Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1987.08.26
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, aus dem Studio des Mittagsschonals meldet sich Werner Löw.
Und das ist unser Programmangebot für die kommende Stunde.
Aus dem Inland scharfe Angriffe von SPÖ-Zentralsekretär Keller gegen sein ÖVP-Gegenstück Generalsekretär Graf.
Kanzleramtsminister Neisser zum Stand der Verwaltungsreform und die Alpbacher Weltwirtschaftsprognose.
Aus dem Ausland Gefängnisrevolte auf der Insel Elba.
Diskussion um den schweizerischen Bundespräsidenten Aubert.
der Iran-Beschluss der Arabischen Liga und die jetzt gesicherte Finanzierung des Kanal-Tunnels zwischen England und Frankreich.
Im Kulturteil die Woche der alten Musik, die heute Abend in Innsbruck beginnt.
Im Mittagschanal beginnen wir aber wie immer mit den Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Helmut Koller, Sprecher Karl Berger.
Österreich.
Die heimische Wirtschaft wird heute um ein und im nächsten Jahr um eineinhalb Prozent wachsen.
Die Arbeitslosenrate dürfte 5,8 beziehungsweise 6,5 Prozent betragen.
Das geht aus einer heute beim Forum Alpach in Tirol erstellten Weltwirtschaftsprognose hervor.
Die für Österreich vorhergesagten Werte liegen deutlich unter denen, die für andere Industriestaaten errechnet worden sind.
Beispielsweise wird für die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Japan für das nächste Jahr ein Wachstum um zweieinhalb, für Deutschland eines von zwei und für Italien von 2,75 Prozent angenommen.
Die diesjährige Sommersaison dürfte für den österreichischen Fremdenverkehr erfolgreich verlaufen.
Nach einer jüngsten Hochrechnung des Statistischen Zentralamtes stieg die Zahl der Nächtigungen in der ersten Sommerhälfte trotz einer Schlechtwetterperiode um 0,4 Prozent.
Die positive Entwicklung wird vor allem auf das steigende Interesse ausländischer Urlauber zurückgeführt.
Um fast 50% ist gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Nächtigungen von Reisenden aus den USA gestiegen.
Deutlich mehr Urlauber als 1986 kamen auch aus Italien, aus der Schweiz, aus Belgien und aus der Bundesrepublik Deutschland.
Die Inländernächtigungen gingen in den ersten drei Sommermonaten um 3% zurück.
Die Prognose für die zweite Sommerhälfte lässt eine Fortsetzung des insgesamt positiven Trends erwarten.
Italien.
In der Haftanstalt der Stadt Porto Azzurro auf Elba halten acht rebellierende Häftlinge weiterhin mehr als 20 Geiseln fest.
Die Gefangenen fordern einen Fluchthubschrauber.
Sie drohen, ihre Geiseln zu ermorden, wenn das Gefängnis von Sicherheitskräften gestürmt werden sollte.
Der Bürgermeister von Porto Azzurro hat sich dafür eingesetzt, der Forderung der Geiselnehmer nachzukommen, um Menschenleben nicht zu gefährden.
Die Regierung in Rom wurde zu einer Krisensitzung einberufen.
Die Haftanstalt ist von starken Polizeieinheiten abgedealt.
Vereinte Nationen USA.
Der Generalsekretär im österreichischen Außenministerium, Thomas Klestil, hat in New York an die UNO appelliert, dem Zusammenhang zwischen Rüstungsausgaben und wirtschaftlicher Entwicklung mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Klestil meinte, Wettrüsten und wirtschaftliche Unterentwicklung seien die bedrohlichsten Erscheinungen der Gegenwart.
Die Vereinigten Staaten haben unterdessen einen Vorschlag des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow abgelehnt, eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrates über Fragen der Abrüstung und der wirtschaftlichen Entwicklung einzuberufen.
Vereinte Nationen Iran Die zweitägigen Gespräche zwischen UNO-Generalsekretär Peres Dekoyliar und dem stellvertretenden iranischen Außenminister Mohammed Larijani in New York sind ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen.
In einer allgemeinen Erklärung wird lediglich angekündigt, beide Seiten wollten den Meinungsaustausch demnächst fortsetzen.
Scharfe Töne hat unterdessen der iranische Ministerpräsident Hussein Mousavi angeschlagen.
Er sagte wörtlich, nichts und schon gar nicht ein Waffenembargo werde den Iran davon abhalten, den vom Irak angestifteten Krieg bis zum Sieg weiterzuführen.
Nicaragua.
Präsident Daniel Ortega hat eine Kommission zur nationalen Versöhnung gegründet.
Der Kommission gehören führende oppositionelle Vertrauensleute der Regierung und Kirchenvertreter an.
Die Einrichtung von Versöhnungskommissionen ist in dem Friedensabkommen vorgesehen, das die mittelamerikanischen Staaten zu Monatsanfang in Guatemala geschlossen haben.
Die Gremien sollen Maßnahmen zur Demokratisierung und zur Sicherung des Friedens beobachten und unterstützen.
Managua hat im Zusammenhang mit der Bildung der Kommission eine versöhnliche Geste gegenüber der katholischen Kirche gesetzt.
Präsident Ortega bot drei hohen kirchlichen Wörtenträgern an, aus dem Exil nach Nicaragua zurückzukehren.
Polen.
In Lublin hat eine internationale Konferenz über den Völkermord an polnischen Juden während des Zweiten Weltkriegs begonnen.
Als einer der ersten Reder erinnerte Isaac Arad vom Jerusalemer Yad Vashem-Institut daran, dass von den viereinhalb Millionen in Vernichtungslagern umgekommenen Juden allein drei Millionen in Polen ermordet wurden.
Südafrika.
Die Gewerkschaft der Bergarbeiter hält heute eine Urabstimmung ab, in der die Bergleute zum jüngsten Angebot der Arbeitgeber zur Beilegung des seit mehr als zwei Wochen andauernden Streiks Stellung nehmen sollen.
Das Angebot sieht eine Verbesserung der Sozialleistungen, aber keine Lohnerhöhungen vor.
Die Gewerkschaft betont, sollte die Mehrzahl der Arbeiter den Vorschlag akzeptieren, würde der Streik beendet.
Eine Empfehlung an die etwa 300.000 Streikenden wurde nicht abgegeben.
Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten in Johannesburg hat der Arbeitskampf derzeit noch geringe Auswirkungen auf die Wirtschaft Südafrikas.
Die Wissenschaftler betonen aber, ab einer Streiktauer von mehr als einem Monat seien die Einflüsse nicht absehbar.
Südkorea.
Die streikenden Werftarbeiter auf der Insel Koye haben ein neues Lohnangebot der Arbeitgeber abgelehnt.
Der Daewoo-Konzern hat angeboten, die Löhne um durchschnittlich 20 Prozent anzuheben.
Die Arbeiter fordern aber 26 Prozent.
Die Arbeitgeber haben sich nun von den Verhandlungen zurückgezogen.
Die Streikenden setzen ihre Protestaktionen wegen des Todes eines ihrer Kollegen bei Auseinandersetzungen mit der Polizei fort.
Österreich.
Finanzminister Latsiner hat veranlasst, dass Vorauszahlungen auf die Finanzierungsbeiträge des Katastrophenfonds von den Ländern telefonisch abgerufen werden können.
Wegen der Unwetter in den vergangenen Tagen sollen die dringend benötigten Mittel auf raschestem Weg bereitgestellt werden.
Das Rote Kreuz sucht um Spenden für die Katastrophenopfer auf das Postsparkassenkonto 2.345.000.
Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirchen hat den Postsparkassenkonto für Spenden mit der Nummer 2.313.300 eingerichtet.
Die Wetterlage.
Mitteleuropa liegt im Einflussbereich eines ausgedehnten Nordseetiefs.
Eine weitere Störungszone liegt bereits über der Schweiz.
Die Aussichten bis morgen früh.
Aufgelockert bewölkt bis heiter, am Nachmittag aber erhöhte Bereitschaft zu Gewittern und Schauern.
Schwache bis mäßige Winde, Nachmittagstemperaturen 18 bis 24, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 14 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag, heiter bis wolkig im Tagesverlauf, erneut Ausbildung von Gewitten und Schauern.
Im Süden länger sonnig, mäßige Winde aus Süd bis West, Tageshöchsttemperaturen 21 bis 26 Grad.
Die Wetterfohr ist schauer für übermorgen Freitag, abklingender Störungseinfluss, aber kühler als zuletzt.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien wolkig 21 Grad, Südwind 10 Kilometer in der Stunde, Eisenstadt wolkig 18, St.
Pölten stark bewölkt 19, Linz wolkig 19, West 10, Salzburg heiter 19, Innsbruck wolkig 18, Pregens heiter 18, Graz wolkig 19 und Klagenfurt stark bewölkt 16 Grad.
Es war gerade 8 Minuten nach 12.
Sie hören das Mittagsschonal des aktuellen Dienstes.
Für die einen ist es ein künstlich aufgebauschtes, in Wahrheit nebensächliches Sommerthema, für die anderen doch ein ernstes, aufklärungsbedürftiges Problem.
Die Frage nämlich, ob und inwieweit der SPÖ-Vorsitzende Fred Sinowat bzw.
sein ehemaliger Kabinettschef Hans Pusch an der Weiterleitung von Informationen rund um die Vergangenheit von Kurt Waldheim im Präsidentschaftswahlkampf beteiligt waren.
Und so vergeht mittlerweile kaum ein Tag, an dem es nicht etliche politische Äußerungen dazu gibt.
Auch wenn von verschiedenen Seiten, zuletzt gestern Abend auch von Bundespräsident Waldheim, immer wieder zu einem Schluss der Debatte aufgerufen wird, scheint die Sache doch noch lange nicht ausgestanden.
Die Spannungen zwischen der SPÖ und der ÖVP, den beiden Partnern der Großen Koalition, zeichnen sich immer deutlicher ab.
Heute hat nun SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller die Aktivitäten des ÖVP-Generalsekretärs Michael Graf hart attackiert, Gisela Hopfmüller berichtet.
Die Meinung, dass die ÖVP versucht, aus der Affäre Waldheim eine Affäre Sinowaz zu machen, ist seit einiger Zeit immer lauter aus den Kreisen der SPÖ zu hören.
Erst gestern hat ja zum Beispiel Kanzler Wranitzki sein Unbehagen gegen gewisse ÖVP-Aussendungen zu diesem Thema geäußert und zur Frage, ob er die Aussendungen des ÖVP-Generalsekretärs Michael Graf meine, nur knapp angemerkt, ich weiß nicht, wer die ÖVP-Pressedienste verfasst.
SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller fuhr nun heute mit scharfem Geschütz gegen Graf auf.
Eine Koalition darf nicht bedeuten, dass eine Partei ihre Eigenständigkeit aufgibt, lautet Kellers Ansatz, aber... Eine Koalitionsregierung darf aber andererseits nicht bedeuten, dass also permanent das Klima einer gewissen Illoyalität und einer bestimmten Klimavergiftung betrieben wird.
und zwar betrieben wird doch von zentraler Stelle der österreichischen Volkspartei her.
Ich spreche ganz bewusst den Herrn Generalsekretär Dr. Graf an, der
was jeder von Ihnen weiß, seine politische Karriere als Rechtsanwalt mit der Erstattung von Anzeigen begonnen hat und diese seine politische Tätigkeit offenkundig fortsetzt.
Ich spreche damit die Anzeigen gegen Dr. Sinovac, Dr. Pusch und Dr. Neck an, sagt Keller.
Anzeigen von ihm unbekannten Personen bzw.
anonyme Anzeigen.
Das müsse im Licht der koordinierten Vorgangsweise dieser Anzeigen mit ÖVP-Pressediensten gesehen werden.
Und muss auch im Zusammenhang gesehen werden mit der Übermittlung von Unterlagen, wobei es sich nicht um Unterlagen handelt, sondern um Presseartikel, durch den Dr. Graf an die Staatsanwaltschaft wegen.
Damit ist klar, dass Ausgangspunkt dieser Anzeigen bzw.
Mitbeteiligung dieser Anzeigen der Generalsekretär der ÖVP ist.
Ich möchte überhaupt grundsätzlich etwas sagen.
Ich glaube, dass mit der Erstattung von Anzeigen zu rein politischen Zwecken in Österreich das politische Klima vergiftet wird.
Ich achte die Tätigkeit der Gerichte und der Staatsanwaltschaften besonders hoch.
Sie sind aber ungeeignet zur Lösung politischer Konflikte und es stellt einen Missbrauch dieser Institutionen dar, wenn sie zu politischen Zwecken benutzt werden.
Er selbst habe als Anwalt, so Keller weiter, vor Jahren eine Anzeige gegen den niederösterreichischen Landeshauptmann Siegfried Ludwig gemacht.
Das sei ein einmaliger politischer Fehler gewesen, er würde so etwas nie wieder machen.
Graf setzte aber solche Tätigkeit seit Jahren fort.
Das ist Vergiftung des politischen Klimas, weil seit dem Präsidentschaftswahlkampf bis zur Stunde die immer wieder geäußerten Verdächtigungen gegen Pusch und damit indirekt gegen Sinovac, so Keller wörtlich, in keinster Weise erhärtet werden konnten.
Es sei hoch an der Zeit, mit den Verdächtigungen aufzuhören.
Ich bin nicht der Anwalt Pusch, sagt Keller.
Aber es ist eine zutiefste Ungerechtigkeit, einen Mann, der längst aus einer Funktion ausgeschieden ist, der eine Privatperson ist,
sozusagen zur freien Menschenharz auszuliefern.
Und wenn einem gelegen ist an der Lösung der Probleme dieses Landes, dann muss man sich loyal dazu bekennen, führt Keller weiter aus.
Deshalb solle die ÖVP Schluss machen mit dem Wahlkampf und etwa mit Pressekonferenzen und Aussendungen, die die ÖVP den ganzen Sommer unter das Motto «Das Erbe» gestellt habe.
Was soll das, fragt Keller und fordert die ÖVP zur Loyalität auf.
Frage an Keller, ist der ÖVP-Generalsekretär Graf eine Gefahr für die Koalition?
Es ist für dieses Land notwendig, dass die wesentlichen wirtschaftlichen und sozialen Probleme in guter Zusammenarbeit gelöst werden.
Das Verhalten des Kollegen Graf ist diesbezüglich eine Erschwerung, kein Hindernis, eine Erschwerung, die wir uns ersparen könnten, aber ich habe das nicht zu entscheiden.
Soviel von der Pressekonferenz des SPÖ-Zentralsekretärs Heinrich Keller und ich gebe zurück ans Studio.
Der SPÖ-Zentralsekretär und Jurist Heinrich Keller wirft dem ÖVP-Generalsekretär und Juristen Michael Graf vor, die Gerichte zu politischen Zwecken zu missbrauchen, Gisela Hopfmüller berichtete.
Wir haben mittlerweile versucht, Michael Graf in seinem Urlaubsort in Kärnten telefonisch zu erreichen.
Es ist uns auch gelungen.
Seine Reaktion, sinngemäß kein Kommentar.
Ich bin auf Urlaub.
Schon im Jahre 1904, also noch in der Monarchie, gab es den ersten großen Bericht über eine Reform der Verwaltung.
Aber die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam und auch in der Zweiten Republik ist schon seit langem eine Verwaltungsreformkommission am Werk.
Deren Bericht über die vergangenen fünf Jahre hat nun heute der zuständige Kanzleramtsminister Heinrich Neisser vorgelegt.
Gleichzeitig hat Neisser aber auch Pläne für die Zukunft der Verwaltungsreform präsentiert, Bettina Reuter berichtet.
Es steht nicht alles zum Besten in der Verwaltung, aber das kennt der Österreicher ja aus langer Erfahrung.
Nicht nur wegen des oftmals schwerfälligen Verwaltungsapparats, sondern auch wegen der vielen Gesetze.
Eine Situationsbeschreibung von Kanzleramtsminister Heinrich Neisser.
Sie wissen zynischer der Situation auf dem Gebiet der sogenannten Gesetzesflut.
Der Ausdruck ist ja schon sehr bildhaft.
Gesetzesproduktion ist sehr signifikant.
Es erinnert an Fließbandproduktion.
Man produziert, man produziert ohne die Frage der Sinnhaftigkeit.
in den Raum zu stehen, meinen ja, dass der Artikel 1 der österreichischen Bundesverfassung, der da lautet, Österreich ist eine demokratische Republik, ihr Recht geht vom Volk aus, in Wirklichkeit umgeschrieben werden müsste und lauten sollte, Österreich ist eine bürokratische Republik, ihr Recht geht am Volk aus.
Eine Verwaltungsreform ohne Gesetzgebungsreform bleibt nach Neisser reine Theorie.
Und was die Gesetze betrifft, sie sollen in Zukunft schon vorher genau auf ihre Folgekosten untersucht werden.
Und zwar noch Modellen, die auch in der Privatwirtschaft verwendet werden.
Zusätzlich möchte Heinrich Neisser Gesetze einmal testen.
Gesetze auf Zeit halte ich für eine sinnvolle Einrichtung.
Das wären Gesetze, die man terminisiert mit der Verpflichtung des Gesetzgebers vor Ablauf dieser Frist jetzt noch einmal in einem kritischen Prozess zu fragen.
Erstens, brauche ich das Gesetz überhaupt?
Geht es nicht ohne Gesetz besser?
Zweitens, wenn ja, was soll ich ändern?
Und drittens, vielleicht kann ich die Gesetze
Lage, die Vielfalt hier etwas vereinfachen und konzentrieren.
In der Verwaltung selbst müsste auch einiges geändert werden.
Wichtig dabei für Neisser ist das Verhältnis zwischen Verwaltung und Wirtschaft.
Natürlich könne man wirtschaftliche Strukturen nicht einfach auf die Verwaltung übertragen.
Es gibt dort weder Cashflow noch Gewinne.
Aber gerade was die Ausbildung betrifft, könne die Beamtenschaft von den Managern in der Privatwirtschaft viel lernen.
Daher soll es auf diesem Gebiet künftig eine stärkere Zusammenarbeit geben, meint Neisser.
Wir werden gemeinsame Ausbildungsveranstaltungen zwischen den Führungskräften der Wirtschaft und der Verwaltung durchführen.
Und ein zweites, ich sage noch einmal, das sind für mich kleine Schritte, aber die wichtig sind, wenn man es in einer größeren Konzeption sieht, ein zweites, wir sind dabei und wir haben auch interessierte Unternehmer bereits gefunden,
Die Möglichkeit zu schaffen, dass Leute aus der Verwaltung, vor allem Führungskräfte, eine Zeit lang gleichsam als Volontäre in ein Privatunternehmen gehen können und andererseits den Führungskräften der Privatwirtschaft die Möglichkeit gegeben werden soll, innerhalb der Verwaltung
zu volontieren.
Denn Verwaltungsreform ist für den Kanzleramtsminister nicht nur der Abbau und die Vereinfachung von Gesetzen, sondern auch die Entwicklung eines anderen Rollenverständnisses der Führungskräfte in der Verwaltung.
Die Mitglieder der Hochbürokratie sollen sich in Zukunft mehr als Manager und weniger als Beamte fühlen.
Soweit mein Bericht von dieser Pressekonferenz und ich gebe zurück ans Studio des Mittagsschonals.
Reporterin war Bediener Reuter und wir wechseln jetzt von der Verwaltung, von der öffentlichen Verwaltung, die sich auch zunehmend privatwirtschaftlicher Methoden bedienen soll, direkt zur Wirtschaft.
Zu den Fixpunkten des Programms der Europäischen Tage in Alpbach gehört nämlich die sogenannte Weltwirtschaftsprognose.
An ihrer Erstellung nehmen Wissenschaftsforscher, Wirtschaftsforscher, Richtiger und Bankdirektoren aus den verschiedensten Ländern teil.
Diesmal unter anderem von der OECD in Paris, von einer Londoner Bank, von der Deutschen Bank in Frankfurt und natürlich die österreichischen Wirtschafts-Auguren vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Technischen Universität Wien, Professor Helmut Frisch und Dr. Helmut Kramer, dem Leiter des Instituts für Wirtschaftsforschung.
Es geht aber dabei nicht nur um eine exakte Prognose, sondern auch um eine Darstellung der generellen Trends.
Hans Adler berichtet.
Die Weltwirtschaftsprognose stand im Zeichen eines Rückzuges der Wirtschaftspolitik in die eigenen staatlichen Bereiche.
Fast alle Redner haben darauf hingewiesen, dass in Zukunft die nationale Wirtschaftspolitik der Industrieländer mehr Wirkung auf die gesamte Weltwirtschaft haben wird als internationale Abkommen oder zwischenstaatliche Handelshemmnisse und andererseits Förderungen.
Im Übrigen fanden sich hier viele Forderungen im kleinen Rahmen wider, die sonst auf internationaler Ebene von Ministern, bei Veranstaltungen im eigenen Land aber deutlich an die Handelspartner im Ausland adressiert, ausgesprochen werden.
Der Amerikaner Robert Heller forderte, wie so oft, die Länder mit Überschüssen auf, mehr für die Weltkonjunktur zu tun und meinte damit Deutschland und Japan, von denen eine Förderung der eigenen Importe verlangt und eine weitere Steigerung der Wechselkurse erwartet wird.
Prompt kam die Antwort vom deutschen Franz Josef Troubain, von der deutschen Bank AG,
Frankfurt.
Wir haben das Arbeitslosenproblem, wir haben die großen wirtschaftlichen Ungewichte, wir haben die Währungsprobleme, aber auch hier, meine Damen und Herren, möchte ich daran erinnern, das hat uns nicht der liebe Gott geschenkt, sondern alle diese Probleme gehen auf hausgemachte wirtschaftspolitische Fehler zurück.
Und dann als Trost für all jene, welche sich von der deutschen Wirtschaftsentwicklung abhängig fühlen, darunter natürlich auch Österreich, man habe gelernt und mache jetzt eine neue Politik der Befreiung von inländischen staatlichen Dirigismen.
Unter diesen Bedingungen, wie gesagt, glaube ich, dass wir mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung rechnen können.
Auch 88 wird der private Verbrauch die wichtigste Stütze bleiben.
Auch dann, so truver er, wenn die Inflationsrate wieder steigen sollte.
Die Deutschen gehen jedenfalls von einer weiteren Dollarverbilligung aus, was einer D-Mark-Kurssteigerung entsprechen würde.
Und damit, so meint man, würde man den Forderungen der USA gerecht.
Was in Zukunft geschieht, ist aber auch eine Frage der Welthandelswährung, des Dollar, dessen Zukunft für den Deutschen nicht die rosigste ist.
Ich habe, wie gesagt, das ungute Gefühl, dass, obwohl der Dollar ohnehin schon unterbewertet ist, im Hinblick auf die Fundamentals betone ich, nicht auf die aktuelle Situation, dass er seine schlechtesten Tage noch nicht gesehen hat.
Man findet sich also damit ab, dass Amerika vermutlich auch in Zukunft einen Teil seiner Konjunkturpolitik durch den Dollarkurs auf Kosten der Handelspartner und Konkurrenten weltweit machen wird.
Insgesamt nicht erfreulich, was der Weltwirtschaft bevorsteht.
Das Wachstum geht heuer praktisch überall zurück, die Arbeitslosigkeit stagniert oder steigt und die derzeit eher niedrige Inflationsraten der Industrienationen haben einen deutlich steigenden Trend, wenn auch nicht so, dass man auf eine krisenhafte Entwicklung schließen müsste.
Österreich geht es dabei eher schlechter, als dem Durchschnitt der Handelspartner, meinte der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts in Wien, Helmut Kramer.
Und der Grund ist, meinte er, ein Zweifacher.
Der eine hat damit zu tun, dass wir Exporteinbußen erlebt haben, die wesentlich kräftiger waren als die von uns vorhergesehenen, stimulierenden Wirkungen des Ölpreisverfalls.
in anderen Bereichen, nämlich den ölimportierenden Ländern.
Wir haben kräftige Exporteinbußen erlitten, im Raum der OPEC selbstverständlich, aber auch im Raum Osteuropa und darüber hinaus in Nordamerika, bei den meisten Entwicklungsländern.
Und die haben stimulierende Effekte für den Export nach Westeuropa hauptsächlich bei Weitem aufgehoben und zu einem konjunkturellen Rückschlag geführt, den wir in diesem Ausmaß von der Auslandsnachfrage her nicht kommen gesehen haben.
Der andere Punkt und der noch viel wesentlichere scheint mir, dass wir das Verhalten der inländischen
Nachfrage, ganz speziell der Haushalte, nicht richtig eingeschätzt haben.
Wir sahen kommen, dass im laufenden Jahr den österreichischen Haushalten ein beträchtlicher Zuwachs an verfügbarem Einkommen zur Verfügung steht.
Nicht nur aus einer, nachträglich gesehen, schon recht üppigen Lohnrunde, sondern auch aus der Steuersenkung, die im heurigen Jahr in Kraft getreten ist.
Und dass die Haushalte in dem Maße dieses zusätzlichen Einkommens sparen und nicht verbrauchen werden, war ein wesentlicher Prognosefehler.
Der jetzt die Aussichten wesentlich verschlechtert.
Daher eine Warnung vor einer Lohnpolitik, die den österreichischen Haushalten nur weiteren Grund zum Sparen bieten würde.
Denn die Österreicher haben ohnehin schon fast 1000 Milliarden Schilling auf der hohen Kante.
Und wir haben eine Verstaatlichte.
Wir haben einen anderen Sektor, der seine Umstrukturierung nicht bewältigt hat.
Wir haben die budgetpolitischen Probleme, die sich auch lohnpolitisch bei der öffentlichen Lohn- und Gehaltssumme niederschlagen müssen.
Und wir haben eben das Faktum der hohen Sparleistung der österreichischen Bevölkerung.
Es wäre also angesichts einer so hohen Sparleistung eine Illusion zu glauben, man könnte die Konjunktur durch Einkommen der privaten Haushalte stützen.
Also ich meine, dass in der Lohnpolitik Vorsicht geübt werden muss und das kann also heißen, dass im Durchschnitt sich die Lohnabschlüsse nicht allzu weit von der Inflationsrate weg
bewegen sollten, dass sie sie kaum überschreiten sollten, dass es aber möglicherweise eine stärkere Differenzierung gibt als in früheren Jahren, eine stärkere Differenzierung zwischen Bereichen, die leistungsfähig genug sind und solchen, die es nicht aufbringen können.
Die Arbeitslosigkeit in Österreich wird wahrscheinlich weiter steigen und wenn ein Anstoß für eine Konjunkturverbesserung zu erhoffen ist, dann aus dem Ausland und nicht vom inländischen Konsum.
Und die Bemühungen um eine schnellere Anpassung der Industrie an den internationalen Standard wird dafür eine entscheidende Größe sein.
Hans Adler berichtete aus Alpbach über die heute dort vorgestellte Weltwirtschaftsprognose.
Und mit dem folgenden Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm bleiben wir beim Thema Wirtschaft.
Journal Panorama.
Die traditionelle Landwirtschaft befindet sich in einer Sackgasse.
Auf der einen Seite sind die Überschüsse kaum mehr zu finanzieren und auf der anderen Seite steht auch die Umwelt auf dem Spiel.
Landschaftsschutz heißt eine der neuen Aufgaben für die Bauern, wie in Alpbach erklärt wurde.
Der Chef der Raiffeisendochtergesellschaft, österreichische Agrarindustrie Heinrich Wohlmeier.
In einem Alm, wo noch Menschen sind,
wird gepflegt.
Wenn sich da ein kleines Gerinne bildet, das aufreißt, wird sofort ein Rasenziegel, ein paar Steine hingelegt.
Das Übel wird an der Wurzel bekämpft.
Wenn das nicht der Fall ist, kommen wir erst hin, wenn der Schaden weithin sichtbar ist.
Dann fahren wir mit großen Baumaschinen hin und machen daneben in der Grasnarbe mehr Schaden oft, als wir bei der Beseitigung des Schadens nützen.
Und wir könnten dann auch den Bauern endlich davon wegbringen, dass alle sagen,
Ja, der ist ein Subventionsempfänger.
Und Landwirtschaftsminister Josef Rieger?
Wenn gegen die Natur vorgegangen wird, dann rächt sich das, indem eben Hochwäser, Vermurungen etc.
einzelne Siedlungen und Talschaften heimsuchen.
Und darum gehe ich schon davon aus, dass wir ganz bewusst in Österreich eine Agrarpolitik wollen, zum Teil im Gegensatz zur EG, schon gar im Gegensatz etwa zu den Vereinigten Staaten, wo wir sagen, wir wollen
den kleineren Betrieb, wir wollen die bergbäuerliche Bewirtschaftung sichern.
Wenn wir eine Land- und Forstwirtschaft mit Recht in Österreich anstreben, die eben
wie ich das sage, auch ökologisch orientiert ist, umweltbewusst arbeitet, dann kann ich sie nicht ungeschützt in Konkurrenz bringen mit einer Landwirtschaft, die rücksichtslos Raubbau am Boden betreibt oder die unter völlig anderen sozialen Gegebenheiten arbeitet.
Ein österreichischer Weg in der Landwirtschaft.
Heute Abend um 18.30 Uhr in Österreich 1 im Journal Panorama.
Und mit diesem Programmhinweis ist sozusagen der Inlandsteil in diesem Mittagsjournal abgeschlossen.
Und bevor wir zu den Auslandsberichten kommen, ein paar Takte Musik.
Folgende Themen stehen noch auf unserem Programm.
Gefängnisrevolte auf der Insel Elba, Diskussion um den schweizerischen Bundespräsidenten Aubert, der Iran-Beschluss der Arabischen Liga und die jetzt gesicherte Finanzierung des Kanaltunnels zwischen England und Frankreich.
Im Kulturteil natürlich doch wieder ein Österreich-Thema, wie schon angekündigt, die Woche der alten Musik, die heute Abend in Innsbruck beginnt.
... Musik ...
Seit gestern Vormittag haben in einem Gefängnis auf der italienischen Insel Elba acht schwerbewaffnete Häftlinge, nach neuesten Meldungen insgesamt 22 Geiseln in ihrer Gewalt, darunter den Leiter der Anstalt und die Gefängnispsychologin.
Alle acht Mäuterer, offenbar unter der Führung des Neofaschisten Mario Tutti, sind zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.
Sie drohen, die Geiseln zu töten und das Gefängnis in die Luft zu sprengen.
Eine Drohung, die der Bürgermeister des betroffenen Ortes, Porto Azzurro, ernst nimmt.
Er hat an die höchsten Instanzen in Italien, an den Staatspräsidenten und an den Papst appelliert, die Forderungen der Häftlinge zu erfüllen und ihnen einen Hubschrauber zur Verfügung zu stellen, Antonia Rados berichtet.
sie um.
Eine Gruppe verurteilter Mörder hält seit 24 Stunden im Gefängnis in Porto Azzurro auf 11.20 Uhr geistig fest und will sich so die Freiheit erpressen.
An der Spitze der Revoltiere hinter Gittern, Mario Tutti, berüchtigt der Rechtsextremist und vielfacher Mörder.
Im Jahre 1972 war er der Drahtzieher des Anschlages auf den Italikus, bei dem 17 Menschen ums Leben kamen.
Jetzt ist der Terrorist und Faschist bewaffnet und nicht bereit aufzugeben.
Die italienische Regierung ist heute früh in Rom nochmal zu einem Krisengipfel zusammengetroffen.
Die Forderungen der Häftlinge wurden zurückgewiesen.
Die Sicherheitskräfte und die ehemalige spanische Festung wurden verstärkt.
Der NOX, die italienische Spezialgruppe, wurde auf die Insel beordert.
Über dem Gefängnis, das wie das berüchtigte Alcatraz vor San Francisco das Meer überblickt,
Kreisenhubschrauber.
Dass die Zustände in den italienischen Gefängnissen nicht ideal sind, ist bekannt.
Die Zellen sind überfüllt, auch weil die Untersuchungshäftlinge in Italien oft viele Jahre auf einen Prozess warten.
Aber in Porto Azzurro ist die Lage anders.
Das Gefängnis dient als sogenannte Musterhaftanstalt.
Die Zellen werden in der Früh geöffnet und es gibt Hafturlaub.
Der Direktor ist ein aufgeklärter Administrator und jetzt ist auch er in der Hand der Revoltierer.
Das wirft natürlich die Frage auf, wie weit der moderne Strafvollzug nicht den Gefangenen, sondern mehr den unbelehrbaren Verbrechern hilft.
Andererseits ist der Fall des schwarzen Terroristen Dutti, des Anführers, auch ein hochpolitischer.
Denn der vielfache Mörder wurde erst Ende Juni nach Elba überstellt.
Man weiß,
dass gerade er schon mehrfach versucht hat zu entkommen und deshalb gerade er in einer offenen Anstalt nichts verloren hat.
Gefängnisse wollte auf der Insel Elba mehr als 20 Geiseln in der Gewalt von 8 Häftlingen.
Noch ist kein Ende abzusehen.
Antonia Rados hat berichtet.
Der Bundespräsident ist ins Gerede gekommen.
Sein Rücktritt wird gefordert.
Gemeint ist der Bundespräsident der Schweiz, Pierre Aubert.
Der 60-jährige Politiker aus Neuchâtel ist hauptberuflich, wie man wohl sagen muss, seit 1978 in der aus sieben Mitgliedern bestehenden Kollegialregierung in Bern für die Außenpolitik verantwortlich.
Als Bundespräsident auf ein Jahr ist er nur primus inter pares, der Erste und der Gleichrangigen.
Die Kontroverse, in die der Sozialdemokrat Pierre Aubert nun zwei Monate vor den nächsten Parlamentswahlen und ein rundes halbes Jahr vor seiner erwarteten Pensionierung geraten ist, die nahm ihn Anfang, Ende vergangenen Jahres.
Da hat der als Minister zuständige Aubert den Leiter des Schweizerischen Katastrophenhilfskorps, Eduard Blaser, seines Amtes enthoben.
mit Vorwürfen wie Führungsmängel, unerlaubte Abwesenheit vom Büro oder Kompetenzüberschreitung.
Diese Entscheidung war von Anfang an nicht unumstritten, jetzt allerdings plattte eine mittlere Bombe, als die Neue Zürcher Zeitung Teile der Disziplinaruntersuchung gegen Eduard Blaser veröffentlichte und zu dem Schluss kam, der oberste Katastrophenhelfer sei in Wahrheit praktisch völlig entlastet und offenbar höchst leichtfertig geschasst worden.
In die Kritik am Bundespräsidenten wird auch gleich die ganze Regierung mit einbezogen.
Man habe sich hinter ein äußerst unfaires Verfahren gegen einen Beamten gestellt, schreibt die Neue Zürcher Zeitung.
Hören Sie mehr von Hans-Peter Trütsch.
Das Schweizerische Katastrophenhilfskorps SKH ist eine relativ junge Institution, geschaffen zum weltweiten Soforteinsatz bei Naturkatastrophen wie etwa Erdbeben oder Überschwemmungen.
Mehrere hundert Freiwillige, Spezialisten verschiedenster Berufe, stehen jederzeit abrufbereit.
Der Score schaffte sich bei mehreren Einsätzen weltweit einen Namen.
Vorab der unbürokratische und effiziente Einsatz ist es, welcher von hilfesuchenden Staaten immer wieder geschätzt wird.
Eigentlich war alles zum Besten bestellt bis zu jenem verhängnisvollen 24.
Dezember 1986, als der Leiter des SKH, Eduard Blaser, in nicht eben weihnachtlicher Manier vom zuständigen Außenminister und jetzigen Bundespräsidenten Pierre Aubert kurzerhand wegen angeblicher Verfehlungen, Kompetenzüberschreitungen und Führungsmängeln vor die Türe gestellt wurde.
Seit Monaten gibt nun hier der Fall Blaser oder vielmehr auch der Fall Aubert zu reden.
Aubert hatte mehrmals im Parlament dazu Stellung zu nehmen, verteidigte sein Vorgehen, Blasers Anwalt wiederum sprach von einem unverhältnismäßigen Rauswurf.
Aubert habe sich bei seinem Entscheid allzu sehr auf einen einzelnen Mitarbeiter abgestellt, ohne die wahren und wirklichen Hintergründe auch zu kennen.
Es gelten und zuerst den in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht abzuwarten, hieß es während Monaten lakonisch aus dem Departement Aubert.
Dieser rund 80-seitige Bericht über die angeblichen Verfehlungen Blasers wurde strikt unter Verschluss gehalten, bis gestern die angesehene und üblicherweise eher vornehm zurückhaltende Neue Zürcher Zeitung das vertrauliche Dokument auszugsweise veröffentlichte.
Aus dem bis dato vertraulichen Bericht geht nun hervor, dass sich die Vorwürfe an die Adresse Blasers weitgehend als nichtig erwiesen hätten.
Der Angeschuldigte sei deshalb in aller Öffentlichkeit zu rehabilitieren, das Verfahren gegen ihn einzustellen, da die meisten Vorwürfe unbegründet seien.
Noch peinlicher ist die ganze Affäre für die gesamte Schweizer Regierung.
Sie stellte sich nämlich noch vor Wochenfrist hinter den Außenminister und verteidigte das Vorgehen Obers in dieser Sache.
Entsprechend unbequem muss sich nun mal heute Bundespräsident Obert in seiner Haut vorkommen.
Die Vermutung liegt nahe, dass er sich bei seinem überstürzten Vorgehen allzu sehr auf Ängste Berater verlassen hat, ohne auch über die wahren Hintergründe im Bilde zu sein.
Mit ungewöhnlicher Schärfe regierte noch heute die hiesige Presse auf dieses vorläufig letzte Kapitel im monatelangen Streit zwischen Uber und seinem Katastrophenchef.
Von Blamage reden die einen noch zurückhaltend, von einem handfesten Skandal, andere von jämmerlicher Arroganz.
Dritte und in für schweizerische Verhältnisse ungewohnter Sprache wird offener Rücktritt Ubers gefordert.
Jetzt reicht's, meint das Boulevardbad Blick in fetten Lettern, noch nie habe sich ein Bundesrat so blamiert.
Ob er habe versagt, so die in Chur erscheinende Bündner-Zeitung heute, dies sei zwar kein Grund, gleich seinen Rücktritt zu fordern, aber auch kein Grund, ihn davon abzuhalten.
Eher von der humoristischen Seite nimmt es da die Genfer Zeitung La Suisse in Anspielung auf die verheerenden Unwetter in der Schweiz, findet man heute eine Karikatur mit dem überschwemmten Bundeshaus.
Aubert lässt ausrichten, er lasse sich nicht evakuieren.
Je suis, je reste, hier bin ich, hier bleibe ich.
Wie lange noch bleibt hier allerdings die Frage.
So oder so wird nämlich auf Ende Jahr, Affäre Blaser hin oder her, altershalber sein Rücktritt erwartet.
Parlamentswahlen stehen hierzulande vor der Tür.
Am 18.
Oktober wird ein neues Parlament gewählt.
Zu frühe Rücktrittserklärungen sind für die eigene Partei nicht immer von Vorteil.
Die Sozialdemokraten, Oberstpartei, möchten sich da noch etwas Zeit lassen.
Die Frage des Rücktritts ist nach heutiger Einschätzung nur noch eine Frage von wenigen Wochen.
Ober hätte sich wahrlich einen angenehmeren Abgang aus der Regierung gewünscht.
Ein Bericht von Hans-Peter Trütsch aus der Schweiz.
Der Bundespräsident ist Zentrum einer Kontroverse.
In Tunis rangen gestern bis zum späten Nachmittag die mehr als 20 Mitgliedsländer der arabischen Liga um einen gemeinsamen Beschluss zum Golfkrieg.
Zu einem Krieg, dessen Front ja nicht so einfach zwischen dem arabischen Irak und dem nicht-arabischen Iran zu ziehen ist.
Immerhin ist der Iran ein wichtiges Land der islamischen Welt.
Immerhin stand der arabische Staat Syrien bisher eindeutig hinter dem Iran.
Gerade rechtzeitig zum Jahreswechsel, heute beginnt nach islamischer Zeitrechnung das Jahr 1408, kam der Kompromiss zustande.
Kein Abbruch der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zum Iran, aber die klare Aufforderung aller arabischen Staaten an Teheran, die UNO-Resolution über eine Einstellung der Kampfhandlungen im Golf zu befolgen.
Mehr über die Einzelheiten und die Hintergründe für diesen offenbar kleinsten gemeinsamen Nenner der arabischen Solidarität berichtet Peter Brünner.
Die Beschlüsse der Sonderkonferenz der arabischen Außenminister in Tunis sind kaum dazu angetan, den islamischen Revolutionären in Teheran besondere Angst einzujagen.
Im Grunde hat man die Probleme, die durch die Herausforderungen durch Iran für die arabische Welt geschaffen worden sind, einfach auf die lange Bank geschoben.
Und die beiden arabischen Staaten, die ins Visier des Ayatollah-Regimes zusätzlich zum Irak geraten sind, nämlich Kuwait und Saudi-Arabien,
trotz aller verbalen Solidaritätsbekundungen alleingelassen.
Von arabischer Seite, so das Ergebnis der Außenministerkonferenz, ist vorerst absolut keine Hilfe zu erwarten.
So bleiben Kuwait wie Saudi-Arabien auf die Hilfe der USA und Großbritanniens angewiesen, das nun auch bereit ist, kuwaitische Tanker unter britischer Flagge und völkerlich-britischem Schutz fahren zu lassen.
Die arabischen Außenminister haben sich in die Deckung der Vereinten Nationen zurückgezogen.
indem sie Iran auffordern, die UNO-Waffenstillstandsresolution zu akzeptieren.
Aber parallel zur Außenministerkonferenz fanden ja Gespräche des UNO-Generalsekretärs mit dem iranischen Außenministerstaat.
Und die Iraner konnten sich durch die arabische Konferenz in ihrer Politik bestätigt sehen, keine besondere Eile in Sachen Frieden an den Tag zu legen.
Es ist weiterhin die Tatsache bestätigt worden, dass die arabische Welt sich keineswegs durch besonderen Zusammenhalt auszeichnet.
Die Araber beweisen immer wieder, dass die Sehnsucht nach Einheit und gemeinsamen politischem Handeln an der Realität dieser Welt scheitert.
Wie auch anders, die Interessen Syriens wie auch die Libyens und Algeriens sind aus jeweils anderen Motiven nicht mit der Mehrheit der anderen in Einklang zu bringen.
Dazu kommt ja, dass selbst die von Teheran am meisten bedrohten Staaten, die der Golfregion auch nicht am gleichen Strang ziehen.
Die Saudis waren bereit, die diplomatischen Beziehungen zu Teheran abzubrechen.
Kuwait und Oman aber offensichtlich nicht.
Und folglich bestand für Syrien überhaupt kein Anlass, seine Position der Freundschaft mit Iran zu überdenken.
Und der Rest sind die Künste der Formulierungen.
Panarabische Politik ist also zwangsläufig immer die Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners.
Mit der Gefahr, dass dieser Nenner
manchmal kaum noch erkennbar ist.
Das Problem ist für die arabische Welt, dass die Bedrohung von der anderen Seite des Golfs weniger militärischer als ideologisch-religiöser Natur ist und dass dagegen Geld und Waffen auf Dauer kaum Sicherheit gewähren.
So bleibt den Golfstärken letztlich nur die widerwillige Suche nach Rückhalt im Westen und bei den Vereinten Nationen, zu deren Politik hingegen sie selber wenig beizutragen haben.
Die Aufforderung an Peres de Coelho, die UNO-Waffenstillstandsresolution auch in die Tat umzusetzen, ist löblich.
Nur sollten die Araber auch sagen, wie denn das geschehen könnte.
Sie können es nicht.
Und so sind sie ihr Objekt der Weltpolitik als handelnde Akteure.
Dass die arabischen Staaten fest zur Idee einer panarabischen Gipfelkonferenz stehen, den Generalsekretär der Arabischen Liga auffordern, sie mit Schwung vorzubereiten,
kann kaum vertuschen, dass der Generalprobe der Außenminister kein Erfolg beschieden war.
Peter Brünner über das Ergebnis der gestrigen Konferenz, der dreitägigen Konferenz der Außenminister der Arabischen Liga.
Dem Bau des Tunnels unter dem Ärmelkanal steht außer gut 50 Kilometer hartem unterseeschem Gestein nichts mehr im Wege.
Der nötige Kredit in Höhe von 5 Milliarden Pfund für das Projekt ist perfekt.
Das gab jetzt die Euro-Tunnel-Gesellschaft in London bekannt.
Das Geld wird von 50 Banken aus zahlreichen Ländern zusammengebracht.
Dabei stammen 30 Prozent der Summe von japanischen Banken, 25 weitere Prozent kommen aus Großbritannien und Frankreich, der Rest aus anderen europäischen Ländern und aus Nordamerika.
Bis zum Jahresende sollen noch 750 Millionen Pfund in Aktien ausgegeben werden.
Hören Sie dazu einen Bericht von Gottfried Zmeck.
Ein Durchbruch für Europa, heißt es auf den Werbeplakaten von Eurotunnel, die derzeit in England zu sehen sind.
Die Betreiber des Tunnelbaus unter dem Ärmelkanal beziehen sich damit auf die Überwindung der politischen und gesetzgeberischen Hürden Ende Juli.
Zugleich sehen sie diese Kampagne als Auftakt zu einem groß angelegten Werbefeldzug, der im November seinen Höhepunkt erreichen soll.
Bis dorthin muss die Gesellschaft nämlich die Ausstehenden umgerechnet 15 Milliarden Schilling an Privatkapital aufbringen, sprich Investoren überzeugen Tunnelaktien zu kaufen.
Waren die Anleger bisher eher zurückhaltend, so ist man bei Eurotunnel jetzt äußerst optimistisch.
Schließlich konnte ein 100-Milliarden-Kredit eines internationalen Bankenkonsortiums an Land gezogen werden, um die Bauarbeiten zu finanzieren.
Bedingung dafür ist allerdings, dass die erwähnte Summe von 15 Milliarden aus dem Privatkapitalmarkt aufgebracht werden kann.
Dazu bereitet Eurotunnel einen umfangreichen Prospekt vor.
Darin wird auch eine neue, optimistischere Prognose über das erwartete Fracht- und Passagieraufkommen enthalten sein.
Ursprünglich hatte man mit einer Verdoppelung des Verkehrs über den Kanal in den nächsten 15 Jahren gerechnet.
Aufgrund jüngster Unterlagen könne diese Prognose, so heißt es bei Eurotunnel, um 15 Prozent nach oben revidiert werden.
Dies sollte letzte Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Projekts zerstreuen.
Von dem Aktienpaket werden 6 Milliarden in Großbritannien, das gleiche Volumen in Frankreich und der Rest in Japan, den USA und den übrigen westeuropäischen Staaten platziert werden.
Führende Vertreter sowohl der britischen als auch der französischen Hälfte von Eurotunnel werden sich noch diese Woche auf Werbetour in die wichtigsten Finanzzentren der Welt begeben.
Unter anderem stehen Tokio, Frankfurt, Mailand, Paris, Luxemburg, Brüssel und natürlich New York auf dem Reiseprogramm.
Wie ein Londoner Sprecher von Eurotunnel dem ORF gegenüber erklärte, gebe es auch in Österreich Interesse an Tunnelaktien.
Wenn auch die Wirtschaftlichkeit der Investition bei anderen Projekten günstiger sein könnte, sagte er, wäre ein wichtiges Motiv für Anleger aus den verschiedensten Ländern, einfach bei einem Jahrhundertprojekt dabei zu sein.
Eurotunnel sagt auch ganz offen, dass die Investoren für mehrere Jahre mit keiner Dividende zu rechnen hätten.
Aber der Kapitalwert würde enorm steigen und nach einiger Zeit dürfe man auch mit hohen Erträgen rechnen.
Probleme könnten sich allerdings aufgrund der angespannten Lage auf dem teilweise ohnehin schon überlasteten Londoner Finanzmarkt ergeben.
Angespannt deshalb, weil im Herbst mehrere Angebote um Investoren werben.
Das größte davon ist die Ende Oktober vorgesehene Restprivatisierung der Ölgesellschaft British Petro.
Der BP-Verkauf wird mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 150 Milliarden Shilling die bisher bei Weitem größte Transaktion an der Londoner Börse werden.
Dies könnte, so befürchten manche Experten, so viel Kapital vom Markt absaugen, dass für das Eurotunnel-Angebot kaum mehr Geld vorhanden sein wird.
Dementsprechend wurde die Ausgabe der Tunnel-Aktien für Ende November angesetzt, um einen gewissen Abstand zu dieser Privatisierung zu gewinnen.
Eurotunnel in London ist jedenfalls zuversichtlich, dass der jahrhundertealte Traum einer festen Verbindung zwischen der britischen Insel und dem europäischen Kontinent auch diese letzte Hürde nehmen wird.
Die Finanzierung des Eurotunnel-Projekts, also des Kanaltunnels zwischen Frankreich und England, scheint gesichert, auch wenn es noch einige Schwierigkeiten zu überwinden gibt.
Ein Grund für die ursprünglichen Widerstände gegen diesen Kanaltunnel war ja die britische Sorge.
Kleintiere könnten durch die Röhre unterm Meeresgrund die Tollwut auf die britischen Inseln bringen.
Verglichen mit dieser Sorge, mit dieser Angst vor Tollwut, ist natürlich die sehr viel größere Sorge der Welt derzeit die Sorge um Aids.
Von den meisten Regierungen der Länder auf dem asiatischen Kontinent wurden bis vor kurzem die Existenz der Immunschwäche Krankheit AIDS fast ignoriert, sei es aus mangelndem Problembewusstsein, sei es aus eigenartigen politischen Gründen oder aus Gründen des devisenträchtigen Sexteurismus.
Aber zögernd geht man jetzt auch in Asien an die Aufklärungsarbeit.
Die Geschwindigkeit, mit der sich Aids ausbreitet, nicht nur unter den sogenannten Risikogruppen, verlangt nach raschem Handeln.
Und das erkennt man jetzt auch in der Volksrepublik China, wie Ludwig Tam berichtet.
China will den Kampf gegen Aids verstärken und vor allem ins Land reisende Ausländer und ihr Gepäck strenger überwachen.
Das kündigt der Gesundheitsminister Chen in Peking an.
China sieht sie in dieser Hinsicht vor allem von draußen bedroht, will aber auch nach innen hin Aufklärung und Sexualerziehung intensiver gestalten als bisher.
Verboten wurde die Einfuhr von Blutkonserven und Blutprodukten.
Alle vier AIDS-Infizierten, die in der ostchinesischen Provinz Zhejiang ermittelt wurden, waren durch ausländische Blutkonserven angesteckt worden.
Einer der vier ist Ende Juni gestorben.
Bei den drei anderen handelt es sich um Kinder.
Insgesamt hatte die Volksrepublik bisher drei Todesfälle zu verzeichnen.
Der erste war ein argentinischer Tourist, der 1985 in Peking starb.
Beim zweiten handelte es sich um einen Chinesen, der nach jahrelangem Aufenthalt in New York in seine Heimatprovinz Fujian zurückkehrte und dort im vergangenen Jahr an Aids starb.
In den chinesischen Medien wird betont, dass die Bedrohung aus dem Ausland käme, da in China selbst Homosexualität und Promiskuität wenig verbreitet seien.
Die Gesellschaft lehnte dies ab und Moral und Gesetze stünden dem entgegen.
Beobachter in China gewinnen allerdings gerade beim Thema Homosexualität insbesondere unter Studenten einen ganz anderen Eindruck.
noch dazu, wo die jungen Männer gehalten sind, erst spät zu heiraten und voreheliche Beziehungen stark verpönt sind.
Das wissen wohl auch die Verantwortlichen, denn sie wollen nicht nur stärkere Kontrollen an den Grenzen, sondern auch eine intensivere Aufklärung über Aids in der Öffentlichkeit.
Seit dem 1.
Mai gilt ein Gesetz, das jedem Ausländer auferlegt, einen Aids-Test zu absolvieren, der sich länger als sechs Monate im Lande aufhält.
Touristen sind davon ausgenommen.
Sie sollen aber künftig strenger überwacht werden.
Die Zollbehörden können nämlich Sendungen von Blut und Blutprodukten abfangen, die auf normalen Wegen kommen, haben jedoch herausgefunden, dass Reisende oft derart, die es mit sich führen, in manchen Fällen auch um bewusst zu schmuggeln.
Der Gesundheitsminister sagte jetzt, dass es in Peking ebenfalls einige AIDS-Infizierte gäbe.
Er räumte ein, dass hier auch in China die Immunschwäche ausbreiten könne, weil längst nicht alle
Kanäle zu verstopfen sein.
Er spielte dabei auf Mädchen an, die sich mit Ausländern einlassen, was übrigens für die Chinesinnen in der Regel ein übles Nachspiel hat.
Erwähnt wurde auch der Mangel an Injektionsnadeln.
Die Nadeln werden nicht selten mehrfach verwendet und übertragen auf diese Weise verschiedene Krankheiten.
Einer der Gründe, weshalb sich viele Ausländer in chinesischen Krankenhäusern nur zögernd behandeln lassen.
AIDS in China, AIDS und China.
Ludwig Tam berichtete aus Peking.
Und zu unserem letzten Beitrag in diesem Mittagsschonal, zum Bericht über die Woche der alten Musik in Innsbruck, führt uns ein bisschen nicht ganz so alte Musik.
... Musik ...
Zu den letzten kulturellen Festivals dieses Sommers gehört die Woche der alten Musik in Innsbruck.
Seit 1980 hat diese Veranstaltung auch die konzertante und szenische Aufführung von Barock-Opern in ihr Programm aufgenommen und damit auch international Erfolg geerntet.
Etwa mit einer Opernausgrabung des Barock-Komponisten Pietro Antonio Cesti im letzten Jahr.
Cesti steht auch heuer auf dem Programm, das heute Abend mit einer anderen musikalischen Rarität beginnt.
Aus Innsbruck ein Bericht von Hans Garzana.
Das war's.
Mit der heutigen Konzertanten-Aufführung der ältesten vollständig erhaltenen deutschen Oper, die Dreitöchter C. Krops von Johann Wolfgang Frank, steuerte Festwoche der Alpenmusik im Tiroler Landestheater ihrem alljährlichen Fixpunkt zu.
Frank schrieb das Werk um 1686, damals als Kapellmeister in Hamburg tätig, einem Zentrum Frühjahrpflege deutscher Opern.
Aufgeführt wird es durch Sänger und Instrumentalisten der Scola Cantorum Basiliensis.
Als Dirigent fungiert der belgische Kontrattenor Röne Jacobs.
Geht es in der heutigen Konzertantenoper um die Wirrnisse, die durch das Verhältnis zwischen Göttern und Menschen hervorgerufen werden, so sind die Komplikationen im Beet, wo Antonio Cestis Semiramide, der Bühnenproduktion der Festwoche, von Menschen allein verursacht.
Die Val Cestis ist kein Zufall.
Wie die Vorjahresproduktion Orondea hat der Komponist auch diese Oper für Innsbruck geschrieben.
Sie war 1665 für die Hochzeit des Troleitz-Herzogs Sigmund Franz gedacht gewesen, der jedoch plötzlich verstarb.
Die Uraufführung erfolgte daraufhin zwei Jahre später in Wien.
Titelheldin der Oper ist die assyrische Königin Semiramis, die für ihren noch nicht regierungsfähigen Sohn ins Feld zieht, der weil der junge Mann mit der Rolle der Mutter zurechtzukommen sucht.
Durchaus burleske Situationen, Spielen mit Geschlechterrollen, Missverständnisse sind gegeben.
Regie führt Mireille Laroche aus Paris.
Auf die Frage, ob derle Oper noch lebendig auf die Bühne zu stellen sein, meinte sie.
Ja, natürlich ist es möglich, weil diese Opern selbst lebendig sind, besonders dieser Cesti.
Bei meiner Arbeit, bei meiner Konzeption wollte ich Unterhaltung bieten für das Publikum im 20.
Jahrhundert.
Amüsement für die Augen, Amüsement für die Ohren, etwas für alle Sinne.
Direkent von Cestis Semiramide ist Alan Curtis, der für diese Aufführung auf Material aus der österreichischen Nationalbibliothek zurückgreifen konnte, wohl nicht auf Cestis Autograf, doch auf frühe Abschriften.
Seine Meinung zu Musik?
ist schwer zu übersetzen und auch über die Jahrhunderte ist das schwer zu übertragen.
Aber ich finde das Stück wirklich
noch wie im 17.
Jahrhundert sehr komisch ist und die Musik dann sehr variiert und man hat dann so wie fast immer bei Chesty sehr schöne Lamenti und so weiter aber auch das komische ist wirklich in der Musik schon und man braucht
nur die Musik gut zu folgen.
Als Orchester ist der Complesso Barocco zu hören, ein Ensemble aus Musikern verschiedener Länder.
Auf der Bühne stehen in Hauptrollen zum Teil von früheren Produktionen bekannte Sänger, wie der Contra di Noce fri Gall aus den USA oder der Holländer Harry van der Kamp.
Neu sind Susanna Selmers Titelheldin und Silvana Manga in der zweiten weiblichen Hauptrolle.
Die vier singen im Schlussquartett zweier Paare vom Happy End dieser Oper.
Ich bin so glücklich.
Ich bin so glücklich.
Ich bin so glücklich.
Ich bin so glücklich.
Ich bin so glücklich.
Und wir wechseln von der Innsbrucker Woche der alten Musik zu den neuesten Meldungen aus dem Nachrichtenstudio.
Österreich.
Nach Ansicht von SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller war ÖVP-Generalsekretär Michael Graf bei den jüngsten Anzeigen im Zusammenhang mit der Weitergabe von Waldheim-Akten der Ausgangspunkt oder daran mitbeteiligt.
Keller sagte, mit der Erstattung dieser Anzeigen zu rein politischen Zwecken wäre das politische Klima vergiftet.
Die Anzeigen seien ein politischer Missbrauch der Strafjustiz.
Nach den Worten von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf werden die Strafbestimmungen über Vergewaltigung in der Ehe in absehbarer Zeit nicht geändert.
Graf sagte, Gewaltakte in der Ehe seien selbstverständlich abzulehnen und müssten strafbar bleiben, wie sie es auch jetzt schon seien.
Eine Änderung sollte schon gar nicht aus einer momentanen Emotion herausgeben.
Die katholische Frauenbewegung unterstützt den Vorschlag von Staatssekretärin Donal, die Vergewaltigung in der Ehe der außerehelichen Vergewaltigung gleichzustellen.
Begründet wird diese Haltung mit konkreten Erfahrungen in der Arbeit mit geschlagenen Frauen.
Bei den Formen der Gewalt gegen Frauen habe die Vergewaltigung in der Ehe einen hohen Anteil.
Kanzleramtsminister Heinrich Neisser tritt für die Schaffung von Gesetzen auf Zeit ein.
Neisser meinte, bei diesen Gesetzen müsste man sich vor Ablauf der Frist fragen, ob sie überhaupt noch gebraucht würden und ob etwas zu ändern sei.
Weiters meinte er, bei einer effektiven Verwaltungsreform wäre es unbedingt notwendig, dass man sich zum Zeitpunkt der Gesetzgebung über die Folgekosten der Vollziehung im Klaren sei.
Allgemein meinte er zur Verwaltungsreform, man müsse verhindern, dass viele kleine Schritte völlig unkoordiniert stattfinden.
Die Wirtschaft wird heuer um 1% wachsen, im nächsten Jahr um 1,5%.
Nach einer beim Forum Alpbach vorgestellten Prognose wird die Arbeitslosenrate heuer 5,8% betragen, für das nächste Jahr werden 6,5% erwartet.
Die Industrieproduktion ist im ersten Halbjahr um 1% zurückgegangen.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamts wäre ohne Berücksichtigung der Elektrizitäts-, Gas- und Fernwärmeversorgung das Produktionsniveau sogar um 2% zurückgegangen.
Besonders stark sind Rückgänge bei Investitionsgütern um 4% und bei Konsumgütern um 2%.
Die Sommersaison dürfte für den österreichischen Fremdenverkehr erfolgreich verlaufen.
Nach Berechnungen des Statistischen Zentralamts ist die Zahl der Nächtigungen in der ersten Sommerhälfte trotz des schlechten Wetters um 0,4 Prozent gestiegen.
Die erfreuliche Entwicklung wird vor allem auf steigendes Interesse ausländischer Urlauber zurückgeführt.
Nach den Unwettern der vergangenen Tage wird nun das gesamte Ausmaß der Verwüstungen offenbar.
Die Schäden in Tirol und Salzburg erreichen Milliardenhöhe.
In Tirol sind noch immer sieben Personen vermisst.
Das Ötztal und das hintere Stubaital sind weiter von der Umwelt abgeschnitten.
Mit Hubschraubern des Bundesheeres wurde eine Luftbrücke eingerichtet.
Die Salzburger Gemeinde Neukirchen ist nach wie vor ohne Trinkwasser.
Auch in den Unwettergebieten in Italien und in der Schweiz hat sich die Lage etwas entspannt.
Heute wurde mit groß angelegten Aufräumungsarbeiten begonnen, die Verkehrsbehinderungen bleiben aber vielfach aufrecht.
Im Veltlintal in Norditalien ist die Gefahr noch nicht gebannt.
Die Behörden befürchten, dass das Wasser in dem nach dem Erdrutsch im Juli gebildeten Stausee binnen 48 Stunden überströmen könnte.
In der Schweiz konzentrieren sich die Bemühungen vor allem auf die Instandsetzung der unterbrochenen Eisenbahnstrecken.
Italien.
In der Haftanstalt der Stadt Porto Azzurro auf Elba halten acht rebellierende Häftlinge weiterhin mehr als 20 Geiseln fest.
Sie drohen die Geiseln zu ermorden, wenn das Gefängnis von Sicherheitskräften gestürmt werden sollte.
Außerdem fordern sie einen Fluchthubschrauber.
Die Haftanstalt ist von starken Polizeieinheiten abgeliegelt.
Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Teilweise sonnig, vielfach aber wieder stark quellende Bewölkung und Neigung zu Regenschauern und Gewittern.
Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad.
Karl Berger lässt die von Rainer Warnecke geschriebenen Schlussmeldungen.
In wenigen Sekunden ist es 13 Uhr.
Im Namen aller Mitarbeiter an diesem Mittagsschonal verabschiedet sich Werner Löw.