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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren.
Bei einer Stunde Mittagsinformation begrüßt Sie als Redakteur Karl Jirkowski.
Kurz die Schlagzeilen der Beiträge, die Sie bis 13 Uhr hören können.
Totaler Widerspruch zu den Aussagen des hauptangeklagten Winter.
16.
September Benzinfreigabe in Österreich.
Handelsminister Staribacher rechnet mit Erhöhung des Superbenzins um etwa 50 Groschen.
Wir untersuchen weiters die Benzinpreise in Deutschland.
Dort gibt es ja keine Preisregelung.
Dafür wurden die Preise in diesem Jahr bereits neunmal erhöht.
Erster Teil des Solidaritätskongresses in Tanzig beendet.
Gewerkschafter fordern freie Wahlen in Polen.
Schwere Angriffe und Beschuldigungen aus Moskau an die Solidarität.
Moskau bezeichnet Solidaritätskongress als antisozialistische und antisowjetische Orgie.
Flügelkämpfe innerhalb der italienischen kommunistischen Partei und Berliner Funkausstellung, Stereofernseher und Bildplatte, Neuheiten auf dem Sektor der Unterhaltungselektronik.
Die Kulturredaktion berichtet gegen Ende des Journals über ein Symposium, das die Rolle der Kunst bei der Überwindung von nationalen Voreingenommenheiten zum Thema hat und von der internationalen Tagung der Historiker über die Arbeiterbewegung.
Gleich nach den Nachrichten hören Sie außerdem die ausführliche Vorschau auf das Wochenendwetter.
Zu Beginn jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Edgar Theider und Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Österreich.
Im AKH-Prozess hat heute der Angeklagte Erich Selniczek, ehemaliger ITT-Prokurist, den Hauptangeklagten Winter schwer belastet.
Selniczek, der sich als einziger Angeklagter im Sinne der Anklage geständig ist, gab an, Winter habe ihm insgesamt 5 Millionen Schilling Schmiergelder bezahlt.
Diese Summen seien als Schweigegeld und Provisionen gezahlt worden.
ÖVP-Abgeordneter Neisser hat die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky zum AKH-Prozess kritisiert.
Die von Kreisky erhobene Forderung an die Gerichte beim AKH-Prozess, dafür Sorge zu tragen, dass Bestecher und Bestocherne gleiche Strafen erhalten, sei nicht nur eine politische Entgleisung, sondern ein Affront gegenüber dem Grundsatz des Rechtsstaates und der Unabhängigkeit der Gerichte, meinte Neisser.
Das Ansehen und die Unabhängigkeit der österreichischen Gerichte seien so groß, dass es keiner Belehrung durch den Bundeskanzler bedürfe.
Berlin.
In einer Live-Diskussion anlässlich der internationalen Funkausstellung in Berlin ist Bundeskanzler Kreisky neuerlich nachdrücklich für die Anerkennung der PLO durch die europäischen Staaten eingetreten.
Kreisky sagte, er sei sich des Unrechts an den Juden in Europa bewusst, dieses könne aber nicht durch Unrecht an den Palästinensern kompensiert werden.
Zu einem anderen Fragenkomplex meinte Kreisky, jeder Krieg würde alles Leben auf diesem Kontinent töten, deshalb sei es für ihn von untergeordneter Bedeutung, welche Waffen es gibt.
Die Diskussion stand unter dem Motto, Österreich ein europäisches Modell.
Dazu erklärte der Kanzler, Österreich sei kein Modell für Europa, die Neutralität müsse als Ergebnis eines Mächtegleichgewichtes verstanden werden, das es in einer ganz bestimmten Situation gegeben habe.
USA.
Der israelische Ministerpräsident Begin nimmt heute in Washington mit amerikanischen Politikern Gespräche über die Aussichten für eine größere militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf.
Die Verteidigungsminister der USA und Israels werden heute dieses Thema, aber auch die Lagerung amerikanischer Militärausrüstungen in Israel erörtern.
Ein formelles Verteidigungsabkommen mit den USA hat Beginn allerdings ausgeschlossen.
Polen.
Die unabhängige Gewerkschaft Solidarität hat gestern den ersten Teil ihres Jahreskongresses in Danzig mit der Veröffentlichung eines Sieben-Punkte-Forderungsprogramms beendet.
Verlangt wird unter anderem die Abhaltung freier Parlamentswahlen.
Außerdem fordert die Solidarität eine Wirtschaftsreform durch Selbstverwaltung und die Verbesserung der Lebensmittelversorgung.
Das Außenministerium in Warschau hat der Gewerkschaft unterdessen vorgeworfen, mit der Botschaft an die Arbeiter der anderen Ostblockstaaten der polnischen Staatsräson geschadet zu haben.
Sowjetunion.
Als eine antikommunistische und antisowjetische Orgie hat Moskau den Kongress des unabhängigen polnischen Gewerkschaftsbundes Solidarität bezeichnet.
Das Parteiorgan Pravda spricht vom unverhüllten provokatorischen Verhalten der Solidarität, das daraufhin Ziele in Polen die bürgerlich-kapitalistische Ordnung wiederherzustellen.
Besonders heftig kritisiert wird in dem Artikel der Appell des Gewerkschaftskongresses, in dem auch die anderen osteuropäischen Länder zur Bildung unabhängiger Gewerkschaften aufgefordert werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Deutsche Militärbeobachter rechnen für heute mit dem seit langem geplanten Landungsmanöver sowjetischer Seestreitkräfte an der polnischen Ostseeküste.
Für diese Übungen sollen seit mehreren Tagen in diesem Gebiet etwa 70 Landungs- und Transportschiffe konzentriert worden sein.
USA Außenminister Haig beginnt heute eine mehrtägige Reise durch mehrere europäische Staaten.
Unter anderem wird Haig in Spanien mit Kronprinz Vard von Saudi-Arabien über amerikanische Waffenlieferungen konferieren.
Als weitere wichtige Station an der Reise des amerikanischen Außenministers werden Belgrad, Bonn und West-Berlin genannt.
In Berlin haben die Jungsozialisten aus diesem Anlass zu anti-amerikanischen Demonstrationen aufgerufen.
Österreich
Staatssekretärin Fast appelliert in einer Presseaussendung an die Wirtschaft, ältere Arbeitnehmer nicht zu diskriminieren.
Fast meint, es sei nicht einzusehen, dass Männer mit 40 Jahren als jung und dynamisch, Frauen ab 40 aber als nicht mehr einstellungswürdige Mitarbeiter gelten.
Erfahrungen der Arbeitsämter zeigen, dass vor allem die Vermittlung von Frauen über 40 und Männern über 50 Jahren schwierig ist.
Staatssekretärin Fast hat heute Gespräche mit dem Präsidenten der Wiener und der Burgenländischen Handelskammer, Dietrich und Graf, geführt, um ein Umdenken der Arbeitgeber bei der Aufnahme älterer Arbeitnehmer zu erreichen.
Nach Meinung von ÖVP-Gesundheitssprecher Wiesinger hat die Einführung des Mutter-Kind-Passes nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt.
Um die Säuglingssterblichkeit in Österreich weiter zu senken und an das niedrige Niveau anderer europäischer Staaten anzugleichen, forderte Wiesinger im ÖVP-Pressedienst eine Reform der Schwangerenbetreuung.
Ein verantwortungsbewusster Gesundheitspolitiker dürfe die Tatsache nicht widerspruchslos zur Kenntnis nehmen, dass in Österreich doppelt so viele Säuglinge sterben wie in Schweden, meint der ÖVP-Politiker.
Ägypten.
Die 11 Millionen Wahlberechtigten haben bei dem gestrigen Referendum die von Staatspräsident Sadat eingeleiteten Maßnahmen gegen die politische und religiöse Opposition mit überwältigender Mehrheit gebilligt.
Das Ergebnis wird zwar erst heute offiziell bekannt gegeben, die halbamtliche Tageszeitung Al-Ahram meldet aber, in den 30 bisher ausgezählten Wahlkreisen hätten sich 99,6 Prozent der Wähler für die Maßnahmen ausgesprochen.
Während die ägyptischen Zeitungen von einer hohen Wahlbeteiligung berichten, melden westliche Korrespondenten, sie hätten in den Wahlbüros nur eine geringe Wahlbeteiligung beobachtet.
Die Opposition hatte zu einem Boykott des Referendums aufgerufen.
Großbritannien.
Der französische Staatspräsident Mitterrand beendet heute zweitägige Gespräche mit Premierministerin Thatcher.
Im Mittelpunkt des ersten Meinungsaustausches standen gestern Fragen der europäischen Gemeinschaft.
Regierungsbeamte in London erklärten, die Unterredung sei außerordentlich gut verlaufen.
Ein Sprecher der französischen Delegation meinte, beide Politiker hätten in völliger Offenheit miteinander gesprochen.
In einem Hotel in London soll heute ein Geheimtreffen der Erdölminister Libyens, Algeriens, des Iraks, Kuwaits und Venezuelas stattfinden.
Nach inoffiziellen Berichten wollen die Minister versuchen, die OPEC-Verhandlungen über einen einheitlichen Erdölpreis wieder in Gang zu bringen.
USA
Ein amerikanischer Bundesrichter hat heute der Entschädigungsregelung für die Folgen des Unfalls im Atomkraftwerk von Three Mile Island bei Harrisburg im März 1979 zugestimmt.
Die Betriebsgesellschaft und die 20.000 Geschädigten hatten sich auf die Rekordentschädigung von umgerechnet etwa 441 Millionen Schilling geeinigt.
Davon wird ein Teil einem Krebsforschungsfonds zugeführt, den Rest erhalten die etwa 20.000 Bewohner der Umgebung des Kernkraftwerkes in einem Umkreis von 40 Kilometern.
Zahlreiche Kernkraftwerksgegner haben sich in der kalifornischen Stadt San Luis Obispo versammelt, um gegen die bevorstehende Inbetriebnahme eines Atomkraftwerks zu protestieren.
Die Atomaufsichtsbehörde wird vermutlich in Kürze die Betriebserlaubnis für die umstrittene Anlage erteilen.
Nach Angaben von Experten steht der Reaktor in unmittelbarer Nähe einer stark erdbebengefährdeten Erdfalte.
Und jetzt gleich zur ausführlichen Wetterprognose fürs Wochenende.
Bei mir im Studio begrüße ich Dr. Sopiczka von der Hohen Warte in Wien.
Guten Tag.
Herr Doktor, gibt es eine Fortsetzung?
Besser vielleicht gesagt, wird es nach der kurzen Unterbrechung wieder spätsommerliches Schönwetter geben am Wochenende?
Spätsommerliches Schönwetter, glaube ich, ist übertrieben.
Es sind derzeit die Wetterverhältnisse in Österreich bei flacher Druckverteilung sehr unterschiedlich.
Es reicht von Regen bis strahlenden Sonnenschein.
Das Wetter schaut jetzt so aus, dass ein mächtiges Tief zwischen den britischen Inseln und Island
liegt eine Störung davon ausgehend, hat Frankreich erreicht und driftet nach Osten.
Sie schwächt sich aber gleichzeitig ab und ich rechne eigentlich, dass von dieser diese Störungsfront keine durchgreifende Wetterverschlechterung in Österreich bringen wird.
Aber ein strahlend schönes Wetter kann man auch nicht erwarten.
Ich würde sagen am Wochenende bei wechselnder Bewölkung zeitweise etwas sonnig, zwischendurch aber auch durchzugsstärkere Wolkenfelder und speziell über dem Bergland und im Norden sowie am Alpen-Nordrand kann es auch einzelne Regenschauer geben.
Für die Jahreszeit eher ein mildes Wetter, Tageshöchsttemperaturen 17 bis 23 Grad, auch die Frühtemperaturen werden zwischen 7 und 14 Grad liegen, also für die Jahreszeit nicht allzu kalt.
Nur wenn man es natürlich mit dem Hochsommer vergleicht, dann könnte man schon sagen,
Im Vergleich zu Juli, August ist das sicher etwas ein kühleres Wetter, also kein Badewetter mehr.
Sozusagen ein ideales Wanderwetter.
Ich würde sagen, es ist ein gutes Wanderwetter.
Im Gebirge sollte man ein bisschen vorsichtig sein, da wie gesagt die Wetterlage nicht ganz einwandfrei ist.
Sie haben auch die Werte von 12 Uhr mitgebracht.
Könnten Sie uns die vorlesen?
Ja, gerne.
Wien bedeckt 17 Grad, Nordostwind mit zwei Stundenkilometer, Eisenstadt bedeckt
17 Grad Windstille, Linz bedeckt 15 Grad, Nord 5 km pro Stunde, Salzburg bedeckt 16 Grad, Nordost 3 km pro Stunde, Innsbruck stark bewölkt, leichter Regen, 16 Grad, West 3 km pro Stunde, Bregenz stark bewölkt, 17 Grad, Nordwest 3 km pro Stunde, Graz stark bewölkt, 19 Grad, Nordost 3 km pro Stunde und Klagenfurt heiter, 18 Grad Windstille.
Und jetzt um 12.12 Uhr zum AKH-Prozess, zu jenem Prozess um Korruption, Misswirtschaft und Machtmissbrauch im Zusammenhang mit dem Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses.
Seit Dienstag geht ja dieser Prozess.
In den ersten beiden Tagen wurde die Anklagegeschrift, sie umfasst 168 Seiten, verlesen.
Vorgestern und gestern wurde der Hauptangeklagte Adolf Winter, ehemaliger Vorstandsdirektor beim AKH, einvernommen.
Seine Verteidigungslinie?
Es gab beim AKH-Bau keine Schmiergelder, sondern bei den Geldern, die nach Lichtenstein geflossen sind, handelt es sich um Schwarzgeldbeschaffung für die Firmen, er Winter habe nur Provisionen erhalten.
Seit 8.30 Uhr heute wird der ehemalige Verkaufsdirektor von ITT, Erich Zelnitschek, einvernommen.
Er ist ja der einzige der Angeklagten, der sich im Sinne der Anklage schuldig fühlt.
Und so war man heute gespannt, zu welch divergierenden Aussagen es zwischen jenen von Winter und denen von Zelnitschek kommen wird.
Wilfried Seifert ist für uns beim AKH-Prozess dabei.
Auch wenn angesagte Sensationen meist ausbleiben, diesmal traf sie ein.
Der nach eigener Auffassung schuldig angeklagte Zelnitschek erweist sich als vollgeständig.
Seine Aussagen stehen im hundertprozentigen Widerspruch zu den Darlegungen des gestern und vorgestern vernommenen Adolf Winter.
Kernsatz, wir, das heißt ITT, wir haben an Winter etwa 13 bis 14 Millionen Schilling Provision gezahlt.
Ich habe dafür etwa 5 Millionen Schilling Schweigegelder erhalten und zwar von Winter direkt.
Zelnitschek wirkt durch die lange Haft viel stärker mitgenommen.
Er spricht leise.
Ohne vorsorglich eingebaute Lautsprecher wäre er nicht zu verstehen.
Sein Hals ist nach wie vor dick bandagiert.
Zelnitschek leidet an einer Gefäßerkrankung, sehr laienhaft ausgedrückt.
Wenn er über seine Rolle spricht, dann ist von Reue und von schlechtem Gewissen die Rede.
Zu der bisherigen Einvernahme im Einzelnen.
Vorsitzender Dr. Weiser liest den größten Teil der Korrespondenz zwischen ITT Austria bzw.
ihrer deutschen Schwesterfirma Standard Electric Lorenz AG in Stuttgart mit den beiden Winterfirmen Plantech und Gebroma in Lichtenstein vor.
Diese Korrespondenz ist ganz eindeutig.
Die Firma Plantech bietet an, sie könnte bei der Beschaffung von Aufträgen kräftig mithelfen über gute Kontakte im Rathaus, wie es einmal wörtlich heißt.
Sie könne auch Unterlagen über Angebote der Konkurrenz liefern.
Plantech verlangt dafür, je nach Höhe des Auftrages, zwischen 1 und 5 Prozent der Auftragssumme als Provision für die wörtlich Projektsteuerung.
ITT ist sofort einverstanden und steigt ins Geschäft mit der Plantech ein.
Man ist gewohnt, Provisionen zu zahlen, zum Beispiel für Vertreter.
Diese Korrespondenz ist, wie gesagt, eindeutig.
Sie wird auch weder von Winter noch von Zelnitschek bestritten.
Der wesentliche Unterschied ist, Winter behauptet, dass die gesamte Korrespondenz lediglich fingiert ist, um für die Finanzbehörden ein tatsächliches Geschäft vorzugaukeln.
Mehr als Deckung für ATT als für ihn, weil ja sonst die Summen nicht von der Steuer anerkannt würden.
Zelnitschek hingegen wertet mit einer Ausnahme einem nie stattgefundenen Projekt im Iran die Geschäfte als echt.
Dabei gab es ja für ITT keinerlei Risiko, da Plantech und später GEPROMA nur auf Basis eines Erfolgshonorars arbeiteten.
Das heißt, bezahlt wurde nur, wenn der Auftrag wirklich zustande kam.
Ursprünglich glaubte ich, sagt Selinçek aus, dass es bei dem Geschäft mit Plantech und GEPROMA um echte technische Leistungen ging.
Aber schon bald wurde mir klar, dass da Winter persönlich dahinter steckt, persönliches Interesse an dieser Firma hat.
Denn Plantech bot auch dann Unterlagen an, wenn wir gar keine brauchten.
Wir zahlten aber, damit wir sicher ins Geschäft kamen.
Es wäre für uns sehr schädlich gewesen, nicht mehr mitzutun.
Tatsache ist jedenfalls, dass die Korrespondenzen und die Summen, die nach Liechtenstein flossen, mit einer Ausnahme mit echten Geschäften verbunden sind.
Bei einer Containertransportanlage etwa, beim Telefon oder wann auch immer ITT einen Auftrag erhielt, beim AKH oder zum Teil auch bei der Wiener UnoCity.
Zelnitschek will zunächst nichts Unrechtes dabei gesehen haben, dass man Provisionen an eine ausländische Firma überwies.
Tatsächlich hatte ja auch der damalige Vorstandsdirektor und spätere Generaldirektor von ITT Edmund Heinisch die Briefe an Plantech und GEPROMA mit unterschrieben.
Auch Heinisch sitzt ja inzwischen auf der Anklagebank.
Bedenklich fand Zelnitschek die Sache erst, als Winter ihm kurz nach dem ersten Geschäft einige hunderttausend Schilling in die Hand drückte und bemerkte, das ist für Sie, Sie werden es noch brauchen können.
Zelnitschek will mit diesem Geld zum damaligen, inzwischen verstorbenen Finanzchef der ITT auszuhören gegangen sein, der keinen anderen Rat wusste als, behalten Sie das Geld, reden Sie mit keinem Menschen darüber.
Zelnitschek hatte zwar ein schlechtes Gewissen, schwieg aber tatsächlich.
Frage des Vorsitzenden, war das Schweigegeld oder eher ein Mittel, das Interesse der ITT wachzuhalten?
Antwort Zelnitschek, das wäre nicht notwendig gewesen.
Wir haben gesehen, dass er eine sehr große Hilfe ist, dass es ohne ihn nicht geht.
Winter war eine sehr dynamische Persönlichkeit.
Wenn er gesagt hat, so geschieht es, dann ist es tatsächlich so geschehen.
Das war eindeutig Schweigegeld.
Ich kannte sehr viele Leute im Rathaus.
Winter hat mich gekauft, damit ich nicht rede.
Einmal eingeleitet, lief das Geschäft fast automatisch.
Alle weiteren einschlägigen Aufträge liefen über Plantech und später GEPROMA.
An Winters dominierende Stellung kam keinerlei Zweifel auf.
Genauso kamen auch die deutschen Schwestern der ITT ins Geschäft.
Wieder war, wie gestern, die Zufriedenheit allgemein.
ITT bekam die Aufträge, die Kosten für die Provision konnten ohne dies im Auftrag selbst untergebracht werden.
Winter kassierte, Zelnitschek kassierte.
Wie gesagt, etwa 14 bis 15 Millionen Schilling, Zelnitschek insgesamt etwa 5 Millionen.
Das hat er inzwischen zusammengerechnet, weil er die Summen auf der letzten Seite eines Taschenkalenders notierte.
Zum Teil finanzierte Zelencek eine Jacht in Norwegen damit, er nennt es Hartnäckigboot, immerhin zu einem Preis von etwa einer Million Schilling.
Zelnitschek war so erfolgreich, dass er von seinem Betrieb sogar Prämien bekam, zwischen 20.000 und 100.000 Schilling.
Er habe aber nie 400.000 Schilling von der Firma erhalten, wie er vor der Untersuchungsrichterin Partik Pablé angegeben habe.
Das sei ein Missverständnis oder seine übergroße Müdigkeit gewesen, vielleicht auch ein Strohhalm zur Erklärung der Botsfinanzierung.
Immerhin hat diese vom früheren ITT-Generaldirektor und industriellen Präsidenten Fritz Mayer stets bestrittene 400.000 Schilling-Aussage Mayer dann ja selbst vorübergehend in Untersuchungshaft gebracht.
Aber nicht nur bei AKH lief das Geschäft auch bei der Wiener Uno-City.
Winter sei von sich aus gekommen und habe gesagt,
Die internationalen Behörden wollten das ITT-Telefonsystem nicht, eher eines von der Firma Philips.
Aber es gäbe da einige Konsumenten, über die man etwas machen könne.
War oder nicht, ITT bekam den millionenschweren Auftrag.
Zwar nicht ein völlig neues Bild der über Liechtenstein laufenden Millionen, glaube ich heute, aber immerhin einen völlig neuen Sinn.
Der Widerspruch in den Aussagen könnte nicht größer sein.
Kein Wunder daher, dass ein Unbeteiligter gehört haben will, dass sich Zelnitschek bei Winter für seine Aussage entschuldigt hat.
Die Einfahrnahme Zelnitscheks wird dann am Nachmittag fortgesetzt.
Keine Frage, dass sich die Verteidiger bemühen werden, die bisherigen Aussagen zu erschüttern.
Mehr darüber dann im Abend-Journal.
Vierter Tag im AKH-Prozess, totaler Widerspruch in den Aussagen des hauptangeklagten Winters zu jenen des ehemaligen ITT-Verkaufsdirektors Celnicek.
Winter sprach in seiner Einvernahme von Schwarzgeldbeschaffung.
Er hat dafür Provisionen erhalten.
Celnicek spricht heute eindeutig von Schmiergeldern, die bezahlt worden sind.
Nächste Woche, genau am Mittwoch um 0 Uhr, wird in Österreich die Benzinpreise freigegeben.
Das heißt, sie werden nach 42 Jahren aus der amtlichen Preisregelung entlassen.
Die Ölfirmen setzen die Benzinpreise selbst fest.
Die Preisfreigabe ist befristet.
Sie soll zunächst bis Jänner 1982 gelten.
Der ÖGB, der sich bis zuletzt gegen die Freigabe gestemmt hat, will in dieser Zeit den Ölfirmen ganz genau auf die Finger schauen und besonders auf eventuelle Preisabsprachen achten.
Die Firmen selbst hüten die künftigen Preise als kostbare Geheimnisse, denn in Österreich ist das der erste Ausflug in die freie Marktwirtschaft bei einem politisch so sensiblen Produkt wie Benzin.
Bereits seit einiger Zeit ist auch der Dieselpreis der amtlichen Regelung entlassen, aber hier kann man kaum Erfahrungen verwerten, denn Diesel wird zur Hälfte an Großkunden abgegeben.
Der Markt an der Zapp-Säule ist relativ klein.
Die Spekulationen über die künftigen Benzinpreise reichen von plus 50 Groschen bis zu einem Schilling.
Wie schätzt nun Handelsminister Staribacher den Benzinmarkt nach dem 16.
September ein?
Herbert Huter führte mit ihm das folgende Gespräch.
Herr Minister Staribacher, es gibt Spekulationen zwischen 50 Groschen und einem Schilling Preiserhöhung.
Was schätzen Sie, wie viel wird das Benzin teurer werden?
Der Einschilling Preiserhöhungspekulationspreis, wenn ich ihn so bezeichnen darf, ist ja der übliche, den man auch bei der amtlichen Preisregelung immer wieder gehört hat.
Niemand, auch nicht die Preiskalkulanten der Ölgesellschaften, träumen von einer solchen Preiserhöhung.
Das weiß ein jeder, sondern es geht also jetzt, wie Sie richtig gesagt haben, um mehr oder minder größenordnungsmäßig, ich kann es nicht sagen, weil ich bin dafür nicht berechtigt, Auskunft zu geben, aber so viel ich höre um diese berühmten 50 Groschen beim Superpreis.
Da die Ölgesellschaften erklärt haben, sie werden unter gar keinen Umständen eine Absprache durchführen, sie würden ja dadurch auch das Kartellgesetz verstoßen, wird es sicherlich von einzelnen Ölgesellschaften zu verschiedenen Preisen kommen.
Ein wichtiger Kalkulationsbestandteil für den Benzinpreis ist der Raffinerieabgabepreis in Schwächert.
Die ÖMV vertreibt ja nur einen Teil des von ihr verarbeiteten Benzins über eigene Tochtergesellschaften.
Die anderen Hunderttausenden Tonnen werden ja von multinationalen Gesellschaften in Lohnverarbeitung bezogen.
Es besteht meiner Information her bisher noch keine Klarheit, ob dieser Raffinerieabgabepreis nun ebenfalls völlig freigegeben wird oder ob hier eine Absprache mit der Paritätischen Kommission nötig ist.
Die Grundsatzregel lautet, dass jede aus der amtlichen Preisregelung herausgenommene Ware und damit die Preisbestimmung automatisch in die Paritätische Kommission fällt.
Diese Diskussion ist daher seit eh und je eine sehr harte, weil die Ölgesellschaften, als seinerzeit der Dieselpreis aus der amtlichen Preisregelung entlassen wurde, nicht zur paritätischen Kommission gegangen sind, weil die Ölfirmen auf den Standpunkt stehen, sie haben das Recht,
Zumindest ist es in der ersten Phase, wenn man so will, einmalig einen freien Preis festzusetzen und dann bei weiteren Erhöhungen gegebenenfalls sich an die Paritätische Kommission zu wenden.
Es ist daher jetzt meiner Meinung nach dieser Streit auch bei Benzinpreis zu erwarten.
Ich kann nicht sagen, wie die Paritätische Kommission entscheiden wird, die sich sicherlich nach dem 16.
September mit diesem Problem beschäftigt wird.
Nun, die Paritätische Kommission hat ja keine rechtlichen Möglichkeiten, die Ölfirmen zu zwingen, vor ihr zu erscheinen.
Naja, das ist richtig, aber das ist ein Übereinkommen, was bis jetzt immer gehalten hat.
Ich bin daher überzeugt, es wird auch diesmal halten.
Die Firmen sind ja dann meistens tatsächlich zur Paritätischen Kommission über Aufforderung gekommen.
Es hat dann gewisse Spielregeln in der Paritätischen Kommission.
Und wenn diese eingehalten werden, und ich zweifle nicht daran, dass auch diesmal der Fall sein wird, dann funktioniert das System sowieso klaglos.
Und falls sie nicht eingehalten werden, wird natürlich die Paritätische Kommission, wenn sie entsprechende Beschlüsse fasst, an das Handelsministerium herantreten, gegebenenfalls aufgrund des Preisregelungsgesetzes entsprechende Maßnahmen zu setzen.
Das heißt also, wenn die ÖMV nicht zur Paritätischen kommt mit dem Raffinerieabgabepreis, dann ist der Ausflug in die freie Marktwirtschaft für die Mineralölindustrie ein beschränkter?
Der Ausflug ist sowieso ein beschränkter, weil die Vereinbarung, und die werde ich einhalten, sie wurde ja letzten Endes mit den Landeshauptleuten getroffen und der Ölgesellschaften und von der Preiskommission dann genehmigt,
Ich werde daher diese Vereinbarung selbstverständlich einhalten, aber dann dauert der Ausflug bis zum 31.
Jänner.
Was dann weiter sein wird, wird sich im Laufe der nächsten Wochen und Monate herausstellen.
Ich persönlich glaube aber, dass es auch in dieser freien Zeit zu einer vernünftigen Regelung und Gespräche zwischen den Ölgesellschaften und den Interessensvertretungen kommen wird.
Herr Minister, Sie sind ja nicht nur Energieminister, sondern auch Preisminister.
Wenn man durch die Gegend fährt, so kann man an den Tankstellen ja sehen, dass die Preise für den vorbeifahrenden Autofahrer zwar angegeben sind, aber nicht vollständig.
Meistens fehlt ganz oben der Superpreis, weil er der teuerste ist.
Und wenn der Autofahrer mal dann schon an der Tankstelle steht, na dann wird er vielleicht auch einen anderen Preis akzeptieren, eben weil er schon einmal die Fahrt unterbrochen hat.
Werden Sie nun auf die Mineralölfirmen einwirken, dass hier die Preisauszeichnung nicht nur an der Zapfsäule ganz klein zu sehen ist, sondern dass man auch im Vorbeifahren sehen kann, was, wie viel, an welcher Tankstelle kostet?
Zuerst muss ich festhalten, wenn ein Preis ausgezeichnet ist, dann muss er auch eingehalten werden, weil wenn also eben zum Beispiel ein Preis auf einer Tafel steht und dann auf der Zapfseile ein anderer Preis genannt ist, verstoßt er eindeutig gegen die Preisauszeichnung und würde daher vom Handelsministerium respektive auf unsere Anordnung von den Landesbehörden und Ortsbehörden strengstens bestraft werden.
Aber dass der teuerste Preis ganz deutlich und groß dem Autofahrer aufmerksam macht, wie teuer hier das Benzin ist, dass der höchste Preis hier deutlich angeschrieben wird, werden sie darauf Einfluss nehmen.
Darauf werde ich Einfluss nehmen, ganz selbstverständlich, denn, wie gesagt, es muss der Autofahrer sehr leicht zu erkennen haben, wie viel muss er wirklich für den Liter Benzin, und zwar für Superbenzin und für Normalbenzin, an der Tankstelle bezahlen.
Dass man nachher noch Mixpreise hinschreibt, ist eine Geschäftsmöglichkeit, die selbstverständlich jeden Einzelnen überlassen bleibt.
Soweit Handelsminister Staribacher.
In der Bundesrepublik Deutschland sind die Benzinpreise schon seit dem Jahr 1951 dem Spiel der Marktkräfte überlassen.
Zurzeit kostet Superbenzin umgerechnet etwa 11 Schilling in der BRD, bei uns 10 Schilling 90.
Normalbenzin in Deutschland 10 Schilling 65, bei uns 10 Schilling 20.
Allerdings zahlen die deutschen Ölfirmen wesentlich weniger Steuern als die österreichischen.
Vom Preis an der Pumpe bekommen die deutschen Firmen mehr als die österreichischen.
Rechnet man die Steuern ab, so bleibt den österreichischen Ölfirmen 5 Schilling 41, in der Bundesrepublik Deutschland aber etwa 6 Schilling 10.
Wie der Benzinmarkt nun in der Bundesrepublik Deutschland funktioniert, berichtet Paul Schulmeister.
In keinem anderen Land Westeuropas funktioniert die freie Preisbildung auf dem Mineralölmarkt so gut wie in der Bundesrepublik.
Als die Ölmultis im August zum zehnten Mal in diesem Jahr ihre Benzinpreise anhoben, gab es zwar wieder ein großes Wutgeschrei in der Öffentlichkeit.
Von einzelnen SPD-Politikern wurde abermals der Ruf nach geeigneten Kontrollen laut.
Doch gerade diese letzte Preiswelle hat die Ansicht bestätigt, die das Bundeskartellamt in Westberlin nach einem Hearing mit Vertretern der großen Mineralölgesellschaften vor eineinhalb Jahren geäußert hat.
Der Verdacht auf kartellähnliche Preisabsprachen ist nicht nachzuweisen.
Dass die Benzinpreise steigen, liegt durchaus auf der energiepolitischen Linie der Bonner Regierung.
Tatsächlich hat der zweite Ölpreisschock Ende der 70er Jahre den westdeutschen Verbraucher zu Einspareffekten veranlasst, die selbst die Bonner Experten verblüfft haben.
Minus 12 Prozent im vergangenen Jahr im Durchschnitt sämtlicher Mineralölprodukte.
Und im ersten Halbjahr 1981 allein bei Heizöl minus 20 Prozent.
Bei Benzin fast minus 7 Prozent.
Die westdeutschen Autofahrer sind äußerst flexibel.
Als BP im August die Benzinpreise mit einem Schlag um umgerechnet rund 35 Groschen pro Liter heraufsetzte und damit die Konkurrenz um fast 15 Groschen überflügelte, ließ diese den vorpreschenden Öl-Multi eine Woche lang zappeln, bevor sie langsam begann, gleichfalls mit den Preisen zu klettern.
In dieser Zeit verzeichnete BP Absatzverluste von rund 50 Prozent.
Mit Ausgleichszahlungen bis zu 10.000 Schilling musste die Gesellschaft anschließend ihren notleidenden Tankstellenpächtern unter die Arme greifen.
Das zeigt, dass die Taktik der westdeutschen Mineralölmanager, durch gezielte Ankündigungen angeblich unabweisbarer Preiserhöhungen über das Fernsehen die anderen Gesellschaften zu einem Mitziehen zu animieren und damit das kartellrechtliche Abspracheverbot indirekt zu umgehen, rasch an Grenzen stößt.
Der Benzinmarkt in der Bundesrepublik ist jedenfalls im internationalen Vergleich so transparent, die Preisentwicklung wird von Interessensverbänden, dem Kartellamt und dem Wirtschaftsministerium, das regelmäßig Kalkulationsunterlagen der Ölmultis erhält, so genau verfolgt, dass der immer wieder laut werdende Vorwurf, die Ölgesellschaften würden sich auf Kosten der Verbraucher schamlos bereichern, nicht ganz falsch, aber insgesamt doch übertrieben erscheint.
Nicht nur belastet der Benzinpreis, gemessen an der Einkommensentwicklung, das Portemonnaie des Verbrauchers kaum stärker als vor einem Jahrzehnt.
Auch international schneidet die Bundesrepublik sehr gut ab.
Obwohl in allen EEG-Staaten, mit Ausnahme von Großbritannien und Westdeutschland, die Benzinpreise direkt oder indirekt reglementiert sind, gibt es nur in Frankreich und Italien niedrigere Benzinpreise.
Vorausgesetzt natürlich, man lässt die Steuerbelastung weg.
Aber nur so kann man ja die Leistungsfähigkeit der Preissysteme vergleichen.
Nach der jüngsten Mineralölsteuererhöhung in der Bundesrepublik im vergangenen April liegt die gesamte Steuerbelastung von Benzin bei rund 45 Prozent.
Nur in Luxemburg und Griechenland ist sie niedriger.
Zum einen sind es also die westdeutschen Autofahrer, die durch ihre schnelle Reaktion auf Preiserhöhungen einzelner Gesellschaften den Wettbewerb funktionsfähig erhalten.
Zum anderen ist es die Vielzahl konkurrierender Anbieter.
Es gibt in der Bundesrepublik 16 Raffineriegesellschaften und rund 200 unabhängige Unternehmen, die durch Weiterverarbeitung oder Importe am Mineralölaufkommen beteiligt sind.
Vor allem diese markenfreien Billiganbieter, die sich über den sogenannten Spotmarkt in Rotterdam versorgen, hindern die großen Gesellschaften daran, mit den Preisen allzu sehr in die Höhe zu gehen.
Dazu kommt der Druck durch den allgemeinen Absatzrückgang.
Der Marktanteil der freien Tankstellen liegt derzeit bei mehr als 20 Prozent.
Da die Kluft zum Preis von Markenbenzin umgerechnet bis zu 50 Roschen pro Liter beträgt, könnte es in nächster Zeit zu leichten Preissenkungen bei den großen Anbietern kommen.
Vor allem dort, wo das billigere Rotterdam-Öl kostengünstig in die Bundesrepublik kommt.
Also in der Region Köln-Duisburg.
In der Rheinschiene liegt auch eines der vier Raffineriezentren in Westdeutschland.
Die anderen sind in Hamburg, im Raum Mannheim-Karlsruhe sowie in Ingolstadt.
Natürlich sind die Benzinpreise in der Nähe dieser Raffinerien niedriger.
Doch stärker noch als der Kostenfaktor Transport wiegt der Faktor Wettbewerb.
Und da sich die meisten freien Tankstellen in Ballungsgebieten befinden, kann der Autofahrer dort erheblich billiger tanken als etwa im ländlichen Raum.
Als Beweis für das gute Funktionieren des Benzinpreissystems führt das Bonner Wirtschaftsministerium auch die Tatsache an, dass es in der Bundesrepublik nie Versorgungsschwierigkeiten gab, wohl aber dort, wo die staatliche Preisreglementierung auf einem zu niedrigen Niveau erfolgte, wie etwa in Belgien vor einigen Jahren.
Natürlich gibt es kaum einen Autofahrer, der nicht auch in Westdeutschland zornig bis resigniert über die Benzinpreise klagt.
Tankstellenpächter sprechen von einer steigenden Zahl von Benzingiebstählen durch immer raffiniertere Methoden.
Auf der anderen Seite war kein Land in der Welt beim Benzinsparen so erfolgreich wie die Bundesrepublik.
Man fährt langsamer auf den Autobahnen, man fährt seltener, man steigt auf sparsamere Modelle um und in Betrieben finden sich immer mehr Fahrgemeinschaften.
Eine Entwicklung, auf die die Verfechter der westdeutschen Marktwirtschaft immer wieder mit großem Stolz hinweisen.
Zwei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Was können Sie noch in der zweiten Hälfte des Mittagsjournals hören?
Schwere Angriffe und Beschuldigungen aus Moskau an die Solidarität.
Moskau bezeichnet Solidaritätskongress als antisozialistische und antisowjetische Orgie.
Flügelkämpfe innerhalb der italienischen Kommunistischen Partei, Berliner Funkausstellung, Stereo-Fernseher und Bildplatte, Neuheiten auf dem Sektor der Unterhaltungselektronik.
Die Kulturredaktion berichtet dann noch über ein Symposium, das die Rolle der Kunst bei der Überwindung von nationalen Voreingenommenheiten zum Thema hat und von der internationalen Tagung der Historiker über die Arbeiterbewegung.
Wichtigstes Thema aus dem Ausland ist heute Mittag der Abschluss des ersten Teiles des Gewerkschaftskongresses der polnischen Solidarität in Danzig und die harten, scharfen Reaktionen der Sowjetunion darauf.
Der erste Teil des Solidaritätskongresses ist ja gestern Abend nach sechstädiger Dauer abgeschlossen worden.
Ursprünglich waren für diesen Teil des Kongresses nur zwei Tage vorgesehen und die rund 900 Delegierten verabschiedeten mehrere Statutenänderungen und Entschließungen.
Entschließungen, die brisanten politischen Zündstoff zum Inhalt haben.
So wird die Abhaltung freier Wahlen zum polnischen Parlament gefordert.
Und an diesen Wahlen sollen auch Kandidaten teilnehmen können, die nicht der kommunistischen Partei angehören.
Die Annahme dieser Forderungen durch Polens Kommunisten wäre für den Ostblock eine Sensation.
Weiters verlangt die Solidarität die Verbesserung der Lebensmittelversorgung durch Kontrolle der Produktion, Verteilung und Preis in Zusammenarbeit mit der Bauernsolidarität.
Eine Wirtschaftsreform durch authentische Selbstverwaltung.
Ende der Praxis von Ernennungen durch die Partei und Einführung reeller Wirtschaftsmechanismen.
Weiters fordert die Solidarität Gerechtigkeit durch Gleichheit vor dem Gesetz, Freilassung von Gefangenen, die für ihre Überzeugung einsitzen, Verteidigung jener, die für ihre politische oder Gewerkschaftstätigkeit Repressalien ausgesetzt sind.
Nun, die Beschlüsse von Danzig und die Ergebnisse des Solidaritätskongresses, sein zweiter Teil beginnt am 26.
September, sind natürlich für die kommunistischen Führungen der anderen Nachbarländer und vor allem für die Sowjetunion die reinste Provokation.
Und dementsprechend scharf sind auch die Reaktionen der sowjetischen Parteizeitung Pravda.
Dazu kommt noch, dass ja derzeit in und um Polen groß angelegte Manöver der Warschau-Paktstaaten abgehalten werden.
Otto Hörmann berichtet aus Moskau.
Für Moskau ist der Kongress der Solidarität zu einer antisozialistischen und antisowjetischen Orgie ausgeartet.
Verantwortlich gemacht dafür werden die extremistischen Kreise in der Gewerkschaft.
Wenn der Gewerkschaftskongress in Gdansk eine Orgie des Antisozialismus und Antisowjetismus war, dann ist die jüngste sowjetische Reaktion eine Orgie ideologischer Hetze.
Die medialen Giftmischer bei der amtlichen Agentur TASS und wahrscheinlich noch höher oben haben zwar keine neuen Zutaten in den Kessel geworfen, aber mit den bekannten Zutaten haben sie ein recht scharfes Süppchen gebraut.
Kostprobe.
Der Kongress ist zu einem offenen Kampf gegen die Vereinigte Polnische Arbeiterpartei und die Regierung Polens geworden.
Der sogenannte Appell an die Völker Osteuropas, der zum Kampf gegen das sozialistische System aufruft, ist eine offene Provokation und Unverschämtheit, tönt es aus Moskau.
Dass der Gewerkschaftskongress für die polnischen Werktätigen nicht repräsentativ sei, hat man in Moskau schon zu Anfang der Gdansker Veranstaltung verlauten lassen.
Jetzt wird der sogenannte antisozialistische Haufen folgend analysiert.
Ein Konglomerat von Konterrevolutionären jeder Richtung, einschließlich Agenten der imperialistischen Geheimdienste.
Alle jene Leute, die den Sozialismus und die Volksmacht in Polen hassen und auf eine Unterminierung der Fundamente des sozialistischen Staates Polen hinarbeiten.
Diese Leute,
wollen die internationale Bündniszugehörigkeit Polens verletzen und auf lange Sicht die bürgerliche Staatsordnung wiederherstellen.
Ende der Tirade.
Wenn man davon ausgeht, dass dieser geschmähte Haufen von Solidaritätsgewerkschaftlern an die 10 Millionen Mitglieder hat,
Ein Faktum, das die Sowjetmedien bisher verschweigen, so müsste dies ein ernstes Warnsignal sein, dass Moskau schwer beunruhigt ist und militärisch vielleicht aktiv werden könnte.
Nun, diese jüngste Tirade bringt substanziell keine neuen Attacken.
Wie gesagt, es ist die Konzentration, die auffällt und die Erfahrung des vergangenen Jahres hat gezeigt, dass Mediensalven aus Moskau nicht zugleich der Marschbefehl für die Panzer sind.
Über die abendlichen Bildschirme in Moskau rasseln die vaterländischen Panzer sowieso jetzt jeden Tag.
Die Berichte vom Manöver West 81 sind ein fester Bestandteil der Hauptnachrichtensendung des Moskauer Fernsehens geworden.
Gestern Abend waren die Luftlandetruppen dran, vorgestern wurde militärisches Gerät für Landeoperationen von See her gezeigt.
Die markigen, siegessicheren Worte von interviewten Offizieren sagen nichts darüber aus, welcher Feind mit so viel militärischer Perfektion beeindruckt werden soll.
die Imperialisten im fernen Washington oder die Antisozialisten und Antisowjetisten im nahen Gdansk.
Auch innerhalb der Kommunistischen Partei Italiens, der größten kommunistischen Partei außerhalb des Ostblocks, Gerdes.
Den ganzen Sommer hindurch wurde in Form von Artikeln und Erklärungen zwischen den Hauptbeteiligten diskutiert.
Die Auseinandersetzung spielte sich zwischen Parteichef Enrico Berlinguer und den beiden prominenten Parteidenkern Giorgio Napolitano und Pietro Ingrao ab.
Mit einigem Interesse erwartete man daher das Ergebnis einer Vorstandssitzung der KP, die heute Nacht nach siebenstündiger Dauer zu Ende ging.
Alfons Thalmer aus Rom.
Wer von der gestrigen Vorstandssitzung das Eingeständnis der inneren Spannungen in der Partei oder gar Entscheidungen durch Kampfabstimmungen erwartet haben sollte, eilte der kommunistischen Wirklichkeit und ihrer Entwicklung weit voraus und musste enttäuscht bleiben.
Der KPI-Sprecher Minucci sprach nachher von der normalen Erörterung der politischen Situation ohne jede Bildung von Fraktionen,
und ganz im Sinne der Einheit und der Parteidisziplin.
Nach wie vor steht aber ein Leitartikel des Parteiorgans UNITA von vergangener Woche, in dem des Langen und des Breiten von den tiefen Auseinandersetzungen und ihrer öffentlichen Erscheinungen die Rede war, zugleich mit der Beschwörung, die Diskussion in den Grenzen der Parteidisziplin zu halten, in der Landschaft.
Im Wesentlichen ist die Lage der größten kommunistischen Partei Westeuropas und der freien Welt durch eine gewisse Isolierung von den anderen politischen Kräften, durch eine sterile, fruchtlose Polemik gegen alle und also durch eine operative Sackgasse gekennzeichnet.
Der Parteisekretär Berlinguer hat die Strategie des historischen Kompromisses mit der Demokratia Christiana
seit einem Jahr aufgegeben, ist aber mit der Ersatztaktik der Aktionseinheit der Linken so eindeutig gescheitert, dass er seit einem halben Jahr hauptsächlich mit einer dauerhaften und scharfen Polemik gegen die Sozialisten und ihre Parteiführung beschäftigt ist.
Der Linksideologe Pietro Ingrao geht in seiner Kritik an Bélinguer von der realistischen Einsicht aus,
dass die Sozialistische Partei gegenwärtig nicht in die Botmäßigkeit gegenüber den Kommunisten zurückzubringen ist, aber die Kommunistische Partei zum Sammelbecken der sozialistischen Linksdissidenten und der revolutionären neokommunistischen Linken, also der linken Kräfte außerhalb der Partei werden müsse, um wieder eine Dynamik und eine wachsende Stärke zu erlangen.
Giorgio Napolitano dagegen
tritt für eine sozialistenfreundliche Haltung der KPI ein, ungeachtet der augenblicklichen Bindung der Sozialisten an die Regierungskoalition, aber in der Erwartung, dass auch in Italien sowie in Frankreich bei nächster Wahlgelegenheit eine Vereinigte Linke einen Mitterrand-Erfolg erzielen und an die Macht kommen würde.
Natürlich meint es Napolitano unter verkehrten Vorzeichen.
Angesichts der Stärkeverhältnisse zwischen Kommunisten und Sozialisten, immer noch eher 3 zu 1 als 2 zu 1, wäre selbstverständlich nicht der Sozialist Craxi, sondern der Kommunist Giorgio Napolitano der italienische Mitterrand und die KPI die erdrückend hegemone, führende, tonangebende politische Kraft.
Um die Sozialisten für diese Rückkehr in die Bindungen der linken Einheit zu zwingen,
redet Napolitano der Pflege der Beziehungen der Kommunisten zu den sozialistischen Parteien Mittel- und Nordeuropas, besonders aber zu ihren jeweiligen linken Fraktionen, Flügeln und Gruppen das Wort.
Eine gemeinsame Plattform zwischen diesen sozialistischen Kräften und den Kommunisten sieht Napolitano in der Mobilisierung der sogenannten Friedensbewegung gegen Washington und gegen die NATO-Sicherheitspolitik
worin er sich auch mit dem Parteifreund und Gegner Berlinguer trifft, was auch Moskau nur recht sein kann.
Bis zum Sonntag läuft in Berlin noch die größte europäische Messe auf dem Gebiet der Unterhaltungselektronik, die Berliner Funkausstellung.
Gerade die Unterhaltungselektronik hat innerhalb der letzten zehn Jahre einen beispiellosen Aufschwung genommen, wobei interessanterweise dieser Begriff noch vor 20 Jahren nahezu unbekannt war.
Und nach dem in Berlin zur Schau getragenen Optimismus der Aussteller dürfte dieser Höhenflug zur immer stärkeren Konsumation des wachsenden Freizeitangebotes weitergehen.
1970 machte der Markt der Unterhaltungselektronik in Österreich etwa 3,5 Milliarden Schilling aus, 1980 6,5 Milliarden Schilling und heuer rund 7 Milliarden Schilling.
Und diese Entwicklung wollen dieses Wachstum auch in Zukunft garantieren.
Helmut Glitzander bringt im Folgenden eine kurze Übersicht über die wichtigsten Neuheiten in der Unterhaltungselektronik.
Um zumindest halbwegs Ordnung in die Überfülle der Elektronik-Neuheiten auf der Berliner Funkausstellung bringen zu können, ist eine Trennung der Angebote notwendig.
Einerseits die Massenhersteller mit umfassendem Sortiment und andererseits die Spezialfirmen und Exklusivmarken mit ihren Angeboten für den Amateur mit professionellen Ansprüchen oder den besonders interessierten Laien.
Bei den Großfirmen mit Geräten aus allen Bereichen der Unterhaltungselektronik beherrschen bei den Neuheiten die Stereo-Fernseher, die Videorekorder und die Bildplattengeräte die dicht umlagerten Ausstellungsstände.
In der Bundesrepublik Deutschland hat das zweite deutsche Fernsehen seit Beginn der Funkausstellung am 4.
September mit der Ausstrahlung von Fernsehsendungen mit Stereoton begonnen.
Vorerst plant das ZDF allerdings lediglich 5 Stunden Stereo-Fernsehen pro Woche.
Die anderen deutschen Fernsehanstalten im Verband der ARD, aber auch der österreichische Rundfunk wird nach jetziger Planung Stereo-Fernsehsendungen nicht vor 1984 aufnehmen.
Trotzdem hat praktisch jeder Fernsehersteller einen Großbild-Farbfernseher, sei es nun mit zwei Lautsprechern im Gehäuse links und rechts von der Bildhörer oder gar mit zwei getrennten Lautsprecherboxen, wie man es von der Hi-Fi-Teledy-Anlage her kennt, im Programm.
Auch auf der Wiener Herbstmesse werden in der kommenden Woche all diese Geräte zu sehen und zu hören sein.
Die Stereo-Fernsehgeräte werden dabei um rund 2.000 bis 3.000 Schilling teurer sein als das entsprechende Monogerät.
Trotzdem ist aber die Industrie optimistisch, dass mit dieser Erfindung nicht nur die an den Patenten nicht beteiligte japanische Konkurrenz wieder etwas mehr in die Zange genommen werden kann, sondern dass auch der Konsument schon jetzt beim Umstieg auf ein neues Farbfernsehgerät aus diesem Vorgriff auf die Fernsehzukunft Nutzen ziehen soll.
Siemens Elektrogeräte-Vertriebschef Adolf Thurnemeyer zu der Frage, ob Stereo-Fernsehen auch derzeit für Österreich Bedeutung habe.
Man kann es eindeutig schon mit Ja beantworten.
Die Anrainergebiete, das heißt alle westlichen Bundesländer, die direkt im Einstrahlungsgebiet der Bundesrepublik liegen, sind ja bereits Nutznießer unmittelbar.
Aber auch sämtliche Kabelanschluss-Teilnehmer werden ja die Programme der Bundesrepublik empfangen können und daher
kommt dem Thema auch in Österreich Bedeutung zu.
Ich möchte einen zweiten Punkt, warum Stereo-Fernsehen Bedeutung haben wird, ergänzen.
Und zwar wird es ja die Bildplatte im Verlauf des Jahres 82 geben.
Das heißt, die Wiedergabe der Konserve Bildplatte, Stereofon, ist ja wieder nur mittels Stereofon im Gerät möglich.
Und daher ist die Investition auch heute eines Stereofon-Fernsehgerätes absolut, wenn man ein bisschen nur in die Zukunft denkt, positiv zu beantworten.
Die Bildplatte ist die zweite große Neuheit, mit der nahezu jede Großfirma in Berlin aufwartet.
Im Prinzip der herkömmlichen Schallplatte ähnlich können damit Filme vermittels der Lasertechnik über ein spezielles Abspielgerät auf dem eigenen Fernseher wiedergegeben werden.
Die Qualität der Wiedergabe ist dabei erstaunlich hoch und deutlich besser als bei den Videorekordern, wo man sich allerdings zum Unterschied sein Programm selbst aufnehmen, zusammenstellen und auch wieder löschen kann.
Die Bildplatte wird im Laufe des Jahres 1982 von mehreren Firmen auf den Markt gebracht.
Die vorgesehenen Preise liegen bei rund 14.000 bis 15.000 Schilling für den speziellen Plattenspieler.
Für die Filmplatte sind Preise zwischen 300 bis etwa 700 Schilling je nach Filmkategorie im Gespräch.
Bei den Videorekordern wiederum geht der Trend bei allen Firmen und allen Systemen zu einfacherer Bedienung, weiters Verringerung der Abmessungen und schließlich höherer Qualität der Bildaufzeichnung.
Eine überraschend große Anzahl von Firmen zeigt tragbare Videorekorder zum Anschluss an kleine Farbfernsehkameras.
Erst als Labormuster existieren allerdings jene Farbfernsehkameras, bei denen die Aufnahmeeinheit direkt in der Kamera eingebaut ist und die vereinzelt nunmehr knapp mehr als ein halbes Kilogramm wiegen.
Soweit zum Fernsehbereich.
Im High-Fidelity-Programm dominieren weitere Entwicklungen schon bekannter Merkmale.
Bei den Hi-Fi-Türmen hat man nach den Extremen der Vorjahre nahezu allgemein zu einer Mittelgröße gefunden, der sogenannten Slimline.
Das Hauptangebot liegt dabei in Österreich in der Preiskategorie zwischen 14.900 und 19.900 Schilling.
Daneben Stereoanlagen mit Fernbedienung und als Prototyp stellt AEG Telefunken eine Hi-Fidelity-Anlage mit Sprachsteuerung vor, wobei die Bedienungsaufgaben per Zuruf erledigt werden können.
Bei den Schallplatten präsentieren mehrere Firmen eine neue Technik.
Die Digitalplattenspieler arbeiten gleichfalls mit Laser und bieten eine bis jetzt ungewohnte Übertragungsqualität.
Doch wird es hier noch mehrere Jahre bis zur allgemeinen Markteinführung dauern.
Außerdem konkurrenzieren sich hier Philips und Telefunken mit unterschiedlichen Systemen.
Einen deutlichen Siegeszug unternimmt weiters die Elektronik in den Autoradios.
Hier zeigt beispielsweise Blaupunkt ein Gerät, das den eingestellten Sender beim Namen nennt.
Eine unübersehbare Fülle solcher Neuigkeiten präsentieren schließlich in allen Bereichen der Unterhaltungselektronik die eher kleineren Spezialfirmen.
So die japanische Plattenspielerfabrik Mikroseike mit einem Gerät, das mit einem Gesamtgewicht von 54 Kilogramm neue Schwerpunkte setzt.
Der 20 Kilogramm schwere Plattenteller läuft dabei auf einem Luftpolster, der wiederum von einer kleinen externen Pumpe erzeugt wird.
Zur Marktnische für Ausgefallenes mag aber auch die Lautsprecherbox vom Typ RWB II der Firma Summit zählen.
RWB heißt in diesem Fall Rezessionswunderbox und verspricht laut Prospekt ein zeitgerechtes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zwölf Minuten vor 13 Uhr Kultur-Im-Mittag-Journal.
In St.
Veit an der Klane eröffnete heute der Kärntner Landeshauptmann Leopold Wagner das internationale Symposium Profile 81.
In dieser Veranstaltung werden Experten aus Ost und West drei Tage lang die Rolle der Kunst bei der Überwindung nationaler Voreingenommenheiten diskutieren.
Heinz Felsbach von Radio Kärnten berichtet.
Profile werden seit 1973 im Abstand von zwei oder drei Jahren in Sankt Veit veranstaltet.
Die Konzeption dieser Reihe, das Gespräch von Kunstschaffenden, Mittlern, Politikern und Wissenschaftlern aus ganz Europa zu Themen, die das Gemeinsame oder auch das Trennende aus zwischenstaatlicher Sicht zum Inhalt haben.
1973 etwa befassten sich die Referate und Diskussionen mit den Möglichkeiten und Problemen des Kulturaustausches, drei Jahre später mit der Rolle der Publizistik in diesem Austausch.
Der Initiator dieser Sankt-Veiter-Profile, der Schriftsteller Professor Lorenz Mack, zur grundsätzlichen Ausrichtung der Veranstaltungsreihe.
Die Zielsetzung dieser Veranstaltung ist im eigentlichen Sinne die, dass wir versuchen,
während der Gespräche, die in Sankt Veits stattfinden, nicht nur Probleme zu lösen, die sich aufdrängen, sondern die Menschen der verschiedenen Nationen einander näher zu bringen.
Die Teilnehmer aus Ost und West, haben sie miteinander nur diskutiert oder sind sie einander auch näher gekommen?
Das ist der große Unterschied zwischen unseren Symposien und anderen Symposien.
Bei anderen Symposien verläuft es meistens so, dass es drei Tage oder vier Tage hindurch nur Referate gibt.
Wir machen das so, dass wir an einem Vormittag zwei Referate halten und dann die Menschen nur miteinander sprechen lassen und darüber hinaus ihnen so viel Spielraum geben, dass sie miteinander bekannt werden und viele Vorurteile, die vielleicht vorhanden sind, abbauen können.
Die Eröffnung der Profile 81 nahm heute Kernzahns Kulturreferent, Landeshauptmann Leopold Wagner, vor.
Er würdigte auch, dass nicht nur Referate gehalten werden, sondern sich die Referenten ausführlichen Diskussionen stellen.
Es erscheint mir deshalb so wichtig, weil ich die Vermutung hege, dass wir in einer Zeit leben, in der es zu einer allgemeinen Verarmung der Sprache kommt.
Zu einer Verarmung der Sprache insofern, als dass die Leute nach und nach die Fähigkeit zu verlieren scheinen, miteinander zu reden.
Ernsthaft miteinander zu reden und über Themen zu reden, von denen man doch annehmen müsste, dass sie die Menschen und die Gesellschaft unserer Zeit bewegen dürften.
Das erste Hauptreferat des Vormittags hielt der Leiter der Kulturabteilung beim Europarat in Straßburg, Dr. Michael Marschall von Biberstein.
Er teilte mit, dass Europarat und Europäisches Parlament das Jahr 1985 zum Europäischen Jahr der Musik ausgerufen haben.
Streifte aber auch konkrete Probleme, die sich aus Aspekten der nationalen Voreingenommenheit bei der praktischen Kulturarbeit über die Grenzen hinweg ergeben.
Da ich nach wie vor glaube, dass die Literatur am besten dazu geeignet, ja dazu berufen ist, das Bild des anderen Menschen, die Lebens- und Denkweise eines anderen Volkes darzustellen und begreiflich zu machen, da ich meine, dass Christa Wolf recht hat, wenn sie in ihrer Büchnerpreis-Rede sagte, Literatur muss heute Friedensforschung sein, das geht ganz mitten in unser Thema hinein, versuchte ich also, in Frankreich den Austausch der Gedanken und Worte anzuregen.
Mit sehr wechselndem Erfolg.
Nicht so Lesungen mit großem Publikum als vielmehr das Zusammentreffen von deutschen und französischen Autoren führte zu neuen Übersetzungsvorhaben, zur Vermittlung von Verlagen und, was das Schwierigste war und wohl bleibt, zum Versuch des deutschen Autors seinen französischen Kollegen, des französischen Autors seinen deutschen Kollegen zu verstehen.
Nach der Lektüre einiger Texte saßen sich Schriftsteller der mittleren Generation wie Herberger und Dorst auf der einen, Czolodenko und Faragi auf der anderen Seite zunächst fassungslos gegenüber.
Soziales und politisches Engagement traf auf die neue Subjektivität, die neue Innerlichkeit.
Sehr viel wusste man nicht, miteinander anzufangen.
Die Sprache gewiss, sie stand als mächtiges Hindernis im Raum.
Aber auch die konsekutive Übersetzung erleichterte das Verstehen kaum.
An den Profilen 81 nehmen mehr als 30 Schriftsteller, Journalisten, Maler und Wissenschaftler aus Ost und West teil.
Das Rahmenprogramm sieht unter anderem eine Ausstellung des Kärntner Malers Giselbert Hocke vor.
Von Kärnten nun nach Oberösterreich.
Die internationale Tagung der Historiker der Arbeiterbewegung in Linz findet heuer zum 17.
Mal statt.
140 Fachwissenschaftler aus 28 Ländern tauschen ihre Forschungsergebnisse zu methodischen Fragen und zum Thema Arbeiterkultur aus.
Derzeit sind 82 Institute aus aller Welt Mitglieder dieser alljährlich in Linz stattfindenden Tagung.
Hören Sie einen Bericht von Volker Raus von Radio Oberösterreich.
War es bisher selbstverständlich, sich mit der Geschichte von Adel und Bürgertum auseinanderzusetzen, rückt die Arbeiterschaft als Forschungsgegenstand in Österreich jetzt mehr in den Vordergrund.
An 23 Instituten wird derzeit geforscht.
Die internationale Tagung der Historiker der Arbeiterbewegung in Linz gibt diesem Forschungszweig wertvolle Impulse.
Der Leiter der Tagung, Prof. Dr. Herbert Steiner, weist dennoch auf den Nachholbedarf hin.
des Ostens, aber auch in einer Reihe von westlichen Ländern hat man dieser Frage viel mehr Bedeutung zugewendet.
Aber gerade in den letzten Jahren müssen wir feststellen, dass das durch das Projektteam für die Geschichte der Arbeiterbewegung im Wissenschaftsministerium, dem auch fast alle Institute für neueste Geschichte in Österreicher Universitäten angehören, aber vor allem auch durch das Ludwig-Boltzmann-Institut in Linz an der Universität,
hier sehr viel schon nachgeholt wurde, obwohl noch sehr, sehr viel zu machen ist.
Das hat gerade diese Konferenz auch gezeigt.
Ein Tagungsschwerpunkt ist der Arbeiterkultur gewidmet.
Das Leben der Arbeiterschaft selbst, die Betrachtung der Kultur aus der Sicht der Arbeiter, ihre eigenen kulturellen Organisationen, sind die Inhalte der Gespräche.
Dabei kam es, so Professor Steiner, auch zu gegensätzlichen Auffassungen.
Es gibt solche, die der Meinung sind, die Arbeiterkultur ist eine ganz eigenständige Kultur.
Andere, die der Auffassung sind, sie sind ein Teil der Nationalkultur der verschiedenen Länder.
Und gerade darüber hat es in der vergleichenden Forschung sehr viele Aussagen gegeben.
Der zweite inhaltliche Schwerpunkt ist der Frage der Forschungsmethoden gewidmet.
Das Thema regionale und lokale Arbeiterbewegung steht im engen Zusammenhang mit der Arbeiterkultur.
Wenn Sie zum Beispiel wirklich erforschen wollen, wie die Arbeiterkultur sich entwickelt hat,
so können Sie das nicht nur auf höherer Basis, sondern Sie müssen feststellen, wie haben die Menschen in einer Ortschaft, in einem Betrieb gelebt, gewirkt, welcher kulturellen Betätigung sind sie nachgegangen und da ist gerade die regionale und lokale Forschung von sehr großer Bedeutung.
Auf diesem Gebiet hat es in der letzten Zeit eine Reihe von Fortschritten gegeben, die im Zusammenhang mit den neueren Auffassungen in der Geschichtsforschung stehen, die sagen, dass die Menschen einen bedeutenden Anteil an der Geschichte
dass die Geschichte eben nicht nur von den Herrschern, von den Königen und von Regierungen gemacht wurde, sondern vor allem durch die Menschen selbst.
Und wenn wir dieser Frage nachgehen wollen, so müssen wir im regionalen Bereich, in den Städten, in den Dörfern, in den Betrieben,
versuchen zu erforschen, wie haben die Menschen damals gedacht?
Wie haben sie agiert?
Was haben sie getan?
Und es gibt da eine ganze Reihe von neuen Methoden, mit denen man versucht, das zu tun.
Und gerade die Linzer-Konferenz gibt hier einen sehr, sehr wertvollen Erfahrungsaustausch.
Die Tagung wird heute Nachmittag fortgesetzt.
Morgen findet sie mit einer Fahrt nach Wien zur Ausstellung »Mit uns zieht eine neue Zeit.
Arbeiterkultur in Österreich von 1918 bis 1934« ihren Abschluss.
Und nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Im Wiener AKH-Prozess setzte sich am Vormittag der ehemalige Verkaufsdirektor von ITT Austria, Erich Selnitschek, mit seinen Aussagen in klarem Gegensatz zu der Position, die bisher der frühere Direktor der Planungs- und Errichtungsgesellschaft des AKH, Winter, bezogen hatte.
Während Winter gestern und vorgestern von Schwarzgeldbeschaffung gesprochen hatte, sagte nun Selnitschek, für Aufträge seien Bestechungsgelder über die Lichtensteiner Scheinfirmen Plantech und Geproma an Winter geflossen.
Er, Zeljniczek, habe von Winter 5 Millionen Schilling dafür erhalten, dass er über die Einzahlungen nach Liechtenstein geschwiegen habe.
Zur bevorstehenden Benzinpreisfreigabe sagte Handelsminister Starrybacher, er halte eine Preiserhöhung von einem Schilling für unrealistisch, sondern glaube eher an eine Steigerung um etwa 50 Groschen je Liter Superbenzin.
Nach Ansicht Starrybachers werde es aus Konkurrenzgründen bei den einzelnen Mineralölgesellschaften unterschiedliche Preise geben.
Starrybacher kündigte an, er werde auf klare Preisauszeichnungen bestehen.
Der Benzinpreis wird am Mittwoch nächster Woche zunächst bis Jänner 1982 freigegeben.
Wie aus einer Aussendung der österreichischen politischen Korrespondenz hervorgeht, ist in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Kernkraftwerke in den westlichen Ländern sprunghaft angestiegen.
Während 1976 erst 127 Kernkraftwerke in Betrieb waren, sind es heuer bereits 198 Anlagen.
Polen
Zum Abschluss ihrer Beratungen in Danzig veröffentlichte die unabhängige Gewerkschaft Solidarität ein Sieben-Punkte-Forderungsprogramm, in dem unter anderem freie Parlamentswahlen verlangt werden.
Die Regierung in Warschau übte unterdessen Kritik am Verhalten der Kongressteilnehmer.
Das sowjetische Parteiorgan Pravda und die tschechoslowakische KP-Zeitung Rude Pravo sprachen von Provokationen des sozialistischen Systems.
Vor der polnischen Ostseeküste sollen noch heute groß angelegte Landungsmanöver der sowjetischen Seestreitkräfte beginnen.
Die Wetteraussichten für Österreich.
Abgesehen von regionalen Auflockerungen meist reichlich bewölkt und stellenweise noch etwas Niederschlag.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 22 Grad.
Zum Schluss des Mittagsjournals noch zwei Programmhinweise auf Sendungen heute Abend.
Um 20 Uhr im Brennpunkt der Fall Eumig, Symptom oder Einzelfall im Programm Österreich 1 in der Sendung kommen zu Wort Länderbank-Chef Dr. Franz Franitzski, Dr. Heinrich Dreichl, ehemaliger CA-Generaldirektor, Dr. Ottmar Koren, Alpenländischer Kreditorenverband und Direktor Klaus Herzenberger, Kreditschutzverband von 1870.
Und um 20.45 Uhr gibt es dann in Ö1 die politischen Manuskripte.
Heute Bücher von Albert Speer, der vorige Woche gestorben ist.
Er war Rüstungsminister unter Hitler.
Und damit, meine Damen und Herren, ist das Mittagsjournal beendet.
Karl Jakowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.