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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Das erste Mittagsjournal nach dem Ende der rot-blauen Koalition ist natürlich von diesem einschneidenden innenpolitischen Ereignis geprägt.
Für die nächsten 60 Minuten Information, durch die sie Herbert Dobrowolny führen wird, haben wir folgenden Ablauf geplant.
Um halb neun Uhr früh war Kanzler Wranicki bei Bundespräsident Waldheim, um mit ihm die aktuelle Lage zu besprechen und auch die weitere Vorgangsweise zu erörtern.
Daranschlosslich schloss sich eine kurze Sitzung des Ministerrates und ein ausführliches Pressefoyer mit dem üblichen Frage-und-Antwort-Spiel zwischen Regierungsmitgliedern und Journalisten.
Neben diesen offiziellen Terminen gab es auch zahlreiche informelle Verhandlungen und Gespräche, vornehmlich von den Freiheitlichen und ihrem Obmann Haider mit den Sozialisten geführt.
Wie an jedem Dienstag gab es auch das traditionelle Pressegespräch von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf.
Graf nannte seine Präferenzen, wie es nach dem 23.
November, dem möglichen Wahltermin, auf Regierungsebene weitergehen könnte.
Nämlich mit einer Konzentrationsregierung oder, wenn nicht, dann mit einer großen Koalition.
Und falls das auch nicht erzielbar wäre, dann mit einer kleinen Koalition.
Schließlich haben wir noch mit den Grünen gesprochen und sie unter anderem gefragt, ob die vorverlegten Wahlen für sie, die sich ja noch nicht ganz auf eine gemeinsame Plattform geeinigt haben, zu früh kommen.
Und schlussendlich zitieren wir noch aus ausländischen Zeitungen, wie dort das Ende der Regierung beurteilt wird.
An einem Tag wie heute geht eine Geschichte aus dem Wirtschaftsbereich ein wenig unter, die an anderen Tagen wohl das wichtigste Thema wäre.
Der Vorstand der Steierdamler Puch AG hat sein Unternehmenskonzept präsentiert, das einschneidendste Maßnahmen vorsieht.
Bis Ende nächsten Jahres sollen 2.500 Steiermitarbeiter gekündigt werden.
Aus diesem Grund versucht Zentralbetriebsratsobmann Leitenmeier mit Kanzler Wranicki zu reden, der aber heute mit den Parteienverhandlungen auch ziemlich eingedeckt ist.
Wir berichten aus Oberösterreich über das Steier-Konzept und versuchen auch eine Stellungnahme von Leitenmaier zu bekommen.
Die Steier-Kündigungen kommen nach der Präsentation des Föst-Alpine-Neu-Konzeptes, das ja etwa 10.000 Kündigungen vorsieht, und wir fragten auch für Staatlichminister Rudolf Streicher, wie es angesichts der geplatzten Koalition und den vorverlegten Wahlen mit dem Föst-Konzept weitergehen soll.
Wichtigstes Thema aus dem Ausland ist die Situation in Frankreich am ersten Tag der Visumpflicht.
Thomas Fuhrmann war auf dem Flughafen Orly, um sich die Praxis dieser französischen Verordnung anzusehen.
Aus der Sowjetunion kommt schließlich noch ein Bericht über die Voraufführung eines Filmes, der sich mit dem Leben nach einem atomaren Holocaust auseinandersetzt.
Dieser Film erweist sich ebenso erschütternd wie seine Vorgänger, wie zum Beispiel The Day After.
Die Kultur plaudert schließlich noch mit Hollywood-Wunderkind Steven Spielberg, der sich in Wien aufhielt.
Zur Beginn die Nachrichten für sie zeichnet Rainer Warnecke, verantwortlich Sprecher ist Wolfgang Grimerschmidt.
Österreich.
Bundeskanzler Franitzki hat heute früh Bundespräsident Waldheim offiziell über die Beendigung der Koalition mit den Freiheitlichen informiert.
Die Unterredung dauerte etwa eine Dreiviertelstunde.
Waldheim sprach im Anschluss daran von einer heiklen und sehr schwierigen Situation, die weitere Konsultationen mit dem Bundeskanzler notwendig mache.
Franitzki erklärte, über das Weiterverbleiben der von der FPÖ gestellten Regierungsmitglieder werde in den nächsten Tagen entschieden.
Nach einer kurzen Sitzung des Ministerrates haben im Bundeskanzleramt Parteiengespräche zwischen Sozialisten und Freiheitlichen über die weitere Vorgangsweise begonnen.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat sich heute zufrieden über die Vorverlegung des Wahltermins geäußert.
Graf erklärte, Bundeskanzler Wranicki habe das Handtuch geworfen und die Flucht nach vorn angetreten.
Die Begründung mit dem Obmannwechsel in der FPÖ ließ er nicht gelten.
Er äußerte die Vermutung, dass Wranicki das Problem der Verstaatlichten und der Sanierung des Budgets nunmehr sozusagen am Parlament vorbeigehen lassen wolle.
Für die Zeit nach der Wahl trat Graf für möglichst breite Zusammenarbeit ein.
An erster Stelle nannte er eine Konzentrationsregierung aller zurzeit im Parlament vertretenen Parteien, an zweiter Stelle eine große Koalition.
Er meinte, man sollte die Freiheitlichen nicht ganz in das politische Abseits stellen, nur weil sie einen anderen Obmann gewählt hätten.
Die Industriellenvereinigung hat das Ende der Regierungskoalition und die Vorverlegung der Nationalratswahlen begrüßt.
In einer Erklärung tritt die Industrie für baldige Rückkehr zu politischer Sacharbeit auf möglichst breiter Basis ein.
Sie betont, das Experiment einer eher knappen parlamentarischen Mehrheit und eines Regierungsmodells, das eine große soziale Integrationspartei von der Mitverantwortung ausschließe, müsse als gescheitert bezeichnet werden.
Die scheidende Regierung sei nur in der Lage gewesen, gravierende Probleme aufzuzeigen.
Von Lösungsansätzen sei man relativ weit entfernt.
Auch der österreichische Gewerbeverein hat die Vorverlegung der Wahl begrüßt.
Nach Ansicht des Grazer Bürgermeisters Alfred Stingl schafft die neue politische Situation auch in der Frage der Luftraumüberwachung neue Voraussetzungen.
Stingl erklärte, nach den Nationalratswahlen solle im Interesse der Landesverteidigung eine neuerliche Grundsatzdiskussion über die Schaffung von Abfangjägern geführt werden.
Die Kreditanstalt plant, die Dividende für heuer von 10 auf 12 Prozent zu erhöhen.
Generaldirektor Hannes Androsch begründete die Steigerung mit einer erfreulichen geschäftlichen Entwicklung im ersten Halbjahr.
Weiters nannte er den Umstand, dass die Bank für ihre Industriebeteiligungen nur noch 100 Millionen Schilling aufwenden muss.
Im vergangenen Jahr sind dafür noch 700 Millionen notwendig gewesen.
Frankreich.
Seit Mitternacht ist in Frankreich der von der Regierung verhängte Visumzwang für alle Ausländer in Kraft.
Ausgenommen sind lediglich Bürger aus den Ländern der Europäischen Gemeinschaft und der Schweiz.
Mehrere europäische Staaten, darunter Österreich, haben gegen die Regelung protestiert.
Die Visa werden zunächst an den Grenzen und auf den Flughäfen in Frankreich erteilt.
Später müssen sie vor Antritt der Reise auf den französischen Konsulaten besorgt werden.
Die französischen Behörden wollen mit dem Visumzwang Terroranschläge erschweren.
Bundesrepublik Deutschland Die Bekämpfung des internationalen Terrors ist eines der Hauptthemen des Treffens zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und der britischen Premierministerin Margaret Thatcher in Bonn.
Bei den zweitägigen Beratungen werden auch die Rüstungskontrolle und Wirtschaftsfragen erörtert, vor allem die Reform der europäischen Gemeinschaft.
Niederlande
Unbekannte Täter haben in der vergangenen Nacht gegen vier öffentliche Gebäude in Amsterdam Brandbomben geschleudert.
Durch die Anschläge entstand geringer Sachschaden.
Auch vor dem Königlichen Palast wurde ein Sprengsatz entdeckt, der jedoch entschärft werden konnte.
Möglicherweise stehen die Anschläge im Zusammenhang mit der Thronrede, die Königin Beatrix heute im Parlament halten wird.
Philippinen
Gegen den früheren Stabschef General Fabian Wehr ist heute neuerlich ein Haftbefehl erlassen worden.
Wehr steht im Verdacht an der Ermordung des Oppositionspolitikers Benigno Aquino beteiligt gewesen zu sein.
Er ist allerdings im Dezember vergangenen Jahres freigesprochen worden.
Nun ist gegen Wehr und die 25 Mitangeklagten ein neues Verfahren eingeleitet worden.
Es wird damit begründet, dass der erste Prozess ein vom damaligen Präsidenten Marcos in Szene gesetztes Scheinverfahren gewesen sei.
Wer ist allerdings mit Marcos ins Ausland geflüchtet?
Nach der philippinischen Verfassung ist es nicht möglich, gegen Angeklagte in deren Abwesenheit zu verhandeln.
Zwischen den USA und den Philippinen gibt es keinen Auslieferungsvertrag.
Österreich
Der österreichische Journalist und ORF-Mitarbeiter Ferdinand Hennerbichler ist in der französischen Botschaft in Wien mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet worden.
Hennerbichler hat den Hohen Orden für die Befreiung von drei Franzosen erhalten, die als Geiseln von Kurden festgehalten worden sind.
Auch die Befreiung dreier verschleppter Österreicher aus den Händen der Kurden ist ihm gelungen.
Die Wetterlage.
Die für Österreich erwartete Störungszone liegt zurzeit über Mitteldeutschland und wird morgen unser Land erreichen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen zum Teil bereits starke Bewölkung, die im weiteren Tagesverlauf auch auf den Norden und während der Nacht auf den Osten übergreifen wird.
Örtlich gewittrige Regenschauer.
Im Süden wolkenlos oder heiter.
Winde aus Süd, später auf West drehend und dabei auffrischend.
Nachmittagstemperaturen 23 bis 27 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 8 bis 15 Grad.
Die Aussichten für morgen.
Im Süden anfangs noch gering bewölkt, später Durchzug von stärkeren Wolkenfeldern.
In den übrigen Landesteilen wechselnd bis stark bewölkt und strichweise etwas Regen.
Schwache bis mäßige Winde.
Tagestemperaturen 18 bis 23 Grad.
Im Süden auch darüber.
Weiterer Temperaturrückgang.
Das Wetter am Donnerstag, vielfach starke Bewölkung und etwas Niederschlag.
Kühl.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 24 Grad, Eisenstadt wolkenlos 20, St.
Pölten wolkenlos 25 Grad, Linz, Heiter 25,
Salzburg, Heiter 25, Innsbruck, Heiter 23°, Westwien 15 km in der Stunde, Bregenz, Heiter 23°, Graz wolkenlos 25 und Klagenfurt, Heiter 24°.
Soviel aus dem Nachrichtenstudio.
Es ist noch keine 24 Stunden her, dass Kanzler Wranitzki im gestrigen Mittagsschanal die rot-blaue Koalition platzen ließ.
Wranitzki ließ sich seine Scheidung auf Österreichisch, wie dieser Schritt auch genannt wurde, am Nachmittag vom SPÖ-Präsidium absegnen und stellte damit den neuen FPÖ-Obmann Haider, den Stein des Anstoßes, vor vollendete Tatsachen.
Heider war auch in dieser Situation um kräftige Formulierungen nicht verlegen und sprach von einem Vertragsbruch.
Und er meinte auch, wenn Norbert Steger trotz des Wunsches der neuen FPÖ-Führungsmannschaft in der Regierung bleiben sollte, dann gäbe es um einen sozialistischen Minister mehr.
Die anderen beiden Ministerkollegen Krünes und Ofner sollten nach dem Willen Heiders im Regierungsteam bleiben, denn die FPÖ stehe zu den mit ihr getroffenen Koalitionsvereinbarungen.
Für heute erwartete man sich auch eine Klärung dieser Frage.
Nach einer gestrigen Aussprache im Bundeskanzleramt gaben die freiheitlichen Minister keine Stellungnahme ab.
Fritz Pesata zeichnet im Folgenden die Chronologie der Ereignisse des heutigen Vormittags.
Bundespräsidentschaftskanzlei heute Vormittag, 8.30 Uhr.
Kanzler Franz Farnitzki betritt die Amtsräume von Bundespräsident Kurt Waldheim in der Wiener Hofburg.
Ein kurzes Shakehand-Lächeln für die Fotografen, dann schließt sich die Tür hinter den beiden Politikern.
Es vergeht eine knappe Dreiviertelstunde, heraustreten beide Politiker mit ernstem Gesicht.
Franitzki sagt, er habe Waldheim informiert über die jüngste Entwicklung und auch darüber, dass Einvernehmen zwischen den Parteien besteht, was den Termin der Auflösung des Parlaments und des Wahltags anlangt.
Demnach beschließt der Nationalrat am 23.
September seine Auflösung und demnach wird am 23.
November gewählt.
Waldheim bestätigt, diese Terminkalender deutet aber bereits an, dass es einen Konflikt über die freiheitlichen Regierungsmitglieder gibt.
Was den Terminkalender betrifft, ist die Situation klar und auch unkontroversiell.
Ansonsten kann ich nur bestätigen, was der Herr Bundeskanzler eben sagte.
Weitere Erklärungen möchte ich zu diesem Zeitpunkt nicht abgeben.
Sie wissen ja, es speilt sich, um es auf Lienerisch zu sagen, ein bisschen mit den freiheitlichen Regierungsmitgliedern.
Wie würden Sie denn, der Sie im Wahlkampf gesagt haben, ein aktiver Bundespräsident sein zu wollen, wie würden Sie denn in dieser Sache gern vorgehen?
Ich habe nicht die Absicht, dazu jetzt Stellung zu nehmen.
Das ist alles ein sehr heikles Problem.
Ich glaube, es liegt nicht im Staatsinteresse, dass man zu diesem Zeitpunkt bereits über diese Fragen spricht.
Ich glaube, es ist wichtig jetzt, dass die Konsultationen, die ich mit dem Herrn Bundeskanzler geführt habe, dass die fortgesetzt werden.
Aber ich möchte keine weitere Stellungnahme abgeben.
Wohingegen denn die Schwierigkeit?
Ist eine sicherlich sehr kritische Situation, darüber ist kein Zweifel, aber es wäre verfehlt jetzt über die Situation schon öffentlich Mitteilungen zu machen.
Ich bleibe weiter mit dem Herrn Bundeskanzler in Verbindung und zum gegebenen Zeitpunkt werden die Entscheidungen mitgeteilt werden.
Herr Bundespräsident, Sie haben im Wahlkampf seinerzeit auf die Frage, ob Sie unter Umständen auch eine Minderheitsregierung akzeptieren würden, gesagt, im Falle einer Übergangslösung würden Sie so etwas akzeptieren.
Sehen Sie die jetzige Situation auch als eine solche, für die dieser Satz, den Sie damals gesprochen haben, heute gelten würde?
Ich glaube, man wird jetzt einmal abwarten müssen, wie sich die Dinge weiterentwickeln.
Wir haben diesen Zeitpunkt noch nicht erreicht.
Würden Sie prinzipiell eine Lösung im Konsens suchen oder würden Sie auch freiheitliche Minister gegen deren Willen entlassen aus der Regierung?
Es ist in erster Linie Aufgabe des Herrn Bundeskanzlers, die diesbezüglichen Konsultationen zu führen.
Ich bin nicht in der Lage, darüber etwas auszusagen.
9.30 Uhr, Bundeskanzleramt vis-à-vis von der Präsidentschaftskanzlei.
Es tritt der allwöchentliche Ministerrat zusammen.
Kurz vorher noch ein lockeres Geplauder, auch zwischen sozialistischen und freiheitlichen Regierungsmitgliedern.
Die Sitzung beginnt dann mit Verspätung, weil Kanzler Franitzki offensichtlich noch die weitere Vorgangsweise beraten möchte.
Um 10 Uhr beginnt dann der Ministerrat.
Eine Viertelstunde später ist diese Sitzung zu Ende, aber der Kanzler stellt sich den Journalisten noch nicht zur Verfügung.
Es soll wahrscheinlich versucht werden, die schwierige Situation im Parteiengespräch wieder flott zu kriegen.
Vor diesem Gespräch, vor dieser Verhandlungsrunde informiert dann Franitzki die Journalisten über die Ausgangssituation und über die offenkundigen Schwierigkeiten.
Ich habe Ihnen das Anheimgestellt, das selber zu beraten und zu überlegen.
Und diese Gespräche sind noch nicht zu Ende geführt, sie werden fortgesetzt.
Was wollen Sie, Herr Bundeskanzler?
Sollen die Freiheitlichen Ihrer Meinung nach die Regierung verlassen oder nicht?
Wenn die freiheitlichen Regierungsmitglieder sich dazu verstehen können, den Rest der Gesetzgebungsperiode in der Bundesregierung noch zu verbleiben, ohne dass es dabei unüberwindliche Hindernisse gibt,
ist es mir recht.
Und ich gehe aber außerdem davon aus, dass ich jetzt in der kurzen noch zur Verfügung stehenden Zeit keinerlei Regierungsumbildungen oder zusätzliche Nominierungen mehr mache.
Der neue FPÖ-Obmann Haider will, dass Dr. Steger aus der Regierung ausscheidet oder ein anderer freiheitlicher Minister seine Agenten übernimmt.
Werden Sie diesem Wunsch des Parteivorsitzenden entsprechen?
Nein.
Darf ich fragen, warum nicht?
Es entscheidet sich entweder, die freiheitliche Regierungsmannschaft in der Regierung zu bleiben oder nicht.
Aber es kann nicht sein, dass die Regierungsmannschaft aufgeteilt wird in gute und schlechte Indianer und da hier aufgeteilt wird.
Das heißt, es stehege und alle oder keiner?
Ich möchte dem jetzt wirklich nicht mehr weiter vorgreifen.
Wir sind noch mitten in den Gesprächen.
Bis daher gehe ich jetzt in meiner Stellungnahme.
Aber das ist Ihre Grundvoraussetzung?
Steger und alle oder keiner?
Das ist eine Formel, die in den Gesprächen vorkommen wird.
Wird es Gespräche mit Dr. Haider geben darüber oder werden Sie überhaupt mit ihm nicht reden?
Oh ja, ich werde schon mit ihm reden.
Die Gespräche beginnen dann nach 11 Uhr.
Wie es heißt, befindet sich zu diesem Zeitpunkt der neue FPÖ-Chef Jörg Haider bereits im Haus, sein Vorgänger Steger offenkundig nicht.
Für die FPÖ skizziert dann der stellvertretende Parteichef, Justizminister Harald Ofner, die Ausgangslage vor den Verhandlungen.
Ich stehe als Minister vor Ihnen.
Wie die Dinge sich weiterentwickeln, ist derzeit nicht wohl auch zu sehen.
Hat der Bundeskanzler Sie gebeten, als Minister zurückzutreten oder akzeptiert er Sie nicht?
Er akzeptiert mich nicht.
Herr Minister Hofmann, ist die Situation nicht ein bisschen grotesk, wenn es keine rot-blaue Koalition mehr gibt, trotzdem aber freiheitliche Minister und Staatssekretäre in der Regierung?
Die Minister und die Staatssekretäre dienen nicht den Parteien und nicht der Koalition, sondern der Republik Österreich.
Sie haben für die Republik, für die Respublika im positiven alten Sinne, ihre Pflicht zu erfüllen und das gemäß der Verfassung eigentlich unabhängig von der Konstellation der Parteien zu tun.
Das bedeutet nicht, dass man davon ausgehen kann, dass sie im luftleeren Raum agieren können.
Aber immer und überall die Frage im Vordergrund zu sehen, was nützt es der Partei, lehnen wir Freiheitlichen und lehne ich ab.
Wenn Sie sagen, wir dienen nicht nur der Partei, war das auch eine Absage an den neuen Obmann der Freiheitlichen, an Jörg Haider?
Überhaupt nicht.
Das ist ein grundsätzlicher Standpunkt.
Wenn jemand Funktionär einer Partei wird, dann hat er der Partei zu dienen.
In erster Linie der Partei zu dienen.
in ein öffentliches Amt berufen wird, dann hat er der jeweiligen Gebietskörperschaft zu dienen.
Das ist im Fall eines Regierungsmitglieds und eines Staatssekretärs die Republik Österreich.
Aber freiheitliche Minister gibt es ja auch nur aufgrund ihrer Partei und eines Parteieueinkommens zwischen Sozialisten und Sozialisten.
Das ist richtig.
Auf die Art und Weise ist es dazu gekommen, dass Freiheitliche in die Bundesregierung und als Staatssekretäre berufen worden sind.
Aber in dieser Funktion sind wir Diener der Republik und nicht Diener der Partei.
Haben Sie sich mit den anderen freiheitlichen Regierungsmitgliedern abgesprochen?
Würde es ein einheitliches Vorgehen geben oder könnte es sein, dass einer sagt, ich bleibe unbedingt, der andere sagt, nein, unter den Umständen würde ich zurückziehen?
Ich glaube, dass es denkbar erscheint, dass eine unterschiedliche Vorgangsweise von Seiten des ehemaligen Bundesparteiobmanns und Vizekanzlers auf der einen Seite und von der Seite der übrigen beiden Minister und der drei Staatssekretäre auf der anderen Seite sich entwickeln kann.
der freiheitliche Staatssekretär Holger Bauer ergänzt.
Wenn der Bundeskanzler will, dass die freiheitlichen Minister zurücktreten, dann muss die gesamte Regierung zurücktreten.
Soweit der Stand der Dinge.
Ich gebe vorläufig zurück zum Studio des Mittagschanals.
Alles ist also möglich, was die Situation der Freiheitlichen in der Regierung betrifft.
Dementsprechende Parteienverhandlungen sind derzeit im Bundeskanzleramt noch im Klang und sollten sie bis 13 Uhr ein Ergebnis bringen, so werden wir Sie natürlich im Schanal noch darüber informieren.
ÖVP-Obmann Alois Mock zeigte sich ja gestern von den vorverlegten Neuwahlen nicht überrascht und schloss in einer ersten Reaktion für seine Partei keine Koalitionsvarianten aus.
Er verwehrte sich aber gegen alle Koalitionsspekulationen.
Heute nahm ÖVP-Generalsekretär Michael Graf zur neuen innenpolitischen Situationsstellung.
Gisela Hopfmüller war bei diesem schon traditionellen Pressetermin.
Es ist nicht die FPÖ der Grund für die veritable Regierungskrise.
Die FPÖ wird nur von den Sozialisten zum Vorwand genommen zur Beendigung der Koalition.
Quasi um abzulenken von der Tatsache, dass die anstehenden Probleme von Föst bis Budget nicht bewältigt werden.
So sieht ÖVP-Generalsekretär Michael Graf die Lage.
Er spricht vom Handtuch, das geworfen wurde von einer Flucht nach vorn in rasche Neuwahlen nämlich.
Aber diese Neuwahlen Ende November entsprechen, und das hebt Graf hervor, durchaus den Anliegen der ÖVP.
Und wie es nach den Wahlen weitergeht?
Kanzler Wranicki hat ja gestern Präferenzen für eine große Koalition zu erkennen gegeben.
Zieht Graf auch eine große Koalition, einer mit der FPÖ, vor?
Durchaus, ich bin wie der Parteiobmann Mock der Meinung, dass die politische Situation und das Gewicht der Probleme eine möglichst breite Regierungsbasis verlangen.
Möglichst breit heißt, möglichst alle im Parlament vertretenen Parteien.
Wenn das nicht geht, dann halt jeweils die nächst breitere Basis.
Also ganz exakt lautet Grafs Präferenz in der Reihenfolge Konzentrationsregierung, Große Koalition, Kleine Koalition.
Folglich auch die zustimmende Antwort Grafs auf die Frage, ob er sich ein freiheitliches Mitglied in einer von der ÖVP geführten Regierung wirklich vorstellen könne.
Mit Krönes, so sagt Graf, verfügt die FPÖ über einen respektablen Kandidaten.
Und Graf lässt auch keinen Zweifel daran, mit Jörg Haider tut er sich leichter als mit Norbert Steger.
Glaubt Graf, dass mit Haider die FPÖ nach rechts gerückt ist?
Wir haben ja gesehen, lautet die Antwort, dass Haider eher Stimmen aus der ÖVP holt.
Ich traue auch der FPÖ durchaus zu, wenn es für sie die politische Koalition, die politische Konstellation als opportun erscheinen lassen würde, dass man sehr bald auch beim Jörg Haider wieder liberalere Züge entdeckt auf sozialistischer Seite.
Wohin eine Partei rückt,
Das ist für mich ihre eigene Sache.
Wir haben aber zur Kenntnis genommen, dass Haider unsere Wähler haben will, die wir da ganz bestimmt nicht kriegen.
Er ist unser politischer Gegner und wir werden ihn mit unserer ganzen politischen Kraft bekämpfen.
Jedenfalls ist das Schicksal der Freiheitlichen nicht mit der Fortühnung des Norbert Steger verbunden, sagt Graf.
Soviel von der Pressekonferenz des ÖVP-Generalsekretärs.
Ich gebe zurück ans Studio.
Reporterin war Gisela Hopfenmüller und wir schalten jetzt nochmals ins Bundeskanzleramt.
Dort hat nämlich mein Kollege Roland Adrovica den neuen FPÖ-Parteiobmann Jörg Haider vor dem Mikrofon nach einem Gespräch, das Haider mit Kanzler Wranitzky führte.
Ich hatte ihn vor dem Mikrofon und zwar, als er vom Kanzler herausgekommen ist.
Die Frage ist ja, wie geht es weiter mit den freiheitlichen Ministern in der Regierung?
Das war sicherlich das Hauptthema des Gesprächs, das Jörg Haider mit dem Bundeskanzler geführt hat, bevor er jetzt in knapp einer halben Stunde
über den Ballersplatz zu Bundespräsident Kurt Waldheim gehen wird.
Haider sagte nach Verlassen des Kanzlerzimmers über das Gespräch.
Wir haben eine Reihe von Vorschlägen auf den Tisch gelegt und auch über das Koalitionsübereinkommen, das aus dem Jahre 83 besteht, eingehend gesprochen.
Wie war denn die Reaktion bei dem Bundeskanzler bzw.
der SPÖ auf Ihre Vorschläge?
Ich würde sagen, sehr konstruktiv.
Der Bundeskanzler hat gesagt, entweder alle freiheitlichen Minister weiter oder keiner.
Ist das für Sie eine Basis?
Ich weiß nicht, was er Ihnen gesagt hat.
Wir haben jedenfalls sehr konstruktiv gesprochen.
Was hat Ihnen der Bundeskanzler gesagt?
Sie werden Verständnis haben, dass ich zuerst meine Parteigremien informiere und erst nach einer entsprechenden Beschlussfassung der Führungsgremien, der FPÖ, der Öffentlichkeit erfährt, was wir und wozu wir uns entschieden haben.
Können Sie nicht sagen, was der Bundeskanzler zu Ihnen gesagt hat, mit welchem Vorschlag er zu Ihnen gegangen ist?
Ich bin nicht der Pressesprecher des Bundeskanzlers, daher bitte ich Sie, ihn zu befragen.
Sie gehen jetzt zum Bundespräsidenten.
Was werden Sie mit ihm besprechen?
Ich habe zuerst einmal die Absicht, dem Herrn Bundespräsidenten einen Antrittsbesuch zu machen.
Ich nehme an, dass aufgrund der aktuellen Situation auch der Herr Bundespräsident interessiert ist, darüber zu erfahren,
welche Entwicklungen es in der FPÖ in Zukunft geben wird, welche Konsequenzen sich aus dem Parteitag ergeben, welche politische und programmatische Position wir einnehmen und welche Rolle wir primär in der österreichischen Innenpolitik in Zukunft spielen wollen.
Nur der Bundespräsident kann ja Minister entlassen.
Auf Vorschlag des Bundeskanzlers werden Sie den Präsidenten irgendwie ersuchen, etwas zu tun oder nicht zu tun?
Ich glaube, dass es üblich ist, dass kein Parteiobmann dem Bundespräsidenten etwas vorzuschlagen hat.
Denn der erste Mann im Staate weiß sicherlich selbst, was er zu tun hat in gegebenen Situationen und wird einen Gedankenaustausch führen, um Möglichkeiten abzuklären.
Die letzte Entscheidung, was dann wirklich geschieht, hat der Bundespräsident, sofern er verfassungsrechtlich überhaupt angerufen wird.
Sie haben gestern Abend gemeint,
Wenn der Herr Dr. Stege in der Regierung verbleibt, dann bleibt ein sozialistischer Minister mehr in der Regierung.
Halten Sie diese Aussage auch jetzt noch aufrecht?
Daran hat sich nichts geändert.
Vorläufig bleibt also ungewiss, bleiben die freiheitlichen Minister vorläufig in der Bundesregierung oder nicht.
Und wenn ja, wie viele?
Das wird sich voraussichtlich in den kommenden Stunden zeigen.
Um 14 Uhr beginnt eine Sitzung des FPÖ-Vorstandes.
Vielleicht kann man nachher erfahren, was wirklich geschieht, wie es in der Regierung bis zum Neuwahltermin 23.
November weitergeht.
Ich gebe zurück an das Studio.
Die neue Situation nach der Vorverlegung der Nationalratswahl ist für eine der wahlwerbenden Gruppen vermutlich besonders unangenehm, für das grün-alternative Lager, dessen mühsamer Einigungsprozess ja noch nicht zu Ende gekommen ist.
Von einer Einigung der verschiedenen Strömungen hängt aber auch ein möglicher Wahlerfolg ab.
Darüber sind sich sowohl die Meinungsforscher wie auch natürlich die Betroffenen selbst ziemlich einig.
Über die Lage nach der Verkündung der Novemberwahlen sprach eines Tauer mit zwei Exponenten der beiden großen Strömungen.
Mit Josef Buchner, dem Obmann der Vereinten Grünen, und mit Doris Eisenriegler, der Sprecherin der Alternativen.
Der sogenannte Heinburger Einigungskongress, den Grüne und Alternative zum Nationalfeiertag Ende Oktober planen,
hat seit gestern einen anderen Stellenwert.
Vier Wochen vor der Nationalratswahl sollte er wohl zum Wahlkampf-Höhepunkt werden.
Vorausgesetzt, dass die Einigung zwischen Grünen und alternativen Gruppen rechtzeitig zustande kommt.
Den neuen Wahltermin beurteilen Exponenten der beiden Richtungen jedenfalls nicht einheitlich.
Josef Buchner von den Vereinten Grünen,
Wir haben also irgendwo mit diesem Wahltermin gerechnet, im Hinterkopf gewusst, dass etwas passieren kann bei dieser sehr brüchigen Koalition.
Das hat sich ja abgezeichnet, sodass wir eigentlich relativ gefasst dem entgegensehen und ich persönlich und ich glaube viele meiner Freunde eigentlich über die Vorverlegung des Wahltermines aus verschiedenen Gründen nicht unglücklich, sondern eigentlich sehr zufrieden sind.
weil durch dieses Vorziehen der Wahl nicht nur ein für diesen Staat sicher nicht erhaltbarer Zustand beendet wird, sondern vor allem, weil jetzt diese Bündnisverhandlungen, die schon sehr weit fortgeschritten sind und wo es nur mehr eigentlich Kleinigkeiten struktureller, organisatorischer Art gibt, die uns noch aufhalten, eine Eigendynamik in Form von viel rascherer
Buchner sieht also auch Positives im Zwang zur Einigung über jene Fragen, die noch offen sind.
Vor allem die Streitfrage, wie rasch aus dem eher bunten Haufen nach den Wahlen eine Organisation mit festen Strukturen werden soll.
Nicht ganz so optimistisch zeigt sich Doris Eisenregler, Sprecherin der Alternativen im Verhandlungskomitee.
Ihr wäre ein späterer Wahltermin wohl lieber gewesen.
Ja, etwas zu früh schon.
Wir sind uns zwar weitgehend einig, dass die Grünen und Alternativen gemeinsam
in einer gemeinsamen Organisation kandidieren werden, aber die Teilfragen müssen wir noch lösen.
Und das müssen wir jetzt schnell machen.
Könnte der Zeitdruck die Einigung vielleicht beschleunigen?
Er wird entweder die Einigung beschleunigen oder den Zeitpunkt, wo wir sagen müssen, es ist nicht gegangen.
Aber dass wir gemeinsam kandidieren wollen,
Die nach wie vor bestehenden Gegensätze sollen jedenfalls, und da sind sich wieder beide einig, bis zum Hainburger Kongress bereinigt sein.
Und der Kongress soll Wahlkampf-Höhepunkt werden.
Genau vier Wochen vor dem Wahlsonntag.
Buchner hoffte überdies, auf dem Weg nach Hainburg ein paar allzu kräftige Farbtupfer aus dem bunten Haufen zum Verschwinden zu bringen.
Ich sehe dieser Bereinigung mit großer Zuversicht entgegen, wobei für mich klar ist, dass dieser
Vor einer nun unter Haider wieder ganz auf oppositionell getrimmten FPÖ zeigen sich die Sprecher beider Strömungen wenig beeindruckt.
Eisenriegel auf die Frage nach einer möglichen Konkurrenz im Kampf um Proteststimmen.
Und auch Josef Buchner als Vertreter des bürgerlichen Flügels der Grünen zeigt wenig Besorgnis vor der Konkurrenz von rechts.
keinesfalls Angst vor der Freiheitlichen Partei.
Ich persönlich bin mir sicher, dass wenn wir dem Wahlvolk hier begreiflich machen können, dass dieses grüne Bündnis einig ist und in all dem Bewusstsein, dass die etablierten Parteien fünf weitere Grünparteien installieren werden gegen uns, so bin ich eigentlich optimistisch, dass wir trotz all diesen Schwierigkeiten zur dritten Politik
Im Wesentlichen also Zuversicht bei Grünen wie bei Alternativen.
Die Einigung vorausgesetzt.
Die Verhandlungen dazu stehen jedenfalls unter Zeitdruck.
Ein Beitrag von Ernest Hauer.
Die Ereignisse in Österreich haben natürlich auch in der Bundesrepublik Deutschland zu zahlreichen Zeitungskommentaren geführt.
Der Grund, man erinnert sich wohl auch an das Ende der bundesdeutschen sozial-liberalen Koalition und zieht auch Vergleiche mit Österreich.
Die Auswahl der Pressezitate hat Michael Kerbler getroffen.
Die konservative Tageszeitung Die Welt geht auf den Unterschied zwischen dem Ende der sozialliberalen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland und dem Ende der sozialistisch-freiheitlichen Regierungspartnerschaft in Österreich ein.
In Österreich gehen die Uhren anders.
Hier endet die sozialliberale Koalition nicht durch den Absprung des kleinen Bündnispartners, sondern mit dem Hinauswurf der Liberalen durch die große sozialistische Partei.
Mit der gestrigen Erklärung Bundeskanzler Franitzkis wird auch deutlich, dass in der SPÖ endgültig die Großkoalitionäre gesiegt haben.
Auch der in Konstanz erscheinende Südkurier nimmt zu Koalitionsmodellen nach den Wahlen im November Stellung.
In Wien träumt man von großer Koalition, von Kameraderie zwischen regierenden Sozialisten und mitprofitierender Volkspartei, wie gehabt vor langer Zeit.
Bloß kein Machtwechsel, so scheinen Österreichs Sozialisten zu beten, die darauf vertrauen, dass ihr zweiter Kanzler in diesem Jahr ein auf Wähler wirkender fescher Mann sei, dem die Volkspartei nichts Vergleichbares entgegenzusetzen vermag.
Erst Waldheim, dann der fliegende Kanzlerwechsel, hinterher ein atomarer Bürgerkrieg mit Bayern und ausgebliebene US-Touristen, jetzt der Ärger mit den widerborstigen Liberalen.
Es sind in der Tat harte Zeiten für ein liebenswürdiges Land zwischen Bodensee und Pusta.
Die Weser-Zeitung, sie erscheint in Hameln, erinnert ihre Leser an die Zeiten der großen Koalition zwischen SPÖ und ÖVP.
Die ÖVP zeigt sich eifrig koalitionsbereit und so könnte es die große Koalition Unseligen an Gedenkens tatsächlich geben.
Gewiss war ihr Wert unmittelbar nach dem Weltkrieg nicht zu leugnen.
Später entartete dieser Pakt zu einem Monstrum der Freundelwirtschaft und der Protektion und schuf das vermutlich einzig perfekte Austriakum.
Eine Proporzmeierei, die selbst noch jeder Raumpflegerin im öffentlichen Dienst ein Parteibuch aufzwang und jeder schwarzen Klofrau eine rote zugesellte.
Wohlbekommens.
Der Wiesbadener Kurier befasst sich mit der Rolle der freiheitlichen Partei und jener Jörg Haiders in der Scheidung auf Österreichisch.
Die Entscheidung Franitzkes und der SPÖ, die kleine Koalition aufzukündigen, kann nur als konsequent bezeichnet werden.
Als seinerzeit Norbert Steger zum Bundesvorsitzenden der FPÖ gewählt wurde, rechnete man damit, die unverkennbar mit starken Brauntönen behaftete Nationalliberale Partei werde sich in eine echte liberale Partei verwandeln.
Mit der Wahl Haiders zum Steger-Nachfolger haben Österreichs Liberale nun offenbar eine Wende rückwärts eingeleitet.
Und das Hamburger Abendblatt sieht in ihrem Kommentar eine ähnliche Entwicklung.
Die FPÖ hat auf ihre Weise klare Verhältnisse geschaffen.
Mit der Wahl Jörg Haiders zum neuen Vorsitzenden haben sich diejenigen in der Partei durchgesetzt, denen das Etikett liberal schon lange nicht mehr passte.
Jetzt hat Österreich keine liberale Partei mehr.
An ihre Stelle ist eine nationalistische Partei getreten.
Und der Kommentator in der Neuen Westfälischen Zeitung zieht folgendes Resümee.
Schneller als vorgesehen endet die Nachkreiski-Ära.
In Österreich zerbricht eine Koalition, die sich gern und fälschlich, in Anspielung auf zeitweise glückliche deutsche Verhältnisse, sozial-liberal nannte.
Als Partei der Ewiggestrigen wird man die FPÖ nicht pauschal bezeichnen können, aber sie hat doch kräftig an einschlägige Instinkte appelliert.
Der Zumutung eines weiteren Rechtsrucks durch den Wechsel an der FPÖ-Spitze hat Bundeskanzler Franitzki nicht zusehen wollen.
Gewissermaßen aus Gründen der Hygiene hat er die Koalition aufgekündigt und vorzeitige Neuwahlen für den November eingeleitet.
Und im Zusammenhang mit diesen eben angesprochenen Neuwahlen stellt sich natürlich bei uns auch eine wirtschaftspolitische Frage.
Nämlich kann das Konzept für die marode VÖST in der nun angebrochenen Vorwahlzeit überhaupt durchgezogen werden?
Dazu hat Hans-Christian Unger für Staatlichtminister Rudolf Streicher befragt.
Herr Minister, das Konzept für die First liegt jetzt ungefähr 14 Tage vor.
14 Tage später jetzt haben wir bereits wieder eine Phase, wo der Wahlkampf beginnt.
Nach früheren Erfahrungen möchte man eigentlich meinen, dass jetzt das First-Konzept für die nächsten zwei, drei, vier Monate Pause hat.
Schauen Sie, ich werde alles so durchziehen, als ob es dieses Ereignis nicht gegeben hat.
Wir haben keine Zeit, wir müssen diese Probleme rasch lösen und das werde ich tun.
In dieser Woche findet die erste Diskussion im Aufsichtsrat der VÖST statt, also in den Organen, gemäß der Auffassung des Herrn Bundeskanzlers, dass die Probleme dort besprochen werden sollen, wo sie einfach gelöst werden müssen.
Und es gibt keine wie immer geartete Verzögerung durch die neue Situation.
Jetzt sind aber viele Maßnahmen, vor allem was die Kündigungen anlangt, doch auch letztlich politische Entscheidungen.
Wie sollen diese Entscheidungen eigentlich während der nächsten Monate zustande kommen?
Nachdem ich auf dem Standpunkt stehe, dass diese Entscheidungen zwingend sind, werden sie auch durch Wahltermine nicht, durch den vorzeitigen Wahltermin nicht aufgehalten werden.
Eine mögliche Variante eines Wahlausgangs wäre eine große Koalition.
Wie wollen Sie in Sachen VÖST mit der ÖVP zusammenarbeiten?
Eine Partei, die das Konzept immerhin als Zusperrkonzept definiert hat.
Die Verluste müssen beseitigt werden und zur Verlustbeseitigung gibt es einfach klare Vorstellungen.
Diese klaren Vorstellungen werden jetzt diskutiert, dort wo sie diskutiert werden müssen.
Im September, eher aber Mitte Oktober, wird man die genaue Maßnahmenleitlinie kennen.
Zum Wort Verlust, die Voest braucht heuer noch ganz dringend Geld, um überhaupt bilanzieren zu können, ausgeglichen bilanzieren zu können.
Wie wird jetzt die Mittelaufnahme erfolgen angesichts dieser neuen Situation?
Wir werden ohne Gesetz auskommen.
Es gibt eine Möglichkeit über eine Kapitalaufstockung der OERG das Problem zu bewältigen.
Wir werden das Finanzierungsgesetz im herrlichen Jahr nicht benötigen.
Seit gestern sorgt aber nicht nur in der Voest ein Unternehmenskonzept für Aufregung.
Auch im indirekt verstaatlichten Unternehmen Steyr-Daimler-Puch wurde dem Betriebsrat ein Programm für die Umgestaltung des Betriebes vorgelegt.
Es enthält für die Belegschaft des größten CA-Konzernbetriebes nicht weniger einschneidende und teilweise unangenehme Änderungen,
als das eben angesprochene Föst-Alpinen-Neukonzept im 40 Kilometer entfernten Linz.
Der Zentralbetriebsrat von Steierdamler Puch, Leitenmaier, ist heute bei Kanzler Wranicki.
Aber hören Sie näheres von Kurt Rammersdorfer.
Die Schnitte bei Steierdaimler Puch werden in der nächsten Zeit, so das Konzept, gewaltig sein.
Bis zum Ende des nächsten Jahres soll der Personalstand um 2.550 Mitarbeiter reduziert werden.
Heuer soll es insgesamt noch 1.350 Mitarbeiter treffen.
Nächstes Jahr sollen dann weitere 1.200 abgebaut werden.
So zumindest die gravierendsten geplanten personellen Einschnitte.
Der Grund für diese Maßnahmen?
Bereits im Vorjahr musste Steirer Daimler-Puch einen Verlust von rund 600 Millionen Schilling hinnehmen.
Heuer werden es möglicherweise rund 800 Millionen Schilling sein.
Massive Auftragseinbrüche, speziell im Lkw- und im Traktorbereich, werden dafür verantwortlich gemacht.
Ohne Personalabbau und drastische Rationalisierungsmaßnahmen, die zum Teil schon eingeleitet wurden, wird es in der nächsten Zeit bei Steierdaimler Puch nicht abgehen.
So beträgt die Wertschöpfung bei Steierdaimler Puch pro Mitarbeiter nur rund 350.000 Schilling.
Bei ausländischen Konkurrenzunternehmen liegt die Zahl fast doppelt so hoch.
So die Argumentation der Unternehmensleitung.
Der Betriebsrat hat zwar weitere Einschnitte bei Steyr-Daimler-Puch befürchtet, die Pläne des Vorstandes allerdings lösten auch bei der Belegschaftsvertretung große Überraschung und Betroffenheit aus.
Dazu der stellvertretende Zentralbetriebsratsobmann Leopold Tatzreiter.
Es ist sicher ein schwerer Schlagbild für uns gestern und es war wieder einmal ein Tag des schwarzen Hemmels.
Das ist für uns eigentlich eine Schreckenszahl gewesen und wir waren
sehr überrascht von dieser großen Anzahl dieser bevorstehenden Gründegangen, die eigentlich wir nicht gedacht haben.
Wie bereits vorhin erwähnt, sollen heuer noch rund 1.350 Mitarbeiter österreichweit abgebaut werden.
Im Werksbereich Steyr mit den Standorten Steyr, St.
Valentin und Letten soll es rund 600 Kündigungen geben.
Der Standort Graz soll mit 400 und der Standort Wien mit 300 Mitarbeitern betroffen sein.
Wie sich der Schlüssel für den geplanten Abbau von weiteren 1200 Mitarbeitern im kommenden Jahr aufteilt, scheint derzeit noch offen.
Fest steht allerdings bereits heuer für den Standardsteuer, dass dies möglicherweise bereits die dritte Kündigungswelle sein wird.
Von den 600 geplanten Kündigungen sollen rund 380 Arbeiter und 220 Angestellte betroffen sein.
Neben dem Personalabbau sieht das neue Unternehmenskonzept auch eine Zerteilung des Unternehmens vor.
Insgesamt soll es bereits im kommenden Jahr sieben eigenständige Gesellschaften geben.
Das heißt, einzelne Unternehmensbereiche von Steyr-Daimler-Puch werden ausgegliedert und müssen in Zukunft auf eigenen Beinen am Markt bestehen.
In Wien soll der Kettenbereich, die Forstechnik und die Busabteilung zusammengefasst werden, in Steyr der Lkw- und der Traktorbereich, in Graz soll die Vier- und Zweiradsparte ein eigenständiges Unternehmen bilden und auch die Waffenproduktion in Steyr soll verselbständigt werden, ebenso wie die Kugeljager, ebenfalls in Steyr.
Als siebter und letzter Teilbereich soll Handel und Service verselbständigt werden.
Soweit in groben Zügen die wesentlichsten und spektakulärsten Details aus dem geplanten Unternehmenskonzept.
Das letzte Wort scheint allerdings noch nicht gesprochen.
Von Seiten des Betriebsrates will man vor allem versuchen, mit einer weiteren Arbeitszeitverkürzung die Auswirkungen des geplanten Konzeptes zu mildern.
Einen Personalabbau von rund 2500 will man nicht ohne weiteres hinnehmen.
Von Unternehmensseite wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt vor allem darauf hingewiesen, dass speziell im Werksbereich Steier neue, wenn auch andere Arbeitsplätze entstehen.
So baut BMW Steier wie bereits bekannt aus und auch der Spritzgussmaschinenhersteller Engl errichtet zurzeit gleich neben dem Nibelungenwerk von St.
Valentin ein Zweigwerk, wo letztlich einige hundert Arbeitskräfte Beschäftigung finden.
Bereits bei der letzten Kündigungswelle im Sommer hat es darüber hinaus die Möglichkeit für Grazer Steuermitarbeiter gegeben, bei der Firma Leicam unterzukommen.
130 Arbeitsplätze standen offen, bis jetzt allerdings haben erst fünf ehemalige Steuermitarbeiter auf diese Möglichkeit zurückgegriffen.
Zuviel von Kurt Rammersdorfer über das neue Konzept für Steuermitarbeiter, ein Konzept, das bis zum Jahresende 1987 2500 Kündigungen unter anderem vorsieht.
Es ist jetzt 12 Uhr und 42 Minuten und wir kommen an unserer Berichterstattung ins Ausland.
Immer wieder beschäftigen sich Filme mit jener Drohung, unter der die Menschheit seit mehr als 30 Jahren lebt.
Der Vernichtung durch einen globalen Atomkrieg.
Bekanntes Beispiel ist der amerikanische Streifen Das letzte Ufer und noch frisch in der Erinnerung sind zwei Produktionen aus dem angelsächsischen Raum, die auch bei uns im Fernsehen liefen.
Der amerikanische Film Der Tag danach und der besonders aufwühlende Film der britischen BBC Threads.
Beide Filme lag das jüngste Szenarium des Schreckens zugrunde, der sogenannte nukleare Winter, das Erlöschen des Lebens auf der Erde durch die gewaltigen klimatischen Umwälzungen im Gefolge eines Atomkriegs.
Nun wurde auch in der Sowjetunion ein Film zum Thema Leben nach dem atomaren Holocaust gedreht und er erweist sich in jedem Punkt gleich erschütternd wie seine westlichen Vorgänger.
Franz Köstler berichtet aus Moskau.
schreibt der Wissenschaftler Larsen an seinen Sohn, die nukleare Zerstörung hat deine Mutter und mich im Keller der Bibliothek überrascht.
In seinen imaginären Briefen aus eben diesem Keller beschreibt er das Ende der Menschheit am Beispiel einer Gruppe von Personen in den Bunkern unter der zerstörten Erde.
Briefe eines Lebenden ohne Hoffnung auf Überleben, Bismarck-Mjordan-Vacelaveca, Briefe eines Toten.
Zum ersten Mal versucht ein sowjetischer Regisseur, der debütierende junge Leningrader Konstantin Lopushensky, den nuklearen Holocaust auf der Leinwand darzustellen.
Der Film hat heute Abend Premiere, aber in einzelnen Kinos wurde er schon in den vergangenen Tagen gezeigt.
und einem unvorstellbaren Andrang des Publikums und anstelle eines Vorfilms einleitende Worte eines Kritikers.
Überraschend spricht er nicht von der Aggressivität der Amerikaner vom sowjetischen Moratorium.
Er weist vielmehr darauf hin, dass der Film mit vielen Tabus spricht, dass er in ungewohnter Weise erschütternd und schockierend ist.
sodass man beschlossen hat, ihn vorerst nur in den Städten zu spielen.
Und dann weist er darauf hin, dass die Realität wahrscheinlich noch viel erschütternder wäre, als der Film sie darstellt, ohne jede Hoffnung auf ein Überleben der Menschheit.
Im Film hat die Katastrophe weder Zeit noch Ort.
Die Namen klingen fremd, die Stadt bleibt unbenannt, die aufsteigenden Raketen sind nicht gekennzeichnet.
Es könnte überall sein.
Man erfährt, dass ein Computerversagen den Holocaust verursacht hat,
aber unter dem Mitverantwortlichen befindet sich auch ein Präsident.
Das Opfer ist nicht diese oder jene Nation, es ist die Menschheit als solche, dargestellt durch die Charaktere in den verschiedenen Bunkern.
Da ist der Schriftsteller Teschler, der mit der Menschheit ins Gericht geht, der Pfarrer, der auch in seiner Religion keine Hoffnung mehr findet, der Humanist Hümmer, der noch immer seine Liebe zum Menschen bekennt, bevor er zur Pistole greift und sich selbst erschießt.
Larsen, der in seinen Briefen das alles in Erinnerung ruft,
macht sich auf die Suche nach seinem Sohn, auf den Weg durch grauenhaft erschütternde Szenen in einem Hospital und bricht schließlich mit einem Schrei zusammen, der einem tief unter die Haut geht.
Szenen, die mit der nüchternen Tradition des sowjetischen Films vollkommen brechen.
Alle streben nach dem zentralen Bunker, in dem sich der Rest der Menschheit versammelt, in der falschen Hoffnung auf ein Überleben.
Aber die Regeln sind unmenschlich.
In den zentralen Bunker dürfen nur junge, gesunde Menschen.
Eine Gruppe von Kindern, die angesichts des Grauens die Sprache verloren hat, werden nicht eingelassen.
Larsen, ebenfalls ausgeschlossen, weil er zu alt ist, nimmt sich ihrer an.
Das Weihnachtsfest im Keller bringt wieder Hoffnung.
Die Kinder basteln einen Weihnachtsbaum und Larsen schickt sie auf den Weg, bevor er selbst stirbt.
Macht euch auf den Weg, solange ihr Kraft habt, denn solange der Mensch unterwegs ist, hat er Hoffnung.
Mit Atomschutzanzügen machen sich die Kinder durch die nukleare Wüste auf den Weg.
Diese letzte Szene ist nicht die einzige, die religiösen Symbol gehalten hat.
Der ganze Film ist voll davon, was ihn umso bemerkenswerter macht.
Anders als das amerikanische Gegenstück verzichtet er vollkommen auf politische Aussagen, auf Freund-Feind-Bilder.
Die Menschheit ist auf ihre nackte Existenzfrage reduziert.
Der Film hat in der offiziellen Presse eine extrem positive Kritik erhalten.
Auch das ein Zeichen der Zeit.
Und wenn man die Menschen betrachtet, die schweigend und betroffen das Kino verlassen, hat man den Eindruck, dass der Film das Wesentliche getroffen hat.
Ein Beitrag von Franz Kössler.
Er hatte sich einen sowjetischen Film anschauen können, der das Thema Leben nach dem atomaren Holocaust zum Inhalt hat.
Seit heute gilt in Frankreich Visumspflicht.
Alle Frankreich-Besucher, die nicht aus EEG-Staaten oder aus der Schweiz kommen, als auch Österreicher, müssen einen französischen Sichtvermerk in ihren Reisepass haben.
Diese Maßnahme hat die französische Regierung getroffen, um der Terrorwelle, die das Land zurzeit überrollt, Einhalt gebieten zu können.
In den letzten Tagen war ja kein Tag vergangen, an dem nicht irgendwo in Paris eine Bombe hochgegangen wäre, zuletzt gestern, als bei einem Attentat in der Polizeipräfektur von Paris eine Frau ums Leben kam und 36 Menschen verletzt wurden.
Urheber des jüngsten Anschlages sollen, wie schon bei den letzten vier vorangegangenen Attentaten, Gesinnungsfreunde von arabischen und armenischen Terroristen sein, die in französischen Gefängnissen inhaftiert sind.
Doch zurück zur Visumspflicht, die ja wie gesagt ab heute gilt.
Außenminister Jankowitsch hat gestern, als die neuen Maßnahmen bekannt wurden, die Einführung des Visumszwangs auch für Österreicher als bedauernswerten Anachronismus bezeichnet und Paris aufgefordert, die neuen Bestimmungen wieder rückgängig zu machen.
Trotzdem gilt aber nach wie vor, Frankreich-Reisende müssen ab Oktober ein französisches Konsulat vor ihrer Reise aufsuchen.
Im September werden noch die Sichtvermerke direkt an den Grenzen und auch auf den Flugplätzen ausgestellt.
Wie das genau funktionieren soll, wusste man bis gestern selbst in Paris nicht.
Unser Frankreich-Korrespondent Thomas Fuhrmann hat sich heute Vormittag auf dem ehemaligen Flughafen Charles de Gaulle, er heißt jetzt Roissy, umgesehen.
Die Frage an ihn am Telefon, wie hat sich das heute auf den Grenzstellen abgespielt?
In Charles de Gaulle war kein sehr großer Andrang noch am Vormittag, denn die Flüge aus Skandinavien und Österreich kommen erst am Nachmittag hier an.
Das heißt, dort hat es noch keinen großen Stau gegeben.
Außerdem wurden ja die Beamtenkontingente bei den Kontrollen verstärkt, sodass man eben diesem Zustrom, der erwartet wird, Rechnung tragen kann.
In der Praxis nun sieht es so aus, die ersten Österreicher, die heute per Auto die Grenze überquert haben, bei Straßburg etwa, mussten bereits einen Sichtvermerk eintragen lassen.
Denn es ist Pflicht für Sie, also Pflicht für jeden Österreicher, an der Grenze anzuhalten und seinen Pass vorzuweisen.
Kam es da aufgrund dieser Vereinbarung und dieser Vorschrift, die ja nicht nur für Österreicher gilt, sondern auch für alle anderen Ausländer außer Mitglieder der EEG-Staaten, kam es dazu Verkehrsstaus, zu Protesten oder sonstigem, was sich am Vormittag absehen ließ?
Es herrscht noch immer natürlich Verwirrung.
Die Leute kennen sich nicht aus.
Es gibt natürlich Staus an den Grenzen.
Das Ganze muss sich ja erst einspielen.
Wichtig ist eben zu wissen, wie man vorgehen muss, dass man anhalten muss, wenn man per Auto kommt, dass dieses Visum nichts kostet, dass man kein Foto dafür braucht, dass man aber den Beamten Auskunft geben muss über den Reisezweck und über die Dauer des Aufenthaltes und dass es den Behörden sozusagen überlassen bleibt, wenn ein Zweifel besteht.
auch einen Antrag zurückzuweisen und kein Visum zu erteilen, wenn Zweifel besteht.
Jedenfalls die Gültigkeit ist maximal drei Monate.
Das Ganze gilt auch für österreichische Diplomaten, die nicht ihren ständigen Wohnsitz hier haben, die also nicht hier akkreditiert sind, auch für Inhaber von Dienstpesten.
Auch diese müssen ein Visum beantragen.
Eine rein persönliche Frage, für Sie persönlich gilt das auch, Sie sind ja unser Korrespondent in Paris, haben eine Aufenthaltsgenehmigung, aber Sie sind Österreicher.
Ja, ich muss, wenn ich jetzt ausreise, bei der Wiedereinreise, meine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen, brauche aber, soweit ich informiert wurde heute, keinen Sichtvermerk in meinem Pass, also kein Visum.
Ich habe eine Aufenthaltsbewilligung, mit der komme ich durch.
Ich wollte noch eines sagen,
Die Parlamentarier, die österreichisch beim Europarat tätig sind und die Europarat-Session für den Herbst beginnt morgen, sollen in den Grenzdepartements, also in Elsass, wenn sie die Grenzüberwehr großzügig behandelt werden.
Das heißt, man will also hier keine Komplikationen entstehen lassen, um die ohnehin schon sehr unangenehme Maßnahme nicht auch noch weiter zu verkomplizieren und die belasteten oder leicht belasteten Beziehungen zwischen Österreich und Frankreich,
Aber nichts Genaues weiß man nicht, auch wie man es noch genau durchführen wird.
Letzte Frage an Sie.
Weiß man schon irgendetwas Konkreteres über die Urheber der Bombenanschläge oder tappt da die Polizei noch im Dunkeln?
Wie Sie gesagt haben, es hat immer die gleiche Gruppe die Verantwortung dafür übernommen.
Diese Terrorgruppe dürfte sich im Libanon situieren.
Die Forderungen sind klar.
Wer es genau ist, wie die Leute ausschauen, wer dahinter steckt, ob etwa dahinter ein Staat, ob es Verbindungen gibt zu Libyen, Syrien, davon weiß man nichts.
Die Polizei tappt im Dunkeln und vor allem ist die Angst groß, denn die Psychose und die Angst vor weiteren Anschlägen ist in Frankreich sehr groß und man befürchtet vor allem, dass es nicht nur in Zukunft
kleine Bomben von einem Kilo, zwei Kilo sein werden, sondern dass irgendwann einmal die große Autobombe mit 50 oder 100 Kilo an einem belebten Ort ferngezündet in die Luft geht und dass es dann wirklich ein Massaker gibt, dass es dann Dutzende, Dutzende und vielleicht
Vielen Dank für diese Informationen aus Paris, Thomas Fuhrmann und auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Jetzt, sieben Minuten vor 13 Uhr, kommen wir zu unserem Kulturbeitrag im Mittagschanal.
Zurzeit ist Steven Spielberg, der Starregisseur aus Hollywood in Wien, um seine Frau Amy Irving, die hier vor der Filmkamera für den Film Anastasia steht, zu besuchen.
Sein neuster Film, Die Farbe Lila, ist außerdem in den österreichischen Kinos zu sehen und wird mit großem Interesse vom Publikum aufgenommen.
Karin Bauer nahm diesen aktuellen Anlass als Grund für den folgenden Beitrag über Steven Spielberg.
Steven Spielberg ist gemeinsam mit Francis Ford Coppola, George Lucas und Martin Scorsese ein Mitbegründer des neuen Hollywood und gilt als der erfolgreichste Regisseur der Filmgeschichte.
Vier seiner Filme zählen zu den kassenstärksten aller Zeiten, angeführt von E.T.
auf Platz Nummer 1.
In seiner steilen Karriere, die vor 15 Jahren begann, überraschte heute 39-Jährige durch seine Wandlungsfähigkeit.
In seinen ersten Filmen, wie dem Weißen Hai, beschäftigte er sich hauptsächlich mit technischen Spielereien und Horroreffekten, warf in E.T.
und in der unheimlichen Begegnung der dritten Art die Frage nach außerirdischen und höheren Wesen auf und regte mit den Indiana-Jones-Filmen eine Renaissance der großen Abenteuer- und Actionfilme der 40er Jahre an.
Vor kurzem überraschte der Wunderknabe aus Hollywood mit einem politisch gefärbten Melodram über das Schicksal einer schwarzen Frau in der Farbe lila.
Bei seinem Kurzbesuch in Wien erklärte Steven Spielberg zu diesem Themenwechsel
Ich habe bis jetzt reine Fantasievilme gemacht und hatte jetzt das Bedürfnis, einen Film über menschliche Beziehungen zu machen, über Dinge, die einen Wert haben, die man im Theater und im Film sehen kann, aus denen man lernen und zu Hause nachdenken kann.
Auch der nächste Film von Steven Spielberg behandelt ein ernstes Thema mit politischen Aspekten.
Es ist eine Geschichte namens Schindlers Ark.
Und es ist grundsätzlich eine wahre Geschichte über einen deutschen katholischen Industrielehrer, der in Krakau 1940 eine Faktorie, eine Enamelware-Faktorie,
Das ist eine Geschichte mit dem Titel Schindlers Fabrik und basiert auf den wahren Erlebnissen eines deutschen katholischen Industriellen, der 1940 in Krakau eine Email-Fabrik betrieb und aus dem lokalen jüdischen Ghetto Zwangsarbeiter anforderte.
Während des Kriegs endete er dann, man weiß nicht warum, seine Einstellung und begann die jüdischen Arbeiter zu schützen.
Als die SS die Juden nach Auschwitz deportieren wollte, erfand Schindler alle möglichen Tricks, um seine Arbeiter behalten zu können.
Das ist eine sehr emotionelle Geschichte und ich hatte ein starkes persönliches Interesse am Holocaust, den ich in der Erinnerung der Menschen wachhalten möchte.
Es ist auch ein Film über das sehr sensible Thema der mittel- und osteuropäischen Juden während des Krieges.
Das Thema hat mich sehr fasziniert und meine Eltern haben mich ermutigt, einen Film darüber zu machen.
Wenn Steven Spielberg zurzeit auch eine ernstere Schaffensphase hat, so heißt das nicht, dass er ausschließlich dieser Linie treu bleiben will.
Denn er bereitet auch eine Wiederverfilmung des Peter-Pan-Stoffes vor.
Das ist eine Art Hommage an Walt Disney, als dessen Filmsohn Spielberg oft bezeichnet wird.
Alka-Walt hat Peter-Pan als Theaterfilm gemacht und wir machen Peter-Pan als Live-Action-Abenteuer.
Ich denke, nahe an James Berrys Original
Nun, Onkel Walt hat ein Theaterstück als Zeichentrickfilm verfilmt und wir machen Peter Pan als lebendiges Abenteuer.
Ich orientiere mich mehr an James Berry, dessen großes Werk mehr enthält als die meisten Leute im Disney-Film oder in anderen Produktionen gesehen haben.
Ob sich Steven Spielberg irgendwann dem Trend anschließen wird, Wien als Filmschauplatz auszuwählen, wie das derzeit im Film Anastasia, in der Verfilmung von Schnitzlers Reigen oder demnächst im neuesten James-Bond-Abenteuer The Living Daylights der Fall ist, kann der starre Chausseur aus Hollywood nicht beantworten.
Denn diesmal war er in Wien, während seine Frau Amy Irving vor der Filmkamera stand, als Babysitter seines Sohnes so beschäftigt, dass er sich Wien nicht näher ansehen konnte.
Er hat aber vor, dieses Versäumnis ein anderes Mal nachzuholen.
Und bevor wir noch zu den Schlussmeldungen kommen, ein Hinweis auf unser heutiges Journal Panorama ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Sie hören eine Zusammenfassung eines Vortrages von Pinkas Lapide zum Thema die Aufgaben von Christen und Juden in einem säkularisierten Europa.
18.30 Uhr Österreich 1 und nun nochmals zu Wolfgang Griemerschmidt.
Österreich.
Bundeskanzler Franitzki hat Bundespräsident Waldheim heute offiziell über die Beendigung der Koalition mit den Freiheitlichen informiert.
Waldheim und Franitzki teilten anschließend mit, zwischen den Parteien bestehe Einigkeit darüber, dass der Nationalrat am 23.
September aufgelöst und am 23.
November als Wahltag festgelegt wird.
Noch immer nicht geklärt ist, ob die freiheitlichen Regierungsmitglieder bis zum Ende der Legislaturperiode im Kabinett bleiben.
Franitzki meinte, die FPÖ-Minister und Staatssekretäre könnten weiter der Regierung angehören, wenn sie dies wollten.
Die FPÖ-Regierungsmannschaft müsse aber unverändert bleiben.
Eine Ablöse des bisherigen Handelsministers Steger und zugleich ein Verbleiben der anderen FPÖ-Kabinettsmitglieder kommen nicht in Frage.
Der neue FPÖ-Obmann Haider führte über diese Frage ein Gespräch mit Franitzki, gab aber über den Inhalt nichts bekannt und erklärte,
Er wolle zunächst die FPÖ-Gremien informieren.
Heider bekräftigte seine gestrige Aussage, wenn Norbert Steger in der Regierung bleibe, so bleibe ein sozialistischer Minister mehr.
ÖVP-Generalsekretär Graf hat sich zufrieden über die Vorverlegung des Wahltermins geäußert.
Graf meinte, Bundeskanzler Wranicki habe das Handtuch geworfen und die Flucht nach vorn angetreten.
Er äußerte die Vermutung, dass Wranicki das Problem der Verstaatlichten und der Sanierung des Budgets nun sozusagen am Parlament vorbeigehen lassen wolle.
Für die Zeit nach der Wahl trat Graf für möglichst breite Zusammenarbeit ein.
An erster Stelle nannte er eine Konzentrationsregierung aller zurzeit im Parlament vertretenen Parteien, an zweiter Stelle eine große Koalition.
Die Freiheitlichen sollte man seiner Meinung nach nicht ganz in das politische Abseits stellen.
Nun die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen bereits stark bewölkt, sonst sonnig und warm.
Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
Interview: Frankreich-Korrespondent Fuhrmann
Mitwirkende:
Dobrovolny, Herbert [Gestaltung]
, Fuhrmann, Thomas [Interviewte/r]
Datum:
1986.09.16 [Sendedatum]
Ort:
Paris [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten