Mittagsjournal 1985.06.29

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Zum Samstag-Mittag-Journal einer Stunde ausführlicher Information begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Das geplante Programm, die Themen.
    Das Ende der spektakulären Geiselnahme von Beirut steht unmittelbar bevor.
    Die US-Geiseln werden aller Voraussicht nach noch heute freigelassen.
    Sie sind zur Zeit unterwegs nach Damaskus, von wo aus der Start zurück in die USA erfolgen soll.
    Wir erwarten Berichte aus Beirut, Damaskus, Washington und Jerusalem.
    Möglicherweise ist Einigung über die Freilassung der in Israel inhaftierten Schiiten erzielt worden.
    Das war ja die Bedingung für die Freilassung der US-Geiseln.
    Die weiteren Programmpunkte des Mittagsschonals.
    Wir informieren Sie über die hitzige Debatte in der Bundesrepublik Deutschland nach dem als enttäuschend empfundenen EG-Kompromiss in der Frage der Abgasnormen.
    Österreichs Katalysator-Fahrplan
    bleibt wie geplant aufrecht, auch dazu ein Bericht.
    Sie hören dann einen Beitrag aus Mailand über den dort tagenden EG-Gipfel.
    Überraschender Vorschlag dort, die Schaffung einer Europäischen Union.
    In Budapest tagt die internationale Organisation Ärzte gegen den Nuklearkrieg.
    Und aus Österreich hören sie Pressestimmen zum Schuldspruch des Verfassungsgerichtshofes gegen den Salzburger Landeshauptmann Haslauer und von der Kulturredaktion eine Vorschau auf den morgen beginnenden karintischen Sommer.
    Heute gibt's keinen Gast im Journal, wie jeden Samstag.
    Vizekanzler Steger, der ursprünglich eingeladen war, hat zwar zugesagt, aber dann kurzfristig abgesagt, wie es hieß, aus persönlichen Gründen.
    In der kurzen Zeit war es uns nicht möglich, einen anderen prominenten Gast zu gewinnen.
    Trotzdem ein reichhaltiges Informationsprogramm im Mittagsjournal, wie Sie gehört haben.
    Wir beginnen mit den Nachrichten.
    Verantwortlicher Redakteur ist Georg Schalk-Ruber und Sprecher Josef Henslich-Natek.
    Nahe Osten, USA.
    Ein zuletzt unblutiges Ende der jüngsten spektakulären Geiselaffäre ist in Sicht.
    Zur Stunde werden die 39 amerikanischen Geiseln von Beirut nach Damaskus gebracht.
    Von dort aus werden sie via Frankfurt am Main in die Heimat zurückkehren.
    Der Transport von Beirut nach Damaskus wurde mit einem umfangreichen Autokonvoi organisiert.
    Dieser Konvoi wird von einer syrischen Eskorte und von einem Mitglied des Internationalen Roten Kreuzes begleitet.
    Die Fahrtstrecke von Beirut nach Damaskus beträgt etwa 110 Kilometer.
    Sie führt durch bergiges Gebiet und auch durch die BKA-Ebene.
    In Damaskus hat Staatspräsident Assad im Sheraton Hotel 40 Zimmer reservieren lassen.
    Hier werden sich die Geiseln ausruhen können, ehe sie an Bord einer amerikanischen Militärmaschine nach Frankfurt gebracht werden.
    Präsident Ronald Reagan hat Vizepräsident George Bush von Genf nach Frankfurt beordert, um die Amerikaner in seinem Namen zu begrüßen.
    Radio Jerusalem hat unterdessen gemeldet, dass kurz nach der Freilassung der amerikanischen Flugzeuggeiseln auch die etwa 700 muslimischen Libanesen durch Israel freigelassen werden.
    Nach Angaben des Senders sind die Regierungen Israels und der USA zu einer entsprechenden Einigung gekommen.
    Österreich.
    Für ÖGB-Präsident Anton Benja ist es unvorstellbar, dass es in dieser Gesetzgebungsperiode zu keiner Steuersenkung kommt.
    In einem Gespräch mit der Austria-Presseagentur begründete Benja diese Auffassung damit, dass im Falle eines Zuwartens bis nach den Wahlen das ganze Spiel von vorne beginnen würde.
    Dadurch würden ein bis zwei weitere Jahre verloren gehen und dies könne den Arbeitnehmern nicht zugemutet werden.
    Nach Vorliegen des Ergebnisses der vom ÖGB eingesetzten Steuerkommission werde man im Herbst, so Benja, sehr deutlich auf entsprechende Maßnahmen drängen.
    Angesichts der Notwendigkeit der Budgetkonsolidierung solle man jedoch für die Steuersenkung einen Zeitpunkt wählen, bei dem eine deutlich spürbare Entlastung der Arbeitnehmer möglich sei, anstatt zu einem früheren Termin eine Alibi-Handlung zu setzen, sagte Benja.
    Der Steuersprecher der ÖVP, Albert Steidl, sagte zu der Frage einer Steueranpassung, eine Budgetkonsolidierung sei auch trotz einer Steuersinkung möglich.
    Der Bund müsse endlich unnötige Ausgaben einschränken, verlangte der ÖVP-Abgeordnete.
    Europäische Gemeinschaft Im Mittelpunkt des heutigen letzten Tages beim Gipfeltreffen der Mitgliedstaaten in Mailand stehen Erleichterungen im Grenzverkehr.
    Die Staats- und Regierungschefs wollen außerdem versuchen, sich auf Grundzüge für eine Reform der Gemeinschaft zu einigen.
    Umstritten sind unter anderem größere Befugnisse für das Europäische Parlament und die Kommission der Europäischen Gemeinschaft.
    Polen
    Die Fleischpreise werden am Montag zwischen 10 und 15 Prozent angehoben.
    Die offiziellen Medien haben mit einer Kampagne begonnen, um die Bevölkerung auf diese Teuerung vorzubereiten.
    Die Preiserhöhungen seien unbedingt notwendig.
    Fleisch werde nur um das unumgängliche Minimum teurer, heißt es in den Zeitungen.
    Die Führung der Verbotenen Gewerkschaft Solidarität hat für Montag zu einem einstündigen Generalstreik aufgerufen, um gegen die Preiserhöhungen zu protestieren.
    Arbeiterführer Lech Walesa will einen Urlaub verschieben.
    Er hat den Aufruf zur Arbeitsniederlegung unterstützt.
    Der Fleischpreis gilt in Polen als politisch brisant.
    Preisanhebungen auf diesem Sektor haben schon mehrfach zu Unruhen geführt.
    So etwa wurden im Jahre 1970 durch Fleischpreiserhöhungen blutige Straßenschlachten ausgelöst, die ihrerseits zum Sturz von Parteichef Gomolka führten.
    Frankreich Ein Mitglied der polnischen GH-Nationalmannschaft ist nach einem Wettkampf in Frankreich nicht mehr mit seiner Mannschaft nach Hause gekommen.
    Er will offensichtlich im Westen bleiben.
    Der Sportler hat am vergangenen Wochenende an einem 50-Kilometer-Marsch in der Nähe von Rouen teilgenommen.
    Sein Verschwinden wurde erst bei der Abreise der polnischen Gehörmannschaft festgestellt.
    Ungarn.
    In Budapest hält die Organisation Internationale Ärzte zur Verhinderung eines Atomkrieges den 5.
    Kongress ab.
    Etwa 800 Ärzte aus mehr als 40 Ländern nehmen teil, darunter eine österreichische Delegation unter Leitung von Universitätsprofessor Walter Svoboda.
    Der Kongress dauert bis Montag.
    Die Präsidentschaft teilen sich die Sowjetunion und die USA.
    Beide Co-Präsidenten verlangten ein totales Verbot aller Atomversuche in aller Welt.
    Die beiden Mediziner aus den Vereinigten Staaten und aus der Sowjetunion erklärten übereinstimmend, von den Regierungen müssten endlich Taten gesetzt werden.
    Um den Frieden zu erhalten, müssten alle Atomwaffen zerstört werden.
    Man dürfe nicht zulassen, dass jetzt auch das Weltall zu einem nuklearen Arsenal wird.
    Gesundheitsminister Kurt Steirer meinte in einer Großbotschaft, es gelte das Risiko der letzten Epidemie der Menschheit zu verhindern.
    Bundesrepublik Deutschland
    Nach Ansicht von Bundeskriminalamtschef Bode hat sich in jüngster Zeit das terroristische Potential in der Bundesrepublik Deutschland wieder vergrößert.
    In einem Pressegespräch sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes, neben der roten Armeefraktion und den revolutionären Zellen hätten sich weitere Gruppierungen gebildet.
    Zum harten Kern der RAF seien Personen gestoßen, die vor Gewalttaten nicht zurückschreckten und deshalb als besonders gefährlich eingestuft werden müssten.
    Bode forderte eine verstärkte Terrorbekämpfung über die Grenzen hinweg, da in nächster Zeit mit weiteren Anschlägen gegen Personen und Einrichtungen zu rechnen sei.
    Vatikan.
    Zum Fest Peter und Paul zelebriert heute Papst Johannes Paul im Petersdom eine Messe.
    Herbert von Karajan leitet die Wiener Philharmoniker und den Wiener Singverein.
    Gespielt wird die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart.
    In den vergangenen Wochen haben die italienischen Medien über dieses religiöse und musikalische Großereignis umfangreich berichtet.
    Es herrscht sehr starker Andrang nach den kostenlosen Eintrittsausweisen.
    Radio Vatikan hat darauf hingewiesen, dass in dieser Messe ein Gottesdienst und nicht ein Konzert unter rein künstlerischem Aspekt zu sehen sei.
    Österreich.
    Der befürchtete starke Reiseverkehr, bedingt durch den Ferienbeginn im Osten Österreichs, ist bisher ausgeblieben.
    Im österreichischen Straßennetz kommt es kaum zu Behinderungen.
    Auch an den Grenzübergängern gibt es keine nennenswerten Wartezeiten.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    Im Ostalpenraum herrscht bei flacher Druckverteilung regional Hocheinfluss.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Süden heiter bis wolkig, sonst wechselnd aufgelockert bewölkt.
    Am Nachmittag örtlich gewittrige Regenschauer.
    Schwacher bis mäßiger Wind.
    Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung zwischen 18 und 24 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 4 bis 10 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
    Im Süden weitgehend sonnig, sonst zeitweise Durchzug stärkerer Wolkenfelder.
    In der zweiten Tageshälfte dann örtlich Gewitterbildungen.
    Meist schwacher Wind, Tageshöchsttemperaturen am Sonntag 20 bis 25 Grad.
    Das Wetter übermorgen Montag am 1.
    Juli größtenteils sonnig, nachmittags einzelne Gewitter.
    Die Messwerte von heute 12 Uhr Mittag.
    Wien stark bewölkt 20 Grad, Nordostwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt 20, Linz heiter 19, Salzburg wolkig 21 Grad, Nordostwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Innsbruck heiter 19, Bregenz wolkig 17, Graz heiter 20 und Klagenfurt heiter bei 20 Grad.
    Die Zeit, 12.10 Uhr, ist es gleich.
    In der Geiselaffäre von Beirut ist nun also einiges in Bewegung geraten.
    Das Ende des Entführungsdramas dürfte schon in wenigen Stunden bevorstehen.
    Zur Stunde werden die noch in der Gewalt extremistischer Schiiten befindlichen US-Geiseln per Auto nach Damaskus gebracht.
    In der syrischen Hauptstadt ist offensichtlich die endgültige Freilassung dann vorgesehen.
    Meine Frage an Marcel Bott in Beirut, was weiß man dort Näheres?
    Im Beirut geht man davon aus, dass eine Gruppe der amerikanischen Flugzeuggeiseln sich im Moment auf dem Landwege von Beirut nach Damaskus befindet.
    Angeblich wird dieser Konvoi begleitet von Soldaten der syrischen Armee und von Vertretern des internationalen Roten Kreuzes.
    Sind nun alle Geiseln in diesem Konvoi auf dem Weg nach Damaskus oder nur ein Teil?
    Das wissen wir eben nicht.
    Die Amerikaner haben in Washington verlauten lassen, eine Gruppe von Geiseln seien auf dem Weg nach Damaskus.
    Wir wissen nicht, ob alle 39 Flugzeuggeiseln tatsächlich befreit worden sind.
    Man muss davon ausgehen, dass sie frei sind.
    So jedenfalls lautet die offizielle Version in der syrischen Hauptstadt Damaskus.
    Und wie wird es nun weitergehen aus Ihrer Sicht?
    Haben Sie Informationen etwa seitens der Schiiten, ob es tatsächlich eine Freilassung sein wird, dann auch ab Damaskus?
    Es ist so, dass die Syrer angekündigt haben, dass die amerikanischen Geiseln sich wohl zwei oder drei Stunden im Sheraton-Hotel in Damaskus ausruhen sollen, dann eine Pressekonferenz geben sollen,
    unmittelbar darauf, eine amerikanische Verkehrsmaschine zu besteigen, die dann den Weg nach Frankfurt in Westdeutschland antreten wird.
    Dies ist offiziell allerdings nicht bestätigt.
    Das Problem, was man hier in Beirut sieht, ist, kommt es in der Tat zu einem Austausch.
    Was wirkt aus der Forderung der Luftpiraten?
    Bisher gibt es keinerlei Reaktion aus Israel, jedenfalls keine sichtbare.
    Welcher war denn nun aus Peruters Sicht gesehen der eigentliche Anlass, das Auslösen dem Moment schlechthin, dass es doch noch so schnell zu dieser Freilassung der US-Geiseln kommt?
    Man muss davon ausgehen, dass von Anfang an diese Geiselaffäre sehr aufmerksam in der syrischen Hauptstadt Damaskus beobachtet worden ist.
    Und wenn es jetzt zu einer gültlichen Lösung gekommen ist, dann ist dieses ganz allein auf den Einfluss der syrischen Führung in Damaskus zurückzuführen.
    Mit Unterstützung Beris.
    Mit Unterstützung Beris, mit Einwilligung Beris, der sicherlich froh ist, wenn es zu einem Austauschgeschäft kommt, dass er die Bürde dieser Geiselaffäre von den Schultern genommen bekommen hat.
    Danke Marcel Pott in Beirut.
    In den nächsten Stunden wird sich das Hauptinteresse ganz auf die syrische Hauptstadt Damaskus konzentrieren.
    Von dort Informationen von Hans Benedikt.
    dessen Swimmingpool die freizügigsten Bikini-Shows im sonst recht zugeschnürten Syrien bietet, sind Zimmer für die befreiten Geiseln reserviert.
    Nach ihrer Ankunft in einem Autobus-Konvoi aus Beirut haben die Amerikaner etwa drei Stunden Zeit, um sich nach 16 Tagen Gefangenschaft in den zerschossenen Slums der Schiiten in Freiheit zu reakklimatisieren.
    Am Spätnachmittag sollen sie den Heimflug antreten, wahrscheinlich über Frankfurt am Main, wo sie ärztlich untersucht werden sollen.
    Noch steht nicht eindeutig fest, wann und wie das Geiseldrama für die 733 gefangenen Libanesen in Israel zu Ende gehen wird.
    Sie waren der Preis der Flugzeugenführer für die Befreiung der Amerikaner und dieser Preis ist doch nicht bezahlt.
    In Damaskus hört man aus gewöhnlich gut informierten Quellen, dass Israel die Gefangenen kurzfristig entlassen werde.
    So heißt es, sei eine Bedingung des syrischen Präsidenten Hafez Assad aufgrund einer Vereinbarung mit Präsident Ronald Reagan.
    Das war überhaupt das Entscheidende.
    Wie bereits berichtet, hatten Reagan und Assad in der Nacht aufgestern miteinander über Dolmetscher telefoniert.
    Assad hatte die Freilassung der Amerikaner garantiert.
    Reagan hatte ein Übereinkommen mit Israel über die Freilassung der Schiiten angekündigt.
    Die Übergabe der Amerikaner an Syrien wurde gestern zwischen dem syrischen Vizepräsidenten Saddam und dem libanesischen Schiitenführer Berri vereinbart.
    Damit war auch das formelle Problem gelöst, wer denn wen zuerst freilassen solle.
    Präsident Assads entscheidender persönlicher Einsatz, sicherlich keine Überraschung, sondern von Anfang an erwartet, wird langfristige Wirkungen auf das bisher äußerst gespannte Verhältnis Syriens zu den USA haben,
    und damit wohl die Nahostpolitik wesentlich beeinflussen.
    Assad hatte bisher alle amerikanischen Nahostinitiativen strikt abgelegt, in der Libanon-Krise ebenso wie in der Palästinenser-Frage.
    Assad galt und gilt als engster arabischer Verbündeter der Sowjetunion, die seine Armee, die größte der arabischen Welt, hochgerüstet hat.
    Aber das hat 10 Milliarden Dollar gekostet und Assad steckt tief in Schulden.
    Er weigert sich aber, ein Vassal Moskaus zu werden.
    Sein letzter Moskau-Besuch in diesem Monat soll eher Spannungen als Harmonie hinterlassen haben.
    Es ist klar, dass Assad ein besseres Verhältnis zu den USA sucht.
    Es ist genauso klar, und zwar tut er das, um seine arabische Führungsrolle zu stärken.
    Es ist genauso klar, dass die USA ein besseres Verhältnis zu Syrien suchen.
    Berichterstatter aus Damaskus war Hans Benedikt.
    In den Nachmittagsstunden ist wie gesagt die Heimkehr der Geiseln via Frankfurt zurück in die USA geplant.
    Auch der Sprecher des Weißen Hauses, Larry Speaks, ist überzeugt davon, dass der Weg für die Geiseln in die Freiheit begonnen habe.
    Lorenz Galmetzer aus Washington.
    Die erste offizielle Bestätigung für die begonnene Freilassung der 39 Geiseln kam vor circa drei Stunden.
    In einer Pressekonferenz um drei Uhr früh Washingtoner Zeit erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, Larry Speak, die amerikanischen Geiseln seien auf dem Weg nach Damaskus.
    Aber weder über die genaue Anzahl der Freigelassenen noch Details über die gesamte Operation waren bei dieser Gelegenheit zu erfahren.
    Wir müssen uns beten, meinte Larry Speak.
    Von anderen Regierungsbeamten wurde unterdessen bestätigt, dass die Geiseln nach Frankfurt geflogen werden sollen.
    Ebenfalls bestätigt wurde, dass jene sieben US-Bürger, die im Laufe der letzten Monate in Beirut entführt worden waren und deren Freilassung die amerikanische Regierung ebenso gefordert hatte, weiterhin in Beirut festgehalten bleiben.
    Auf die Frage, ob Israel der Freilassung der 735 schiitischen Gefangenen zugestimmt habe, erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, was immer Israel tun werde, sei eine autonome Entscheidung der Regierungen Tel Aviv.
    Die USA hätten Israel nicht dazu aufgefordert, es habe keinen Handel gegeben und gegenüber den Forderungen der Terroristen sei nicht nachgegeben worden.
    Die Nachricht von der bevorstehenden Freilassung der amerikanischen Geiseln wurde hier in den USA bekannt, nachdem 32 der entführten US-Bürger in Beirut zu einem sogenannten Abschiedsessen in ein Beiruter Nobelhotel geladen wurden.
    Die ersten Filmaufnahmen von diesem merkwürdigen Dinner zeigte das amerikanische Fernsehen kurz vor Mitternacht.
    Die Geiseln sprachen in den Interviews noch davon, dass sie hofften, bald nach Hause zu kommen, wussten aber offensichtlich von der bevorstehenden Reise nach Deutschland.
    Sehr geehrter Lorenz Kalmetzer, Radio Jerusalem hat unterdessen gemeldet, dass kurz nach der Freilassung der amerikanischen Flugzeugeiseln auch die etwa 700 muslimischen Libanesen durch Israel freigelassen werden.
    Nach Angaben des Senders sind die Regierungen Israels und der USA zu einer entsprechenden Einigung gekommen.
    Peter Philipp informiert aus Jerusalem.
    Wenn nicht in letzter Minute noch der Abflug der Ex-Geiseln aus Damaskus verhindert wird und sich neue Komplikationen ergeben, wird zum völligen Abschluss der 16 Tage dauernden Affäre nur noch die Freilassung jener Schiiten fehlen, die Militärlager von Atlit unweit der nordisraelischen Hafenstadt Haifa einsetzen.
    Sie waren von Israel aus dem Gefangenenlager Ansar im Südlibanon dorthin verlegt worden, als man die Gegend dort verließ und Jerusalem hatte sofort erklärt, es würde diese Gefangenen freilassen, sobald die Sicherheitslage im Südlibanon dies zulasse.
    Ein Teil der Gefangenen ist bereits auf freien Fuß gesetzt worden.
    Die Freilassung der anderen wurde ironischerweise gerade durch die TWA-Entführung verhindert.
    Israel wollte und will den Eindruck vermeiden, unter dem Druck terroristischer Erpressung nachzugeben.
    Und Washington hatte Israel dazu auch nicht offiziell aufgefordert, obwohl man in der Öffentlichkeit recht unverblümt nach israelischen Konzessionen rief.
    Als Namib Berri vor einigen Tagen vorschlug, die Geiseln entweder einer westlichen Botschaft in Beirut oder aber den Syrer zu überstellen, da setzten erneute intensive Kontakte zwischen Washington und Jerusalem ein, um die jetzt durchgeführte Befreiung der Geiseln zu ermöglichen.
    Mit Sicherheit hat Jerusalem sich dabei verpflichtet, die schiitischen Gefangenen innerhalb der nächsten Tage freizulassen.
    Offiziell äußert man sich dazu aber nicht.
    Einmal, weil heute jüdischer Feiertag ist.
    Zum Zweiten aber, weil man auch weiterhin nicht den Eindruck erwecken will, nachgegeben zu haben.
    Im Gegenteil, halboffiziell beginnt man jetzt, Syrien zu unterstellen, von Anfang an an der Affäre interessiert, wenn nicht gar beteiligt gewesen zu sein, denn Damaskus dürfte propagandistisch der größte Nuss nie zu
    Peter Philipp war das aus Israel.
    Die US-Geiseln sind also auf dem Weg in die Freiheit.
    Wir informieren sie natürlich stündlich in den Nachrichten über den jüngsten Stand der Dinge.
    Die Zeit 12.20 Uhr, innenpolitisches Thema im Mittagsschanal.
    Der Verfassungsgerichtshof hat gestern den monatelangen Rechtsstreit um das Offenhalten der Geschäfte im Bundesland Salzburg am 8.
    Dezember des Vorjahres dem auf einen Samstag gefallenen Feiertag Mariae Empfängnis beendet.
    Die Bundesregierung hatte Landeshauptmann Haslauer vor dem Verfassungsgerichtshof geklagt, weil er die Weisung von Sozialminister Alfred Dallinger, das Beschäftigen von Arbeitnehmern am 8.
    Dezember in Salzburg zu verhindern, nicht befolgt hatte.
    Die Regierung hatte das Höchstgericht ersucht, nur die Rechtswidrigkeit von Haslauers Verhalten festzustellen und daran keine weiteren Rechtsfolgen zu knüpfen.
    Dem entsprach auch das gestern vom Verfassungsgerichtshof verkündete Urteil,
    Und rund um dieses Thema ranken sich heute in Österreichs Tageszeitungen zahlreiche Kommentare.
    Auszüge daraus hat Gisela Hopfmüller zusammengestellt.
    In der Wiener Tageszeitung die Presse meint Dieter Lenhardt, der Verfassungsgerichtshof habe der Bundesregierung im Fall Haslauer einen Pyrrhus-Sieg zugefügt, denn es sei zwar die Rechtsverletzung konstatiert worden, doch in der Urteilsbegründung habe das Höchstgericht dem Landeshauptmann achtenswerte wirtschaftliche und soziale Beweggründe zugebilligt.
    Für die Politik der nächsten Monate steigt ein, trotz Verurteilung, politisch gestärkter Haslauer aus dem höchstgerichtlichen Ring.
    Der Salzburger Landeshauptmann, der als sehr kontrolliert behutsamer Politiker gilt, fühlte sich gestern nach der Urteilsverkündung in seinem damaligen Verhalten derart bestätigt, dass er auf eine entsprechende Frage sagen konnte, ja, ich würde unter gleichen Voraussetzungen noch einmal so handeln, wie ich gehandelt habe.
    So spricht nur jemand, der sich der überdurchschnittlichen Zustimmung seiner Wähler, also seiner Salzburger, gewiss ist.
    An dieselbe Aussage Haslauers knüpft auch Peter Pellinker im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung an.
    Eigentlich ungeheuerlich.
    Selbst wenn man der Meinung ist, die Ladenschlusszeiten seien zu starr, die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern gerade in solchen Fragen reformbedürftig, ja selbst wenn man in Sozialminister Dallinger sonst einen leibhaftigen Gott sei bei uns sieht und in Wilfried Haslauer spätestens seit seinem Vorstößen für ein Mutterkreuz und gegen den Zivildienst eine der großen rechtskonservativen Sternschnuppen dieses Landes, selbst dann also müsste man eigentlich empört sein.
    Urteilt Pellinker in der Arbeiterzeitung über Haslauer Satz, er würde sich unter gleichen Voraussetzungen wieder gleich verhalten.
    Und Pellinker meint weiter dazu.
    Haslauer hat sich unmittelbar nach dem Urteilspruch vor Mikrofonen und Kameras aufgebaut und dem Höchstgericht, das die Rechtsauffassung der Regierung voll bestätigt hat, ein vornehm verkleidetes Götz-Zitat zugerufen.
    Ganz anders die Perspektive von Karl-Heinz Ritzl in den Salzburger Nachrichten.
    Ritzl schreibt auf der Seite 1.
    Durch diesen Urteilspruch ist für künftige Fälle klar, dass der Handelsminister zwar offene Geschäftszeiten festlegen, dass aber der Sozialminister aus dem höheren Gut des menschlich-sozialen Interesses die Arbeitsruhe befehlen kann.
    Der Sozialminister braucht für den § 34 des Arbeitsruhegesetzes kein Einvernehmen mit dem Handelsminister herzustellen.
    Die Kompetenz des Sozialministers steht für das Arbeitsruhegesetz auch gegenüber den Landeshauptleuten außer Streit.
    Das heißt, die Länder sind an die Weisungen des Ministers gebunden.
    In der Monarchie konnte ein Offizier für tapferes und erfolgreiches Handeln den Maria-Theresien-Orden bekommen.
    Es gibt ihn nicht mehr.
    Aber eine solche Tat hat Wilfried Haslauer zweifellos gesetzt, weil dadurch die Problematik offenbar geworden und jetzt ein klares Urteil gefällt worden ist.
    heißt es in den Salzburger Nachrichten über den Salzburger Landeshauptmann.
    Und nun noch ein Blick auf das zweite Hauptthema des gestrigen Tages, das gescheiterte Zwentendorf-Gespräch zwischen Kanzler Sinovac und ÖVP-Chef Mock.
    Sinovac hat ja einen, wie er sagte, letzten Versuch unternommen, doch noch eine neuerliche Volksabstimmung über Zwentendorf zu erreichen.
    Der Vorschlag an Mock gestern lautete, einen Drei-Parteien-Antrag im Parlament einzubringen.
    Ein Vorschlag, der von Mock mit dem Hinweis abgelehnt wurde, die einzige Möglichkeit mit der ÖVP ins Gespräch zu kommen, sei nach wie vor ein gemeinsamer Regierungsantrag von SPÖ und FPÖ.
    Die Erfolglosigkeit dieses Gesprächs Sinovac-Mock wurde nun mehrfach als das endgültige Aus für Zwentendorf gewertet.
    Eine Meinung, der sich Hans Rauscher im Kurier nicht anschließen kann.
    Rauscher meint, es sei noch nicht Allertageabend.
    Der Liquidationsprozess dauert mit Voranschlägen, Plänen und deren Prüfung Monate, wenn nicht länger.
    Leicht möglich, dass man sich da langsam an den Wahltermin 1987 heranarbeitet.
    Das ist es zwar nicht, was die SPÖ will, nur kein Atomwahlkampf, sagt Sinowaz.
    Aber das ist es, was die ÖVP will.
    Wie auch immer die Wahl ausgeht.
    Ein zweites Mal macht die SPÖ mit einer Anti-Atom-FPÖ keine Koalition mehr.
    meint Hans Rauscher im Kurier.
    Und das Redaktionsoriginal Jockel in der ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt bringt die Sache auf eine volkstümliche Formel.
    Ich bin neugierig, wie oft das endgültige Aus für Zwentendorf nachkommt.
    Inlandspressestimmen ausgewählt von Gisela Hopf-Müller.
    Jetzt wieder ins Ausland.
    EG beschloss faulen Abgaskompromiss.
    Autoabgasskipfel in Luxemburg endete mit neuem Umweltschutzdebakel.
    Große Enttäuschung über EG-Beschluss.
    So oder ähnlich qualifizieren Zeitungsschlagzeilen das Ergebnis der gestern beendeten Marathonsitzung der EG-Umweltminister in Luxemburg.
    Der dort erzielte Kompromiss kommt in Kritikeraugen einer umweltpolitischen Bankrotterklärung gleich.
    Die Ausgangspositionen bei der EG-Umweltkonferenz waren auch denkbar ungünstig.
    Während die Deutschen unterstützt von den Dänen, Niederländern, Luxemburgern und Griechen auf Abgaswerten beharren wollten, die den strikten US-Normen entsprechen, forderten Briten, Italiener und Franzosen weitaus mildere Normen.
    Nach intensiven Feilschen und Gerangel einigte man sich schließlich auf die Kompromissformel, einen gemeinsamen Grenzwert für Stickoxide und Kohlenwasserstoffe bei Mittelklassewagen zu schaffen und zwar mit einer Höchstgrenze von 8 Gramm berechnet auf eine Teststrecke von 4 Kilometern.
    Die Bundesrepublik Deutschland hatte ursprünglich eine Begrenzung der Stickoxide auf 2,5 Prozent verlangt.
    Trotz der Versicherung des aus Luxemburg zurückgekehrten westdeutschen Innenministers Zimmermann, das schadstoffarme Auto habe eine absolut steigende Zukunft, hagelt es Kritik auf den Minister, die deutschen Umweltschutzinteressen verraten zu haben.
    Zur Debatte darüber Michael Kerbl aus Bonn.
    Kaum eine Entscheidung der Regierung Kohl der letzten Monate ist so heftig debattiert worden, wie der in der gestrigen frühen Morgenstunde erzielte Kompromiss der EG-Umweltminister in Sachen schadstoffarmes Auto.
    Im Zentrum der Kritik steht der für den Umweltschutz zuständige Innenminister Friedrich Zimmermann.
    Die sozialdemokratische Opposition wirft Zimmermann vor, eine umweltpolitische Bankrotterklärung unterschrieben zu haben.
    Die Grünen forderten die Entlassung Zimmermanns und die Umweltschutzorganisation Greenpeace spricht von einem Offenbarungseid für den europäischen Umweltschutz.
    Der einflussreiche Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschlands erklärt in einer Presseaussendung, das was in Luxemburg ausgemauschelt worden sei, bringe nicht den Schimmer einer Hoffnung für die Wälder.
    Diese Umweltschutzorganisation nannte es unbegreiflich, dass Zimmermann angesichts von 60 Prozent erkrankter deutscher Bäume diesem lächerlichen Kompromiss so wörtlich zugestimmt habe, während die Dänen mit sehr viel weniger Umweltproblemen als einzige dagegen gestimmt hätten.
    Auch kritische Stimmen aus der CDU waren zu vernehmen.
    Der Abgeordnete Herbert Lattmann bezeichnete die Luxemburger Beschlüsse als völlig unzureichend.
    Er kritisierte den Innenminister, weil dieser unglücklich taktiert und dadurch Autokäufer, Industrie- und EG-Partner gleichermaßen verunsichert habe.
    Auch die Autoindustrie der Bundesrepublik meldete sich zu Wort.
    Die Bayerischen Motorenwerke ließen in München verlautbaren, dass BMW die Luxemburger Beschlüsse deshalb begrüßten, weil nun endlich Klarheit für den Kunden geschaffen worden sei.
    BMW werde auch weiterhin in der in Luxemburg hart umkämpften Mittelklasse Katalysator-Autos anbieten.
    Es sei ja nicht verboten, wurde betont, Grenzwerte bei den Abgasen überzuerfüllen.
    Ins selbe Horn stößt Greenpeace.
    Bei der Festsetzung der Stickoxidwerte, diesem Schadstoff wird die Hauptschuld für das Waldsterben gegeben, habe jetzt jedes EG-Mitgliedsland freie Hand.
    Deshalb fordert die Umweltschutzorganisation die Bundesregierung in Bonn auf, den jüngst vom Umweltbundesamt vorgeschlagenen Wert von 1,5 Gramm Stickoxid pro Testzyklus zur Grundlage gesetzlicher Regelungen zu machen.
    Der Deutsche Automobilclub hält den erreichten Abgaskompromiss für besser als einen noch zu Wochenbeginn diskutierten nationalen Alleingang der Bundesrepublik.
    Die Begründung des Automobilclubs ADAC, eine EG-weite Absenkung der Schadstoffe aus dem Autoauspuff um 60 Prozent, wie jetzt vorgesehen, sei mehr wert als eine solche um 90 Prozent, die auf die Bundesrepublik beschränkt sei.
    Als Verteidiger für die von Innenminister Zimmermann mitunterschriebene Kompromissformel meldete sich aus Rom Bundeskanzler Helmut Kohl zu Wort.
    Er stehe voll hinter seinem Innenminister und zu dem erzielten Verhandlungsergebnis.
    Friedrich Zimmermann habe in Luxemburg das zurzeit mögliche und machbare, aber immerhin einen Durchbruch für einen europaweiten Umweltschutz bei den Autoabgasen erreicht.
    Und sein neuer Regierungssprecher Friedhelm Ost fügte hinzu, dass es für die exportorientierte Automobilindustrie Deutschlands wichtig gewesen sei, endgültig Klarheit über die Abgaswerte erhalten zu haben.
    Aus den Außenhandelsdaten des Jahres 1984 geht hervor, dass allein in europäische Länder deutsche Autos im Wert von umgerechnet 210 Milliarden Schilling exportiert worden sind.
    Schon werden von seitens der Kritiker der Luxemburger Einigung, die allerdings aufgrund fehlender Einstimmigkeit keine EG-verbindliche Norm darstellt, Forderungen nach der Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen laut.
    Der Sprecher des Verbandes der deutschen Automobilindustrie, Xrenia, warnt allerdings in der heutigen Ausgabe der in Hannover erscheinenden Neuen Presse vor der Einführung eines solchen Tempolimits.
    Jeder Schritt in diese Richtung, so betont der Sprecher, würde der deutschen Autoindustrie schweren Schaden zufügen.
    Und damit steht die Debatte über Katalysator und Tempolimit eigentlich wieder dort, wo sie zu Jahresanfang begonnen hat.
    Mit Sicherheit darf also angenommen werden, dass die Debatten über Abgasverringerung und Tempolimit auch in den parlamentarischen Sommerferien, die heute begonnen haben, fortgesetzt wird.
    In Österreich zeigte sich Verkehrsminister Latziner sehr enttäuscht über den EG-Abgaskompromiss.
    Für Österreich gäbe es jedoch keinen Grund, so der Minister, seine Umweltpolitik zu ändern.
    Es bleibt dabei, Autos über 1500 Kubik werden ab Jänner 1987
    ohne Katalysator nicht mehr zugelassen.
    Für Autos unter 1500ccm ist ab 1988 dann der Katalysator zwingend vorgeschrieben, im EG-Raum nicht vor den 90er Jahren, wenn überhaupt.
    Österreich bleibt also bei seinem Terminplan für die Einführung des Katalysators.
    Ungeachtet des weichen EG-Kompromisses von Luxemburg
    In dieser Frage wird Österreich die strengen US-Abgasnormen wie geplant einführen.
    Also bleibt es beim Katalysator und damit bei dem Ganzen drumherum.
    Darüber mehr von Hans Adler.
    Österreich hat einen Vorteil gegenüber den Staaten der europäischen Gemeinschaft.
    Es hat praktisch keine eigene Autoindustrie.
    Vor allem alle PKWs müssen aus dem Ausland importiert werden.
    Und der Standpunkt, wer bei uns verkaufen will, muss unsere Normen erfüllen, ist sicherlich vertretbar.
    Umso mehr, als diese Normen auch in Amerika gelten.
    Und dorthin liefert die europäische und die japanische Autoindustrie ebenfalls.
    Eine andere Frage ist allerdings die Größe unseres Landes.
    Wir sind nicht Amerika.
    In Österreich gibt es kaum einen Punkt, von dem aus man nicht in zwei Stunden die nächste Grenze zum Ausland erreichen kann.
    Ein viel größeres Problem als die inösterreichischen Vorschriften ist daher die Frage, wo tankt man im Ausland jenes bleifreie Benzin, das ein Katalysator braucht.
    Denn Blei ruiniert ihn, und das schon nach wenigen Kilometern.
    Italien hat bereits vor einiger Zeit erklärt, dies allerdings noch angesichts der Aussicht, dass auch die deutschen Urlauber in absehbarer Zeit mit Katalysator-Autos kommen würden, es gebe ein ausreichendes Netz von Tankstellen mit bleifreiem Benzin.
    Ähnliches gilt für Deutschland und für die Schweiz.
    Aber schon wer in den Ostblock fährt, und das ist von Österreich aus eine relativ große Zahl von Autofahrern, der kann mit einem Katalysator seine blauen Wunder erleben.
    In Österreich selbst wird bereits bleifreies Benzin verkauft.
    Allerdings sind die Tankstellen in einer Übergangsphase und erst, wenn in die unterirdischen Tanks mehrmals bleifreies Benzin nachgefüllt wurde, ist auch der letzte Rest vom Blei draußen.
    Außerdem gibt es nur Normalbenzin, bleifrei.
    Autos, die nur Superbenzin vertragen, haben zunächst einmal keine Chance als Umweltfahrzeug.
    Ein markantes Datum ist der 1.
    Oktober dieses Jahres.
    Ab diesem Datum gilt nicht nur das absolute Bleifrei für alle Normalbenzin-Zapfsäulen, sondern auch eine Prämie für die Käufer von Katalysator-Autos.
    Die beträgt am Anfang 7000 Schilling, wird aber immer geringer, je näher der Termin rückt, ab dem überhaupt nur noch Katalysator-Autos verkauft werden dürfen.
    Das ist der 1.
    Jänner 1988.
    Man darf dabei nicht vergessen, dass nur die Abgaswerte im Gesetz festgelegt sind.
    Nach dem derzeitigen Stand der Technik können sie allerdings nur durch den Einbau von Katalysatoren erreicht werden, zumindest vorläufig.
    Was die Autohersteller an Konstruktionen in ihren Schubladen haben, verraten sie nicht.
    Ein mögliches Problem wird dadurch entstehen, dass die EG über Betreiben Italiens und Frankreichs darauf verzichtet hat, für Kleinautos sehr strenge Abgasnormen vorzuschreiben.
    Sicherlich deshalb, weil eben in einem Kleinfahrzeug nicht genug Platz für den nachträglichen Einbau eines Katalysators ohne weitgehende Änderung der gesamten Konstruktion ist.
    Kleinwagen mit Katalysator bieten im Augenblick neben VW nur noch die japanischen Firmen an.
    Hier stellt sich ein Problem.
    Mit Japan besteht eine Übereinkunft, dass die japanische Autoindustrie Teile oder Lieferungen aus Österreich kaufen muss, die in einem bestimmten Verhältnis zum Wert der nach Österreich verkauften Autos stehen.
    Ob sich dieses Verhältnis aufrechterhalten lässt, wenn es zu einem Boom japanischer Kleinautos in Österreich kommt, weil die Konkurrenz Lieferschwierigkeiten hat, ist eine unbekannte Größe.
    Ebenso wenig kann man im Augenblick sagen, ob die Italiener oder die Franzosen bereit sind, für den österreichischen Markt eigene Katalysator-Autos unter 1500ccm Hubraum zu bauen.
    Und vor allem weiß man nicht, was die dann kosten werden.
    Ein Lichtblick, wir sind nicht allein.
    Dänemark und Schweden planen die Einführung der gleichen Abgasnormen wie Österreich.
    Bis jetzt hat die Katalysator-Diskussion auf dem Automarkt in Österreich relativ wenig Einfluss gehabt.
    Das haben die Zulassungszahlen im ersten Vierteljahr 1985 gezeigt.
    Nur eine deutliche Vorliebe für Dieselautos ist den Österreichern seit Beginn der Katalysator-Debatte nicht abzusprechen.
    Hans Adler zu Problemen des österreichischen Katalysator-Fahrplans, der ja trotz des EG-Abgaskompromisses aufrecht bleibt.
    Während die Sitzung der EG-Umweltminister in Luxemburg das Ergebnis der Konferenz überwiegend auf Kritik gestoßen ist, so hat der seit gestern in Mailand tagende EG-Gipfel der Regierungschefs eher positive Reaktionen ausgelöst.
    Diese beziehen sich auf die überraschend erzielte Verständigung zwischen dem französischen Präsidenten Mitterrand und dem Bonner Kanzler Kohl über die Schaffung einer Europäischen Union.
    Verblüffend wirkt dieses Projekt einer westeuropäischen politischen Union vor allem deshalb,
    weil ja Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland in wichtigen Fragen beträchtliche Meinungsverschiedenheiten haben, die jetzt auch keineswegs beigelegt sind, wie etwa die Probleme im Agrar- und Handelsbereich, im Bereich der übergreifenden Umweltschutzfragen und so weiter.
    Aber man fragt sich jetzt, gibt es nun ein Wunder von Mailand, mit dem die vielfach uneinigen und zerstrittenen EG-Partner zu neuer Einheit zusammenfinden.
    Zu dieser und anderen Fragen des EG-Gipfels von Mailand, der heute zu Ende geht, mehr im Folgenden von Antonia Rados.
    Die Regierungschefs der europäischen Gemeinschaft sitzen derzeit noch bei Gesprächen.
    Trotzdem lässt sich aus den bisherigen Verhandlungen die Grundtendenz des Mailander EG-Gipfels erkennen.
    Die großen Erwartungen vor allem einiger Beteiligten
    wurden nicht erfüllt.
    Aber zugleich sind auch die pessimistischen Prophezeiungen der Presse nicht eingetroffen.
    Denn in einem Punkt haben die zwölf Regierungschefs der zehn festen Mitgliedstaaten und der zwei noch Beobachter Spanien und Portugal Handfestes beschlossen.
    Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird in Paris eine Kommission zusammentreffen, um dem Eureka-Projekt Konturen zu geben.
    Dieses Projekt ist eine Initiative des französischen Staatspräsidenten Mitterrand.
    Ein Projekt der EG als Antwort auf Regens Star Wars Ideen.
    Sowohl französische als auch deutsche Regierungskreise bestätigen, dass Eureka aber mehr sein soll als ein reines Unternehmen der europäischen Gemeinschaft.
    Zu den Vorbereitungen für dieses zivile Gegenstück zu Regens militärischem Vorhaben im Weltraum werden auch vier Nicht-Mitgliedstaaten, Schweden, die Schweiz, Norwegen und auch Österreich im Juli eingeladen.
    Aus bundesdeutschen Kreisen wurde verlautet, dass es in diesem Zusammenhang schon einen Briefwechsel zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und Fred Sinowaz gegeben haben soll.
    Abgesehen davon haben sich die Delegationen auch darauf einigen können, in Zukunft beim Europa der Bürger, wie das Schlagwort lautet, konkret zu werden.
    Dabei ist vor allem an die Koordinierung der Krebsbekämpfung an gemeinsame Ausweise gedacht.
    Aber die formalen Erleichterungen und Eureka, das ist schon alles.
    Der knapp vor dem meilende Gipfel von Kohl und Mitterrand groß vorgebrachte Vorschlag einer Europäischen Union ist bei den meisten Mitgliedstaaten, wie erwartet, auf Ablehnung gestoßen.
    Und zwar aus ganz verschiedenen Gründen.
    Die Benelux-Staaten fühlen sich übergangen.
    Der italienische Regierungschef und Ratspräsident Bettino Craxi geht der Vorschlag nicht weit,
    und der britischen Delegation nicht genau genug.
    Mit dem Plan der Europäischen Union, der auch eine Änderung der römischen Verträge von 1957 vorsah, haben Frankreich und die Bundesrepublik erstmals einen gemeinsamen Schritt gesetzt.
    Staatspräsident Mitterrand ließ durch seinen Regierungssprecher erklären, er werde auf alle Fälle daran festhalten.
    Und ähnlich entschlossen zeigen sich auch die Deutschen.
    Was kann das aber angesichts des Widerstandes der restlichen Regierungschefs bedeuten?
    Es kann bedeuten, dass die Gemeinschaft noch mehr als bisher sich mit zwei Geschwindigkeiten bewegen wird.
    Auf der einen Seite rücken die starke Bundesrepublik, Frankreich und vielleicht Großbritannien enger zusammen.
    Auf der anderen Seite steht die Mehrheit der kleinen, wirtschaftlich schwächeren Staaten immer mehr zurück.
    Als Vermittler dieser beiden Gruppen
    hat sich bisher der italienische Regierungschef Craxi vorgetan.
    Sein Vorschlag, eine Regierungskommission, wurde heute Morgen vom deutschen Außenminister Genscher aufgegriffen.
    Danach sollen sich im Oktober die Außenminister der IG treffen, um vor allem die Frage eines gemeinsamen Binnenmarktes zu besprechen.
    Dieser Mailänder Gipfel wurde als letzter Rettungsanker der Europäer angekündigt und in diesem Sinne hat er die Hoffnungen nicht erfüllt.
    Wieder einmal wurde eine Chance vertan, eine politische Einheit zu schaffen.
    Die starke Achse Bonn-Paris, die Dominanz dieser beiden, ruft noch dazu bei den kleinen Befürchtungen hervor.
    Trotzdem waren es eigentlich Mitterrand und Kohl, die mit ihrem Vorschlag einer Europäischen Union dem Gipfel einen lang erwarteten Impuls gegeben haben.
    Der Gipfel, schreibt die italienische Tageszeitung Repubblica, wurde gerettet.
    Europa aber nicht.
    Antony Arados aus Mailand.
    Die Verhinderung eines Atomkriegs und was Ärzte dazu beitragen können, den Gefahren zu begegnen, das ist die Themenstellung der zurzeit in der ungarischen Hauptstadt Budapest tagenden internationalen Organisation Ärzte gegen den Nuklearkrieg.
    Die mit dem UNESCO-Preis für Erziehung zum Frieden ausgezeichnete Bewegung zählt bereits mehr als 140.000 Mitglieder aus 40 Ländern.
    Sie verbindet die Überzeugung, dass auch Ärzte nicht schweigen sollten, wenn zahlreiche Menschen mit der ständigen Angst vor einem Atomkrieg leben müssen.
    Die Internationale Ärzteschaft für den Frieden hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen eines Atomkrieges zu untersuchen, um vor allem den Regierungen wissenschaftliches Material in die Hand zu geben über das Ausmaß einer atomaren Katastrophe.
    Aus Budapest meldet sich Werner Wanczura.
    Die Kinder, die hier bei der Eröffnung des Kongresses in Budapest singen, repräsentieren jene Jugend, um deren Zukunft es geht.
    Eine Zukunft des Lebens und nicht des Todes, des Atomtodes.
    Da man in Worten sehr leicht die Abschaffung aller Atomwaffen fordern kann, solche Vorstellungen aber kaum Aussicht auf Realisierung haben, zumindest derzeit und schnell,
    einigte man sich in der internationalen Ärztevereinigung International Physicians for the Prevention of Nuclear War darauf, kleine realistische Fortschritte anzupeilen.
    Erster Schritt auf diesem Weg, man will ein Moratorium für Atomwaffenteste.
    Weltweit kommt es im Durchschnitt derzeit jede Woche zu einem unterirdischen Atombombentest.
    Prof. Bernard Laun, amerikanischer Kardiologe und gemeinsam mit dem russischen Herzspezialisten Prof. Evgeny Shasov, Präsident der Ärzteorganisation, über die Begründung dieser Forderung.
    Das Verbot von Atomwaffentests ist die Voraussetzung für eine Verlangsamung des Rüstungswettlaufs.
    Warum fordern wir diesen ersten Schritt?
    Weil er nicht voraussetzt, dem Gegner zu vertrauen.
    Die Amerikaner vertrauen den Russen nicht, die Russen misstrauen den Amerikanern.
    Hier ist nun ein Bereich, in dem man ohne Vertrauen auskommt.
    Jeder Verstoß kann eindeutig nachgewiesen werden über seismologische Messungen.
    Überdies werde die Entwicklung noch sichererer Erstschlagswaffen unmöglich.
    Und man hätte keine Kontrolle mehr über die Funktionstüchtigkeit der bestehenden Waffenarsenale, was den Einsatz noch unwahrscheinlicher macht.
    Professor Zhasov, der nicht nur Arzt, sondern als Mitglied des obersten Sowjets auch Politiker ist, was zeigt, welche Bedeutung der Ärzteinitiative auch von höchsten Stellen beigemessen wird, meint dazu.
    Auf unserem Kongress zeigen wir, wie Menschen unterschiedlicher Religionen, Ansichten, politischen Meinungen sowohl medizinische als auch politische Probleme lösen können.
    Vor allem das Problem der letzten großen Epidemie, des Atomkriegs.
    Derzeit stehen die Chancen dafür nicht sehr gut.
    Schuld ist, so meint Dr. Halfdan Mahler, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, ein Zustand, der ebenfalls in den Bereich der Medizin fällt, der Psychiatrie.
    Ich glaube persönlich als Arzt, dass es viel zu viel Paranoia gibt.
    Es ist sehr schwierig eine Dialoge zu haben, wenn beiden ein bisschen paranoid reagieren.
    Viel Beifall erntete der geschäftsführende Direktor des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, Dr. James Grant, für den Hinweis, über der Atomdrohung nicht die aktuelle Not der Menschheit zu vergessen.
    Our world suffers in lost children the equivalent of a Hiroshima every three days.
    Alle drei Tage sterben auf unserer Welt so viele Kinder, wie Menschen in Hiroshima getötet wurden.
    120.000.
    Die Ärztevereinigung will jedenfalls, so viel wurde schon in den ersten Stunden der Kongressarbeit deutlich, neue Wege gehen.
    Man ist unzufrieden mit den bisherigen Erfolgen.
    Was noch weit stärker in den Vordergrund treten müsse, hieße es, sei die Schaffung einer sozusagen internationale der Wissenschaftler über die Grenzen von Staaten und Ideologien hinweg.
    Eines sei jedenfalls sicher, die Zeit dränge.
    Die Bemühungen um den Frieden kommen im Schneckentempo voran, auf der Überholspur aber fahre mit hoher Geschwindigkeit der Zug der Kriegsvorbereitungen.
    Die Organisation Ärzte gegen den Atomkrieg tagt in Budapest.
    Werner Wantschurer hat berichtet.
    12.46 Uhr ist es jetzt.
    Im folgenden Beitrag geht es um die Frage, wie sich Klimaanlagen, meist in öffentlichen Gebäuden oder Hotels, auch in Studios, auf die Gesundheit und die psychische Verfassung des Einzelnen auswirken können.
    Die österreichische Arbeitsgemeinschaft für Ergonomie der Technischen Universität in Wien ist dieser Frage nachgegangen.
    Jürgen Jung wird berichtet.
    Den einen stört es, wenn es im Sommer zu warm ist, den anderen wieder, wenn es zu kalt ist.
    Das Wetter selbst ist ja nicht zu verändern.
    Am Arbeitsplatz oder in Wohnräumen hat man mit den Klimaanlagen versucht, eine relativ gleichbleibende Situation zu schaffen.
    Nur hat auch das zu Diskussionen und Klagen geführt.
    Man fühlt sich manchmal doch nicht ganz so wohl und letztlich wäre es einem lieber, wenn es einmal zu heiß oder zu kalt wäre.
    Bei klimageregelten Räumen klagen viele Menschen über Halsweh, Kreuzweh oder andere Krankheitserscheinungen.
    Wissenschaftler der Technischen Universität Wien beschäftigen sich seit längerem mit diesem Problem.
    Vor allem damit, dass man in einem dauernden Luftzug am Arbeitsplatz ausgesetzt ist.
    Dazu Dr. Andreas Weiß von der Technischen Universität in Wien.
    Die Zugluft ist wahrscheinlich eine Größe, die man mit Klimaanlagen nur mit größtem Aufwand in den Griff bekommt.
    Und immer nur auf einem bestimmten, genau definierten Arbeitsplatz.
    Das heißt, wenn jetzt jemand diesen Arbeitsplatz ein bisschen verschiebt oder anders gestaltet, kommen wieder Turbulenzen zustande und die Zugluft ist wieder da.
    Also die Klimaanlage schränkt sozusagen die persönliche Freiheit am Arbeitsplatz ein.
    Hauptklage ist meist, dass man in einem Raum mit Klimaanlage vor allem keine Fenster aufmachen kann.
    Man fühlt sich irgendwie eingesperrt.
    Das müsste nicht so sein.
    Es gibt auch Klimaanlagen, wo die Fenster aufgemacht werden können, indem dann beim Aufmachen der Fenster die Klimaanlagen automatisch abgestellt werden.
    Diese Klimaanlagen baut man bei uns also sehr selten.
    An und für sich muss man also die Tatsache mit nicht öffenbaren Fenstern fast unabhängig von der Klimaanlage betrachten und behandeln.
    Und Fenster, die man nicht aufmachen darf, beeinträchtigen jeden sehr stark.
    Zu den Gründen, warum man überhaupt herangegangen ist, Klimaanlagen zu bauen, sagt Diplom-Menschin Herr Walter Hackl-Gruber von der Technischen Universität Wien.
    Erstens, in Zeiten der EDV-Installationen der ersten Generation war es notwendig, diese Geräte in vollklimatisierten Räumen zu haben, was einen Großteil der Bauherren veranlasst hat, ganze Häuser zu klimatisieren.
    Zweitens hängt es zusammen mit der Bauweise, mit der Architektur und da auch einem gewissen Modetrend folgend,
    hat man natürlich Klimaanlagen eingebaut, weil diese Bauweise anders nicht betreibbar ist.
    Da spielt ein Kostenfaktor sicher eine Rolle, wenn man sich überlegt, dass vor 1975, also vor dem Energieschock,
    Eigentlich ist es günstiger war, dünne Außenwände zu bauen und die Häuser zu klimatisieren, da die Betriebskosten kaum ins Gewicht gefallen sind.
    Erst ab 1975 fängt man wieder an umzudenken, da die Betriebskosten so enorm explodiert sind, sodass man sich wieder überlegt, isolierfähige und speicherfähige Außenhäute, Außenhüllen der Gebäude zu bauen, womit Klimaanlagen zusehends unnötig werden.
    Erhebt sich also die Frage, was könnte man tun, um Abhilfe zu schaffen?
    Diplom-Ingenieur Walter Hackl-Gruber resümiert.
    Die radikale Lösung wäre, keine Klimaanlagen zu bauen.
    Das ist sicher so nicht möglich.
    Erstens gibt es eine ganze Reihe von Gebäuden, die von heute auf morgen überhaupt nicht umbaubar sind.
    Da muss man sich wirklich damit auseinandersetzen und versuchen, die Situation zu optimieren.
    In sehr vielen Fällen ist es so, dass die Klimaanlagen nicht optimal funktionieren.
    Ein Grund dafür unter anderem ist, dass man versucht Klimaanlagen wie eine Heizung zu betreiben, zu wenig aufzuwenden dafür, für die kontinuierliche Wartung,
    Das fängt schon an beim Personaleinsatz, das Klimaanlagen betreut, die großteils zu anderen Arbeiten herangezogen werden und die Klimaanlage vernachlässigt wird.
    Ich glaube, dieser Weg ist auf keinen Fall zielführend.
    Ein Beitrag von Jürgen Jungwirth über die Problematik von Klimaanlagen.
    Morgen beginnt in Ossiach der diesjährige Karintische Sommer, Kärntens größtes Kulturfestival.
    In den zahlreichen Veranstaltungen in Ossiach und Villach, bei Orchester- und Solokonzerten, den Liederabenden und Lesungen sowie bei den zum besonderen Markenzeichen gewordenen Kirchenraumspielen in der barocken Stiftskirche in Ossiach treten nicht nur prominente Interpreten, sondern auch junge Nachwuchskünstler auf.
    Die Aufführungen sind heuer den Jahresregenten Bach, Händel und Berg gewidmet, aber auch die österreichischen Komponisten Marcel Rubin und Ernst Krenik bleiben in der Reihe der Jubilare nicht unberücksichtigt.
    Michaela Lehner beginnt ihren Beitrag zum Beginn des karintischen Sommers mit einem Ausschnitt aus dem Konzert für Orgel und Orchester von Ernst Krenik, ein Konzert, das 1979 in Ossiach-Uhr aufgeführt wurde und das der Komponist heuer selbst dirigieren wird.
    Musik
    In Ernst Grenecks kompositorischem Schaffen spiegelt sich wie in kaum einem anderen Werk eines Komponisten die musikalische Entwicklung unseres Jahrhunderts wieder.
    Bei den Konzerten und der szenischen Darbietung von Grenecks Kammeroper Vertrauenssache anlässlich seines 85.
    Geburtstags soll eben diese vielseitige Entwicklung zum Klingen gebracht werden.
    Wilfried Scheib wird versuchen dem Komponisten im Plauderton einige Anekdoten über Leben und Werk zu entlocken.
    Überhaupt haben sich zwanglose Plauderstunden mit bekannten Künstlern ebenso wie Rezitationsabende in den letzten Jahren bewährt.
    Auf diesem Gebiet ist das Angebot heuer reichhaltig und vielseitig.
    Sonja Sutter, Marianne Nentwig, Will Quadflick und junge Reinhardt-Seminaristen werden lesen.
    Gerhard Bronner bringt Kabarettistisches und Robert Mayer vom Burgtheater lädt zur Zwangsvorstellung nach Texten von Carl Valentin ein.
    Nicht aus einem Zwang, etwas Ungewöhnliches bieten zu müssen, sondern aus selbst auferlegtem Gestaltungswillen entstand die Idee, die Bachsche Johannes Passion szenisch konzertant aufzuführen.
    Die Geschäftsführerin des karintischen Sommer, Dr. Gerda Fröhlich, sagt zu diesem Vorhaben,
    Wir wollen einfach ausgehen davon, dass wir einen Kirchenraum als Aufführungsort haben, von der reinen Konzertantenform wegkommen, dem Publikum das dramatische Geschehen dieser Passion und das der bachschen Musik ja auch zugrunde liegt, durch eine Auflösung im Kirchenraum und durch eine Raumgestaltung, die Matthias Krall besorgt und diese die szenische Auflösung und gleichzeitig die musikalische Leitung ist in den Händen von Hugo Kech
    Und das ist auch ganz wichtig, das ist untrennbar.
    Diese szenische Auflösung ist nicht ein aufgesetztes Moment, dass man sagt, das muss jetzt, weil es vielleicht gerade auch sehr aktuell ist, szenisch aufgelöst werden.
    Es ist weit ab von Theater oder von Opern.
    Es ist nur eine der Dramatik des Ablaufes dieses Werkes unter Musik, adäquate Form, die wir suchen.
    Zu einem immer wichtigeren Teil des Gesamtprogrammes werden die Veranstaltungen für Kinder.
    Mit einem Eröffnungsfest des karintischen Kindersommers im Stift am Sonntagvormittag beginnt es.
    Und mit den Musiktagen für Kinder geht es weiter.
    Cäsar Breskin komponierte die Musik zu »Die Stadthüpfer« oder »Wir wünschen uns Europa«, einer Bilderkantate für Kinder von Kindern.
    Uraufführung ist am 24.
    Juli.
    Dieses Werke ist ebenso eine Auftragsarbeit für den karitischen Sommer wie Meinhard Rüdenauers Zauberbär und Wünschelstimme, die 1983 uraufgeführt wurde und aus der Sie nun einen Ausschnitt hören.
    Ich bin der Zauberbär, der zaubrigste der Bären.
    Froh wären die und er,
    Der karintische Sommer versteht sich auch als ein Sprungbrett für junge Interpreten.
    Auch heuer werden eine Reihe angehender Künstler in Ossiach ihr Debüt feiern.
    Aber auch prominente Namen wie Katja Ricciarelli, Francisco Arraiza, Nicolai Guedda und Christa Ludwig fehlen nicht im Programm.
    Die Serie der Kirchenraumspiele wird mit dem Dauerbrenner Der verlorene Sohn von Benjamin Britten schon seit 1975 ununterbrochen auf dem Spielplan und der Kirchenoper Simon von Herbert Lauermann fortgesetzt.
    Der Pianist Rudolf Buchbinder kann zu den Stammgästen gezählt werden.
    Er setzt heuer seinen Beethoven-Zyklus fort.
    Aus einem früheren Konzert in der Stiftskirche abschließend einige Takte aus Ludwig van Beethovens Sonate in C-Moll.
    Ein Vorgeschmack auf den karintischen Sommer 1985.
    Dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt.
    Ich gebe wieder weiter an Josef Wenzlich-Natek ins Nachrichtenstudio.
    Nahe Osten, USA.
    Die Geiselaffäre von Beirut scheint ein unblutiges und glückliches Ende zu nehmen.
    Die 39 amerikanischen Flugzeugpassagiere wurden in einem von syrischen Soldaten gesicherten Autokonvoi nach Damaskus gebracht.
    Sie sind dort bereits eingetroffen.
    Im Sheraton Hotel werden sie in reservierten Zimmern etwa drei Stunden verbringen.
    Dann werden sie auf dem Luftweg die Rückreise in die Heimat über Frankfurt am Main antreten.
    Präsident Reagan hat Vizepräsident Bush von Genf nach Frankfurt beordert, wo dieser die Amerikaner begrüßen wird.
    Radio Jerusalem hat gemeldet, dass kurz nach der Freilassung der amerikanischen Geiseln auch die etwa 700 muslimischen Libanesen freigegeben werden.
    Die Vereinbarung über die Geiselfreilassung dürfte durch telefonische Kontakte zwischen Präsident Reagan, dem syrischen Staatschef Assad und Israel zustande gekommen sein.
    Österreich.
    Im Berghotel auf dem Sonnwendstein am Semmering ist ein Großbrand ausgebrochen.
    Die Zufahrt zum Sonnwendstein und der Sessellift wurden gesperrt.
    Sämtliche Feuerwehren des Bezirks Neunkirchen werden alarmiert und stehen im Einsatz.
    Die Löscharbeiten gestalten sich vor allem auch deshalb schwierig, weil auf dem Sonnwendstein Wassermangel herrscht.
    Das Löschwasser muss mit Tankfahrzeugen über den Hirschenkogel herangebracht werden.
    Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Ausbruches des Feuers in dem Hotel aufhielten und ob es Verletzte gibt, ist derzeit nicht bekannt.
    Die Telefonleitungen auf den Sonnwendstein sind unterbrochen.
    Auch die Brandursache ist noch ungeklärt.
    ÖGB-Präsident Benja hat sich gegen eine Konzentrationsregierung ausgesprochen.
    Benja meinte, in einem solchen Fall wäre die parlamentarische Kontrolle ausgeschaltet und die Abgeordneten wären völlig in die Verwaltung integriert.
    Der ÖGB-Präsident sagte außerdem, es sei für ihn unvorstellbar, dass es in dieser Gesetzgebungsperiode zu keiner Steuersenkung komme.
    Der Gewerkschaftsbund werde im Herbst sehr deutlich auf entsprechende Maßnahmen drängen.
    Angesichts der Notwendigkeit der Budgetkonsolidierung solle man jedoch für eine Steuersenkung einen Zeitpunkt wählen, bei dem eine deutlich spürbare Entlastung der Arbeitnehmer möglich sei.
    Der Steuersprecher der ÖVP, Albert Steidl, meinte, eine Budgetkonsolidierung sei trotz einer Steuersenkung möglich.
    Der Bund müsse endlich unnötige Ausgaben einschränken.
    Europäische Gemeinschaft.
    Beim Gipfeltreffen des gemeinsamen Marktes in Mailand stehen heute Erleichterungen im Grenzverkehr im Mittelpunkt der Diskussion.
    Außerdem streben die Staats- und Regierungschefs eine Einigung über die Grundzüge einer Reform der europäischen Gemeinschaft an.
    Polen.
    Die Fleischpreise in Polen werden kommenden Montag um 10 bis 15 Prozent erhöht.
    Die offiziellen Zeitungen bezeichnen die Preissteigerung als unbedingt notwendig.
    Die Wetteraussichten bis zum Abend.
    An der Alpen-Nordseite zeitweise Wolkenfelder, sonst sonnig, Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad, nachmittags mitunter Gewitter.
    Eine Stunde Mittagsschonalinformation in Österreich 1 und Ö3 ist damit beendet.
    Bis zum Sonntagsschonal morgen um 17 Uhr verabschiedet sich Udo Bachmeier.
    Einen angenehmen Samstag noch.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-Geiseln frei ? - Bericht aus Beirut: Geiseln unterwegs nach Deutschland - Moderatorgespräch
    Interview: Korrespondent Pott
    Mitwirkende: Bachmair, Udo [Gestaltung] , Pott, Marcel [Interviewte/r]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Ort: Beirut [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-Geiseln frei ? - Bericht aus Damaskus: Direktkontakt Assad - Reagan
    Mitwirkende: Benedict, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Ort: Damaskus [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-Geiseln frei ? - Bericht aus Washington
    Mitwirkende: Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Ort: Washington D.C. [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Tonprobleme bei der Übertragung , Nachrichten
    US-Geiseln frei ? - Bericht aus Israel - Schiiten werden freigelasen
    Mitwirkende: Philipp, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Ort: Jerusalem [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau zu Haslauer
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD: Reaktionen auf Katalysator-Kompromiß der EG
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Ort: Bonn [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreich: Fahrplan zur Reduzierung der Schadstoffbelastung bleibt aufrecht
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    EG-Gipfel Mailand
    Mitwirkende: Rados, Antonia [Gestaltung]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Ort: Mailand [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Budapest: Tagung "Ärzte gegen den Atomkrieg"
    Einblendung: Kardiologe Laun, WHO-Generaldirektor Maler, UNICEF-Direktor Grant
    Mitwirkende: Wanschura, Werner [Gestaltung] , Laun, Bernard [Interviewte/r] , Mahler, Halfdan [Interviewte/r] , Grant, James P. [Interviewte/r]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Ort: Budapest [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Probleme durch Klima - Anlagen
    EInblendung: Experte Weiss, Experte Hacklgruber
    Mitwirkende: Jungwirth, Jürgen [Gestaltung] , Weiss, Andreas [Interviewte/r] , Hacklgruber, Walter [Interviewte/r]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Vorschau auf Carinthischen Sommer
    Einblendung: Geschäftsführerin Fröhlich, Musikausschnitte
    Mitwirkende: Lehner, Michaela [Gestaltung] , Fröhlich, Gerda [Interviewte/r]
    Datum: 1985.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1985.06.29
    Spieldauer 00:59:54
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    Oberhofer, Ilse [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1985.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-850629_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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