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Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Beim Mittagjournal begrüßt sich Karl Jarkowski.
Kurz die Schlagzeilen der wichtigsten Beiträge zu ihrer besseren Übersicht.
Spekulationen über Nachfolge von ÖVP-Klubobmann Koren gehen weiter.
ÖVP-Bundesparteileitung fällt keine Entscheidung.
Kärntner FPÖ bestimmt Landesparteisekretär Haider als Nachfolger von Nationalratsabgeordneten Skrinzi.
Versicherungsverband gibt Zahl der Bonus-Malus-Fälle in der Autohaftpflichtversicherung bekannt.
Italienische Christdemokraten gegen Regierungsbeteiligung der Kommunisten.
Berufungsverhandlung in Prag gegen Bürgerrechtler, Hungerstreiks.
Und zwei Monate vor französischen Parlamentswahlen Bruch in der Regierungskoalition.
Die Kulturredaktion berichtet über die künstlerische Ausgestaltung des Wiener Wohnparks Alt Erla und über ein Konzert des ORF-Sinfonieorchesters und der Miltia des Caridis.
Zu Beginn des Programms nun eine Zusammenfassung des Tagesgeschehens in den Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst heute Mittag ist Hendrik Goldhahn und Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
Im ÖVP-Hauptquartier in Wien tagt seit 9.30 Uhr die Bundesparteileitung der Volkspartei unter dem Vorsitz von Obmann Taus und Generalsekretär Lanner.
Wie dem ORF auf Anfrage mitgeteilt wurde, stehen allgemeine wirtschaftliche Probleme Österreichs und das nach Ansicht der Großen Oppositionspartei enttäuschende Ergebnis der Regierungsklausur auf Schloss Altmannsdorf in Wien vom Wochenbeginn im Mittelpunkt der Beratungen.
Allgemein wird aber erwartet, dass neben der Erörterung wirtschaftlicher Fragen heute die ÖVP-Bundesparteileitung auch die Nachfolge für den ÖVP-Klubobmann beraten wird, da Prof. Korin am 1.
Februar den Posten eines Nationalbankpräsidenten antreten wird.
Sowohl die Wirtschaftstreuhänder als auch die Industriellenvereinigung sprechen sich heute in Aussendungen für eine Senkung des Zinsniveaus für Spar- und Kreditzinsen in Österreich aus.
So erklärt die Industriellenvereinigung, die Zinsenbelastung für langfristige Kredite habe zum Jahreswechsel in der Schweiz 4%, in der Bundesrepublik Deutschland 6%, in Österreich dagegen 9% betragen.
Damit gerate die österreichische Industrie, heißt es in der Aussendung weiter, gegenüber der ausländischen Konkurrenz weiter ins Hintertreffen.
Eine Hochzinspolitik sei nur durchzuhalten, wenn gleichzeitig durch eine Senkung des Wechselkurses des Shillings die Belastung verringert werde.
Auch die Wirtschaftstreuhänder sprechen sich für eine Anpassung der Kreditzinsen an das internationale Niveau aus.
Eine solche Angleichung müsse auch dann durchgeführt werden, wenn damit eine Senkung der Sparzinsen verbunden sei, erklären die Wirtschaftstreuhänder.
In der gestrigen Sitzung des Kärntner Landesparteivorstandes der FPÖ hat das Parteigremium den 27-jährigen Landesparteisekretär Jörg Haider zum Listenführer für die Kandidatenliste der Kärntner FPÖ bei den Nationalratswahlen im Jahr 1979 gewählt.
Haider wurde damit offiziell zum Nachfolger des Abgeordneten Skrinzi bestellt, der bereits mehrfach erklärt hat, mit Ende der Legislaturperiode seine politische Tätigkeit abschließen zu wollen.
Italien.
Der Parteivorstand der regierenden christlichen Demokraten hat kurz vor Mitternacht einstimmig beschlossen, die kommunistische Partei nicht in die Regierung aufzunehmen.
Vielmehr soll ein neues Abkommen über ein Regierungsprogramm zur Überwindung der wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten angestrebt werden.
Das sozialistische Parteiorgan Avanti schreibt, sollte sich Ministerpräsident Andriotti weiter gegen eine Beteiligung der Linken an einer neuen Regierung aussprechen, würden die italienischen Sozialisten versuchen, eine Volksfrontregierung zu bilden.
Von kommunistischer Seite wurde bisher kein Kommentar zu diesem sozialistischen Zeitungsbericht gegeben.
USA.
In einem Beitrag für die amerikanische Fernsehgesellschaft NBC warnt der frühere Außenminister Kissinger nachdrücklich vor der kommunistischen Gefahr in Westeuropa.
Eine Machtübernahme durch die Kommunisten oder eine kommunistische Regierungsbeteiligung in einem NATO-Land müsse nach Kissingers Worten unweigerlich zu einer Entfremdung mit Washington führen.
Über die Terror-Szene heißt es in dem Beitrag Kissingers, die jungen Gangster des internationalen Terrorismus würden bis zu einem gewissen Grad von der kommunistischen Welt versorgt.
Tschechoslowakei, Österreich
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat heute in Prag die Berufungsverhandlung gegen vier Bürgerrechtskämpfer begonnen.
Ein großes Polizeiaufgebot mit Hunden riegelt das Gerichtsgebäude ab.
Westlichen Journalisten und Mitglieder der Bürgerrechtsbewegung Carter 77 wurde der Zutritt verwirrt.
In dem Prozess müssen sich der Schriftsteller Vaclav Havel, die beiden früheren Theaterdirektoren František Pavliček und Ota Ornešt sowie der ehemalige Journalist Jerzy Lederer neuerlich wegen staatsfeindlicher Aktivitäten verantworten.
Die vier Regimekritiker sind im Oktober vergangenen Jahres zu Freiheitsstrafen bis zu dreieinhalb Jahren verurteilt worden.
Während sich Havel und Pavliček auf freiem Fuß befinden, wurden Lederer und Ornešt aus der Haft vorgeführt.
Mehrere Unterzeichner der Charta 77 wollen heute in Prag in einen Hungerstreik treten, um die Freilassung Liderers zu erreichen.
Auch in Wien haben sich vor dem Gebäude des tschechoslowakischen Reisebüros etwa 15 Leute versammelt, um auf die Situation der Menschenrechte in der Tschechoslowakei aufmerksam zu machen.
Tschechoslowakei.
Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Bonner Bundestag, Wehner, ist heute während seines Aufenthaltes in Prag mit dem für auswärtige Beziehungen zuständigen Sekretär der tschechoslowakischen kommunistischen Partei, Bilak, zusammengetroffen.
Wehner erklärte, er wolle in Prag einen freimütigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch führen, um den Stillstand in den deutsch-tschechoslowakischen Beziehungen zu überwinden.
Er wird nach Bilag auch mit Staats- und Parteichef Hussack, Ministerpräsident Strogal und Außenminister Knopek zusammentreffen.
Bundesrepublik Deutschland Die drei Schusswaffen, die nach dem Tod der Terroristen Bader, Raspe und Enslin in den Gefängniszellen der Strafanstalt Stuttgart-Stammheim gefunden wurden, sind nach einer Meldung des Südwestfunks Baden-Baden während der Hauptverhandlung gegen die drei Anarchisten eingeschmuggelt worden.
Die Waffen sollen den Angeklagten von dem ehemaligen Mitarbeiter des Anwaltsbüros Croissant, dem inhaftierten Anwalt Arndt Müller, übergeben worden sein.
Andreas Bader und Jan-Karl Raspe haben sich im vergangenen Oktober mit den Pistolen erschossen.
Generalbundesanwalt Reppmann wird heute Nachmittag vor dem Stuttgarter Untersuchungsausschuss offiziell zu den Vorgängen in Stammheim Stellung nehmen.
Nahe Osten.
Der ägyptisch-israelische Militärausschuss setzt heute seine Beratungen in Kairo fort.
Entgegen ursprünglichen Meldungen soll Ägypten nun doch nicht die Evakuierung israelischer Siedlungen auf der Sinai-Halbinsel fordern.
Dies berichtet heute die halbamtliche ägyptische Zeitung Al-Ahram und betont, die Regierung in Kairo beschränke sich auf die Forderung, dass auf der Halbinsel nach der Unterzeichnung eines Friedensvertrages keine israelischen Siedlungen mehr errichtet werden.
Demnach steht im Mittelpunkt der Beratungen der gemischten Kommission der totale Rückzug israelischer Truppen aus dem Sinai.
Soweit die Meldungen.
Nun der Wetterbericht.
Eine Tiefdruckrinne erstreckt sich von Skandinavien über Zentraleuropa bis Nordafrika.
Sie bestimmt auch das Wettergeschehen in Österreich.
Die Aussichten bis morgen früh.
Meist starke oder geschlossene Bewölkung mit nur lokalen Aufhellungen.
Strichweise Niederschläge, vor allem im Süd- und Zentralalpenbereich.
Schwache bis mäßige Winde aus uneinheitlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen minus zwei bis plus vier Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus fünf bis plus ein Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Nördlich des Alpenhauptkammes und in Ostösterreich veränderliche, im Durchschnitt aber reichliche Bewölkung und nur örtlich etwas Niederschlag.
Sonst meist stark bewölkt und strichweise Schneefall.
In tiefen Lagen auch Regen.
Richtungsuneinheitliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen minus zwei bis plus vier Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien bedeckt Schneefall, Hochnebel, 0° Ostwind, Geschwindigkeit 15 km in der Stunde.
Linz stark bewölkt, 0° Ostwind, 10 km.
Salzburg bedeckt Nieseln, 1° Nordwestwind, 10.
Innsbruck bedeckt Schneefall 0°, Westwind 5 km, Bregenz bedeckt Schneefall 2°, Nordwestwind 3 km in der Stunde, Graz bedeckt 0° Windstill und Klagenfurt bedeckt Regen plus 2°, Nordwestwind Geschwindigkeit 3 km in der Stunde.
Es ist jetzt zehn Minuten nach zwölf.
Bürgerkriegsähnliche Kämpfe haben sich in den letzten Tagen in Italien und hier vor allem in Rom abgespielt, als Linksextremisten und Neofaschisten zusammenprallten.
Es kam zu Straßenschlachten gegeneinander und gegen die Polizei.
Nun, die Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Andriotti steht der zunehmenden Terrorwelle und dem Extremismus hilflos gegenüber.
Kommunisten, Sozialisten und Republikaner fordern aus diesem Grund täglich eine Verstärkung der Regierungsexekutive, was nichts anderes bedeutet, als die Kommunisten an der Regierung zu beteiligen.
Nun, die Meinungen innerhalb der Christdemokraten für einen Eintritt der Kommunisten in die Regierung waren in den letzten Tagen unterschiedlich.
Und in dieser Atmosphäre ist dann gestern Abend der christlich-demokratische Parteivorstand zusammengetreten, um über das Schicksal der Regierung Andriotti zu entscheiden.
Nach einer Marathonsitzung stand dann heute Mitternacht die Entscheidung fest, keine Kommunisten in die Regierung aufzunehmen, Alphons Thalmer berichtet.
Viel schneller als erwartet hat die italienische Regierungspartei eine einheitliche Haltung zur offen gewordenen Regierungskrise gefunden.
Die heute beginnende Klausur der Abgeordnetenklubs der Democrazia Christiana wird sich mehr mit den Problemen der Wirtschaftspolitik und der Gesetzgebung als mit der Parteilinie gegenüber der kommunistischen, sozialistischen und republikanischen Forderung nach dem Einzug der Kommunisten in die Regierung beschäftigen können.
Denn gestern in der Nacht ist im Parteivorstand die Entscheidung einstimmig gefallen.
Zwei Zeitungstitel von heute früh fassen wieder einmal den Stand der Dinge vortrefflich zusammen.
Die Demokratia Christiana antwortet den Kommunisten mit einem klaren Nein.
Heißt es im Mail in der Journale und fast gleichlautend in der Turiner La Stampa.
Und die kommunistische Unita macht mit der Zeile auf,
Vorschläge des DG-Vorstandes der Krise nicht angemessen.
Das einstimmig angenommene Referat des christlich-demokratischen Generalsekretär Sakanini lässt sich auf drei Kernpunkte reduzieren.
Erstens.
Die Regierungskrise ist nicht durch die mangelnden Leistungen des Kabinetts Andreotti, sondern ausschließlich durch das Nicht-Einhalten der Parteienvereinbarungen vom vergangenen Juli von Seiten der Kommunisten und der Sozialisten entstanden.
Zweitens, die Democrazia Cristiana ist an die Beschlüsse ihres letzten Parteitages und an das Votum von 17 Millionen Italienern gebunden.
Sie könne eine Beteiligung der Kommunisten an der Regierung oder an der Regierungsmehrheit nicht akzeptieren.
Drittens, die Partei ist bereit, mit den anderen fünf Parteien der Juni-Vereinbarungen den programmatischen Rahmen zu erweitern und eine engere parlamentarische Zusammenarbeit zu suchen.
In der Vorstandssitzung hat es keine abweichenden Stellungnahmen gegeben.
Der in den letzten Tagen formierte Block der Widerstandsgruppen gegen die kommunistischen Forderungen hatte angesichts der klaren Haltung von Zaccagnini keinen Grund gehabt, Aufstand zu üben.
Die sogenannten historischen Parteiführer Moro und Fanfani, von denen behauptet worden ist, sie wollten den Kommunisten mindestens auf dem halben Wege entgegenkommen, haben schon am Anfang der Sitzung solche Absichten von sich gewiesen.
Im Corriere della Sera heißt es,
Energische Stellungnahmen Moros und Fanfanis gegen das Nachgeben.
Die erste Antwort kam aus den unübersichtlich aufgestellten sozialistischen Reihen.
Zehn von 57 Abgeordneten treten in einem Brief an das Parteisekretariat für die Alternative einer reinen Linksregierung und für das Schicken der Demokratie a Christiana in die Opposition ein.
Abgesehen davon, dass die Kommunisten sich noch nie für eine solche Kombination erwärmen konnten und auch davon, dass selbst mit den Republikanern und Sozialdemokraten keine Parlamentsmehrheit dafür zustande kommen kann, sind diese zwei letzteren Parteien der linken Mitte zu einem solchen Vorgehen nicht bereit.
Im Kommunistischen Parteiklub gab es zwar heute eine bewegte Debatte über die entstandene Lage,
Aber der Klubobmann Nata hat zum Schluss eine außerordentlich vorsichtige Erklärung abgegeben.
Eine immer größere Rolle spielt in dieser italienischen Entwicklung die Haltung Washingtons.
Die Erklärungen des State Departments von gestern haben ihren Eindruck auf die Vorstandssitzung der Demokratia Christiana nicht verfehlt.
Die Krise von Rom ist also noch in ihren Anfangsstadium.
Niemand kann sich leisten, die Neuwahlen auszulösen
ohne vorher seinen Verhandlungswillen nachzuweisen.
Soviel von Alfons Dalma aus Rom und nun ein Programmhinweis.
Im Rennpunkt.
Kommunismus auf Italienisch.
Im Vorhof der Macht eine Definition des KPI-Außenministers Sergio Segre.
Wir sind vollkommen überzeugt, dass weder Marx noch Lenin
waren der letzte Höhepunkt in der Entwicklung des menschlichen Gedankens.
Ich glaube, dass keiner der Besitzer der Wahrheit ist und dass eine gemeinsame Wahrheit nur durch einen Dialog zu finden ist.
Was Sie hier als eure kommunistische Märchenstunde abhalten, das ist der beste Weg, heute der geschickteste Weg, den Sozialismus in seiner realen Gestalt zu verhindern.
Und das war die Antwort eines deutschen Kommunisten auf Sergio Segrès tolerante, nicht totalitäre, eben sehr italienische Deutung der Parteiideologie.
Entwicklung und heutige Strukturen der kommunistischen Partei im Italien der Dauerkrise.
Heute Abend im Brennpunkt, 21.15 Uhr, Programm Österreich 1.
Und nun in die Tschechoslowakei.
Vor rund einem Jahr trat dort die Menschenrechtsbewegung Carter 77 zum ersten Mal mit einem Manifest an die Öffentlichkeit.
Seither sind die Unterzeichner der Carter dem Politdruck der Machthaber in der GSSR ausgesetzt.
Einmal stärker, einmal schwächer.
Es gibt und gab Polizeiverhöre, die Unterzeichner der Menschenrechts-Carter wurden misshandelt, wurden unter Hausarrest gestellt, verloren ihre Arbeitsplätze und einigen wurde der Prozess gemacht
und sie verbringen seither ihr Dasein in Gefängnissen.
Das alles in einem Land, das die Schlussakte der Europäischen Konferenz für Sicherheit und Entspannung von Helsinki unterzeichnet hat.
Mit der Unterschrift unter die Schlussakte verpflichtete sich die CSSR auch zur Einhaltung der Menschenrechte.
Trotzdem geht die staatliche Repression gegen die Bürgerrechtsbewegung weiter.
Gegen vier Bürgerrechtler, zwei sind bereits in Gefängnissen, zwei befinden sich noch auf freiem Fuß, begann heute in Prag die Berufungsverhandlung.
Sie waren im Oktober des Vorjahres wegen staatsfeindlicher Tätigkeit zu Freiheitsstrafen bis zu dreieinhalb Jahren verurteilt worden.
Zu Beginn des Prozesses begangen mehrere Mitunterzeichner der Charta in Prag einen Hungerstreik, um auf das Schicksal der Inhaftierten und die Repressalien der Prager Regierung gegenüber der Bürgerrechtsbewegung aufmerksam zu machen.
Aus Prag berichtet Walter Tauber.
Zu der Berufungsverhandlung gegen vier tschechische Intellektuelle, die heute vor dem Gericht in Prag-Pandrat begann, hat sich die Polizei einiges einfallen lassen.
Rings um das Gerichtsgebäude waren starke Polizeieinheiten postiert.
Auch die Hundestreife durfte nicht fehlen.
Jeder, der sich dem Gebäude näherte, wurde von Geheimpolizisten fotografiert.
In der Vorhalle des Gerichtsgebäudes wurden die Ausweisnummern der Freunde und Verwandten der Angeklagten nutzt.
Der Flur vor dem Gerichtssaal durfte nicht betreten werden.
Schließlich räumte die Polizei auch die Vorhalle.
Zur Verhandlung zugelassen wurden nur einige Verwandte.
Verhandelt wird gegen den ehemaligen Theaterleiter Ota Ornest, die Journalisten Ledra und Pavlicek und gegen den Dramatiker Václav Havel.
Sie waren im Oktober des vergangenen Jahres wegen angeblicher subversiver Tätigkeit gegen die Republik zu Gefängnisstrafen zwischen 14 Monaten und dreieinhalb Jahren verurteilt worden.
Das Gericht hatte sie für schuldig befunden, Texte im westlichen Ausland veröffentlicht bzw.
zur Veröffentlichung ins Ausland geschafft zu haben.
Besonders gespannt ist man hier in Prag
Ob die Berufung oder Ornest Erfolg haben wird, ist als einziger nicht zu den Unterzeichnern der Charta 77 gehört.
Ornest, im Oktober zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, hat mittlerweile im Fernsehen öffentliche Selbstkritik geübt und sich ausdrücklich von der Menschenrechtscharta distanziert.
Die Unterzeichner der Charta 77, mittlerweile rund 850,
sind während der Dauer des Prozesses in den Hungerstreit gedreht.
Man erwartet hier in Prag, dass der Prozess möglicherweise noch heute zu Ende geht.
In einem Brief an die Kfz-E-Nachfolgekonferenz in Belgrad haben heute die Sprecher der CARTA noch einmal an alle Teilnehmerstaaten appelliert, sich gemeinsam für die Einhaltung der Menschenrechtsabkommen in der Tschechoslowakei einzusetzen.
Aus Prag, berichtete Walter Tauber.
Und nun österreichische Innenpolitik.
Seit gestern steht eines fest.
Der ehemalige ÖVP-Finanzminister und derzeitige ÖVP-Club-Chef Prof. Stefan Koren wird Anfang Februar den Posten eines Nationalbank-Präsidenten übernehmen.
Bei der gestrigen SPÖ-Vorstandssitzung wurde ein entsprechender Vorschlag vom Bundeskanzler Kreisky einstimmig angenommen.
Vizekanzler Androsch wird nach der Sitzung des Ministerrates am Dienstag kommender Woche Bundespräsident Kirchschläger den Vorschlag unterbreiten.
Auch Professor Koren hat in unserem gestrigen Abendsjournal die Annahme des übrigens bestbezahlten Postens der Republik Österreich bestätigt.
Was allerdings noch nicht feststeht, ist die Nachfolgefrage für den scheidenden Choren im ÖVP-Parlamentsklub.
Allgemein erwartete man sich von der heutigen ÖVP-Bundesparteileitungssitzung in der Wiener Kärntnerstraße eine endgültige Klärung dieser Frage, nachdem es eigentlich ein offenes Geheimnis ist, dass ÖVP-Bundesparteiobmann Taus auch die Rolle des Klubobmannes übernehmen soll.
Dies würde aber einen geschäftsführenden Clubobmann notwendig machen.
Und hier ist die Personalentscheidung noch nicht gefallen.
Markus Sommersacher sprach deshalb im Anschluss an die ÖVP-Parteileitungssitzung mit Generalsekretär Lanner.
Herr Generalsekretär Dr. Landner, ist heute in der Bundesparteileitungssitzung der Volkspartei praktisch eine Vorentscheidung über die Nachfolge Korens als Klubobmann gefallen?
Wir haben auch gesprochen über die Nachfolge des Klubobmanns, nachdem Professor Koren in die Nationalbank wechselt.
Die Parteileitung hat es begrüßt, dass
unser Bundesparteiobmann Daust diese Funktion selbst anstrebt.
Wir wissen aber auch alle, und auch das ist eine einvernehmliche Auffassung, dass ein geschäftsführender Klubobmann bestellt werden wird.
Eine Entscheidung darüber oder eine Empfehlung darüber wurde aber in der Parteileitung ausdrücklich nicht getroffen.
Das war auch seinerzeit nicht der Fall, wo Professor Koring bestellt wurde.
Wir glauben, hier sollte man den Abgeordneten im Parlament, deren Klubobmann ja das geschäftsführend dann in Hinkunft sein soll, man sollte den Abgeordneten diese Entscheidung in einer geheimen Abstimmung nächste Woche selbst überlassen.
Das heißt, der neue Klubobmann, der neue geschäftsführende Klubobmann soll nicht bestellt, sondern gewählt werden.
Ist das richtig?
Die gegenwärtigen Überlegungen laufen darauf hinaus.
In der Öffentlichkeit entspinnt sich ein gewisses Gerüchtekarussell um bestimmte Namen.
Es fallen die Namen des Wirtschaftsbundobmanns von Burgenland-Graf, es fallen die Namen Fritz König, Verkehrssprecher der Volkspartei, es fallen auch die Namen Dr. Wiesinger, es fallen auch die Namen, der Name Dr. Mock.
Wer von den vieren hat zurzeit am meisten Chancen oder gibt es noch einen Außenseiter oder andere Außenseiter?
Bitte, hier gibt es offenbar eine Inflation von Namen, einige sind mir selbst neu, die offenbar in den letzten Minuten hier ins Spiel kamen, aber unter den genannten ist der richtige sicher dabei.
Können wir nun übergehen zu den Sachproblemen, die heute noch im Zusammenhang mit der Atomfrage behandelt wurden.
Wie sieht nun die Haltung der Volkspartei aus im Zusammenhang mit der jüngsten Diskussion um Inbetriebnahme, Probebetrieb, Nullleistungsbetrieb von Zwentendorf?
Unsere Position ist die folgende.
Wir haben für eine endgültige Haltung von unserer Seite fünf Fragen gestellt, deren Beantwortung wir vorerst von der Regierung erwarten müssen.
Erstens,
eine Klärung der Sicherheitsfrage.
Zweitens, die Frage, wo und wie der anfallende Atommüll gelagert werden soll.
Drittens, die Beantwortung der Frage, ob wir in Österreich ein Atomkraftwerk unbedingt brauchen.
oder, anders gesagt, ohne Atomkraftwerk zu einem Energieengpass kommen würden.
Die vierte Frage, was unternimmt man, um auf dem Energiesektor künftig hin besser zu sparen?
Und fünftens, welche sonstigen Möglichkeiten außerhalb der Atomenergie und der Wasserenergie gibt es,
um künftig hier nicht in Richtung Atom immer mehr und mehr abhängig zu werden.
Diese fünf Fragen sind im Bericht, der im Parlament liegt, nicht beantwortet.
Zu diesen fünf Fragen hat sich bisher die Regierung und der Bundeskanzler nicht geäußert.
Die Beantwortung dieser Fragen ist die Voraussetzung für unsere endgültige Haltung.
Mit ÖVP-Generalsekretär Lanner sprach Markus Sommersacher.
Und nun ein Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Zitate für die folgende Presseschau wählte Wilfried Seiferthaus.
Noch einmal die Ergebnisse der Regierungsklausur und die Bestellung von ÖVP-Klubobmann Koren zum Nationalbankpräsidenten.
Das sind die wesentlichen Themen der heutigen Pressekommentare.
Peter Klar meint zur Nominierung Korenz im ÖVP-Organ Neues Volksblatt, es sei eigentlich nicht gerade ruhmvoll für die Sozialisten, dass sie den besten für diesen Posten in den Reihen der Opposition suchen müssten.
Klar setzt sich dann anschließend mit der Argumentation von SPÖ-Zentralsekretär Blecher auseinander, nämlich, dass die SPÖ tolerant genug sei, trotz ihrer Mehrheit entsprechende Fähigkeiten auch beim politischen Gegner anzuerkennen.
Wer die Österreicher und ihren Hang, den Sozialisten auf alles hereinzufallen, kennt, weiß, dass diese Argumentation Anklang finden, dass sie das angekratzte Ansehen der SPÖ aufpolieren wird.
Und verlauter heimlicher oder offener Bewunderung wird so mancher sonst aufrechte Mann auf dem Bauch liegen.
Diese Toleranz der SPÖ sei allerdings die Ausnahme, meint Klauweiter.
Man sehe sich die Personalbewegungen in den Ministerien und in der verstaatlichen Industrie, bei den Bundesbetrieben und verschiedenen Konzernunternehmen nur genau an.
Heimlich, still und leise fand hier eine Durchforstung statt, die zu einer beispiellosen Gleichrichtung führte.
Im Salzburger Volksblatt sieht Peter Millard die Bestellung Korenz unter einem etwas anderen Aspekt.
Nicht so sehr die Fähigkeit, innerhalb der eigenen Reihen die richtigen Leute auszuwählen.
Lütgendorf, Leo, Dolter, Kahl, Weselsky sind ja einige schlagende Negativbeispiele.
Sondern das Vermögen, im richtigen Moment die ihm gefährlichen Leute aus der ÖVP abzuziehen, machen Kreisky auch zum Kanzler der 80er Jahre.
Stefan Koren geht ohne gleichwertigen Ersatz.
In einem Moment, in dem die Führungskrise innerhalb der ÖVP tobt wie selten zuvor.
Zweites Hauptthema, wie gesagt, die Ergebnisse der Regierungsklausur.
In der Neuen Kronenzeitung notiert Georg Weilan zum Investitionsprogramm, das von der Bundesregierung anlässlich der Klausur vorgestellt wurde.
Was dem Programm an Substanz fehlte, wurde durch geschickte Publizität ersetzt.
Es war ein weiterer Mosaikstein der Zuckerbrot- und Peitschenpolitik in der Wirtschaft.
Da wurden die Kreditzinsen zuerst künstlich in die Höhe getrieben.
Jetzt will man das durch verbilligte Investitionsdarlehen wieder ausgleichen.
Der hohe Schillingkurs brachte die Exporteure in Schwierigkeiten.
Als Zucker bietet man ihnen nun zusätzliche Förderungsmittel an.
Die Steuererhöhungen und Belastungen haben vielen Unternehmern den Mut am Investieren genommen.
Jetzt sollen sie mit dem Köder neue Abschreibmöglichkeiten wieder hinter dem Ofen hervorgelockt werden.
Weiland ist im Übrigen der Meinung, dass zwangsläufig die Frage offen bleiben müsse, wie lang die Unternehmer diese Art von Politik noch aushalten könnten.
Wie schon die Kronenzeitung rechnet auch die kommunistische Volksstimme vor, dass das angekündigte Investitionsprogramm von 577 Milliarden Schilling keine Erhöhung gegenüber den derzeitigen Ausgaben bedeutet.
Beide Zeitungen vertreten die Auffassung, dass diese Ausgaben nicht ausreichen könnten, die Arbeitsplätze zu sichern bzw.
neue zu schaffen.
Auch im Kurier meint Peter Rabl, dass mit dem Investitionsprogramm keine zusätzlichen Anreize geschaffen werden.
Rabl schreibt unter der Schlagzeile der Bluff mit den Investitionen.
Statt ein altes Programm als neu zu verkaufen, hätte der Finanzminister besser mehr vom Inhalt verraten.
Etwa, dass die Investitionen des Bundes nur bis 1980 ansteigen, dann aber für den Rest der Periode abfallen und bis 1986 unter dem Wert von 1980 bleiben.
Geringer werden nach Rabels Auffassung übrigens auch die Mittel für den Straßenbau.
Der Kurierkommentar schließt.
So viel Interessantes ist da verschwiegen worden bei der Klausur und so viel geblöfft.
Kein guter Start dieses wichtigen politischen Jahres.
Das waren Stimmen aus österreichischen Zeitungen, heute ausgewählt von Wilfried Seifert.
Als erste der drei Landesparteien hat die Kärntner FPÖ nunmehr ihre Liste für die Nationalratswahl 1979 erstellt.
Der derzeitige FPÖ-Landesparteisekretär Jörg Haider soll Otto Skrimzi im Parlament ablösen.
Skrimzi mit der eigenen Partei in Kärnten auf Kriegsfuß und mit Parteiobmann Peter seit der Wiesenthal-Peter-Affäre nicht im Allerbesten einvernehmen, scheidet daher bei den nächsten Nationalratswahlen aus dem Parlament.
Über die Kärnten-Entscheidung hören Sie folgenden Bericht von Wilfried Mitsche.
Nach einer Beratungszeit von knapp vier Stunden waren die Weichen für den Landesparteisekretär Dr. Jörg Haider als Spitzenkandidat für die Nationalratswahl 1979 gestellt.
Damit wird Dr. Haider den jetzigen Kärntner FPÖ-Abgeordneten Otto Skrinzi ablösen.
Primarius Skrinzi hat bereits im vergangenen Sommer angekündigt, dass er 1979 nicht mehr kandidieren wolle, nachdem es wegen seiner Bestellung zum Klubobmann-Stellvertreter im Parlament zu einer Auseinandersetzung mit der Landesparteiführung in Kärnten gekommen war.
Landesparteiobmann Ferrari machte nach der Sitzung kein Hehl daraus, dass Haider sein Wunschkandidat gewesen sei, den er vor zwei Jahren nach Kärnten holte und den er zum Landesparteisekretär bestellte.
Viele Funktionäre befürchteten, dass Haider durch diese Bestellung nicht mehr so effizient im Parteiapparat arbeiten könnte.
Dazu Ferrari.
Ich habe diese Befürchtung nicht, nicht zuletzt deshalb, weil wir ja die Vorgangsweise genau jetzt eben im Landesparteivorstand abgestimmt haben und wir sogar der Meinung sind, dass ein Landesparteisekretär, der Nationalratsabgeordneter ist, ganz im Gegenteil weitaus mehr Gewicht hat und seine Arbeit sich sogar erleichtern würde.
Dr. Jörg Haider ist 27 Jahre alt, gebürtiger Oberösterreicher.
Er wurde vor allem in der Öffentlichkeit durch seine Kritik an Bundesparteiobmann Friedrich Peter bekannt.
Zur Frage, ob sich an dieser Einstellung etwas ändern wird, meint Dr. Haider?
Zweifelsohne wird sich an meiner kritischen Position gegenüber allen politischen Entscheidungen nichts ändern.
Denn ich bin es gewohnt, selbst über die Dinge nachzudenken und mit meiner Meinung nicht hinter den Berg zu halten und entsprechend in den Gremien den Versuch zu machen, für meinen Standpunkt zu werben.
Sie werden jetzt in Wien tätig sein, im Parlament.
Dort ist Friedrich Peter als Klubobmann der Freiheitlichen Partei tätig.
Können Sie sich mit ihm eine sinnvolle Kooperation vorstellen, nachdem Sie ihn jahrelang heftigst kritisiert haben?
Vorerst bin ich auf alle Fälle bis 1979 hier in Kärnten als Parteisekretär ausschließlich tätig und wie die Nationalratsfraktion dann zusammengesetzt sein wird, weiß ich noch nicht, aber die Zusammenarbeit auf der Basis seines gemeinsamen Programmes muss mit jedermann möglich sein.
Soweit Dr. Haider, der Spitzenkandidat der Kärntner FPÖ für die Nationalratswahl im Jahre 1979.
In Klangfurt wurde gestern auch die Möglichkeit ventiliert, dass Otto Skrinzi bei der kommenden Nationalratswahl mit einer eigenen, sogenannten Vierten Partei kandidieren werde.
Skrinzi wollte sich zu dieser Frage nicht äußern, meinte lediglich, dass solche Überlegungen schon seit längerer Zeit in Österreich existieren.
Der Kärntner Primarius und Abgeordnete Skrinzi erklärte dazu gegenüber dem ORF, er habe bereits 1975 endgültig erklärt, dass die gegenwärtig laufende Periode seine letzte im Parlament sein werde.
Insofern komme die Entscheidung der Kärntner FPÖ nicht überraschend.
Scrinzi, der sein Verhältnis zur eigenen Parteiorganisation aber als sehr schlecht bezeichnet, möchte nun aber nicht ausschließen, dass er schon 1978, also heuer, das Parlament verlassen könnte.
Innerhalb der Kärntner Partei sei, so Scrinzi, das Gespräch brutal abgeschnitten worden.
Es gäbe zwischen ihm und den Kärntner Parteifreunden keine wie immer geartete Kooperation.
Er habe daher auch keinen Grund, das Gespräch zu suchen, meint es Krimsi.
Sollte er daher das Parlament vorzeitig verlassen, würde er dies auf jeden Fall mit der Bundespartei erörtern müssen.
Und jetzt zweieinhalb Minuten nach halb eins wieder Außenpolitik.
Den Franzosen steht ein spannender Wahlkampf für die Parlamentswahlen im März bevor.
Diesen Schluss lassen die ersten grundsätzlichen Erklärungen der Parteien gleich zu Beginn des Wahlkampfes zu.
Bereits am Wochenende platzte nämlich das Linksbündnis von Kommunisten, Sozialisten und linken Radikalen und es hatte zu Beginn dieser Woche so ausgesehen, als werde die Regierungsmehrheit davon einen Vorteil haben.
Lange haben sich aber Staatspräsident Giscard d'Estaing und Premierminister Barr darüber nicht freuen können, denn jetzt droht auch innerhalb der Regierungskoalition ein Bruch.
Sie haben einen ähnlichen Zwist im eigenen Lager.
Der Führer der Gaullisten, Chirac, er ist Bürgermeister von Paris, hat ihn entfacht.
Die Goalisten werfen der republikanischen Partei von Staatspräsident Giscard d'Estaing und den Radikalsozialisten Unterschreiber vor, gegen frühere Wahlabsprachen verstoßen zu haben.
Beim ersten Wahlgang am 12.
März wollen nun die Goalisten eigene Kandidaten aufstellen.
Näheres von Klaus Huwe.
Die Goalisten um Jacques Chirac haben die Wahlabsprachen für den ersten Wahlgang aufgekündigt.
Sie fühlen sich nicht mehr an die Gemeinschaftskandidaturen aller Regierungsparteien in einem Fünftel der Wahlkreise gebunden.
Sie werden vermutlich überall dort mit eigenen Kandidaten auftreten, wo die Zersplitterung der bürgerlichen Stimmen nicht einem Kandidaten der Linksopposition automatisch zum Sieg zu verhelfen droht.
Dieser Eklat ist die Antwort auf die Versuche der kleineren Regierungsparteien, der Republikaner und Zentristen ihre Kräfte zu vereinen, um den Einfluss des kolistischen RPR innerhalb der Regierungsmehrheit zurückzudrängen.
Gemeinsame Kandidaten hatten die Regierungsparteien nur in einem Fünftel der Wahlkreise aufgestellt.
In den anderen 390 Wahlkreisen sollte der erste Wahlgang eine Art Primärwahl sein, eine Auslese, bei der die Wähler ihre Präferenzen bekunden und denjenigen Bewerber aus dem Regierungslager bestimmen sollten, der in der zweiten Runde dann gegen den Konkurrenten der Linken antreten sollte.
Die Gulisten, die mit 170 von 308 Koalitionsmandaten bisher die Mehrheit in der Mehrheit waren, hofften bei der Wahl ihre Vormachtstellung zu konsolidieren.
Für den nicht-gulistischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing war freilich die Aussicht, mit einer von der Wählerschaft bestätigten gulistischen Übermacht weiterregieren zu müssen, wenig verlockend.
Manche parlamentarische Kraftprobe seit dem Amtsantritt Giscard d'Estaing hat gezeigt, dass der Präsident in der Nationalversammlung nicht immer über eine Mehrheit für seine Politik verfügte.
Die Versuche der kleineren Regierungsparteien, eine Einheitsfront gegen die Goulisten zu bilden, sind vermutlich vom Élysée ermutigt worden.
Bisher gingen die Goulisten davon aus, dass im ersten Wahlgang in der Regel drei Regierungskandidaten gegeneinander antreten würden.
Das hätte angesichts der Popularitätsbasis der Goulisten in den meisten Fällen den Kandidaten Chiracs den Anspruch gesichert, in der zweiten Runde im Namen aller Regierungsparteien gegen die Linke anzutreten.
Jetzt, nach den Absprachen der Republikaner um Jean-Pierre Soissons und der Zentristen um Jean Le Canuet, sieht es so aus, als werde es in den meisten Fällen nur zwei Regierungskandidaten geben, einen Goullisten und einen Nicht-Goullisten.
Das könnte hier und da das Kalkül Schirachs durchkreuzen.
Eine auf Verlangen der Goulisten einberufene Sitzung des Verbindungskomitees der Regierungsparteien hat keine Einigung gebracht.
Mehr als ein Warnschuss kann freilich der Alleingang nicht sein, den die Anhänger Chiracs nun in den übrigen Wahlkreisen angedroht haben.
Zwar verübelt der um seinen Einfluss besorgte Goulistenführer es seinen Bundesgenossen, dass sie auch den virulent-antigoulistischen Cervant Schreiber in ihre Wahlabsprachen einbezogen haben.
Aber er weiß, dass alle Regierungsparteien aufeinander angewiesen sind, wenn sie nicht der Linken trotz ihrer Spaltung zur Mehrheit der Stimmen verhelfen wollen.
Auch Chirac will deshalb den Konflikt nicht dramatisieren und an der Abmachung festhalten, dass im zweiten Wahlgang in der Stichwahl nur noch der am besten platzierte Kandidat der konkurrierenden Regierungsparteien im Ring bleibt.
Das von Premierminister Bahr in Blois verkündete Aktionsprogramm der Regierung ist aus dem gleichen Grunde bei den auf ihr eigenes Profil bedachten Goulisten zwar nicht mit Begeisterung, aber mit Wohlwollen bedacht worden.
Zwei Monate vor französischen Parlamentswahlen Zwist in Regierungskoalition, Klaus Huwe hörten sie aus Paris.
Der oberbayerische Ort Wildpad Kreuth steht seit heute wieder im Mittelpunkt deutscher Innenpolitik, zumindest deutscher Oppositionspolitik, denn die 53 Bundestagsabgeordneten der bayerischen CSU halten dort ihre alljährliche Klausur ab.
Wildpaddkreuth stand schon einmal im Mittelpunkt und zwar am 19.
November 1976.
Damals kündigte die CSU die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im Deutschen Bundestag.
In der Folge kam es zu einer Krise innerhalb der beiden Oppositionsparteien und nach langen Verhandlungen wurde dieser Beschluss wieder zurückgenommen.
Kommt es diesmal in Wildpaddkreuth wieder zu überraschenden Beschlüssen der CSU?
Auf der Tagesordnung der Klausurtagung stehen ja auch Strategiefragen im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland.
Paul Trunk berichtet.
Jetzt zählt diese CSU-Klausur, die heute in einem malerisch gelegenen Schloss in der Nähe des Tegernsees beginnt, zu den am meisten beachteten Ereignissen der deutschen Politik und dies mit gutem Grund, denn von Kreuth aus könnte eine Veränderung der bundesdeutschen Parteienlandschaft ausgehen, deren langfristige Folgen heute noch nicht abgeschätzt werden können.
Kreuth ist zu einem festen Begriff in der Bonner Politik geworden, seit dort nach der letzten Bundestagswahl die 53 Abgeordneten der bayerischen CSU den Beschluss fassten, die seit Bestehen des Bonner Parlaments existierende Fraktionsgemeinschaft mit der CDU aufzukündigen.
Zwar wurde dieser Beschluss in dramatischen Verhandlungen zwischen dem CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl und dem CSU-Chef Franz Josef Strauß dann wieder revidiert, dennoch hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Schwesternparteien seither grundsätzlich gewandelt.
Zwar hat die bayerische CSU von Anfang an ihre Eigenständigkeit gegenüber der großen Schwester CDU betont, aber erst seit November 76 gilt es als möglich, dass die CSU sich über die bayerischen Grenzen hinaus ausbreiten und im ganzen Bundesgebiet mit der CDU um die Stimmen der christdemokratischen Wähler konkurrieren könnte.
Ein solcher Beschluss ist allerdings von der jetzigen Tagung in Kreuth nicht zu erwarten.
Eine solche Entscheidung würde frühestens nach dem Ende der diesjährigen Landtagswahlen fallen.
Hinter all diesen Überlegungen steht die Überzeugung des CSU-Vorsitzenden Strauß,
dass eine Rückkehr der Union an die Macht in Bonn mit den alten Rezepten nicht möglich ist, da die Freien Demokraten am Bündnis mit der SPD festhalten und da es ausgeschlossen sei, dass die CDU-CSU bei einer Bundestagswahl allein auf die absolute Mehrheit der Stimmen kommen könnte.
Nach Meinung von Strauss kann die sozialliberale Koalition nur durch eine grundsätzlich veränderte Strategie der Opposition besiegt werden.
Dies könnte in einer bundesweiten Ausdehnung der CSU bestehen oder aber in der Gründung einer neuen vierten Partei, die die Aufgabe hätte, den beiden Unionsparteien zur absoluten Mehrheit der Sitze im Bonner Parlament zu verhelfen.
Diese Überlegungen der CSU werden vom CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl strikt abgelehnt.
Strauß und die CSU sind dann auch entschlossen, eine weitere Kanzlerkandidatur Kohls zu verhindern.
Zu den Themen der diesjährigen Kreuter Klausurtagung gehört sicherlich die Überlegung, wie man verhindern kann, dass Kohl 1980 erneut als Kanzlerkandidat der Union antritt.
Deutsche Bundestagsfraktion der CSU tagt im oberbayerischen Wildbad Kreuth.
Sie hörten Paul Trunk.
Und nun ein Blick auf die Uhr.
Es ist jetzt vier Minuten vor drei Viertel eins.
Das vergangene Jahr hat auf dem Sektor der Versicherungen in Österreich eine wichtige Neuerung gebracht, das Bonus-Malus-System.
Die Einführung dieses Systems von Zuckerbrot und Peitsche für die Autofahrer hat viele Diskussionen pro und contra hervorgerufen und schließlich hat man sich für die Einführung eines Systems entschieden, mit dem eigentlich niemand so recht glücklich ist.
Der Autofahrer nicht, weil er viel schneller in den Malus, also in die Strafsanktion, als in den Bonus kommt.
Die Versicherungen nicht, weil der Verwaltungsaufwand ungeheuer hoch ist.
Und die Polizei nicht, weil schon 14 Tage nach Einführung des neuen Versicherungssystems die ersten Meldungen über ein Ansteigen der Fahrerfluchtfälle zu verzeichnen waren.
Die ersten fünf Monate hat dieses Versicherungssystem nun hinter sich und unter den Autofahrern stellt man sich natürlich die Frage danach, wie groß eigentlich der Anteil der Autofahrer sei, die im vergangenen Jahr einen Schaden verursachten und damit Kandidaten für den Malus sind.
Mit Generaldirektor Werner Faber vom Versicherungsverband sprach Matthäus Katinger.
Herr Generaldirektor Faber, auch die Versicherungen haben nun erste Zahlen, wie viele Österreicher mit erstem Jänner 1978 höhere Prämien zahlen müssen, weil sie im Beobachtungszeitraum also zwischen im August bzw.
im September vergangenen Jahres einen oder mehrere Unfälle verschuldet haben.
Wie viele Österreicher sind also im Malus?
Ich muss das vielleicht etwas vorsichtiger sagen, ich kann Ihnen nicht sagen, wie viele Österreicher nach Köpfen gezählt, aber ich kann Ihnen sagen, welche Prozentsätze aller jener Österreicher in Malusstufen eingereiht werden mussten, aller jener Österreicher, die im Monat Januar umgestuft worden sind.
Und das ist nur ein Ausschnitt aus der Gesamtheit der österreichischen Autofahrer, eben der, der im Monat Januar drankommt.
Das sind rund 2% aller Erfassten, die in der Stufe 12 sich jetzt aufhalten, etwa 0,04% in der Stufe 15 und 0,001% in der Stufe 17.
Also Stufe 12 heißt wie viel Prozent?
120 Prozent.
120 Prozent der Grundprämie.
Also bedeutet ein Malus-Zuschlag von 20 Prozent auf die Grundprämie von 100 Prozent.
Ende Dezember vergangenen Jahres ist mit einer Schätzung von etwa 70.000 österreichischen Autofahrern bekannt gegeben worden, die wahrscheinlich heuer im Malus sein werden.
Diese Zahl, können Sie dieser Zahl etwas näheres sagen?
Wir haben etwas Bedenken, wenn jetzt bereits nach ganz wenigen Monaten Gültigkeit solche Schätzzahlen genannt werden, einfach weil wir nicht voraussagen können, wie Ende 1978 die Situation sein wird.
Wie viele Österreicher sind unfallfrei gefahren?
Wir konnten im Januar 1978
rund 80 Prozent, 79 bis 80 Prozent der in diesem Monat einzustufenden Kunden in die Stufe 8 einstufen.
Das heißt, dass sie damit ein Jahr auf der Bonusskala gewonnen haben und wenn sie im Jahr des Jahres 1978 keinen Schaden erleiden, dann im Jahr 1979 den ersten Bonus genießen können.
Wenn wir diese Ergebnisse jetzt umlegen, 2% im Malus, 80% im Bonus, was heißt das dann für die Versicherungen?
Können Sie dann nächstes Jahr für diese 80% den Bonus zahlen, wenn das Malus-Aufkommen ja nur von 2% sozusagen bestritten wird?
Bonus kann dann gewährt werden, vor allem dann gewährt und finanziert werden, wenn wir weniger Schäden zu bezahlen haben.
Da liegt also der Akzent wesentlich mehr auf den Schadenleistungen als auf den Mehreinnahmen.
Also aus der Tatsache, dass so viele Österreicher unfallfrei gefahren sind, lässt sich nicht die Gefahr ablesen, dass die Prämien erhöht werden könnten, die Grundprämien?
Dazu können wir und wollen wir im Moment überhaupt nichts sagen.
Wir möchten gerne erst selbst die Zeit verstreichen lassen, die wir brauchen, um gesicherte Aussagen zu diesem Thema zu machen und die Zeit ist mit fünf Monaten viel zu kurz.
Herr Generaldirektor, ich danke für das Gespräch.
Mit Generaldirektor Werner Faber vom Versicherungsverband sprach Matthäus Kattinger und nun Kulturberichte im Mittagssjournal.
Gestern Abend fand im östlichen Trakt des Wohnparks Alt Erla in Wien die Enthüllung von acht Gemälden der Maler Eisler, Frohner, Rötlitschka und Martin statt.
Neben der großen Anzahl der Bewohner war ein Teil der Bundesregierung, darunter Bundeskanzler Kreisky sowie die Minister Firnberg und Broder, bei dem Festakt anwesend.
Hören Sie dazu einen Beitrag von Brigitte Hofer.
Neue Bauten, vor allem Wohnbauten zu schmücken, ist kein neuer Gedanke.
Wir alle kennen die Rehlein, Eisbären, Sonnenuhren oder idyllischen Familienszenen aus Glasmosaik, Sandstein und auf Zementreliefs.
Mit diesem Versuch, Zweckarchitektur zu verzieren, sollte fast immer die Unterstützung von Künstlern verbunden werden.
Nun im neuen Wohnpark Alt Erla sollen in den Eingangshallen der Wohnhäuser, also in den Schwellenbereichen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, Werke der Malerei, in Originalen, für die Bewohner präsent sein.
Vier Vertreter des Wiener Realismus, Georg Eisler, Adolf Frohner, Alfred Hrdlicka und Fritz Martins, malten je zwei großdimensionale Bilder mit unterschiedlichster Themenstellung.
Hrdlicka gibt auf seinen Fresken die visuellen Erlebnisse einer monströsen Baustelle und der aktuellen Fernsehberichterstattung wider.
Adolf Frohner setzt sich mit Gewalt und Gleichgültigkeit sowie mit Künstler und Gesellschaft auseinander.
Kritische, in ihrer Überdeutlichkeit verzerrte Darstellungen, die konsequentes, provozierendes Anliegen vertreten, von einem Teil des Publikums aber unter dem Vorwurf der Hässlichkeit abgelehnt werden.
Dazu Adolf Frohner,
Ich finde es nicht hässlich, weil da müsste ich die Wirklichkeit auch hässlich finden.
Das eine Thema bei meinem Bild, das heißt Gewalt und Gleichgültigkeit, also dieser Titel sagt so viel an Hässlichkeit aus, das uns in der Realität begegnet, dass ich finde, wenn man das so malt, dann kann man an Hässlichkeit eigentlich nur hinter der Realität zurückstehen.
Ich glaube, dass man mündigen Bürgern, um die handelt es sich hier, durchaus in der Malerei ein Problem vorhalten soll.
Ich bin nämlich der Meinung, dass Malen eine moralische Angelegenheit ist und nicht ein ästhetisierendes Versatzstück aufhängen.
Mit anderer Motivation ging Fritz Martins an seine Arbeiten, spielende und kämpfende Pferde.
Also das Thema zu den Bildern wurde mir eigentlich vom Auftraggeber gestellt.
Ich habe natürlich autonom versucht, diese Bilder auch stilistisch irgendwie in den Griff zu bekommen.
Ich habe das Bild nicht im Zusammenhang mit dem Bau projektiert, sondern es wurde einfach aus der Arbeitsweise, die ich entwickelt habe, wurde es ein Bild par excellence.
Auf den wesentlichen Gedanken einer Gesamtkonzeption, einer Einheit von Architektur und Bildender Kunst, wie sie heute international angestrebt wird, wurde nicht eingegangen.
Georg Eisler.
Also auf das Bauwerk selbst als Architektur habe ich mich nicht eingestellt, denn die Arbeit findet sich ja nicht außen am Bau, sondern innen in einem Raum, in einem bestimmten.
Thematisch handelt es sich nicht einfach darum, dass ich nur zwei Bilder gemalt habe und hingehängt habe, sondern diese Bilder sollen etwas Bestimmtes darstellen.
Und zwar das Kaffeehaus, wo wenige Menschen isoliert in einem Interieur sitzen und den römischen Markt
in dem sehr viele Leute zusammen gehen, stehen, handeln und eine Art von Kontakt zueinander haben.
Hören Sie dazu einige Reaktionen von Hausbewohnern während der gestrigen Präsentation.
Mir gefallen sie gut.
Ich glaube, das ist Gewalt, dass das zu dem Bau dazu richtig passt.
Ich finde die Thematik total falsch gewählt für ein Wohnhaus.
Was soll die Entführung mit halbnackten, unmöglichen, tristen Figuren in einem Wohnhaus, in einem freundlichen, umweltgeschützten, mit allen modernen Regeln ausgeschütteten Wohnhaus?
Ich finde die Thematik total falsch.
Ich bin natürlich nicht der Ansicht, dass sie hässlich sind.
Ich finde, von der Aussage her sind die Bilder meiner Meinung nach von Herrn Rodlitschka am deutlichsten.
Wenn man das Thema dieses Bildes kennt,
muss man ihm eigentlich recht geben irgendwie.
Das ist ja, glaube ich, während der Bauarbeiten, während er die Bilder gemacht hat, war ein tödlicher Unfall, glaube ich, auf der Baustelle und ich finde, das kommt eigentlich ganz gut heraus.
Und jeden Tag gehe ich vorbei, schaue mir das an und mit der Zeit, man gewöhnt sich daran.
Aber ganz am Anfang, ich fand das so schrecklich.
Also für mich hat so ein negativer Einfluss, hat mich so beeindruckt, nämlich nicht so positiv, sondern eher negativ.
Die so unterschiedlich reagierenden Bewohner werden durch die Bilder finanziell nicht belastet.
Sie sind eine Stiftung der Gessieber, die jedem Maler 100.000 Schilling an Kostenaufwand und Materialentschädigung gezahlt hat.
In seinem Begleittext zu den Arbeiten schreibt Alfred Rydlitschka, mit der Frage, ob die Bewohner an meinen Fresken große Freude haben werden, kann ich mich nicht herumschlagen.
Ich hoffe nur, dass sie die Arbeit einigermaßen respektieren und von handgreiflicher Kritik absehen werden.
Kultur ist gesellschaftliche Konfrontation.
Und dazu sollen die Bilder anregen.
Künstlerische Ausgestaltung des Wiener Wohnparks Alt Erla, acht Gemälde der Maler Eisler, Frohner, Hrdlicka und Martins wurden enthüllt.
Sie hörten einen Bericht von Brigitte Hofer.
Heute Abend findet im Rahmen des Jeunesse-Zyklus, ausgefallen auserlesen, im Wiener Konzerthaus ein gemeinsam mit dem ORF veranstaltetes Konzert statt, das für Orchesterkonzerte in Österreich ein nicht ganz übliches Programm bietet.
Das Konzert ist zur Gänze französischen Komponisten gewidmet.
Dazu ein Beitrag von Walter Gellert.
Relativ selten werden österreichische Musikfreunde in den großen Orchesterkonzerten mit den Werken französischer Komponisten konfrontiert.
Sieht man von den Standardstücken der Impressionisten ab, Werke wie Debussy's La Mer oder Prélude à la pomme d'Itaphon, wie Ravel's Boléro, wie Die Rhapsodie espagnole oder das Klavierkonzert für die linke Hand, für den österreichischen Pianisten Paul Wittgenstein komponiert,
werden öfter zu hören sein.
Das Programm des Konzertes, heute Abend im Konzerthaus in Wien, zeigt die Entwicklung der französischen Musik von Édouard Lallot über Maurice Ravel bis zu Darius Millau auf.
Miltia Descarides, der Dirigent des Konzertes, hat in den letzten Jahren schon drei ähnliche Konzerte für die musikalische Jugend dirigiert.
Solist der Sinfonie Español des 1823 geborenen Édouard Lallot ist der 20-jährige österreichische Geiger Christian Altenburger, der bei seinem Vater bei Professor Morawetz in Wien und ab 1974 an der New Yorker Julliard School studiert hat.
Altenburger übertus zwar als Symphonie bezeichnete Werk, das nichtsdestoweniger ein reines Violinkonzert ist.
Es ist an sich von der Grundkonzeption her ein virtuoses Stück, das kann man ja auch leicht hören.
Ich glaube die Schwierigkeit liegt darin, dass man
vor allem die Rhythmen so durchhält, dass es auch wirklich spezielle spanische Rhythmen sind, die an sich bei uns ja eher fremd sind in der Klassik, und dass man da wirklich darauf eingeht und sie zum Klingen bringt.
Gemeinsam mit Fauré, dessen Requiem man auch wieder mal in österreichischen Konzertsälen begegnen möchte, gemeinsam mit Debussy und Ravel zählt Lalo zu den Neuern der französischen Musik.
Von Ravel stehen die symphonischen Fragmente in zwei Suiten, Daphnis und Chloé, auf dem Programm des Konzertes.
Die Ballettfassung des Werkes war für eine Choreografie von Fokin für Diaghilev's Ballet Russe konzipiert.
1912 fand in Paris die Uraufführung statt.
Miltia des Caridis,
Nun ist es bei Ravel ähnlich wie beim Feuervogel, dass man im Konzertsaal nicht das ganze Ballett spielt, sondern nur zwei Suiten daraus, wobei die erste sehr selten gespielt wird.
Wir spielen sie jetzt und ich glaube sie war also jahrelang in Wien nicht zu hören und das ist vielleicht einer der Gründe, dass im ersten Teil ein ziemlich schwieriger A cappella Chorsatz mit vorkommt.
In der zweiten Suite ist auch Chor.
Der Ravel, der also ein kolossal genial begabter Instrumentator war, verwendet die menschlichen Stimmen als zusätzliche Klangfarbe zu den Instrumenten.
Zählt Ravels Daphnis und Chloé zu den Werken, die man öfters bei uns hören kann, so begegnet man der Cinema-Fantasie Le Boeuf sur le toit, der Ochse auf dem Dach.
das 1974 im Alter von 82 Jahren verstorbenen Darice Millot recht selten im Konzertsaal.
Millot selbst stellte sich dieses Werk als Begleitmusik für einen Chaplin-Film vor.
Cocteau konzipierte dafür eine Balletthandlung.
Diese Fassung wurde dann 1920 in Paris-Urhauf geführt.
Miltia des Carides?
In diesem ersten Stück verwendet er zum Beispiel fast ausschließlich brasilianische Rhythmen.
Millau war während des Ersten Weltkrieges Sekretär an der französischen Botschaft in Brasilien.
und Millon hat sich von der damaligen brasilianischen Musik sehr beeinflussen lassen und erst einige Jahre später diese kleine Ballettsuite dann zusammengestellt, aber er verwendet nur ausschließlich brasilianische Lieder und vielleicht auch Karnevalsschlager, nicht vielleicht, sondern sogar auch Karnevalsschlager, denn der Karneval in Rio hat ihn besonders beeindruckt.
Soweit Militär des Karides, der heute Abend im Wiener Konzerthaus Werke französischer Komponisten in einem Konzert des ORF-Sinfonieorchesters im Rahmen des Zyklus Ausgefallenhauserlesen der musikalischen Jugend dirigiert.
Mitwirkende sind der Schönes Chor sowie der Geiger Christian Altenburger.
Diesen Beitrag gestaltete Walter Gellert und nun zum Abschluss des Mittagsjournals gebe ich nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Entscheidung über die Nachfolge des künftigen Nationalbankpräsidenten Koharain, der bis jetzt unter anderem ÖVP-Klubobmann war, ist parteioffiziell noch nicht gefallen.
Nach einer Sitzung der ÖVP-Parteileitung kündigte Generalsekretär Lanner eine Entscheidung für den kommenden Dienstag an.
Lanner teilte mit, die Parteileitung habe es begrüßt, dass ÖVP-Obmanntaus selbst die Position des Klubobmannes anstriebe.
Die Frage, wer Tauß als geschäftsführender Klubobmann unterstützen solle, ist noch ungeklärt.
Seit dem 1.
Jänner 1978 sind 2% der österreichischen Autofahrer im Malus.
80% befinden sich derzeit in der Stufe 8, also im Bonus.
Diese Zahl nannte heute ein Sprecher des Versicherungsverbandes.
Sowohl die Wirtschaftstreuhände als auch die Industriellenvereinigung sprechen sich in Aussendungen für eine Senkung des Zinsniveaus für Spar- und Kreditzinsen in Österreich aus.
Die Industriellenvereinigung etwa erklärt, die Zinsenbelastung für langfristige Kredite betrage in der Schweiz 4 Prozent, in der Bundesrepublik Deutschland 6, in Österreich dagegen 9 Prozent.
Damit gerate die österreichische Industrie gegenüber der ausländischen Konkurrenz ins Hintertreffen.
Die Kärntner FPÖ hat in einer Landesparteivorstandssitzung den Landesparteisekretär Haider als Listenführer nominiert.
Haider wurde damit offiziell zum Nachfolger des Nationalratsabgeordneten Skrinzi bestellt, der mehrfach erklärt hatte, mit Ende der Legislaturperiode seine politische Tätigkeit zu beenden.
Der 52-jährige österreichische Diplomat Dr. Alexander Otto ist in Wien wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe in Höhe von 80.000 Schilling verurteilt worden.
Otto hatte am 6.
November 1976 als österreichischer Botschafter in Jugoslawien bei einer Jagd durch unvorsichtiges Hantieren mit einem Gewehr den französischen Botschafter getötet.
Italien.
Der Parteivorstand der regierenden christlichen Demokraten hat einstimmig beschlossen, die kommunistische Partei nicht in die Regierung aufzunehmen.
Vielmehr soll ein neues Abkommen über ein Regierungsprogramm zur Überwindung der wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten angestrebt werden.
Tschechoslowakei.
In Prag hat die Berufungsverhandlung gegen den Schriftsteller Vaclav Havel, gegen die beiden früheren Theaterdirektoren František Pavliček und Ota Ornešt, sowie gegen den Journalisten Jerzy Lederer begonnen.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind rigoros verschärft worden.
Mitgliedern der Bürgerrechtsbewegung Carter 77 wird der Zutritt verwirrt.
Nahe Osten.
Die ägyptisch-israelische Militärkommission setzt heute die Beratungen in Kairo fort.
Entgegen ursprünglichen Meldungen soll Ägypten nun doch nicht die Evakuierung israelischer Siedlungen auf der Sinai-Halbinsel fordern.
Dies berichtet heute die halbamtliche ägyptische Zeitung Al-Ahram.
Vatikan.
Der israelische Außenminister Dayan ist heute von Papst Paul VI.
in Privataudienz empfangen worden.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind aus diesem Anlass verschärft worden.
Bei dem Gespräch dürfte unter anderem die Zukunft der heiligen Städten in Jerusalem erörtert worden sein.
Großbritannien.
Die britische Regierung wird ihren Verpflichtungen gegenüber der NATO nachkommen und das Verteidigungsbudget für die Jahre 1979-80 und 1980-81 um drei Prozent erhöhen.
Dies geht aus einem heute vom Schatzamt veröffentlichten Papier zur mittelfristigen Finanzplanung hervor.
Das britische Verteidigungsbudget ist in den vergangenen Jahren fünfmal hintereinander gekürzt worden.
Dies hat den NATO-Kreisen erhebliche Unruhe ausgelöst.
Niederlande Ein Gericht im Den Haag wird heute über den Antrag der Bundesrepublik auf Auslieferung des Terroristen Christoph Wackernagel beraten.
Die drei in den Niederlanden inhaftierten westdeutschen Terroristen, Volker Zwackernagel und Schneider, haben unterdessen um politisches Asyl in Holland angesucht.
Ein Sprecher des Justizministeriums teilte mit, der Antrag werde derzeit geprüft.
Mit diesen Kurznachrichten ist die Mittagsinformation beendet.
Ausführliche Berichte, meine Damen und Herren, hören Sie wieder vom aktuellen Dienst um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Karl Jakowski verabschiedet sich jetzt für Redaktion und Technik.
Interview: Gen. Dir. Dr. Werner Faber
Mitwirkende:
Kattinger, Matthäus [Gestaltung]
, Faber, Werner [Interviewte/r]
Datum:
1978.01.12 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten