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KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Wir stehen wieder am Beginn einer Stunde Information im Mittagsschornal.
Es begrüßt Sie recht herzlich, Udo Bachmeier.
Die Themen der Beiträge.
ÖGB-Vizepräsident Dallinger erklärt, in diesem Jahr ist keine Reallohnerhöhung zu erwarten.
Darüber hinaus informieren wir Sie über die heutige Plenarsitzung des Nationalrates, nähere es dann in einem Direktbericht nach den Nachrichten.
Der für Österreich eher ungünstige OECD-Bericht ist Thema unserer heutigen Inlandspresse-Schau.
Ein weiterer geplanter Beitrag befasst sich mit der vielfach tristen Wohnsituation für Studenten.
Ausland?
Die Vorgänge in und um Afghanistan bringen die Weltpolitik zunehmend in Zugzwang.
Heute läuft ja das Olympia-Boykott-Ultimatum von Präsident Carter ab.
Eine gemeinsame westliche Linie in der Afghanistan-Frage zu finden, das ist das Ziel der Europa-Reise des US-Außenministers.
Gesundheitszustand Präsident Titos weiterhin ernst.
In Jugoslawien wird über die Einführung der Wehrpflicht für Mädchen diskutiert.
Thema im Kulturteil, die Bregenzer Festspiele.
Zunächst aber, wie immer, die Nachrichtenchef vom Dienst ist Georg Schallgruber und gelesen werden die Meldungen von Annemarie Bertet.
Österreich.
Einen Toten und einen Schwerverletzten gab es heute bei einem Banküberfall in Wien-Pensing.
Der Tote ist ein Bankräuber, sein Name ist noch nicht bekannt.
Der Schwerverletzte ist ein Polizist, der die Bank in zivil bewacht hatte.
Der genaue Hergang ist noch unklar.
Fest steht lediglich, dass es zu einem Schusswechsel zwischen dem Polizisten und zwei Bankräubern kam, wobei einer der beiden Bankräuber getötet wurde.
Der Polizist bekam drei Bauchschüsse.
Der andere Bankräuber konnte in einem PKW ohne Beute flüchten.
Das Ultimatum von Präsident Carter für den Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan läuft heute ab.
Carter bekräftigte in Washington seine Drohung, die Olympischen Sommerspiele in Moskau zu boykottieren, sollten sich die Verbände der Roten Armee nicht doch noch aus dem Land zurückzuziehen.
Der Präsident erklärte, die Frist werde nicht verlängert.
Ferner sagte Carter, die USA seien in der Lage, Bedrohungen des Friedens überall in der Welt zu begegnen.
Sie seien auch zum Handeln bereit.
Sollten die Sowjets ihre Truppen über Afghanistan hinaus in Marsch setzen, hob der amerikanische Präsident hervor.
Großbritannien Regierungschefin Thatcher hat den Appell an die britischen Sportler zum Boykott der Olympischen Sommerspiele in Moskau wiederholt.
Die Politikerin betonte, die Teilnahme an den sportlichen Wettkämpfen wäre die Entschuldigung eines internationalen Verbrechens.
Sowjetunion
Andrey Kirilenko, Mitglied des Politbüros und als Nachfolger von Staats- und Parteichef Brezhnev im Gespräch, hat die Vereinigten Staaten beschuldigt, für die Verschlechterung der internationalen Lage verantwortlich zu sein.
Bei einer Versammlung in Leningrad kündigte Kirilenko eine Verstärkung der sowjetischen Verteidigungskapazität an.
Das Politbüro-Mitglied sagte, die Streitkräfte der UdSSR seien bereit, jedem Aggressor entgegenzutreten.
Im Verlauf seiner Rede kritisierte Kirilenko die Führung in Peking und betonte, es sei bezeichnend, dass sich die Volksrepublik China der imperialistischen Kompanen gegen das revolutionäre Afghanistan angeschlossen habe.
Afghanistan
Die sowjetischen Truppen in Afghanistan scheinen in mehreren strategisch wichtigen Gebieten des Landes die Kontrolle über die muslimischen Rebellen zu verlieren.
Nach Korrespondentenberichten werden die Soldaten der Roten Armee auf der Straße von Kabul und Jalalabad, nahe der Grenze zu Pakistan, täglich angegriffen.
Auch in der Region von Herat im Westen Afghanistans, nahe der persischen Grenze, sowie bei Kandahar, im Süden des Landes, sollen die Widerstandskämpfer ihre Aktivitäten verstärkt haben.
In der Hauptstadt Kabul erschienen Flugblätter, in denen zu einer symbolischen Schließung des Bazaars aus Protest gegen die Anwesenheit der Sowjets aufgerufen wird.
Unter dessen berichteten Augenzeugen sowjetische Panzereinheiten hätten im Nordosten Afghanistans aus Vergeltung drei Dörfer zerstört und mehr als 300 Menschen getötet.
Wie es hieß, hatten zuvor muslimische Partisanen mehrere Konvois aus der UdSSR überfallen.
Bundesrepublik Deutschland Die Außenminister der USA und der Bundesrepublik Deutschland, Vance und Genscher, setzen am Vormittag in Bonn Gespräche über eine Antwort des Westens auf die sowjetische Intervention in Afghanistan fort.
Vance wird auch mit Bundeskanzler Schmidt diese Frage erörtern.
Genscher hatte gestern Abend seinem amerikanischen Gast über den in Rom gefassten Beschluss der IG-Außenminister unterrichtet, der Sowjetunion eine garantierte Neutralität Afghanistans vorzuschlagen, um Moskau zum Abzug der Roten Armee zu bewegen.
Iran.
Staatspräsident Banizadeh hat in einem Telegram an UNO-Generalsekretär Waldheim die Zustimmung des Tehrans zur Entsendung einer internationalen Kommission zur Untersuchung der angeblichen Vergehen des Shah-Regimes gegeben.
Dies berichtet die iranische Nachrichtenagentur PAX.
Frankreich.
Drei der fünf Mitglieder der Internationalen Kommission für die Untersuchung der angeblichen Vergehen des gestürzten Shah Reza Pahlavi, ein Algerier, ein Venezolaner und ein Franzose, sind heute aus Paris nach Genf abgereist.
Dort werden sie mit den beiden übrigen Kommissionsmitgliedern, einem Syrer und einem Zaylonesen, zusammentreffen.
Die erste Arbeitssitzung der Kommission ist in Genf vorgesehen.
Danach werden die fünf Delegierten nach Teheran reisen.
USA.
Präsident Carter hat neuerlich betont, er werde sich nicht für zurückliegende Aktionen der Vereinigten Staaten im Iran entschuldigen, um dadurch die Freilassung der Geiseln in der amerikanischen Botschaft in Teheran zu erreichen.
Vor Kongressmitgliedern schloss Carter jede direkte Entschuldigung für angebliche amerikanische Vergehen in Persien aus.
Führende Politiker in Teheran haben eine derartige Selbstkritik der USA als eine der Voraussetzungen für die Freilassung der etwa 50 amerikanischen Geiseln bezeichnet.
Jugoslawien Über den Gesundheitszustand von Staats- und Parteichef Tito liegen heute noch keine konkreten neuen ärztlichen Angaben vor.
Aus den letzten Meldungen der internationalen Presseagenturen geht hervor, dass das Befinden des 87-jährigen Politikers unverändert ernst ist.
Südafrika, Rhodesien.
Die südafrikanische Zeitung Rente de l'Emile schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, Südafrika werde nach den bevorstehenden Wahlen in Rhodesien Truppen in den nördlichen Nachbarstaaten entsenden, sollte die Regierung in Pretoria dies für gerechtfertigt halten.
Auch ein Flüchtlingsstrom aus Rhodesien könnte Südafrika zu einem Eingreifen veranlassen, heißt es in dem Artikel.
Die südafrikanische Armee hat unterdessen Schlüsselstellungen im Norden der Provinz Natal an der Grenze zwischen Mosambike besetzt.
Südafrika will mit dieser Maßnahme die von Mosambike aus operierenden schwarzen Freischärle abwehren.
Die Regierung in Pretoria hat Mosambike mehrmals vorgeworfen, den schwarzen Untergrundkämpfern Unterschlupf zu gewähren.
In Rhodesien ist bei einem Überfall von 15 bewaffneten Männern auf eine katholische Mission ein Schweizer Priester ermordet worden.
Nach Angaben eines Sprechers der Überwachungsgruppe des Commonwealth für den Waffenstillstand in Rhodesien wurden bei dem Anschlag auch Raketen eingesetzt.
In diesem Gebiet ist bereits Anfang Jänner ein schwarzer Priester ermordet worden.
Österreich
Vor etwa einer Stunde hat die heutige Parlamentsdebatte mit einer Fragestunde begonnen.
Weiters werden die Tätigkeitsberichte des Verfassungs- und des Verwaltungsgerichtshofes für das Jahr 1978 sowie ein Bericht über die Österreichische Entwicklungshilfe erörtert.
Morgen findet eine weitere Plenarsitzung statt.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Dallinger, wies heute in einem Pressegespräch darauf hin, dass der Anteil der weiblichen Betriebsräte alarmierend gering sei.
Dadurch blieben viele Möglichkeiten ungenützt, innerhalb der Betriebe die Aufstiegschancen der Frauen zu verbessern, meinte Dallinger.
Auch verdienen Frauen im Durchschnitt noch immer weniger als Männer.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin von Bulgarien, Lukanov, trifft heute zu einem dreitägigen Besuch in Wien ein.
Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Wirtschaftsfragen.
Im vergangenen Jahr sind die österreichischen Exporte nach Bulgarien um etwa 40 Prozent gestiegen.
Österreichische Firmen werden verstärkt in dem Balkanland aktiv.
So etwa arbeiten sie an einem Pumpspeicherwerk mit, an der Untergrundbahn in Sofia und an Seilbahnen in bulgarischen Skigebieten.
Der ausführliche Wetterbericht, die Wetterlage.
Das kräftige kontinentale russische Hoch reicht bis Mitteleuropa und bestimmt nach wie vor das Wetter im Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh, stellenweise noch Hochnebelreste.
Sonst meist wolkenlos bis heiter.
Schwache bis mäßige Winde aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 6 Grad.
Im Westen bis 9 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 6 bis 0 Grad.
Örtlich auch darunter.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Im Süden und Osten lokale Frühnebelfelder.
Tagsüber durchwegs gering bewölkt.
Allgemein schwach windig.
Nur im Osten zeitweise auffrischende Südostwinde.
Tageshöchsttemperaturen 2 bis 6 Grad.
Im Westen bis 10 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 4°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 2°, Nordostwind 5 km in der Stunde.
Linz wolkenlos, 6°, Ostwind 30 kmh.
Salzburg wolkenlos, 8°, Südostwind 20 kmh.
Innsbruck heiter bei 3°, Westwind 20 kmh.
Bregenz wolkenlos, 0°, Nordwind 3 kmh.
Graz heite 3 Grad Windstille und Klagenfurt stark bewölkt 3 Grad Windstille.
Die Zeit ist nun 12 Uhr und 11 Minuten.
Mit heutigem Tag wird es ernst.
Die Amerikaner haben ihr Ultimatum erneuert.
Im Klartext heißt das, wenn die Sowjets nicht aus Afghanistan abziehen, würde die Moskauer Sommer-Olympiade boykottiert werden.
Und das Ultimatum läuft ja heute am 20.
Februar aus.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher hat den Amerikanern neuerlich Schützenhilfe gegeben und versichert, die Briten würden im Fall eines Olympia-Boykotts auch nicht nach Moskau fahren.
Die EG-Außenminister haben einen anderen Vorschlag gemacht und gemeint, Afghanistan sollte politisch neutral werden, um die Krise zu entschärfen.
Soweit die aktuelle Lage.
Was sie bedeutet und wie die Sowjets reagieren, das fasst Ferdinand Hennerbichler im folgenden Beitrag zusammen.
Mit dem heutigen Tag ist die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten.
Afghanistan bringt die Weltpolitik endgültig in Zugzwang.
Die Konsequenzen lassen sich derzeit noch gar nicht abschätzen.
Präsident Carter gab gestern Abend den letzten Anstoß.
Er bekräftigte vor amerikanischen Veteranen in Washington, die USA blieben bei ihrem Olympiaboikot von Moskau, wenn die Sowjets mit Ablauf des heutigen Tages nicht aus Afghanistan abzügen.
dass die sowjetischen Führer in Afghanistan missverstanden haben.
Sie haben den Mut und die Leidenschaft der Friedenskämpfer in diesem Land überwiesen.
Und sie haben nicht erwartet, dass die Welt schnell und mächtig zu ihrer Aggression antwortet.
Ich habe bemerkt, dass die Vereinigten Staaten die Moskau-Olympischen Spiele nicht spielen werden, wenn die sowjetischen Invasionen-Kräfte von Afghanistan vor dem 20.
Februar zurückkehren.
Die Haltung der Amerikaner ist also klar.
Die Sowjets machen bisher jedenfalls keine Anstalten, ihre Truppen aus Afghanistan abzuziehen.
Eine sowjetische Reaktion auf Kratos Afghanistan Olympia Ultimatum gibt es bis zur Stunde nicht.
Es ist sowjetische Praxis, sich mit Reaktionen Zeit zu lassen.
Aber im Falle dieses Ultimatums dürfte es eine direkte Reaktion nie geben.
Die Kreml-Führung hat die Bevölkerung in ihren eigenen Medien darüber nie informiert.
Man kann also nicht gut auf etwas reagieren, was es nicht gibt oder nicht geben darf.
Hundertprozentig ist die Informationsisolation allerdings nicht.
Man weiß, dass westliche Radiostationen gehört werden und einige dieser Sender werden ja auch nicht gestört.
Man kann heute in Moskau eigentlich nur in Erinnerung rufen, was in letzter Zeit dazu erklärt wurde.
Aus den Reden sowjetischer Spitzenpolitiker spricht Selbstvertrauen, zumindest Vertrauen in die militärische Macht der Sowjetunion.
Es steht die Frage im Raum, ob man heute mit Moskau überhaupt noch die Sprache des Ultimatums sprechen kann.
Trotz des hohen Stellenwerts der Sommerspiele in Moskau für das Selbstgefühl der Sowjetbürger sind wichtiger als der Olympia-Bär sicher die außenpolitischen Ziele des Kremls.
Die Konsequenzen scheinen nun nicht minder deutlich und ziemlich explosiv.
Die Sowjets dürften also aus Afghanistan nicht zum heute auslaufenden Ultimatum der Amerikaner abziehen.
Das bedeutet, die Amerikaner werden endgültig nicht zu den Olympischen Sommerspielen nach Moskau fahren.
Mit ihnen, so behauptet jedenfalls die amerikanische Regierung, werden schätzungsweise 50 weitere Staaten die Moskauer Olympiade boykottieren.
Der wahrscheinlichste Ausweg?
Gegenspiele.
In welcher Form ist allerdings noch nicht ausdiskutiert.
Die wahrscheinlichste Variante?
Die Amerikaner veranstalten in den USA eine Gegensommer-Olympiade.
Das wiederum würde bedeuten, den bisher schwersten Schlag gegen die Olympischen Spiele.
Nach Ansicht führender Experten möglicherweise sogar den Tod der Olympischen Spiele, zumindest in der bisherigen Form.
Nicht nur das, die Auswirkungen auf die Weltpolitik scheinen eher negativ als positiv auszufallen in Zukunft.
Einige Stichworte, Entspannung, Afghanistan trieb die Entspannungspolitik in die bisher schwerste Krise in der jüngsten Vergangenheit, die Entspannungspolitik dürfte nun noch schwieriger werden.
Abrüstung, wenig ermutigende Anzeichen.
Im Gegenteil, militärische Verschärfung.
Die Amerikaner sind beispielsweise dabei, Pakistan aufzurüsten.
Sie verstärken ihre militärische Präsenz, auch was die militärischen Basen betrifft, am Golf etwa und in Nahost.
Lediglich im Geiseltrama von Teheran zeichnet sich eine Entspannung ab.
Immer mehr Anzeichen sprechen dafür, dass eine friedliche Lösung möglich scheint und nicht mehr allzu ferne liegen dürfte.
Alles in allem dennoch schwere Rückschläge für die Weltpolitik und für das Verhältnis der Großmächte zueinander.
Das Verhältnis der beiden Supermächte zu ihren Verbündeten wiederum fiel sehr unterschiedlich aus.
Denn Sowjets blies im eigenen Lager nach der Afghanistan-Invasion, wie erwartet, kaum irgendein Wind ins Gesicht.
Aber immerhin, deutliche Kritik kam von den Rumänen und von den Jugoslawen.
Die Amerikaner hatten dagegen wesentlich größere Folgeprobleme.
Die Europäer stehen nicht geschlossen hinter ihrer Politik, vor allem die Franzosen nicht.
Das atlantische Verhältnis wurde neu belastet.
Die umstrittenste Frage, sollen die Europäer die Olympiade in Moskau geschlossen boykottieren, wie es die Amerikaner wünschen oder nicht und nicht minder wichtig, kann und soll man Entspannungspolitik mit den Sowjets in Teilen der Welt betreiben, wenn andere Teile der Welt von Krisen erschüttert werden.
Auf beide entscheidenden Fragen fand der Westen bisher keine einheitlichen Antworten.
Eindeutig fiel dagegen der innenpolitische Effekt der Afghanistan-Krise in den Vereinigten Staaten selbst aus.
Er stärkte ganz eindeutig Katers Aufschwung.
Die Wende brachte der Iran, vor allem der Ausrutscher von Senator Kennedy, er stehe auf Seiten Khomeinis, und dann das Geiseltrauma von Teheran, wo Carter Stärke demonstrieren konnte.
All diese Ereignisse rissen Präsident Carter aus dem größten Popularitätstief, in dem je ein amerikanischer Präsident gesteckt hat.
Vor Monaten hielten Carter beispielsweise nur noch etwa 17 Prozent der Amerikaner für einen fähigen Präsidenten.
Heute hat er die besten Chancen, als Präsident wiedergewählt zu werden.
Die Olympia-Diskussion brachte ihm zuletzt zwar mehr Schwierigkeiten als Erfolge, aber dennoch, ohne die Krisen im Iran und in Afghanistan, wäre Kaas Aufschwung nicht denkbar gewesen.
Die Mitarbeiter an diesem Beitrag waren Rudolf Steuber in New York, Otto Herrmann in Moskau und Ferdinand Hennerbichler in Wien.
12 Uhr und 18 Minuten Inland.
Die Diskussion um die bevorstehenden Lohnrunden zieht immer weitere Kreise.
Sie nahm ihren Ausgang an den gestiegenen Preisen für Erdölimporte und der damit zusammenhängenden sprunghaften Steigerung der Inflationsrate.
Die Diskussion dreht sich jetzt darum, inwieweit diese gestiegenen Preise und ihr Niederschlag in der Inflationsrate in den kommenden Lohnrunden abgegolten werden sollen.
Nach Finanzminister Andrusz, Bundeskanzler Kreisky und ÖGB-Präsident Peña hat sich nun heute ÖGB-Vizepräsident Dallinger dazu zu Wort gemeldet.
Hören Sie näheres von Markus Sommersacher.
Weiterhin Diskussion um die Frage, welche Auswirkungen die Energieimporte auf die Lohnforderungen haben werden.
Finanzminister Andrösch hat bei der Präsentation des OECD-Berichtes über Österreich auf die von den Experten geschätzte Steigerung der Inflation auf 5 Prozent hingewiesen und dabei betont, bei den kommenden Lohnrunden werde man diese Steigerung in die Überlegungen einbeziehen werden müssen.
Und zwar nach folgenden Grundsatz.
Ein Schilling, den Österreich für gestiegene Preise, zum Beispiel für Erdöl, mehr ausgeben müsse, könne nicht im Inland ein zweites Mal abgegolten werden.
Bundeskanzler Kreisky sagte dazu gestern nach der Regierungssitzung, es sei nach wie vor Sache der Wirtschaftspartner, sich über die Höhe der Löhne zu finden.
Er rechne aber mit dem Verantwortungsbewusstsein der maßgeblichen Persönlichkeiten der Gewerkschaft.
Die erste Stellungnahme dieser Art gab noch gestern ÖGB-Präsident Bendja in der Fernsehsendung 10 vor 10.
Da beharrte Bendja nämlich auf seiner Ansicht, dass es sehr wohl möglich sein müsse, auch heuer wieder einen Reallohnzuwachs zu erreichen, allerdings nur von einem bis maximal zwei Prozent.
Demgegenüber hatte eine andere maßgebliche Persönlichkeit der Gewerkschaft, Vizepräsident Alfred Dallinger, schon vor einer Woche gemeint, er rechne für heuer nicht mit Reallohnzuwächsen.
Und heute unterstrich Dallinger, Chef der privatangestellten Gewerkschaft, diese Haltung noch einmal.
Vielleicht liegt ein Missverständnis darin, dass man definieren müsste, was versteht man unter Reallohnerhöhung.
Was ich gemeint habe war, dass man im Jahre 80 die Löhne und Gehälter auf dem Niveau des Jahres 1979 stabilisieren müsste.
Das bedingt, dass wir eine Erhöhung bekommen, die aber nicht einen Reallohnzuwachs mit sich bringt, sondern eben vorübergehend auf das Jahr 80 bezogen eine Stabilisierung herbeiführt.
Dallinger meinte, dass diese Stabilisierung, wie er sich ausdrückte, international gesehen schon einen großen Erfolg bedeute, wenn man rund um die Arbeitslosigkeit und die Inflationsraten betrachte.
Und auf die Frage, welche Folge seine Ansicht für die kommenden Lohnrunden haben würde, sagte er,
Wenn man jetzt annimmt, dass dabei es sich um fünf bis sechs prozentige Lohn- oder Gehaltserhöhungen handelt und wir alle wissen, dass die Inflationsrate pro 1980 mit etwa fünf Prozent oder darüber vorausgesagt wird, wenn man weiß, dass ja beim Reallohn auch die Frage der Steuer, der Lohnsteuer mit eine Rolle spielt und noch andere Dinge hineinwirken, dann kann man sich ausrechnen, dass bei
Lohn- und Gehaltserhöhungen in diesem Ausmaß eben eine Stabilisierung eintritt, die ich absolut begrüße, die ich absolut als großartigen Erfolg hinstelle, wenn man sie im Zusammenhang mit der Erhaltung der Vollbeschäftigung sieht.
Im Sommer des vergangenen Jahres hatte Dallinger noch gemeint, wenn der Finanzminister eine Abgeltung der durch Erdölimporte verursachten Teuerung in Lohnrunden ablehne, müsse die Gewerkschaft nach wie vor auf einer solchen Abgeltung bestehen.
Einen Widerspruch zwischen diesen Äußerungen und seinen jetzigen Stellungnahmen sah Dallinger heute nicht.
Mir geht es darum, realistisch die Dinge darzustellen und auch sich selber nicht die Latte zu hoch zu legen, um dann, wenn man den Erfolg hat, und ich bezeichne das als absoluten Erfolg, unter Umständen geziehen zu werden, dass man ja eigentlich viel mehr angestrebt hat, als man dann tatsächlich erreicht hat.
Wie wohl man jetzt zum Beispiel, meines Erachtens Ende Februar schon weiß, na, das wird auf 80 bezogen sicher nicht drin sein.
Soweit das jüngste Drehen des Stellungnahmenkarussells zum Thema Abgeltung von importierter Inflation durch Lohnforderungen und damit wieder zurück zum Studio des Mittagsschornals.
Danke, Markus Sommersacher.
Keine Reallohnerhöhung, also in diesem Jahr den Themenkreis Gehalts- und Lohnerhöhungen behandeln, auch die Kommentare der heutigen Tageszeitungen.
Hans Fockenhuber hat die Inlandspresseschau zusammengestellt.
Im Organ der SPÖ Arbeiterzeitung geht Manfred Scheuch auf die Äußerungen von Vizekanzler Finanzminister Androsch ein.
Die importierte Teuerung könne bei Lohnverhandlungen nicht zur Gänze abgegolten werden.
Scheuch schreibt, Dafür aber, was an der Verteilung des Kuchens zwischen Arbeit und Kapital für die Lohnabhängigen drin ist, haben unsere Gewerkschafter ein gutes Gespür.
Jedoch auch für die Grenzen, die in der Konkurrenzfähigkeit des Auslandes und im Interesse am Investieren liegen.
Nicht gegen das Maß halten, wenn es notwendig wird, wird man daher sein können.
Hingegen wird darauf zu achten sein, dass dabei gleich verteilt wird.
Kommende Zurückhaltung bei der Lohnpolitik ortet Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten.
Das geht ja Schlag auf Schlag.
Ein Gewerkschafter sagt, heuer wird bei den Löhnern real nichts herausschauen.
Dann meldet sich ein besorgter Finanzminister und spricht sich für eine Lohnbremse aus.
Der Bundeskanzler wiederum will sich gar nicht aussprechen, obwohl er sonst so rätselig ist, sondern verweist auf die Sozialpartner.
Er beschwört sie geradezu.
Verantwortungsbewusstsein.
Alles zusammen wirkt wie der Reigen von Medizinmännern, die den kommenden Regen schon in den Knochen spüren und wegen dieses natürlichen Barometers die Nässe leichter herbeizaubern können.
Allerdings, dieser Regen dürfte nicht die ersehnte Erleichterung bringen.
Die modernen Lohnmedizinmänner scheinen sich ganz massiv in Bewusstseinsmassage zu üben, damit niemand von einem allfälligen Eintreffen der düsteren Wirtschaftsprognosen überrascht ist.
Zu den von der OECD vorausgesagten Wirtschaftsentwicklungen Österreichs meint Karl Graber in der Tageszeitung Die Presse.
Auch volle Auftragsbücher sagen allein noch wenig.
Wer weiß denn schon, ob darin wirklich nur harte Substanz verbucht ist.
Schließlich hat es sich schon oft genug gezeigt, dass sie mehr Luft als sonst etwas enthielten, sobald die Erwartungen, welche die Wirtschaftsunternehmungen in Konjunktur und Umsatz gesetzt hatten, sich als übertrieben erwiesen haben.
Auftrag und Storno liegen dann näher beieinander, als irgendjemand, der nicht selbst damit zu tun hat, glauben möchte.
Im heutigen Börsenkurier geht Matthäus Katinger auf einige ungelöste Fragen der Wirtschaftspolitik ein, wobei er im Einzelnen die Problemkreise Energiesparen, Budgetpolitik und Zinsenpolitik nennt.
Diese Bereiche würden zumeist vom Zufall regiert, meint Katinger.
Und zum Schluss des Kommentars heißt es Es gäbe noch einige Beispiele für ähnliche Bereiche, die eher vom Zufall regiert werden oder auf den Zufall warten, um regiert zu werden.
Vielleicht ist der Aschermittwoch da ein geeigneter Anlass, um auch für die Wirtschaftspolitik zum Ernst der Situation zurückzukehren, damit der wirtschaftspolitische Karfreitag nicht den totalen Katzenjammer bringt.
Die Pressezitate hat Hans Fockenhuber ausgewählt.
Im Parlament begann vor gut einer Stunde eine Plenarsitzung des Nationalrates.
Die Sitzung hat mit einer Fragestunde begonnen.
Ich gebe gleich weiter an Erich Aichinger.
Tja, wenn die Spekulationen Realität geworden wären, dann wäre heute möglicherweise ein brisanter Parlamentstag bevorgestanden.
Es galt nämlich als wahrscheinlich, dass die SPÖ die Frage der Hausdurchsuchung in der Parteizentrale und der Beschlagnahme der Parteizeitung in Form einer dringlichen Anfrage an Justizminister Broda hier im Plenum des Nationalrates debattieren würde.
Dazu wird es aber nicht kommen.
Der SPÖ-Club hat sich nicht so entschieden.
Eine Dringliche Anfrage wird es hingegen von der Volkspartei um etwa 16 Uhr geben.
Bis dahin werden eher Routine-Tagesordnungspunkte behandelt.
Im Augenblick beispielsweise der Bericht über die Tätigkeit des Verfassungsgerichtshofes.
Thema der Dringlichen Anfrage der ÖVP wörtlich ein unsozialer Pensionsskandal.
Argumentation der ÖVP vor allem bei den Bauern erhielten 14.000 Pensionisten eine geringere Erhöhung
als die allgemeine Pensionserhöhung von 5,6% ab 1.
Jänner ausmacht, bedingt durch veränderte Bewertungsvorschriften.
Mehr ist über den heutigen Parlamentstag im Augenblick nicht zu sagen.
Sie hörten Erich Eichinger aus dem Parlament.
Die Wohnprobleme der Studenten haben immer schon zu jenen Themen gezählt, für die sich die Studentenvertreter besonders engagierten und für die die Betroffenen selbst auch in Österreich schon wiederholt auf die Barrikaden gestiegen sind.
Man erinnert sich an Demonstrationen und ähnlichen Aktionen in Wiener Studentenheimen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Wie ist es nun um das Wohnproblem der Studenten in Österreich tatsächlich bestellt?
Die österreichische Hochschülerschaft wollte es einmal ganz genau wissen und hat mit Unterstützung des Bautenministeriums eine Studie erstellt.
In einer Enquete wurde diese Studie heute vorgestellt und diskutiert, Zita Bernardi berichtet.
den österreichischen Studenten macht, das Wohnen in ihrer Universitätsstadt in der Tat einiges zu schaffen.
Was schon in einer Reihe einschlägiger sozialwissenschaftlicher Untersuchungen angeklungen ist, findet nun in der heute präsentierten Studie auf immerhin tausend Seiten seine Bestätigung.
Der Vorsitzende der österreichischen Hochschülerschaft, Fritz Lenk, über den Status Quo
Es sieht nach wie vor auf dem studentischen Wohnmarkt sehr schlecht aus.
Die Entwicklung auf dem studentischen Wohnmarkt, was die Studentenheime und auch was den freien Wohnungssektor betrifft, hat der Entwicklung der Studentenzahlen nicht Rechnung getragen, sodass derzeit das Angebot bei Weitem nicht die Nachfrage befriedigen kann.
Das zweite große Problem ist die finanzielle Seite des studentischen Wohnens.
Hier sind in Erinnerung viele Aktionen der Studenten betreffend die Heimpreise.
Finanziell wesentlich schlechter sieht es im Allgemeinen aber noch auf dem freien Wohnungsmarkt aus, auf den der Großteil der Studenten angewiesen ist, da die Heimplätze viel zu wenig sind.
Es gibt zum Thema Wohnungspreise einige Zahlen.
Durchschnittlich 1.000 Schillen pro Monat gibt der österreichische Student für das Wohnen aus im Vergleich dazu.
Das höchste Stipendium für verheiratete Studenten liegt derzeit bei 4.300 Schillen.
Aber nicht immer sind es finanzielle Probleme.
oder das mangelnde Wohnungsangebot Ursache für den studentischen Unmut.
In der Studie wird nämlich unter anderem ausgewiesen, dass das Wohnen bei den Eltern oder auch bei Verwandten die bei weitem wichtigste Wohnform für die österreichischen Studenten ist.
36.000 von insgesamt 115.000 Studierenden leben zu Hause und haben demnach zwar keine großen finanziellen Probleme,
Aber sie sind in diesem Falle in einem stärkeren Ausmaß abhängig als andere, was von vielen ebenso in die Kategorie jener sozialen Nachteile eingereiht wird, wie etwa die Probleme eines Untermieters, der sich mit anderen und meist älteren Wohnungseigentümern tagtäglich arrangieren muss.
Von diesen sozialen Problemen aber einmal abgesehen, fehlt es auch am nötigsten, nämlich an den Wohnungen selbst.
Wohnraum für 15.000 bis 25.000 Studenten müsste laut Studie bis zum Jahr 1990 geschaffen werden, wobei vor allem Wohnplätze in kommunalen oder genossenschaftlichen Bauten, aber auch in sanierten Altbauten als besonders günstig bezeichnet werden.
Von einem weiteren Ausbau der Studentenheime hält ÖH-Vorsitzender Lenk wenig.
Das Studentenheim hat nach wie vor eine gewisse Ghetto-Funktion.
Es wohnen nur Studenten drin, hingegen am freien Wohnungsmarkt ist die Verbindung zur Bevölkerung und zur Öffentlichkeit wesentlich stärker.
Das zweite ist, dass die Studentenzahlen in Österreich etwa ab 1990 wiederum sinken werden und so die Nachfrage nach studentischem Wohnraum zurückgehen wird.
Alle Fragen des studentischen Wohnens, Stichwort etwa Mietenzuschüsse, Vergabe von Heimplätzen, sollen laut ÖH im Entwurf für ein Studentenwohnungsgesetz zusammengefasst werden, das nach Absprache mit anderen Jugendorganisationen später vielleicht sogar zu einem Jugendwohngesetz mit den Zielgruppen Schüler und Jungfamilien ausgeweitet werden soll.
Und damit gebe ich zurück zum Studio des Mittagsschornals.
Unmut der Studenten also über ihre Wohnsituation.
Sie hörten Zita Bernardi.
12 Uhr und 30 Minuten, halb eins.
Welche Beiträge planen wir noch in der Zeit bis um 13 Uhr?
Ablauf des Olympia-Boykotts-Ultimatums-Katers.
Völkerrechtliche Aspekte des EG-Vorschlags zur Lösung des Afghanistan-Problems.
Jugoslawien diskutiert Einführung der Wehrpflicht für Frauen.
Energiesparen in Verwaltung und Industrie.
Und im Kulturteil berichten wir über eine Pressekonferenz im Zusammenhang mit den Bregenzer-Festspielen.
Zunächst aber noch zurück zur Weltpolitik.
Eine gemeinsame westliche Antwort auf die Entsendung sowjetischer Truppen nach Afghanistan zu finden.
Mit diesem Ziel hat gestern US-Außenminister Vance eine Reise in mehrere westeuropäische Hauptstädte nach Bonn, Rom, Paris und London angetreten.
Der Plan eines Treffens der westlichen Außenministerin Bonn war ja unlängst gescheitert.
Erste Station der Europa-Rundreise des US-Außenministers ist Bonn.
Dort führt er Gespräche mit Bundeskanzler Schmidt und Außenminister Genscher.
Näheres aber von Paul Schulmeister.
Wenn es ja schon gestern Nacht nach seiner Ankunft in Bonn ein erstes, betont herzliches Gespräch mit Außenminister Genscher geführt hatte und dieses dann heute Vormittag fortsetzte, kann nach dem, was bisher bekannt geworden ist, zufrieden sein.
Konkrete Ergebnisse waren ja von vornherein nicht zu erwarten, da es zunächst nur um den von den USA in letzter Zeit vernachlässigten Konsultationsprozess mit den Alliierten geht.
Doch mit der gestrigen 6-Punkte-Erklärung der EG-Außenministerin Rom über einen international garantierten Neutralitätsstatus für Afghanistan wurde eine entscheidende Grundlage für eine politisch wirksame westliche Gesamtstrategie gegenüber Moskau gefunden.
Die Amerikaner, so heißt es, haben diese neue Formel der Westeuropäer begrüßt.
Washington sei jetzt bereit, direkt mit Moskau über die Bedingungen zu sprechen, unter denen es zu einem sowjetischen Truppenabzug aus Afghanistan kommen könnte.
Dabei spielt der EG-Vorschlag, den blockfreien Status Afghanistans international zu garantieren, eine maßgebliche Rolle.
Der Westen habe damit nach einer Zeit fruchtloser Rückzugsforderungen die Initiative an sich gerissen und Moskau unter Zugzwang gesetzt.
Sollten die Sowjets diese Chance und Erwahrung ihres Gesichtes abzuziehen nicht nützen, dann würden sie ihre Position bei der Dritten Welt weiter verschlechtern und deutlich machen, dass es letztlich imperialistische Motive und nicht Einkreisungsängste waren, die sie zum Einmarsch nach Afghanistan bewegt hatten.
Doch die Sowjets werden positiv reagieren, meinte Bundesaußenminister Genscher.
Die auf einen Vorschlag des britischen Außenministers Lord Carrington zurückgehende Neutralitätsidee wird in Bonner Regierungskreisen fast schon als Ei des Kolumbus gelobt, auch wenn die Details eines Neutralitätsstatus für Afghanistan, übrigens nach dem Muster Österreichs zu Lord Carrington, noch ziemlich im Dunkeln liegen.
Immerhin habe der Westen damit erstens klargemacht, dass er nicht selbst Macht und Einfluss in Afghanistan will und zweitens die Möglichkeit gewonnen, den unterbrochenen Dialog zwischen den Supermächten wieder aufzunehmen.
Für das westliche Bündnis liegt die Hauptbedeutung in der gemeinsamen Grundlage für jene Eindämmungspolitik gegenüber Moskau, die sich nach Bonner Vorstellungen nicht nur auf einen Olympia-Boykott und andere Strafsanktionen, etwa im Handelsbereich, beschränken dürfe.
Bei dem Gespräch mit dem amerikanischen Außenminister Vance hat Bonn offenbar Verständnis für diese Position gefunden.
Im Klartext, Vance konnte von vornherein nicht erwarten, dass er an jenem Tag, an dem Präsident Carter's Boykott-Ultimatum abgelaufen ist,
von Bonn einen formellen Kabinettsbeschluss in puncto Olympiaboikot erhalten würde.
Bonn scheut sich vor einer frühzeitigen Festlegung, man setzt mit den EG-Partnern auf Zeitgewinn, wobei der Nennungsschluss für die Olympischen Sommerspiele ja erst am 24.
Mai erfolgt, und hofft im Übrigen, dass eine Lösung des Teheraner Geiseltramers auch für das Ost-West-Verhältnis entschärfend wirkt.
Insgesamt zeichnet sich zu dieser Stunde, also noch vor Abschluss der Bonner Gespräche von
eine Annäherung der europäischen und amerikanischen Positionen als Voraussetzung für eine gemeinsame Gesamtstrategie des Westens ab.
Nicht zuletzt um diesen Eindruck der Geschlossenheit und Solidarität mit dem wichtigsten Bündnispartner war es auch Bonn gegangen.
Denn auch die Sowjetunion sollte vor der weiteren Fehleinschätzung gewarnt werden, als könnten die transatlantischen Unstimmigkeiten der letzten Wochen einen Ansatzpunkt dafür abgeben, Westeuropa von den USA
Die Außenminister der Mitgliedstaaten der europäischen Gemeinschaften haben gestern Abend in Rom einen Vorschlag zur Lösung der Afghanistan-Krise gemacht.
Die vom britischen Außenminister Lord Carrington ausgehende Idee sieht vor, dass nach einem Abzug der sowjetischen Interventionstruppen in Afghanistan, also Afghanistan den Status eines neutralen Landes erhalten soll.
Im Vorschlag der EG-Außenminister ist dabei auch von einer Neutralisierung Afghanistans und von einer international garantierten Neutralität nach österreichischem Muster die Rede.
Manche Agenturen berichten sogar, dass der britische Außenminister Carrington sich als Präzedenzfall auf die, wie es wörtlich heißt, Neutralisierung Österreichs im Jahr 1955 in seinem Vorschlag berufen haben soll.
Diese für den Laien ähnlich klingenden, für den Völkerrechtsexperten und Politiker jedoch in ihrer Bedeutung klar abgegrenzten Begriffe gehen seit gestern über die internationalen Nachrichtenagenturen kritiklos um die Welt.
Dass Neutralisierung, Neutralität bzw.
garantierte Neutralität wichtige Unterscheidungsmerkmale haben, dass vor allem im Falle Österreichs von keiner Neutralisierung die Rede sein kann, das erläutert Edgar Sterbens in der folgenden Analyse.
Die Begriffe, die im Carrington-Vorschlag auftauchen und miteinander vermischt werden, bedürfen einer Klarstellung.
Vor allem deshalb, weil in ihrem Gefolge auch das Beispiel Österreichs unsachgemäß zitiert wird.
Da ist zunächst einmal die Rede von einer Neutralisierung Afghanistans nach österreichischem Vorbild.
Dazu muss angemerkt werden.
Der schillernde Begriff Neutralisierung ist grundsätzlich im völkerrechtlichen Sprachgebrauch mit einem negativen Beigeschmack behaftet.
Im Gegensatz zu einem neutralen Land, das seine politische Unabhängigkeit und Nicht-Pakt-Gebundenheit aus freien Stücken einseitig erklärt, wird einem neutralisierten Staat die Neutralität, wenn auch in Vertragsform, mehr oder weniger auferlegt, um nicht zu sagen aufgezwungen.
Der dauernd neutrale Staat will von sich aus, dass er aus dem Machtkampf der Großmächte ausgeklammert wird und verpflichtet sich freiwillig, auch in Friedenszeiten, nichts zu tun, das seine Unabhängigkeit und territoriale Integrität gefährdet.
Dies schließt auch die Verpflichtung zur Verteidigungsvorsorge mit ein.
In der politischen Realität werden diese Kriterien letztlich zwar auch von neutralisierten Staat zumeist wahrgenommen.
Der wesentliche Unterschied zwischen einem neutralen und einem neutralisierten Land liegt aber wie gesagt im Zustandekommen des Neutralitätsstatus.
Im Falle Österreichs war der Staatsvertrag, der die Grundlage für den Abzug der Besatzungstruppen brachte, die Voraussetzung für die Neutralitätserklärung aus eigenem Willen.
Auch wenn man zur Ansicht neigt, dass die aus freien Stücken erklärte Neutralität Österreichs im Tauschgeschäft zum Staatsvertrag erfolgt ist, so hat Österreich nach außen hin unbestritten seine dauernde Neutralität freiwillig erklärt.
Im Fall Afghanistan erhebt sich die Frage, welches Regime eine derartige Erklärung bindend abgeben könnte und ob eine aufgezwungene Neutralität in einer Zeit der Hochblüte des Selbstbestimmungsrechts der Völker überhaupt den Großmächten politisch opportun erschiene.
Die im Carrington-Vorschlag erwähnte Formulierung, dass Afghanistan unter Umständen eine garantierte Neutralität nach Österreich schmustererhalten sollte, bedarf folgender Klarstellung.
Österreichs Neutralität steht nach Ansicht von Völkerrechtsexperten grundsätzlich unter keiner Garantie durch die Großmächte.
Die im Moskauer Memorandum noch vorgesehene Garantieerklärung durch die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs wurde nie Wirklichkeit.
Die Großmächte haben die österreichische Neutralitätserklärung lediglich durch die Annahme gleichlautender Noten anerkannt.
Und im Staatsvertrag erklären sie sich im Einklang mit der UNO-Charta bereit, die Unabhängigkeit und territoriale Unversehrtheit Österreichs zu achten.
Aus sicherheitspolitischen Überlegungen wurde auf eine Neutralitätsgarantie verzichtet.
Denn eine solche Garantie ist ein sehr zweischneidiges Schwert, da eine Garantiemacht nur zu leicht einen Interventionsanspruch aus ihr ableiten kann.
Im Atomzeitalter scheint darüber hinaus eine Neutralitätsgarantie überhaupt äußerst fragwürdig, würde sie doch einen unter Anführungszeichen jetzt gesprochen mehrfachen Atomschutz heraufbeschwören.
Zu dem vom britischen Außenminister Lord Carrington ins Spiel gebrachten Gedanken zur Lösung der Afghanistan-Krise schließlich muss noch Folgendes gesagt werden.
Carringtons Vorschlag verfolgt politisch gesehen den Zweck, der Sowjetunion die Gewissheit zu geben, dass der Westen nicht versuchen würde, nach einem Abzug der sowjetischen Interventionstruppen seinerseits Macht und Einfluss in Afghanistan zu gewinnen.
Über die Realisierbarkeit des britischen Vorschlags, Afghanistan zu einem potenziellen Neutralitätskandidaten zu machen, herrscht allerdings allgemein große Skepsis, da kaum ersichtlich ist, weshalb die Sowjetunion einen Staat in der geostrategischen Situation Afghanistans, der praktisch seit April 1978 ihr Satellit ist, aus ihrer Einflusssphäre entlassen sollte.
Vorschläge, nach denen für Afghanistan eine Neutralität auf der Basis Österreichs angestrebt werden soll, analysierte Edgar Sterbens.
Der Zustand des jugoslawischen Staatspräsidenten Tito ist weiter ernst.
Die Probleme mit der ungenügenden Nierenfunktion sollen aber durch die intensive Therapie weniger heftig sein, wie aus dem klinischen Zentrum in Laibach zu erfahren war.
Mittlerweile haben Spitzenpolitiker Jugoslawiens grundsätzliche Stellungnahmen abgegeben.
Sie treten vor allem für eine Stabilisierung der Wirtschaft ein, für ein stärkeres politisches Engagement der Jugend, aber auch für eine Reform des Verteidigungswesens.
So werden unter anderem Überlegungen angestellt, einen Wehrdienst für Mädchen einzuführen.
Alles Maßnahmen, die auf eine neue Politik dann nach Tito hindeuten.
Gustav Kaluba aus Belgrad informiert.
Jugend ins erste Glied lautet die Parole des Plenums des Zentralkomitees Jugoslawischen Kommunisten in Belgrad.
Die 166 ZK-Mitglieder wollen Wege beschließen, mit Jugend stärker politisch zu engagieren und vor allem zum Schütze des ditoistischen Staates und seiner Gesellschaftsordnung mobilisieren.
Die beabsichtigte Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für Frauen deutet auf Eile und Radikalisierung.
Sie setzt früher ein als erwartet.
Während die jugoslawische Staatschef Tito mit seiner schweren Krankheit ringt, setzen seine kollektiven Nachfolger voll auf die Jugend.
Jugoslawien wird nach Israel der zweite Staat, wo Frauen zu Soldaten der Volksarmee werden.
Bisher dienten sie im Rahmen des totalen Verteidigungskonzeptes bei Einheiten der Territorialverteidigung und beim Zivilschutz.
Allerdings, und hier liegt der entscheidende Unterschied, in ihren erlernten Berufen und Frauen zumutbaren Diensten wie Krankenpflegerinnen, Chauffeure, Köchinnen und in Schreibstuben.
Die notwendige Novellierung der Gesetze zur Wehrpflicht für Frauen durch das jugoslawische Parlament ist nach dem Signal der einzigen politischen Partei in Jugoslawien nur noch Formsache.
Der Resonanz unter der Jugend hat man sich versichert.
Ein junger Dreher an der Werkbank einer Fabrik erklärte am Vorabend der Debatte im Plenum über die Bildschirme des jugoslawischen Fernsehens.
Wir sind gegen jeden Terror von außen, gegen jede Okkupation.
Wir werden kämpfen.
Und ein Mädchen im blauen Werkskittel ergänzte, auch wir sind bereit.
Die alten Partisanen wecken den Wehrwillen der Jugend schon von Kindesbeinen an.
In den Grundschulen wird der jüngsten Zeitgeschichte besondere Bedeutung beigemessen.
Von den Mittelschulen bis zu den Fakultäten ist Wehrertüchtigung Pflicht.
Entsprechend eingerichtete Wehrkundekabinette an Schulen und Universitäten sind bereits selbstverständlich.
Und auch an Lehrern und geschulten Kadern fehlt es kaum mehr, seitdem der Dr. Militaris sogar zu einer akademischen Studie in Richtung wurde.
Die Jugend soll auch stärker politisch herangezogen werden, um eines Tages die Führungsaufgaben in der Gesellschaft zu übernehmen.
1.700.000 junge Menschen unter 27 Jahren stehen bereits im Berufsleben, von denen über 650.000 Mitglieder der Partei sind.
Dass der Anteil an Studenten ganz ungewöhnlich hoch ist, bedeutend höher als der der Jungarbeiter, macht der Partei allerdings Kopfzerbrechen.
Dass für viele das Parteibuch nur Sprungbrett zur beruflichen Karriere ist und nicht politisches Bekenntnis, liegt nahe.
Jugoslawien rüstet für die Zeit nach Tito.
Wenn auch überdeckt derzeit von weltpolitischen Ereignissen, so ist die Energiefrage weiterhin ein brennendes Problem.
Besonders viel ist die Rede vom Energiesparen im Haushalt.
Wie steht es aber mit Energiesparmaßnahmen in Industrieunternehmen und im Bereich der Verwaltung?
Diese Frage versuchte man in einem vom Wiener Wirtschaftsförderungsinstitut veranstalteten Seminar zu beantworten.
Helmut Hofbauer berichtet.
Beim Neubau von Betriebsanlagen und Verwaltungsgebäuden werden Energiesparaspekte vom Bauherrn und von den Architekten bereits weitgehend berücksichtigt.
Die gestiegenen Energiekosten erfordern allerdings jetzt auch eine energiebezogene Sanierung bestehender Anlagen.
Neben den bereits für Wohnhäuser angewendeten Energiesparmaßnahmen wie Fensterdichtungen und Wärmeisolierungen sind bei Großanlagen in Industrie und Verwaltung noch zahlreiche andere Energiesparkonzepte anwendbar.
Die Realisierung solcher Projekte erfordert aber die Motivierung zur Mitarbeit aller Firmenangehörigen und vor allem den Einsatz der Führungskräfte.
Der Vorschlag von Diplomingenieur Leitner.
Ich würde empfehlen, dass man für alle diese Probleme, die das Energiesparen betreffen,
eine Energiespar-Kommission, ein Energiespar-Team einsetzt, denn es ist nicht nur das Wissen, dass die Einzelnen dazu beitragen müssen, sondern auch die Motivation, um solche Effekte in der Einsparung zu erzielen.
Die Mitarbeiter müssen die Freude am Energiesparen bekommen und das können sie nur, wenn sie bemerken, dass sie dabei benötigt werden und dass sie das gerne tun.
Während jener Jahre, in denen Hochkonjunktur herrschte und die Energiekosten vernachlässigbar gering waren, haben die Architekten von Industrie- und Verwaltungsgebäuden die Vollklimatisierung als Ideallösung angesehen.
Fenster, die nicht zu öffnen sind, Temperatur und Luftfeuchtigkeit wird zentral geregelt.
Die individuell aufgetretenen Beschwerden eines solchen Zentralsystems wurden zunächst als Umstellungsschwierigkeiten deklariert und demnach ignoriert.
Dass vollklimatisierte Gebäude nur in Ausnahmefällen vertretbar sind, erklärt Diplom-Ingenieur Leitner.
Ich glaube, dass die Vollklimatisierung in unseren Breiten nur in
ja in wenigen Ausnahmefällen zu rechtfertigen sind und ich glaube auch, dass die Klimaanlagen eigentlich durch die Architektur notwendig geworden sind, weil eben große Fenster gebaut worden sind, weil der Sonnenschutz nicht ausreichend war und damit Temperaturen in den Räumen entstanden sind, die abzukühlen sind.
Im Wesentlichen entstehen in unseren Breiten nur in etwa 24 Stunden des ganzen Jahres Temperaturen, die über 30 Grad hinausgehen.
In einer Produktionshalle, in der Schweiß- und Schmiedearbeiten verrichtet werden, kann beispielsweise durch die Wärmerückgewinnung mehr als 50 Prozent der notwendigen Heizenergie wieder gewonnen werden.
Energierückgewinnung ist allerdings nicht nur aus Abluft möglich, sondern auch aus produktbezogenen Fabrikationsvorgängern.
Beispielsweise sollte in der metallverarbeitenden Industrie, die zu den größten Energieverbrauchern zählt, die notwendige Abkühlung eines Produktes, beispielsweise in einem Walzwerk,
durch Wärmerückgewinnung genutzt werden.
Diese Beispiele sollen nur Denkanstöße bieten.
Energiesparen bedeutet aber nicht nur Kostenersparung.
Diplom-Ingenieur Leitner.
Ich glaube, dass das Wesentliche an Energiesparen nicht das ist, dass man die Kosteneinsparung im Vordergrund sieht, sondern dass die mögliche Nichtverfügbarkeit von Energie
uns in ganz große Schwierigkeiten bringen könnte.
Energiesparen soll also in Zukunft nicht nur ein Schlagwort bei Diskussionen sein, sondern dieser Begriff soll in Zukunft gleiche Bedeutung mit der Forderung nach Arbeitsplatzsicherung erhalten.
Energiesparprojekte sind demnach heute bereits ein wesentlicher Faktor zur Erhaltung unseres Lebensstandards und unserer Arbeitsplätze.
Sie hören Helmut Hofbauer, 12 Uhr und 48 Minuten.
Die diesjährigen Bregenzer Festspiele, die vom 18.
Juli bis 21.
August stattfinden, werden zweifellos im Zeichen des neuen Festspielhauses stehen.
Als Eröffnungskonzert wird Karl Böhm die Wiener Symphoniker dirigieren.
Am zweiten Festspieltag findet die Premiere des Spiels auf dem See, Mozarts Entführung aus dem Serail, statt.
Als erste Oper im neuen Festspielhaus wird Verdis Falstaff zur Aufführung gelangen und als erstes Schauspiel Nestroys Einen Jux will er sich machen in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters.
Im Theater am Kornmarkt wird das Theater in der Josefstadt Schnitzlers Der einsame Weg zeigen.
Das Theater für Vorarlberg bringt Tirso de Molinas Komödie Eifersucht auf sich selbst heraus.
Natürlich gibt es auch wieder prominente Dirigenten und Solisten bei den Konzerten.
Bei einer Pressekonferenz, die Festspieldirektor Prof. Behr heute in Wien gab, ging es freilich nicht nur um eine Programmvorschau.
Es gibt eigentlich kaum einen Aspekt der Prägenser Festspiele, der in den letzten Wochen und Monaten nicht ins Schussfeld der Kritik gelangt ist.
Das reicht von der Bestellung eines Werbeschiffs mit angeblich überhöhtem Gehalt über das neue Festspielhaus bis zur Spielplangestaltung.
Und die Subventionsgeber legen sich auch quer.
Zu all diesen Problemen nahm heute Vormittag Festspieldirektor Prof. Ernst Beer Stellung.
Das wirtschaftlich ernsteste Problem entstand dadurch, dass die von der Festspielgemeinde unter Berufung auf die sogenannte Schlechtwetterregelung angeforderte Nachtragssubvention von 5,7 Millionen Schilling von den Subventionsgebern noch nicht genehmigt wurde.
Ja, es hieß, Bund und Stadt wollten nur eine Schlechtwettervergütung von 2 Millionen Schilling anerkennen.
Professor Beer erklärte dazu.
Wir sind also sehr überrascht, dass diese Regelung, die an sich klar ist, in Frage gestellt sein soll.
Der Landtag hat ja die volle Summe beschlossen.
Es ist also nur seitens des Landes einmal die abwartende Stellung, was die anderen beiden Teilnehmer machen.
Und wir sind im Augenblick in Verhandlungen, um dieser Regelung wieder Geltung zu verschaffen.
Und ich hoffe, ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass ein Subventionsgeber ausgerechnet im Vorfeld der Eröffnung des neuen Hauses hier nun nicht auf die Linie einschwingt, wie es seit 1968 gehandhabt worden ist.
Zu Meldungen, dass die Subventionsgeber die Organisation der Festspielgemeinde neu überdenken wollten, sagte Professor Bär.
sind uns also darüber noch nicht ganz im Klaren, weil das meiste sind ja nur Meldungen, die auch wir gehört haben.
Es ist ja nicht in offizieller Form in irgendeiner Weise an uns herangetragen worden.
Wir wissen nur, dass seitens des Landes ganz entschieden für die Beibehaltung der derzeitigen Organisationsform eingetreten wird.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ernsthafterweise eigentlich sonst hier
etwas gegen eine Institution, die immerhin nach 35 Jahren aus dem Nichts eine derartige Veranstaltung aufgebaut hat, nun einzuwenden ist.
Ich meine, Verbesserungen sind in jeder Organisation möglich und darüber ist ohne weiteres eine Diskussion möglich.
Auch wir selbst im internen Kreis diskutieren immer darüber.
Aber ich glaube, dass das Ganze überhaupt seit dem vergangenen Sommer viel zu sehr dramatisiert wurde gegenüber den wirklichen Dingen.
Zur Wiedergabe der Kritik des Rechnungshofes am neuen Festspielhaus Bau in den Medien meinte Professor Bär, Ich glaube, dass hier irgendwie
falsche Interpretationen vorlegen müssen, denn auch im Rechnungshofbericht steht also mit keinem Wort, was ja auch nicht stimmen würde, dass die Gesamtkosten überzogen wurden.
Ich glaube, dass wir hier ganz einleitig sagen müssen, dass mir ist zumindest kein anderer Kulturbau in Österreich bekannt, der unterhalb des genehmigten Budgets auch fertiggestellt wurde.
Professor Beer wies auch Befürchtungen zurück, dass es zu einer Konkurrenzierung der Festspiele durch kulturelle Veranstaltungen des Kulturamtes und der Kongresshaus GSMBH kommen könnte.
Konkurrenzierungen anderer Art sind die Hauptereignisse der diesjährigen Bregenzer Festspiele, Mozarts Entführung aus dem Serail als Spiel auf dem See und Verdi's Falzdorf als erste Oper im neuen Festspielhaus ausgesetzt, da die Entführung auch bei den Salzburger Festspielen gemacht wird und Falzdorf jetzt an der Staatsoper neu herauskommt.
Zu Vorwürfen, er programmiere nicht populär genug, meinte Professor Beer.
Wir haben im Grundsatz immer das Spiel auf dem See, und darum geht es ja eigentlich, wenn vom Programm in dem Fall gesprochen wird, denn die Aufführungen im Hause waren ja ausgezeichnet besucht, auf der Höhe der Vorjahre.
Das Spiel auf dem See haben wir immer in der Weise programmiert, dass wir glaubten, ein breites Publikum damit anzusprechen.
Vorher weiß es ja niemand hundertprozentig, nur immer hinterher.
Und wir haben uns nur gedacht, dass für die Eröffnung der neuen Seebühne eine besonders festliche, eine besonders künstlerisch hochwertige Veranstaltung notwendig ist.
Und ich glaube, wenn eine Festspielleitung gewisse Angriffe ausgesetzt wird, weil sie künstlerisch zu hochwertig gewählt hat, ist es immer besser, wenn es umgekehrt wäre.
dass sich die derzeit hochgehenden Wellen um die Bregenzer Festspiele bis zum 17.
Juli 1980 wiederglätten werden.
An diesem Tag werden die Festspiele offiziell eröffnet.
Im Wiener Burgtheater fand heute Vormittag ein Pressegespräch mit Rainer Kunze anlässlich seiner morgigen Soiree im Akademietheater statt.
Der DDR-Autor, der 1977 zusammen mit Friederike Mayröcker den Georg-Tragl-Preis erhalten hat, lebt seit dem Sommer 1977 in der Bundesrepublik Deutschland.
Bekannt wurde Kunze vor allem durch sein Buch »Die wunderbaren Jahre«.
In der nächsten Woche kommt die Verfilmung dieser Texte, die der Autor selbst fertiggestellt hat, in die österreichischen Kinos.
Mit Rainer Kunze sprach Erich Gabriel.
Herr Kunze, die Sprache findet in der DDR doch eine viel empfindlichere Öffentlichkeit.
Das Nichtgesagte und Nichtgedruckte wird schon fast zu einer Art Aussage.
Sie leben jetzt zweieinhalb Jahre in der Bundesrepublik, treffen also auf eine ganz andere Öffentlichkeit.
Wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit aus?
Ich glaube, es gibt auch in der Bundesrepublik und auch in Wien, ich habe es ja erleben können schon, Menschen, die genau zuhören können und die Poesieverständnis haben, die reagieren, wenn ihnen eine Metapher aufgeht und die so viel innere
Anteilnahme und auch so viele Konflikte haben, dass sie auch auf das Wort angewiesen sind.
In der morgigen Lesung bringen Sie Ausschnitte aus den wunderbaren Jahren, auch unveröffentlichte Gedichte und Übersetzungen aus der tschechischen Literatur.
Ich nehme die morgige Lesung sehr ernst.
Ich will damit niemanden verschrecken.
Ich hoffe, der Abend wird nicht sehr ernst.
Aber man wird vom Burig-Theater nicht jeden Tag eingeladen.
Es ist also eine Einladung, die eine Verantwortung aufbördet.
Und zum anderen, man kann auch nicht als ausländischer Autor so oft vor dem Wiener Publikum lesen.
Deshalb habe ich mich also zu einer Sache durchringen müssen oder verleiten lassen, die eine andere Einladung, ein anderes Publikum wahrscheinlich nicht aus mir herausgelockt hätten.
Ich werde morgen erstens einmal erzählen, nicht nur lesen, was ich auch ganz selten gemacht habe, eigentlich nie gemacht habe in dieser Form.
Und ich werde am Schluss des Abends Gedichte lesen,
von deren Existenz im Augenblick nur meine Frau und meine Verlegerin wissen.
Also Gedichte, die in den letzten beiden Jahren entstanden sind, aus einem unveröffentlichten und noch nicht abgeschlossenen Band.
Und jetzt, dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr, noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Annemarie Bertet.
Österreich.
Über den Raubüberfall, der heute Vormittag auf die Volksbank Hadersdorf in Wien-Pensing verübt wurde, wurden nunmehr Einzelheiten bekannt.
Ein Polizist, der in Zivil zur Bewachung des Instituts abgestellt war, hat einen der Räuber erschossen.
Der zweite konnte flüchten, hat aber nicht einen Schilling Beute gemacht.
Der Beamte selbst erlitt bei dem Feuer Gefecht, das sich entwickelte, drei Bauchschüsse und schwebt in Lebensgefahr.
Es ist der 54-jährige Revierinspektor Otto Badelka.
Der flüchtende Verbrecher ist etwa 1,85 Meter groß, schlank und hat dunkles Haar.
Er war bei dem Überfall mit einem einfachen grauen Arbeitsmantel bekleidet.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten Dallinger wiederholte heute seine Meinung, dass es heuer zu keiner Erhöhung des Reallohnes kommen werde.
Die Erhöhung der Löhne, die bei den kommenden Lohnrunden etwa 5 bis 6 Prozent betragen dürfte, könne nur auf 1979 bezogen werden, meinte der ÖGB-Vizepräsident.
Im Mittelpunkt der heutigen Nationalratssitzung stehen Debatten über die Tätigkeitsberichte des Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshofes, über die österreichische Entwicklungshilfe und über eine dringliche Anfrage der ÖVP betreffend Pensionskürzung für tausende österreichische Pensionisten.
Jugoslawien
Im Klinikzentrum von Laibach wurde heute Mittag ein weiteres Bulletin über den Gesundheitszustand von Staats- und Parteichef Tito veröffentlicht.
Es heißt darin, der Marschall fühle sich besser.
Er habe eine ruhige Nacht verbracht.
Die Intensivbehandlungen werden fortgesetzt.
Hörfunk und Fernsehen Jugoslawiens senden wieder ihr normales Programm.
Bundesrepublik Deutschland.
Wie soeben aus Bonn gemeldet wird, haben sich die USA entschlossen, nicht an den Olympischen Sommerspielen in Moskau teilzunehmen.
Agence France-Presse berichtet dazu, diese Entscheidung sei offiziell.
Der amerikanische Außenminister Vance führt zurzeit politische Gespräche mit der Regierung in Bonn.
Sowjetische Panzereinheiten haben in den nordöstlichen Provinzen des Landes in Vergeltungsschlägen drei Dörfer zerstört und dabei angeblich mehr als 300 Menschen getötet.
Die Sowjets reagierten damit auf Überfälle muslimischer Partisanen, bei denen es in sowjetischen Konvois zahlreiche Opfer gegeben haben soll.
Indischer Ozean
Nach dem Eintreffen von fünf weiteren Kriegsschiffen hat die sowjetische Flottenpräsenz im Indischen Ozean mit 31 Einheiten eine bisher nie dagewesene Stärke erreicht.
Die USA haben derzeit im Indischen Ozean 20 Kriegsschiffe stationiert.
Die meisten davon kreuzen im Arabischen Meer in der Nähe des Zugangs zum Persischen Golf.
Das war noch einmal das Wichtigste aus aller Welt in den Kurznachrichten.
Einblendung: US-Präsident Carter
Mitwirkende:
Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung]
, Hörmann, Otto [Gestaltung]
, Stoiber, Rudolf [Gestaltung]
, Carter, Jimmy [Interviewte/r]
Datum:
1980.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Sport
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten