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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
zur Mittagsstunde.
Meine Damen und Herren, begrüßt Sie Reinhold Henke im Namen von Redaktion und Technik zu einer Stunde Mittagsschonal.
Was steht auf dem Programm?
Im Mittelpunkt des heutigen Mittagsschonals steht ein Exklusivinterview von Hari Sikhrofsky mit der alten neuen indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi auf dem Programm.
Außerdem berichten wir aus Belgrad über den Gesundheitszustand des 87-jährigen Staatschefs Tito sowie über die augenblickliche politische Situation in Jugoslawien.
Wir erwarten auch noch einen Beitrag aus Moskau über die Reaktion in Russland auf Katos Hilfeangebote für Jugoslawien nach Tito.
Ausland schließlich noch.
In Rom beginnt heute unter zahlreichen Wirren der Parteitag der christlichen Demokraten, bei dem es vor allen Dingen um eine mögliche Regierungsbeteiligung der Kommunisten geht.
Inland heute Vormittag fanden Gespräche zwischen den Schulexperten der drei Parlamentsparteien statt.
Die heftigen Diskussionen um die Schulpolitik sollen vorerst nach dem Willen der Parteien beendet werden.
Dann gibt es noch wie jeden Tag natürlich die Inlands-Presse-Schau sowie einen Beitrag über die ablehnende Haltung der Autofahrerclubs zu einer beabsichtigten Anhebung der Kfz-Prämien für Autoanfänger.
Und im Museum der modernen Kunst in Wien findet gegenwärtig eine Ausstellung mit dem Titel 10 Jahre Videokunst statt und Sie hören danach noch ein Gespräch mit der griechischen Sängerin Nana Mouskouri, die gegenwärtig in Österreich eine Tournee absolviert.
Jetzt kommen aber zu Beginn wie immer die Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Feder Holi, Sprecher Wolfgang Schirlbauer.
Jugoslawien.
Das Befinden von Staats- und Parteichef Tito ist nach Auskunft der behandelnden Ärzte weiterhin kritisch.
Der Marschall leidet nach der Amputation seines linken Beines vor etwa einem Monat an einer Herzschwäche und Nierenfunktionsstörungen.
Gestern Abend hieß es in einem ärztlichen Bulletin, Tito sei bewusstlos.
Offenbar rechnet die jugoslawische Staats- und Parteiführung mit einem baldigen Ableben Titos.
Ministerpräsident Djuranovic und Außenminister Vrchovets haben Auslandsreisen entweder abgesagt oder frühzeitig beendet.
Auch die jugoslawische Delegation beim Parteitag der Polnischen Arbeiterpartei in Warschau ist vorzeitig nach Belgrad zurückgekehrt.
Aus dem jugoslawischen Rundfunk- und Fernsehprogramm wurden Unterhaltungssendungen weitgehend gestrichen.
Österreich Die Arbeiterzeitung, das Zentralorgan der SPÖ, ist heute neuerlich beschlagnahmt worden.
Den Antrag dazu hat wieder der Herausgeber der politischen Briefe, Bretta Ebner, gestellt.
Inkriminiert werden zwei Berichte auf den Seiten 2 und 4 des Blattes.
Der venezolanische Staatschef Herrera Campin, der sich zu einem offiziellen Besuch in Wien aufhält, absolviert heute ein Besichtigungsprogramm.
Vorgesehen sind unter anderem ein Besuch der Spanischen Hofreitschule und der Schlossische Brunn.
Am Abend wird Herrera Campin von Bundespräsident Kirchschläger zu einem Diner empfangen.
Der Präsident der Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaftspolitik, Brandstetter, hat heute zum Abschluss der Wintertagung in Wien neuerlich auf das Problem der Arbeitslosigkeit hingewiesen, von der nach seinen Worten in erster Linie Agrargebiete betroffen sind.
Während die Arbeitslosigkeit 1978 im Bundesdurchschnitt 2% betrug, wurde sie laut Brandstetter in Gebieten mit einem namhaften Agraranteil mit 4% registriert.
In einigen Bezirken der östlichen Grenzregion wurden bereits Arbeitslosenraten von 8 bis 10% festgestellt.
Brandstetter bezeichnete es daher als volkswirtschaftliche Notwendigkeit, der Arbeitsplatzsicherung auch in der Land- und Forstwirtschaft große Bedeutung beizumessen.
Nachschätzungen der OPEC der Organisation Erdöl-Exportierender Länder werden pro Jahr etwa 215 Milliarden Kubikmeter Erdgas nutzlos verbrannt.
Im OPEC-Hauptquartier in Wien bemüht man sich derzeit, dieser Verschwendung ein Ende zu bereiten.
Der Generalsekretär der Organisation, Ortiz, sieht Möglichkeiten dazu, vor allem in der Einführung eines sogenannten Basiskreises, der es den Förderländern ermöglichen soll, das zurzeit noch abgefackelte Gas rentabel zu verkaufen.
Nach den Worten Ortif wird das Erdgas derzeit weit unter seinem Wert verkauft.
Italien.
In Rom beginnt heute der 14.
Parteitag der christlich-demokratischen Partei.
Mehr als 1300 Delegierte, die die etwa 1,4 Millionen Mitglieder vertreten, werden einen neuen Vorstand wählen und über die Parteilinie diskutieren.
Zentrale Frage ist unter anderem die von den Kommunisten geforderte Regierungsbeteiligung.
Eine Aufnahme von Kommunisten in das Kabinett des christlich-demokratischen Ministerpräsidenten Koszyga hat auch die Sozialistische Partei Italiens gefördert.
Polen Ministerpräsident Jaroszewicz ist aus dem Politbüro der Kommunistischen Partei Polens ausgeschlossen worden.
Wie die Nachrichtenagentur Agence France Presse aus Warschau meldet, steht sein Name nicht mehr auf der Liste der 14 Mitglieder des Politbüros, die heute Vormittag von der Presseagentur PAP veröffentlicht wurde.
Hingegen wurde Parteichef Gjerek auf dem ersten Plenum des neuen Zentralkomitees einstimmig in seiner Funktion bestätigt.
Bundesrepublik Deutschland Vizekanzlerfinanzminister Androsch erklärt in einem heute in der Tageszeitung Die Welt veröffentlichten Interview, Österreich habe nach der Afghanistan-Krise eine wichtige stabilisierende Aufgabe zu erfüllen.
Androsch weist darauf hin, dass es in den vergangenen 25 Jahren in der Entspannungspolitik immer wieder Rückschläge gegeben habe.
Er nannte in diesem Zusammenhang Ungarn die Tschechoslowakei, Kuba, West-Berlin und Vietnam.
Daraus müsse der Schluss gezogen werden, meint Androsch, dass man weder dramatisieren noch überreagieren solle, vielmehr sei danach zu trachten, wo immer das unter sich schwierigen Verhältnissen möglich ist, die Gesprächsgrundlagen zu erhalten.
Afghanistan In der Provinz Kunar an der Grenze zu Pakistan toben heftige Kämpfe zwischen afghanischen Regierungstruppen und Moslem-Rebellen.
Wie ein Sprecher der Aufständischen in Pakistan bekannt gab, wurde in den Bergen in der Nähe der Stadt Jalalabad ein Hubschrauber sowjetischer Bauart abgeschossen.
Den Rebellen gelang es jedoch nicht, den in der Nähe gelegenen Flugplatz zu erobern.
Aus dem Norden von Afghanistan werden Kämpfe zwischen Moslems und sowjetischen Truppen gemeldet.
Der Schwerpunkt der Gefechte liegt nach Angaben der Rebellen in den Provinzen Katagan und Badakhshan an der Grenze zur Sowjetunion.
Australien.
Aus Protest gegen die sowjetische Intervention in Afghanistan hat die Regierung in Canberra sowjetischen Passagierschiffen das Einlaufen in australische Häfen verboten.
Das Verbot tritt am 31.
Mai in Kraft.
Ausgenommen von dieser Maßnahme sind allerdings sowjetische Frachtschiffe.
Sie transportieren australische Agrargüter zu besonders günstigen Preisen in die USA und nach Europa.
Frankreich, USA, Panama.
UNO-Generalsekretär Waldheim wird möglicherweise noch heute die Zusammensetzung einer internationalen Kommission bekannt geben, die die Zustände im Iran während der Herrschaft des entmachteten Shahreza Pahlavi untersuchen soll.
Nach Angaben des französischen Rechtsanwaltes Petitie, der selbst als Kandidat für das Gremium im Gespräch ist, will Waldheim mit möglichen Kommissionsmitgliedern Kontakt aufnehmen.
Unter den bisher genannten möglichen Mitarbeitern des Untersuchungsausschusses sind der irische Friedensnobelpreisträger McBride und Vertreter verschiedener Staaten der Dritten Welt.
Die amerikanische Tageszeitung San Francisco Examiner veröffentlicht Einzelheiten über Geheimverhandlungen zwischen den USA und dem Iran über eine baldige Freilassung der Geiseln in der amerikanischen Botschaft in Teheran.
Unter Berufung auf Beamte des Außenministeriums schreibt das Blatt, Präsident Carter habe dem iranischen Revolutionsführer Khomeini in geheimen Botschaften versichert, dass er die Schaffung einer internationalen Untersuchungskommission über die Praktiken des Shah-Regimes nicht mehr ablehne.
Nach einem Pressebericht aus Panama hat die iranische Regierung einen panamesischen Richter damit beauftragt, sie in einem möglichen Auslieferungsverfahren gegen den entmachteten Shah zu vertreten.
Israel Der Bürgermeister von Bethlehem, Elias Frey, hat vor Vorstandsmitgliedern des amerikanisch-jüdischen Komitees in Bethlehem erklärt, die PLO würde demnächst ein Dokument veröffentlichen, in dem sie das Existenzrecht Israels anerkennt.
Frey fügte hinzu, PLO-Chef Arafat werde immer gemäßigter und es bestünde Übereinstimmung unter den PLO-Führern, einen palästinensischen Staat im Westjordanland und im Gaza-Streifen zu errichten und einen Friedensvertrag mit Israel zu unterzeichnen.
Südrodesien Die Welle der Gewaltakte in Südrodesien dauert an.
In Salisbury wurden in der vergangenen Nacht bei drei Bomben-Explosionen mindestens zwei Menschen getötet, vier Personen erlitten Verletzungen.
Zwei Sprengsätze waren in Kirchen hinterlegt.
Die Auszählung der Stimmen der weißen Rhodesier, die gestern den ihnen zustehenden Teil der Parlamentsabgeordneten wählten, ergab heute, dass die Partei des früheren Ministerpräsidenten Smith mindestens 17 der 20 Mandate erhalten wird.
Die schwarze Bevölkerung wird ihre 80 Abgeordneten zum rhodesischen Parlament zwischen dem 27. und 29.
Februar wählen.
Anschließend soll das Land in die international anerkannte Unabhängigkeit entlassen werden.
Das waren die Nachrichten im Mittagsjournal.
Neben mir sitzt nun Heinrich Bicker von der Hohen Warte.
Herr Bicker, wie wird das Wetter?
In Wien ist es ja nicht besonders schön, aber im Westen, höre ich, ist es relativ heiter.
Wie wird es am Wochenende werden?
Die Großwetterlage ist so, dass sich eine Hochdruckzone von Russland bis ins westliche Mittelmeer erstreckt.
Damit rechne ich mit folgendem Wetter für morgen.
Morgen wird es im Großen und Ganzen überwiegend sonnig sein.
Nur über den Niederungen ist wieder mit Boden oder Hochnebel von unterschiedlicher Beständigkeit zu rechnen.
Für Sonntag zeigen die verschiedenen Vorhersagemodelle eine nicht ganz einheitliche Entwicklung.
Wir nehmen an, dass eine Tiefdruckentwicklung über Südskandinavien sich nach Mitteleuropa ausweiten kann.
Dadurch ist im Norden und Osten Österreichs für Sonntag das niederschlagsfreie Wetter nicht mehr ganz gesichert.
Der Süden und der Westen dürften von dieser Entwicklung fast nicht betroffen sein.
Frühtemperaturen rechnen wir mit minus 6 bis plus 2 Grad und die Tageshöchstwerte je nach Bewölkungsverhältnissen zwischen 2 und 9 Grad.
Sagen Sie uns jetzt noch bitte die Messwerte von 12 Uhr, die haben Sie glaube ich?
Ja.
Wien bedeckt durch Hochnebel 1°, Ostwind mit 5 km pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt durch Hochnebel 0°, Nordostwind 3 km pro Stunde.
Linz bedeckt durch Hochnebel minus 1°, Ostwind 10 km pro Stunde.
Salzburg, Heiter 5°, Windstille.
Innsbruck, Heiter 4°, Westwind mit 5 Stundenkilometer.
Bregenz heiter 1°C, Südostwind 3km pro Stunde.
Graz stark bewölkt durch Hochnebel, 2°C Windstille.
Klagenfurt stark bewölkt, 2°C Windstille.
Ja, danke Herr Bicker, 12 Uhr und 12 Minuten ist es nun im Mittagsjournal.
Die Meldungen über den Gesundheitszustand des 87-jährigen jugoslawischen Staats- und Parteichefs Josip Broz Tito werden zunehmend alarmierender.
Gestern Abend verdichteten sich bereits die Anzeichen, dass Tito, der nach der Amputation seines linken Beines an einer Herzschwäche sowie an Störungen der Darm- und Nierenfunktion leidet,
mit dem Todering.
Gestern Abend wurde auch offiziell gemeldet, dass der Staatschef ohne Bewusstsein sei.
Jedenfalls kann man sagen, ist die Situation des 87-Jährigen, der im klinischen Zentrum in Leibach liegt, wesentlich ernster als jene vor und kurz nach der Beinamputation vor rund einem Monat.
Neben den Meldungen über Titos Gesundheitszustand gibt es auch solche, wonach Belgrad seine militärischen Aktivitäten in ganz Jugoslawien verstärkt.
Die Armeezeitschrift Volksarmee meldet darüber hinaus, dass die jugoslawischen Streitkräfte über eine hohe Schlagkraft und Einsatzbereitschaft verfügen.
Jedenfalls sind die Auslandsreisen sämtlicher Politik, so hört man, kurzfristig abgesagt worden.
Am Telefon ist nun Gustav Kalupa in Belgrad.
Grüß Gott Herr Kalupa.
Guten Tag Herr Henke.
Gibt es eigentlich neue Beteils über den Gesundheitszustand Titos?
Wir warten eigentlich stündlich auf eine weitere Verlautbarung über das Befinden Marshal Titos, aber man muss wohl sagen, dass Jugoslawien wohl schon der ersten Nachricht langsam entgegenbankt.
Der Zustand ist so kritisch, dass kaum noch Hoffnung besteht und in Jugoslawien wurden auch alle notwendigen Vorkehrungen unterdessen getroffen.
Führende Politiker, die in der Welt waren, sind nach Belgien zurückgekehrt.
Hier hat sich der Staat zum Parteipräsidium vollzählig versammelt.
Der Jugoslawische Rundfunk hat auf ernste Musik umgestellt.
Das Fernsehprogramm hat bereits gestern Abend Unterhaltungssendungen kurzfristig durch Partisanenfilme ersetzt.
Biograd 202, der Bergerder Popsender, bringt anstelle heißer Musik nur noch Volkslieder.
Bis spät in der Nacht waren die Amtsräume des Parteipräsidiums und dem Regierungspalais in Neubergad erleuchtet.
In den Ministerien wurden die Bereitschaftsdienste verstärkt.
Die höchsten kollektiven Führungskremien tagen praktisch rund um die Uhr, während die jugoslawische Bundesregierung und das Berliner Parlament bemüht sind, beschleunigt wichtige Angehenden vor allem wirtschaftlicher Art zu erledigen.
In den letzten Tagen durchgezogene Kontakte höchst der Berliner Emissäre in West und Ost dienten der gegenseitigen Information über die stabile Lage Jugoslawiens.
die auch von den kaum zu vermeideten Änderungen an der Spitze unberührt bleiben soll.
Dazu ist vielleicht von Interesse die Reaktion auf die Erklärungen des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter, die hier begrüßt wurden.
Er hat den Vielvölkerstaat als unabhängig stark gut gerüstet und bezeichnet, dass er sich selbst zu verteidigen weiß.
Carter hat genau den Ton getroffen, den die selbstbewusste Partisanengeneration gerne hört.
die nach wie vor an den Schaltstellen im Staat, der Partei und der Armee sitzt und die ohne Zweifel jetzt die Dinge hier in die Hand nehmen wird.
Ja, über die Reaktion auf diese Charta-Äußerungen werden wir dann noch im Anschluss aus Moskau berichten.
Herr Karluper, wie merkt man eigentlich die Anteilnahme des jugoslawischen Volkes?
Ist so etwas wie eine Trauerstimmung auf den Straßen bemerkbar?
Ja, man kann sagen, dass die Stimmung im Lande sehr ernst ist.
Und die Anteilnahme spiegelt sich wahrscheinlich an solchen Dingen wie das dicke Traum von Menschen vor Zeitungsklosten stehen, wenn neue Ausgaben mit Meldungen über das Befinden Titus erscheinen oder dass Nachrichtensendungen im Rundfunk selbst in den Schulen übertragen werden während der Unterrichtsstunden.
Das alles deutet doch eigentlich darauf hin, dass das Interesse der Bevölkerung sehr groß ist von Sicherheitsvorkehrungen und anderen
Maßnahmen, über die wir bereits im Nachtjournal und im Morgenjournal begrüßt haben, völlig zu schweigen.
Danke Herr Kalupa-Forst für diese Meldungen.
Wir werden Sie ja wieder im Abendjournal mit den neuesten Nachrichten hören.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
So wie Gustav Kalupa aus Belgrad ja schon gemeldet hat, dass es in Jugoslawien ganz positive Reaktionen auf die Kata-Äußerungen gibt, muss man sagen, dass es schon vor einigen Wochen sehr unbestätigte Meldungen gegeben hat, wonach jugoslawische Politiker bzw.
Tito selbst beim amerikanischen Präsidenten Kata um allfällige Unterstützung für die Zeit nach Tito selbst gebeten hätten.
Jugoslawische Funktionäre starten gegenwärtig auch eine Reihe von diplomatischen Offensiven, um die internationale Position Jugoslawiens nach Tito zu stärken und auch eine Beibehaltung des Tito-Kurses zu gewährleisten.
Chinas Parteichef Hua Kuo-Feng lobte zum Beispiel den eigenständigen Kurs Jugoslawiens bereits.
Eine Erklärung des amerikanischen Präsidenten Carter, wonach die USA bereit wären, Jugoslawien zu unterstützen, kommt allerdings verständlicherweise auf eine scharfe Reaktion Moskaus.
Wie man dort auf diese Carter-Äußerungen reagiert, das berichtet nun Otto Hörmann.
Die Sowjetmenschen wissen, dass sich Präsident Tito in einem kritischen Gesundheitszustand befindet und sie wissen auch, dass Präsident Carter sich zur Frage Jugoslawien geäußert hat.
Der jüngste Kommentar der amtlichen TASS steht unter dem Motto, Katar mache sich vor seinen eigenen Leuten lächerlich und schlage alle Rekorde der Fantasterei, wenn er Jugoslawien für den Fall einer sowjetischen Bedrohung amerikanische Garantien gibt.
Es ist bemerkenswert, dass das Offizielle Moskau relativ schnell reagiert hat und nicht die übliche Denkpause von mehreren Tagen zwischen Katars Äußerung und einer Stellungnahme verstreichen ließ.
Es zeigt, dass man hier in Moskau die Entwicklung sorgfältig verfolgt.
Das sagt nicht, welche Art von Bedrohung durch die Sowjetunion man im Westen sieht, nämlich ein militärisches Vorgehen wie in Afghanistan.
Man macht Washington den Vorwurf, seinerseits auf Einmischung auszusein.
Und das resümiert, Washington nimmt immer dann zu einer Politik der Intervention und Einmischungszuflucht, wenn ein reaktionäres Regime irgendwo auf der Welt Gefahr läuft, unter dem Druck einer Befreiungsbewegung zusammenzubrechen.
Das zählt dann amerikanische Interventionen in Südamerika auf.
Man fragt sich, ob Moskau damit auf eine Aufteilung der Welt in Einflusssphären hinaus will.
Interessant ist folgende Passage des TASS-Kommentars.
Die Außenpolitik Jugoslawiens und der Sowjetunion sind nicht identisch in jeder Hinsicht.
Diese Tatsache soll aber Präsident Carter nicht zu der irrigen Ansicht verleiten, dass Jugoslawien bereit wäre, in die Umarmung der USA zu fallen.
Und weiter,
Jugoslawien ist ein unabhängiger, souveräner Staat, der jene Beschützer nicht nötig hat, die die ganze Welt zur Sphäre ihrer vitalen Interessen machen wollen."
Als man im Jänner zum ersten Mal um Titos Leben bangte, hieß es bei TASS, die Spekulationen im Westen um militärische Pläne in Richtung Jugoslawien seien erloben, bösartig, zynisch und absurd.
Man verwies auf die tiefen Sympathien zwischen den beiden Völkern.
Staats- und Parteichef Brezhnev wünschte Tito damals in einem Telegram baldige Genesung und sprach die Hoffnung aus, der jugoslawische Staats- und Parteichef möge noch lange fruchtbare Arbeit für die Interessen der sowjetisch-jugoslawischen Freundschaft leisten können.
Man hat jetzt das Gefühl, dass Moskau mit dem verklausulierten Gerede von Einflusssphären den Amerikanern einen Schuss vor den Bug geben will.
So nach der Art, ihr Amerikaner habt in der westlichen Hemisphäre jahrelang Interventionspolitik.
geübt, in Panama, in der Dominikanischen Republik, in Haiti, Trinidad und Tobago, will der Kreml damit umsichtig sagen, aber nicht die ganze Welt gehört zu eurer Einflusssphäre.
Jugoslawien gehört nicht dazu.
Tusk schließt mit den Worten, Jimmy Carter macht sich zum Verfechter des Rechtes.
Nun gut, er soll uns aber nicht das Recht absprechen, wenn wir über diese letztklassige Operette lachen, die jetzt in Washington inszeniert wird.
Wenn man den Tusk Kommentar liest,
vergeht einem eigentlich das Lachen.
Denn es ist unbestritten, dass am Krankenbett Titos bereits der Streit um Jugoslawien begonnen hat.
Das war ein Bericht von Otto Hörmann aus Moskau.
Sollte noch während der Sendung, meine Damen und Herren, ein neues Büttel über den Gesundheitszustand Titos kommen, so werden wir noch einmal mit unserem Korrespondenten Gustav Kalupa Kontakt aufnehmen.
12 Uhr, 25 Minuten ist es nun.
Der sowjetische Außenminister Gromykort hat gestern seinen Besuch in Neu Delhi in Indien beendet.
Dabei ist es nach übereinstimmenden Meldungen zu keinem Einverständnis mit Ministerpräsidentin Gandhi gekommen, die offenbar vom sowjetischen Außenminister so etwas wie ein Zeichen des Einlenkens in der Afghanistan-Krise erwartet hatte.
Stattdessen waren Gromykos Äußerungen gegenüber den USA, Pakistan und China für diplomatische Besuche geradezu ungewöhnlicher Schärfe.
Unser Redakteur Harry Sichrowski hatte im Gefolge des Aufenthalts von Bundeskanzler Kreisky in Neu-Delhi Gelegenheit zu einem Exklusivinterview mit Ministerpräsidentin Indira Gandhi.
Harry Sichrowski ist nun im Studio.
Herr Sichrowski, es war ja, glaube ich, recht spannend, haben Sie mir schon erzählt, wie das Interview zustande gekommen ist oder zumindest recht unkonventionell, nicht?
Ja, die Zeit war eigentlich sehr knapp, denn Frau Gandhi war einige Tage krank.
Dann ist der Tag meiner Abreise gekommen und ich habe fast keine Möglichkeit mehr gesehen, sie zu treffen.
Ich habe dann gehört, dass sie am nächsten Morgen in die Provinz fliegen wird, um Übergriffe der Polizei in einem Dorf zu untersuchen.
habe angerufen.
Ihr Name steht ganz normal im Telefonbuch mit ihrer Adresse.
Sie wohnte in einem kleinen Bungalow, noch aus der Kolonialzeit.
Die Straße heißt übrigens Willington Crescent nach dem Lord Willington, einem der britischen Vizekönige.
Ist noch immer nicht umbenannt worden.
Ich habe mit dem Sekretär telefoniert, der mir sofort gesagt hat, wann sie abfliegt und mir selbst den Rat gegeben hat, postieren Sie sich vor der Haustüre.
Und das gelang dann auch natürlich.
Da ist gelangt, obwohl Frau Gandhi rausgekommen ist, die Frühstunden sind jetzt in Delhi noch ziemlich kühl.
Sie war in eine Decke gewickelt, ganz ausgesehen wie eine der Bäuerinnen, die in die Stadt kommen.
Sie hat erklärt, dass eigentlich keine Zeit mehr ist und hat dann einen Augenblick gezögert und schließlich ganz unprotokollarisch gesagt, wissen Sie was, springen Sie ins Auto und fahren Sie mit mir zum Flugplatz, wir reden unterwegs.
Herr Rischow, Sie haben ja schon einmal oder mehrmals mit Indira Gandhi in ihrer vorigen Regierungsperiode
Interviews gemacht.
Jetzt müsste man eigentlich annehmen, dass die neue alte Regierungschefin, vor allen Dingen nach dem, was alles passiert ist, ein bisschen pressischer ist oder hat sich überhaupt verändert.
Sie können das ja vergleichen.
Nein, eigentlich nicht.
Ja, ich war vor mehr als 20 Jahren zum ersten Mal im Hause Nero.
Ihr Vater war ja damals noch Ministerpräsident.
Sie war zu der Zeit Präsidentin der Kongresspartei.
Ich würde sagen, es war leichter mit ihr zu sprechen, denn sie hatte weniger Verantwortung als später.
Sie war dann 1972 in Wien.
Ich habe sie hier für Rundfunk und Fernsehen interviewt.
Ich möchte sagen, sie hat sich kaum verändert.
Sie ist vielleicht ein bisschen ernster und härter geworden, hat aber noch immer sehr guten Kontakt zur Presse und, wie man dann aus dem Interview auch hören wird, ist sehr impulsiv, hat ihre Ansichten zu allen Fragen und hält nicht hinter dem Berg damit.
Man hat ja immer gesagt, Indira Gandhi sei ein bisschen herrschsüchtig.
Stimmt das, wenn man ihr gegenüber tritt?
Ich hatte nicht den Eindruck, jedenfalls, ich weiß nicht, ob das aus Propagandagründen ist oder aus persönlichen, sie führt eigentlich einen sehr einfachen Lebenswandel.
Der Wagen zum Beispiel, mit dem wir in der Kolonne gefahren sind, war also keine Staatskarosse, sondern das war ein Hindustan Ambassador, das ist ungefähr ein mittlerer Morris, also so wie die Taxis in Delhi sind, weiß gestrichen.
eher ein Kleinwagen.
Also auf äußere Zeichen gibt sie sehr wenig.
Ob sie herrschsüchtig ist, das konnte ich natürlich in dem kurzen Gespräch nicht feststellen.
Aus Unterhaltungen mit anderen Politikern, auch mit ihren Gegnern, habe ich nicht den Eindruck gewonnen.
Danke, Forrest, für die Art Introduktion.
Aber hören wir uns jetzt das Interview an, das Sie mit Indira Gandhi gemacht haben.
Meine erste Frage an die indische Ministerpräsidentin betrifft die indische Haltung zu Afghanistan, die in Europa oft schlecht oder missverstanden wird.
Wir sehen darin den Versuch Europas, seine Probleme anderen Kontinenten aufzuzwingen.
Sie wollen keinen Krieg in Europa.
Gut, also was tun sie?
Sie bringen ihre Rivalitäten nach Asien.
Sie kümmern sich nicht darum, ob wir getötet oder unsere Länder zerstört werden.
Wo war das jüdische Problem?
Hatte es jemals etwas mit den Arabern zu tun?
Es gab niemals Streit zwischen Arabern und Juden.
Der Konflikt herrschte in den europäischen Ländern, in Polen, Deutschland, Österreich, Russland.
Dann plötzlich wurde Israel auf solche Weise geschaffen, dass Europa sich die Hände wuscht und jetzt das Problem mitten unter den Arabern steht und die gesamte Region stört.
Das Gleiche passiert in Afghanistan.
Zwar nicht mit Juden und Arabern, aber mit den Rivalitäten der Großmächte.
Wir wollen diese Konfrontation nicht an unserer Türschwelle.
Sie haben den Kalten Krieg wiederbelebt und wir haben große Angst, dass das zu einem heißen Krieg führt.
Und das wollen wir verhindern.
Wir sind nicht daran interessiert, wer der Schuldige ist.
Wir sind daran interessiert, dass die Lage sich nicht verschärft und eskaliert.
Wir sind daran interessiert, dass auf irgendeine Weise dieser Krieg verhindert werden kann.
Aber sie ist doch gewiss nicht damit einverstanden, dass eine Regierung einfach ein Land besetzt und eine Marionettenregierung mitbringt.
Sicher nicht.
Aber hat Amerika sich nicht in die Angelegenheiten anderer Staaten eingemischt?
Hat Irland da protestiert, als China in Vietnam einfiel?
Wir haben gesagt, dass wir gegen jede ausländische Invasion sind.
Nicht nur gegen die Anwesenheit, sondern gegen jede Einmischung.
Vielleicht Irland nicht.
Aber die großen Staaten üben ständig Einmischung.
In Lateinamerika, in Afrika und in Asien.
Nun, wenn ein Block Einmischung begeht, reagiert die andere Seite eben.
Stellt also Pakistan wirklich eine militärische Bedrohung Indiens dar?
Mit den amerikanischen Stützpunkten dort und dann auch China, mit dem wir eine lange Grenze haben.
China beansprucht einen Teil unseres Territoriums,
Wir haben bereits einmal chinesische Aggression erduldet und ebenso von Pakistan.
Wir fühlen uns eingekreist.
Soweit also das Interview mit der indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi, die gemeint hat, Europa und die Großmächte exportierten immer ihre eigenen Probleme und Konflikte in die dritte Welt.
Frau Gandhi zeigte sich auch noch überzeugt, dass Pakistan mit seinen amerikanischen Stützpunkten eine Bedrohung für Indien darstelle.
12 Uhr und 27 Minuten ist es nun weiter Ausland im Mittagsjournal.
Während in den vergangenen Tagen unser Nachbarland Italien wieder einmal unter einer Reihe von Terrorüberfällen und Morden stöhnte, beginnt heute in Rom der 14.
Parteikongress der christlichen Demokraten Italiens.
Ursprünglich hätte ja dieser Kongress, bei dem eine Regierungstrategie für die nächste Zukunft beraten werden soll, schon im Herbst des vergangenen Jahres stattfinden sollen.
Die DC musste aber ihren Parteitag immer wieder verschieben, eines Teils weil entweder die politischen Umstände im Lande einen Parteitag nicht zuließen oder die schon historische Zerrissenheit und Unheinlichkeit innerhalb der Demokratie der Christianen.
In erster Linie geht es aber sicherlich um die von den italienischen Kommunisten immer heftiger vorgetragene Forderung nach einer Regierungsbeteiligung in Rom.
Die DC wechselt darüber hinaus auch noch neben allen innerparteilichen Schwierigkeiten ihren Generalsekretär.
Benigno Zaccanini, seit 1976 Generalsekretär, tritt mehr oder wenig freiwillig von der politischen Bühne ab.
Alfons Dahlmer berichtet aus Rom.
Heute Nachmittag eröffnet Benigno Zaccanini den 14.
Parteikongress der Democratia Christiana in Rom mit einer Rede, die ungefähr fünf Stunden lang dauern wird.
Es wird das letzte Mal sein,
dass dieser Arzt aus Ravenna das Letzte seiner Kräfte für die Partei hergibt.
Der ehemalige Widerstandskämpfer und prominente Offizier der Partisanengruppen hat heute früh in einem Artikel des christlich-demokratischen Parteiorgans endgültig bestätigt, dass er nach fünf Jahren im Amt des Generalsekretärs nicht mehr die Kraft in sich spürt, die Führung der größten und der ausschlaggebenden politischen Bewegung des Landes auszuüben.
Damit ist eine Periode erschöpft, die durch zwei große Ziele gekennzeichnet war.
Die moralische und personelle Erneuerung der Demokratie der Christianer und die Suche nach einem Modus vivendi mit den Kommunisten, die zwar nicht in die Regierung aufgenommen, aber über eine längere Zeit hinweg, eine Zeit der konstruktiven und ausgehandelten Zusammenarbeit, sich die demokratische und internationale Legitimation
für eine Regierungsbeteiligung hätten erwerben sollen.
Die Kommunistische Partei ist vor einem Jahr von dieser Plattform abgesprungen und in die systematische Opposition, um nichts zu sagen, Obstruktion, vor allem mithilfe ihres gewerkschaftlichen Einflusses, zurückgekehrt.
Und die eigene, riesige und kaum überschaubare Partei
geformt im Guten und im Schlechten durch eine mehr als 30-jährige Unentbehrlichkeit als führende Regierungsmacht, ließ sich nicht so leicht in Haupt und Gliedern reformieren.
Außer einer gewissen Verjüngung der Kader und des Parlamentsklubs konnte nicht viel mehr geschehen.
Der erneuerte politische Idealismus der Jüngeren steht außerdem im Widerspruch zur Kommunistenfreundlichkeit von Zaccanini selbst,
und zum raffinierten taktischen Geschick der anderen, seit Jahren an der Spitze der Partei und ihrer vielen Gruppen stehenden Prominenten wie Andreotti, Famfani, Piccoli, Donat Cattin, Rumor, Colombo und so weiter.
Mögen sich auch diese in fast allem uneinig sein, in einem Punkt stellen sie ihre Eintracht immer wieder her, die Leitung der Partei nicht aus der Hand zu geben.
Und die gesamte Demokratie, Herr Christiana, findet immer wieder aus einem tiefen Überlebensreflex heraus, ihre Einheit nach außen hin wieder, wenn ihre Partner, Rivalen und Gegner aus dem Schoß der anderen Parteien im Begriff sind, sie von außen her zu spalten.
Das enorme Interesse für diesen Parteitag in Italien sowie in den Staatskanzleien und in der Öffentlichkeit des Auslands ist verständlich.
wie der Leitartikler des Corriere della Sera heute schreibt.
Unzählige Drehbücher für die weitere Regie der italienischen Innenpolitik werden gehandelt.
Es gibt aber keines, in dem nicht die democrazia cristiana als die Achse aller Kombinationen und aller Koalitionszusammensetzungen vorgesehen wäre.
Eine glaubhafte Alternative zu ihr existiert nicht.
Nur die Kommunisten könnten sie theoretisch abgeben,
Aber sie selbst denken nicht einmal daran, sondern konzentrieren alle ihre Anstrengungen, um von der Demokratia Christiana als Partner akzeptiert zu werden.
An ihre Ablöse ist nicht zu denken, alle stellen nur Überlegungen über Kompromisslösungen an.
Fünf Tage soll der Parteikongress der Demokratie Christiana in Rom dauern.
Das war ein Bericht von Alfons Thalmer.
Zwölf Uhr und 32 Minuten ist es nun.
Nächster Programmpunkt im Mittagsschonmal, die Inlandspresse-Schau.
Zitate aus Kommentaren österreichischer Tageszeitungen.
Die Zitate hat Hans Langsteiner zusammengestellt, allerdings fehlt auch diesmal ein Zitat aus einem Kommentar der Arbeiterzeitung, denn die Arbeiterzeitung wurde heute neuerlich
beschlagnahmt.
Das ist auch der Tenor und das Thema der Kommentare und Inhalt der Betrachtungen.
Hans Langsteiner hat die Zitate ausgewählt.
Die Auseinandersetzung zwischen dem Herausgeber der politischen Briefe Bretterebner und der Regierungspartei beschäftigt nach wie vor die Kommentatoren, vor allem die der Parteiblätter.
So spricht sich Paul Fritz im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt für Korrekturen der Gesetzeslage aus.
Dazu werden sicherlich primär Gesetzesnovellierungen notwendig sein.
Zum anderen aber muss ein Sicherheitsventil eingebaut werden, damit nicht wieder ein Richter unter dem Vorwand, eine Broschüre zu suchen, leichten Sinns die Büroräume des Kanzlers und anderer Spitzenfunktionäre durchstöbern lassen kann, obwohl er von Rechts wegen vorerst dazu die Zustimmung des Parlaments hätte einholen müssen.
Es geht auch nicht an, dass ein anderer Richter eine Zeitung auch deshalb beschlagnahmen lässt, weil sie eine Textstelle enthält, wegen der sich der Richter, der die Hausdurchsuchung angeordnet hat, kaum aber der Kläger auf den Schlips getreten fühlen könnte.
Die Richterschaft muss doch auch zur Kenntnis nehmen, dass niemand mit dem Überstreifen eines Talars plötzlich zur Göttin Justitia wird und dass menschliche Vorurteile und Schwächen auch nach dem Aufsetzen des Barretts vorhanden bleiben.
In einem anderen Licht als das sozialistische oberösterreichische Tagblatt sieht das neue Volksblatt der ÖVP im Leitartikel Martin Stieglmeiers die Angelegenheit.
Das kann doch alles nicht wahr sein.
Es ist ein böser Traum, aus dem es nur ein Erwachen gibt.
Die SPÖ verfolgt mit dieser Kampagne einen ganz bestimmten Zweck.
Und dieser Zweck lugt auch bereits hervor.
Es soll davon abgelenkt werden, dass es weitaus schwerwiegendere Probleme in unserem Land gibt als Bretter, Ebeners und Rechtsradikale.
Da ist etwa die unzureichende Verteidigungsfähigkeit unseres Heeres angesichts seiner schweren weltpolitischen Krise.
Da sind die Budgetschulden, die einen Heinz Fischer veranlassen, auf den Abbau sozialer Leistungen zu schielen.
Und da ist schließlich das Energieproblem, das ungelöst bleibt.
Die Maus, die brüllte, kam der sozialistischen Regierung gerade recht.
Meint das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Im Kurier warnt Fritz Pesata vor einer Überschätzung der Kontroverse.
Österreichs Demokratie und auch die Mehrheit der SPÖ ist auf stärkeren Brettern errichtet, als das sie ein Herr namens Bretterebner so leicht einebenen könnte.
Neben der Auseinandersetzung um Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen bei der SPÖ findet auch die gestrige Pressekonferenz von Bundeskanzler Kreisky ihren Niederschlag in den Zeitungen.
In den oberösterreichischen Nachrichten wirft Reinhard Hampel dem Regierungschef vor, oft bloß Anregungen zu geben, selbst aber zwischen widersprüchlichen Ideen hin und her zu schwanken.
Ein Beispiel dafür ist die Diskussion um einen möglichen Boykott der Olympiade in Moskau.
Einmal drückt sich der Kanzler so aus, als ob ein Boykott nur schreckliche Folgen hätte.
Ein andermal lässt er durchblicken, dass ja doch etwas dran sein könnte.
Aber die heraufbeschworene Zivilcourage müssen schon andere haben.
Die Sportler, nur nicht ich, nicht wahr?
Auch die Presse bezieht sich in einem Kurzkommentar auf die Olympia-Boykottaussagen des Kanzlers.
Weiß der Bundeskanzler, welcher moralischen Zerreißprobe er damit die einzelnen Olympia-Kandidaten aussetzt?
In welchem Maß er sie zum Freiwild für alle Pro- und Contra-Einflüsterer macht?
Die Armen müssten, um das auf sie zukommende Heil zu überstehen, entweder psychische oder moralische Riesen sein.
Oder aus dem Holz jener politischen Gerissenheit wie ein Kreiski selbst, der nun in zwei Nebenbeisätzen die Kuba-Krise auf österreichisch aufklärt.
Man habe in den UN für Castro gestimmt, weil sonst der Kompromisskandidat Mexiko chancenlos gewesen wäre.
Das ist wahre Zivilcourage im Nachhinein.
Das war unsere heutige Inlandspresse, schaut 12 Uhr und 36 Minuten ist es nun.
Wir berichten noch im Inlandsteil über ein bevorstehendes Ende der Schuldiskussionen zwischen den Parlamentsparteien.
Da ging es heute Vormittag in Beratungen darum.
Außerdem berichten wir noch über eine Pressekonferenz des Obmanns der jungen ÖVP.
Jetzt aber zur plötzlich aufgetauchten Auseinandersetzung um die Kfz-Haftpflicht.
Heute Vormittag haben nämlich in den beiden Autofahrerclubs Arbe und ÖAMTC Beratungen über die gestern von den Versicherungen vorgeschlagenen Änderungen beim Bonus-Malus-System stattgefunden.
Wie der Sprecher des Versicherungsverbandes, Werner Faber, zum Thema Autohaftpflicht erläuterte, haben die Versicherungen einen Antrag bei der Aufsichtsbehörde, das heißt dem Finanzminister, eingebracht, um das Problem der Maulus-Flucht in den Griff zu bekommen.
Nach Versicherungsvorschlag soll ein Prämienzuschlag von 60 oder 70 Prozent zur Grundprämie
von all jenen eingehoben werden, die zum ersten Mal ein Fahrzeug anmelden.
Hintergrund sind zwei Aspekte.
Einerseits fahren Anfänger am Volant mit höherem Risiko, andererseits sind nach ersten Erhebungen der Versicherungen etwa 100.000 bis 300.000 Autofahrer in Österreich
fälschlicherweise in der Grundstufe des Bonus-Malus-Systems, obwohl sie einen Maluszuschlag bezahlen müssten.
Sie haben sich nämlich den Malus entweder durch Unmelden des Autos im Familienkreis, das wäre die legale Malusflucht, oder aber durch die fälschliche Behauptung, zum ersten Mal nämlich Autobesitzer und daher in keiner Malusstufe zu sein, entzogen.
Helmut Gletsander fasst nun die Stellungnahmen der Autoclub sowie der Arbeiterkammer und des Finanzministeriums zusammen.
Der zuständige Mann im Finanzministerium, Sektionschef Dr. Robert Pollack, meint zu dem Versicherungsvorschlag einer kräftig erhöhten Anfängerprämie, dies sei eine der möglichen Ideen, die von der Behörden kommen, um der legalen und illegalen Malusflucht entgegenzutreten.
Eine Systemänderung soll keinesfalls zugunsten der Versicherungen gehen, aber man müsse ein Verfahren entwickeln, damit nicht die ehrlichen zugunsten der unehrlichen Autofahrer geschädigt werden.
Soweit Sektionschef Pollack vom Finanzministerium.
Die Autofahrerverbände Arbe und ÖAMTC sind sich in ihrer Ablehnung des Vorschlags einig.
Da ja der Prämienzuschlag zwei Jahre gebunden bleibt und dann entweder unverzinst zurückgezahlt wird oder zugunsten der Versicherungen im Falle eines Schadens verfällt, spricht der ÖAMTC von einer verkappten Prämienerhöhung.
Der zuständige ÖAMTC-Sprecher Peter Soche.
Wir stehen dieser Überlegung deshalb ablehnend gegenüber.
weil es sich hier unseres Erachtens um eine verkappte Prämienerhöhung handelt, für deren Notwendigkeit unseres Erachtens keinerlei Material vorliegt bzw.
das bisher vorliegende Material eine derartige Notwendigkeit ausschließt.
Soche ist der Meinung, dass eher versucht werden solle, die Versicherungsbedingungen des Bonus-Malus-Systems so zu ändern, dass die Malusflucht unmöglich gemacht wird.
Aber da wäre doch der Hebel woanders anzusetzen.
Hier kann ich doch nicht über einen Prämienzuschlag
einer Bedingungssituation Rechnung tragen, sondern hier wäre doch zu überlegen, ob und inwieweit können die Bedingungen geändert werden, um diese Malusflucht, die derzeit legale Malusflucht, zu verhindern.
In dasselbe Horn stößt Generalsekretär Rudolf Heller vom Arbe.
Arbe wird sich gegen diesen Vorschlag aus einem einfachen Grund aussprechen.
Es sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, über die Verordnung, über die rechtlichen Voraussetzungen eine Lösung zu finden.
Wir haben eine derartige Lösung bereits einmal gefunden, beim Spalttarif, wo
Genauso die Frage gestellt wurde, höhere Tarife oder Verzicht auf den Leihwagen.
Die Malusflucht ist unserer Meinung nach über die rechtlichen Voraussetzungen zu lösen.
Das gibt es auch im Ausland.
Man sollte diesen Weg begehen.
Man sollte sich einmal den Kopf zerbrechen und erst dann in die Öffentlichkeit mit neuen Tarifvorschlägen treten.
Das ausländische Beispiel wäre das Schweizer Beispiel, wo die Ummeldung im Familienkreis nicht die Malusflucht begünstigt.
Auch die Arbeiterkammer ist grundsätzlich gegen einen solchen Zuschlag, vor allem wenn das genaue Ergebnis der Autohaftpflichtversicherung vom vergangenen Jahr noch nicht bekannt ist.
Zwar seien solche Überlegungen möglich, meint Arbeiterkammer-Weisenrat-Mitglied Fuhrmann, doch müsste zuerst versucht werden, ob nicht auf legistischem Weg, also durch Änderung der Versicherungsbedingungen, die Malusflucht eingedämmt werden könnte.
Für den Monat März ist jedenfalls die nächste Waisenradsitzung dem Sozialpartnergremium zur Beratung des Finanzministeriums in Autohaftpflichtangelegenheiten angesetzt und, so viel kann schon jetzt gesagt werden, bei dieser Sitzung werden die Meinungen über den Erstanmelderzuschlag eher hart aufeinanderprallen.
So viel also zur Auseinandersetzung um eine mögliche Erhöhung der Kfz-Haftpflichtprämien für Autoanfänger.
Vertreter von ÖVP und SPÖ traten heute zu Parteienverhandlungen über eines der umstrittensten Themen in der politischen Auseinandersetzung der letzten Monate zusammen.
Es geht wieder einmal um die im Prinzip einheitliche Schule für alle 10- bis 14-Jährigen, die bisher unter dem Namen integrierte Gesamtschule oder neue Mittelschule gehandelt wird.
Dieses ideologisch umstrittene Modell gibt es derzeit nur auf der gesetzlichen Basis der heuer auslaufenden Schulversuche.
Da ja allfällige Änderungen auf jeden Fall noch vor dem Sommer im Parlament beschlossen sein müssen, wird die Zeit jetzt allmählich knapp.
Die letzte Ausschusssitzung zu diesem Thema ist für den 27.
Februar angesetzt.
Die Positionen während der gegenwärtig laufenden Parteienverhandlungen fasst nun Wilfried Seifert zusammen.
Auch wenn die Türen zum Büro von Minister Sinowaz derzeit noch festgeschlossen sind, wenn nicht alle Anzeichen trügen, dann könnte der monatelange schuldpolitische Dauerstreit heute zumindest vorläufig beendet werden.
Die ÖVP dürfte nach wahrscheinlich recht lebhaften internen Debatten heute einer Verlängerung der umstrittenen Schulversuche für die Gesamtschule für alle 10- bis 14-Jährigen zustimmen, einer Verlängerung um zwei Jahre.
Das soll dann allerdings die letzte Verlängerung sein.
Ab dann sollen die anerkannt positiven Ergebnisse der Schulversuche in das Regelschulsystem überführt werden.
Das heißt also, vom Versuch zum Alltag werden.
Das bedeutet, im Prinzip einheitlicher Unterricht in allen Gegenständen und Aufteilung der Klassen in drei Leistungsgruppen, in Deutsch, in Mathematik,
und in einer lebenden Fremdsprache, also meistens in Englisch.
Die Frage wird weiterhin sein, an welchen Schulen dieses Prinzip dann gelten soll, ob also auch die bisherige Unterstufe der allgemeinbildenden höheren Schulen in dieses Modell miteinbezogen wird.
Gegen diese Vereinheitlichung des Schulangebots für alle bis 14-jährigen Schüler, wehrt sich die ÖVP ebenso konsequent wie die SPÖ das verlangt.
Die Argumente Pro und Contra sind sicher ebenso Prestige wie ideologisch bestimmt.
Positiv besetzt, Auswahlmöglichkeit gegen Chancengleichheit.
Und negativ, Verteidigung von Bildungsprivilegien gegen leistungshemmenden Eintopf.
Die für wichtige Schulentscheidungen notwendige parlamentarische Zweidrittelmehrheit zwang SPÖ und ÖVP bisher zu diesem bildungspolitischen Kampf, der in mehr als einer Beziehung an einen Schaukampf erinnert.
Die SPÖ steht unter dem Zwang ihrer schulpolitischen Forderungstradition seit dem Ende des Ersten Weltkrieges, unter dem Druck einiger Scharfmacher, die das Alles oder das Nichts wollen und unter dem Verlangen einiger Gruppierungen nach zehn Jahren Alleinregierung endlich ernst zu machen.
Die ÖVP ist praktisch gezwungen, sich in der Schulfrage zu profilieren, weil ihrer Minderheitenfraktion in diesem Fall noch entscheidendes politisches Gewicht zukommt, weil die Schulpolitik auch ideologisch gesehen werden muss oder auch kann und weil bei einer schnellen Einigung einfach ein dankbares Thema zu Auseinandersetzung und Selbstdarstellung verloren ginge.
Doch trotzdem stehen die Zeichen auf Einigung.
Im Sommer des Vorjahres hat Unterrichtsminister Sinowatz den Begriff neue Mittelschule anstelle des ideologisch belasteten Ausdrucks integrierte Gesamtschule gesetzt.
Ein mehr als deutlicher Wink mit dem Soundfall, dass er bereit sei, sich vorläufig mit dem neuen Schulsystem an Hauptschulen zu begnügen, ohne dies allerdings aus Rücksicht auf die eigene Parteimeinung so deutlich sagen zu können.
Da die neue Mittelschule der von der ÖVP verlangten neuen Hauptschule praktisch bis aufs Haar gleicht, also ein Fingerzeig zum Beibehalten der seit 1962 immer wieder beschworenen Gemeinsamkeit.
Wer in der ÖVP die richtig gestimmten Ohren hatte, hat das sehr wohl gehört.
Die Einigung kam daher mit Riesenschritten.
Eine Einigung, die allerdings vordergründig wieder dahin schien, als die SPÖ eine Informationskampagne zur Durchsetzung ihrer bildungspolitischen Ziele androhte.
Die Reaktion der ÖVP war eine Gegenoffensive und die Erklärung der Schulpolitik zum ideologischen Kampfthema Nummer eins.
Nun, die Informationskampagne der SPÖ fand dann auch statt, allerdings praktisch ohne Beteiligung von Ressortchef Sinowaz und überspitzt formuliert unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Die ÖVP hat schon in den vergangenen Wochen und besonders deutlich heute ihren Willen zu einlenken bekundet.
Ihr heutiges Verhandlungsteam, Abgeordneter Leitner und Schulsprecher Katzstaller, hat wiederholt den Vorrang der Interessen des Kindes vor der ideologischen Kontroverse betont.
Ein von der ÖVP als spektakulärer Akt jüngst eingebrachter Antrag auf sofortige Einführung der Schulversuchsergebnisse an der Hauptschule schwirrt bis heute im parlamentarisch luftleeren Raum umher.
Damit scheint im Interesse des Kindes der Druck der Sachpolitik für beide Parteien stärker zu sein, als der Wunsch der Partei-Ideologen nach einem dauerhaften Betätigungsfeld.
Dazu kommt, dass praktisch allen Rand und Detailfragen bei aller Wichtigkeit nur am politischen Rand angetitelt, schon längst Einigkeit herrscht.
Zumindest für diesmal scheint also der Streit zu Ende.
Wenn allerdings in zwei Jahren die Schulversuche dann endgültig auslaufen, dürfte die Arsenal-Sitzung fröhliche Urständ feiern.
Parteienverhandlungen und sich abzeichnende Einigung in Sachen Schulpolitik zwischen ÖVP und SPÖ.
Das war ein Beitrag von Wilfried Seifert und wir bleiben bei den jungen Menschen.
Jugend und Politik, das ist nämlich das Thema eines Seminars, das die Politische Akademie der Volkspartei gemeinsam mit der jungen ÖVP morgen in Klosterneuburg veranstalten wird.
Ausgangspunkt für diese Initiative ist ein ganzes Paket in- und ausländischer Studien, die nach Ansicht der Veranstalter ein zunehmendes Desinteresse der Jugend an der Politik signalisiert.
Der Obmann der jungen ÖVP Höchtl und Dr. Brett Schneider vom Meinungsforschungsinstitut Vessel haben dazu heute in einer Pressekonferenz detaillierte Informationen gegeben.
Eine wenn auch nur grobe Bilanz unter das heute präsentierte Paket von in- und ausländischen Studien lässt einen Schluss ganz sicher zu.
An der viel zitierten Politikverdrossenheit der Jugend dürfte gerade in Österreich doch etwas dran sein.
Zwar warnte Fessel-Mitarbeiter Dr. Brettschneider heute davor, alle Jugendlichen in einen Topf zu werfen.
Eine allerdings nur schmale Schicht von etwa 5 bis 7 Prozent der Jugendlichen sei durchaus politisch interessiert und sie sei auch politisch aktiv.
Zu dieser Gruppe dazuzuzählen seien in erster Linie Jugendliche mit einem höheren Bildungsgrad, Stichwort Studenten, aber auch junge Menschen, die aufgrund negativer persönlicher Erfahrungen etwa in einem Heim nicht mehr alles passiv hinnehmen wollen.
Die Richtung der Aktivitäten hat sich laut Brettschneider im letzten Jahrzehnt nicht unmaßgeblich geändert.
Von der Protestbewegung in den späten 60er Jahren, nämlich zum gegenwärtigen Bemühen, eine eigene Gegenkultur aufzubauen, siehe etwa Jugendzentren.
Und ebenfalls wichtig, das zunehmende Engagement in Fragen des Umweltschutzes.
Für die große Masse zog Brettschneider heute folgende Bilanz.
Das politische Interesse eines großen Teils der österreichischen Jugend, nicht aller österreichischen Jugendlichen, ist schwächer ausgeprägt als das der Gesamtbevölkerung.
In der Bundesrepublik liegen die Verhältnisse anders, nämlich genau umgekehrt.
Dort ist das Jugendsegment, zumindest laut einer Arbeit aus der Mitte der 70er Jahre, mehr an Politik interessiert als der Rest der Bevölkerung.
Das zeigt sich in vielen einzelnen Dingen und Indikatoren, etwa am Interesse an Nachrichtensendungen, an Informationen in Tageszeitungen, an den Gesprächsthemen, die für Jugendliche bevorzugte Gesprächsthemen sind.
Man kann davon sprechen und Professor Rosenmeier tat das auch jüngst in einer internationalen Diskussion, dass viele Jugendliche in stärkerem Maße als früher vielleicht noch aus der Öffentlichkeit aussteigen.
Der Obmann der jungen ÖVP Höchtl untermauerte diese Aussagen mit Zahlen.
Bei den Wiener Landtagswahlen hätten 41 Prozent der Erstwähler nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, bei den niederösterreichischen Landtagswahlen 30 Prozent und auch in Oberösterreich 20 Prozent.
Was wäre nun angesichts solcher Statistiken zu tun?
Höchtl?
Da müssen wir von den Gründen ausgehen.
Die Unzufriedenheit vieler junger Menschen mit dem Stil der Politik ist offenkundig.
Beispielsweise eine Untersuchung zeigt, dass 53 Prozent der jungen Menschen sehr wohl an Politik interessiert werden prinzipiell, aber die Art, die Form, das Verhalten, wie Politik gemacht wird, ablehnen.
Was also bedeutet, wir müssen eine radikale Umkehr im Verhalten des politisch Tätigen finden.
Also kein politisches Hick-Hack mehr, kein unverständliches Politiker-Latein und vielmehr sachliche Auseinandersetzung, ergänzte Höchstl.
Und damit gebe ich zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Jugend und Politik, ein Seminar der Politischen Akademie der ÖVP, das war eine Pressekonferenz, von der Zita Bernale berichtet.
12 Uhr und 49 Minuten und nun ein Hinweis auf ein Journal extra.
Polen zwischen Entspannung und kaltem Krieg.
Im größten und kulturell lebendigsten Land des Warschauer Pakts mit seiner starken Kirche und seiner lebhaften Opposition geht heute ein Parteitag zu Ende.
Ein Parteitag, der die Weichen stellt für wirtschaftliche Veränderungen, aber auch für die Haltung Polens im neuen Klima der internationalen Spannung.
Dazu der Journalist Marian Podkowinski.
Ohne Entspannung wird Polen isoliert sein von dem Westen.
Ohne Entspannung werden wir doch keine unsere eigene politische Politik treiben können.
Es sind viele Dinge, die für jeden kleinen Mann auf der Straße, Entspannung bedeutet besseres Leben, besseres Standard of Life, besseres Niveau, weil wir können uns dann entfalten.
Im heutigen Journal Extra hören Sie dazu die Stimmen von Politikern und Ökonomen, von Dissidenten, von Sprechern der Kirche und von Professoren der sogenannten fliegenden Universität.
Heute Abend im Abendjournal Extra.
Die Programmhinweise reißen schier nicht ab.
Noch ein Programmhinweis auf die Sendung im Bremspunkt heute Abend.
Der Titel die wundersame Wiedergeburt der Indira Gandhi.
Ein ausführliches Interview mit Indira Gandhi, wo sie exklusive Auszüge schon heute Mittag schon zu Beginn gehört haben, gibt es in der Sendung im Bremspunkt zu hören.
Heute Abend 20 Uhr, Programm Österreich 1.
Der Bremspunkt wird wiederholt am Samstag um 9 Uhr im Programm Österreich Regional.
12 Uhr, 51 Minuten ist es nun.
Vor etwas über zehn Jahren, nämlich im Jahre 1969, fand in der Wiener Galerie in der Blutgasse unter dem Titel Multimedia 1 die erste Videoausstellung in Österreich statt.
Seither hat es vor allem in Graz einige international stark beachtete Videoveranstaltungen gegeben.
Zum Beispiel die Drei-Länder-Biennale TRIGON 1973, dann die Internationale Videokonferenz 1976 und dann 1978 die Veranstaltung Kunst, Künstler und die Medien.
Die bekanntesten und bei internationalen Ausstellungen, Festivals der Biennale Paris und bei der Documenta Kassel erfolgreichsten österreichischen Künstler der 70er Jahre arbeiten zu einem großen Teil mit Video.
So zum Beispiel Wali Export, Friederike Petzold, Gottfried Pechtold, Richard Krischi und Peter Weibel.
In der zweiten Hälfte der 70er Jahre ist zudem in Österreich auch eine ganze Generation junger Künstler nachgerückt, die sich fast alle auch mit Video beschäftigen.
Im 20er Haus des Museums moderner Kunst in Wien wird jetzt unter dem Titel Video Made in Austria in einer großen Ausstellung und zahlreichen Veranstaltungen Bilanz über zehn Jahre Videokunst in Österreich gezogen.
Mit Dieter Schrage, der Video Made in Austria zusammengestellt hat, sprach Heidi Grundmann.
Herr Dr. Schrage, zehn Jahre Video Made in Austria.
Lassen sich da Entwicklungen ablesen?
Ja, es lassen sich sicher mehrschichtige Entwicklungen ablesen.
eine Entwicklung, die sehr deutlich massiv ist.
Video in Österreich begann ja im Kunstbereich.
Es waren tatsächlich im Jahr 69 Künstler bzw.
Künstlerinnen, die sich dieser verkleinerten, vereinfachten Fernsehtechnik um sowas
handelt es sich dabei, Video bemächtigt haben für die künstlerische Arbeit.
Inzwischen gibt es ja zwei Videorichtungen, zwei grundsätzliche Tendenzen, das Kunstvideo und das Basisvideo, das sozialarbeiterische Video.
Also die Ausweitung, etwas was im Kunstbereich begann,
nun auch in gesellschaftspolitische, in erzieherische, in Animationsbereiche.
Das ist sicher eine deutliche Tendenz.
Und es gibt ja auch Künstler, die versuchen, von der Kunst jetzt in Richtung sozialem Engagement, Sozialarbeit, wie der Richard Krisch oder jetzt auch ein bisschen der Peter Weibel.
Die zweite Tendenz ist, dass es eine große Ausweitung ist.
Es gibt eventuell, sind die Geräte jetzt billiger, viel mehr Stellen haben Geräte, wo man sie sich einmal ausleihen kann.
Also etwas, was noch in einem sehr kleinen Bereich begann, hat heute eine quantitative und hoffe damit auch ein bisschen eine qualitative Ausweitung.
Das ist die zweite Tendenz.
Ist nicht ein bisschen die Gefahr für die Videokünstler, für die Videokunst, nach verschiedenen Seiten hin in ein ganz deutliches Ghetto zu gelangen?
Auf der einen Seite diese Abspaltung von dem, was Sie Basisvideo genannt haben, auf der anderen Seite die Unmöglichkeit fast ins Fernsehen hineinzukommen.
Ja, das ist natürlich ein ganz grundsätzliches Problem.
Ich glaube, da sind fast alle Videobewegungen bisher gescheitert.
Sowohl die sozialarbeiterische Videobewegung als auch die Videokunst.
Es gibt ja nur ganz, ganz wenige Fälle, wo man... Die Wally-Exporte ist, glaube ich, einmal etwas ins Fernsehen gekommen.
Da gibt es ganz, ganz wenige Fälle.
Da ist eine Nuss zu knacken, die aber inzwischen sehr hart ist.
Das zweite Problem ist das Kabelfernsehen.
Das ist ja da, glaube ich, in Österreich und da muss halt auch eine breite Bewegung kommen, die etwas ändert, dass ja keine offenen Kanäle bisher vorgesehen sind.
Es gibt nur ganz wenige Museen, die eine richtige Videoabteilung haben, wird sich jetzt das 20er Haus des Museums für moderne Kunst auch in Zukunft nach dieser Ausstellung der Videokunst und der Videokünstlerinnen und Künstler annehmen.
zur Struktur noch etwas zu sagen, weil das beantwortet dann die Frage.
Zunächst einmal ist es ein Überblick anhand von Konzepten, Dokumenten über zehn Jahre Videokunst.
Dann gibt es etwas, was man Videoinstallationen nennt, also da sieht man Bilder, kann man sich selber sehen, das Publikum kann sich sehen, da sind also bestimmte Videovorrichtungen aufgebaut.
Und die dritte Dimension ist eine Videothek.
Da haben wir ungefähr 40 Stunden Programm von österreichischen Künstlerinnen und Künstlern und das Publikum kann sich anhand einer Informationsliste Kassetten auswählen und diese Videothek soll dann in eine ständige Einrichtung überführt werden.
Auch versuchen wir, aber das ist, dass wir also besser an Geräte herankommen.
Auch an Produktionsgeräte.
Produktionsmöglichkeiten, die wir dann sowohl museumsdidaktisch einsetzen als auch unmittelbar mit Künstler für Künstler von Künstlern.
Heute Abend sprechen in der Ausstellung Videomedia in Austria im Zwanzighaus in Wien übrigens der Direktor des Museums moderner Kunst Dieter Ronte und der Künstler Peter Weibel über Chancen und Grenzen der Videokunst.
Drei Minuten vor 1 Uhr Mittag ist es nun ins Nachrichtenstudio.
Jugoslawien.
Der Gesundheitszustand von Staats- und Parteichef Tito hat sich, wie aus einem neuen ärztlichen Bulletin hervorgeht, nicht verändert.
Wörtlich heißt es in dem Bulletin, es würden Intensivmaßnahmen zur Stabilisierung des Befindens von Tito ergriffen.
Nähere Einzelheiten werden nicht bekannt gegeben.
Polen.
Ministerpräsident Jaroszewicz ist von seinem Amt zurückgetreten.
Außerdem steht sein Name nicht mehr auf der Liste der 14 Mitglieder des Politbüros, die am Vormittag offiziell veröffentlicht wurde.
Parteichef Gjerek ist vom neuen Zentralkomitee einstimmig in seiner Funktion bestätigt worden.
In den vergangenen Tagen stand Jarosiewicz im Mittelpunkt heftiger Kritik.
Er wurde von den Delegierten des Parteitages für Engpässe in der Versorgung und für Fehler in der Verwaltung verantwortlich gemacht.
Sowjetunion Ministerpräsident Kassigin wird nach vielen Wochen seiner Krankheit am kommenden Donnerstag zum ersten Mal wieder in der Öffentlichkeit erscheinen.
Für diesen Tag ist eine Fernsehansprache Kassigins für die Wahlen zum obersten Sowjet vorgesehen.
Europäische Gemeinschaften Das Europäische Parlament in Straßburg hat sich heute für einen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Moskau ausgesprochen.
Nach einer emotionsgeladenen Debatte wurde ein Antrag der christlichen Demokraten und der Konservativen mit Mehrheit verabschiedet.
In der Entschließung wird den Regierungen empfohlen, ihren olympischen Komitees von der Teilnahme an den Spielen abzuraten.
Österreich Das Zentralorgan der SPÖ, die Arbeiterzeitung, ist heute neuerlich beschlagnahmt worden.
Den Antrag dazu hat wieder der Herausgeber der politischen Briefe, Bretterebner, gestellt.
Der venezolanische Staatspräsident Herrera Campins absolviert heute anlässlich seines offiziellen Besuches in Wien ein Besichtigungsprogramm.
Unter anderem wird Herrera Campins in der spanischen Hofreitschule und im Schloss Schönbrunn erwartet.
Bundesrepublik Deutschland.
Nach Meinung von Vizekanzlerfinanzminister Andros hat Österreich nach der Afghanistan-Krise eine wichtige stabilisierende Aufgabe zu erfüllen.
In einem Interview für die Deutsche Tageszeitung Die Welt weist Androsch darauf hin, dass es in den vergangenen 25 Jahren in der Entspannungspolitik immer wieder Rückschläge gegeben habe.
Österreich-Indien Das Unverständnis der Europäer über die Haltung Indiens zur Afghanistan-Krise führt die indische Ministerpräsidentin Gandhi auf den Versuch Europas zurück, seine Probleme anderen Kontinenten aufzuzwingen.
Indira Gandhi vertrat die Ansicht, die Europäer wollten keinen Krieg und brächten deshalb ihre Rivalitäten nach Asien.
Vereinte Nationen, USA
UNO-Generalsekretär Waldheim wird möglicherweise noch heute die Zusammensetzung einer internationalen Kommission bekannt geben, die die Zustände im Iran während der Herrschaft des entmachteten Shah untersuchen soll.
Regierungsvertreter in Washington äußerten die Ansicht, dass der Konflikt um die Freilassung der Geiseln Ende des Monats beendet sein könnte.
Das waren noch Kurznachrichten im Mittagsjournal.
Mehr Ausführliches vor allem über Titos Gesundheitszustand und dann über die Situation in Polen nach dem Rücktritt des polnischen Ministerpräsidenten Jaroszewicz dann im Abendjournal, wie immer 18 Uhr, Programm Österreich 1 und Österreich Regional.
Das Mittagsjournal ist damit beendet.
Im Namen von der Redaktion und Technik verabschiedet sich Reinhold Henke.