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Die Redaktion des Mittagsschanals meldet sich hier wieder.
Eine angenehme Mittagsstunde wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren.
Im Studio begrüßt Sie Ilse Vögel.
In der Diskussion rund um Kontra-Atomenergie in Österreich hat sich nun ein neuer Aspekt ergeben.
Eine Gemeinde im Weinviertel, die Gemeinde Albandorf, ist bereit, über eine sogenannte Zwischenlagerung von ausgebrannten Kernbrennstäben auf ihrem Gebiet zu verhandeln.
Und da stellen sich nun zwei Fragen.
Wie reagiert eigentlich die Bevölkerung dieser Gemeinde?
Wie reagieren die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden auf diese Bereitschaft des Bürgermeisters von Albendorf?
Und Frage Nummer zwei.
Was ist das eigentlich ein Zwischenlager?
Und würde ein Beschluss über eine solche Zwischenlagerung von Brennstäben schon genügen, um das Kernkraftwerk Zwentendorf in Betrieb zu nehmen?
Fragen, denen wir heute im Mittagsschanal nachgehen wollen.
Was steht dann sonst noch auf dem Programm?
Eine Analyse des soeben veröffentlichten Verbraucherpreisindexes für Dezember 1977.
Ein Gespräch mit dem Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Seidel über das industriepolitische Konzept seines Instituts.
Und ein Beitrag aus der Steiermark.
Am Sonderkrankenhaus in Grazfeldhof ist die modernste Schlaganfallstation Österreichs eingerichtet worden.
Man will sich dort auch ganz gezielt mit den sogenannten Risikofaktoren im Zusammenhang mit dem Schlaganfall beschäftigen.
Nun zu unseren Auslandsberichten hier die Schlagzeilen.
Nationaler Notstand in Tunesien, geflüchteter südafrikanischer Journalist Donald Wood sagt vor Weltsicherheitsrat über Situation in Südafrika aus und nach Regierungsbildung in Portugal droht nun eine Spaltung der sozialistischen Partei.
Die Kulturredaktion berichtet über die österreichische Erstaufführung der Zauberkomödie Die Wanze von Majakowski im Wiener Volkstheater.
Wir aber beginnen mit den Nachrichtenchef vom Dienst Helmut Koller, Sprecher Wilfried Schirrlbauer.
Österreich.
Das Statistische Zentralamt hat soeben den Verbraucherpreisindex für den Monat Dezember bekannt gegeben.
Danach sind die Preise eines Durchschnittshaushaltes gegenüber dem Dezember 1976 um 4,6 Prozent gestiegen.
Gegenüber dem November 1977 hat sich das Preisniveau um 0,3 Prozent erhöht.
Die wesentlichste Preiserhöhung gegenüber dem November wurde bei Teebutter mit 11,4% registriert.
Billiger wurde vor allem Bohnenkaffee und zwar um 3,8%.
In der Atomdiskussion hat sich heute zu der Frage einer möglichen Zwischenlagerung des Atommülls aus dem Kernkraftwerk Zwentendorf in dem niederösterreichischen Ort Albandorf im Weinviertel neuerlich der Vorstand des Geologischen Institutes der Universität Wien, Tollmann, zu Wort gemeldet.
Unter dem Hinweis einer Gefahr für den im sogenannten Diendorfer Erdbebengebiet liegenden Grundwassertrog, Pulcautal La Andatea, lehnte Tollmann eine Zwischenlagerstätte im Gebiet von Albandorf als undiskutabel ab.
Der Verfassungsgerichtshof beschäftigte sich heute Vormittag mit einer Beschwerde der Volkspartei gegen die burgenländische Landtagswahlordnung, die von Sozialisten und Freiheitlichen beschlossen wurde und nach der die stimmenstärkste Partei das Restmandat erhält.
Sollte der Verfassungsgerichtshof die Beschwerde positiv beurteilt haben, würde sich der Mandatstand im burgenländischen Landtag von derzeit 20 zu 16 zugunsten der Sozialisten auf 19 zu 17 verschieben.
Das Erkenntnis ergeht schriftlich.
Nahe Osten.
Sowohl in Kairo als auch in Jerusalem mehren sich die Anzeichen, dass die ägyptisch-israelischen Friedensgespräche in Kürze wieder aufgenommen werden.
Der israelische Außenminister Dayan sagte heute in Tel Aviv, aufgrund der amerikanischen Bemühungen seien in den Verhandlungen zwischen Israel und Ägypten seit dem Abbruch der Arbeit der politischen Kommission beachtliche Fortschritte erzielt worden.
Dayan hob jedoch hervor, dass die Haltung von König Hussein von Jordanien nach wie vor unklar sei.
Der Nahostbeauftragte im amerikanischen Außenministerium, Atherton, ist heute nach Amman gereist, wo er eine Konferenz der amerikanischen Botschafter im Nahen Osten leitet.
Vermutlich wird Atherton auch mit König Hussein zusammentreffen.
Der amerikanische Vermittler wird in den kommenden Tagen auch in Kairo erwartet.
Eine neue sogenannte Anti-Sadat-Gipfel-Konferenz soll nach syrischen Rundfunkberichten am Donnerstag kommender Woche in Algier stattfinden.
Erste vorbereitende Beratungen dürften bereits am Dienstag beginnen.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Ausschuss des Bundestages, der gestern auf Antrag der CDU-CSU zur Untersuchung der Abhöraktionen gegen CSU-Chef Strauß und gegen eine Sekretärin von Verteidigungsminister Leber eingesetzt worden ist, nimmt heute die Arbeit auf.
Oppositionsführer Kohl hat Leber inzwischen neuerlich im Zusammenhang mit der Abhöraffäre, dem Spionagefall Lutze und der Wehrdienst-Novelle aufgefordert, zurückzutreten.
Mehr als 3000 Zivildiener wollen heute wegen der Wiedereinführung der Gewissensprüfung für Kriegsdienstverweigerer und wegen Regierungsplänen Zivildienstleistende zu kasernieren, einen Warnstreik durchführen.
Portugal.
Ministerpräsident Suárez hat sein neues Kabinett, die zweite verfassungsmäßige Regierung, seit dem Sturz der Diktatur im April 1974 vorgestellt.
Der Regierungschef sprach von einer sozialistischen Regierung der Linken mit Persönlichkeiten aus dem christlich-demokratischen Lager.
Als wichtigste Anliegen nannte Suárez die Lösung wirtschaftspolitischer Probleme und Sparmaßnahmen.
Italien.
Der designierte Ministerpräsident Andriotti setzt heute seine Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung mit Gewerkschaftsführern fort.
Gestern hatte KP-Chef Berlinguer in einer zweistündigen Rede vor dem Zentralkomitee ein düsteres Bild der italienischen Wirtschaft gemalt.
Zur Kabinettsbildung sagte Berlinguer, die KPI bestehe auf einer Notstandsregierung unter Beteiligung der Kommunisten.
Vereinte Nationen.
Der Weltsicherheitsrat in New York hat gestern Abend seine Debatte über Südafrika begonnen.
Der amtierende Ratspräsident, der nigerianische Außenminister Garba, sagte, nach der Verhängung des Waffenembargos gegen die Regierung in Pretoria im November vergangenen Jahres hat sich die Lage in Südafrika weiter verschlechtert.
Das Land benötige in erster Linie neue Kredite und Investitionen.
Der aus Südafrika geflorene Journalist Donald Woods hat heute vor dem Sicherheitsrat in New York die westlichen Länder zu einer Politik des Handelns gegen Südafrika aufgefördert.
Woods sagte, die Industriestaaten müssten ihre ablehnende Haltung gegenüber wirtschaftlichen Sanktionen gegen die Regierung in Pretoria überdenken.
Tunesien.
Nach den schweren Unruhen hat sich die Lage in Tunis heute Vormittag bedingt durch die Verhängung des Ausnahmezustandes erheblich beruhigt.
Bei den Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei wurden mindestens 20 Menschen getötet.
Präzise Angaben über die Zahl der Verletzten liegen nicht vor.
Die Demonstranten haben zahlreiche Häuser demoliert, Autobusse zerstört und Geschäfte geplündert.
Auslösendes Moment der Zwischenfälle war ein von der Gewerkschaft proklamierter 24-stündiger Generalstreik gegen die Verhaftung eines ihrer führenden Mitglieder.
Von den Ausschreitungen hat sich die Gewerkschaft offiziell distanziert.
Großbritannien.
Das Unterhaus in London hat mit 314 gegen 137 Stimmen beschlossen, die Debatte über die Direktwahlen zum Europäischen Parlament auf drei Tage zu beschränken.
Die Europagegner, vor allem im linken Flügel der regierenden Labour Party, blieben in der Minderheit.
Das Abstimmungsergebnis wird als wichtiger Schritt zur Beseitigung der Hindernisse gewertet, die bisher einer ursprünglich für dieses Jahr geplanten Direktwahl zum Europaparlament im Wege gestanden sind.
Kanada.
Von den Wrackteilen des am vergangenen Dienstag abgestürzten sowjetischen Satelliten, der von einem Atomreaktor betrieben wurde, dürften entgegen ursprünglichen Meldungen doch radioaktive Strahlungen ausgehen.
Als Strahlungsquelle wurde ein Punkt etwa 160 Kilometer südlich des Polarkreises festgestellt.
Gefunden wurden die Wrackteile allerdings noch nicht.
Der kanadische Verteidigungsminister betonte, die Strahlung sei extrem gefährlich.
Das Gebiet wurde für Zivilflugzeuge gesperrt.
Japan Der kanadische Außenhandelsminister Jameson parafierte heute in Tokio ein neues Abkommen zwischen seinem Land und Japan, das eine Zusammenarbeit auf atomarem Gebiet und die Wiederaufnahme der kanadischen Uranlieferungen ermöglicht.
Ottawa hatte diese Lieferungen vor einem Jahr eingestellt und eine Revision des Vertrages zum Zwecke des Einbaus besserer Sicherheitsklauseln gefordert.
In einem Gespräch mit Ministerpräsident Fukuda erörterte Jameson auch die Möglichkeit einer internationalen Konferenz über Satellitenunfälle.
Er bedauerte in diesem Zusammenhang, dass Moskau bisher nicht alle Informationen zu dem Satelliten geliefert habe, der über Kanada abgestürzt ist.
USA.
Die Kältewelle in den Vereinigten Staaten hat seit Mittwochabend mindestens 27 Menschenleben gefordert.
Der Norden der USA wird von verheerenden Schneestürmen mit Geschwindigkeiten bis zu 120 Kilometern pro Stunde heimgesucht.
Über Neuengland und die Südstaaten toben Orkane.
Präsident Carter ließ im Bundesstaat Ohio den Notstand ausrufen.
In Kentucky forderte der Gouverneur die Hilfe der Nationalgarde zur Räumung der Schneemassen an.
Zahlreiche Straßen mussten gesperrt, Betriebe und Schulen geschlossen werden.
Auch auf mehreren Flughäfen wurde der Verkehr eingestellt.
Frankreich.
Von dem am vergangenen Montag entführten belgischen Großindustriellen Empin fehlt nach wie vor jede Spur.
Die Polizei will nun Beweise dafür haben, dass die Tat von Kriminellen verübt wurde und keinen politischen Hintergrund hat.
Die Verbrecher verlangen für die Freilassung Empins die bisher höchste je in Frankreich genannte Lösegeldsumme, nämlich 320 Millionen Schilling.
Soweit die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Nach dem letzten Störungsdurchzug fließt vorübergehend Kaltluft in den Alpenraum.
Bereits morgen wird die Strömung auf Südwest drehen und dabei im Süden Österreichs zur Wetterverschlechterung führen.
Die Wetteraussichten für morgen früh.
Im größten Teil des Bundesgebietes bereits Heiter.
Im Westen und im Stau der Nordalpen noch starke Bewölkung, doch nur vereinzelte Schneeschauer.
Im Laufe des Tages auch hier Bewölkungsabnahme.
In freien Lagen anfangs lebhafter, dann abflauender Westwind.
Nachmittagstemperaturen im Süden minus 3 bis plus 1 Grad, sonst plus 1 bis plus 5 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 14 bis minus 1 Grad.
Die Prognose für morgen Samstag.
Teils aufgelockerte Bewölkung, teils Heiter.
Im späteren Tagesverlauf im Süden Bewölkungsaufzug und gegen Abend in Osttirol aufkommende Niederschlagsneigung.
Winddrehung gegen Süd.
An der Alpen-Nordseite zunehmend föhnig.
Tageshöchsttemperaturen im Süden minus 5 bis 0, sonst 0 bis plus 6 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 5° Westwind, 25 km pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 5°.
Linz wolkig, 5° West, 30.
Salzburg heiter, 6° Südwest, 10.
Innsbruck wolkig, 0° West, 10.
Pregenz heiter, 3° Südostwind, 3 km pro Stunde.
Graz heiter, minus 1° Windstill.
Und Klagenfurt heiter, minus 6° Windstill.
Drei Minuten vor Viertel Eins ist es jetzt.
Wie Sie schon in den Nachrichten gehört haben, hat heute Vormittag das Statistische Zentralamt den Verbraucherpreisindex für den Monat Dezember veröffentlicht.
Gegenüber Dezember 1976 sind die Preise für den Durchschnittshaushalt um 4,6 Prozent gestiegen.
Verglichen mit dem November des Jahres 1977, also dem Vormonat, ist das Preisniveau um 0,3 Prozent gestiegen.
Einzelheiten der Berechnungen des Statistischen Zentralamtes analysiert nun im folgenden Beitrag Helmut Glezander.
Mit einem Jahresabstand von 4,6% gegenüber dem Dezember 1976 sinkt die Preissteigerungsrate in Österreich weiter.
Im November hatte der Jahresabstand noch 4,8% betragen.
Damals wurde zum ersten Mal seit dem Jahr 1971, also seit sechs Jahren, eine Inflationsrate unter 5% errechnet.
Was sind nun die Ursachen für die Tatsache, dass die Inflationsrate in Österreich weiter zurückgeht?
Die wichtigste Begründung dafür findet sich in einem weiteren Preisrückgang der Saisonwaren.
Seit dem Dezember des vergangenen Jahres ist der Preis für diese Konsumartikel um 1,7% gefallen.
Gegenüber dem November sind noch zahlreiche andere Waren billiger geworden.
So Bohnenkaffee um 3,8%, Obst um 2%, alkoholische Getränke um 0,4% und Golddukaten, die auch im Index enthalten sind, um 6,5%.
Für den Preisrückgang bei den alkoholischen Getränken sind die Sonderangebote vor Weihnachten maßgebend.
Bei Bonancafé spiegelt sich der sinkende Weltmarktpreis, was auch für die Goldtoukaten gilt.
Was ist nun teurer geworden?
An der Spitze steht hier die Teebutter mit einer Erhöhung von 11,4%.
Dafür ist das Auslaufen der verbilligten Butteraktion im November maßgebend, was im Vergleich den Preis für den Konsumenten im Dezember erhöht hat.
Gemüse ist um 7,3% im Preis gestiegen und für ein Zimmer mit Frühstück war im Dezember gegenüber dem November um 6,4% mehr zu bezahlen.
Dafür ist, sowie bei der Preiserhöhung für Pauschalreisen um 1,2%, die beginnende Wintersaison verantwortlich, in der wegen der Weihnachtsferien natürlich die Preise für solche spezifische Urlaubsleistungen steigen.
Mit der Rechnung des Indexwertes für Dezember steht nun auch die Teuerung für das gesamte Jahr 1977 fest.
Das Statistische Zentralamt hat den Jahresabstand von 1976 auf 1977 mit 5,5 Prozent berechnet.
Diese Zahl weicht kaum von den Schätzungen ab, die von den Wirtschaftsforschern schon in der Mitte des vergangenen Sommers prognostiziert wurden.
Für alle, die einen Vertrag mit einer sogenannten Indexklausel haben, wo sich also eine Miete, eine Rente oder eine sonstige Zahlung an der Höhe des Verbraucherpreisindex orientiert, ist noch die absolute Messzahl für den Monat Dezember von Interesse.
Sie lautet nach den soeben fertiggestellten Berechnungen des Statistischen Zentralamtes 106,5.
Zum Abschluss der Analyse des Verbraucherpreisindex noch ein internationaler Vergleich der Preissteigerungsraten.
Wie Österreich betreiben auch die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz eine Hartwährungspolitik und an den Inflationsraten dieser Länder muss sich daher die österreichische Preissteigerungsrate messen.
Wie schon seit Jahren ist die Schweiz an der Spitze der geldwertstabilen Länder zu finden.
Bei den Eidgenossen haben sich die Preise im Dezember im Jahresabstand nur um 1,1% erhöht.
Die Bundesrepublik Deutschland liegt mit einem Jahresabstand von 3,5% an zweiter Stelle der geldwertstabilen Länder in aller Welt und an dritter Stelle kommt Österreich mit 4,6%.
Den Verbraucherpreisindex für den Monat Dezember 1977 analysierte Helmut Glitzander.
Bei einem Seminar der Industrie mit Wirtschaftsjournalisten legte heute der Obmann der Sektion Industrie in der Bundeskammer, Philipp Schöller, die wirtschaftlichen Kennzahlen für das letzte Quartal des vergangenen Jahres vor.
Sie lassen sich mit einigen Stichworten umschreiben.
Die Weltkonjunktur zum Jahresende 1977 ist auf einem neuen Tiefpunkt angelangt.
Es gibt nach wie vor harte Konkurrenz auf dem internationalen Markt und dadurch natürlich beeinträchtigte österreichische Exporte.
Nur durch staatliche Maßnahmen, etwa Schulungen bei der Voest, konnte eine Steigerung der Arbeitslosenzahlen vermieden werden und noch einiges andere, was Philipp Schöller heute bei diesem Seminar sagte.
In dieser Situation nun hat heute das Institut für Wirtschaftsforschung eine Bestandsaufnahme der österreichischen Industrie vorgelegt, an der die Wirtschaftswissenschaftler fast zwei Jahre lang gearbeitet haben.
Über Einzelheiten dieses Berichts sprach Hans Adler mit dem Leiter des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Professor Seidel.
Herr Professor Seidl, Sie haben im Auftrag der Bundeskammer letztlich eine Studie über die Lage und über die Schwächen und Stärken der österreichischen Industrie ausgearbeitet.
Können Sie mal grundsätzlich sagen, was im Wesentlichen der Inhalt dieser Studie nun ist?
Die Studie ist eine Bestandsaufnahme über Entwicklung und Struktur der österreichischen Industrie.
Sie versucht,
die Entwicklung zu interpretieren, bestimmte Auffassungen über die österreichische Industrie zurechtzurücken, bestimmte Thesen über
industriepolitische Erfordernisse zu überprüfen, wie zum Beispiel das Konzept der Wachstumsindustrie oder das Konzept, dass die österreichische Industrie kapitalarm ist und daher eher Produkte erzeugen sollte, die arbeitsintensiv sind.
Kurzum, es wird versucht,
aus einer längerfristigen Perspektive Grundlagen zu schaffen, auf denen industriepolitische Konzepte und Ideen aufbauen können.
Es enthält keine Vorschläge an sich.
Es findet sich im Regierungsprogramm ein Passus.
Sinngemäß besagt dieser Passus, dass die österreichische Industrie mehr Entwicklungsländer konkurrenziere als Industriestaaten mit den Produkten, die sie erzeugt haben.
Das ist eine etwas harte Formulierung.
Hart deshalb, weil ein Großteil des Außenhandels Österreichs nun ein Außenhandel mit Industrieländern ist.
und unangenehm die Konkurrenz der dritten Welt in manchen Industriebereichen ist, so müssen wir uns klar sein, dass auch in Zukunft der Hauptteil des Außenhandels mit Industrieprodukten ein Handel zwischen Industrieländern sein wird.
Das schließt nicht aus, dass innerhalb der österreichischen Industriestruktur möglicherweise Produkte, die der Verdrängungskonkurrenz von
niedrigpreis Ländern ausgesetzt sind, einen relativ größeren Anteil hat, als das vielleicht in anderen Industrieländern noch der Fall ist.
Das hat historische Ursachen, die man erklären kann, aber es ist nun einmal so.
Und grundsätzlich, wo liegen die Schwächen und wo liegen die Stärken der österreichischen Industrie?
Wir haben bereits eine Krise Ende der 60er Jahre hinter uns gebracht, man müsste also eigentlich wissen, wie sich die österreichische Industrie verhält in Krisensituationen.
Nun,
Eine der Stärken der österreichischen Industrie liegt sicherlich in der mittelbetrieblichen Struktur.
Die Mittelbetriebe der Industrie sind an sich anpassungsfähiger als Großunternehmungen.
Sie können sich rascher auf Neuentwicklungen einstellen, obwohl man also nicht übersehen darf, dass gleichsam eine mittelbetrieblich strukturierte Industrie eigene Gesetzmäßigkeiten hat, besondere Erfordernisse hat und dass sie sich möglicherweise in einer Welt zunehmenden Risikos, schwankender Wechselkurse, besonders schwer tut, weil sie nicht im gleichen Maße Risiken streuen kann, würde ich sagen.
Großunternehmungen mit einer sehr breit gestreuten Produktions- und Absatzpalette.
Das Gespräch führte Hans Adler.
In der Diskussion um die Inbetriebnahme des ersten österreichischen Kernkraftwerkes im Tullner Feld gibt es seit gestern einen neuen Aspekt.
Die niederösterreichische Gemeinde Albandorf hat einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss gefasst, Gespräche mit der Kraftwerksgesellschaft und den zuständigen Behörden über die Errichtung eines Zwischenlagers für die Brennelemente aufzunehmen.
Diese Entscheidung der niederösterreichischen Gemeinde hat Handelsminister Staribacher gestern als einen wichtigen Schritt in Richtung einer Inbetriebnahme von Zwentendorf bezeichnet.
Ein solches Zwischenlager allerdings, sollte es überhaupt in dieser Gemeinde errichtet werden, ist keineswegs mit dem auch im Regierungsbericht erwähnten und als Bedingung für die Inbetriebnahme von Zwentendorf genannten Endlager für Atommüll identisch.
Wo liegt nun der Unterschied zwischen einem solchen End- und dem vorher genannten Zwischenlager?
Und wie haben in einer ersten Stellungnahme die politischen Parlamentsparteien auf die neue Situation reagiert?
Hören Sie dazu folgenden Beitrag von Herbert Huter und Eugen Freund.
Dieses sogenannte Zwischenlager, das die Elektrizitätswirtschaft im nördlichen Niederösterreich bauen will, ist keinesfalls wie gesagt ein Atommüllager.
Atommüll entsteht nach der Wiederaufarbeitung in einer chemischen Fabrik im Ausland.
Es werden in einem Zwischenlager die verbrauchten Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Zwentendorf nach einer etwa zweijährigen Lagerung im Kraftwerksgebäude selbst per Lastwagen dorthin transportiert.
Pro Jahr sind das etwa 120 Stück mit einem Gesamtgewicht von 20 Tonnen.
Man rechnet mit etwa 10 LKW-Transporten jährlich.
Das Gebäude selbst soll etwa 90 Meter lang, 37 Meter breit und 45 Meter hoch werden, wobei die Hälfte in der Erde verschwindet.
Dieser Riesenkomplex selbst soll von der Baustatik her gesehen gegen Erdbeben, Flugzeugabstürze und gegen Druckwellen, etwa von Explosionen, geschützt sein.
Ansonsten entspricht die Sicherheitstechnik, so der Chef der Kernkraftwerkplanungsgesellschaft Christian Held, der in einem Kernkraftwerk.
Dies, obwohl die Abgabe an radioaktiver Strahlung an der Außenwand des Lagergebäudes wesentlich geringer ist als in der Umgebung des Kernkraftwerkes Zwentendorf selbst.
Der Wiener Geologe Tollmann hält allerdings auch dieses Projekt für unannehmbar, da das Grundwasser gefährdet sei.
Nun einige Details.
Das Gebäude enthält vier Wasserbecken, in denen insgesamt knapp 3000 Brennelemente Platz finden.
Dies entspreche jener Menge, die in einem 20-jährigen Betrieb des Kernkraftwerkes aufzunehmen wäre.
Anschließend können die Brennelemente dort natürlich weitere Jahrzehnte aufbewahrt werden.
In den Becken befindet sich chemisch reines Wasser, das über einen zweiten, vollkommen abgetrennten Wasserkreislauf gekühlt wird.
Das Wasser, das um die Brennelemente herumfließt, kommt also mit der Außenwelt nicht in Berührung.
Die Kosten?
Diese liegen nach den Angaben der Kernkraftwerksplanungsgesellschaft bei zwei Milliarden Schilling.
Die Bauzeit wird mit vier Jahren veranschlagt.
Nun zur Realisierbarkeit des Projektes.
Ein solches Zwischenlager ist im Regierungsbericht zur Kernenergie vorgesehen.
Im Bericht steht außerdem, dass man die Brennelemente aber auch wieder aus diesem Zwischenlager herausnehmen kann, wenn sich die Möglichkeit einer Wiederaufarbeitung ergibt.
Das Projekt selbst wurde im Herbst vergangenen Jahres beim Gesundheitsministerium zur Genehmigung eingereicht, jedoch ohne einen konkreten Standort.
Das Fehlen dieses Standortes hat die Behörde dazu bewogen, bisher keine Stellungnahme abzugeben.
Sowohl Handelsminister Staribacher als auch die Kernkraftwerksplaner sind daher jetzt zuversichtlich, einen wichtigen Schritt in Richtung Betriebsaufnahme in Zwentendorf weiterzukommen.
Immerhin ist eine Bedingung des Regierungsberichtes erfüllt.
Wörtlich, eine Lösung ist nur ein auf einem konkreten Standort bezogenes technisches Projekt.
Fraglich allerdings ist, ob man durch dieses Zwischenlager den Brennstoffkreislauf als geschlossen ansehen kann, denn ein Zwischenlager ist ja noch kein Endlager.
Was sagen nun die verantwortlichen Politiker?
Der Klubchef der sozialistischen Partei, Heinz Fischer, bezeichnete die mögliche Zwischenlagerung im niederösterreichischen Albendorf als einen interessanten Gesichtspunkt, der aber vorerst an der parlamentarischen Behandlung des Themas nichts ändere.
Vorerst, so Fischer, stehe ja nur fest, dass es eine Gemeinde gäbe, die über eine Zwischenlagerung des Mülls reden wolle.
Eher Fischer warte jetzt ab, was die Kraftwerksgesellschaft im Behördenwege dem Parlament an Vorschlägen zur Zwischen- und Endlagerung präsentieren werde.
Erst dann könne das Parlament diese Dinge in die weiteren Beratungen ziehen.
Vordringlich bleibe für ihn, Fischer, ein geschlossenes Entsorgungskonzept, das die Endlagerung mit einschließt.
Beide Oppositionsparteien, ÖVP und Freiheitliche, reagierten ebenfalls äußerst zurückhaltend.
Seitens der Volkspartei meinte Energiesprecher König, Albandorf als mögliches Zwischenlager ändere an der parlamentarischen Vorgangsweise überhaupt nichts.
Für ihn, König, stehe nach wie vor die Frage einer Endlagerung im Vordergrund, wofür er eine internationale Lösung für besser hielte.
Ein Zwischenlager erfülle die Bedingungen des Regierungsberichtes nicht.
Im Übrigen liege hier die Verantwortung bei der Regierung.
Ähnlich wird auch seitens der Freiheitlichen argumentiert.
Hier heißt es, mit der Zwischenlagerung sei bestenfalls ein kleines Problem auf dem Wege zur Entlagerung gelöst.
Auch in der FPÖ sieht man durch Albendorf keine Beeinflussung der parlamentarischen Vorgangsweise.
So viel also zu dem neuen Aspekt, den es seit gestern in der Diskussion rund um die Inbetriebnahme des österreichischen Kernkraftwerks Zwentendorf gibt.
Die niederösterreichische Gemeinde Albendorf könnte also eventuell bereit sein, auf ihrem Ortsgebiet ein Zwischenlager für die ausgebrannten Brennstäbe zu errichten.
Heute nun hat in Albendorf am Vormittag eine Sitzung des Gemeinderates stattgefunden und im Anschluss daran bat Klaus Wolschak den Bürgermeister von Albendorf, Friedrich Zottl,
ihm sozusagen jetzt eine authentische Interpretation seiner Erklärungen von gestern zu geben.
Herr Bürgermeister Zottl, was haben Sie denn mit den Vertretern der GKT und damit auch mit dem Handelsminister wirklich ausgemacht?
Wir haben Folgendes ausgemacht, dass wir Gespräche führen über die Möglichkeit der Errichtung eines Zwischenlagers für abgebrannte Elemente aus dem Kernkraftwerk Dullnerfeld, wenn dieses in Betrieb genommen werden würde und nur Gespräche, die dann weiterzuführen sind, wenn
der Gemeinderat damit einverstanden ist, wenn die Bevölkerung des Dorfes und der umliegenden Ortschaften und der Region einverstanden ist.
Und das ist in einem kleinen Kommuniqué festgehalten.
Herr Bürgermeister Zottl, jetzt hat vor wenigen Minuten die Gemeinderatssitzung in Albendorf begonnen.
Sie haben ja die Mehrheit der Mandatare hinter sich.
Ist also zu erwarten, dass man sie desavouieren wird?
Oder scheint es nicht eher so, dass Ihre Äußerung jetzt formell nachvollzogen wird?
Das, was der Gemeinderat entscheidet, das nehme ich sehr gerne zur Kenntnis.
So wie die Dinge jetzt gespielt werden mit uns in ganz Österreich, muss ich natürlich sagen, dass wir uns auf gar keinen Fall hier als Opferlamm schlachten lassen.
Wer verlangt das?
Ja, wird rundherum sind Demonstrationen gegen Albendorf und es sind Einladungen an die Bürgermeister ergangen des Bezirkes, nicht an mich.
Und die bereden etwas, was sie sicher nicht wissen und handeln sicher nach Fehlinformationen.
Heißt das, dass sie jetzt politisch gesehen kalte Füße bekommen und sich zurückziehen aus der Sache?
Das kann ich nicht einmal sagen.
Die kalten Füße sind für mich nicht entscheidend.
Hier ist entscheidend, was der Gemeinderat selber sagt und was die Bevölkerung erklärt und das, was wir ertragen können.
Aber Ihre Liste hat die Mehrheit im Gemeinderat?
Ja, wir haben alle Mandate im Gemeinderat und es hat bei uns jeder jede Freiheit, egal welche persönliche Parteifarbe er spielen mag.
Aber ich nehme an, dass Ihr Schritt kein Alleingang war, dass Sie vorher Kontakte gepflogen haben mit Ihren Kollegen im Gemeinderat.
Ja, selbstverständlich.
Nachdem uns bekannt war, dass man mit uns darüber sprechen will, habe ich dem Gemeinderat das vorgelegt und habe gesagt, richtig, diese Institutionen wollen über die Lagerung mit uns sprechen, hören wir uns das an, ein Gespräch ist gestattet.
Sie hatten im Zusammenhang mit der nun aufgehobenen Zwangszusammenlegung Albendorfs mit Haugsdorf große Schwierigkeiten mit der LandesöVP und sind aber noch immer ÖVP-Ortsobmann.
Erwarten Sie von der Partei unter Druck gesetzt zu werden?
Halten Sie das für möglich oder schließen Sie es aus?
Ich muss Ihnen sagen, dass es bezüglich dieser Dinge keinen Druckmesser gibt.
Wahrscheinlich wäre er schon zerplatzt, wenn es einen geben würde.
Und nach diesem Gespräch mit dem Bürgermeister von Albendorf, Friedrich Zottl, setzen wir thematisch gleich fort mit der Inlandspresseschau.
Die Zitate hat Markus Sommersacher ausgewählt.
In der Tageszeitung die Presse kommentiert Dieter Lehnhardt den Entschluss des Gemeinderates von Albendorf über eine etwaige Zwischenlagerung des Zwentendorfer Atommülls in seinem Gemeindegebiet zu verhandeln.
Hinter dieser ersten Entscheidung liegt noch ein dornenvoller Weg.
Zunächst muss die Bevölkerung der Albendorfer Gegend überzeugt werden, dass die Lagerung auf eine bestimmte Zeit ihr Schaden in zweifacher Hinsicht nicht sein wird.
In diesem Punkt ist übrigens Landeshauptmann Maurer zuzustimmen.
Es wird nicht genügen, das Plazett von der Mehrheit der Alberndörfer selbst zu erhalten.
Der Kreis der Leute, die genau unterrichtet und gewonnen werden müssen, wird größer zu ziehen sein.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist allerdings vonnöten, der sicherlich sofort einsetzenden Kampagnen der Kernenergiegegner den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Da Österreich ein demokratischer Staat ist, geht das nicht durch Verbote.
Man kann Albendorf nicht gegen Agitateure abschirmen.
Also bleibt nur konzentrierte Aufklärung über die unlauteren Absichten eines Großteils der Anti-Atomwütigen, bleibt die schonungslose Bloßstellung derer, die da ihre trüben Süppchen kochen.
Meint die Presse.
Die Salzburger Nachrichten nehmen folgenden Standpunkt ein.
Noch ist nichts unter Dach und Fach, weder der Vertrag, schon gar nicht die ausgebrannten Brennstäbe aus Zwentendorf, aber es zeichnet sich die Möglichkeit ab, dass ein kleiner Ort im niederösterreichischen Weinviertel Österreich aus einer tiefen Verlegenheit hilft.
Okay, sagen die Leute dort, hören wir uns das einmal an, und wenn alles stimmt, dann machen wir es auch.
Welch wohltuend geschlossener und schlüssiger Satz nach all dem Gestammel der letzten Tage und Wochen.
Die Albendorfer sind offenbar ein streitbares Völklein, das sich mit Vehemenz und Zähigkeit seine Eigenständigkeit bewahrt hat.
Eigenständigkeit, gepaart mit vernünftiger Überlegung, spricht auch aus der jetzigen Entscheidung, die nichts übers Knie bricht, aber auch nichts von vornherein ausschließt.
Österreichs sogenannte Spitzenpolitiker, von denen man nicht weiß, wovor sie mehr Angst haben, einem Viertelplutonium pur oder dem vermuteten Verlust von ein paar Wählerstimmern, diese sogenannten Spitzenpolitiker also mögen sich vor den Gemeinderäten von Alperndorf ganz, ganz kräftig genieren.
Soweit die Salzburger Nachrichten.
Josef Laschober sieht in den Oberösterreichischen Nachrichten die Angelegenheit so.
Mehr als fraglich scheint es, ob mit Albendorf schon ein Freibrief zur Inbetriebnahme von Zwentendorf ausgestellt wird.
Angesichts gespaltener Urteile der Wissenschaftler und der angefachten Emotionalisierung des Problems greift die Scheu vor einem klaren Ja immer weiter um sich, geben die Oberösterreichischen Nachrichten zu Bedenken.
Peter Klar ist ebenfalls skeptisch, wenn er im ÖVP-Organ neues Volksblatt meint.
Doch mit allem Respekt vor den Entscheidungsmotiven.
Kann ein Gemeinderat einer kleinen Gemeinde überhaupt die Schwere eines solchen Beschlusses ermessen?
Oder übersteigt eine solche Entscheidung nicht doch den Horizont sicher Ehrenwerter, doch in den Fragen der Kernenergie und der Erdbebenforschung nicht autorisierter Männer?
fragt das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Abschließend ein Auszug aus dem Kurier, der folgenden Standpunkt vertritt.
Happy Peppy Starrybacher fühlt sich glücklich.
Er glaubt, nun könne Zwentendorf bald in Betrieb gehen.
Hat doch eine Gemeinde in Niederösterreich angesichts der wirtschaftlichen Vorteile, wie ihr die Atommanager versprachen, der Errichtung eines Zwischenlagers für die hoch radioaktiven Abfälle des österreichischen Atomkraftwerkes zugestimmt.
Aber was gebaut wird, ist nur ein Zwischenlager.
Und der Kurier schließt?
Ein Zwischenlager ist nur eine Zwischenlösung.
Die Entlagerung des Atommists ist damit nicht gelöst.
Kein Grund also zum Glücklichsein, nur zur Vorsicht.
Soweit Meinungen der österreichischen Presse.
Die Zitate für diese Inlandspresseschau hat Markus Sommersacher zusammengestellt.
Dreieinhalb Minuten nach halb eins jetzt ins Ausland.
Nach wochenlangen Verhandlungen, die immer wieder kurz vor dem totalen Scheitern standen, ist es dem portugiesischen Ministerpräsidenten Suárez nun doch noch gelungen, ein neues Kabinett auf die Beine zu stellen.
Allerdings, der Sozialist Suárez hat nicht, wie zuerst erwartet, die Unterstützung der Kommunisten bekommen.
Suárez wird vielmehr eine Koalition mit den Christdemokraten bilden.
Und das hat nun zu einer Spaltung im sozialistischen Lager selbst geführt.
Praktisch zu einer Spaltung der sozialistischen Partei Portugals.
Aber hören Sie mehr von Robert Gerhardt aus Lissabon.
Die politischen Feinde von einst wurden jetzt zu Partnern.
In Lissabon mussten die Sozialisten unter Ministerpräsident Mario Suárez große Kompromisse machen, damit Portugal endlich wieder eine Regierung erhält.
Über 60 Tage gingen die zehn Verhandlungen, bis sich schließlich Sozialisten und Christdemokraten zu einer Koalition zusammenfanden.
Das neue Kabinett wird von Suárez und zehn weiteren Sozialisten, von drei Christdemokraten sowie zwei Unabhängigen gebildet.
Das Soziale Demokratische Zentrum, CDS, unter dem jungen Professor Freitas Tuameral, konnte sich drei wichtige Ministerien sichern.
Handel und Tourismus, Äußeres und das neu geschaffene Ministerium für Verwaltungsreform gingen an den CDS.
Er steht in seiner politischen Konzeption den europäischen Christdemokraten nahe und wird von ihnen seit langem unterstützt.
Über mehrere Staatssekretäre werden sich die Konservativen auch in den umgebildeten Superministerien Wirtschaft, Finanzen und Planung sowie in dem für Sozialwesen großen Einfluss verschaffen.
Der neue Handelsminister Basilio Orta ist beispielsweise gleichzeitig wichtiges Mitglied des portugiesischen Unternehmerverbandes CIP.
Diese Organisation hatte bisher energisch Front gegen die Politik der Sozialisten unterstützt gemacht.
Immer stemmte sich CIP scharf gegen deren Verstaatlichungspolitik.
Jetzt haben sie schließlich mit ihrer Opposition erfolgt.
Durch neu zu gründende Banken soll die Privatinitiative wieder angekurbelt werden.
Während des revolutionären Rausches in den Jahren 74 bis Ende 75 waren fast alle wichtigen Sektoren der portugiesischen Wirtschaft nationalisiert worden.
Und in dieser bewegten Phase der portugiesischen Politik waren besonders die Mitglieder vom CDS, Angriffsziel der Sozialisten sowie der weiter links stehenden Parteien.
Die Christdemokraten wurden damals zu Faschisten abgestempelt, die versuchten, den revolutionären Prozess zu verhindern.
Die Situation hat sich nun radikal gewandelt.
CDS wurde zum vollwertigen Koalitionspartner der Sozialisten, die ihnen nun sogar einräumen, die Handels- und Außenpolitik zu übernehmen und die Verwaltung des Staates den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Viele Funktionäre müssen nun wohl um ihren Posten bangen.
Die Sozialisten haben große Kompromisse gemacht und das Parteiinteresse klar hinter das des Staates gestellt.
Das wird wahrscheinlich zu erheblichen internen Schwierigkeiten bei der PS führen.
An diesem Wochenende gründet in Lissabon der ehemalige Minister für Landwirtschaft, López Cardoso, eine neue sozialistische Partei.
Sie soll Auffangbecken aller Linker werden, die mit dem eindeutig sozialdemokratischen Kurs von Mario Suárez nicht mehr einverstanden sind.
Ebenfalls an diesem Wochenende kommen die Sozialdemokraten, zweitstärkste Partei Portugals, in der Hafenstadt Porto zu einem Sonderkongress zusammen.
Sie bilden inzwischen mit ihren Gegnern, den Kommunisten, die Opposition.
In Portugal ist es zu einem grundlegenden politischen Wandel gekommen.
Sie hörten Robert Gerhard.
Die Kraftprobe zwischen Gewerkschaften und Regierung in Tunesien hat nun zur Ausrufung des nationalen Notstands geführt.
Bei dem von den Gewerkschaften für gestern ausgerufenen Generalstreik, dem ersten in Tunesien seit der Unabhängigkeit des Landes, ist es ja zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.
Mindestens 20 Menschen, Sie haben es in den Nachrichten gehört, sollen dabei erschossen worden sein.
Reaktion auf Seiten der Regierung, bis Freitag wurde über das ganze Land der Ausnahmezustand verhängt.
Zum Generalstreik hatte die Einheitsgewerkschaft aufgerufen, nachdem mehrere ihrer Mitglieder und ein prominenter Gewerkschaftsführer verhaftet worden waren.
Die Gewerkschaften löken gegen den Stachel des autoritären Regimes Burgieber.
Noch ist offen, wer diese Kraftprobe bestehen kann.
Aber hören Sie Peter Stephan aus Tunis.
Seit Donnerstag 20 Uhr ist Tunis eine Geisterstadt.
Die Straßen in der sonst so geschäftigen Metropole sind wie leer gefegt.
Die zahlreichen Kinos und Cafés geschlossen, die Einkaufsläden verrammelt und mit Holzlatten und Pappkartons notwendig gegen Plünderer geschützt.
Für viele dieser Läden kam die Vorsorge zu spät.
Seit Mittwochabend wurden unzählige Schaufenster eingeschlagen, die Geschäfte zum Teil ausgeraubt.
Ausgebrannte Autowracks versperren etliche Straßen der Innenstadt.
Über dem Zentrum von Tunis liegt eine Dunstglocke von Tränengas.
Zum ersten Mal seit seiner Unabhängigkeit vor 22 Jahren wurde in der bislang von politischer Friedensruhe beherrschten Touristen-Oase Tunesien der nationale Notstand ausgerufen.
Bis Freitag früh, 5 Uhr, herrscht eine strikte Ausgangssperre.
Unablässig patrouillieren Polizei- und Militärfahrzeuge.
Kein Mensch vermag zur Stunde abzuschätzen, wie es weitergeht.
Bis in die späten Nachmittagsstunden hinein hatte der staatliche Rundfunk nur zögernde und bruchstückhafte
über die Situation im Lande berichtet.
Schließlich wurde immer häufiger zu Blutspenden aufgerufen.
Erst gegen Abend wurde offenkundig, dass sich dieses Land im Ausnahmezustand befindet.
Auch offizielle Meldungen sprachen nun erstmals von Toten und zahlreichen Verletzten.
Die Höhe der Sachschäden ist vorerst nicht einmal abzuschätzen.
Im Landesinnen sollen Demonstranten einen Zug gestoppt und völlig demoliert haben.
Die Unruhen haben auch auf die Touristenzentren übergegriffen.
Urlauber sind indessen nicht zu Schaden gekommen.
Der am Abend verhängte Ausnahmezustand ist nur der Höhepunkt seit Wochen anhaltender Unruhen.
Aufruhrerische Arbeiter hatten dem Land eine Welle von Streiks beschert.
Der gewerkschaftsfreundliche Innenminister Belkoja, der sich geweigert hatte, gegen die streikenden Massivordnungskräfte einzusetzen, war kurz vor Jahreswechsel von seinem Amt entbunden worden.
Daraufhin trat aus Protest ein knappes Drittel aus der Ministerrunde zurück.
Als der Führer der Einheitsgewerkschaft, Habib Aschour, unter dem Druck einer zunehmend radikalisierten Gewerkschaftsbasis seine Ämter im Parteiapparat aufgab, war der Bruch zwischen Einheitspartei und Einheitsgewerkschaft faktisch vollzogen.
Auf die immer heftiger werdenden Vorwürfe der regierungsloyalen Massenmedien antwortete die Gewerkschaft mit einem für Donnerstag anberaumten 24-stündigen Generalstreik.
Die folgenden Ausschreitungen im ganzen Land wurden inzwischen sowohl von der Regierung als auch der Gewerkschaft aufs Heftigste verurteilt.
Beide aber machen sich gegenseitig für diese Ausschreitungen verantwortlich.
Inzwischen mehren sich jedenfalls die Stimmen, die davon sprechen, die Regierung werde die zunehmende Eskalation der Gewalt dazu nutzen, die mächtige Gewerkschaftsführung unter dem im Volk überaus populären Habib Aschour zu stürzen, um dann radikaler als seither gegen oppositionelle Gruppen im
Aus Tunis hörten Sie Peter Steffer.
Im Weltsicherheitsrat in New York hat gestern wieder eine Debatte über Südafrika begonnen.
Erst vor wenigen Monaten, im November vergangenen Jahres, hat ja der Sicherheitsrat ein Waffenembargo über Südafrika verhängt.
Begründung, die fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen in diesem Land und die geringe Bereitschaft Forsters, von seiner Apartheid-Politik abzurücken.
Als Ankläger gegen Südafrika stand nun gestern Abend der auf abenteuerlichen Wegen aus Südafrika geflüchtete Journalist Donald Woods vor dem Weltsicherheitsrat, um dort seine Aussagen über die Situation in diesem Land zu machen.
Es war dies überhaupt das erste Mal, dass ein Journalist und sozusagen Privatmann vor diesem Gremium aussagte.
Hören Sie Peter Fischer.
Wenn der Weltsicherheitsrat in New York zu einer Beratung zusammentritt,
dann sitzen Journalisten aus aller Welt auf der Pressetribüne, um über die Sitzung zu berichten.
Dass ein Journalist aber selbst an dem berühmten Rufeisentisch Platz nimmt, um das Wort zu ergreifen, gilt als höchst seltene Ausnahme.
Dieser Sonderfall trat gestern Abend ein, als der aus Südafrika geflohene Journalist und Systemkritiker Donald Woods vor dem 15-Mächte-Gremium eingeladen wurde, um aus seiner Sicht über das Apartheid-System in Südafrika zu berichten.
Donald Woods, dem die Regierung in Pretoria ein Berufsverbot auferlegt hatte, rief die Länder des Westens auf, alle Beziehungen mit Südafrika abzubrechen.
Diplomatische, kulturelle, sportliche, militärische und wirtschaftliche.
Das Argument, dass westliche Investitionen schließlich auch der schwarzen Bevölkerung zugute kämen, ließ Woods nicht gelten.
Investiert in Lesotho, Botswana und Swaziland, sagte er.
In diesen armen Nachbarländern Südafrikas seien die Massen gezwungen, über die Grenze zu gehen und ausgerechnet im Land der Apartheid Arbeit zu suchen.
Dem Londoner Exil lebende südafrikanische Journalist forderte eine vollständige Isolierung Südafrikas, sprach sich allerdings gegen gewaltsame Maßnahmen aus.
Er warnte vor der Gefahr eines Bürgerkriegs in Südafrika.
Der Zorn der Schwarzen in meinem Land ist so tief und der Entschluss der Weißen so stark, einem fairen Kompromiss nicht zuzustimmen, dass sich beide Seiten auf Kollisionskurs in Richtung auf einen rassischen Bürgerkrieg bewegen, sagte er.
Wutz mahnte und warnte nicht nur, er unterbreitete den Mitgliedern des Weltsicherheitsrates auch praktische Vorschläge.
Er erinnerte daran, dass die Vereinten Nationen selbst die Apartheid zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklärt haben.
Wenn das so ist, sagte Wutz, dann sollte sich der Sicherheitsrat überlegen, ob er nicht eine Verbrecherkartei mit den Namen derjenigen Südafrikaner anlegen will, die besonders für Exzesse der Apartheid verantwortlich seien.
Und diesen Südafrikanern, so schlug Wutz vor, sollte man unter Androhung der Strafverfolgung sämtliche Auslandsreisen verbieten.
Ich glaube, so sagte er, solche Sanktionen würden ihre Wirkung nicht verfehlen.
Schwarzafrikanische Diplomaten sollten der Ansprache von Donald Woods vor dem Sicherheitsrat ein hohes Lob und Respekt.
Die Afrikaner teilen die Auffassung ihres weißen Bruders aus Südafrika, dass die westlichen Sicherheitsratmitglieder endlich ihren Widerstand gegenüber Wirtschaftssanktionen gegen Südafrika aufgeben sollten.
Zu solchen Maßnahmen haben sich die fünf westlichen Ratsmitglieder
trotz ihrer einmütigen Verurteilung des Apartheid-Systems allerdings bisher nicht bereit finden können.
Und alles spricht dafür, dass auch diese Südafrika-Beratung des Sicherheitsrates heute oder nächste Woche ohne ein konkretes Ergebnis zu Ende gehen wird.
Sie hörten Peter Fischer, 12.45 Uhr, dreiviertel eins ist es jetzt.
Seit Anfang dieses Jahres ist im Bereich des Unterrichtsministeriums eine Servicestelle eingerichtet, die Schülern, Lehrern und Eltern für mündliche, schriftliche sowie für telefonische Auskünfte zur Verfügung steht.
Absicht der Einrichtung, schulische Belange sollen rasch und unbürokratisch erledigt werden.
Diese Servicestelle ist nun, um effektiver arbeiten zu können, an eine zentrale Datenbank angeschlossen worden.
Mehr von einer Pressekonferenz des Unterrichtsministers, von der sich nun Wilfried Seifert meldet.
Wahrscheinlich war der Einzug des Computers in die Schule von der Notwendigkeit bestimmt.
Wahrscheinlich war er langfristig nicht aufzuhalten.
Wenn doch bei aller sicher angenehmer Vereinfachung ein etwas unangenehmer Beigeschmack nicht zu verkennen ist, dann liegt das wohl daran, dass es ab jetzt mit der vielleicht einmal vorhandenen Romantik im Schulbetrieb wohl endgültig vorbei ist.
Das hat sicher schon darin seine Ursache, dass die Schule als kleiner, in sich geschlossener Bestandteil mehr des persönlichen als des öffentlichen Interesses nicht mehr existiert.
Die Schule ist, wie Unterrichtsminister Sinowaz heute formulierte, zu einem gewaltigen Unternehmen geworden.
1,5 Millionen Schüler, 80.000 Lehrer, 7.000 Schulen, 200 Schultypen, 350 Lehrpläne repräsentieren sicher ein schwer überschaubares Gebiet.
Nicht einmal mehr versierte Beamte können den Gesamtüberblick über all diese Vielfalt behalten.
Wie sollten es da Eltern, Schüler oder Lehrer können?
Noch dazu, da für sie ja noch eine Reihe von Problemen dazukommt.
Übertritte, Schul-Ski-Kurse, Schularbeiten, Prüfungen, um nur einige ganz wenige Themen zu nennen.
Deswegen also die neue Stelle.
Daneben aber noch eine zweite und wahrscheinlich ebenso wichtige Aufgabe.
Mit größer werdender, wirtschaftlich bedingter Mobilität der Eltern muss auch die der Schüler parallel gehen.
Nur einige Fragen, die in diesem Zusammenhang auftauchen können und bisher nur bei persönlicher Vorsprache im neuen Schulort beantwortet werden konnten.
Was kann man in den einzelnen Formen der AHS lernen?
Wo gibt es zum Beispiel Latein und ab wann?
Wie schaut der Übertritt aus von der einen Form des Gymnasiums in die andere?
Müssen Zusatzprüfungen gemacht werden?
In welchen politischen Bezirken gibt es Gymnasien und welche Formen bieten sie an?
Bis wann muss die Anmeldung erfolgen?
Was ist zu unternehmen, wenn die Eignung für den ersten Klassenzug nicht
ausgesprochen wird und dennoch ein Besuch eines Gymnasiums angestrebt wird, wo sind dann Gymnasium-Schülerheime angeschlossen?
Unter welchen Voraussetzungen ist das Überspringen von Klassen möglich?
Welche Reifeprüfungsbestimmung gibt es?
Gespeichert und abrufbereit sind auch Daten wie Freifächerangebot, Pflichtfächerstaffelung, Schülerherkunft oder auch die prozentuelle Wahrscheinlichkeit in diesem oder jenem Gegenstand in dieser oder jener Schule durchzufallen.
All diese Daten, deren bildungspolitische Bedeutung in allen schulreformatorischen Diskussionen gar nicht zu übersehen ist, sollen bis 1981 für alle Bundesländer im Computer aufgezeichnet werden.
Einstweilen liegen nur die Vorarlberger Werte im elektronischen Speicher.
Und jetzt noch zu einem medizinischen Thema.
Beängstigend hoch ist in Österreich nämlich die Sterberate im Zusammenhang mit Schlaganfällen.
Jeder dritte Österreicher stirbt an einem solchen Schlaganfall.
Das soll sich nun zumindest für die Grazer ändern.
In Graz wurde nämlich heute die modernste Intensivstation Österreichs für Schlaganfälle eröffnet.
Ein Zubau an das Grazer Landessonderkrankenhaus.
Kostenpunkt für die Intensivstation 190 Millionen Schilling.
Außerdem begann heute in Graz eine zweitägige wissenschaftliche Tagung zum Thema Schlaganfall.
Mehr von Klaus Edlinger.
Jährlich erleiden in Österreich 10.000 Personen einen Schlaganfall.
Das zeigt schon, dass der Schlaganfall heute zu einer Geißel unserer Gesellschaft geworden ist.
Vor 10, 20 Jahren stand in der Sterblichkeitsrate der Schlaganfall noch ziemlich weit unten, heute liegt er an dritter Stelle.
25 Prozent aller jener, die einen Schlaganfall erleiden, sterben im Durchschnitt.
Die Ursachen für die Zunahme dieser Krankheit sind bekannt.
Allgemeine Trägheit, der Stress und die Konsumorgien.
Sowohl das neue Gebäude, das heute in Graz eröffnet wurde, wie auch die für zwei Tage anberaumte wissenschaftliche Tagung über Schwerpunkte der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen sind dem Phänomen Schlaganfall gewidmet.
Im neuen Gebäude wird sich die modernste österreichische Intensivstation für die Schlaganfallbehandlung befinden.
Der Oberarzt an der Neurochirurgischen Klinik in Graz, Dozent Dr. Günther Lanner, ist einer der Konsiliarärzte für diese Schlaganfallintensivstation.
Bisher sind nicht genug Betten zur Verfügung gestanden.
Es war nie genug Platz, alle Schlaganfallkranke einer optimalen Behandlung zuzuführen.
Dieser Erweiterungsbau
wird in der letzten Ausbaustufe 120 Schlaganfallkranke beherbergen, wovon sechs Intensivbetten geplant sind.
Die wissenschaftliche Tagung steht unter der Leitung des ärztlichen Direktors des Landessonderkrankenhauses, Universitätsprofessor Dr. Norbert Geyer.
Professor Geyer zu den Schwerpunkten der modernen neurologischen und psychiatrischen Behandlung.
Dozent Lanner und Oberarzt Theotakis werden die Konsulärbetreuer sein, einer auf neurochirurgischen, der andere auf intensivmedizinischem Gebiet.
Es wird der Schwerpunkt dieser Station die Frührehabilitation sein, das ist ein echtes Anliegen der Medizin, dass der Patient, der an einer cerebrovaskulären Erkrankung leidet, sobald als möglich einer rehabilitativen Behandlung zugeführt wird.
Im heute eröffneten Zubau zum Landessonderkrankenhaus soll aber mehr passieren als eine moderne Schlaganfallbehandlung.
Er soll allgemein die sich von Jahr zu Jahr verschärfenden Schwierigkeiten in der stationären Versorgung der neurologischen Erkrankungen und der Geisteskrankheiten in der Steiermark beheben.
340 Krankenbetten in 6-, 3- und Einbettzimmern, modernste technische Einrichtungen neben der bereits erwähnten Schlaganfallintensivstation, ein Diagnosezentrum.
Der steirische Krankenanstaltenreferent, Landesrat Hannes Pammer.
Wir wissen immer wieder, welche große Sorgen es für Betroffene und nicht unmittelbar Betroffene, also Angehörige macht, wenn jemand von der Nervenklinik im Landeskrankenhaus, wie es heißt, in den Feldhof muss.
Das wird immer mehr abgebaut.
Wir haben hier eine
volle Krankenhauseinrichtung, also ein hoch zu gasifizierendes Krankenhaus und keine Bewahrung, keine Behütanstalt.
Das heißt also, dieses Haus und damit das Landesnervenkrankenhaus wird uns in den immer stärker ansteigenden Fällen, Schlaganfälle bzw.
Erkrankungen des Nervensystems wesentlich forthelfen.
Zurück zum Problem Schlaganfall.
Im neuen Zubau will man dem Schlaganfall vor allem chirurgisch begegnen, indem man seine Ursachen frühzeitig, also prophylaktisch, ausmerzt.
Verstopfte Gefäße sollen beim geringsten Anzeichnen des Schlaganfalls wieder geöffnet werden.
Und nun zu einem Bericht der Kulturredaktion.
Ab heute gibt es in Wien eine Satire des 1893 in Russland geborenen Dichters Wladimir Majakowskis zu sehen.
Die Wanze.
Die österreichische Ersterführung wurde von Gustav Manker einstudiert.
Georg Schmidt und Eppi Schlüsselberger haben Bühnenbild und Kostüme entworfen.
Brigitte Hofer gibt einen Vorbericht.
Von Zeit zu Zeit wird auch bei uns die Schreckensmeldung verbreitet, die Wanzen kommen wieder.
Nun um ähnliches geht es in der neuen Volkstheater-Inszenierung, in der der immer wieder überlebende Spießbürger mit den ebenfalls hartnäckigen Wanzen verglichen wird.
Die 1928, zwei Jahre vor dem Freitod Majakowskis entstandene Satire, spielt in einer russischen Provinzstadt.
Der frühere Arbeiter mit Parteibuch und Wohlstandsgelüsten ausgerüstete Bratfisch verrät die Arbeiterklasse, verrät die Ideale der Revolution, indem er in eine kleinbürgerliche Familie einheiratet.
Die Hochzeit artet in eine turbulente Sauferei aus und endet mit einer Feuersbrunst, während der der abtrünnige Bräutigam aus dem Fenster fällt und im Löschwasser einfriert.
Der zweite Teil spielt 60 Jahre später, also 1989.
Bratfisch wird von der neuen, computerbeherrschten, klassenlosen Gesellschaft aufgetaut und im Zoo als Repräsentant eines scheinbar überwundenen Stadiums ausgestellt.
Ein wunderliches Tier, ein biertrinkender, Zigarettenrauchender und Gitarre klimpernder Spießer.
Mit ihm rettet sich auch ein zweites Lebewesen in diese sterile Welt, die Wanze.
Die deutschsprachige Übersetzung und Bearbeitung dieser satirischen Komödie hat Majakowski-Experte Hugo Huppert durchgeführt.
Dass da eine komische Figur gewissermaßen den Übergang bildet und durch vorherige Konservierung in Eis und später aus dem Eisschrank der Zeit herausgenommen wieder aufersteht,
ist natürlich ein Element, das heute vielleicht irgendwo an Raimund erinnern könnte, unser einen, aber doch in einer technokratischen, ich sage auch technoromantischen, das Wort stammt von Karl Krauss, Gesellschaft doch irgendwie doch sehr komisch und anders wirkt als eine bloße Wiederherstellung des Alten, die immer interessant ist, das ist Geschichte, das ist wenn Sie wollen Archäologie sogar, Archäologie des 20.
Jahrhunderts,
Das ist, sagen wir, der Stil, das ist die Methode Majakowskis, in diesem Stück wenigstens.
In diesem Stück, in dem auch von Majakowski immer wieder verwendete theatralische Stilmittel wie Feuerwerk, Rummel, Gesang und kabarettistische Einlagen nicht fehlen dürfen, hat Gustav Manker für seine Inszenierung den technischen Apparat des Volkstheaters vehement eingesetzt.
Also das kann man sehr einfach machen und sehr wirksam.
Es ist ja nicht realistisch.
Und das Einfrieren ist überhaupt nicht zu sehen, sondern ja nur das Auftauen in Form einer Operation.
Und das ist natürlich meiner Meinung nach sehr komisch und köstlich persifriert.
Und doch ist die Sprache wichtigstes dramatisches Ausdrucksmittel des oft als futuristischer Lyriker bezeichneten Wladimir Majakowski.
Als kleine Probe dazu ein Ausschnitt aus der Szene, in der er Bratfisch Tanzunterricht nimmt.
Uwe Falkenbach in der Rolle des Spießers, Bernd Hall als sein Lehrer.
Was stampfen Sie denn die bei einer Maiparade?
Genosse Drombon, lassen Sie mich die Stiefel ablegen.
Erstens drücken Sie mich und zweitens vertrete ich Sie.
Leichten Schrittes voran, voran als wär seine Mondnacht, und sie kehren heim aus der Bierhalle träumerisch-melancholisch.
Ja, sehr gut, sehr gut.
Bitte wackeln Sie nicht mit der unteren Büste.
Sie führen ja keine Grubenlore, sondern eine Mamsai.
So ist es richtig, so ist es richtig.
Die Hand, die Hand, wo sitzt denn die Hand?
Nicht so tief, die Hand!
Die Hand, sie hat keinen Halt in der leeren Luft.
So unternehmen Sie, Genosse Fidelbratsch, eine leichte Spätruppstreife in die untere Miedergegend und lassen Sie, wie um auszuruhen, Ihren wehrten Daumen drunter.
Ab heute also einer der bedeutendsten Repräsentanten der russischen revolutionären Kulturszene der 20er Jahre auf einer Wiener Bühne.
Das war ein Beitrag von Brigitte Hofer und wir schließen das Mittagsjournal drei Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Der Verbraucherpreisindex für Dezember weist eine Steigerung der Ausgaben eines Durchschnittshaushaltes gegenüber dem Dezember 1976 um 4,6 Prozent auf.
Gegenüber dem November des Vorjahres hat sich das Preisniveau im Dezember um 0,3 Prozent erhöht.
Der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts, Seidel, hat heute ein von ihm erarbeitetes Industriekonzept vorgelegt.
Seidel betonte, die von der Bundeswirtschaftskammer in Auftrag gegebene Studie sei nicht als Empfehlung, sondern als Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen der österreichischen Industrie zu verstehen.
Seidel fügte hinzu, wegen des herrschenden Kapitalmangels müssten österreichische Betriebe vor allem lohnintensive Produkte erzeugen.
Die Kernkraftwerksplanungsgesellschaft hat heute Einzelheiten über das Zwischenlager für Brennelemente bekannt gegeben, das eventuell im niederösterreichischen Albendorf errichtet werden soll.
Das Lager ist für die Aufnahme von etwa 3000 Brennelementen konzipiert.
Dies entspricht einer Menge, wie sie in 20 Jahren Betrieb in Zwentendorf anfällt.
Die Bauzeit ist mit vier Jahren veranschlagt.
Unterdessen hat der Bürgermeister von Albendorf, Friedrich Zottl, mit Nachdruck festgestellt, sein Angebot zu Gesprächen über die Errichtung einer Lagerstätte sei kein Alleingang von ihm, sondern durch alle übrigen Gemeinderäte gedeckt gewesen.
Zottl fügte hinzu, er werde jederzeit zur Kenntnis nehmen, was der Gemeinderat entscheidet.
Im Hinblick auf verschiedene Demonstrationen gegen Albendorf meinte Zottl jedoch, er wolle sich nicht als Opferlamm schlachten lassen.
In Graz ist heute eine neue Intensivstation zur Behandlung von Patienten nach Schlaganfällen eröffnet worden.
Die Zahl der Schlaganfälle in Österreich nimmt ständig zu.
Derzeit werden etwa 10.000 Kranke pro Jahr gezählt.
USA Die Vereinigten Staaten setzen ihre Bemühungen fort, Ägypten und Israel wieder an einen Verhandlungstisch zu bringen.
Die New York Times schreibt in ihrer jüngsten Ausgabe unter Berufung auf Regierungsquellen, der israelische Ministerpräsident Begin und der ägyptische Regierungschef Sadat würden im Februar eventuell getrennt nach Washington reisen, um mit Präsident Carter zu verhandeln.
Das Blatt meint, Ägypten und Israel stünden kurz vor dem Abschluss eines Grundsatzvertrages über eine Globallösung im Nahen Osten.
Polen.
Eine Dissidentengruppe hat die Regierung in Warschau aufgefordert, das geltende Wahlrecht zu ändern.
Eine Woche vor den Kommunalwahlen erklärte das Komitee für die Verteidigung der Bürgerrechte, der Modus für die Nominierung von Kandidaten beschränke sich auf Vorschläge politischer und sozialer Organisationen und stehe im Widerspruch zu einem internationalen Abkommen über zivile und politische Rechte.
Mit diesen Kurzmeldungen, meine Damen und Herren, sind wir am Ende des Mittagsschannals in einer halben Minute.
Es ist 13 Uhr.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Ilse Vögel.
Einblendung: Dr. Günther Lanner, Univ. Prof. Norbert Geyer, Landesrat Hannes Pammer
Mitwirkende:
Edlinger, J. Klaus [Gestaltung]
, Geyer, Norbert [Interviewte/r]
, Lanner, Günther [Interviewte/r]
, Pammer, Hannes [Interviewte/r]
Datum:
1978.01.27 [Sendedatum]
Ort:
Graz
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Medizin
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Hugo Huppert, Gustav Manker, Szene mit Uwe Falkenbach und Bernd Hall
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Huppert, Hugo [Interviewte/r]
, Manker, Gustav [Interviewte/r]
, Falkenbach, Uwe [Interpret/in]
, Hall, Bernd [Interpret/in]
Datum:
1978.01.27 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Volkstheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten