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KI-generiertes Transkript
12 Uhr hier ist der österreichische Rundfunk
Guten Tag meine Damen und Herren, hier ist das Mittagssjournal des aktuellen Dienstes mit Werner Löw am Studiomikrofon.
Auf unserem Programm heute zunächst ein Gespräch mit einem der Überlebenden der K2-Tragödie mit dem 54-jährigen Salzburger Kurt Dienberger.
Außerdem informieren wir Eingehender über folgende Themen.
In Moskau wurde der offizielle sowjetische Tschernobyl-Bericht präsentiert, wie er an die internationale Atomenergieorganisation in Wien geleitet wurde.
In Italien gibt es wahrscheinlich im Frühjahr ein Anti-Atom-Referendum.
Mehr als 1,2 Millionen Italiener forderten eine Volksabstimmung über die weitere Nutzung der Atomkraft.
Und in Deutschland wird nach dem Giftgasunfall beim Mannesmann in Duisburg Kritik am Warnsystem und an den Alarmvorkehrungen laut.
Aus dem Inland FPÖ-Generalsekretär Grabherr Meier über seine von Parteichef Steger angekündigte Funktionsänderung
Nur international will Grabherr Mayer nicht tätig sein.
Die Staatssekretäre Ferrari Brunnenfeld und Murer aus dem Umwelt- bzw.
Landwirtschaftsministerium nehmen Stellung zu Perspektiven des Umweltschutzes in der Landwirtschaft.
Und die ÖVP-Umweltsprecherin Marga Hubinek zur laufenden Tempolimit-Diskussion.
Außerdem auf unserem Programm der ÖVP-Wahlkampfauftakt für die steirischen Landtagswahlen in genau einem Monat.
Der neue SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller erstellt die Einführung eines dritten TV-Kanals zur Diskussion.
Und die Industriellen kritisieren neuerlich Sozialminister Dallinger und seine Forderung nach einer deutlichen Reallohnerhöhung bei der bevorstehenden Lohnrunde.
Im Kulturtag schließlich ein Leckerbissen für Filmfreunde, ein Gespräch mit Michel Piccoli, der zu Dreharbeiten nach Wien gekommen ist.
Erster Programmpunkt, aber wie man die Nachrichten zusammengestellt hat sie Edgar Theider.
Nachrichtensprecher ist Peter Fichner.
Sowjetunion.
Aus dem Unglücksreaktor in der ukrainischen Stadt Tschernobyl tritt nach sowjetischen Angaben weiterhin Radioaktivität aus.
Bei der offiziellen Präsentation des Berichtes über die Reaktorkatastrophe sagte ein Mitglied der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, Luftströmungen im Atomkraftwerk trieben immer wieder radioaktiven Staub weg.
Die Schutzbauten rund um den zerstörten Reaktor können nach diesen Angaben keine hundertprozentige Filterwirkung gewährleisten.
Allerdings wird in Moskau betont, dass der Unglücksreaktor insgesamt unter Kontrolle sei.
Zum Hergang des Unglücks wurde bekannt, dass der Reaktor mehr als elf Stunden lang ohne Kühlsystem gearbeitet hat.
Ursache dafür war menschliches Versagen.
Die Zahl der Toten als Folge der Reaktorkatastrophe wird in Moskau nun offiziell mit 31 angegeben.
Bisher war von 26 Strahlentoten die Rede gewesen.
Bundesrepublik Deutschland.
Der gestrige Betriebsunfall in der Mannesmann Demag AG in Duisburg ist offenbar glimpflicher verlaufen als zunächst befürchtet.
Der zuständige Leiter der Gewerbeaufsicht sagte, Messungen im Werk hätten zu keinem Zeitpunkt Hinweise auf das Kampfgas Phosgen ergeben.
Auch die von der Bundeswehr bereitgestellten Medikamente zur Behandlung von Kampfgasverletzungen wurden nicht benötigt.
Gestern Mittag brach während Schweißarbeiten an einem Kunststoffrohr eine ein bis zwei Meter hohe Stichflamme aus.
Aus dem Rohr trat Trichloethylen aus, eine Chemikalie, die sich unter Hitzeeinwirkung zu Phosgen entwickeln kann.
42 Arbeiter wurden vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg und die Mannesmann Demag AG haben für heute eine Stellungnahme angekündigt.
Österreich.
Die beiden vom K2 zurückgekehrten Bergsteiger Kurt Dienberger und Willi Bauer werden sich in den nächsten Wochen Teilamputationen unterziehen müssen.
Dienberger und Bauer haben schwere Erfrierungen an Händen und Füßen erlitten.
Der Leiter der Gefäßchirurgie an der Universitätsklinik Innsbruck, Gerhard Flora, sagte, in einigen Wochen werde es notwendig sein, die abgestorbenen Finger- und Zehenglieder zu entfernen.
Die beiden Überlebenden der Bergtragödie sind gestern in Innsbruck eingetroffen.
Eine Zugsentgleisung im Bahnhof Imst-Piztal in Tirol hat einen Schaden von 20 Millionen Schilling angerichtet.
Ein Güterzug war kurz nach Mitternacht gegen herabgestürzte Felsbrocken geprallt.
Die Lokomotive stürzte um, elf Waggons entgleisten, der Lokführer wurde schwer verletzt.
Die Aufräumungsarbeiten werden voraussichtlich bis morgen früh dauern.
Der Felssturz ist durch die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage ausgelöst worden.
Für Reisezüge gibt es nun einen Schienenersatzverkehr mit Autobussen.
Die Industriellenvereinigung sieht eine bedenkliche Entwicklung der österreichischen Exporte.
Die Industrie weist darauf hin, dass ein Zuwachs der Ausfuhren nur noch in Westeuropa erreicht wird, während das Geschäft mit allen anderen Regionen fast ausnahmslos zurückgeht.
Im ersten Halbjahr 1986 sind die österreichischen Exporte um insgesamt drei Prozent gesunken.
Die Industriellenvereinigung ruft dazu auf, sich intensiver um Überseemärkte zu kümmern.
Verschärft wird die Situation durch die starke Position des Schilling.
Der Weinviertler Wallfahrtsort Maria Rockendorf wird innerhalb des Benediktinerordens aufgewertet.
Der Ort wird zu einem sogenannten Superiorat von Stift Göthweig erhoben.
Die Maßnahme soll ein Zeichen des Dankes des Stifts Göthweig für das langjährige Wirken des designierten Wiener Erzbischofspater Hermann Grohe sein.
Durch die Erhebung zum Superiorat wird die Eigenständigkeit der Gemeinschaft unterstrichen, sonst ergeben sich keine kirchenrechtlichen Folgen.
Tschechoslowakei Die staatliche Presse in der Tschechoslowakei geht heute nicht auf die Ereignisse des 21.
August 1968 ein.
Lediglich das Parteiorgan Rude Bravo erwähnt den Jahrestag des Einmarsches der Truppen des Warschauer Pakts in der Tschechoslowakei nur am Rande, indem es den USA vorwirft, die Konterrevolution anzustreben.
Die Polizei wurde im Gegensatz zu früheren Jahren heute in den Städten nicht verstärkt.
Philippinen.
In der Hauptstadt Manila wird heute der dritte Jahrestag der Ermordung des früheren Oppositionsführers Benigno Aquino als Feiertag begangen.
Präsidentin Corazon Aquino hat es abgelehnt, in Erinnerung an den Tod ihres Mannes einen Nationalfeiertag auszurufen.
Dennoch werden überall auf den Philippinen Gedenkgottesdienste und Kundgebungen abgehalten.
Die Präsidentin hat auf dem Flughafen in Manila einen Gedenkstein enthüllt.
Der Prozess um die Ermordung Benigno Aquinos wird zur Zeit neu verhandelt.
Bolivien Der Gewerkschafts-Dachverband hat zu einem zweitägigen Generalstreik aufgerufen, der heute beginnen soll.
Die Gewerkschaften verlangen von Präsident Victor Paz Estensoro einen Verzicht auf die geplante Steuerreform, Lohnerhöhungen im Bergbau und den Abzug jener amerikanischen Soldaten, die zur Bekämpfung des Rauschgiftschmuggels in Bolivien eingesetzt sind.
Es gilt als möglich, dass die Regierung den Streik für illegal erklärt und den Ausnahmezustand über das Land verhängt.
Durch diese Maßnahme hat Präsident Paz Estensoro bereits im vergangenen Jahr einen angekündigten Generalstreik unterbunden.
Ungarn.
In Budapest beginnt heute der 14.
Internationale Krebskongress.
Mehr als 7000 Teilnehmer aus 80 Ländern werden in den kommenden 5 Tagen über neueste Forschungsergebnisse in der Krebsbekämpfung beraten.
Etwa 2000 Referenten sollen die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen.
Der Kongress wird via Satellit in hunderte Krebskliniken in den Vereinigten Staaten übertragen.
Das amerikanische Krebsinstitut wird in Budapest ein Computersystem vorstellen, das bei der Krebserkennung helfen soll.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Ein Hochdruckgebiet liegt über Mitteleuropa.
Aussichten bis morgen früh.
Von einzelnen Wolkenfeldern abgesehen allgemein heiter bis wolkig.
Schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 24 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 4 bis 12 Grad.
Aussichten für morgen nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder vielfach sonnig.
An der Alpen-Nordseite zeitweise Wolkenfelder, mäßiger Wind aus Südost bis West, Tageshöchsttemperaturen 23 bis 26 Grad.
Die Vorschau auf das Wochenende zunächst weiterhin sonnig, am Sonntag regional Bewölkung und mitunter Strichregen.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien, Heiter, 19 Grad.
Eisenstadt, Heiter, 19.
St.
Pölten, Heiter, 19 Grad und Südwestwind mit 15 km in der Stunde.
Linz, Heiter, 18.
Salzburg, Heiter, 18.
Innsbruck, Heiter, 18.
Bregenz, Heiter, 18.
Graz, Heiter, 20 Grad und Südostwind mit 10 km in der Stunde.
Und Klagenfurt, Heiter, 18 Grad.
Es ist genau zehn Minuten nach zwölf.
Die Bergsteiger Kurt Dienberger und Willi Bauer sind seit gestern Abend zurück in Österreich.
Der 54-jährige Salzburger Dienberger und der 43-jährige Oberösterreicher Bauer sind die beiden einzigen Überlebenden jener Bergtragödie am K2 in Pakistan, die in den vergangenen Tagen die Öffentlichkeit bewegt hat.
Ein Wettersturz hatte Anfang August sieben Bergsteiger aus drei Nationen in ein Notlager unter dem Gipfel des Achttausenders zusammengezwungen.
Eine Britin, ein Brite, eine Polin und die beiden Österreicher, Alfred Imitzer und Hannes Wieser, kamen ums Leben.
Dienberger und Bauer schafften es zurück ins Basislager und aus Pakistan kamen sie gestern über Rom nach Innsbruck.
Dort konnten und wollten sie zunächst keine längeren Interviews geben.
Heute Vormittag hatte aber Markus Sommersacher vom Landesstudio Tirol Gelegenheit mit Kurt Dienberger zu sprechen.
Sichtlich erholt nach der ersten Nacht in einem sauberen Spitalsbett sahen die aus der Schneehöhle des Karakorum zurückgekehrten österreichischen Alpinisten heute die Welt schon viel gefasster als gestern.
Der 54-jährige Kurt Dienberger jedenfalls wirkte trotz dicker Verbände an beiden Füßen und Händen viel gelöster als gestern nach der Ankunft aus Pakistan.
Heut Nacht habe ich gut geschlafen.
Zum ersten Mal?
Ja, endlich.
Sind Sie froh?
Der Willi auch.
Wir sind froh, dass wir da sind und jetzt richtig behandelt werden.
Haben Sie Schmerzen?
Ja, schon noch.
Freilich, das wird auch noch länger dauern.
Bei diesen Erfrierungssachen ist es so, wenn man Schmerzen hat, dann weiß man wenigstens, dass es das noch gibt.
Nämlich, dass man die Finger noch hat und dann weiß man, dass man diese Zeichen noch dran hat und sie wenigstens zum Teil oder halt ganz wieder gut werden.
Vielleicht kürzer natürlich.
Der Herr Professor hat gestern gemeint, wie ich mit ihm telefoniert habe, es wird wahrscheinlich notwendig sein, in einigen Wochen Teilamputationen vorzunehmen.
Ja, das stimmt.
Ich meine, bei den Zehen ist das nicht so schlimm.
Man kann weiter bergsteigen, macht sich ein paar kleinere Bergschüchungen und geht weiter.
Bei den Händen aber ist es halt schon schlimmer.
Wie das wichtig ist, meine linke Hand ist gut.
Als Kameramann brauche ich hauptsächlich die linke Hand.
Und dass ich die Kamera halt auf der rechten Seite, dafür laufe ich das auch.
Man kann mit dem kleinen Finger auch noch was lernen.
Wo haben Sie sich denn die Hände und die Füße gefroren?
Haben Sie keine Handschuhe?
Ja, ich habe zwei.
Aber wissen Sie, auch wenn Sie Handschuhe haben und die dann nass werden, dann ist es so, da drehen Sie sich die Finger in die nassen Handschuhe.
Ist es aber erst beim Abstieg passiert?
Ist es beim Abstieg passiert, ja.
Dann wie der Wettereinbruch war.
Zum Teil kann es natürlich schon bei dem Absturz unterhalb vom Gipfel, den meine Seilgefährtin... Die Julie Thales.
Ja, die Julie Thales und ich, den wir leider gehabt haben, vielleicht schon angekündigt sich haben oder was, weil wir haben hinterher bivakieren müssen.
Sie sollen ja dort mit einem Schneebrett 100 Meter abgestürzt sein.
Sie ist auf einem Schneebrett gestiegen und ich habe sie noch gesichert, aber sie hat mich mitgerissen.
Und wir sind dann runter und runter und sind von der Rute weggefahren.
Es war inzwischen Nacht, als wir zurückgekommen sind.
Waren Sie zu spät am Gipfel?
Was heißt zu spät?
Man kann auch in der Nacht vom Gipfel absteigen, kann immer in Bad Bick bestiegen haben, sind wir auch in der Nacht da mit Kopflampenlicht zu unserem letzten Lager zurück.
Aber ein Sturz ist immer fatal.
Und war der Sturz dann ausschlaggebend dafür, dass die Jodie Tullys dann vor einer Schöpfung umgekommen ist im Zelt?
Nein, man kann das nicht sagen, vor einer Schöpfung.
Die Umstände für jemanden, der in 8000 Meter Höhe leben muss,
führen zu einem solchen Sauerstoffmangel und dann zu einem solchen Wassermangel im Körper, dass der Kreislauf sich immer mehr und mehr reduziert und der eine hält es länger aus und der andere nicht so lange.
Das muss ja das furchtbare gewesen sein dann im Zelt, beziehungsweise in den beiden Zelten, wie die Nahrungsvorräte und die Wasservorräte und die Heizgeräte auf der Ausgang sind.
Man kann ja nicht unbeschränkt Sachen da hinaufschleppen.
Und wenn einem der Sturm so festnagelt, dass man einfach nicht mehr hinaus kann, dann ist man gewissermaßen gefangen.
Der eine hält es länger, der andere hält es nicht so lange aus.
Haben Sie eigentlich das miterlebt, wie zum Beispiel die Weser und die Emitzer gestorben sind?
Ja, also, mitten im Sturm.
Aber ich will diese Sachen eigentlich wirklich nicht so beschreiben, weil diese... Das ist noch so frisch, ja.
Da möchte ich eigentlich nicht so viel drüber reden.
Wir haben jedenfalls einen wahnsinnigen Sturm gehabt und wenn der Sturm nicht gekommen wäre, wären wir alle
gut runtergekommen.
Es hätte uns ein halber Tag gereicht.
Ich bin schon mit 25 Jahren drüben gewesen.
Es gibt glaube ich sehr wenige, die so viele Expeditionen gemacht haben, wie ich, und praktisch alles immer ohne Erfrierungen überlebt haben, also überstanden haben.
Das ist das erste Mal, dass ich mir etwas erfreut habe.
Wie haben Sie die Zeit durchgestanden, wie die Vorräte, die Lebensmittel, Wasservorräte ausgegangen sind?
Was macht man dann?
Warten und hoffen, dass der Sturm aufhört.
Das ist das Einzige.
Und beten?
Soweit Kurt Dimberger.
Der zweite Überlebende, Willi Bauer, wollte erst mit den Witwen von Alfred Imitzer und Hannes Wieser sprechen, ehe er Einzelheiten der Katastrophe schildern wollte.
Abschließend jetzt noch der behandelnde Arzt, Prof. Dr. Gerhard Flora von der Gefäßchirurgie an der Innsbrucker Universitätsklinik.
Die Erfrierungen sind bei beiden Grad drei.
Das heißt, sie haben an Händen und Füßen, an den Fingern und Zehenspitzen Nekrosen.
Das heißt also, es ist bereits zu einem Gewebsuntergang gekommen und es wird deshalb im Laufe der nächsten Wochen und Monate zu Teilamputationen an Fingern und Zehen kommen müssen.
Vor allem der linke Fuß von Kurt Dienberger scheint sehr in Mitleidenschaft gezogen zu sein.
Sowohl bei Kurt Dienberger als auch bei Herrn Bauer sind einzelne Finger- bzw.
Zehenendglieder infiziert.
Das heißt, dass es zu einer Keimbesiedelung gekommen ist.
Diese wird momentan mit Antibiotika bekämpft.
Das ist ein gewisser Erschwernis oder eine mögliche Komplikation, die wir aber sicher beherrschen werden.
Probleme dürfte es wahrscheinlich auch geben, weil die beiden Bergsteiger ja so lange in großer Höhe waren und sich ihr Blut wahrscheinlich auf diese große Höhe inzwischen eingestellt hat.
Das stimmt.
Wir haben deshalb sofort nach der Ankunft bereits eine Blutspende durchgeführt.
Das heißt, wir haben ihnen einen knappen halben Liter Blut abgezapft und diese Flüssigkeit mit einem Ersatzmittel ersetzt.
Weil natürlich die Zahl der roten Blutkörperchen bei beiden Bergsteigern auf eine Höhe von 8000 angepasst ist, das brauchen sie hier in den Tallagen nicht mehr.
Das ist nur eine Thrombose-Gefahr damit verbunden und außerdem heilt die Amputationsstelle wesentlich schlechter ab, wenn das Blut so eingedickt ist wie bei diesen beiden Höhenbergsteigern.
Ein Beitrag von Markus Sommersacher.
Es ist jetzt zwölf Minuten vor halb eins.
Der erwartete Bericht von der Präsentation des offiziellen sowjetischen Tschernobyl-Berichts, der ist noch ausständig, ist noch nicht bei uns eingelangt.
Wir gehen daher zunächst einmal im Mittagsjournal weiter mit Inlandsthemen.
Der neue Zentralsekretär der SPÖ, Heinrich Keller, hat heute in der Parteizentrale seine erste Pressekonferenz gegeben.
Aufgabenbereiche von Keller sind Bildung, Kultur und, als wohl wichtigstes, die Medienpolitik.
Im Mittelpunkt des Interesses der Journalisten stand daher der ORF.
Die wichtigsten Themen hier, ein drittes Fernsehprogramm und die im Oktober fällige Neubestellung der Gremien.
Manfred Steinhuber berichtet aus der SPÖ-Zentrale.
SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller ist nun drei Wochen im Amt und er konzentrierte sich heute auf sein Hauptzuständigkeitsgebiet, die Medienpolitik, und zwar mit Schwerpunkt ORF.
Im Herbst muss ja das Kuratorium, die Hörer- und Sehervertretung und die Geschäftsführung neu bestellt werden.
Kellers Vorschlag dafür?
Von uns aus wollen wir bei diesen erforderlichen Neubestellungen im Konsens vorgehen.
Das heißt, ich biete jetzt schon in aller Öffentlichkeit Gespräche und Gesprächstermine mit allen politischen Parteien an, diese erforderlichen, nach dem Gesetz, erforderlichen Bestellungen, auch der Geschäftsführung des österreichischen Rundfunks, im Einvernehmen vorzunehmen.
Es ist für diese Anstalt von ungeheurer Wichtigkeit, wenn sie aus dem tagespolitischen Streit herausgehalten wird.
Und um sie aus dem tagespolitischen Streit herauszuhalten, ist es meines Erachtens in unserer politischen Landschaft notwendig, dass man hier versucht, zu einem Einvernehmen, zu einem Konsens zu kommen.
Am Rundfunkmonopol soll Sokella nicht gerüttelt werden.
Aber ein drittes Fernsehprogramm könnte sich die SPÖ vorstellen.
Und zwar mit einem Regionalprogramm auf einem eigenen dritten Sender.
Das heißt, auch selbstständige Programme der einzelnen Landesstudios in den einzelnen Ländern.
Und das ist durchaus technisch möglich, nicht nur wegen der Kapazität der einzelnen Landesstudios, sondern auch wegen der zur Verfügung stehenden Frequenzen und der dem ORF zur Verfügung stehen, das verschleiert ja immer der ORF aus gewissen Gründen, aber der ORF verfügt über eine dritte Senderkette.
Das heißt, es besteht die Möglichkeit, diese in Betrieb zu nehmen.
Darüber soll nachgedacht werden und zwar meines Erachtens soll das der ORF selbst machen.
Zum Beispiel durch Eröffnung eines Probebetriebes auf der dritten Senderkette plus Sendertrennung für die einzelnen Landesstudios.
Soviel zum Thema ORF.
Keller wurde dann auch noch auf widersprüchliche Äußerungen von Regierungsmitgliedern angesprochen, etwa zum Thema Tempolimits, Schulzeitverlängerung oder höhere Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehaltes.
Dazu meinte Keller, der Finanzminister habe nie erklärt, dass er diese Absicht hätte und überhaupt
Es wäre ja die SPÖ vom Teufel geritten, würde sie in die nächste Wahlbewegung mit Mallorca-Paket 2 hineingehen.
Soviel aus der SPÖ-Zentrale, ich gebe zurück ans Studio des Mittagsschanals.
Ein Bericht von Manfred Steinhuber über die erste Pressekonferenz des neuen SPÖ-Zentralsekretärs Keller.
Und wir planen für die folgenden Minuten eine Reihe von Beiträgen zum Thema Umwelt.
Die beiden freiheitlichen Staatssekretäre Gerulf Murer im Landwirtschaftsministerium und Mario Ferrari-Brunnenfeld aus dem Umweltministerium haben sich heute zu aktuellen Themen in Sachen Waldschäden, Bodenerosion und Umweltschutz zu Wort gemeldet.
Unter anderem haben sie Umweltminister Kreuze wegen seiner Aussagen zum Waldzustand in Österreich scharf angegriffen.
Hans Adler informiert.
Umweltschutz ist Bodenschutz, so die Grundaussage der beiden Staatssekretäre.
Jeder Mist, den die Zivilisation produziert, landet in dieser Entdeponie.
Gleichgültig, ob mit Lastwagen irgendwo hingeführt oder durch die Luft transportiert.
Und wie geht man mit diesem Boden um?
20 Hektar täglich verschwinden unter Straßen und Hochbauten oder werden für Einfamilienhäuser und Gärten verbraucht.
um deren Willen man dann wieder neue Straßen und Versorgungseinrichtungen errichten muss.
Daher, Agrarland, so Gerolf Murer, muss vor allem den Bauern gehören.
Daher ist Murer dafür,
vor allem für bäuerliche Familienbetriebe in einem ganz anderen Ausmaß fördert, als es bisher möglich war.
Und dann zum Thema Waldsterben, zu dem sich nach einer durch den sowjetischen Kernkraftunfall verursachten Berichterstattungspause Professor Meier von der Universität für Bodenkultur und nach ihm Umweltminister Kreuzer mit Hiobsbotschaften zu Wort gemeldet haben, über die Murer gesagt hat... Ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich bin sehr erschüttert über diese Aussagen.
Ich möchte sie aber nicht bestreiten.
Ich bin deshalb sehr erschüttert, weil es zwei verschiedene Aussagen gibt,
Und man weder als Waldbesitzer noch als Österreicher eigentlich jetzt wirklich weiß, was stimmt.
Und Mura verlangte daher die Vorlage der wissenschaftlichen Unterlagen sowohl für die Aussagen des Wissenschaftlers als auch jene des Ministers um einen Vergleich mit den viel weniger alarmierend klingenden Untersuchungsergebnissen der zum Landwirtschaftsministerium gehörenden forstlichen Bundesversuchsanstalt zu ermöglichen.
Denn man kann eines einfach nicht tun, und das wird ganz egal, wer das sagt,
dass man eine Behauptung in die Welt stellt, über ein Million Hektar sind tot, der Rest des Waldes ist latent krank und kommt zu keiner Schlussfolgerung.
Wenn das stimmt, dann verlange ich als Schlussfolgerung aus dieser Aussage des Umweltministers, dass erstens jede Fläche,
die für tot erklärt wird, wo es also keinen Baum mehr gibt, der zu retten ist, die Einheitswerte auf null gesenkt werden.
Ich verlange weiter vom Umweltminister, wenn das stimmt, was er sagt, wo ich hoffe, dass er es wissenschaftlich beweisen kann, dass er Sorge dafür trägt, dass schleunigst in den Bergen Aussiedlungspläne erarbeitet werden, denn dann kann kein Mensch mehr leben.
Denn es würde dann, wenn das stimmt, der Berg sehr schnell auf das Land herunterkommen.
Und schließlich müsste man Katastrophenpläne für die Verwertung des Schadholzes erarbeiten, meinte der Staatssekretär.
Aber er glaubt, dass die bisher gesetzten Maßnahmen erste Erfolge werden, auch bei weitem zu geringe zeigen.
Er hat Hoffnung, dass rasch zu setzende Maßnahmen in Industrie und Gewerbe bei den Autofahrern, Stichwort Katalysator, und bei der Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Bahn erfolgreich sein könnten.
Weitere Themen, aktiver Kampf gegen die Ausräumung der Landschaft, die dazu führt, dass bei jedem stärkeren Regen der Humus tonnenweise von den Feldern geschwemmt wird.
Umweltschutz allerdings ist vor allem Sache der Landesbehörden.
Daher weiters die Forderung des Umweltstaatssekretärs Ferrari Brunnenfeld an diese, die Bestimmungen im Forstgesetz, die mit dem Umweltschutz dienen sollen, schärfer als bisher anzuwenden.
Soweit also von der Pressekonferenz der beiden Staatssekretäre, die noch immer im Klang ist und zurück zum Studio.
Reporter war Hans Adler.
Kritik also an Umweltminister Kreuzer und seinen Aussagen zum Waldzustand in Österreich auch aus dem eigenen Kabinett, nämlich von den beiden freiheitlichen Staatssekretären Gerulf Murer und Mario Ferrari Brunnenfeld.
Ende letzter Woche hat die Sowjetunion ihren mit Spannung erwarteten Tschernobyl-Untersuchungsbericht der Internationalen Atomenergie-Kommission in Wien übermittelt.
In dem Bericht, mit dem sich die IAEO in der nächsten Woche befassen wird, werden die Ursachen und Folgen des Super-GAU vom 26.
April dargelegt.
Demnach haben Verantwortungslosigkeit und Schlamperei bis jetzt, wie es jetzt heißt, 31 Menschenleben gefordert.
Von der Pressekonferenz, in der heute in Moskau dieses Dokument der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, berichtet Franz Kößler.
Der bisher schwerste Unfall in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomkraft ist auf menschliches Versagen, auf mangelnde Disziplin und schlechte Organisation zurückzuführen, krass gesagt auf himmelschreiende Schlamperei, Unbedarftheit und Sorglosigkeit des zuständigen Personals.
Das ist das Verdikt der staatlichen sowjetischen Untersuchungskommission, die heute Vormittag hier in Moskau einige ihrer Erkenntnisse der Presse mitgeteilt hat.
Der Bericht selbst ist bereits der internationalen Atomenergiebehörde in Wien übergeben worden und befindet sich zurzeit in Übersetzung, bevor er am Montag einer internationalen Konferenz in Wien vorgelegt und später veröffentlicht werden soll.
Westliche Zeitungen haben bereits einige Indiskretionen veröffentlicht,
die im Wesentlichen mit den Daten übereinstimmen, die hier in Moskau heute bekannt geworden sind.
Demnach sollte im vierten Reaktorblock des Tschernobyler Kraftwerks ein Experiment durchgeführt werden, das den extremen Notfall simuliert.
Wie reagiert der Reaktor, wenn alle Sicherheitsvorrichtungen ausfallen?
Wie wirkt sich die Trägheit einer Turbine aus, wenn die normale Dampfzufuhr ausfällt?
Reicht Ihre Eigenbewegung aus, den Zeitraum zwischen dem Ausfall und dem Anspringen des Diesel-Notmotors zu überbrücken?
Um das zu erforschen, verletzte das Personal gleich sechsmal die Sicherheitsvorschriften, die für den Kernreaktor gelten.
Erstens waren im Reaktor nur sechs bis acht Regelstäbe betriebsbereit, obwohl für ein derartiges Experiment ein Minimum von 30 betriebsbereiten Stäben vorgeschrieben gewesen wäre.
Zweitens, zur Simulierung des Notfalls war das automatische Kontrollsystem, das das Energieniveau des Reaktors regelt, manuell abgestellt worden.
In der Folge sackte das Energieniveau ab, weit unter die vorgeschriebenen 700 Megawatt.
Als dann bei diesem niedrigen Niveau drittens alle vier Kühlpumpen zugleich eingeschaltet wurden, anstatt eine als Reserve zu halten, wie es vorgeschrieben wäre, bildeten sich Luftblasen im Kühlsystem, die den Fluss der Kühlflüssigkeit behinderten.
Viertens, an diesem Punkt hätte eine automatische Abschaltevorrichtung die nicht mehr von Lampf gespeiste Turbine blockieren sollen.
Aber auch diese Automatik hatte man abgeschaltet.
So lief die Turbine weiter.
Aus ähnlicher Unbedarftheit hatte man fünftens das Sensorsystem abgeschaltet, das Schwankungen im Wasser- und Dampfdruck ausgleichen soll.
Der nach Ansicht der Untersuchungskommission schwerwiegendste Verstoß gegen die Sicherheitsnormen des Reaktors war der sechste und letzte Punkt.
Das Notkühlsystem war bereits am 25.
April abgestellt worden und würde für das Experiment in der folgenden Nacht nicht wieder angestellt.
Wäre auch nur einer der sechs Verstöße nicht vorgekommen, so wäre die Katastrophe nach Ansicht der Kommission vermeidbar gewesen.
Aber offensichtlich hatte das Personal beim ersten Auftauchen von Schwierigkeiten die Nerven verloren und hatte, grob gesprochen, gepfuscht.
Der Konstruktion des Reaktors sei nach Ansicht der Kommission keine Verantwortung zuzuschreiben, denn welcher Konstrukteur könnte je ahnen, dass gleich sechs Sicherheitsvorschriften gleichzeitig nicht beachtet würden.
Unbeantwortet blieb freilich die Frage, wie es möglich ist, dass so sorglose Techniker an einem Nuklearreaktor experimentieren dürfen.
An der Pressekonferenz nahmen die bekanntesten Wissenschaftler aus der Nukleartechnik und Medizin der Sowjetunion teil, aufgefallen ist jedoch die Abwesenheit von Vertretern der Partei.
Nach der heutigen Situation befragt wurde bekannt, dass der zerstörte Reaktorblock bis zur Stunde eine mehr oder weniger offene Quelle von radioaktiver Strahlung darstellt.
Gestern konnte man im Fernsehen feststellen, dass die Isolierung des zerstörten Gebäudes noch kaum vorangekommen ist.
Dass erst jetzt Stahlwände um den Reaktorblock herum aufgebaut werden, dass der Betonmantel über der Erdoberfläche jedoch noch nicht sichtbar ist.
Im zerstörten Gebäude wurde auf der Pressekonferenz bekannt, befindet sich pulverisierter Brennstoff, der vom Wind noch immer ins Freie getragen und von den umliegenden Schutzwellen nur teilweise aufgefangen wird.
Seine Radioaktivität wurde mit etwa 10 Curie angegeben, ein noch beachtliches Niveau.
Bestätigt wurde schließlich auch der gestrige Zeitungsbericht, der von einem größeren Brand im Kraftwerk noch einen Monat nach der Katastrophe berichtete.
Es sei im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Folgen der Katastrophe zu mehreren solchen Bränden gekommen.
Vor allem deshalb, weil das chemische Bindematerial, das zur Verhinderung von Staubentwicklung an der Unfallstelle abgeworfen wurde, durch die starke Hitze hier und da entzündet wurde.
In keinem Augenblick hätten diese Brände jedoch eine neue Katastrophe hervorrufen können.
Franz Kössler aus Moskau über den jetzt veröffentlichten offiziellen Bericht der Sowjetunion über den Hergang des Unglücks von Ende April in Tschernobyl.
Ja, und eine der Folgen von Tschernobyl war ja eine internationale Diskussion über die friedliche Nutzung der Kernkraft überhaupt.
Und in Italien fordern jetzt mehr als 1,2 Millionen Italiener mit ihrer Unterschrift eine Volksabstimmung, eben über die Zukunft der Atomenergie in Italien.
Die Organisatoren des Referendums haben die letzten Unterschriften gestern zur Prüfung beim zuständigen Gericht in Rom eingereicht.
Es sind mehr als doppelt so viel, wie sie zur Einleitung einer Volksabstimmung nötig sind.
Der Termin für dieses Referendum dürfte das kommende Frühjahr sein.
Inhaltlich geht es darum, ob Italien sein bestehendes Kernkraftwerkprogramm fortsetzen soll.
Derzeit sind in Italien drei Atomkraftwerke in Betrieb, die etwa vier Prozent des in Italien erzeugten Stroms liefern.
Hören Sie mehr von Karl Schwarz.
Bis vor wenigen Tagen war ich noch ein überzeugter Befürworter der Atomkraft.
Heute nicht mehr.
Dieser Satz in einem Leitartikel der Tageszeitung La Repubblica war drei Tage nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl erschienen und ist kennzeichnend für den radikalen Meinungsumschwung von Millionen Italiener in Fragen der Energiepolitik.
Noch im Jänner war es den italienischen AKW-Gegnern nicht gelungen, die für die Einleitung eines Referendums nötigen Unterschriften aufzuzeigen.
Nach der Katastrophe von Tschernobyl wurde Ende Mai ein neuer Versuch gestartet.
Und innerhalb von nur drei Monaten konnten die Betreiber des Referendums mehr als 1,2 Millionen Unterschriften vorsehen.
Verlangt wird nicht weniger als die Einstellung des Betriebs der italienischen Atomkraftwerke und der Verzicht auf die Realisierung des nationalen Energieplans
der den Bau weiterer Atomkraftanlagen vorsieht.
Vor Tschernobyl hatte die Atomkraft in der italienischen Öffentlichkeit praktisch keine Rolle gespielt.
Eine den deutschen Grünen vergleichbare Partei gibt es in Italien nicht.
Die ökologisch orientierten Gruppierungen waren nicht mehr als eine belächelte Minderheit.
Für den Ausbau der Atomenergie sprachen sich nicht nur die Parteien der Regierungskoalition aus, sondern auch die oppositionellen Kommunisten.
Und bei den europäischen Industrienationen gehört Italien in der Nutzung der Atomenergie zu den Spätzündern.
Zurzeit produzieren die italienischen Atomkraftwerke nicht mehr als 4 Prozent des nationalen Strombedarfs.
Die italienische Stromproduktion ist im größten Maße erdölabhängig und trotz der sinkenden Erdölpreise kommt es den Italienern immer noch weit billiger französischen Atomstrom zu importieren als Brennstoff für Stromerzeugung.
Im Laufe von Jahren haben die Italiener ihren importfranzösischen Atomstrom deshalb verzehnfacht.
Sie importieren zurzeit mehr als 20 Milliarden Kilowattstunden.
Italien scheint zwar auf die Stromproduktion mittels Nuklearanlagen verzichten zu können, verbrauchen wird es den Atomstrom aber auch
Karl Schwarz aus Rom über das vermutlich im nächsten Frühjahr stattfindende Referendum zur Frage der zivilen Nutzung der Kernkraft in Italien.
Wir bleiben beim Thema Umweltwechsel in die Bundesrepublik Deutschland.
Nach einem Unglück in einem Betrieb der Mannesmann Demag AG in Duisburg sind gestern 42 Beschäftigte ins Spital gebracht worden.
Bei Schleifarbeiten an einem Rohr war eine große Menge Trichlorethylen ausgeflossen, das sich bei starker Hitze zu dem gefährlichen Kampfgas Phosgene entwickeln kann.
Nach neuesten Meldungen ist es nicht zur Bildung von Phosgene gekommen, aber der Unfall bei Mannesmann löst doch jetzt Kritik am Warnsystem des Unternehmens und auch an den Alarmvorkehrungen aus.
Elisabeth Ludl informiert.
Die ersten Patienten wurden heute aus dem Bethesda Krankenhaus in Duisburg wieder entlassen.
Nach Ansicht der Ärzte besteht keine Gefahr, dass sie, nachdem sie gestern möglicherweise mit dem Kampfgas Fosgen in Kontakt gekommen waren, Schaden erlitten hätten.
Fosgen führt vor allem zu Reizzuständen der Atemwege, es können aber auch Verätzungen der Haut und Schleimhäute hervorgerufen werden.
Gestern Mittag war es bei Reparaturarbeiten in der Maschinen- und Anlagenbaufabrik von Mannesmann-Demag in Duisburg zu einem Gasunglück gekommen.
Bei Schweißarbeiten an einem Rohr einer Tridampfentfettungsanlage hatte sich eine circa ein Meter hohe Stichflamme gebildet und war Trichlorethylen ausgetreten.
Für die 42 Arbeiter in der Halle bestand höchste Gefahr, da das hochgiftige Trichlorethylen, eine Verbindung von Chlor und Kohlendioxid, sich unter dem Einfluss von Hitze und Sonnenlicht zu Phosgen verbinden kann.
Dieses toxische Gas war früher auch im Krieg eingesetzt worden.
Wie prekär die Situation gestern in Duisburg gewesen sein muss, lässt sich auch daran ermessen, dass die Bundeswehr um ein Gegenmittel für die Patienten gebeten wurde und dieses auch zur Verfügung gestellt hat, da sonst niemand im zivilen Bereich als auch keine Spitäler über derartige Medikamente verfügen.
Nach Auskunft der Firmenleitung seien die betroffenen Arbeiter sofort vom Betriebsarzt behandelt und ins Spital gebracht worden.
Doch an der Informationsbereitschaft und am Informationsfluss des Betriebes wird Kritik laut.
So soll die zuständige Gewerbeaufsichtsbehörde erst zwei Stunden nach dem Unfall benachrichtigt worden sein.
Und auch Feuerwehr und Polizei wurden nicht von der Firmenleitung verständigt, sondern erst von recherchierenden Journalisten auf den Fall aufmerksam gemacht.
Nach dem heutigen Stand der Ermittlungen soll der Unfall noch einmal glimpflich verlaufen sein.
Doch was wäre passiert, wenn Fosgen in größeren Mengen freigesetzt worden wäre?
Hätte es eine Bedrohung der Umwelt gegeben?
Die Fabrik liegt zwar nicht direkt im Wohngebiet, aber immerhin im Zentrum von Duisburg.
Mit diesen Fragen wird sich auch der ermittelnde Staatsanwalt befassen, der gestern um 23 Uhr in diesen Fall eingeschaltet wurde.
Es erhebt sich aber auch die Frage, ob die vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen im Betrieb selbst auch in einem Ernstfall ausgereicht hätten.
Hatte doch gestern ein Feuerwehrmann gegenüber der Presse erklärt, dass er einen seltsamen Anruf von einem Mannesmann-Mitarbeiter erhalten habe.
Der Anrufer hatte nämlich von der Feuerwehr wissen wollen, was man in einem bestimmten Fall von Verletzungen unternehmen könne.
Die von Mannesmann gestern nicht informierte Feuerwehr hatte sich daraus aber damals noch keinen Reim machen können.
Elisabeth Ludl zum gestrigen Unfall auf dem Mannesmann-Gelände in Duisburg.
Es ist acht Minuten nach halb eins, wir kommen zurück nach Österreich und zurück zu einem Thema, das schon vor kurzem hier angesprochen wurde im Mittagssjournal zum Thema Umweltschutz eben und zum Thema Waldsterben.
Da haben die FPÖ-Staatssekretäre Murer und
Entschuldigen Sie bitte, Staatssekretär Mura hat, wie wir berichtet haben, in scharfen Worten gegen Umweltschutzminister Franz Kreuzer und den Waldschadensforscher der Bodenkultur Wien, Professor Hannes Mayer, gewettert.
Und zwar wegen der jüngsten Feststellung, dass bereits jeder Baum latent geschädigt sei.
Durch diese Horrormeldung ist in der Zwischenzeit eine Diskussion um das Für und Wider von Tempolimits für Autofahrer ausgelöst worden, wobei es sowohl Vorschläge für eine Aufhebung der Limits als auch für eine Verschärfung der Tempobremse gab und gibt.
Heute nun sagte dazu die ÖVP-Umweltschutzsprecherin und zweite Nationalratspräsidentin Marga Hubinek.
Ich weiß schon, dass da die Meinungen quer durch die Parteien gehen, würde aber meinen, dass also im Allgemeinen Männer ein anderes Verhältnis haben zum Geschwindigkeitsrausch, als es Frauen oder weibliche Fahrer im Allgemeinen haben.
Ich habe also hier zwei Bedenken.
Einerseits wissen wir, dass eine Vielfalt von Faktoren am Waldsterben schuld ist.
Wenn ich die Horrorvisionen von Professor Mayer verfolge, und die bestehen ja seit Jahren, bestehen die Warnungen.
dann haben auch die Autoabgase einen beträchtlichen Anteil.
Unabhängig davon kommt mir aber ein Gesichtspunkt zu kurz, nämlich die Sicherheit auf den österreichischen Straßen und die große Zahl der Verkehrstoten.
Und da gibt es nun eine bundesdeutsche Untersuchung, die also einen Zusammenhang darstellt, dass also schnelles Fahren eine der wichtigsten Unfallursachen ist.
Das gilt also hier für die deutschen Autobahnen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Gleiche nicht für die österreichischen Autobahnen anwenden muss.
Und ich meine, für mich ist es also auch eine Frage der Sicherheit auf Österreichs Straßen und der Wunsch nach einer Reduktion der Verkehrstoten.
Ich bin absolut dagegen, also hier eine Erhöhung der Geschwindigkeiten zuzustimmen.
Meinte heute die ÖVP-Umweltschutzsprecherin Marga Hubinek.
Eher ungehalten hat gestern FPÖ-Parteiobmann und Vizekanzler Norbert Steger reagiert, als er in einer Pressekonferenz auf die parteiinterne Diskussion rund um seine Generalsekretär Walter Grabherr-Meyer angesprochen wurde.
Seit Steger selbst vor einer Woche in einem Fernsehinterview bekannt gegeben hatte, dass er Walter Grabherr-Meyer verstärkt für internationale Aktivitäten heranziehen und einen zusätzlichen Mann in das Generalsekretariat holen wolle, gab es Kritik an dieser Vorgangsweise und auch an der Entscheidung selbst.
Und natürlich gab es auch Spekulationen um den zweiten Generalsekretär.
Ein Mann, den das ganz unmittelbar betrifft, hat bisher konsequent geschwiegen.
Grabherr Mayer selbst.
Mit ihm führte heute Vormittag Gisela Hopfmüller das folgende Gespräch.
Herr Generalsekretär Grabherr-Meyer, vor einer Woche hat der Parteiobmann Steger angekündigt, er wünscht sich einen zweiten Generalsekretär neben Ihnen und Sie sollen sich vorwiegend um internationale Kontakte der Freiheitlichen Partei kümmern.
Ist das eine Idee, die Sie widerspruchslos zur Kenntnis nehmen?
Wenn man davon ausgehen würde, dass die Aufgabenstellung, die der Parteiobmann bei seinem Interview dem ORF gegenüber
bekannt gegeben hat, umfassend genug gewesen wäre, wäre ich natürlich damit nicht zufrieden gewesen und hätte auch nicht unwidersprochen das hingenommen.
In der Zwischenzeit haben ja aber auch die Parteigremien getagt und der Parteiobmann hat diesen Gremien dann
nachdem ja dort auch mehr Zeit zur Verfügung steht, um eine solche Aufteilung der Arbeitsgebiete erklären zu können, als in einem Interview, wo dafür maximal dann für eine solche Passage zwei Minuten zur Verfügung stehen, genauer erläutert, wie er sich vorstellt, wie es möglich sein könnte, die Öffentlichkeitsarbeit der Freien Demokraten zu verbessern, indem man einen zweiten Generalsekretär
installiert, wobei die Aufgabenteilung ungefähr so aussehen würde, wie uns der Parteiobmann dann auch in der Präsidiumssitzung bekannt gegeben hat, dass der neue Generalsekretär, der zusätzlich bestellt würde, vorwiegend für die innerorganisatorische
Kompetenz zuständig ist für den Kontakt mit den freiheitlichen Landesgruppen, zuständig ist, dass er darüber hinaus aber natürlich auch politische Sprecherfunktion bekommt und zwar je nach Neigungsgebieten, das heißt mit anderen Worten,
Der Generalsekretär Grab, Herr Mayer, wird im Wesentlichen jene Gebiete, die innenpolitische Sprecherkompetenz wahrnehmen, die auch seinen parlamentarischen Tätigkeiten entsprechen, wie Wirtschaftssprecher, Budget- und Finanzsprecher, zusätzlich Umweltschutz und Föderalismus, zusätzlich Energiepolitik,
und darüber hinaus noch die vom Parteiobmann angekündigten zusätzlichen Aufgaben, die er mir aufgetragen hat.
Das sind die internationalen Kontakte mit anderen liberalen Parteien in Europa und in der Welt und zusätzlich noch die Europapolitik aus Sicht der Freidl-Partei mehr in das Denken der Öffentlichkeit zu bringen.
Die Einschränkung Ihrer Tätigkeit auf die internationalen Kontakte allein hätten Sie als Demontage empfunden, entnehme ich Ihren Worten, und Sie hätten sich dagegen gewehrt.
Also eine Abwertung, indem dem Generalsekretär Grab, Herr Mayer, in innerpolitischen Angelegenheiten die Sprecherkompetenz weggenommen werden sollte, war wie mir und uns, der Partei, ob man glaubhaft versichert hat, niemals die Rede.
Es hat in der letzten Zeit an Ihrer Person innerparteilich immer wieder Kritik gegeben.
Es hat nun in der Öffentlichkeit möglicherweise so ausgesehen, als wollte Parteiobmann Steger mit der Installierung eines zweiten Generalsekretärs diese Kritik ruhig stellen, nicht zuletzt auch um seine eigene Position zu stärken.
Jetzt hat er, wie Sie sagen, Ihre
seine ursprünglich formulierte Idee, Sie mit den internationalen Kontakten ausschließlich zu betrauen, doch revidiert, ist das jetzt nicht wieder ein Rückzieher von Steger, aufgrund der Tatsache, dass Sie möglicherweise seine Idee nicht so akzeptiert hätten?
Ich habe mich jedenfalls bemüht, ein sehr loyaler Generalsekretär gegenüber dem Parteiermann und den
Führungskräften der Partei zu sein, ein anderes Verhältnis, glaube ich, wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Der zweite Teil Ihrer Frage möchte ich so beantworten.
Ich bin sicher, dass der Bundesparteiobmann bei seiner Vorstellung in diesem Interview
in erster Linie jene neuen Gebiete nennen wollte, die der Generalsekretär Grabermeier noch vertreten sollte, ohne jetzt, und da hätte er viel mehr Zeit gebraucht, alle anderen Aufgabengebiete, die eine Vielzahl eines Generalsekretärs sind, nun im Einzelnen aufzuschlüsseln, was er in Zukunft noch machen soll oder nicht.
Haben Sie schon eine Vorstellung, wer Ihr neuer Amtskollege werden wird?
Der Bundesparteiobmann und ich haben eine genaue Vorstellung.
Er hat mir das auch gesagt.
Es wird dabei bleiben, dass bis der Bundesparteiobmann am Bundesparteitag diesen Namen veröffentlicht, bei ihm und bei mir dieser Name bleibt.
Aber ich bin sicher, dass ich sehr gut mit dem neuen Generalsekretär zusammenarbeiten werden kann.
Aber wenn es mit der Arbeitsteilung, die Sie jetzt geschildert haben, zwischen den Generalsekretären nichts wird, dann würde Grappermeier sich überlegen, den Hut zu werfen.
Das ist nun eine hypothetische Frage, die eigentlich keine Berechtigung mehr hat.
Wir haben uns in den Gremien, in den zuständigen Gremien, auf diese Arbeitsteilung festgelegt.
Und diese Arbeitsteilung ist zur tiefen Zufriedenheit des Generalsekretärs Grabherrmaier.
FPÖ-Generalsekretär Grabherrmaier zu den Reformplänen Norbert Stegers für die interne Organisation seiner Partei.
Nur international will und soll, wie er sagt, Grabherrmaier nicht tätig sein.
In genau einem Monat wählt die Steiermark einen neuen Landtag.
Obwohl man sich durch die Vorverlegung des Wahltermins um 14 Tage einen kürzeren und sparsameren Wahlkampf versprach, gibt es bereits in den Parteizentralen hektische Stimmung und erste bunte Wahlplakate sind affischiert.
Ein Thema dürfte den steirischen Landtagswahlkampf besonders beherrschen, die Reform der verstaatlichen Industrie, insbesondere die Reorganisation des maroden Eisen- und Stahlriesen Föst-Alpine.
Da sind ja in der Obersteiermark, in der Mur-Mürz-Früche, einige Standorte, die von Reformplänen besonders betroffen sein könnten.
Um das Reformkonzept der VÖST hat es zuletzt politische Aufregung gegeben, als der steirische SPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Gross die Meinung vertrat, dieses Konzept würde erst nach den steirischen Landtagswahlen vorliegen.
Wie steht nun die führende steirische ÖVP mit Landeshauptmann Josef Krain an der Spitze zu dieser Diskussion um die VÖST?
Klaus Edlinger vom Landesstudio Steiermark berichtet.
Ja, das ist richtig.
Die Phöster-Alpine, die Sanierung der Phöster-Alpine, die Krise der Phöster-Alpine ist in der Steiermark natürlich Wahlkampfthema Nummer eins.
Heute gab es dazu die Pressekonferenz von Landeshauptmann Dr. Josef Kreiner, von der ich mich jetzt direkt melde.
Herr Landeshauptmann, unser Moderator hat es schon gesagt,
Föst-Alpine Hauptproblemsanierungskonzept.
Landeshauptmannstädtvertreter Hans Gross wurde zitiert.
Was ist denn Ihr Wunsch an dieses Konzept und wie stehen Sie sich denn dazu, dass dieses Konzept jetzt erst nach der Landtagswahl am 21.
September präsentiert werden soll?
Mir ist gesagt worden, dass dieses Konzept Ende August vorliegen soll, intern.
Das ist eine Sache der Vöstalpine.
Wir haben aber seitens der Landesregierung ja seit einiger Zeit Verhandlungen mit der Bundesregierung geführt über den Abschluss eines Staatsvertrages nach Artikel 15a der Bundesverfassung.
die unterbrochen wurden, um sie dann fortzusetzen, wenn dieses Gesamtkonzept vorliegt.
Wir sind im höchsten Maße daran interessiert, dass die Steiermark, die ja in einem ganz hohen Maße
verstaatlichte Unternehmungen besitzt.
Die Hälfte etwa der obersteirischen Industriearbeitsplätze befinden sich in direkt und indirekt verstaatlichten Betrieben.
Dass dieses Konzept eine Zukunftsentwicklung einleitet, die diesen so wichtigen Regionen der Steiermark, dem Mürz- und dem Murthal, aber auch dem obersteirischen Raum im Bezirk Lietzen
echte Zukunftschancen eröffnet.
Was ist denn Ihre Conditio sine qua non?
Ist das die Arbeitsplatzgarantie, die Standortgarantie für die steirischen Standorte?
Schauen Sie, es ist vom Wirtschaftsforschungsinstitut und vom Herrn Professor Tichy eine große Studie über die Obersteiermark
erarbeitet worden, in der diese Arbeitsplatzgarantie unter Anführungszeichen auch vorkommt.
Da ist gemeint eine regionale und temporäre, über fünf Jahre laufende Garantie, die bewirken soll, dass Umstrukturierungen, die zweifellos notwendig sind, in einem Maße erfolgen können, als dass die Menschen dort
Arbeitnehmer nicht sozusagen in einem unsozialen Verfahren von heute auf morgen in Betriebsschließungen und ähnlichem unter die Räder kommen.
Und wir haben natürlich auch nie Verständnis dafür gehabt, dass das, was anderswo in
außerhalb der Steiermark, zum Teil eben auch im Bayou und bei der Intertrading, an Milliardenbeträgen in der Völsteralpine verloren gegangen ist, nun auf dem Rücken der steirischen Arbeitnehmer ausgetragen wird.
Wir sagen daher, es muss ein Sondervertrag zwischen der Steiermark und dem Eigentümer der Verstaatlichen, nämlich der Bundesregierung, zustande kommen, der den Menschen in der Obersteiermark die höchstmögliche
Chance für die Zukunft biete.
Was heißt höchstmögliche Chance für Sie konkret?
Ist das auch Standortgarantie?
Das ist selbstverständlich auch Standortgarantie und es ist gar kein Zweifel, dass in guten Konzepten eben nicht nur eine Philosophie des Zusperrens Platz haben kann, sondern dass man sich fragen muss, welches dynamische Modell man entwickelt, um mit Betriebsneugründungen auch
in der Forschung, auch mit der Schaffung von Technologiezentren und ähnlichem, die Wirtschaft in diesem Teil der Steiermark wieder auf Zukunftskurs.
Herr Landeshautmann, sehe ich das richtig, wenn ich sage, dass zwischen der BundesöVP und der Steirischen Volkspartei schon wieder so etwas wie ein leiser Konflikt heraufzudämmen scheint?
Wirtschaftssprecher Graf hat sich gegen eine Mittelzuführung für die Verstaatlichte ausgesprochen.
Ist das auch Ihr Standpunkt?
Wollen Sie Mittelzuführung oder nicht?
Das ist, soviel ich gehört habe, von Graf nie so gesagt worden.
Graf hat gesagt, eine Mittelzuführung, so habe ich es auch in der Wiener Presse gelesen,
ist dann möglich, wenn die entsprechenden konkreten Konzepte vorliegen.
Und da haben wir absolut dieselbe Position, die ja bitte auch die BundesöVP in ihrem Wirtschaftsparteitag am 21.
Februar 1986 zum Beschluss erhoben hat.
Könnten Sie sich abschließende Frage vorstellen,
Wenn etwa die Bundes-VP mit dem Konzept nicht einverstanden sein sollte im Herbst, dass auch die steirischen Mandatare der Volkspartei gegen eine Mittelzuführung stimmen.
Das ist ja nicht die Frage im gegenwärtigen Zeitpunkt.
Im Gegenteil.
Man muss sich ja bemühen, zu einer Übereinstimmung zu kommen.
Und für diese Übereinstimmung werden wir uns wirklich einsetzen.
Wir werden kämpfen dafür, so wie das auch in der Vergangenheit gewesen ist.
Und gerade in der Frage der Mittelzuführung zu den CA-Betrieben hat es eine solche Übereinstimmung auch mit der BundesöVP gegeben.
Dafür ist ja die Steirische Volkspartei auch ein integrierender Bestandteil der österreichischen Volkspartei.
Also eine Mittelzuführung ist an sich auf jeden Fall in ihrem Sinn.
Auf der Basis von konkreten, guten Zukunftskonzepten.
Das ist eine völlig übereinstimmende Position.
Die zum Beispiel die Standortgarantie beinhalten müsste.
Die auch die Standortgarantie beinhalten müsste.
Ich bedanke mich für das Gespräch und gebe zurück an den Moderator des Mittagsschanals.
Klaus Edlinger im Gespräch mit dem steirischen Landeshauptmann Greiner.
Wien beherbergt in diesen Tagen eine ganze Reihe internationaler Weltstars, die hier prominent besetzte Film- und Fernsehproduktionen drehen bzw.
drehen werden.
Einige Namen Oma Sharif, Olivia de Havilland und Rex Harrison.
Derzeit in Wien ist auch der französische Spitzenstar Michel Piccoli.
Der 61-jährige Schauspieler, der hierzulande besonders als oftmaliger Partner von Romy Schneider populär wurde, dreht eine von Luc Bondy inszenierte Filmversion von Artur Schnitzlers Weitem Land.
Karin Bauer sprach vor Beginn der Dreharbeiten mit Michel Piccoli.
Michel Piccoli, wie fühlt man sich als typischer Franzose in der Haut eines Wieners, geschaffen von Artur Schnitzler?
Ich fühlte mich sehr gut, weil Luc Bondy mir viel über Artur Schnitzler erzählt hat.
Ich fühlte mich sehr gut, denn unser Regisseur Luc Bondy hat mir viel über Schnitzler beigebracht.
Ich kannte ihn ja nur ganz wenig, bevor ich in seinem Stück spielte.
Inzwischen habe ich eine Welt entdeckt, die nicht nur die ganze Geschichte des Feuille de Circle von Wien enthält.
Sie war nicht nur damals modern, sondern ist auch heute sehr bedeutend.
Es gab darüber eine Ausstellung in Paris, in die man nicht hineinkam, weil sie dauernd überfüllt war.
Aber ich habe auch entdeckt, dass das eine ganz moderne Sache ist, besonders heute.
Schnitzler ist nämlich ein Autor, der viel über die menschliche Seele spricht.
Ich bin überhaupt nicht gläubig.
Ich glaube nicht an die überirdische Seele.
Ich glaube an die Seele auf der Erde.
Also fühle ich mich gleichsam wie ein Fisch im Wasser mit Schnitzler.
Und ist er nicht diese Figur persönlich?
Ja, denn ich liebe es, zwei, drei vielschichtige Charaktere zu spielen.
Da fühle ich mich Schnitzler sehr nahe.
Glauben Sie, dass Sie Schnitzler durch Ihre Interpretation in Frankreich bekannter gemacht haben?
Ja, ein bisschen schon, sicher.
War es das erste Mal, dass man in Frankreich einen Schnitzler aufgeführt hat?
Nein, ich glaube, man hat den Reigen gespielt, aber das ist alles.
Schnitzler war wirklich nicht sehr bekannt in Frankreich, ausgenommen bei ein paar Spezialisten.
Aber jetzt ist er viel mehr bekannt.
Wie beurteilen Sie jetzt die Verfilmung dieses Theaterstücks?
Wird es mehr ein verfilmtes Theater sein oder ein eigenständiger Film?
Das ist keine Theaterverfilmung, das ist ganz etwas anderes als das Stück.
Luc Bondy hat eine Filmbearbeitung gemacht.
Das Stück dauerte vier Stunden auf der Bühne, der Film wird ungefähr zwei Stunden lang werden.
Aber diese Bearbeitung ist außergewöhnlich.
Man könnte glauben, das sei ein Drehbuch von Schnitzler.
Ich kann Ihnen nicht sagen, wie der Film werden wird, denn ich werde total versuchen zu vergessen, was ich gespielt habe, um etwas Neues zu machen.
Das ist keine Kopie von dem, was wir schon gemacht haben.
Sie waren hier in Wien, um den Drehort zu besichtigen.
Welchen Eindruck haben Sie davon?
Ich habe nur die Villa Hofreiter gesehen, sie erscheint mir außerordentlich.
Das ist keine Villa, kein Schloss oder sonst irgendetwas Aufwendiges.
Es ist ein Jugendstil-Haus, aber sehr geheimnisvoll und versteckt.
Ein weißes Haus mit einem blauen Mosaik, umgeben von Bäumen.
Und im Inneren wollen es der Chef-Kameramann und Luc Bondy sehr dunkel halten.
Das ist ein sehr intimer Film.
Dank dieser Villa wird man wirklich eines der göttlichen Geheimnisse von Schnitzler entdecken.
Ist diese Villa der Bühnendekoration in Paris ähnlich?
In Paris sah man nur einen Teil der Villa, aber sie war viel moderner.
Nein, es ist ganz anders.
Zuerst haben wir ein Theaterstück gemacht und jetzt drehen wir einen Film.
Das ist etwas ganz anderes.
Nur Geist.
Nur Geheimnis.
Ein bisschen Gewalt und Charme.
Also nur das Weite Lahn.
Ein Titel, den man übrigens nicht übersetzen kann.
Michelle Piccoli und Karin Bauer im französischen Originalton, Untertitel von Hans Langsteiner.
Es ist jetzt knapp eine Minute vor eins.
Leider ist uns die Stunde Mittagsinformation wieder zu kurz geworden, um die an sich üblichen und erwarteten Schlussnachrichten unterzubringen.
Ich bitte um Verständnis dafür.
Ein Programmhinweis vielleicht noch auf unser heutiges Journal Panorama.
Da bringen wir ein literarisches Streitgespräch zwischen Marcel Reich-Ranitzky und Rolf Hochhuth, das sich bei einer Veranstaltung beim Forum Alpbach entspannen hat.
Und damit geht das Mittagsjournal zu Ende.
Am Studiomikrofon war Werner Löw.
Ich verabschiede mich auch im Namen von der Redaktion der Technik und wünsche noch einen angenehmen Tag.