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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Bruno Berger meldet sich aus dem Studio des Mittagsschurnals.
Die Schlagzeilen.
Polen.
Nach stürmischer Sitzung des Zentralkomitees Pessimismus angebracht.
Vorbereitungen auf Generalstreik.
Völlig offen.
Gibt es eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaft oder nicht?
Moskau verschärft Propaganda gegen Polen.
Österreich.
Fremdenverkehrspolitik im neuen SPÖ-Wirtschaftsprogramm.
Und heute Aufsichtsratssitzung der Vereinigten Edelstahlwerke.
Und noch zwei Auslandsschlagzeilen.
Großbritannien im Enthüllungsfieber.
Vor 13 Jahren sollte sozialistische Regierung Wilson durch Putsch gestürzt werden.
Flugzeugentführung einer indonesischen Maschine nach Bangkok.
Stürmung der Maschine möglich.
und Kultur.
Linzer Forum Design.
Hohes Defizit wird vom Kontrollamt untersucht.
Nun zu den Nachrichten.
Verantwortliche Redakteurin dafür ist Elisabeth Mahners, Sprecher Josef Wenzel-Natek.
Polen.
Zur Stunde sollen in Warschau die Verhandlungen zwischen der Regierung und der Unabhängigen Gewerkschaft Solidarität über das Vorgehen der Polizei gegen Gewerkschafter in Bromberg fortgesetzt werden.
Vom Ergebnis der Gespräche hängt es ab, ob die Solidarität morgen den unbefristeten Generalstreik ausruft.
Die Freie Polnische Gewerkschaft fordert unter anderem eine Verurteilung der Zwischenfälle in Bromberg.
Das Zentralkomitee der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei hat heute früh eine 16-stündige Sitzung beendet, in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit den Gewerkschaften stand.
Das ZK sprachte im Politbüro der Partei sein Vertrauen aus und lehnte die Rücktrittsangebote mehrerer Funktionäre ab.
Politbüro-Mitglied Grabski erklärte, es gebe keine Differenzen in der Parteispitze.
Im polnischen Politbüro gebe es keine Befürworter einer gewaltsamen Lösung des innenpolitischen Konflikts.
Das Politbüromitglied sprach sich für einen Weg der Verständigung und des Kompromisses mit den Gewerkschaftern aus, betonte jedoch, dass Polen immer ein sozialistischer Staat bleiben müsse.
Die Presse in den beiden Ostblockstaaten berichtet heute kommentarlos über die jüngste Tagung des polnischen Zentralkomitees.
Die sowjetische Armeezeitung Roter Stern beschuldigt die Vereinigten Staaten, eine Hetzkampagne gegen die in und um Polen stattfindenden Manöver des Warschauer Paktes zu betreiben.
In einem Kommentar des Blattes heißt es, in den USA seien in der Hitze eigener provokatorischer Erklärungen demonstrativer Militärmanöver wie die jüngste groß angelegte Herbstübung der NATO vergessen worden.
Beobachter werden den Artikel der sowjetischen Armeezeitung unter anderem als Reaktion auf eine Kritik des amerikanischen Außenministers Haig und des amerikanischen Verteidigungsministers Weinberger an den Warschauer Pakt-Malövern.
Haig sprach in Washington von einer gespannten Lage in Polen.
Weinberger vertrat die Ansicht, die Militärübungen könnten eine gute Tarnung für eine Militärintervention der Sowjets sein.
Österreich Vor dem parlamentarischen AKH-Untersuchungsausschuss wird zur Zeit der Wiener Bürgermeister Graz einvernommen.
Als weiterer prominenter Zeuge wird ÖVP-Vizebürgermeister Bussek vom Ausschuss befragt werden.
Buseg sagte vor Journalisten, die von seiner Partei geforderte Volksbefragung über den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City werde höchstwahrscheinlich im Herbst dieses Jahres stattfinden.
Nach Ansicht von Gesundheitsminister Steirer ist es bedauerlich, dass dem Problem des Alkoholismus in Österreich nach wie vor weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird als dem Suchtgift-Problem.
Steirer meinte, 57 Suchtgift-Toten stünden in Österreich mindestens 3.000 Alkoholtote, 200.000 Alkoholkranke und 600.000 alkoholgefährdete Personen gegenüber.
Trinken sei in Österreich immer noch gesellschaftsfähig, wenn nicht sogar Voraussetzung und werde von Leuten propagiert, die im gleichen Atemzug ihre Abscheu vor dem Suchtgift betonen, sagte der Gesundheitsminister und fügte hinzu, er halte die Unterscheidung zwischen der sogenannten legalen Droge Alkohol und den illegalen Drogen nicht für sinnvoll.
ÖVP-Bundesparteiobmann Mock hat heute bei der Eröffnung der Wohnbau-Enquete des Parlamentsklubs seiner Partei in Wien ein Wohnbaupaket der Volkspartei vorgelegt.
Mock meinte, es sei heute schwieriger denn je, eine Wohnung zu erschwinglichen Kosten zu erwerben.
Dies gelte vor allem für junge Menschen, die eine familiengerechte Wohnung suchen.
Wohnbaupolitik bedeutet, nach den Worten Mox für die Volkspartei, aktive Familienpolitik sowie konkrete Wirtschafts- und Arbeitsplatzpolitik für die Beschäftigten des Baugewerbes.
ÖAB-Obmann Kohlmeier könnte sich vorstellen, dass die ÖVP unter einer bestimmten Voraussetzung von ihrer Forderung nach einer baldigen Lohn- und Einkommenssteuersinkung abgeht.
Die Voraussetzung dafür wäre, sagte Kohlmeier in einem Interview im Neuen Profil, dass die Regierung mit ihrer Verschwendungspolitik Schluss macht.
Die Regierung müsste laut Kohlmeier vor allem teure Prestigeprojekte fallen lassen und stattdessen mehr Geld zur Verbesserung der Wirtschaftslage und des Wohnungsbaus bereitstellen.
In Wien wird heute eine Tagung eröffnet, bei der Vertreter der neun ärmsten Länder Asiens mit Vertretern von Industriestaaten zusammentreffen, die ihnen wirtschaftliche Hilfe geben wollen.
Die Konferenz wurde von der UNO-Handels- und Entwicklungsorganisation UNCTAD einberufen.
Es nehmen daran Afghanistan, die Arabische Republik Jemen, Bangladesch, Bhutan, die Demokratische Republik Jemen, die Malediven, Nepal, Samoa und die Volksrepublik Laos teil.
Die österreichische Regierung trägt die Kosten für die Reise und den Aufenthalt von je drei Delegationsmitgliedern.
Belgien.
In Brüssel zeichnet sich neuerlich eine Regierungskrise ab.
Ministerpräsident Martens hat in einer Sondersitzung die Regierung ein Einfrieren aller Löhne und Gehälter bis Jahresende gefordert, um so zur Stützung der belgischen Währung beizutragen.
Die sozialistischen Regierungsmitglieder lehnen diesen Plan vehement ab.
Großbritannien.
Eine Gruppe von mehr als 360 Wissenschaftlern hat die Wirtschaftspolitik von Premierminister Frau Thatcher heftig kritisiert.
In einer Erklärung der Wirtschaftsforscher heißt es, das Vorgehen der Regierung sei falsch, fördere die Wirtschaftsdepression und schädige die Grundlagen der britischen Wirtschaft.
Israel.
In Jerusalem werden heute die Verhandlungen zwischen Israel und den Vereinigten Staaten über die Schaffung einer sogenannten multinationalen Grenzsicherungstruppe auf der Halbinsel Sinai fortgesetzt.
Die Truppeneinheit soll nach dem vollständigen Abzug der Israelis von der Halbinsel im kommenden Jahr die Einhaltung des ägyptisch-israelischen Friedensvertrags überwachen.
Bisher haben nur die USA ihre Beteiligung an der Sicherungseinheit angekündigt.
Die skandinavischen Staaten erklärten, sie würden Soldaten nur unter der Bedingung bereitstellen, dass die Vereinten Nationen die Schirmherrschaft über die Sinai-Truppe übernehmen.
Iran.
Eine Delegation der Islamischen Konferenz versucht in dieser Woche zum dritten Mal den Konflikt am persischen Golf zu vermitteln.
Die Sondierungsgespräche in Teheran und Bagdad haben bisher noch keinen sichtbaren Erfolg gebracht.
Der Friedensplan der Islamischen Konferenz sieht unter anderem den Abschluss eines Waffenstillstandes sowie den Rückzug der irakischen Truppen aus Persien vor.
Der Delegation gehören die Staatschefs Pakistans, Guineas, Gambias, Bangladeschs, der türkische Ministerpräsident, die Außenminister von Senegal und Malaysia, der Generalsekretär der Islamischen Konferenz Shati sowie PLO-Chef Arafat an.
Thailand
Nach Meldungen aus Bangkok bereitet Indonesien die Erstürmung eines entführten indonesischen Verkehrsflugzeuges vor, das mit 45 Geiseln an Bord auf dem Flughafen von Bangkok steht.
Indonesien soll in der vergangenen Nacht eine 30-Mann-starke Spezialtruppe nach Thailand entsandt haben.
Der thailändische Ministerpräsident Tin Solanonda hat jede Gewaltanwendung gegen die Luftpiraten abgelehnt.
Die Flugzeugentführer fordern die Freilassung von 84 politischen Häftlingen in Indonesien.
Gestern haben die Luftpiraten nach der Flucht eines britischen Flugpassagiers aus der Maschine zwei Geiseln angeschossen und die beiden Schwerverletzten aus dem Flugzeug geworfen.
Die Entführer haben bisher zweimal gedroht, die indonesische Verkehrsmaschine in die Luft zu sprengen, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden.
Panama.
Die vier Entführer eines Flugzeuges aus Honduras wollen heute zusammen mit 15 freigelassenen politischen Häftlingen nach Kuba ausreisen.
Die Häftlinge, deren Entlassung aus honduranischen Gefängnissen eine der Hauptforderungen der Luftpiraten war, werden heute in Panama City erwartet.
Die Flugzeugentführer hatten in der Nacht auf Sonntag ihre Geiseln freigelassen und sich den Behörden von Panama gestellt.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Ein bis in große Höhen verankertes Tiefdrucksystem mit Kern über den Pyrenäen bestimmt den Wetterablauf im Alpenraum.
An seiner Vorderseite hält der Zustrom milder Mittelmeerluft an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Am Alpenostrand meist aufgelockert bewölkt, sonst wechselnde bis starke Bewölkung und besonders im Süden zeitweilig Regen.
Wind mitunter stürmisch auffrischend aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 20 Grad, im Süden 8 bis 12 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen im Südalpenbereich meist stark bewölkt und zahlsweise Regen.
Sonst überwiegend aufgelockerte Bewölkung, regional auch heiter bis wolkig.
Mäßiger zeitweise auch lebhafter Wind aus Ost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 22 Grad, im Süden 10 bis 16 Grad.
Die MS-Werte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 13 Grad, Südostwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, ebenfalls 13 Grad, Südwind 25 Kilometer in der Stunde.
Linz stark bewölkt, 18 Grad, Ost 15.
Salzburg 18 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt 19°C, Ostwind 25°C, Bregenz bedeckt 14°C, Südwestwind 5 km in der Stunde, Graz stark bewölkt 9°C, Südwind 5 km in der Stunde und Klagenfurt bedeckt leichter Regen, 8°C bei Windstille.
Das also waren die Meldungen und der ausführliche Wetterbericht im Mittagsjournal im Blick auf die Uhr 12.11 Uhr.
Wir beginnen wieder in Polen, wo in diesen Stunden die Verhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaft wieder aufgenommen werden sollen.
Jene Verhandlungen, die endgültig entscheiden sollen, ob der für morgen angekündigte Generalstreik in Polen stattfinden wird oder nicht.
Zwischen den Verhandlungen hat es ab gestern bis heute früh eine lange stürmische Sitzung des polnischen Zentralkomitees gegeben.
Die erste Zeit konnten westliche Journalisten die Debatten sogar verfolgen, gegen zwei Uhr früh wurden sie aber dann hinauskomplimentiert, gerade zu einem Zeitpunkt, wo es besonders heiß in der Diskussion wurde.
Wir haben heute früh im Morgenjournal erste Details zu dieser dramatischen ZK-Sitzung erhalten, die sich kurz gefasst so darstellen lassen.
Es war zumindest in den ersten Stunden eine Debatte mit grundlegenden Unmutsäußerungen einiger ZK-Mitglieder, vor allem aus der Basis.
Kritik an der Partei im Besonderen.
Man sprach davon, dass sich viele Parteifunktionäre fürchteten, sich dem Volk zu stellen.
Man hörte von Machtmissbrauch und davon, dass die Vorfälle von Bromberg ein Skandal gewesen seien.
Ja, und dann dürfte es zu einigen harten Konfrontationen im ZK gekommen sein, mit angeblichen Rücktrittsangeboten einiger Politbüro-Mitglieder.
Das Politbüro blieb aber am Schluss dann doch unverändert.
Der Eindruck heute früh war, es könnte doch zu einem erfolgreichen Konsens kommen.
Ist es dabei geblieben in den letzten Stunden und hat sich mein Kollege Friedrich Orter bemüht, ein Bild über die Aussichten und die Stimmung in Warschau zu erhalten.
Hier sein Bericht.
Es sieht nicht gut aus zur Zeit hier in Warschau.
Immer öfter ist zu hören, die Solidarität könnte morgen zum Generalstreik aufrufen.
Ich komme soeben aus der Ulica Spitalna, wo die Solidarnosch-Aktivisten ihr Warschauer Hauptquartier aufgeschlagen haben.
Dort finden sich bereits Abordnungen aus den Betrieben ein, um Instruktionen für den Fall des Falles entgegenzunehmen.
Für die kommenden Stunden hat die Solidarität eine Stellungnahme zum 9.
ZK-Plenum, das heute früh nach 16-stündiger Diskussionszeit zu Ende ging, angekündigt.
Dass die Partei jetzt auf harten Kurs steuert, ist nach all dem, was in der vergangenen Nacht im ZK-Plenum diskutiert wurde, offensichtlich.
Nur die kommunistische Partei sei imstande, das Land aus der Katastrophe zu führen, betonte Politbüro-Mitglied Stefan Olschowski.
Für den 48-jährigen, früheren Vorsitzenden des Studentenverbandes ist es eine bereits ausgemachte Sache, dass sich die Solidarität zu einer politischen Partei entwickelt habe, die die Macht im Staat übernehmen will.
Olschowskis Empfehlung an die Genossen lautet, sie sollten sich die Ergebnisse des 26.
Parteitages der KPDSU zu Herzen nehmen.
Auch Tadeusz Skrabski bleibt seinem Leitspruch Disziplin und Ordnung treu.
Er sieht seit der vorangegangenen 8.
ZK-Sitzung zunehmende Anzeichen einer Konterrevolution.
Im Lande herrsche Anarchie, Polen erlebe die härtesten Zeiten seit 36 Jahren.
Und Roman Nee, ein anderer Karrieremann im ZK-Sekretariat, beklagt, dass die Leute zu sehr auf verschiedene antisozialistische Gruppen hörten, auf unverantwortliche Elemente in der Solidarität, wie er sich ausdrückt.
Ob nach dieser Verschärfung der Parteilinie eine weitere für heute angesetzte Gesprächsrunde zwischen Regierung und Gewerkschaft Fortschritte bringt, darf vorerst bezweifelt werden.
Gestern versuchte man sich noch durch die Schaffung von drei Arbeitskreisen darüber hinweg zu schwindeln, dass man einander im Augenblick nichts zu sagen hat.
Heute müssen Entscheidungen fallen.
Das war also eher pessimistisch aus Warschau.
Wie sich Ereignisse auch darstellen lassen, wenn man die Nachrichtenmedien total kontrolliert, oder besser gesagt, wie sich Ereignisse, die nicht stattgefunden haben, unter diesen Voraussetzungen millionenfach unters Volk bringen lassen, zeigt am aktuellen Beispiel die Arbeit der sowjetischen Propagandaapparate.
Hatten die sowjetischen Medien schon in den letzten Wochen ihren Konsumenten die Lage in Polen so dargestellt, als ob dort das totale Chaos herrsche?
Hat es darüber hinaus an die Warschau-Führung klare Warnungen gegeben, der Situation bald Herr zu werden?
So ging gestern die amtliche Nachrichten an Durtas noch weiter.
Das, heute auch von der Parteizeitung Pravda abgedruckt, vermittelte dem sowjetischen Bürger ein Polenbild des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, taktischer Schachzüge der sogenannten Kontrarevolutionäre.
Kurzum, der Sowjetmensch bekam den Eindruck, jetzt ist es mit der Regierungsmacht in Polen vorbei.
Wie sich das laut Tassi im Einzelnen anhört, schildert unser Moskau-Korrespondent Otto Hörmann.
Die örtlichen Organisationen der Gewerkschaft Solidarität versuchen demnach nach Kräften
die Sicherheitsorgane und die Polizei zu diskreditieren, sowie die Mitarbeiter dieser Organe einzuschüchtern.
Laut TASS werden in verschiedenen namentlich genannten Gebieten Polens Listen von Personen aufgestellt, die, wie es heißt, isoliert werden sollten.
Subversive Elemente haben unter anderem auf der Autobahn E7 Straßensperrner richtet und Straßenhinweisschilder und Wegweiser zerstört, berichtet TASS als Faktum, ohne nähere Angaben über die Herkunft dieser Information.
In Warschau, so TASS, wurde vorübergehend ein Fernsehsender besetzt.
In verschiedenen Orten wurde der Versuch unternommen, die Postämter zu besetzen.
Aus Bialstock hat TASS die Information, dass Lebensmittellager beschlagnahmt worden seien.
Die TASS zieht in dem heute Morgen von der Prafter abgedruckten Bericht den Schluss.
Die Gewerkschaft Solidarität geht zu offenen Methoden des Kampfes mit der rechtmäßigen Staatsmacht über, der Regierung und der Partei.
Schon einmal war von TASS ein ähnlich detaillierter, aber offenbar erfundener Bericht über dramatische Übergriffe der Solidaritätsleute verbreitet worden.
Im Dezember, kurz nach dem Moskauer Polengipfel.
Die Meldung wurde damals sang- und klanglos wieder zurückgezogen, ohne in den Zeitungen nachgedruckt zu werden.
Diesmal ist es anders.
Wie immer es sich mit der Wahrheit verhält, der TASS-Bericht wird heute von der Parteizeitung Pravda als einzigen Platz, das am Montag erscheint, abgedruckt.
Der Bericht kann also seine Wirkung nicht verfehlen.
Ansonsten wird der Vorwurf an die Solidarität wiederholt, dass sie provokatorische Handlungen setze und offensichtlich gegen den Staat auflehne.
Wiederholt werden auch die scharfen Attacken gegen die Organisation KOR.
Verschwiegen wird dem sowjetischen Zeitungsleser auch nicht, dass für morgen Dienstag ein Generalstreik geplant ist.
Abgesehen davon, dass Washington in einem eigenen Artikel aufgefordert wird, seine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Polens und seine Aufwiegelung der regierungsfeindlichen Kräfte einzustellen,
hat TASS in ihrem Auslandsdienst auch einen Bericht aus der polnischen Armeezeitung übernommen.
Darin wird von dem Fall eines 65-jährigen Polen berichtet, der in der polnischen Stadt Jaslo aus Protest gegen die Streikbewegung einen Selbstverbrennungsversuch unternommen habe.
Laut dem von TASS übernommenen Bericht fand man bei dem Mann einen Brief, in dem er die Solidarität bittet, ihre gegen das polnische Vaterland gerichtete Aktivität einzustellen.
Der Mann, der die Solidarität für seinen Selbstmord bzw.
Selbstmordsversuch verantwortlich macht, wird von Pass eines Gerichtes wert befunden, der allerdings dem Zeitungsleser hier in der Sowjetunion vorenthalten wird.
Richtigerweise, muss man sagen, denn Leute, die solche Protestaktionen unternehmen, sind im Allgemeinen laut sowjetischer Staatspsychiatrie ja bloß Verrückte, die man am besten hinter psychiatrischen Fenstergittern verschwinden lässt.
Otto Herrmann war das, aus Moskau.
Polens Staatsrundfunk hat übrigens gestern Abend formell diese Meldungen der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS dementiert, ohne TASS allerdings namentlich zu nennen.
Zu dem TASS-Bericht über Straßensperren, etwa die subversive Elemente auf der polnischen Autobahn S7 errichtet haben sollen, erklärte der Rundfunk als Reaktion auf Höreranfragen, es seien keinerlei Hindernisse auf dieser Straße festgestellt worden.
Soweit nur eine Ergänzung zu diesem Bericht aus Moskau.
Zwölf Uhr neunzehn war es soeben, zwei Österreich-Berichte jetzt im Mittagsjournal.
Als Zusatz zum Wirtschaftsprogramm der Regierung hat heute Handelsminister Staribacher ein Fremdenverkehrs-Diskussionspapier nachgeliefert, das unter anderem morgen in einer Diskussion in Salzburg öffentlich besprochen werden soll.
Es ist im Wesentlichen eine wirtschaftspolitische Absichtserklärung der Regierung.
Was sie enthält, erfahren Sie nun von Hans Adler.
sind wir ein Volk von Kellnern und Stubenmädchen, zerstören wir die Landschaft durch künstliche Übervölkerung unter dem Titel Fremdenverkehr, vernachlässigen wir die produzierenden Wirtschaftsteile zugunsten der Dienstleistungsbereiche, zu denen als größter der Fremdenverkehr gehört.
Solchen
und ähnlichen Zweifeln trat heute der Handelsminister mit dem Argument der aktuellen Zahlen und der verbalen Feststellung entgegen, dass von einer Vernachlässigung der Produzenten keine Rede sein könne.
Das hätten sich die Wirtschaftsforscher im Wiener Arsenal einfallen lassen.
Man werde eine diesbezügliche Untersuchung genau prüfen, aber er glaube eigentlich nicht daran.
Hier die Zahlen.
40 Prozent des Nationalproduktes, also des Gesamtwertes, den die österreichische Wirtschaft in Form von Waren und Dienstleistungen schafft, werden in Form von Waren, 8 Prozent in Form von landwirtschaftlichen Produkten, aber 52 Prozent in Form von Dienstleistungen hergestellt.
Allein die Deviseneinnahmen aus dem Reiseverkehr betrugen 1980 mindestens 83,5 Milliarden Schilling.
Das bedeutet einen Zehnjahresabstand 1970 bis 1980, eine Steigerung um 220 Prozent.
Daher Punkt 2 im heute vorgelegten Papier, Bedeutung des Fremdenverkehrs für Österreich, daher auch in Zukunft jede Förderung für diesen Wirtschaftsbereich.
In diesem Zusammenhang Minister Staribacher unter anderem
Ich habe mit großer Freude zur Kenntnis genommen, dass man sich jetzt innerhalb der ERP-Kommission schön langsam findet, um Projekte, die man bis jetzt gesagt hat, die hätten in Österreich nichts verloren, Stichwort Feriendörfer, dass man dort jetzt sagt, vielleicht sind das falsche Bezeichnungen, wie zum Beispiel in dem Projekt in Schladming, was in Wirklichkeit ja gar nicht so ein Feriendorf ist, wie man unter Feriendorf normalerweise sonst versteht.
dass es jetzt doch ein Verständnis dafür gibt, dass man in Grenzgebieten, sprich Waldviertel, Müllviertel, südliches Burgenland, südliche Steiermark, also Oststeiermark, Südoststeiermark, dass man dort hier in stärkerem Maße jedwege Aktivität unterstützen muss.
Besonderes Augenmerk werde man in Zukunft dem inländischen Gast widmen, so Staribacher weiter.
Man werde die Auslandsreisewünsche der Österreicher zwar nicht behindern, aber fördern werde man sie auch nicht.
Und dann wieder einmal zur Diskussion um die Winterferien.
Der sonst mir so geschätzte Vizekanzler Sinovac hat mir wissen lassen, dass er zwar noch sehr dafür war, wie wir also die Energieferien eingeführt haben, aber dass er jetzt nicht mehr mitgehen kann, dass wir hergehen und da womöglich jetzt sozusagen über den 6.
Jänner hinaus gleich
eine schöne Verlängerung machen von drei Wochen, sodass also dann eine saisonale bessere Auslastung vielleicht wäre, weil man sagt, jetzt müssen die Leute hinfahren zu den Winterferien, dann fahren sie zurück, dann kommt die Winterwoche, dann fahren sie wieder hin, dann fahren sie wieder zurück.
Er sagt, lieber Freund, die Wirtschaft in Ehren, aber das kann nicht dahin enden, dass also dann die Schule darunter leidet.
Trotzdem, der Minister sieht in dieser Ablehnung noch nicht der Weisheit letzten Schluss.
Guting braucht Weile.
Ich erinnere, wie lange es gedauert hat, bis wir die Wintersemesterferien eingeführt haben, nämlich diese Winterwoche.
Und dass wir zuerst auch hart attackiert wurden und dass sich dann im Zuge der Energiekrise diese Möglichkeit ergeben hat.
Und schließlich drückt auch den sonst so optimistischen Staribacher die Sorge um den Fremdenverkehr im Zeichen der wirtschaftlichen Krisenlage.
Er meinte zwar, er glaube,
dass die also im fremden Verkehr nicht so stark durchschlagen wird, als das leider auf allen anderen Gebieten ja jetzt schon festzustellen ist.
Trotzdem werden wir eine Konzeption überlegen, was sollte geschehen, wenn es tatsächlich zu diesen Abschwächen kommt, also welche präventiven Maßnahmen werden angebracht, wenn man also eine solche
schwierige Situation auch im Tourismus haben sollte, von denen ich allerdings erwarte, dass wir ihn nicht haben, weshalb er auch als letzter Punkt in unserem Programm steht.
Dass aber auch Minister Staribacher die Sorge drückt, der Fremdenverkehr könnte in den Strudel der Krise geraten, zeigte sich in seiner Weigerung, Einzelheiten der eben genannten Untersuchung zu nennen, die man ja gerade jetzt in seinem Ministerium über dieses Thema durchführt.
Soweit mein Bericht und ich gebe zurück ins Funkhaus.
Danke, Hans Adler.
Die Sanierung der Vereinigten Edelstahlwerke tritt heute in eine entscheidende Phase.
Seit 11 Uhr vormittags berät der Aufsichtsrat der VEW über das Sanierungskonzept, das unter anderem 1700 Kündigungen vorsieht.
Die Anliegen der Arbeitnehmer haben am vergangenen Samstag rund 10.000 Steirer in einer Demonstration in Judenburg bekräftigt.
An der Kundgebung in Judenburg, einem Ort mit 12.000 Einwohnern, haben sich auch Betroffene und deren Verwandte aus Nachbargemeinden beteiligt.
Das VEW-Werk in Judenburg ist laut Plan jener Zweigbetrieb, der gemessen an den Beschäftigten und Umstrukturierungen am meisten vom Sanierungskonzept betroffen wäre.
Soweit die Ausgangsposition.
Wie das Kräftegleichgewicht im Aufsichtsrat aussieht und wie die Situation Betriebsrat-Vorstand aussieht, das analysiert nun Michael Kerbler.
Seit etwas mehr seiner Stunde berät der Aufsichtsrat der Vereinigten Edelstahlwerke mit dem Vorstand des angeschlagenen Unternehmens und den Arbeitnehmervertretern, welchen Weg man zur Sanierung der VEW einschlagen soll.
Der Standpunkt des VEW-Vorstandes ist bekannt, er deckt sich in den wesentlichen Grundzügen mit dem von den Unternehmensprüfern Bruce Allen ausgearbeiteten Sanierungskonzept.
Das Strukturverbesserungsprogramm in Stichworten.
Erstens Produktionszusammenlegung an einigen wenigen Orten und damit Rationalisierung und Kosteneinsparung.
Zweitens Kapitalzuführung.
Die VEW brauchen zur Abtragung der Zinsenlast für aufgenommene Kredite und zur Finanzierung der Strukturverbesserungsprogramme an die 3 Milliarden Schilling.
Der Kapitalbedarf zur vollständigen Gesundung dürfte aber voraussichtlich die 4 Milliarden Schilling-Grenze erreichen.
Drittens, Abbau von Personal.
Durch Kündigungen, neue gesetzliche Regelungen im Bereich der Schwerst- und Schichtarbeit sowie durch die natürliche Fluktuation soll der Beschäftigtenstand von gegenwärtig rund 18.400 Arbeitnehmern auf einen Personalstand von 16.100 Leuten zu Jahresende verringert werden.
Den Eigentümern, also der Vöstalpine der ÖIAG und damit letztlich dem Bundeskanzler als Vertreter der Republik Österreich, ist klar, dass nur eine rasche Lösung eine Gesundung des angeschlagenen Unternehmens mit sich bringen kann.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der ÖIAG, also der Aufsichtsratspräsident aller verstaatlichten Unternehmen Österreichs, Wilhelm Hrdlicka, hat in der Samstag-Ausgabe des SPÖ-Zentralorgans Arbeiterzeitung diesbezüglich auch in einem Artikel Stellung bezogen.
Unter Hinweis auf die aufsehenerregenden Pleiten der zurückliegenden Wochen und Monate schreibt Rydlitschka
Man sollte ja nicht glauben, dass die verstaatlichten Unternehmungen sich unbegrenzt verschulden könnten, da für die Rückzahlung der Bund oder Bundesländer aufkommen würden.
Zur finanziellen und betrieblichen Situation der VEW meint Rydlicka, es gibt praktisch nur zwei Möglichkeiten, die sofortige rasche Sanierung oder unbekümmerte Weiterführung des Unternehmens bei Kapitalzuführung.
Das letztere wäre allein schon bei der derzeitigen Lage nicht zu verantworten.
Zitat Ende.
Während der VEW-Vorstand nun offenbar Rückendeckung erhält, sind die Betriebsräte der Edelstahlwerke uneins, was das Sanierungskonzept betrifft.
Während nämlich der eben zitierte ÖJG-Aufsichtsratsvorsitzende Hötlitschka von einer Aufteilung der Belastung der Belegschaft spricht, wenn er das Ausmaß der Kündigungen meint, kämpft jeder Betriebsrat der einzelnen VEW-Zweigwerke dafür, die Zahl der Kündigungen in seinem Betrieb möglichst gering zu halten.
Dies ist auch der Grund dafür, warum eine einheitliche Linie von Seiten des Zentralbetriebsrates in Gesprächen mit dem Vorstand bislang nicht zu erkennen war.
Klar ist nur eine Verhandlungsdevise.
Zeit gewinnen.
Das wird den Betriebsräten dadurch ermöglicht, dass sie das Sanierungsprogramm ablehnen und damit den Weg des Arbeitsverfassungsgesetzes gehen wollen.
Mit dem Nein zum Sanierungskonzept tritt nämlich im Arbeitsverfassungsgesetz eine verankerte Schutzfrist in Kraft.
Innerhalb von vier Wochen dürfen keine Kündigungen ausgesprochen werden.
Bei Nicht-Einigung mit dem VEW-Vorstand während dieser Frist steht dem Betriebsrat der Einspruch bei der staatlichen Wirtschaftskommission als letztes Mittel offen.
In dieser staatlichen Wirtschaftskommission sitzen aber all jene Entscheidungsträger, wie zum Beispiel der Bundeskanzler oder der Finanzminister, die über die Zuteilung von dringend notwendigen Finanzmitteln entscheiden.
Aber, so scheint es, an die Gewährung derartiger Gelder will man zwingend die Sanierung der VEW binden.
Wilhelm Hrdlicka, OEAG-Aufsichtsratsvorsitzender, schreibt dazu,
Ein Beitrag von Michael Kerbler kurz vor halb eins.
Eine Programmübersicht.
Was haben wir noch vor bis 13 Uhr?
Einige Schlagzeilen dazu.
Neue Enthüllungen in Großbritannien.
Vor 13 Jahren sollte sozialistische Regierung Wilson durch Putsch gestürzt werden.
Flugzeugentführung einer indonesischen Maschine nach Bangkok.
und Kultur, Linzer Forum Design, hohes Defizit wird vom Kontrollamt untersucht und Vorschau auf die Film-Oscar-Verleihung.
Und wir beschäftigen uns jetzt mit der zitierten Flugzeugentführung, deren Schauplatz zurzeit Bangkok ist und zwar der dortige Flughafen.
Am Samstag war nämlich eine indonesische Maschine auf einem Inlandsflug von Jakarta nach Medan von angeblich fünf bewaffneten Personen in ihre Gewalt gebracht und nach einer Zwischenlandung auf der malaysischen Insel Penang nach Bangkok dirigiert worden.
Dass es sich um eine politisch motivierte Aktion handelt, geht aus den zum Teil etwas wirren Forderungen hervor, die die Entführer an die Adresse der indonesischen Regierung richten.
Es ist hier die Rede von der Freilassung politischer Häftlinge in Jakarta, von der Ablösung eines indonesischen Spitzenpolitikers bis zu rassistisch motivierten Forderungen.
Werner Rieder ist am Telefon.
Die indonesische Regierung hat heute Vormittag Thailand offiziell um die Erlaubnis ersucht, die 50 Geinseln an Bord der entführten indonesischen Passagiermaschine
mit Hilfe eines militärischen Sondereinsatzes zu befreien.
Thailands Premierminister General Prem Thinthalanon ergierte vor einigen Stunden einer Pressekonferenz auf dem Flughafen in Bangkok.
Der Chef der indonesischen Sicherheitsbehörden, Generalleutnant Yaga Sava, hätte ihm diesen Vorschlag persönlich unterbreitet.
Ministerpräsident Prem fügte hinzu, er habe dem indonesischen Ersuchen seine gewaltsame Geiselbefreiung nur unter der Bedingung zugestimmt,
dass das Leben der 50 Geiseln an Bord des Flugzeuges nicht in Gefahr gebracht werde, auch müsse ein möglicher Sondereinsatz eines indonesischen Kommandodrupps in jedem Fall unter Leitung thailändischer Sicherheitsoffiziere stehen.
Die Absicht der indonesischen Regierung, die 50 Flugzeuggeiseln nun doch mit Gewalt zu befreien, dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die fünf Entführer der DC-9 zum dritten Mal ihre Forderungen erhöht haben.
Am Samstagabend hatten sie zunächst nur die Freilassung von 20 politischen Gefangenen und eine Landstreckenmaschine vom Typ DC-10 verlangt, um die freigelassenen Gefangenen nach Nahost fliegen zu können.
Als Jakarta beide Bedingungen sofort annahm, erhöhten sie ihre Forderung gestern auf die Freilassung von 80 politischen Gefangenen.
Die indonesische Regierung nahm auch diese Forderung gestern Abend an.
Daraufhin stellten die fünf Entführer heute früh zwei weitere Forderungen
die für Jakarta praktisch unannehmbar sind.
Der indonesische Vizepräsident Adam Malik soll wegen angeblicher Korruptionsaffären zur Rechenschaft gezogen werden.
Gleichzeitig sollen sämtliche Indonesier jüdischer Abkunft aus Indonesien ausgewiesen werden.
Die indonesischen Militärs haben bereits heute früh eine Sondermaschine mit 30 Mann einer Kommandoeinheit auf dem Flughafen von Bangkok geflogen.
Sie warten nun auf den endgültigen Entscheid des thailändischen Premierministers General Prem, um die Maschine zu stürmen.
Ein Telefonbericht von Werner Rieder.
Der Agenten-Thriller, der seit einer Woche in der britischen Presse in Fortsetzungen erscheint, wurde gestern durch ein neues Kapitel bereichert.
Zur Erinnerung.
Seit Montag veröffentlicht die Daily Mail Auszüge aus einem Buch des Journalisten Chapman Pincher, nach denen nicht nur der frühere Chef der britischen Spionageabwehr, Sir Roger Hollis, sondern auch andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie der frühere Vorsitzende der Labour-Party, Tom Dryberg, sowjetische Agenten gewesen sein sollen.
Die Sunday Times enthüllte nun gestern eine der Informationsquellen Pinchers, nämlich Lady Faulkander, die umstrittene persönliche Referentin des früheren Premierministers Harold Wilson.
Und im selben Artikel eine weitere Sensation, einen Plan zum Sturz Wilsons im Jahr 1968 durch eine Verschwörung mit Militärbutsch Heinz Beeran dazu.
Interessant ist die in der Sunday Times unterstrichene Verbindung Pincher und Lady Forkender.
Die beiden haben in den letzten Jahren zusammengearbeitet an verschiedenen Büchern und dass also wesentliche Teile der Enthüllungen von Lady Forkender und von Sir Harold Wilson stammen.
Das könnte jetzt zu unerwarteten Folgerungen führen, wenn auch Wilson mit Premierminister Thatchers neuer Untersuchung aller Geheimdienste einverstanden sein muss.
Er hatte ja selbst seinerzeit eine königliche Kommission in dieser Sache verlangt, ohne Erfolg.
So dürfte die zweite Untersuchung, die Premierminister Thatcher angeordnet hat, unangenehm werden, wenn nämlich die Frage nach Chapman Pinchers Quellen aufgeworfen wird.
Hatte Lady Fokender das Recht, Staatsgeheimnisse, die sie durch ihre Stellung in Erfahrung bringen konnte, an Journalisten weiterzugeben?
Wilson misstraute damals MI5 so sehr,
dass er den jetzigen Lord Weidenfeld beauftragte, einen Brief an Humbert Humphrey, den amerikanischen Politiker, abzuliefern.
Die CIA sollte die Sache untersuchen.
Die größte Sensation in der gestrigen Sunday Times aber ist, dass MI5 im Jahre 1968 eine Untersuchung über ein angebliches Komplott durchgeführt habe,
Ein Komplott, das den Sturz der Regierung Wilson mit Waffengewalt als Ziel hatte.
Cecil King, ein früherer Vorsitzender des IPC-Konzerns, der unter anderem den Daily Mirror herausgibt, ein besonderer Wilson-Hasser, soll Lord Mountbatten, den ermordeten Onkel des Herzogs von Edinburgh, aufgefordert haben, als Chef einer Alternativregierung zu fungieren, wenn man einmal Wilson ausgebotet hat.
Harold Wilson sagt jetzt,
Weder er noch sein Kabinett seien von diesem Komplott informiert worden.
Wilson und Lady Fokinder erfuhren davon erst im Jahre 1975, also sieben Jahre später.
Allerdings James Callaghan, damaliger Innenminister, wurde informiert.
Es wurden ihm angeblich Namen der Verschwörer genannt, einschließlich eines Generalmajors.
Niemand wurde in der Folge angeklagt.
Keiner der Offiziere einem Disziplinarverfahren unterworfen.
Mr. Callahan, der sich zurzeit in Indien befindet, meinte Ich habe nichts dazu zu sagen, weder hier noch in London.
Soviel zum angeblichen Putsch gegen Harold Wilson im Jahr 1968.
Seit Freitag ist ein Sondergesandter des amerikanischen Präsidenten im Nahen Osten unterwegs, um sich eines heiklen Themas anzunehmen.
Es geht darum, die gegenwärtig stockenden Verhandlungen zwischen Israel und Ägypten im Gefolge des Friedensvertrages von Camp David wieder anzukurbeln.
Außerdem soll durch diese Mission die Nahostreise von Außenminister Haig vorbereitet werden, die für Anfang April geplant ist.
Im Mittelpunkt der amerikanischen Bemühungen im Nahen Osten sind die Modalitäten der im Camp David-Abkommen vorgesehenen multinationalen Streitmacht auf der Halbinsel Sinai und deren strategische Bedeutung.
Im Gegensatz zur Regierung Qatar, die einer Einigung über eine palästinensische Autonomie den Vorrang einräumte, geht es der Reagan-Administration vor allem um eine Verringerung der Gefahr eines sowjetischen Eindringens in den Nahen Osten.
Meinungsverschiedenheiten gibt es derzeit noch über die Größe dieser Truppe und über die Beteiligung der USA, die von Außenminister Hagens Auge gefasst wurde.
Über die Standpunkte der Hauptbetroffenen, nämlich Israels und Ägyptens, informiert sich nun Hans Benedikt.
Die Vereinigten Staaten haben in der Nahostkonfrontation mit der Sowjetunion drei Verbündete, die miteinander verfeindet sind.
Israel, das sich total an den USA orientiert.
Ägypten in der Anlehnung an die amerikanische Militär- und Finanzmacht, aber gleichzeitig um Wiederanschluss an die arabische Welt und Wiederherstellung seiner traditionellen Führungsposition bemüht.
Und der konservative arabische Staatenblock in Abwehrstellung gegen die UdSSR, auf amerikanische Waffenhilfe angewiesen, aber streng auf politische Unabhängigkeit bedacht.
Drei Verbündete, getrennt durch den Nahostkonflikt, daher noch weit entfernt von einem Nahostbündnissystem nach den Vorstellungen Präsident Ronald Reagans und einander nur näher zu bringen durch die Lösung des Kernproblems des Nahostkonflikts, der Paläfinensefrage.
Die konservativen Araber unter Führung Saudi-Arabiens erwarten zweifellos eine amerikanische palästinenser Lösung.
Das heißt ein durch weitestgehende Sicherheitsgarantien verbrämtes Diktat an Israel zum Abzug aus den besetzten Gebieten.
Israel ist im Wahlkampf und das bedeutet bis mindestens Ende Juni ein Vakuum der Entscheidungsfähigkeit zwischen der im Widerstand gegen jeden Rückzug erstarrten Regierung Menachem Begin
und dem vielleicht eher konzessionsbereiten sozialistischen Oppositionschef Shimon Peres.
Die erste Nahostmission des amerikanischen Außenministers Alexander Haig könnte also nur eine Suche nach ausbaufähigen Ansätzen zu Kompromissen sein.
Relativ leicht wird es Haig mit Ägyptens Staatspräsident Anwar al-Sadat haben.
Dieser ist bereit, die Entmilitarisierung der Sinai-Halbinsel nach dem endgültigen Abzug der Israelis in einem Jahr einer internationalen Friedenstruppe zu überantworten.
Hague möchte dabei 1.000 amerikanische Soldaten im Sinai postieren, sozusagen als ersten US-Nahoststützpunkt.
Offen ist noch die Gesamtgröße der Friedensgruppe.
Ägypten will 2.000 Mann, Israel aber 4.000.
Hague will aber auch die ehemaligen israelischen Sinai Luftwaffenbasen für die US-Air Force frei halten.
Und das stößt noch auf Widerstand Soldats.
Und das ist neben der Palästinenser-Frage der zweite Teil des amerikanisch-arabischen Bündnis-Problems.
Die Araber sind sehr empfindlich gegen jede auch nur vermutbare Form von Großmacht-Neokolonialismus.
Ihre islamischen Fundamentalisten sehen alles Nicht-Islamische, etwa verkörpert durch amerikanische Truppenverbände, als gefährlichen Einfluss auf die islamische Lebensweise.
Und vor allem die von einer sowjetischen Expansionspolitik direkt betroffenen arabischen Golfstaaten
können nicht gut voraussehen, was die Sowjetunion schließlich zu einem Griff nach den Erdölschätzen der Golfregion verleiten könnte.
Die Stationierung amerikanischer Truppen in der Golfregion oder das Fernbleiben der Amerikaner aus der Golfregion.
Und damit schließt sich der Problemkreis zur Palästinenser Frage.
Sie behält ihren absoluten Vorrat.
Heinz Benedikt aus Nahost und nun noch kurz zu den Plänen der USA, die die Sinai-Truppe in ein größeres strategisches Konzept einbinden wollen.
Klaus Imrich dazu.
Alexandria, Haifa, Sharm el Sheikh, Oman, ein Schlachtschiff im persischen Golf und eine Verstärkung der amerikanischen Basis von Diego Garcia im indischen Ozean,
Das sind die geografischen Schwerpunkte auf der Liste für eine neue, anspruchsvolle amerikanische Stützpunktpolitik im Nahen und Mittleren Osten.
Dazu kommt die Absicht der Regierung in Washington, im Bedarfsfall nicht nur Stützpunkte zu errichten und zu betreiben, mit kleineren Versorgungseinheiten zu versehen, sondern auch direkt reguläre Kampfeinheiten der USA in jeweilige Krisengebiete entsenden zu können.
wie jene neuen amerikanischen Divisionen, die in normalen Zeiten in den USA stationiert sind und in Krisenzeiten beispielsweise kurzfristig der Luftbrücke nach Westdeutschland verlegt werden sollen.
Militärisch will Washington kräftemäßig mit der Sowjetunion gleichziehen wie es heißt und dabei den geografischen Nachteil der Entfernung von 9.000 bis 12.000 Kilometer durch Stützpunkte sowie Spezialeinheiten auszugleichen brachten.
Eine Spezialangelegenheit, Stationierung von amerikanischen Soldaten in der Sinai-Wüste zwischen Ägypten und Israel.
Klaus Imrech also.
Seit gestern hat Argentinien einen neuen Präsidenten.
Er löst Staatschef Jorge Videla ab, der vor fünf Jahren der Regierung Isabelita Peróns durch einen Militärputsch gestürzt hatte.
Seither wurde das Land von einer Militärjunta regiert, politische Gegner wurden hart verfolgt.
Tausende Regimekritiker wurden getötet oder verschwanden spurlos.
Die Politik der Junta hat nun weltweite Kritik hervorgerufen.
Denn unter diesen Voraussetzungen ist klar, dass das Land noch weit von einer demokratischen Verfassung entfernt ist.
Und auch der neue Regierungschef Roberto Viola ist von den Militärs ernannt worden und ist selbst General.
Aber Viola hat den Ruf eines eher liberalen Militärs, er das Land der Demokratisierung näher bringen soll.
Über die Hintergründe der Amtsübernahme General Violas berichtet nun Karl Brugger aus Buenos Aires.
Die Übernahme der Regierungsgeschäfte durch einen Offizier, dem der Ruf eines liberalen, im Grunde demokratisch eingestellten Mannes vorausgeht, beendet die erste Phase der argentinischen Militärdiktatur und stimuliert das Rätselraten um die politische Zukunft des Landes.
Viola, ein enger Freund Videllas, soll drei Jahre im Amt bleiben.
Optimistische Politiker sagen schon von 1984 das Ende der Militärregierungen voraus.
Aber es ist noch völlig ungewiss, wann die Argentinier in freier Wahl ihren Präsidenten bestimmen dürfen.
Immerhin, Argentinien unter Viola durfte sich wesentlich von der Hera Videla unterscheiden.
Die großen Wellen einer wütenden Repression gegen Terroristen, aber auch Richtanwälte, Arbeiter, Priester und Journalisten gehören der Vergangenheit an.
In der Marineschule, die lange Zeit zu brutalen Verhören missbraucht worden ist,
findet wieder Unterricht statt.
Die jahrelang über Buenos Aires lastende Wolke der Angst hat sich aufgelöst, obwohl die Folgen des schmutzigen Kriegs noch lange nachwirken dürften.
Nach übereinstimmenden Angaben der drei argentinischen Menschenrechtskommissionen sind ungefähr 8000 Menschen verschwunden.
Ihr ungewisses Schicksal vergiftet die innenpolitische Atmosphäre umso mehr, als die Militärs den schmutzigen Krieg gegen den Terror einfach totschweigen wollen.
Der geradezu krankhafte Wunsch des Regimes nach Vergessen wird von der Bevölkerung geteilt.
Auch die Presse drückt sich um das unangenehme, ja gefährliche Thema und spekuliert lieber über die von den Generälen versprochene politische Reorganisation.
Dabei geht es der militärischen Diktatur vor allem darum, möglichst neuen Politikern in einem sehr langsamen Prozess Stück für Stück die Macht zu übertragen.
Außerdem wollen sie natürlich Zeit gewinnen.
damit die Erinnerungen an ihren Antiterror verblassen.
Einer Wachablösung werden sie nur unter einer Bedingung zustimmen.
Die Garantie, dass ihnen wegen ihrer schmutzigen Aktionen nicht der Prozess gemacht wird.
Bleibt dieses Konzept Wunschdenken oder wird es Wirklichkeit?
Dafür spricht die Persönlichkeit des neuen Staatspräsidenten Viola, der mit der vorläufigen Ausbuttung der sogenannten Falken sein politisches Geschick unter Beweis stellen konnte,
gilt als ungänglich und kompromissbereit.
Außerdem hat er mehrere Trümpfe in der Hand.
Das Ende des Terrors, die Oberirrschaft in der Armee, das Fehlen charismatischer Führer an der Spitze der politischen Parteien.
Außerdem hat der Machtwechsel im Weißen Haus die lange Zeit sehr fühlbare außenpolitische Isolierung des Regimes wesentlich abgeschwächt.
Trotzdem ist seine Manövrierfähigkeit gering.
Das erste Hindernis des neuen argentinischen Staatspräsidenten ist der immer noch intakte Peronismus.
Das Trauziehen um die seit fünf Jahren unter Hausarrest lebende Ex-Präsidentin Isabelita Perón beweist, dass die peronistische Bewegung bis heute ein entscheidender Faktor in der argentinischen Innenpolitik geblieben ist.
Das zweite Problem ist die gravierende Wirtschaftskrise.
Seit ungefähr einem Jahr werden in den Cafés und Restaurants von Buenos Aires
nur noch die Folgen der konsequenten Liberalisierung der Wirtschaft diskutiert.
Die rasch sinkende Kaufkraft, die Fabriken mit nur halb ausgelasteten Kapazitäten, die Bankrote am laufenden Band.
Argentinien hat also einen neuen Staatschef, ein Bericht von Peter Brugger und nach so viel Wort, glaube ich, ist etwas Musik angebracht.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
12.47 Uhr wird es gleich Kulturberichte im Mittagsschornal.
Kulturelles Großereignis oder Millionen-Debakel, das ist die Frage seit dem Bekanntwerden der Kostenüberschreitungen bei der Großveranstaltung Follow-Design im vergangenen Sommer im Linz.
Diese Veranstaltung war mit 16 Millionen Schilling, ein Großteil davon Subventionsgelder, aus öffentlichen Mitteln finanziert worden.
Dieser Rahmen wurde nun in Millionenhöhe überzogen.
Seit kurzem scheint nun die genaue Höhe festzustehen, sollten keine weiteren Rechnungen auftauchen.
Laut Vorbericht des Kontrollamtes der Stadt Linz beträgt die ausstehende Summe 7,5 Millionen Schilling, Christine Schöpf berichtet.
Kontrollamt der Stadt Linz.
Die Ermittlungen laufen unter der Geschäftszahl 07-15-81.
Erstes Ergebnis der Vorbericht.
Umfang 38 Seiten, dazu 9 Beilagen.
Bereits im Vorjahr hatte das Kontrollamt der Stadt Linz im Auftrag von Bürgermeister Hillinger die Großveranstaltung Forum Design geprüft.
Die Stadtväter, die die Monsterschau mit zwei Millionen Schilling öffentlicher Gelder finanziert hatten, waren aufgrund diverser Pressemeldungen skeptisch geworden.
Damaliges Ergebnis kein Beleg für die Vorwürfe.
September 80.
Unbezahlte Rechnungen in der Höhe von 12 Millionen Schilling tauchen auf.
Bürgermeister Hillinger beauftragt seine Prüfer zum zweiten Mal.
Weitere Schritte der Stadt sollen dann erst nach vorliegen exakter Zahlen entschieden werden.
5.
Februar 1981.
Der Vorbericht des Kontrollamtes ist abgeschlossen.
Eine lückenlose Dokumentation war nicht möglich.
Die Buchhaltung nicht prüfbar.
Die Bezeichnungen und Belege sind unübersichtlich und unvollständig und widersprechen den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchhaltung.
Es kann kein Zusammenhang zwischen Buchung und Beleg hergestellt werden.
Die derzeitige Lage sollten keine weiteren Forderungen eintreffen,
Verbindlichkeiten rund 11 Mio.
Shilling, davon fast 10 Mio.
Lieferantenschulden.
Forderungen, das sind noch ausstehende Subventionen, rund 3,5 Mio.
Unter dem Strich bleiben 7,5 Mio.
Shilling offen.
Ursachen für die Unterdeckung?
Allein der Budgetbereich Realisation wird um 3,4 Mio.
teurer als geplant und teurer als angenommen, werden bei Forum Design noch eine ganze Reihe anderer Budgetposten.
Ursprünglich sollte der Ausstellungsbereich Wirtschaftsunternehmen, das ist jener Teil, der die Designkonzepte internationaler Wirtschaftsunternehmen zeigte, nichts kosten.
Die Firmen, mit Ausnahme Siemens und ORF, machen den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung.
Die Folge 1,29 Millionen Schilling Differenz.
Aber alles wird teurer.
Bei dem einen Einzelposten sind es 10.000 Schilling und beim anderen dann 256.000, wie beim Linz Café von Christopher Alexander.
Das Kontrollamt aber zusammenfassend.
Die Überziehung bei der Realisation entstand nicht nur dadurch, dass alles teurer wurde, sondern durch Ausgaben von zwei Millionen Schilling, für die es keinen Budgetposten gab.
Ein Faktum, das der Leitung bereits im Juli 80 bekannt war.
Weitere Grund nach Meinung des Kontrollamtes?
Keinerlei Überwachung der Ausgaben.
Wörtlich heißt es?
Während der Realisationsarbeiten wusste niemand, für welchen Bereich bereits wie viel Geld ausgegeben wurde.
Weitere Überschreitungen?
Eine halbe Million bei der Organisation, Bürokosten, Werbemaßnahmen, Dolmetschkosten.
Beim Bau der Ausstellungshalle hält sich die Überschreitung laut Kontrollamt im vertretbaren Rahmen.
420.000 Schilling bei einem Baubudget von 9,3 Millionen.
Gesamtüberschreitung aber bei den Ausgaben 4,7 Millionen Schilling.
Die Ausstellung kostet nicht die geplanten 16 Millionen, sondern über 20.
Die fehlenden Einnahmen, das Ausstellungszelt mit 2,5 Millionen, mittlerweile zu einem Bruchteil verkauft und 410.000 Schilling weniger an Eintrittsgeldern, sind die Hauptposten.
Und noch etwas stellt das Kontrollamt fest.
Auftraggeber lassen sich zum Teil nicht ermitteln.
Bereits im August 80 weiß man von einer 2-Millionen-Überschreitung.
Die Information ist nicht durchgedrungen.
Die Einbringung von 700.000 Schillingen für den Katalog durch Professor Gsöllpoindner ist zweifelhaft.
Der Betrag wurde aus dem Forum-Design-Budget vorfinanziert.
Dazu das Kontrollamt.
Es erscheint unverständlich, dass trotz der prekären Finanzlage Rechnungen von Leistungen, die nur mehr Professor Gsöllpoindner betroffen haben, vorfinanziert wurden.
Zur Funktion des Fonds der Hochschule für Gestaltung stellt das Kontrollamt fest,
Die Zuordnung von Fehlern und Mängeln bei Forumdesign an Institutionen oder Personen ist schwierig, da keine schriftlichen Vereinbarungen über Funktionsinhalte existieren.
Nun hat auch die Kultur ihren Kontrollamtsbericht.
Heute Nacht wird sich die Spannung in der Filmindustrie lösen.
Man wird nämlich wieder erfahren, wer angeblich die Besten der Besten sind.
Hollywood wird die Gewinner der Oscars bekannt geben, die von den ca.
4000 stimmberechtigten Mitgliedern der Amerikanischen Filmakademie ausgewählt wurden.
Karin Bauer gibt eine Vorschau auf die preisverdächtigen Filme.
Dieser Oscarnacht geht die nervenaufreibende Arbeit der Oscar-Nominierungen voraus, die von einem 140-köpfigen Auswahlkomitee vorgenommen wird.
Sechs Wochen vor der Bekanntgabe der Oscars liegen diese Nominierungen meist vor und gelten an sich schon als Auszeichnungen.
Mit einem oder mehreren Oscars auf einem Filmplakat aber beginnt dann das große Geschäft.
Schon in der ersten Woche nach ihrer Bekanntgabe kann man mit einer Mehreinnahme von 5 bis 10 Millionen Dollar für einen preisgekrönten Film rechnen.
Kein Wunder, dass der Vergabe der Oscars heute Nacht so viel Bedeutung beigemessen wird und dass man mit Spannung darauf wartet.
Wer sind nun die aussichtsreichsten Anwärter?
Am meisten Chancen haben sicherlich die Filme, die mehrere Oscar-Nominierungen aufzuweisen haben, wie Der Elefantenmensch von David Lynch und Wie ein wilder Stier von Martin Scorsese mit je acht Oscar-Nominierungen.
Wie ein wilder Stier schildert das private und professionelle Leben von Jack LaMotta, des Weltmeisters im Mittelgewicht im Jahr 1948, der dabei seine Selbstachtung und seine Familie verlor.
Dieser Film erhielt unter anderem Nominierungen für den besten Film, den besten Regisseur, den besten Hauptdarsteller Robert De Niro, für die besten Nebenrollen, den besten Ton, die beste Auflage und für die beste Kameraführung.
Interessanterweise sind beide Filme mit den meisten Oscar-Nominierungen in Schwarz-Weiß gedreht worden.
Martin Scorsese wählte diese Technik, weil er Boxszenen in Farbe nicht gut findet und weil er damit die Zeit der 40er Jahre besser wiedergeben kann.
Robert De Niro als bester Schauspieler in Konkurrenz um den Oscar mit Robert Duvall, John Hurt, Jack Lemmon und Peter O'Toole hatte sich auf die Rolle des Jack LaMotta sehr intensiv vorbereitet und schreckte vor keinem Opfer zurück.
Er trainierte nicht nur sehr hart für die Boxszenen, sondern nahm über 30 Kilo zu und ließ sich lieber blutig schlagen als ein Make-up auftragen.
Auch der Elefantenmensch von David Lynch erhielt unter den acht Nominierungen jene für den besten Film, den besten Regisseur, für den besten Hauptdarsteller John Hurt und für das beste Drehbuch.
Die Geschichte beginnt 1884 auf einem Rummelplatz in London, wo bei einer Schau von Monstern auch Joseph Merrick gezeigt wird, eine Missgeburt abscheulich anzusehen.
Sein Kopf ist völlig deformiert und riesengroß, sein Körper ist mit Tumoren bedeckt.
Durch einen Londoner Arzt, der sich dieser 21-jährigen Jammerfigur annimmt, kann diese zwar nicht geheilt werden, aber ein menschenwürdiges Dasein führen.
Aber auch Nashville Lady mit sieben Nominierungen und eine ganz normale Familie mit sechs Nominierungen haben Aussichten auf Oscars.
Beide Filme laufen derzeit in Österreich.
Nashville Lady erzählt die Geschichte der Country- und Westernsängerin Loretta Lynn, die von Sissy Spacek dargestellt wird und als ernsthafte Anwärterin auf den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle gilt.
Ihre Konkurrentinnen sind allerdings Ellen Burstyn, Goldie Hawn, Gina Rawlins und Mary Tyler Moore in eine ganz normale Familie, dem Regie-Debüt von Robert Redford.
Er beschreibt darin eine Familie, deren älterer Sohn tödlich verunglückt ist und dessen jüngerer Bruder sich einerseits selbst Vorwürfe macht, dass er ihn nicht retten konnte und ihn andererseits bei seiner Familie nicht ersetzen kann.
Sechs Nominierungen hat auch Roman Polanskis Tess erhalten, darunter für den besten Film, die beste Regie und die beste Kameraführung.
Roman Polanski hatte die Romanvorlage zu diesem Film von Thomas Hardy von seiner tragisch umgekommenen Frau Sharon Tate bekommen, die diese Rolle ursprünglich spielen sollte.
Als sie ermordet wurde, ließ er dieses Projekt natürlich fallen.
Dann hatte er Schwierigkeiten mit der Besetzung der Tess und konnte sich erst dazu entschließen, als er Anastasia Kinski kennenlernte.
Zum Abschluss noch eine Filmmusik, die das Oscar-Rennen um das beste Originallied machen könnte.
Nine to Five aus dem gleichnamigen Film mit Jane Fonda, Lily Tomlin und Dolly Parton in den Hauptrollen.
Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
Ja, und welche Filme ab morgen dann das Etikett Oscar tragen dürfen, das berichten wir dann morgen früh im Morgenjournal.
Und jetzt noch ins Nachrichtenstudio.
Polen.
Die Verhandlungen zwischen Regierung und unabhängiger Gewerkschaft Solidarität werden zur Stunde fortgesetzt.
Vom Ergebnis der Gespräche hängt es ab, ob die Solidarität morgen den unbefristeten Generalstreik ausruft.
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei hat heute früh eine Sitzung beendet, in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit den Gewerkschaften stand.
Das ZK sprach dem Politbüro sein Vertrauen aus und lehnte die Rücktrittsangebote mehrerer Funktionäre ab.
Außerdem trat das Zentralkomitee für eine einheitliche Gewerkschaftsbewegung ein und forderte die Parteimitglieder auf, dafür zu sorgen, dass die Solidarität dem Einfluss der Gegner des Sozialismus entzogen werde.
Sowjetunion
Die Armeezeitung Roter Stern hat die Vereinigten Staaten beschuldigt, eine Hetzkampagne gegen die in und um Polen stattfindenden Manöver des Warschauer Paktes zu betreiben.
In dem Kommentar heißt es, in den USA seien in der Hitze provokatorische Erklärungen eigene demonstrative Militärmanöver wie die jüngste groß angelegte Erbstübung der NATO vergessen worden.
Österreich.
Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss hat am Vormittag mit der Einvernahme des Wiener Bürgermeisters Graz begonnen.
Als weiterer prominenter Zeuge wird ÖVP-Vizebürgermeister Bussek vom Ausschuss befragt.
Der Aufsichtsrat der Vereinigten Edelstahlwerke berät seit etwa zwei Stunden mit Arbeitnehmervertretern über ein Strukturverbesserungsprogramm.
Einzelheiten der Beratungen oder Ergebnisse sind noch nicht bekannt.
Nach Ansicht von Gesundheitsminister Steirer ist es bedauerlich, dass dem Problem des Alkoholismus in Österreich nach wie vor weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird als dem Suchtgift-Problem.
Steirer erklärte, 57 Suchtgift-Toten stünden mindestens 3.000 Alkoholtote, 200.000 Alkoholkranke und 600.000 alkoholgefährdete Personen gegenüber.
ÖVP-Parteiobmann Mock hat heute bei der Eröffnung der Wohnbau-Enquete des Parlamentsklubs der Volkspartei die Notwendigkeit betont, vor allem für junge Leute familiengerichte Wohnungen zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung zu stellen.
Mock sagte, für die ÖVP sei Wohnbaupolitik sowohl Familienpolitik als auch Wirtschaftspolitik für das Baugewerbe.
Großbritannien.
Eine Gruppe von mehr als 360 Wissenschaftlern hat die Wirtschaftspolitik von Regierungschefin Thatcher heftig kritisiert.
In einer Erklärung der Wirtschaftsforscher heißt es, das Vorgehen der konservativen Regierung sei falsch und schädige die Grundlagen der britischen Wirtschaft.
Thailand.
Die sechs bewaffneten Entführer einer indonesischen Verkehrsmaschine haben ihre Förderungen ausgeweitet.
Sie verlangen nun, neben der Freilassung von 84 Häftlingen, auch ein Lösegeld von umgerechnet 21 Millionen Schilling.
Das also, meine Damen und Herren, waren die Schlussmeldungen im Mittagjournal.
Für das Team verabschiedet sich Bruno Berger auf Wiederhören.