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Marker setzen in: Mittagsjournal 1986.08.09
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Einen schönen Samstagmittag wünsche ich Ihnen.
In den nächsten 60 Minuten können Sie Beiträge zu folgenden Schlagzeilen hören.
In Nordirland dreht sich die Schraube des Hasses weiter.
Protestantische und katholische Terrororganisationen stoßen gegenseitige Morddrohungen aus.
Ungarn steht im Zeichen des ersten Grand Prix im Ostblock.
Jeder Österreicher trinkt durchschnittlich 690 Liter Flüssigkeit pro Jahr.
Wir untersuchen, was getrunken wird und wie sich der Umsatz bei den alkoholfreien Getränkeerzeugern entwickelt hat.
Im Journal zu Gast ist heute der dritte Mann im SPÖ-Zentralsekretariat, Heinrich Keller.
In Klagenfurt wurde heute von Bundespräsident Waldheim und Landwirtschaftsminister Schmidt die Holzmesse und die Klagenfurter Messe eröffnet.
Die Landwirtschaft der Vereinigten Staaten plagen dieselben Sorgen wie die heimische, Schlagworte dazu enorme finanzielle Stützungen und Landflucht.
und Kultur Ausstellung in München zum Thema Das Auto in der Kunst.
Das Auto ist auch der Inhalt des ersten Beitrages gleich nach den Nachrichten und dem Wetter.
Wir geben Ihnen eine aktuelle Verkehrsübersicht.
Es staut sich schon wieder auf Österreichs Straßen.
Nun aber die Meldungen.
Für sie zeichnet Elisabeth Manners verantwortlich.
Gelesen werden sie von Maria Piefel.
USA, Senat und Repräsentantenhaus haben sich für ein Verbot unterirdischer Atomtests ausgesprochen.
Präsident Reagan wird in einer Resolution zu Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Einstellung von Atomtests aufgefordert.
Die Resolution ist allerdings für die Regierung nicht bindend.
Das Außenministerium in Washington hat den Vorschlag der sogenannten Gruppe der Sechs für einen einjährigen Atomteststopp zurückgewiesen.
Die in der Gruppe zusammengeschlossenen sechs Länder – Mexiko, Argentinien, Indien, Tansania, Schweden und Griechenland – schlagen vor, den Verzicht auf Atomversuche durch seismische Messungen zu überprüfen.
Das amerikanische Außenministerium bezeichnete den Vorschlag als gefährlich, da mit der Einstellung von Atomversuchen nur ein bestehendes Ungleichgewicht zwischen den Supermächten festgeschrieben werde.
Präsident Reagan muss sich heute im Marinespital von Bethesda in Washington einer urologischen Untersuchung unterziehen.
Nach Angaben des Weissenhauses steht diese Untersuchung in keiner Verbindung zu der im Vorjahr vorgenommenen Darmkrebs-Operation.
Präsident Reagan leide nicht unter akuten Beschwerden, sagte ein Sprecher.
Grund der Untersuchung sei vielmehr eine Infektion, die vor mehreren Jahren festgestellt wurde.
Nach dem Überlaufen des ehemaligen Geheimdienstagenten Edward Lee Howard in die Sowjetunion wollen die amerikanischen Geheimdienste ihre Mitarbeiter besser überprüfen.
Die Leiter des Geheimdienstes CIA und der Bundespolizei FBI vereinbarten entsprechende Maßnahmen.
Konkrete Angaben darüber liegen nicht vor.
Die Regierung in Washington hat bisher jede Stellungnahme zur Fluchthauerts abgelehnt.
Nach amerikanischen Presseberichten dürften die Informationen des Spions die Zerschlagung eines amerikanischen Spionagenetzes in der UdSSR ermöglicht haben.
Berlin.
Mit einer 20 Kilometer langen Menschenkette entlang der Berliner Mauer soll heute des 25.
Jahrestages des Mauerbaues gedacht werden.
30.000 Teilnehmer, unter ihnen 50 frühere DDR-Grenzsoldaten, werden zu der Aktion erwartet.
Initiateur ist die Westberliner Arbeitsgemeinschaft 13.
August.
Sie fordert DDR-Staats- und Parteichef Honecker in einem offenen Brief auf, den Schießbefehl an der Mauer aufzuheben.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Regierung in Bonn hält am Bau der atomaren Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf fest.
Bundeskanzler Helmut Kohl sagte in einem Zeitungsinterview, nach heutigem technischem Stand sei es nicht möglich, auf den Bau einer Wiederaufbereitungsanlage zu verzichten.
Die Regierung wolle den Weg der Entlagerung von Atommüll weiter zügig entwickeln, betonte der Kanzler.
Zur Kritik aus Österreich meinte Kohl, er verware sich gegen das Schüren von Angst.
Die Anlage in Wackersdorf werde alle nur denkbaren Sicherheitsvorkehrungen aufweisen.
Jene fünf Umweltschützer, die seit gestern früh den Schornstein des stillgelegten Atomkraftwerkes Niedereichbach in Bayern besetzt hielten, haben ihre Aktion in der Nacht beendet.
Gegen Mitternacht kletterten mehrere Polizeibeamte auf den 130 Meter hohen Kamin und überraschten die fünf Angehörigen der Umweltschutzorganisation Robin Wood im Schlaf.
Die Atomkraftgegner beendeten ihre Protestaktion und wurden nach Feststellung ihrer Personalien freigelassen.
Die Aktion richtete sich gegen das geplante Abwracken des im Jahre 1974 stillgelegten Atomkraftwerkes Niedereichbach sowie gegen den Betrieb von Atomkraftwerken in der Nähe.
Japan
Die Bewohner der Hafenstadt Nagasaki haben heute des Atombombenabwurfes auf ihre Stadt vor 41 Jahren gedacht.
Etwa 20.000 Menschen versammelten sich im Friedenspark von Nagasaki zu einer Kundgebung.
Um 11.02 Uhr Ortszeit, dem Zeitpunkt der Bombenexplosion, läuteten eine Minute lang die Kirchenglocken.
Hunderte Tauben wurden freigelassen.
Der amerikanische Atombombenabwurf am 19.
August 1945 über Nagasaki hat etwa 150.000 Menschenleben gefordert.
Sowjetunion Ministerpräsident Nikolai Ryzhkov und der Chef des sowjetischen Geheimdienstes Viktor Chebrikov haben gestern den Unglücksreaktor in Tschernobyl besucht.
Die beiden Politiker überflogen das zerstörte Reaktorgelände in einem Hubschrauber und sprachen danach mit den Verantwortlichen der Aufräumungsarbeiten.
Vor kurzem hatte das Parteiorgan Pravda kritisiert, die Versiegelung des zerstörten Reaktors gehe zu langsam vor sich.
Finnland.
Nach dem blutigen Ende des Geiseldramas in Finnland sind neue Einzelheiten bekannt geworden.
Bei der Explosion des Fluchtautos sind der Geiselnehmer und ein Bankangestellter getötet sowie neun Polizisten verletzt worden, drei von ihnen schwer.
Ursprünglich war von drei Verletzten die Rede gewesen.
Möglicherweise haben Schüsse eines Polizisten die Explosion des Fluchtwagens ausgelöst.
Die finnische Nachrichtenagentur STT berichtet, ein noch nicht identifizierter Polizeibeamter habe nach erfolglosen Verhandlungen mit dem Geiselnehmer auf das mit Dynamit beladene Auto geschossen.
Die Polizei hat diese Version dementiert.
Der Bankräuber und Geiselnehmer, der gestern in Helsinki elf Menschen in seine Gewalt gebracht sowie eine größere Summe Lösegeldes und ein Fluchtauto erpresst hatte, ist weiterhin nicht namentlich bekannt.
Frankreich.
60 britische Kinder sind in der Nacht auf heute wegen des Verdachtes auf Lebensmittelvergiftung in Südfrankreich in Krankenhäuser eingeliefert worden.
Die Kinder verbringen in dieser Region ihre Ferien.
Der Zustand von sechs der Betroffenen wird als ernst bezeichnet.
Angaben über die Ursache der Lebensmittelvergiftung liegen derzeit nicht vor.
Das waren die Meldungen.
Nun zur Wetterlage.
Nach dem Durchzug einer Störung herrscht weder Hochdruckeinfluss.
Die Aussichten bis morgen früh vorwiegend heiter, nur regional anfangs noch Störungsreste.
Am Nachmittag vereinzelte wärmige Wetter.
Mäßige westliche Winde, Nachmittagstemperaturen 24 bis 28 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 14 bis 21 Grad.
Die Prognose für morgen Sonntag, vorwiegend sonnig, am Nachmittag einige wärme Gewitter, Tageshöchsttemperaturen 26 bis 30 Grad.
Noch eine Vorschau auf übermorgen Montag, heiter bis wolkig.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien-Heiter 23°, Nordwestwind mit 10 km pro Stunde, Eisenstadt-Heiter 24°, Nordwind mit 10 km pro Stunde, St.
Pölten-Heiter 23°, Linz-Heiter 21°,
Salzburg-Heiter 22, Innsbruck-Heiter 21°, Bregenz-Wolkig 22°, Nordwestwind mit 10 km pro Stunde, Graz-Heiter 26° und Klagenfurt-Heiter bei 24°.
So weit als die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
Es wird jetzt in wenigen Sekunden 12 Uhr und 10 Minuten und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung an diesem Samstag mit einer Verkehrsübersicht.
An den letzten Wochenenden hat es sich ja immer wieder auf Österreichs Straßen abgespielt.
Einer der neuralgischen Punkte war die Tauernautobahn und die Abfahrt dann bei Villach.
Wohnstaus bis zu 20 Kilometer Länge zu verzeichnen waren.
An diesem Wochenende kommt der Umstand dazu, dass ein großer Ferienwechsel wieder stattfindet und zwar ist in einigen deutschen Bundesländern Ferienende und so fahren die Deutschen wieder mal durch unser Land nach Hause.
Zweiter Umstand ist, dass in Ungarn ein Grand Prix abgehalten wird und man rechnet zwischen 15.000 und 30.000 Besucher, die von Österreich nach Ungarn fahren dürften.
Nähere Informationen
haben Sie jetzt in unserer Verkehrsübersicht.
Das Wochenende in Österreich erkennt man wirklich daran, dass sich endlose Blechlawinen nach und durch Österreich wälzen.
Heute zum zweiten Mal bereits, dass Österreich in beiden Richtungen überrannt wird.
Einmal mehr liegt der Schwerpunkt im heutigen Verkehrsgeschehen auf der Verbindung München-Salzburg-Villach und eben wie gesagt zurück.
Hat man es als Urlauber geschafft, die Grenze nach Österreich in Salzburg-Walzerberg Richtung Süden zu überwinden, steht die Kolonne vor dem Nadelöhr-Tauern-Tunnel-Nordportal, derzeit etwa zwölf Kilometer Richtung Süden.
Nach ein bis zwei Stunden Wartezeit vor der Blockabfertigung gelangt man, wie sollte es anders sein, in den nächsten Stau vor dem Katschberg-Tunnel und schließlich dann nach einer weiteren Geduldsprobe vor dem Loch in der Tauern-Autobahn in Weißenbach bei Villach.
An die 2000 Urlauberfahrzeuge rollen pro Stunde derzeit Richtung Süden, Richtung Norden sind es an die 2200 Fahrzeuge, deren Lenker und Mitfahrer einen Großteil der Urlaubserholung auf Österreichs Autobahnen zurücklassen.
Vor dem Walserberg in Fahrtrichtung Bundesrepublik Deutschland wartet derzeit eine etwa 12 Kilometer lange Autoschlange auf die Abfertigung.
Die Tauernschleuse der österreichischen Bundesbahn zwischen Malnitz und Böckstein hat dem erhöhten Verkehrsaufkommen bereits in den Vormittagstunden Rechnung getragen.
Die Züge verkehren heute in 30-Minuten-Intervallen.
In der Bundesrepublik Deutschland wird seit Wochen vor den Stauungen auf der Tauernautobahn gewarnt.
Enderfolg sind jetzt an den Wochenenden Stauungen auch quer durch Tirol.
Auf der B315 der Fernpassbundestraße ab Landegg zähflüssiger Kolonnenverkehr und auch auf der B312 der Lofererbundestraße im Raum St.
Johann Stauungen von mehreren Kilometern Länge.
Ausweichmöglichkeiten sind entweder die bereits empfohlene Autoschleuse zwischen Burgstein und Malnetz, der Felbertauern, dann für die Romantiker die Großglockner Hochalpenstraße und für die Kluge die Fahrt an den Wochentagen.
Richtung Osten die bereits angesprochenen Stauungen zum Grand Prix nach Ungarn haben derzeit noch nicht stattgefunden.
Die Zollabfertigung geht heute sehr rasch vor sich.
Erwartet werden die Stauungen dann Richtung Osten erst morgen im Laufe des Vormittags.
12 Uhr und 13 Minuten ist es jetzt, wir beginnen unsere politische Berichterstattung im Ausland.
In Nordirland ist die Schraube des gegenseitigen Hasses um weitere Umdrehungen angezogen worden.
Eine illegale paramilitärische nordirische Protestantenorganisation, die Ulster Freedom Fighters, hat alle die illegale irische Freiheitsarmee IRA unterstützenden Katholiken zu legitimen Zielobjekten erklärt.
In einer der BBC am Donnerstag in Belfast überreichten Videokassette empfahl diese Organisation zudem einem jeden in protestantischen Gebieten arbeitenden Katholiken, diese Bezirke künftig zu meiden.
Der Morddrohung der Freedom Fighters war eine ähnlich formulierte Androhung der IRA vorausgegangen, in der die katholische Terrororganisation die Mitarbeiter der für die britische Armee arbeitenden Firmen als ebenfalls legitime Zielobjekte bezeichnet hatte.
Auf der Videokassette der Freedom Fighters erscheint eine Gruppe mit Gesichtsmasken tragender, mit Maschinengewehren bewaffneter Männer, die für den Fall neuerlicher IRA-Anschläge mit Gegenterror drohen.
Zu den schon in den vergangenen Monaten bedrohten Berufsparten, wie den Bauunternehmern, Treibstofflieferanten oder Lebensmittelhändlern, hatte die IRA Transportunternehmer, Postdienststellen, Waschfirmen und Milchhändler dazugefügt.
Aber hören Sie näheres von Martin Alliot.
In diesen Tagen überstürzen sich die Ereignisse in Nordirland.
Die Extremisten beider Seiten besinnen sich auf immer neue Drohgebärden, um die Gegner einzuschüchtern.
Dieses Wochenende ist der Erinnerung an die Massenverhaftung republikanischer, d.h.
katholischer Sympathisanten durch die Briten im August 1971 gewidmet.
Bereits in der vergangenen Nacht kam es ansässig der Vorfeiern zu diesem Gedenktag zu Zusammenstößen zwischen katholischen Jugendlichen und der Polizei.
In Londonderrys katholischem Ghetto, der Borgside, lieferten sich Heckenschützen der IRA und britische Soldaten ein Feuergefecht.
Am Sonntag finden in ganz Nordirland Paraden und Demonstrationen statt, die wichtigste davon in Belfast, wo der Präsident von Sinn Fein, dem politischen Flügel der IRA, sprechen wird.
Er war selbst ein Opfer der Internierung vor 15 Jahren, als unzählige, zum Teil unschuldige, ohne Prozess für Jahre in Lagern und Gefängnissen verschwanden.
Während in den katholischen Ballungszentren gestern Abend bereits die Scheiterhaufen loderten, paradierten in Chidi auch die Protestanten.
In diesem praktisch ausschließlich katholischen Dorf versammelten sich rund 1.000 Protestanten.
Kurz zuvor hatte die Polizei dem Umzug verboten, durchs Dorfzentrum zu paradieren.
Zusammenstöße waren damit absehbar.
Tatsächlich waren die Hundertschaften der Polizei und Armee, die sich als lebende Schutzmauer vor den katholischen Quartieren aufbauten, einem Gewitter von Steinen und Flaschen ausgesetzt.
Während keine hundert Meter entfernt Peter Robinson eine Rede hielt.
Robinson, der Stellvertreter von Pfarrer Ian Paisley, war erst kurz zuvor gegen Kaution aus irischer Untersuchungshaft befreit worden.
Für seinen Anteil am Grenzzwischenfall vom Freitag früh, als maskierte und bewaffnete Protestanten die Grenze zur Republik überquerten und ein Dorf überfielen, wird Robinson sich am nächsten Donnerstag vor Gericht verantworten müssen.
Erwartungsgemäß haben die Spannungen in Nordirland jetzt, kurz vor dem Ende der alljährlichen rituellen Paradensaison, ihren Höhepunkt erreicht.
Der Wunsch, die eigenen Wertvorstellungen wie auch die eigenen Feindbilder öffentlich zur Schau zu stellen, ist allen Nordiren gemeinsam.
Die Extremisten beider Seiten haben offensichtlich zum Generalangriff gegen das anglo-irische Abkommen angesetzt, das der Republik Irland gewisse Mitspracherechte in Nordirland einräumt.
Dieser Versuch der Zusammenarbeit mit dem Ziel, friedliche Reformen durchzusetzen, ist den Gewaltaposteln jeglicher Couleur ein Treuel, denn er unterhöhlt ihre Existenzgrundlage, die auf Furcht, Misstrauen und Vorurteilen gebaut ist.
Vergangenen Dienstag erweiterte die IRA die Liste derjenigen Berufszweige, die wegen ihrer kommerziellen Verbindungen zur Polizei kollektiv mit dem Tode bedroht werden.
Seither zogen auch die protestantischen Terrorverbände nach.
Sie warnten Katholiken davor, in protestantischen Gebieten zu arbeiten und bedrohten jeden, der an republikanischen Veranstaltungen teilnimmt, mit dem Tod.
Gestern mussten 30 katholische Bauarbeiter in Antrim ihren Arbeitsplatz verlassen.
Maskierte protestantische Paramilitärs
waren mit Beilen bewaffnet auf der Baustelle erschienen und hatten die Arbeiter mit Repressalien bedroht, falls sie weiter in gegnerischem Territorium arbeiten sollten.
Derweil steigt die nordirische Arbeitslosenquote unaufhaltsam weiter.
Nur staatlich britische Aufträge und Subventionen verhindern einen totalen Kollaps.
Und während die Paramilitärs ihren erbarmungslosen Zugriff
auf ihr jeweiliges Territorium laufend verstärken, vollendet sich ein 15-jähriger Prozess.
Die vollständige Trennung der Wohn- und Lebensgebiete der beiden Konfessionen, der Abbruch selbst der geringfügigsten Kontakte.
Katholiken und Protestanten treffen sich nur noch zu Straßenschlachten in den Überschneidungsräumen ihrer Quartiere.
Ansonsten leben sie ausschließlich mit ihren eigenen Erinnerungen und Mythen.
Martin Aliotta aus Belfast.
Ungarn steht an diesem Wochenende ganz im Bann eines Ereignisses.
In der Nähe von Budapest wird morgen der erste Grand Prix in einem kommunistischen Land abgehalten.
Die Ungarn haben ein bisschen in der Automobilgeschichte geforscht und zutage gebracht, dass es eigentlich ein Ungar war, der im Jahr 1906 als erster Rennfahrer einen Grand Prix gewonnen hat.
Ferencicic siegte damals nach einem zweitägigen Rennen mit einem Vorsprung von einer halben Stunde auf seinen Konkurrenten.
Warum die 1000 PS starken Formel 1 Motoren an diesem Wochenende genau 80 Jahre nach diesem historischen Sieg gerade in Ungarn um einen neu gebauten Rundkurs flitzen, das berichtet im folgenden Beitrag Karl Stiepschitz.
Der Grand Prix von Ungarn kennt bereits 26 Stunden vor dem Start gleich mehrere Sieger.
Der Hauptgewinner dieses ersten Formel-1-Rennens in einem kommunistischen Staat heißt Bernard Ecclestone.
Der britische Manager der Formel 1 hat sich einen Traum erfüllt.
Mit der morgigen Ungarn-Premiere ist das Formel-1-Unternehmen drauf und dran, zu einem multinationalen Konzern zu werden, der allmählich die ganze industrialisierte Welt umspannt.
Das Interesse am Grand Prix von Modierod, rund 25 Kilometer nordöstlich von Budapest, ist groß.
Über 1500 Journalisten aus aller Welt sind nach Budapest gekommen, mit ihnen zwei Dutzend Fernsehteams.
Je mehr Bilder vom Grand Prix über die westlichen Fernsehschirme flimmern, je mehr Zuschauer sich dank des exotischen Schauplatzes wieder für die Formel 1 interessieren, desto höhere Gebühren kann der gerissene Geschäftsmann Ecclestone für die Werbung auf seinen bunt bemalten Autos verlangen.
Der zweite Gewinner dieses Grand Prix sind die Ungarn selbst.
In nur neun Monaten Bauzeit wurde eine Rennstrecke aus dem Boden gestampft, die den westlichen Experten zu gefallen scheint.
Wo im Vorjahr noch die Schafe weideten, befindet sich heute ein vier Kilometer langer Rundkurs mit 19 Kurven.
Die Flexibilität und das Organisationstalent der Veranstalter vom Ungarischen Autoclub verblüfft die meisten der angereisten westlichen Journalisten.
In allen großen Zeitungen der Welt erschienen, begünstigt durch die mediale saure Gurkenzeit des Sommers, wahre Lobeshymnen über Ungarn, in denen viel über Gulasch und wenig über Kommunismus zu lesen steht.
Die ungarischen Tourismusmanager hoffen, dass sich dieser einmalige Prestigegewinn in den nächsten Jahren in einem Tourismusboom niederschlagen wird.
Der Grand Prix-Effekt soll touristische Mehreinnahmen in der Höhe von 10 Millionen Dollar bringen.
Die Pressesprecherin des ungarischen Grand Prix, Erika Laszlo, ist sich über die Bedeutung des Autorennens für Ungarn durchaus im Klaren.
In Ungarn werden solche Investitionen gerne zur nationalen Sache erklärt.
Und jeder weiß, was er dann zu tun hat.
Oder er sollte es zumindest wissen.
Das ist auch eine Sache des Gefühls.
Jeder von uns weiß, wie groß der Einsatz ist und handelt auch dementsprechend."
Ungarische Zeitungen hatten das Formel-1-Vorhaben lange Zeit kritisiert.
Der Aufwand von ungerechnet 100 Millionen Schilling für den Bau der Rennstrecke, so hieß es, stehe in keinem Verhältnis zum Gewinn.
Hinter der Kritik stand die Furcht vor einer Blamage.
Nicht viele Ungarn haben ihrem Land die Organisation eines Formel-1-Rennens zugetraut.
Umso größer ist nun die Euphorie.
150.000 Menschen werden morgen erwartet.
Jeder zehnte Besucher kommt aus dem Westen.
Rund 30.000 Autofanatiker sind aus der Tschechoslowakei gekommen.
Die ungarischen Veranstalter hoffen, dass viel von dem Glanz der Formel-1, dieser kapitalistischesten aller Sportarten, im Lande verbleibt.
Ein ungarisches Unternehmen hat den Grand Prix zum Anlass genommen, um eine weltweite Kampagne für seine Sportschuhe zu starten.
Der Name Schimod ist überall entlang der Rennstrecke zu lesen.
Die Aufstellung einer einzigen Reklametafel kostet 18.500 Dollar.
Das sind derzeit knapp 280.000 Schilling.
Zu zahlen an den Organisator Bernhard Eggleston.
Eine ungarische Sektfirma klebte ihr Emblem an die Leitplanken der Zielgeraden.
Eine Frage taucht in Modjorod immer wieder auf.
Warum wurde gerade Ungarn zum ersten kommunistischen Grand-Prix-Veranstalter gewählt, wodurch auch die Tschechoslowaken großes Interesse gezeigt haben?
Die Presseschefin Erika Laszlo weist die Antwort.
Die Söhne Ungarns sind, wie sie sicher wissen, überall auf der ganzen Welt zu finden.
Die Idee, bei uns erstmals in einem sozialistischen Land einen Graupri zu veranstalten, stammt von Damash Rohony, dem Manager der Rennstrecke von Rio.
Er ist die rechte Hand von Herrn Eggleston und ich glaube, er hat seinem Chef etwas ins Ohr geflüstert.
Und so sind sie halt nach Ungarn zu Verhandlungen gekommen.
Dass sich die Ungarn mit dem kapitalistischen Grand Prix wieder einmal dem Neid ihrer kommunistischen Nachbarn zugezogen haben, bekümmert niemanden im Mojorod.
Der sowjetische Parteichef Michael Gorbatschow hat kürzlich die kleinkapitalistischen Wirtschaftsreformen Ungarns persönlich abgesegnet.
Was die Nachbarn jedoch vielmehr ärgert, ist eine exklusive Vertragsklausel, die besagt, dass Ungarn für fünf Jahre der einzige Grand Prix-Veranstalter der Oststaaten bleiben muss.
Ein Beitrag von Karls Tipschitz.
12 Uhr und 24 Minuten, 6 Minuten vor halb 1.
Im Journal zu Gast ist heute Dr. Heinrich Keller, seit kurzem dritter Zentralsekretär der SPÖ.
Heinrich Keller, Jahrgang 1940, zum zweiten Mal mit der ORF-Journalistin Tradl Brandstahle verheiratet, wurde nach der verlorenen Bundespräsidentenwahl neben Fritz Marsch und Peter Schieder zusätzlich als Zentralsekretär und da als Mediensprecher und vor allem für die Präsentation der Partei nach außen hin installiert.
Der 46-jährige Keller ist gelernter Jurist, war jahrelang Pressesekretär von Justizminister Christian Broder und vor allem aus dieser Zeit stammt noch sein Ruf, ein Juso zu sein.
Er war später unter Otto Oberhammer Generalsekretär im ORF, war kurze Zeit Bundesrat für die SPÖ Tirol, kam durch die Weigerung der Minister 1979 ihr Abgeordnetenmandat zurückzulegen, um ein solches Mandat, und zog sich daraufhin mehr oder minder von der Politik zurück und machte eine Rechtsanwaltskanzlei auf.
1985 wurde Heinrich Keller Präsident der SPÖ-nahen Mietervereinigung und ist, wie gesagt, seit kurzem wieder im Zentrum der Politik, jedenfalls der SPÖ-Politik.
Im Zentralsekretärat der SPÖ in der Wiener Löwelstraße, dort führten Ernest Hauer und Fritz Besata das folgende Gespräch.
Herr Zentralsekretär, Ihr Parteivorsitzender hat Ihre Bestellung als ersten Schritt zur Parteireform bezeichnet.
Was können Sie persönlich für diese Parteireform auch tatsächlich tun?
Ich verstehe darunter, dass mit der Trennung der Funktion des Bundeskanzlers von der Funktion des Parteivorsitzenden das als wesentlicher Schritt zu sehen ist.
ein deutliches Signal gesetzt werden soll für die Selbstständigkeit der Partei, ein deutliches Signal in der Richtung, dass die Parteiarbeit, die Gestion der Partei, nicht völlig gleichgesetzt und identifiziert werden kann und werden soll mit der Tätigkeit der Regierung.
Eine Regierung muss immer anders handeln, muss andere Entscheidungen treffen,
als es etwa eine Partei will oder eine Partei vertreten muss.
Parteivorsitzender Sinowaz schreibt in seinem Beitrag zur Perspektivendiskussion, zur Parteireformdiskussion in der AZ, dass die SPÖ ein neues Management braucht, dass Managementmethoden notwendig sind.
Ihre Funktion in diesem Management ist die des Public-Relations-Direktors, des Marketing-Chefs.
Sie sehen es vollkommen so, wobei Public-Relation
klingt so, als sei damit eine professionelle Werbeagentur betraut.
Ich verstehe die Aufgabe schon so, dass es auf die Inhalte ankommt, die vertreten werden und auf die wirksame Vertretung dieser Inhalte in der Öffentlichkeit auch ankommen soll.
Fritz Inowatz hat ja mehrmals kritisiert, dass zwar die richtige Politik gemacht worden sei, es aber nicht gelungen sei, diese Politik zu verkaufen.
Wenn jetzt für diese Verkaufsaufgaben jemand kommt, der nicht direkt aus dem Parteiapparat kommt wie Sie, so ist das wahrscheinlich kein Zufall.
Ich sehe das schon auch so, dass nicht nur mit der Bestellung des Bundeskanzlers Wranitzki, dort ist ja das auch ganz klar,
sondern offensichtlich auch mit meiner Bestellung, absichtlich eine Bestellung erfolgt ist, einer Person, die nicht mit dem sehr häufig zu Unrecht genannten Odium eines Parteiapparates, wie wir also jetzt den Ausdruck Apparatschik nicht verwenden, belastet ist.
Etwas, was damit zusammenhängt, ist ja die Frage der politischen Positionierung des Heinrich Keller, die vielleicht nicht ganz einfach ist.
Man hat den Eindruck, wenn man mit sogenannten linken SPÖlern redet, die halten ihn für einen eher rechten.
Wenn man mit Rechten redet, die halten ihn für einen eher linken.
Wo sehen Sie sich denn?
Das ist ein wahnsinnig ausgewogenes Bild.
Ich bin also mit dieser Definition voll zufrieden und ganz begeistert.
Nicht ganz einfach an Ihrer Aufgabe wird es möglicherweise sein, gerade unter dem mittel- und längerfristigen Aspekt, dass möglicherweise nach den nächsten Wahlen eine andere Koalition da sein wird, dass vielleicht, auch das ist ja angeblich denkbar, die SPÖ sich in der Oppositionsrolle wiederfinden wird.
Können Sie sich darauf jetzt schon geistig einstellen oder soll man das gar nicht so frühzeitig tun?
Ich sage Ihnen ganz offen, ich bin nicht im geringsten dazu bereit, mich geistig darauf einzustellen.
Eine Partei, die sozusagen mit ihrem eigenen Anliegen durchkommen will, eine Partei, die die Mehrheit will, jetzt will ich gar nicht differenzieren, die relative, absolute, jedenfalls die Mehrheit, natürlich die größtmögliche Mehrheit will,
Die kann nicht von vornherein bei diesen Startbedingungen, wenn sie diese Mehrheit will, an Koalitionen denken oder auf Koalitionen schielen, auf mögliche Koalitionspartner Rücksicht nehmen.
Sie muss an sich denken.
Und sie muss auch dem Wähler gegenüber eigenständig auftreten.
Der Wähler muss die SPÖ wählen und nicht die kleine oder die große oder sonst eine Koalition.
Das kann er ja gar nicht.
Naja, konkret gefragt, wie gefällt Ihnen denn als SPÖ-Zentralsekretär der kleine Koalitionspartner, das Erscheinungsbild des kleinen Koalitionspartners FPÖ?
Ich werde mich hüten, und zwar nicht aus Rücksicht oder Rücksichtnahme auf die Koalition, sondern ich werde mich überhaupt hüten, andere Parteien zu werten.
Sie werden mich auch nicht dazu bringen, dass ich die österreichische Volkspartei werte, sondern mein Anliegen ist es, in der Öffentlichkeit darzutun, dass wir die Besseren sind.
und nicht, dass die anderen die Schlechteren sind.
Die Tendenz darauf hinzuweisen und ständig darauf hinzuweisen, dass der andere schlechter ist, ist also im Bundespräsidentenwahlkampf auch nicht honoriert worden.
Sie werden, nehme ich an, der künftige Wahlkampfleiter oder einer der künftigen Wahlkampfleiter im nächsten Jahr sein.
Sie haben gesagt, es geht darum, die SPÖ zu präsentieren.
Da könnte unter Umständen der gegenwärtige Koalitionspartner dabei auf der Strecke bleiben.
Es ist nicht das Anliegen der SPÖ, denn eine andere Partei im Zusammenhang mit einer Wahlbewegung zu fördern.
Das muss diese Partei selber tun.
Man könnte sie aber eventuell schonen, wenn man sie als Koalitionspartner erhalten will.
Es geht nicht um Schaunern.
Ich sage Ihnen ja, ich habe überhaupt nicht die Absicht, eine andere Partei in Misskredit zu bringen.
Ich habe nur die Absicht, dazu zu tun, dass die Sozialistische Partei die besseren Konzepte und die besseren Leute vor allem hat, und zwar die besseren als alle anderen Parteien.
Und das mag sich sozusagen, wenn Sie so wollen, auch tendenziell gegen die FPÖ auswirken.
Aber man kann das also deswegen nicht so eindimensional sehen, weil wir ja möglicherweise eine völlig andere politische Konstellation haben, wo man nicht von vornherein mit zwei Großen und einer kleinen Partei rechnen muss, sondern vielleicht gibt es mehrere Parteien.
Sie rechnen mit dem Einzug der Grünen?
Rechnen tue ich nicht, weil der Einzug von Grünen, wer immer das jetzt sein mag, es gibt ja da bekanntlich mehrere Gruppierungen, sehr wesentlich abhängen wird auch von dem eigenen Verhalten dieser Gruppierungen bis zur Nationalratswahl.
Sie wollen nicht andere Parteien werden, aber vielleicht kann man Sie dazu bringen, andere Politiker zu werden.
Direkt konfrontiert werden Sie vermutlich mit den Generalsekretären der beiden anderen Parteien sein.
Was fällt Ihnen denn zu den beiden ein?
Da ich, wie wir bereits erörtert haben, sozusagen nicht jetzt unmittelbar aus der Parteiarbeit komme, kenne ich den Generalsekretär der FPÖ, Grabherr Mayer, nur so wie jeder Österreicher aus den Medien, aus den Zeitungen und aus dem Rundfunk über Menschen, die ich also persönlich so gut wie nicht kenne.
kann ich also überhaupt keine Stellung abgeben oder Position beziehen.
Den Generalsekretär der österreichischen Volkspartei, Dr. Graf, kenne ich natürlich schon.
Und würde von mir aus sagen, dass ich mit ihm eine intakte Gesprächsbasis habe, was nicht einmal so schwer ist.
Das hängt also mit unserer beiden Berufsprägung zusammen.
Wissen Sie, Rechtsanwälte, oder wie der Bundeskanzler Greisky immer etwas mit einem Tenor Advokaten
gesagt hat, haben die Fähigkeit zur engagierten Parteienvertretung, wobei Partei da als Person gedacht ist, aber in unserer jetzigen Funktion vertreten wir halt Parteien, die Parteien sind.
Und bei dieser engagierten Vertretung auch unglaublich harte Auseinandersetzungen zu führen, bei denen man aber aufeinander nicht böse ist, sonst könnte man im Kollegenkreis überhaupt nicht mehr existieren.
Und es gibt eine andere Atmosphäre einer Auseinandersetzung, nämlich der harten Diskussion, die ich an sich sehr schätze.
Kommen wir zum Beginn unseres Gesprächs zurück.
Wenn Sie es wissen und sagen wollen, wer hat Sie denn eigentlich als Zentralsekretär erfunden?
Ja, ich weiß nicht, ob man Zentralsekretäre erfindet, so wie das Feuer oder so irgendetwas.
Ich kann dazu manches Information, manches Willen nicht sagen.
Ich weiß nur, dass mir diese Funktion der Parteiobmann Dr. Sinowaz angeboten hat.
ohne mir zu erzählen, wer mich erfunden hat, um diesen Ausdruck noch einmal zu verwenden.
dem früheren Kanzler und jetzigen Parteivorsitzenden nach, dass er sicherlich auch ein sehr guter Zentralsekretär geworden wäre, möglicherweise jetzt eine Art Überzentralsekretär der SPÖ sein wird.
Fürchten Sie dann nicht, dass es da gewisse Berührungsschwierigkeiten, Kompetenzabgrenzungen mit Ihnen geben könnte?
Nein, das fürchte ich überhaupt nicht.
Und zwar deswegen nicht,
Parteivorsitzende Sinowaz hat ja genau zu dieser Frage bereits Stellung bezogen, indem er gesagt hat, er will überhaupt nicht der Oberzentralsekretär oder sonst was sein.
Er will die Funktion des Parteivorsitzenden ausüben.
Ein Rückblick zwischendurch am Beginn der Karriere als Parteisekretär, als Zentralsekretär.
Es war ja doch ein relativ weiter Weg von einem, der einen Anwaltsberuf, der eine Juristenkarriere angestrebt hat, der dann eine der liebsten Zielscheiben eines Kolumnisten war, als Linksrabiater oder Linkslinker, übrigens immer im Zusammenhang mit ihrer zweiten Frau, mit der Journalistin Trabl-Brandstaller, bis hin ins Zentralsekretariat.
Was war denn das Ausschlaggebende, das Sie dann doch daher geführt hat?
Was das Ausschlaggebende für jene waren, die mich vorgeschlagen haben, kann ich nicht beantworten.
Was für mich das Ausschlaggebende war, ist, dass ich unter durchaus ständiger Bedachtnahme auf meinen eigenständigen Beruf,
Ich war ja bis zum jetzigen Zeitpunkt nie Parteiangestellter, sondern hatte immer einen bürgerlichen Beruf, wenn man das so nennen will.
Indem Sie mehr verdient haben, als Sie jetzt als Parteiangestellter verdienen.
Das ist unterschiedlich, das ist ganz unterschiedlich.
Ich habe ja derartig viele Berufe ausgeübt, die sich also auch ständig in unterschiedlicher Gehaltshöhe bewegt haben, weil ich habe also während meiner ganzen Zeit in der Justiz, das heißt nicht nur als Richter, sondern auch als Sekretär,
beziehungsweise Pressereferent des Justizministers ausschließlich mein Justizgehalt gehabt und nicht irgendwelche Sondervereinbarungen oder Sonderverträge, die es geben soll, um das so vorsichtig anzuteilten.
Sondern ich war ausschließlich Richter bzw.
dann Staatsanwalt der so und sovielten Standesgruppe zugeteilt dem Justizministerium und habe also kein anderes Einkommen bezogen.
Ich habe dann sicherlich beim österreichischen Rundfunk mehr verdient als vorher.
Und habe dann zu dem Zeitpunkt, als ich meine Rechtsanwaltslaufbahn begonnen habe, zunächst sehr, sehr wenig verdient, um dann im Laufe der Zeit ständig wieder mehr zu verdienen.
Und jetzt verdiene ich halt möglicherweise wieder weniger.
Aber das führt nicht dazu, dass ich irgendwelche Not leide.
Sonst besonderes Bestreben zur Anschaffung bestimmter Güter habe ich nicht.
Als Mieterobmann besitze ich also sozusagen nicht einmal, obwohl ich dagegen nichts habe, aber nicht einmal eine Eigentumswohnung, besitze also keine Häuser, Liegenschaften oder sonstigen.
Das ist jetzt die Offenlegung zu Beginn der Funktionsperiode.
Das ist nicht die Offenlegung, ich sag's nur so.
Ich hab ja, ich hab also nichts dagegen, aber will nur sozusagen klar machen, dass also meine Einkommenssensibilität diesbezüglich nicht wahnsinnig groß ist.
Wir waren bei den Bestimmenden, dass Sie auf diesen Weg geführt hat.
Hat da die Ehe mit einer engagierten politischen Journalistin eine Rolle gespielt?
Die Antwort ist also insofern schwierig, und zwar deswegen, weil meine Frau nicht nur eine engagierte politische Journalistin, sondern auch ein engagierter politischer Mensch ist.
Aber wir haben einander im Jahre 1972 als relativ erwachsene Menschen kennengelernt.
wo also die politische Prägung einigermaßen schon hinter uns gelegen ist, sodass also diesbezüglich eine Einflussnahme nicht direkt vorliegt.
Wir sind aber nicht in allen Fragen einer Meinung, das muss ich schon dazu sagen.
Und wird sich der Zentralsekretär mit seiner Frau beraten?
Ich glaube nicht, dass meine Frau zum Beratungsgremium gehört, aber wir halten es schon so, dass wir über alles reden, was uns beschäftigt, persönlich beschäftigt.
Und Politik beschäftigt uns eigentlich sehr.
Das hängt nicht mit meiner jetzigen Funktion zusammen, das hat uns vorher auch schon sehr beschäftigt.
Herr Dr. Keller, wir danken für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war Dr. Henrich Keller, der neue Mann im Zentralsekretariat der SPÖ.
Mit ihm sprachen Ernest Hauer und Fritz Pesata.
Elf Minuten nach halb eins, nun ein Blick auf die Schlagzeilen der drei Beiträge, die Sie noch bis 13 Uhr hören können.
Wir untersuchen, was in Österreich getrunken wird und wie sich der Umsatz bei den alkoholfreien Getränkenerzeugern entwickelt hat.
In Klagenfurt wurde heute von Bundespräsident Waldheim und Landwirtschaftsminister Schmidt die Holzmesse eröffnet und die Kultur informiert über eine Ausstellung in München zum Thema Das Auto in der bildenden Kunst.
12.43 Uhr, zwei Minuten vor dreiviertel eins.
In Klagenfurt öffneten heute Vormittag die Holzmesse und die Klagenfurter Messe ihre Tore.
An diesen beiden Veranstaltungen beteiligen sich insgesamt 1500 Aussteller aus 30 Ländern.
Diese Fachmessen bieten einen Überblick über das aktuelle Maschinen- und Geräteangebot für die Holzwirtschaft.
Schwerpunkte sind heuer die Holzbringung und Verarbeitung.
Bei der Eröffnung standen die aktuellen Probleme der österreichischen Holzwirtschaft im Mittelpunkt.
Dazu der folgende Bericht von Theo Pressien aus dem Landesstudio Kärnten.
Vor der Eröffnung demonstrierten 100 Bauern mit 35 Traktoren vor dem Messeeingang für eine Importsperre und höhere Agrarpreise.
Aber nicht nur im Zeichen dieser Demonstration, sondern auch im Zeichen der Teilung der Messe steht der heurige Beginn.
Denn die Holzmesse und die Klagenfuttermesse sollen ab dem kommenden Jahr nach Vorstellung der Messegesellschaft getrennte Wege gehen.
Die diesjährige Holzmesse steht aber auch im Zeichen des Preisverfalles in der Holzwirtschaft, des Auftragsmankos in der Sägeindustrie und des sinkenden Exportes.
Gesucht wird der stärkere Absatz im Inland.
Trotz dieser Entwicklung, die sich auch in der allgemeinen Wirtschaft widerspiegelt, so Landwirtschaftsminister Dr. Erich Schmidt, zähle Österreich zu jenen Ländern, die über eine beruhigende wirtschaftliche Entwicklung verfügen.
Der Landwirtschaftsminister brach eine Lanze für die Zusammenarbeit innerhalb der Sozialpartnerschaft.
Ein klares Wort setzt er zur Frage des Waldschutzes.
In den letzten Wochen vielseitig diskutiertes Thema.
Schmidt meinte, dass die Bundesregierung mit dem 10-Punkte-Programm im Jahre 1984 einiges zum Schutze des Waldes getan habe.
Alle Punkte seien erfüllt oder in Erfüllung begriffen.
Es sei aber nicht genug mit diesem Programm.
Bund und Länder müssten weitere Maßnahmen setzen.
So werde heuer das Luftreinhaltegesetz, das sogenannte Dampfkesselemissionsgesetz, verabschiedet.
Es sei aber auch Zeit, dass sich alle Bundesländer Emissionsgrenzen setzen.
Internationale Verträge sollten aber auch die Schadstoffbelastung in der Luft aus dem Ausland vermindern bzw.
verhindern.
Mit Hilfe von neuen Forschungsprojekten sollte man auch der Aufgabe des Waldschutzes gerecht werden.
Im Zusammenhang mit der Situation der Landwirtschaft in Österreich kam Landwirtschaftsminister Schmidt auch auf die Energiewälder zu sprechen.
Ich bin sehr froh und sehr optimistisch, dass wir im Laufe dieses Herbstes zu einer einvernehmlichen Lösung kommen werden im Sinne einer Novellierung des Forstgesetzes, um die sogenannten Energiewälder ermöglichen zu können.
Das heißt gesetzliche Rahmenbedingungen dafür schaffen zu können, dass Energiewälder in Österreich angepflanzt werden können.
um Getreideflächen, aber auch Grünlandflächen zu substituieren bzw.
diese mit Energiewäldern zu bepflanzen.
Ich halte das für eine bedeutende Initiative.
Wir werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, um Österreich ein Stück weiter unabhängig zu machen von den Energieimporten.
Allein die Hälfte jener Überschussflächen, nämlich der 200.000 Hektar Getreideflächen, umgewandelt in Flächen, auf denen Energiewälder gepflanzt werden, würde bedeuten, dass wir die Leistungsbilanz, dass wir die Energiebilanz um eine Milliarde Schilling entlasten würden.
Die Eröffnung der beiden Messen nahm Bundespräsident Dr. Kurt Waldheim vor.
Die Tore der Holzmesse werden bis Donnerstag und jene der Klagenfurter Messe bis Samstag offen stehen.
Die heißen Temperaturen der vergangenen Tage erhöhten nicht nur die Einnahmen der diversen Freibäder, sondern auch jene der Erzeuger von Getränken.
690 Liter Flüssigkeit trinkt ein Österreicher durchschnittlich pro Jahr.
Spitzenreiter der Getränke ist allerdings der Kaffee.
Und der ist ja nicht unbedingt als Durstlöscher zu bezeichnen.
Der Österreicher greift vor allem zum Bier, zum Wein und auch immer mehr zu antialkoholischen Getränken.
Die Umsätze dieser Branche nehmen Jahr für Jahr zu und was getrunken wird und wie der Trend der ersten sechs Monate lief, darüber informiert es im folgenden Wolfgang Fuchs.
Ob Mineralwasserabfüller, Cola oder Orangensafterzeuger, alle sind hoch erfreut.
Das ist ein Sommer, wie ihn sich die Branche schon seit Jahren gewünscht hat.
Seit Anfang Mai ist das Wetter nach Geschmack der Durstlöscher.
Es ist deutlich trockener als im Vorjahr und so greifen die Konsumenten öfter zur Flasche oder zur Tetra-Packung.
Den Markt der alkoholfreien Getränke teilen sich vier verschiedene Typen.
Mineralwasser, Limonaden, Fruchtsäfte und alkoholfreies Bier.
Der Gewinner der vergangenen Jahre hat auch heuer wieder die Nase vorn, das Mineral- oder Tafelwasser.
Im ersten Halbjahr hat der Umsatz der Wasserabfüller um 10% zugenommen.
Pro Kopf der Bevölkerung werden heuer 55 Liter mehr oder weniger perlendes Wasser die trockenen Kehlen hinuntergestürzt.
Damit ist der Verbrauch bereits höher als in den heißen Ländern Italien oder Spanien und Österreich zieht, was Mineralwasser betrifft, bereits mit der Bundesrepublik Deutschland gleich.
Nur noch so eingeschworene Wassertrinker wie die Franzosen oder Belgier sind noch vor uns.
Warum Römerquelle, Vöslauer, Juwiner oder wie sie alle heißen so erfolgreich sind, wissen sie eigentlich selbst nicht genau.
Tschernobyl und die Folgen waren es nach Aussage der Getränkeindustrie auf keinen Fall.
Eine neue, allerdings in der Bundesrepublik Deutschland verfasste Studie kommt zu dem Schluss, die Verbraucher griffen zur Wasserflasche, weil sie mehr und mehr das Vertrauen in die Wasserwerke verloren hätten.
Dies erklärt vielleicht auch die überproportionale Zunahme von kohlesaurearmen Produkten, sogenannten stillen Wässern, die vor allem Kindern verabreicht werden.
Das zweite Marktsegment sind die sogenannten Limonaden.
Dies reicht von trüben und klaren Zitronengetränken über Kräutermixturen, Orangenschaden, Tonic-Wässern bis zu den Colas.
In diesem Bereich sind die Zuwachsraten eher schwach.
Die Österreicher sind weder besondere Freunde von Tonic noch von Kräuterlimonaden.
Eine Ausnahme, was die Umsätze betrifft, macht nur das Cola.
Die beiden Marktriesen Coca-Cola und Pepsi-Cola liefern sich Schlachten mit Werbemillionen und dies bleibt nicht ohne Einfluss auf die Verbrauchsgewohnheiten.
Vor allem die Teenager bis 20 Jahre scheinen nicht ohne das 100 Jahre bekannte Getränk auszukommen.
Neben den Teenagern liegt das Hoffnungsgebiet bei den über 30-jährigen figurbedrohten Städtern.
Sie greifen mehr als in den vergangenen Jahren zu antialkoholischen Getränken, verlangen allerdings künstlich gesüßte Produkte.
Die Abfüller freuen sich, dass immer mehr Limonaden mit der Aufschrift Leid unters Volk gebracht werden können.
Und wer es nicht Leid haben will, der trinkt reine Fruchtsäfte.
Teuer beträgt der Zuwachs bei Orangen- oder Apfelsäften 10%.
Auch solche, die mit Wasser und Zucker gestreckt werden und dann Fruchtgetränk oder Nektar heißen, verkaufen sich sehr gut.
Die Gesundheitswelle lässt so die Kassen klingeln.
Und die Wirtschaft lässt sich immer neue Mixturen einfallen.
Wem die einheimischen Früchte schon zu langweilig schmecken, der trinkt Tropenmischungen mit Maracuja oder ähnlichem.
Je exotischer, umso besser.
Abgeschlagen hinter diesen drei Gruppen Mineralwasser, Limonaden und Fruchtsäfte liegt das alkoholfreie Bier.
Nach Auskunft der Branche akzeptieren bisher nur die Westösterreicher den Bierersatz.
Vielen schmeckt er immer noch zu malzig und auch wenn die Umsätze zunehmen, mehr als ein Liter alkoholfreies Bier pro Österreicher werden heuer nicht verkauft werden können.
Die Tradition der Österreicher, die Temperatur im Schatten mittels Krügel anzugeben, wird also weiterhin nur mit alkoholhältigem Bier möglich sein.
Das Auto, für viele ein Fetisch und für viele auch aus diesem Grund zielheftige Angriffe, erfreut sich seit einiger Zeit großer Beliebtheit bei Ausstellungsgestaltern.
In Wien ist zurzeit im Palais Palffy eine Ausstellung zu sehen, die sich kritisch mit diesem Verkehrsmittel auseinandersetzt.
Es gab und gibt aber auch Präsentationen, die das Auto in den bildenden Künsten in den Mittelpunkt stellte.
Nach Ausstellungen in Los Angeles und im belgischen Mittelheim ist ab heute das Haus der Kunst in München Schauplatz einer Schau mit dem Titel das Automobil in der Kunst.
Diskussionen gab es am Rande dieser Ausstellung.
So darf ein ursprünglich geplantes überdimensionales Autoobjekt nach Einspruch der Münchner Behörden nicht vor dem Ausstellungsgebäude aufgestellt werden, da es sich als Verkehrshindernis oder zumindest als Ablenkung für die Verkehrsteilnehmer erweisen könnte.
Also steht das Objekt jetzt hinter dem Haus der Kunst.
Über diese Ausstellung in München, die bis 5.
Oktober geöffnet ist, berichtet Dieter Heiß.
unter anderem ja.
Soweit Autogigantismus und deswegen habe ich diese große Form gewählt, das wirklich symbolisiert, was der Mensch im Auto sieht oder warum der Mensch mit dem Auto gern umgeht, warum er aber auch repräsentieren will.
Darum die templartige Kühlerform von Rolls-Royce, die an die griechischen Tempelvorderfronten angehängt ist.
Dann die Figuren auf dem Kühler, oben die Darstellungen von fliegenden Damen, von steuernden Männern oder von fliegenden Vögeln oder irgend sowas, soll symbolisieren, dass der Mensch im 20.
Jahrhundert ein Objekt zur Verfügung hat, welches er sich früher nie vorstellen hat können, welches aber durch die Möglichkeiten des vorigen Jahrhunderts, Technik und so weiter, plötzlich diese Form bekommen hat.
Johannes Segiert, der Ausstellungsarchitekt, Kunstmaler und Autofahrer.
Das Auto gehört zum Leben, also gehört es zur Kunst.
Schöner Fetisch, blitzendes Schmuckstück, Machtmittel und Ersatzdroge.
Dreckschleuder, Krachmacher, weiße Fläche für wilde Maler.
Der Objektkünstler Wolf Vostell kombiniert Auto und Fernsehen in einem starren Happening.
Ein silberner Original-Mercedes auf einem schwarzen Kohlebett.
Im Dach, in der Kofferrahmenhaube, in der Motorhaube, überall rauschende Schwarz-Weiß-Fernseher.
Graues Grieseln, keine Kommunikation.
Ich bin Phänomenologe.
Das heißt, ich habe das Phänomen Fernsehen und das Phänomen Automobil in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts verschmolzen, verheiratet, weil es die beiden Lieblingskinder der Gesellschaft sind.
Autofahren ist für mich seit langem das Volkstheater von heute.
Das heißt, das eigentliche europäische Ritual.
Nicht wahr?
Wir wissen alle, was afrikanisches Ritual ist.
Aber Autofahren in den westlichen Zivilisationen ist ein tägliches Ritual.
Wolf Vostell, in den 60er Jahren durch die Fluxusbewegung und allerlei Happenings bekannt geworden, ein Verfechter und Verehrer des Luxuswagens, des großen Autos, der komfortablen Bewegung, des Fahrens an sich.
Die Menschheit hat heute noch nicht den Zustand erreiht, dass sie Auto fährt, um Auto zu fahren.
Mein erstes Auto in Beton in Köln 1969, was ja noch da steht, hieß Ruhn der Verkehr.
Und das war ja nullens wohlens eine Prophezeiung, die auch eingetroffen ist.
Aber es war mir auch damals schon bekannt, dass André Citroën, der große französische Autokonstrukteur, gesagt hat, das Auto besteht nur aus 25% Technik und zu 75% aus Psychologie.
Wolf Vostells Fernsehmercedes rauscht in prominenter Umgebung.
Den Münchner Ausstellungsmacher wurden bei ihrer Suche nach Zeugnissen dieser spezifisch neuzeitlichen Kunstrichtung rund 400 Mal fündig.
Vom gepressten Schrottpaket des Franzosen César bis zur silbernen Schreibtischgarnitur in Bentley-Form.
Von Warhol bis Magritte, von Rauschenberg bis Wesselmann, von Dufy bis Beuys.
Sie sind alle da.
Und sie haben's mit dem Auto.
Künstlerisch.
Das heißt, sie setzen sich mit dem Massenkonsum-Artikel-Auto auseinander, sie sind auf der Suche nach der verlorenen Eleganz, trauern um den Niedergang der Individualität angesichts der seriellen Massenproduktion.
Sie sperren sich gegen unmenschliche Geschwindigkeit, werfen sich dem Auto in den Weg, wenn es zur Gefahr wird.
Entblättern das Blechobjekt Auto, betonieren es ein, verkleinern es zum Modell, zur Karikatur, vergrößern es zum bedrohlichen, aber schrecklich schönen, kalten Moloch.
Das Auto als Kultgegenstand, von Künstlern im Laufe der Jahre immer ironischer, immer distanzierter angenommen.
Was am Ende des letzten Jahrhunderts in den ersten Autodarstellungen, in Öl natürlich, noch in kutschenhaftem Respekt erstarrte, das beschleunigte mit den ersten Autorennen zu steinespritzenden Actionszenen.
Das Auto heute natürlich kein Kunstwerk, sondern eine der höchsten Formen von Kunstgewerbe, wie Wolf Vostell meint.
Der Weg vom Chrom zum Rost, vom Fließband zum Schrottplatz, dazwischen tausende schneller Kilometer, immer wieder vor Augen geführt in dieser Kunst, in dieser Ausstellung.
Man sagt Autoleben, um die Vergänglichkeit des Produkts Automobil anzudeuten, aber auch seine Wichtigkeit.
Zu wenig Ironie, zu wenig Humor, zu wenig Freude am Fahren stecken in der verbissenen Haltung kultischer Verehrung.
Es war nicht zu beweisen, dass das Auto als Kunstobjekt taugt.
Aber geradezu mit leichter Hand in barocker Fülle zeigt diese Ausstellung, wie wichtig der gesellschaftspolitische Witz, die unverkrampfte Ästhetik dieser Kunst für uns ist.
Nach diesem Beitrag von Dieter Heß über eine Ausstellung in München nun nochmal Schlussnachrichten.
USA.
Nach dem Senat hat sich gestern auch das Repräsentantenhaus in Washington für ein Verbot unterirdischer Atomtests ausgesprochen.
Präsident Reagan wird in einer allerdings nicht bindenden Resolution zu Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Einstellung von Atomversuchen aufgefordert.
Das amerikanische Außenministerium hat unterdessen den Vorschlag der sogenannten Gruppe der Sechs zurückgewiesen.
Beide Supermächte sollten ein Jahr lang auf Atomtests verzichten.
Der Teststopp solle durch Messstationen für Erdstöße kontrolliert werden.
Das Ministerium bezeichnete die Anregung als gefährlich.
Japan.
Die Einwohner von Nagasaki gedachten heute des Atombombenabwurfes auf ihre Stadt vor 41 Jahren.
Etwa 20.000 Menschen versammelten sich im sogenannten Friedenspark.
Der zweite kriegsmäßige Atombombeneinsatz in der Geschichte, am 19.
August 1945 über Nagasaki, forderte etwa 150.000 Menschenleben.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Regierung in Bonn hält nach Aussagen von Bundeskanzler Helmut Kohl am Bau der atomaren Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf fest.
Kohl sagte in einem Interview, nach dem heutigen Stand der Technik sei es nicht möglich, auf die Anlage zu verzichten.
Die Regierung wolle aber auch den Weg der Entlagerung von Atommüll zügig weiterentwickeln.
Zur Kritik an Wackersdorf aus Österreich meinte Kohl, er wehre sich gegen das Schüren von Angst.
Die Anlage werde alle nur denkbaren Sicherheitsvorkehrungen aufweisen.
In Klagenfurt ist die diesjährige Holz- und Warenmesse eröffnet worden.
Bundespräsident Kurt Waltheim bezeichnete in seiner Ansprache Fleiß, betriebliche Beweglichkeit und rasches Anpassungsvermögen als Voraussetzung für ein erfolgreiches Wirtschaften.
Dies müsse der Staat durch den Abbau bürokratischer und finanzieller Hemmnisse fördern, meinte der Bundespräsident.
Landwirtschaftsminister Erich Schmidt begrüßte in seiner Rede, dass in den vergangenen Wochen einvernehmliche Lösungen in allen wichtigen landwirtschaftlichen Fragen erzielt worden seien.
Der neue dritte Zentralsekretär der SPÖ, Heinrich Keller, will im Wahlkampf für die kommenden Nationalratswahlen ausschließlich die Vorzüge der eigenen Partei betonen.
In der Öffnungsreihe im Journal Zuckers sagte Keller, der nun in der SPÖ für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, er wolle den Wählern vermitteln, dass seine Partei besser sei und nicht, dass die anderen schlechter seien.
Das waren die Meldungen zum Schluss des Mittagsschonals.
Es ist in einer halben Minute 13 Uhr.
Für das Team von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.