Mittagsjournal 1985.04.25

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
    Zu Beginn ein Programmüberblick.
    Aus Österreich informieren wir Sie über eine Einigung in Sachen Austria-Draht in Ferlach.
    Heute Vormittag gab es ein Gespräch an dem Bundeskanzler-Sinowatz-Landeshauptmann Wagner.
    die Minister Latsiner und noch der Chef der VÖST Alpine Abfalter beteiligt waren.
    Außerdem berichten wir über eine Enquete der österreichischen Volkspartei zum Thema Rettet den Wald.
    Die heimische Chemieindustrie hat heute Bedenken gegen das geplante Chemikaliengesetz deponiert.
    Finanzminister Franz Wranicki stellt Steuererleichterungen für Aktien und weniger Begünstigungen für Genussscheine vor.
    Und in Wien wurde ein Buch zum Thema künstliche Befruchtung präsentiert.
    Beherrschendes Thema aus dem Ausland ist die Regierungserklärung von Kanzler Kohl im Deutschen Bundestag und die Diskussion über das Besuchsprogramm des amerikanischen Präsidenten.
    Stichwort Amerika.
    Wir informieren Sie über einen Kampf der Giganten.
    Eine Weltanschauung, die dann auch Getränk geworden ist, bekommt ein neues Rezept.
    Coca-Cola hat gestern in New York eine neue Rezeptur vorgestellt, um im Kampf gegen den Konkurrenten Pepsi weiter Nummer 1 bleiben zu können.
    Aus Schweden kommt ein Bericht, dass das Land angeblich seit Jahren geheime Atomversuche durchführt und die Kulturredaktion informiert, dass der Wiener Musikverein Gönner für eine Saalrestaurierung sucht und dass in Garsten die oberösterreichische Landesausstellung zum Thema Kirche in Oberösterreich eröffnet wird.
    Nun aber die Meldungsübersicht, die Helmut Koller zusammengestellt hat.
    Es liest Karl Berger.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Bundeskanzler Helmut Kohl hat heute eine von der Opposition scharf kritisierte positive Zwischenbilanz der Regierungsarbeit gezogen.
    Kohl hob vor allem Erfolge in der Haushalts-, Sozial- und Umweltpolitik hervor.
    Besorgt äußerte er sich jedoch über die Lage auf dem Arbeitsmarkt.
    Nach Ansicht des Kanzlers kann die Arbeitslosigkeit erst mit Verzögerung nach dem Wirtschaftsaufschwung abgebaut werden.
    Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Jochen Vogel warf der christlich-liberalen Regierungskoalition vor, mit ihrer Politik eine neue Armut in der Bundesrepublik Deutschland herbeigeführt zu haben.
    Vogel sprach von der höchsten Arbeitslosigkeit, der höchsten Lohnsteuerquote und der höchsten Zahl von Sozialhilfeempfängern seit der Währungsreform.
    USA
    Präsident Reagan hat in einer Fernsehansprache für die Unterstützung seiner umstrittenen Budgetpläne geworben und vor der sowjetischen Aufrüstung gewarnt.
    Anlässlich der heute beginnenden Haushaltsdebatte im Kongress betonte Reagan, die Sowjetunion sei derzeit weitaus gefährlicher als in den 50er und 60er Jahren.
    Damals hätten die USA allerdings mehr für ihre Verteidigung getan.
    Angesichts der sowjetischen Bedrohung müssten die amerikanischen Militärausgaben weiterhin um drei Prozent im Jahr wachsen, meinte der Präsident.
    Er versicherte allerdings, das Budgetdefizit in den kommenden Jahren wesentlich verringern zu wollen.
    Die Haushaltspläne Regens werden von den oppositionellen Demokraten mit dem Argument abgelehnt, sie würden überhöhte Verteidigungs- und zu geringe Sozialausgaben vorsehen.
    USA, Bundesrepublik Deutschland
    Präsident Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl halten offenbar an dem Plan fest, den Soldatenfriedhof in Bitburg am 5.
    Mai gemeinsam zu besuchen.
    Über Einzelheiten des Programms wird noch verhandelt.
    Nach Angaben meines hochrangigen Mitarbeiters des Weißen Hauses soll Reagan Kohl gebeten haben, auf den gemeinsamen Besuch zu verzichten, Kohl dürfte aber darauf bestanden haben.
    Die geplante Visite auf dem Soldatenfriedhof ist in der amerikanischen Öffentlichkeit vor allem von jüdischen Gruppen und Veteranenverbänden kritisiert worden, da in Bitburg auch ehemalige Mitglieder der Waffen-SS begraben sind.
    USA.
    Präsident Reagan hat nach der Abstimmungsniederlage im Repräsentantenhaus über sein Hilfsprogramm für die nicaraguanischen Rebellen neue Initiativen zur Unterstützung der Antisandinisten angekündigt.
    Reagan sagte, das Repräsentantenhaus habe mit seiner Entscheidung der nationalen Sicherheit und den außenpolitischen Zielen der USA geschadet.
    Er werde aber nicht aufgeben und sich wieder an den Kongress wenden.
    Das Repräsentantenhaus, in dem die oppositionellen Demokraten über die Mehrheit verfügen, hat gestern Abend endgültig die von Reagan gewünschte Hilfe von 14 Millionen Dollar abgelehnt.
    Die Aufständischen in Nicaragua kündigten an, man werde auch ohne die amerikanischen Gelder den Kampf gegen die Regierung in Managua fortsetzen.
    Das Verteidigungsministerium in Washington will den Zeitplan für die Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II in der Bundesrepublik Deutschland nicht ändern.
    Die Regierung in Bonn hat gestern mitgeteilt, die Raketenaufstellung werde wegen des Brandes einer Pershing II im vergangenen Jänner bei Heilbronn vorläufig ausgesetzt.
    Bei dem Unfall kamen drei amerikanische Soldaten ums Leben, 16 wurden verletzt.
    Die Regierung in Washington kündigte nun an, die Raketen sollten umgebaut werden, um Unfälle im Übungsbetrieb zu verhindern.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Hunderte amerikanische, britische und sowjetische Kriegsveteranen treffen heute in der Stadt Torgau an der Elbe zusammen.
    Sie gedenken der historischen Begegnung zwischen Angehörigen der damals alliierten Streitkräfte vor 40 Jahren, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
    Offizielle Vertreter der Regierung in Washington nehmen nicht an dem Treffen teil.
    Grund dafür dürfte die jüngste Verstimmung der USA über das Verhalten der Sowjetunion im Fall des amerikanischen Majors Arthur Nicholson sein.
    Der Offizier ist im März in der DDR von einem russischen Wachsoldaten erschossen worden.
    Polen.
    Die Partei und Regierungschef der Warschauer Paktstaaten werden zu einem morgen beginnenden Gipfeltreffen in Warschau erwartet.
    Der sowjetische Parteichef Michael Gorbatschow soll zu seinem ersten Auslandsaufenthalt seit dem Amtsantritt heute Abend in Polen eintreffen.
    Die Behörden haben strenge Sicherheitsmaßnahmen angeordnet.
    Offenbar sollen Demonstrationen oder das Verteilen von Flugblättern durch die Opposition verhindert werden.
    Anlass des Warschauer Pakttreffens ist die feierliche Verlängerung des Vertrages um weitere 20 Jahre.
    Brasilien.
    Der am Montag verstorbene, demokratisch gewählte Präsident Tancredo Neves ist in der vergangenen Nacht in seinem Geburtsort Joao do Rai beigesetzt worden.
    Tausende Menschen folgten dem Trauerzug.
    Neves war Mitte Jänner gewählt worden, konnte jedoch nicht wie geplant am 15.
    März vereidigt werden.
    Der 75-Jährige musste sich kurz vorher einer ersten von insgesamt sieben Operationen im Magendarmtrakt unterziehen.
    USA.
    Der Kunstherzpatient Jack Birkham ist in der vergangenen Nacht, elf Tage nach der Implantation, in einer Klinik in Louisville im Bundesstaat Kentucky gestorben.
    Nach Angaben der Ärzte erlage er einem Nierenversagen.
    Der 62-Jährige war der fünfte und älteste Mensch in der Geschichte der Medizin, dem ein Kunstherz eingepflanzt wurde.
    Zur Zeit leben noch drei Menschen mit einem aus Plastik und Metall gefertigten Organ.
    Der am längsten Überlebende von ihnen ist der 53-Jährige William Schröder.
    Er hat den Eingriff bereits vier Monate überstanden.
    Sowjetunion.
    Der berühmte sowjetische Filmregisseur Sergei Yudkevich ist im Alter von 80 Jahren gestorben.
    Yudkevich profilierte sich nach Anfängen im Stummfilm mit der Gestaltung von Tonfilmen zu einem der bekanntesten Vertreter des sozialistischen Realismus.
    Unter anderem dokumentierte er die erfolgreiche UdSSR-Turnier von Yves Montand im Jahr 1957.
    China.
    Sauerer Regen und Wasserverschmutzung haben in zahlreichen Großstädten ein kritisches Maß erreicht.
    Die Umweltschutzbehörde fordert eine drastische Erhöhung ihres Budgets.
    Die Regierung hat ein umfangreiches Maßnahmenprogramm für den kommenden Fünfjahresplan angekündigt.
    Nach Zeitungsberichten ist in Mittelchina fast jeder Fluss verseucht.
    Wegen der Grundwasserverschmutzung essen angeblich zahlreiche Politiker keinen Reis mehr, der aus der Umgebung von Peking stammt.
    Die Wetterlage.
    Nach kurzer Zwischenbesserung greift eine weitere Störung auf die Ostalpen über.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Im Süden noch teilweise geringe, sonst zunehmende Bewölkung und Aufkommen von Niederschlägen.
    Schneefallgrenze um 1000 Meter.
    Wien das West bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen 8 bis 15 Grad.
    Die Aussichten für morgen Freitag.
    veränderlich bewölkt und strichweise etwas Regen.
    Schneefallgrenze um 1300 Meter.
    Mäßiger bis lebhafter Wind aus West bis Nord.
    Frühtemperaturen minus 1 bis plus 6 Grad, Tageshöchsttemperaturen 7 bis 13 Grad.
    Die Vorschau auf das kommende Wochenende wechselhaft, teils sonnig, teils stärker bewölkt und zeitweise Regen, nur mäßig warm.
    Die Messwerte von 12 Uhr
    Wien heiter 11°, Westwind 20 km in der Stunde, Eisenstadt heiter 11, Nordwest 15, Linz wolkig 9, West 10, Salzburg heiter 9°, Innsbruck wolkig 8, Bregenz heiter 6, Graz heiter 9, Süd 10 und Klagenfurt heiter 7°.
    Soweit also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
    Es ist jetzt 12 Uhr und 10 Minuten.
    Die angespannte Situation im Werk der Austria Draht AG in Ferlach hat ja gestern Landeshauptmann Leopold Wagner im Kärntner Landtag zu recht scharfen Formulierungen finden lassen, die in Richtung Wien gedacht und auch gerichtet waren.
    Heute kam es nun am Vormittag zu einem Gespräch von Kärntens Landeshauptmann Wagner mit Bundeskanzler Sinowaz und an diesem Gespräch war auch der Minister für Verkehr und Verstaatlichte Industrie Latsina beteiligt, ebenso wie der Generaldirektor der Voest Alpine, Abfalter.
    Erich Aichinger hatte nach diesem Gespräch der vier Männer Gelegenheit mit Kärntens Landeshauptmann Wagner zu sprechen, hier das Interview.
    Gestern haben Sie noch den Ausdruck verwendet, aus Wien wird uns Kärntnern in Sachen Verlag die kalte Schulter gezeigt.
    Nun scheint es, als wäre in einem Mehraugengespräch, an der Spitze natürlich Sie und Bundeskanzler Sinowaz, eine Entscheidung über die Zukunft gefallen, als wäre sozusagen der Konflikt bereinigt.
    Nach meinem Dafürhalten ist dieser Konflikt bereinigt und wir alle zusammen, die wir in Kärnten politische Verantwortung zu tragen haben, müssen dankbar zur Kenntnis nehmen, dass der Bundeskanzler an dieser Konfliktbereinigung sehr stark beteiligt war.
    Das hat sich auch der Herr Bundesminister Latziner,
    sehr verdient gemacht und vor allem war es der Föster-Epine, Generaldirektor, der wirklich mit Vorstellungen in Erscheinung getreten ist, die von uns aus akzeptiert werden können.
    Die Lösung heißt jetzt im Einzelnen, natürlich wird die Drahtproduktion nach Brugg verlegt, aber Ferlach bekommt dafür Ersatzproduktionen.
    Die Drahtproduktion hat im Laufe eines Jahres 100 Millionen Schilling-Defizit gemacht.
    also rund 100 Millionen und es war für alle diejenigen die wirtschaftlich denken immer schon problematisch dafür einzutreten diese Abgänge zu finanzieren.
    Nunmehr ist es so, dass wir es erreicht haben durch das gemeinsame Gespräch und durch die Bereitschaft aller
    die vorgesehenen Ersatzproduktionen rascher zum Anlaufen zu bringen, dass wir eben einer Lösung zustimmen können, die den Draht mit Ausnahme der Stifteproduktion nach Bruck verlegen wird.
    Die Stifteproduktion bleibt in Fährlach.
    Kommt in Fährlach eine neue Organisationsstruktur zum Tragen.
    Das Werk wird den Titel tragen, Föster-Epine, Werkzeug und Präzisionstechnik.
    Es arbeiten dort schon 240 Leute und es werden 140 dazukommen, die dort Produkte erzeugen werden, die auch einen Markt finden werden und die abgesetzt werden können.
    Das ist für uns eine wesentliche Erleichterung und das bedeutet für den Ferlaher Raum und für das ganze Rosenthal,
    dass es nicht zu einem wirtschaftlichen Absterben dieses Gebietes kommt, sondern zu einer Belebung.
    Es bedeutet aber auch, dass wir im Laufe der Jahre, wenn dort die Entwicklung der neuen Produkte noch stärker Fuß fassen wird, auch die Kapazitäten in Verwendung nehmen können, die eine der modernsten waffentechnischen Schulen Österreichs herausbringt.
    Das ist ja die Fährlacher HTL, die es dort gibt.
    Und wir werden Produkte erzeugen durch diese Initiative, die heute hier besprochen werden konnte, die tatsächlich auch von ihren Anlagen her und von ihrem Inhalt her wirklich etwas bedeuten.
    Das heißt im Klartext jetzt, das sind
    Flugzeugmotoren, für Modellflugzeuge, das heißt Präzisionswerkzeuge, das heißt auch waffentechnische Komponenten, um das jetzt unter diesem Überbegriff zu subsumieren.
    Ich würde lieber wehrtechnisch sagen, weil bei Waffen denkt ja jeder an Kanonenrohre, an Maschinengewehre und an Gewehre.
    In Fährlach produzieren wir zwar Gewehre und zwar, wie ich vermuten darf, ohne es zu übertreiben, die besten der Welt,
    Wir sind im Fährlach darauf spezialisiert, Jagdwaffen zu erzeugen, aber es wird auch darum gehen, Präzisionsgeräte zu erzeugen, die in der Wehrtechnik Verwendung finden können.
    Bitte bleiben wir nicht beim waffentechnischen Begriff, sondern beim wehrtechnischen.
    Für Sie bleibt unter dem Strich die Rechnung.
    140 Ersatzarbeitsplätze oder neue Arbeitsplätze durch die neuen Produktionen, das kompensiert das, was man sozusagen verliert.
    Ja, es wird daneben auch das, was besprochen wurde, weil das, was ich jetzt akzeptiert habe, das ist ja auch im Einvernehmen mit den Betriebsräten geschehen.
    die ja immer gesagt haben, dass wenn es einen Ersatzbetrieb gibt, der sofort an das Aufhören des Drahtes anschließt, dass sie ja dann bei seiner Lösung mitgehen würden.
    Auch die Arbeiterkammer hat bei ihrer Arbeiterkammer-Vorversammlung eine ähnliche Haltung eingenommen und auch im Landtag ist im Grundsätzlichen eigentlich Übereinstimmung darüber gewesen,
    dass man einen solchen Vorgang wählen könnte.
    Wir sind der Meinung, dass natürlich trotzdem für den Einzelnen da und dort Schwierigkeiten entstehen werden, aber das Sozialpaket, das zugleich angeboten wird, das ist nicht zu unterschätzen.
    Es wird also die Möglichkeit der Frühpensionierung für jene trotzdem geben, die in Pension gehen wollen.
    Da sind einige Dutzend, die das in Anspruch nehmen können.
    Es wird die Möglichkeit der Abfertigung geben, für jene, die sich nicht umschulen lassen wollen.
    Und es wird auch die Möglichkeit geben, dass man unter besonders günstigen sozialen Bedingungen auch, und das werden sicher Einzelne machen, nach Bruch gehen kann.
    Wir haben mit der Fööster-Alpine ausgemacht, dass sie den Arbeitnehmern in Fährlach nunmehr unverzüglich die Mitteilungen zugehen lassen soll, die eben das alles zum Inhalt haben.
    Und vielleicht noch eine Feststellung, wir werden selbstverständlich mit den Betroffenen reden, es wird morgen zu einer Konferenz mit den Betriebsräten und dem Bürgermeister von Fährlach kommen, Arbeiterkammern, Metallarbeitergewerkschaft und ich werde in der Früh auch meine Regierungskollegen, die Parteiobmänner der anderen Parteien, bevor ich mit den Betriebsratsobmänner spreche, eine Information geben, wie die Dinge aussehen.
    Und noch etwas darf nicht vergessen werden und soll nicht vergessen werden zu sagen,
    Nämlich es wird erfreulicherweise das, was wir auch verlangt haben, geben.
    Nämlich ein Arbeitspapier, das eine besondere Regionalförderung im Gebiet des Fährlachs und Rosenthal zum Inhalt hat.
    Dieses Förderungsprogramm wurde heute präsentiert.
    Es wird über den Landespräsedienst der Öffentlichkeit heute noch bekannt gegeben.
    sozusagen für Sie als Resümee stark machen lohnt sich?
    Ja, das ist die große bedrohliche Gefahr, die der Politik in Österreich entsteht.
    Man sollte wirklich auch, wenn es jetzt sehr harte Töne gegeben hat in der Politik, nicht von der Annahme ausgehen, dass nur genügend Druck erzeugt werden muss und man hat schon Erfolg.
    In diesem speziellen Fall Fährlach handelte es sich nämlich um einen Industriestandort, der in Österreich ohne Beispiel dasteht.
    Erstens einmal ist es einer der ältesten.
    Es war ja das einmal früher die Hauptproduktionsstätte der Waffen im alten Österreich.
    Es ist das aber auch ein Ort, der im
    einzigen wirklichen Zweisprachengebiet unserer Republik liegt, in dem das auch eine Rolle spielt, sodass wir uns schon von staatspolitischen Überlegungen leiten ließen, als wir mit dieser Nachdrücklichkeit dafür eingetreten sind, dass dort die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
    Das ist für diesen Staat und für die Republik keine Leistung.
    Denn man darf ja nicht vergessen, dass die Arbeiter von Fährliches waren, die mit ihrer Initiative nach dem Ersten Weltkrieg den südlichen Teil dieses Landes bei der Republik Österreich gehalten haben.
    Denn sie waren es, die den bewaffneten Aufstand, der später als Kärntner Volksabwehrkampf, als der Kärntner Abwehrkampf bekannt wurde, sie waren es, die diesen eigentlich eingeleitet haben.
    als dort Fahnen aufgezogen waren auf dem Rathaus in Fährlach, waren es ja die Arbeiter von Fährlach, die dort mit Gewaltanwendung diese Fahnen entfernt haben.
    Und dann hat sich dieser Aufstand durch das ganze Rosenthal verbreitet und bald das ganze Land erfasst.
    Sodass man also schon muss sagen, dass hier Verdienste, die zwar schon vor 65 Jahren einleitend erworben wurden, heute von dieser Republik einfach abzugehalten werden.
    Das klingt sehr rau, aber bitte, ich glaube nicht, dass irgendjemand in Österreich da ist, der es sich vorstellen könnte, dieses Kärntnerland, wenn er es kennen sollte, zu akzeptieren ohne seine schönste oder eine seiner schönsten Regionen, ohne das Rosenthal.
    Vielen Dank für dieses Gespräch.
    Kärntenlandeshauptmann Leopold Wagner erklärte die Lösung, die für das Austria Drahtwerk in Ferlach gefunden wurde und gab auch einen kleinen geschichtlichen Exkurs.
    Das Gespräch mit ihm führte Erich Eichinger.
    Den heimischen Sparern soll ab 1986 der Kauf von Aktien schmackhaft gemacht werden.
    Waren bisher die Dividendenzahlungen auf diese Wertpapiere hoch besteuert, so wird sich dies ab 1.
    Jänner 86 ändern.
    Finanzminister Franz Franitzki stellte heute eine seit Jahren diskutierte Reform der Aktienbesteuerung vor.
    Gleichzeitig wird es aber eine Einschränkung der Förderung der vor drei Jahren eingeführten Genussscheine geben.
    Denn kosten darf dieses Reformpaket dem Staat nichts.
    Über die detailste Neuregelung berichtet nun Susanna Gassner.
    In der heimischen Sparlandschaft wird sich ab 1.
    Jänner 1986 einiges ändern.
    Der Aktienbesitz wird generell steuerlich begünstigt.
    Der Kauf von neu ausgegebenen, also jungen Aktien soll dabei besonders gefördert werden.
    Im Gegenzug dazu wird die Rendite von Genussscheinen zukünftig geringer sein.
    Die Ziele dieser Reform hat Finanzminister Franz Franitzki heute Vormittag so umrissen.
    Die heute vorgestellten Maßnahmen bedeuten einen Reformschritt.
    über den bereits seit fast 20 Jahren unter dem Schlagwort Entdiskriminierung der Aktie diskutiert wird.
    Diese Maßnahmen bilden ein System, das das wesentliche Ziel hat, die Kapitalstruktur und Finanzierungsstruktur der österreichischen Wirtschaft zu verbessern.
    Aufgrund der Budgetlage ist das Maßnahmenpaket so konzipiert,
    dass es sich weitgehend nämlich als Parkett gesehen selbst trägt.
    Die budgetäre Situation erlaubt keinerlei Verzicht auf Steuereinnahmen und zwar in keinem Bereich, daher auch nicht bei den Kapitalerträgen.
    In Summe sind diese Maßnahmen ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Eigenmittelausstattung des industriell-gewerblichen Sektors.
    Diese Neuregelung soll also nicht allein den Anlegern zugutekommen, sondern vor allem der Wirtschaft Eigenkapital zuführen, von dem sie derzeit zu wenig hat.
    Und eine Möglichkeit einer Aktiengesellschaft mehr Eigenkapital zu geben, ist der Verkauf junger Aktien an Anleger.
    Eigenkapital, das ist im Gegensatz zu Fremdkapital jenes Geld, das zur Finanzierung langfristiger, risikoreicher Investitionen verwendet werden soll.
    Und das sind nun die Details dieser Reform.
    1.
    Gewinnausschüttungen von Aktiengesellschaften und von Gesellschaften mit beschränkter Haftung werden beim Aktionär oder Anleger ab 1986 nur noch mit dem halben Einkommensteuersatz besteuert. 2.
    Der Kauf junger Aktien wird besonders gefördert.
    Bis zu 40.000 Schilling im Jahr kann der Sparer dafür als Sonderausgabe steuerlich absetzen.
    Ist einer der beiden Ehegatten Alleinverdiener, kann er für den Partner weitere 40.000 Schilling jährlich absetzen.
    Für jedes unterhaltspflichtige Kind kommen dann nochmals 10.000 Schilling dazu.
    Für einen Alleinverdiener mit zwei Kindern macht dies also dann 100.000 Schilling an Sonderausgaben pro Jahr.
    Erträge und Besitz sind zehn Jahre lang bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Schilling Einkommensteuer- und Vermögensteuerfrei.
    Drittens.
    Die Förderung von Genussscheinen wird reduziert.
    Konnten bisher höchstens 40.000 Schilling im Jahr als Sonderausgabe steuermindernd angeschafft werden, so werden künftig nur noch 30.000 Schilling oder 75% berücksichtigt.
    Viertens.
    Damit das dem Finanzminister aber nicht zu teuer kommt, gibt es Einschränkungen.
    Der Sparer muss sich aussuchen, ob er entweder Genussscheine oder junge Aktien kauft.
    Wenn er beides haben will, darf der Höchstbetrag von 40.000 Schilling trotzdem nicht überschritten werden.
    Innerhalb dieses Sonderausgabenrahmens von 40.000 Schilling hat der Anleger also ein Wahlrecht.
    Natürlich steht es dem Sparer frei, darüber hinaus Aktien oder Genussscheine zu kaufen, doch wird dies eben nicht mehr gefördert.
    Wer soll nun das geförderte Kapital bekommen?
    Für die Förderung junger Aktien kommen nur jene von privaten Unternehmen infrage.
    Betriebe, die unmittelbar oder mittelbar der öffentlichen Hand gehören, sind davon ausgenommen.
    Eine Privatisierung der verstaatlichen Industrie wird also nicht angestrebt.
    Ob Tochtergesellschaften von Großbanken wie Steyr-Daimler-Puch oder Semperit in die Förderung mit einbezogen werden, ist aber noch ungeklärt.
    Wer nun wirklich gefördert werden soll, wird das Finanzministerium in eigenen Richtlinien zu dem Reformpaket erst erarbeiten.
    Kosten soll das Paket dem Staat unterm Strich nichts.
    Dies wird laut Franitzki einerseits durch die Reduzierung der Genussscheinförderung erreicht, andererseits soll die bis Ende 1985 geltende Investitionsprämie von 40 Prozent ersatzlos gestrichen werden.
    nach diesem Beitrag von Susanna Gassner nun im Mittagsjournal ins Ausland.
    In Bonn ist heute das Parlament der Bundestag zusammengetreten, um eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Kohl entgegenzunehmen.
    Sie sollte eine Bilanz nach zweijähriger Regierungszeit sein, also eine Art Halbzeitbericht der Legislaturperiode.
    Doch der Kanzler hatte schon zu Beginn eine Überraschung parat.
    Kurzfristig ließ er wissen, dass sich seine Ausführungen nur mit innen- und wirtschaftspolitischen Themen befassen würden.
    Damit wäre gerade jenes heiße Eisen ausgespart, das seit Wochen die Aufmerksamkeit innen- und außenpolitischer Beobachter erregt, nämlich das deutsch-amerikanische Verhältnis im Lichte der Turbulenzen um den Besuch des amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan anlässlich der 40-Jahr-Feiern des Endes des Zweiten Weltkriegs.
    Markus Peter aus Bonn.
    Es geht um Bitburg und Bergen-Belsen.
    Bergen-Belsen, ehemaliges Konzentrationslager und Gedenkstätte für die Opfer des Naziterrors.
    Bitburg, deutscher Soldatenfriedhof, auf dem auch Soldaten der Waffen-SS begraben sind.
    Beide Gedenkstätten sind in den letzten Wochen zu Symbolen jüngster deutscher Geschichte geworden.
    Beide Gedenkstätten soll der amerikanische Präsident besuchen.
    Dass der Besuch des ehemaligen KZs Bergen-Belsen erst nach einem Proteststurm in Amerika in das Besuchsprogramm aufgenommen worden ist, war die erste Belastung für dieses historische, deutsch-amerikanische Aussöhnungsvorhaben.
    Der Proteststurm in den Staaten geht aber weiter und richtet sich nun gegen den Besuch des Soldatenfriedhofs in Bitburg, wo Regen eben auch vor Gräbern von SS-Angehörigen einen Kranz niederlegen soll.
    In Washington gibt es wohl zahlreiche Versuche, diesen Besuch doch nicht stattfinden zu lassen.
    So sollen Mitarbeiter des Waisenhauses ohne Kenntnis Regans schriftlich in Bonn gebeten haben, eine Alternative für den Bitburg-Besuch vorzuschlagen.
    Und Regierungsbeamte in Washington zeigen sich offen darüber verärgert, dass die Bonner Regierung den US-Präsidenten nicht aus dieser peinlichen Lage heraushelfen will.
    und einflussreiche Funktionäre jüdischer Organisationen warnen in den USA vor den unabsehbaren Konsequenzen eines derartigen Besuchs.
    Elie Wiesel, der Vorsitzende des amerikanischen Rates zur Erinnerung an den Holocaust, sieht darin eine Beleidigung für die Opfer des Nationalsozialismus
    und den Beginn einer Rehabilitierung der SS und ihrer Gleichsetzung mit der Wehrmacht.
    Elie Wiesel meint, Reagan sollte auf beide Besuche verzichten.
    Das heißt, er sollte weder das ehemalige KZ noch den Soldatenfriedhof besuchen.
    Nach dem Stand der Dinge allerdings bleiben Regen und Kohl beim jetzt vereinbarten Programm.
    Bergen-Belsen und Bitburg.
    Allerdings wird noch darüber nachgedacht, ob Regen in Bitburg wirklich einen Kranz niederlegen soll oder nur einen Blick auf die Gräber deutscher Soldaten werfen soll und damit jene von beiden Seiten gewünschte Versöhnungsgeste setzen soll.
    Wie immer das Besuchsprogramm letzten Endes aussehen wird.
    Das Malheur ist schon passiert, der Schaden schon angerichtet.
    Alte Wunden, die dieser Besuch heilen sollte, sind an ihm wieder aufgebrochen.
    Und das deutsch-amerikanische Verhältnis ist zur Halbzeit der Regierung Kohl neuen Belastungen ausgesetzt.
    Diese Feststellung wollte die SPD-Opposition dem Bundeskanzler in der Debatte zu seiner Regierungserklärung heute nicht ersparen.
    Sie hat einen Entschließungsantrag eingebracht, in dem dem Bundeskanzler die Mitverantwortung an den Pannen um das Regenprogramm angelastet wird.
    Der Besuch Regens in einem ehemaligen Konzentrationslager und auf einem deutschen Soldatenfriedhof wird gut geheißen.
    Und die SPD stellt auch klar, dass junge Deutsche seinerzeit von den Nazis auch gegen ihren Willen zur Waffen-SS gezwungen wurden.
    Doch diese Unterscheidung könne gerade noch von den Deutschen nachvollzogen werden.
    Den Opfern der SS und ihren Hinterbliebenen könne diese Unterscheidung aber nicht abgefordert werden.
    Und weiter heißt es in dem SPD-Entschließungsantrag, durch die bloße Änderung des Programms könne der bereits eingetretene Schaden nicht mehr aus der Welt geschafft werden.
    Es wird an den Bundeskanzler appelliert, den Ablauf des Besuchs in einer Weise zu gestalten, die der Pflicht zur Erinnerung und Versöhnung sowie dem Respekt vor den Leiden der Opfer in gleicher Weise entspricht.
    Wer nun auch immer und aus welchen Gründen auch immer für die Pannen bei der Vorbereitung dieses Besuchs verantwortlich ist, er oder sie haben wohl das Erinnerungsvermögen der Menschen auf beiden Seiten unterschätzt.
    Ein Bericht von Markus Peter aus Bonn.
    Trotz eines Verbots aus dem Jahr 1957 soll Schweden bis Anfang der 70er Jahre geheime Atomversuche vorgenommen haben.
    In einem gestern im VORS veröffentlichten Bericht der jüngsten Ausgabe eines schwedischen Fachblattes heißt es, Schweden sei bereits Mitte der 60er Jahre in der Lage gewesen, jährlich drei Atombomben herzustellen.
    Im Rahmen eines von hochrangigen Militärs und Politikern genehmigten Programms seien von Anfang der 50er Jahre an Tests mit Kernvorrichtungen durchgeführt worden.
    1972 sei das Programm mit einer Serie von zehn kleinen unterirdischen Plutonium-Explosionen auf einem Gelände nahe Stockholm beendet worden, schreibt die Zeitschrift.
    Nähere Informationen von Günther Grafenberger.
    Eine publizistische Atombombe erschüttert gegenwärtig Schweden.
    Eine Fachzeitschrift behauptet, dass die schwedische Forschungsanstalt für Verteidigung hinter dem Rücken des Parlaments und der Regierung bis 1972 eine schwedische Kernwaffe entwickeln wollte, obwohl der Reichstag bereits 15 Jahre zuvor Nein gesagt und Schwede 1968 auch noch dem Verbotsvertrag über die Weitergabe von Kernwaffen beigetreten war.
    Nach dem Bericht waren mindestens 50 schwedische Forscher damit beschäftigt, eine schwedische Atombombe zu entwickeln.
    Nur ein ganz kleiner Kreis innerhalb Regierung und Militärführung wusste, was da vor sich ging.
    Die Bombe sollte dann Mitte der 60er Jahre in Lappland gesprengt werden.
    Das von Schweden hergestellte Plutonium sollte ausreichen, um 10 Kernwaffen vom Typ Nagasaki zu bauen.
    Mit einer Investierungssumme von einer halben Milliarde Schwedenkronen sollte Schweden trotz amerikanischer Warnungen spätestens 1969 über 10 Atombomben verfügen.
    Die Forscher warteten seit 1965 auf einen politischen Beschluss der Regierung, so heißt es weiterhin der Fachzeitschrift, der jedoch nie kam und nie kommen konnte, denn der Reichstag hatte ja bereits 1957 dahingehend entschieden, dass alle Forschung mit Plutonium aufhören sollte.
    Andererseits erhält in genau jenem Jahr die Forschungsanstalt die Anweisung vom damaligen Oberbefehlshaber General Stig Södergren, sich darauf zu konzentrieren, eine schwedische Atomwaffe zu entwickeln.
    Der damals bereits arbeitende schwedische Atommaler in Ågestal, zur Produktion friedlicher Kernkraft, sollte das notwendige Plutonium herstellen und das erforderliche Uran sollte aus Randstad in Mittelschweden kommen.
    Schweden verfügt dort über große Mengen Uran, die jedoch bisher nicht abgebaut werden.
    Obwohl 1960 die Forschergruppe aufgefordert wurde, sich mehr um Schutzforschung zu kümmern und weniger um die Konstruktion einer Bombe, wurden doch weiterhin Sprenglinsen und Zünder hergestellt, die sie also für eine Bombe notwendig sind.
    Als 1963 in Moskau die Großmächte ein Verbotsabkommen über Atomtests in der Atmosphäre schlossen, empfahlen die schwedischen Forscher, die Bombe unterirdisch zu zünden.
    Vier solcher Versuche für insgesamt 75 Millionen Kronen seien vorgeschlagen worden.
    Und die Zeitschrift, deren Reporter hunderte von damals Beteiligten ein Jahr lang interviewt haben, kommt zu dem Schluss, dass die schwedische Verteidigung damals zu jeder Zeit diese Pläne hätte vollenden können, ohne etwa extra Gelder beantragen zu müssen.
    Man hätte das Geld ganz einfach aus anderen Militärbereichen abzweigen können.
    Doch dieser Beschluss kam wie gesagt nie und er konnte wohl auch nicht kommen.
    Die immer neugieriger nachfragenden Amerikaner warnten die Schweden mehr als einmal davor, eine eigene Bombe zu entwickeln.
    Und was sagen nun die damals Verantwortlichen auf die bohrenden Fragen einer aufgeschreckten schwedischen Öffentlichkeit, die sich zur Stunde wie hintergangen fühlt?
    Tage Erlande, damals Regierungschef, Sven Andersen, damals Verteidigungsminister, Stig Sönergren, damals Oberbefehlshaber, Inga Thursun, damals mit Alva Myrdal, gewissermaßen der schwedische Friedensapostel bei den UNO-Abrüstungsverhandlungen, erklären wie aus einem Hunde.
    Es war nur Schutzforschung, um zu erfahren, wie man die Bevölkerung gegen Atombomben schützen kann.
    Wer schwedische Außenpolitik und Friedensliebe kennt, weiß, dass es gar nicht anders gewesen sein kann, es sei denn, die Forscher und einige Militärs hätten beim Spiel mit den Streichhölzern Lust bekommen, ein größeres Feuerchen zu entwickeln, als es Reichstag und Regierung überhaupt wollten.
    Und um diese Frage geht es zur Stunde.
    Es ist 12 Uhr und 33 Minuten, drei Minuten nach halb eins.
    Und nach diesem Beitrag von Günther Graffenberger nun ein Programmhinweis auf unser heutiges Journal Panorama.
    Um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
    Wir bringen heute wieder einen Zeitzeugen.
    Unter diesem Titel veranstalten die Universität Salzburg gemeinsam mit dem Landesstudio eine Vortragsreihe, in der Persönlichkeiten zu Wort kommen, die miterlebt haben, wie es damals war.
    Damals, als das Dritte Reich zusammenbrach, als die Geburtsstunde für die heutige Republik Österreich schlug.
    Zeitzeuge ist heute Fritz Bock.
    1945 Gründungsmitglied der ÖVP, 1949 Mitglied des Nationalrates, dann Staatssekretär im Ministerium für Handel und Wiederaufbau, das heutige Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie.
    Fritz Bock wurde 1956 Handelsminister, zehn Jahre später Vizekanzler, er schied 1968 aus der Regierung aus und ist seither Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kreditanstalt Bankverein.
    Fritz Bock ist auch der Autor zahlreicher zeitgeschichtlicher Publikationen und er hat seine eigenen Ansichten über den Geburtstag der Zweiten Republik.
    Ich bin nach Dachau gekommen und wissen Sie worüber wir schon im Sommer 1938 auf der Dachauer Lagerstraße gesprochen haben, wenn dazu überhaupt unter diesen Verhältnissen Gelegenheit gewesen ist?
    wir haben damals schon von nichts anderem geredet als was wir machen würden und zwar gemeinsam nicht mehr gegeneinander sondern gemeinsam machen würden wenn österreich wieder einmal frei sein das war für die damalige zeit sommer 38 bei Gott ein skurriles Gespräch und wir hatten schon so viel Lagererfahrung, dass wir gar nicht wussten ob der oder jener von uns diese Zeit überhaupt je erleben würde
    Er hat überlebt.
    Kurz vor Kriegsende entging er mit Mühe einer zweiten Verhaftung.
    Er hat sich nach Oberösterreich durchgeschlagen und dann mitgeholfen, in Scherding 1945 eine lokale Verwaltung aufzubauen.
    Es war also der amerikanische Auftrag, dass ein Kommunist bei dieser ersten provisorischen Verwaltung dabei sein muss.
    Wir haben eine ganze Reihe von Frauen und Männern gefunden, nur Kommunisten haben wir in Scherting keine gefunden.
    Also was machen?
    haben sich zwei biedere, zur sozialdemokratischen Partei gehörige Eisenbahner gefunden, die gesagt haben, na, da spielen wir halt so lange Kummerl, solange die Amerikaner das wünschen.
    Fritz Bock im heutigen Journal Panorama um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
    Was können Sie in den folgenden 25 Minuten bis 13 Uhr noch im Mittagsjournal hören?
    Dazu die Schlagzeilen, Sondersitzung des ÖVP-Parteivorstandes zum Thema Rettet den Wald und Kultur.
    Wiener Musikverein sucht Gönner für eine Saalrestaurierung und Eröffnung der oberösterreichischen Landesausstellung in Garsten zum Thema Kirche in Oberösterreich.
    Als ein gewisser John Pampleton vor fast 100 Jahren in seiner kleinbürgerlichen Apotheke ein Gebräu zusammenmischte, dachte er sicher nicht im Traum daran, nicht nur eine Art Wunderwasser, sondern eine Weltanschauung zusammenzumixen.
    Damals, in Atlanta, ging es ihm nur darum, ein Mittel gegen alles, hauptsächlich für Kopfe und sonstige Bewegen, zu kreieren.
    Da wichtige Ingredienzien aus der Cola-Frucht gewonnen wurden, nannte er das schwarze Gebräu Coca-Cola.
    Es sprach für seinen Weitblick und den seines Partners, dass er für dieses Getränk ein Signet schuf, das mit marginalen Abänderungen ein Jahrhundert überstanden hat.
    Heute ist Coca-Cola zwar nicht mehr in der Apotheke erhältlich, aber es ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken.
    Die Coca-Cola-Organisation ist ein Multi geworden, der in fast so vielen Ländern der Welt vertreten ist, als die UNO Mitglieder zählt, nämlich in 155.
    Ein Multi, der einen Jahresumsatz von 155 Milliarden Schillingen macht.
    Ein Multi, der sich nicht mit normalen Prominenten als Werbeträger oder Lobbyisten abgibt.
    Es ist ein Multi der Präsidenten der Vereinigten Staaten vor seinen Karren spannt.
    Und auch da entstand ein Glaubenskrieg zwischen dem immer größer gewordenen Rivalen Pepsi-Cola.
    Waren die Kennedys auf Coca-Cola eingeschworen, so setzte Tricky Dick Nixon auf Pepsi und er schaffte es auch, Khrushchev von den Pepsi-Qualitäten zu überzeugen und damit den sowjetischen Markt für den Rivalen zu öffnen.
    Coca-Cola ließ dies nicht ruhen und ein Mann, der bevor er der erste Mann der Vereinigten Staaten wurde Gehaltsempfänger von Coca-Cola war, schlug als Präsident zurück und eroberte China, Jimmy Carter.
    Nun im 99.
    Jahr der Firmengeschichte von Coca-Cola wurde man in Atlanta leicht nervös.
    Pepsi gewann Marktanteile und zusammen sich genötigt.
    eine neue Rezeptur für Coca-Cola zu finden.
    Gestern präsentierte man sie in New York mit dem notwendigen Pomp.
    Klaus Emmerich war dabei und hat auch gekostet.
    Lieber Ihrer Majestät, Schatzkanzler, das Staatsbudget wurde diese Neuigkeit in Rot präsentiert, um zugleich den Zugriff der Öffentlichkeit entzogen und dort Flux wieder verwahrt zu werden, wo die Vorgängerin unter Verschluss gehalten wurde.
    nämlich in einem Safe der Bank of Georgia, wo dergleichen seit 99 Jahren nur eine Handvoll besonders vertrauenswürdiger zugänglich war und nun also wieder ist.
    Ein Geheimnis also, dass sie bisher weiterhin die Grundlage abgeben soll für das, was die New York Times auf Seite 1 als ein Symbol von Amerika beschreibt.
    Das Rezept für die dunkle Masse, aus der man durch kontrolliertes Wasser besonderer Art und unter Zusatz von Kohlensäure jenes braune Getränk macht, das seit bald 100 Jahren feilgeboten wird.
    Coca-Cola.
    Weil es für drahtige Manager einen Jahresumsatz im Wert von 155 Milliarden Schilling in Form altgewohnter Gewinne künftig nicht mehr zu garantieren vermochte, machten sie sich an eine Verjüngungskur.
    Jung die Schrift, damit dem nacheilenden Pepsi-Konkurrenten schon äußerlich etwas entgegengesetzt werden kann, der da mit Michael Jackson auf der musikalischen Mode und mit Geraldine Ferraro, der gescheiterten Vizepräsidentschaftskandidatin, auf der politischen Welle dem alten Coke den Rang abzulaufen droht.
    Jung der Geschmack, der nach sorgfältigsten Untersuchungen über das, was beliebt ist,
    auf etwas mehr Süße getrimmt ist.
    Jung der Anspruch, alles besser zu wissen und alles besser zu machen.
    Ob das neue Rezept so lange hält wie das gute alte, wird nicht nur auf dem amerikanischen Markt entschieden, wo Coca-Cola bei nicht-alkoholischen Getränken in den letzten Jahren abgefallen und Pipsi seit ein paar Monaten stärker gefragt ist, so dass der Abstand der beiden Getränke-Giganten auf Nasenlängen verringert wurde.
    In nicht weniger als 155 Ländern wird ebenfalls zu testen sein, ob sich der kühne Sprung in ein neues Rezept unter dem Strich auszahlt.
    Ob also die Verbraucher die Meinung des Coke-Managements teilen, das neue, der anders, jedenfalls harmonischer und deshalb verkaufsfähiger als das alte.
    Ob die Rechnung aufgeht?
    Die Spannung bleibt, denn erst nach dem 8.
    Mai wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was jetzt einem kleinen Kreis besonders Auserwählter schon gestern geboten wurde.
    Erst aus Schank in New York.
    Nach ernstzunehmenden Zeitungsberichten kommen sie, die VIPs, die Very Important Persons, zu dem weltbewegenden Ergebnis, dass das neue Coke eher nach dem alten Pepsi-Cola schmeckt.
    Daraufhin beeilte sich diese Konkurrenz des bald hundertjährigen Symbols mit jugendlichem Überschwang inzwischen vertraut, in ganzseitigen Zeitungsanzeigen mitzuteilen, dies sei alles ein Sieg von Pepsi und aus Leiderfreude den Pepsi-Angestellten den morgigen Freitag freizugeben.
    Für Coca-Cola, an Führerschaft gewöhnt, besteht nach eigenen Angaben keinerlei Herausforderung durch Pepsi.
    Man habe schlicht ein Rezept gefunden, das besser sei.
    Welche Probleme da heraufziehen, wenn der amerikanische Verbraucher zwischen zwei Schönen zu wählen hat, die auf Jung machen?
    Wenn die russische Regierung sich fragt, ob sie mit ihrer Entscheidung für Pepsi noch richtig liegt, oder gar der Rivale im fernen Osten, Rot-China, das mit Coca-Cola verbündet ist.
    Und schließlich die indische Regierung, die Coca überhaupt aus ihrem Markt verdrängte, weil die Herren in Atlanta, die das weltweite Imperium regieren, das Rezept nicht nennen wollen, das John Pemberton, der Apotheker, 1886 beiläufig erfand und nicht ahnen konnte, dass eine Endung seines Rezepts 100 Jahre später eine Geschichte wert ist.
    Wer weiß es?
    Ein Bericht von Klaus Emmerich.
    Nun wieder zurück nach Österreich.
    Die alarmierend zunehmende Schädigung der österreichischen Wälder stand heute Vormittag im Mittelpunkt einer Sondertagung des ÖVP-Bundesparteivorstandes im Schloss Laxenburg bei Wien.
    Einerseits wurde dabei eine Bilanz über die Verwirklichung jenes Umweltpaketes gezogen, das die Landeshauptleute der ÖVP-regierten Bundesländer beim diesjährigen Dreikönigstreffen in Mariaplein beschlossen hatten.
    Andererseits erstellte der Bundesparteivorstand der einzigen parlamentarischen Oppositionspartei in Laxenburg einen Maßnahmenkatalog zur Rettung des Waldes, der der Bundesregierung als Forderungsprogramm vorgelegt werden soll.
    Unter anderem sieht dieser Katalog die Verpflichtung zum Energiesparen,
    die steuerliche Begünstigung von Umweltinvestitionen sowie die Umstellung der Kraftfahrzeugsteuer von der Hubraum auf die Verbrauchsbemessung vor.
    Aus Laxenburg meldet sich jetzt Roland Adrovica.
    Die Optik hier in Laxenburg wäre dazu angetan, die Dramatik des Themas Waldsterben in Frage zu stellen.
    Den Mitgliedern der ÖVP-Spitze und den per Bus ins romantische Barock-Schloss gekarrten Medienvertretern bietet sich hier ein friedlich idyllisches Bild.
    Der traumhaft schöne Schlosspark trägt sein Frühlingskleid, die Bäume blühen, doch wie so oft es drückt der Schein.
    Professor Führer von der Hochschule für Bodenkultur in Wien schockierte die Teilnehmer der Sondertagung des ÖVP-Vorstandes mit der Feststellung, dass sich der Umfang der Waldschäden in Österreich in den vergangenen sechs Jahren verzehnfacht habe.
    1984 waren laut Führer 30 Prozent der heimischen Waldfläche, das sind sage und schreibe eine Million Hektar, geschädigt.
    Im ÖVP-Forderungsprogramm an die Bundesregierung zur Rettung des Waldes findet sich als Konsequenz aus diesen Zahlen der folgende dramatisch klingende Appell.
    Der Wald gehört in die politische Intensivstation und es sind daher unverzüglich Maßnahmen zu setzen.
    Der Bundesregierung wird zwar zugestanden, einige Maßnahmen zur Rettung der Umwelt gesetzt zu haben, trotzdem sei es im Wesentlichen bei medienorientierten Absichtserklärungen geblieben, heißt es in dem Papier.
    Dass es der Regierung vor allem auf Spektakelwirkung ankomme, zeige sich deutlich bei den Bestimmungen rund um den Katalysator.
    Die Regierung hat es laut ÖVP verabsäumt, Flüssiggas von der Mineralölsteuer zu befreien, den Schwefelgehalt im Dieseltreibstoff zu senken und die rasche Beimengung von Biosprit zum Benzin zu veranlassen.
    Im Katalog der ÖVP stehen unter anderem folgende Punkte.
    Forcierung des Energiesparens mit Einführung von Energiesparbriefen nach dem Modell der Bausparbriefe.
    Bessere Nutzung von Fernwärme, Biomasse und auch Wasserkraft.
    Steuerliche Förderung von Umweltinvestitionen und besonders spektakulär die Umstellung des Kraftfahrzeugsteuersystems.
    Der Steuersatz soll nach den Vorstellungen der ÖVP in Zukunft nicht mehr wie bisher nach dem Hubraum, sondern nach dem Benzinverbrauch eines Fahrzeuges bemessen werden.
    Also ein Auto mit 2000 Kubikzentimeter, das 8 Liter verbraucht, soll gleich besteuert werden wie ein 1300 Kubikzentimeter Auto, das ebenfalls 8 Liter verbraucht.
    Bundespartei Open Alles Mock heute dann weiter.
    Es ist natürlich die Frage des Tempolimits auch sehr breit diskutiert worden mit den vielen Pro und Contra-Argumenten, die es hier gibt.
    Ich würde sagen, sogar die Mehrzahl der Stimmen zuerkennt einem Tempolimit durchaus eine schadensbegrenzende Wirkung.
    Es war aber doch die überwiegende Auffassung, dass man das Vorarlberger-Experiment jetzt abwartet, welche Ergebnisse
    dass die Geschwindigkeitsbegrenzung in Vorarlberg bringt.
    Und ein anderes Anliegen war auch die Forderung an die Bundesregierung,
    bezüglich eines Terminplanes für die Nachrüstung, beziehungsweise dort, wo das nicht mehr möglich oder wirtschaftlich ist, auch Stilllegung kalorischer Kraftwerke.
    Als Beispiel gebend wurde hier in Laxenburg das Verhalten in den ÖVP-regierten Bundesländern bezeichnet.
    So werde in den meisten öffentlichen Gebäuden jener Länder die jeweils umweltschonendste Heizungsart verwendet.
    Für die Wagenparks der Landesregierungen würden nur noch Katalysatorfahrzeuge oder Fahrzeuge mit schadstoffarmen Dieselmotoren gekauft.
    Diese und weitere Maßnahmen, wie etwa die Aufnahme von Energiesparen und Umweltschutz in die Satzung der Salzburger Landeselektrizitätsgesellschaft SAVE, zeigten, dass dort, wo die ÖVP die politische Verantwortung trage, Umweltpolitik ernst genommen werde, heißt es in der Erklärung des ÖVP-Vorstandes.
    Und Parteiobmann Alice Mock nahm am Rande seiner Pressekonferenz auch zum Ergebnis der Handelskammer-Wahlenstellung, die ja einen Erfolg des ÖVP-Wirtschaftsbundes gebracht haben.
    Mock sagte, das Ergebnis bedeute eine Anerkennung der Wirtschaftskompetenz der ÖVP und gebe einen weiteren Impuls für den Ruf der ÖVP nach einem politischen Kurswechsel.
    Frage dann an Mock bedeutet das, dass nun innerparteilich der Wirtschaftsflügel auf Kosten des Grünflügels stärker wäre.
    Ich sehe hier überhaupt keinen Widerspruch.
    Wir betreiben hier in diesem Bereich auch Ordnungspolitik nach dem Ordnungssystem der sozialen Marktwirtschaft.
    Wir sind der Auffassung, wir benötigen eine qualitative Wirtschaftswachstumspolitik, um auch die Probleme der Ökologie lösen zu können.
    Wir bleiben eine engagierte Umweltschutzpolitik.
    Ich wende bewusst den Begriff der Umweltschutzpolitik, der angewählten Umweltschutzpolitik.
    Wir sind sehr stolz, dass unsere Länder das so ernst nehmen und in der Praxis das zeigen,
    was wir eines Tages auch auf der Bundesebene zeigen wollen.
    Wir sind keine grüne Partei, wir sind eine engagierte Umweltschutzpolitik, Umweltschutzpartei.
    So weit mein Bericht hier aus Laxenburg und damit zurück an Herbert Obrowolny nach Wien.
    Reporter war Roland Adrowitzer und nun 13 Minuten vor 13 Uhr zum Kultur-Teil im Mittag-Journal.
    Eine vor allem auch ihres Schauplatzes wegen interessante Schau bietet die diesjährige Landesausstellung Oberösterreichs.
    Sie ist dem Thema Kirche in Oberösterreich 200 Jahre Bistum Linz gewidmet und wird im ehemaligen Benediktinerstift Garsten präsentiert.
    Dazu der folgende Bericht von Regina Patsch.
    Obwohl das 200-Jahr-Jubiläum des Bistums Linz Anlass der diesjährigen Landesausstellung in Oberösterreich ist, so wird doch der Ort der Schau im Brennpunkt des Interesses stehen.
    Und das in zweifacher Hinsicht.
    Das ehemalige Benediktinerstift Garsten bei Steyr, vor 900 Jahren gegründet, wurde 1787 säkularisiert und ist seit 1851 Strafvollzugsanstalt und wurde so vor dem Verfall bewahrt.
    Für Jahrzehnte waren den Besuchern die Tore verschlossen.
    Jetzt, nach umfassenden Renovierungen, erstrahlt das Stift in alter Pracht.
    Im 17. und 18.
    Jahrhundert von der Künstlerfamilie Carlone, erbaut und später von Jakob Brandauer vollendet, spiegelt das barocke Gesamtkunstwerkstift Garsten den Geist der religiösen und künstlerischen Neuorientierung nach dem Konzil von Trient wieder, dem Ausgangspunkt der Gegenreformation.
    Ein Thema der Ausstellung, das übrigens erstmals gemeinsam von katholischen und evangelischen Fachleuten betreut wurde.
    Die frühe Christianisierung Oberösterreichs, die Zugehörigkeit zum Bistum Passau, sie dauerte über 1000 Jahre, die Einflüsse des Josefinismus auf Kirche und Gesellschaftsleben, die Gründung des Bistums Linz 1785 bis zur Diözesan Gegenwart, das sind die Marksteine der Entwicklung.
    Vor diesem Hintergrund dokumentiert die diesjährige Landesausstellung die kulturellen, seelsorglichen und sozialen Leistungen der Kirche in Oberösterreich.
    1982 war der Heilige Severin Sinnbild für das frühe Christentum in Oberösterreich.
    Im vergangenen Jahr legte die Klosterlandschaft am Inn Zeugnis für ein Stück Kulturgeschichte Oberösterreichs ab.
    Heuer versucht die Ausstellung eine Verbindung von Glaubensgeschichte und Gegenwart.
    Der oberösterreichische Landeshauptmann und Kulturreferent Dr. Josef Ratzenberg
    Die diesjährige Ausstellung Kirche in Oberösterreich heißt Kirchengeschichte Oberösterreichs.
    Und diese Ausstellung beschränkt sich auch nicht auf die letzten 200 Jahre, was man aus dem Untertitel vielleicht schließen könnte, nämlich 200 Jahre Bistum Linz, sondern das ist die Kirchengeschichte, die über 1200 Jahre geht.
    Wir beginnen mit der Errichtung des Bistums Passau im Jahre 739 durch Bonifaz.
    Weil wir damals Passauer, die ÖZSAN-Angehörige gewesen sind und tausend Jahre auch geblieben sind.
    Und erst 1785 beginnt dann die eigenständige Geschichte des Bistums Linz.
    Und diese Ausstellung soll jetzt nicht eine Verherrlichung
    der Loslösung von Passau sein, sondern eine Darstellung der Verbindungen, die immer noch bestehen zwischen Passau und Linz.
    Die Arbeiten von Künstlern sind es wieder, die dem Besucher der Landesausstellung Einblick in historisches Geschehen geben sollen.
    Dabei dominieren nicht bekannte Exponate, sondern exemplarische Beispiele, sakrale Einzelkunstwerke, Gewänder und kostbare Geräte im Dienste der Liturgie, die aus ganz Oberösterreich zusammengetragen wurden.
    Historische Dokumente, Schautafeln sowie zeitgenössische Kirchenkunst kompletieren den Bogen oberösterreichischer Glaubensgeschichte über 1500 Jahre.
    Berichterstatterin war Regina Patsch.
    Das Programm für die Saison 85-86, vor allem aber die Pläne für die Restaurierung des großen Musikvereins Salz, standen heute Vormittag im Mittelpunkt einer Pressekonferenz in den Direktionsräumen des Wiener Musikvereins.
    Dazu ein Bericht von Walter Gellert.
    Sollten dem Besucher des ob seiner Schönheit und Akustik vielgerühmten großen Musikvereinssaals manchmal eine Grünfärbung aufgefallen sein, so hat dies nichts mit der Beleuchtung zu tun.
    Der seit 1870 noch nie überholte goldene Saal wird nämlich schön langsam vom Grünspann bedeckt, was eine umgehende Renovierung notwendig macht, um größeren Schäden vorzubeugen.
    Die Kosten werden sich den eingeholten Voranschlägen zufolge auf etwa 30 Millionen Schilling belaufen, wobei Bund und Stadt Wien die Bereitschaft erklärt haben,
    je ein Drittel der Summe beizuschießen.
    Die trotz der gestiegenen laufenden Kosten gemachten Rücklagen setzen den Musikverein aber nicht in die Lage für das restliche Drittel aufzukommen, sodass man zu einer Spendenaktion aufgerufen hat.
    Dabei ist man, wie der Präsident der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Professor Horst Haschek ausführt, folgenden Gedankengängen gefolgt.
    Der erste Gedankengang war, dass wir
    Benefizkonzerte veranstalten und der engen Bindung Herbert von Karens zur Gesellschaft und zum Generalsekretär unserer Gesellschaft ist er gelungen,
    ein solches Benefizkonzert am 26.
    Mai, am Pfingstsonntag um 11 Uhr zustande zu bringen.
    Herbert von Karajan, die Wiener Philharmoniker und der Singfrauen werden ohne Honorar das Brahms-Requiem zur Aufführung bringen.
    Und Herr von Karajan hat gesagt, ich mache euch das sehr gerne, aber ihr müsst anständige Honorare verlangen, dass was reinkommt.
    Und wir haben Spitzenpreis von 4.000 Schilling
    angesetzt nach langen Zögern.
    Zu unserer großen Freude können wir feststellen, dass keine Karten mehr um 4000 Schilling zu haben sind.
    Weitere Benefizkonzerte geben unter anderem noch die Wiener Symphoniker, das ORF-Symphonieorchester, das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester und auch einige Solisten.
    An die 7000 Mitglieder der Gesellschaft der Musikfreunde hat man sich persönlich gewendet und in der letzten Aussendung Erlagscheine beigelegt.
    Professor Haschek?
    Schließlich haben wir eine Liste von Persönlichkeiten und Unternehmen aufgestellt, an die wir uns wenden, weil wir auch eine Möglichkeit haben, Sponsoren einzusetzen und auch
    Spenden entgegennehmen können, die absetzbar sind, was ja bis jetzt ein sehr schwieriges Unterfangen gewesen ist.
    Da wir aber für den 175.
    Geburtstag der Gesellschaft der Musikfreunde, sie ist 1812 gegründet,
    Diesen Geburtstag wollen wir verbinden mit Abschluss der Vergoldung.
    Und dabei wollen wir den dritten Band unserer Geschichte herausbringen, der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte der Musik Professor Wesseli an der Universität erfolgt.
    Und über diese gemeinsame Publikation, die einen wissenschaftlichen Charakter trägt, wird es möglich sein, Spenden zu geben für das Archiv, die absetzbar sind und uns natürlich entlasten und dadurch helfen, unsere Aufgabe zu erfüllen.
    In der Programmplanung folgt man im Musikverein auch in der kommenden Saison der bewährten Zyklus-Einteilung.
    An internationalen Spitzenorchestern wurden unter anderem die Moskauer Philharmoniker, das Cleveland Orchestra und der Christoph von Dochnany, das Residenzorchester Den Haag und das Orchester de Paris eingeladen.
    In den Konzerten sind natürlich auch die heimischen Orchester zu hören, wobei im Symphonikerzyklus auch zeitgenössische österreichische Komponisten zu Wort kommen.
    Musikvereins Generalsekretär Prof. Albert Moser,
    Interessant ist, dass wir ja zwei lebende Österreicher in diesem Programm drinnen haben, und zwar die dritte Sinfonie von Marcel Rubin, etwas verspätet zu seinem 80.
    Geburtstag, und die österreichische Ersterführung von Moira von Ernst Vogel, ein Stück, das ursprünglich für kleines Orchester oder Kammermusik sogar besetzt komponiert worden ist, und dann
    über Anregung der Symphoniker zu einem großen Orchesterwerk umgestaltet wurde.
    Nikolaus Annoncourt wird im Concentus Musicus Cyclus Händls Theodora aufführen.
    Ergänzt wird das Programm im Musikverein durch Liederabende und Kammerkonzerte.
    Wieder durchgeführt werden auch die Schubertiade im November dieses Jahres sowie die Heidentage im März 1986.
    Ein Beitrag von Walter Gelert und nun noch einige Kurzmeldungen.
    Österreich.
    In Wien fand heute ein Gespräch zwischen Bundeskanzler Fred Sinowatz, dem Kärntner Landeshauptmann Leopold Wagner, Verkehrsminister Ferdinand Latsiner und Vöst-Generaldirektor Heribert Abfalter über die Zukunft der Industrieregion Fährerlach in Kärnten statt.
    Landeshauptmann Wagner berichtete, der Konflikt sei bereinigt, die Drahtproduktion werde nach Brugg übersiedeln, doch werde rasch mit einer Ersatzproduktion begonnen, 140 Arbeitsplätze würden zur Verfügung gestellt.
    In diesem Zusammenhang sind verschiedene FÖEST-Initiativen auf dem Sektor Werkzeug- und Präzisionstechnik im Gespräch, weiters wehrtechnische Industrien.
    Der Aufsichtsrat der Vereinigten Edelstahlwerke berät heute über zwei Investitionsgroßprojekte.
    In Kapfenberg soll ein Feinwalzwerk entstehen, in Tärnitz ist die Erweiterung der Produktion von Kunststoffteilen geplant.
    Finanzminister Franz Franitzki stellte heute seinen Entwurf zur Neugestaltung der steuerlichen Behandlung von Risikokapital vor.
    Ab Jahreswechsel wird die Doppelbesteuerung von Aktienträgern abgeschafft, industriell gewerbliche Gesellschaften werden unter bestimmten Umständen steuerlich gefördert und die Förderung von Genussscheinemissionen wird gekürzt.
    Der ÖVP-Parteivorstand befasst sich in Laxenburg bei Wien mit einem Maßnahmenkatalog zur Rettung des Waldes.
    Ein Wissenschaftler berichtete unter anderem, dass sich von 1978 bis 1984 der Umfang der Waldschäden in Österreich mehr als verzehnfacht habe.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Bundeskanzler Helmut Kohl hat eine positive Zwischenbilanz der Regierungsarbeit gezogen.
    Die christlich-liberale Koalition habe vor allem in der Haushalts-, Sozial- und Umweltpolitik Erfolg erzielt, sagte Kohl vor dem Bundestag in Bonn.
    Zentrale Aufgabe werde auch weiterhin die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sein.
    Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Jochen Vogel warf der christlich-liberalen Regierungskoalition vor, mit ihrer Politik eine neue Armut in der Bundesrepublik Deutschland herbeigeführt zu haben.
    In der Stadt Thorgau treffen heute hunderte amerikanische, britische und sowjetische Kriegsveteranen zusammen.
    Sie gedenken der historischen Begegnung zwischen Mitgliedern der damals alliierten Streitkräfte an der Elbe vor 40 Jahren.
    USA, Bundesrepublik Deutschland.
    Präsident Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl halten den Plan fest, den Soldatenfriedhof in Bitburg am 5.
    Mai gemeinsam zu besuchen.
    Noch verhandelt wird über Einzelheiten des Programms.
    Vor allem in der amerikanischen Öffentlichkeit ist der Besuch auf diesem Soldatenfriedhof heftig kritisiert worden, zumal in Bitburg auch ehemalige Mitglieder der Waffen-SS begraben sind.
    Die polnische Hauptstadt steht im Zeichen des Gipfeltreffens der Staaten des Warschauer Paktes.
    Höhepunkt ist morgen die feierliche Verlängerung des Bündnisvertrages um weitere 20 Jahre.
    USA.
    Präsident Reagan hat neuerlich für seine umstrittenen Budgetpläne geworben.
    Im Kongress hat heute die Haushaltsdebatte begonnen.
    Reagan warnte vor der sowjetischen Aufrüstung und sagte, angesichts dieser Bedrohung müssten die amerikanischen Militärausgaben auch weiterhin um drei Prozent pro Jahr wachsen.
    Das Verteidigungsministerium will am Zeitplan für die Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II in der Bundesrepublik Deutschland festhalten.
    Bonn hat gestern mitgeteilt, die Raketenaufstellung werde wegen des Brandes einer Pershing II im vergangenen Jänner bei Heilbronn vorläufig ausgesetzt.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Bewölkungszunahme und Aufkommen von Niederschlägen.
    Nachmittagstemperaturen 8 bis 15 Grad.
    Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
    Die Redaktion meldet sich wieder zur gewohnten Zeit ab 18 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal für Redaktion und Technik.
    Von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    SPÖ-Vorstand: Landeshauptmann Wagner zu Ferlach
    Einblendung: Landeshauptmann Wagner
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Wagner, Leopold [Interviewte/r]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Parlament [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Finanzminister Vranitzky: Steuererleichterung für Aktien
    Einblendung: Finanzminister Vranitzky
    Mitwirkende: Gassner, Susanna [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bonner Bundestag debattiert Reagan - Besuchsprogramm
    Mitwirkende: Peter, Markus [Gestaltung]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Ort: Bonn [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schweden: Geheime Atomversuche?
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Ort: Stockholm [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Panorama-Trailer: "Zeitzeuge" Dr. Fritz Bock
    Einblendung: Zeitzeuge Bock
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Bock, Fritz [Interviewte/r]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    USA: Kampf zwischen COLA - Giganten COKE und PEPSI
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Ort: Washington D.C. [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Enquete in Laxenburg "Rettet den Wald"
    Einblendung: VP-Obmann Mock
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung] , Mock, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Ort: Laxenburg [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Oberösterreichische Landesausstellung in Garsten: " Kirche in Oberösterreich "
    Einblendung: Landeshauptmann Ratzenböck
    Mitwirkende: Patsch, Regina [Gestaltung] , Ratzenböck, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Musikverein sucht Gönner für Saalrenovierung
    Einblendung: Präsident Haschek, ehemaliger Präsident Moser
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Haschek, Horst [Interviewte/r] , Moser, Albert [Interviewte/r]
    Datum: 1985.04.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1985.04.25
    Spieldauer 01:00:01
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Löw, Werner [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1985.04.25 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-850425_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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