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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Am Mikrofon im Studio begrüßt Sie Hans Fockenhuber.
Was hören Sie bis 13 Uhr im Programm Österreich 1?
Wir bringen Vorschläge des Leiters der österreichischen Energieverwertungsagentur, Professor Weiser, wie man in Österreich 500.000 Tonnen Erdöl einsparen könnte.
Finanzminister Andros hat ja eine Kürzung der österreichischen Ölimporte um 5 Prozent verlangt.
Weiters berichten wir von den Vorschlägen des Kärntner Landesrates für Gesundheitswesen, Gallup, um die Ansiedlung von Landärzten zu fördern.
Landärzte sollen ein höheres Honorar für ihre Leistungen verlangen können als Stadtmediziner.
Ausland, Situation in Jugoslawien nach der Erkrankung Titus vor dem Hintergrund der Vorgänge in Afghanistan, Kampf der Minderheiten im Iran gegen die Zentralregierung in Teheran und Erdrutschzieg von Indira Gandhi bei den Parlamentswahlen in Indien.
Kultur, Humphrey Bogart Retrospektive im Filmmuseum in Wien und neuerlich Streit um das Schauspielhaus in Hamburg.
Soweit die Themenübersicht.
Zu Beginn nun die Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Ferdinand Olbert und Sprecher Günther Bahr.
Vereinte Nationen USA.
Das Veto der Sowjetunion gegen eine Afghanistan-Resolution im Weltsicherheitsrat hat weltweite Reaktionen ausgelöst.
Die UdSSR hatte das Veto gegen einen Entwurf eingelegt, in dem der sofortige und bedingungslose Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan verlangt worden ist.
Der amerikanische Präsident Carter ließ durch einen Sprecher erklären, das Verhalten der UdSSR sei eine voraussagbare und zynische Aktion gewesen, die den Mangel an Respekt vor den Prinzipien der Unabhängigkeit blockfreier Staaten demonstriere.
Carter kündigte die Gründung eines Konsortiums westlicher Länder und ölproduzierender Staaten an, das Pakistan nach der sowjetischen Militärintervention in Afghanistan mit Waffen beliefern soll.
Der amerikanische Präsident sagte außerdem, die USA wollten einige von Somalia, Kenia und Oman angebotene Stützpunkte für die Luftwaffe und Marine benutzen, um die Golfregion gegen eine eventuelle sowjetische Expansion zu verteidigen.
Die Regierung in Washington will alle mit der Sowjetunion abgeschlossenen Getreidelieferverträge, die über die von Präsident Carter genehmigte Menge hinausgehen, zum Marktpreis aufkaufen.
Vizepräsident Mundale meinte, mit dieser Maßnahme sollten die Lasten des Boykotts gleichmäßig auf alle Bürger übertragen werden.
Nach Angaben des Außenministeriums in Washington baut die Sowjetunion ihre Militärpräsenz in Afghanistan ungeachtet internationaler Proteste weiter aus.
Inzwischen seien fast 100.000 Soldaten der Roten Armee in Afghanistan stationiert, heißt es im Bericht des Außenministeriums.
Sowjetunion.
Deamtliche Nachrichtenagentur TASS berichtet heute erstmals über die von den USA beschlossene Kürzung der Getreidelieferungen an die Sowjetunion.
Wörtlich heißt es in dem Kommentar, es sei naiv zu glauben, dass diese Maßnahme die UdSSR ernsthaft treffen könne.
Vielmehr werde der Lieferstopp katastrophale Auswirkungen für die amerikanischen Farmer haben.
Japan.
Beamte des Außenministeriums in Tokio teilten heute mit, Japan wolle seine Hilfe von umgerechnet 50 Millionen Schilling an Afghanistan einstellen, um damit gegen die sowjetische Intervention zu protestieren.
Weitere Maßnahmen wie die Beschränkung der Ausfuhr von Computern und anderen modernen technologischen Geräten würden erwogen.
China
Der amerikanische Verteidigungsminister Brown ist heute in Peking mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Deng Xiaoping zusammengetroffen.
Brown unterstrich vor der Unterredung den großen Wert der Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Hauptthema des Gesprächs der Baden-Politiker ist eine Reaktion auf die sowjetische Intervention in Afghanistan.
Indien.
Die ehemalige Ministerpräsidentin Indira Gandhi wird im neuen Parlament in Neu-Delhi voraussichtlich über eine Zweidrittelmehrheit verfügen.
Nach Auszählung der Stimmen in 400 von insgesamt 542 Wahlkreisen ergibt sich folgendes Zwischenergebnis.
Die Marxisten erhielten bisher nur sechs, die pro-sowjetische Kommunistische Partei gar nur drei Mandate.
Sonstige Parteienvertreter und Unabhängige konnten insgesamt 31 Sitze erobern.
Österreich
Ende des vergangenen Jahres ist in Österreich ein neuer Rekord bei der Zahl der Beschäftigten verzeichnet worden.
Wie es in einer Presseaussendung des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger heißt, waren am 31.
Dezember 1979 fast 2,78 Millionen Österreicher berufstätig.
Damit liegt die Gesamtzahl der Beschäftigten um etwa 30.000 höher als Ende 1978.
Lediglich in Wien ist ein Rückgang der Berufstätigen festzustellen.
ÖVP-Generalsekretär Lanner hat sich heute neuerlich für die Stärkung der Gemeindeautonomie ausgesprochen.
Im Pressedienst seiner Partei betonte Lanner, eine Stärkung der Gemeinden sei eine wirksame Möglichkeit, politische Aufgaben und Entscheidungen bürgernäher zu machen.
Dabei müsse allerdings eine entsprechende finanzielle Ausstattung der Gemeinden sichergestellt werden.
Der ostdeutsche Außenminister Fischer verbringt den Großteil des heutigen Tages in Oberösterreich.
Er wird unter anderem das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen und das Linzer Werk der Voest besuchen.
Bei seinen gestrigen Besprechungen mit dem österreichischen Außenminister Paar gab es Differenzen.
Fischer verteidigte die sowjetische Intervention in Afghanistan, Paar erklärte, ein solches Vorgehen sei mit der Entspannungspolitik unvereinbar.
Ägypten.
Präsident Sadat und der israelische Regierungschef Begin setzen heute ihre Gespräche in Aswan fort.
Gestern behandelten die beiden Politiker die Vorgänge in Afghanistan und deren Folgen.
Zum Nahostproblem erklärten sie, man wolle den Friedensprozess erfolgreich abschließen.
Panama.
Wegen neuer Schüler- und Studentenproteste gegen die Anwesenheit des Shah hat die Regierung von Panama alle Schulen des Landes geschlossen.
In einer amtlichen Erklärung hieß es, durch die Unruhen würden Personen verletzt und öffentliches wie privates Eigentum gefährdet.
Der entmachtete Herrscher lebt seit Mitte Dezember auf der zu Panama gehörenden Insel Contadora im Exil.
Iran Die Behörden befürchten offensichtlich für den morgigen schiitischen Trauertag Unruhen.
Die Zufahrtsstraßen zur Stadt Qom, in der sich Schiitenführer Khomeini aufhält, sind von Soldaten und Mitgliedern der paramilitärischen Miliz gesperrt worden.
Alle Fahrzeuge werden kontrolliert.
In einer Erklärung heißt es, alle Provokateure würden festgenommen und streng bestraft.
Jugoslawien
Staats- und Parteichef Tito, der sich seit seiner Entlassung aus dem Spital wegen akuter Venenentzündung in ärztlicher Behandlung befindet, hat gestern in seinem Haus in Brdo bei Laibach hohe Regierungsbeamte und Parteifunktionäre empfangen.
Hauptthemen der Beratungen waren innenpolitische und wirtschaftliche Fragen sowie die internationale Lage.
Völlig überraschend ist am Wochenende der berühmte amerikanische Herzspezialist DeBakey in Bordeaux eingetroffen.
Es heißt, Tito müssten wegen schwerer Durchblutungsstörungen durch Gefäßverengung Plastikarterien in die Beine eingesetzt werden.
USA
Ein Sanierungsgesetz für den Chrysler Automobilkonzern, der zur Abwendung eines Zusammenbruchs des Unternehmens eine staatliche Anleihegarantie von 1,5 Milliarden Dollar erhalten soll, ist mit der Unterzeichnung durch Präsident Carter wirksam geworden.
Zu den Wirtschaftsbedingungen gehört allerdings, dass sich der drittgrößte Automobilhersteller der Vereinigten Staaten aus privaten Quellen weitere 1,5 Milliarden Dollar und eine halbe Milliarde in Form von Konzessionen der eigenen Beschäftigten besorgt.
Italien.
Die Terroranschläge in Italien reißen nicht ab.
Nach der Ermordung des Regierungspräsidenten der Region Sizilien, Mattarella, sind heute in Mailand drei Polizisten erschossen worden.
Das Terrorkommando konnte in einem Auto unerkannt entkommen.
Das Wetter.
Österreich liegt im Randbereich eines Tiefs über Südosteuropa.
Die winterliche Witterung wird auch in den nächsten Tagen andauern.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Sehr unterschiedliche Bewölkungsverhältnisse, vor allem in den inneralpinen Gebieten und im Südwesten teilweise aufgeheitert.
Sonst aber häufig auch starke Bewölkung und strichweise etwas Schneefall.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen minus 4 bis plus 2 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht in inneralpinen Aufklärungsgebieten bis minus 15 Grad.
Sonst minus 9 bis minus 2 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Teilweise aufgeheitert, besonders in den inneralpinen Gebieten.
Zum Teil aber auch starke Bewölkung und örtlich etwas Schneefall.
schwachwindig.
Frühtemperaturen in inneralpinen Aufklärungsgebieten bis minus 15 Grad, sonst minus 9 bis minus 2 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 6 bis 0 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien bedeckt 1° Windstil, Eisenstadt bedeckt minus 1° Windstil, Linz bedeckt durch Hochnebel minus 1° Nordost 5°, Salzburg-Heiter 0° Südost 5°, Innsbruck-Wolkig minus 1° West 10°, Bregenz stark bewölkt 2° Süd 3°, Graz stark bewölkt minus 2° Süd 5° und Klagenfurt stark bewölkt Schneegrieseln minus 3° Südwind 3 kmh.
Das waren Nachrichten und Wette.
Es ist jetzt 12 Uhr und 10 Minuten.
Finanzminister Hannes Androsch hat erst vor wenigen Tagen in einem Interview gefordert, dass Österreich seine Erdölimporte kürzen müsse und zwar um 500.000 Tonnen.
Insgesamt importiert Österreich 10 Millionen Tonnen im Jahr.
Mit anderen Worten, wir alle müssen Energie sparen.
Erdöl wird ja vor allem in der Industrie und für die Stromerzeugung gebraucht, daneben aber auch zu einem sehr wesentlichen Teil für die Herstellung von Benzin.
Soll also der autolose Tag wieder kommen?
Verschiedene Stimmen sprechen sich wieder dafür aus.
Seit zwei Jahren gibt es in Österreich die Energieverwertungsagentur, die unter anderem dazu dient, Sparvorschläge zu erarbeiten.
Mit dem Leiter der österreichischen Energieverwertungsagentur, Professor Weiser, sprach darüber Herbert Huttach.
Die Energieverwertungsagentur ist wieder aufgerufen, hier Vorschläge zu erstellen, Vorschläge zu bringen.
Herr Professor Weiser, wie kann man das machen?
Denn internationale Gutachten, internationale Meinungen vertreten ja immer wieder die Ansicht, kurzfristig ist ohne Rationierung nichts drinnen.
Also ich glaube nicht, dass man rationieren wird müssen.
Es ist nur auf dem Mineraliensektor etwas kompliziert.
Man kann nicht
einen Sektor allein angreifen.
Man kann nicht sagen, diese 500.000 Tonnen müssen im Verkehr gespart werden oder diese 500.000 müssen im Gebäudebereich gespart werden.
Denn wenn wir beispielsweise nur im Verkehr sparen würden und so sagen, diese 500.000 Tonnen holen wir uns bei den Treibstoffen, würden ja die anderen Produkte, die aus dem Rohöl immer im gleichen Verhältnis anfallen, also wie Heizölleicht, Heizölmittel,
heutzutage schwer und der noch immer übrig bleibt.
Also so kann man das nicht machen.
Man muss gleichmäßig sparen an Treibstoff, an den Ölen, die also für Wärme zur Verfügung stehen und das ist eine sehr komplizierte Sache, dass man da das richtige Verhältnis findet.
Nun, wie kann man das zum Beispiel machen mit der Industrie?
In der Industrie ist sicherlich die größte Chance darin, dass man den sogenannten Sommerüberschussstrom, also das, was wir zu viel aus Wasserkraft erzeugen und sonst ins Ausland relativ billig verkaufen, der Industrie billig, verbillig zur Verfügung stellt und die damit ihre Kondensationsstromanlagen einstellt, wo man sowohl Erdöl als auch Erdgas spart, die sich mit beiden Energieträgern betrieben.
Ist das mit der Elektrizitätswirtschaft und mit der Industrie bereits abgesprochen?
Wie schaut es auch technisch aus bei den Netzen?
Sind die Netze dazu in der Lage für so einen kurzfristigen Stromaustausch?
Ja, der Einplan bezüglich der Papierindustrie ist bereits fertig und wird morgen im interministeriellen Komitee approbiert.
Sie haben Recht, die Netzbelastung ist eine Frage, aber es ist so, dass
bei den vorhandenen Netzen sicherlich 100.000 Tonnen Erdöläquivalent eingespart werden können.
Einer der potentesten Kunden für schweres Heizöl ist ja die Elektrizitätswirtschaft.
Kohleprojekte sind vorhanden, aber der Großteil der Wärmekraftwerke in Österreich muss ja weiterhin mit Heizöl betrieben werden.
Gibt es hier Ansätze, wie man das heuer und kurzfristig lösen könnte?
Die Braunkohlenkraftwerke, die wir haben,
und die nur sehr kurz im Jahr eingesetzt werden, länger laufen zu lassen, also sagen wir 4.000 Betriebsstunden.
Das würde erstens die Braunkohlhalden abbauen helfen, die wir haben, und zweitens eine sehr große Ersparnis, also ungefähr 90.000 Tonnen Heizöl Schwerbringern.
Das Problem ist, dass sie betriebswirtschaftlich unwirtschaftlicher sind als Ölkraftwerker.
Das heißt, dem volkswirtschaftlichen Nutzen steht ein betriebswirtschaftlicher Nachteil gegenüber.
Und da müsste also sicherlich die Regierung den FAUs zusichern, dass sie diese Mehrkosten bei den nächsten Strompreisverhandlungen berücksichtigen wird.
Die Frage Raumheizung, Gebäudeheizung, wie will man hier vorankommen?
Es gibt ja den Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern.
Ja, da ist kurzfristig mit dem Staatsvertrag sehr wenig anzufangen, denn es geht ja hier um die Gebäudedämmung und so schnell greift die nicht.
Kurzfristig ist im Gebäudebestand zur Heizöldersparnis sicherlich das Beste die Wartung der Heizanlage, die ja in Österreich in einem zum Teil jämmerlichen Zustand sind.
Die Bundesländer Tirol, Vorarlberg, Steiermark und noch im Laufe dieses Winters auch Salzburg haben Kehrordnungen, die eine mindestens fünfprozentige Heizölersparnis bringen.
Die Bundesländer Burgenland, Wien und
Niederösterreich besitzt nicht einmal eine Kehrpflicht für Kessel.
Superbenzin, Normalbenzin.
Superbenzin, die Zuwächse sind sehr gering geworden, bei Normalbenzin sind die Verbrauchszuwächse etwas größer.
Was will man auf dem Verkehrssektor auf Ihrer Ansicht nach tun?
Kurzfristig ist sicherlich das Vernünftigste das Pickerl und zwar damit kein Missverständnis entsteht.
Ich meine nicht das Pickerl für den autofreien Tag,
sondern das Pickerl, das jeder auf der Windschutzscheibe hat.
Die Autos müssen in Österreich im ersten Jahr, im vierten Jahr und ab dem siebten Jahr jedes Jahr zu dieser Sicherheitskontrolle fahren, bei der nach neuesten Vorschriften auch der sogenannte Brennstoffzyklus überprüft wird, also Vergaser und so weiter.
Wenn man hier sagen würde, auch im zweiten und dritten Jahr und auch im fünften und sechsten Jahr muss das gemacht werden, also jährliche Erneuerung des Beacles, würde hier eine ganz enorme Ersparnis sein.
Hat man hier bereits Zahlenvorstellungen?
Die Zahlenvorstellungen sind in Österreich nicht angestellt worden, aber in Deutschland in einer sehr genauen Berechnung.
Und zwar haben sich die Deutschen ausgerechnet, dass es hierum eine Ersparnis von 30.000, also wenn man es auf österreichische Kraftfahrzeuge betrachtet, auf 30.000 Tonnen super und im gleichen Verhältnis wahrscheinlich 10.000 Tonnen Normalbenzin.
So sehen also die Energiesparvorschläge von Professor Weiser aus.
Übrigens, der Wiener Bürgermeister Graz nimmt auch gegenwärtig in einer Pressekonferenz zur Energiefragenstellung.
Wir erwarten noch einen Bericht gegen Ende der Sendung.
Nun ein medizinisches Thema.
Auch wenn Österreich zu den auf gesundheitspolitischem Gebiet höchstentwickelten Ländern zählt, lässt sich doch nicht daran rütteln, dass vor allem in Landgebieten die ärztliche Versorgung noch verbessert werden könnte.
Aus verschiedenen Gründen, finanziell vor allem, aber nicht zuletzt auch aus Bequemlichkeit, lassen sich fertige Mediziner, wenn sie eine Praxis aufmachen, lieber in der Stadt nieder als auf dem Land.
Schon seit langem laufen vor allem von allen Seiten Bemühungen, deshalb den Ärzten die Niederlassung auf dem Land zu erleichtern und leichter zu ermöglichen, vor allem durch finanzielle Begünstigungen.
Einen neuen Weg in diese Richtung will das Land Kärnten einschlagen.
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Heinz Felsbach vom Landesstudio Kärnten.
Zurzeit regelt ein nach langwierigen Verhandlungen zwischen Ärztekammer und Sozialversicherungshauptverband abgeschlossener Stellenplan, wo sich in Österreich Kassenärzte niederlassen können.
In Kärnten zum Beispiel gibt es derzeit 333 solcher Kassenstellen und jährlich werden es, ebenfalls aufgrund dieses Abkommens, um sieben Kassenärzte mehr.
Diesen Stellenplan will nun der Kärntner Gesundheitspolitiker Rudolf Galopp aufgehoben wissen.
Ich verspreche mir, dass damit eine bessere Versorgung vornehmlich am Lande möglich wird, weil es ja in den nächsten Jahren viel mehr praktische Ärzte geben wird aufgrund der bekannten Zahlen, die uns zur Verfügung stehen.
Das heißt keinen Ärztemangel, eher einen Ärzteüberschuss?
Es würde dann keinen Ärzteüberschuss geben.
Wir wissen, dass wir mehr Ärzte bekommen und wir müssen jetzt alles tun, damit wir diese
ihre Funktion entsprechend einsetzen.
Das kann aber nur geschehen, wenn man die bereits vorhandenen Planstellen wesentlich vermehrt oder sie überhaupt auflässt.
Der letzte Gedanke wäre mir der liebere.
Die Ärztekammer verweist darauf, dass die Mediziner, um eben diesen Stellenplan abzuschaffen, bereits 1956 in weißen Mänteln auf der Wiener Ringstraße demonstriert hätten.
Kärntens Kammerpräsident Dr. Hartmann Sacher kann sich aber gegenwärtig die Verwirklichung des Galop-Vorschlages nicht ohne flankierende Maßnahmen vorstellen.
An sich ist eine ersatzlose Streichung des Stellenplans unmöglich.
weil wir auf jeden Fall ein Regulativ brauchen.
Denn zum Schutz der Bevölkerung muss sichergestellt werden, dass die Leute sich dann, die jungen Ärzte sich dann nicht dort niederlassen, wo es ihnen am bequemsten ist, sondern dass die Versorgung der Bevölkerung auch in den Extremgebieten aufrechterhalten bleibt.
Wenn sie keine Stellenbahn haben, fällt das Regulativ vollkommen weg.
Außerdem müssen wir sichergehen, dass ältere Ärzte, die in Extremlagen durch 20, 30 und 40 Jahre mühevollst
die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten haben, jetzt nicht durch Leute, die sich aus ganz anderen Gesichtspunkten dort niederlassen, niederkonkurrenziert werden, weil sie alt sind.
Das ist auch nicht möglich.
Die Bedenken der Ärzte Landflucht sieht Landesrat Gallup nicht.
Er will nämlich parallel zur Abschaffung des Stellenplans die Landärzte finanziell aufgewertet wissen.
Man müsste überhaupt die Tätigkeit der Ärzte differenziert honorieren.
Eine Tätigkeit am Lande, die erschwert vor sich geht, müsste besser bezahlt werden als eine Solche in der Stadt.
Meinen Sie also, dass die Landärzte mehr leisten als die Praktiker etwa in der Stadt?
Mehr leisten, das könnte man nicht sagen, sondern die Tätigkeit, die sie erbringen müssen, ist mit Erschwernissen verbunden.
Und für diese Erschwernisse sollte es Zulagen oder irgendeine andere Honorierung geben.
In welcher Größenordnung?
Was sollen also Landärzte zum Beispiel für einen Krankenschein mehr bekommen als Stadtärzte?
Ich könnte mir die Unterteilung unseres Landes in drei Zonen vorstellen.
In einem Landbereich, in einem mittleren Bereich und in einem städtischen Bereich.
Und allenfalls dem im Landbereich eine zusätzliche Honorierung von 25 Prozent gewähren.
Das heißt, dass der Landarzt pro Krankenschein um 25 Prozent dann mehr bekäme als der Stadtpraktiker?
Genau das heißt das.
Und das würde das Problem Ihrer Ansicht nach lösen?
Sicherlich, weil ja jetzt der Druck in die Stadt durch praktische Ärzte insofern größer ist, weil sie dort diese Erschwernisse, von denen ich gesprochen habe, nicht haben und gleich viel für eine prachte Leistung bekommen als draußen am Lande.
Die Ärzte sind geteilter Meinung, was diesen Bonus für Landärzte betrifft.
So gibt es Mediziner, die eine bessere Honorierung aller praktischen Ärzte und nicht nur der Landärzte im Verhältnis zu den Fachärzten lieber sehen.
Es gäbe, so wird argumentiert, keinen Unterschied in der Arbeitsbelastung zwischen den Praktikern, egal ob diese im ländlichen Raum ordinieren oder in den Städten.
Das Land Kärnten will also seine Ärzte aufs Land locken und nun die Inlands-Presseschau zusammengestellt von Markus Sommersacher.
In der Tiroler Tageszeitung meint Hans Thür, dass das innenpolitische Jahr 1980 interessanter begonnen habe, als Beobachter vermutet hätten und schreibt, da war gestern nach dem ersten Ministerrat seit den Feiertagen der mit seinem Freund Willy Brandt weltweit sozialistische Entspannung betreibende Bundeskanzler Bruno Kreisky zu einer diplomatischen Kurskorrektur gezwungen.
Er, der noch vor wenigen Wochen nichts daran fand, dass das neutrale Österreich in der UN-Vollversammlung mit der plötzlichen Sicherheitsratsstimmabgabe für Kuba über die Blockfreien hinaus direkt in den Ostblock ausscherte, fand nun plötzlich, dass man sich alle Schritte gründlich überlegen muss, um nicht nur demonstrative Schritte zu unternehmen und dass es keine weltpolitische Solidarität der beiden Supermächte gebe.
Die rote Faust in Zentralasien scheint die rosa-roten Entspannungsträume in Mitteleuropa durcheinandergebracht zu haben, auch wenn den Kreis Gis und Branz ihr eigener Teufel Kalter Krieg noch viel mehr im Nacken sitzt, als der gerade zu den Feiertagen nackt gezeigte Imperialismus Moskaus.
heißt es in der Tiroler Tageszeitung.
Zum selben Thema schreibt Gerhard Neureiter in den Salzburger Nachrichten unter der Überschrift, der blamierte Wallhausplatz.
Zweimal hat Österreich bei der UNO für das kommunistische Kuba gestimmt, sich der Verärgerung westlicher Freunde ausgesetzt und nichts erreicht.
Montagabend wurde Mexiko anstelle von Kuba und Kolumbien gewählt.
Was von der Voreiligkeit Österreichs übrig bleibt, ist das Unverständnis im Inland über die Stimme zugunsten eines sowjetischen Satelliten und die Verstimmung im westlichen Ausland, nicht zuletzt in den USA.
Soweit die Salzburger Nachrichten.
In den oberösterreichischen Nachrichten ortet Reinhard Hampel einander entgegengesetzte Auffassungen innerhalb der Regierung in der Frage des Energiesparens, wenn er schreibt.
Der eine redet von Energiesparen mithilfe der Preispolitik, dem anderen scheinen sich darauf die Haare zu sträuben und er dämpft die Sache.
Der eine sagt, dass er vom Pickerl nicht viel hält, der andere liebäugelt nach wie vor damit, weiß aber schon, dass es jetzt nicht aktuell ist.
Der eine, das ist Vizekanzler Androsch, tat seine Preiswinke vom schneebedeckten Adelberg herunter.
Der andere, das ist Bundeskanzler Kreisky, brummte seine Auslegung dieser Winke wenige Stunden später am Ballhausplatz zu Wien.
Alles in allem genommen bleibt der Eindruck, dass in Sachen Energiesparen innerhalb der Regierung noch viel ausgestanden werden muss.
Nach diesem Auszug aus den oberösterreichischen Nachrichten abschließend ein Zitat aus dem Kurier, wo sich Karl Löbel mit der Diskussion um die Bezahlung des designierten Staatsoperndirektors Lorin Marcell befasst.
Wie sieht Marcells Vertrag wirklich aus?
Als Direktor der Wiener Staatsoper trägt er allein die volle Verantwortung für Programm, Gebahrung und Qualität.
Dafür kriegt Marcel einen Monatsbezug von 150.000 Schilling.
Daraus schließt Löbel.
Als Direktor ist Marcel also eher billig.
Als Dirigent ist er teuer.
Fast so teuer wie Karajan, Böhm, Bernstein, deren Abendhonorar bei 140.000 Schilling liegt.
Jenes von Marcel liegt etwas darunter.
Wenn wir einen Durchschnitt von 130.000 Schilling annehmen, kommen wir der Realität und dem Marktwert nahe.
Marcel soll mindestens 30 Vorstellungen pro Spielzeit selbst leiten.
Das ergibt etwa 4 Millionen Schilling an Dirigentenhonoraren.
Diese werden aber ebenfalls nur für stattgefundene Dirigate ausbezahlt.
Man kann sagen, eine Menge Geld.
Man kann es aber auch anders sehen.
Endlich ein Spitzenvertrag, bei dem die Leistung honoriert wird.
Es ist jetzt 12.25 Uhr.
Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Was steht noch auf dem Programm bis 13 Uhr?
Wir erwarten ein Interview mit Bürgermeister Kratz über Energiefragen.
Außerdem berichten wir von Reaktionen der europäischen Gemeinschaften auf die Wirtschaftssanktionen der Amerikaner gegen die Sowjets wegen der Vorfälle in Afghanistan.
berichten von der Situation in Jugoslawien nach der Erkrankung Titus vor diesem Hintergrund.
Außerdem Kampf der Minderheiten im Iran gegen die Zentralregierung in Teheran und Erdrutschsieg von Indira Gandhi bei den Parlamentswahlen in Indien.
Die Kulturredaktion bringt einen Bericht über die Humphrey Bogart Retrospektive im Filmmuseum in Wien.
Nun Brennpunkt Afghanistan, wo die Sowjets seit den Weihnachtstagen das Land besetzt halten und ein innen völlig ergebenes Regime eingesetzt haben.
Wie ist nun die europäische Reaktion auf diese Situation?
Bis jetzt hat es von Seiten der europäischen Gemeinschaft keine offizielle Antwort auf die Aufforderung der amerikanischen Regierung gegeben.
Auch die europäischen Länder mögen sich den Sanktionen gegen die Sowjetunion beteiligen.
Nur einzelne Länder haben sich teils dafür, teils dagegen ausgesprochen.
So ist England für Maßnahmen gegen die Sowjetunion als Antwort auf den Einmarsch in Afghanistan.
Aus der Bundesrepublik Deutschland war zwar eine Verurteilung der sowjetischen Politik zu hören, aber keine Drohung mit Sanktionen.
Und Frankreich ist bisher strikt gegen die amerikanische Aufforderung aufgetreten.
Welche Möglichkeiten von Seiten der europäischen Gemeinschaft in wirtschaftlicher Hinsicht überhaupt bestehen, analysiert Hermann Bohle aus Brüssel.
Aus Sicht der europäischen Gemeinschaft EG lässt sich mit einem Getreideboykott gegen die Sowjetunion nicht allzu viel machen, denn die EG lieferte bisher nur höchst bescheidene Mengen in den Osten.
Während die USA den Russen Millionen Tonnen Mengen verkaufen, sind es seit Jahren aus der EG nur einige hunderttausend.
Beachtenswerter sind da schon die Butterquantitäten.
Letztes Jahr waren es 100.000 Tonnen.
Wenn sie in der Sowjetunion fehlten, könnte das schon Schmerzen bereiten.
Auch Zucker mag die europäische Gemeinschaft zurückhalten.
Da waren es vorletztes Jahr 250.000 Tonnen.
Die EG-Kommission in Brüssel besitzt die Befugnis, hier Lieferungen zu stoppen.
Dies auf einem ganz einfachen Wege.
Es reicht, wenn sie für bestimmte Verkäufe, also etwa in die Sowjetunion, die Exportsubventionen nicht hergibt.
Sofort sind dann nur noch Ostlieferungen zu den sehr hohen EG-Preisen möglich und damit ginge fraglos nichts mehr.
Allerdings haben die neuen Mitgliedsregierungen das Recht und die Möglichkeit, in einer Sondersitzung des EG-Ministerrats solche Beschlüsse der EG-Kommission mit Mehrheit wieder aufzuheben.
Da Frankreichs Außenminister François Ponsay Repressalien gegen Moskau öffentlich abgelehnt hat, lässt sich vorstellen, dass Paris versuchen würde, eine EG-Aktion im Agrarbereich zu verhindern.
Allerdings käme dem angesichts der Nahrungsmittelmengen in der einen wie in der anderen Hinsicht nicht allzu viel Bedeutung zu.
In Brüssel meint man sogar, falls es Paris für richtig hielte, den Sowjets bei aller Bitternis über die Afghanistan-Aggression noch einen Palmzweig hinzuhalten, dann wäre Widerstand gegen ein Agrar-Embargo besonders praktisch.
Das nützt und schadet wenig, was freilich außer Acht ließe, dass solch eine Durchlöcherung der westlichen Position alles andere als erfreulich wäre.
Damit kommt man zum Stopp der Ausfuhr fortgeschrittener Technik in die Sowjetunion.
Immerhin fahren die Rotarmisten in Afghanistan auf Lastwagen, die nach amerikanischen Lizenzen gebaut wurden.
Hier besitzt die EG keine Befugnisse.
Selbst wenn der EG-Ministerrat einen entsprechenden Beschluss fällen würde, hätte dieser keinerlei zwingende Wirkung auf das Verhalten der Mitgliedstaaten.
Mehr als eine Entschließung, die jedem freie Hand ließe, wäre nicht zu schaffen.
Doch eine NATO-Organisation, abgekürzt COCOM, mit Sitz in Paris, könnte mehr ausrichten.
Auch Frankreich ist dort Mitglied.
Das Kokom hat den Auftrag, genau festzulegen, welche strategisch und militärisch wichtigen Güter, also namentlich der Spitzentechnik, nicht in den Osten verkauft werden dürfen.
In den ganzen letzten Jahren wurde das recht liberal gehandhabt.
Da sind Änderungen in Sicht.
Frankreich als Mitglied würde also von Kokom-Beschlüssen in Pflicht genommen, die es indes als Mitglied auch verhindern könnte.
Denn die NATO ist ein Bündnis völlig souveräner Staaten.
Soweit also die europäischen Reaktionen auf Afghanistan.
Und mit der Situation in Afghanistan befasst sich heute auch ein ausführlicher Bericht im Abendjournal.
Hier ein Ausschnitt daraus.
Die afghanischen Politiker sollen und wollen, was ihre Pflicht ist, auch dem Volk gegenüber klar dastehen, dass sie sich nicht mit einer oder anderen Seite, mit einer oder anderen Kraft der Welt identifizieren und sagen, wir vertreten das Interesse unserer Nation, unseres Landes,
und wir wollen das neutrale Afghanistan wie früher hier haben, ist meine Hoffnung nicht aufgegeben, dass das Land doch wieder die Freiheit haben wird, die es um die Jahrhunderte gekämpft hat.
Ein Afghane spricht über das Schicksal seines Landes.
Seit den Weihnachtsfeiertagen steht Afghanistan im Mittelpunkt des Weltinteresses.
Ein neuer Brandherd ist entstanden, der den Frieden der Welt auf das Höchste gefährdet.
Was aber ist Afghanistan?
Was ist seine Geschichte?
Was sind seine Probleme?
Darüber informiert heute unser Journal Extra, in dem Afghanistan-Experten aus Österreich und ein afghanischer Bürger diskutieren.
Heute Abend um 18.10 Uhr im Programm Österreich 1.
Auch in der heutigen Musikbox um 15.05 Uhr in Ö3 bildet Afghanistan den Schwerpunkt.
Sie hören ein Studiogespräch mit einem Exil-Afghanen.
Der Einmarsch der sowjetischen Truppen in Afghanistan hat eine schon chronisch gewordene Sorge in Europa wieder akut werden lassen.
Was passiert, wenn in Jugoslawien der Kreisemarschall Tito einmal nicht mehr an der Macht ist?
Wie wird sich die Sowjetunion gegen dieses Land verhalten, das sich unter der Führung Titos erfolgreich gegen den Machtanspruch der Sowjetunion gewährt hat?
Jugoslawien ist eines der einflussreichsten kommunistischen Länder im Verband der blockfreien Staaten und damit ein bedeutender Faktor im Kräftegleichgewicht zwischen Ost und West.
Die Sorge um die politische Zukunft Jugoslawiens wird durch die Erkrankung Titos noch verstärkt.
Tito leidet an einer Venenentzündung.
Hören Sie näheres von Gustav Kalupa aus Belgrad.
Der jugoslawische Staats- und Parteichef Josip Broz Tito führt seine Amtsgeschäfte weiter.
Im vormaligen Habsburger Gut Berderbei-Kreinburg in Slowenien amtiert seine ohne dies mobile Regierungskanzlei neben seinem Krankenzimmer.
Der stellvertretende Staatspräsident Lazar Koliczewski, der stellvertretende Vorsitzende des Parteipräsidiums Stefan Doronski und der Sekretär des Parteipräsidiums Dragosavac stehen ihm zur Seite.
Das sieht die jugoslawische Verfassung bzw.
die Parteistatuten des Bundes der Kommunisten so vor,
was eine gewisse Kontinuität für alle Fälle gewährleistet.
Trotzdem zeigt sich jetzt erstreckend deutlich, wie sehr der ganze Staats- und Parteimechanismus auf die Person Titos zugeschnitten ist, weshalb die ungeschmälte Aktivität des Staatschefs politische Kreise in Belgrad und wohl auch weit darüber hinaus hörbar aufatmen ließ.
Auch das offizielle Bulletin des Kollegiums angesehener Mediziner, die dem bald 88-jährigen Tito eine intensive Therapie verordnet haben,
zielzweifellos auf eine Beruhigung der besorgten Öffentlichkeit ab.
Von einer Hinzuziehung des bekannten amerikanischen Herz- und Gefäßspezialisten de Becci verlautete vor dem Zahn nichts, aber er betreut Tito schon seit Jahren.
Gastvorlesungen und Schauoperationen allein haben ihm kaum den hohen jugoslawischen Orden beschert oder gar die bevorstehende Berufung zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften Jugoslawiens.
Der hinzugezogene sowjetische Gefäßspezialist Knyazev
passt dagegen eher ins politische Diagramm des Staatschefs des blockfreien Jugoslawien, der sogar um medizinische Balance bemüht scheint.
Die vorherrschende Bedrückung, die selbst indifferente oder betont regimekritische Kreise nicht leugnen, ist durch vorsichtigen Optimismus spiegelnde Verlautbarungen kaum zu ändern.
Daran ändern auch wenig diskrete Hinweise auf das hohe Alter im Hause Bross, wo die Männer durchweg 95 Lebensjahre in voller Rüstigkeit erreichten,
Oder Titos launiger Ausspruch am letzten Parteitag im Frühsommer vorigen Jahres in Belgrad, dass er bei der für ihn herrschenden Begeisterung noch 50 Jahre an der Spitze der Partei bleiben könnte.
Dass Tito zu einem politisch höchst kritischen Zeitpunkt erkrankte, spiegeln die Vorgänge bei den Vereinten Nationen, wo die jugoslawische Diplomatie eine offenbar höchst aktive Rolle bei der Mobilisierung der blockfreien Staaten spielt.
Die Debatte um die militärische Intervention in Afghanistan hat den blockfreien Kern dieser losen Staatengemeinschaft um die von Belgrad ausgegebene Parole des bedingungslosen Abzuges fremder Militäreinheiten aktiviert.
Der jugoslawische Schiff, der regierte, scheute sich nicht, die Sowjetunion beim Namen zu nennen, während die Resolution der blockfreien Diplomatische auf Namensnennungen verzichtet, was ein sowjetisches Veto allerdings auch nicht verhindern konnte.
Die kompromisslose Haltung des jugoslawischen Chefdelegierten bei den Vereinten Nationen ist kaum ohne TITOS Zustimmung möglich.
Sie spiegelt die tiefe Kluft zwischen Jugoslawien und der Sowjetunion, deren Ansehen in der öffentlichen Meinung in Jugoslawien einen neuen Tiefpunkt erreicht hat.
Die Erkrankung Titus hat also gerade jetzt besondere politische Bedeutung.
Durch die Ereignisse in Afghanistan ist die Aufmerksamkeit der Welt etwas vom Krisenherd Iran weggezogen worden.
Dort sind ja in der amerikanischen Botschaft in Teheran seit 4.
November des vergangenen Jahres 49 Geiseln in Haft.
Die antiamerikanische Stimmung hält an.
Doch haben die Aggressionsventile, die Ayatollah Khomeini in Form von Amerika-Hass und Massendemonstrationen in sein politisches System eingebaut hat, nicht völlig gehalten.
Die innenpolitischen Schwierigkeiten konnte er damit nur notdürftig verdecken, nicht aber lösen.
Zu diesen Problemen zählen vor allem die unruhigen Minderheiten im Land, die Kurden, die Aserbaidschanis und die Araber im ölreichen Süden des Irans.
Daneben melden auch andere Bevölkerungsgruppen ihre Ansprüche auf größere Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Teheran an.
Einen Situationsbericht aus der persischen Hauptstadt nun von Ulrich Enke.
In der Hauptstadt Teheran ist es von der besetzten amerikanischen Wirtschaft abgesehen ruhig.
Überall sonst im Lande aber brodelt es.
Die Formen der Konfliktaustravung werden brutaler, die Auseinandersetzungen blutiger.
Die Unruhen in Bandar Lange am persischen Golf forderten insgesamt 56 Todesopfer.
Die beiden Religionsgemeinschaften innerhalb des Islams, die Sunniten und Schiiten, waren aneinandergeraten.
In der südöstlichen Provinz Balochistan kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Ordnungseinheiten der Zentralgewalt und mehr Unabhängigkeit fordernden Stammesangehörigen.
An der irakischen Grenze im Westen kam es zu Zusammenschlüssen.
25 Tote und über 50 Verletzte weist hier die blutige Bilanz aus.
In Kurdistan im Nordwesten des Landes herrscht eine äußerst gespannte Atmosphäre.
Immer wieder kommt es zu lokal begrenzten, bewaffneten Konflikten.
In der kurdischen Großstadt Zanandaj wird weiter das Büro des Generalgouverneurs von Autonomisten besetzt.
Auch in Aserbaidschan gab es wieder mehrere blutige Zwischenfälle.
In der Provinzhauptstadt Tebris herrscht seit gestern Generalstreik aus Protest gegen den zentralistischen Kurs von Ayatollah Khomeini.
Der Bazaar und die Geschäfte blieben ebenso geschlossen wie die Schulen und öffentlichen Institutionen.
In der Hauptstadt Teheran gewinnt man den Eindruck, dass die unterschiedlich motivierten Unruhen allmählich das zusammene Land erfassen.
Die Erklärung der Revolutionsführung für diese gefährliche Entwicklung ist denkbar einfach.
Ausländische Kräfte, gemeint sind hier vor allem die Amerikaner, führen diese Unruhen, um die Zentralregierung zu schwächen und damit die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der Iran in dem Konflikt mit den Vereinigten Staaten nachgeben muss.
Für diese These spricht, dass in den Unruhezentren zahlreiche Ortsfremde Leute verhaftet wurden, die sich angeblich als Provokateure betätigt haben.
Denkbar ist aber auch eine andere Erklärung.
dass nämlich alle unzufriedenen Minderheiten glauben, jetzt bloß schlagen zu können, weil die Zentralgewalt gegenwärtig durch die Auseinandersetzungen mit Amerika so gebunden ist, dass sie nicht wirkungsvoll zurückschlagen kann.
Unklarheit herrscht immer noch darüber, ob die Revolutionsregierung tatsächlich ihre Drohung wahrmacht und die Berichterstatter, die aus Amerika, Großbritannien und der Bundesrepublik kommen, des Landes verweisen.
Diese Maßnahme wurde als Reaktion auf die von Amerika angekündigten Wirtschaftssanktionen gegenüber dem Iran geplant.
Während der für die Ausgangspresse zuständige Generaldirektor im Informationsministerium sich ebenso für diesen Plan aussprach wie zahlreiche prominente Mitglieder des dogmatisch islamischen Gründers der Revolutionsbewegung, erklärte gestern Abend der Informationsminister vor dem Revolutionsrat,
dass gerade diese Maßnahme nicht im Interesse des revolutionären Iran liegen könne.
In Teheran rechnet man jetzt damit, dass zumindest einige Korrespondenten aus diesen Ländern ausgewiesen werden, um so die in der Bevölkerung durch die Aktion geweckten Emotionen befriedigen zu können.
Ulrich Enke schilderte die innenpolitischen Probleme des Irans.
Das politische Comeback von der ehemaligen indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi ist beispiellos.
Sie ist vor knapp drei Jahren wegen ihres autoritären Führungsstils und wegen der rücksichtslosen Installierung ihres Saunas Sanjay im politischen Leben Indiens bei Parlamentswahlen abgewählt worden.
Die damals siegreiche Janata-Partei zerfiel im Laufe der seit damals verflossenen 34 Monate und spielt nach den jetzigen Parlamentswahlen kaum mehr eine Rolle.
Jetzt sieht es so aus, als ob Indien wieder zu einem Ein-Parteien-Staat unter der Führung der Kongresspartei indierer Ghandis werden könnte, ein Zustand, der ja vor dem Sturz Ghandis herrschte.
Eine Analyse des Wahlergebnisses in Indien hören Sie von Eberhard Kurau.
Niemand hat diesen überwältigenden Wahlsieg Indira Gandhis vorausgesehen, nicht einmal sie selbst.
Heute um drei Uhr nachts indischer Zeit erreichte ihre Kongress-Indira-Partei die eine politische Traubengrenze, um die in den letzten Wochen so viel spekuliert worden war.
Die absolute Mehrheit, der 525, sitzte im indischen Unterhaus.
263 Wahlkreise für den Indira-Kongress
Das bezeichnete die wichtige politische Wendemarke jenseits derer, Frau Gandhi, den Subkontinent allein regieren kann, ohne eine Koalition mit anderen Parteien oder politischen Gruppen.
Aber noch sind nicht alle Wahlkreise ausgezählt und was nun kommt, wird das politische Klima in den nächsten fünf Jahren entscheidend beeinflussen.
Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sie jene Zweidrittelmehrheit übertreffen wird, mit der die Wähler sie und ihre Notstandsregierung 1977 aus dem Amt jagten.
Aus dem neuerlichen Triumph der Nero-Tochter lassen sich schon jetzt zwei Schlussfolgerungen ziehen.
Einmal, sie hat ihren Wahlkampf unter der klaren Parole Gesetz und Ordnung geführt, hat politische Stabilität in der Zentralregierung versprochen und Maßnahmen gegen die rapide steigenden Preise.
Ihr Wahlsymbol war die Handfläche und immer wieder skandierten die Anhänger bei den Versammlungen den Slogan, wählt die Hand und nicht die Kasse.
In Nordindien, besonders im zweitgrößten Bundesstaat Bihar, aber spekulierten ihre Gegner darauf, gerade aus den traditionellen Kastengegensätzen der indischen Gesellschaft politisches Kapital zu schlagen.
Die Wähler haben dies nicht honoriert.
Auch in Nordindien, wo der Indira-Kongress bei der letzten Wahl von 1977 nicht einen einzigen Parlamentssitz erobern konnte, hat sie wieder festen Fuß gefasst.
Damit wurde eine gefährlich wachsende Tendenz in dem riesigen Land gestoppt, der immer stärkere Einfluss regionaler, religiöser und ethnischer Gruppen auf die Politik in Delhi.
Gerade die triumphale Höhe des Indira-Sieges zeigt, dass der Subkontinent wieder einmal mit seinen inneren Spannungen fertig geworden ist und politische Führung auch ohne übertriebene Rücksicht auf Kasten und Regionalinteressen möglich wird.
Notstandsgesetze braucht diese Regierung Gandhi vorerst sicher nicht.
Die offene Frage bleibt.
Welche Rolle Frau Gandhis umstrittener Sohn, der 33-jährige Sanjay Gandhi, in Zukunft spielen wird.
Er hat seinen Wahlkreis ebenfalls mit erstaunlicher Mehrheit gewonnen.
Damit bekleidet er erstmals auch offiziell ein politisches Amt.
Unter der Notstandsregierung seiner Mutter hatte er eine verhängnisvolle Rolle gespielt, weil allzu viele Vorgänge, die für die Ministerpräsidentin bestimmt waren, über seinen Schreibtisch liefen.
In dieser Wahl hat er viele persönliche Gefolgsleute als Kandidaten durchbekommen.
So viele, dass man fast von einer Sanjay-Fraktion im Kongress in Bira sprechen kann.
Es wäre logisch, wenn er nun auch ein Ministeramt im Kabinett seiner Mutter übernehmen würde.
Aber das ist unwahrscheinlich und viele Beobachter fürchten, dass er in der Rolle des Beraters wieder unkontrollierten Einfluss außerhalb der Verfassung auf die Regierung nehmen wird.
Zum anderen
Der hohe Sieg wird dem Indien Indira Gandhis wieder größeres außenpolitisches Gewicht verleihen, zumal in der Bewegung der sogenannten blockfreien Länder der dritten Welt.
Wenn nicht alle Anzeichen täuschen, wird die Nehru-Tochter allerdings auch ein anderes Erbe ihres Vaters pflegen, besonders freundliche Beziehungen zur Sowjetunion.
Deren Einmarsch in Afghanistan hat Frau Gandhi bisher nur in sehr vorsichtigen und allgemeinen Worten kritisiert.
Überwältigender Sieg von Indira Gandhi bei den Parlamentswahlen in Indien.
Das österreichische Filmmuseum in Wien zeigt regelmäßig Retrospektiven, die berühmten Regisseuren gewidmet sind.
Ganz selten werden auch Retrospektiven von Schauspielern gezeigt.
Von heute bis 24.
Jänner sind 16 Filme des vielleicht berühmtesten amerikanischen Filmschauspielers der 40er und 50er Jahre Humphrey Bogart zu sehen, darunter auch eine Reihe von Streifen aus der Frühzeit seines Filmschaffens.
Mit dieser Retrospektive trägt das Filmmuseum auch einem regelrechten Bogart-Boom-Rechnung, der den 1957 verstorbenen Schauspieler heute populärer denn je erscheinen lässt.
Hören Sie näheres von Konrad Zobel.
Über ein Jahrzehnt dauerte es, bis Humphrey Bogart ein Star wurde.
Als Gangsterfigur, die er in den 30er Jahren am häufigsten darstellte, kam Bogart bei Warner Brothers nach Robinson, Cagney und Raft erst an vierter Stelle.
Dann geschah innerhalb der fünf Jahre von 1941 bis 1946 die Wandlung nicht nur zum großen Filmstar, sondern zu einer der Legenden des Films.
Vier der größten amerikanischen Regisseure halfen ihm dabei.
Raoul Walsh, John Huston, Michael Curtis und Howard Hawks.
Sie machten aus dem skrupellosen Gangster einen illusionslosen Antihelden mit gutem Kern aber gegen jede Form von Autorität die Verkörperung des modernen Helden, wie er in den Romanen von Dashiell Hammett, Ernest Hemingway und Raymond Chandler beschrieben war.
Walsh war der erste Geburtshelfer des Neuen, des eigentlichen Bogart, vor allem mit dem Streifen High Sierra.
Sie hören Bogart mit Ida Lupino.
I feel pretty good this morning.
I felt rotten last night.
Nothing like a good night's sleep to pep you up.
What you ought to do is get out in the sun.
Do you good.
I've been staying.
They didn't let me get out in the sun.
I'm afraid I might spoil my girlish complexion.
Must be terrible to be in prison.
Some of them are worse than others.
Die wichtigsten weiteren Stationen Bogarts mit Regisseur John Huston, The Maltese Falcon und Across the Pacific, mit Michael Curtis, Casablanca, mit Howard Hawks, To Have and Have Not und schließlich seine vielleicht beste Rolle als Philip Marlowe in Chandler's The Big Sleep.
Bogart war damit der Kinoheld der 40 Jahre geworden, unter der Schale eines bitteren Zynismus, ein unerschrockener Idealist, eine Legende zu Lebzeiten, eine Legende, die auch in den 22 Jahren seit seinem Tod nicht an Anziehungskraft verloren hat, vielmehr in letzter Zeit zu einem richtigen Bogart-Boom, ja einem Bogart-Kult geführt hat.
Das vor allem in der Bundesrepublik, wo seit einigen Jahren Bogart-Filme immer wieder in den alternativen und kommunalen Kinos, aber auch im Fernsehen gezeigt werden.
Zu den Kultaspekten erklärt Kulturjournalist
Es gibt gerade unter den jungen Leuten, vor allem unter den jungen Männern, unter den Studenten, richtige Bogart-Fans, Bogart-Fanklubs.
Das schlägt sich nieder in der Literatur, teilweise in der Mode.
Man sieht das auch auf den Straßen von West-Berlin oder anderen deutschen Großstädten.
Immer wieder Leute, die
die diesen Look tragen, die diese Kleider, diese Hüte tragen, die versuchen diese Gäste nachzuahmen.
Und es hat manches Mal direkt schon ein etwas gespenstisches Aussehen.
Es wird eben hier eine bestimmte Generation versucht, sich in diese Figur einzufühlen und ihr nachzuleben.
Geierhofer sieht den Grund für dieses Interesse an den Bogart-Figuren nicht zuletzt an ihrem Verhältnis zum weiblichen Geschlecht.
Männlichkeit ohne Chauvinismus, es geht nicht um Unterwerfung, eher um leidenschaftliche Distanz.
Burghardt hat ja in all seinen Filmen ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu den Frauen, ein sehr eigentümliches, das ihn von anderen Filmstars unterscheidet.
Einerseits ein sehr gefühlvolles, emotionales, er hat ja auch begonnen als Schönling und Liebhaber und andererseits doch wiederum ein sehr differenziertes und eher distanziertes Verhältnis, also ein lockeres und sozusagen
Höchstens eheähnliches, aber nie verheiratetes oder fest angebundenes Verhältnis an die Frauen.
Und das ist ein Typ des männlichen Helden, der eben in der jetzigen Situation, gerade bedingt durch die Frauenbewegung, Feminismus sicher für viele junge Männer also sehr wichtig geworden ist.
Der Filmjournalist Harry Tomicek glaubt, dem Bogart-Kult einen grundsätzlichen Unterschied gegenüber dem üblichen Starkult zu erkennen.
Bogart stellt einen Typ dar, du hast schon von seiner Physiognomie, der das Scheitern oder den Schmerz oder die verwundene Niederlage bereits in den Runden seines Gesichts stehen hat.
Auf der anderen Seite drückt sich im Bogart-Spiel
eine eigene Sensibilität aus.
Diese Zusammenkunft einer Kampfansage in einer Welt der Korruption, die mit äußerster Zünig und äußerster Härte durchgeführt wird, und ein beständig durchspiegelndes einer eigenen Integrität, die Pogod verkörpert.
Das, glaube ich, macht zu großem Teil die Faszination von Humphrey Pogod aus.
Eine Faszination, die auch an der Literatur nicht spurlos vorbeigegangen ist, man denke nur an Peter Hertlings Roman Hubert oder die Rückkehr nach Casablanca, wie ja ganz allgemein zu bemerken ist, dass spätestens seit Peter Handtke viele Schriftsteller den amerikanischen Film zu verarbeiten begonnen haben.
Friedrich Geierhofer meint zur entsprechenden Attraktion Bogarts beziehungsweise auch von John Ford zu filmen.
Beim John Ford ist es also zum Beispiel eben diese, zum Beispiel die Männlichkeit und das Gefühl, also man kann auch wahnsinnig viel tun.
Und beim Bogart ist es also eher das Gefühl der Resignation, aber der edlen und eleganten Resignation.
Eben wie der Nachtclubbesitzer, der also über den Dingen steht und dann zum Schluss sich doch als Held erweist.
Die Bogart-Filme im österreichischen Filmmuseum werden täglich außer Sonntag um 20 Uhr gezeigt, mit einer Wiederholung um 18 Uhr am jeweils darauf folgenden Tag.
Das deutsche Schauspielhaus in Hamburg wird aller Voraussicht nach bald wieder ohne Leiter dastehen.
Die Entscheidung darüber soll noch heute in einer Senatssitzung fallen.
Eine eher unrühmliche Kulturpolitik erreicht damit ihren Höhepunkt.
Man erinnere sich an die Querelen um Ivan Nagel, der im Schauspielhaus in sieben Jahren wieder zu Ansehen verholfen hatte und der weggeegelt worden ist.
Man erinnere sich, dass selbst Boy Gobert nach Berlin abwandert und dass eine Nachfolgerfindungskommission nicht gerade glücklich agiert hatte.
Zum Schluss war noch ein Bewerber geblieben, nämlich Nils Peter Rudolf, der in Vertragsverhandlungen mit dem Senat einen weitaus höheren Etat für das Haus und auch ein erheblich höheres Gehalt für sich selbst erreichen konnte.
Damit fingen die Probleme jedoch erst an.
Hören Sie näheres von Dieter Bub.
Rudolf sollte nach einer Interimspielzeit, geleitet von Operndirektor Mares und Chanspieler Günther König, die gegenwärtig kaum mehr als Mittelmäßiges und Lustiges produziert, zunächst ein Jahr in einem Ausweichquartier spielen, derweil das Chanspielhaus gründlich renoviert werden müsste.
Anschließend dann Umzug ins modernisierte und erweiterte Alte Haus und normaler Spielbetrieb.
Dieser Plan, so stellte sich nun heraus, lässt sich nicht realisieren, weil ein altes Opernhaus nicht zur Verfügung steht und für ein zweites Altes Theater die Umbaukosten für eine Spielzeit 7 Millionen Mark und für anschließende Nutzung durch ein Kindertheater 15 Millionen verschlingen würden.
Dem wollte im Senat niemand außer dem Kultursenator zustimmen.
Dem neuen Intendanten wurde mitgeteilt, er solle zunächst nun eine Saison im Schauspielhaus, dann ein Jahr im bis dahin renovierten Operettenhaus und anschließend im dann umgebauten Schauspielhaus auftreten.
Nils-Peter Rudolph, der kurz zuvor mit dem Senator noch einträchtig gespeist hatte, war empört, holte den großen Knüppel heraus und schlug auf keineswegs zurückhaltend hanseatische Art um sich.
Er schallt den zuständigen Politiker der Unfähigkeit, der keine Ahnung habe, sprach von Irreführung, von einer Katastrophe, von der Unmöglichkeit, unter so aufoktroyierten Bedingungen arbeiten zu können.
Und er stellte ein Ultimatum.
Bis zum 15.
Januar solle der Senat seinen Beschluss rückgängig machen und dafür einen eigenen Rudolf-Vorschlag akzeptieren, nachdem nur die notwendigsten Umbaumaßnahmen am Schauspielhaus vorgenommen werden und im Übrigen alles beim Alten bleiben müsse.
Ein vorgesehenes Parkhausprojekt und die Erweiterung eines Hotels, nahezu ein Neubau für Werkstätten und Probebühnen auf einem Areal, könnten so nicht realisiert werden.
Rudolf hatte die seit langem konzipierte Planung übersehen.
Auch, dass sich sein zukünftiges Theater in einem katastrophalen baulichen Zustand befindet und damit einer Radikalkur bedarf und nicht einiger Pflästerchen.
Gewiss ist die neue Senatslösung unbequem.
Das Provisorium wird verlängert.
Kein Zweifel auch, dass die Kulturbehörde geschlafen, dass sie sich nicht über Mögliches und Unmögliches informiert hat.
Sicher ist aber auch, dass der Intendant sich wird nicht durchsetzen können.
Er hat mit seiner Politikerbeschimpfung Erstaunen und Unverständnis ausgelöst.
Und man rechnet damit, dass er gehen wird, bevor er mit seiner eigentlichen Arbeit begonnen hat.
Sein Ultimatum ist mit solcher Ankündigung verbunden gewesen.
Der Senat hat nun heute zu entscheiden.
Wird Rudolf daraufhin das Handtuch werfen, weil er weder zu Kompromissen noch zu Experimenten bereit ist, so wird das Theater um das Deutsche Schauspielhaus fortgesetzt werden, weiter hinein ins Provinzielle.
Und jetzt nochmals Energiepolitik.
Die Energiesituation insgesamt, im Speziellen aber alle Fragen der künftigen Erdölversorgung, beschäftigen Österreichs Politiker nun schon seit geraumer Zeit.
An Vorschlägen und Sparappellen mangelt es dabei keineswegs.
Bundeskanzler Kreisky hat sich erst vor kurzem wieder für den autofreien Tag, also das Pickerl ausgesprochen, Finanzminister Androsch eher dagegen.
Der zweite prominente stellvertretende Parteivorsitzende der SPÖ, Wiens Bürgermeister Leopold Kratz, nahm heute bei einer routinemäßigen Pressekonferenz in dem Wiener Rathaus ebenfalls zur Energiesituation Stellung.
Erich Eichinger berichtet.
Ja, das war's auch.
Ein Leopold Kratz, der sich durch Journalistenfragen animiert bei seinem wöchentlichen Pressegespräch, heute zu Beginn weniger als Wiener Bürgermeister, sondern eher als stellvertretender SPÖ-Vorsitzender präsentierte.
Etwa bei der grundsätzlichen Feststellung,
Eine Energiespardiskussion, hauptsächlich auf die Energiefarm Strom bezogen, scheine ihm zu eng.
Sie lenken nämlich von mühsameren Punkten ab Graz.
Vom Energieverbrauch in Österreich macht der elektrische Strom 15 Prozent aus und eine 10-prozentige Stromersparnis ist eine 1,5-prozentige Energieersparnis.
Deswegen halte ich an sich, wie auch aus internationalen Studien, sogar von Ölgesellschaften hervorgeht, die Investition in unmittelbare Heizstoffersparnis oder Betriebsstoffersparnis für erfolgversprechender als die Konzentrierung des Sparens auf den elektrischen Strom, weil man durch bessere Einstellung der Wiener Zentralheizungen mehr Energie erspart als durch den Verzicht der Weihnachtsbeleuchtung auf der Marie-Hilfer-Straße für die nächsten 2000 Jahre.
Und zwar bei den Heizungen in einem Jahr.
Und wenn durch Appelle und auf dem Weg der Freiwilligkeit die Resultate zu wünschen übrig lassen, was dann dazu Leopold Graz?
Was den elektrischen Strom betrifft, so bin ich der Meinung,
dass es eine Methode geben soll, das Strom sparen, wenn es notwendig ist, schon auch zu erzwingen, wobei sich natürlich tarifpolitische Maßnahmen eher anbieten als sonstige behördliche Maßnahmen, denn behördliche Maßnahmen würde ja Abschaltungsmöglichkeiten bedeuten.
Ich kann mir eher vorstellen, dass man für gewisse Dinge, die zwar sehr angenehm, aber jedenfalls nicht lebensnotwendig sind, wie etwa Klimaanlagen, nur als Beispiel, andere Tarif- und zwar Großklimaanlagen, die ja dann an eigenen Zähler auch Stromzähler bekommen können, andere tarifpolitische Überlegungen hat, das heißt einfach dort den Strom teurer macht als für andere Dinge.
Zur Idee von Handelsminister Starrybacher einen gespaltenen Heizölpreis einzuführen, also verschieden hohe Preise für Groß- und für Kleinverbraucher, verhält sich Graz reserviert.
Es wäre schwer, hier die moralische Grenze zu ziehen.
Eine Woche vor der Klausurtagung der Bundesregierung gibt es nach wie vor Spekulationen, dass dabei vielleicht wieder das Autopickerl aufleben könnte.
Dazu heute Graz, auch wenn Bundeskanzler Kreisky die Wertung nicht aktuell dazu gestern abgegeben hatte.
In diesem Sinne Leopold Graz.
Was das Autopickerl betrifft, so glaube ich, dass es in der Öffentlichkeit akzeptiert wird, wenn eine echte Knappheitssituation vorhanden ist, wo man ja dann ohne dies nach Prioritäten vorgehen muss und sagen muss, in der Reihenfolge der Notwendigkeit, welche Versorgung ist nicht bei Preisverteuerung, sondern bei echter Ölknappheit, ist in welcher Reihenfolge wichtig.
Naja, da gibt es die Pläne vom Handelsministerium bis zu den Ländern,
wo man dann einfach klar sagen muss, wichtig ist erstens im Winter, dass die Menschen heizen können, zweitens, dass die Industrie funktioniert, drittens, dass der Gütertransport funktioniert und viertens, dass die Zufahrtmöglichkeit zur Arbeit funktioniert und nach dem muss man dann vorgehen.
Ohne echte Notsituation ist das Pickerl eine etwas zu schematische Angelegenheit oder ich kriege zu viele Ausnahmen.
Soweit die wichtigsten Graz-Positionen in der Energiediskussion.
Weitere Standpunkte zur Diskussion über eine Wahlrechtsreform.
Er ist wie bekannt für mehr Persönlichkeitswahlrecht ohne Verzerrung des Verhältniswahlrechtes.
Und er ist zweitens für mehr Steuerhoheit der Bundesländer.
Damit beende ich meinen Bericht und gebe zurück zum Studio des Mittagschannals.
Und wir gehen gleich weiter ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Leiter der Energieverwertungsagentur, Weiser, sprach sich in Wien für eine jährliche Überprüfung der Vergasereinstellung bei Kraftfahrzeugen aus.
Weiser sagte, damit könnten nach deutschen Berechnungen etwa 30.000 Tonnen Super und 10.000 Tonnen Normalbenzin im Jahr eingespart werden.
Für eine verstärkte Förderung der Landärzte trat der Kärntner Landesrat für Gesundheitswesen Gallup ein.
Seiner Meinung nach sollten die Landärzte um 25 Prozent mehr verdienen als die praktischen Ärzte in den Städten.
Der Präsident der Kärntner Ärztekammer, Sache, bezeichnete die Streichung des Stellenplanes als unmöglich, weil dadurch ein Regulativfehler und die Versorgung gefährdet wäre.
Vereinte Nationen.
Das Veto der UdSSR gegen eine Afghanistan-Resolution im Sicherheitsrat hat weltweite Reaktionen ausgelöst.
In dem Entschließungsentwurf war der Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan verlangt worden.
USA.
Die Regierung in Washington will alle mit der Sowjetunion geschlossenen Getreidelieferverträge, die über die von Präsident Carter genehmigte Menge hinausgehen, zum Marktpreis ablösen.
Die Farmer in den Vereinigten Staaten sollen durch das Teilembargo gegen die Sowjetunion keinen Schaden erleiden.
China.
Nach einem Gespräch zwischen dem amerikanischen Verteidigungsminister Brown und den beiden stellvertretenden chinesischen Ministerpräsidenten Deng Xiaoping und Geng Biao wurde vereinbart, dass die Vereinigten Staaten China eine Bodenstation für das amerikanische Satellitensystem Landsat-D liefern werden.
Die Elektronik des Systems kann auch militärisch genutzt werden.
Indien.
Die ehemalige Ministerpräsidentin Indira Gandhi hat mit dem von ihr geführten Flügel der Kongresspartei im neuen Parlament in Neu-Delhi voraussichtlich die Zweidrittelmehrheit erreicht.
Die Parteifrau Gandhis verfügt nach Auszählung der Stimmen von 400 der insgesamt 542 Wahlkreise bereits über 300 Mandate.
Ägypten.
Präsident Sadat und der israelische Regierungschef Begin setzen ihre gestern begonnenen Gespräche in Aswan fort.
Im Mittelpunkt steht die Frage der Autonomie für die etwa 1,2 Millionen Palästinenser, die in dem von Israel besetzten Westjordanland und im Gaza-Streifen leben.
Meine Damen und Herren, mit diesen Kurzmeldungen haben wir das Mittag-Journal geschlossen.
Durch die heutige Sendung führte Sie Hans Fockenhuber auf Wiederhören.
Einblendung: Friedrich Geyerhofer, Harry Tomicek, Humphrey Bogart
Mitwirkende:
Zobel, Konrad [Gestaltung]
, Geyerhofer, Friedrich [Interviewte/r]
, Tomicek, Harry [Interviewte/r]
, Bogart, Humphrey [Interpret/in]
Datum:
1980.01.08 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Österreichisches Filmmuseum [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Film
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten