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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Hier meldet sich Udo Bachmeier mit dem Mittagsschonal.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Wichtigstes Auslandsthema sind auch heute die erfolgreich beendeten Gespräche zwischen den Außenministern der beiden Supermächte.
Sie hören den Wortlaut des gemeinsamen Kommuniqués, einen Bericht aus Genf, Reaktionen auch aus Moskau, sowie analytische Betrachtungen über die Chancen der vereinbarten neuen Rüstungskontrollgespräche.
In der Bundesrepublik Deutschland hat sich eine Debatte entzündet an angeblich auf deutschem Boden lagernden Atomrucksackbomben der NATO.
Sie sollen im Ernstfall auch in Österreich zum Einsatz kommen, berichten US-Medien.
Am Nachmittag trifft der Landesverteidigungsrat eine Vorentscheidung über den Ankauf von Abfangjägern für das Bundesheer.
Die Wahl fällt aller Wahrscheinlichkeit nach auf gebrauchte Abfangjäger des schwedischen Typs Draken.
Josef Taus, Ex-ÖVP-Chef und jetziger Industrie-Sprecher der ÖVP, nimmt unter anderem zur Kraftwerksproblematik und zur Position seiner Partei in dieser Fragestellung.
Und dann erwarten wir noch einen Bericht über Maßnahmen für eine behindertengerechte Schule.
Vorschläge, die Unterrichtsminister Moritz heute Vormittag präsentiert hat.
Inwieweit ist die Gasversorgung trotz der Kältewelle weiter gesichert?
Diese Frage geht die Wirtschaftsredaktion nach.
Im Beitrag der Kulturredaktion dann mehr zur Wiedereröffnung der Grazer Oper nach der umfangreichen Sanierung.
Wir beginnen mit den Nachrichten, zusammengestellt von Edgar Theider, Sprecher ist Wolfgang Rimmerschmid.
Schweiz.
Die Supermächte haben sich bei dem Außenministertreffen Schulz-Grimico in Genf darauf geeinigt, die Gespräche über Abrüstung und Rüstungskontrolle neu aufzunehmen.
In den gestern abgeschlossenen zweitägigen Sondierungsgesprächen wurde vereinbart, bei neuen Verhandlungen Fragen der Mittel- und Langstreckenraketen sowie der Weltraumwaffen zu erörtern.
Ort und Termin der neuen Verhandlungen sollen innerhalb der kommenden vier Wochen auf diplomatischem Weg fixiert werden.
In einem amerikanisch-sowjetischen Kommunique heißt es, Ziel dieser künftigen Verhandlungen sei es, eine Reduzierung der Rüstung bis zur vollständigen Vernichtung aller Atomwaffen zu erreichen.
Der amerikanische Außenminister George Shultz sagte nach dem Ende der letzten Gesprächsrunde, die Sowjetunion sei offenbar zu einem deutlichen Abbau ihres Offensivwaffenpotenzials bereit.
Shultz will noch heute Präsident Reagan über die Besprechungen informieren.
Reagan wird in einer Pressekonferenz morgen früh dazu Stellung nehmen.
Gremico hat vor seiner Abreise aus Genf heute davor gewarnt, die Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Rüstungskontrollverhandlungen überzubewerten.
Gremico sagte, die Einigung sei zwar ein Schritt zur Wiederaufnahme des Dialogs, es müssten jedoch in den kommenden Gesprächen noch ungeheure Aufgaben bewältigt werden.
Der amerikanische Unterstaatssekretär Richard Byrd hat heute den deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher über den Verlauf der Verhandlungen informiert.
Auch die übrigen westeuropäischen NATO-Verbündeten sowie Japan und Israel sollen in den kommenden Tagen über das Ergebnis des Genfer-Treffens unterrichtet werden.
Dazu wird der amerikanische Rüstungskontrollunterhändler Paul Netze nach Bonn, Den Haag und Brüssel reisen.
Robert McFarlane, der Sicherheitsberaterpräsident Reagan, übernimmt diese Aufgabe bei den Regierungen in Paris und London.
Iran, Irak.
Im Krieg am Persischen Golf haben irakische Kampfflugzeuge gestern neuerlich drei Schiffe in der Nähe der iranischen Ölverladeinsel Kharg angegriffen.
Bisher ist lediglich bekannt, dass ein südkoreanischer Tanker von einer Rakete getroffen wurde.
Dabei kam ein Besatzungsmitglied ums Leben.
Großbritannien.
Die beiden führenden Eisenbahner-Gewerkschaften haben für den 17.
Jänner zu einem 24-stündigen Proteststreik aufgerufen.
Durch die Arbeitsniederlegung in verschiedenen Teilbereichen soll der seit März des Vorjahres dauernde Ausstand der Kohlebergarbeiter unterstützt werden.
In einer Erklärung der Gewerkschaften heißt es, man erwäge auch eine landesweite Aktion, falls die staatlichen britischen Eisenbahnen weiterhin Kohle transportieren sollten.
Österreich.
Die Donaukraftwerke AG wird am schweizerischen Kapitalmarkt eine Anleihe von umgerechnet 1,2 Milliarden Schilling aufnehmen.
Das für kaufmännische Belange zuständige Vorstandsmitglied Alois Wiesinger betonte, die Anleihe habe nichts mit dem Bau des Kraftwerkes Heimburg zu tun.
Sie sei daher wegen des Bauaufschubs in Heimburg nicht hinfällig, sagte Wiesinger.
Die Donaukraftwerke AG will mit der Anleihe einen Teil des Jahresfinanzbedarfs für mehrere Projekte und für Tilgung entdecken.
Die Republik Österreich übernimmt für die Anleihe die Haftung.
Vor 13 Jahren waren in der Landwirtschaft noch fast doppelt so viele Menschen erwerbstätig wie heute.
Die neueste Statistik des Landwirtschaftsministeriums weist einen Rückgang der Beschäftigten von mehr als 450.000 im Jahr 1970 auf etwa 280.000 im vergangenen Jahr aus.
Zugleich damit ist aber auch die Abwanderung aus dem ländlichen Raum gesunken.
Im Vorjahr haben knapp 6.000 Beschäftigte den landwirtschaftlichen Produktionsbereich verlassen.
1970 sind noch fast 20.000 Erwerbstätige aus der Landwirtschaft abgewandert.
Die extreme Kälte der vergangenen Tage hat in der Bundeshauptstadt zu einem Fahrgastrekord der Wiener Verkehrsbetriebe geführt.
In dieser Woche liegen die Fahrgastzahlen mit 1,5 Millionen Beförderungen um etwa 10 Prozent über dem Durchschnitt.
Damit haben sich etwa täglich zusätzlich 150.000 Wiener entschlossen, ihre Autos stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
Das spurlose Verschwinden eines sechsjährigen Mädchens aus Alkoven in Oberösterreich ist aufgeklärt.
Wie sich nun herausstellte, wurde das Kind von einem arbeitslosen Koch entführt.
Der Täter sah von seinem Auto aus zufällig das Mädchen am Straßenrand und entschloss sich zu einer Entführung.
In einem Aufruf bei den Eltern verlangte er 300.000 Schilling Lösegeld.
Offensichtlich aufgrund des großen Aufsehens in der Öffentlichkeit gab der Entführer schließlich auf und stellte sich freiwillig der Polizei.
Frankreich.
Ein Brand in einem Altersheim in der Nähe von Paris hat in der vergangenen Nacht mindestens 30 Menschenleben gefordert.
Nach inoffiziellen Angaben sollen sogar 40 Personen in den Flammen umgekommen sein.
Das Feuer brach gegen 1 Uhr früh in dem Trakt des Heimes aus, in dem die bettlägerigen Patienten untergebracht waren.
Das Gebäude wurde völlig zerstört.
Ursache des Brandes dürfte ein Kurzschluss gewesen sein.
Ein Feuersturm in der Stadt Troyes in der Champagne hat ebenfalls in der vergangenen Nacht einen Teil der Altstadt zerstört.
Meldungen über mögliche Opfer gibt es zurzeit noch nicht.
Kanada.
Kanadische Wissenschaftler haben den magnetischen Nordpol, der seit 1973 nicht mehr genau geortet werden konnte, wiederentdeckt.
Der Magnetpol liegt zurzeit etwa 1500 Kilometer südlich des geografischen Nordpols.
Magnetpole entstehen durch elektrische Strömungen im halbflüssigen Erdkern.
Die schwankende Intensität der Strömungen bewirkt eine Verlagerung der Pole.
Die genaue Ortung der Magnetpole ist für die Luftfahrt wichtig.
Brasilien
Von den mehr als 11 Millionen Personenkraftwagen in Brasilien werden bereits mehr als 10 Prozent mit Alkohol betrieben.
Allein 94 Prozent der im vergangenen Jahr verkauften Autos fahren mit Alkoholtreibstoff.
Die brasilianische Regierung hat nach dem Ölpreisschock des Jahres 1973-74 beschlossen, einen Großteil der Zuckerernte zur Alkoholherstellung zu verwenden und damit die Erdölimporte zu reduzieren.
Die Wetterlage
Eine Hochdruckbrücke baut sich über den Alpen auf.
Die Höhenströmung allerdings dreht im Laufe des morgigen Tages auf Nord.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden zum Teil noch stark bewölkt und gebietsweise etwas Schneefall.
Sonst unterschiedlich aufgelockerte Bewölkung, regional auch heiter.
Mäßige, am Alpenostrand auch lebhafte Winde aus West bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen minus 16 bis minus 11 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 23 bis minus 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag, meist reichlich bewölkt und an der Alpen-Nordseite einige Schneeschauer.
Im Tagesverlauf vor allem im Süden Bewölkungsauflockerungen, mäßige Winde.
Tageshöchstemperaturen minus 15 bis minus 9 Grad.
Die Vorschau auf Freitag, weiterhin sehr kalt und an der Alpen-Nordseite einige Schneeschauer.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter, minus 10 Grad, Westwind 30 Kilometer in der Stunde mit Spitzen bis 55 Kilometer.
Eisenstadt, wolkig, minus 9 Grad, Nordwind 30 Kilometer mit Spitzen bis 55 Kilometer.
Linz wolkenlos minus 16 Grad, Salzburg wolkenlos minus 13, Innsbruck heiter minus 13, Bregenz wolkenlos minus 13, Graz stark bewölkt minus 11 Grad und Klagenfurt stark bewölkt minus 11 Grad.
Zwölf Uhr neun war es soeben.
Grünes Licht für einen weiteren Abrüstungsdialog und eine mögliche neue Ost-West-Entspannung.
Das sind die wichtigsten Perspektiven nach den gestern Abend beendeten Genfer Gesprächen.
Schon vor dem Abschluss der Beratungen zwischen den Außenministern der USA und der Sowjetunion, Schulz und Kromiko, hatte sich der Eindruck verfestigt, dass die Gespräche nicht ohne Erfolg bleiben würden.
Sie dauerten immerhin mehr als 14 Stunden.
Die beiden Außenminister trafen gestern am zweiten Tag ihrer Aussprache zu einer nicht geplanten vierten Runde zusammen, was als gutes Zeichen gewertet wurde.
Der Optimismus bestätigte sich dann am späten Abend durch die Bekanntgabe, dass die Vereinigten Staaten und die UdSSR bereit sind, neue Rüstungskontrollverhandlungen führen zu wollen.
Ort und Termin der Gespräche sollen innerhalb eines Monats auf diplomatischem Weg ausgehandelt werden.
In unserem Berichterstattungsblock über die Genfer Gespräche zunächst der Wortlaut des nach den Verhandlungen veröffentlichten Kommuniques.
Entsprechend der früher erzielten Vereinbarung fand am 7. und 8.
Januar 1985 in Genf ein Treffen zwischen dem Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der KPDSU, Andrei Gromyko, und dem Außenminister der USA, George Schultz, statt.
Während des Treffens wurde die Frage des Gegenstandes und der Ziele der bevorstehenden sowjetisch-amerikanischen Verhandlungen über nukleare und Weltraumwaffen erörtert.
Die beiden Seiten stimmen darin überein, dass Gegenstand der Verhandlungen der Komplex von Fragen sein wird, die die Weltraum- und nuklearen Waffen strategischer und mittlerer Reichweite betreffen, wobei alle diese Fragen in ihrem wechselseitigen Zusammenhang erörtert und gelöst werden sollen.
Ziel der Verhandlungen wird die Ausarbeitung wirkungsvoller Übereinkünfte sein, die auf die Verhinderung des Wettrüstens im Weltraum und seine Beendigung auf der Erde, auf die Begrenzung und Reduzierung der nuklearen Rüstungen und auf die Festigung des strategischen Gleichgewichts gerichtet sein werden.
Schließlich müssen, nach Ansicht beider Seiten, die bevorstehenden Verhandlungen, wie auch alle Bemühungen im Bereich der Begrenzung und Reduzierung der Waffenpotenziale zur vollständigen und allseitigen Vernichtung der Kernwaffen führen.
Das Datum des Beginns der Verhandlungen und der Ort, an dem sie stattfinden sollen, werden im Laufe eines Monats auf diplomatischem Wege vereinbart werden.
Der Wortlaut der 200 Worte umfassenden Erklärung, die US-Außenminister Schulz in Genf verlesen und die die sowjetische Nachrichtenagentur TASS in Moskau verbreitet hat.
US-Präsident Reagan wird in der kommenden Nacht eine Erklärung vor Presse und Fernsehen abgeben.
Jetzt aber noch einmal zurück in den Verhandlungsort des Außenministertreffens der Supermächte nach Genf und dort meldet sich Meinrad Brill zum Ergebnis der Gespräche.
Das Ergebnis der Genfer Begegnung der Außenminister der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion ist ein unerwartet eindeutiger Erfolg und ein hoffnungsvoller erster Schritt auf dem dornigen Weg zu Abrüstungsvereinbarungen und stabileren Beziehungen zwischen den beiden Supermächten.
Dass die Sondierungsgespräche gut liefen, zeichnete sich schon nach den siebenstündigen Diskussionen des ersten Tages ab.
Mit jeder Stunde, die sich die Gespräche weiter hinzogen, wuchs der Optimismus, dass es eine Fortsetzung des Dialogs geben werde.
Der Durchbruch kam im vierten Treffen, das zunächst nicht vorgesehen war.
In dieser längsten und schwierigsten Runde, die man schon das Genfer Marathon nennt, einigten sich die Delegationen auf einen gemeinsamen Text, was zu Beginn der Nachmittagssitzung, die fast bis 20 Uhr dauerte, nicht für möglich gehalten wurde.
Der Erfolg war das Ergebnis zäher Verhandlungen und ein Triumph der Geheimdiplomatie.
Erst um 23 Uhr wurde die Mauer des Schweigens um einen Spalt geöffnet, als Außenminister Schulz doch noch vor die Presse trat.
Vieles von dem über 14 Stunden währenden Meinungsaustausch bleibt weiter vom Schleier des Geheimnisses überdeckt, damit es nicht zerredet wird.
Manches ist noch zu erörtern, bis wohl im März hier in Genf die offiziellen Verhandlungen beginnen.
Für ihren Inhalt, die Ziele und die Struktur wurden aber in der Erklärung klar Leitlinien fixiert.
Diese Einigung bedeutet, dass beide Mächte einen neuen Versuch zu einem geregelten, stabilen und weniger aggressiven Nebeneinander machen wollen.
Dies ist noch keine neue Entspannungsphase.
Die Supermachtrivalität bleibt bestehen und auch eine Fülle von Meinungsunterschieden.
Aber es zeigt sich, dass die beiden Mächte wieder kompromissfähig sind.
Moskau und Washington haben erkannt, dass es Zeit ist, einen Ausweg aus der nuklearen Sackgasse zu finden.
In Moskau hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass die Politik der Verweigerung fruchtlos ist.
Noch im September hatte der Kreml abgelehnt, neben Weltraumwaffen auch über die Nuklearpotenziale zu reden.
Danach gab es dort einen Meinungsumschwung.
Die Sowjetunion hat vor allem ein Interesse.
Sie will ihre mühsam errungene Stellung als ebenbürtige Weltmacht behaupten.
Sie sah sich dabei vor der Wahl, entweder in einen irrsinnigen, kostspieligen, ja ruinösen Rüstungswettlauf einzutreten,
unter Murren ihrer Bevölkerung und der unwilligen Verbündeten und mit der Möglichkeit dabei noch zu verlieren angesichts der Wirtschaftskraft und der technologischen Potenz des Westens.
Oder dieses Interesse am Verhandlungstisch und damit auch billiger zu sichern.
Im Kreml fiel offenbar die Entscheidung für den zweiten Weg.
Der Text des Kommuniques zeigt, dass die USA der Sowjetunion diese Wahl erleichtert haben.
Die Einigung ist so verpackt, dass die Sowjetunion sie als Erfolg vorzeigen kann.
Das Kommunique enthält Formulierungen, die deutlich die Handschrift Moskaus erkennen lassen.
So wird die Kernwaffenabrüstung und die Rüstungskontrolle im Weltall als ein zusammenhängendes und voneinander abhängiges Problem beschrieben.
Und Moskau hat erreicht, dass in einer Untergruppe des dreigeteilten Verhandlungsprozesses über das Verhindern eines Rüstungswettlaufes im All gesprochen wird.
Etwas verdeckter steht im Kommuniqué geschrieben, dass die Verhandlungen über Nuklearwaffen interkontinentaler und mittlerer Reichweite wieder aufgenommen werden, und zwar sogar in zwei gesonderten Verhandlungsgremien.
Dies bedeutet im Klartext, dass die Russen an den gleichen Verhandlungstisch zurückkehren, den sie verlassen haben.
Sie kommen nur nicht durch die gleiche Tür.
Der sowjetische Delegationssprecher fand dazu heute Nacht die Formulierung, dass die Ende 83 abgebrochenen Raketenverhandlungen keineswegs wieder aufgenommen würden.
Die USA und die Sowjetunion hätten sich im November darauf geeinigt, einen neuen Verhandlungsprozess zu eröffnen und dies im Einzelnen zu fixieren, sei der Zweck der Genfer Außenministerbegegnung gewesen.
Beide Delegationen haben an diesem Morgen im Abstand von 45 Minuten Genf wieder verlassen.
Während Gromyko sich in einer kurzen Erklärung vorsichtig gab und nur von einem gewissen Schritt in Richtung eines Dialogs zwischen den Supermächten sprach, beschränkte sich sein amerikanischer Kollege darauf, mit hochgestrecktem Daumen Genugtuung zu zeigen.
Die Einigung der Außenminister der beiden Großmächte in Genf ist also ohne Zweifel als positiv zu werten.
Die Eiszeit in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington ist zu Ende.
Jetzt wird es aber darum gehen, wie die Absichtserklärungen in Verhandlungstrategie umgemünzt werden.
Besonderer Streitpunkt könnte nach den bisherigen Äußerungen aus Moskau zu schließen die Frage der Weltraumrüstung sein.
Näheres dazu von Roland Machatschke.
Da sich Schulz und Gromyko bei der Abfassung des gemeinsamen Kommuniqués sicherlich etwas gedacht haben, kann man aus der Reihenfolge der angestrebten Verhandlungsziele Schlüsse auf die Wertigkeit ziehen.
Danach wäre das vordringliche Ziel, ein Wettrüsten im Weltraum zu verhindern.
An zweiter Stelle kommt die Beendigung des Wettrüstens auf der Erde.
An dritter Stelle die Begrenzung und der Abbau von Kernwaffen, also eine etwas konkretere Beschreibung von Punkt 2, Ende des Wettrüstens.
Punkt 4 schließlich umfasst die globale Wirkung, die man damit erreichen will, die strategische Stabilität verstärken.
Angehängt wird ein frommer Wunsch, die völlige und allseitige Abschaffung von Atomwaffen.
Die theoretisch am meisten erfolgversprechenden Verhandlungen betreffen den Weltraum, denn dort gibt es bis jetzt keine Rüstung.
Praktisch könnte dieser Themenkomplex aber die schwierigste Hürde bedeuten, denn Präsident Reagan ist entschlossen, sein rüstungspolitisches Lieblingsprojekt, die Abwehr von Raketen durch Waffen, die im Weltraum stationiert sind, zumindest bis zum Punkt der Entscheidungsreife durchzuziehen.
Bis zur Stunde haben sowohl USA als auch Sowjetunion im Weltraum nur militärische Versuche durchgeführt, die keinerlei Veränderung des strategischen Gleichgewichts bedeuten.
Den Anfang haben dabei die Sowjets mit ihren sogenannten Killer-Satelliten gemacht.
Flugkörpern, die von einer Abschussbasis auf der Erde mittels Trägerraketen in eine Erdumlaufbahn nahe dem anzugreifenden Satelliten geschossen werden und sich dann bis zum Punkt des Zusammenstoßes und damit der beiderseitigen Vernichtung an ihr Ziel heranmanövrieren.
Die Amerikaner zogen mit einer Entwicklung nach, die billiger und besser ist.
Eine kleine Rakete, die von einem F-15-Kampfflugzeug in große Höhe getragen wird und dann erst mit eigener Kraft und mittels eines leistungsfähigen Infrarotsensors ihr Ziel ansteuert, das ebenfalls durch Zusammenstoß vernichtet wird.
Echte Tests wurden von den USA im Gegensatz zur Sowjetunion noch nicht gemacht.
Beim letzten Versuch im November wurde ein Stern als Ziel anvisiert.
Ein erster Test mit einem tatsächlichen Ziel in der Erdumlaufbahn wurde entgegen der üblichen Praxis für den März angekündigt.
Er könnte jederzeit als Vorleistung für Abrüstungsgespräche abgesagt werden.
Bei den Raketenabwehrwaffen, die Präsident Reagan vorschweben, steht die Sowjetunion auf dem Standpunkt, der Vertrag zur Begrenzung der Raketenabwehrsysteme aus dem Jahre 1972, der die Entwicklung, Erprobung und Aufstellung verbietet, würde durch Reagans Star-Wars-Pläne verletzt.
Die Amerikaner stehen auf dem Standpunkt, der Vertrag sei auf reine Forschungsarbeiten nicht anwendbar.
Ob die Forcierung dieser Pläne, zusammen mit der immer wieder geäußerten amerikanischen Meinung, ein solches Abwehrsystem würde letztlich das Ende der Atomraketen auf der Erde bedeuten, die Sowjets dazu bewogen haben, an den Genfer Verhandlungstisch zurückzukehren, wird von vielen Beobachtern bezweifelt.
Klar ist allerdings, dass Moskau seit dem Sommer heftig gegen die amerikanischen Pläne polemisiert.
Aber bei aller Vorsicht, mit der man den künftigen Verhandlungen entgegensehen muss, ist die Einigung von Genf seit vielen Jahren das hoffnungsvollste Anzeichen, dass die Großmächte bereit sind, über ein Ende des Rüstungswahnsinns zumindest zu reden.
Unter Umständen haben daran jene Wissenschaftler Anteil, die vor einem Jahr die aufrüttelnde Studie über den nuklearen Winter verfasst haben.
Die Studie besagt aufgrund von detaillierten Berechnungen und Simulationen, dass selbst ein Atomkrieg, bei dem nur ein kleiner Teil des angehäuften Arsenals eingesetzt wird, durch klimatische Veränderungen die Ausrottung der Menschheit bewirken würde.
Bei einer internationalen Konferenz in Sizilien im Herbst des Vorjahres bestätigten sowjetische Wissenschaftler ihren amerikanischen Kollegen die Richtigkeit dieser Vorhersagen.
Und einige Monate später ergab eine Überprüfung durch das skeptische Pentagon, dass kein Zweifel an der Gleichung Atomkrieg ist gleich Untergang der Menschheit bestehen könne.
In den kommenden Monaten wird die Welt miterleben, wie sehr sich die Politiker die Warnungen der Wissenschaftler zu Herzen genommen haben.
Eine Analyse von Roland Machatschke.
Welche Reaktionen gibt es eigentlich aus Moskau auf die erfolgreich in Genf beendeten Gespräche?
Was berichten die sowjetischen Medien?
Otter Hörmann ist für uns diesen Fragen nachgegangen.
Für die Hauptnachrichtensendung des Moskauer Fernsehens kam die gemeinsame amerikanisch-sowjetische Erklärung zu spät.
Nicht aber für die Pafta, die sie heute auf ihrer vierten der außenpolitischen Seite abdruckt, zusammen mit einem Foto der beiden Delegationen am Verhandlungstisch.
Außenminister Gromyko flankiert von dem Stellvertreter Kornienko und dem Dolmetscher Veteranen Viktor Sukhodrev.
Fotos auf dieser Seite sind selten, was die Bedeutung des Treffens in Genf unterstreicht.
Kommentar gibt es dazu noch keinen, wenn man nicht eine kleine Notiz auf der gleichen Seite der Prafter als solchen verstehen will.
In Moskau befindet sich zurzeit eine hochrangige amerikanische Wirtschaftsdelegation unter Leitung des stellvertretenden Handelsministers Olmer und das Treffen dieser Delegation mit dem sowjetischen Handelsminister Bartolitschev ist Gegenstand der kurzen Zeitungsnotiz.
Der sowjetische Zeitungsleser kann daraus den Schluss ziehen, dass sein Land mit den Amerikanern wieder auf breiter Basis im Gespräch ist, nicht nur auf dem Gebiet der Abrüstung, sondern auch auf dem Gebiet des Handels.
Obwohl die Zeit der massiven Medienangriffe auf die USA und auf Reagan persönlich in der UdSSR jetzt vorbei ist, werden die Attacken auf Eigenheiten des amerikanischen Gesellschaftssystems aufrechterhalten.
Im Zusammenhang des Treffens in Genf heißt es da zum Beispiel, dass die amerikanische Industrie ein Interesse am Sternenkriegskonzept habe, aber nicht an der Abrüstung.
Damit die sowjeten Menschen die sowjetische Dialogbereitschaft aber nicht mit Schwäche verwechseln, lässt heute der ZK-Mitarbeiter und Hardliner Vitali Kobisch in der Literatur Narcassierter eine seiner Tiraden los.
Niemand soll sich Illusionen machen, dass wir nicht auch diesmal ohne Rücksicht auf die Kosten dafür sorgen werden, dass die Rüstungsparität erhalten bleibt, schreibt der Kommentator.
Wichtig dabei erscheint die Botschaft, dass die sowjetische Seite ihre nationalen Interessen gewahrt wissen will und dass harte Verhandlungen bevorstehen.
Otto Hörmann aus Moskau.
Eine gewisse Beunruhigung ausgelöst haben in der Bundesrepublik Deutschland Informationen aus den USA, wonach auf deutschem Boden sogenannte Rucksackbomben stationiert sein sollen.
Nach amerikanischen Fernsehberichten werden zahlreiche der tragbaren Atomminen
mit denen im Ernstfall Spezialeinheiten hinter den feindlichen Linien, etwa Bahnhöfe, sprengen sollen, in Bad Tölz in Bayern aufbewahrt.
Die Minibonden könnten laut Informationen aus den USA auch in Österreich zum Einsatz kommen.
Das Verteidigungsministerium hat die Existenz dieser Waffen nicht aber den genauen Stationierungsort bestätigt.
Eine ähnliche Erklärung gab es auch aus Bonn.
Die Meldungen über die Rucksackbomben haben auch zu Diskussionen mit der Fragestellung geführt, ist die NATO tatsächlich ein Verteidigungsbündnis oder vielleicht eine aggressive Militärallianz, wie es etwa auch die östliche Seite darzustellen versucht.
Von Seiten Bonds und der NATO heißt es, die Minibomben seien reine Verteidigungswaffen, wie Markus Peter berichtet.
Seit gestern Abend ist es sozusagen amtlich.
Es gibt die sogenannten Rucksack-Atombomben in der Bundesrepublik.
Staatssekretär Rühl vom Bonner Verteidigungsministerium hat dies gestern nach tagelangem Gerüchte hin und her bestätigt.
Nukleare Sperrmittel lagern seit Jahrzehnten bei den NATO-Streitkräften in Europa und darunter auch in der Bundesrepublik.
Es handelt sich um nukleare Sprengkörper verschiedener Größe, darunter auch solche, die von Personen getragen werden können.
Sie unterliegen den politischen Richtlinien und der politischen Kontrolle der NATO-Organe, das heißt der verbündeten Regierungen, wie alle Kernwaffen der NATO und sie dienen als Mittel der Abschreckung zur Kriegsverhütung, nicht etwa
als offensive Kampfmittel, die in manchen Berichten dazu erwähnt worden ist.
Die amerikanischen Streitkräfte in der Bundesrepublik verfügen also über diese atomaren Minisprengköpfe, die von einem Mann getragen werden können.
Begonnen hat das Ganze um diese an und für sich nicht neue Waffe mit einem Bericht der amerikanischen Fernsehgesellschaft NBC.
In diesem Bericht hieß es, dass etwa 100 dieser Atomsprengköpfe im süddeutschen Bad Tölz gelagert seien und dass amerikanische Spezialeinheiten im Gebrauch dieser tragbaren Bomben oder Minen ausgebildet würden.
Dieser Bericht wurde nun gestern Abend in einer Sendung des Ersten Deutschen Fernsehens ausgestrahlt und in diesem Bericht kam es nun noch dicker und zwar für Österreich.
Denn der amerikanische Reporter, der in Bad Tölz gefilmt hatte, bekam dort auch die genauen Gebrauchsanweisungen und möglichen Einsatzpläne für diese sogenannten Rucksackbomben zu sehen.
Und diese, allerdings nicht geheimen Pläne, geben als mögliches Einsatzziel eines derartigen Atomsprengsatzes das, wie es im Original heißt, Austrian Army Camp Röder bei Salzburg an.
Camp Röder ist aber identisch mit der Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg-Sitzenheim.
Camp Röder wird in diesem Bericht als alter Militärflughafen bezeichnet und ein genauer Lageplan ist der Gebrauchsanweisung beigelegt, auf dem genau der Punkt vermerkt ist, wo der Sprengsatz deponiert werden soll.
Soweit zum Inhalt des NBC-Fernsehberichtes.
Von amerikanischen Stellen in der Bundesrepublik haben wir keine Erklärung bekommen können, warum oder ob US-Streitkräfte Einsätze auf neutralem österreichischen Gebiet, wenn auch nur im Sandkasten, planen.
Sieht man sich aber den Einsatzauftrag jener Einheiten an, die mit diesen Mini-Atombomben operieren, so wird vielleicht einiges klar.
Diese Spezialeinheiten sollen nämlich im Falle eines massiven Angriffs gegen NATO-Streitkräfte hinter den feindlichen Linien operieren und mit ihren tragbaren Atomsprengsätzen Nachschublinien, Brücken, Flughäfen und ähnliches für den Feind unbrauchbar machen.
Dass in diese taktischen und strategischen Überlegungen auch österreichisches Territorium einbezogen wird, zeigt nur wieder einmal, wie sensibel für die NATO dieser östliche Grenzabschnitt ist.
Berichterstatter war Markus Peter.
Wir bleiben im Rüstungsbereich, nächstes Stichwort, die umstrittenen Abfangjäger.
Das 17 Jahre lange Tauziehen um die Anschaffung von Abfangjägern für das österreichische Bundesheer tritt wieder einmal in eine entscheidende Phase.
Wenn es nach Bundeskanzler Fred Sinowaz geht, in die tatsächlich endgültig letzte.
Zwar hat sich der Terminus technicus von Abfangjäger zu Luftraumüberwachungsgeräten gewandelt, am Prinzip aber hat sich nichts geändert.
Und den Startschuss für die Schlussphase des Ausscheidungsringens um den künftigen Abfangjägertyp des Bundesheers gab Bundeskanzler Sinovac im Juni des Vorjahres, als er sein generelles Ja für den Ankauf erklärte.
Der Bundeskanzler knüpfte daran zwei Bedingungen.
Erstens eine hundertprozentige Kompensation des Geschäftes, zweitens die Verpflichtung der Lieferfirma Österreich in die hochentwickelte internationale Luftfahrttechnologie einsteigen zu lassen.
Heute um 16 Uhr wird der Landesverteidigungsrat zusammentreten, einer aus Regierungsspitzen, Militärexperten und Wehrsprechern der politischen Parteien zusammengesetztes beratendes Gremium.
Es wird zwar noch keine endgültige Entscheidung fallen, wohl aber werden die Weichen für die heimische Luftwaffe gestellt.
Leopold Esterle fasst die Ausgangssituation zusammen.
Österreichs Chef-Testpilot Josef Pernecker hat während seines Aufstiegs zum Brigadier in den vergangenen Jahren fast alle für Österreich attraktive Militärflugzeuge getestet.
Heute sagt er nur noch, Zitat,
Mit dieser Einstellung wird der Leiter der Abfangjäger-Projektgruppe den Mitgliedern des Landesverteidigungsrates heute Nachmittag im Bundeskanzleramt reinsten Wein einschenken.
Zur Diskussion stehen erstens
der schwedische Saab Scania Paket, nämlich 24 Abfangjäger vom Typ Draken 35D.
Kostenpreis 2,5 Milliarden Schilling.
Wobei sich unter Paket sowohl die Maschinen als auch die Ersatzteile, die Ausbildung der Piloten und der Mechaniker sowie ein Flugsimulatorgerät verstehen.
Die 24 Flugzeuge der schwedischen Luftwaffe waren vom Sapskania-Bevollmächtigten in Österreich, Konsul Hans Drescher, schon vor einigen Monaten noch um eineinhalb Milliarden Schilling angeboten worden.
Doch wird das Tragenpaket durch eine Preisgleitklausel täglich teurer.
Die schwedische Luftwaffe stellt die Maschinen übrigens deshalb außer Dienst, weil, so die schwedische Luftwaffenführung, ihre Erhaltung zu teuer kommt.
In engerer Wahl stehen zweitens 24 britische Maschinen vom Typ Lightning MK 53.
Das der heimischen Luftwaffe angebotene 24-Stück-Paket soll 1,9 Milliarden Schillen kosten und setzt sich aus Beständen der Royal Air Force und der Saudi-Arabischen Luftwaffe zusammen.
Die Produktion dieses Flugzeugtyps wurde übrigens 1970 eingestellt.
Trotzdem geben Militärtechniker der britischen Lightning noch 1700 Flugstunden, während es der Traken nur noch auf 1000 Flugstunden Lebensdauer bringt.
Erläuterung dazu.
Nachdem die Flugzeuge einen 10-Jahres-Zeitraum bis zum Einstieg in die modernste, im Fachjargon 4.
Generation genannte Abfangjäger-Variante überbrücken sollen, bedeutet dies etwa beim Traken, dass jedes Flugzeug 8 Stunden pro Monat eingesetzt werden könnte.
Der internationale Durchschnitt liegt übrigens dreimal so hoch.
Zwischenresümee, Saab Traken und Lightning Mk 53 von British Aerospace sind die großen Favoriten.
Inoffiziell out, aber offiziell noch in der Bewertung sind weitere zwei Flugzeugtypen.
Nämlich die Mirage III der französischen Flugzeugfirma Dassault-Prégé um 5 Milliarden Schilling.
Diese sowie die erstgenannten Typen ebenfalls mehr als 20 Jahre alten Maschinen sollen nach einer Generalüberholung übrigens 3000 Flugstunden leisten können.
Außerdem wurde ein allerdings nach der ÖNORM 2050 umstrittenes Nachtragsoffert beigebracht, das die 5 Milliarden Kosten noch um ein Viertel billiger, für Österreichs gespanntes Verteidigungsbudget aber doch noch zu hoch machen wird.
Viertens und letztens bietet derselbe Konzern auch noch neue Maschinen des Typs Mirage M50 um 7,5 Milliarden Schilling an.
Damit ist die Mirage 50 aus Kostengründen allerdings ebenso aus dem Rennen, wie die amerikanische von Northrop gebaute F5, die 10 Milliarden Shilling bei 24 Stück kosten würde.
Zugleich outt damit auch die viel diskutierte Our Leasing Variante.
Gesamtresümee?
Zur Entscheidung liegen nunmehr die britische Lightning und der schwedische Traken auf.
Für beide Maschinen bieten die Herstellungsländer, wie vom Bundeskanzler Sinovac verlangt, hundertprozentige Kompensation und den Einstieg in ihre Flugzeugindustrie an.
In Frage kommende österreichische Firmen wären dabei etwa die Föst, die Metallwerke Ranshofen, Semperit oder die im Weinviertel gelegene Test Fuchs, die sich auf Flugzeughydraulik und Anlassaggregate spezialisiert hat.
Die Briten bieten überdies den Einstieg Österreichs beispielsweise in den Airbus an, die Schweden wehen in ihrem Zukunftsabfangjäger JAS.
Heute Nachmittag fällt im Landesverteidigungsrat eine Vorentscheidung über den Abfangjäger-Typ.
Sie hörten einen Beitrag von Leopold Esterle.
Was hören Sie heute noch im Mittagsjournal?
Sie hören ein Gespräch mit ÖVP-Industriesprecher Josef Taus.
Wir stellen dann die Frage, ist die Gasversorgung auch in der Kältewelle gesichert und bringen Informationen über Maßnahmen von Unterrichtsminister Moritz für eine behindertengerechte Schule.
Die Kulturredaktion bringt einen Vorbericht zur Wiedereröffnung des Grazer Opernhauses nach der umfassenden Sanierung.
12.36 Uhr.
Heimburg und die Folgen, dieses Thema beherrscht nach wie vor die österreichische Innenpolitik, weiß gestern die Bundesregierung unter Kanzler Fred Sinowaz, die das Elf-Punkte-Programm als Richtschnur ihres weiteren Handelns neuerlich skizzierte.
So beschäftigte sich heute der frühere Chef der ÖVP und derzeitige industriepolitische Sprecher Josef Taus mit den Hainburg-Folgen für seine Partei.
Taus verwarf, wie schon gestern ÖVP-Generalsekretär Michael Graf, die Idee eines Regierungskommissärs für den Kraftwerksbau und vertrat die Meinung, dass es neben Hainburg auch noch andere wichtige Fragen gäbe, die die Zukunft Österreich betreffen.
Wie aber sieht Taus die Situation innerhalb der eigenen Partei, insbesondere nach dem Hainburgwirbel?
Darüber führte Roland Adrowitzer mit Josef Taus das folgende Gespräch.
Herr Dr. Taus, Sie haben jetzt in dieser Pressekonferenz die Zurück-zur-Natur-Stimmung vieler Grüner kritisiert.
Sie haben der Regierung vorgeworfen, dass sie nicht wisse, wie sie mit den Grünen umgehen soll.
Wie grün ist eigentlich die ÖVP?
Ich bin sehr froh darüber, dass die österreichische Volkspartei natürlich auch ökologisch orientierte Politiker in den Rhein hat.
Wenn das so eine große Partei nicht hätte, wäre es ein Nachteil.
Aber es geht ja um eine Grundfrage.
Es geht um die Grundfrage,
kann man die Probleme durch eine Vorwärtsstrategie lösen, das ist meine Meinung, oder gewissermaßen durch eine Umkehr.
Ich halte die Umkehr für nicht gangbar.
Das ist die Frage.
Das hat mit Ökologie und mit der Anerkenntnis von ökologischen Bewegungen nichts zu tun.
Das heißt, die ÖVP ist nicht grün?
Ich glaube nicht, dass sie in ihrer Mehrheit grün ist, aber sie hat Gott sei Dank starke grüne Tendenzen, die sicherlich ihre Ideen in die Politik einbringen und die gehört werden.
Das ist für eine Großpartei wichtig und macht sie natürlich auch dem Wähler gegenüber attraktiv, wenn sowas friedlich und ruhig genommen wird.
Und die Grünen sind sicherlich bei uns in vielen Fragen Katalysatoren.
Also Erhard Bussegg ist nützlich, aber zu viel Einfluss soll er in der Partei nicht bekommen.
Oh Gott, wissen Sie, ich bin ein einfacher Abgeordneter der Partei und ich entscheide Gott sei Dank nicht darüber, wer viel oder wer wenig Einfluss hat.
Das entscheiden Parteitage.
Das wird in demokratischen Prozessen entschieden und dort wird sich das abspielen.
Aber Erhard Bussegg ist ein ÖVP-Mann und er wird immer alles das tun, was er glaubt, dass unsere Partei wieder an die Mehrheit bringt.
Glauben Sie, dass die Grünen ins Parlament einziehen werden und wenn ja, finden Sie es positiv oder negativ?
Ja, ich hoffe es, denn ich habe ja schon gewünscht, dass sie eigentlich bei der letzten Wahl im Jahr 1983 einziehen sollen.
Sie haben es dann also nicht geschafft, weil die Bevölkerung ihre Arbeit sehen soll.
Das ist nun einmal eine Bewegung, die sich artikuliert.
Wie politisch sie werden wird, kann man nicht sagen.
Aber man soll sie einfach an der Arbeit sehen.
Und zwar an der harten Tagesarbeit sehen.
Nicht, dass ich jetzt die Hoffnung damit verbinde, dass die scheitern.
Aber man soll das sehen.
Und jetzt, also ohne in der Verantwortung irgendwo zu stehen, ist es natürlich immer leicht.
Wie würden Sie eigentlich generell die politische Situation Österreichs, wie sie derzeit herrscht, beschreiben?
Sie waren ja lange Parteiobmann nach einer großen Partei.
Ja, vier Jahre.
Ja, doch einige Jahre.
Wie würden Sie es charakterisieren?
Na ja, ich weiß nicht.
Ich glaube, die Regierung hat ein bisschen die Orientierung verloren oder es war jetzt sehr freundlich, hübsch ein bisschen die Orientierung verloren und ich habe nicht den Eindruck, dass diese Koalition funktioniert.
Und die Orientierung kann nur wieder gefunden werden, wenn die ÖVP in die Regierung kommt?
Das ist meine alte Meinung.
Eine so große Partei wie die ÖVP in einer schwierigen Situation sollte aus der Regierung nicht draußen sein, weil dieses, dass alle Mann an Bord, was jetzt gar kein Plädoyer für eine Konzentrationsregierung ist, aber doch für eine sehr breite Regierung war eigentlich, selbst in den Zeiten, wo weit davon entfernt man gewesen ist, immer mein politisches Credo.
Das heißt, die Hälfte
etwa der Wählerschaft und letztlich auch der politischen Potenzen, also aus dem Entscheidungsprozess praktisch herauszuhalten, ist in einer schwierigen Lage nicht sehr gut.
Das war immer meine Meinung und das ist natürlich jetzt umso mehr meine Meinung.
Aber auch da hat Dr. Mock eine klare Linie vorgegeben.
Er hat gesagt, Regierungsbeteiligung für die Volkspartei kommt nur nach einer Wahl infrage.
Und Sie wären persönlich für eine große Koalition?
Ich war eigentlich immer ein Großkoalitionär, was nicht heißt, dass die österreichische Volkspartei sich ihren strategischen Spielraum verengen soll.
Der Parteivorstand, den wir alle gewählt haben, wird schlussendlich mit dem Parteihauptmann zu entscheiden haben, wenn diese Entscheidung heransteht, wie in welche Koalitionsfahndung und wie man hineingehen soll.
Aber das ist alles längst nicht spruchreif.
Die Legislaturperiode läuft noch.
Die Regierung hat im Parlament eine deutliche Mehrheit.
Und was sie jetzt tun soll, und das ist der Wunsch und das Verlangen, die Forderung der Opposition, sie soll regieren und sie soll sagen, was sie will, das hat sie jetzt schon lange nicht mehr getan, vor allem nicht in industriepolitischen Fragen.
Als Parteiobmann sind Sie nicht in eine politische Führungsposition in der Entscheidungsebene gekommen, weil Sie damals die Wahl nicht gewonnen haben.
Würden Sie in einer großen Koalition ein Ministeramt anschreiben?
Nein, ich bin ohne jeden politischen Ehrgeiz und meine Zukunftsvision besteht nicht in der Ausübung eines Ministeramtes.
Roland Adrovitser sprach mit ÖVP-Industriesprecher Josef Taus.
Der Verbrauch an Heizöl, Koks und Kohle elektrischer Energie, aber auch an Erdgas hat wegen der herrschenden Kälte in den vergangenen Tagen alle bislang erreichten Werte überschritten.
Alle hoffen auf steigende Temperaturen und die Wetterwerte von 12 Uhr zeigen auch etwas höhere Werte als an den Vortagen.
Das ändert nichts daran, dass der Stromverbrauch nach wie vor deutlich über vergleichbaren Werten strengerer vorangegangener Winter liegt.
Im Osten Österreichs heißt das, dass fehlende Strommengen aus Flusskraftwerken, die Donau führt nach wie vor den niedrigsten Wasserstand seit Menschengedenken, aus kalorischen Kraftwerken bezogen werden muss.
Öl, Kohle und Erdgas sind die Brennstoffe, die dabei zum Einsatz kommen.
Vor allem Erdgas und hier wieder jenes aus der Sowjetunion und aus österreichischen Lagerstätten wird dafür verwendet.
Wie lang reichen die Erdgasreserven Österreichs und inwieweit kommt die Sowjetunion ihren Lieferverpflichtungen nach?
Michael Kerbler ist diesen Fragen nachgegangen.
Es gibt kaum einen Grund, sich ernstlich Sorgen um die Stromversorgung zu machen.
Denn die Elektrizitätsunternehmer, die ihre kalorischen Kraftwerke mit Erdgas betreiben, können auf genügend Reserven bzw.
Importe aus der Sowjetunion zurückgreifen.
Denn Österreich hat vorgesorgt.
vorgesorgt in zweierlei Hinsicht.
Erstens sind die Erdgasspeicher überdurchschnittlich gut gefüllt und zweitens bestehen Lieferverträge mit der Sowjetunion, wonach hunderttausende Kubikmeter Erdgas täglich aus den Tiefen Russlands in unser Land gepumpt werden.
Gegenwärtig kommt die UdSSR ihren Lieferverträgen offenbar aus Förderungsschwierigkeiten und europaweit gestiegener Nachfrage gegenüber Österreich nur zu 80 Prozent nach.
Aber mehr als eineinhalb Milliarden Kubikmeter Erdgas liegen in den unterirdischen Vorratsspeichern, dort, wo früher eigene Erdgasvorkommen existierten.
Und man hat in Zeiten geringen Erdgasverbrauchs Gas aus der Sowjetunion dorthin eingepumpt.
Auf diese Reserven kann man nun zurückgreifen.
An normalen Wintertagen werden bis zu 18 Millionen Kubikmeter Erdgas verbraucht.
Durch die herrschende Kälte ist dieser Verbrauchswert um mehr als 20 Prozent auf nahezu 22 Millionen Kubikmeter angestiegen.
Der Rückgriff auf die Reserven und der, wenn auch gedrosselte, Import stellen jedoch sicher, dass auch dieser Spitzenbedarf etwa zur Deckung der Nachfrage der Elektrizitätsunternehmen, aber auch der Privatverbraucher aufgebracht werden kann.
Wie gesagt, eineinhalb Milliarden Kubikmeter Erdgas liegen auf Lager.
Eine beruhigende Menge an Erdgasreserve, wenn man weiß, dass pro Jahr in Österreich an die vier Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht werden.
Selbst wenn die Sowjetunion, was ja nicht der Fall ist, ihre Lieferungen einstellen würde, könnte aus der Reserve und der österreichischen Eigenproduktion der heimische Bedarf fast sechs Monate lang gedeckt werden.
Anfängliche Schwierigkeiten in der Gaszulieferung, etwa für die gasbetriebenen Kraftwerksblöcke im niederösterreichischen Korneuburg, konnten weitgehend behoben werden.
Nur ein gasbetriebenes Kraftwerk in Niederösterreich, nämlich jenes an der Hohen Wand, steht still.
Als eiserne Reserve allerdings und nicht etwa aus Gasmangel.
Wie von Seiten der Kraftwerksbetreiber der NEWAG dazu erklärt wird, sei es gegenwärtig energiewirtschaftlich nicht notwendig, das Kraftwerk anzufahren.
Man wolle die zur Verfügung stehenden Gasmengen möglichst schonend und wirtschaftlich einsetzen, denn auch der Gaslieferant NIO Gas verzeichnete heute mit einer Abgabe von 6,3 Millionen Kubikmeter Erdgas einen Spitzenwert.
Das Kraftwerk an der Hohen Wand wird also einsatzbereit gehalten und damit die Turbine nicht einfriert, wird sie von Zeit zu Zeit kurzfristig in Betrieb genommen.
Der Kraftwerksblock der NEWAG in Korneuburg mit einer Leistung von 125 Megawatt fährt voll.
Die Kraftwerkseinheiten des Verbundkonzerns in Korneuburg können dagegen, weil sie technisch nicht dem jüngsten Stand entsprechen, nicht hundertprozentig belastet werden.
Es gibt also kaum einen Grund, sich ernstlich Sorgen um die Stromversorgung zu machen, was auf der anderen Seite aber kein Anlass sein soll, sorglos mit der wertvollen elektrischen Energie umzugehen.
Sie hörten Michael Kerbler.
12.45 Uhr, dreiviertel eins ist es mittlerweile geworden.
Um die Probleme behinderter Schüler ging es heute in einer Pressekonferenz, die Unterrichtsminister Herbert Moritz im Presseclub Concordia in Wien gab.
Behinderte Kinder können oft nicht in sogenannte normale Schulen gehen und sind auf Sonderschulen angewiesen, weil ihrem schulischen Werdegang bauliche Hindernisse im Weg stehen.
Das möchte man jetzt ändern.
Minister Moritz hat eine Studie in Auftrag gegeben, die vom Institut für Soziales Design erarbeitet wurde.
Von der Pressekonferenz berichtet Jürgen Jungwirth.
Das Unterrichtsministerium beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Problemen behinderter Kinder und Jugendlicher.
Vor allem gibt es diese Probleme wegen baulicher Hindernisse in den Schulen, die für sogenannte gesunde Kinder gebaut wurden.
Dazu Unterrichtsminister Herbert Moritz.
Wir sind bestrebt, diesen Kindern möglichst gleichwertig
Lebenschancen zu eröffnen.
In den Jahrzehnten nach dem Kriege war man der Auffassung, dass der besondere Situation der behinderten Kinder durch die Einrichtung von Sonderschulen, Sonderlehrstätten am besten entsprochen werden könnte.
Es hat sich aber gezeigt, dass es kaum möglich ist, mittlere und höhere Schulen in diesem Sonderstatus zu führen und
Dazu kamen neue pädagogische Erkenntnisse, die uns lehren, dass den behinderten Kindern am besten ihre Entwicklung dann geholfen ist, wenn sie einfach in die Normalschule so weit wie möglich integriert werden.
Es wird Sonderschulen auch in Zukunft geben müssen.
Aber wo immer die Chance besteht, ein Kind im Normalunterricht weiterzuführen, soll das geschehen.
Und dafür sind aber gewisse Voraussetzungen notwendig, vor allem baulicher Art, um die Zugänglichkeit der Schulen für behinderte Kinder, zum Beispiel Rollstuhlfahrer, entsprechend zu garantieren.
Man möchte durch entsprechende Vorsorgen bei Neubauten, aber auch bei Adaptierungen ältere Schulen erreichen, dass die behinderten Schüler nicht in einem Ghetto aufwachsen.
Auch das ist unser Ziel.
Wir haben praktische Erfahrungen von den Schulversuchen her, die zeigen, dass die Lernerfolge und überhaupt die Entwicklungsergebnisse behinderter Kinder in der Normalschule besser sind als in Sonderschulen.
Und dazu kommt noch ein wichtiges Moment, dass auch die gesunden Kinder wie selbstverständlich den Umgang mit behinderten Mitmenschen lernen können.
Die vom Unterrichtsministerium in Auftrag gegebene Studie brachte unter anderem folgende Ergebnisse.
18,5 Prozent der Schulgebäude sind als ganz oder teilweise behindertengerecht ausgestattet zu beurteilen.
Bei berufsbildenden höheren Schulen liegt diese Einschätzung bei rund 30 Prozent.
Das Alter der Gebäude ist ein entscheidender Faktor.
Die nach 1970 errichteten Gebäude sind zu rund 55% als ganz oder teilweise behindertengerecht einzustufen.
Konkrete Forderungen sind die Verbreiterung der Gehwege für Rollstuhlfahrer, falls kein geeigneter Schülertransport möglich ist, Haltemöglichkeiten für PKWs in Eingangsnähe, außer dem Rampen die 6% Steigung nicht überschreiten sollten.
Das Schulgebäude und die Klassenzimmer müssen stufenlos zugänglich sein.
Dazu kommt noch die Forderung nach geeigneten sanitären Einrichtungen und zum Beispiel nicht zu hoch angebrachte Lichtschalter.
Zur Frage, was dieses Programm kosten würde, sagte Minister Moritz.
Beim Neubau der Schulen seit 1975 haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Mehrkosten einer behindertengerechten Planung nur unwesentlich sind.
Es kommt jetzt darauf an, in den früher gebauten Schulen entsprechende Veränderungen herbeizuführen, aber das kann sich durchaus im Zusammenhang mit sowieso notwendigen Adaptierungen und Sanierungsarbeiten kostengünstig bewerkstelligen lassen.
Es geht aber nicht nur um die Bundesschulen.
sondern auch um die Pflichtschulen.
Und da richten wir eben auch die Empfehlung an die Schulerhalter, vor allem an die Gemeinden, dass sie in ihrem Bereich doch dafür sorgen mögen, dass auch dort die Schulen neu gebaut werden, schon im Hinblick auf die Behindertengerechtigkeit, und dass ältere Schulen entsprechend verändert werden.
Wir finden da große Bereitschaft mitzutun.
Besonders interessant ist, dass aus der Befragung hervorgeht, dass 60 Prozent aller erfassten Schulen bereit erklärt haben, begabte behinderte Kinder aufzunehmen, auch wenn die baulichen Vorsätze noch nicht gegeben waren.
Außerdem sollen die Höchstzahlen in Sonderschulklassen gesenkt werden und eine Bildungsberatung für Eltern mit behinderten Kindern über Schullaufbahnen geschaffen werden.
Damit von der Pressekonferenz von Unterrichtsminister Moritz zurück ins Studio des Mittagschanals.
Unterrichtsminister Moritz will also behindertengerechte Schulen.
Ein Beitrag dazu von Jürgen Jungwirth.
12.50 Uhr ist es jetzt.
Am kommenden Samstag wird Bundespräsident Rudolf Kirschleger in Graz das Opernhaus nach dem Umbau der Generalsanierung
wieder eröffnen.
Der Umbau des desolaten Hauses war 1980 vom Bund, dem Land und der Stadt Graz beschlossen worden.
Im Rahmen dieses Festaktes wird auch der technische Direktor der Vereinigten Bühnen, Jörg Kostorf, einen Film über das aufwendige Baugeschehen kommentieren.
Als Eröffnungspremier wird am Samstagabend die nahezu unbekannte Barockoper des steirischen Komponisten Johann Josef Fuchs, Angelica besiegt Alcina, aufgeführt.
Hören Sie dazu einen Vorbericht von Peter Wolf vom Landesstudio Steiermark.
Wenn am kommenden Samstag um 19 Uhr im Grazer Opernhaus zum ersten Mal vor Publikum wieder der Vorhang aufgeht, dann ist das im wahrsten Sinne ein Jahrhundertereignis für das Grazer Theater.
Nahezu 100 Jahre hat es gedauert, bis das Haus zwischen Ring und Kaiser-Joseph-Platz auch bühnentechnisch vollwertig wurde.
Denn schon beim Bau 1898-99 hatte man aus Geldmangel auf die vorgesehene Seitenbühne und den sogenannten Talier-Trakt verzichtet.
Die Folge war, dass die Grazoper mehr als 80 Jahre lang unter unzulänglichen Arbeitsbedingungen betrieben wurde, bis sogar die behördliche Schließung durch das Arbeitsinspektorat drohte.
In eineinhalb Jahren Bauzeit wurde nun das Großprojekt Opernsanierung durchgezogen, unter härtestem Zeit- und Finanzdruck.
Das Ergebnis der Eröffnungstermin und die präliminierten Baukosten von 300 Millionen Schilling wurden eingehalten.
Die Baukosten betragen immerhin nicht einmal die Hälfte der Sanierungskosten der Züricher Oper, ebenso wie das Grazer Haus um die Jahrhundertwende vom bekannten Architekten Duo Helmer und Fellner errichtet.
Um diese 300 Millionen Schilling wurde zunächst am Stadtrand ein Neubau für die Werkstätten errichtet, in den ehemaligen unzulänglichen Werkstätten entstand eine Studiobühne.
Nach vielen Diskussionen um die Städtebaulichtung
Aspekte und um die Frage, ob die Oper als baukünstlerischer Solitär erhalten bleiben müsse, wurde ein Verwaltungs- und Probentrakt errichtet, mit dem Opernhaus durch eine gläserne Brücke verbunden.
Die Sparsamkeit in Planung und Ausführung hat sich bezahlt gemacht.
Sie und ein Betrag von 3,5 Millionen Schilling, der von einem Verein aufgebracht wurde, ermöglichten zusätzliche Renovierungsarbeiten im Zuschauerraum.
Intendant Dr. Nemeth ist stolz auf das neue Haus, das er am Samstag mit einem nahezu unbekannten Werk eröffnet.
Mit dem Barock-Opernspektakel des steirischen Komponisten Johann Josef Fuchs.
Angelica vincitrice di Alcina.
Zu deutsch, Angelica besiegt Alcina.
Inszeniert wird die Eröffnungspremiere von Peter Lodzak.
Er und Nikša Baresa, der Dirigent, wollen kein verstaubtes Museumsstück auf die Bühne bringen, sondern ein theatralisches Fest.
Eine sinnenberauschende Reise durch eine Zauber- und Traumwelt, zu der Gian Maurizio Fergioni das Bühnenbild geschaffen hat.
Die Titelrollen singen die Engländerin Penelope McKay und Ursula Reinhard Kiss, von der Sie jetzt einen Probenausschnitt aus einer Arie hören.
Sieh, mein Herz, dich nicht mehr lehnen, muss darauf dich nicht betrügen, sondern noch eterweit leben.
Sieh, mein Herz, dich nicht mehr lehnen, muss darauf dich nicht betrügen, sondern noch eterweit leben.
Sieh, sieh, sieh, sieh, sieh!
Fast 270 Jahre nach seiner Uraufführung wird dieses Werk in Graz zum ersten Mal wieder gespielt.
Für Intendant Dr. Nemeth ist die Fuchs-Oper ein würdiges Eröffnungsstück.
Dieser Musiker, dieser große Sohn der Steiermark, hatte europäisches Format in seinen Schaffensperioden und letztlich sei erwähnt, dass diese Oper
Angelika zu einem bestimmten Anlass, nämlich zu einem festlichen Anlass, zur Geburt
Erzherzog Leopolds 1716 aufgeführt wurde.
Wir haben hier eine Wiedergeburt, wenn Sie wollen, unseres schönen Hauses und darum soll dieser bedeutende Musiker seinerzeit in Respekt vor seinem Werk und seinen Leistungen hier am Samstag den 12. wieder erlingen.
Das Grazer Opernhaus wird also am Samstag wieder eröffnet.
Peter Wolf übermittelte uns dazu einen Beitrag aus dem Landesstudio Steiermark.
Letzter Programmpunkt im Mittagsschonal sind jetzt die Nachrichten.
Ich gebe wieder weiter an Wolfgang Riemerschmidt.
Schweiz.
Die Verhandlungen zwischen den beiden Supermächten über Abrüstung und Rüstungskontrolle werden neu beginnen.
Darauf haben sich die Außenminister der USA und der Sowjetunion, Schulz und Gromyko, bei ihren zweitägigen Verhandlungen in Genf geeinigt.
Bei den neuen Gesprächen sollen sowohl die Atomrüstung auf der Erde wie die Militarisierung des Weltraumes erörtert werden.
Ort und Termin der neuen Verhandlungen sollen innerhalb der kommenden vier Wochen auf diplomatischem Weg fixiert werden.
Beide Außenminister sind unterdessen aus Genf abgereist.
Schulz will noch heute Präsident Reagan über die Besprechungen informieren.
In der kommenden Nacht wird Reagan in einer Pressekonferenz die Ergebnisse der Genfer Gespräche aus amerikanischer Sicht erläutern.
Österreich.
Der Industrie-Sprecher der ÖVP, Josef Taus, hofft, dass grüne Parteien in das Parlament kommen.
Taus ist der Ansicht, dass die Bevölkerung die Arbeit von Grünen sehen solle.
Im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Heimburg meinte Taus, man könne Probleme nicht durch Umkehr, sondern nur durch eine Vorwärtsstrategie lösen.
Taus kritisierte damit das Zurück-zur-Natur-Denken vieler Grüner.
Er warf der Regierung vor, sie wisse nicht, wie sie mit den Grünen umgehen solle.
Zur Lösung der Probleme sprach sich Taus für die Bildung einer großen Koalition aus.
Die Donaukraftwerke AG wird am schweizerischen Kapitalmarkt eine Anleihe von umgerechnet 1,2 Milliarden Schilling aufnehmen.
Das für kaufmännische Belange zuständige Vorstandsmitglied Alois Wiesinger betonte, die Anleihe habe nichts mit dem Bau des Kraftwerkes Heimburg zu tun.
Sie sei aber wegen des Bauaufschubes in Heimburg nicht hinfällig.
Die Donaukraftwerke AG will mit der Anleihe einen Teil des Jahresfinanzbedarfes für mehrere Projekte decken.
Die Zahl der in der Landwirtschaft erwerbstätigen Personen hat im Zeitraum von 13 Jahren halbiert.
Nach der neuesten Statistik des Landwirtschaftsministeriums betrug der Beschäftigtenstand in der Landwirtschaft im Vorjahr etwa 280.000 Personen, 1970 waren es noch 450.000.
Zugleich mit dieser Entwicklung ist aber die sogenannte Landflucht rapide zurückgegangen.
Im Vorjahr wanderten etwa 6.000 Beschäftigte aus der Landwirtschaft ab, 1970 waren es 20.000.
Die extreme Kälte der vergangenen Tage hat in der Bundeshauptstadt zu einem Fahrgastrekord der Wiener Verkehrsbetriebe geführt.
In dieser Woche liegen die Fahrgastzahlen mit 1,5 Millionen Beförderungen pro Tag um etwa 10 Prozent über dem Durchschnitt.
Damit haben sich täglich etwa zusätzlich 150.000 Wiener entschlossen, ihre Autos stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
Die Kältewelle hat in Österreich seit dem Wochenende insgesamt sieben Menschenleben gefordert.
Europaweit stieg die Zahl der Kälteopfer auf 60.
Das spurlose Verschwinden eines sechsjährigen Mädchens aus Alkoven in Oberösterreich ist aufgeklärt.
Wie sich nun herausstellte, wurde das Kind von einem arbeitslosen Koch entführt.
In einem Anruf bei den Eltern verlangte der Täter 300.000 Schilling-Lösegeld.
Offensichtlich aufgrund des großen Aufsehens in der Öffentlichkeit gab der Entführer schließlich auf und stellte sich freiwillig der Polizei.
Das Mädchen ist wohl auf.
Frankreich.
Ein Brand in einem Altersheim in der Nähe von Paris hat in der vergangenen Nacht mindestens 30 Menschenleben gefordert.
Nach inoffiziellen Schätzungen sollen sogar 40 Personen in den Flammen umgekommen sein.
Das Feuer brach in dem Trakt des Heimes aus, in dem die bettlägerigen Patienten untergebracht waren.
Das Gebäude wurde völlig zerstört.
Ursache des Brandes dürfte ein Kurzschluss gewesen sein.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Süden noch etwas Schneefall, sonst unterschiedlich aufgelockerte Bewölkung, zum Teil auch Heiter.
Nachmittagstemperaturen minus 16 bis minus 11 Grad.
Das waren der Wetterbericht und die Schlussnachrichten im Mittagsjournal.
Es ist gleich 13 Uhr.
Wir beenden die ausführliche Mittagsjournalinformation.
Einen recht angenehmen Tag noch wünscht Udo Bachmeier.