit, wie wir alle Nazi geworden sind.
Und wenn der Götz jetzt so tut, wir werden ja nichts von den Juden
Ermordungen gewusst, von der Tötung der Juden gewusst hätte, so ist es sicher vollständig.
Wir haben alle davon gewusst und wir waren ja alle dafür, hat er gesagt.
Und da muss ich sagen, ist mir der lieber, der das so sagt, als der, der dann im Nachhinein von des Gedankensblesse angekränkelt sich als Freiwilliger, sich als sozusagen posthumer Widerstandskämpfer zu deklarieren bereit ist.
Das macht mir die ganze Sache verdächtig.
Insgesamt mehr als zweieinhalb Stunden stellt sich Kreisky den Fragen der Studenten, auch wenn beispielsweise eine Frage den heutigen Führungsstil der Sozialistischen Partei als präpotent bezeichnet.
Vorletzte Bundesländerwahlreise vom ÖVP-Parteichef Taus durch Osttirol und Kärnten.
Am Dienstag in Osttirol tiefster Winter, am Abend in der Lienzer Stadthalle hörbar gute Stimmung.
Taus herzlich lachend und mit hocherhobenen Armen für den Applaus dankend.
Dann aber, als er ans Rednerpult tritt, wird er ernst.
Und er beginnt mit einem Thema, das sich wie ein roter Faden durch alle Wahlreden zieht.
Der Kampf gegen absolute Mehrheit und Konzentration der Macht.
mehr Bürokratie, mehr zentrale Lenkung, mehr Staat, mehr Macht des Staates, mehr Kommissionen, mehr Schreibtische in den Zentralen, weil sie glauben einfach, dass das Glück der Menschen halt über zentrale Lenkung leichter erreicht werden kann.
Und wir glauben das halt gar nicht, weil wir wissen, dass Macht böse ist.
Hat einmal ein berühmter Mann gesagt.
Und wenn Macht böse ist,
Und tauscht dann persönlich an die Adresse des Bundeskanzlers?
Ich habe mich sehr gewundert, wie ich das aus seinem Mund gehört habe.
Denn er beruft sich ja bei jeder Gelegenheit auf die 30er und auf die 20er Jahre und wie schrecklich das damals war.
Ja und politisch war es halt deshalb so schrecklich, weil die Politiker der damaligen Zeit ihm häufig gesagt haben, alles oder nichts.
Und jetzt, fast 35 Jahre nach dem Neubeginn der Zweiten Republik, kommt wieder ein Politiker daher und sagt alles oder nichts.
Und meine Damen und Herren, überlegen Sie sich jetzt genau, wie Sie wählen.
In dem Moment, in dem Moment, wo einer alles oder nichts sagt, darf man ihn nicht mehr wählen.
Das ist nicht die Haltung eines Politikers in einem demokratischen Staat.
Alles oder nichts gibt es nicht.
Im Mittelpunkt der sachpolitischen Argumentation Wirtschafts- und Finanzpolitik.
Die sozialistische Steuerpolitik habe die Kraft der Betriebe ausgehöhlt.
Schulden, Kredite und Steuern des Staates hätten schon eine an den sprichwörtlichen Teufelskreis gemahnende Eigendynamik entwickelt.
Und auch mit dem Bemühen um ausländische Großprojekte, allen voran die Autoproduktionen, habe die Regierung Kreisky Schiffbruch erlitten.
Es ist mir zwar oder mir verursacht es kein Bauchkrimmern, wenn sich eine rote Regierung blamiert.
Ist ja verständlich.
Sie sollen sich ruhig blamieren, aber schon langsam bitte geht es hier um Österreich.
Das heißt, wir beginnen ja hier das Lockvögeli in Europa zu werden.
Wir rennen jedem Projekt nach und das kann wird was.
Und überall in der ganzen Welt sagen sie, die Österreicher haben viel geboten und haben wieder nichts gekriegt.
Ja, wir verlieren ja unseren Ruf.
Das ist ja schädlich für das Land, was hier aufgeführt wird an wirtschaftspolitischen Sinnlosigkeit.
Jetzt muss ich ehrlich gestehen, also jetzt bete ich schon förmlich, dass da wenigstens ein Projekt einmal funktioniert, aber nicht wegen der roten Regierung, sondern wegen Österreich, dass eins wenigstens durchgebringt wird.
Aus Europasicht müsste dieses Österreich in den 80er Jahren anders regiert werden.
Föderalistischer, familiengerechter und vor allem wirtschaftlicher, als dies in der Zeit der SPÖ-Alleinregierung der Fall gewesen sei, skizziert Taus dann sein Rezept für das nächste Jahrzehnt.
Verteilen, auf welchem Gebiet auch immer, könne der Staat nur dann, wenn auch etwas hereinkomme und, so Taus wörtlich, vom Wirtschaften haben wir schon immer mehr verstanden als die Sozialisten.
Diese ÖVP sei deshalb durchaus imstande, die Firma Österreich zu leiten, sollten am 6.
Mai genügend Menschen nach dem Motto handeln.
Wenn Sie auch dieser Überzeugung sind, dann gehen Sie mit uns und wählen Sie uns.
Und ich rufe Ihnen daher zum Abschluss unseren Slogan für diese Wahl zu.
Am 6.
Mai Volkspartei.
Dankeschön.
Ähnlich wie die ÖVP betont auch die kleinste Parlamentspartei, die FPÖ, die Brechung der absoluten Mehrheit der Sozialisten als Ziel ihrer Anstrengungen in dieser letzten Phase der Wahlwerbung vor dem 6.
Mai.
In Salzburg, wo sich FPÖ-Chef Alexander Götz diese Woche auf seiner Wahlkampfreise länger aufhielt,
nahm zum Beispiel der freiheitliche Vizebürgermeister der Landeshauptstadt Steiner zur jüngsten Salzburger Wahlstellung, bei der die ÖVP ein Mandat verlor.
Steiner lobte diese Entscheidung der Wähler gegen die Macht der Volkspartei in Salzburg als vorbildlich angesichts der bevorstehenden bundesweiten Wahlentscheidung.
Parteiobmann Götz, hier zum Beispiel in einer Wahlkundgebung vor dem Mozart-Geburtshaus in der Salzburger Innenstadt, greift diesen Ball auf und stellt den Passanten, die ihren Einkaufsbummel in der Getreidegasse unterbrochen haben, folgende zwei Fragen.
Verdient es eine Regierung, die verschwendet, statt zu sparen, die einen Schuldenberg ungeahnten Ausmaßes aufgedürmt hat, die Gesetze bricht und die nicht vertrauenswürdig ist, neuerlich eine absolute Mehrheit auf vier Jahre verlängert zu bekommen?
Sie werden sich nicht wundern, wenn ich darauf sage Nein.
Aber ich werde es begründen, meine Damen und Herren.
Und die zweite Frage, soll man und kann man den Freiheitlichen die Chance geben, zu zeigen, was sie können und sie wählen?
Sie werden sich auch nicht wundern, wenn ich sage, ja.
Hier, wenige Meter vom Salzburger Glockenspiel oder in Götzens Stammland, der Steiermark, einige Vorwürfe des FPÖ-Obmanns an die Adresse der Regierung kehren ständig wieder.
Sie habe mit ihrer Schuldenpolitik einen unzulässigen Vorgriff auf die Zukunft getan, der zu einer gewaltigen Belastung der jungen Generation geführt habe.
Die Argumentation, dies sei zur Sicherung der Arbeitsplätze getan worden, lässt Götz nicht gelten.
Von den etwa 300.000 neuen Arbeitsplätzen seit 1973 seien 70 Prozent in Klein- und Mittelbetrieben geschaffen worden, und zwar trotz der Region Kreisky.
Dass die Sozialisten versucht hätten, unter Verletzung der Verfassung eine neue Arbeiterkammer-Wahlordnung durchzupeitschen, sollte alle nachdenklich machen.
Auch die alten Sozialdemokraten, meint Götz, hier zum Beispiel am Neumarkt der Sattel in der Steiermark.
Es wäre falsch, einer Regierung, die sich im Vergleich zu einem untergewichtigen Freiheitlichen als übergewichtiger Schmerbauch präsentiere, neuerlich absolute Macht zu geben.
Das, meine Damen und Herren, kann nicht im Sinne des Miteinanderarbeitens für dieses Land liegen.
Und dieser freiheitliche Jüngling, etwas kräftiger am 6.
Mai gemacht, soll eben so stark zwischen den Blöcken von Rot und Schwarz stehen, dass die Bäume der Macht nicht in den Himmel wachsen.
Dass nicht wiederum vier Jahre lang aus Macht über Macht, aus Übermacht über Mut und aus Übermut Machtmissbrauch geschieht.
Das ist unsere herzliche Bitte, meine Damen und Herren,
wenn wir Ihnen empfehlen und Sie einladen, die Liste 3 zu wählen und als freiheitlichen Kandidaten die Stimme zu geben.
Es sei, betont Götz, politischer Freiraum notwendig.
Freiraum, wie ihn die Freiheitliche Partei schaffen könne.
Ein Abgehen von der Abhängigkeit jedes Staatsbürgers, von etablierten Machtstrukturen, vom Parteibuch.
Die FPÖ könne in diesem Zusammenhang die Versicherung geben, ihre Anstrengungen in dieser Richtung im Parlament fortzusetzen und ganz bestimmt nicht vor den Mächtigen den Rücken zu beugen.
Auch die kommunistische Partei hatte in der vergangenen Woche vor allem im Osten des Bundesgebietes zahlreiche Wahlveranstaltungen.
KPÖ-Vorsitzender Muri meinte gestern in einer Veranstaltung in Florensdorf, eine Sanierung des Budgets und ein Abbau der Staatsschulden würden eine stärkere Besteuerung des in- und ausländischen Großkapitals und eine unnachsichtige Eintreibung der Steuerschulden bei den Millionären bedürfen.
Vor allem aber so, die KPÖ sei eine Wirtschaftspolitik zu machen, die durch den Aufbau der heimischen Fertigwarenindustrie im Rahmen des verstaatlichten Sektors zu einem höheren Wachstum und zur Senkung des Außenhandelsdefizits führe.
Nur so könnten nach Ansicht der Kommunisten bestehende Arbeitsplätze gesichert und in den nächsten Jahren die drohende Jugendarbeitslosigkeit verhindert werden, schloss KPÖ-Vorsitzender Muri bei einer Wahlveranstaltung der Kommunisten in Wien.
Soweit Innenpolitik im Mittagschanal.
Um was können Sie noch in den verbleibenden 20 Minuten hören?
Es gibt einen Vorbericht zu den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein, einen Beitrag aus London zum Endspurt bei den britischen Wahlen, wir berichten von Anstrengungen der österreichischen Reisebüros, Touristen aus Übersee zu werben und die Kulturredaktion beschäftigt sich mit einem Krachern der Mailänder Skala.
Gewählt wird also morgen im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein.
Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den großen politischen Parteien.
Zur Entscheidung aufgerufen sind rund 1,9 Millionen Wähler.
Und die Kernfrage, die politische zumindest für die nächsten vier Jahre, wird das Land zwischen Ost- und Nordsee
weiterhin von der christlich-demokratischen Union unter ihrem Ministerpräsident Stoltenberg regiert werden oder wird es erstmals seit 29 Jahren eine Koalition zwischen Sozialdemokraten und Freien Demokraten geben.
Aber hören Sie mehr von Klaus Emmerich.
Von äußerster Härte und von großem persönlichen Einsatz berichten übereinstimmend Beobachter der Werbung um 1,9 Millionen Schleswig-Holsteiner, die am Sonntag einen neuen Landtag für Kiel zu bestimmen haben.
Dieser regionale Urnengang ist aber nicht nur wegen der Kraftanstrengung der beteiligten Politiker und unmittelbar betroffenen Parteiorganisationen für Westdeutschland von einigen Belang, sondern auch aus diesen Gründen.
Erstens verteidigt die Christlich Demokratische Union, die CDU, im Land zwischen Nordsee und Ostsee eine Mehrheit, die sie seit bald drei Jahrzehnten hält, die aber bei der letzten Landtagswahl von Schleswig-Holstein für diese CDU äußerst knapp ausgefallen ist, nämlich in Form eines einzigen Mandates.
Zweitens entscheidet der Wahlausgang in dem teils landwirtschaftlichen, teils vom großstädtischen Umland, nämlich um Hamburg geprägten Schleswig-Holstein, nicht nur über die Parteienstärke, sondern auch über das politische Schicksal der Parteichefs, vor allem des 50-jährigen Pastorensohns und promovierten Historikers Gerhard Stoltenberg.
Als CDU-Ministerpräsident zählt er zwar zu den sogenannten Nordlichtern auf der bürgerlichen Seite,
Aber Stoltenberg gilt als ein möglicher Nachfolger für den CDU-Parteiobmann Helmut Kohl.
Aber nur, wenn und solange er, Stoltenberg, der vielfach als der Kühle aus dem Norden bezeichnet wird, in Schleswig-Holstein erfolgreich bleibt.
rechnen sich die Sozialdemokraten nicht zuletzt nach Meinungsumfragen erhebliche Chancen aus, die CDU von der Macht in Kiel diesmal zu verdrängen und durch eine sozialliberale Koalition nach Bonner Muster zu ersetzen.
Der 38-jährige Studienleiter aus Flensburg,
Matthiesen wird dabei nach übereinstimmender Einschätzung der Wahlbeobachter von den unterschiedlichen Bewertungen innerhalb des eigenen Lagers, etwa in der Atomfrage, deutlich behindert, obwohl viertens die Freien Demokraten unter Uwe Ronneburger sich ihrerseits für den Fall der Fälle auf eine rot-blaue Koalition unter einem Ministerpräsidenten Matthiesen von der SPD festgelegt haben und fünftens im Fall eines Wachwechsels von schwarz zu rot in Kiel
würden die Christdemokraten im Bundesrat der Länderkammer ihre bisherige Mehrheit verliehen.
Zu den Risiken für die beiden Parteilerger zählen unter anderem auch im Norden die Wahlbeteiligung, die im Fall eines niedrigen Satzes Stoltenberg und der CDU eher schadet wie Matthiesen und der FDP.
Vor allem geht es um die Frage, wie die sogenannten Grünen abschneiden, also die Umweltschützer, die sich in ihrer Kampagne gegen Kernkraftwerke nicht nur auf die Baupläne für das Atomkraftwerk Brockdorf beziehen, sondern auch auf die Auseinandersetzungen um die im südlichen Liedersachsen projektierte Atommülldeponie Gorleben.
Dieses Gorleben ist es auch, dass sie sichtlich nervösen Parteien wegen der schwer fassbaren Chancen der Grünen bis heute zu erheblichen zusätzlichen Aktivitäten veranlasst.
Die Christdemokraten beispielsweise fordern von den sozialdemokratischen Bundeskanzler Helmut Schmidt eine öffentliche Festlegung in allen Atomfragen, während umgekehrt die Sozialdemokraten der CDU auch in Energiefragen Führungslosigkeit vorwerfen.
Typisch für die bundesweit wirkende Wahl von Schleswig-Holstein ist schließlich, dass die Personalisierungen zumindest ebenso stark wirken wie Fachfragen.
In der Schulpolitik scheiden sich die Geister parteipolitisch noch am deutlichsten.
Christdemokraten verteidigen das Altschulsystem, die Sozialdemokraten fordern die sogenannte integrierte Gesamtschule, also Volksschule, Hauptschule, Mittelschule unter einem einzigen Dach.
Große Unterschiede auch in der Personalisierung.
Die Verteidigende CDU hat ihr gesamtes Wahlkampfkonzept auf die Person von Ministerpräsident Stoltenberg abgestellt und Stoltenberg legt sichtlich wenig Wert auf Unterstützung aus dem Süden, am wenigsten wohl durch jene des Bundesparteiobmannes Helmut Kohl.
Bundesprominenz, vor allem in Gestalt des sozialdemokratischen Kanzlers Helmut Schmidt, steht dagegen im Mittelpunkt der SPD-Wahlwerbung.
So reagieren die Parteien bis zuletzt unterschiedlich auf politische Unwägbarkeiten, etwa auch unter der kleinen dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein.
Klaus Emmerich, hörten Sie.
Und gewählt wird in wenigen Tagen auch in Großbritannien.
Meinungsumfragen vor genau einer Woche haben einen Sieg der Konservativen unter der Führung ihrer Rührigen Margret Thatcher sehr wahrscheinlich gemacht.
Es wäre aber nicht Großbritannien, das Land, das die Wettkämpfe erfunden zu haben scheint, wenn nicht wenige Tage vor den Wahlen nicht doch noch plötzlich alles offen wäre.
Hören Sie Heinz Behrer.
Sechs Tage vor der Entscheidung ist das eingetreten, was man erwartet hat.
Der Abstand zwischen den zwei großen Parteien hat sich so geschmälert, dass die Wahlschlacht endlich auch vom sportlichen Standpunkt aus, also vom Standpunkt der Hasardeure, wirklich interessant geworden ist.
Ich würde nicht sagen, dass jetzt schon irgendjemand außer einem sehr begeisterten Labour-Anhänger von einem Sieg der Labour-Party spricht.
Es wäre noch immer eine ganz große Überraschung, sollte die Labour-Party am 3.
Mai als stärkste Partei mit den meisten erfolgreichen Kandidaten auftreten.
Aber wenn sich der Vorsprung der Konservativen in einer Woche halbieren lässt, und zwar auf drei Prozent, wie der heutige im Daily Express erschienene Mori-Poll behauptet, wenn Premierminister Kalahein noch deutlicher im Persönlichkeitswettbewerb
und zwar mit 19 Punkten vor Mrs. Thatcher führt, wenn dabei die Liberalen derselben demoskopischen Erkenntnis nach ihren Prozentsatz in der Woche verdoppelt haben, dann lässt uns schon das Adrenalin schneller fließen.
Heute hat Mrs. Thatcher wieder betont, wie wenig Meinungsbefragungen bedeuten und dass sie niemals frohlockt hat, wenn die Statistiken für sie selbst sehr günstig gestanden sind.
Die heutigen Zahlen werden auch von den meisten professionellen Beobachtern als freakisch, also etwa grotesk oder außergewöhnlich bezeichnet.
In einer solchen Situation müssen sich die Konservativen fragen, ob die bisherige Taktik die richtige war.
Sie haben diese auch in den letzten Tagen geändert.
Auf der letzten Pressekonferenz gestern hat Margaret Thatcher ihren zum Arbeitsminister ausersehenden Kollegen James Pryor deutlich vorausgeschickt, um zu erklären, wie eine konservative Regierung die Sicherung alter und Schaffung neuer Arbeitsposten garantieren würde.
Man hat das Thema Steuersenkungen in die Schublade gesteckt, weil es offensichtlich nicht so zieht.
Und wie gefährlich man eine etwaige Konfrontation mit den Gewerkschaften hält,
geht zum Beispiel aus einem Artikel in der heutigen Financial Times hervor, in dem berichtet wird, dass Mrs. Thatcher eine Volksbefragung abhalten will, wenn die Konservativen die Wahl nächsten Donnerstag gewinnen, und zwar über die Reform der Gewerkschaftsgesetze.
Es sieht nämlich so aus,
Also ob die Konservativen vor allem im Süden des Landes erfolgreich sind, während der industrielle Norden und Schottland wesentlich zu dem Fortschritt der Labour-Party beigetragen haben, den die Demoskopen errechnet haben.
Wenn also eine konservative Mehrheit sehr gering wäre, müsste man die gewünschten gesetzlichen Veränderungen durch eine Volksbefragung untermauern, die, wie die Konservativen meinen, diese Veränderungen deutlich befürworten würde.
Die Liberalen sind der Ansicht, dass ihre Wahlkampagne gut läuft.
Abgesehen von allem anderen profitieren sie ja vor allem dann, wenn die Mehrheit der Konservativen nur relativ wird.
Die Labour-Party hat auf einmal bemerkt, dass die früheren Labour-Wählerinnen ihnen untreit zu werden drohen.
Und Mr. Kalline hat in der vergangenen Woche auf seine letzte Londoner Pressekonferenz zwei junge Damen auf die Tribüne mitgenommen, um die profeminine Einstellung seiner Partei zu beweisen.
Sehr bekannt war es, dass der frühere Labour-Premierminister Sir Harold Wilson
wie die konservative Daily Mail berichtete, bemerkt haben soll, seine Frau Mary würde ihre Stimme Margaret Thatcher geben.
Wie immer dem auch sei, das Thema eine Frau als Regierungschefin ist wieder mehr in den Vordergrund gerückt.
Allerdings glaube ich, dass im Augenblick die größte Hilfe, die den also etwas gefährdeten Konservativen gegeben wird,
von den zwei Lehrergewerkschaften kommt.
Denn diese erinnern durch ihre Bummelstreik Drohungen, die nächste Woche verwirklicht werden sollen.
Das heißt keine Beaufsichtigung von Mittagessen der Schule, keine Beteiligung an nachmittäglichen, zum Beispiel sportlichen Veranstaltungen der Schulkinder.
Die Einführung eines strikten Fünf-Stunden-Tages, weil man ihre Gehaltsforderungen nicht gleich berücksichtigt hat.
Sie erinnern das Wahlvolk an den bösen Winter und schaden daher der Labour-Party.
Jedenfalls wird die Wahlschlacht in den nächsten fünf Tagen lauter werden.
Für beide großen Parteien ist eine Verringerung des Vorsprungs der einen günstig, weil dies die Wähler zu den Urnen treibt.
Heinz Beran war das aus London, vier Minuten nach dreiviertel eins ist es.
Und jetzt zu Nichtwahlthemen.
Österreichs Reisebüros machen einen neuen Anlauf in ihrem Werben um Touristen aus Übersee.
Man will so etwas wie einen Incomingpool gründen, mit dem die touristischen Überseemärkte, vor allem aber jener in den Vereinigten Staaten, besser bearbeitet werden können.
Bisher waren ja alle Versuche, die Interessen der einzelnen Reisebüros unter einen Hut zu bringen, gescheitert.
Nun nimmt man einen neuen Anlauf und erster Schritt ist ein Auftrag für eine Marktuntersuchung, die die Chancen eines solchen Pools ausleuchten soll.
Von einer Tagung des Reisebüroverbandes in Bad Kleinkirchheim berichtet Reinhard Lorenz.
Was bisher im überwiegenden Maß den ausländischen Reisebüros vorbehalten war, nämlich die Touristen nach Österreich zu bringen, das soll bald nicht mehr so sein.
Obwohl die inländischen Reisebüros bis jetzt keinen Gewinn in diesem Geschäft sahen, ist seit Klein-Kirchheim das Interesse sehr ernst.
Der österreichische Reisebüroverband kündigte an, vorerst 400.000 Schilling in eine Studie investieren zu wollen, die alle Unterlagen für das Incoming-Geschäft liefert.
Präsident Rahmel meinte, das Projekt könnte im Jahr 1980 Realität werden.
Dann könnten die Ausländer bei österreichischen Büros oder Vertragspartnern ihre Buchungen abgeben, die österreichischen Büros könnten den Transport und die Unterbringung erledigen.
Man will sich vor allem um neue Märkte wie Norwegen, Schweden, Großbritannien und die Vereinigten Staaten kümmern, um nicht in direkte Konkurrenz zu den Partnern, etwa in der Bundesrepublik, treten zu müssen.
Diese plötzliche Vorliebe für das Incoming hat aber mehrere Gründe.
Zum einen entstehen überall in Österreich Fremdenverkehrsverbände, die eine eigene Werbestrategie für die Region und die Vermarktung der Anfragen übernehmen und das ohne Provision.
Oft bleibt dabei das Reisebüro ausgeschlossen.
Die Verbände sind der eine neue Gegner.
Der andere heißt Austrian Airlines.
Wie in Kleinkirchen bekannt wurde, plant die österreichische Luftfahrtgesellschaft bei all ihren Außenstellen, wie jedes andere Reisebüro auch, ganze Arrangements für Österreich zu verkaufen.
Die Antrage auf eine Reisebüro-Konzession wurde bereits gestellt.
Also ein weiterer Konkurrent, noch dazu einer, der bereits ein Buchungscomputersystem besitzt und dieses über die Außenstellen nur noch einsetzen muss.
In dieser Situation finden die Reiseunternehmer nun auch einen Weg zu den österreichischen Hoteliers.
In einer Plenumsdiskussion entwickelten sich zwei Zusammenarbeitswege.
Zum einen soll dem Gast vermehrt die Package-Idee näher gebracht werden.
Also individuell reisen, aber vorher bereits die Zimmer auf der Strecke beim heimischen Reisebüro buchen.
Zweiter Weg, er wird bereits in Baden bei Wien praktiziert.
Reiseunternehmer und Hotellerie der Region schließen sich zusammen und schicken einen Manager ins Ausland, um gemeinsame Arrangements zu verkaufen.
Das Reiseunternehmen übernimmt dann den Transport und die Hotellerie die Unterbringung.
Beide Beteiligten verdienen.
Die Kosten werden geteilt.
Alle diese Aktivitäten haben aber einen großen Vorteil.
Die neue Konkurrenzsituation bringt mehr Gäste nach Österreich und verstärkt damit den Fremdenverkehr.
Das war ein Beitrag von Reinhard Lorenz vom Landesstudio Klagenfurt.
Und jetzt noch ein Beitrag unserer Kulturredaktion.
In der letzten Zeit verdichten sich Gerüchte, die von einer schweren Krise an der Mailänder Skala sprechen.
Eine Krise, ausgelöst durch Kontroversen über finanzielle und künstlerische Fragen.
Eine Krise, die man aber auch vor dem Hintergrund des mit vollen Touren laufenden Wahlkampfs in Italien sehen muss.
Hören Sie mehr von Rolf Gallos.
Zum offiziellen Meinungsstreit zwischen den Parteien, die den Verwaltungsrat der Skala in der gleichen politischen Konstellation wie die Mailänder Stadtverordnetenversammlung zusammensetzen, kam es bei den Etatberatungen für die nächste Spielzeit.
Die Skala weist derzeit ein Defizit von 58 Millionen Schilling auf, das gemäß dem Haushaltsvoranschlag weder durch die staatlichen noch durch die kommunalen Subventionen gedeckt werden wird.
Streng gerügt wurde der hohe Fehlbetrag daher von den Oppositionsgruppen, den Christdemokraten und Republikanern, während die Mehrheit, bestehend aus Sozialisten und Kommunisten, den Haushaltsplan dennoch durchdrücken wollte.
Der Generalintendant der Scala, Badieni, der Bürgermeister Mailands und gleichzeitig Vorsitzender des Verwaltungsrats, Tognoli, beide Sozialisten, sowie der künstlerische Direktor des Opernhauses,
Maestro Abado, Mitglied der kommunistischen Partei, stellten das Gremium nach der unfruchtbaren Debatte vor das Dilemma.
Entweder die Skalaproduktion quantitativ und qualitativ drosseln, was jedoch nicht in Frage kommen sollte, oder die Oper schließt einfach.
Die von den gegnerischen Fraktionen vorgebrachten Verdächtigungen, politische und finanzielle Misswirtschaft seien die eigentlichen trüben Quellen des Übels,
wiesen die Skalargewaltigen entrüstet zurück und stempelten sie als niederträchtige Wahlverleumdungen ab.
Jedenfalls sind die Haushaltsberatungen seither festgefahren.
Ins Kreuzfeuer politischer Intrigen wurde inzwischen auch Claudio Abbado selbst genommen.
Ihm werden von der Opposition, aber auch aus Kreisen der künstlerischen Leitung des Opernhauses seine allzu häufigen Abwesenheiten von Mailand vorgeworfen.
Er halte sich für lange Perioden im Ausland zu einnahmeträchtigen Inszenierungen und Konzerten sowie Schallplattenaufnahmen auf.
Der Skala widme er sich nur nebenbei.
In der Tat ist Abbado nur zeitweilig in Mailand.
Er übernimmt parallel zahlreiche Verpflichtungen anderswo.
Zudem wird er von Vertretern der Demokratie Christiana im Verwaltungsrat offiziell der Steuerhinterziehung gezüchtigt, belegt durch Zahlen.
Die kommunistischen Repräsentanten erwidern dagegen zur Entkräftung, es handle sich um nicht stichhaltige Beschuldigungen gegen Abador aus politischen Motiven.
Zumindest aber müssten die Vorwürfe eingehend geprüft und untersucht werden.
Auch hier werde mit schnöden Mitteln demagogische Wahlpolemik betrieben, drehen die KPI-Mitglieder den Spieß um.
Das derzeitige chaotische Klima an der Mailänder Oper wurde zuletzt
durch die jüngste, sich von Tag zu Tag zuspitzende Ausstandsbewegung des Ballettchors der Scala verschärft.
Auch das Ballett ist mit Abbado unzufrieden.
Außerdem verlangt die Tanzgruppe verbesserte organisatorische und Arbeitsbedingungen.
Von der diesjährigen Spitzenleistung des Scala Ballett, Adan's Giselle, in einer hervorragenden Aufführung,
konnte nur die Premiere am 16.
April stattfinden.
Die geplanten Wiederholungen von Giselle im April und Mai mussten vorerst abgesagt werden.
Durch die vielschichtigen Kontroversen rund um die Skala ist zu befürchten, dass die Spielzeit 1979-80 tatsächlich nicht mehr rechtzeitig vorbereitet werden kann.
Es grieselt also an der Meile in der Skala.
Sie hörten einen Beitrag von Rolf Gallos.
In drei Minuten ist es 13 Uhr und wir bringen jetzt noch einmal eine Kurzübersicht über die wichtigsten Meldungen.
Österreich.
Als erste Partei wendet sich heute die SPÖ mit einem Aufruf zum 1.
Mai an die Öffentlichkeit.
Es heißt darin unter anderem, auch heuer könne dieses Fest der Arbeit in einer wirtschaftlichen Situation gefeiert werden, deren hervorragendes Merkmal die Vollbeschäftigung sei.
Das sei aber kein Zufall, sondern das Ergebnis der Regierungspolitik.
Die ÖVP veröffentlicht heute die Ergebnisse einer vom Vessel-Institut nach der gestrigen Fernsehdiskussion zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Chef Taus durchgeführten telefonischen Blitzumfrage unter 400 Wählern.
Dabei sagten 55 Prozent, sie hätten nunmehr von Taus eine bessere Meinung als früher, 32 Prozent änderten ihre Meinung nicht und 13 Prozent meinten, sie dächten jetzt schlechter über den ÖVP-Chef.
In einer ersten Stellungnahme zu dieser Umfrage meinte SPÖ-Zentralsekretär Blecha, die SPÖ halte sich an die geschlossenen Wahlkampf übereinkommen und werde daher keine Umfrageergebnisse veröffentlichen.
Sie habe aber mit einem System der Benotung über das IFES-Institut wesentlich andere Ergebnisse ermittelt, nämlich dass Kreisky bessere Noten bei den Zuschauern erhalten habe.
FPÖ-Generalsekretär Grünes erklärte in einer Stellungnahme, die gestrige Diskussion habe keine Änderung für mögliche Koalitionen ergeben.
Offensichtlich seien Volkspartei und Sozialistische Partei nicht bereit, unpopuläre Probleme und Fragen in Angriff zu nehmen, was aber eine Voraussetzung für eine Koalition mit der Freiheitlichen Partei wäre.
Handelsminister Starry-Bacher hat heute in Graz die traditionelle Südost-Frühjahrsmesse eröffnet.
Mehr als 2000 Aussteller aus 40 Ländern zeigen bei der Grazer Frühjahrsmesse bis zum 6.
Mai ihre Produkte.
Die Schwerpunkte liegen heuer in den Bereichen Eisenwirtschaft und Landwirtschaft.
Jugoslawien, Albanien.
Mehrere mittelschwere Erdstöße haben heute Nacht neuerlich die südatriatische Küste in Albanien und Montenegro erschüttert.
Nach Angaben der albanischen Nachrichtenagentur ATA hatte das Beben die Stärke 7 nach der zwölfteiligen Mercalliskala.
Viele Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen.
Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage haben Überschwemmungen verursacht, sodass viele der etwa 80.000 Obdachlosen aus ihren Zelten und Behelfsunterkünften evakuiert werden mussten.
Ja und das wäre es dann wieder einmal gewesen im Mittagsschanal.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Ich wünsche Ihnen noch ein angenehmes Wochenende und die Kollegen vom Abendschanal melden sich dann noch um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 und damit auf Wiederhören.