Mittagsjournal 1986.08.20

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren.
    Zum Mittwoch-Mittagsjournal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Michael Kerble.
    Welche Beiträge haben wir für unsere Mittags-Informationssendung vorbereitet?
    Einen Themenschwerpunkt bilden Berichte über Atomkraftwerke bzw.
    atomare Wiederaufbereitungsanlagen.
    Die WAA im bayerischen Wackersdorf etwa steht im Mittelpunkt eines Meinungsaustausches der beiden Kanzler Franz Wranicki und Helmut Kohl in Sankt Gilgen.
    Die britische WAA Sellafield, bekannt durch dutzende gefährliche Störfälle, musste abgeschaltet werden.
    Radioaktive Substanzen gelangten an die Umwelt.
    In Hongkong wehrt sich die Bevölkerung mittels einer Million Unterschriften gegen ein geplantes chinesisches Atomkraftwerk in Grenznähe.
    Wir berichten außerdem über mögliche Änderungen der Straßenverkehrsordnung als Ergebnis der jüngsten Tempolimit-Diskussion und Debatten um den Führerschein auf Probe.
    Die Situation der Lehrlinge in Österreich und der Bedarf an Lehrlingen im kommenden Jahr ist Gegenstand einer Untersuchung, die Handelsminister Steger präsentiert.
    Und die beiden Parteipolitiker Karl Blecher, SPÖ, und Gerolf Stix, FPÖ, nehmen in getrennten Pressekonferenzen zu aktuellen innenpolitischen Fragen Stellung.
    Aus der Sowjetunion erwarten wir noch einen Beitrag über unterschiedliche Preisgestaltung bei russischen Waren.
    Es gibt Klassenunterschiede beim Einkauf in der UdSSR.
    Und unsere Kulturredaktion berichtet über die Kulturmetropole Venedig.
    Soweit ein Themenüberblick über die geplanten Beiträge.
    Nun ist es aber Zeit für die Nachrichten, für die Rainer Warnecke verantwortlich zeichnet und die von Herbert Slavik gelesen werden.
    Österreich.
    Die geplante Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf in Bayern ist eines der wichtigsten Themen der heutigen Gespräche zwischen Bundeskanzler Franz Franitzki und dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl in Sankt Gilgern.
    Eine konkrete Tagesordnung gibt es nicht.
    Auch wirtschaftliche Fragen sollen zur Sprache kommen.
    Großbritannien.
    Die Wiederaufbereitungsanlage Sallafeld musste gestern stillgelegt werden, weil erhöhte radioaktive Strahlung festgestellt worden war.
    Nach Angaben der Betreiberfirma wurden die flüssigen Abfälle, die in die irische See abgelassen werden sollten, wieder in die Fabrik zurückgepumpt.
    Zugleich wurde betont, für die Beschäftigten des Werkes oder für die Umwelt bestehe keine Gefahr.
    Österreich In der Diskussion um die Tempolimits im Straßenverkehr warnt der ÖAMTC vor Bestrafungsaktionen für Kraftfahrer, die einen Neuwagen ohne Katalysator gekauft haben.
    In einer Aussendung heißt es, viele Kraftfahrer hätten sich wegen der unsicheren Versorgung mit bleifreiem Benzin im Ausland, des anfangs lückenhaften Angebots an Katalysator-Fahrzeugen und der zu niedrigen Förderungsmittel gegen den Katalysator entschieden.
    Die Regierung habe gegen diese Entwicklung nichts unternommen.
    Der ÖAMTC schlägt verstärkte Förderung für Katalysator-Autos unter 1,5 Liter Hubraum vor, weil diese vor allem von weniger kaufkräftigen Schichten benutzt würden.
    Weiters soll Österreich eine internationale Initiative zur Sicherung der Versorgung mit bleifreiem Benzin in ganz Europa einleiten.
    Das Kuratorium Rettet den Wald unterstützt die Vorschläge von Umweltminister Franz Kreuzer.
    Das Kuratorium fordert die Regierung wörtlich auf, Kreuze nicht wie bei der Energieabgabe aus partei- und wahlpolitischen Überlegungen im sauren Regen stehen zu lassen.
    Außerdem wird hervorgehoben, dass Maßnahmen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes des Individualverkehrs nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein könnten.
    Das Wiener Institut für Entwicklungsfragen wird zum Jahresende nach 25-jährigem Bestehen aufgelöst.
    Das Institut war 1962 nach einer Idee des indischen Ministerpräsidenten Nehru vom damaligen österreichischen Außenminister Kreisky als private internationale Einrichtung des Nord-Süd-Dialoges gegründet worden.
    Dem Kuratorium gehören prominente Politiker an.
    Als Grund für die Auflösung des Instituts werden finanzielle Schwierigkeiten genannt.
    Großbritannien.
    Die Deportation von 40.000 Flüchtlingen und Emigranten aus Österreich in die Sowjetunion im Jahr 1945 ist in London Anlass zu Diskussionen über die Verantwortlichkeit des späteren Premierministers Harold Macmillan.
    Ein Gericht in London hat ein Verkaufsverbot für eine Zeitschrift des Studentenverbandes der Konservativen Partei ausgesprochen, in der Macmillan vorgeworfen wird, indirekt an der Ermordung der Flüchtlinge mitschuldig gewesen zu sein.
    Die Rückführungsaktion gegen den Willen der Betroffenen bedeutete für die meisten Straflager und sicheren Tod.
    Macmillan hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.
    Er vertritt die Auffassung, die damaligen Politiker hätten die Beschlüsse der Konferenz von Yalta durchgeführt.
    Sowjetunion
    Die Familienangehörigen des in Israel lebenden sowjetischen Bürgerrechtskämpfers Anatoly Scharansky haben Visa für die Ausreise nach Israel erhalten.
    Scharanskys Mutter, sein Bruder, dessen Frau und zwei Kinder werden voraussichtlich am Samstag von Moskau zunächst nach Wien reisen und dann den Weiterflug nach Israel antreten.
    Libanon.
    Der von Christen bewohnte Ostteil der Hauptstadt Beirut ist heute neuerlich von einer Explosion erschüttert worden.
    Die Bombe war zwischen zwei Autos deponiert worden.
    Nach ersten Berichten wurden zwei Personen verletzt.
    In Ostbeirut sind heuer bei sieben Explosionen von Autobomben schon mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.
    Pakistan.
    In sechs Städten im Süden Pakistans sind nach Augenzeugenberichten Truppen zusammengezogen worden.
    Die Soldaten sollen in die Provinz Sindh gebracht werden, die in den vergangenen Tagen Schauplatz von Zusammenstößen zwischen Oppositionellen und der Polizei war.
    Gestern sind bei Gewalttätigkeiten mindestens acht Menschen getötet und hunderte verletzt worden.
    Ausgelöst wurden die Unruhen durch die Verhaftung führender Oppositionspolitiker.
    Kolumbien.
    Zwei kolumbianische Staatsbürger haben gestern in der österreichischen Botschaft in Bogotá um Asyl gebeten.
    Nach Angaben des österreichischen Botschafters haben die beiden, ein Mann und seine schwangere Frau, das Gebäude nach zehn Stunden in Anwesenheit eines Vertreters der Menschenrechtskommission wieder verlassen.
    Vorher soll die Polizei bestätigt haben, dass gegen das Ehepaar kein Haftbefehl vorliegt.
    Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
    Berlin.
    Vermutlich in selbstmörderischer Absicht ist heute früh ein Mann mit einem Leihwagen gegen die Berliner Mauer gerast.
    Das Auto ging nach dem Aufprall in Flammen auf, der Lenker verbrannte.
    Die Feuerwehr hat Kontakt mit den Ostberliner Grenzbehörden aufgenommen, um die Erlaubnis für den Abtransport der Leiche und des Wagens zu erhalten.
    Das Fahrzeug befindet sich auf von Westen zugänglichem, aber zu Ostberlin gehörendem Gebiet.
    Österreich.
    Teile der Steiermark, Salzburgs und Niederösterreichs sind in der vergangenen Nacht neuerlich von Unwettern heimgesucht worden.
    Am schwersten betroffen waren die Ost- und die Südsteiermark, in Salzburg die Gebiete von Zell am See, St.
    Johann im Pongau und Tamsweg, in Niederösterreich das Wald und das Weinviertel.
    Mehrere Bauernhöfe wurden durch Blitzschlag in Brand gesetzt.
    Es gab Überflutungen und Vermurungen auf den Straßen.
    Im Raum Hartberg wurden Dächer durch Hagel zerstört.
    Offenbar nicht im Zusammenhang mit Unwettern steht ein Großbrand in der Lagerhalle des Reifeisenlagerhauses Neulenkbach.
    Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder.
    Saatgut, Mehl und Zucker im Wert von mindestens zwei Millionen Schilling wurden zerstört.
    Die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt.
    Der Wetterbericht.
    Mit der lebhaften Nordwestströmung wird kühle Nordseeluft herangeführt.
    Bis morgen schiebt sich von Frankreich her ein Hochausläufer bis zum Ostalpenraum.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Unterschiedlich bewölkt und örtlich einige Regenschauer.
    In weiterer Folge regional auch Aufheiterungen, besonders im Süden.
    Mäßige im Norden und Osten, auch liebhafte Winde aus West bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 14 Grad.
    Das Wetter morgen Donnerstag, meist sonnig, nur an der Alpen-Nordseite mitunter auch stärker bewölkt, mäßige Winde.
    Tageshöchsttemperaturen 19 bis 24 Grad.
    Am Freitag dann voraussichtlich heiter bis wolkig und leichter Temperaturanstieg in allen Höhen.
    Jetzt noch die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt 18 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt wolkig 21 Grad, Nordwestwind 25, Spitzen bis 60.
    St.
    Pölten wolkig 19 Grad, Südwest 20.
    Linz heiter 17 Grad, Westwind 35, Spitzen bis 45 Kilometer in der Stunde.
    Salzburg stark bewölkt, 15 Grad, Nordwestwind 10, Innsbruck wolkig, 19 Grad, Bregenz heiter, 17 Grad, Wolkig 23 und Klagenfurt heiter, 21 Grad.
    Eine Zeitansage, es ist 12.10 Uhr, zehn Minuten nach 12 Uhr und wir beginnen mit einem Wirtschaftsbeitrag.
    Handelsminister Vizekanzler Norbert Steger hat heute in einer Pressekonferenz zur Problematik der Lehrstellen Stellung genommen.
    In den vergangenen Jahren war es ja so, dass viele Jugendliche zwar einen Beruf ergreifen wollten, die Firmen aber zu wenig Ausbildungsplätze anboten.
    Jetzt entspannt sich offenbar vor allem durch den sogenannten Pielenknick und die damit zurückkehrende Zahl der Schulabgänger dieses Problem.
    Zweites Thema bei der Pressekonferenz Norbert Stigers war dann auch noch die aktuelle Diskussion um das Tempolimit.
    Wolfgang Fuchs berichtet.
    Erstmals seit 1980 ist das Lehrstellenangebot größer als die Zahl der Lehrstellensuchenden.
    Der Engpass ist also überwunden, die 15-Jährigen können sich ihren Arbeitsplatz wieder aussuchen, zumindest theoretisch.
    Nach der heute vorgestellten Studie des Instituts für Berufsbildungsforschung bieten die Lehrherren 54.700 Plätze an, doch nur 53.800 Junge suchen eine Ausbildung.
    Also bleiben rein rechnerisch 900 Arbeitsplätze unbesetzt.
    In der Praxis der nächsten Wochen wird sich allerdings herausstellen, dass es nicht in jedem Ort Österreichs genügend Möglichkeiten gibt.
    Mobilität ist also weiter die wichtigste Forderung, auch an die Schulabgänger.
    Aber immerhin, die Lage ist jetzt entspannt und es tritt die absurde Situation ein, dass es schon in wenigen Jahren durch zu wenige Lehrlinge bald auch zu wenige Facharbeiter geben wird.
    Also muss das Ruder herumgerissen werden, fordert Handelsminister-Vizekanzler Norbert Steger.
    Da muss uns klar sein,
    dass die politischen Diskussionen der letzten Jahre sich viel zu stark um die Schüler gekümmert haben in den höherbildenden Schulen und viel zu wenig öffentlich darüber gesprochen wurde, wie wichtig die manuell gut ausgebildeten Arbeitskräfte in Österreich sind.
    Das ist wirklich ein Motor unserer Wirtschaft, diese gute qualitätsvolle Ausbildung der Lehrlinge.
    Und wir müssen uns einiges einfallen lassen, um wegzukommen von diesem Rollenbild, dass man etwas Besseres unter Anführungszeichen in der Gesellschaft ist, wenn man eine allgemeine Matura macht, wenn man ein Hochschulstudium versucht und etwas Minderwertiges, wenn man seiner primär manuellen Begabung nachgeht und dort eine Spezialausbildung macht.
    In Zukunft muss man verstärkt versuchen, die Maturanten zu einer Lehre zu animieren.
    In Österreich geht nicht einmal jeder 200.
    Maturant nach der Schule zum Lehrherrn, in der Bundesrepublik Deutschland beispielsweise aber fast jeder Fünfte.
    Zweites Thema der Steger Pressekonferenz, die Sommerdiskussion um das Tempolimit.
    Da gibt es ja vor allem Meinungsverschiedenheiten zwischen dem sozialistischen Umweltminister Franz Kreuzer und seinem freiheitlichen Staatssekretär Mario Ferrari-Brunnenfeld.
    Franz Kreuzer ist eher ein Anhänger von 80-100 und gestern hat mir Ferrari Brunnenfeldt gesagt, er kann sich vorstellen, dass auf Autobahnen auch 150 gefahren wird.
    Frage an Steger, wo steht denn er?
    Und er ist sicher nicht auf der Seite Kreuzers, wenn er sagt... Es ist realistisch, dass jedenfalls solche Sonderregelungen auf Autobahnen, dass man nur mehr 100 fahren darf, in Vorarlberg nicht mehr kommen.
    dass alle Herabsetzungswünsche von jetzigen 130 bzw.
    100 KMH-Regelungen abgelehnt werden.
    Und es ist realistisch, dass man ernsthaft darüber diskutiert, ob nicht weitere Differenzierungen sinnvoll sind.
    Soweit mein Bericht von einer Pressekonferenz von Vizekanzler Steger und damit zurück ans Funkhaus.
    Und wir bleiben beim Stichwort Auto.
    Die Diskussionen rund um Auto und Umwelt und Verkehrssicherheit in den letzten Tagen haben gezeigt, für den Autofahrer muss sich und wird sich wohl auch in der nächsten Zeit einiges ändern.
    Die Experten- und Politikermeinungen über Tempolimits differieren allerdings noch ebenso deutlich wie zum Beispiel die Lösungsvorschläge für das seit Jahren diskutierte Modell eines Führerscheins auf Probe.
    Am nächsten der Realisierung ist wohl die Reform der Lenkerausbildung bzw.
    der Lenkerprüfung überhaupt.
    Sicherheitsprobleme und Umweltschutzaspekte, politische Wünsche und administrative Schwierigkeiten treffen in dem komplexen Bereich aufeinander.
    Doch aus etlichen politischen Wortmeldungen der letzten Zeit und aus Überlegungen, die im Verkehrsministerium angestellt werden, lässt sich doch herausfiltern, was sich vielleicht schon bald für den Autofahrer ändern könnte.
    Hören Sie näheres von Gisela Hopfmüller.
    Es sind im Grunde drei eng miteinander verknüpfte Bereiche, in denen sich Veränderungen für den Auto- und Zweiradfahrer abzuzeichnen beginnen.
    Die Tempolimits, die Katalysatorfrage und der Problemkreis Lenkerprüfung und Führerschein.
    Gesundheits- und Umweltminister Franz Kreuzer hat bereits angedeutet, dass die Regierung offenbar daran ist, für den Herbst ein Maßnahmenpaket zum Straßenverkehr zu schnüren, sowohl was Sicherheitsaspekte als auch was die Umweltproblematik betrifft.
    Und im Grunde muss sich die Regierung beim Schnüren dieses Pakets wieder mit der bekannten Frage herumschlagen, wie findet man einen möglichst allgemein akzeptierten Kompromiss zwischen der Begrenzung verschiedenster Lebensrisiken und der damit verbundenen Gängelung des Bürgers.
    Wie viele Emotionen bei solchen Debatten wach werden, hat in den letzten Tagen die Diskussion rund um die Tempolimits 100 Stundenkilometer auf Bundesstraßen und 130 auf Autobahnen gezeigt.
    Trotz der auch innerhalb der Regierung differierenden Meinungen scheint sich doch abzuzeichnen, dass man ernsthaft ein Splitting bei den Tempolimits überlegt.
    Nämlich in die Richtung, dass Katalysator-Autos künftig schneller werden fahren dürfen als katalysatorlose Fahrzeuge.
    Was nicht zuletzt als Anreiz zum Kauf eines CAT-Fahrzeuges gedacht ist.
    Denn, wie Minister Kreuzer formuliert, die CAT-Muffel in Österreich sollen nicht nur ein schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber haben, sie sollen auch merken, dass sie selbst einfach schlechter dran sind.
    Kreuzer will aber auch die Cat-Fahrer nicht schneller als 130 fahren lassen.
    Andere Regierungsmitglieder halten auch die von Staatssekretär Ferrari Brunnenfeld propagierten 150 für Cat-Fahrzeuge durchaus für diskussionswürdig.
    Es wird an Verkehrsminister Rudolf Streicher liegen, hier die Lösung zu finden, die von Umweltschutz und Autofahrer gleichermaßen akzeptiert wird.
    Rund um den Katalysator dürfte sich allerdings noch anderes tun.
    Minister Kreuzer spricht in diesem Zusammenhang auch von der Überlegung, den Katalysator als Pflicht für Zweitakter, also für Mopeds und Motorräder einzuführen.
    Denn schließlich sind ja die Möglichkeiten der Emissionsverminderung im Straßenverkehr noch nicht einmal theoretisch ausgeschöpft.
    Dass sie in der Praxis viel schlechter gegriffen haben als erwartet, ist ohnehin kein Geheimnis.
    bleibt der Bereich des Führerscheins, um den sich ja schon seit Jahren in immer wieder hochschwappenden Wellen die Diskussion rankt.
    Und zwar gleich aus mehreren Gründen.
    Zum einen ist die Art der Lenkerprüfung, wie sie im Moment noch abgehalten wird, immer wieder im Schussfeld.
    Von Willkür der Prüfer ist da die Rede.
    Von einem in Wahrheit unzumutbaren Einfluss der Prüfer auf Wohl und Wehe des Prüflings.
    Eine Reform der Lenkerprüfung ist, so heißt es im Verkehrsministerium, schon sehr weit gediehen.
    In Zukunft, und zwar spätestens ab Mitte nächsten Jahres, wird der Prüfungskandidat seine Prüfungsfragen aus seinem schriftlich fixierten Fragekatalog aussuchen können.
    Der Prüfer wird für den Prüfling verdeckt, die Papierbogen hinhalten und der Prüfling darf dann seine Fragen ziehen.
    Der Prüfer kann sich also nicht mehr aussuchen, was er den Kandidaten fragt.
    Die Fragekataloge sind im Moment schon im Druck.
    Wenn es sie gibt, kann der Erlass des Ministers folgen und die Umschulung der Prüfer beginnen.
    Weiters ist eine Ausbildungsverordnung in Vorbereitung, durch die der Lehrstoff in den Fahrschulen festgelegt werden soll.
    Und überdies wird auch nach einer Möglichkeit gesucht, die Fahrlehrerausbildung zu verbessern.
    Ein weiteres Stichwort, der heiß umstrittene Führerschein auf Probe.
    Seit Jahren wird hier im Verkehrsministerium untersucht, werden bestehende Modelle anderer Länder analysiert.
    Doch mit dem schlichten Übernehmen ausländischer Lösungen ist das nicht so einfach, heißt es im Verkehrsministerium.
    Denn etwa das Modell der Bundesrepublik Deutschland, wo jemand, der in einer zweijährigen Probezeit durch Übertretungen auffällt, zu einer Nachschulung muss,
    ist nur möglich mit einer zentralen Verkehrssünder-Kartei wie jener in Flensburg.
    Und so etwas ist ja in Österreich politisch unerwünscht.
    In Norwegen, um ein weiteres Beispiel zu nennen, muss ein Fahranfänger spätestens 24 Monate nach Absolvierung der normalen Führerscheinprüfung den Nachweis über den Besuch eines Winterfahr- und Schleuderkurses sowie eines Nachtfahrkurses erbringen.
    Bei diesem Modell müsse man aber mit Gefälligkeitsbestätigungen über solche Kursbesuche rechnen, lautet eine im Verkehrsministerium formulierte Befürchtung.
    Und innerösterreichische Überlegungen wie
    Langsame Autos oder spezielle Tempolimits für Führerscheingreenhorns treffen auf ein kaum überbrückbares Problem.
    Wie kann da die Kontrolle funktionieren?
    Wie dem auch sei, mittlerweile besteht offenbar der politische Wunsch in der Regierung, beim Thema Führerschein auf Probe Dampf zu machen.
    Und nicht nur dort.
    Wie aber ein mögliches ganzes Maßnahmenpaket, um das man sich jetzt rund um Auto, Umwelt und Sicherheit bemüht, aussehen wird, lässt sich exakt noch nicht sagen.
    Man wird da wohl auf den Herbst warten müssen.
    Die seit Anfang der Woche andauernde aktuelle Diskussion um die Tempolimits auf Österreichs Autobahnen und Bundesstraßen geht also weiter.
    Und Innenminister Karl Blecher ließ bei einer Pressekonferenz wenig Sympathien für schnelleres Fahren erkennen.
    Als Innenminister bin ich
    gegen die Aufhebung einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen, weil es psychologische Wirkungen hat, die jene, die heute schon den Rasen den Vorzug geben, eine Bestätigung verleihen.
    Und was die Geschwindigkeitsbeschränkungen allgemein angeht, so habe ich den Vorschlag gemacht, man möge im Lichte der Unfallstatistik, der Fahrgewohnheiten der Österreicher die bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen, die veranlasst wurden, überprüfen.
    Das ist sinnvoll, denn wir können eine höhere Disziplin und eine bessere Moral der Kraftfahrer und Verkehrsteilnehmer nur dann erreichen, wenn er von der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen überzeugt ist.
    Ich habe mir erlaubt, um das Beispiel zu bringen,
    dass auf einer Straße, auf der ich 100 Kilometer Spitzengeschwindigkeit fahren darf, nicht plötzlich eine Daufe aufstellen kann, dass ich jetzt nur mehr 60 und einige Meter danach nur mehr 30 fahren kann.
    weil beim größten Bremsmanöver niemand in der Lage ist von 100 auf 30 in einem so kurzen Abstand seine Geschwindigkeit zu reduzieren.
    Das macht den Autofahrer stutzig und er sagt, die meinen es ja nicht ernst.
    Eine Zeitansage, es ist gleich 12.22 Uhr.
    Das Gipfelgespräch zwischen den Kanzlern Franz Franitzki und Helmut Kohl ist, wie mir die Regie mitteilt, vor wenigen Minuten zu Ende gegangen.
    Wir erwarten in der zweiten Hälfte des Journals einen Bericht von Roland Adrowitzer aus Sankt Gilgen.
    Die WAA Wackersdorf war in dem Gespräch ja ein zentrales Thema.
    Wir wechseln in unserer Berichterstattung aber jetzt ins Ausland, bleiben aber beim Stichwort WAA.
    Es geht um die Wiederaufbereitungsanlage im britischen Sellafield.
    Diese Anlage wurde gestern stillgelegt, weil in den Abwässern der Anlage eine überdurchschnittlich hohe Konzentration von Radioaktivität festgestellt wurde.
    Zum ersten Mal seit vielen Jahren wurden damit die Arbeiten in Sellafield unterbrochen, obwohl es schon in den vergangenen Jahren zu dutzenden Störfällen beziehungsweise zu radioaktiven Verseuchungen des Personals gekommen ist.
    Einer Statistik der offiziell bekannt gewordenen Störfälle ist zu entnehmen, dass von August 1950 bis Februar dieses Jahres 287 derartiger gefährlicher Unfälle passiert sind.
    Die Anlage war im Jahr 1946 als militärisches Geheimprojekt gegründet worden und diente der Erforschung der Atombombe.
    Damals hieß das Werk Windscale.
    Aber nach zahlreichen Unfällen, einem dramatischen Ansteigen von Krebserkrankungen in der näheren und weiteren Umgebung und nachgewiesener radioaktiver Versorgung der Umwelt wurde das Werk in Sellafield umbenannt.
    Einem britischen Parlamentsbericht ist zu entnehmen, dass die Atomare Wiederaufbereitungsanlage die irische See zum am stärksten radioaktiv verseuchten Meer der Welt gemacht hat.
    Der Grund, die Einleitung von Sellafield-Abwasser.
    Britische wie irische Fischer sehen ihre Existenz durch die WAA Sellafield gefährdet, fürchten viele Menschen dort Spätfolgen für ihre Gesundheit.
    Einzelheiten über den jüngsten Störfall in Sellafield hören Sie nun von Klaus Wiesner.
    Die Wiederaufbereitungsanlage Sellafield an der irischen See hat einen schlechten Ruf.
    In den letzten Jahren hat es wiederholt Zwischenfälle gegeben, die zu einem Austritt radioaktiver Substanzen geführt haben.
    Mehrere Male wurde der Betrieb der Anlage unterbrochen.
    Der neue Fall ist ein schwerer Rückschlag für das Unternehmen, das durch eine groß angelegte Werbeaktion mit Einladungen zum Besuch der Fabrik die Sicherheit beweisen wollte.
    Vor einem Monat hat die britische Regierung dem Unternehmen neue Richtlinien für die Sicherheit verordnet.
    Nach den alten Richtlinien wurden die radioaktiven Werte im Jahresdurchschnitt berechnet.
    Das heißt, eine kurzfristige Steigerung dieser Werte wurde durch den langen Berechnungszeitraum abgemildert.
    Die neuen Vorschriften bestimmen, dass die festgelegten Grenzwerte für Radioaktivität eine Zweitagesfrist nicht überschreiten dürfen.
    Diese strengeren Bestimmungen haben dazu geführt, dass die Wiederaufbereitungsanlage Sellafield zurzeit nicht arbeiten kann.
    Das Unternehmen teilte mit, nach den alten Richtwerten wären die Grenzen zulässiger Radioaktivität nicht überschritten worden.
    Die Schließung von Sellalfield ist also eine Folge der von der britischen Regierung verordneten strengeren Sicherheitsbestimmungen.
    Ein Sprecher des Unternehmens teilte mit, dass die Unterbrechung der Wiederaufbereitung nuklearen Brennstoffs sehr kostspielig wird.
    Vor 30 Jahren hatte ein Großfeuer beinahe zu einer Katastrophe geführt.
    Damals hieß die Anlage noch Windscale und eine radioaktive Wolke war aufgestiegen.
    Niemand war verletzt worden.
    Aber schon damals ging man davon aus, dass langfristig die Zahl der Krebserkrankungen steigen würde.
    Im Bereich Satterfield sind, wie dieser Tage ein wissenschaftlicher Untersuchungsbericht ergeben hat, bei drei Arbeitern Plutoniumwerte festgestellt worden, die mehrere hundert Male höher lagen als im Durchschnitt.
    Die Untersuchungen waren posthum vorgenommen worden.
    Eine Sprecherin des Amtes für Schutz vor Radioaktivität sagte, die Werte geben keinerlei Hinweise darauf, dass die betroffenen Personen von dieser Plutoniumanhäufung gesundheitliche Schäden davongetragen haben.
    Die Arbeiter seien im fortgeschrittenen Alter an Herzkrankheit gestorben.
    Das Unternehmen Sellafield untersucht zurzeit,
    weshalb es gestern wieder zu einem Zwischenfall gekommen ist.
    In einem der Tanks, in denen radioaktiver Abfall geringer Strahlung aufbewahrt wird, bevor er mit unschädlichen Werten in der irischen See versenkt wird, war aus bisher unerklärlichen Gründen ein höherer Messwert festgestellt worden.
    In Sellafield hofft man, dass der Schaden im Laufe des Tages behoben werden kann.
    Aber es wird noch mehrere Tage dauern, ehe sichergestellt sein wird, dass sich dieser Vorfall nicht wiederholt.
    Die neuen Meldungen von Schwierigkeiten in Sellafield kommen für die britische Atomenergie im ungünstigsten Augenblick.
    An vier Stellen in Ostengland sollen Probebohrungen vorgenommen werden, um einen unterirdischen Platz für eine atomare Müllhalde zu finden.
    Atomenergiegegner haben bisher die Probebohrungen verhindert.
    Seit Montag dieser Woche blockieren Demonstranten drei der vorgesehenen Plätze.
    Die Bohrungen am 4. sollen im September beginnen.
    Sellafield hat in der britischen Öffentlichkeit einen schweren Stand.
    Die bisher härteste Kritik kam aus dem britischen Unterhaus.
    Ein Sonderausschuss hatte im März den Wert der ganzen Anlage infrage gestellt.
    Und wir bleiben beim Thema Atomkraft.
    Probleme, nämlich technische, finanzielle wie politische, mit Atommeilern gibt es nicht nur im Westen.
    Auch im fernen Osten sind Wissenschaftler wie Politiker gefordert, die technologischen Geister, die sie riefen, wieder loszuwerden.
    In Japan etwa hat man jetzt beschlossen, einen 23 Jahre alten Siedewasserreaktor abzureißen, der übrigens seit zehn Jahren stillgelegt ist.
    Was mit erheblichen Schwierigkeiten und enormen Kosten verbunden sein wird, wie das Atomforschungszentrum Tokai zugeben musste.
    Man rechnet mit 4000 Tonnen radioaktiv verseuchten Abbruchmülls, der strahlensicher verschweißt werden muss.
    Für die Endlagerung dieses Mülls gibt es noch keine Pläne.
    Dauern wird der heikle Abbruch an die sechs Jahre, geschätzte Kosten heute fast eine Milliarde Schilling.
    Hat man in Japan also Probleme mit einem Atomkraftwerk, das man loswerden möchte, wehrt sich die Bevölkerung Hongkongs gegen ein Atomkraftwerk, das erst gebaut werden soll.
    Und zwar in Grenznähe zu Hongkong, auf chinesischer Seite.
    Etwa eine Million Unterschriften gegen dieses Atomkraftwerk wurden bereits gesammelt und dem Staatsrat in Peking heute übergeben.
    Aber hören Sie Näheres darüber von Peter Seidlitz.
    China ist gegenwärtig ungewollt Gastgeber einer ungewöhnlichen Delegation, nämlich einer Bürgerinitiative aus Hongkong, die mit einer Million Unterschriften angereist war zum Protest gegen das erste größere Atomkraftwerk der Volksrepublik.
    Die Pläne Chinas mit Hilfe französischer und britischer Technologie
    und in einem unternehmerischen Joint-Venture mit Hongkong das erste große Atomkraftwerk des Landes zu bauen, haben nämlich massive Proteste der Bevölkerung Hongkongs hervorgerufen.
    Das Projekt ist nicht irgendeins, sondern es ist das größte Industrievorhaben Chinas mit einem ausländischen Unternehmen und hat ein Volumen von 4 Milliarden US-Dollar.
    Das Nuklearkraftwerk soll in Daya Bay in der Shenzhen-Sonderwirtschaftszone in einer Entfernung von etwa 50 Kilometern vom Zentrum Hongkongs errichtet werden.
    Bislang ist einzig ein kleineres Atomkraftwerk bei Shanghai unter Konstruktion, was zur Befürchtung von Hongkongs Bevölkerung geführt hat, dass China nicht genügend Erfahrung in der Nuklearkraftindustrie hat.
    und dass damit die Sicherheit des geplanten Kraftwerkes nicht gewährleistet sei.
    Die für Hongkongs Verhältnisse ungewöhnliche Antinuklearkampagne wird sowohl von der einflussreichen chinesischen Presse als auch den englischen Zeitungen unterstützt.
    Die Angelegenheit ist somit zu einem Test darüber geworden, ob China auf Hongkong hört,
    und dem Territorium das Mitspracherecht gibt, das ihm in den chinesisch-britischen Verträgen versprochen worden.
    40 Bürgerinitiativen haben sich gebildet und inzwischen die eine Million Unterschriften gesammelt.
    Die Menschen in der Stadt, in der 5,5 Millionen auf engstem Raum leben, sorgen sich vor allem darüber, dass keine Evakuierungspläne im Falle eines Unglücks existieren.
    Eine Sorge, die selbstredend durch den sowjetischen Unfall noch größer geworden ist.
    In Peking sind die Protestler aus Hongkong höflich empfangen worden.
    Dem Staatsrat wurden auch acht Kisten mit der Petition übergeben.
    Ihnen wurde auch zuvor ein wissenschaftlicher Nuklearreaktor, den die Sowjets vor 28 Jahren gebaut hatten, in Peking gezeigt, als Beweis, dass China die Nukleartechnik beherrscht.
    Einen Gesprächstermin mit hohen Politikern erhielten die Protestler allerdings nicht.
    China hat so die Nuklearkraftgegner zur Kenntnis genommen, aber bislang keine Anzeichen gezeigt.
    das Atomkraftwerksprogramm aufzugeben.
    Eine Zeitansage.
    Es ist gleich 12.31 Uhr.
    Welche Beiträge wollen wir noch bis 13.00 Uhr in der Sendung unterbringen?
    Natürlich den Bericht über den Gipfel von Kanzler Franz Franitzki und Helmut Kohl in St.Gilgen.
    Dann die FPÖ diskutiert über die Person und die Funktion des Generalsekretärs Walter Grabermeier.
    Die Preisregelung und Preisgestaltungspolitik staatlicher Stellen in der UdSSR stößt auf Kritik in der Bevölkerung und die Kulturredaktion berichtet über die Ausstellungsmetropole Venedig.
    Und weil wir gerade bei Programmhinweisen sind, noch ein Hinweis auf unser heutiges
    Journal Panorama.
    Thema unserer heutigen Abendsjournalbeilage ist Uganda.
    15 Jahre lang, seit der Machtübernahme des Diktators Idi Amin, tobte in diesem schwarzafrikanischen Staat ein Bürgerkrieg.
    Ein Bürgerkrieg, der auch nach Idi Amins Vertreibung kein Ende fand, bis Anfang dieses Jahres der neue Präsident Museveni die Macht übernahm.
    Museveni versprach die Wiederherstellung des Friedens und den Schutz der Menschenrechte.
    Ein Versprechen, das er aber noch nicht in allen Landesteilen einlösen konnte.
    So gibt es etwa im Nordosten Ugandas immer noch blutige Stammesfäden.
    Eine Südtiroler Missionsschwester, Schwester Lydia, betreut hier seit drei Jahren Opfer dieses Krieges.
    Menschen, die praktisch zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden sind.
    Zu unserer Pfarrei gehören ungefähr 100 Dörfer, 20 davon sind total ausgerottet, verbrannt, zerstört, ist nichts mehr da und die Leute haben sich dann
    in der Nähe der Mission angesammelt und daraus haben sich dann 37 Flüchtlingslager gebildet.
    Wir haben so ungefähr die Menschen dort gezählt.
    Es sind über 10.000 Menschen, sehr viele Witwen, Waisenkinder, da man ja hauptsächlich Männer umgebracht hat.
    Und eben das ist dort der Zustand der Flüchtlingslager.
    Hören Sie Näheres über das Elend der Flüchtlinge in Uganda heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 in unserem Journal Panorama.
    In der Sowjetunion hat sich seit dem Amtsantritt von Parteichef Michael Gorbatschow so manches geändert.
    In der öffentlichen Diskussion zum Beispiel über Mängel und Missstände gibt es immer weniger Tabus.
    Jetzt soll auch die bisherige Preispolitik umgestaltet werden.
    Gestern wurde ein neuer Chef der staatlichen Preiskommission ernannt, der alte wurde in Pension geschickt.
    Dieses Preiskomitee bestimmt jährlich an die 200.000 Preise neu.
    In jüngster Zeit ist vielfach Kritik an der Arbeit dieser Kommission geübt worden.
    Nun sollen viele Preise in der Sowjetunion neu festgesetzt werden.
    Gerüchte über eine bevorstehende Teuerungswelle sind im Umlauf.
    Es berichtet Franz Kössler aus Moskau.
    Wenn von Preisen die Rede ist, da regen sich in letzter Zeit die Gemüter der Sowjetbürger.
    Denn immer wieder heißt es, dass die Preise im Rahmen der Modernisierung der Wirtschaft neu bestimmt werden sollen.
    dass sie sich in Zukunft mehr an den Produktionskosten zu orientieren haben und dem Konsumenten wehnt, dass sie kräftig steigen werden.
    Denn die Stützung der politischen Preise kommt den Staat teuer zu stehen.
    Mehr als 1.000 Milliarden Schilling gibt er jährlich aus, um die Preise der Konsumgüter zu stützen, deren Herstellung weit mehr kostet, als der Konsument dafür zu bezahlen hat.
    Aber gerade diese marktunabhängigen Preise sind in den Augen der Bevölkerung, die dafür mit einem verhältnismäßig niedrigen Einkommen Vorlieb nehmen muss, eine Verstützung des sowjetischen Systems.
    Vor kurzem organisierte eine Zeitung eine sogenannte direkte Linie.
    In der Redaktion stand der Vize-Chef der staatlichen Preiskommission, Anatoly Kamin, den Lesern telefonisch Rede und Antwort.
    Und in der neuen Tonart, für hiesige Verhältnisse außergewöhnlich offen.
    Natürlich sei es nicht auf Dauer tragbar, dass der Staat dem Produzenten um ein Vielfaches mehr für ein Produkt bezahlt, als er dann vom Konsumenten zurückbekommt.
    Und die überraschten Anrufer mussten aus offiziellem Mund vernehmen, dass es auch in der Sowjetunion verschiedene Einkommenskategorien gibt, dass es selbst in der staatlichen Versorgung zahlreiche Waren gibt, die sich die einen leicht, die anderen überhaupt nicht leisten können.
    Wir sind zwei junge Spezialisten, klagte etwa eine Anruferin, und wir haben ein Kind.
    Zusammen verdienen wir 260 Rubel, das sind umgerechnet weniger als 6.000 Schilling.
    Wie sollen wir zu dritt ehrlich davon leben können, wenn ein Paar Stiefel im staatlichen Geschäft schon die Hälfte unseres Monatseinkommens kostet?
    Die Antwort ist verblüffend hart.
    Sie können sehr wohl ehrlich davon leben, aber diese Stiefel können Sie eben nicht kaufen.
    Die sind nicht für Ihre Einkommenskategorie gedacht.
    Ein anderer Anrufer wundert sich über Juwelen, die er in einem Schaufenster in Moskau gesehen hat, für ein paar tausend Rubel.
    Wer sich die denn leisten könnte, wenn das Durchschnittseinkommen eines Sowjetbürgers an die 200 Rubel monatlich betrage?
    Der oberste Preismacher verwies wiederum auf andere Einkommenskategorien.
    Leute, die unter besonderen Bedingungen arbeiteten, verdienten eben auch bis zu viermal so viel.
    Freilich müsse seit kurzem ein jeder, der einen Betrag von mehr als umgerechnet 20.000 Schilling auf den Tisch legt, nachweisen, dass er das Geld auch ehrlich verdient hat.
    Es sei jedoch geplant, für die verschiedenen Einkommenskategorien auch verschiedene Versorgungssysteme einzurichten.
    Zum Teil gibt es das bereits.
    Ein staatlicher Lebensmittelladen bietet das Lebensnotwendigste zu extrem niedrigen Preisen an, die sich ein jeder leisten kann.
    Die Qualität lässt meist zu wünschen übrig.
    Für etwas höhere Ansprüche und dickere Geldtaschen gibt es die Kooperativen, deren Angebot vielfältiger und besser, die Preise bedeutend höher sind.
    Wer schließlich das Beste haben will, muss auf den privaten Markt gehen.
    Dort gibt es unvergleichlich mehr zu Preisen, die sich nur noch sehr wenige leisten können.
    Aus Einkommenskategorien werden Kategorien der Lebensqualität, die Utopie der klassenlosen Gesellschaft rückt in noch weitere Entfernung.
    Das Problem der Preisgestaltung ist damit noch lange nicht gelöst.
    Preise, die kaum einen Bezug zu den Herstellungskosten haben, haben die Berechnung der Rentabilität vieler Betriebe verzerrt.
    In ihnen sehen jetzt auch sowjetische Wirtschaftswissenschaftler einen Grund dafür, dass das sowjetische Produktionssystem veraltet ist und in einer tiefen Krise steckt.
    Wenn aber von der beschränkten Wiedereinführung von Marktmechanismen die Rede ist, regen sich ideologische Bedenken.
    Und auch die Konsumenten fürchten, dass sie mit ihrem niedrigen Einkommen weit höhere Preise zu bezahlen haben.
    Franz Kössler berichtete aus Moskau und wir wechseln nach Afrika.
    Die afrikanische Sahelzone stürzt von einer Katastrophe in die andere.
    War es zunächst die anhaltende Dürre, die zu einer unvorstellbaren Hungersnot auf dem Schwarzen Kontinent führte, so fallen jetzt Schwärme von Heuschrecken über die Sahelzone her.
    Regen und Wärme begünstigen die rapide Vermehrung der Heuschrecken, die die Ernte vernichten.
    Nun hat die FAO, die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft in Rom, einen Krisenstab eingerichtet, der die Bekämpfung der Heuschreckenplage koordinieren soll.
    Rolf Galos informiert.
    Weite Teile Afrikas, südlich des Sahel-Gürtels, werden derzeit nach fast 50-jähriger Pause von Heuschrecken heimgesucht.
    Fast täglich einlaufende Berichte aus Mali und Tschad
    melden vermehrtes Auftreten und anwachsende Schwärme der afrikanischen Wanderheuschrecke sowie der Wüstenheuschrecke.
    Die dichten Schwärme der Geradflügler, die Sonne verdunkelnd, fallen über alles pflanzliche Leben her.
    Auf ihren Vernichtungsflügen legen die afrikanischen Heuschrecken 1.000 bis 2.000 Kilometer zurück, völlig kahl gefressene Flächen hinterlassend, auf denen kein Halm mehr zu finden ist.
    Hunderttausenden Afrikanern droht nach der zehnjährigen Dürre von 1975 bis 1984 eine erneute Hungersnot.
    Um diese zu verhüten oder zumindest einzugrenzen, ist in der römischen Zentrale der Welternährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO ein ständiger Krisenstab
    zur Leitung einer zielorientierten internationalen Kampagne gegen die Heuschreckenplage in Afrika eingerichtet worden.
    Verantwortlich für den Krisenstab und den Feldzug gegen die Gratflügler und Grashüpfer ist Lukas Brader, Direktor der FAO-Abteilung für pflanzliche Produktion und Pflanzenschutz.
    Schon Anfang Juli
    hatte der Generaldirektor der FAO Eduard Sauma nach Rom eine Sonderkonferenz der UN-Organisation der Landwirtschaft und Ernährung einberufen zur Bereitstellung eines Spezialfonds für die sofortige Inangriffnahme der Kampagne in Afrika gegen die Kulturen und Grünland vernichtenden Insekten.
    Mehrere Industriestaaten und die EG stellten dreieinhalb Millionen Dollar zur Verfügung.
    In den Wochen darauf gingen für die Bekämpfung der Wanderheuschrecke und der Wüstenheuschrecke in Westafrika fast 12 Millionen Dollar ein und weitere rund 6 Millionen Dollar wurden für die Aktion gegen die Plage der roten Heuschrecke und der braunen Heuschrecke in anderen Teilen Afrikas gespendet, namentlich Senegal, Tansania, Botswana, Äthiopien und Sudan.
    Trotz der promten finanziellen Hilfe der Geberländer verzögerten sich aber aus infrastrukturell-technischen Gründen die Materiallieferungen.
    FAO-Generaldirektor Saume erklärte, Insektizide-Streubeutel für die Bauern, Sprühgeräte und Sprühfahrzeuge
    müssen jetzt dringend per Luftbrücken in die bedrohten, größtenteils schwer erreichbaren Gebiete Afrikas transportiert werden.
    Aber es gilt nun, keine Zeit zu verlieren, wenn wir eine Katastrophe abwenden wollen", sagte Sauma.
    Dafür ist jetzt der Krisenstab da.
    Die Kampagne zielt in erster Linie auf die permanente Überwachung der Ausbruchsgebiete der Schädlinge,
    damit die Larven der verschiedenen Heuschreckenarten rechtzeitig ausgerottet werden können.
    Man erwartet das Ausschlüpfen aus den Larven 10 bis 14 Tage nach Beginn der Regenzeit.
    Also muss in den nächsten zwei bis spätestens vier Wochen gehandelt werden.
    Es informierte Rolf Gallus aus Rom und wir bleiben in Italien, wechseln aber nach Venedig zu einem Kulturbericht im Mittagsjournal.
    In diesem Sommer fährt so mancher Tourist nicht nur deshalb nach Venedig, weil er den Dogenpalast oder andere Palazze besichtigen, den Campanile besteigen oder auf dem Markusplatz Tauben füttern will, sondern weil ihm zum Beispiel die Ausstellungen der Biennale für Bildende Kunst und die große Futurismus-Ausstellung im Palazzo Grassi interessieren.
    Dazu gibt es noch andere Ausstellungen, historische und solche mit Kunst unserer Zeit und natürlich auch die Fondatione Peggy Guggenheimer mit ihrer Sammlung.
    Heidi Grundmann hat sich in Venedig die Futurismus-Ausstellung und die Biennale noch einmal angesehen.
    Die beiden haben ja Halbzeit und sie zieht folgende Bilanz.
    Am besten nimmt man sich einen Pullover mit, wenn man in den Palazzo Grassi zur Futurismus-Ausstellung geht oder kauft sich gleich im Erdgeschoss eines der Sweatshirts, die mit den Silben «Sanctum» aus einem Lautgedicht des Cheffuturisten Marinetti bedruckt sind.
    Denn ihm von der Architektin Aulenti elegant renovierten Palazzo Grassi
    funktioniert die Klimaanlage allzu gut.
    Diese Klimaanlage war Voraussetzung dafür, dass sich Ausstellungsmacher Pontus Hülten für seine erste Ausstellung als Direktor des Palazzo Grassi eine ungeheure Vielfalt an Spitzenwerken des Futurismus aus Museen in aller westlichen und östlichen Welt leihen konnte und in Venedig in bisher noch nicht dagewesener Fülle ein Panorama der Malerei, Skulptur, Architektur, Typografie, der Musik, des Films und Designs ausbreiten konnte,
    in denen sich, besonders in Italien, aber auch in der Sowjetunion, in Westeuropa, in Nord- und Südamerika, die Aufbruchsstimmung und der Fortschrittsglaube der ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts ausdrückten.
    Lauro Bergamo von der Presseabteilung des Palazzo Grassi erzählt, dass die Futurismus-Ausstellung international ein Presseecho gehabt habe wie noch keine andere Ausstellung in Italien zuvor.
    Die Kritiken füllen drei dicke Bände.
    Zwölf bis 13 Futurismusstunden wurden von TV-Stationen in aller Welt ausgestrahlt.
    Auch die Zahl der Besucher übersteigt die Erwartungen, die bei 1.000 pro Tag lagen.
    1600 Besucher pro Tag kommen im Durchschnitt.
    Insgesamt waren es seit Mai bis zum 14.
    August etwas über 160.000.
    70% der Besucher sind Italiener, 30% Ausländer, darunter am meisten Franzosen.
    Dann folgen deutschsprachige Besucher, dann die Englischsprechenden.
    Bei dieser Statistik deutet sich nicht nur an, dass die Futurismus-Ausstellung in Venedig noch viel höhere Besucherzahlen haben könnte, wenn es mehr und besonders mehr amerikanische Touristen in Venedig gäbe.
    Für die Biennale der Bildenden Kunst
    Mit den Länderpavillons und Teilen der zentralen Ausstellung zum Thema Kunst und Wissenschaft in den Giardini und anderen wichtigen Ausstellungsteilen in der alten Seilerei des Arsenale bedeutet der Rückgang im Venedigtourismus, dass das Konzept durch Rücksichtnahme auf den Geschmack eines breiteren, nicht nur an den allerneuesten Kunsttendenzen interessierten Publikums
    wieder an die hohen Besucherzahlen vergangener Jahrzehnte anzuschließen, nicht aufgehen wird.
    Bisher kamen seit Ende Juni an die 60.000 zahlende Besucher.
    Das heißt, dass bei gleichbleibendem Trend eine Zahl von höchstens 150.000 Besuchern erreicht werden kann.
    Und 200.000 waren für die Biennale bisher schon eher wenig.
    Wer nach ca.
    60.000 Besuchern und nach sechs Wochen Ausstellungsdauer in der weitverzweigten Biennale größere Schlampereien und Verlotterungserscheinungen befürchtet, sieht sich getäuscht.
    Allerdings sind auch nicht alle Improvisationen der Eröffnungstage beseitigt.
    Zwei Österreicher in der Abteilung Technologie und Informatik
    zählen zu den Pechvögeln der Biennale.
    In der Keu der Linzerin Waltraud Cooper leuchtete jetzt statt der farbig aufblitzenden Neonröhren das Licht einer einzigen Glühbirne.
    Statt Computermusik hörte man Bora.
    Die Installation von Waldrad Cooper ist also kaputt.
    Immerhin arbeitete ein Team daran, sie zu reparieren.
    Während die vielbeachteten Roboter des Österreichers Richard Grische zwar endlich unter eine Plexiglasschaube gestellt wurden, allerdings zu spät.
    Einer der Roboter ist ernstlich beschädigt.
    Ganz zufälligerweise übrigens ist die Koje, in der sich der Amerikaner Richard Löwenberg in einer Multimedia-Installation mit der Infrastruktur der in Italien stationierten Nuklearwaffen beschäftigte, überhaupt geschlossen.
    Ganz allgemein gesehen wirkten die vielteiligen internationalen Ausstellungen der Biennale zum Thema Kunst und Wissenschaft
    in manchen Sektionen ohne Eröffnungsrummel eher besser.
    Bei den nationalen Pavillons besteht auch auf den zweiten Blick vor allem der gestreifte französische Pavillon von Daniel Buren.
    Der deutsche Pavillon dagegen erscheint auf den zweiten Blick von der internationalen Kritik, wie auch der griechische, eher überbewertet worden zu sein, während Spanien, Ungarn, die Schweiz und Kanada immer noch ansprechen.
    Im österreichischen Pavillon lassen die Zeichnungen von Max Peintner die Skulpturen von Karl Prantl auch ohne Besucher nicht atmen.
    Und während selbst künstlerisch wenig ansprechende Länderpräsentationen die Namen der ausgestellten Künstler mit Sorgfalt ins Auge des Besuchers rücken, kann man die Namen der beiden Österreicher nur von zwei von der Feuchtigkeit traurig gewählten, sich nur noch mit Schwierigkeit an beidseitig beschichteten Klebestreifen anklammenden Zetteln
    am Eingang zum Hofmann-Pavillon ablesen.
    Den Augen von weiteren 60.000 Biennale-Besuchern werden diese Zettel wohl nicht standhalten.
    Heidi Grundmann berichtete über die Kulturmetropole Venedig und jetzt um 12.47 Uhr zurück nach Österreich.
    In etwa drei Wochen wird die kleine Koalitionspartei FPÖ in Innsbruck zu ihrem Bundesparteitag zusammentreten.
    Obwohl kein ursächliches Thema für den Parteitag, wird jetzt im Vorfeld dieser Tagung wieder einmal um die Person von Generalsekretär Walter Grabherr-Meyer diskutiert.
    Parteichef Norbert Steger selbst weiß am vergangenen Donnerstag, der in einem Fernsehinterview andeutete, dass sich Grapermeier in Zukunft mehr mit außenpolitischen Aktivitäten als mit den Aufgaben des Generalsekretärs im engeren Sinn beschäftigen sollte.
    Soll heißen, Steger denkt offenkundig im Hinblick auf die kommende Nationalratswahl daran, mit einem neuen Mann im Generalsekretariat arbeiten zu wollen.
    Hören Sie Fritz Besata.
    Nicht die Medien, sondern der freiheitliche Bundesparteiobmann Norbert Steger selbst war es, der diesmal sozusagen den Startschuss für eine FPÖ-interne Diskussion abgab.
    Seine Äußerung am vergangenen Donnerstag, Generalsekretär Walter Grabherr-Meyer sollte sich mehr um außenpolitische Angelegenheiten kümmern und er, Norbert Steger selbst, eher denke an einen anderen oder einen zusätzlichen Generalsekretär, sorgte für einige Diskussion.
    So meinte etwa der Vorarlberger FPÖ-Obmann Grabherr, sein Landsmann Grabermeier sei im Ländle so wichtig, dass er kaum in Sachen Außenpolitik ständig unterwegs sein könnte.
    Auch der steirische FPÖ-Chef Rader meinte kritisch erst vor kurzem, es wäre nicht günstig, wenn die FPÖ so viele Generalsekretäre hätte.
    Neben dieser parteiinternen Kritik an der Vorgangsweise von Norbert Steger blieb die Frage offen, wer anstelle oder zusätzlich zu Grabermeier ins FPÖ-Generalsekretariat nach Wien einziehen sollte.
    Der freiheitliche Dritte Nationalratspräsident Gerold Sticks gab heute bekannt, Steger habe im gestrigen Parteipräsidium darum gebeten, dass ihm die Partei mit der Präsentation des neuen Mannes noch Zeit lassen sollte.
    Der in den Medien genannte Kuffsteiner Bürgermeister Dillersberg jedenfalls habe laut Stix eindeutig dementiert, als Generalsekretär nach Wien kommen zu wollen.
    FPÖ-Chef Norbert Steger heute zur Frage des neuen Mannes.
    Ich kann jetzt jeden Tag irgendwer noch sagen, dass er nicht daran denkt, das zu machen.
    Wichtig ist, ob es der jedenfalls macht, den ich gefragt habe, ob er es machen wird.
    Und es ist ein beliebtes Spiel bei unserer Partei geworden, ganz besonders beim ORF.
    dass man alle, die man irgendwie nur namentlich kennt, in den Bundesländern anruft, um möglichst differenzierte Meinungen zu bekommen.
    Ich lade den ORF ein, einmal die Meinung der Landeshauptleute über Dr. Mock einzuholen.
    Wenn Sie das sagen, was Sie denken über ihn, dann wird das auch einmal ein interessantes Sommerthema sein."
    Steger erläuterte so dann den Grund dafür, warum er überhaupt an eine personelle Erweiterung im Generalsekretariat denkt.
    Ich darf Ihnen in aller Offenheit sagen, dass die Arbeit für eine kleine Partei nicht geringer ist als für eine große, wenn sie regiert, sondern ganz im Gegenteil.
    Große Parteien haben große Interessensvertretungen, Kammern, alle möglichen Institutionen, die ihnen einen großen Teil der Arbeit unterstützend leisten.
    Eine kleine Partei muss mit einer kleinen Stabsstelle in Wahrheit für alle diese Themenkreise präsent sein, inhaltliche Ausarbeitungen machen,
    Und wenn man dann bedenkt, wie föderalistisch es oft in der freiheitlichen Partei zugeht, dann wird man doch merken, dass in der letzten Zeit eher eine Verstärkung der Bundesspitze angebracht erschienen ist, arbeits- und kapazitätsmäßig.
    Das ist der Grundgedanke dabei.
    Würden sich ab und zu Landespolitiker der FPÖ nicht so sehr bemühen, bevor sie informiert sind, irgendwie Linien wieder infrage zu stellen, dann würde man vielleicht eine Verstärkung der Bundesspitze nicht benötigen.
    Generalsekretär Grabermeier selbst war bisher für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
    Wie es heißt, ist er krank.
    Im Zusammenhang mit dem kommenden Parteitag und offenkundigen Überlegungen der FPÖ, ihr Parteipräsidium, das eigentliche Führungsgremium der Partei, neu zu organisieren, ist auch der schon erwähnte Name des freiheitlichen dritten Nationalratspräsidenten Gerolf Stix gefallen.
    Stix bedonte heute, er werde sich auf dem Bundesparteitag sicherlich wieder um einen Platz im Präsidium bemühen und sich auch einer Kampfwahl stellen.
    Für mich selber ist klar, dass ich mich wieder darum bewerbe, in das Präsidium gewählt zu werden.
    Und da ich nicht anders bin als jeder andere Politiker auch in dieser Frage, ist es für mich selbstverständlich, dass man sich Kampfwahlen zu stellen hat.
    Ich rechne deswegen mit Kampfwahlen,
    Ich rechne deswegen mit Kampfwahlen, weil zunächst einmal der Bundesparteitag überhaupt erst durch Beschluss festlegen muss, wie viele Mitglieder soll das Präsidium umfassen.
    Das ist von der Satzung her nicht fixiert.
    Das muss der Bundesparteitag zuerst einmal feststellen.
    Sollen das vier oder fünf oder drei oder sechs sein.
    Erst wenn diese Zahl feststellt, geht es an die Nominierung der Kandidaten.
    Na, da gibt es eine Handvoll.
    Ich will jetzt gar keine Zahl nennen, weil man die ja auch nicht wissen kann vor dem Bundesparteitag, aber da gibt es eine Handvoll.
    Fritz Besater informierte.
    Bundeskanzler Franz Franitzki hat am Vormittag ein Gespräch mit dem in Österreich urlaubenden bundesdeutschen Kanzler Helmut Kohl geführt.
    Ort der Begegnung ist Sankt Gilgen, wo Kohl seit Jahren ein Haus besitzt.
    Hauptthema der Begegnung ist mit Sicherheit der nicht nur in Österreich heftig kritisierte Bau der atomaren Wiederaufbereitungsanlage im bayerischen Wackersdorf gewesen.
    Zu diesem Thema hat es ja in der jüngsten Vergangenheit einen mehrfachen verbalen Schlagabtausch zwischen österreichischen und bundesdeutschen Politikern, allen voran mit Franz Josef Strauß gegeben.
    Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag Hans-Jochen Vogel forderte Bundeskanzler Kohl vor Beginn des Treffens in St.
    Gilden wörtlich dazu auf, zu einem gutnachbarlichen Verhalten und einem zivilisierten Umgang mit Österreich zurückzukehren.
    Franz Josef Strauß, so der SPD-Politiker, habe durch anmaßende und beleidigende Ausfälle Österreich brüskiert und österreichische Politiker aller Parteien herausgefordert.
    Zum Thema Wackersdorf selbst hat ja Kohl kürzlich in einem ORF-Interview nachdrücklich zu verstehen gegeben, dass die WAA gebaut werde.
    Aus St.
    Gilden, dem Begegnungsort der Kanzler, meldet sich nun Roland Adrovica.
    Dunkle Wolken heute bei St.
    Gilden zum Treffen der beiden Bundeskanzler Franitzski und Kohl.
    Um Punkt 10.30 Uhr traf Ranitzky ein, brachte einen riesigen Blumenstrauß für Frau Hannelore Kohl mit.
    Dann gab es ein Shake-Hands im Garten des Hauses von Helmut Kohl, hier am Ufer des Wolfgangsees.
    Eine Menge Fotografen, Kameraleute natürlich und dann zog man sich zum Vier-Augen-Gespräch zurück, das exakt eineinhalb Stunden dauerte.
    Kohl und Ranitzky kamen dann heraus, sehr freundschaftlich lächelnd.
    Kohl sagte, es sei ein sehr freundschaftliches, sehr ruhiges Gespräch gewesen.
    einen Tour d'Horizon gemacht, über Sicherheitspolitik, über Abrüstung in Europa, über weitere Annäherungen Österreichs zur EWG und natürlich auch über Wackersdorf.
    Kohl wiederholte seinen Charme-Punkt, den er schon wiederholt gesagt hatte, Wackersdorf wird gebaut, Deutschland kann es sich nicht leisten, aus der Atomenergie auszusteigen.
    Frau Nitzke sagte,
    Dazu dann, ob es, äh, Warnitzky sagte, er habe Kohl ersucht, ob man nicht das ganze Projekt neu überdenken könne, aber Kohl meinte dazu, das würde meinen, man habe vorher nicht genügend darüber nachgedacht, man habe genug über Wackersdorf nachgedacht.
    Hat sich Warnitzky von dem Gespräch mehr erhofft?
    Die Entscheidung über die Nutzung einer bestimmten Technik muss dem einzelnen Land überlassen bleiben.
    Und ich habe ja wiederholt darauf hingewiesen, dass wir in Österreich uns dieser Technik nicht zugewandt haben, dass wir von unseren deutschen Nachbarn erwarten oder ihnen vorschlagen oder von ihnen haben möchten, um das nicht so
    verklausuliert zu sagen, dass sie Wackersdorf nicht weiterbauen.
    Und ich habe aber auch immer gesagt, dass ich das, so ernst das Thema ist, nicht für einen Anlass halten kann, um den Streit zu verkünden zwischen zwei Nachbarn, die in so vielen anderen Bereichen über Jahre und Jahrzehnte positiv und für beide fruchtbar zusammengearbeitet haben.
    Und es ist aber doch auch hervorzuheben, positiv hervorzuheben, dass Einigung darüber erzielt wurde, das Abkommen mit sehr vielen Einzelheiten über die Nutzung der Kernkraft im Herbst über die Bühne zu bringen.
    Und wir werden auch nicht aufhören, auch nach dem heutigen Gespräch nicht aufhören können und werden auch nicht aufhören,
    unsere eigene Einstellung und die Vorbehalte dagegen weiter aufrecht zu erhalten und wenn wir zu neuen Erkenntnissen etwa aufgrund von Studien, von Unterlagen kommen, auch die Argumentationslinie auf dem Gebiet ausbauen.
    Kohl meint also dezidiert, Wackersdorf wird weitergebaut.
    Es wird keine Nachdenkpause in der Bundesrepublik Deutschland geben.
    Frage dann an den deutschen Kanzler.
    Es hat ja auch in deutschen Kernkraftwerken schon einige Störfälle gegeben.
    Hat er so ein großes Vertrauen in die deutsche Industrie, dass er Wackersdorf nicht noch einmal überdenken will?
    Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, am deutschen Wesen soll die Welt genießen.
    Aber ich sage hier in aller Deutlichkeit,
    dass die Sicherheitsvorkehrungen, die wir getroffen haben, in der ganzen Welt als beispielhaft gelten.
    Ich schließe dabei überhaupt nicht aus, dass natürlich auch bei uns wie anderswo Probleme auftreten können.
    Wo Menschen sind, treten Probleme auf.
    Nur wir haben diese Entscheidung ja durchgefochten.
    Wir haben darüber Wahlen gehabt und werden im Januar wieder eine Wahl haben.
    Und wir haben dabei bei all diesen Wahlen auch deutlich gemacht und den Bürgern vorgetragen, warum wir diese Entscheidung so treffen.
    In ein paar Wochen werden Sie in Wien auf der Konferenz erleben, dass die Bundesrepublik der Wortführer ist für diejenigen, die die striktesten.
    Anforderungen gelten.
    Wir haben keine Entscheidung getroffen, wie Österreich Nein zu sagen zur Kernkraft, weil wir das nicht tun können.
    Österreich hat eine völlig andere Lage.
    Es ist ein Land in einer völlig anderen Dimension.
    Wenn die Bundesrepublik heute sagen würde, wir steigen aus der Kernkraft aus, wäre das der Abschied von einer modernen Industriegesellschaft.
    Das werde ich nicht tun.
    Heute ist die englische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield zugesperrt worden.
    Wegen der dauernden Sicherheitsprobleme ist das für Sie kein Argument?
    Nein, ich kenne die dortigen Verhältnisse nicht.
    Ich kann jetzt auf eine solche Frage keine seriöse Antwort geben.
    Seriös arbeiten wir an allen Sicherheitsproblemen, lassen uns nicht von Schlagzeilen beeindrucken, sondern tun das, was für richtig ist und was wir verantworten können.
    Im Übrigen, das will ich doch einmal sagen,
    Ich bin genauso wie jeder andere, der sich als Familienvater dazu äußert, Vater von Kindern.
    Ich habe eine eigene Familie.
    Ich habe Verständnis für die Angst von Menschen.
    Ich komme aus einer Generation, die als Kinder noch den Krieg seiner barbarischen Härte erlebt hat.
    Ich weiß also, dass Angst schon ein wichtiges menschliches Phänomen ist, eine menschenbewegende Kraft ist.
    Dennoch meinte Kohl, es gebe keinen Grund, die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf nicht zu bauen.
    Auf die Frage, ob er Verständnis für die österreichischen Sorgen habe, meinte er, er hätte sicher mehr Verständnis, wenn auch österreichische Politiker sich bereit erklären würden, in der GSSR oder in Ungarn gegen Atomkraftwerke zu protestieren.
    Zusammenfassend, Wackersdorf wird, so der deutsche Bundeskanzler Kohl, gebaut.
    Es wird auch keine Nachdenkpause geben, wie sie der österreichische Bundeskanzler Franz Franitzki heute angeregt hatte hier in St.
    Gilgen und damit gebe ich zurück ins Funkhaus nach Wien.
    Vom Kanzlergipfel Wranitzki-Kohl in St.
    Gilden berichtete live Roland Adrowitzer.
    Und mit diesem Bericht von Roland Adrowitzer ist auch unser Mittagjournal zu Ende, ausnahmsweise einmal ohne Schlussnachrichten.
    Das Wichtigste hören Sie wie immer stündlich in den Nachrichten.
    Noch ein Blick am Schluss aufs Wetter für
    Heute und da steht unterschiedlich aufgelockerte Bewölkung und noch vereinzelt Regenschauer im Norden und Osten, lebhafte Winde aus West bis Nordwest, Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad.
    Und mit diesem Blick aufs Wetter verabschiede ich mich für Redaktion und Technik, verabschiedet sich Michael Kerbler.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weiter Diskussion über Tempolimit
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Innenminister Blecha über Ressortfragen und Tempolimit
    Einblendung: Innenminister Blecha
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Blecha, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Englische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield stillgelegt
    Mitwirkende: Wiesner, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Ort: London [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hongkong: Eine Million Unterschriften gegen chinesisches Kernkraftwerk
    Mitwirkende: Seydlitz, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Ort: Hongkong [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Krankenschwester über Uganda
    Einblendung: Missionsschwester Lydia
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung] , Lydia [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Klassenunterschiede in der sowjetischen Preisgestaltung
    Mitwirkende: Kössler, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    FAO und Heuschreckenplage in Afrika
    Mitwirkende: Gallus, Rolf [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Ort: Rom [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Kunst in Venedig
    Einblendung: Pressemitarbeiter Bergamo, Atmo
    Mitwirkende: Grundmann, Heidi [Gestaltung] , Bergamo, Lauro [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Wirtschaft ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    FPÖ: Parteiinterne Diskussion
    Einblendung: Vizekanzler Steger, Gerulf Stix
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Steger, Norbert [Interviewte/r] , Stix, Gerulf [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bundeskanzlertreffen Kohl - Vranitzky in St. Gilgen
    Einblendung: Kanzler Kohl, Bundeskanzler Vranitzky
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung] , Kohl, Helmut [Interviewte/r] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.20 [Sendedatum]
    Ort: St. Gilgen am Wolfgangsee [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Politik ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1986.08.20
    Spieldauer 00:59:34
    Mitwirkende Kerbler, Michael [Moderation] [GND]
    Kronsteiner, Manfred [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1986.08.20 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-860820_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo