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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt mir der Fritz Wendler als Redakteur im Studio.
Nach den Nachrichten und der ausführlichen Wochenendwettervorschau erwarten wir Beiträge zu folgenden Themen.
In einer nun veröffentlichten Studie sind die Ergebnisse einer Untersuchung der österreichischen Umweltschutzinvestitionen im letzten Jahrzehnt zusammengefasst.
Nach einer bevorstehenden Novellierung soll das Nachtschichtschwerarbeitsgesetz künftig für 30.000 anstatt wie bisher für rund 12.000 Österreicher Anwendung finden.
Eine IMAS-Umfrage zur Föst-Krise.
Der Innsbrucker Moral-Theologe Rotta kommentiert die Vatikan-Entscheidung, dem amerikanischen Theologen Curran die Lehrbefugnis zu entziehen.
Kommentar-Zitate internationaler Zeitungen zur gestrigen Präsentation des offiziellen sowjetischen Untersuchungsberichts der Tschernobyl-Katastrophe.
Bei der derzeit stattfindenden 50.
Kölner Herrenmodewoche soll es Anzeichen für modische Emanzipation der Männer geben.
Und eine Bilanz der Bregenzer Festspiele.
Voralldem jetzt aber eine von Ferdinand Olber zusammengestellte Meldungsübersicht, die Günther Barr liest.
Österreich.
Verkehrsminister Rudolf Streicher hat angeregt, Geschwindigkeitsbeschränkungen dem Straßenzustand anzupassen.
Streicher sagte im Morgenjournal, es sei nicht einzusehen, dass man auf einer ausgebauten Bundesstraße nur 100 Kilometer pro Stunde fahren dürfe, dieselbe Höchstgeschwindigkeit aber auch für Sandstraßen gelte.
Der Verkehrsminister wies darauf hin, dass 95 Prozent der Unfälle abseits von Autobahnen passieren.
Nach Angaben Streichers wird derzeit im Verkehrsministerium eine Analyse über die Auswirkung verschiedener Tempolimits ausgearbeitet.
Anhand dieser Studie wolle die Regierung ihrerseits Vorschläge machen, teilte Streicher mit.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat die Äußerungen des Verkehrsministers scharf kritisiert.
Der Verkehrsexperte Klaus Höfner sprach von einer beängstigenden Uninformiertheit von Politikern, die ihre persönlichen Ansichten zu Verkehrsfragen äußern.
Höfner hob hervor, dass Tempolimits als Grenze jener Geschwindigkeit zu betrachten seien, die unter günstigsten Bedingungen gefahren werden dürfe.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat die Aussagen von Bundeskanzler Franitzki im gestrigen Inlandsreport des Fernsehens vorwiegend begrüßt, zugleich aber Zweifel an der Durchsetzungsfähigkeit Franitzkis geäußert.
Graf meinte, es erscheine anhand ausländischer Beispiele fraglich, ob eine sozialistische Partei einem Regierungschef folge, der sich von alten sozialistischen Doktrinen lösen wolle.
Wer bei der kommenden Nationalratswahl Franitzki wählen wolle, müsse wissen, dass er Parteichef Sinovac mitwähle, sagte Graf.
Franitzki hatte sich gestern gegen Spekulationen mit möglichen Koalitionen nach den nächsten Wahlen gewarnt und gemeint, die SPÖ wolle vor die Wähler treten, ohne ihnen zugleich einen Partner aufzwingen zu wollen.
Zum Thema Budgetsanierung bemerkte der Kanzler, eine Senkung des Defizits könne nur durch weniger Ausgaben erreicht werden.
Über den künftigen Schadstoffausstoß des Kohlekraftwerks Dürrnrohr im Tullner Feld ist neuerlich eine wissenschaftliche Diskussion entstanden.
Der Experte des Internationalen Wasserstoffinstituts in Wien, Walter Fieber, äußerte die Befürchtung, dass aus Dürrnrohr täglich 700 Kilogramm an giftigen Schwermetallen in die Luft gelangen würden.
Der Wissenschaftler beruft sich auf Untersuchungen an deutschen Kohlekraftwerken.
Fieber ist der Meinung, dass die Schwermetalle in Gasform die Filtereinrichtungen passieren.
Die Verbundgesellschaft hat diese Aussagen bezweifelt.
Die Techniker der Kraftwerksbetreiber sind der Ansicht, dass alle Schwermetalle von den Staubfiltern des Kraftwerks Dürenrohr zurückgehalten werden.
Norwegen
Die diesjährigen Herbstmanöver der NATO haben mit einer Übung von Marineeinheiten der Bundesrepublik Deutschland und Dänemarks im Kategat begonnen.
Die Übung ist auf zwei Wochen angesetzt.
Sie ist das erste von insgesamt zehn Manövern im nördlichen Befehlsbereich des Verteidigungsbündnisses.
Weitere zehn Manöver werden im November in Mittel- und Südeuropa abgehalten.
USA
Amerikanische und sowjetische Rüstungsexperten werden am 5. und 6.
September in Washington zusammenkommen, um das Außenministertreffen der Supermächte vorzubereiten.
Dies hat das Weiße Haus nun bestätigt.
Die Außenminister sollen Termin und Einzelheiten für ein Gipfeltreffen zwischen Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow festlegen.
Präsidentensprecher Larry Speaks forderte Moskau auf, die jüngsten amerikanischen Abrüstungsvorschläge zu beantworten.
Dies wäre ein Zeichen, dass Moskau wirklich an einem Abbau der Atomwaffen interessiert sei, meinte Speaks.
Die sowjetische Parteizeitung Pravda hat dagegen neuerlich die Frage nach dem Sinn eines Gipfeltreffens zwischen Reagan und Gorbatschow aufgeworfen.
Die Pravda schreibt, Washington wolle sich nicht von seiner alten militaristischen Denkungsart lossagen.
Bundesrepublik Deutschland
Neuerlich ist ein tschechoslowakischer Grenzsoldat in den Westen geflüchtet.
Ein 19-jähriger Soldat überschritt gestern Abend die Grenze nach Bayern.
Wie die bayerische Grenzpolizei mitteilte, verlief die Flucht ohne Zwischenfälle.
Der Mann war in Uniform, hatte aber keine Waffen bei sich.
Erst vor wenigen Tagen ist einem tschechoslowakischen Grenzsoldaten die Flucht nach Österreich gelungen.
Japan.
Zwischen China und der Sowjetunion ist es nach Informationen einer japanischen Tageszeitung im vergangenen Monat zu einem bewaffneten Grenzkonflikt gekommen.
Das Blatt berichtet von einer Schießerei zwischen chinesischen und sowjetischen Grenzsoldaten im Abschnitt der chinesischen Provinz Xinjiang.
Demnach wurde ein chinesischer Soldat getötet und einer verletzt.
Der Vorfall soll zum Austausch von scharfen Protestnoten zwischen Peking und Moskau geführt haben.
China
Der starke Mann Chinas, Deng Xiaoping, sieht nach eigenen Worten keine Alternative der Eröffnung Chinas zur Welt.
Deng sagte, die von ihm eingeleitete Reform sei unverzichtbar, um die Wirtschaft Chinas weiterzuentwickeln.
Der 82-Jährige gab zugleich zu erkennen, dass er trotz seines hohen Alters das Ruder weiterhin fest in der Hand hält.
Schweiz Die Regierung in Bern will die Zahl ausländischer Schüler und Studenten begrenzen.
Der entsprechende Entwurf einer neuen Ausländerverordnung wurde nun vorgelegt.
Massive Proteste dagegen gibt es vor allem von Seiten der Privatschulen in der französischen Schweiz.
Demnach würde die Universität Genf Dutzende von Wissenschaftlern verlieren, elf Privatschulen müssten schließen und 370 Lehrer wären arbeitslos.
Frankreich.
Im Nordwesten von Paris soll im kommenden Mai der Vergnügungspark Mirapolis eröffnet werden.
In dem mehr als eine Milliarde Schilling teuren Projekt sollen Märchen und Legenden Europas zu sehen sein.
Zu den Attraktionen zählen voraussichtlich die legendäre Stadt Atlantis, ein Zauberschloss mit Szenen aus dem Leben Leonardo da Vincis und eine überdimensionale Statue des Riesen Gargantua.
In vier Jahren soll in der Nähe von Paris ein europäisches Disneyland eingerichtet werden.
Das waren die Nachrichten.
Es ist 12.08 Uhr und wir kommen jetzt zum Wetter.
Dr. Herbert Gmoser von der Wiener Hohen Warte sagt uns, wie es derzeit in Österreich ausschaut und wie es am Wochenende wird.
Das Wetter zum Wochenende erfährt eine Verschlechterung.
Vom Atlantik hat eine Störungszone bereits auf Frankreich übergegriffen.
Sie wird morgen Samstag den Ostalpenraum überqueren.
Am Sonntag wird die Wetterbesserung erst in Vorarlberg und Tirol wirksam.
Montag erfasst die Wetterbesserung das gesamte Bundesgebiet.
Wie sieht nun der Wetterablauf im Detail aus?
Heute Freitag bleibt es weitgehend sonnig.
Morgen Samstag wird es in Vorarlberg, Tirol und Salzburg bereits bewölkt sein.
In der Folge treten gewittrige Regenschauer auf.
Im Osten und Süden scheint zunächst noch die Sonne.
Im weiteren Tagesverlauf setzt auch hier die Wetterverschlechterung mit gewittrigen Niederschlägen ein.
Der Sonntag bringt Westösterreich allmählich Wetterbesserung.
Sonst aber überwiegt veränderliche Bewölkung und vor allem am Sonntag im Süden treten noch Niederschläge auf.
Montag setzt sich vorübergehend allgemein die Wetterbesserung durch.
Die Frühtemperaturen liegen zwischen 8 und 15 Grad.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen am Samstag in den sonnigen Gebieten noch Werte bis 27 Grad.
Sonst liegen die Tageshöchsttemperaturen nur noch zwischen 15 und 22 Grad.
Bergtouren sind eher kaum denkbar.
Spätestens ab Samstagmittag muss mit Gewitterbildungen gerechnet werden.
In der Folge tritt in 2000 Meter ein Temperaturgang auf 10 Grad ein.
Zum Abschluss meiner Wochenendprognose noch die Wetterwerte von heute 12 Uhr.
Wien wolkig 20 Grad, Eisenstadt wolkig 22 Grad.
St.
Pölten-Wolkig 20°, Linz-Heiter 20°, Salzburg-Heiter 22°, Innsbruck-Heiter 21°, Pregens-Wolkenlos 24° und Südwind mit 15 km pro Stunde, Graz stark bewölkt 18° und Klagenfurt-Heiter 21°.
Soweit mein Bericht von der Hohen Warte.
Das war Dr. Herbert Gmoser mit dem Wetterbericht.
Es ist 12.10 Uhr und wir kommen jetzt zur politischen Berichterstattung im Mittagsschanal.
Der Umweltschutz wird immer mehr zum zentralen Thema der politischen Auseinandersetzung.
Wie Politiker oder Parteien zu Waldsterben, den weiteren Ausbau der Donau oder neuen Kraftwerken stehen, kann bei kommenden Wahlen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Und es gibt daher kaum einen Politiker in Österreich, der nicht verlangen würde, dass mehr für die Umwelt getan werden muss.
Das Umweltschutzministerium hat nun von einer Beratungsfirma eine Studie erheben lassen, wie sich die Investitionen von Bund, Ländern und Gemeinden, aber auch der Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren entwickelt haben.
Die 300 Seiten starke Studie untersucht jedes einzelne Projekt in den Sektoren Abfall, Abwasser, Luftreinhaltung und Lärm.
Und eine Zahl dazu.
Allein im heurigen Jahr werden für Umweltschutzinvestitionen und laufende Betriebskosten fast 19 Milliarden Schilling ausgegeben.
Das ist mehr als das Doppelte von 1974.
Einzelheiten nun im folgenden Beitrag von Wolfgang Fuchs.
Mit Investitionen in Umweltschutzanlagen allein ist es nicht getan.
Die Budgets der Gebietskörperschaften, aber auch die Bilanzen der Industriebetriebe werden in Zukunft vor allem durch die Folgekosten belastet.
So werden heuer in neue Abwasserreinigungsanlagen, Luftfilter, Lärmschutzwände oder Abfallbeseitigungsanlagen, um nur einige Beispiele zu nennen, 10,6 Milliarden Schilling investiert.
Der Betrieb aller Anlagen, die in den vergangenen Jahren errichtet wurden, macht aber auch bereits 10 Milliarden Schilling aus.
Die Hauptlast aller Aktivitäten tragen die Gemeinden.
Schon seit Jahren werden fast in jeder Gemeinde die Kanalsysteme ausgebaut.
Ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Von den größeren Städten haben noch nicht viele ihr Netz fertiggestellt.
Ein positives Beispiel dafür ist die niederösterreichische Stadt Baden.
In der Bundeshauptstadt Wien dagegen fehlen noch 8% der Kanalanschlüsse, in Wels mehr als ein Drittel und in der Vorarlberger Gemeinde Feldkirch noch mehr als die Hälfte.
Für Abwasserbeseitigung verbauen die Kommunen heuer fast 5 Milliarden Schilling.
Das ist die Hälfte aller Umweltinvestitionen in Österreich.
Und auch von den Folgekosten sind vor allem die Gemeinden betroffen.
Kläranlagen oder Mülldeponien müssen ständig gewartet werden und verursachen daher schon allein durch das Personal hohe Folgekosten.
Die Wirtschaft dagegen hat bisher vor allem in solche Anlagen investiert, die sich auch rechnen.
Nach Erfahrungen der Plankonsult lösen meist anreiner Beschwerden oder Auflagen der Gewerbebehörde die Investitionen aus.
Der Rechenstift ist allerdings immer mit dabei.
So hat die Papier- und Zelluloseindustrie bisher vor allem Laugenverbrennungsanlagen errichtet, deren Bau sich nach drei Jahren bereits rentiert.
Die Manager davon zu überzeugen, jetzt auch die nötigen Kläranlagen zu bauen, ist dagegen schwerer.
Denn ob ein Fluss unter einer Papierfabrik tot ist oder nicht, das wirkt sich auf die Bilanzen nicht aus.
Spitzenreiter bei den Industriebetrieben und ihren Investitionen ist die Branche der Nahrungs- und Genussmittel.
Dieser Bereich baut heuer vor allem Abwasserreinigungsanlagen im Wert von 750 Millionen Schilling.
Nummer zwei ist die schon zitierte Papier- und Zellstoffindustrie mit 670 Millionen Schilling.
Sie reinigt jetzt nicht nur die Abwässer, sondern auch die Fabrikschlote.
Dann folgen nach Branchen aufgeteilt die Chemieindustrie, die Erdölfirmen und die Eisen- und Metallverarbeiter.
Der Anteil von Neubauten durch Industrie und Großgewerbe nimmt weiter zu.
Die Gemeinden, die ja schon seit 20 Jahren investieren, werden dagegen ihre Programme in den nächsten Jahren nicht ausdehnen.
Geld ausgeben müssen die in öffentlicher Hand befindlichen Elektrizitätsversorgungsunternehmen.
Sie müssen allein heuer mehr als eineinhalb Milliarden Schilling für die Abgasreinigung ihrer Kohlekraftwerke aufwenden.
Die Untersuchung zeigt, dass bis zum Beginn der 80er Jahre kein einziger Schilling für die Verbesserung der Luftsituation von der öffentlichen Hand aufgebracht wurde.
Auch das Problem Lärm wurde erst in den 80er Jahren erkannt.
Und das Umweltbewusstsein ist immer noch nicht übermäßig ausgeprägt, zeigt eine der Studie-angeschlossenen Umfrage in 40 österreichischen Gemeinden.
Demnach besteht bei nicht einmal der Hälfte der Kommunen eine systematische Umweltschutzplanung.
Allerdings weisen drei Viertel der Bürgermeister Umweltschutzprojekten heute einen höheren Stellenwert als andere Neubauten zu.
Die Umweltverträglichkeit wird schon in zwei Drittel der Fällen von beigezogenen Zivilingenieuren beurteilt.
Aufklärung und Beratung funktionieren aber noch nicht einwandfrei.
Denn mehr als 60 Prozent der befragten Gemeindepolitiker geben an, nicht ausreichend über das technische Angebot an Umweltschutzanlagen informiert zu sein.
Wolfgang Fuchs fasste die Ergebnisse einer Studie über Umweltschutzinvestitionen in Österreich während der letzten zehn Jahre zusammen.
Von neuen Technologien, die die Arbeit angeblich erleichtern und nach den Vorstellungen mancher Zukunftsforscher den Menschen eines Tages von wirklich schwerer Handarbeit weitgehend befreien sollen, ist immer wieder die Rede.
Aber in der betrieblichen Realität sieht es oft ganz anders aus.
Da gibt es Arbeiten, die unter Bedingungen geleistet werden müssen, bei denen sich so mancher Schreibtisch hängst wundert, dass dafür überhaupt jemand zu finden ist.
Und für Menschen, die solch schwere und auf die Dauer oft auch gesundheitsgefährdende Arbeiten leisten, wurde 1981 das Nachtschichtschwerarbeitsgesetz geschaffen.
Bestimmte Berufsgruppen haben seither Anspruch auf Zusatzurlaub und auf eine Frühpension mit 52 Jahren für Frauen und mit 57 für Männer.
Dieses Gesetz soll nun novelliert werden und den Kreis der Begünstigten wesentlich erweitern.
Manfred Steinhober schildert Details.
12.780 Frauen und Männer gelten derzeit als Nachtschichtschwerarbeiter im Sinne des Gesetzes.
Dazu kommen noch 400 Bezieher eines sogenannten Sonderruhegeldes, die nach jahrelanger Schwerarbeit mit 52 oder 57 Jahren in die Frühpension gegangen sind.
Das ist sehr wenig, wenn man einen Vergleich mit den ursprünglichen Absichten des Gesetzgebers anstellt.
Als das Nachtschichtschwerarbeitsgesetz 1981 geschaffen wurde,
ging nämlich das Sozialministerium von geschätzten 70.000 Nachtschichtarbeitern aus.
Aber viele sind durch die Maschen des Gesetzes gefallen.
Die einen arbeiten zwar unter sehr erschwerten Bedingungen, aber nicht in einem vollkontinuierlichen Nachtschichtbetrieb.
Die anderen haben eine Arbeitseinteilung, die nicht ganz der vom Gesetz Geforderten entspricht.
Und eine dritte Gruppe wiederum arbeitet unter zwei oder mehreren erschwerenden Bedingungen, aber die Messwerte werden nicht ganz erreicht.
Und obwohl das Zusammentreffen mehrerer Erschwernisse sich dementsprechend belastender auf den Arbeiter auswirkt, ist damit dem Gesetz nicht Genüge getan.
Das soll nun mit der Novelle zum Nachtschichtschwerarbeitsgesetz, die das Sozialministerium zur Begutachtung ausgesandt hat, anders werden.
Tritt das Gesetz so in Kraft, wie sich das Sozialminister Dallinger vorstellt, dann wird sich die Zahl der anerkannten Nachtschichtschwerarbeiter schlagartig verdoppeln und etwa 28.000 erreichen.
Allein durch die Senkung der Belastungsgrenze für Lärm von 90 auf 85 Dezibel werden 9000 Arbeitnehmer in den Genuss des Gesetzes kommen.
Eine neue Formel für die Berechnung der Hitzebelastung wird sich auf nahezu 4000 Arbeitnehmer auswirken.
Weitere zweieinhalbtausend werden aufgrund von Mehrfachbelastungen Anspruch auf Zusatzurlaub bekommen und ebenso 500 Arbeiter beim Stollen und Tunnelbau, die nicht im üblichen Dreischichtbetrieb auch Nachtschichten fahren.
Aber auch mit der vorliegenden Novelle wären noch keineswegs alle jene Arbeitnehmergruppen in das Gesetz einbezogen, von denen die Gewerkschaften der Meinung sind,
dass sie aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen Anspruch darauf hätten.
Deshalb ist im Gesetzesentwurf auch vorgesehen, dass der Sozialminister eine Ermächtigung bekommt, im Verordnungsweg weitere Arbeitnehmergruppen einzubeziehen.
Dabei könnte es etwa um das Krankenpflegepersonal gehen.
Wer einmal eine Krankenschwester in einer Intensivstation nach einem Nachtdienst Heimkommen gesehen hat, kann sich gewiss vorstellen, dass diese Berufsgruppe zuckkräftige Argumente vorbringen kann.
Die Frage des Krankenpflegepersonals soll übrigens im Herbst mit einer Enquete des Sozialministeriums behandelt werden.
Ob Krankenschwestern dann noch ins Gesetz eingebaut werden können, dürfte aber auch wesentlich davon abhängen, wie sich die Realisierung des Vorhabens des Sozialministers gestaltet.
Denn nach dem Begutachtungsverfahren, das soeben angelaufen ist, werden noch die Sozialpartner die Materie behandeln und erst dann ist der Weg ins Parlament frei.
Sozialminister Dallinger will jedenfalls das Nachtschichtschwerarbeitsgesetz noch in der laufenden Legislaturperiode unter Dach und Fach bringen.
Die Mehrheit der Österreicher dürfte offenbar genug davon haben, für Dauersubventionsempfänger in der verstaatlichen Industrie zu zahlen.
Das geht aus einer Studie hervor, die die Voestalpine beim Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS zu Sommerbeginn in Auftrag gegeben hat.
Danach sprechen sich drei Fünftel der Österreicher dafür aus, dass auf Dauer unrentable Betriebe besser geschlossen werden.
Nur knapp ein Fünftel der Befragten ist dafür, dass Arbeitsplätze unter allen Umständen gehalten werden.
Mehr über die Ergebnisse der Umfrage jetzt von Heinz-Peter Ziegler vom Landesstudio Oberösterreich.
Die Umfrage des IMAS-Institutes zum Thema Föst wurde im Frühsommer dieses Jahres gemacht.
Aus diesem Zeitpunkt sind auch die Antworten auf die Frage zu verstehen, welchen Stellenwert die Probleme beim größten österreichischen Unternehmen in der Bevölkerung einnehmen.
Mit 63% Nennungen beunruhigte der Weinskandal die Österreicher am meisten.
Die Föst-Krise folgte mit 48%.
Auf ebenso viele Prozent kam Waldheims Vergangenheit.
Und auf 42% der AKH-Skandal.
Dann Rezepte zur Sanierung des Unternehmens.
In erster Linie nannten die Befragten die Umstellung auf neue Produkte und das Zusperren unrentabler Betriebe.
Ebenfalls hohen Stellenwert haben die Verknüpfung der Höhe der Gehälter des Managements mit dem Geschäftserfolg und rigorose Einsparungen bei Werbungs- und Repräsentationskosten.
Wesentlich seltener genannt wurden die Einschränkung der Sozialleistungen und das Einfrieren der Löhne und Gehälter.
An letzter Stelle stand die Kündigung einer größeren Anzahl von Arbeitnehmern.
Auf diese brisante Frage nach der Erhaltung der Arbeitsplätze in der verstaatlichten Industrie waren aber trotzdem 60% der Befragten der Meinung, dass Betriebe, die einen dauerhaften Verlust bringen, nach einer gewissen Zeit geschlossen werden sollten.
19% forderten, die Arbeitsplätze sollten, Zitat, unter allen Umständen, also auch unter Einsatz hoher Steuermittel, erhalten werden.
Mit 60% pro zu 20% Kontrastimmen ging die Frage danach aus, ob Österreich Waffen produzieren solle.
48% meinten, es sei gerechtfertigt, dass österreichische Waffen zur Sicherung von Arbeitsplätzen in andere Länder verkauft werden sollen.
24% verneinten dies, 28% gaben sich unentschieden und meinten, das komme darauf an.
57% befürworteten prinzipiell eine Privatisierung der Verstaatlichten.
Kaum ein Viertel trat für den ausschließlichen Verbleib der Betriebe im Staatsbesitz ein.
Für eine totale Überführung im Privatbesitz sprachen sich jedoch nur 18% der Befragten aus.
Das Immers-Institut schließt daraus, dass die Österreicher eine sozusagen behutsame Privatisierung wollen.
Weitere Meinungen zur FÖEST.
46% der Befragten waren der Ansicht, das Unternehmen sollte zuerst gründlich reorganisiert werden, erst dann könne es aufwärts gehen.
42% meinten, man solle das Unternehmen in Ruhe arbeiten lassen.
38% waren der Ansicht, in der FÖEST könne man nur einen Aufstieg machen, wenn man ein Parteibuch besitze.
31% erklärten, der Betriebsrat hat mehr zu reden als das Management, ergab die Umfrage des Immers-Institutes.
Und von einer Umfrage unter allen Österreichern über die Fest jetzt zur Meinung von von der aktuellen Krise von Österreichs größtem Konzern direkt Betroffener.
Eine erste Kündigungswelle ist beim heimischen Stahlriesen bekanntlich bereits im Gang.
2400 Mitarbeiter aus dem Verwaltungsbereich müssen das Unternehmen verlassen.
1000 werden schon im September gekündigt.
Wolfgang Wert vom Landesstudio Oberösterreich hat mit davon betroffenen Mitarbeitern in Linz gesprochen und sich auch nach deren Zukunftsaussichten beim Arbeitsamt erkundigt.
Dass es in der Voest Linz zu Kündigungen kommen würde, ist ja schon längere Zeit bekannt.
Zwar hat die Voest eine innerbetriebliche Arbeitsvermittlungsstelle, den sogenannten Pool, errichtet, doch die 190 Jobs, die dort derzeit zu vergeben sind, können wohl als der berüchtigte Tropfen auf den heißen Stein betrachtet werden.
Daher gibt es in der Voestlinz seit einer Woche eine eigene Außenstelle des Linzer Arbeitsamtes.
Sie ist Anlaufstelle für jene Voestler, denen bereits brieflich von der Unternehmensleitung geraten wurde, sich nach einer neuen Stelle umzusehen.
Einer von ihnen, ein 44-jähriger Detailkonstrukteur, berichtet über seine derzeitigen Aussichten.
Ich habe die Vorwarnung zur Kündigung bekommen und bin auf Arbeitssuche.
Im November 1964 in der Föstalpine als technische Zeichner angefangen.
Und an der Stelle, in der Sie bis jetzt in der Föst gearbeitet haben, braucht man Sie nicht mehr?
Ich habe mich zuerst an das föstinterne Vermittlungssystem, an den Pool, gewendet.
Dann an das Arbeitsamt.
Es ist meine einzige Chance und meine größte Chance, möglichst schnell und sicher einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen.
Wie geht es Ihnen jetzt?
Was fragen Sie?
Wenn Sie nicht wissen, müssen Sie in die Privatwirtschaft oder überhaupt arbeitslos bleiben?
Wie geht's Ihnen persönlich?
Der erste Moment war ein Schock.
Dann hat sich Unsicherheit breitgemacht, vor allem, ob ich in meinem Alter noch einen Arbeitsplatz finde.
Es mischt sich zeitweise ein optimistisches Gefühl rein,
sodass ich sagen kann, dass ich glaube, wenn ich gut und schnell einen Arbeitsplatz finde, dass meine Chancen relativ gut sind, weil ich sehr schnell und ohne lange Anlernzeit einsetzbar bin, aber die Gefühle wechseln.
Zurzeit ist das Interesse der Vöstler an einer Vermittlung durch das Arbeitsamt noch sehr gering.
Es gab zwar hunderte informelle Anrufe, offiziell vorgemerkt sind aber erst rund 60 Leute.
Ernst Bauer vom Vöst-Arbeitsamt stellt gedrückte Stimmung bei seinen Klienten fest.
Die Personen sind zurzeit sehr verunsichert.
Zum Teil auch gibt's paar Personen, die schon ziemlich frustriert sind.
Das sind hauptsächlich diese Personen, die mit Dienstzugehörigkeiten 10, 15, 20 Jahre.
Also gewachsene Fürstler sozusagen.
Ja.
Die ja sicherlich ...
die Probleme aussehen, die es am Arbeitsmarkt gibt, dass Personengruppen, die 40 Jahre oder älter sind, sicherlich schon sehr schwer haben, auf dem freien Arbeitsmarkt unterzukommen.
Haben die Leute Angst vor der Privatwirtschaft?
Ich würde nicht sagen direkt Angst, sondern die Angst ist wahrscheinlich allgemein, weil es ja auch in der freien Wirtschaft auf dem Arbeitsmarkt ja auch nicht so rosig ausschaut.
Heute früh sind also beim Arbeitsamt 900 Kündigungen per Ende September vorangemeldet worden.
Davon betreffen zwei Drittel Personen, die älter als 50 Jahre sind.
Wenn ein Frühpensionierungsmodell zustande kommt, so rechnet der Leiter des Linzer Arbeitsamtes, Dr. Roman Obrowski, so könnten es von diesen 900 Personen letztlich nur 300 sein, die vorläufig stempeln gehen müssen.
Bei diesen dürfte es allerdings zu Wartezeiten kommen, meint Obrowski.
Das Problem besteht darin, dass das Stellenangebot vor allem für die Büro- und Verwaltungsberufe im Augenblick sehr schwach ist.
Dem gegenüber steht aber diese gute Qualifizierung eines großen Teils der von Kündigung bedrohten und auch eine, wie wir bisher konstatieren konnten, doch beträchtliche Mobilitätsbereitschaft geografisch, zumindest im Rahmen von Oberösterreich,
aber auch darüber hinaus in Einzelfällen und auch beruflich.
Bleibt der Appell des Arbeitsamtleiters an potenzielle neue Arbeitgeber, ihre Personalwünsche möglichst bald und vor allem vollständig dem Arbeitsamt Linz bekannt zu geben.
12.27 Uhr, drei Minuten vor halb eins.
Bis 13 Uhr erwarten wir noch Beiträge unter anderem zu folgenden Themen.
Eine Stellungnahme des Fahrschulfachverbands Vorsteher zur laufenden Tempolimit-Diskussion.
Der Innsbrucker Moraltheologe Rotta kommentiert die Vatikan-Entscheidung, dem amerikanischen Theologen Curran die Lehrbefugnis zu entziehen.
Kommentar-Zitate internationaler Zeitungen zur gestrigen Präsentation des offiziellen sowjetischen Untersuchungsberichts der Tschernobyl-Katastrophe.
Bei der derzeit stattfindenden 50.
Kölner Herrenmodewoche soll es Anzeichen für modische Emanzipation der Männer geben.
Und eine Bilanz der Bregenzer Festspiele.
Und jetzt auch noch ein Programmhinweis auf unser heutiges Abendsjournal, dessen Journal Panorama.
Auch an diesem Freitag, dem 25.
Juli, erschallt die Lobpreisung Gottes auf dem Gelände der Universität Teheran über Zehntausende von Köpfen hinweg.
Schon kurz nach Morgengrauen strömen in endlos scheinenden Schlangen Knaben und Männer auf dem ehemaligen Fußballfeld zusammen, um dort unter dem Schutz weitflächig gespannter Zeltplanen einen guten Platz zu ergattern.
Frauen und Mädchen, fast ausnahmslos im Chador, dem wallenden schwarzen Körperschleier, versammeln sich, von den Männern getrennt, hinter einer Leinwand.
Ayatollah Ar-Debili, oberster Richter in der Islamischen Republik und der heutige Prediger, ist während seiner Ansprache in gleißendes Scheinwerferlicht getaucht, weil die Kameras des staatlichen Fernsehens das Freitagsgebet direkt übertragen.
Seine Worte ertönen weit über die Mauern der Universität hinaus, denn auch in den angrenzenden Straßen sind Lautsprecher aufgestellt.
Hier haben sich ebenfalls tausende von Gläubigen niedergelassen.
Sitzend oder kniend trennt sie nur ein Stück Karton oder ein kleiner Gebetsteppich von dem heißen Asphalt.
Die Massenversammlungen, die allwöchentlich im ganzen Iran stattfinden, sind prägender Bestandteil und Ausdruck islamischer Herrschaft im heutigen Iran.
Das Freitagsgebet ist die glanzvollste Errungenschaft der islamischen Revolution.
So hat ihn auch Ayatollah Khomeini, der Staatsgründer, kurz nach der Machtübernahme klarsichtig geurteilt.
Impressionen aus Teheran, der Hauptstadt eines Landes, das seit fast sechs Jahren in einen blutigen Krieg mit dem Nachbarn Irak verwickelt ist.
Der Hauptstadt des islamisch-schiitischen Gottesstaates Iran.
Marcel Pott hat in diesem Sommer den Iran bereist und berichtet darüber heute Abend ab 18.30 Uhr im Journal Panorama.
Nach diesem Abend-Journalprogramm-Hinweis jetzt weiter im Mittag-Journalprogramm.
In Moskau wurde gestern, wie wir ausführlich berichteten, der offizielle Untersuchungsbericht der Tschernobyl-Katastrophe vom 26.
April in einer Pressekonferenz präsentiert.
Katastrophenursache war laut diesem Bericht ausschließlich geradezu unglaublich gehäuftes menschliches Versagen.
Gleich sechs verschiedene Sicherheitsvorschriften, von denen auch nur die Einhaltung einer einzigen die Katastrophe verhindert hätte, wurden bei einem unerlaubten Experiment schlicht und einfach ignoriert.
Der gravierendste Fehler dabei war, dass das Notkühlsystem des vierten Reaktorblocks fast zwölf Stunden lang abgeschaltet blieb.
Bisher starben an den Folgen des Reaktorunglücks 31 Menschen.
203 sind radioaktiv verseucht, 22 davon schwer.
Als eine der Konsequenzen erwägt die UdSSR, Kernkraftwerke künftig nur noch in menschenleeren Gebieten zu errichten.
Nachhilfigerweise sind die offiziellen sowjetischen Untersuchungsergebnisse der Tschernobyl-Katastrophe heute ein Hauptthema internationaler Pressekommentare, aus denen Roland Machatschke Zitate auswählte.
Allgemein begrüßen die Kommentatoren die ungewohnte Offenheit, mit der die Sowjetunion über die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl spricht.
Sie melden aber Zweifel an, ob die Welt die ganze Wahrheit erfahren hat.
In der linksliberalen französischen Libération heißt es... Nach reiflicher Überlegung haben die sowjetischen Verantwortlichen schließlich den wahren Schuldigen für die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl gefunden.
Das Freitagabendfieber.
In Tschernobyl waren die sozialistischen Pioniere der Arbeit, wie die Techniker und Ingenieure von Kernkraftwerken genannt werden, von typisch bourgeoisem Egoismus und Wurschtigkeitsgefühl befallen.
Die Kreml-Führung lügt nicht unbedingt, wenn sie die Hauptverantwortung für diese Katastrophe auf ein paar kleine Angestellte abwälzt.
Doch sie versucht mit Sicherheit, sich selbst und die Anlagen reinzuwaschen, die sie verkauft und die noch weitgehend in Betrieb sind.
Die in Bern erscheinende Zeitung Der Bund kritisiert, dass die Politik der Geheimniskrämerei keineswegs aufgehört hat.
Auch heute wird man nicht behaupten können, das Informationswesen funktioniere normal.
Wenn erst jetzt bekannt wird, dass Ende Mai wieder einige Feuer im zerstörten Reaktorgebäude ausgebrochen waren und immerhin einen forcierten Einsatz der Feuerwehren nötig machten, dann kann dies kaum das Vertrauen stärken.
Die Süddeutsche Zeitung geht auf die unmittelbaren Ursachen für die Katastrophe ein, die sechs Fehler, die zur Explosion im Reaktor führten.
Es war Lotto verkehrt, was da Ende April in Tschernobyl gespielt wurde.
Wenn von sechs gemachten Missgriffen einer unterblieben wäre, dann hätte sich die Reaktorexplosion vermeiden lassen, sagen die Experten.
Das Wenn und Aber hilft nach der Katastrophe niemandem mehr.
Deren unmittelbare Auswirkungen scheinen auch noch nicht völlig gebannt zu sein.
Denn noch ist der defekte Reaktor nicht lückenlos unter Beton beerdigt.
Und solange dies nicht geschehen ist, musste mit gerechnet werden, dass weiter Radioaktivität austritt.
Für Parteichef Michael Gorbatschow sind das schlechte Nachrichten.
Zu all den anderen, die sein wirtschaftliches Reformprogramm umgeben.
Da ist ihm Anerkennung zu zollen, dass er die Pannen von Tschernobyl so offen darlegt.
Mit der Frage, wie weit die Katastrophe von Tschernobyl mit dem System in der Sowjetunion zusammenhängt, befasst sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Diese Wertführung spürt ein Bedürfnis, das düstere Bild ihres Reiches aufzuhellen.
Gorbatschow versteht, dass die westliche Mentalität über einen angerichteten Schaden sogleich milder zu denken bereit ist, wenn der, der ihn verursacht hat, sich zu ihm bekennt.
Bis wohin aber kann die Aufrichtigkeit gehen?
Auch dies sagte Bericht über Tschernobyl.
Das Übel liegt immer nur einem paar Personen und ihrer Nachlässigkeit.
Das System aber, zunächst das technische, nämlich dieser komplizierte, in höheren Leistungsstufen zur Instabilität neigende, in 23 Exemplaren in der Sowjetunion vorhandene Reaktortyp, darf nicht fehlerhaft sein.
Vor dieser Grenze hält die Imagepflege inne.
Denn auch das politische System neigt unter Belastung zur Instabilität.
Und zum Abschluss eine österreichische Stimme, die Tageszeitung Die Presse meint.
Die Ansammlung von Gleichgültigkeit, das Fehlen von Kompetenz, Verantwortung und Kontrolle sind Phänomene, die einem in der Sowjetunion auf allen Ebenen ringsum und ständig begegnen.
Und dies sind ja auch genau die Dinge, denen der Sisyphus-Kampf des neuen Machthabers gilt.
Dass er ihn ohne Systemwandel gewinnen kann, darf vorerst noch leise bezweifelt werden.
In Österreich geht die Tempolimit-Diskussion mit unverminderter Heftigkeit weiter.
Im heutigen Morgenjournal brachte an sich zuständiger Ressortminister Rudolf Streicher sein bisheriges Schweigen.
Streicher zeigte sich einerseits unglücklich, dass die Diskussion jetzt ausgebrochen sei, und meinte andererseits, nach vorliegenden entsprechenden Studien im Herbst werde man die Tempolimits vor allem entsprechend der Straßenführung und des jeweiligen Straßenzustands neu festlegen.
Als Beispiel führte er an, es sei ein Unterschied mit 100 auf einer gut ausgebauten Bundesstraße zu fahren oder dasselbe Tempo auf einer Sandstraße zu fahren.
Diese Bemerkung trug Streicher eine schwere Rüge vom Kuratorium für Verkehrssicherheit ein, das eine solche Aussage ohne Streicher namentlich zu nennen, wörtlich einen besonders leidenhaften Diskussionsbeitrag nannte.
Und heute meldeten sich auch die Fahrschulen in der Tempolimit-Diskussion zu Wort.
Mit deren Fachverbandsvorsteher Leon Nemecz führte Roland Adrovica das folgende Gespräch.
Herr Nemecz, in Österreich ist nun eine Debatte über das Tempolimit im Gang.
Die einen wollen, dass man wieder schneller fahren darf auf Autobahnen, die anderen sagen, das wäre angesichts der Umweltsituation, angesichts unserer enormen Unfallzahlen ein Wahnsinn.
Was sagen die Fahrschulen?
Die Fahrschulen sagen dazu, dass es eigentlich eine sehr gute Norm gibt in der Straßenverkehrsordnung, nämlich der § 20, der über die Fahrgeschwindigkeit aussagt.
Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen schnell herunterbeten.
Der Lenker eines Fahrzeuges hat seine Fahrgeschwindigkeit nach den örtlichen Gegebenheiten.
nach den durch Straßenverkehrszeichen angezeigten Gegebenheiten, insbesondere aber nach den Straßenverkehrs- und Sichtverhältnissen, sowie nach den Eigenheiten von Fahrzeug und Beladung zu richten.
Das sagt alles und mehr ist nicht.
Der oberste Grundsatz, der aus diesem auszulesen ist, wäre fahren auf Gefahrensicht.
Und wenn jemand diesem Grundsatz
wirklich absolut folgt, dann kann er an sich nie mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sein.
Er kann zwar, wenn es Tempolimits gibt, zu schnell sein, aber nicht überhöht.
Und da schließt sich der Kreis mit der Frage, soll man Tempo weiter reduzieren, soll man es höher zulassen.
An sich müsste man hier die Selbstverantwortung der Lenker
höher treiben, man müsste sie in der Einsicht schulen und man müsste sie im Verhalten schulen.
Das ist also viel wichtiger als über Tempo zu reden.
Wenn irgendwo 100 erlaubt ist und er fährt in einer Kurve, die etwa nur 60 verträgt, diese 100, weil es halt erlaubt ist, dann wird er hinausfliegen.
Oder wenn er bei nasser Fahrbahn die erlaubten 100 fährt, wird er unter Umständen Aquaplaning haben.
Er ist mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.
Er muss also alles einbeziehen in die Wahl seiner Fahrgeschwindigkeit und daher meinen wir,
Bevor man diese Diskussion hinsichtlich der Sicherheit noch weiter lostritt, sollte man alle diese Aspekte ins Auge fassen.
Offensichtlich ist die Bewusstseinsbildung bei den Autofahrern bisher nicht gelungen.
Das zeigt die enorme Zahl der Verkehrsanfälle, das zeigt die hohe Zahl der Verkehrstoten.
Haben die Fahrschulen versorgt?
Die Fahrschulen haben das Thema seit Jahren immer wieder andiskutiert, haben es natürlich in ihren Unterrichten permanent eingebaut.
Es wird sicher notwendig sein, dass man hier nicht nur von den Fahrschulen, sondern im Wesentlichen auch von den Medien diese Dinge aufbauend und weiterführend macht.
Wobei natürlich die Lenkerprüfung hier einen wesentlichen Anteil haben muss.
Das muss auch bei der Lenkerprüfung zum Ausdruck kommen.
Wo also Fahrgeschwindigkeiten gefahren werden, die eben im höheren Geschwindigkeitsbereich liegen und beurteilt wird, ob jetzt diese Geschwindigkeit der Gefahren sichtweite etwa angepasst ist.
Sie sagen, es muss das Bewusstsein der Kraftfahrer geschärft werden, sich
entsprechend im Straßenverkehr zu verhalten.
Wird da nicht gerade eine Anhebung des Tempolimits kontraproduktiv, dass bei den Leuten wieder der psychologische Eindruck entsteht, ich kann ohnehin wieder schneller fahren, man lässt mich wieder schneller fahren, ich habe wieder mehr Freiheit auf den Straßen.
Das müsste natürlich mit flankierenden Maßnahmen versehen sein.
Wenn also hier eine höhere Geschwindigkeit erlaubt würde, zum Beispiel auf Autobahnen, dann müssten natürlich die flankierenden Maßnahmen dahingehen, dass man sagt, ja, es wird deshalb erhöht, weil man euch Autofahrer für mündiger hält.
Ihr sollt mehr überlegen, ihr sollt mehr Freiraum haben in der Wahl eurer Fahrgeschwindigkeit unter den gesetzlichen und technischen Bedingungen.
Und ich glaube, wenn man das so aufbaut, dann wird mancher, der heute sagt, da darf ich ja 100 fahren, obwohl es eigentlich gar nicht ginge,
eher dort nur mit 70 fahren, obwohl er vielleicht gar keine Beschränkung hat, weil er sagt, ja, ich bin ja mündig, ich muss ja nachdenken, ich muss selbst bestimmen, ich muss es mir nicht sozusagen aufoktroyieren lassen.
Also ich glaube, dass es psychologisch, wenn es mit den entsprechenden Maßnahmen gestützt ist, sehr viel mehr bringt als der umgekehrte Weg.
Das waren Meinungen des Fahrschulfachverbandsvorstehers Leo Nemetz zur laufenden Tempolimit-Diskussion.
12.40 Uhr.
Der Vatikan hat Anfang dieser Woche einem der prominentesten Moraltheologen der USA, Charles Curran, die Lehrerlaubnis an der Katholischen Universität von Washington entzogen.
Begründung?
Curran vertrete bezüglich der Sexualethik eine von der kirchlichen Lehrmeinung abweichende Auffassung und weigere sich anzunehmen, was die Kirche lehre.
Es ist das erste Mal seit 1979, dass der Vatikan einem Theologen die Lehrerlaubnis entzieht.
Damals wurde der Bundesdeutsche Hans Künk vom Vatikanischen Lehrmann getroffen.
In den USA hat die Maßregelung von Körn, der Homosexualität, künstliche Empfängnisverhütung und Abtreibung unter gewissen Umständen für moralisch vertretbar hält, unter den 52 Millionen US-Katholiken Unruhe und Empörung ausgelöst.
Waltraud Langer fragte den Innsbrucker Moralthologen Pater Hans Rotter, ob er die Entscheidung des Vatikans richtig findet.
Es ist mein Eindruck, dass derartige Eingriffe von Rom her nicht allein erfolgen aufgrund einer bestimmten wissenschaftlichen Position, die vielleicht in wissenschaftlichen Artikeln dargestellt worden ist, sondern es geht meistens darum, dass solche Autoren sich in der Öffentlichkeit
in einer Weise exponiert haben und Stellung genommen haben, von der man dann Schaden für die Pastoral fürchtet.
Würden Sie unter gewissen Umständen Empfängnisverhütung, Abtreibung oder Homosexualität moralisch vertretbar finden?
Diese Themen, die Kören da berührt hat, sind alles Themen, die eigentlich
ja in Europa und wahrscheinlich in der ganzen Welt in der katholischen Kirche diskutiert werden.
Also wenn ich zum Beispiel Abtreibung nehme, natürlich ist die Kirche ganz eindeutig gegen Abtreibung.
Aber es kann Fälle geben, auch nach traditioneller katholischer Lehre, wo zum Beispiel das Leben des Kindes preisgegeben werden muss, um das Leben der Mutter zu retten.
Homosexualität,
ist natürlich zunächst einfach eine Veranlagung, beziehungsweise es gibt hier unterschiedliche Weisen, wie Homosexualität entsteht, ob also mehr durch Vererbung oder mehr durch einen späteren Lernprozess.
Aber abgesehen davon muss man sagen, wenn eine homosexuelle Veranlagung da ist, die außerhalb der Willensfreiheit des Betreffenden liegt, über die es der Einzelne nicht verfügen und sie nicht ändern kann, dann kann man natürlich einen Homosexuellen nicht verurteilen.
Das ist selbstverständlich.
Es ist niemand verpflichtet, etwas zu tun, was außerhalb seiner Möglichkeiten liegt.
Akzeptieren Sie als Moraltheologe, dass die Frauen die Pille nehmen?
Das ist natürlich dann eine gewisse Sache.
Ich möchte zur Pille schon deswegen jetzt nicht gerne Sterung nehmen, weil heute zunehmend Bedenken auch von medizinischer Seite aufkommen und von daher zunehmend Frauen etwa zur Zeitwahl
auch übergehen.
Selbstverständlich sind solche Bedenken zu berücksichtigen, aber prinzipiell kann man sagen, auch mit verschiedenen Bischofskonferenzen, dass hier ein Ehepaar, das also in seinem Gewissen zu einer Auffassung kommt, die von Humane Vitae abweicht oder von den entsprechenden Verboten der Päpste abweichen, dass ein solches Ehepaar sich deswegen nicht von der Kirche verurteilt,
glauben soll, wenn es seinem Gewissen folgt.
Empfinden Sie die Auffassungen des Vatikans in Bezug auf Sexualethik für überkommen?
Es gibt hier verschiedene Dokumente, die in unseren Augen sehr verschieden fortschrittlich sind.
Grundsätzlich ist natürlich schon zu bedenken, dass der Vatikan immer wieder fürchtet, dass in Sachen Sexualität eine Liberalisierung um sich greift, die letztlich den Menschen nur schaden kann.
Ist die Auffassung des Papstes in Bezug auf Moralfragen verbindlich?
Hier ist zu unterscheiden.
Es gibt natürlich Moralfragen, die in einem inneren Zusammenhang mit der Offenbarung stehen.
Ich nehme jetzt mal das Liebesgebot, die Aufforderung zur Barmherzigkeit, zur Gerechtigkeit und dergleichen.
Davon kann kein Christ absehen.
Und es gibt andere Fragen einer ganz konkreten Anwendung.
Also wenn zum Beispiel der Papst gefragt würde, ob er für Hainburg ist oder nicht, dann wäre es selbstverständlich, dass die Äußerung des Papstes in diesem Punkt nicht absolut verpflichtend sein kann, weil er hier der Papst in seiner Urteilsbildung selbst angewiesen ist auf Fachleute, die sehr verschieden hier sich äußern können.
Und so ist es in sehr vielen Fragen der Moral, dass empirische Sachverhalte mit einbezogen werden müssen und vorausgesetzt werden müssen bei der Urteilsbildung,
Und da kann es dann natürlich immer auch sein, dass kirchliche Äußerungen vielleicht nicht allen Erkenntnissen gerecht werden, wie sie heute gegeben sind.
Pater Rotter, Sie gelten als kritischer Katholik.
Müssen Sie befürchten, dass Ihnen die Lehrerlaubnis entzogen wird?
Ich habe diese Furcht bisher noch nicht gehabt.
Natürlich ist es so, wenn man in der Öffentlichkeit immer wieder Stellung nimmt, dass dann auch Kritik aufkommt.
Und es ist ja vieles von dieser Kritik nicht zu verstehen als Reaktion zunächst des kirchlichen Lehramtes oder römischer Kongregationen, sondern die Kritik kommt ja zuerst meistens aus dem Kirchenvolk.
Sie kommt daher, dass man es einfach nicht allen recht machen kann, kurz gesagt.
Aber ich habe keine entscheidenden Schwierigkeiten in dieser Richtung.
Das war der Innsbrucker Moral-Theologe Rotter zur Vatikan-Entscheidung, dem amerikanischen Theologen Currien die Lehrbefugnis zu entziehen.
Es ist inzwischen 12.46 Uhr, eine Minute nach dreiviertel eins geworden und wir kommen jetzt zu einem Thema, das sowohl ein kulturelles als auch ein wirtschaftliches ist, zur Mode.
War diese bisher, was die Mehrzahl ihrer Schöpfer und Vertreiber anbelangt, zwar eine männliche, aber auf Konsumentenseite eine weibliche Domäne, so soll sich nun auch Letzteres ändern.
Jedenfalls, wenn es nach den Anzeichen ginge, die es bei der derzeit stattfindenden 50.
Kölner Herrenmodewoche zu beobachten gibt.
Dort ist nämlich von einer modischen Emanzipation der Männer die Rede, berichtet Hasso Wolf.
Das Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik hatte gerade begonnen.
Marilyn Monroe und James Dean waren die Idole der Jugend.
Man tanzte Rock'n'Roll, die Damen trugen Petticoats, die Herren Nail-Testhemden mit Haifischkragen und Ringelsocken.
Und da zeigte zum ersten Mal das Modeforum Köln Adams neue Kleider.
Ganze 63 Aussteller waren an den Rhein gereist.
Und heute, 32 Jahre später, zur 50.
Internationalen Herrenmodewoche, sind es über 900 aus der ganzen Welt.
Der Dernier Gris der 50er Jahre ist längst passé.
Out ist auch der Gammellook der No-Future-Generation.
Der Mann der 80er Jahre sitzt sportlich elegant vor seinem Computer.
So jedenfalls, wenn es weiter nach den Vorstellungen des Deutschen Instituts für Herrenmode hier in Köln geht.
Für 1990 werden 13 Milliarden Mark Umsatz angepeilt.
Zielgruppen sind die Jugendlichen ein, die mittelalterlichen Aufsteiger und die jung gebliebenen Alten.
In der Herrenmode also soll es keine tote Hose geben.
Der Mann wird diesmal wieder ein richtiger Mann, mit breiten Schultern und mit leicht angedeuteter Taille.
Die Hosen sind bequem, haben meist eine Bundfalte und einen Umschlag von etwa zweieinhalb Zentimetern.
Der Mann im Frühjahr und Sommer 1987 wird außerdem auch wieder ein Herr sein.
Eingehüllt in planetarische Farben.
Man hat sie dem Blick der Astronauten auf Afrika abgeschaut.
Sand, Wüste, tropischer Regenwald und dazu das Blau südlicher Meere.
Jeans seit ihrer Erfindung in Amerika vor mehr als 130 Jahren werden wiederentdeckt und neu erweckt.
Diesmal erleben sie auch ein blau-schwarzes Wunder.
Es gibt keinen namhaften Designer zwischen London und Mailand, zwischen Paris und Rom, der nicht etwas aus ihrem Stoff zugeschneidert hat.
Hemden, Jacken, Overalls kombiniert mit Leder, Kort oder Karo.
Apropos Karo.
Wer hätte vor drei oder vier Jahren geglaubt, dass Männer in der Vorstandsetage karierte Hosen oder gestreifte Hemden tragen?
Auch das ist, so meint jedenfalls Friedrich W. Brinkmann, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Herrenbekleidungsindustrie,
Ein Mann also, der weiß, wovon er spricht.
Auch das ist eine erste Phase der modischen Emanzipation.
Man höre und staune.
Zur 50.
Internationalen Herrenmodewoche lässt sich Adam von Eva die neuen Kleider nicht mehr diktieren.
Der Mann hat wieder die karierten Hosen an.
Das war Männeremanzipatorisches aller Modegeschäftsmenschen.
Mit einem Konzert der Moskauer Philharmoniker und der Dimitrij Kitarenko und einem Barockfeuerwerk enden am Sonntag die Bregenzer Festspiele, die heuer das Jubiläum ihres 40-jährigen Bestehens feierten.
Selbst wenn die beiden letzten Zauberflöte-Aufführungen auf der Seebühne heute und morgen noch verregnet werden sollten, wird man bei den Bregenzer Festspielen einen neuen Besucherrekord verzeichnen können.
Mehr als 115.000 Besucher werden nämlich in diesem Jahr zu den rund 70 Veranstaltungen gekommen sein.
Neu im Jubiläumsjahr war, dass erstmals das Spiel auf dem See, die Zauberflöte in der Inszenierung von Jérôme Savary, eine Wiederholung war.
Sonst lief das Programm wie in den Jahren zuvor ab.
Die folgende Bilanz der diesjährigen Bregenzer Festspiele stammt von Ulrich Herburger vom Landesstudio Vorarlberg.
Welche Freude wird das sein, wenn die Götter uns bedenken,
Weil der Wettergott zu wenig holt war, ist die Freude der Bregenzer Festspiele über den durch die Zauberflöte sich abzeichnenden Besucherrekord getrübt.
Denn von den erstmals 20 Aufführungen des Spiels auf dem See wurde ein Viertel verregnet.
Jeweils 600.000 Schilling-Einnahmen sah der kaufmännische Direktor Franz Salzmann in den Bodenseerinnen.
Das ist sicher ein ganz großes Problem und zwar deshalb, weil wir von den Subventionsgebern praktisch verpflichtet worden sind, alle Vorstellungen als Sehvorstellungen zu budgetieren und auch jetzt bei einem Supererfolg eigentlich mit dem Problem dastehen, dass uns am Schluss drei Millionen fehlen.
Die immer schwieriger werdenden Verhandlungen mit den Subventionsgebern mit den ihrerseits leeren Taschen müssen also im Nachhinein noch einmal aufgenommen werden.
Katja Ricciarelli als Anna Bolena sorgt in der gleichnamigen Oper von Donizetti zusammen mit den anderen Sängern für den musikalischen Höhepunkt.
Beim breiten Publikum höher eingestuft wird die verbesserte Reprise von Mozarts Zauberflöte in der Inszenierung von Jérôme Savary.
Das sind die Eckpfeiler der Jubiläumssaison gewesen.
Festspielpräsident Tromberg konstatiert, dass man mit den anderen Programmpunkten nur regionale Bedeutung erlangen konnte.
Man dürfe ihn prägens nicht denselben umfassenden künstlerischen Anspruch stellen wie in Salzburg.
Und so ist es denn auch.
Heute Nachmittag wird er direkt mit seinem Leben gespielt.
Aber kein Wunder, Olympia.
Du weißt direkt, beängstigend schön.
Der Schauspiel Olympia von Franz Mullner hat im Gegensatz dazu Schönheitsfehler, wenn man an Festspielproduktionen höhere Ansprüche stellt, weil man auch mehr Eintritt als sonst bezahlt.
Die Inszenierung des Burgtheaters ist eine alte Repertoire-Produktion, die noch dazu in Varelberg im Rahmen der Arbeiterkammer-Tournee vor zwei Jahren um einen Bruchteil des Festspieleintritts zu sehen war.
Leere Kasse verhinderte interessantes Theater.
Das Budapester Staatsopernballett tanzte gleich dreimal zu Retortenmusik, weil kein Geld für ein Orchester da war.
Und die Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker unter der Leitung von Jeffrey Tate, Giuseppe Patanee und Juri Aronowitsch stießen nicht auf ungeteilte Zustimmung der Kritik.
Hat man den umfassenden Anspruch von Salzburg in Bregenz wirklich aufgegeben?
Diese Frage an den künstlerischen Direktor Alfred Wobmann.
Man hat nur nicht so viel Geld wie Salzburg, das ist der kleine Unterschied.
Hätte man das gleiche Geld zur Verfügung, dann hätten sie die ganze Palette durch mit möglichst Glanzlichtern.
Sie müssen als künstlerischer Direktor also aus finanziellen Gründen Kompromisse schließen.
Wie lange ist das noch tragbar?
Tragbar ist es, solange das Publikum mitgeht.
Heuer ist das Publikum im Wesentlichen überall mitgegangen.
Und tragbar ist es, solange ich es persönlich vertragbar finde.
Wenn ich es nicht mehr vertragbar finde, dann ist der Kompromiss sowieso zu Ende.
Aber nur wissen Sie, dass die großen Schlachten nicht an einem Tag gewonnen wurden und dass wir auch versuchen müssen, jedes Jahr das Niveau Schritt für Schritt zu erhöhen.
Bessere Qualität zwischen den Eckpfeilern Oper und Seeproduktion, also nur bei wesentlich mehr Geld.
Selbsttherapie ist empfohlen.
Wuppmann sucht in ganz Europa Sponsoren und dann gibt es noch ein ehrgeiziges Projekt.
Mit einem aufblasbaren Dach über die riesige Seebühne könnte man sich teure Ersatzinszenierungen im Haus ersparen und zudem gäbe es keine wetterbedingten Ausfälle mehr.
Das Ganze ist für den Kaufmann Salzmann mehr als Wunschdenken.
Ja, das ist zunächst eine Idee, die man verfolgen muss.
Wir sind dabei, die Technik recherchiert im Moment und vielleicht wissen wir nächstes Jahr genau, welche Möglichkeiten wir haben, eine Überdachung zu bewerkstelligen.
Daneben ist ja noch das Projekt einer Zusatztribüne, das ebenfalls verfolgt wird.
Vielleicht können wir mit diesen beiden Projekten uns doch auch finanziell etwas helfen für die Zukunft.
Im Moment konzipiert man Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach als nächstjährige Seeproduktion.
Jérôme Savary wird wieder inszenieren.
Wer die Oper Nani von Verdi inszeniert, das weiß man noch nicht.
Neben diesen zwei erwarteten Glanzpunkten muss man sich nächstes Jahr, und wer weiß wie lange noch, mit Kompromissen zufriedengeben müssen am Bodensee.
Nach dieser Prägenzer Festspielbilanz samt Zukunftsvorstellungen jetzt, viereinhalb Minuten vor eins, im Mittagsschanal noch einmal zu Günther Baer ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Bund, Länder, Gemeinden und Industrie werden in diesem Jahr etwa 19 Milliarden Schilling für Umweltschutz ausgeben.
Nach einer im Auftrag des Umweltschutzministeriums durchgeführten Studie hat sich damit der Aufwand für Maßnahmen zur Reinhaltung von Luft, Boden und Gewässern seit dem Jahre 1974 verdoppelt.
Die Hauptlast der Umweltschutzanstrengungen wird nach der Analyse von den Gemeinden getragen.
Etwa die Hälfte der Gelder muss dabei für sogenannte Folgekosten, etwa für den Betrieb von Kläranlagen und Filtervorrichtungen, aufgewendet werden.
Über den künftigen Schadstoffausstoß des Kohlekraftwerkes Dürenrohr im Tullner Feld ist neuerlich eine Diskussion entstanden.
Der Experte des Internationalen Wasserstoffinstituts in Wien, Walter Fieber, äußerte die Befürchtung, dass aus Dürenrohr täglich 700 Kilogramm an giftigen Schwermetallen in die Luft gelangen würden.
Die Schwermetalle würden in Gasform die Filtereinrichtungen passieren, meinte Fieber.
Die Verbundgesellschaft bezweifelt diese Aussagen.
Sie ist der Ansicht, dass alle Schwermetalle von den Staubfiltern des Kraftwerkes zurückgehalten werden.
Das Sozialministerium hat eine Novelle zum Nacht-, Schicht- und Schwerarbeitergesetz fertiggestellt und zur Begutachtung versandt.
Die Gesetzesänderung soll die Zahl jener Personen, die Begünstigungen wegen erhöhter Belastungen am Arbeitsplatz erhalten, von derzeit knapp 13.000 auf knapp 30.000 erhöhen.
Erstmals ist auch vorgesehen, mehrfach Belastungen zu berücksichtigen.
Weiters soll der Sozialminister die Ermächtigung erhalten, durch Verordnungen Missstände zu beseitigen.
Norwegen
Die diesjährigen Herbstmanöver der NATO haben mit einer Übung von Marineeinheiten der Bundesrepublik Deutschland und Dänemarks im Kategat begonnen.
Die Übung ist auf zwei Wochen angesetzt.
Sie ist das erste von insgesamt zehn Manövern im nördlichen Befehlsbereich des Verteidigungsbündnisses.
USA
Amerikanische und sowjetische Rüstungsexperten treffen am 5. und 6.
September in Washington zusammen, um das Außenministertreffen der Supermächte vorzubereiten.
Die Außenminister Schulz und Schewartnatze sollen dann Termin und Einzelheiten für eine Gipfelkonferenz zwischen Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow festlegen.
Präsidentensprecher Larry Speaks forderte Moskau auf, die jüngsten amerikanischen Abrüstungsvorschläge zu beantworten.
Dies wäre ein Zeichen, dass die UdSSR tatsächlich an einem Abbau der Atomwaffen interessiert sei.
Dagegen warf das sowjetische Parteiorgan Pravda neuerlich die Frage nach dem Sinn einer Gipfelkonferenz auf.
Die Pravda meint, Washington wolle sich nicht von seiner alten militaristischen Denkungsart lossagen.
Bundesrepublik Deutschland.
Wieder ist einem tschechoslowakischen Grenzsoldaten die Flucht in den Westen gelungen.
Der 19-Jährige überschritt in Uniform, aber ohne Waffen die Grenze nach Bayern.
Die Flucht verlief ohne Zwischenfälle.
In der Nacht auf heute ist zwischen Augsburg und München auf einen Schnellzug geschossen worden.
Die Schüsse des unbekannten Heckenschützen trafen ein Fenster der Schnellzug-Lok.
Der Lokführer erlitt Schnittverletzungen durch die Glasscherben.
Die Regierung in Bern will die Zahl ausländischer Schüler und Studenten in der Schweiz begrenzen.
Der entsprechende Entwurf einer neuen Ausländerverordnung wurde nun vorgelegt.
Vor allem Privatschulen in der französischen Schweiz protestieren massiv dagegen.
Die Universität Genf würde Dutzende Wissenschaftler verlieren, elf Privatschulen müssten schließen.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend?
Meist sonnig, Nachmittagstemperaturen 23 bis 28 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsschonals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.