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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich der aktuelle Dienst mit dem Mittagsschanal zu einer Stunde Information.
Begrüßt Sie im Namen von Redaktion und Technik Herbert Dobrowolny.
Kurz der Überblick über das geplante Programm.
Aus dem Inland berichten wir über eine Pressekonferenz von ÖGB-Vizepräsident Dallinger.
Er fordert eine große Steuerreform für den 1.
Jänner 1982 und eine kleinere Steuerreform für den 1.
Jänner 1981.
Außerdem gibt es weiterhin Personaldiskussionen in der Freiheitlichen Partei Österreichs.
Steger gegen Kandidat Ofner deklariert sich als politischer Nachfolger des Ex-Parteiobmanns Götz.
Wir berichten ausführlich darüber, zitieren aus österreichischen Zeitungen in der Inlandspresse Schau und informieren sie über Bemühungen um die Eindämmung der Drogensucht in unserem Land.
Unsere Wirtschaftsredaktion bereitet eine Analyse vor, zu dem Thema Europas Autoindustrie kauft sich in den Vereinigten Staaten ein und die Schlagzeilen der Beiträge aus dem Ausland, Reaktionen in Teheran auf jüngste amerikanische Maßnahmen und um die Gerüchte der Geiselfreilassung eventuell um den 7.
März und Situation in Afghanistan.
Wir gehen der Frage nach, wie die soziologische Struktur der neuen Machthaber aussieht.
Die Themen der Kultur,
Peter Turini liest heute Abend im Akademietheater aus noch unveröffentlichten Werken und wir berichten über ein neues Museum der Gegenwart, das in Basel eröffnet wird.
Das wäre also das Programm.
Zuerst die Nachrichten, nach den Nachrichten kommt dann das ausführliche Wettergespräch mit der Hohen Warte.
Nun aber zu den Meldungen.
Chefin vom Dienst ist Elisabeth Manners und Sprecher Herbert Slavik.
Vereinte Nationen.
UNO-Generalsekretär Waldheim hofft auf die Freilassung der amerikanischen Geiseln in Teheran noch vor den Parlamentswahlen am 7.
März.
Waldheim sagte vor Journalisten, der neue persische Präsident Banisadra befürworte die Freilassung der Geiseln.
Er hoffe, dass sich der Präsident gegenüber den anderen politischen Kräften des Landes bald durchsetzen könne.
Das Problem bestehe allerdings darin, dass sich, wie der UNO-Generalsekretär betonte, unter den militanten Besetzern der amerikanischen Botschaft ein sogenannter harter Kern befinde, der unnachgiebig sei.
Iran.
Dem neuen Staatspräsidenten Banisadr sind weitreichende Vollmachten eingeräumt worden.
Nach Rücksprache mit Schiitenführer Khomeini bestellte der Revolutionsrat Banisadr zu seinem Leiter.
Banisadr hat gestern seine Kritik am Verhalten der Botschaftsbesetzer erneuert.
Die Geiselnehmer sind jedoch nicht bereit, sich dem wachsenden Drängen der Regierung auf Kompromissbereitschaft zu beugen.
Einer der Extremisten erklärte neuerlich, nach wie vor komme eine Freilassung der Geiseln erst in Frage, wenn der Schah und sein Vermögen wieder im Iran seien.
Dennoch gibt es in Teheran mehrere Anzeichen für eine Tendenzwende zugunsten der USA.
Der ehemalige Ministerpräsident Basargan ist erstmals seit Wochen wieder an die Öffentlichkeit getreten.
Basargan war nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Revolutionsrat über die Besetzung der amerikanischen Botschaft zurückgetreten.
In einer Fernsehsendung verteidigte er Informationsminister Minacci und andere Politiker, denen Kontakte mit dem Ausland als Verrat an der Revolution vorgehalten worden sind.
Basargan sagte wörtlich, diese Kontakte hätten nur dem Iran gedient.
Überraschend betonte der ehemalige Regierungschef, dass die Vereinigten Staaten in den letzten Jahren der Monarchie in Persien den Schad zur Einhaltung der Menschenrechte gedrängt hätten.
USA.
Nach der Kritik des neuen persischen Staatspräsidenten Bani Sadr an den Geiselnehmern hat sich die Regierung in Washington veranlasst, gefühlt, die geplanten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran vorerst auszusetzen.
Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, mit diesem Schritt wollten die USA dazu beitragen, die Krise im Zusammenhang mit der Geiselaffäre auf diplomatischem Weg zu lösen.
Nach der relativen Entspannung im Iran-Konflikt wollen sich die USA nun offensichtlich verstärkt auf die Afghanistan-Krise konzentrieren.
Außenminister Vance reist am 20.
Februar nach Bonn, um mit den Außenministern Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und der Bundesrepublik Deutschland gemeinsame, konkrete Reaktionen auf die sowjetische Intervention in Afghanistan zu erörtern.
Wie Präsident Carter bekannt gab, soll dabei auch die Frage des Boykotts der olympischen Sommerspiele in Moskau behandelt werden.
Geplant sind ferner Gespräche zwischen Vance und den Außenministern Australiens und Neuseelands.
Unmittelbar nach der Invasion der Sowjetunion in Afghanistan ist in den Vereinigten Staaten eine Diskussion über die Aufnahme von Frauen in die Armee entstanden.
Carter will heute Einzelheiten seines Planes erläutern, zum ersten Mal in der Geschichte der USA die Wehrerfassung der Frauen einzuführen.
Zahlreiche Kongressmitglieder haben ihre Ablehnung gegenüber einer derartigen Maßnahme bekräftigt.
Sie erinnerten daran, dass es die amerikanische Gesetzgebung verbietet, Frauen an Kampfhandlungen teilnehmen zu lassen.
Die Armee benötige vor allem Kampfsoldaten, betonen die Abgeordneten, und fügen hinzu, aus diesem Grund sei die Erfassung von Frauen unnötig.
Pakistan.
Im Nachbarland von Afghanistan wird für den Frühsommer eine Großoffensive gegen die muslimischen Rebellen erwartet.
Der Gouverneur der pakistanischen Grenzprovinz Beshawar erklärte, in diesem Fall seien Übergriffe auf pakistanisches Gebiet zu befürchten, die, wie er erklärte, ohne umfangreiche amerikanische Waffenlieferungen nicht zurückgeschlagen werden könnten.
Von Peshawar aus haben afghanische Rebellen an alle Staaten einen dringenden Hilfeappell gerichtet.
Die Widerstandskämpfer erklärten bei einer Pressekonferenz, die UdSSR habe dem Volk von Afghanistan nicht nur Elend und Tod gebracht, sondern auch das Weltgewissen verletzt, indem sie die anerkannten internationalen Normen missachtet und den Weltfrieden gefährdet habe.
Rumänien.
Staats- und Parteichef Ceausescu konferierte gestern Abend in Bukarest mit dem Präsidialsekretär der Kommunistischen Liga Jugoslawiens, Drago Savac.
In einem Kommuniqué rufen Rumänien und Jugoslawien alle Staaten auf, sich wieder aktiv für die Entspannung einzusetzen.
Die Entspannungspolitik, so heißt es, beruhe auf nationaler Unabhängigkeit, Gewaltverzicht und Nicht-Einmischung in die Angelegenheiten anderer Länder.
Der Ost-West-Konflikt um Afghanistan wird in dem Kommuniqué nicht angesprochen.
Großbritannien, Österreich.
Die regimekritische tschechoslowakische Nachrichtenagentur Palach Press mit Sitz in London erklärte in einer Aussendung, die Vertreter der Menschenrechtsbewegung Carta 77 hätten nach dreijähriger Tätigkeit erkannt, dass es keine Hoffnung auf ein Gespräch mit offiziellen Vertretern Prags gebe.
Trotz der Versuche der Behörden der GSSR, die Organisation zu zerstören, seien die Aktivisten von Carta 77 nach wie vor nicht zum Aufgeben bereit.
Aus Emigrantenkreisen in Wien verlautete, die Carta 77-Mitglieder hätten in Prag ein Organisationskomitee mit dem Ziel gebildet, die tschechoslowakische Bevölkerung besser zu informieren.
Vietnam.
Die Regierung in Hanoi ist umgebildet worden.
Die Ministerien für Verteidigung, Wirtschaft sowie für innere und auswärtige Angelegenheiten erhielten neue Ressortleiter.
Verteidigungsminister General Giab wurde zum ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt.
An die Stelle des weltberühmten Militärstrategen und Kriegshelden, der der französischen Kolonialmacht im Jahr 1954 bei Dien Bien Phu die entscheidende Niederlage zugefügt und auch maßgeblich zum amerikanischen Debakel im Vietnamkrieg beigetragen hat, tritt General Van Thien Dung, der bisher Generalstabschef der Volksarmee war.
Großbritannien.
Im Unterhaus in London beginnt heute eine große Debatte über die Abtreibung.
Die Abgeordneten erörtern den Antrag des konservativen Parlamentariers John Corry über eine Verschärfung der Bestimmungen.
Der Schwangerschaftsabbruch ist in Großbritannien bis zur 28.
Woche erlaubt.
John Corry will diese Frist auf 20 Wochen reduzieren.
Mediziner weisen allerdings darauf hin, dass auch jetzt nicht einmal ein Prozent aller legalen Abtreibungen nach der 20.
Woche vorgenommen werden.
Der Abgeordnete ist nicht ganz gegen die Abtreibung.
Er möchte nur erreichen, dass mehr Verhütungsmittel genommen werden.
Seit dem Inkrafttreten des Abtreibungsgesetzes im Jahr 1968 haben etwa 1,6 Millionen Frauen, darunter zahlreiche Ausländerinnen, in England und Wales legal eine Schwangerschaft abbrechen lassen.
USA.
Der Autokonzern Chrysler hat im vergangenen Jahr den größten Verlust hinnehmen müssen, den je ein Industrieunternehmen innerhalb eines Jahres erlitten hat.
Die Gesellschaft gab heute den Rekordverlust mit einer Milliarde 90 Millionen Dollar.
Das sind etwa 13,7 Milliarden Schilling an.
Das zehntgrößte amerikanische Unternehmen hatte bereits 1978 einen Verlust von 205 Millionen Dollar.
Experten führen diese Entwicklung auf die Tatsache zurück, dass sich Chrysler zu spät auf die vom Markt verlangten kleineren Wagen eingestellt hat.
Chrysler wird demnächst vom Automobilkonzern Peugeot-Citroën einen kurzfristigen Kredit von 100 Millionen Dollar erhalten.
Gedacht ist auch an die Verwirklichung mehrerer gemeinsamer Projekte.
Unter anderem soll auch ein neues Automobilprojekt entwickelt und in Kanada und in den USA abgesetzt werden.
In Lake Placid, dem Auftragungsort der Olympischen Winterspiele, ist heute das sogenannte Österreich-Haus seiner Bestimmung übergeben worden.
Diese Einrichtung wird Österreich als Wintersportland repräsentieren und soll Sportlern, Trainern, Funktionären und Journalisten nach den Strapazen der Wettkämpfe Freude und Erholung bieten.
Vielleicht haben die Sportler und Trainer in Lake Placid auch so schönes Wetter, wie es wir derzeit in Wien haben.
Herr Dr. Sabo, auf der Hohen Warte scheint bei Ihnen auch so strahlend die Sonne wie hier im 4.
Bezirk?
Nun, auch bei uns auf der Hohen Warte derzeit noch sonniges Wetter.
Für morgen Samstag und auch für Sonntag müsste dieses sonnige und vor allem recht milde Wetter weiter anhalten.
Ursache dafür ist ein Hochdruckgebiet, das sich von Westen her gegen den Alpenraum vorschiebt.
Gleichzeitig verstärkt sich aus Südwest die Warmluftzufuhr.
Das bedeutet vor allem für morgen Samstag schönes sonniges Wetter mit Tagestemperaturen etwa zwischen 5 bis 12 Grad.
Am Sonntag kann es dann vor allem im Südwesten und Westen Österreichs stärker bewölkt sein, aber auch am Sonntag generell niederschlagsfreies Wetter und mildes Wetter mit Temperaturen bis zu 10 Grad.
Jetzt geht ja für den Osten Österreichs die Energieferienwoche zu Ende.
Der Westen Österreichs fängt erst nächste Woche an.
Kann man so ein bisschen global schon sagen, wie es in der nächsten Woche werden wird, das Wetter?
Nun, von Haus aus müsste man ja immer betonen, Prognosen nur für einen Zeitraum bis maximal vier Tage in die Zukunft.
Für Montag, Dienstag nächste Woche müsste man eines festhalten, kein Wintereinbruch, keine Kaltluftzufuhr.
Das heißt, wenn, wird es vor allem im Westen Österreichs zeitweise zu etwas Regen kommen.
Ansonsten durchwegs freundliches Wetter und vor allem nach wie vor recht mildes Wetter.
Sie haben gesagt, die Tageshöchstwerte werden in den nächsten Tagen so bis zu 12 Grad ansteigen.
Wie sieht es denn mit den Messwerten in Österreich von 12 Uhr aus?
Nun, das Wetter von heute 12 Uhr.
Wien wolkig, 9 Grad Westwind mit 25 kmh.
Eisenstadt heiter, 7 Grad Windstille.
Linz wolkig, 8 Grad Westwind mit 15 kmh.
Salzburg heiter, 9 Grad Windstille.
Innsbruck stark bewölkt, 3 Grad West 5.
Bregenz wolkig, 7 Grad Nordostwind mit 3 kmh.
Graz heiter, 1 Grad Nordost 5.
Klagenfurt bedeckt durch Hochnebel, 0 Grad und Windstille.
Vielen Dank Herr Dr. Sabor für die Wetterweiter und noch einen angenehmen Arbeitstag.
Dankeschön.
Es ist jetzt 12 Uhr und 13 Minuten die ausführlichen Berichte aus Österreich.
Fragen der Reform des österreichischen Lohn- und Einkommensteuersystems gehören zu den Dauerbrennern der heimischen Innenpolitik und zum Dauerproblem steuergeplagter Arbeitnehmer.
In den letzten Tagen gab es von verschiedenen Seiten Hervorstöße in Richtung einer steuerlichen Entlastung, zuletzt von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter im ÖGB.
Heute meldete sich der Vorsitzende der ÖGB-internen Steuerkommission, ÖGB-Vizepräsident Dallinger, zu diesem Thema zu Wort.
Mit ihm führte Johannes Fischer das folgende Gespräch.
Herr Präsident Dallinger, die Frage der Lohn- und Einkommensteuerreform ist wieder aktuell.
Die Fraktion Christlicher Gewerkschäfter hat sich für einen längeren Zeitraum ausgesprochen für eine solche Reform, erst gestern.
ÖGB-Präsident Penje hat nicht ausgeschlossen, dass bis 1983 eine Lohn- und Einkommensteuerreform kommt.
Finanzminister Andros hat es ausgeschlossen.
Sie sind der Vorsitzende der Steuerkommission im ÖGB.
Wie sehen da Ihre Vorstellungen aus?
Wir werden nach vorliegendes Ergebnis der Kommission beim Bundesministerium für Finanzen die Steuerkommission des ÖGB einberufen und unsere Beratungen durchführen.
Ich persönlich glaube, dass der Forderungswunsch für das Inkrafttreten der 1.1.1982 sein wird.
Das würde bedeuten, dass am 01.01.1982 was konkret kommt?
Eine große Reform oder eine kleine Reform?
Ist das dann diese Reform, die auch jetzt etwa das Finanzministerium ausarbeitet?
Ich möchte den Beratungen nicht vorgreifen.
Ich persönlich neige aber dazu, dass dann eine große Reform kommen muss.
weil ja einerseits all das zu berücksichtigen ist, was aus dem Finanzministerium kommt und zweitens auch unsere Zielvorstellungen vorliegen werden, die Progression in den Einkommensbereichen der Arbeitnehmer zu verändern, das heißt sie für die Arbeitnehmer günstiger zu gestalten.
Da gibt es jetzt schon bestimmte Vorstellungen, etwa von EU-Präsident Pena, der gemeint hat, man sollte jene, die 20.000 Schilling im Monat verdienen oder bis 20.000 Schilling deutlich entlasten von der Steuer und jene, die über 20.000 Schilling verdienen, deutlich spürbar mehr belasten.
Können Sie ganz kurz skizzieren, wie Ihre Vorstellungen von dieser großen Steuerreform aussehen?
Meine Vorstellung liegt auf der Ebene, dass man in den Einkommensbereichen bis 20.000 Schilling eine spürbare Entlastung bringen müsste.
Primär natürlich bei den allerniedrigsten Einkommen, aber dann auch bei den bis zu 20.000 Schilling.
dass man aber die Grenze nicht so starr ziehen kann.
Ich nehme an, dass bis zu einem Bruttobezug bis etwa 27.000 bis 30.000 Schilling eine Absenkung der Steuerbelastung eintreten wird müssen und dass dann ein gewisser Bereich vorhanden sein wird, wo man auf dem jetzigen Niveau stehen bleiben wird und dann etwas hinauf geht und dort eine steuerliche Mehrbelastung eintreten wird.
Ich könnte mir persönlich auch vorstellen, dass man den Spitzensteuersatz von derzeit 62% auf 65%, also minimal, anhebt.
Das heißt, die Benja-Vorstellung, dass alles, was über 20.000 Shilling ist, stärker belastet wird, der können Sie eher nicht folgen?
Ich glaube, dass man hier etwas interpretiert hat, was in der raschen Wortfolge einfach vorgebracht worden ist.
Aber praktisch kann man das ja gar nicht so durchführen, wenn man eine
Progressionsskala sich ansieht, dass man einfach einen Knick macht und dann so stark hinauf geht.
Hier muss sich das, wie das in der Fachsprache heißt, einschleifen und das ist sicherlich in den Einkommensbereichen von 20.000 auf 30.000 Schilling möglich.
Aber wir geben zu bedenken, dass ja auch, so eigenartig das klingt, Einkommen in der Höhe von 20.000 Schilling noch in Kollektivverträgen vereinbart sind und die ja auch ein Recht auf gewerkschaftliche Vertretung haben.
Das heißt also, Sie als Chef der Privatangestellten-Gewerkschaft, der größten Einzelgewerkschaft, da eher vorsichtiger sind, da ja auch viele Ihrer Mitglieder in diesen Bereichen zwischen 20.000 und 25.000 Schilling liegen?
Ja, aus diesem Motiv, aber auch aus Gründen der technischen Durchführung, weil eine Progressionsskala-Änderung in der Form mit der abrupten Veränderung auch gar nicht durchgeführt werden könnte.
Aber wenn ich den 01.01.82 in Rücksicht ziehe, dann werden wir vielleicht die ein oder andere kleine kosmetische Veränderung zu einem Zeitpunkt vorher machen müssen, etwa bei 01.01.1981 eine Anhebung des Bagatellbetrages, damit die Mindestpensionsbezieher oder die Ausgleichszulagenbezieher nicht in die Steuerpflicht fallen.
Der Finanzminister argumentiert im Zusammenhang mit der Steuerreform immer wieder, dass sie, wie gesagt, aufkommensneutral sein soll.
Das sollte auch diese große Steuerreform, die Sie jetzt für 1.1.1982 fordern, sein.
Ist es überhaupt denkbar, dass eine so große Steuerreform aufkommensneutral ist, das heißt, dass sie dem Finanzminister praktisch kein Geld kostet?
Das glaube ich nicht, aber man kann natürlich den Versuch unternehmen.
Aber wie schon vorher erwähnt, bedeutet das, dass man dann in irgendeinem Bereich entsprechend mehr einheben muss, weil ja bei den Einkommen bis etwa 20.000 Schilling jeder Multiplikator-Effekt eine Rolle spielt.
Denn da werden ja der überwiegende Teil aller Arbeitnehmer zum Beispiel beinhaltet sein und das sind ja fast 2.800.000, zuzüglich der eineinhalb Millionen Pensionisten,
zum Teil Steuerpflichtigen.
Also hier liegt das Gros der Steuerpflichtigen und ein Fall, ein spürbarer Fall in diesen Bereichen würde natürlich ein gewaltiges Mehr an Einnahmen aus anderen Bereichen bedeuten und das wird sicher nicht mathematisch sich ausgehen.
Und auch politisch wahrscheinlich nicht durchsetzbar sein.
Und auch politisch sehr schwer durchsetzbar sein.
Irgendwie weiß ich nicht, Benja trennt immer ganz exakt zwischen Lohnpolitik und Steuerpolitik.
Er sagt, die Lohnpolitik sei also der gewissermaßen Kampf der Gewerkschaften oder die Verhandlung der Gewerkschaften mit den Unternehmen, die Steuerpolitik sei etwas ganz, was gesondertes.
Wie sieht das bei Ihnen nun aus in Ihrer Argumentation?
Wir haben aller Voraussicht nach im Jahr 1980 rund 5% Inflationsrate.
Wie schätzen Sie hier die Lohnentwicklung im heurigen Jahr ein, auch im Zusammenhang mit der Steuerentwicklung?
Die Einkommenspolitik besteht meines Erachtens aus drei Komponenten.
Einerseits den Preisen,
Andererseits den Löhnen, Gehältern und den Einkommen und drittens der Steuerleistung, die zu erbringen ist.
Es gibt ja noch einen vierten Sektor, das ist Sozialversicherung, aber dem stehen ja unmittelbare Gegenleistungen entgegen.
Wenn ich daher einerseits sage, dass die Realeinkommen um ein bis zwei Prozent steigen sollen, was ich für das Jahr 1980 bezogen nicht glaube,
Dann muss ich alle drei Komponenten in Rücksicht ziehen.
Die Preissteigerung, also die Indexerhöhung, die mögliche Rate bei der Einkommensvermehrung, also den Prozentsatz, um den die Löhne und Gehälter erhöht werden und schließlich auch die Steuerbelastung, die dann das erhöhte Einkommen betrifft.
Daher kann ich ohne Beachtung alle drei Kriterien kein Resümee ziehen und ich glaube alle drei Faktoren spielen eine Rolle.
Ich glaube, es wäre ein großartiger Erfolg, den man gar nicht schmälern und verkleinern soll, wenn es uns gelingt, wozu alles spricht, dass wir die Vollbeschäftigung erhalten und die Löhne und Gehälter auf dem Niveau stabilisieren im Jahre 1980, das sie 1979 hatten.
Johannes Fischer im Gespräch mit ÖGB-Vizepräsident Dallinger, der für eine große Steuerreform ab 1.
Jänner 1982 eintritt.
Das personelle Gerangel in Österreichs kleinster Parlamentspartei geht drei Wochen vor dem Parteitag der Freiheitlichen in Linz-Munter weiter.
Nach der Nominierung eines Gegenkandidaten zum designierten Parteischiff Norbert Steger formieren sich jetzt die Fronten.
Steger sollte gestern Abend in Wien ein großes Fernsehinterview aufzeichnen.
Sein Gegenkandidat Hofner setzte daraufhin eine Pressekonferenz für heute Vormittag an, was große Verärgerung im Parlamentsklub der FPÖ auslöste.
Das Fernsehinterview wurde daraufhin kurzfristig abgesagt und auf Sonntag verschoben.
Hofner hatte zu seiner Pressekonferenz jenen Mann mitgenommen, der im Falle seiner Bestellung zum Parteiobmann als Generalsekretär beschäftigt würde, den Tiroler Landesparteiobmann Gerolf Stix.
Von der Pressekonferenz berichtet nun direkt Markus Sommersacher.
Erster bundesweiter Auftritt also des neuen Gespanns Hofner-Stixters auszieht, um sich als Gegenpol zum designierten neuen Bundesparteiobmann Norbert Steger zu profilieren.
Erstes wohl ungewolltes Bon mot, Hofner präsentierte sich und Stix als Team Hofner-Steger und erntete mit diesem freudschen Versprecher die ersten Lacher.
Bei diesem blieb es aber.
Dafür folgten einige Präzisierungen.
Zum einen meinte Hofner, seine Kandidatur gegen Steger durch die jüngsten Tage im Nachhinein erst so richtig gerechtfertigt zu sehen.
Ich darf rückblickend auf die vergangenen sieben Tage erklären, dass die Zustimmung, die aus allen Schichten und aus allen Regionen der Partei an Gerolf Stix und an mich herangetragen worden ist, es voll und glänzend gerechtfertigt hat, dass es für den Parteitag am 2.
März einen zweiten Kandidaten gibt.
Vor allem von jungen Funktionären der Partei will offener Zustimmung orten.
Zustimmung dazu, dass es nicht nur einen Kandidaten für den Posten des neuen Bundeschefs in der FPÖ gibt.
Diejenigen, die oft recht vehement den Standpunkt vertreten haben, bei der Nominierung
des zeitlich ersten Kandidaten übergangen worden zu sein, die geglaubt haben, dass sie mit dieser einen Kandidatur allein sich in dieser Partei nicht voll und richtig vertreten fühlen könnten.
Die sind jetzt der Ansicht, jetzt finden auch sie einen Kandidaten, der ihnen entspricht.
Jetzt wird in demokratischer Wahl entschieden werden, wer von beiden dann letzten Endes das Rennen machen wird und wir stellen fest, dass damit bereits eine gewisse Befriedung und eine Phase der Ruhe in die Partei eingekehrt erscheint.
Es gehe jetzt endlich darum, wieder Linie in die Partei zu bringen, sagt die Hofner, und zwar klare Linie.
Organisatorische Neuerungen?
Nach dem Bundesparteitag müsse endlich wieder die Bundesparteileitung mehr Bedeutung haben, forderte Hofner.
Die FPÖ sollte auf vier Säulen ruhen, Bundesparteiobmann, Klubchef Peter, Bundesgeschäftsführer Bogner und Generalsekretär Gerulf Stix.
Stix selbst bezeichnete sich heute als Kandidaten für einen politischen Generalsekretär, der also die großen politischen Konzeptionen entwerfen werde.
Erste Präzisierung dazu, als Schwerpunkte einer neuen Strategie nannte Stix erstens Mittelstandspolitik, ein Begriff, der bisher eher von der ÖVP reklamiert wurde, zweitens Umweltpolitik und drittens Krisenvorsorge.
Wahlversprechen des neuen Teams, Stix, jenes Wahlprogramm, mit dem Alexander Götz in die letzten Nationalratswahlen gegangen sei.
Das Stichwort Götz löste in der Folge interessante Feststellungen aus.
Hofner betonte, er halte es für ausgeschlossen, dass der ehemalige Bundesparteiobmann am 2.
März beim außerordentlichen Bundesparteitag neuerlich für den Posten des Parteichefs kandidieren werde.
Sein Hofners Entschluss?
zur Kandidatur sei ohne Rücksprache mit Götz getroffen worden.
Die politische Linie, die er verfolgen wolle, charakterisierte Ofner aber so.
Es ist richtig, dass ich ein Anhänger Götzens gewesen bin und auch bin.
Ich glaube auch, dass Götz das gebracht hat, was jede Partei am dringendsten und am notwendigsten braucht, nämlich den Wahlerfolg.
Ich pflege aber nahezu, seit ich in der Partei bin, auch ein ausgezeichnetes persönliches und politisches Verhältnis zu Friedrich Petter und bin sehr wohl der Ansicht, mit ihm sehr eng und sehr kameradschaftlich zusammenarbeiten zu können und glaube darüber hinaus, dass ein so erfahrener Klubobmann, wie er es ist, eine Position im Rahmen seiner Tätigkeit hat, aus der er fast nicht wegzudenken ist.
Und weiter zur neuen Strategie sagte Ofner, Peter habe die Äquidistanz zu SPÖ und ÖVP verfolgt, Götz das Attackieren statt Arrangieren, er selbst wolle beides elastisch verbinden.
Aber eines müsse klar sein.
Man kann nicht anstelle eines Erfolges mit dem Arrangieren beginnen, sondern man muss zuerst den Erfolg anstreben.
Dann kann man sich auf der Grundlage des Erfolges vielleicht arrangieren.
Aber den Kampf und den Erfolg durch Arrangieren ersetzen zu wollen, das geht sicher nicht.
Also doch wohl eher ein Attackieren statt Arrangieren im Stil des ehemaligen Bundesobmanns Götz, das Hofner da propagierte.
Sich selbst bezeichnete er ideologisch als freiheitlich im Sinne des Wortes, als Kandidaten für einen Obmann als Katalysator, Galleonsfigur und Truppenführer der Partei.
Und damit wieder zurück zum Studio des Mittagschanals.
Soweit Markus Sommersach aus dem Presseclub Concordia in Wien.
Der Kärntner Landesparteiobmann Ferrari Brunnenfeld erklärte heute Mittag zu diesen internen FPÖ-Personalien, er halte es für ungeschickt, dass Harald Ofner bereits den Tiroler Landesparteichef Stigsalz seinen Generalsekretär nominiert habe.
Dies sei in der Partei äußerst ungewöhnlich und stehe am Parteitag der Freiheitlichen auch gar nicht zur Debatte.
Es ist jetzt 12 Uhr und 26 Minuten.
Nächster Programmpunkt ist die Inlandspresseschau.
Die Themen heute Parteireform der österreichischen Volkspartei, die Streikstatistik 1979 und wieder einmal das Dauerthema Privilegienabbau.
Für die Zusammenstellung ist heute Zita Bernardi verantwortlich.
In der sozialistischen Arbeiterzeitung werden heute wieder einmal die Reformbemühungen der Volkspartei unter die Lupe genommen.
Man liest bei Rainer Mayrhofer,
Die Reform der ÖVP ist offensichtlich noch nicht sehr weit über die Feststellung, dass die Gesamtpartei bei Erwerb der Mitgliedschaft Vorrang haben müsse, hinausgekommen.
Zunächst sollen offensichtlich ein paar ungelebte Kinder wegreformiert werden.
Für neue politische Zielsetzungen bleibt da wenig Raum.
Bei diesem Stand der VP-Reform gilt als sehr wahrscheinlich, dass 1983 nach der nächsten Schlappe auch MOK wegreformiert wird.
so Rainer Mayrhofer in der Arbeiterzeitung der SPÖ.
Nun zwei Pressestimmen zur gestern veröffentlichten österreichischen Streikstatistik für das Jahr 1979.
7,9 Streiksekunden pro Arbeitnehmer sind für Erich Pfeiffer in den Oberösterreichischen Nachrichten Anlass für folgende Betrachtung.
Eine geringe Anzahl von Streitstimmen ist kein Faulbett für die Sozialpartner.
Wer Sorgen und Nöte der Wirtschaft unter die duchend beschwichtigender Reden versteckt, wird eines Tages böse erwachen.
Dabei geht es heute nicht nur um die großen Fragen der Strukturbereinigung oder der erhöhten Mobilität, sondern auch um so sensible Angelegenheiten wie Mitbestimmung mit all ihren Konsequenzen in den Betrieben.
Intensiver werden für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber Voraussetzungen zu schaffen sein, die eine eingehendere wirtschaftliche wie gesellschaftspolitische Sicht eröffnen.
Die geringe Anzahl von Streiks in Österreich ist eine Verpflichtung, weiterhin den gemeinsamen Weg freizuhalten.
Aber er muss sorgfältig gepflegt werden.
Soweit die oberösterreichischen Nachrichten.
Und in der kommunistischen Volksstimme heißt es zu diesem Thema,
0,3 Promille.
Das ist kein neuer Grenzwert für den geduldeten Alkoholisierungsgrad am Steuer, sondern der Anteil der österreichischen Arbeiter und Angestellten an Streiks.
Ein international gesehen gewiss minimaler Prozentsatz, auf dem die ÖGB-Führung auch mächtig stolz ist.
Bei uns funktioniert eben die Sozialpartnerschaft so blendend, dass der soziale Frieden nur durch Promillesätze gefährdet werden kann.
Weil es den österreichischen Werktätigen um so viel besser geht als ihren Kollegen anderswo?
Gewiss, kein Arbeiter und Angestellter streikt gern, sind damit doch stets finanzielle Opfer verbunden.
Auch die italienischen, die französischen, die deutschen Werktätigen streiken sicher nicht aus Jux.
Doch sie setzen sich entschlossener zur Wehr.
Und was das Wesentliche ist, sie werden in ihren Kämpfen von ihren Gewerkschaften sichtlich kräftiger unterstützt als hierzulande.
Liest man in der kommunistischen Volksstimme.
Zum Schluss noch ein kurzer Blick in die Volkszeitung für Kärnten und Osttirol.
Es geht um Politikerbesteuerung und Privilegienabbau.
Das, was sich um den sogenannten Privilegienabbau ereignet, ähnelt in fataler Weise dem alten Sprichwort, wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
Das war die Inlands-Presse-Schau, heute zusammengestellt von Zita Bernardi.
Es ist jetzt 12.30 Uhr, halb eins.
In der uns noch verbleibenden Zeit informieren wir Sie über Bemühungen um die Eindämmung der Drogensucht in Österreich.
Über die Tatsache, dass sich Europas Autoindustrie in den Vereinigten Staaten einkauft, bringen ein Gespräch mit Peter Turini, einem Kulturteil, der heute Abend aus unveröffentlichten Werken lesen wird, und zwar im Akademietheater in Wien, analysieren die Situation in Afghanistan und zwar die Frage, wie es sich um den soziologischen Strukturaufbau der neuen Machthaber in Afghanistan bestellt ist und nun ein Gespräch mit unserem Mitarbeiter in Teheran, Ulrich Enke, über die Situation
im Iran.
Dort ist ja seit 4.
November ein Geiseldrama auf der Tagesordnung, ein Geiseldrama, das in den letzten Tagen und Wochen eher in den Hintergrund gerückt ist durch die Tatsache der Präsidentenwahlen, aus der ja Banisadra als neuer Präsident des Irans hervorgegangen ist.
Heute hat nun UNO-Generalsekretär Waldheim vor Journalisten in New York erklärt, er hoffe auf die Freilassung der amerikanischen Geiseln noch vor den iranischen Parlamentswahlen am 7.
März.
Waldheim sagte, der neue iranische Präsident Bani Sadra befürworte die Freilassung der Geiseln.
Er hoffe, dass sich Bani Sadra gegenüber den anderen politischen Kräften des Landes bald durchsetzen könnte.
Die Frage nun an Ulrich Enke in Teheran.
Wie sieht er das aus seiner Sicht um diese Gerüchte?
Wie ist es damit bestellt?
Ja, das ist zunächst natürlich nur Spekulation.
Es gibt hier den Termin des 7.
März, also den Termin der Parlamentswahlen.
Man spricht auch von dem 21.
März, der nach der islamischen Kalenderführung Neujahr ist hier.
Aber mehr als Spekulationen ist all dieses nicht.
Konkret kann man überhaupt noch nichts sagen.
Sicher ist nur, dass gegenwärtig der neu gewählte Staatspräsident Bani Sadr in der Tat einen Konfliktkorb mit den Geiselnehmern in der Botschaft fährt, dass er versucht, sie davon zu überzeugen, dass diese Geiselaffäre friedlich gelöst werden muss und zwar sehr schnell gelöst werden muss, wie er immer wieder betont.
Nicht mit der Begründung, dass er anschließend den Amerikanern in die Hände, in die Arme fallen will, sondern um den Weg freizugeben für die eigentlich politische Auseinandersetzungen mit den Amerikanern.
Benitadors Position lautet so, dass er sagt, durch die Geiselaffäre wird jede internationale politische Auseinandersetzung und Diskussion mit dem Schah und mit den Amerikanern blockiert.
Solange wir die Geiselaffäre haben, sind wir politisch nicht handlungsfähig.
Wir müssen unsere Handlungsfähigkeit zurückgewinnen.
Und er versucht nun hier also die Geiselnehmer dazu zu bringen, dass die Geiseln freigelassen werden.
Aber konkrete Termine kann man nicht sagen.
Man kann nur davon ausgehen, dass in der Tat in den nächsten drei bis vier Wochen, so würde ich schätzen, die Geiselaffäre zu Ende kommt.
Ja, er wird in den Kreisen der Botschaftsbesetzer sehr ernst genommen, weil er ein politischer Machtfaktor ist.
Es ist ja bisher so gewesen, dass die Geiselnehmer in der Tat, wie Bani Sadri selbst es ja ausgedrückt hat, ein Staat im Staate waren.
Sie konnten schalten und walten, wie sie wollten, weil Ayatollah Khomeini sich nicht gegen die Botschaftsbesetzung ausgesprochen hatte, keine Stellung gegen die Geiselnehmer bezogen hatte.
Und weil die Politiker, damals Ministerpräsident Bazargan, dann der Außenminister, ebenfalls Bani Sadri, jetzt der Staatspräsident, und sein Nachfolger Gottesbadet,
alle Politiker von Ayatollahs Gnaden waren, wenn man so will, die also keine eigene politische Hausmacht hatten.
Banisade kann jetzt aber seit den Wahlen zum Staatspräsidenten mit dem ungeheuren Vertrauensvotum der Bevölkerung auftreten.
Er hat hier eine sehr, sehr große Stärkung bekommen und gleichzeitig hat sich Ayatollah Khomeini zwar nicht gegen die Geiselnehmer ausgesprochen, sich aber voll hinter
den neuen Staatspräsidenten gestellt und hat ihm damit alle Autoritätsverdienen, die man in diesem Lande gegenwärtig braucht, um politisch etwas bewegen zu können.
Und Bani Sadra hat von dieser neu gewonnenen Macht inzwischen ja Gebrauch gemacht, indem er durchsetzte, dass der vor zwei Tagen verhaftete Informationsminister wieder freigelassen wurde.
weil er eben verhaftet wurde, ohne jeden richterlichen Haftbefehl.
Eine völlig neue Linie, eine Anbindung an rechtsstaatliche Gedanken, so würden wir das bei uns wohl ausdrücken.
Und Bani Sahra hat sich in diesem Punkt durchsetzen können, was vor der Wahl zum Staatspräsidenten völlig undenkbar gewesen wäre.
Von daher muss man sagen, er hat sehr, sehr viel an Macht gewonnen.
Ja, diese harte Kritik Banisadras am Verhalten der Besetzer haben ja die Vereinigten Staaten veranlasst, vorerst auf Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zu verzichten.
Gibt es da schon offizielle Reaktionen in Teheran?
Nein, offizielle Reaktionen hierauf gibt es nicht, wird es vermutlich auch nicht geben, weil insgesamt die amerikanische Außenpolitik hier im Iran auch von den Persern, die nach wie vor amerikafreundlich eingestellt sind, durchaus kritisch, um nicht zu sagen sehr negativ bewertet wird.
Man wirft den Amerikanern vor, dass sie permanent aus Washington Stellung beziehen zu innenpolitischen Vorgängen im Iran, dass sie zum Beispiel nach der Wahl von Bani Sadra erklären, dies ist ein Kandidat, mit dem wir leben können, das ist ein Staatspräsident, mit dem wir gute Beziehungen anzuknüpfen hoffen und dass diese ganzen Erklärungen aufgrund der innenpolitischen Atmosphäre hier im Iran genau das Gegenteil besorgen, um sein politisches Überleben zu
sichern muss man es aber in dem Moment, wo diese Anbiederungsversuche, möchte ich mal etwas schnodderig sagen, wo diese Anbiederungsversuche der Amerikaner kommen, ist der Staatspräsident gezwungen, auf noch anti-amerikanischeren Kurs zu gehen, als er es ohnehin schon macht, sodass es an sich sinnvoller und besser zweifellos wäre und die Amerikaner gut beraten wären, wenn sie etwas mehr Zurückhaltung üben würden und ihrerseits nicht permanent hier mit großen Erklärungen kommen würden, wie Washington die Lage hier einschätzt und welche Personen genehm sind und welche nicht.
Vielen Dank, Herr Enke, für diese Informationen und auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Seit einigen Tagen, seit der Verhängung eines Malkorbelasses für die in Afghanistan sich aufhaltenden westlichen Journalisten, gibt es kaum Nachrichten über die Vorgänge in diesem mittelöstlichen Land.
Informationen darüber kommen lediglich sporadisch aus den afghanischen Flüchtlingslagern in Pakistan.
Über eine der viel bisher unbeantwortet gebliebenen Fragen im Afghanistan-Konflikt, nämlich darüber, wie eigentlich die soziologische Struktur der neuen Machthaber der dritten kommunistischen Generation seit zwei Jahren aussieht, darüber informiert sie in der folgenden Sachanalyse Eberhard Kurau.
Seit der kommunistischen Machtübernahme vor zwei Jahren regieren mit sowjetischer Hilfe weder Arbeiter noch Bauern das afghanische Bruderland, sondern Kleinbürger, eine hauchdünne Schicht von Aufsteigern aus dem Bauerntum und Militär.
Da mag es kleine Unterschiede geben zwischen der Clique Amiens und der eingeflogenen Mannschaft des jetzigen Präsidenten, Barbara Carmel.
Sie sitzen in erstaunlich gut geschneiderten dunkelblauen Anzügen in den Büros ihrer Vorgänger.
Moskau hat sie vor dem Abflug wohl rasch noch einkleiden lassen.
Wenn man nach diesen Vorgängern fragt, ist ein erschrecktes, verlegenes Lächeln die Antwort.
Und diese Vorgänger trugen ärmliches Räuberzivil.
Auch deswegen mögen manche die neuen Leute für kompetent behalten.
Sie alle sind entwurzelt von den religiösen und sozialen Bindungen der breiten Masse.
Von den traditionellen Oberschichten der Kahne, der Stammesführer und Großgrundbesitzer getrennt, machen sie nur oberflächlich mit westlicher, rationaler Kultur Bekanntschaft.
Zu gut gebildet, um dem Vater im Bazar oder auf dem Acker zu helfen, zu schlecht, um tüchtige Ärzte oder Ingenieure zu werden.
Das ist das Holz, aus dem die Bürokraten einer sowjetisch inspirierten Revolution geschnitzt werden.
Keine UN-Resolution,
Kein Getreideembargo und keine islamische Konferenz werden auf absehbare Zeit eine afghanische Regierung herbeiführen können, die in ihren außen- und innenpolitischen Entscheidungen auch nur halbwegs unabhängig von sowjetischen Weisungen ist.
Das schließt Kosmetik nicht aus.
Die Aufnahme von Parteilosen in die eingeflogene Führungsmannschaft gehört dazu, dass grün wieder erscheint in der Nationalflagge die Farbe des Propheten, dass kommunistische Parolen aus dem Straßenbild verschwinden und der Personenkult aufhören soll.
Afghanen, die Babrak Karmal noch aus seiner Zeit als Parlamentsabgeordneten kennen, waren entsetzt über sein erstes Auftreten in einer Fernsehpressekonferenz mit westlichen Journalisten.
Wir haben ihn geschätzt, sagten sie, nicht als brillanten Kopf, aber als mitreißenden Redner.
Und nun diese Rüpeleien und Peinlichkeiten.
Das Wort Kirillenwäsche fiel und eine völlig andere Persönlichkeit.
Nun, da mag die Erinnerung manches idealisieren.
Und der ohnmächtige Hass auf die Rüssen mag den Blick auf die negative Seite schärfen.
Aber auch das schafft keine Popularität oder wenigstens Dullung.
Den Rebellen im Land und an der pakistanischen Grenze sowie den Flüchtlingen dort wird keine Welle weich genug sein, um den neuen Status quo zu akzeptieren.
Sie stellen das wichtigste Drohpotenzial dar, mit dem Russland und die neue Regierung nun fertig werden müssen.
Sie bilden jedoch zugleich auch die einzige konkrete Möglichkeit, die Lage weiter zu dramatisieren, wenn keine diplomatischen Lösungen gefunden werden,
und wenn die Großmächte etwa im Indischen Ozean nicht unmittelbar aufeinander prallen sollen.
Dabei sind weder die Amerikaner als westliche Führungsmacht noch das Gastland Pakistan frei in ihren Entscheidungen.
Eine halbe Million Menschen schaffen Eigendynamik, selbst wenn diese Zahl übertrieben sein sollte.
Sie leben in einem unübersichtlichen Grenzgebiet, das noch dazu nicht fest definiert und seit Langem umstritten ist zwischen Pakistan und Afghanistan.
Erhalten diese Flüchtlinge mit dem Geld islamischer Bruderländer moderne Waffen über China und den privaten internationalen Handel, droht eine weitere Eskalation.
Hier lassen sich neue Partisanen rekrutieren, die eine russische Armee gewiss nicht besiegen können, die aber ein Unruheherd darstellen würden.
Die Schneeschmelze in den afghanischen Tälern beginnt im März.
Von da an kann sich zeigen, wie entschlossen und mit welchen Waffen die Afghanen für ihre Befreiung von der neuen Kolonialmacht kämpfen.
Bis dahin haben Politiker und Diplomaten noch einen kleinen, sehr kleinen Handlungsspielraum.
Berichterstatter war Eberhard Kurau.
Im vergangenen Dezember wurden in Österreich nahezu 12.000 neue PKW- und Kombifahrzeuge angemeldet.
Im Vorjahr hat der Trend zum hubraumstärkeren Fahrzeug zugenommen.
Österreichs Problem bei den Automobilen liegt in der Belastung der Zahlungsbilanz durch die importierte Anzahl der Personenkraftwagen.
Wie groß diese Belastung ist, lässt sich leicht dadurch abschätzen, dass alleine im vergangenen Jahr 214.000 neue Personenkraftwagen und Kombifahrzeuge in Österreich gemeldet wurden.
Die Sorgen der amerikanischen Regierung mit den in den USA erzeugten Automobilen sind da ganz anderer Art.
Die Energiekrise hat die Nachfrage nach den Benzinfressern merklich gedrosselt.
Die Nachfrage Dämpfung hat sich aber auch auf die europäische Autoindustrie ausgewirkt.
Hören Sie dazu eine Analyse von Michael Kerbler.
Anfang des Jahres musste sich die Ford Motor Company dazu entschließen, elf ihrer 13 PKW-Montagewerke und drei der insgesamt neun LKW-Fabriken für bis zu zwei Wochen zu schließen.
Der Grund, die immer stärker wachsenden Neuwagen halten.
Aber auch General Motors, Chrysler und American Motors haben PKW-Werke temporär stillgelegt.
zum Teil umfangreiche Entlassungen in jenen Fabriken vornehmen müssen, in denen große Personenwagen oder leichte Nutzfahrzeuge hergestellt wurden.
Insgesamt wurden bisher 140.000 Beschäftigte in der amerikanischen Automobilindustrie auf unbestimmte Dauer nach Hause geschickt.
War es in den späten 60er, Anfang der 70er Jahre so, dass amerikanische Automobiltechnologie nach Europa transferiert wurde, hat sich in den vergangenen Jahren diese Einbahnstraße umgekehrt.
Die Einbahnstraße Europa-USA ist aber nicht nur eine für Technologie und Know-how, sondern auch für Kapital.
So hat sich zum Beispiel die französische Automobilfirma Renault mit 150 Millionen Dollar beim US-Autoproduzenten American Motor Corporation eingekauft und hält nun fast ein Viertel des Aktienkapitals.
Auch der zweite große Automobilhersteller Frankreichs, Peugeot Citroën, hat sich mit einem amerikanischen Unternehmen, nämlich mit den Chrysler Automobilwerken, liiert.
Dieses Unternehmen hat nun von den Franzosen Hilfe in Form eines kurzfristigen Kredites von 100 Millionen Dollar erhalten.
Eine Hilfe, die dringend nötig ist, wie Jürgen Kohr aus New York berichtet.
Chrysler braucht jede Hilfe.
Die Unternehmensleitung berichtete am Donnerstag für das Geschäftsjahr 1979 einen Rekordverlust von über einer Milliarde Dollar.
Zwar will die amerikanische Regierung, volkswirtschaftlich wohl begründet, mit Bürgschaften bis zur Höhe von 1,5 Milliarden Dollar dazu beitragen, die totale Pleite abzuwenden.
Doch diese Hilfsaktion beginnt nicht vor dem 1.
April und setzt überdies voraus, dass Chrysler sich etwa dieselbe Summe selber besorgt.
Keine Hilfe ohne Gegenleistung.
Peugeot zeigt Vertrauen in Chrysler und macht den US-Konzern damit kreditwürdig.
Dafür verpflichten sich die Amerikaner, einen Pkw zu bauen, den die Franzosen entworfen haben, und später möglicherweise auch noch einen leichten Lieferwagen.
Wenn Chrysler's Gläubiger diesem Plan zustimmen, und sie haben kaum eine andere Wahl, sollte beiden Seiten gewinnen.
Das Zusammenrücken der europäischen Firmen mit den amerikanischen Automobilherstellern ist ein Akt der Vernunft, der durch die drohende Konkurrenz der japanischen Automobilkonzerne nur beschleunigt wurde.
Ford-Europa-Chef Lutz bezeichnete die japanische Konkurrenz gar mit den Worten, die Japaner sind unser Albtraum.
Die Preiskonkurrenz aus dem asiatischen Raum hat zum Beispiel in Europa dazu geführt, dass die Unternehmen Peugeot, Renault und Volvo einen Gemeinschaftsmotor entwickeln.
Thomas Fuhrmann aus Paris beschreibt die Position der französischen Automobilhersteller.
Peugeot streckt seine Krallen nach Kreisler aus und zieht aus, um Amerika zu verschlingen.
Diese aggressive und euphorische Schlagzeile auf der Titelseite des seriösen Pariser Wirtschaftsblattes Les Echos fasst das Wesentliche des jüngsten Coups von Peugeot zusammen.
Um der maroden Nummer drei der US-Automobilindustrie wieder auf die Beine zu helfen,
gewährt Peugeot-Citroën-Chrysler einen kurzfristigen Kredit von 100 Millionen Dollar.
Ohne ein besonderes Risiko einzugehen, hat Peugeot mit seinen geliehenen 100 Millionen Dollar einen Fuß auf den amerikanischen Markt gesetzt.
Denn mit den 100 Millionen ist der Abschluss einer umfangreichen industriellen und kommerziellen Zusammenarbeit zwischen Peugeot und Chrysler verbunden.
Erhält Chrysler die 1,5 Milliarden Finanzspritze,
so kann es die 100 Millionen an Peugeot zurückzahlen und der Zusammenarbeit steht nichts mehr im Wege.
Peugeot würde damit zwei Fliegen auf einen Schlag treffen.
Einerseits Kreisler aus den Schwierigkeiten helfen und andererseits seine eigene Verankerung auf dem US-Markt sichern.
Und der private Peugeot-Citroën-Konzern hat damit auch dem direkten nationalen Konkurrenten Renault, der im Vorjahr 20% von American Motors erwarb und eine engere Zusammenarbeit mit Volvo einging, ein kräftiges Lebenszeichen gezeigt.
Für Europa bleibt der Ausweg nur in neue energiesparende Entwicklungen, in kleine Pkw also, die in einer Phase ständig steigender Energiepreise dennoch ihren Käufer finden.
Diesen Beitrag gestaltete Michael Kerbler.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem es nicht irgendwelche Meldungen aus der Drogenszene in Österreich gibt.
Schon werden sogar Schülerbälle zu Rauschgift-Umschlagplätzen, wie erst kürzlich aus Oberösterreich berichtet wurde, vor den Schulen, in den Schulen wird gehandelt, wird haschisch geraucht, Kokain, Heroin geschnupft, in den Toiletten der Diskotheken wird das Gift aufgekocht und gespritzt.
Im Kampf gegen den Suchtgiftmissbrauch werden aus diesem Grund immer stärker private Initiativen gesetzt.
Eltern von Betroffenen schließen sich zusammen und seit kurzer Zeit gibt es jetzt auch in der Hegelgasse im 1.
Wiener Gemeindebezirk eine private Drogenberatungsstelle, an die sich hilfesuchende Eltern und Jugendliche wenden können.
Mit dem Leiter dieser Stelle, Dr. David, einem jungen Arzt, sprach Helfried Brandl.
Herr Dr. David, diese Drogenberatungsstelle, ist die auf privater Basis gegründet worden oder ist das eine öffentliche Einrichtung?
Unsere Stelle ist ausschließlich von privaten Leuten getragen, was das Finanzielle betrifft.
Die Mitarbeiter arbeiten alle unentgeltlich.
Wir glauben, dass das auch eine therapeutische Funktion hat, weil nämlich viele Betroffene, die fürchten, dass ihr illegaler Drogengebrauch gefahndet wird und dass sie bestraft werden, nicht in öffentliche Stellen gehen wollen.
Sie kommen lieber in private Stellen, weil sie wissen, dass sie diskreter behandelt werden und dass wir ihre Namen nicht verwenden.
Sie fühlen sich sicherer bei uns.
Herr Dr. David, diese Betreuung, Beratung von Drogensüchtigen ist ja kein Honiglecken.
Also da hat man ja sicher, steht man vor großen menschlichen Problemen, man sieht menschliches Leid.
Warum engagiert man sich in diese Richtung?
Wir sind in einer Zeit aufgewachsen, wo Drogen zum ersten Mal breitere Kreise der jungen Generation betroffen haben.
Und wir haben zu viele Freunde gesehen, die durch Drogen umgekommen sind oder in sehr unglückliche Lebensumstände geraten sind.
Und schon vor zehn Jahren haben wir begonnen, allerdings ganz im privaten Kreis Freunden, die mit Drogenschwierigkeiten haben, zu helfen.
Und aus diesem ganz privaten Engagement ist dann diese Beratungsstelle geworden jetzt.
Herr Dr. David, aus der Praxis Ihrer Beratungsstelle, wie geht denn das vor sich?
Wer kommt denn da zuerst?
Kommen die Eltern und schleppen das Kind, den Jugendlichen, den jungen Erwachsenen hinter sich her und sagen, wir müssen irgendetwas tun?
Oder kommt da schon der Süchtige selbst und sagt, ich muss etwas tun?
Da wir uns besonders mit den Eltern beschäftigen wollten zu Beginn unserer Tätigkeit, haben wir uns an einige Gruppen gewarnt, wo Eltern sich zusammengefunden haben, um ihre Probleme zu besprechen, die mit ihren drogenabhängigen Kindern entstanden sind.
Aus diesem Grund haben wir einen großen Teil unserer Patienten und unserer Klienten sind Eltern, deren Kinder gar nicht therapiewillig sind.
die kommen zu uns und wir versuchen in irgendeiner Form Kontakt mit ihren Kindern zu finden.
Und zwar auf einer möglichst privaten Basis, nicht so, dass wir jetzt die Institution sind, die den Betroffenen einfangen wollen und auch gegen seinen Willen behandeln wollen.
Das erfordert also sehr viel Einfühlungsvermögen und ich glaube, da ist es auch ein Vorteil, dass wir nicht viel älter sind als die Betroffenen selbst.
Wir sprechen ihre Sprache und können uns in den Kreisen bewegen,
wo die sich auch bewegen.
Es kommen allerdings auch viele Jugendliche selbst, die nicht weiter wissen, beziehungsweise die an anderen Stellen, wo sie sich auch hingewandt haben, zu lange Wartezeiten für ihre Notlage vorgefunden haben und wir versuchen ihnen eben Therapieplätze zu beschaffen, beziehungsweise wenn keiner zur Verfügung steht, sie in dieser Zeit zu betreuen und ihnen Sozialarbeiter zur Seite zu stellen, mit denen sie sich treffen können, ihnen, wenn es geht, in irgendeiner Weise
Kontakte anzubieten, die sie in dieser schweren Zeit besonders dringend brauchen.
Das Gespräch mit Dr. David führte Helfrit Brandl.
Mehr zum Thema Drogen können Sie heute Abend in der Sendung im Brennpunkt um 20 Uhr im Programm Österreich 1 oder morgen früh dann in der Wiederholung um 9 Uhr im Programm Österreich Regional hören.
Es ist jetzt 12 Uhr und 49 Minuten Kulturberichte im Mittagschanal.
Heute Abend wird der 35-jährige in Kärnten geborene und in Wien lebende Schriftsteller Peter Turini im Wiener Akademietheater aus unveröffentlichten Werken lesen.
Turini ist dem breiten Publikum vor allem durch die in Zusammenarbeit mit Wilhelm Päfni entstandene Fernsehserie Die Alpensaga bekannt geworden.
Als Bühnentramatiker schockierte Turini zunächst mit brutal realistischen Parabeln wie Rotzenjagd und Sauschlochten.
Es folgten materialistische Bearbeitungen von Stücken von Beaumarchais und Goldoni sowie die Alltagstragödie Kindsmord.
Über seine heutige Lesung erfahren Sie Näheres aus dem folgenden Gespräch, das Konrad Sobel mit Peter Turini führte.
Herr Turini, Sie hatten lange Zeit das Image des Bürgerschrecks oder vielleicht haben Sie es immer noch.
Nun treten Sie aber an einem Ort auf, den Sie früher vielleicht einmal einen Musentempel der Bourgeoisie genannt hätten.
Wie passt das zusammen?
Wenn man sich lange genug im Beißen herumtreibt, dann kann man zur Abwechslung auch durch einmal in feinere Lokalitäten gehen.
Für mich ist es ja der Umstand, dass ich im Akademietheater lese, kein neues Glaubensbekenntnis, sondern es ist nichts anderes als eine Abwechslung.
Ich habe im letzten Jahr über 50 Lesungen in Jugendheimen und Schulen und Fabriken gemacht.
Und ja, ich bin nicht so eitel, dass ich sage, ich kann da einmal von anderen Leuten lesen.
Das ist der Grund.
Und der Grund liegt auch darin, dass das Burgtheater, da gibt es ja ein paar vernünftige Leute, so eine Lesereihe planen mit neuen Autoren und da mache ich gerne mit.
Warum nicht?
Also ich sehe in dem Umstand sozusagen keine ideologische Beschwutzung meiner eigenen Gedankenwelt.
In letzter Zeit waren Sie ja hauptsächlich nur mehr durch die Alpensaga präsent.
Seit dem Torini-Lesebuch ist, glaube ich, nichts mehr von Ihnen erschienen.
Nun werden Sie aus unveröffentlichten Werken vorlesen.
Welche Werke sind das und wann werden sie veröffentlicht?
Zu Ihrer Formulierung, nur mehr mit der Alpensaga, muss ich kurz was sagen, weil der Umstand, Fernsehfilme zu machen,
heißt ja nicht nur, also drei Wochen beim Drehort zu sein, sondern heißt im Grunde genommen ein halbes Jahr Recherche und ein halbes Jahr Buchschreiben gemeinsam mit dem Pevny.
Also dieses Nur-Filme-Machen war in Wirklichkeit ein ungeheuer arbeitsintensiver Prozess und ich habe gar nicht die Möglichkeit gehabt, daneben etwas anderes zu tun.
Wir sind jetzt seit ungefähr vier Monaten fertig mit den Drehbüchern bzw.
mit den Filmen und ich habe jetzt allein wieder neue Sachen begonnen.
und teilweise auch schon beendet.
Unter anderem einen Gedicht-Zyklus, mein erster Versuch in dieser Richtung, der im September in der Autoren-Edition erscheinen wird.
Ich habe ein Theaterstück begonnen, bin gerade dabei, es fertig zu machen, mit dem Titel »Josef und Maria«, und ich habe eine Umarbeitung des alten Mirandoliner-Stoffes gemacht für eine Inszenierung, die der Hans Graz am Zürcher Schauspielhaus machen wird im April.
wo wir die ganze Handlung in das Milieu des Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg verlegt haben.
Also das Stück spielt 1947 und es wird ein bisschen so Mafiamäßig zugehen.
Das sind Produktionen der letzten vier Monate und aus diesen drei Produktionen möchte ich jeweils ein kurzes Stück bei dieser Lesung im Akademietheater vorlesen.
Gibt es für das neue Stück Josef von Maria schon einen Aufführungsort und ein Aufführungsdatum?
Eine Vorstellung von einem Aufführungsort, das ist das Volkstheater.
Wir haben mit dem Paul Placher das mal so besprochen, dass wir das machen wollen miteinander.
Es gibt nur eine ganz praktische Schwierigkeit.
Das Volkstheater sperrt zu für ein Jahr, weil es renoviert wird.
Und der Paul Placher ist im Augenblick noch auf der Suche nach einem geeigneten alternativen Spielort, wo bei mir am liebsten eine
recht einfache und klobige Halle wäre, in der man dieses Stück, das in einem Warenhaus spielt, in einer Form des Arena-Theaters inszenieren könnte, indem man einfach dann so ein Stück Warenhaus nachbaut und die Leute rundherum sitzen.
Wenn das möglich wird, wenn der Blacher so einen Spielort bekommt, dann möchten wir vor Weihnachten 1980 die Urführung machen.
Noch einmal zurück zum Akademietheater.
Wie Sie schon sagten, sind Sie ja gewohnt in Fabriken, in Jugendheimen, in Gewerkschaftsheimen zu lesen und dabei vor allem mit den Arbeitern und Schülern zu diskutieren.
Glauben Sie, dass es auch im Akademietheater zu einer Diskussion kommen wird?
Ich glaube, dass schon von der Räumlichkeit her die Diskussion ein bisschen schwierig sein wird.
Ich sitze da vorne oben allein auf der Bühne und die Leute sitzen da mehr oder weniger im Halbdunkel in dem riesigen Theater.
Ich glaube nicht, dass wir da gut diskutieren.
kann, ich kann höchstens den Vorschlag machen, dass wir nachher in einem Gasthaus weiterreden.
Soviel also über die heutige Lesung von Peter Turini im Akademietheater in Wien.
Dieses Gespräch führte Konrad Zobel.
Wie sehr eine interessierte, aufgeschlossene Öffentlichkeit am Aufbau eines neuen Museums mitwirken kann, dafür bietet zurzeit die Schweizer Stadt Basel ein informatives Beispiel.
Gestern Abend wurde ein neues Museum für Gegenwartskunst eröffnet, in dem künftig Konzept-, Pop- und Op-Art, also Avantgarde-Kunst zu sehen sein wird, während im Basler Kunstmuseum weiterhin die klassische Moderne verbleibt.
Über das Zustandekommen des neuen Museums für Gegenwartskunst berichtet nun Klaus Kollberg.
Dank regelmäßiger Stiftungen konnte das Kunstmuseum Basel in der Vergangenheit häufiger als manche andere öffentliche Galerie zeitgenössische, ja avantgardistische Werke ankaufen, die für unsere Tage seismografischen Wert besitzen.
Bekannt ist so zum Beispiel das frühe Engagement für Josef Beuys' Arbeiten von den Anfängen bis heute.
Jetzt aber haben zwei Basler Stiftungen und ein italienischer Sammler mit ihrem Engagement die Gründung einer neuen Sammlung bewirkt.
Ihr Name Museum für Gegenwartskunst im St.
Alban-Tal.
Die Christoph Merian Stiftung, die in der Alban-Vorstadt die Restaurierung eines ganzen Altstadtviertels finanziert, hat auch noch den Ausbau einer ehemaligen Papierfabrik zu einem zweckmäßigen und geometrisch apart angelegten Galeriehaus übernommen.
Zur Eröffnung zeigt man, und zwar für die Dauer eines halben Jahres, zunächst einmal den interessanten Gesamtbestand der Emanuel-Hoffmann-Stiftung.
Ab Sommer wird so dann die Sammlung Graf Panzer gezeigt.
Ab 1981 aber werden die neuen Räume ihre endgültige Ausstattung erhalten.
Die Haupthalle, die sich über drei Etagen erstreckt, ist vorzüglich für die heute oft sehr platzraubenden Environments geeignet.
Maja Sacher stiftete zum Einstand des Hauses Jean Tinguelys mechanische Monstermaschine Metaharmonie 2.
Daneben finden sich Werke von dem Schweizer Bernhard Luginbühl sowie von den Amerikanern Al Held und Lee Bontecou.
Im Erdgeschoss fallen neben klassischer Moderne von Braque bis Miró vor allem die in Mitteleuropa wenig bekannten Holländer vom Expressionismus bis zum Style ins Auge.
Beachtlich sind da etwa die stille Expressivität eines Gustave Desmet oder die farbattraktiven Visionen von Floris Jespers.
Im ersten Stock ist ein guter Querschnitt der Moderne von Hans Arp und Paul Klee bis zu Walter Pichler und dem Partiturenkünstler nach klassischer Musik Robert Straubing zu sehen.
Im zweiten Stock dann begegnet man der neuesten Moderne von bestechend elementaren Beuys-Zeichnungen bis zu Peter Hutchinsons ironischem ABC-Zyklus sowie Werken von Christo, Serra, Sandbeck, Ryman und Richard Long.
Wirklich, Basel kann stolz sein auf den Sammeleifer und auf die Initiative seiner bürgerlichen Mäzäne.
Letzter Programmpunkt im Mittagsjournal sind die Kurznachrichten, gelesen wieder von Herbert Slavik.
Österreich.
Der Vorsitzende der ÖGB-Steuerreformkommission, Dallinger, hat eine große Steuerreform für den 1.
Jänner 1982 gefordert.
Dallinger will vor allem durch eine starke Progressionsänderung den Steuerzahler entlasten.
Besonders jene, die weniger als 20.000 Schilling im Monat verdienen, sollen in den Genuss von Steuererleichterungen kommen.
Aber auch noch bis zu einem Einkommen von 30.000 Schilling monatlich wäre eine Entlastung anzustreben, erklärte Dallinger.
Erst ab 30.000 Schilling pro Monat sollte demnach die Progression wieder stärker steigen.
Dallinger sprach sich auch für eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes von 62 auf 65 Prozent aus.
Dass eine große Steuerreform ohne Kosten für das Budget durchgeführt werden könne, hält Dallinger für nicht möglich.
Der FPÖ-Abgeordnete Ofner, neben Steger ebenfalls Kandidat für den Posten des Bundesparteiobmannes,
und der Chef der FPÖ Tirol, Stix, sagten zu den jüngsten Ereignissen innerhalb der Partei, sie hätten die zweite Kandidatur um den Obmannposten nachträglich gerechtfertigt.
Sollte er in Linz gewählt werden, meinte Hofner, wolle er nach einer Phase der Ruhe der Linie der FPÖ größte Aufmerksamkeit widmen.
Der von Hofner als Generalsekretär vorgesehene Tiroler FPÖ-Chef Stix nannte als seine besonderen Anliegen die Mittelstandspolitik, Umweltfragen sowie die Krisenvorsorge.
Vereinte Nationen.
UNO-Generalsekretär Waldheim hofft auf die Freilassung der amerikanischen Geiseln in Teheran noch vor der Parlamentswahl am 7.
März.
Der neue Präsident Banisadre befürworte die Freilassung der Geiseln.
Er hoffe, sagte Waldheim, dass sich der Präsident gegenüber den anderen politischen Kräften im Iran durchsetzen werde können.
Iran.
Bani Sadr ist unterdessen mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet worden.
Unter anderem wurde er erwartungsgemäß zum Chef des Revolutionsrates bestimmt.
Die Geiselnehmer dürften jedoch nicht bereit sein, sich dem wachsenden Drängen der Regierung auf Kompromissbereitschaft zu beugen.
Damit sind wir am Ende der einstündigen Mittagsinformation des aktuellen Dienstes.
Die nächste ausführliche Sendung dann um 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional, das Abendschanal.
Bis dahin zu jeder vollen Stunde die Nachrichten.
Für das Team verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.