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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, grüß Gott, zum Mittagschanal begrüßt Sie Louis Glück.
Die Themen.
Die CSSR will ihre Atomkraftwerke sicherer machen.
In Belgrad hat der jugoslawische KP-Parteitag begonnen.
In Paris wurde der große EZ-Kongress beendet.
Geplante Inlandsbeiträge.
Schon wieder Streit in der FPÖ, diesmal Haider kontra Peter.
Ein Parlamentsbericht.
Das Stahlwerk Ternitz wurde geschlossen, 124 Jahre wurde dort Stahl erzeugt.
Der neue Ärztekammerpräsident Neumann stellt sich vor, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer setzt die Reihe unkonventioneller Personalentscheidungen fort, neues vom Honigskandal und gegen Ende neues vom Zeichner Walter Schmögner.
Vorerst aber sind Georg Schalgruber und Wolfgang Rimesch mit am Wort, der Redakteur und der Sprecher unserer Nachrichten.
Österreich.
Im Zusammenhang mit der Bestellung des ehemaligen FPÖ-Obmannes Friedrich Peter zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Verbundgesellschaft zeichnet sich eine neue Kraftprobe innerhalb der FPÖ ab.
Der freiheitliche Landesparteiobmann von Kärnten, Jörg Haider, hat angekündigt, er werde eine Anzeige gegen Peter beim Bundesparteigericht wegen parteischädigenden Verhaltens einbringen.
Als Begründung werde er anführen, dass sich Peter wissentlich über die Beschlüsse zum Privilegienabbau und über die langjährige FPÖ-Forderung der Entpolitisierung der Aufsichtsräte in den Staatsbetrieben hinwegsetzte, meinte Haider.
Schon einmal im Jahr 1968
habe Peter auf dem Rücken der Partei seine persönlichen materiellen Bedürfnisse befriedigt, als er sich die Position eines Landesschulinspektors für Sonderschulen ausgehandelt habe, formulierte Haider.
In dieser Position habe Peter in keiner einzigen Minute seines Lebens eine Arbeitsleistung erbracht, schloss der Kärntner FPÖ-Obmann.
Der ÖVP-Energiesprecher Fritz König kritisiert, mit der Bestellung Peters sei die Fachkompetenz der politischen Versorgung geopfert worden.
Aus dem Kampf von FPÖ-Obmann Steger gegen den Proporz sei eine Politik geworden, die ausschließlich auf Postengewinn ausgerichtet sei, mein König.
Kritisch äußern sich auch die Vereinten Grünen.
Josef Buchner, der Vorsitzende der VGÖ, formuliert, Peter habe vom energiepolitischen Tuten und Blasen keine Ahnung.
Die FPÖ sei zu einer Mitnascher-Partei herabgesunken.
Im Nationalrat stehen heute vor allem Fragen der Schulorganisation zur Diskussion.
Unter anderem sollen begabten Lehrlingen durch eigene Lehrgänge nach der Lehre die Matura, aber auch der Besuch einer Universität ermöglicht werden.
In den Berufsschulen werden die Klassenschülerhöchstzahlen von 33 auf 30 gesenkt.
Ferner kommen heute im Parlament der Geschäftsbericht und der Wirtschaftsplan 1985 des Umweltfonds zur Sprache.
Das Bankgeschäft wächst heuer deutlich langsamer als im Vorjahr.
Dies geht aus einem Bericht der Österreichischen Nationalbank hervor.
Das Wachstum bei den Krediten ging seit dem Vorjahr von Spitzenwerten um etwa 12 Prozent kontinuierlich bis auf etwa 7,5 Prozent im Mai zurück.
Stärkere Zunahmen verzeichnete die Nationalbank bei den Spareinlagen.
Seit Jahresbeginn wurden etwa 12 Milliarden Schilling gegenüber etwa 9 Milliarden Schilling im Vergleichszeitraum des Vorjahres neu eingelegt.
Der österreichische Handel muss weiter auf eine Konsumbelebung warten.
Der April brachte einen Umsatzrückgang von nominell 3,9%.
Dies bedeutet einen realen Rückgang von 7%.
Nur 5 von 14 Branchen konnten Umsatzzuwächse erzielen.
An der Spitze stand der Radio- und Elektrohandel.
Der Grund?
Die Fußball-Weltmeisterschaft hat die Nachfrage nach Fernsehgeräten und Videorekordern stark belebt.
USA.
In New York hat der jüdische Weltkongress den gewählten Bundespräsidenten Kurt Waldheim wieder angegriffen.
Es wurde neuerlich ein Papier vorgelegt, das den ehemaligen UNO-Generalsekretär angeblich belastet.
Er soll im Jahr 1943 von einem Plan gewusst haben, die griechische Regierung zu stürzen.
Peru.
Im Zusammenhang mit der jüngsten Häftlingsrevolte sind 95 Polizisten festgenommen worden.
Sie werden beschuldigt, mehr als 30 Häftlinge erschossen zu haben, obwohl sich diese bereits ergeben haben.
Präsident Alan Garcia erklärte, er decke den harten Einsatz von Waffen gegen die Mäuterer, sei aber nicht gewillt, Befehlsüberschreitungen und Tötungsaktionen hinzunehmen.
Er betonte, niemand werde ihn zum Schweigen bringen können, wenn er sich in diesem Sinn für Demokratie und für die Einhaltung von Gesetzen ausspreche.
Das peruanische Parlament ist zu einer Sondersitzung zusammengetreten, um Ermittlungen über die blutige Niederschlagung der Häftlingsrevolte einzuleiten.
Insgesamt sollen in drei Gefängnissen 200 bis 300 Häftlinge ums Leben gekommen sein.
Jugoslawien.
In Belgrad hat der 13.
Parteitag der Jugoslawischen Kommunistischen Partei begonnen.
Er dauert bis Samstag.
An diesem Tag wird ein neues Zentralkomitee gewählt.
Parteichef Widuje Zarkovic hat den Rechenschaftsbericht über die Arbeit der Partei in den vergangenen vier Jahren abgelegt.
In einem Interview hat Sarkovic vor kurzem verschiedene Schwächen der Partei kritisiert.
Wegen der Gleichgültigkeit vieler Mitglieder, meinte er, sei die Partei nicht fähig, die angestrebte Politik auch zu verwirklichen.
Auf der Adria-Insel Brioni beginnt heute eine Konferenz der 13 Ölminister der OPEC-Staaten.
Wirtschaftlich relevante Entscheidungen sind nicht zu erwarten.
Zur Diskussion steht hauptsächlich die Frage der Fördermengen.
Philippinen.
Die Vereinigten Staaten haben den Philippinen umgerechnet 3,2 Milliarden Schilling Wirtschaftshilfe gewährt.
Das Geld soll der neuen Regierung in der schwierigen Anfangsphase zur Stärkung des Wirtschaftswachstums und zur Herstellung des Vertrauens in die Leistungsfähigkeit von Politik und Wirtschaft nach dem Sturz des früheren Präsidenten Marcos helfen.
Kritiker merken allerdings an, das Geld sei in Wahrheit eine den Philippinen zustehende Pacht für die amerikanischen Militärbasen.
Präsident Reagan hat diesen Betrag bereits der Regierung Marcos zugesagt.
Mexiko.
Knapp 55% der arbeitsfähigen Mexikaner sind ganz oder teilweise arbeitslos.
Nach Angaben der Gewerkschaft ist die Industrieproduktion in Mexiko auf 50% ihrer eigentlichen Kapazität zurückgegangen.
Die Erhöhung der Mindestgehälter um 25% am 1.
Juni wurde von der Inflation bereits eingeholt.
Allein Brot ist seither um 150% teurer geworden.
Schwierigkeiten gibt es auch im Wohnbau.
Neun Monate nach dem katastrophalen Erdbeben sind erst 1300 geringfügige Reparaturen erledigt und 7000 Häuser wieder bewohnbar gemacht worden.
Bei dem Erdbeben wurden die Wohnungen von 40.000 Familien völlig oder teilweise zerstört.
Frankreich.
Die Angestellten von Hörfunk und Fernsehen haben einen für heute angesetzten Streik abgesagt, damit das Semifinalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland übertragen werden kann.
Ursprünglich sollte mit der Arbeitsniederlegung gegen Privatisierungspläne auf dem Fernsehsektor protestiert werden.
Jetzt aber kann das heutige Spiel doch übertragen werden.
Die Wetterlage?
Störungsreste im Ostalpenraum lösen sich allmählich auf.
Eine von Skandinavien bis zum westlichen Mittelmeer reichende Hochdruckzone wird in den nächsten Tagen weitgehend das Wetter in Österreich bestimmen.
Die Aussichten bis morgen früh?
Heiter bis wolkig.
Im Osten, örtlich, auch noch stärkere Wolkenfelder.
Nordwestwind.
Nachmittags Temperaturen 20 bis 27 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht 11 bis 16 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag, meist sonnig, mäßige Winde, Tageshöchsttemperaturen 21 bis 26 Grad, im Westen bis 29 Grad.
Das Wetter am Freitag, meist sonnig und warm, in Westösterreich heiß.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, wolkig, 22 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkig, 22 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer.
Linz, wolkig, 22 Grad, West 10.
Salzburg, Heiter 24 Grad, Innsbruck, Heiter 23, Bregenz, Heiter 20 Grad, Nordwind 10 Kilometer.
Graz Halter 23 Grad und Klagenfurt Halter 23 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Das war Wolfgang Riemenschmidt mit unseren Nachrichten und der Wettervorschau.
Zwölf Uhr und neun Minuten ist es.
Immer kürzer, so scheint es, werden die Zyklen des innerparteilichen Zanks in der FPÖ.
Hatte man vor einem Monat nach massiver Haider-Kritik an Steger unter anderem wegen der Frischenschlager-Nachfolge als Minister zunächst ein Parteiverfahren eingeleitet gegen Haider, dann nach einer Krisensitzung Haider zum x-ten Mal vergattert und die Risse damit wieder einmal notdürftig gekittet,
So ist doch keine Ruhe eingekehrt im Dritten Lager.
Zunächst forderte aus Oberösterreich der stellvertretende Landesparteiobmann und Wehrsprecher im Nationalrat Norbert Gugerbauer die Abwahl Stegers als Obmann.
So entzündet sich nun die neueste Kritik am gestrigen Avancement des Ex-Parteiobmannes Peter zum Aufsichtsratsvorsitzenden in der Verbundgesellschaft.
Schon nach den ersten Informationen über diesbezügliche Plänestegers sprach Kuga-Bauer in einer Aussendung von Unglaubwürdigkeit vom Nachäffen des Postenschachers der Großparteien und von der mangelnden Qualifikation eines Ex-Lehrers für die Kontrolle in der E-Wirtschaft.
Kuga-Bauer damals im Originalton, wir lassen uns das nicht bieten.
Mit wir meint die Gugabauer offenbar auch den Kärntner Landesparteiobmann und Landesrat Jörg Haider.
Der will nun gegen Peter innerparteilich vorgehen, wegen Verstoßes gegen die Anti-Privilegien-Beschlüsse der FPÖ.
Fritz Besata hat Jörg Haider am Telefon.
Herr Landesrat Haider, Sie haben heute angekündigt, Sie werden Friedrich Peter beim Parteigericht anzeigen in Anklagen wegen dessen Bestellung zum Verbundaufsichtsratsvorsitzenden.
Sie waren jetzt selbst gestern im Bundesparteiverstand der FPÖ.
Warum haben Sie diesen Schritt nicht schon gestern in Wien angekündigt?
Ich habe gestern in Wien sehr unmissverständlich und hart, auch in Anwesenheit des ehemaligen Klubobmanns, seine Bestellung kritisiert, weil ich glaube,
dass damit von seiner Seite ein Schritt gesetzt worden ist, der die Glaubwürdigkeit der FPÖ in der Öffentlichkeit erschüttert.
Denn wir bemühen uns alle konsequent, die Politiker aus den Aufsichtsräten zurückzuziehen und hier Fachleute zu delegieren.
Und er hat offenbar aus persönlichen Überlegungen dieses Amt angestrebt.
Und das schadet der Partei.
Und ich bin nicht bereit, mir als Landesparteiobmann für eine Linie
für die wir bei den Wählern bisher Anerkennung gefunden haben, hier von Seiten Peters ins Handwerk puschen zu lassen.
Nun hat sich aber Friedrich Peter ja nicht selbst für diese Position nominiert, sondern er wurde vom Vizekanzler und Energieminister dafür bestellt, der gleichzeitig auch Parteiobmann ist.
Die Verhandlungen sind offenbar unter falschen Voraussetzungen gelaufen.
Es hat immer geheißen, dass Peter auch aus dieser Funktion keine Bezüge erhält.
weil er ja ohne dies schon die Höchstpension als Politiker erhält und daher das in Anrechnung gebracht wird.
In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass diese Information falsch war, sondern nach dem Bezügegesetz, das Peter sehr gut kennen müsste, zumal er ja selbst das Bezügegesetz im Rahmen des Privilegienabbaues verhandelt hat, sieht die Möglichkeit vor, dass man auch bei einer Höchstpension bis zu zwei Aufsichtsrats Bezüge ungeschmälert einstreichen kann.
Das hat er offenbar weder dem Parteihauptmann gesagt, noch der Öffentlichkeit richtig gesagt, sodass der Eindruck entstanden ist, er würde hier rein idealistisch tätig werden.
Und ich halte das für eine Vorgangsweise, die ich nicht akzeptiere.
Also in Wirklichkeit geht Ihre Kritik gar nicht so sehr danach, dass man Ihrer Meinung nach die Grundsätze der Entpolitisierung verletzt hat, sondern Sie klagen Peter an, dass er dafür Geld kriegt.
Ich hätte es noch akzeptiert, wenn das gestimmt hätte, was man in der Öffentlichkeit gesagt hat, dass er keine Bezüge daraus bezieht und bereit ist, in einer schwierigen Phase als Verbindungsmann zwischen dem Verbundkonzern und dem zuständigen Energieminister für eine reibungslose Koordination zu sorgen.
Das hätte ich mir noch einreden lassen, aber da hat man versucht, das mit dem Argument
Es ist also so, dass eine bezugslose Tätigkeit in der Partei durchzusetzen, offenbar aber doch im Wissen war, dass es nicht so ist, ist eine Vorgangsweise, die ich nicht akzeptiere.
Und zum Zweiten ist es natürlich auch nicht schön, wenn wir in allen Aufsichtsfunktionen die Politiker zurückziehen und dort sich ein renommierter, langjähriger Politiker jetzt in diese Funktion hineinsetzt.
was also schon in der Öffentlichkeit sehr stark kritisiert wird und auch bei meinen Parteifreunden hier in Kärnten nur Gruppeschütteln ausgelöst hat.
Herr Landeshaupt, was wollen Sie jetzt mit der Anrufung des Parteigerichts in Sachen PETA konkret erreichen?
Ich will es erreichen, dass das Parteigericht sich damit befasst, ob die Konterkarierung oder das Zuwiderhandeln gegen eine von der FPÖ vertretene Linie und wir sind eigentlich immer gegen die
Politisierung und Verpolitisierung der öffentlichen Institutionen aufgetreten durch Peters Schritt nicht parteischädigend ist, weil dadurch eigentlich unsere bisherige konsequente Linie infrage gestellt wird und das würde ich also ganz gerne einmal von einem Parteigericht wissen.
Wollen Sie konkret erreichen, dass Peter aus der FPÖ ausgeschlossen wird?
Ich gehöre also nicht zu jenen, die hier Menschenopfer verlangen, aber ich will eine Klarstellung durch ein unabhängiges Parteigericht haben, ob es möglich ist, dass Führungsfunktionäre, die uns ständig an die Parteidisziplin ermahnen, selbst alles im eigenen Interesse tun dürfen.
Denn PETA hat sich schon einmal auf Kosten der Partei persönlich gerichtet.
Also 1967 mit dem Gleisner-Beta-Pakt sich die Position eines Landesschulinspektors ausgehandelt hat.
Eine Tätigkeit, für die er keinen Tag gearbeitet hat, aber trotzdem eine Pension bezieht.
Das ist auch damals der FPÖ auf den Kopf gefallen und wir mussten uns jahrelang das Beispiel Beta
bei der Privilegiendiskussion vorhalten lassen.
Und jetzt passiert ein nächster Schritt, wo er wiederum offenbar doch aus persönlichen Überlegungen die Partei vor die vollendete Tatsache stellt, dass er seinen Kopf durchsetzt.
Und das kann man also nicht akzeptieren.
Für Jörg Heyrdest, also der Aufstieg von Friedrich Peter zum Präsidenten des Aufsichtsrates, der Verbundgesellschaft, unvereinbar mit den Beschlüssen der Freiheitlichen Partei.
Ein Gespräch mit Heyrdest, das Fritz Pesatta geführt hat.
Viertel eins ist es jetzt.
Österreich ist von zahlreichen Atomkraftwerken umgeben.
Besonders nahe an unserer Grenze stehen die tschechoslowakischen.
Zwischen 30 und 50 Kilometer nur.
Zwei, Bohunice und Dukovany, sind in Betrieb.
In Temelin soll eine Mammutanlage für 4000 Megawatt Leistung entstehen.
In Österreich macht man sich, trotz eines vor zwei Jahren vereinbarten Informationsaustausches, Sorgen über den Sicherheitsstandard dieser Kraftwerke.
Die CSSR-Reaktoren sind sowjetischer Bauart, haben alle wie Tschernobyl kein Containment, also keine Umhüllung, die bei einem Unfall den Austritt von Radioaktivität verhindert, wie die Experten versichern.
Trotz Tschernobyl hat die Prager Führung bekräftigt, dass der Ausbau der Kernenergie weitergeht.
Derzeit kommt 13 Prozent des Stroms aus AKWs, das Endziel ist so ungefähr 50 Prozent.
Rund ein Dutzend Meiler soll noch gebaut werden.
Auf das Problem aufmerksam gemacht haben jüngst ja in spektakulärer Weise österreichische Studenten mit einer Flugplattaktion in Prag.
Nachdem der Prager Kernkraftbeauftragte Stanislav Havel vor kurzem erklärt hat, die Anlagen in seinem Land seien absolut sicher, erklärt nun Ministerpräsident Liubomir Strugal, der Sicherheitsstandard werde noch ausgebaut.
Barbara Kudenhofe-Kalergi berichtet.
Bessere Ausbildung des Personals und in enger Zusammenarbeit mit der Sowjetunion eine bessere Qualität der Atomkraftwerke, das hat Ministerpräsident Lubomirs Drogal jetzt in einer Rede angekündigt.
Der Ausbau des Kernkraftprogramms, dem sich die Tschechoslowakei mit Haut und Haar verschrieben hat, bleibt aber unangetastet.
Schon 1990 sollen laut 5-Jahres-Plan 30 Prozent des Energiebedarfs aus Atomkraftwerken kommen, im Jahr 2000 soll es bereits die Hälfte sein.
So sehr ist die Tschechoslowakei von der Kernindustrie abhängig, dass schon die angekündigte sicherheitstechnische Nachrüstung das Land in ernste Schwierigkeiten bringen dürfte.
Man braucht die Atomtechnik nämlich nicht nur für die eigene Wirtschaft, man exportiert als einziges Ostblockland außerhalb der Sowjetunion auch Atomtechnologie in die Bruderstaaten, nach Polen, nach Ungarn, in die DDR.
Wenn die Nachbarn in Folge Tschernobyl jetzt mit der Übernahme zögern sollten, wäre das ein schwerer Schlag.
Erst vor kurzem hat eine Äußerung von DDR-Chef Honecker aufhorchen lassen.
Er hat erklärt, die Kernkraft sei nicht das letzte Wort.
Experten meinen, dass eine verbesserte Sicherheitstechnik für die tschechoslowakischen Atomkraftwerke vor allem aus dem Westen eingeführt werden müsste.
Das würde wiederum bedeuten, dass diese Devisen anderswo fehlen, vor allem im Konsumbereich.
Ein Bremsen des Atomprogramms ist aber auch nicht möglich, weil die heimischen Kohlenvorräte immer weniger werden und weil vor allem die Kohlekraftwerke für die katastrophale Umweltkrise im Land verantwortlich sind.
Hier schien die Atomkraft der rettende Ausweg zu sein.
Mit Ausnahme eines kleinen Häufleins von Dissidenten um die Karte 77 gibt es in der Tschechoslowakei so gut wie keine Anti-Atombewegung.
Die Menschen haben am eigenen Leib erfahren, was Waldsterben und Gesundheitsschäden infolge von Kohlenabgasen bedeuten.
Sie haben aber auch schon erlebt, was Energieknappheit heißt, kalte Zimmer mitten im Winter.
Demgegenüber erscheinen die Gefahren der Kernkraftwerke den meisten immer noch als das kleinere Übel.
Ein Bericht von Barbara Kudenhofe-Kalergi und jetzt vom nördlichen zum südlichen Nachbarland Jugoslawien.
Dort hält die Kommunistische Staatspartei von heute bis Samstag in Belgrad ihren 13.
Parteitag ab.
1500 Delegierte vertreten zwei Millionen Parteimitglieder und sie werden sich mit einer Reihe ökonomischer, sozialer und ethnischer Probleme befassen müssen.
Denn nach Titos Tod 1980, keineswegs aber nur deshalb, ist es mit Jugoslawien rapide bergab gegangen.
Die Arbeitslosigkeit stieg über 20 Prozent, der Wert der Landeswährung DIN-A halbiert sich jährlich fast und diese enorme Inflation drückt die Einkommen von bereits einem Drittel der Bevölkerung unter die Armutsgrenze.
Dazu kommen die Zentrifugalkräfte dieses Balkanlandes mit seinen sechs Völkern, 24 Minderheiten, drei Religionen und entsprechend tief verwurzelten Rivalitäten.
Hauptfolge dieses Misstrauens zwischen Serben, Kroaten, Slowenen, Albanern ist die ständige Rotation in der politischen Führung, die die Lösung der großen Probleme des Landes auch nicht gerade fördert.
Friedrich Orta berichtet aus Belgrad.
Jugoslawien im Zeichen des 13.
Parteikongresses des Bundes der Kommunisten.
Das ist heute ein Land in einer wirtschaftlichen und nationalen Krise im sechsten Jahr ohne Tito.
Der Themenkatalog dieses Parteikongresses macht es deutlich, auch für die 1544 Delegierten hier im Saave-Zentrum in Neu-Belgrad.
Sie suchen neue Antworten auf alte Fragen, stellvertretend für die rund zwei Millionen Mitglieder zählende Kommunistische Partei.
Parteichef Vidoe Sharkovic, er war seinerzeit noch unter Tito als Vertreter Montenegros, das jüngste Mitglied des Staatspräsidiums, verlangt jetzt Reformen.
In seinem Eröffnungsreferat schwingt Stolz auf die Aufbauleistungen des kommunistischen Jugoslawien mit, aber auch eine nüchterne Einschätzung der Gegenwart.
Tscharkowitsch will eine Stärkung der Partei, einen offensiveren Kurz, eine Überwindung der Entfremdung der Partei von der Arbeiterklasse, deren Interessen sie ja vertreten soll.
Zweierlei soll dieser 13.
Parteikongress bringen.
einen Generationswechsel, der bereits auf den Parteitagen der Republik und autonomen Provinzen eingeleitet worden ist.
Das Durchschnittsalter der Mitglieder des neuen Zentralkomitees soll 46 Jahre betragen, bisher 52.
Erreicht werden soll auch eine Stärkung der Zentralorgane.
Die Parteitagsdelegierten werden erstmals in geheimer Abstimmung die 165 Mitglieder des neuen Zentralkomitees wählen.
Das neue ZK ist um ein Fünftel kleiner als das alte.
Bisher wurden die Mitglieder des Zentralkomitees von den Parteileitungsgremien der Sechsteilrepubliken und der beiden autonomen Provinzen gewählt.
Wenn die von den Länderparteien vorgeschlagenen Kandidaten die erforderliche Mehrheit nicht erreichen sollen, ist jetzt die Aufstellung neuer Kandidaten möglich.
Das Präsidium des ZK
dessen Vorsitz ebenso wie jener des Staatspräsidiums jährlich wechselt, soll verjüngt werden.
Im Präsidium sind die Parteiorganisationen der Teilrepubliken und Provinzen durch je zwei Mitglieder vertreten.
Die acht Parteichefs und der Parteisekretär der Armee sind ex officio Präsidiumsmitglieder.
Tatsächliche Reformen oder nur Kosmetik?
Die Partei wird Farbe bekennen müssen.
Sie ist auch im Land selbst mit massiver Kritik konfrontiert.
Nach einer Umfrage des Sozialwissenschaftlichen Instituts in Belgrad macht mehr als die Hälfte der Bevölkerung die politische Führung für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten verantwortlich.
Eines bleibt aber ebenso klar.
Deshalb sind die Kommunisten Jugoslawiens nicht bereit, ihre Macht abzugeben oder mit anderen zu teilen.
Ihr 13.
Parteikongress soll vielmehr neue Aufbruchsstimmung signalisieren.
Das berichtet uns Friedrich Orthoff vom Parteitag des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens.
Es ist 12.23 Uhr.
Zurück nach Österreich.
Ofen aus, hieß es gestern in Ternitz, im südlichen Niederösterreich.
Das Stahlwerk wurde geschlossen, die letzte Schicht gefahren.
124 Jahre Stahlproduktion sind Geschichte.
Geschichte von einer einst blühenden Industrie und ihrem Niedergang.
Eine kleine Etappe im großen Stahlsterben, das, ausgelöst durch die Verdrängung dieses Metalls, durch Kunststoffe und durch die Billigstahlproduktion in der Dritten Welt, in Westeuropa schon hunderttausende Arbeitsplätze gekostet hat, trotz Milliarden Subventionen.
Der Ternitzer Betrieb ist 1862 gegründet worden.
Früher waren es die Schöller-Bleckmann-Werke, zuletzt führte die VEW die Fabrik.
Gegen die ökonomisch unvermeidliche Schließung gab es lange Widerstände.
Heute ist es so, dass es großteils Ersatzarbeitsplätze gibt, die in den letzten Jahren geschaffen worden sind.
Susanna Gassner berichtet.
In seinen besten Zeiten, Mitte der 70er Jahre, beschäftigte das Stahlwerk Ternitz der Vereinigten Edelstahlwerke über 4000 Mitarbeiter.
Heute sind es nicht einmal mehr die Hälfte.
Mit der Stahlproduktion selbst, wo heute die letzte Schicht gefahren wird, sind überhaupt nur noch 250 Beschäftigte betraut.
Die übrigen 1650 VEW-Beschäftigten arbeiten in den Finalbetrieben, die in Ternitz in den letzten Jahren forciert worden sind.
Das Nahtlosrohrwerk, die Ölfeldtechnik und der Apparatebau sind derzeit gut beschäftigt.
Und wenn nicht noch ein Konjunktureinbruch kommt, dann wird die Schließung des Stahlwerks ohne Kündigungen abgehen.
Bereits im Vorjahr wurden ein Elektroofen, die Chamottfabrik und die Schmiede nach Kapfenberg verlegt, dem derzeitigen Hauptsitz der VEW.
Gleichzeitig wurde von Dreischicht auf Zweischicht und im April dieses Jahres auf Einschichtbetrieb umgestellt.
Die verbliebenen 200 Stahlwerksarbeiter werden teils im Nahtlosrohrwerk, teils in der Spritzgussproduktion der VEW untergebracht, die derzeit aufgebaut wird.
Außerdem werden noch einige Arbeitnehmer in Frühpension gehen.
Die 40 Angestellten im Stahlwerk werden ungeschult.
Gleichzeitig mit dem Rückzug aus dem Stahl wurde versucht, in Ternitz neue Betriebe anzusiedeln.
Und da sind einige Erfolge zu verbuchen.
So hat sich zum Beispiel der Schweizer Druckgusserzeuger Fischer in Ternitz niedergelassen, der derzeit weitere Mitarbeiter aufnimmt.
Außerdem ist eine Kooperation der VEW mit einem Werkzeugbauer geplant, wodurch 50 bis 80 Arbeitsplätze bis zum nächsten Jahr geschaffen werden.
Unter Dach und Fach ist auch ein Vertrag mit einem japanischen Sägeblatterzeuger, der in den nächsten zwei Jahren 120 Mitarbeiter beschäftigen will.
Anders als das Föstwerk in Kindberg ist die Nahtlosrohrproduktion der Vereinigten Edelstahlwerke in Ternitz sehr gut ausgelastet.
Von einem Auftragseinbruch, bedingt durch die schwache Nachfrage aufgrund des niedrigen Ölpreises, merkt man in Ternitz noch nichts.
Bei dem VEW erklärt man sich das dadurch, dass man qualitativ hochwertige Produkte erzeugt, die eben noch einen Markt finden.
Dasselbe gilt auch für die Ölfeldtechnik.
In dieser Produktionslinie werden unter anderem Schwerstangen für Ölbohrungen erzeugt.
Auch der Leichtapparatebau
wo Geräte u.a.
für die Lebensmittel- oder Chemieindustrie erzeugt werden, ist gut ausgelastet.
Und was die Edelstahlwerke insgesamt betrifft, schreitet die Sanierung zügig voran.
Vermutlich werden die Edelstahlerzeuger für ihre Gesundung 2 Mrd.
Schilling weniger vom Staat brauchen, als ursprünglich vorgesehen.
Statt rund 11 Mrd.
Schilling nur 9 Mrd.
über die Arbeitsplatzsituation im alten Industriestandort Ternitz hat Susanna Gassner berichtet.
Nicht unbedingt sehr konfliktträchtige Themen beherrschen die fünf Sitzungen des Nationalrates heute, morgen und am Freitag.
Heute geht es unter anderem um eine Novelle zum Schulorganisationsgesetz und um eine erste Bilanz der Tätigkeit des Umweltfonds.
Weitere Tagesordnungspunkte dieser Woche im Hohen Haus sind die Einführung des Rederechts der Volksanwälte im Plenum,
Wohnbauförderung, Hochschulfragen, Arbeitslosenversicherung, Datenschutz, Sonderabfall, Berufsausbildung und internationale Abkommen.
Aus dem Parlament meldet sich Gisela Hopfmüller.
Die Jugendlichen, die heute auf den Zuschauergalerien des Nationalratsplenums den Vorgängen im Hohen Haus lauschen, bekommen eine ganze Menge zu hören, was sie bzw.
ihre schulische und berufliche Zukunft betrifft.
Denn schon in der Fragestunde mit Unterrichtsminister Moritz ging es um Schulprobleme verschiedenster Art, um die Vor- und Nachteile einer Ganztagsschule, um Schulversuche, um Noten und andere Möglichkeiten der Leistungsbeurteilung.
Und mit der 9.
Schulorganisationsgesetznovelle steht das Thema Schule auch noch auf der Tagesordnung nach Ende der Fragestunde.
Diese 9.
Schulorganisationsgesetznovelle, kurz 9.
Schocknovelle genannt, hat drei Schwerpunkte.
Zum einen eine Senkung der Klassenschülerhöchstzahl in der Berufsschule von 33 auf 30 Schüler.
Das soll Hand in Hand gehen mit der Einrichtung eines Förderunterrichtes in den Berufsschulen, ähnlich wie in den allgemeinbildenden Pflichtschulen.
Damit sollen leistungsschwache Schüler zusätzlich gefördert werden können, und zwar schon in kleinen Gruppen mit sechs Schülern.
Ein weiterer Schwerpunkt der 9.
Shop-Novelle – Schulversuche wie etwa der Überleitungslehrgang und der Aufbaulehrgang werden ins reguläre Schulwesen übernommen.
Das heißt z.B.
in der Praxis, dass einem Berufsschüler, der die 8.
Schulstufe erfolgreich abgeschlossen hat und eine Abschlussprüfung in seinem Lehrberuf absolviert hat, mithilfe eines solchen Lehrganges der Übergang in eine berufsbildende höhere Schule möglich wird.
Und überdies bringt die 9.
Schulorganisationsgesetznovelle eine Verlängerung der Ausbildung an den Akademien für Sozialarbeit von 4 auf 6 Semester.
Ehe sich das Parlament mit dieser Gesetzesnovelle, auf die sich übrigens im Ausschuss alle drei Parteien einigten, beschäftigen wird, gibt es hier im Moment noch eine kurze Debatte zur Jugendarbeitslosigkeit.
Die ÖVP verlangt in einem Fristsetzungsantrag, dass der von ihr bereits im Mai eingebrachte Antrag mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit endlich im zuständigen Parlamentarischen Ausschuss behandelt werden möge.
In diesem Antrag geht es der Opposition unter anderem um eine steuerliche Förderung jener Betriebe, die arbeitslose Jugendliche einstellen, um die Schaffung zusätzlicher Jugendarbeitsplätze bei staatlich geförderten Betriebsneugründungen, um bessere Berufs- und Beschäftigungsinformation und vieles mehr.
Am Nachmittag wird dann aber auch das Thema Umwelt wieder diskutiert werden.
Denn der 1984 von der Regierung eingerichtete Umweltfonds legt dem Nationalrat seinen Geschäftsbericht 1984 und den Wirtschaftsplan 1985 vor.
Der Umweltfonds hat ja die Aufgabe, Maßnahmen zum Schutz der Umwelt gegen Luftverunreinigung, Lärm und Belastungen durch Sonderabfall finanziell zu fördern.
Als Vorsitzender der Umweltfondskommission, die über die Mittelverteilung entscheidet, fungiert der freiheitliche Staatssekretär im Umweltministerium Mario Ferrari-Brunnenfeld.
Aus dem nun vorgelegten Bericht geht unter anderem hervor, dass bis zur Jahresmitte 1985 383 Unternehmen die Förderung von Investitionen mit einem Volumen von mehr als 6,5 Milliarden Schilling beantragt hatten.
Mit den bisher zugesagten Förderungen von 940 Millionen Schilling wurden über 2,6 Milliarden Schilling umweltrelevanter Investitionen angeregt.
In der Anfangsphase, so heißt es in dem Bericht, sei ein überproportional hoher Anteil des zur Förderung eingereichten Investitionsvolumens aus der verstaatlichten Industrie gekommen.
Mittlerweile hätten jedoch viele private Klein- und Mittelbetriebe konkrete Vorstellungen von nötigen Maßnahmen entwickelt, sodass sie Anträge an den Umweltfonds in vermehrtem Umfang vorlegten.
Und die meisten geförderten Maßnahmen betrafen bisher die Abluftreinigung von chemischen Startstoffen, zum Beispiel durch Filtereinbau und ähnliches.
Um das und anderes mehr, was den Umweltfonds betrifft, wird es also heute Nachmittag im Hohen Haus noch gehen.
Ich gebe fort, zurück ans Studio.
Vielen Dank, Herr Hofmüller.
Das war der heutige Parlamentsbericht.
Halb eins war es vor einer Minute.
Schauen wir uns an, was wir bis 13 Uhr noch unterzubringen hoffen.
Die Themen lauten Pressekonferenz des neuen Erstekammerpräsidenten Primarius Neumann.
Eine neue ÖVP-Spitzenkandidatin für die Stadt Salzburg wurde gekürt.
Dann haben wir einen zusammenfassenden Bericht über die Ergebnisse des großen Pariser EZ-Kongresses.
Und außerdem befassen wir uns mit neuen Plänen, Zeichnungen, Aktivitäten des Zeichners Walter
Schmögner.
Zunächst aber jetzt ein Programmhinweis auf eine Sendung heute Abend.
Seit 20 Jahren fördert man in der Nordsee Erdöl und Erdgas unter technischen Bedingungen, wie sie vorher unvorstellbar waren.
Riesige Bohrtürme stehen bei einer Wassertiefe von 150 Metern auf dem Meeresboden.
Mehrere tausend Menschen leben und arbeiten auf diesen Plattformen.
Stadtfjord B, die 1982 in Betrieb genommene größte Förderplattform der Welt, wird von einem Österreicher geleitet, dem aus Graz stammenden Dieter
Hut.
Auf jeder Plattform sind so circa 450 Leute und das sind einzelne große Gebilde, die wie große Fabriken am Land eigentlich zu vergleichen sind.
Ja, und das Leben auf diesen Plattformen ist ein hoher Standard.
Es wird alles zur Verfügung gestellt, vom Schlafen und Essen, alles ist in hoher Qualität.
Trotzdem, der Job ist sehr anstrengend, denn man arbeitet hier 14 Tage ununterbrochen, Tag und Nacht mehr oder weniger.
Und die Leute, wenn die ihre 14 Tage umhaben, haben sie drei Wochen frei am Land.
Die Scheidungsrate ist sehr hoch bei allen Leuten, die hier arbeiten.
Und das ist nur verständlich.
Das ist der Hauptgrund, dass die Offshore-Arbeiter ungefähr 40 Prozent mehr bezahlt kriegen, um das zu kompensieren.
Helmut Opletal wird also heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 in einem Journalpanorama über die Ölförderung in Norwegen berichten.
Der Salzburger Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteiobmann Wilfried Haslauer hat die Reihe seiner unkonventionellen Personalentscheidungen fortgesetzt.
Begonnen hat diese Reihe vor drei Jahren, als er den größten privaten Grundbesitzer in Salzburg, Friedrich Mayer Mellenhoff, zum Agrarlandesrat machte.
Vor zwei Jahren berief Haslauer den ORF-Journalisten Arno Gasteiger als Ressortchef für Wirtschaft und Fremdenverkehr in die Landesregierung.
Und im Vorjahr sorgte die Ablöse Meier-Mellenhoffs, der aus privaten Gründen wieder aus der Politik ausgeschieden war, für Aufsehen.
Neuer Agrarlandesrat wurde der Heimatfunkmitarbeiter und Brauchtumssänger Bertl Göttl, der auch als Landesrat weiterhin den Josef im Salzburger Adventsingen darstellt.
Nun ist Haslauer auch bei der Neubesetzung des Spitzenkandidatenpostens der ÖVP in der Stadt Salzburg einen eher unkonventionellen Weg gegangen.
Als Nachfolgerin des bisherigen Vizebürgermeisters Gerhard Bacher hat die Salzburger ÖVP für die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr eine Frau bestellt, Sigune Neureiter.
Die neue ÖVP-Spitzenkandidatin und Journalistengattin war bisher Geschäftsführerin des Salzburger Mozarteumorchesters.
Aus Salzburg berichtet darüber Werner Mück.
Sie ist gebürtige Salzburgerin von einer geradezu notorischen Vielseitigkeit.
Sie hat Philosophie studiert, anschließend Gesang, Klavier und Tonsatz mit Auszeichnung am Mozarteum absolviert.
Versuchte sich mehrere Jahre lang als Opernsängerin, ließ es dann bleiben, studierte Jus, absolvierte das Gerichtsjahr und übernahm bei einem Automobilkonzern die Personal- und Verwaltungsdirektion.
Doch bald zog es sie wieder zur Kultur.
Seit 1979 ist sie Geschäftsführerin des Salzburger Mozarteumorchesters und leitet zuletzt auch ehrenamtlich die interne Revision bei den Salzburger Festspielen.
Seit gestern Abend ist sie offiziell Politikerin.
Nach der verheerenden Wahlniederlage der Salzburger ÖVP bei der Kommunalwahl im Jahr 1982 signalisierte der ÖVP-Landesparteiobmann Landeshauptmann Wilfried Haslauer einschneidende personelle Veränderungen.
Er war es auch, der keinen Zweifel daran ließ, den neuen Spitzenkandidaten selbst auszusuchen und er präsentierte schließlich vor einigen Monaten zur Verblüffung von Freund und Feind Sigune Neureiter.
Das gestrige Abstimmungsergebnis signalisierte die Geschlossenheit der Salzburger ÖVP und die Überwindung der anfänglichen parteiinternen Widerstände gegen einen Politneuling.
Dies allerdings auch vor dem Hintergrund mangelnder Alternativen.
Sigune Neureiter hat in der Wirtschaft gelernt, klare Zielangaben zu machen, sich nicht mit Halbheiten zufrieden zu geben und so ließ sie heute auch keinen Zweifel daran, dass sie die ÖVP zu einem Wahlsieg führen und sich selbst als Bürgermeisterin sehen möchte.
Das Ziel möchte ich Ihnen auch noch auf den Tisch legen, denn ich bin wirklich der Überzeugung, man muss sagen, was man will.
Wenn man es erreicht, ist es gut, aber zumindest muss man es wissen und wir wollen die stärkste Partei werden und ich persönlich strebe an, Bürgermeister zu werden.
Ich sage das wirklich ganz offen.
Es sollen auch die Salzburger Bürger und die Wähler wissen, dass wir alle zusammen antreten, um eine neue Ära in Salzburg einzuleiten.
Und wenn das die Salzburger wollen, so werden wir sie um ihre Stimme ersuchen.
Was die Aussichten der ÖVP betrifft, die Kommunalwahl erfolgreich zu schlagen, so verwies heute Landeshauptmann Wilfried Haslauer auf die Ergebnisse der letzten Wahlgänge.
Bei der Nationalratswahl im Jahr 1983 hatte die ÖVP 42,8 Prozent der Stimmen in der Stadt erhalten, die SPÖ 41,1.
Und bei der Landtagswahl 1984 lag das Ergebnis der ÖVP mit 44,2 weit über den 34 Prozent der Sozialisten.
Es gibt also, so argumentiert die ÖVP, die Chance einer bürgerlichen Mehrheit.
Die große Mobilität der Wähler gelte es zu nützen.
An der bisherigen Kommunalpolitik lässt sich Unineureiter nicht viel Gutes.
Es mangle an Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit infolge mangelhafter Planung.
Salzburg sei gegenüber den sozial Schwachen eine kalte Stadt.
Die jungen Mitbürger fühlten sich vielfach hier nicht zu Hause.
Der soziale Wohnbau sei praktisch zusammengebrochen und die Planungsbürokratie insgesamt
befinde sich in einem beklagenswerten Zustand.
Damit wolle sie nicht alles bisher geleistete schlecht machen, sagte Sigouni Neureiter, meinte jedoch, dass man mit Elan und Überzeugungskraft vieles zum Besseren wenden könne.
An die Adresse der Sozialisten richtete sie den Vorwurf, durch unqualifizierte Ankündigungspolitik letztlich die Bürger zu enttäuschen und zu verwirren.
Auch der politische Stil im Rathaus ist nicht ganz nach dem Geschmack der neuen ÖVP-Spitzenkandidatin.
Wir müssen uns gerade in Salzburg auf jene politische Kultur besinnen, die diese Stadt und dieses Land in Österreich immer besonders ausgezeichnet hat.
Ich verabscheue den bloßen parteipolitischen Grabenkrieg zutiefst und ich weise mich darin einig mit weitaus der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung.
Die Menschen erwarten Problemlösungen statt Wadelbeißerei, Anständigkeit statt gegenseitiger Vernaderung, Leistung statt kommunaler Hilflosigkeit.
Noch ein atmosphärisches Detail am Rande.
Die ÖVP präsentierte heute ihre Spitzenkandidatin im schönsten Trauungssaal Europas, im Marmorsaal des Schlosses Mirabel.
Und Frau Neurather bestätigte die Symbolik, indem sie sagte, das Schloss Mirabel sei der Sitz der Stadtverwaltung und daher sei es logisch, dass sie sich hier mit ihrer neuen Lebensaufgabe präsentiere.
Im Marmorsaal habe sie vor 32 Jahren geheiratet und ihr Ja-Wort bis heute nicht bereit.
Ihr Mann, der stellvertretende Chefredakteur der Salzburger Nachrichten und Ressortchef der Kommunal- und Landesberichterstattung, fehlte allerdings heute auf der Journalistenbank.
Er zog es vor, Urlaub zu nehmen.
Das war ein Bericht von Werner Mück vom Landesstudio Salzburg Sigune Neureiter, wird also die neue ÖVP-Spitzenkandidatin für die Gemeinderatswahlen in Salzburg im kommenden Jahr, eine neue Gegnerin also für Bürgermeister Eschen und für Johannes Fockenhuber von der Bürgerliste.
An der Spitze der österreichischen Ärztekammer hat sich vor zwei Wochen ein Generationenwechsel vollzogen.
Der langjährige Präsident der Standesvertretung der heimischen Mediziner, der steirische Primarius Richard Piatti, ist nicht mehr Präsident.
Piatti wird in Zukunft als Vizepräsident der Ärztekammer tätig sein und denkt an die Gründung einer politischen Gruppierung, die am rechten Rand des demokratischen Spektrums angesiedelt sein soll.
Nachfolger Piatis ist der 40-jährige Primar Michael Neumann geworden.
Der gebürtige Niederösterreicher ist seit drei Jahren Leiter des Landeskrankenhauses Grimmenstein und seit dem Vorjahr Präsident der Wiener Ärztekammer.
Der oberste Standesvertreter der heimischen Ärzte hat heute in Wien seine wichtigsten Anliegen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zentrale Sorge der Ärztekammer bleibt auch unter ihrem neuen Chef, die große Zahl der Medizinstudenten, Roland Adrovica berichtet.
An den Sachthemen hat sich nicht viel geändert, sehr wohl aber am Stil.
Der streitbare, wortgewaltige, in- und außerhalb der Standesvertretung keineswegs unumstrittene Steirer Richard Piatti ist durch den jüngeren, verbindlicher und ruhiger wirkenden Michael Neumann ersetzt worden.
Neumann präsentierte aber im Wesentlichen die gleichen Forderungen, die schon Piatti in fast gebetsmühlenartiger Form immer wieder vorgetragen hatte, angereichert durch einige neue Aspekte.
Zentrale Sorge der österreichischen Ärztekammer ist nach wie vor die hohe Zahl der Medizinstudenten.
Die S-Kollab-Jünger warnen ja stets vor einer, wie sie sie nennen, Medizinerschwemme.
derzeit an den drei medizinischen Fakultäten Österreichs gleich viele junge Menschen Medizin studieren, wie insgesamt an den Spitälern und in Privatpraxen Ärzte tätig sind, nämlich 21.000.
Pro Jahr promovieren nach Angaben der Ärztekammer um 800 junge Mediziner zu viel, derzeit muss man bis zum Beginn der Turnus-Ausbildung mit einer Wartezeit von bis zu vier Jahren rechnen.
Die Vorschläge des neuen Ärztekammerpräsidenten, Verlängerung der Turnus-Ausbildung von drei auf vier Jahre, Einführung von Lehrpraxen und als wichtigste Forderung zwar weiterhin freier Zugang zu den Universitäten, aber dann die Einführung eines Einführungsjahres nach französischem Muster.
Dieses Jahr sollte laut Präsident Neumann mit einem Pflegepraktikum beginnen.
Also eine Art Pflegepraktikum, Medizinalpraktikum vorgeschaltet, damit der Kollege, die Kollegin sieht, ob überhaupt dieses Thema für sie interessant und relevant ist.
Ein prophetatisches Jahr, in dem wissenschaftliches Englisch zum Beispiel drin ist.
Das wird leider nur in Kursen und Seminaren angeboten.
In dem aber auch das ärztliche Gespräch als Vorbereitungsausbildung vorhanden ist.
Und dieses Jahr
Auch die Naturwissenschaften kommen leider zu kurz.
Es ist das System der AHS offenbar so reformiert worden, dass die Prüfenden in Physik und Chemie, Biochemie, heute sagen, dass sie mit dem Basiswissen, das die Leute nach der Matura mitbringen, nicht auskommen.
Ich zitiere das von Seinerspektabilis, von Herrn Dekan.
Also auch die Naturwissenschaften wird man noch einmal einziehen in Form eines Repetitoriums.
Und dann wird am Ende dieses Jahres eine Prüfung stattfinden müssen.
Und diese Prüfung
kann nicht so sein, wie wir es in unseren prähistorischen Notensystemen von 1 bis 5 haben, sondern das wird eben das französische System sein, in dem man vom Besten ausgeht und den Durchschnitt herunterrechnet.
Und dann kann ich mir sehr leicht erlauben, die Nummer 1 bis Nummer 1000 zuzulassen zum weiteren Studium und die Nummer 1001 zu relegieren auch das nächste Jahr.
Im nächsten Jahr könnten dann die Ausgeschiedenen wieder zur Prüfung antreten.
Neumann ist zuversichtlich, dass diese Vorschläge der Ärztekammer bei den Verantwortlichen in Politik und in der Sozialversicherung nicht auf taube Ohren stoßen werden.
Die Probleme seien so drängend, dass man um eine Lösung bemüht sein müsse.
Das glaube ich eigentlich nicht, dass sie in der Versenkung verschwinden werden, weil ich auch sehe, dass das Wissen, und das wurde ja auch, ich hatte ja die Zahl bereits genannt, dass das Wissen, etwa bei der Medizinerschwemme, dass das Wissen um die erdrückenden Zahlen jetzt schon auch in die, ich möchte fast sagen, in die Kleinhirnhemisphären von manchen Verantwortlichen hineingekommen ist.
Ich bin überzeugt,
dass wir heute einen ganz anders bereiteten Boden haben über dieses Thema.
Und wenn wir das Thema sachgemäß weiter durchziehen in einer exakten Linie, dann hat sich eher deswegen die Situation gebessert, weil sich die Aufnahmsfähigkeit von der anderen Seite möglicherweise gebessert hat.
Der neue Ärztekammerpräsident ist außerdem dafür, dass mehr Kassenplanstellen in Österreich geschaffen werden.
Die derzeitige Regelung läuft in zwei Jahren aus, dann muss mit den Sozialversicherungen neu verhandelt werden.
Es sollten laut Neumann auch neue Formen der ärztlichen Tätigkeit erprobt werden.
So denkt die Ärztekammer an die Anstellung von Ärzten, Beiärzten, an Gemeinschaftspraxen, Praxisgemeinschaften und ambulante Praxiskliniken.
Im gesamten Umwelt- und Technikbereich könnten neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden, wie etwa in der Bau- oder in der Strahlenmedizin.
Der Neuärztekammerchef erteilte übrigens einem heiß diskutierten Thema eine klare Absage.
Aktive Sterbehilfe müsse auf das Entschiedenste abgelehnt werden.
Verlängerung des Lebens um jeden Preis sei zwar nicht sinnvoll, das bedeute aber keinesfalls ein Ja zur Sterbehilfe.
Über die Pläne und die heutigen Aussagen des neuen Ärztekammerpräsidenten und PIATI-Nachfolgers Neumann hat Roland Artrovice berichtet.
Genau dreiviertel eins ist es jetzt.
Vor sechs Jahren wurde die Immunschwäche Krankheit AIDS entdeckt.
Frühestens in sechs Jahren wird es einen Impfstoff geben.
Derzeit ist die Situation geprägt einerseits von der Ratlosigkeit der Experten und andererseits von einer alarmierend schnellen Ausbreitung der Seuche.
Die registrierten Fälle und die Schätzungen des tatsächlichen Ausmaßes von AIDS differieren stark.
Offiziell sind 30.000 Menschen weltweit erkrankt, etwa 15.000 gestorben, 10.000 davon in den USA.
In Wirklichkeit dürften 100.000 Menschen erkrankt sein, 50.000 davon in Afrika.
Vom Virus befallen sind insgesamt rund 10 Millionen auf der Erde.
Statistisch erkrankt wahrscheinlich jeder vierte Infizierte spätestens nach siebenjähriger Inkubation.
Im Westen sind nach wie vor neunzehntel der Opfer Männer und neunzehntel Mitglieder der Risikogruppen Homosexuelle und Drogenkonsumenten.
In Afrika hingegen ist die Hälfte der Erkrankten Frauen, darunter viele Prostituierte.
Der Trend geht allgemein dazu, dass sich das Acquired Immune Deficiency Syndrome über die Risikogruppen hinaus ausbreitet.
Die Zahl der Erkrankungen verdoppelt sich alle dreiviertel Jahre.
In Westeuropa sind 2.500 Fälle bekannt, 900 in Frankreich, 500 in der Bundesrepublik Deutschland.
In Österreich sind derzeit 22 Tote bisher als AIDS-Opfer verzeichnet, bei ungefähr etwa 40 registrierten Erkrankungen.
Die Medizin ist machtlos gegen den tödlichen Erreger, genetische Struktur und Wirkungsweise des HTLV-Virus sind noch großteils ungeklärt.
Über mehr als Teilerfolge konnten auch die Ärzte beim zweiten großen AIDS-Kongress in Paris nicht berichten.
Thomas Fuhrmann informiert uns.
Die heute in Paris zu Ende gehende dreitägige internationale AIDS-Konferenz ist die zweite dieser Art seit dem Ausbrechen der Seuche.
Über 2.500 Teilnehmer aus allen Kontinenten haben dabei die Gelegenheit, die neuesten Erkenntnisse im Kampf gegen die Krankheit auszutauschen.
Große Fortschritte und Durchbrüche zeichnen sich allerdings noch immer nicht ab.
Aber die Wissenschaftler und Mediziner beginnen, die Auswirkungen der Krankheit besser einzukreisen.
Zunächst sprechen die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO Bände.
Am Stichtag, 31.
März dieses Jahres, waren 22.500 Amerikaner und 2.542 Europäer an AIDS erkrankt.
Und für Afrika werden allein 50.000 Fälle angegeben.
Die Situation am Schwarzen Kontinent ist besonders alarmierend, was von den afrikanischen Staaten bisher nie offiziell zugegeben worden ist.
Umso bemerkenswerter und mutiger war daher das Bekenntnis eines Arztes aus Saire am ersten Tag dieser Konferenz.
Dr. Bila Kapita aus Kinshasa behauptet, dass durchschnittlich bereits sechs Prozent aller Afrikaner den AIDS-Virus tragen.
In Ostafrika, Kenia, Uganda, Tansanien, Ruanda und im Süden, Zambia und Malawi, liege die Ansteckung mit acht bis 23 Prozent höher
als in den Ländern Zentral- und Westafrikas, wo der Prozentsatz zwischen 4 und 6 Prozent schwankt.
Allein in der Hauptstadt Zaires, in Kinshasa, sind nach Angaben dieses Arztes 180.000 der 3 Millionen Einwohner seropositiv.
Die Epidemie bedrohen erster Linie Frauen mit häufigen Partnerwechsel, besonders Prostituierte in den Städten und Männer, die ebenfalls häufig den Partner wechseln, sowie Blutspendenempfänger und Kinder.
Das Auftreten des Virus liege bei Männern und Frauen etwa gleich hoch.
Im Unterschied zur Verbreitung der Krankheit in westlichen Industrieländern, wo durchschnittlich 80% Homosexuelle von Aids betroffen sind.
Wofür ebenfalls die geringe Vorsicht im Wechsler der Sexualpartner hauptverantwortlich gemacht wird.
Nach Meinung der Experten würde die regelmäßige, systematische Verwendung von Präservativen ein erster Schritt zur Verhinderung
eines massiven, lawinenartigen Phänomens von AIDS nicht nur, aber besonders in Afrika sein.
Allerdings sei dies aufgrund der wirtschaftlichen Armut und chronischer medizinischer Unterversorgung der meisten Staaten eine schier unlösbare Aufgabe.
Die freimütigen, ungeschminkten Feststellungen Dr. Capitas vor dem internationalen Kongress waren ganz im Sinne der Verantwortlichen der Weltgesundheitsorganisation WHO
die seit langem über den Fatalismus und die Gleichgültigkeit der afrikanischen Staaten vor der Ausbreitung von AIDS besorgt sind.
Die Frage, ob der Virus nun von Afrika ausgeht, wie es westliche Wissenschaftler vermuten, oder ob er nach Afrika importiert wurde, was die Afrikaner nicht ausschließen, ist wohl eher ein akademisches Problem.
Angesichts der in die Millionen gehenden Virusträger.
Es ist daher nicht verwunderlich, wenn manche Experten bereits den Ausdruck eines potenziellen Völkermordes im Zusammenhang mit der Ausbreitung von AIDS am schwarzen Kontinent in die Diskussion bringen.
Die erschreckenden Aussichten verstärken den Druck bei der Suche nach einem wirksamen Impfstoff.
Doch auch in Paris wagte niemand Prognosen darüber, in welchem Zeitraum ein Durchbruch auf diesem Gebiet mit Sicherheit zu erwarten ist.
Die Wissenschaftler sind nach ersten verheißungsvollen Ankündigungen überaus vorsichtig geworden.
Es werden rasche Erfolge bei der Erforschung von Methoden zur Behandlung der Krankheit selbst als bei der Entwicklung eines Impfstoffes zur Immunisierung breiter Bevölkerungsgruppen erwartet.
Und auch diesen Bericht über den Pariser AIDS-Kongress von Thomas Fuhrmann vor dem Kulturbeitrag ein paar Takte Musik.
Untertitel der Amara.org-Community
Vor drei Jahren gab es die letzte größere Walter-Schmöckner-Ausstellung in Wien zu sehen, unter anderem seinen Totenzyklus, in dem die Menschen im Theater oder in der Kirche als Skelette auftreten.
Jetzt stellt der 43-jährige Wiener Maler, der sich früher als Kinderbuchillustrator einen Namen gemacht hat, in der Galerie Würtle in Wien 80 neue Arbeiten vor.
Bleistiftzeichnungen, Skizzen aus seinem Tagebuch, vor allem aber, neu für ihn, großformatige Acrylbilder auf Leinwand, Briete Hofer berichtet.
In seinem Drachenbuch für kleine und große Kinder zeichnete Walter Schmögner vor Jahren die angeblich so gefährlichen Märchentiere, flüchtend vor unsere Industrie in ein besseres, vernünftigeres Land.
Inzwischen gibt es 17 eigene Bilderbücher und 28 von Schmögner illustrierte Bücher.
Und es gibt Bilder, die man mit den früheren, verträumten, märchenhaften Arbeiten nur sehr entfernt assoziieren kann.
Die Bilder von Schmögners neuer Ausstellung.
Feuerglühende Raketen über berstenden Kontinenten, silbrig schwirrende Libellen als Zentrum eines neuen Kosmos, katakombenartige Räume mit geheimnisvoll-mystischen Lichtquellen.
Walter Schmögner auf neuen Wegen.
Vom Material her, jetzt verwendete er Acrylfarben auf Leinwand, und von den Themen her.
Wie er die Bilder entwickelt, wie er sie entstehen lässt, erklärte er anhand des Tryptichons, eines der Bilder im Zentrum der neuen Ausstellung.
Der rechte Flügel des Tryptichons, das gelbe, das eigentlich den Tag symbolisieren soll, das ist einmal als Einzelbild entstanden.
Und dann habe ich mir irgendwie gedacht, es ist mir zu wenig, ich möchte daraus was entwickeln und habe dazu das Nachbild als Gegenstück gemacht.
Das ist das dunkle Bild.
Und dann habe ich in der Mitte eines begonnen, das mir nicht gelungen ist.
Das habe ich oft übermalt, immer wieder übermalt.
Ich bin einfach nicht mit der Mitte zurande gekommen.
Es ist auch für mich ein philosophisches Problem, weil die zwei Extreme ergeben eine Mitte und in der Mitte ist an und für sich die Wahrheit, aber die kann man einfach nicht dastehen.
Und so habe ich halt immer hin und her gemalt und dann ist es mir endlich gelungen.
Also es ist schon sehr, es ist schon im Kopf zwar entstanden, aber eigentlich mit dem Malen, also nicht so sehr ausgedacht.
dieser rote Kern, den man als Sonne, als Lebensmitte überhaupt interpretieren kann.
Wahrscheinlich bekommen Sie so viele Interpretationen, wie Menschen dieses Bild anschauen.
Aber das ist also jetzt die existenzielle Wahrheit auf dem Bild für Sie geworden.
Ja, wobei ich natürlich immer mit diesen Gedanken auch schon früher gearbeitet habe, dass eigentlich ein Bild erst wächst oder erst die Wirkung hat, die der Betrachter selbst empfängt.
Also ich bin nicht ein Dogmatiker.
Ich stelle nicht etwas so fix dar, dass jeder es nur so annehmen kann, wie ich es gedacht habe.
Ich glaube, dass ich so abstrakt genug bin, dass jeder eigentlich seine Stimmung in sich selbst dadurch spüren kann.
Und darum gibt es zum Beispiel Menschen, die von Charakter her vielleicht etwas depressiver sind, die sehen die Bilder sehr ängstlich an und finden sie unangenehm.
Dann gibt es eben andere Charaktere an die das nicht so empfinden.
Ihre früheren Bilder waren sehr oft der Vergänglichkeit gewidmet.
Das fällt auf, dass das bei dieser Ausstellung viel weniger der Fall ist.
Es scheint aber doch so, dass Sie sich trotzdem große Sorgen um die Welt machen.
Das haben Sie immer wieder bei dieser Dualität von Gefühlen.
Man könnte auch sagen, meine Bilder sind eigentlich lauter Katastrophenbilder.
Aber wie ich sie auferweite, ergänzt sich eigentlich die zwei Dualitäten miteinander.
Also es gibt einerseits das Katastrophale von einem Extrem und es gibt andererseits das Fröhliche, das wahnsinnig Bewegte, Beschwingte von der anderen Seite, von der fröhlicheren Seite her.
Und das ist immer so eine Idee von mir gewesen, das zu kombinieren.
Und das ist scheinbar jetzt ein bisschen diese Stimmung, die in diesen Bildern drin steckt.
An Sie wurden, wie an wenige österreichische Künstler, die Aufgabe herangetragen, dass Sie eine Briefmarke für Österreich entwerfen.
Eine verfaulende Birne soll es werden.
Warum das?
Also ich hatte eine Phase in meiner Arbeit, da habe ich mich beschäftigt mit diesen Vergänglichkeitssymboliken, eben das Beobachten dieser vertrockneten Gemüse- und Obstsorten.
Und da hat es sich fast angeboten, dass ich eine faule Birne verwende.
Ich habe zwar mehrere Entwürfe gemacht, habe aber gebeten, man soll auf meinen Entwurf, den ich ausgesucht habe, Rücksicht nehmen.
Das hat man auch gemacht.
Und das ist jetzt eine faule Birne, die einfach auf einer Briefmarke pickt.
Das ist eigentlich ein Kuckuckseil für die Republik Österreich.
Wie fühlt sich ein österreichischer Maler heute in Österreich?
Hier arbeitend, hier lebend, hier geldverdienend?
Eigentlich sehr gut.
Ich kann mich nicht beklagen.
Das einzige Problem, das ich habe, ist, dass ich eigentlich in Österreich nicht anerkannt werde.
Sie werden vielleicht beobachten können, wann immer eine Ausstellung stattfindet mit österreichischen Grafikern oder mit österreichischen Malern oder weiter.
Ich scheine nicht auf.
Es kann auch damit zu tun haben, und das ist ja so ein ewiges, altes Problem, nicht nur in Österreich, aber in Österreich ganz besonders, dass wenn man einmal mit etwas Erfolg hatte, kommt man aus dieser Lade nicht mehr heraus.
Ich bin ein Kinderbuchautor und dort soll ich gefälligst auch bleiben.
Aber jetzt, nach dieser Ausstellung, müsste das zumindest jetzt, spät, aber doch, müsste das doch anders werden.
Ja, das wünsche ich mir.
Walter Schmögner zeigt also Neues in der Galerie Würtler in Wien bis zum 12.
Juli übrigens.
Vier Minuten vor 13 Uhr schließen wir das Miedrigschanal mit einem neuen Meldungsüberblick.
Österreich, im Zusammenhang mit der Bestellung des ehemaligen FPÖ-Klubobmannes Friedrich Peter zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Verbundgesellschaft, zeichnet sich eine neue Kraftprobe innerhalb der Freiheitlichen Partei ab.
Der FPÖ-Landesparteiobmann von Kärnten, Jörg Haider, hat eine Anzeige gegen Peter beim Bundesparteigericht wegen parteischädigenden Verhaltens angekündigt.
Heider betonte, Peter habe sich wissentlich über die Beschlüsse zum Privilegienabbau und über die langjährige FPÖ-Forderung der Entpolitisierung der Aufsichtsräte in den Staatsbetrieben hinweggesetzt.
Er hätte die Bestellung Peters noch akzeptiert, wenn dieser, wie ursprünglich dargestellt, keine Bezüge dafür erhalte.
In diesem Zusammenhang wies Haider darauf hin, dass der ehemalige Klubobmann schon einmal auf dem Rücken der Partei seine persönlichen materiellen Bedürfnisse befriedigt und sich die Position eines Landesschulinspektors für Sonderschulen ausgehandelt habe.
In dieser Funktion habe Peter keine einzige Arbeitsleistung erbracht.
Der ÖVP-Energiesprecher Fritz König kritisierte, mit der Bestellung Peters sei die Fachkompetenz der politischen Versorgung geopfert worden.
Kritisch äußerten sich auch die Vereinten Grünen sowie das Konrad-Lorenz-Volksbegehren zur Bestellung des ehemaligen FPÖ-Klubobmannes.
Nach Ansicht von Herbert Fuchs, eines Vertreters der Grünen, müssten die Grünen mit ihrem Antreten bei den kommenden Nationalratswahlen eine große Koalition verhindern.
In einem Interview für die Zeitschrift Basta meinte Fuchs, er wünsche sich zwar die Grünen in der Rolle der Opposition, doch um eine rot-schwarze Koalition abzuwehren, sollten die Grünen lieber eine Minderheitsregierung tolerieren oder sogar einer der beiden Großparteien ein Angebot zur Zusammenarbeit machen.
Eine große Koalition würde seiner Meinung nach zu einer so wörtlich fürchterlichen Ära der Funktionärsdiktatur führen.
Im Nationalrat stehen heute vor allem Fragen der Schulorganisation zur Diskussion.
Unter anderem sollen begabten Lehrlingen durch eigene Lehrgänge nach der Lehre die Matura, aber auch der Besuch einer Universität ermöglicht werden.
In den Berufsschulen werden die Klassenschülerhöchstzahlen von 33 auf 30 gesenkt.
Der neue Präsident der österreichischen Ärztekammer, Michael Neumann, hat heute die standes- und gesundheitspolitischen Schwerpunkte seines Arbeitsprogrammes vorgelegt.
Neumann wies darauf hin, dass Medizinstudenten, die heuer promoviert werden, auf einen Ausbildungsplatz vier Jahre warten dürften.
Der Ärztekammerpräsident schlug daher vor, zwar weiterhin den freien Zugang zum Medizinstudium zu gewähren, aber nach französischem Vorbild ein einjähriges Vorstudium mit Pflegepraktikum einzuführen.
Israel.
Der Chef des israelischen Geheimdienstes, Abraham Shalom, hat seinen Rücktritt eingereicht und damit Konsequenzen aus dem Skandal um die Erschießung von zwei palästinensischen Geiselnehmern gezogen.
Die beiden Palästinenser hatten im Mai 1983 einen israelischen Bus mit 45 Passagieren in ihre Gewalt gebracht.
Sie wurden lebend gefangen genommen und anschließend erschossen.
Den Befehl zu ihrer Tötung soll Shalom gegeben haben.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Osten örtlich noch Wolkenfelder, sonst meist sonnig.