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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Zwölf Uhr war es soeben, guten Tag meine Damen und Herren.
Durch die einstündige Mittags-Informationssendung des aktuellen Dienstes führt sie heute Herbert der Provolny.
Aus Österreich erwarten wir Beiträge zu folgenden Themen.
Interview mit Verteidigungsminister Lüttgendorf zum eventuellen Ankauf von Abfangjägern, Referat von Justizminister Broder beim Europäischen Forum Alpach zum Thema im Zweifel für die Freiheit,
Bilanz über die bisherigen Erfahrungen mit der Gurtenanlegepflicht in Österreich und internationale Expedition der österreichischen Höhlenforscher im Salzburger Hagengebirge abgeschlossen.
Ergänzt wird das Programm aus dem Inland durch die Presseschau, in der wir Kommentare zu den Reformverschlägen des designierten Sozialministers Weißenberg
Zu der gestrigen Äußerung von ÖGB-Präsidenten Benja, der eine Reallohnerhöhung von 1 bis 2 Prozent für die bevorstehende Lohnrunde angekündigt hatte, und zu der Forderung der ÖVP, ein allgemeines Muttergeld einzuführen, zitieren.
Die Themen aus dem Ausland.
DDR drängt auf deutsch-deutschen Grenzvertrag, Republik Irland verhängt Ausnahmezustand und Wahlkampf-Höhepunkt in Schweden, Fernsehdiskussion zwischen Palme und Veldin.
Im Kulturteil des Journals hören Sie Berichte zu einer Ausstellung Kunst nach 1945 in Linz und zur österreichischen Erstaufführung des Stückes Lob der Liebe im Theater in der Josefstadt.
Das wäre also die Übersicht.
Wir beginnen aber unser Programm wie immer mit den Nachrichten, für die heute Adolf Poindl verantwortlich ist.
Gelesen werden die Meldungen von Wolfgang Kofeneder.
USA.
Die militärische Präsenz der Vereinigten Staaten im Ausland wird immer mehr zu einem der bedeutendsten Themen im Wahlkampf zwischen Präsident Ford und dem demokratischen Kandidaten Carter.
Im Einzelnen diskutiert werden dabei die Stärke der Truppen, die die USA in Europa, in Südkorea und auf den Philippinen stehen haben und die Frage der damit verbundenen Glaubwürdigkeit der Außenpolitik Washingtons.
Vor Ort vertreten Standpunkt, die Positionen in Übersee müssten gehalten werden, denn Bereitschaft erhalte den Frieden und Schwäche lade zum Krieg ein.
Carter dagegen setzt sich für eine Reduzierung der amerikanischen Truppen im Ausland ein, soweit dies, wie er einschränkt, die Sicherheit der USA nicht gefährdet.
Durch ein besseres Management im militärischen Bereich will er außerdem für eine Kürzung des mit mehr als 100 Milliarden Dollar veranschlagten Verteidigungsbudgets um 5 bis 8 Milliarden Dollar sorgen.
Ford und Carter werden am 23.
September in einer Fernsehdiskussion ihre Vorstellungen erörtern.
Insgesamt sind bis zum 2.
November drei derartige Fernsehgespräche geplant.
Korea, USA.
Vertreter Nordkoreas und des von den Amerikanern geführten Kommandos der Vereinten Nationen haben heute in Panmunjom, in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden Teilen Koreas, ihre Beratungen über eine Verminderung der Spannungen fortgesetzt.
Einzelheiten über den Inhalt der Unterredung wurden in Seoul nicht mitgeteilt, doch dürfte der Vorschlag Nordkoreas erörtert worden sein, die 800 Meter breite Sicherheitszone so aufzuteilen, dass Wachposten jeder Seite jeweils nur eine Hälfte des Streifens betreten dürfen.
Die Gespräche sollen morgen fortgesetzt werden.
Nach einer Unterbrechung von nur drei Tagen werden amerikanische Bomber der Type B-52 heute ihre Flüge über Südkorea für unbestimmte Zeit wieder aufnehmen.
Am vergangenen Dienstag hatte ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums bekannt gegeben, dass die am 20.
August nach dem schweren Grenzzwischenfall in Korea aufgenommenen Einsätze der Maschinen eingestellt würden.
schweben.
Die Themen Atomenergie und Sozialismus standen im Mittelpunkt der gestrigen Fernsehdiskussion des Ministerpräsidenten Palme und des Vorsitzenden der Zentrums Partei Veldin.
Die beiden Spitzenpolitiker diskutierten im Skandinavium von Göteborg vor etwa 13.000 Menschen.
Verlien beschuldigte die sozialdemokratische Regierung, sich für den Bau von Atomkraftwerken einzusetzen, obwohl die Sicherheitsfragen noch nicht gelöst seien.
Palme konnte Öl bringen für die Gesundheit des Volkes größere Risiken mit sich als die Kernenergie.
Der Zentrumspolitiker griff auch den umstrittenen Vermögensbildungsplan Rudolf Maidens an, der vorsieht, dass alle Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten jährlich 20 Prozent ihres Gewinns in Form von Anteilsscheinern an die Arbeitnehmer abgeben sollen.
Palme lehnte es ab, auf Detailfragen einzugehen und stellte fest, es liege auf der Hand, dass die private Machtkonzentration in der Gesellschaft gebrochen werden müsse.
Griechenland.
Der oberste Gerichtshof in Athen hat die für heute erwartete Entscheidung über die Auslieferung des deutschen Terroristen Rolf Pole an die Bundesrepublik Deutschland auf unbestimmte Zeit vertagt.
Eine Richterkammer des Oberlandesgerichts in Athen hatte den Auslieferungsantrag der deutschen Behörden vor 13 Tagen mit der Begründung abgelehnt, Pole sei 1974 in München wegen politischer Straftaten verurteilt worden.
Nach Informationen der Athener Abendzeitung Abouyeb Nini wollen internationale Terroristen Pole befreien, falls der oberste Gerichtshof seine Auslieferung an die Bundesrepublik Deutschland beschließen sollte.
Irland, Nordirland.
Mit der formellen Ausrufung des Notstandes hat die Regierung in Dublin gestern den Terroristen der verbotenen Untergrundorganisation irische republikanische Armee einen verschärften Kampf angesagt.
Nach insgesamt 15-stündiger Debatte billigte das irische Parlament mit 70 gegen 65 Stimmen eine entsprechende von Ministerpräsident Cusgrave vorgelegte Resolution.
Cusgrave erklärte, die Ausrufung des Notstandes sei die einzige Hoffnung, Ruhe und Ordnung im Land zu sichern.
Die katholischen Frauen Nordirlands wollen ihren Kampf gegen den seit sieben Jahren andauernden Terror fortsetzen.
Die vor kurzem gegründete Bewegung Mütter für den Frieden beabsichtigt am Wochenende eine Friedenskundgebung auf der Brücke, die den katholischen vom protestantischen Teil der Stadt Londonderry trennt, abzuhalten.
Die Frauen betonen, sie wollten mit ihren Aktionen nur ein Ende der Gewalt erreichen und besäßen keine politischen Ambitionen.
Auf die Zentrale der protestantischen Unionisten-Partei ist gestern Abend in der nordirischen Hauptstadt Belfast ein Brandanschlag verübt worden.
Das Attentat dürfte eine Reaktion auf die Verhängung des Ausnahmezustandes in der irischen Republik sein.
Libyen.
Ungewöhnlich versöhnliche Töne gegenüber Ägypten schlug Staatschef Gaddafi in einer Rede in Tripolis anlässlich des Jahrestages der libyschen Revolution an.
Er habe nicht mehr die Absicht, die diplomatischen Beziehungen zu Ägypten abzubrechen, sagte Gaddafi und sprach von einem Konflikt zwischen ihm und Präsident Sadat, der sicherlich beigelegt werden könnte.
Zugleich gab der Staatschef die Entlassung von drei Ägyptern bekannt, die kürzlich in Tripolis unter Spionageverdacht festgenommen worden sind.
Zu den Spannungen an der Grenze mit Ägypten bemerkte Gaddafi, er habe den libyschen Truppen den Befehl gegeben, die aufmarschierten ägyptischen Streitkräfte mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen, weil sie unter der Hitze und unter Hunger litten.
Sowjetunion, Finnland.
Ein in Moskau erschienenes Buch mit dem Titel 30 Jahre gut nachbarliche Beziehungen hat in politischen Kreisen Helsinkis Diskussionen ausgelöst, ob Moskau daran denke, seine früher vorbehaltlose Unterstützung der finnischen Neutralitätspolitik abzuschwächen.
In dem Buch wird hervorgehoben, der Aspekt der finnischen Neutralität dürfe nicht über die für einen Konfliktfall vorgesehenen Beistandsverpflichtungen gestellt werden.
Der Freundschaftsvertrag postuliere, meinen die beiden Autoren, dass sowohl im Falle eines Angriffes auf Finnland als auch einer Aktion gegen die Sowjetunion, wenn diese über finnisches Gebiet eingeleitet wäre, militärische Konsultationen aufgenommen werden müssten.
Finnland sei nicht nur neutral, wird in dem Buch betont, sondern auch Bundesgenosse der Sowjetunion.
Dieser Auffassung widerspricht der bekannte ehemalige finnische Diplomat Jakobsson, dessen Spezialität die neuere finnische Geschichte und vor allem das Verhältnis zur Sowjetunion ist.
Jakobsson sieht in dem Buch einen Beweis dafür, dass bestimmte Kreise in Moskau Finnland nicht als neutralen Staat akzeptieren wollen.
Tschechoslowakei.
Zwischen den kommunistischen Parteien der GSSR und Italiens ist es wegen eines Artikels der italienischen KP-Zeitung Lunita zu einem Konflikt gekommen.
Das Prager Zentralorgan Rudi Pravo beschuldigt heute die Lunita der offenen Einmischung in die inneren Angelegenheiten der tschechoslowakischen KP und wirft den italienischen Kommunisten vor, gegen den Geist der Europäischen Kommunistenkonferenz von Ost-Berlin zu verstoßen.
In dem Artikel wird den italienischen Kommunisten vorgeworfen, die tschechoslowakische KP an den Pranger zu stellen und ihr Verhaltensweisen vorzuschreiben.
Uruguay.
Der neue Staatspräsident Mendes hat kurz nach seiner Vereidigung durch einen Verfassungsakt alle politischen Gegner ausgeschaltet.
Den früheren Abgeordneten und allen Kandidaten für die Ämter des Präsidenten oder Vizepräsidenten bei den Wahlen von 1966 und 1971 wurden für 15 Jahre die politischen Rechte aberkannt.
Unter ihnen befindet sich auch Ex-Präsident Bordaverdi, der Gewinner der Wahlen von 1971.
Alle Politiker, die für marxistische Parteien kandidiert haben, verlieren außer dem Aktiven auch das passive Wahlrecht.
Österreich.
Demokratie und individuelle Freiheitsrechte bilden nach Ansicht von Justizminister Broda ein unteilbares Ganzes.
Wie Broda heute in einem Referat vor dem Europäischen Forum Alpbach erklärte, könne es in der Gesellschaft keine Freiheit ohne ein funktionierendes System des Schutzes individueller Freiheitsrechte geben.
Durch die Einführung der Volksanwaltschaft würden die politischen Parteien die Verantwortung für den Schutz dieser individuellen Freiheitsrechte übernehmen, erklärte Broda.
Zum Entwurf des neuen Mediengesetzes erklärte der Ressortchef, ein ausgewogenes Medienbewusstsein könne nur das Ergebnis eines demokratischen Reifeprozesses sein.
Das Referat des Justizministers stand unter dem Motto, im Zweifel für die Freiheit.
Das Bundesgremium des Fahrzeughandels nimmt heute gegen die Absicht des Verkehrsministers Stellung, einen Moped-Führerschein einzuführen.
Der Fahrzeughandel wendet sich sowohl gegen die Herabsetzung der Altersgrenze für den Erwerb des Führerscheins A für Motorräder von 18 auf 16 Jahre, als auch gegen die Führerscheinpflicht bei Mopeds.
Der Handel fürchtet Umsatzrückgänge.
Das waren die Meldungen.
Und nun der Wetterbericht.
Störungsfronten dringen vom Nordwesten nach Mitteleuropa vor und verursachen vor allem im Alpenraum weitere Niederschläge.
Die Aussichten bis morgen früh, nur lokale Aufhellungen oder Auflockerungen, sonst durchwegs starke oder geschlossene Bewölkung und verbreitet Regen.
West- bis Nordwestwind.
Nachmittagstemperaturen 10 bis 16 Grad, nur örtlich Höhe.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 7 bis 14 Grad.
Die Prognose für morgen Freitag, keine Wetterbesserung.
Kühl, verbreitet Niederschläge.
Frühtemperaturen 7 bis 14, Tageshöchsttemperaturen 9 bis 15 Grad.
Winde aus West bis Nord.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 18°, Westwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 19°, West 15.
Linz stark bewölkt, 17°, Nordwestwind 15 km in der Stunde.
Salzburg, heiter, 18°, Süd 15.
Innsbruck stark bewölkt, 15°, Nordwest 5.
Pregenswolkig, 18°, Südwind 5 km in der Stunde.
Graz stark bewölkt, 18°, Windstille.
und Klagenfurt wolkig, 21 Grad, Nordwind, 5 Kilometer in der Stunde.
Das waren die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsschanal.
Eine Zeitansage ist jetzt genau 12 Uhr und 13 Minuten.
Verteidigungsminister Lüttgendorf ist heute Nacht von einem viertägigen Besuch in Israel zurückgekehrt, der den Zweck hatte, das israelische Kampfflugzeug Qvir C2, den an einem Abfangjägertyp interessierten Österreichern vorzuführen.
Bisher hatten die schwedischen Saubwerke ihren Viggen, die amerikanischen Northrop-Werke ihren Tiger F5 und die französische Flugzeugfirma Dassault ihre Mirage F1 den Österreichern präsentiert.
Mit dem Projekt Goldhaube haben die österreichischen Landesverteidiger bereits mit dem Bau des Boden-Luft-Leitsystems begonnen.
Es wird zwei Milliarden Schilling insgesamt kosten, eine Milliarde ist bereits verbaut.
Wegen der Lieferfristen der Abfangjäger muss aber eine Entscheidung noch im Herbst dieses Jahres fallen.
Grundsätzlich zuerst einmal eine Entscheidung, ob sich Österreich den Kauf von Abfangjägern überhaupt leisten kann.
Denn der sicherlich preisgünstigste israelische Typ, die G4, kostet immerhin pro Stück umgerechnet mehr als 80 Millionen Schilling.
Über den Ankauf der rund 24 gewünschten Flugzeuge durch Österreich und die Möglichkeiten einer Finanzierung sprach Leopold Esterle heute im Verteidigungsministerium mit Minister Lüttgendorff.
Herr Verteidigungsminister Lüttgendorff, Sie kennen jetzt alle vier zur Debatte stehenden Modelle genauer.
Die grundsätzliche Entscheidung, ob wir uns Abfangjäger überhaupt leisten können oder nicht, steht noch aus.
Sicherlich muss man aber sagen, dass Sie sich jetzt in irgendeiner Form entweder für ein Flugzeug entscheiden müssen oder sich entscheiden müssen, ob wir überhaupt keine brauchen.
Ich habe immer schon zum Ausdruck gebracht, dass die Beschaffung von Abfangjäger aus neutralitätspolitischen Gründen notwendig ist.
Es ist vollkommen klar, dass eine Finanzierung
der Beschaffung von Abfangjäger im Rahmen des ordentlichen Heeresbudgets nicht möglich ist, dass daher eine Sonderfinanzierung erforderlich wäre.
Und es wird auch meine Aufgabe sein, diesbezüglich mit dem Finanzminister in den nächsten Wochen zu verhandeln, welche Möglichkeiten wir allenfalls
haben und wo ein Weg gefunden werden kann und bisher war er immer sehr findig bei der Bewältigung auch größerer finanzieller Aufgaben.
Wobei auch hier wieder zu berücksichtigen ist, dass man ja nicht sofort den Preis auf den Tisch legen muss, sondern bedingt allein schon
durch Lieferzeiten eine Bezahlung zu einem späteren Zeitpunkt anzulaufen hätte.
Nun ist es doch so, dass sich die österreichische Volkspartei genauso wie die freiheitliche Partei Österreichs für einen Ankauf
von Abfangjägern im Sinne des Schutzes der Lufthoheit Österreichs ja bis jetzt schon ausgesprochen haben.
Auf Schwierigkeiten könnten Sie dann bestenfalls bei Herrn Bundeskanzler Dr. Kreis gestoßen, der eben gemeint hat, Österreich brauche derzeit alles andere dringender als Abfangjäger.
Ich glaube, dass der Bundeskanzler hier nicht ganz richtig interpretiert wurde.
Er meint wohl, dass wir viele Probleme im Bundesheer haben, wie zum Beispiel die Kasernerneuerung, die ein äußerst vordringliches Problem ist und die auch durchgezogen werden muss.
Diesen Standpunkt vertrete ich ebenfalls.
Aber ich glaube nicht, dass man das eine mit dem anderen in einen Topf gleichwerfen soll, sondern die beiden Probleme stehen, wie ich schon zum Ausdruck gebracht habe, echt nebeneinander.
Sie glauben also, nachdem Sie für den Ankauf von Abfangjägern eintreten und nachdem Sie für die Lösung dieses Problems oder für die Entscheidung, welchen Typ wir kaufen sollten, noch bis Jahresende eintreten, dass Sie sich mit Ihrer Meinung beim Bundeskanzler durchsetzen werden, obwohl derzeit die gängigste Parole in Österreich Sparsamkeit heißt?
Das ist richtig.
Auch das Bundesheer bemüht sich durch verschiedene Maßnahmen, den Gesamtbetrieb möglichst sparsam zu gestalten.
Aber auf der anderen Seite ist es wirklich eine rein politische Frage, ob wir weiter uns ein Vakuum über unseren Luftraum leisten können.
Nun, politische Frage, Sie dominieren bzw.
die sozialistische Partei als Regierungspartei dominiert im Landesverteidigungsrat.
Es bleibt daher nach wie vor im Raum stehen, für welchen der vier Typen werden Sie sich entscheiden oder für welchen dieser vier Typen werden Sie vorschlagen?
Ich glaube, dass noch verfrüht ist, hier eine Antwort zu geben.
Glauben Sie, dass Sie sich auch mit oder gegen Finanzminister Androsch durchsetzen werden, der ja bis jetzt, was die Finanzierung dieses Projektes anbelangt hat, immer eher abgewunken hat und sagte, dafür sei kein Geld vorhanden?
Ich glaube gar nicht, dass es notwendig ist, hier einen
Streitfall zwischen Verteidigungs- und Finanzminister konstruieren zu wollen, denn ich habe ein Gespräch schon mit dem Finanzminister, ein Vorgespräch dieserhalb geführt und ich darf recht zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Das Gespräch mit dem Verteidigungsminister führte Leopold Esterle.
Und wir kommen nun zur heutigen Inlandspresseschau, die Hans Langsteiner zusammengestellt hat.
Die noch immer anhaltende Diskussion um die Reformvorschläge des designierten Sozialministers Weißenberg findet heute auch in den Zeitungskommentaren ihren Niederschlag.
Im Kurier schreibt dazu Fritz Pesata, Weißenbergs Vorpreschen, ehe noch Vizekanzler und Sozialminister Rudolf Heuser ins beschauliche Pensionistendasein überwechselte, berührt einen jener Bereiche der österreichischen Innenpolitik,
der zu den undurchsichtigsten zählt, bloß von Intimkennern eingesehen und auch von diesen nur hinter vorgehaltener Hand besprochen wird.
Die Kodifikation des individuellen Arbeitsrechts.
Pesata erwähnt in diesem Zusammenhang dann die von Weissenberg zur Diskussion gestellte Angleichung der Rechte von Arbeitern und Angestellten, insbesondere in der Frage der Abfertigung und schließt wörtlich
Hinter all diesen vordergründigen Problemen steht etwas ganz anderes.
Hinter einer Angleichung von Rechten zweier Berufsschichten steht die Angst der Angestellten um ihre Identität.
Die Angst vor dem Aufgehen in einem einheitlichen Arbeitnehmerbegriff.
Und doch scheint sie unbegründet.
Denn so wie Mann und Frau zwar gleiche Rechte haben sollen, werden sie doch niemals gleichartig werden, meint Fritz Pesata im Kurier.
Die sozialistische Arbeiterzeitung, deren Weißenberg-Interview die Diskussion ausgelöst hatte, bekräftigt heute, dass Weißenberg selbst in dem Interview weder missverstanden noch fehlinterpretiert worden sei.
Unter dem Titel »Kein Missverständnis« schreibt Günther Traxler in einem Kommentar, weil Weißenberg in dem AZ-Interview kontroversiellen Themen nicht ausgewichen ist, soll er nun als so etwas wie ein vorschneller Plauderer hingestellt werden, wenn man ihm schon fachlich nicht ankann.
Weißenberg wird nicht über Nacht Sozialminister.
Er ist seit langem als Nachfolger Heusers vorgeschlagen, seit Mitte August offiziell designiert.
Von allen, die mit Regierungsämtern neu betat werden sollen, war er der Letzte, der sich der Presse stellte.
Dieselben Blätter, die nun seine Meinung zu bestimmten Fragen ausschließlich als Konfliktstoff darzustellen bemüht sind, hätten ihm längeres Schweigen als Eingeständnis der Konzeptlosigkeit vorgeworfen.
Einen Vorgeschmack von dem, was ihn erwartet, hat Weißenberg nun immerhin, heißt es in der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Auch das ÖVP-Organ Neues Volksblatt bezieht sich indirekt auf Weißenberg.
Walter Salzmann geht auf die in diesem Zusammenhang gestern von der ÖVP erhobene Forderung nach einem Muttergeld ein, wenn er schreibt, es hat den Anschein, als witterten die Sozialexperten der Volkspartei Morgenluft.
Das mögliche Jahr Weißenbergs zur Anrechnung der ersten drei Jahre der Kindererziehung für die Pensionsversicherung hat Hubinek, Wieser und Kohlmeier jedenfalls den Auftrieb für ein neuerliches Vorstoßen in Richtung Sozialstaat gegeben.
Salzmann bedauert dann, dass auch Bäuerinnen ihren Nicht-Erwerb nachweisen müssten, um nach dem ÖVP-Vorschlag in den Genuss des Karenz-Urlaubsgelds zu kommen.
Diese Bedenken werden auch in einem Kurzkommentar in der Grazer Kleinen Zeitung geäußert.
Dort liest man, in Hinblick auf eine völlige Entlastung der Frauen auf Bauernhöfen und in Gewerbebetrieben sollte man sich keinen Illusionen hingeben.
So wie in einem größeren Haushalt die Frau und Mutter einfach unentbehrlich ist, so ist auch die Lage bei den meisten Selbstständigen in Landwirtschaft, Handel und Gewerbe.
Die Frauen werden ohne Zweifel auch im ersten Jahr nach einer Geburt immer wieder zugreifen müssen.
Und nach diesem Blick in die Grazer Kleine Zeitung nun noch zwei Kommentare zu den gestrigen Äußerungen von Gewerkschaftsbundpräsident Peña, der für die bevorstehende Lohnrunde eine Reallohnerhöhung von 1 bis 2 Prozent angekündigt hatte.
Im Salzburger Volksblatt heißt es dazu.
Bundeskammer-Generalsekretär Mussil hat zwar versichert, dass eine Reallohnerhöhung nicht drin sei, Benja seinerseits aber hat unterstrichen, dass er den Schwerpunkt bei der Umverteilung auf Gemeinschaftsleistungen gelegt sehen möchte, sodass, konkrete Zahlen nannte der Gewerkschafter natürlich nicht, für die Arbeitnehmer das Lohnsackerl kaum mehr als etwa eineinhalb Prozent echten Gewinnes ausschütten dürfte.
Da ist ein Kollisionskurs für den Wiener Stubenring wohl auch nicht drin.
Anders als das Salzburger Volksblatt stellt die sozialistische Grazer Neue Zeit einen Zusammenhang zwischen der Reallohnerhöhung und einer möglichen Senkung der Inflationsrate her.
Sepp Ramminger schreibt dazu.
Es ist durchaus verständlich, dass den Arbeitnehmer der Inhalt des Lohnsäckchens weit mehr interessiert als diese größeren Zusammenhänge, weil die Inflationsrate erst hinterher ihre Wirkung tut.
Das aber ist leider selbst Betrug.
Das war die heutige
Inlandspresseschau, zusammengestellt von Hans Langsteiner.
Das letzte Zitat stammte aus der sozialistischen Grazer Neuen Zeit.
Eine Zeitansage ist jetzt 12 Uhr und 25 Minuten, fünf Minuten vor halb eins und wir kommen in unserer Berichterstattung in das Ausland.
Die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR sind weiterhin gespannt.
Heute wird der ständige Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in Ostberlin, Staatssekretär Gauss, im Ostberliner Außenministerium gegen die Verletzung des Transitabkommens durch die Organe der DDR protestieren.
Bonn hatte ja von Ostdeutschland Aufklärung über die Zwischenfälle am 13.
August verlangt.
Damals waren Mitglieder der Jungen Union, die mit Bussen zu einer Kundgebung anlässlich 16.
Jahrestages des Baus der Berliner Mauer nach Berlin fahren wollten, von den DDR-Grenzorganen zurückgewiesen worden.
Von Seiten Ostberlins war betont worden, es habe aufgrund gewisser Anhaltspunkte der Verdacht bestanden, dass die Reisenden die Transitwege missbrauchen hätten wollen.
Die DDR-Organe bezogen sich auf mitgeführtes Propagandamaterial, auf Flugblätter und auf Äußerungen von Jugendlichen, die angeblich diesen Verdacht bestärken hätten sollen.
Ein anderer Punkt in den deutsch-deutschen Beziehungen ist gestern aufgetaugt, als die DDR einen Entwurf über einen innerdeutschen Grenzvertrag vorgelegt hat.
Hören Sie erst dazu von Klaus Emmerich.
Wenn der Chefunterhändler der westdeutschen Seite, Staatssekretär Gauss, heute Mittag mit dem Chefunterhändler der Ostseite, dem stellvertretenden DDR-Außenminister Nier, in Ostberlin zusammentrifft, geht es zwar formal darum, dass Ostberlin einen Bonner Protest in aller Form entgegennehmen soll, gegen, wie es heißt, Behinderungen im Transitverkehr zwischen Westdeutschland und Westberlin.
Politisch erklären aber beteiligte Diplomaten, dass zum ersten Mal seit Jahren die Grundprobleme der deutsch-deutschen Beziehungen an- und aufgerissen würden, ob es nämlich überhaupt noch einen Friedensvertrag für Deutschland geben wird oder kann, ob und wie die deutsche Wiedervereinigung zu den Akten gelegt wird,
ob und wie die drei Westalliierten und die Sowjetunion noch zuständig sind für ganz Deutschland, ob und wie die Bonner Regierung die Ostgrenze der Bundesrepublik Deutschland ebenso sichert, wie es die Deutsche Demokratische Republik mit der gleichen Grenze, nämlich ihrer Westgrenze, tut.
Das erhebliche Aufsehen dieser Fragestellungen geht auf den Entwurf eines Staatsvertrages zurück, den die Deutsche Demokratische Republik der Bundesrepublik Deutschland vorgelegt hat.
In einer Präambel und 15 Artikeln soll danach die Grenze zwischen Westdeutschland und Ostdeutschland durch die Bundesrepublik und die DDR endgültig festgelegt und ein sprechender Vertrag durch Ratifikation der Parlamente in Bonn und Ostberlin in den höchsten Rang völkerrechtlicher und damit auch politischer Verbindlichkeit gehoben werden.
Liest man Teile dieses ostdeutschen Staatsvertragsentwurfes, so erscheint das, wie so oft in Völkerrecht, als eine Mischung von Selbstverständlichkeiten, Gemeinplätzen und unerkennbaren Details.
Beteiligte Diplomaten verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass die Grenze zwischen den beiden Deutschländern von einer gemeinsamen Grenzkommission neuerdings schon festgelegt, vermessen, markiert und dokumentiert worden ist.
Die DDR tritt nun dafür ein, dies völkerrechtlich zu bestätigen.
Bonn verweigert dies.
Völkerrechtler der westlichen Seite erklären, dass damit die bisher bestehenden Rechte und auch Pflichten der drei Westmächte und der Sowjetunion in einer im Doppelsinne zentralen deutschen Frage endgültig aufgehoben würden.
Vor allem die drei Westmächte wehren sich dagegen, aus der eingeschränkten Souveränität beider deutschen Staaten zum jetzigen Zeitpunkt und in dieser Form eine Vollsouveränität zu machen.
Dass die Sowjetunion
Und die drei Westmächte in ganz Deutschland auch heute noch die oberste Macht ausüben, macht sich zwar im Alltag kaum bemerkbar, es gibt aber Gelegenheiten, wo sich diese oberste Gewalt sichtlich rührt, wenn man etwa eine Fluggenehmigung erlangen will, um über Deutschland deutsche Probleme zu filmen.
In Bonn weist man den Staatsvertragsentwurf aus Ost-Berlin aus einer Reihe von Gründen als unannehmbar in Form und Inhalt, wie es heißt, zurück.
Annahme und Ratifikation des DDR-Vertrages würde nach westdeutscher Auffassung bedeuten, übrigens aller drei Parteien, dass der Auftrag der Verfassung der Bundesrepublik, die staatliche Einheit zu wahren und den Prinzipien einer deutschen Nation zu folgen, unwiderruflich aufgegeben wird.
Auch verweist man in Bonn darauf, dass ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das jede westdeutsche Regierung zwingend veranlasst, mit der Grenzfrage auch die deutsche Frage offen zu halten, dass man sich also auf westdeutscher Seite über ein solches Urteil hinwegsetzen müsste.
Auch in der Praxis stößt der DDR-Vorschlag, wonach beide Seiten, also auch die Westdeutsche, ihre Grenze schützen sollten, gegen die bundesrepublikanische Rechtsordnung.
In Bonn sagt man, die DDR wolle mit ihrer Grenzpolitik und diesem Grenzvertrag Westdeutschland quasi zwingen, ähnlich wirksame Sperrmaßnahmen auf westlicher Seite zu errichten, wie sie im Osten bereits existierten.
In Ost-Berlin sagt man, die Anerkennung eines Staates und seine Integrität und Souveränität, wie sie in den deutsch-deutschen Verträgen und auch auf der Europäischen Sicherheitskonferenz bereits erfolgt sei, müsse unteilbar sein.
Die Grenzen zwischen beiden deutschen Staaten, so Ost-Berlin, sei nichts Besonderes und schon bisher endgültig besiegelt.
Schliesslich geht es um Einzelheiten von mehr oder weniger großem Gewicht.
Die DDR möchte mit ihrem Staatsvertragsentwurf auch Hoheitsrechte über ihren Luftraum vertraglich erlangen und festlegen, während der Westen die Luftkorridore von und nach Berlin als exterritorial ansieht.
An der Elbe schliesslich will der Osten die Grenzlinie in der Mitte des Flusses ziehen, der Westen am Ostufer.
Allein über die Frage der Elbgrenze geht es zwischen Bonn und Ostberlin seit Monaten in Verhandlungen hin und her bisher ohne Ergebnis.
Wie weit man auch im Allgemeinen auseinander ist, zeigt der Ostberliner Vorschlag, mit einem Vertrag dieser Art der Entspannung volle Wirksamkeit zu verleihen, während die westliche Seite schon einen solchen Vertragsentwurf als Verstoß gegen die Europäische Sicherheitskonferenz wertet.
Jede Seite wirft der jeweils anderen vor, sie wolle die Machtverhältnisse in diesem Teil Europas verändern.
Klaus Emmerich aus Bonn.
In Nordirland geht der Terror weiter, wenn auch in jüngster Zeit eher im kleinen Format.
In einer Stadt südlich von Belfast wurde zum Beispiel in einem chinesischen Restaurant eine Bombe gelegt.
Der Sprengkörper detonierte wie geplant, es gab aber zum Glück nur Sachschaden.
Das Gebäude ist abbruchreif.
Eine Ruine mehr auf dem Konto der Bombenleger.
Tatsächlich ist in der letzten Zeit ein abklingendes Terrors festzustellen und vielfach schreibt man, dass der Initiative zwei Frauen zu, die Friedensmärsche organisieren.
Auch im Süden der Insel, in der Republik Irland, scheint man entschlossen zu sein, den Terror einzudämmen.
Die Antiterrorgesetze sind vom Parlament drastisch verschärft worden.
Hören Sie Heinz Behran aus London.
das irische Parlament vorzeitig zurückberufen, hat als ersten Schritt einer neuen Kampagne gegen die IRA das erste Mal seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs den Notstand ausgerufen.
Nun kann das Parlament weitere Gesetze beschließen, die der Sicherheitsexekutive größere Machtbefugnisse zuurteilen und für viele Terroristenverbrechen härtere Strafen einführen.
Liam Cosgrave und seine Koalitionsregierung scheinen es nun wirklich ernst zu meinen mit einem energischen Kampf gegen das, was er, Cosgrave selbst, den Krebs der Subversion und bewaffnete Verschwörung in der Republik genannt hat.
Die irische Regierung hatte allerdings bei der Abstimmung eine Mehrheit von nur fünf Stimmen.
Aber die Bomben im Dubliner Höchsten Gerichtshof und die Ermordung des britischen Botschafters haben ganz allgemein dazu geführt, dass man einsieht, es muss etwas gegen die IRA geschehen.
Die irische Polizei kann jetzt des Terrorismus Verdächtigte bis zu sieben Tage in Untersuchungshaft halten.
Bis jetzt waren es nur 48 Stunden.
Die bloße Mitgliedschaft bei der IAA kann einem sieben Jahre Gefängnis einbringen.
Bis jetzt waren es nur zwei.
Man muss jetzt auf die Durchführung der neuen Gesetze warten.
Dass es Ministerpräsident Cosgrave ernst meint, daran ist nicht zu zweifeln.
Aber leider ist es sehr schwer, jene tief verwurzelten Vorurteile zu überwinden, die in jedem Revolverhelden und Bombenwerfer einen nationalen Helden sehen, so sinnlos die Methoden dieser Terroristen heute auch sind und so sehr sie der Sache Irlands auf allen Seiten schaden.
Es werden doch vor allem unschuldige Iren getötet.
Es wird wirtschaftlicher Schaden den Bewohnern des Landes zugefügt.
Und die Republik braucht nichts Dringender als Fremdenverkehr und ausländische Investitionen.
Und diesen hilft der Terrorismus in keiner Weise.
Auch die Brandbomben in Dublin vorgestern helfen nicht.
und nach diesem Beitrag von Heinz Behren aus London zurück nach Österreich.
Übermorgen geht in Alpak das diesjährige Europäische Forum zu Ende.
Die Veranstaltung stand heu unter dem Generalthema Grenzen der Freiheit.
Der heutige Tag gehört in diesem Zusammenhang den Juristen.
Sämtliche Referate widmen sich dem Thema Körperschaften und Grundfreiheiten.
Erster Redner war am Vormittag Justizminister Broder, dessen Vortrag den Titel Parteien und individuelle Freiheitsrechte trug.
Hören Sie dazu Johannes Fischer direkt aus Alpbach.
Hier im Tiroler Bergdorf Alpbach, wo die scheinbar heile Welt des Kirchturms im Dorf, der niedrig langgestreckten Bauernhäuser und der zumindest teilweise noch unberührten Natur, wo diese Welt also noch in Ordnung ist, wird seit nunmehr fast zwei Wochen in intensiven Diskussionen und Seminaren, Vorträgen und Begegnungen diskutiert über eine Welt,
die, glaubt man, dem Themenkatalog der angerissenen Probleme alles andere als in Ordnung ist.
Die Grenzen der Freiheit, diesjähriges Thema der Alpbacher Hochschulwochen, sind wohl schon im alten Europa, ganz zu schweigen von jenen Ländern, die gemeinhin als in der Entwicklung begriffen bezeichnet werden, manche Orten schon offenbar so eng gezogen, dass es eingehender Diskussionen darüber bedarf.
Recht groß ist bereits jener Katalog an Umständen geraten, die das Leben, die Entfaltung und Entwicklung des einzelnen Menschen eingrenzen und zu einen von außen leiten.
Um ein Wort Schelskies zu benutzen, nicht allerdings in seinem Sinne zu zitieren.
Was allerdings noch nichts aussagt über die Freiheiten, die zumindest jene für sich in Anspruch nehmen können, die in Demokratien, auch der österreichischen, zu leben und zu arbeiten das Glück haben.
Jene Freiheiten und ihre Grenzen, zumal in der pluralistischen Demokratie repräsentativer Spielart zu diskutieren, war auch heute Justizminister Christian Broder nach Alpbach gekommen, um, wie er sagte, viel Bekanntes zu sagen, Bekanntes aber, das nicht oft genug wiederholt werden könne.
Dem Verhältnis zwischen der Freiheit des Einzelnen und ihrer Garantie durch Staat, Parteien und Gesellschaft nachzuspüren, war Broders Vortrag gewidmet.
Demokratie, so Broder,
setze das politische Kräftespiel mindestens zweier Parteien voraus und das allgemeine gleiche und geheime Wahlrecht.
Zum Parteienverständnis gehöre es, dass sich die Parteien immer bewusst seien, nur ein Teil des Ganzen zu sein, niemals das Ganze selbst.
Andernfalls so broder drohe Gefahr.
Es hebt die Spielregeln der Demokratie auf, wenn eine Partei dennoch den Anspruch erhebt, das Ganze zu sein.
Das ist auch nicht gut.
wenn sie den Verdacht aussetzt, einen solchen Eindruck erwecken zu wollen.
Das gilt auch für das Spannungsverhältnis Regierungspartei, Oppositionspartei in der Demokratie.
Eine funktionierende Demokratie verlangt in gleicher Weise, dass die Regierungspartei sich von jeder Selbstidentifikation nach Hettich mit dem Staat frei hält, so wie die Opposition
von der Versuchung der Fundamentalopposition über die Agnoli und Brückner so eingehend schreiben.
Die Parteien seien gleichermaßen Träger des Wettbewerbs um die politische Führung und berufen, ihren Beitrag zu den individuellen Freiheitsrechten zu leisten, ergänzte der Minister.
Im Katalog der Freiheitsrechte stellte Brota vor allem das Verhältnis zwischen Bürger und Staat und sein Verhältnis zu den Medien in den Vordergrund.
Wobei bei erster Linie der geplante Volksanwalt laut Broder verfassungsrechtliches Neuland einen konkreten Beitrag zum Schutz der Freiheitsrechte leisten werde, dass ebenfalls geplante Mediengesetz vom Gedanken eines fairen Ausgleichs zwischen den Grundwerten des Informationsrechtes und des Persönlichkeitsschutzes getragen werden soll.
Freiheit, so Broder, müsse gewagt werden, um sie zu erlangen.
Broder weiter.
Eine Gesellschaft, die die Freiheit wagt,
gewährt gleichzeitig ihren Gliedern so viel Sicherheit, was es in unserer Zeit überhaupt geben kann.
Am sichersten sind in ihrem Auftreten die Menschen, die innerlich frei sind.
Mit den Gesellschaftsordnungen ist es nicht anders.
Die Freiheitsvermutung, so scheint mir, ist die sicherste Gewähr dafür, dass die Grenzen der Freiheit nicht zu eng gezogen werden.
Sie ermöglicht es uns, die Grenzen des Freiheitsrahmens des Einzelnen in der Gesellschaft weiterzuziehen, als alle Schützengräben, die zu ihrer Verteidigung gezogen werden.
Die Frage blieb offen, welches Wagnis der Einzelne im Spannungsfeld der Gemeinschaft, im Umfeld der Arbeitswelt, der äußeren Umstände, der Beeinflussung durch Erziehung, Schulung, manchmal Gängelung, welches Wagnis also der Einzelne überhaupt zu leisten imstande ist.
In einer immer komplizierter werdenden Welt,
in der immer mehr Außenfaktoren den Menschen auch von innen mitbestimmen.
Möglich, dass Antworten auf solche Fragenstellungen hier gefunden werden.
aus Alpbach, berichtete Johannes Fischer.
Am Nachmittag sind übrigens zum gleichen Thema Referate von früheren Justizminister der ÖVP-Regierung Glesatzky, vom Direktor der Internationalen Schellgesellschaft Chandler und vom Schweizer Staats- und Verwaltungsrechtler Saladin vorgesehen.
Über diese Referate werden wir im heutigen Abendschnall um 18.15 Uhr berichten.
Und nun zu einem Beitrag zum Thema Anschnallpflicht in Österreich.
In den meisten europäischen Ländern sind die Kraftfahrer zum Anschnallen verpflichtet.
Grund dafür sind die hohen Unfallzahlen, die durch das einfache Mittel GURT in ihren Folgen stark herabgemindet werden können.
Der GURT hilft bei fast allen Unfallarten und das oft gehörte Argument, der GURT beengt, wird von den Fachleuten mit dem Hinweis entkräftet, im Sarg ist es noch enger.
Tatsächlich können Länder, die schon seit längerem die Anschnallpflicht kennen, auf einen drastischen Rückgang der Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr verweisen.
In Österreich wurde heute nun ein Gurtenschlitten der Öffentlichkeit vorgestellt, der die Aufprallwirkung auch bei niederen Geschwindigkeiten demonstrieren soll.
Aus diesem Anlass der Präsentation sprach Helmut Glitzander mit dem zuständigen Ressortminister Erwin Lanz.
Seit 15.
Juli ist in Österreich die bedingte Anschnallpflicht in Kraft bedingt, da das Nicht-Angegurtet-Sein nicht bestraft wird, sondern im Fall eines Unfalles die Höhe des Schmerzensgeldes verringert wird.
Herr Minister Lanz, wie sind die bisherigen Erfahrungen mit dieser gesetzlichen Regelung, die ohne Zwang nur die Vernunft der Kraftfahrer anspricht?
Die Erfahrungen sind sechs Wochen alt und es gibt noch keine repräsentative
Querschnittuntersuchung.
Man hat an gewissen Straßenstellen und in gewissen Bundesländern Stichproben gemacht und dort natürlich Stichprobenwerte erhalten, aber das bereits als das Resultat auszugeben wäre wohl falsch.
Zumindest hätte es aber die Gefahr, dass es in die Irre führt.
Wir werden daher im Herbst eine solche Erhebung machen und dann sehen, wie die Entwicklung bei uns ist im Vergleich zu anderen Ländern, die etwa gleich lang oder gleich kurz die Gurtenanlegepflicht eingeführt haben wie wir.
Zu diesem vorherläufigen Ergebnis, gibt es da schon Zahlen?
Ja, ich habe das also nur verschiedenen Presseerzeugnissen in den ersten Tagen nach Einführung der Gurtenanlegepflicht entnommen.
in Wien in der Herrengasse, glaube ich, einen Test durchgeführt, wo die Anlegequote zwischen einem Drittel und der Hälfte, wenn ich mich recht erinnere, lag.
Aber wie gesagt, das sind Stichproben an einzelnen Tagen, an einzelnen Punkten und ich glaube, dass die Unterschiede in der Anlegeintensität innerhalb der Republik, regional und zwischen den einzelnen Siedlungsgebieten sehr groß sind und man daher von solchen Stichproben nicht generelle Schlüsse ableiten kann.
Wenn die Zahl der Angeschnallten, also die Anschnallquote, nicht befriedigend hoch wird nach diesen Untersuchungen, werden dann Sanktionen ins Auge gefasst.
Es können nur die Sanktionen eingesetzt werden, die der Gesetzgeber bewilligt hat, zu denen sich der Gesetzgeber entschlossen hat.
Aber wir können aus solchen Untersuchungen vor allem ableiten, welche Leute, welche Autofahrer und aus welchen Gründen, das muss nämlich auch Gegenstand einer solchen Untersuchung sein,
den Gurt nicht anlegen und danach sind glaube ich die weiteren Informationen, die wir an die Autofahrer geben, zu richten.
Wenn schon keine Sanktionen, mit welchen Aktionen soll die Anschnallquote erhöht werden?
Wir haben jetzt gerade eine Aktion im Anlaufen mit der Demonstration des Gurtenschlittens, wo vor allem gezeigt werden soll, wie auch bei der Fahrt innerhalb des Ortsgebietes, also mit relativ geringer Geschwindigkeit, der Gurt einen hohen Sicherheitseffekt hat.
Dass er in Wirklichkeit darüber entscheidet, ob bei einem Unfall in der Stadt
jemand verletzt ist oder nicht verletzt ist.
Das ist vielen Autofahrern noch nicht bewusst.
Das ist eine internationale Erfahrung, dass man glaubt, im städtischen Gebiet braucht man den Gurt nicht.
Man braucht ihn nur bei hohen Geschwindigkeiten.
Gerade der Verletzungsausschluss durch den Gurt ist aber beim Anlegen in der Stadt bei geringer Geschwindigkeit gegeben.
Und das müssen wir noch bewusst machen, ganz unabhängig davon, wie jetzt diese Befragung ausfallen wird.
Das Gespräch mit Verkehrsminister Lanz führte Helmut Glitzander.
Dieser Tage ist die internationale Verbands-Expedition 1976 des österreichischen Höhlenforscherverbandes zu Ende gegangen.
Der Höhlenforscherverband ist die Dachorganisation aller höhlenkundlichen Vereine in Österreich.
Zielgebiet der einmonatigen Expedition war heuer das Hagengebirge in Salzburg, eines der interessantesten Karstgebirge Österreichs.
Entdeckt wurden neue Riesenhöhlen und Höhlenlandschaften, überraschende Wege der unterirdischen Karstwasser, aber auch Ritzzeichen und Darstellungen an Höhlenwänden.
Unter den Expeditionsteilnehmern waren 26 Österreicher, elf Mann kamen aus Belgien, sieben aus Großbritannien, die übrigen aus der Tschechoslowakei, Polen und Bayern.
Mit Walter Klappbacher, einem der Teilnehmer, führte Wolfgang Steinwendner das folgende Gespräch.
Herr Klappacher, Sie sind Leiter der Verbandsexpedition 1976.
Diese Expedition hat Sie in das Salzburger Hagengebirge geführt.
Mit welchen Erwartungen sind Sie eigentlich in das Hagengebirge gezogen?
Nun, wir hatten eigentlich zwei Hauptaufgaben.
Das eine war die hydrologische Arbeit, die wir gemeinsam mit der Anstalt für Wasserhaushalt in Kars-Gebieten durchgeführt haben.
Und das zweite war die höllenkundliche Arbeit selbst, also die Untersuchung der Höhlen und die Feststellung der Höhlengebiete.
Und wenn Sie Bilanz ziehen, war das Unternehmen erfolgsträchtig?
Was hat das Unternehmen gebracht?
Es war trotz ungünstigster Wetterbedingungen, wir hatten also drei Wochen Schlechtwetter, sehr erfolgreich.
Das hydrologische Forschungsprogramm konnte überhaupt durchgeführt werden zur Gänze.
Die Ergebnisse stehen allerdings noch aus und das kaskundliche Forschungsprogramm ist ebenfalls zum Großteil verwirklicht worden.
Wir haben also in diesem Gebiet jetzt 80 neue Höhlen gefunden, darunter drei neue Großhöhlen, die tiefsten Schächte in diesem Gebiet und es sind noch zahlreiche große Sachen, die also in nächster Zeit weiter bearbeitet werden müssen.
Können Sie von ganz besonderen Höhepunkten bei dieser Expedition sprechen?
Ja, vielleicht gerade in der letzten Zeit war eine Höhle, die uns besonders beschäftigt hat, und zwar das Petrefakten-Canyon im Jägerbrunn-Trog.
Das Petrefakten-Canyon ist eine jetzt etwa 1,5 Kilometer lange und 350 Meter tiefe Höhle, die zu den schwierigsten Höhlen, die bisher in Österreich überhaupt erforscht wurden, zählt.
Das Petrefakten-Canyon ist eine sehr enge Höhle, das heißt, es ist ein Canyon von durchschnittlich 20 Meter Höhe, aber nur einem halben Meter Breite.
Zur Bewältigung dieser Strecke benötigt man etwa 30 Stunden, und zwar 30 Stunden schwierigster Kletterei.
Ich glaube, Sie haben ja auch Feuerstellen und Ritzzeichen gefunden.
Ja, ein Teil unserer Arbeit war also auch zu untersuchen, ob Höhlen früher von Menschen besucht wurden und ob Spuren dieser Menschen noch vorhanden sind.
Es ist uns gelungen, in über 2000 Meter Höhe drei verschiedene Höhlen mit Feuerstellen zu finden.
Es sind Proben genommen worden und wir vermuten, dass in der nächsten Zeit eine Auswertung dieser Proben stattfinden wird.
Wir wissen also derzeit nicht, wie alt diese Feuerstellen sind, aus welcher Zeit sie stammen.
Und wie sieht es mit den Ritzzeichen aus?
Ich glaube, es hat einige recht interessante Darstellungen gegeben, die Sie entdeckt haben.
Ja, es ist eigentlich ein relativ neues Gebiet in Österreich, die Bearbeitung der Ritzzeichen.
Ritzzeichen finden sich vor allem in allen Gebieten, also in Gebieten, die schon sehr lange bewohnt oder besucht werden.
Und sie stammen zum Teil aus Zeiten, die weitaus vorgeschichtlich für Periode stammen.
Die Ritzzeichen im Hagengebirge sind besonders interessant, da sie kontinuierlich aus einer Zeit, wahrscheinlich aus der Lateinzeit, bis herauf in die Gegenwart stammen und über 100 Zeichen umfassen.
Ich habe da vor mir eine Kopie eines dieser Ritzzeichen.
Ich glaube, das ist so etwas Ähnliches wie ein verkleideter Mann.
Was soll das eigentlich darstellen?
Kann man beurteilen, aus welcher Periode diese Darstellung stand?
Nun, diese Darstellung selbst ist natürlich noch nicht bearbeitet und man kann nicht feststellen, aus welcher Zeit sie stammen.
Sicher stammen sie aus einer Zeit zwischen vor dem ersten Jahrtausend nach Christi.
Man könnte natürlich auch mitjenigen sagen, es sieht sehr ähnlich irgendein Marsmännchen, aber das ist also reich der Fantasie und darüber kann man eigentlich keine Aussagen machen.
Was haben Sie eigentlich im nächsten Jahr vor?
Gibt es schon Pläne?
Ja, einerseits müssen wir unsere Untersuchungen im Hagengebirge fortsetzen.
Wir müssen also die ganzen angefangenen Sachen jetzt vervollständigen.
Andererseits werden wir unser Arbeitsgebiet vorhin auf den Göl, das ist das benachbarte Arbeitgebiet, verlagern, um so einen Gesamtüberblick weiterzuführen.
Sie hörten einen Beitrag von Wolfgang Steinwendner.
Heute Abend findet im Theater in der Josefstadt in Wien die erste Premiere der Saison 76-77 statt.
Gespielt wird das Stück »Das Lob der Liebe« von Terence Redigan, ein Werk, dessen Originaltitel »In Price of Love« lautet und das schon im Englischen Theater in Wien aufgeführt wurde.
Unter der Regie von Walter Davy und in der Ausstattung von Gottfried Neumann-Spallert spielen Marion Degler, Leopold Rudolf, Kurt Heintl und Alexander Wächter.
Hören Sie einen Beitrag von Walter Gellert.
Was den 1911 geborenen englischen Bühnern- und Filmautor Terence Rattigan so auszeichnet, ist sein Wissen um Bühnenwirksamkeit und die Beherrschung theatralischer Mittel und Effekte, gepaart mit der Begabung, Dialoge schreiben zu können.
All dies kommt in seinen Gesellschaftskomödien, die der Tradition Oscar Wilde verhaftet sind, und in seinen Problemstücken sehr zum Ausdruck.
Aus der langen Liste seiner Bühnenwerke seien hier etwa der Fall Winslow, vor kurzem am Wiener Volkstheater wieder aufgeführt, tiefe blaue See, Liebe im Musikgang oder der schlafende Prinz erwähnt.
Das zuletzt genannte Stück wurde unter dem Titel The Prince and the Showgirl auch verfilmt.
In Praise of Love besteht eigentlich aus zwei Stücken, Lydia und Die Diva.
Die Diva ist eine Tosca-Parodie.
In der Josefstadt spielt man nur das erst genannte Stück unter dem Titel Lob der Liebe.
Es ist so geschrieben, dass man, wenn man Humor hat,
durch das Problem durchfinden kann und dort auch dazu kommt lächeln und lachen zu können.
In Lob der Liebe behandelt Terence Rattigan nun die Beziehungen eines englischen Schriftstellers und Kritikers zu seiner an Leukämie erkrankten Frau.
Aus rücksichtsvoller Liebe verschweigt sie in ihre Krankheit.
Nur mit dem Freund des Hauses, dem erfolgreichen Sex-Romanschriftsteller Mark, spricht sie darüber.
Hätte ich es sagen können, dass ich an Leukämie sterbe?
Nein.
Ich hätte es dir gesagt, Lydia, sobald es Wirklichkeit geworden wäre.
Zum richtigen Zeitpunkt einfach.
Nicht bevor es unbedingt nötig gewesen wäre.
Aber der Arzt und ich, wir werden jedenfalls von Anfang an Verbündete gewesen sein.
Sie hörten in dieser Szene Marion Degler und Kurt Heintl.
Die Einstellung im angelsächsischen Raum dem Theater gegenüber und den Problemen, die auf der Bühne dargestellt werden, ist von der im deutschsprachigen Raum recht verschieden.
Vor allem, was die Unbefangenheit betrifft, den Menschen an sich darzustellen.
Walter Dewi?
Es entspricht nicht ganz unserer mitteleuropäischen Mentalität.
Und ich glaube, dass wir gerade deshalb gern daran Anteil haben.
zumindest ein großer Kreis unserer Menschen, der gar nicht soziologisch irgendwie berechenbar ist, sondern ein großer, einfach ein großer Kreis Menschen, die mit dem Menschlichen sich gern konfrontieren, die hängen da an diesen menschlichen, und Humor ist ja, wie Sie wissen, kein Witzeln, sondern Humor ist ja das Erkennen des Lebens und dann trotzdem eigentlich sehr vergnügt sein können.
Und die hängen dann sehr dran.
Für die Schauspieler der Josefstadt bringt Lob der Liebe gute Rollen.
Rollen, die dem Stil dieses Hauses angepasst sind.
Die Rolle der Lydia wurde übrigens bei der Londoner Uraufführung 1973 von John Greenwood verkörpert.
Bei der von Boleslav Barlog 1975 in Berlin inszenierten deutschen Erstaufführung war es Heidemarie Hataya.
Dem Stammpublikum der Josefstadt bringt Lob der Liebe ein Stück, in dem Ernst und Heiterkeit in gepflegter Weise aufeinandertreffen.
Hallo, Pax.
Hallo, Juli.
Erwarten wir dich?
Nein.
Bist du mindestens um zehn Jahre älter, als ich dich das letzte Mal gesehen habe?
So fühle ich mich auch.
Sie können sich nicht vorstellen, wie das Stimmenwerfen für die Vorwahlen fertig war.
Gratuliere dir, dass ein Stück im Fernsehen angenommen wurde.
Zwar noch?
Ich sterbe vor Angst.
Naja, 22.30 Uhr, kein Mensch wird das sehen.
Versteht eine Chance, dass Sie sich's anschauen?
Ich komme extra deswegen hierher.
Was?
Nur um mein Stück anzuschauen?
Na ja, sicher.
Da lassen Sie mich mit meinem politischen Kuckucksei zu sprechen.
Ja, du spielst mir mehr Schach.
Wer gewinnt?
Wer gewinnt?
Ich habe ihn in der Falle.
Es ist nur meine Frage, wie ich die eisernen Klammern zuschließen lasse.
Schaut aber ganz anders aus.
Genau entgegengesetzt.
Die Premiere der österreichischen Erstaufführung von Terence Rattigans Lob der Liebe findet heute im Theater in der Josefstadt statt.
Es berichtete Walter Gellert.
In der Neuengalerie in Linz wird heute Abend eine Sonderausstellung unter dem Titel Kunst nach 1945 eröffnet.
Diese Ausstellung bildet den Auftakt zu einem sehr reichhaltigen Programm, das unter dem Motto Treffpunkt Neue Galerie steht und eine Ergänzung des internationalen Brugnerfestes in Linz sein soll.
Dieses Brugnerfest wird am Samstag beginnen.
Über die Aktion Treffpunkt Neue Galerie sprach Ernst Peersdorfer mit dem Direktor der Galerie Peter Baum.
Warum gerade 1976, 31 Jahre nach Kriegsschluss, ein Überblick über die Kunst seit 1945, Herr Direktor Baum?
Dieser Aspekt des Zeitpunktes ist für die Zusammenstellung der Ausstellung Kunst nach 1945 gar nicht so wichtig.
Was mir wichtig erscheint, ist einfach die Tatsache, massiv auf die Leistung innerhalb der österreichischen Kunstverlangs hinzuweisen
und eine breite Informationsbasis für das Publikum abzugeben.
Kunst nach 1945 schlüsselt sich auf in Beispielen von 60 verschiedenen Künstlern aller Altersgenerationen.
Es ist ein weitgespannter Bogen von Kurt Absolon bis Ottmar Zechir von A bis Z und er umfasst nahezu alle wichtigen Künstler, die in diesen drei Jahrzehnten in Österreich arbeiteten und weiterhin am Werk sind.
Konnten Sie diese Ausstellung aus den eigenen Beständen der Galerie zusammenstellen?
Die Ausstellung wurde ausschließlich aus den eigenen Beständen zusammengestellt.
Und damit verbinde ich auch die Absicht aufzuzeigen, einmal, wie groß und wie reich die Bestände der neuen Galerie sind und zum zweiten,
enthält dieser Zug nach der Öffentlichkeit auch eine gewisse polemische Absicht, einfach auf die Not hinzuweisen, die wir in räumlicher Hinsicht haben.
Wenn wir permanent das zeigen könnten, was unsere Depots bergen, dann wären wir zweifellos eines der größten Museen in Österreich und man hätte ein beachtliches Verlangs anzubieten von unmittelbarer Gegenwartskunst.
Die Ausstellung Kunst nach 1945 ist ja nur ein Teil Ihres sehr massiven und intensiven Saisonstarts.
Das ist richtig.
Es ist der Auftakt.
Es gibt auch ein sehr großes und reiches Rahmenprogramm.
Innerhalb dieses Programms sind im Mittelpunkt Filmvorführungen und Kindermahlaktionen.
Eine Mahlaktion, an der sich auch Erwachsene beteiligen.
können von Walter Prankl, der an markanten Plätzen der Stadt Linz Leute zum Malen und Zeichnen animieren wird und vor allem zwei Podiumsgespräche zum Thema der Kunstkritik und ihrer Funktion und zum Thema des Kunstbuches in Österreich.
Also welches Schicksal erleidet das Kunstbuch, wie stark ist die Nachfrage, wer sind diejenigen, die Kunstbücher kaufen und all das, was sich hier an Fragen anschließt.
All das lässt darauf schließen, dass Sie, Herr Direktor Baum, darauf aus sind, neue Kreise für den Besuch der Galerie zusammenzuholen.
Sind Sie mit dem Besuch an für sich unzufrieden?
Ich bin mit dem Besuch nicht unzufrieden.
Ich bin natürlich dauernd bemüht, den Besuch zu steigern, wobei ich hier sehr genau unterscheide zwischen dem qualitativen und dem quantitativen Erfolg.
Man kann mit Besucherzahlen sehr viel jonglieren und die Besucherzahl alleine ist nicht das ausschlaggebende.
Man muss merken, dass die Arbeit an einem Museum die entsprechende lebendige Resonanz im Publikum erfährt und man muss sich immer wieder darum bemühen, den Einzelnen anzusprechen.
Kunst ist die Auseinandersetzung jedes Einzelnen von uns,
mit geistigen Fragen, mit Angelegenheiten, die von Wichtigkeit sind.
Und das Bemühen eines Museums richtet sich auf den persönlichen Kontakt.
Und nach diesem Beitrag von Ernst Pesdorfer nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Verteidigungsminister Lütgendorf sagte bei seiner Rückkehr aus Israel in einem Interview, es sei verfrüht, schon jetzt eine Entscheidung zu treffen, welchen Abfangjäger Österreich kaufen werde.
An sich sei es eine politische Frage, meinte Lütgendorf, ob sich Österreich weiterhin ein Vakuum über seinen Luftraum leisten könne.
Der in Wien tagende Bundesparteivorstand der Freiheitlichen Partei stellte heute zu den Angriffen der jugoslawischen Presse auf die österreichische Minderheitenpolitik fest, die Freiheitliche Partei bekenne sich nach wie vor zu einer großzügigen und völkerrechtlich einwandfreien Lösung der Minderheitenfrage.
Es sei das gute Recht jedes demokratischen Staates, sich über die tatsächliche Stärke seiner Minderheiten Aufschluss zu verschaffen.
Drohungen von Seiten der Minderheit oder von Seiten Jugoslawiens seien das ungeeignetste Instrument, Probleme zu lösen.
In einem Referat vor dem Europäischen Forum Alpbach hob Justizminister Broder heute Vormittag hervor, in der Gesellschaft könne es keine Freiheit ohne ein funktionierendes System des Schutzes individueller Freiheitsrechte geben.
Durch die Einführung der Volksanwaltschaft würden die politischen Parteien die Verantwortung für den Schutz dieser individuellen Freiheitsrechte übernehmen.
Italien.
Drei ehemalige Mitglieder des SS-Bataillons Bozen sind heute verhaftet worden.
Sie werden beschuldigt, am 20.
August 1944 an einer Vergeltungsaktion teilgenommen zu haben, bei der das Dorf Caviola di Valcate in der Provinz Belluno völlig zerstört worden ist und 32 Zivilisten ums Leben gekommen sind.
Bundesrepublik Deutschland.
Der ständige Vertreter Bonds in Ost-Berlin, Staatssekretär Gauss, wird heute Protest gegen Verletzung des Transitabkommens einlegen.
Anlass dazu gab die Behinderung einer Sternfahrt der CDU-Jugendorganisation Junge Union durch DDR-Grenzposten am 13.
August.
Bei den Arbeitsämtern in der Bundesrepublik sind derzeit rund 940.000 Arbeitslose registriert.
Die Arbeitslosenquote beträgt damit unverändert 4,1%.
Griechenland.
Der oberste Gerichtshof in Athen hat die für heute angekündigte Entscheidung über die Auslieferung des deutschen Terroristen Rolf Pohle an die Bundesrepublik Deutschland auf unbestimmte Zeit vertagt.
Syrien.
König Hussein von Jordanien ist zum Mittag überraschend in Damaskus eingetroffen.
Der Besuch wird mit den jüngsten Gesprächen zwischen dem syrischen Staatschiff Assad und dem gewählten libanesischen Staatspräsidenten Sarkis zur Beilegung des Libanon-Konflikts im Zusammenhang gebracht.
Tschechoslowakei.
Das Prager Zentralorgan Rude Pravo beschuldigt heute die italienische KP-Zeitung Lunita der offenen Einmischung in die inneren Angelegenheiten der tschechoslowakischen KP.
Rude Bravo reagiert damit auf die Berichterstattung der UNITA über die 14 non-konformistischen Künstler, die in der GSSR wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angeklagt sind.
Und nun noch ein Programmhinweis auf die Sendung im Brennpunkt heute Abend in Österreich 1 um 21.15 Uhr.
Die erste Sendung im Brennpunkt nach der Sommerpause beschäftigt sich mit der Situation der österreichischen berufsbildenden Schulen.
Welches Ausbildungsideal liegt diesen Schulen zugrunde?
Mit welcher Qualifikation verlassen die Absolventen diese Schulen?
Zu dieser Problematik und zur allgemeinen Situation der berufsbildenden Schulen kommen Schulmänner und Beamte aus ganz Österreich zu Wort.
Heute Abend im Brennpunkt Österreich 1 um 21.15 Uhr.
Und mit diesem Programmhinweis haben wir die heutige Mittagsinformation beendet.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiede ich mich.
Interview: Walter Klappacher (Höhlenforscher)
Mitwirkende:
Steinwendner, Wolfgang [Gestaltung]
, Klappacher, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1976.09.02 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Walter Davy, Szenenausschnitte mit Marion Degler, Kurt Heintel und Anderen
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Davy, Walter [Interviewte/r]
, Degler, Marion [Interpret/in]
, Heintel, Kurt [Interpret/in]
, Anonym, Schauspieler, Schauspielerin [Interpret/in]
Datum:
1976.09.02 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten