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Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Aus dem Studio des Mittagsschonals meldet sich Bruno Berger.
Kurz einige Anmerkungen zum Programm.
Zur Diskussion um die Einführung eines Auto-Pickles warnt Regierungsenergieberater Peter Weiser vor überstürzter Einführung restriktiver Maßnahmen.
Weitere Schlagzeilen, Abschlusspressekonferenzen der beiden Großparteien zur bevorstehenden Arbeiterkammerwahl, neuer Erdgasvertrag mit der Sowjetunion,
Studie über Gesundheitsbewusstsein der Österreicher veröffentlicht und aus dem Ausland.
Amerikaner und Russen pokern um Ausgangspositionen für SALT II Vertragsunterzeichnung in Wien.
Und zum Spannungsverhältnis zwischen Staat und Kirche in Polen bringen wir ein Interview mit dem Koordinator katholischer Kirchenzeitungen.
in Polen.
Soweit also einige Schlagzeilen für unser heutiges Mittagsprogramm.
Zunächst aber Nachrichten, für die heute Helmut Koller als Chef vom Dienst verantwortlich ist.
Sprecherin ist Eva Itter.
Iran.
Ministerpräsident Basargan hat heute in einer Rundfunkrede die Verstaatlichung aller iranischen Banken bekannt gegeben.
Diese Maßnahme, die heute in Kraft getreten ist, wurde, wie Basargan sagte, in Übereinstimmung mit dem Revolutionsrat getroffen.
Bei den Unruhen in der Hafenstadt Khorramshahr im Süden des Landes sind nach Angaben des Provinzgouverneurs Ahmad Madani
37 Menschen getötet und 75 verletzt worden.
Der Gouverneur gab gestern Abend im Fernsehen bekannt, im Verlauf der Kämpfe seien 105 Unruhestifter festgenommen worden.
Madani sagte, 45 von ihnen seien wieder auf freien Fuß gesetzt worden und lediglich die Anstifter würden vor Gericht gestellt.
Madani wiederholte seinen Vorwurf, die Unruhen gingen auf ein Komplott von Anhängern des Shah-Regimes im In- und Ausland zurück.
Ein Regierungssprecher kündigte unterdessen an, der Entwurf der neuen iranischen Verfassung werde demnächst vom Revolutionsrat verabschiedet werden.
Diesem Entwurf müsse anschließend eine nicht näher bezeichnete, aus 40 Mitgliedern bestehende Versammlung zustimmen.
Erst dann werde das Verfassungsreferendum durchgeführt werden.
USA, Zimbabwe, Rhodesien.
Präsident Carter hat in Washington bekannt gegeben, er wolle die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Zimbabwe, Rhodesien nicht aufheben, weil er die neue Regierung des schwarzen Ministerpräsidenten Mussorewa nicht als echte Vertretung der afrikanischen Bevölkerungsmehrheit anerkenne.
Mit dieser Entscheidung hat Carter den Senat in Washington vor den Kopf gestoßen, der erst vor wenigen Wochen in einer mit 75 gegen 19 Stimmen verabschiedeten Resolution ein Ende der Sanktionen gefordert hatte.
In Salisbury hat Ministerpräsident Mussorewa in einer scharfen Reaktion erklärt, er sei über den Beschluss Carters zutiefst schockiert.
Musareva bezeichnete diesen Beschluss als unmenschlich und meinte, das Vorgehen Carters sei umso erstaunlicher, als der amerikanische Präsident ein engagierter Christ sei und vorgebe, für die Menschenrechte zu kämpfen.
Musareva verteidigte zugleich die Rechtmäßigkeit seiner Regierung.
Auch zahlreiche Senatoren in Washington haben auf den Carter-Beschluss negativ reagiert.
Die republikanischen Senatoren Helms und Hayakawa bezeichneten den Beschluss in einer Pressekonferenz als ungerechtfertigt.
Nach Meinung von politischen Beobachtern dürfte Carter bei seiner Entscheidung der für ihn wichtigen schwarzen Wählerschaft in den USA entgegengekommen sein.
Aber auch von Seiten zahlreicher afrikanischer Staaten dürfte ein entsprechender Druck ausgeübt worden sein.
Nigeria zum Beispiel, der zweitwichtigste Erdöllieferant der USA, hatte Washington für den Fall einer Anerkennung der Regierung Mussorewas Repressalien angedroht.
USA
Nach einer Entscheidung von Präsident Carter soll die Entwicklung einer neuen mobilen interkontinentalen Rakete mit der Bezeichnung MX absolute Priorität erhalten.
Regierungsbeamte teilten in der vergangenen Nacht mit, in den 80er Jahren könnte mit der neuen Waffe ein überraschender sowjetischer Angriff auf die Vereinigten Staaten vereitelt werden.
Der Plan der Regierung sieht die Bereitstellung von 200 Raketen vor, von der jede zehn atomare Sprengköpfe transportieren kann.
Nahe Osten Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA haben israelische Kampfflugzeuge in den heutigen Morgenstunden abermals Ziele im Südlibanon angeflogen.
Bei Bombardierungen in der Nähe der Stadt Nabatjé sollen zehn Menschen verletzt worden sein.
Die Agentur berichtet, mehrere israelische Maschinen seien auch im Tiefflug über palästinensische Flüchtlingslager in der Nähe der Hafenstadt Sidon hinweggerast, hätten die Lager jedoch nicht beschossen.
Ein israelischer Militärsprecher teilte mit, die Luftwaffe habe Konzentrationen palästinensischer Untergrundkämpfer bombardiert.
Alle Maschinen seien sicher zurückgekehrt.
In der israelisch besetzten Stadt Gaza kamen heute früh bei der Explosion einer Sprengstoffladung drei palästinensische Kinder ums Leben.
Ein sechsjähriges Mädchen wurde schwer verletzt.
Nach einer Meldung des israelischen Rundfunks vermuten die Sicherheitsbehörden, dass die Kinder eine von palästinensischen Terroristen versteckte Sprengladung gefunden haben und damit gespielt haben.
Nicaragua, Spanien
Die Freischärler der Sandinistischen Befreiungsfront haben zurzeit nach eigenen Angaben sieben größere Städte im Land fest in der Hand.
In einer Meldung des Geheimsenders der Guerrilleros heißt es gestern, die Rebellen hätten auch die Hauptstadt Managua völlig eingeschlossen.
Im Süden des Landes haben die Sandinisten nach einer Meldung ihres Senders im Verlauf schwerer Kämpfe in den vergangenen Tagen 300 Angehörige der Nationalgarde getötet und fünf Flugzeuge abgeschossen.
Präsident Somoza hat gestern der Luftwaffe Befehl erteilt, die von den Sandinisten besetzte Stadt Okhotal im Norden des Landes zu bombardieren.
In der vergangenen Nacht war die Stadt Masaya, etwa 26 Kilometer südöstlich von Managua, heftig umkämpft.
Der Erzbischof von Managua, Miguel Obando Bravo, erklärte unterdessen in einem von der Madrider Zeitung El País veröffentlichten Interview, der Krieg der sandinistischen Befreiungsfront gegen das Somoza-Regime sei gerecht.
Der Kirchenfürst betonte, das Volk von Nicaragua befinde sich in einer schrecklichen Situation.
Die Nationalgarde morde ungestraft und täglich wurden Leichen in Managua entdeckt.
Der Erzbischof von Managua richtete einen Appell an die internationale Öffentlichkeit, Somoza zu verurteilen.
Polen.
Papst Johannes Paul II.
traf heute am siebenten Tag seines Aufenthalts in seinem Heimatland in der südpolnischen Stadt Nowy Targ ein.
Er wird auf dem Platz des örtlichen Fliegerclubs eine Messe lesen und kehrt am frühen Nachmittag nach Krakau zurück, wo er an der Schlussfeier der Diözesan-Synode teilnimmt.
Gestern hatte der Heilige Vater bei einem Besuch der ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau erklärt, aus den Tragödien, die sich hier abgespielt hätten, sei der Respekt vor den Menschenrechten zu lernen.
Österreich Spitzenpolitiker aller drei Parteien und an die 500 Apotheker aus dem gesamten Bundesgebiet nehmen am österreichischen Apothekerkammertag in Linz teil, der heute eröffnet wird und bis kommenden Sonntag dauert.
In einer Aussendung weisen die Apotheker auf eine von ihnen in Auftrag gegebene Studie über das Gesundheitsempfinden der Österreicher hin.
Danach hat nur ein Fünftel der Bevölkerung keine gesundheitlichen Probleme.
Ein Viertel der Befragten glauben, dass die Lebenserwartung im nächsten Jahrzehnt zunehmen wird und die Aussichten, gesund zu bleiben, wurden eher pessimistisch beurteilt.
Zwei Drittel der Bevölkerung äußerten nämlich die Ansicht, dass man heute ungesünder lebe als früher, wobei in erster Linie Umweltbelastungen als negativ empfunden werden.
In Salzburg geht heute Mittag die zweitägige Konferenz des Club of Rome, einer Vereinigung von politischen Wissenschaftlern und Industriellen, zu Ende.
Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Bildungspolitik.
Die etwa 130 Teilnehmer verlangten mehrheitlich einen Ausbau und die Verbesserung des Unterrichts, um den Menschen ihre Verantwortung für die Zukunft deutlich zu machen.
Bei einem Empfang durch den Salzburger Landeshauptmann Haslauer ließ der Präsident des Club of Rome, Peccei, durchblicken, dass auch die nächste Konferenz der Vereinigung in Salzburg abgehalten werden könnte.
Allerdings liegen dafür weder Zeitpunkt noch Thema fest.
USA.
Zwei Tage nach dem Startverbot für die Großraumflugzeuge des Typs DC-10 durch die amerikanische Bundesluftfahrtbehörde protestierten heute zahlreiche Luftverkehrsgesellschaften gegen die nach ihrer Auffassung nicht gerechtfertigte Maßnahme.
Die Gesellschaft British Caledonian und die japanische Gesellschaft
bedrohten bereits mit Klagen auf Schadenersatz.
Sie argumentieren vor allem, dass die Ende Mai in Chicago abgestürzte Maschine des Typs DC-10 ein älteres Modell gewesen sei als jene Flugzeuge, die bei den meisten ausländischen Gesellschaften im Einsatz sind.
Die Zulassung wurde jedoch allen Versionen der DC-10 entzogen.
Von der Maßnahme sind 138 in den Vereinigten Staaten registrierte Maschinen dieses Typs betroffen, jedoch schlossen sich die meisten außeramerikanischen Gesellschaften dem Startverbot mehr oder weniger freiwillig an.
Soweit die Meldungen.
Nun das Wetter.
Die Wirksamkeit der bei uns eingeflossenen etwas kühleren Meeresluft wird durch Luftdruckanstieg abgeschwächt.
Die Aussichten bis morgen früh häufig noch stark bewölkt, gebietsweise auch Regen oder Regenschauer im späteren Tagesverlauf weiter abnehmende Niederschlagsneigung und Bewölkungsauflockerung.
Mäßige westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 25 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen Samstag teils heiter, teils wechselnd bewölkt.
Nur geringe Schauer- bzw.
Gewitterneigung.
Mäßiger West- bis Nordwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 19 bis 23 Grad.
Im Süden bis 26 Grad.
Und nun noch die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 23°, Westwind mit 15 km in der Stunde.
Eisenstadt heiter, 23°, Nordwest 10.
Linz stark bewölkt, 19°, West 25.
Salzburg stark bewölkt, 16°, Windstille.
Innsbruck stark bewölkt, 19 Grad Ost-Zien, Bregenz heiter, 16 Grad West-Drei, Graz stark bewölkt, 22 Grad Süd-15 und Klagenfurt heiter, 25 Grad Windstille.
Es ist jetzt zwölf Uhr und elf Minuten und bevor wir die ausführliche Berichterstattung beginnen, habe ich jetzt im Studio eine Servicemeldung für die Autofahrer bekommen, nämlich Ö3 Verkehrsdienst.
Der AW meldet, die A1, die Westautobahn, ist in Höhe Ausfahrt Ybbs in beiden Fahrtrichtungen wegen Bergungsarbeiten nur erschwert passierbar.
In beiden Richtungen sind die Überholspuren blockiert.
Nach einer Umfrage, die die Arbeiterkammer vom IFES-Institut im Februar durchführen ließ, werden von einer knappen Mehrheit der Bevölkerung Maßnahmen wie eine Energiesteuer für mittlere und größere Autos gebilligt.
Demgegenüber findet aber eine allgemeine Energiesteuer auf alle wichtigen Energieformen oder auf kleine und sparsame Autos bei der Bevölkerung wenig Gegenliebe, heißt es in der Auswertung der Umfrage.
Von den Arbeitnehmern sprachen sich nur 10% dafür, 73% jedoch dagegen aus.
In Arbeitnehmerhaushalten mit Auto finden sich sogar nur 7% die dafür und 84% die dagegen stimmen.
Wie aus der Umfrage fern hervorgeht, ist eine Mehrheit der Bevölkerung für die Einführung eines autofreien Tages pro Woche.
Die Zahlen lauten 47% sind dafür und 38% dagegen.
Eine solche Maßnahme wird selbst unter den Befragten mit Auto im Haushalt von einer knappen Mehrheit befürwortet.
Allerdings zeigen sich hier deutliche Unterschiede zwischen der Gesamtbevölkerung und Arbeitnehmerschichten.
Unter den Arbeitnehmern sind es nur mehr 44 Prozent, die sich für einen autofreien Tag aussprechen.
43 Prozent wären dagegen.
Und bei den Arbeitnehmern mit Auto im Haushalt ist das Verhältnis umgekehrt.
43 Prozent wären dafür, 45 Prozent dagegen.
Allgemein zeigt sich also, dass in den größeren Städten eine stärkere Befürwortung des Autofreientages zu Orten ist als am Land.
Soweit nur ein kleiner Rückgriff auf eine bereits durchgeführte Umfrage der Arbeiterkammer im Februar.
Nun hat aber bei der Regierungskassur gestern in Pertschauch auch das Thema Auto, autofreier Tag besonders interessiert und wurde ja in den Diskussionen immer wieder angerissen.
Zentralsekretär Blecher kündigte an, dass die Regierung aufgefordert wird, zwei Meinungsforschungsinstitute zu beauftragen, die die Einstellung der österreichischen Bevölkerung zum sogenannten autofreien Tag überprüfen solle.
Das Pickerl, wie es ja heißt, ist den Österreichern ja schon aus dem Jahr 1974 bekannt.
Von Seiten der Energieverwertungsagentur hat heute Professor Weiser zu den jüngsten Entwicklungen um die Diskussion Autofreitag ja oder nein bzw.
Rationierung ja oder nein Stellung genommen.
Michael Kerbela befragte Professor Peter Weiser um seinen Standpunkt.
Herr Professor Weiser, gestern bei der Regierungsklausur in Kärnten in Pörtschach wurde von der Regierung präsentiert, von Zentralsekretär Blecher präsentiert, die Idee, die Bundesregierung solle zwei Meinungsforschungsinstitute beauftragen und die österreichische Bevölkerung befragen, Pickerl ja oder nein, das heißt autofreier Tag, ja oder nein.
Ist es in der gegenwärtigen Situation überhaupt notwendig, zu so einem Mittel zu greifen?
Könnte man nicht andere Methoden ergreifen, um hier Benzin zu sparen?
Ich glaube, das Mittel ist ja momentan die Befragung.
Sollte
das Mittel bereits die Einführung des autofreien Tages sein, so glaube ich, dass man zunächst noch andere Maßnahmen hätte, um den Mineralverbrauch zu senken.
Ich glaube, es gibt also die Maßnahmen, die auf absolut oder relativer Freiwilligkeit beruhen.
Das ist also ein vernünftigeres Verhalten, wie es in anderen Ländern üblich ist.
In der Schweiz stellt jeder Mensch
den Motor ab bei einem roten Licht oder bei einem Bahnschranken.
Und in Schweden gilt es als besonders unfrei, wenn man einen Kavalierstart versucht.
Das war das Ergebnis einer langen und sehr intensiven Aufklärungsaktion der Interessenvertretung an Autofahrer.
Dann gibt es eine
freiwillige Maßnahme, die allerdings mit Kosten verbunden ist, nämlich die periodische Überprüfung des Brennstoffzyklus des Autos.
Da könnte ich mir vorstellen, dass eine Verordnung analog der Sicherheitsüberprüfung nach dem Paragraf 57 einen sehr großen Erfolg hätte.
Und schließlich glaube ich, dass das Erzwingen der Einhaltung der bevorstehenden Tempolimits auf Bundesstraßen und Autobahnen
nicht nur für die Pkw, sondern vor allem für Autobusse und Lastkraftwagen eine Ersparnisprächte, die ungefähr gleich groß ist, wie die, die man durch die Einführung eines Autofreientages erzielen würde.
Vom Pickerl erhofft man sich ja auch eine Ersparnis.
Ist diese Ersparnis wirklich so groß?
Ist das Pickerl wirklich das Allheilmittel?
Ich glaube, dass der autofreie Tag sogar mehr bringt als die Schätzung des Handelsministeriums.
Wenn ich mir nicht irre, es redet das Handelsministerium von 2,5 bis 3 Prozent.
Ich glaube, das dürfte bei 4 Prozent liegen.
Aber ich glaube, es wird
unabwendbar sein, dass man die Mineralölpreise insgesamt neu orientiert.
Man kann da nicht nur von Benzin als solchem reden, da muss man schon differenzieren zwischen Superbenzin und Normalbenzin.
Wehren Sie also dafür, dass man einen der beiden Benzinsorten, was den Preis betrifft, einfriert, den anderen dafür prozentuell erhöht?
Ja, ich glaube, man sollte das Normalbenzin, wenn es geht, das entzieht sich meiner Kenntnis, einfrieren oder nur minimalst erhöhen.
und dafür die Oktanzahl erhöhen.
Wir haben ja eine schlechtere Oktanzahl im Normalbenzin als Deutschland.
Und wenn die Spanne groß genug ist zwischen Normal und Super, dann wird es wahrscheinlich so sein, dass die vernünftigen Leute Normal tanken statt Super.
Und wenn
man auch beim Diesel wieder zu einem Preis findet, der es nicht nur wünschenswert erscheinen lässt, dass Leute von benzinbetriebenen Autos auf dieselbetriebene Autos umsteigen, was sie ja in den letzten Jahren getan haben.
Es kommt nächstes Jahr, kommen ja ganz neue Automobiltypen mit Diesel heraus, sondern dass man auch sagt, die Belastung der Wirtschaft hält sich da in Grenzen.
Das heißt, Sie sind nicht sehr glücklich darüber, dass der Dieselpreis freigegeben wurde?
Nein, bin ich nicht.
Nun zu anderen Alternativen zum Pickerl.
Wäre es nicht möglich, in Österreich zum Beispiel, wie in anderen Ländern auch, einen Tag, nämlich den Sonntag, einzuführen, an dem die Tankstellen geschlossen halten?
Sicher ist das möglich.
Es hat in einigen Ländern, also es gibt ja ein fabelhaftes Beispiel, Neuseeland und Australien, wo der Treibstoffverbrauch wirklich stark durch diese Maßnahme zurückgegangen ist, hat es zum Erfolg geführt.
Ich frage mich nur, ob angesichts
der unglaublich langen Grenzen Österreichs und der relativen Nähe des Auslands in ganz Westösterreich und auch im Burgenland und in Kärnten, ob man da nicht ausweichen würde und im Ausland tanken und dann damit also die Wiesen ins Ausland bringen, was ja auch nicht der Sinn der Sache ist.
Vizekanzler Andros hat gestern auch von der Rationierung als eine Möglichkeit des Benzinsparens gesprochen.
Ist das eine gangbare Lösung, das Problem Benzin- oder beziehungsweise Erdölknappheit in den Griff zu bekommen?
Ja, in der Theorie sicher.
Ich gehöre ja einer Generation an, die Rationierung erlebt hat.
Es ist zu machen.
Nur glaube ich, man müsste sich ein System ausdenken,
dass ein sozial gerechtes System ist.
Bei allen Rationierungen, die ich bisher erlebt habe, habe ich gleichzeitig erlebt, dass die Wohlhabenden sich immer alles verschaffen konnten, was sie gebraucht haben und die Ärmeren eben
Nicht.
Und da frage ich mich, mit welchem System man beispielsweise eine Gerechtigkeit einführen will für Leute, die größere Wagen brauchen, also auch wer Benzin braucht.
Ich glaube, das wird ein riesenbürokratischer Apparat werden.
Ich glaube, dass das Vernünftigste ist,
wenn Sie schon von Alternativen reden oder mich nach Alternativen fragen, dass man weiter das Nahverkehrsnetz ausbaut.
Ich glaube, dass das Effektivste wäre, weitere Nahverkehrsmilliarden auszugeben.
Danke für das Gespräch.
Das war Peter Weiser im Gespräch mit Michael Kerbler.
Die Klausursitzung der SPÖ in Bertschach ist natürlich heute das einzige Thema der Kommentare und Leitartikel in der Tagespresse.
Zwei Themengruppen scheinen dabei den Kommentatoren bedeutsam.
Die Energiepolitik und hier besonders die von den Sozialisten angekündigte große Meinungsumfrage, ob die Österreicher lieber ein Pickerl oder eine Benzinrationierung in Kauf nehmen müssen,
Und als zweites Thema die in einem Papier von Finanzminister Andros festgehaltenen Überlegungen zur Verbesserung der Budgetsituation, hinter der die meisten Analysen recht saftige Belastungen erwarten.
Wilfried Seifert hat Zitate aus der Presse ausgewählt.
In der Tageszeitung die Presse macht Kurt Horwitz kein Hehl aus seiner Enttäuschung über die konkret fassbaren Ergebnisse der zweitägigen Klausur.
Die Antworten blieben aus.
Der Parteitag lebte von Zufällen.
Wäre da nicht General Motors mit seiner Investitionsentscheidung gewesen, hätte nicht des Bundeskanzlers im Blau der Ton hingeworfener Vorschlag eines autofreien Tages wenigstens Zündstoff geliefert.
Die Enttäuschung wäre eine totale.
Die bloße Ankündigung von Reformen bleibt auch mit Angabe der Zielrichtung zu wenig.
Die Probleme sind nicht neu.
Die Regierung ist nicht neu.
Man dürfte sich also mehr erwarten als Geheimniskämerei und Vertagungsbeschlüsse.
Beide genannten Themen, Energie und Budget, streift Peter Rabl in seinem Kommentar im Kurier.
Er beginnt mit dem Erfreulichen mit einer Anerkennung für die offenbar bevorstehende General Motors-Niederlassung in Wien.
Weit weniger erfreulich war, wie wenig direkt diese Klausur das brennende Problem des Energiesparens angegangen ist.
Umfragen über den Autolosentag, Appelle an die Vernunft der Verbraucher und rasch aufgelistete Einzelmaßnahmen sind ein bisserl gar zu wenig.
Da rächt sich jahrelanges Lavieren in der Energiepolitik.
Und zum Thema Androsch-Vorschläge zur Budgetsanierung liest man eben Kurier.
Was Andros als dritte Phase der Budgetpolitik überschreibt, ist zusammengenommen ein jahrelanger Zahltag.
Was in den vergangenen Jahren an Ausgabenexplosion und Schuldenrekorden verursacht wurde, muss nun bezahlt werden.
Zur bevorstehenden Meinungsumfrage über das mit den Kosenamen Autofreitag und Pickerl versehene partielle Fahrverbot heißt es in einem Kurzkommentar in den Salzburger Nachrichten,
Abgesehen von der manipulativen Fragestellung Pickerl oder Benzinrationierung ist dieser Regierungsstil über Meinungsforschungsinstitute vom Standpunkt der Verantwortung her sehr billig.
Dieser Stil kann sich auch sehr gefährlich entwickeln.
Heute werden wir über jugendliche Meinungsbefrage ausgehorscht, ob wir das Pickerl wollen.
Morgen lässt uns die Regierung vielleicht über das Abdrehen von Lichtern am Abend darüber entscheiden, ob wir ÖVP, SPÖ oder KPÖ wählen.
weil das schneller geht, als das Auszählen von ein paar Millionen Stimmen.
Josef Daschober meint zum selben Thema in den oberösterreichischen Nachrichten.
An dieser Methode mag einiges kritisch anmuten, aber für die Regierung bringt es die Absicherung, dass sie nicht mit dem schwarzen Peter in der Hand und als Schuldtragender dasteht.
Denkbar wäre schließlich, dass überhaupt keine eindeutige Linie herauskommt.
Dann stünde die Regierung so klug, als wie zuvor da.
Freilich könnte dann die Rache folgen, die Steuererhöhung auf den Benzinpreis.
Welche Richtung die angekündigte Abstimmung nehmen soll, das deutet der Chefredakteur des SPÖ-Organs Arbeiterzeitung, Manfred Scheich, in seinem heutigen Kommentar an.
Eines freilich möchten wir heute schon hoffen, dass die Österreicher in einer Rationierung keine Alternative zum autofreien Tag oder anderen Verkehrsmaßnahmen sehen wollen, dies umso mehr als solche Bezugsscheine, man erinnere sich, der Tabakkarten im Krieg, dazu verleiten, durch Tausch oder Eigenverbrauch das Maximum des Zugeteilten auszuschöpfen.
Soviel also zum Thema Energiepolitik.
Zu den nach Meinung der Kommentatoren aus den Androschpapieren herauslesbaren bevorstehenden Steuererhöhungen
mein Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Mindestens zwei Jahre wird die nächste Korrektur der Steuerprogression auf sich warten lassen.
Wer bisher nicht glauben wollte, dass die am 6.
Mai gestärkte Regierungspartei das Volk zur Kasse bitten und zur Ader lassen werde, wird es jetzt fühlen.
Keine Steuerkorrektur heißt ja nichts anderes als laufend stille Steuererhöhung.
Wir werden mehr und mehr in die Progression hineinwachsen und immer größere Anteile unseres Leistungsertrages an das Finanzamt abzuliefern haben.
Hat jemand etwas anderes erwartet, dann wird er jetzt zur Einsicht kommen.
Jetzt, das ist allerdings zu spät.
In der kommunistischen Volksstimme schließlich erinnert Hans Kalt an die Fernsehdiskussion zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Chef Taus vor der Nationalratswahl.
Androsch sagt nach der Wahl auch gleich, wie diese neue Budgetpolitik aussehen soll.
Das Wasser sagt, macht sofort verständlich, warum Kreisky vor der Wahl nicht über ein Budgetkonzept reden wollte.
Das war die Presseübersicht und wir gehen weiter mit einem weiteren aktuellen Energieproblem.
Denn gestern Nachmittag hat der Chef der iranischen Nationalen Öl- und Gasgesellschaft der Presse mitgeteilt, dass die zweite Erdgasleitung von Persien in die Sowjetunion nicht gebaut wird.
Das würde das Scheitern eines der größten Energieprojekte der Welt bedeuten.
Denn Persien hätte 17 Milliarden Kubikmeter Erdgas an die Sowjetunion geliefert, die Russen ihrerseits dann 11 bis 12 Milliarden Kubikmeter an ein westeuropäisches Konsortium weitergegeben.
Dieses Konsortium besteht aus der Deutschen Ruhrgas, der Gaz de France und aus der ÖMV.
Die ÖMV und damit Österreich würde laut immer noch gültigem Vertrag 1,8 Milliarden Kubikmeter ab 1981 beziehen.
Dieses Geschäft scheint nun ernstlich bedroht.
Mit ÖMV-Generaldirektor Ludwig Bauer sprach darüber Herbert Hutter.
Herr Generalrichter Bauer, wie beurteilen Sie das angesichts der Tatsache, dass wir ja ursprünglich ab 1981 über diese Gaspipeline, über die Sowjetunion, 1,8 Milliarden Kubikmeter Erdgas hätten erhalten sollen?
Ja, für uns stellt sich die Sache relativ nicht sehr kompliziert dar.
Wir haben im November 1975 gemeinsam mit der Ruhrgas, mit der Gaz de France,
und mit der Sowjetunion und zwar jenen Stellen, die dafür zuständig sind, deren ein Vertragswerk unterzeichnet und zwar mit der staatlichen Erdöl- und Erdgasgesellschaft, wonach vorgesehen ist, dass wir dort gewisse Mengen Erdgas beziehen werden.
Ich bin sicherlich, dass wenn hier eine Änderung eingetreten ist, die Anlass wäre, über abgeschlossene Verträge zu reden, dass man uns das nicht über eine Pressekonferenz, sondern doch direkt mitteilen würde.
Sie glauben also, dass nach wie vor das Projekt realisiert wird?
Ich bin überzeugt, wenn man andere Absichten hat, dass man uns rufen wird und uns besuchen wird und mit uns darüber sprechen wird.
Wobei ich, wenn ich uns sage, das Konsortium meine, dass, wie Sie wissen, unter der Federführung der Ruhrgasse steht.
Nun, die Verzögerung ist ja soweit gedient, dass die Lieferungen pünktlich 1981 ja auf keinen Fall mehr erwartet werden können.
Das würde ja rein rechnerisch eine Erdgaslücke Anfang der 80er Jahre von 1,8 Milliarden Kubikmetern ergeben.
Das ist etwa 40 Prozent des gegenwärtigen Verbrauchs.
Wie will man diese Lücke schließen?
Wir sehen die Erdgasversorgungssituation in Österreich recht positiv.
Erstens einmal haben wir wieder einen Vertrag mit der Sowjetunion vor einigen Tagen unterzeichnet, der eine sogenannte Sommergaslieferung von 350 bis 500 Millionen Kubikmeter vorsieht.
Das entgegen den Ankündigungen von Ende Mai.
Wir wussten schon in den letzten Wochen, dass eine gewisse Aussicht besteht.
Nun soll man nicht etwas verkünden, bevor die Sicherheit gegeben ist.
Und jetzt ist es unterschrieben, jetzt ist es klar, diese Menge wird zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus zeichnet sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit,
ein neuer Erdgasvertrag mit der Sowjetunion ab, der in Verhandlungen kommen wird und dessen Wirksamkeit in den sehr frühen 80er Jahren nicht unvorstellbar ist.
Das sind Dinge, wenn sie auch vorsichtig ausgedrückt werden, doch nicht ohne Realität sind.
Und außerdem, wie Sie wissen, haben wir Vormittler aus der Ferngas und wir gemeinsam eine Gesellschaft zu gründen, die den Einkauf von Erdgas in Algerien wahrscheinlich noch in diesem Monat unterschriftfertig perfektionieren kann.
Herr Generaldirektor, Sie haben einen möglichen vierten Erdgasvertrag mit der Sowjetunion erwähnt.
Welche Mengen schweben Ihnen vor?
Wie viel könnten wir eigentlich bekommen?
Was wünschen wir uns?
Wir wünschen uns, dass die Mengen nicht unter 1,5 Milliarden Kubikmeter am Beginn wären und eine Steigerungsmöglichkeit bis unter Umständen über das Doppelte haben könnten, sollten.
Also dass Anfang der 80er Jahre eine Menge, die praktisch ausreichend wäre, die persische Erdgaslücke, die sich ja bislang noch abzeichnet, zu schließen.
Die Sowjets sind ja unser einziger Lieferant bisher, unser einziger Erdgaslieferant, abgesehen von einer kleinen Menge Nordseegas.
Vielfach wird in der Öffentlichkeit immer wieder Kritik daran geübt, dass wir rein erdgasmäßig nur auf einem Bein sozusagen stehen.
Also zu dem Nordgasee-Projekt möchte ich doch etwas sagen.
Es ist uns sehr entscheidend gewesen, einmal, wenn die Menge auch vorläufig klar ist, aus reinen Studiengründen, wie man eine solche Menge abwickeln kann, Erdgas auch in der Nordsee einzuhandeln.
Das haben wir getan, aber auch diese Menge muss natürlich im Tausch
nach Österreich kommen.
Sie wissen, man kann diese sehr komplizierten, teuren Rohrsysteme nicht bauen, wenn nicht die Gewähr gegeben ist, dass es wirtschaftlich richtig ist.
Aber es ist eine Tatsache, dass diese Rohrsysteme im Augenblick überwiegend vom Ost nach Westen fließen.
Das Nordseegas ist ja etwa ein Drittel teurer als das Russengas.
Wie ist die Entwicklung des Gaspreises im Allgemeinen?
Ich glaube, dass wir jetzt
in dieser Situation bei unseren Überlegungen den Preis nicht aus dem Auge verlieren dürfen.
Aber wir müssen vor allem daran interessiert sein, uns mit der Energie in nächster Zeit zu versorgen.
Ich danke für dieses Gespräch.
Soweit also das Gespräch, das Herbert Hutter führte.
In wenigen Tagen ist es also wieder einmal soweit, dann ist in Österreich wieder Wahltag.
Zwei Wahltage sind es genau genommen.
Am Sonntag und am Montag sind mehr als zwei Millionen österreichische Arbeitnehmer aufgerufen, ihre gesetzliche Interessensvertretung neu zu wählen.
Insgesamt sechs wahlwerbende Gruppen sind im Kampf um die Wählerstimmen für die Arbeiterkammerwahlen angetreten.
Die beiden größten Gruppen, die Sozialistischen Gewerkschafter und der ÖAB, der Arbeiter- und Angestelltenbund der ÖVP, haben sich heute in Abschlusspressekonferenzen zu Wort gemeldet.
Für die ÖVP stellte sich die ÖAB-Spitze, der Obmann, der geschäftsführende Obmann und der Generalsekretär, also Mock, Kohlmeier und Heinzinger, den Journalisten fragen.
Leopold Esterle berichtet nun direkt aus dem Parlament.
Die Abschlusspressekonferenz des ÖAAB mit Chef Mock, Geschäftsführer Kohlmeier und Generalsekretär Heinzinger lässt sich thematisch in zwei Teile teilen.
Erstens in Stellungnahmen Mocks zur SPÖ-Klausur in Pörtschach und zweitens in eine teilweise beinharte Bilanz ÖAAB-Chefs Kohlmeier zum Arbeiterkammer-Wahlkampf.
Im Detail zur SPÖ-Klausur meinte Klubchef Mock, die Ergebnisse der sozialistischen Beratungen seien schlichtweg nichts anderes als eine neue Belastungswelle für die Arbeitnehmer.
Mock konnte sich beifällige Worte nur über die von Finanzminister Andros angekündigte Hilfe für Mittelbetriebe bei Problemen bei der Arbeiterabfertigung abbringen.
Trotz aller Zustimmung sei es aber nur ein Nachziehverfahren alter ÖVP-Vorschläge, ergänzte MOG.
MOG-Detto zur Energiepolitik.
Die ÖVP habe schon vor zwei Jahren ein 18-Punkte-Programm vorgelegt.
Die Sozialisten hätten das Energieproblem auf die lange Bank geschoben, jetzt gäbe es für sie nur noch Zwangsmaßnahmen.
Die jetzige Situation rechtfertige übrigens die ÖAAB-Forderung nach einem Pendlerpauschale, argumentierte MOG.
Denn bei ständig steigenden Benzinpreisen und immer rascher und immer höher werdenden Bahnpreisen sei dieses Pendlerpauschale geradezu zwingende Notwendigkeit.
Die sozialistische Konzeptlosigkeit in der Energiepolitik laufe nach Worten Mocks übrigens parallel zur Steuerpolitik.
Da nun nannte Mock ein Beispiel für die Taktik der Sozialisten.
Im Wahlkampf haben Sie uns unterstellt,
Wir wollten die Pensionen und Renten kürzen oder infrage stellen.
Und heute meldet sich nur vier Wochen nach dem letzten Wahlkampf der Finanzminister und sagt, er ist nicht in der Lage, die nötigen Zuschüsse zu den Sozialversicherungen zu zahlen.
Das ist wirklich eine bewusste Täuschung des Wählers, ein Paradebeispiel für eine Täuschung der Öffentlichkeit.
Was die Lohn- und Einkommensteuerentwicklung anbelangt, so werden wir, gerade auch vom Arbeitnehmerbereich her, das zu einem zentralen Punkt der Auseinandersetzung machen.
Wir wehren uns gegen ein weiteres Ansteigen der Steuerbelastung.
Wir glauben, dass daher der Lohnsteuertarif an die Inflationsrate angepasst
Es sei durchaus noch im Herbst möglich, dass entsprechende Anträge von der Volkspartei im Parlament gestellt würden, schloss Mock.
Der geschäftsführende ÖAAB-Obmann Kohlmeier leitete dann den zweiten Teil der Pressekonferenz ein und lieferte eine teilweise beinharte Abrechnung des Arbeiterkammerwahlkampfes.
Denn Kohlmeiers Ansicht nach habe der ÖAAB die Themen des Wahlkampfes bestimmt.
Steuerpolitik, Belastung, Pendler, berufstätige Frau, Familie, Schwerst- und Schichtarbeiter.
Mit diesen Themen haben wir die sachliche Diskussion dieses Wahlkampfes bestimmt und haben die Sozialisten zum Reagieren gezwungen.
Dieses Reagieren war allerdings über weite Strecken ein entlarvendes Ablehnen von sozialen Verbesserungen durch die Jubelfraktion.
Die SPÖ habe nämlich mit ihren sozialistischen Gewerkschaftern kein politisches Programm vorlegen können.
Ich betrachte dieses in eine Wahl gehen ohne ein Wahlprogramm.
als Ausdruck sozialistischen Hochmuts, dieses satten und fetten Sitzens auf breiten Funktionärssitzflächen, das wir immer wieder wahrnehmen.
Es bedeutet auch einen nicht zu überbietenden Konservativismus im schlechten Sinn, meine Damen und Herren.
Ich habe heute, wenn ich es ein bisschen drastisch formulieren darf, schon den Eindruck, nach der Auffassung der Sozialisten sollen die Arbeiterkammern die treuersten Domestiken in der sozialen Monarchie Brunos des Ersten sein.
Nach dem Motto, was will das Volk?
Es hat zu essen, es hat zu trinken, Arbeitsplätze, Pensionen und sozialen Frieden, alles durch die Gnade der Obrigkeit.
Die Arbeiterkammerwahl soll ein Huldigungsakt, ein neuerlicher vor dieser Obrigkeit sein.
Der ÖAAB wolle demgegenüber dynamische, kritische und serviceorientierte Arbeiterkammern, ergänzte Kohlmeier und Generalsekretär Heinzinger sprach sich gegen die von ihm geordnete Machtballung und Machtanhäufung in sozialistischer Hand aus.
Soweit Eindrücke von der ÖAAB-Abschlusspressekonferenz im Parlament und damit zurück ins Funkhaus.
Ja danke Leopold, gestern die Pressekonferenz der sozialistischen Gewerkschafter hat erst um 12 Uhr begonnen.
Wir hoffen noch im Mittagsschornal auf einen ersten kurzen Bericht.
Sollte das aber nicht gelingen, dann muss ich Sie auf das Abendschornal vertrösten.
Und wenn wir schon beim Ankündigen sind, was glauben wir noch in die Sendung bis 13 Uhr?
hineinzubringen.
Kurz Schlagzeilen.
Amerikaner und Russen pokern um Ausgangspositionen für SALT II Vertragsunterzeichnung in Wien.
Und zum Spannungsverhältnis zwischen Staat und Kirche in Polen bringen wir Interviews mit dem Koordinator katholischer Kirchenzeitungen in Polen.
Und nun, meine Damen und Herren, kommen wir nochmals auf die letzte Flugzeugkatastrophe in den USA bei Chicago zu sprechen, wo bei einem Absturz eines Großrahmenflugzeuges vom Typ DC-10 kurz nach dem Start 276 Menschen ums Leben kamen.
Mit dieser Katastrophe kam die Maschine dieses Typs wieder in weltweite Diskussion und Stimmen wurden wieder gehört, die davon sprachen, dass man von Anfang an ein gewisses Misstrauen in diese Maschine hatte.
In der Geschichte der DC-10 gibt es in der Tat einige dunkle Punkte.
1974 Absturz einer Maschine der türkischen Luftlinie bei Paris.
346 Tote.
Ursache eine ungenügend abgesicherte Frachtluke.
auch mit den Triebwerken und den Halterungen gibt und gab es immer wieder Probleme.
Das Ganze kulminierte nun nach Chicago in der Aussage des Chefs der amerikanischen Luftfahrtbehörde, der wörtlich erklärte, das Risiko weitere Passagiertransporte mit der DC-10 zuzulassen, kann ich nicht verantworten.
Das war gleichzeitig der Startschuss für ein weltweites Startverbot für die DC-10.
Insgesamt sind in der Welt 41 Luftfahrtlinien davon betroffen.
Allein in Amerika stehen seit hier 138 Maschinen dieses Typs nur mehr am Boden.
12 Prozent der Platzkapazität ist damit ausgefallen.
Hunderte Inlandsflüge mussten abgesagt werden und dies kurzfristig.
Doch nun aber zurück zur Katastrophe von Chicago.
Die amerikanische Luftfahrtbehörde hat nun das Tonband freigegeben, auf dem die Gespräche zwischen Pilot und Kontrollturm beim Startvorgang aufgezeichnet sind.
Zur genaueren Erklärung, es war der Flug 191, beim Start verlief alles planmäßig, der Kontrollturm erteilte Starterlaubnis.
Die Maschine hebt nun von der Startbahn ab und in diesem Moment lockerte sich das linke Triebwerk und brach ab.
Die Maschine stieg aber weiter, war aber nicht mehr unter Kontrolle zu halten.
Vom Kontrollturm aus sah man, wie sich das Triebwerk löste ein.
Anderer Beobachter teilte seine Beobachtungen auf einer anderen Frequenz dem Kontrollturm mit.
Dieser fragte daraufhin den Piloten, ob er umkehren könnte.
Doch es war bereits zu spät.
Die Maschine stürzte bereits ab.
Auf dem Tonband konnte nur noch folgende Worte festgehalten werden.
Schaut euch das an, schaut euch das an.
Er hat einen Motor aufgelöst.
Er hat einen Motor aufgelöst.
Er hat einen Motor aufgelöst.
Er hat einen Motor aufgelöst.
Ein amerikanischer 191 Heavy, welchen Runway wollt ihr zurückfahren?
Da ist er!
Da ist er!
Ja, ein dramatisches Dokument einer Katastrophe vom Absturz der DC-10 bei Chicago heute vor einer Woche.
Es ist jetzt in 5 Minuten dreiviertel eins.
Am Sonntag geht der Besuch von Papst Johannes Paul II.
in Polen mit einer Warnmonsterveranstaltung in Krakau, einer Feldmesse unter Beteiligung der kirchlichen Prominenz aus 20 Staaten und erwarteten 600.000 Menschen zu Ende.
In seinen bisherigen Reden hat der Papst das Publikum mit Bemerkungen überrascht, deren christliche und politische Doppelbedeutung unüberhörbar waren.
Die Urheberschaft der Kirche, was die kulturelle Entwicklung des Landes anlangt, oder dass der Kirche die Rolle zufällt für die Arbeiter, um soziale und kulturelle Gerechtigkeit einzustehen und so weiter.
Die Frage, die sich jeder jetzt gegen Ende des Papstbesuches stellt, ist, was bedeuten die Reden und welche Folgen wird die Polenreise Karol Wojtylas haben?
Reinhold Henke sprach darüber mit Professor Ladislaus Patoszewski, dem Koordinator katholischer Kirchenzeitungen in Krakau, einem engen Mitarbeiter des polnischen Episkopates.
Herr Professor Patoszewski, ein Teil des Papstbesuches ist vorbei.
Was kann man eigentlich aus den Reden des Heiligen Vaters herauslesen?
Im Rahmen des möglichen und des menschlichen Verstandes kann man schon feststellen, dass der Papst auf klare und eindeutige Weise gezeigt hat auf die große historische Rolle der christlichen Tradition in der nationalen Erziehung der Menschen in Polen.
Er hat auch eindeutig festgestellt, dass das polnische Volk eng verbunden war und bleibt mit dem christlichen Westen.
Er hat aber auch nicht verpasst die Wichtigkeit der Verbundenheit der Polen mit slawischen Völkern ringsum, die nicht so weit im Westen liegen.
und mit Nachdruck im Gnesen diese Verbundenheit gezeigt, Gewicht daran gelegt.
Man kann ja auch das Ganze im politischen Umfeld sehen.
Es gab in diesen Reden bis jetzt sehr viele, die ein starkes politisches Moment aus den Reden des Papstes herausgelesen haben.
Wenn zum Beispiel der Papst auf dem Warschauer Siegesplatz gesagt hat,
dass es den polnischen Menschen unmöglich ist, ein wirkliches Leben zu leben ohne Gott, dann ist das vielleicht etwas, was in diesem Land von größerer Bedeutung ist, als wenn es der Papst in einem anderen Land gesagt hätte.
Formell genommen hat der Papst nichts anderes gesagt als Helsinki-Abkommen garantieren,
als polnisches Grundrecht garantiert.
Die Freiheit der Meinungen, des Glaubens.
Wenn es auch in der Praxis verschieden ist, oder verschieden war, in den verschiedenen Jahren, besonders in der Stalins Epoche, aber auch nachher von Zeit zu Zeit, wenn es auch gewisse Spannungen waren, und spannungslos geht das Leben weiter auch nicht,
spielt das eine wichtige psychologische Rolle für die Leute, aber ist keine Revolution in Auffassungen und Meinungen.
Politikum kann man hier finden,
wenn man denkt an die, sagen wir, staatlich-kirchliche Beziehungen, Verhältnisse innerhalb des polnischen Staates.
Im polnischen Fall hat der Papst eindeutig in seiner Rede an die leitenden Persönlichkeiten des polnischen politischen marxistischen Lebens klargestellt, wer zuständig ist für die weitere Entwicklung der
Beziehungen zwischen Polen, besser gesagt zwischen polnischer Volksrepublik als Staat und dem Heiligen Stuhl.
Herr Patruszewski, der Kirchminister hat auch einen möglicherweise mehrdeutigen Satz anlässlich des Papstbesuches verwendet, nämlich die Einheit des polnischen Volkes hat sich gefestigt.
Wenn man jetzt diesen Papstbesuch, wie er bis jetzt abgelaufen ist, hernimmt, stellt sich die Frage, hat sich die Einheit des Volkes im kirchlichen Glauben gefestigt oder im staatlich-parteiprogrammatischen?
Man kann das verstehen in dem Sinn,
Die Regierung und die Kirche zusammen haben verschiedene Vorbereitungen getroffen und unter Parole Traugadei diese Papstreise mit organisiert.
Was wäre, hätte der Staat sich anders eingestellt gegenüber der Reise.
Das hätte bestimmt die Einigkeit der öffentlichen Meinung bedroht.
Abschließend kann man jedenfalls sagen, Herr Professor Pataschewski, dass sich die Situation der Kirche nach diesem Papstbesuch doch ein bisschen geändert haben wird.
Ich glaube, die organisatorische Situation oder die rechtliche Situation der Kirche wird sich nicht sofort in irgendwelcher Richtung ändern nach dem Besuch.
Aber das Land, welches der Papst verlassen wird, ist schon jetzt nicht dasselbe Land als vor einer Woche.
Denn die Leute in diesem Land sind so untermauert,
in ihrem Recht an das Glauben, in ihrem Recht an ihre Rechte, in ihrem Recht an ihre Forderungen und in ihrem Recht an ihre Hoffnung für die Zukunft, die in ihren Augen nicht immer identisch aussieht wie in den Augen der Marxisten.
Ja, dieses Interview, meine Damen und Herren, wurde vorgestern in Krakau aufgenommen.
Inzwischen besuchte der Papst das KZ Auschwitz.
In einer Audienz, die der Heilige Vater vor einigen Stunden gegeben hat, kamen die Eindrücke zur Sprache, die der Papst in Auschwitz gewonnen hatte.
Ja, und an dieser Audienz nahm auch wieder Professor Bartoszewski teil und Barbara Kudnow-Kalergi richtete dabei einige Fragen an ihn.
Wie hat Herr Bartoszewski auf diesen Besuch reagiert?
Wenn es um die Reise geht, war er sehr berührt mit gestrigem Auftritt in Auschwitz.
Hat man ihn eigentlich angesehen, dass er bewegt ist, dass er aufgeregt ist?
Man hat gemerkt, er hatte selbst gewürdigt diese Meinung, dass er tief bewegt war gestern in Auschwitz.
Er hat gesagt, er hat verschiedene Stimmen gehabt anlässlich seiner Formulierungen über Russen und Juden und dazu positive Stimmen unter Menschen, die doch
So weit also noch einige Fragen, die an Professor Bartoszewski gerichtet wurden von Barbara Kuhn-Hofek-Kaljargi heute Vormittag.
Die beiden Supermächte graben schon seit Wochen ihre Startlöcher, wenn man so will, für das Wiener Treffenkater Brezhnev in einer Woche in Wien.
Es wird um Vorpositionen gefeilscht, teilweise auch gepokert, auch ein bisschen den Nervenkrieg entfesselt.
Angefangen hat es eigentlich damit, dass Brezhnev in Ungarn den Chinesen Ausgleichsverhandlungen angeboten hat.
Und dann haben die Amerikaner gesagt, sie könnten sich durchaus auch vorstellen, nach dem zweiten SALT-Abrüstungsabkommen spektakulär weiterzurüsten und die Superrakete MX zu bauen.
Und zuletzt haben die Sowjets die Europawahlen zum Anlass genommen, um eine ihrer schärfsten Breitzeiten in der Berlin-Frage geschossen.
Berlin, sagten sie, darf nicht ins Europaparlament kommen, sonst gibt es ernste Konsequenzen.
Ferdinand Henner-Bichler hat nun mit zwei Korrespondenten gesprochen, und zwar in Washington mit Rudolf Stoiber und in Moskau mit Gerd Ruge und hat nun den folgenden Beitrag verfasst.
Beginnen wir damit, Gerd Ruge in Moskau, die chinesische Karte.
Meinen die Sowjets das Versöhnungsangebot an die Chinesen tatsächlich ernst?
Bei den Sowjets steckt natürlich eine große Portion Misstrauen darin.
Es lohnt sich aber für die Sowjets, dieses Unternehmen zu starten.
Einmal, weil es ihre eigene Position in Südostasien stärkt.
wo die Vietnamesen im Augenblick in anderen Asiatischen Staaten Furcht einlagen und die Chinesen sozusagen als ihr Beschützer auftreten.
Da könnten die Russen durch die Verhandlungen mit den Chinesen wieder Glanz gewinnen.
Und zum anderen ist es für sie eben ganz gut, weil es die Amerikaner besorgt macht.
Das kann einerseits die Amerikaner im Gespräch mit den Russen Verständnis voller machen und in jedem Fall die Nebenwirkung erzeugen, dass der Westen den Chinesen gegenüber misstrauisch ist und sich fragt, ob die nicht wieder die Fronten wechseln können.
Also doch eher Taktik.
Rudolf Stauber in New York.
Glauben die Amerikaner, dass die Sowjets mit der chinesischen Karte auch zu pokern versuchen?
Ja, ich glaube es ist beides.
Man muss es sowohl langfristig als auch kurzfristig sehen.
Die Administration wurde von dieser sowjetischen Overtüre gegenüber Chinas im Grunde kaum überrascht.
Denn auch in Washington war man sich natürlich bewusst, dass auch der Kreml einmal diese Chinakarte ausspielen kann.
Das wird hier jedoch durchaus nicht negativ gewertet.
Im Gegenteil, sollte es zu einer Auszöhnung zwischen China und der Sowjetunion kommen, also langfristig, obwohl der Weg bis dahin natürlich noch sehr weit ist, das betont man auch hier in Washington, so würde sich das Dreieck Washington, Moskau und Peking im gewissen Sinn stabilisieren und damit die Weltlage vielleicht weniger brisant gestalten.
Denn den USA, und das wird hier inoffiziell betont,
Es kann natürlich nicht an einer dauernden Konfrontierung zwischen der Sowjetunion und China gelegen sein, die möglicherweise einmal zu einem bewaffneten Zusammenstoß führen könnte.
Natürlich sieht man die Lage in Europa vielleicht anders, denn dort sieht man die Möglichkeit, dass durch einen latenten Konflikt China-Kreml die sowjetischen Truppen im Osten gebunden werden und nicht frei sind gegenüber Europa.
Wie ich erwähnte, man muss es auch kurzfristig sehen.
Und kurzfristig glaubt man hier, dass es ein Signal des Kreml ist, vielleicht mehr an den amerikanischen Senat als an die Administration.
Nämlich, das soll ratifiziert werden müssen.
wenn der Kreml seine Distanz zu Washington nicht vergrößern und zu Peking verringern soll.
Die nächste Frage an Moskau und New York.
Die Amerikaner wollen also ihre Superrakete, ihre MX, bauen.
Ist das Muskel zeigen?
Ist das Raketenstärke demonstrieren?
Gerd Ruge in Moskau.
Ich glaube, dass die Amerikaner es machen müssen, wenn sie das SALT II-Abkommen überhaupt durch den Senat bringen wollen.
Dieses Thema ist zwischen Washington und Moskau lange und ausführlich behandelt worden, ehe man sich darauf einigte, diese Option den Amerikanern zu lassen.
Die Sowjets müssen ja auch oder ihre Unterhändler müssen ja auch hier ihren besorgten Militärs und anderen Leuten, die sich einen Nachteil von den Soldbehandlungen ausrechnen könnten, bestätigen können, dass hier niemand geschwächt wird, dass beide Seiten zum Schluss ungefähr gleich stark herauskommen und keiner einen Vorteil gewonnen hat.
Brezhnev hat daraufhin auch sehr deutlich hingewiesen.
Rudolf Stoiber, warum kündigen denn die Amerikaner ausgerechnet jetzt, unmittelbar vor dem Wiener Treffen, neue Rüstungen?
Das ist für die Amerikaner ein ganz wichtiger, einerseits außenpolitisch und militärisch strategischer und andererseits aber auch innenpolitischer Dominostein im gegenwärtigen SALT-Spiel.
Nämlich, indem durch die Bewilligung zur Produktion dieses Systems den Kritikern des SALT-II-Abkommens im Senat etwas der Wind aus den Segeln genommen wird.
Man will eine Parallelkurve einschlagen, einerseits Rüstungskontrolle, andererseits aber auch sich selbst stark machen.
Ich glaube, es ist absolut, wie die sowjetische Ankündigung ein Signal an Carter und an den Senat ist, gleichzeitig ein Signal von den Amerikanern an den Kreml.
Ja, der Kreml hat noch ein weiteres, auch recht gewichtiges Signal gegeben.
Er hat nämlich Konsequenzen angedroht, sollte Berlin ins neue Europaparlament kommen.
Heißt das, Gerd Ruge in Moskau, der Kreml könnte nun entschlossen sein, eine neue Berlin-Krise vom Zaun zu brechen?
Ich glaube, dass dies eine sehr ernste Frage werden kann.
Aber zugleich haben Sie gerade in der Berlin-Frage im letzten halben Jahr etwa sehr vorsichtig gespielt und immer versucht, Schwierigkeiten und Krisen zu vermeiden.
Es würde mich überraschen, wenn Sie jetzt im Vorfeld von Wien etwa eine Berlin-Krise ankündigten oder anzettelten.
Droht also eine neue Berlin-Krise, Rudolf Stoiber?
Ja oder nein?
Wie sehen das die Amerikaner?
Also von hier aus gesehen scheinen diese Befürchtungen übertrieben zu sein.
Also man rechnet hier nicht damit, dass der sowjetische Protest zu einer Mini-Berlin-Krise oder überhaupt zu einer Berlin-Krise führen könnte.
Auch hier, glaube ich, muss man vielleicht generell sagen, dass die USA auf die Weiterführung der D-Town setzen.
Sie zeichnen sich also kein kalter Krieg ab.
Eher das Versuch des Kremls, sich auch hier
wiederum vor dem Wiener Gipfel im gewissen Sinn stark zu machen, um eher propagandistisch als politisch ein paar Punkte Vorsprung zu gewinnen.
Ich glaube, das alles sind propagandistische Vorgeplänke als Vorbereitung für den Wiener Gipfel, der ja für beide Seiten sehr wichtig ist.
Der Welt droht also, um unser Gespräch zusammenzufassen, offensichtlich keine neue Periode des Kalten Krieges nach dem bevorstehenden Wiener Treffen.
Ich bedanke mich, Gerd Rugg in Moskau und Rudolf Stoiber in New York.
Das war ein Beitrag, den Ferdinand Hennerbichler gestaltet hat und zum Schluss noch ein Kulturbericht im Rahmen der Wiener Festwochen, gastiert ab morgen bis einschließlich 16.
Juni im Theater an der Wien, die traditionsreiche Staatsoberoper Dresden.
Mit dem Direktor der Oper, Horst Seger, spricht nun Volkmar Paschalk.
Herr Dr. Seger, ist es noch so, dass die Schule Walter Felsensteins für das Opernleben in der DDR bestimmend ist?
Joachim Herz sitzt ja in der Komischen Oper.
Wie ist das in Leipzig, wie ist das in Dresden?
Da kann ich nur meine persönlichen Beobachtungen mitteilen.
Ich glaube, selbst zu seinen Lebenszeiten gab es nicht einen solchen bestimmenden Charakter, als Nachahmung versucht wurde, etwa in Leipzig und in Dresden.
Herz und Kersten, Friedrich, auch Kupfer und andere sind ja zum Teil nur indirekte Schüler von Felsenstein, zum Teil direkte.
Was wir in Dresden versuchen, ist also doch eine stärkere Akzentuierung auf dem Gebiet der Partitur, eine stärkere musikbezogene Ausdeutung des Werkes.
und doch auch eine Anwendung auf den gesamten Bereich des Repertoires.
Auch Leipzig versucht so etwas, während ja Felsenstein seine Zielrichtung auf ganz bestimmte, ausgewählte Werke des klassischen Repertoires gerichtet hatte.
Schon, dass wir mit sehr vielen Zeitgenossen hier arbeiten und auch zwei davon in Wien bei dem Gastspiel vorstellen können, zeigt ja, dass wir also kein ausgewähltes Repertoire, sondern ein totales Allround-Repertoire eigentlich wünschen.
Herr Dr. Seger, die Dresdner Oper zeigt in Wien, Sie sprachen schon davon, zwei moderne Werke, nämlich Vincent, eine Oper von Rainer Kunert nach Szenen von Alfred Matusche über Van Gogh und Der Schuh und die fliegende Prinzessin, eine Oper von Udo Zimmermann nach einem Text von Peter Hax.
Also ausschließlich Autoren und Komponisten aus der DDR sind das Auftragswerke der Dresdner Oper.
In diesen beiden Fällen sind es Auftragswerke.
Wir haben auch in den letzten Jahren im Wesentlichen in dieser Weise gearbeitet.
Die Komponisten, im Falle von Herrn Zimmermann und Herrn Kuhnert, sind sogar unmittelbar an das Haus als Musikdramaturgen der Oper und des Schauspiels gebunden.
erhalten gemäß ihren thematischen Vorschlägen von uns Verträge.
Und die Entwicklung des Werkes geht natürlich von Ihnen aus, aber doch mit bestimmten Vorstellungen zur Realisierung auf der Bühne.
Denn das ist, glaube ich, eine ganz angenehme Arbeitsform.
Wir legen dort nicht gleich zu Beginn den Aufführungstermin fest, fassen ihn aber ins Auge.
Wie ist das eigentlich mit dem Besuch von solchen modernen Werken?
Wie oft können Sie moderne Opern spielen?
Wie groß ist das Interesse des Publikums?
In Dresden muss ich sagen, das ist nicht gleich in allen Städten in der DDR, sehr groß, erfreulich groß für die Komponisten und unsere Bemühungen.
Wir gehen davon aus, dass wir doch ein neues uraufgehörtes Werk etwa 30 bis 50 mal, also über drei, vier, fünf Spielzeiten hinweg dann natürlich aufhören können.
Die Dresdner Oper also ab morgen im Theater an der Wien und wir bringen jetzt noch Kurzmeldungen.
Österreich.
Der ÖAHB, der österreichische Arbeiter- und Angestelltenbund, hat in einer Pressekonferenz zum Wahlkampf für die bevorstehenden Arbeiterkammerwahlen Stellung genommen.
ÖVP-Club-Chef Mock meinte in Bezug auf die Klausurtagung der Regierungspartei, die SPÖ lasse nun eine Belastungswelle los.
Mock sprach von einer sozialistischen Konzeptlosigkeit bei der Energiepolitik und wies darauf hin, dass die ÖVP schon vor zwei Jahren ein 18-Punkte-Programm zu Energiefragen vorgelegt habe.
Nach Angaben von ÖMV-Generaldirektor Bauer ist in Kürze mit dem Abschluss eines vierten großen Erdgas-Liefervertrages mit der Sowjetunion zu rechnen.
ÖMV-Generaldirektor Bauer erklärte man Beginne Verhandlungen über die Lieferung von eineinhalb Milliarden Kubikmetern Erdgas für die frühen 80er Jahre.
Es sei der Wunsch der ÖMV, diese Mengen später auf das Doppelte aufzustocken.
Der Leiter der Energieagentur Peter Weiser hat heute die Absicht der Bundesregierung begrüßt, durch Meinungsumfragen die Einstellung der Österreicher zu einem etwaigen autofreien Tag erforschen zu lassen.
Weiser forderte jedoch auch ein vernünftiges Fahrverhalten und die strikte Einhaltung des Tempolimits.
In Salzburg wird heute Mittag die zweitägige Konferenz des Club of Rome, einer Vereinigung von politischen Wissenschaftlern und Industriellen, beendet.
Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Bildungspolitik.
Die etwa 130 Delegierten verlangten den Ausbau und die Verbesserung des Unterrichts.
Spitzenpolitiker aller drei Parteien und etwa 500 Apotheker aus dem gesamten Bundesgebiet nehmen am österreichischen Apothekertag in Linz teil, der heute eröffnet wurde.
Die Apotheker weisen darauf hin, dass nur ein Fünftel der Bevölkerung keine gesundheitlichen Probleme habe.
Der Apothekertag dauert bis kommenden Sonntag.
USA, Zimbabwe, Rhodesien.
Präsident Carter hat in Washington bekannt gegeben, er wolle die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Zimbabwe, Rhodesien nicht aufheben.
Er könne die neue Regierung des schwarzen Ministerpräsidenten Mussorewa nicht als echte Vertretung der afrikanischen Bevölkerungsmehrheit anerkennen.
Der Senat in Washington hat erst vor wenigen Wochen ein Ende der Sanktionen gefordert.
Ja, das, meine Damen und Herren, was Sie in der vergangenen Stunde gehört haben, war wieder ein Mittagsschornal des aktuellen Dienstes für das Team, sagt Ihnen Bruno Berger auf Wiederhören.