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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Es ist also wieder Zeit für eine Stunde Mittagsinformation.
Für Redaktion und Technik begrüßt Sie dazu Adolf Poindl.
Österreich hat heute Vorrang in unserer Berichterstattung.
Die Schlagzeilen sagen Ihnen warum.
Verbraucherpreisindex wieder unter 7, genau 6,9 Prozent.
Atomdiskussion lebt wieder auf.
Volkspartei präzisiert ihren Standpunkt.
Neue Prämien für Motorräder und LKW im Gespräch.
Und schwere Überschwemmungen in mehreren Bezirken der Steiermark.
Die geplanten Korrespondentenberichte führen uns heute Mittag nach Algerien, Persien, Jordanien und in die Bundesrepublik Deutschland.
Und hier sind die Anlässe.
Wieder ein Erdbeben mittlerer Stärke in El Asnam.
Regierung in Al-Shir arbeitet Mehrstufenplan für Hilfe und Wiederaufbau aus.
Nach wie vor widersprüchliche Berichte über das Kampfgeschehen am Châtel Arab.
Khomeini bildet obersten Verteidigungsrat.
Arabische Welt gespalten, Jordanien agitiert für den Irak und zum Abschluss wieder aus dem Bereich der Kultur ein Schlussbericht von der Frankfurter Buchmesse.
Zurück aber zunächst zum politischen Tagesgeschehen.
Ich gebe weiter ins Nachrichtenstudio zu Günter Bahr, verantwortlicher Chef vom Dienst ist jetzt Rainer Warnecke.
Österreich.
Die Verbraucherpreise sind im September gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 6,9 Prozent gestiegen.
Gegenüber August ist der Verbraucherpreisindex um 0,2 Prozent gesunken.
Dieser Rückgang ist in erster Linie auf saisonbedingte Verbilligungen bei Obst und Gemüse sowie bei Urlaubsreisen und Hotelaufenthalten zurückzuführen.
Die Steiermark ist von der vermutlich größten Hochwasserkatastrophe seit Jahren betroffen.
In der Ost-, Süd- und Weststeiermark stehen große Gebiete unter Wasser.
In mehreren Ortschaften sind die Straßen bis zu einen Meter hoch überflutet.
Am schwersten betroffen sind die Bezirke Graz-Umgebung, Leibniz, Deutschlandsberg, Feldbach, Fürstenfeld und Hartberg.
Viele Straßen sind wegen Muren und Erdrutschen unpassierbar.
Auch die Grazer Feuerwehr ist seit den frühen Morgenstunden pausenlos im Einsatz, um überflutete Keller auszupumpen.
Alle größeren Flüsse haben die Hochwassermarke überschritten.
In den betroffenen Gebieten hat es in den vergangenen zwei Wochen um 20 Prozent mehr Niederschlag gegeben als das gesamte Jahresmittel beträgt.
In Wien haben am Vormittag die Trauerfeiern für den verstorbenen Altbürgermeister Felix Slavik begonnen.
Nach einem Trauerakt im Festsaal des Wiener Rathauses wird Slavik am Nachmittag in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt werden.
In der heutigen Pressekonferenz von Handelsminister Staribacher stellte Verbundgeneraldirektor Fremuth den Ausbauplan der Verbundgesellschaft für ein grenzüberschreitendes 380 Kilowolt-Netz vor.
Bis 1993 werden insgesamt 2037 Kilometer Starkstromleitungen errichtet, von denen 570 Kilometer schon fertiggestellt sind.
Insgesamt wird das Starkstromnetz 13 Milliarden Schilling kosten.
Fremuth erklärte außerdem, das Dampfkraftprojekt Dürnrohr mit einer Leistung von 390 Megawatt sei baureif.
Es fehlt allerdings noch die baubehördliche Genehmigung.
Solle das Kraftwerk im Winter 1984-85 in Betrieb gehen, müsse diese Genehmigung noch heuer erteilt werden, erklärte Fremuth.
Algerien.
Das Katastrophengebiet von Al-Asnam ist heute neuerlich von einem Nachbeben mittlerer Stärke erschüttert worden.
Über neue Schäden oder Opfer gibt es noch keine Meldungen.
Nach jüngsten Schätzungen der Behörden sind bei der Katastrophe mindestens 20.000 Menschen getötet und 50.000 verletzt worden.
Die algerische Regierung hat einen Hilfsplan ausgearbeitet.
Zunächst sollen in der Umgebung von Adasnam Zeltstädte errichtet werden, später sollen die Bewohner in Fertigteilhäuser ziehen.
Iran, Irak.
Das wichtigste Erdölzentrum, Abadan, in der iranischen Provinz Khuzistan, ist in der vergangenen Nacht von irakischer Artillerie beschossen worden.
Über die Kämpfe im Gebiet von Khorramshahr liegen aneinander widersprechende Meldungen vor.
Nach irakischen Angaben hat der Sturm auf die letzten iranischen Stellungen begonnen, dagegen behauptete der iranische Präsident Banisadr, die irakischen Truppen seien vernichtet worden.
Jordanien.
Ministerpräsident Badran hat betont, Jordanien werde nicht aktiv in den Krieg zwischen dem Iran und dem Irak eingreifen.
Die irakische Regierung habe König Hussein versichert, sie benötige weder militärische noch wirtschaftliche Hilfe und sei ausreichend für einen Krieg von langer Dauer vorbereitet.
König Hussein ist es offenbar gelungen, Saudi-Arabien zur Aufgabe seiner Neutralität im Konflikt am Persischen Golf zu bewegen.
Nach einem Besuch Husseins in Riyadh wurde bekannt gegeben, Jordanien und Saudi-Arabien seien übereingekommen, die Rechte des Iraks zu unterstützen.
Der Generalsekretär der Islamischen Konferenz, Shati, äußerte die Überzeugung, dass der Iran und der Irak letzten Endes die Vermittlung der arabisch-islamischen Staaten annehmen würden.
Israel Innenminister Burg ist heute zu Gesprächen über die Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine Autonomie für die Palästinenser nach Washington abgereist.
Burg erklärte, angesichts des Krieges zwischen dem Irak und dem Iran sollte die Welt die Nahostfriedensbemühungen Israels, Ägyptens und der Vereinigten Staaten unterstützen.
Nach dem Skandal im Religionsministerium ist nun auch im Innenministerium Missbrauch öffentlicher Gelder aufgedeckt worden.
Innenminister Burg hat mehrere Stadtverwaltungen angewiesen, Gelder an angebliche religiöse Einrichtungen zu zahlen.
Nach Meldungen des israelischen Rundfunks existieren einige dieser Institutionen überhaupt nicht.
Berlin.
Die sechs Angeklagten im sogenannten Lorenz-Drenkmann-Prozess sind heute vom Berliner Kammergericht zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt worden.
Im Zusammenhang mit der Ermordung des Berliner Kammergerichtspräsidenten Günther von Drenkmann im November 1974 und der Entführung des Berliner CSU-Vorsitzenden Lorenz im Februar 1975 verurteilte das Gericht Ralf Reinders und Till Mayer zu je 15 Jahren Freiheitsstrafe.
Reinders und Meier wurden allerdings von der Anklage des Mordes an Trenkmann freigesprochen.
Die anderen vier Angeklagten müssen Freiheitsstrafen zwischen 3,10 und 5 Jahren verbüßen.
Nach der Urteilsverkündung kam es zu Tumulten im Zuschauerraum.
Deutsche Demokratische Republik Die Erhöhung der Mindestumtausch-Sätze für Besucher aus dem Westen von 3,10 auf 25 Mark pro Tag ist um Mitternacht in Kraft getreten.
Ab heute müssen auch für Kinder pro Tag 7,50 Mark umgewechselt werden.
Die bisher ermäßigten Sätze für Rentner, Jugendliche sowie für Tagesbesuche in Ost-Berlin wurden aufgelassen.
Wie aus Beobachtungen der West-Berliner Polizei hervorgeht, haben heute bisher nur wenige Menschen die Übergänge nach Ost-Berlin passiert.
Aus Umfragen geht hervor, dass vor allem Rentner aus finanziellen Gründen auf Besuche in Ost-Berlin verzichten werden.
Italien.
Die Verhandlungen des designierten Ministerpräsidenten Forlani über die Bildung eines Kabinetts stehen vor dem Abschluss.
Voraussichtlich schon in den nächsten Tagen wird Forlani die Bildung einer Koalitionsregierung bekannt geben, an der zusätzlich zu den im bisherigen Kabinett vertretenen christlichen Demokraten, Sozialisten und Republikanern auch die Sozialdemokraten teilnehmen werden.
Eine neue Entwicklung wird heute auch in der Frage der Kurzarbeit beim Fiat-Konzern erwartet.
Vertreter der Direktion und der Gewerkschaften treffen im Arbeitsministerium zu Verhandlungen zusammen.
Großbritannien, Frankreich, USA.
Armenische Nationalisten haben sich zu den Bombenanschlägen der vergangenen Nacht in London, Paris, New York und Los Angeles bekannt.
Während die Sprengkörper in London und Paris nur Sachschaden anrichteten, wurden bei der Detonation einer Bombe vor der türkischen UNO-Mission in New York fünf Personen, bei einem Sprengstoffanschlag in Los Angeles eine Person verletzt.
Norwegen.
In Oslo wird heute der Friedensnobelpreis 1980 vergeben.
Auf der Liste der Anwärter stehen 14 humanitäre Organisationen und insgesamt 57 Persönlichkeiten, darunter der Gründer der SOS-Kinderdörfer Gmeiner.
Im vergangenen Jahr hat die Ordensschwester Mutter Teresa aus Kalkuta den Friedensnobelpreis erhalten.
Bundesrepublik Deutschland.
Mit mehreren spektakulären Aktionen protestiert heute die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen die legalisierte Meeresverschmutzung.
In Nordenham an der Unterweser blockieren Umweltschützer ein Schiff, das heute nach Helgoland auslaufen sollte, um 1000 Tonnen Dünnsäure ins Meer abzulassen.
Bei den Bayerwerken in Leverkusen wurde die Verladung von Dünnsäure behindert.
Vor dem Sitz des Bayervorstandes in Hamburg entluden Umweltschützer mehrere Zentner Fische, die durch Dünnsäure im Meerwasser ungenießbar geworden sind.
Die Umweltschützer verlangen, dass binnen Jahresfrist das Versenken von Giftmüll im Meer gesetzlich verboten wird.
USA.
Ein amerikanisches Forscherteam hat vor den Bahamas das Wrack der Pinta entdeckt, einer der drei Karabellen, mit denen Christoph Kolumbus 1492 Amerika erreicht hat.
Die Pinta soll um 1500 bei einem Unwetter gesunken sein.
Die Forscher wollen versuchen, das Wrack zu bergen.
Das Wetter.
Der Alpenraum liegt im Einflussbereich eines mächtigen Tiefs mit Kern über der Tschechoslowakei.
Dieses Tief füllt sich allmählich auf und zieht nur langsam nordostwärts.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Allgemein stark bewölkt bis bedeckt und verbreitet Regen.
Schneefallgrenze zwischen 1200 und 1500 Meter Höhe.
Mäßige im Norden und Osten auch lebhafte Winde aus Südwest bis Nord.
Nachmittagstemperaturen 7 bis 12 Grad, Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag.
Im Westen einige Auflockerungen, im übrigen Bundesgebiet eher reichlich bewölkt und strichweise Regen oder Regenschauer.
Im weiteren Tagesverlauf nachlassen bzw.
aufhören der Niederschläge und lokale Aufhellungen.
Schneefallgrenze um 1000 Meter Höhe.
Mäßige Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen 8 bis 13 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 9 Grad, Westwind 30 km in der Stunde, Spitzenböen bis 60.
Eisenstadt bedeckt leichter Regen, 9 Grad, Nordwest 5.
Das waren Wetter und Nachrichten und der erste Beitrag ist auch bei uns die Teuerungsrate in Österreich.
Der Verbraucherpreisindex, jene Maßzahl, die die durchschnittliche Preiserhöhung im Jahresabstand abgibt, beträgt also für den Monat September 6,9%.
Der Inflationsrate kommt heuer in den Lohnverhandlungen besondere Bedeutung zu.
Es verhandeln ja zur Zeit neben den öffentlich Bediensteten in dieser Woche noch einmal die Metallarbeiter und auch die Handelsangestellten sowie die große Gruppe des Metallgewerbes haben ihre Lohnrunde noch vor sich.
Michael Kerbler analysiert, wie der Verbraucherpreisindex in der Höhe von 6,9 Prozent zustande gekommen ist.
Die bisherige Entwicklung der Inflationsraten in diesem Jahr ließ nach der Juni-Teuerung von 7,1% die Hoffnung aufkeimern, dass der Höhepunkt in der Inflationsentwicklung überschritten ist.
Der Wert von 6,6% im Juli schien auch den Optimisten recht zu geben.
Der Verbraucherpreisindex für den Monat August aber mit der Rekordmarke 7,3% Teuerung zerschlug jene Hoffnungen.
Im August befürchteten nun nicht nur die Unternehmer, dass dieser Inflationsschub auf die Kollektivvertragsverhandlungen etwa der Industrieangestellten entsprechende Auswirkungen haben würde.
Kein Wunder also, wenn man sich für den Monat September unter dem Blickwinkel Lohnverhandlungen sehnlichst einen Juli-Wert von 6,6% wünschte.
Diese Hoffnungen werden aber nur zum Teil erfüllt.
Um 0,4% fiel zwar der Verbraucherpreisindex auf die 6,9%, erreichte aber auch nicht den Juli-Wert.
Im Einzelnen ist zu sagen, dass es saisonbedingte Verbilligungen bei Obst, Gemüse und Schnittblumen, aber auch bei Urlaubsreisen und bei Hotelpreisen waren,
die einen Rückgang des Verbraucherpreisindex im September gegenüber August bewirkten.
Im Einzelnen.
Obst wurde innerhalb eines Monats um fast 20% billiger, Gemüse verbilligte sich um durchschnittlich 11,7%, als Beispiel seien Kartoffeln genannt, die um genau 10,4% im Preis sanken.
Aber auch bei den Pauschalreisen gab es kräftige Reduktionen.
Hier weist das Statistische Zentralamt eine Verbilligung um mehr als 11,5 Prozent aus.
Bei Zimmer mit Frühstück, eine Kategorie die von den Statistikern ebenfalls jedes Monat erhoben wird, ist ein Preisrückgang von 2,8 Prozent festzustellen.
Der letzte Wert, der eine deutliche Reduktion gegenüber dem Vormonat ausweist, betrifft Schnittblumen, die sich um fast 6% verbilligt haben.
Diese günstige Entwicklung bei den Saisonwaren wurde zu einem guten Teil durch eine Verteuerung bei einer ganzen Reihe von verschiedenen Erzeugnissen wieder aufgehoben.
Etwa durch die Einbeziehung der Herbstkollektion des Bekleidungssektors, die Erhöhung des Brotpreises und geringere Preiserhöhungen verringerte sich der Indexwert gegenüber dem Vormat nur wenig.
Einige Beispiele dazu.
Herren- und Damenoberbekleidung verteuerte sich ebenso wie Schuhe.
Hier liegen die prozentmäßigen Steigerungsraten zwischen 0,6 und 1,8 Prozent.
Deutliche Steigerungen werden in den Kategorien Goldwaren, nämlich ein Plus von 5,6%, bei Mischbrot Plus 4,2%, Gebühren für Kindergärten, hier beträgt die Indexsteigerung 4,8% und bei Gebühren für Parkgaragen, die Teuerungsrate beträgt hier fast 13% ausgewiesen.
Soweit also der Indexvergleich zwischen den Monaten August 1980 und September 1980.
Wenn man nun näher untersucht, in welchen Verbrauchsgruppen innerhalb eines Jahres die deutlichste Preissteigerung eingetreten ist, so muss mit Abstand die Teuerungsrate für Beleuchtung und Beheizung genannt werden.
Energie für Beleuchtung und Beheizung hat sich innerhalb eines Jahres um 17 Prozent verteuert.
Spitzenwerte erreichten auch noch die Bereiche Bekleidung mit einer Preissteigerungsrate von 7,6 Prozent, aber auch die Reinigung der Wohnung, der Wäsche und der Bekleidung sowie die Kosten für Freizeit und Bildung.
Bei der letzten Gruppe weist das Statistische Zentralamt eine Preissteigerung von mehr als 7% aus.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass der Index für die Verbrauchsgruppe Verkehr, also etwa der Autobus- oder Straßenbahnfahrschein, innerhalb eines Jahres um 6,7% stieg.
Insgesamt liegt der Index des Monats September mit 6,9% hinter der Juni-Teuerung und der August-Teuerungsrate von 7,3% an dritter Stelle.
Es darf abgewartet werden, ob der erhoffte Abschwung bei der Inflationsentwicklung mit dem Septemberwert nun tatsächlich eingesetzt hat.
Bei aller Problematik des Ländervergleichs unterschiedlich zusammengesetzte Warenkörbe liegen den Erhebungen zugrunde, sei ein Blick in die beiden Nachbarländer Bundesrepublik Deutschland und Schweiz gemacht.
Die Septemberverbraucherpreissteigerungen betragen in der BRD 5,2 Prozent, in der Schweiz 3,8 Prozent.
Auffallend ist, dass in beiden Ländern, so wie in Österreich, der Septemberwert in etwa gleichem Ausmaß gegenüber August abgenommen hat.
Die drei genannten Länder, BRD, Schweiz und Österreich, bleiben mit diesen Werten auch im Monat September im Spitzenfeld Europas, was die Inflationsrate betrifft.
Teuerungsrate in Österreich also wieder unter 7 Prozent.
Michael Kerbler hat untersucht, warum.
Knapp drei Wochen vor den beiden Pro- und Contra-Atomkraftwerksvolksbegehren wird die Diskussion rund um Zwentendorf zum innenpolitischen Dauerbrenner.
In allen Parteien, mit Ausnahme der Freiheitlichen, mehren sich die Stimmen der Atombefürworter.
Seitens der SPÖ hat am Wochenende Zentralsekretär Marsch erklärt, die Frage der Atommüllagerung sei derzeit von nicht so besonderer Aktualität, da man ja einige Jahre Zeit dafür habe.
Ähnliche Äußerungen gab es auch von ÖGB-Präsident Anton Benja.
In der ÖVP ist die Atomlinie mit einem Nein zu Zwentendorf unter der gegenwärtigen Situation offiziell klar.
Inoffiziell aber bemühen sich auch in der Volkspartei Kräfte um eine positive Erledigung der Frage Zwentendorf.
ÖVP-Vizebürgermeister Erhard Bussegg warnte heute in einem Zeitungsinterview seine Partei vor einem Atomschwenk.
ÖVP-Energiesprecher Fritz König gab zu Energiefragen eine Pressekonferenz.
Johannes Fischer fasst zusammen.
Die ÖVP, in ihrer Atomlinie zwar offiziell geeint, intern aber doch auch einigermaßen different zwischen Befürwortern und Gegnern, machte heute in der Person ihres Energiesprechers Fritz König der Regierung ein überraschendes Angebot.
Da wir der Auffassung sind, dass wir tatsächlich nun an einem Scheideweg angelangt sind und dass einmal mit dem Reden Schluss sein muss und Taten gesetzt werden müssen, möchte ich auch zum Ausdruck bringen, dass wir bereit sind, mit der Regierung bei der Lösung der Energieprobleme vorbehaltlos zusammenzuarbeiten.
Das kann natürlich nicht heißen, dass wir die Mitverantwortung für die Versäumnisse der Vergangenheit übernehmen.
Das muss ich klarstellen.
Aber wir sind bereit, mit der Regierung konstruktiv zusammenzuarbeiten und es hat ja am 1.
Oktober die erste Sitzung des Energie-Unterausschusses stattgefunden, der sich nicht nur mit der Durchsicht des Entwurfes eines Energiesicherungsgesetzes des Herrn Handelsministers befasst,
sondern der darüber hinaus auch einige ganz zentrale Themen eines umfassenden Energiesicherungskonzeptes behandeln soll.
Und dazu gab es einen Forderungskatalog der ÖVP, zunächst unter Ausklammerung des Themas Atom, nämlich Energiesparmaßnahmen,
Förderung der Abwärmenutzung, Vorrang für die Erzeugung vom Strom im Inland, einheitliche Preisbildung bei Erdölprodukten, entweder ganze Freigabe oder ganz preisgeregelt.
Die Mehrwertsteuereinnahmen sollten zur Förderung von Energieinvestitionen herangezogen werden.
All dies, wie gesagt, zunächst unter Vernachlässigung von Zwentendorf, wobei Abgeordneter Fritz König heute hier folgenden Standpunkt zu einer etwaigen Aufhebung des Atomsperrgesetzes vertrat.
Eine neuerliche Aufhebung dieses Atomsperrgesetzes durch eine neuerliche Volksabstimmung ist aus der Sicht der Volkspartei und aus meiner Sicht auch nur vertretbar, wenn die Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.
Solange die nicht erfüllt sind, kann es keine Änderung
geben, denn bitte das hat die Volkspartei durch die ganze Zeit hindurch deutlich gemacht, dass wir nicht bereit sind auf diese Voraussetzungen zu verzichten.
Und das sind heute, wir haben es ja sehr deutlich gesagt, das sind die überregionalen Alarmpläne, das sind die Emissionsbegrenzungen, das ist die Frage einer qualifizierten Reaktorsicherheitskommission und das ist bitte die Frage der Klärung der Abfalllagerung des Mülls.
Die beste Variante zu diesem letztgenannten Punkt ist für König die sogenannte internationale Lösung durch die internationale Atomenergiebehörde, die seiner Ansicht nach gute Chancen auf Realisierung haben könnte.
König glaubt auch, dass man dann mit der Regierung verhandeln könnte, wenn hier Fortschritte erzielt würden.
Man kann ja nicht ausschließen, wenn sich neue Entwicklungen ergeben, dass man sich die anschaut und dass man sie prüft.
Das muss man seriöserweise tun.
Genauso wie man seriöserweise sagen muss, wenn sich nichts geändert hat, dann gibt es wirklich keine Verhandlungssituation.
Denn eine bloße Backelei werden wir sicher nicht akzeptieren und damit komme ich schon zur dritten Frage.
Bitte die Zusammenarbeit mit der Regierung in der Frage der Energiepolitik ist ein Angebot der Volkspartei.
Da vielleicht zu sagen, wenn die Volkspartei die Zusammenarbeit will, dann muss sie bereit sein, in Bereiche der Kernenergie Zugeständnisse zu machen, hielte ich also für etwas einfältig.
Bei Vorliegen eventuell neuer Sicherheitserfüllungen wäre Energiesprecher Fritz König von der ÖVP allerdings ein Verfechter der Kernenergie.
Unter der Voraussetzung, dass man keinen Zweifel darüber lässt, dass zuerst die Sicherheitsvoraussetzungen geklärt sein müssen, bevor man in Österreich akzeptiert den Einsatz der friedlichen Nutzung der Kernenergie, bin ich grundsätzlich dafür und glaube auch, dass es möglich sein müsste, die Voraussetzungen zu klären.
Ist ÖVP-Energiesprecher König also unter bestimmten Voraussetzungen bereit mit der Regierung auch über das Thema Atom zu verhandeln?
Stellt ÖVP-Vizebürgermeister Erhard Bussek die Gegenposition innerhalb der ÖVP in der politischen Handhabung der Atomfrage dar?
Ich bin vor allem gegen eine zweite Volksabstimmung, weil ich in vielen Gesprächen mit unseren Mitbürgern den Eindruck gewonnen habe, dass
die erste Volksabstimmung schon als eine Verantwortungsabschiebung gesehen wurde.
Die Regierung weiß mehr als der Bürger, trotzdem lässt sie sich entscheiden, ob Zwentendorf in Betrieb genommen werden soll.
Die Regierung ist beauftragt, etwas zu tun.
Die Kartoffel Zwentendorf ist ja zu heiß und sie gibt sie an den Bürger weiter.
Und wenn dann das Ergebnis nicht so ist, wie sich die Regierung vorgestellt hat, dann darf der Bürger nachsitzen und noch einmal ein zweites Mal abstimmen.
Sollte das wieder nicht so ausgehen, dann kann man ja schon mit der dritten Volksabstimmung rechnen, so unter dem Motto, es geht halt dann, bis endlich das Ergebnis herauskommt, das den Regierenden gefällt.
Und da sagen die Bürger mit Recht, die Regierung, der Politiker hat ein Mandat, einen Auftrag für vier Jahre etwas zu tun und er soll auch selbst entscheiden.
Was passiert, wenn die ÖVP, wofür es ja doch einige Anzeichen gibt und auch starke Stimmungen gibt, wenn die ÖVP von ihrer bisherigen Atomlinie, ihrer momentanen Atomlinie abgeht und ein eigentlich vorsichtig formuliertes Ja zu Zwentendorf auf einmal formuliert.
Was passiert dann Ihrer Auffassung nach mit der ÖVP und was passiert mit Ihnen und Ihrer betont grünen Politik hier in Wien?
Damit man, glaube ich, hier klar sieht, ich glaube nicht, dass die ÖVP in Gefahr ist, obwohl in der Optik der Meinungsäußerungen in der letzten Zeit der Eindruck sein mag.
Ich möchte die ÖVP davor verarnern, zu Zwentendorf Ja zu sagen, bevor die Fragen, die sie selber gestellt hat, nämlich die Frage der Sicherheit und der Endlagerung, beantwortet ist.
Und die ist bisher von der Regierung nicht beantwortet.
Ich würde sogar sagen, wenn ich dem Zentralsekretär Marsch zuhöre, wo der sagt, das ist eigentlich eh nicht so wichtig, viel wichtiger ist der Krieg im Irak und im Iran,
die Frage eigentlich weggeschoben wird.
Da verliert nämlich die österreichische Volkspartei in der Frage die Glaubwürdigkeit.
Und ich sehe meine Aufgabe darin, sie aufmerksam zu machen, dass das wahrscheinlich auch in der Substanz der ÖVP-Wähler sehr wehtäte, wenn ihr Bild hier nicht klar bliebe.
Beiden Politikern der ÖVP, Bussek und König, sind sich übrigens vollkommen klar darüber, dass bei einer eventuellen Aufhebung des Atomsperrgesetzes es nicht nur um Zwentendorf geht.
Im Energiebericht der Bundesregierung zum Thema Atom war von drei Atomkraftwerken die Rede.
So weit beim Bericht und damit zurück zum Studio des Mittagschannals.
Atomdiskussion in Österreich, drei Wochen vor den beiden Volksbegehren.
Johannes Fischer und Wilfried Seifert haben den Standpunkt der Volkspartei zusammengefasst.
Es war soeben 12.24 Uhr und wir wechseln ins Ausland.
Nicht zur aktuellen außenpolitischen Thematik, sondern zur Erdbebenkatastrophe in Algerien.
Der Boden kommt dort noch immer nicht zur Ruhe.
Heute wurde wieder ein Nachbeben mittlerer Stärke verzeichnet.
Und der Fluchtstrom aus der Katastrophenstadt El Aznam, dem früheren Orléans-Ville, wird sicherlich nicht kleiner werden.
Seit Samstag flüchten die Überlebenden aus diesem Bereich, zumeist mit ganz geringer Habe.
Sie haben ganz einfach Angst, in diesem Geblitt zu bleiben, das jetzt zum zweiten Mal seit 1954 von einer verheerenden Erdbebenkatastrophe heimgesucht worden ist und das weiterhin als höchst erdbebengefährdet gilt.
Dennoch denkt die Regierung in Algier bereits an den Wiederaufbau der Stadt an derselben Stelle.
Sie hat einen Mehrstufenplan ausgearbeitet.
Mehr darüber von Peter Stephan.
Ein neues Beben hat heute Morgen 8.15 Uhr Ortszeit das Katastrophengebiet von Alaznam in Algerien erschüttert.
Die Erdstöße erreichten den Wert 4 auf der sogenannten Richterskala.
Es ist dies das bislang stärkste Nachbeben in der Region seit dem Unglück vom vergangenen Freitag.
Noch immer sind alle Angaben über die Zahl der Todesopfer reine Spekulation.
Es ist allerdings jetzt schon zu befürchten, dass das Drama von Al-Asnan in seinen Folgen das Beben von Agadir im Jahre 1960 noch bei weitem überdrift.
Damals waren an der marokkanischen Atlantikküste bereits 20.000 Menschen ums Leben gekommen.
Trotz ständig neu eintreffender Hilfsmannschaften aus zahlreichen Ländern konzentrieren sich die Bergungsarbeiten bislang erst auf die Stadt Al-Asnan selbst.
die vor dem Unglück rund 200.000 Einwohner zählte.
In dem gesamten vom Erdbeben betroffenen Gebiet leben aber fast eine Million Menschen, was das Schlimmste befürchten lässt.
In viele der umliegenden kleinen Dörfer gelangt man nur mit geländegängigen Fahrzeugen.
Augenzeugen berichten, zufolge sollen viele dieser Ortschaften völlig vom Erdboden verschwunden sein.
So makaber es klingt,
Aber der Tatsache, dass dieses Al-Asnam schon einmal am 9.
September 1954 von zwei schweren Beben heimgesucht wurde, die damals 1500 Tote gefordert hatten, dieser Tatsache ist es wohl zu verdanken, dass es diesmal nicht noch mehr Opfer gegeben hat.
Denn Al-Asnam wurde zwar an alter Stelle wieder aufgebaut, aber die allermeisten Häuser hatten nicht mehr als zwei Stockwerke.
Beklemmend aber ist die Vorstellung, dass gerade die Neubauten dem Beben weniger Stand gehalten haben als die alten Behausungen.
Das Nachbeben von heute war bis nach Algier hin spürbar und Seismologen schließen nicht aus, dass es zu weiteren Nachbeben kommen kann.
Bei aller Bereitschaft, unbürokratisch zu verfahren, worin man in Algier kaum Übung hat, stellen die eingeleiteten Sofortmaßnahmen und die Welle internationaler Hilfe die algerischen Dienststellen vor eine gewaltige Belastungsprobe.
So wartet beispielsweise in der Hauptstadt ein französisches Ärzteteam seit 24 Stunden auf den Transport zur Unglücksstelle, die etwa 200 Kilometer entfernt liegt.
Der kleine, nur notdürftig wieder instand gesetzte Flughafen von Merlasnan ist völlig überlastet.
Die Zufahrtswege zwischen beiden Städten sind teils erheblich beschädigt.
Viele tausend Familien haben ohne jedes Hab und Gut die Städte der Zerstörung verlassen und blockieren die wenigen Straßen.
Obwohl in Algier ständig neue Hilfslieferungen eintreffen, fehlt es noch immer an Medikamenten, an Blutspenden, an Kleidung, an Wolldecken.
Rund 30.000 Zelte werden zusätzlich benötigt, um die Obdachlosen unterzubringen.
Nahezu pausenlos haben hunderte von Ärzten in der vergangenen Nacht Notoperationen vorgenommen.
Bei Kerzenlicht, weil die Stromversorgung unterbrochen ist.
Was immer in dieser Stunde an Nachrichten gemeldet wird, es kann sich nur um eine grausige Zwischenbilanz handeln.
Peter Stephan war das mit einem zusammenfassenden Bericht über die Erdbebenkatastrophe in Algerien.
In zwei Minuten ist es halb eins, 32 Minuten bleiben uns also noch im Mittagschanal.
Hoffentlich finden alle geplanten und angekündigten Beiträge Platz in dieser Zeit.
Es wäre dies, die aktuelle Situation im Krieg zwischen dem Irak und Persien, eine Analyse der Spaltung in der sogenannten arabischen Welt.
die Beratungen des Waisenrates über neue Prämien für Motorräder und LKW in Österreich und ein Schlussbericht von der Frankfurter Buchmesse.
Zunächst aber noch ein wichtiger Österreich-Beitrag.
Zu Beginn der Nachrichten haben wir gehört, dass die Steiermark von der vermutlich größten Hochwasserkatastrophe seit Jahren betroffen ist.
Bernhard Pelzl von Studio Graz hat sich in den vergangenen Stunden am Vormittag in einigen der betroffenen Gebiete umgesehen und er berichtet nun direkt aus Graz.
Der Katastropheneinsatz begann bereits gestern Abend.
Nachdem in den letzten beiden Wochen gleich viel Regen gefallen war, als während des ganzen vergangenen Jahres, konnte der Boden die Wassermengen nicht mehr aufnehmen.
Kleine Bäche wurden zu Strömern.
Landes- und Gemeindestraßen in der ganzen Mittel-, Süd- und Oststeiermark standen bis zu 70 Zentimeter unter Wasser.
In Deutschlandsberg brach eine Straße ein und riss einen BKW in die Tiefe.
Die Insassen hatten Glück, sie wurden nur leicht verletzt.
Das Wasser trank in Keller und Garagen und in Gößendorf im Bezirk Graz-Umgebung wurde ein 9000 Liter großer Öltank aufgeschwemmt.
Das Öl trat aus und gefährdete die Trinkwasserversorgung.
Die Gefahr ist inzwischen gebannt.
Großeinsatz also auch für den Öl-Alarm.
Alle Feuerwehren der betroffenen Gebiete sind inzwischen seit 18 Stunden im Einsatz.
Ein Feuerwehrmann
Fürchterlich, weil wir sind da reingefahren, da sind die Fluten so in Strömen dahergekommen.
Und dann muss man halt schnell irgendwie Initiative ergreifen, um die Kellergaragen irgendwie mitsamt Säcken abzuschirmen.
Zum Teil haben wir die Kellergaragen ausgepumpt und Auto geboren.
Und man soll halt fünf Hände haben, dass man überall zugleich sein kann.
Besonders arg erwischt hat es Herrn Walter Waltenberger in der Grünfeld-Siedlung südlich von Graz.
Was ist denn bei Ihnen passiert?
Ja, mein Nachbar hat mich um Viertel nach zwei geweckt mit Leuten und dann haben wir rausgeschaut und da ist die Garage bis eineinhalb Meter unter Wasser gestanden.
Wagen, Fahrzeuge und viele Geräte sind noch in der Garage gewesen, aber sie waren nicht mehr zum Rausholen und wir haben dann die Feuerwehr verständigt und die hat dann rausgepumpt.
Und dann haben sie den Wagen rausgezogen, aber ich glaube, der ist meines Erachtens fast Schrott.
Der ist ja noch ganz neu, der Wagen?
Ganz neu, ja.
Wie groß ist denn der Schaden, der Ihnen dadurch entstanden ist?
Ja, der Wagen kostet 107.000 Schilling.
Das ist ein kleiner Renault und dann ein Moped.
Und die Maschinen dazu?
Und der Keller ist auch unter Wasser.
Was soll ich dazu sagen?
Ja, der Herr May, ein Nachbar, ist gekommen und hat meine Söhne geweckt, circa um zwei Uhr früh und dann ist alles ein Uhr oder zwei Uhr früh und dann sind wir rübergegangen und dann ist schon 1,30 Meter Wasserstand gewesen.
Und ist viel vernichtet worden?
Ja, vernichtet.
Die Mauern, sicher sind die alle durchnässt.
Der Scharn ist zur Zeit gar noch nicht ergreifbar, weil wir noch keine Aufräumungsarbeiten gemacht haben.
Landeshauptmann Greiner ist vor knapp einer Stunde mit einem Hubschrauber gestartet, um sich über das Ausmaß der Katastrophe ein Bild zu verschaffen.
Wir fragten ihn kurz vor seinem Abflug auf dem Flughafen Graz-Talerhof.
Wir haben schon gestern Abend Berichte eingeholt, weil es ja schon während der ganzen Nacht diese fürchterlichen Niederschläge gegeben hat und abzusehen gewesen ist, dass es neuerlich zu Überschwemmungskatastrophen kommt.
Es war die Landeshauptstadt betroffen, wie Sie wissen, der Bezirk Graz-Umgebung, Volksberg, Deutschlandsberg, Leibniz, Radkersburg und Feldbach, inklusive Fürstenfeld.
Und wir werden jetzt einen Rundflug machen.
Ich bin ja vorige Woche unterwegs gewesen beim ersten Hochwasser.
Es ist ganz eindeutig so, dass die Schäden noch nicht abzusehen sind.
Aber es sind über 1000 Feuerwehrleute im Einsatz.
Wir haben gestern am Abend von der Katastrophenzentrale her Einsatz.
gegeben und es wird notwendig sein, dass das, was ich vorige Woche gesagt habe, wiederum geschieht.
Sobald das Hochwasser zurückgeht, werden die Schadensmeldungen ergehen und wir werden rasch bei der Bundesregierung auch intervenieren, dass es zu entsprechenden Entschädigungen kommt.
Es gibt ja sehr viele nur kleine Schäden, zum Beispiel Garagen, die überflutet sind, wo Autos vernichtet wurden von Privatpersonen in kleineren Siedlungen.
Gibt es da auch die Möglichkeit, dass man diesen Menschen hilft?
Das muss selbstverständlich geschehen, aber alles das kann erst sein, wenn die vom Gesetz her vorgesehenen Maßnahmen, insbesondere auch die Schätzungen der gerichtlich beeinträchtigten Sachverständigen vorliegen.
Indirekt hat das Hochwasser auch ein Todesopfer gefordert.
In Fernitz erlitt ein 60-jähriger Mann, dessen Wohnung überflutet wurde, einen Herzinfarkt, an dessen Folgen er starb.
Inzwischen beginnen die Wassermengen wieder abzufließen und zu versickern.
Die Gefahr, die nun droht, ist eine neuerliche gewaltige Überschwemmung in der Südsteiermark bei Radkersburg, Ehrenhausen und Spielfeld, da die Flüsse durch den gewaltigen Zustrom an vielen Stellen bereits die Hochwassermarke überschritten haben.
Hochwasserkatastrophe in der Steiermark.
Bernhard Pelzl vom Landesstudio Steiermark hat uns näher informiert.
In Oberösterreich sorgt derzeit ein Fall aus der Milchwirtschaft, in dem Polizei und Staatsanwalt ermitteln und bei dem es auch bereits zwei Verhaftungen gegeben hat für Diskussionen.
Die beiden Geschäftsführer der Zentralmolkerei Linz befinden sich in Untersuchungshaft.
Heute wurden Einzelheiten dazu bekannt.
Es geht um 13 Millionen Schilling.
Es berichtet Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich.
Hintergrund der jetzigen Angelegenheit ist das System des Milchwirtschaftsfonds, bei dem, einfach ausgedrückt, die Molkereien einerseits Ausgleichsbeiträge in den Fonds einspeisen und andererseits daraus auch Zuschüsse erhalten können.
Die Höhe dieser Ausgleichszahlungen in den Fonds richtet sich nach den Konsumentenpreisen des jeweiligen Molkereiprodukts.
Veränderungen bei diesem Preis schlagen sich daher auch auf die Höhe der Ausgleichszahlungen nieder, die die Molkereien in den Fonds zu leisten haben.
Bei diesem Punkt setzten nun in den vergangenen Tagen in Linz die Ermittlungen durch Wirtschaftspolizei und Staatsanwaltschaft ein.
Es sollen, so hieß es vorerst von der Zentralmolkerei Linz, unberechtigterweise an den Milchwirtschaftsfonds zu wenig Ausgleichszahlungen geleistet worden sein.
Dazu erklärte nun heute der erste Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Linz, Hofarzt Dr. Karl Hanke, es werde in diesem Zusammenhang wegen des Verdachts des Verbrechens des gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt.
Der technische und der kaufmännische Geschäftsführer der Zentralmolkerei seien, so der erste Staatsanwalt, in Untersuchungshaft und würden hier auch bis auf weiteres bleiben.
Ob noch weitere Personen in Untersuchungshaft genommen werden müssen, könne er derzeit noch nicht sagen, meinte der Staatsanwalt.
Jedenfalls stehe bereits fest, auf welche Weise die Ausgleichszahlungen buchhalterisch nicht in der vorgeschriebenen Weise an den Milchwirtschaftsfonds geleistet worden seien.
Man habe nämlich, wenn in den vergangenen drei Jahren Preiserhöhungen bei Molkereiprodukten bevorstanden, diese Produkte noch nach den alten Preissätzen und somit geringeren Ausgleichsbeiträgen für den Fonds verrechnet, sie aber erst nach Änderung der Konsumentenpreise geliefert.
Da es sich in diesen Fällen meist um Großabnehmer gehandelt habe, sei eine Gesamtschadenssumme für den Milchwirtschaftsfonds von rund 12 Millionen Schilling entstanden, erläuterte Hofort-Hanke.
Diese Summe von 12 Millionen Schilling wurde übrigens schon kurz nach Bekanntwerden der ganzen Angelegenheit von der Zentralmolkerei an den Milchwirtschaftsfonds gezahlt.
Seitens der Zentralmolkerei spricht man in diesem Zusammenhang von einem Irrtum.
Dieser habe darin bestanden, dass für die Abrechnung mit dem Milchwirtschaftsfonds nicht das Lieferdatum der Produkte, sondern das Datum der Verrechnung mit den Geschäftspartnern herangezogen worden sei.
Dadurch sei es auch zu den Minderzahlungen an den Milchwirtschaftsfonds gekommen, erklärte die Zentralmolkerei.
Die Staatsanwaltschaft führe, so Hofrat Hanke, die Ermittlungen jedenfalls derzeit auf Hochtouren.
Man wolle vor allem eindeutig klarstellen, wer sich in diesem Fall einen unberechtigten Gewinn verschafft habe und ob bzw.
in welchem Ausmaß die beiden in Untersuchungshaft befindlichen Geschäftsführer nur verlängerte Arme irgendwelcher Hintermänner gewesen seien, sagte der leitende Staatsanwalt.
Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich hat diesen Beitrag gestaltet.
In Wien tritt heute Nachmittag wieder einmal der sogenannte Waisenrat zusammen.
Es ist also ein Gremium unter dem Vorsitz des Finanzministers, bestehend aus Vertretern der Sozialpartner, der Autofahrerverbände und der Versicherungen zur Beratung von Angelegenheiten der Kraftfahrzeugversicherung.
Verschiedentlich war auf eine Einigung in mehreren schon lang diskutierten Problemen bereits vor zwei Wochen gesetzt worden.
Tatsächlich ist zwischen den Verhandlungspartnern bisher aber noch keine Übereinstimmung in mehreren wichtigen Fragen erzielt worden.
Eines aber gleich vorweg, eine Prämienerhöhung für die Autofahrer steht derzeit nicht zur Debatte.
Helmut Vierzander fasst zusammen.
Die Fronten gehen bei den einzelnen zur Beratung anstehenden Problemen quer durch die Reihen.
Beginnen wir der Einfachheit halber bei jenen Neuerungen, wo schon weitgehend Einigkeit herrscht.
Da ist einmal die sogenannte Regresspflicht des Autofahrers bei einem selbstverschuldeten Unfall.
Wenn der Autofahrer zum Zeitpunkt des Unfalls beispielsweise unter Alkoholeinwirkung steht, so ist er nach derzeitiger Gesetzeslage bis zu einem Schaden von 30.000 Schilling regresspflichtig.
Das heißt, die Versicherung zahlt dem Unfallopfer oder die Blechschäden des Unfallgegners zwar zur Gänze, kann sich aber bis zu einer Summe von 30.000 Schilling bei dem schuldigen Autofahrer schadlos halten.
Umgekehrt kann aber mancher Autofahrer auch noch viel stärker zur Kasse gebeten werden.
Beispielsweise ist es denkbar, wenn er wissentlich um den schlechten Zustand seiner abgefahrenen Reifen mit überhöhter Geschwindigkeit an einem Unfall schuld ist.
Dann kann er sogar je nach Lage des Falles von der eigenen Versicherung bis zur Gänze der Schadensleistung im Regressweg verdonnert werden.
Das soll mit 1.
Jänner kommenden Jahres anders werden.
Der bis jetzt angesichts des Vergehens billig davongekommene alkoholisierte Lenker wird genauso wie jeder andere Regresspflichtige mit bis zu 100.000 Schilling Beitrag zur Schadenszahlung belastet werden können.
Zweiter Punkt.
Die sogenannte Familienklausel in den Haftpflichtversicherungsbedingungen soll fallen.
Für unterhaltspflichtige Personen des schuldigen Lenkers im Allgemeinen, also die Gattin und die Kinder, zahlte die Haftpflichtversicherung im Schadensfalle bis jetzt nichts.
Nach einer bereits seit einem Jahr aufrechten Forderung des ARB, der sich auch andere Interessensvertretungen angeschlossen haben, wird die Leistungsfreiheit der Haftpflichtversicherung in einem solchen Fall wegfallen.
Soweit die Punkte, wo sich eine Einigung abzuzeichnen scheint.
Ganz anders die Situation der Autohaftpflichtversicherung.
Am Bonus-Malus-System soll hier nichts verändert werden, aber Änderungen werden hier schon seit längerem bei der sogenannten Höchstdeckung gefordert.
Derzeit wird, sofern keine Höherversicherung besteht, in der Autohaftpflicht nur für maximal 720.000 Schilling Sachschaden von der Versicherung gehaftet.
2,4 Millionen Schilling stehen als Höchstgrenze für den einzelnen Personenschaden und 7,2 Millionen für den gesamten Personenschaden bereit.
ARB, Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund sprechen sich für das Pauschalsystem aus.
Das heißt, die Schadenszahlung wird nicht nach Schadensart, sondern nur mehr pro Unfall begrenzt.
Nur für den Betrag, der darüber hinausgeht, ist der Versicherte selbstfällig.
Für die Arbeiterkammer präzisiert Weisenrath-Mitglied Dr. Gerhard Fuhrmann.
Das würde bedeuten, dass beim Sachschaden, wo wir derzeit 720.000 Schillinge als Mindestsumme haben, ein höherer Betrag gewählt werden soll.
Und auch beim Personeneinzelschaden scheint uns der Betrag von 2,4 Millionen Schilling nicht ausreichend.
Wir wollen eine Pauschalversicherung von ca.
8 Millionen Schillinge.
Mit dieser Summe glauben wir,
die größten Schäden abdecken zu können.
Nach Versicherungsmeinung wird eine solche Umstellung auf das Pauschalsystem für die Personenautos eine zweiprozentige Prämienerhöhung erfordern, was aber umgekehrt wieder von den Verfechtern dieser Umstellung bestritten wird.
Wir glauben, dass das
sich vielleicht in der Größenordnung von einem Prozent in der Prämie niederschlagen könnte.
Da es ohne dies bei den Lkw zu einer Anhebung der Prämie kommen wird, in einem größeren Ausmaß, sollte dieses eine Prozent durchaus damit abgegolten werden können.
Das heißt keine Versicherungsprämienerhöhung aus diesem Grund für die große Masse der Autofahrer?
Sicher nicht für die Pkw-Fahrer.
Bisher wurde nämlich der Verlust bei der LKW-Versicherung von den Überschüssen der Personenautos gezahlt.
Die Haftpflichtprämien für Lastautos müssen um rund 70% erhöht werden, wenn hier die Prämien für die Schäden ausreichen sollen.
Nach Versicherungsmeinung könnte aber auch ein Schadensbeitragssystem eingeführt werden, also einige Tausend Schilling Selbstbehalt pro Unfall.
Die Arbeiterkammer lehnt das ab, weil dann die Chauffeure von den Betrieben für verschuldete Unfälle belastet werden könnten.
Als Mittelweg wird daher über eine 30-prozentige Erhöhung der Lkw-Prämien als erstem Schritt debattiert.
Offen sind dann noch die einspurigen Kraftfahrzeuge, also Mopeds und Motorräder.
Auch diese Gruppe zahlt im Verhältnis zu den von ihr verursachten Unfällen weitaus zu niedrige Prämien.
Im Gespräch sind hier Erhöhungen zwischen 20 und 40 Prozent bei ein- und zweisitzigen Mopeds,
Nahezu verdreifacht sollten nach Versicherungsrechnung die Prämien für die schweren Motorräder werden, während leichte Motorräder keine Änderungen erfahren sollen.
Auch hier sind die Meinungen über das notwendige Ausmaß einer Prämienerhöhung in den einzelnen Kategorien durchaus geteilt, wobei auch soziale Gesichtspunkte eine Rolle spielen.
Es drohen also höhere Prämien für Motorräder und LKW.
Helmut Gezander berichtete über die Ausgangsposition vor der heutigen Sitzung des sogenannten Waisenrates.
12.43 Uhr ist es gleich, wir kommen wieder ins Ausland.
Noch immer ist Krieg zwischen dem Irak und Persien, nun bereits länger als drei Wochen.
Täglich, auch heute wieder, hören wir Siegesmeldungen von beiden Seiten, sodass es recht schwierig ist, Authentisches über den Frontverlauf, das Ausmaß der Zerstörungen, das noch verbleibende Kampfpotenzial zu sagen.
Fest steht, dass irakische Verbände weiterhin auf persischen Boden kämpfen, dass die Städte Khorramshahr, Ahwaz und Tezful in der iranischen Ölprovinz Kuzistan heftig umkämpft sind
und immer wieder aus der Luft von den irakischen Kampfbombern angegriffen werden sowie, wie heute, von der Artillerie beschossen werden.
Dass aber die Stoßkeile der irakischen Truppen keinesfalls so rasch weiterkommen, wie das in Bagdad immer wieder behauptet wird.
Dieser Krieg im Mittleren Osten hat die politische Situation in der gesamten arabischen Welt entscheidend verändert.
Die Supermächte verhalten sich betont neutral.
Das arabische Lager ist gespalten.
Auf der Seite Persiens stehen Syrien und Libyen, auch wenn beide Staaten die Meldungen über die Existenz einer Waffenluftbrücke zwischen ihnen und dem Iran dementieren.
Für den Irak ergreifen immer offener Partei Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und die Emirate am Golf.
König Hussein von Jordanien hat Saudi-Arabien besucht.
und seinen Moskau-Besuch abgesagt.
Unser Nahost-Korrespondent Hans Benedikt befasst sich näher mit dieser Situation.
Die offiziellen Erklärungen zum Besuch des jordanischen Königs Hussein in Saudi-Arabien enthielten folgende Zielsetzungen.
Die Unterstützung der Mehrheit der arabischen Staaten für die Ansprüche des Irak gegenüber dem Iran.
Die Wiederherstellung der arabischen Einheit.
Die Wiederherstellung der islamischen Einheit.
Und die Lösung der Palästinenser-Frage.
Beobachter bieten daraus folgende militärische und politische Schlussfolgerungen an.
Der irakische Präsident Saddam Hussein und seine Alliierten wollen diesen verlustreichen Krieg so rasch als möglich beenden und damit einen bereits vor fünf Jahren zwischen dem Irak und dem Iran, der damals noch unter der Führung des Schah gestanden war, geschaffenen Vertragszustand wiederherstellen.
Das ist die Sicherung der irakischen Erdölexporte durch den Schatt al-Arab,
und die Räumung der iranisch besetzten Wolfsinseln.
Das markiert nach einheitlicher arabischer Darstellung die politische Grenze der militärischen Offensive der Irakis.
Sie schließen damit aus, dass es ihnen um einen frontalen Krieg ginge.
Der Irak betont auch immer wieder, dass nur zwei seiner insgesamt neun Divisionen an der Iranfront eingesetzt seien, als Beweis für die Begrenzung der militärischen Kriegsziele.
Beobachter schließen daraus, das war vermutlich ein Hauptthema König Husseins und der saudi-arabischen Herrscher, dass die arabischen Staaten einen totalen militärischen Zusammenbruch des Iran verhindern wollen, ja verhindert müssen.
Denn ein totaler Zusammenbruch würde zur Desintegration des Iran, zu Revolten der unter persischer Herrschaft unruhig gewordenen Volksgruppen führen und damit höchstwahrscheinlich ein direktes Eingreifen der Sowjetunion provozieren.
Dass die Araber diese Gefahr erkennen, signalisieren ihre Erklärungen über die Notwendigkeit der Wiederherstellung der islamischen Einheiten.
Nicht nur westliche, sondern auch arabische Botschafter haben sich gefragt, warum Jordaniens König Hussein, und zwar während des Besuches von Bundeskanzler Bruno Kreisky, so massiv als militärischer Verbündeter des Irak aufgetreten ist und sogar die Bereitschaft bekundet hat, jordanische Truppen zur Verstärkung der Irakis an die Iranfront zu schicken.
was übrigens bisher auch zwar nicht geschehen ist.
Eine mögliche Schlussfolgerung ist, dass König Hussein diesen Einsatz zugunsten der arabischen Sache in eine Aufwertung seiner eigenen innerarabischen Position umsetzen möchte.
Er bereitet für November die Arabische Ägyptenkonferenz in Amman vor.
Sie soll seinen alten Nahost-Friedensplan verwirklichen, als dessen Kern Hussein sich eine spätere Nahost-Konferenz der UNO
mit Israel, Jordanien, Syrien, der PLO, den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und möglicherweise auch Ägypten vorstellt.
Die PLO sollte durch ihre Teilnahme die Anerkennung der Existenz Israels aussprechen.
Ein Erfolg der bevorstehenden Gipfelkonferenz in Amman wird im Augenblick aber durch den politischen Konflikt zwischen der arabischen Mehrheit und Syrien sowie Libyen infrage gestellt.
Syrien fällt im arabischen Lager wesentlich mehr als der Außenseiter Libyen.
Syriens Fernbleiben von der Gipfel-Konferenz würde die arabischen Nahost-Friendspläne wahrscheinlich blockieren.
König Hussein und seine saudi-arabischen Gesprächspartner wollen jedoch verhindern, dass Syrien soeben abgeschlossener Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion die syrische Regierung in eine noch tiefere innerarabische Isolierung und damit in noch stärkere Abhängigkeit von Moskau führt.
Das ist auch die Sorge des syrischen Präsidenten Hafez Assad, von dem es heißt, er hätte den Freundschaftsvertrag nur widerwillig und keineswegs in der Absicht unterschrieben, Syrien zu einem sowjetischen Satelliten zu machen.
Es ist daher zu erwarten, dass Jordanien und Saudi-Araben sich bemühen werden, den zwischen Syrien und dem Irak bestehenden Konflikt zu beenden, wenn möglich noch vor der für 26.
November anberaumten
Hans Benedikt, unser NEOS-Korrespondent war das.
Wir wollten auch aus Teheran das Neueste hören.
Heute Mittag ist uns das aber bisher nicht gelungen.
Wir haben keine Verbindung erhalten.
Jetzt daher schon zur Kulturberichterstattung.
Zur Stunde geht die 32.
Frankfurter Buchmesse zu Ende, bei der eine Woche lang wieder die aktuelle Buchproduktion der ganzen Welt vorgestellt und von fast 200.000 Besuchern begutachtet wurde.
Inwieweit das Schwerpunktthema der Messe, das diesmal der schwarzafrikanischen Literatur gewidmet war, langfristig den Buchmarkt beeinflussen wird, das lässt sich heute noch nicht absägen.
Im folgenden Bericht beschränkt sich Konrad Zobel in seiner Messebilanz auf das, was er bei den deutschsprachigen Verlagen gesehen hat.
Neun Zehntel unserer ganzen jetzigen Literatur haben keinen anderen Zweck als dem Publikum einige Taler aus der Tasche zu spielen.
Dazu haben sich Autor, Verleger und Rezensent fest verschworen.
Schopenhauer kam schon vor 125 Jahren zu dieser Erkenntnis und auch sein Diktum, dass wer für Narren schreibt, allzeit ein großes Publikum findet, hat heute noch Gültigkeit.
Dass in unserem Verhältnis zur Literatur etwas faul sein könnte, hat erst kürzlich die schwedische Akademie gezeigt, als sie schon wieder einen Nobelpreisträger kürte, von dem die wenigsten je gehört hatten.
Hier soll freilich nicht der intellektuellen Besserwisserei das Wort geredet werden.
Auch wenn Herr Reich-Ranitzky, der Literaturpapst der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schon zu Beginn der Buchmesse verkündete, dies sei ein schlechter Bücherherbst, so straften ihn alle jene Messebesucherlügen, die mit interessierten, gespannten, lächelnden, ja zum Teil verklärten Gesichtern, ungeachtet des großen Gewühls und Rummels an den Verlagständen, in den verschiedensten Büchern schmökerten.
Das Gefallen erreichte mitunter jenen Grad, wo das angelesene Buch, das auf der Messe ja nicht käuflich ist, trotz abschreckender Warnschilder einfach geklaut wurde, wobei die langfingerige Nachfrage nach Polizeiauskunft nicht nur der Pornoliteratur, sondern selbst Büchern über chinesische Töpferei galt.
Doch nun zur Frage, an deren Antwort die literarischen Modeschöpfer so eifrig gearbeitet haben.
Was liest man in diesem Herbst?
Keinesfalls sollte das Buch des Jahrgangs 80 zu sehr mit der Gegenwart zu tun haben.
Ausnahmen sind vor allem im Sachbuchbereich gestattet, wo etwa die Energiekrise mit einem Bücherausstoß bekämpft wird, der an Papierverschwendung denken lässt.
Kochbücher gibt es auch mehr, als ein gesunder Magen verkraften kann.
Im Delikatessenladen der Belletristik nagt man zur Zeit mehr denn je an den eigenen Wurzeln.
Damit ist nicht der erste Bekenntnisroman einer Diabetikerin im deutschsprachigen Raum mit dem Titel »Der tödliche Hunger« gemeint, sondern unzählige Familiengeschichten, Kindheitserlebnisse, Lebensbeichten und Rückbesinnungen machen eine allgemeine Blickrichtung zur Vergangenheit deutlich.
Wie krass hier die Qualitätsunterschiede sein können, verdeutlicht auch etwa ein Vergleich zwischen Sandra Parettis Buch über ihre Mutter und jenes von Peter Hertling über seinen Vater.
Dabei kündigt die Paretti ihrer Bestseller-Kundschaft fürs nächste Mal auch noch ein Buch über ihren Vater an und keiner ihrer Leserinnen, die wünschte, sie wäre als vollweise geboren.
Geradezu eklig ist die aufklärerische Pose, mit der die Bücherinflation über Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Dritten Reich immer weitere Kreise zieht, was nicht heißt, dass sogar hinter den neuen Hitler-Büchern nur Spekulation steckt.
Der Biografien-Boom ist inzwischen beim jungen Alexander und Ivan dem Schrecklichen angelangt.
Künstler-Lebensbeschreibungen gibt es diesmal unter anderem von Cocteau bis Rubinstein.
Besonderer Beliebtheit erfreut sich Richard Wagner, wobei Martin Gregor Delin mit seinem 900-Seiten-Wälzer über den Komponisten die Konkurrenz erdrückt.
Auch der andere Genius des 19.
Jahrhunderts, Friedrich Nietzsche, ist wieder hoch im Kurs, am ausführlichsten in der 15-bändigen Taschenbuch-Ausgabe bei DTV.
Das neue Traditionsbewusstsein lässt sich bis in lange unmodern gewesene Gattungsbezeichnungen verfolgen.
Es gibt wieder Novellen und Idyllen und selbst eine so moderne Autorin, wie die durch ihre Angstform fliegen und Lust zu dem, was die Vögel sonst noch tun, bekannt gewordene Erika Jong, legt diesmal mit Fanny einen Roman im Stil des 18.
Jahrhunderts vor.
Die Wogen der Emanzipation, bei den modernen Frauengestalten schon etwas schaumgebremst, lassen hier die Romanheldin noch zwischen Prostitution und Piraterie schwanken.
Die Lyrik ist diesmal auch mit zahlreichen Anthologien vertreten.
Daneben finden sich jene vielen schmalen Bändchen, die, wie der neue Gedichtband von Sarah Kirsch etwa, die Unersetzlichkeit der Literatur beweisen.
Die Hoffnung für den Leser beginnt aber doch wohl erst dort, wo das Buch nicht selbst zur Droge geworden ist.
und von Frankfurt weiter nach Hamburg, wo unter dem Motto Künstler, Krämer, kalte Küste eine Woche der bildenden Kunst veranstaltet wird.
Bis 19.
Oktober treffen einander Aktionskünstler, Fotografen, Maler und Bildhauer in Galerien, Museen und Kunsthochschulen, um ein Festival zu gestalten, das in seiner Dimension für Hamburg und nicht nur für dort bisher einmalig ist.
Gewissermaßen eine konzertierte Aktion bildender Künstler, Karl Wilhelm Lehmann berichtet.
Im Vergleich zu anderen Metropolen, hierzulande und im Ausland, sehen wir im Bereich der bildenden Kunst nicht gut aus.
Wahr ist, dass das Klima in Sachen bildende Kunst hier in Hamburg unterkühlt ist.
Mit diesen Worten unter Strich Hamburgs Kultursenator Tarnowski im März dieses Jahres eine Situation, die Künstler in der Hansestadt, man kann schon sagen, seit Jahrhunderten kennen.
Der Titel Künstler, Crema, kalte Küste ist dementsprechend eine dezente Provokation, in der Hoffnung, nach einer Woche etwas weniger Crema-Geist und eine etwas wärmere Küste vorzufinden.
Kunst- und kulturfreundlicher.
Das Unternehmen wird getragen von allen, die mit der bildenden Kunst und sei es nur am Rande zu tun haben.
Im privaten Kunstverein und im Kunsthaus des Berufsverbandes Bildender Künstler geht es in einer Ausstellung um das Thema Stadt.
Auseinandersetzung mit Hamburg, aber auch mit dem Phänomen Stadt im Allgemeinen.
Neben diesem Berufsverband der Künstler gibt es seit zwei Jahren eine freie Vereinigung Bildender Künstler in Hamburg.
Ihre Ausstellung kann man in den Räumen einer ehemaligen Fabrikation im Stadtteil Ottensen besichtigen.
Baupolizei und Feuerwehr haben alle Augen zugedrückt und so ist es zu einem Zusammenspiel von anregend verrotteter Baulichkeit mit avantgardistischer Kunst gekommen, das reizvoll nicht nur für den Insider ist, sondern auch für den zufälligen Passanten, dem an dieser Stelle so etwas wie Schwellenangst gar nicht kommen kann.
Viele Künstler haben ihre Ateliers geöffnet und lassen sich bei der Arbeit zuschauen.
Aktionen und Performances ziehen sich durch die Woche.
In der Markthalle, einem Jugendkulturzentrum in der Hamburger Innenstadt, arbeiten 25 Male an einem Endlosbild, das, wenn auch nicht endlos, so doch schließlich 50 Meter lang sein wird.
Die Kunst geht auch auf die Straße.
Nach dem Bundestagswahlkampf
haben die großen Parteien 40 Stellwände für Plakate nicht sofort abbauen lassen, sondern stattdessen den Künstlern zur Verfügung gestellt.
Die ersten Wände haben sich schon erstaunlich verändert.
An manchen Stellen staut sich der Verkehr, weil die Autofahrer den Fuß vom Gaspedal lassen, um geheimnisvolle Zeichen oder Inschriften zu enträtseln.
Ästhetische Appelle, die das öffentliche Bewusstsein kunst- und künstlerfreundlicher stimmen sollen.
Dass die Hamburger Privatgalerien sich der großen Aktion gern angeschlossen haben, um sich selbst zu präsentieren, kann man sich denken.
Und auch die große Goya-Ausstellung, die in dieser Woche in der Markthalle beginnt, wurde in den Gesamtzusammenhang einbezogen.
Im kommunalen Kino werden Filme von Künstlern und Überkünstler gezeigt.
Heute Abend steigt eine große Kunst-Talkshow.
Italienische Maler aus Florenz sind zu Gast mit ihren Werken.
Alles in allem ein Überangebot, gewissermaßen nach dem Motto, darf es ein bisschen mehr sein.
Aber Anstrengungen dieser Art sind offenbar notwendig, um deutlich zu machen, dass Kunst heutzutage nicht mehr nur ein Vergnügen von wenigen ist,
sondern der öffentlichen Förderung bedarf.
Und das ganz konkret.
Kultursenator Wolfgang Tarnowski hat denn auch für das kommende Jahr eine Reihe von Verbesserungen angekündigt.
Es werden mehr Mittel bereitgestellt für die staatliche Kunstförderung.
Es wird Zuschüsse bei der Einrichtung von Ateliers geben.
Die Woche der Bildenden Kunst hat sich die Kulturbehörde insgesamt 120.000 Mark kosten lassen.
Kunst hat in Hamburg derzeit Konjunktur.
Man kann nur hoffen, dass es dabei bleibt, auch nach Ablauf dieser Woche.
Zurück von Hamburg, von diesem Festival der Bildenden Kunst, zum tagespolitischen Geschehen.
Wir schließen mit Kurznachrichten.
Österreich.
Die Verbraucherpreise sind im September gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 6,9% gestiegen.
Gegenüber August ist der Index um 0,2% zurückgegangen.
Der Wert von 6,9% ist der dritthöchste im heurigen Jahr.
Österreich liegt nach der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland aber weiter an dritter Stelle der Länder mit niedrigster Teuerung.
Die Steiermark ist vermutlich von der größten Hochwasserkatastrophe der letzten Jahre betroffen.
Alle größeren Flüsse haben die Hochwassermarke überschritten.
In mehreren Ortschaften sind die Straßen bis zu einem Meter hoch überflutet.
Am Vormittag gab es in Tobelbad bei Graz die ersten Evakuierungen.
Die Schäden sind noch nicht abzuschätzen.
Auch aus dem südlichen Burgenland werden Überschwemmungen gemeldet.
In Wien haben am Vormittag die Trauerfeiern für den verstorbenen Altbürgermeister Felix Slavik begonnen.
Nach einem Trauerakt im Wiener Rathaus wird Slavik am Nachmittag auf dem Zentralfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt werden.
ÖVP-Energiesprecher König hat das Angebot der Volkspartei bekräftigt, in der Energiepolitik mit der Regierung zusammenzuarbeiten.
Eine Aufhebung des Atomsperrgesetzes hält König nur dann für möglich, wenn alle Sicherheitsvoraussetzungen geklärt sind.
Der Wiener ÖVP-Obmann Bussek hat sich gegen eine zweite Volksabstimmung über Zwentendorf ausgesprochen.
An die ÖVP richtete Bussek die Warnung, sie würde ihre Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie zu Zwentendorf Ja sagen sollte, ehe die Sicherheitsfrage geklärt sei.
Algerien Das Katastrophengebiet von Alasnam ist heute neuerlich von einem Nachbebern mittlerer Stärke erschüttert worden.
Über neue Schäden oder Opfer gibt es noch keine Meldungen.
Iran, Irak.
Das wichtige Erdölzentrum Abadan in der iranischen Provinz Khuzestan ist in der vergangenen Nacht von irakischer Artillerie beschossen worden.
Irakische Flugzeuge sollen die Stadt Isfahan bombardiert haben.
Einander widersprechende Meldungen gibt es über die militärische Situation im Gebiet von Khorramshahr.
Berlin.
Das Kammergericht in West-Berlin hat heute die sechs Angeklagten im sogenannten Lorenz-Drenkmann-Prozess zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt.
Im Zusammenhang mit der Ermordung des Berliner Kammergerichtspräsidenten Drenkmann und der Entführung des Berliner CSU-Vorsitzenden Lorenz wurden Ralf Reinders und Till Maier zu je 15 Jahren Haft verurteilt.