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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine recht angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Zum Mittagsschonal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Was haben wir für die kommende Stunde geplant?
Sie hören ein Gespräch mit unserem Korrespondenten in Warschau, Ludwig Damm, über die Lage in Polen, vor allem darüber, wie die Polen Weihnachten 1980 gefeiert haben, unter politischen Umständen, die für die Polen ja ziemlich neu sind.
Zwei Berichte erwarten wir heute aus Italien.
Der eine befasst sich mit der weiterhin sehr tristen Lage der vom Erdbeben in Süditalien betroffenen Familien und der andere mit der angekündigten Auflösung der Sonderstrafanstalt für Terroristen auf Sardinien.
Die italienische Regierung will damit auf die Hauptforderung der Entführer des römischen Richters Durso eingehen.
Die Inlandspresse-Schau sowie eine Analyse zu Polen als Filmland runden das Programm ab.
Nicht zu vergessen, im Journal zu Gast ist heute der Astrologe Heinz Fiedelsperger.
Eines gleich vorweg, er meint, das nächste Jahr wird insgesamt ein gutes Jahr sein.
Jetzt aber zu den Nachrichten aus aller Welt, verantwortliche Redakteur ist Georg Schalk-Ruber und gelesen werden die Meldungen von Günter Bahr.
Afghanistan, Iran, Indien.
Die mit sowjetischer Militärunterstützung an die Macht gelangte Regierung Afghanistans ist heute ein Jahr im Amt.
Anlässlich des Jahrestages des sowjetischen Einmarsches haben die muslimischen Widerstandskämpfer zu einem Proteststreik in der Hauptstadt Kabul aufgerufen.
Die Lage in dem zentralasiatischen Land ist seit Monaten nahezu unverändert.
Die etwa 85.000 sowjetischen Besatzungssoldaten sind nach wie vor mit ständigen Angriffen islamischer Partisanen konfrontiert, die weite Teile des Landes kontrollieren.
Nach Presseberichten aus Pakistan ist der stellvertretende afghanische Ministerpräsident und Justizminister Arian ins Ausland geflüchtet.
Über den derzeitigen Aufenthaltsort und den Zeitpunkt der Flucht des Ministers ist nichts bekannt.
In Indien und im Iran ist es anlässlich des Jahrestages der sowjetischen Afghanistan-Intervention zu Protestdemonstrationen vor den Botschaftern Moskau ausgekommen.
In Teheran drangen mehrere Demonstranten auf das Gelände der sowjetischen Vertretung vor.
Sie wurden von islamischen Revolutionsgardisten mit Warnschüssen vertrieben.
In Neu-Delhi forderten Exil-Afghanen in Sprechchören den Abzug der Sowjets aus ihrer Heimat.
Gegenüber der sowjetischen Botschaft in der indischen Hauptstadt halten etwa 80 Menschen einen Hungerstreik ab.
Sowjetunion
Der polnische Außenminister Czirek hat gestern einen Kurzbesuch in Moskau mit der Bekräftigung beendet.
Polen sei ein sozialistischer Staat und werde es auch bleiben.
In einem gemeinsamen Kommuniqué äußert Staats- und Parteichef Brezhnev und Czirek die Hoffnung, die Regierung in Warschau werde die derzeitigen Probleme meistern und Polen werde ein starkes Bindeglied innerhalb des sozialistischen Blocks bleiben.
USA
In Washington sind wieder zwei algerische Diplomaten eingetroffen, die mit dem stellvertretenden Außenminister Warren Christopher über eine Freilassung der amerikanischen Geiseln im Iran verhandeln werden.
Algerien vermittelt seit Monaten zwischen den USA und dem Iran über eine Lösung des Geiselproblems.
Im Fernsehen konnten einige der 52 Geiseln direkte Grüße an ihre Familien in den USA richten.
Wie sich aus dem Film schließen lässt, sind die Geiseln in einer den Umständen entsprechenden guten, körperlichen und psychischen Verfassung.
Ein amerikanischer Bürger versucht unterdessen auf originelle Weise der Weltöffentlichkeit zu dokumentieren, dass die Geiselnahme ein krimineller und nicht ein politischer Akt sei.
Er hat bei einer algerischen Bank ein Konto eröffnet, das er als Lösegeldkonto für die persischen Kidnapper bezeichnet.
Jugoslawien
UNO-Generalsekretär Waldheim hat sich pessimistisch über die internationale Lage im heurigen Jahr geäußert.
In einem Interview für das Fernsehen in Belgrad zählte Waldheim als schwerstwiegende Krisenherde den Nahen Osten, den Persischen Golf, Afghanistan, Indokina und das südliche Afrika auf.
Über die Aussichten für das kommende Jahr äußerte sich der Generalsekretär der Vereinten Nationen optimistischer.
Waldheim vertrat die Meinung, die Debatten der UNO-Vollversammlung hätten zu einem besseren Verständnis der internationalen Probleme geführt und ließen die Hoffnung auf zahlreiche Lösungen zu.
Italien Das Justizministerium hat bekannt gegeben, dass die Schließung des Sicherheitstraktes des Gefängnisses von Asinara auf Sardinien endgültig beschlossen worden sei.
Die Schließung dieses Gefängnisses ist eine der Bedingungen der Terrororganisation Rote Brigaden für die Freilassung des entführten Richters Giovanni Durso.
In einem Kommuniqué des Ministeriums heißt es, mit der Schließung von Asinara werde ein bereits seit langem geplantes Vorhaben durchgeführt.
Durch die Entscheidung wird in Italien auch eine innenpolitische Krise vermieden.
Die Sozialistische Partei hat energisch die Schließung des Gefängnisses gefordert und argumentiert, man könne diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt tun und damit das Leben des entführten Richters retten.
Die Kommunistische Partei hat den Regierungsbeschluss allerdings scharf kritisiert und erklärt, keine Entscheidung dürfe unter dem Druck einer Erpressung getroffen werden.
Österreich
Im Pensionistenheim in Wien-Atzgersdorf in der Gattereder Straße 12 kam heute früh eine 75-jährige Frau bei einem Zimmerbrand ums Leben.
Fünf Personen mussten von der Feuerwehr aus dem mehrstöckigen Gebäude befreit werden.
Einige Menschen erlitten Rauchgasvergiftungen.
Die Brandursache ist nach wie vor ungeklärt.
Kurze Zeit danach verwüstete in Wien-Pensing in der Linzer Straße 374 ein Zimmerbrand eine Wohnung.
Zwei Personen wurden ins Spital gebracht.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Kraftfahrerbundesamt in Flensburg hat die Jahresstatistik 1980 veröffentlicht.
Demnach gibt es derzeit in der Bundesrepublik Deutschland fast 30 Millionen Kraftfahrzeuge aller Art.
Rein rechnerisch entfällt demnach auf jeden dritten Bundesbürger ein Personenwagen, auf jeden zweiten ein motorisiertes Straßenfahrzeug.
Der Anteil ausländischer Fahrzeuge stieg auf 28 Prozent.
Bei den Importautos haben die Japaner die Franzosen von der ersten Stelle verdrängt.
Zwei Fünftel der etwa 23 Millionen Personenautos gehören zur Mittelklasse und sind mit Motoren von 1,5 bis 2 Liter Hubraum ausgestattet.
Mehr als 50 Prozent der Autos haben Motoren mit einem Hubraum unter 1,5 Liter.
Jeder zwanzigste PKW oder Kombi ist ein Dieselfahrzeug.
Statistisches Detail am Rande, als Farbe neugekaufter Autos dominierte im Jahre 1980 die Farbe Rot.
Sowjetunion.
Das Gegenstück zum Airbus, die sowjetische Maschine Ilyushin-86, wird seit gestern im Linienverkehr eingesetzt.
Das Flugzeug kann 350 Passagiere befördern.
Es fliegt wöchentlich dreimal auf der 2800 Kilometer langen Strecke Moskau-Taschkent.
Geplant sind weitere Liniendienste von Moskau nach Leningrad, nach Nowosibirsk und zu Kurorten am Schwarzen Meer.
Der Linienverkehr mit der Ilyushin 86 sollte ursprünglich bereits anlässlich der Olympischen Spiele in Moskau im Sommer aufgenommen werden.
Großbritannien Angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit in Großbritannien entschließen sich immer mehr Briten zur Auswanderung.
Wie die Londoner Tageszeitung The Times heute berichtet, siedeln sich die Emigranten vor allem in Australien, Neuseeland, Kanada und Südafrika an.
Allein Australien stellte im zu Ende gehenden Jahr mit 32.000 Visa doppelt so viele Einreisebewilligungen für auswanderungswillige Briten aus als im Vorjahr.
Frankreich
Etwa 300 Bürgermeister aus den für ihre Cognac-Erzeugung bekannten Departements Charente und Charente Maritime wollen mit Jahresbeginn aus Protest gegen die Erhöhung der Weinbrandsteuer in den Streik treten.
Die Gemeindeversteher haben beschlossen, die Anweisungen der staatlichen Behörden so lange zu ignorieren, bis die 50-prozentige Anhebung der Steuer rückgängig gemacht wird.
Nach Ansicht der Bürgermeister sind durch die finanzielle Belastung der Cognac-Produzenten etwa 100.000 Arbeitsplätze gefördert.
Mexiko.
Die Behörden haben dem stark zunehmenden Alkoholmissbrauch im ganzen Land den Kampf angesagt.
Im Fernsehen und Hörfunk hat eine groß angelegte Anti-Alkohol-Kampagne begonnen.
Der Alkoholismus ist in jüngster Zeit zu einem der Hauptprobleme Mexikos geworden.
Nach der Handelsstatistik haben die Mexikaner heuer umgerechnet etwa 15 Milliarden Shilling für alkoholische Getränke ausgegeben.
Durch das Fernbleiben der Trinker vom Arbeitsplatz dürfte der mexikanischen Volkswirtschaft in diesem Jahr ein Schaden von etwa 250 Millionen Schillingen entstanden sein.
Etwa 70 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle sind auf Alkoholisierung zurückzuführen.
Hauptgrund für den Alkoholismus in Mexiko ist nach Angaben internationaler Organisationen die Massenarbeitslosigkeit und der Zustrom von Millionen Landarbeitern in die Städte.
USA
Die extremen Wetterverhältnisse in den Vereinigten Staaten halten an.
Während an der amerikanischen Westküste Tauwetter mit Temperaturen bis zu 29 Grad über Null herrscht, werden im Nordosten der USA die tiefsten Temperaturen seit vielen Jahren gemessen.
So fiel das Thermometer im Bundesstaat Vermont in der vergangenen Nacht auf minus 32 Grad.
Mindestens sechs Personen sind bisher erfroren.
An der Pazifikküste ist es unterdessen aufgrund der plötzlichen Schneeschmelze zu Überschwemmungen gekommen.
Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden.
Das Wetter?
Im Alpenraum nimmt vorübergehend der Störungseinfluss zu.
Gleichzeitig greifen auch wesentlich kältere Luftmaßen als bisher in unser Wettergeschehen ein.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Von einigen Auflockerungen abgesehen, durchwegs stark bewölkt oder bedeckt und gebietsweise Schneefall.
Zunächst nur entlang des Alpen-Nordrandes, in der Folge auch im übrigen Bundesgebiet.
Mäßige Winde aus Nordwest bis Nordost.
Nachmittagstemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad.
Frühtemperaturen morgen minus 5 bis 0 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Durchwegs starke Bewölkung und vor allem am Vormittag noch einige Schneefälle.
In der Folge wieder Wetterberuhigung.
Lebhafte Winde aus Nordost bis Ost.
Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 3 Grad, Nordwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 4 Grad, Nord 25.
Linz stark bewölkt, 1 Grad, West 15.
Salzburg bedeckt, leichter Schneefall, 0 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck bedeckt Schneefall minus ein Grad, West fünf.
Bregenz stark bewölkt, null Grad, Süd drei.
Graz bedeckt drei Grad, Nordwind 15 Kilometer in der Stunde und Klagenfurt bedeckt minus ein Grad Windstille.
Zwölf Uhr und zwölf Minuten wird es gleich.
Unter neuen gesellschaftspolitischen Voraussetzungen und vor dem Hintergrund besonderer wirtschaftlicher Schwierigkeiten begingen die Polen heuer das Weihnachtsfest.
Insgesamt aber mit Optimismus sehen die Polen der Entwicklung der kommenden Wochen entgegen.
Nicht zuletzt nach der Erklärung des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev, die Schwierigkeiten könnten von den Polen selbst gemeistert werden, was auch der polnische Außenminister Czirek bei seinem Besuch in Moskau, der gestern Abend zu Ende ging, bekräftigt hat.
Derzeit ist also, wenn auch vielleicht nur vorübergehend, innenpolitisch Beruhigung eingetreten.
Ich bin telefonisch mit Ludwig Damm in Warschau verbunden.
Herr Damm, wir haben die Polen unter diesen Umständen Weihnachten gefeiert.
Ja, man kann fast noch in der Gegenwart reden.
Die Polen feiern noch Weihnachten, denn heute ist ein freier Samstag, den man von Anfang Dezember auf den heutigen Tag verlegt hatte.
Das heißt, fast alle Geschäfte sind geschlossen.
Niemand, der nicht unbedingt arbeiten muss, arbeitet heute, sodass die Stadt einen ganz ruhigen, feiertäglichen Eindruck macht.
Und morgen ist dann noch Sonntag, sodass die Polen
einen sehr langen, zusammenhängenden Festtagszeitraum haben, den sie natürlich auch gründlich ausnutzen für Besuche, für gemütliches Essen und Sitzen zu Hause oder auch für Kirchgänge und den Kirchenbesuch und den Besuch von Krippen, der hier noch sehr üblich ist.
Man geht von einer Kirche zur anderen und sieht sich dort aufgestellten Krippen an.
Aber vor allen Dingen Höhepunkt, religiöser Höhepunkt war der Mitternachtsgottesdienst am 24.
Dezember, am heiligen Abend.
Da waren die Kirchen, die sonst ohnehin schon immer sehr voll sind, die waren besonders voll.
Und der religiöse Höhepunkt wurde dadurch gekennzeichnet, dass zum ersten Mal im polnischen Rundfunk der Mitternachtsgottesdienst übertragen worden ist, und zwar aus dem Dom vom Wawel in Krakau.
Herr Damm, vielfach war in den westlichen Medien die Rede davon, dass die Polen hungern werden müssen zu Weihnachten.
Ist das eingetreten?
Ich habe keinen einzigen Polen getroffen und den werde ich auch in den nächsten Tagen nicht treffen, der behaupten könnte, er habe an Weihnachten gehungert.
So schlimm stehen die Dinge nicht, wenn man von einer schwierigen Versorgung redet.
Es hat durchaus jeder das gehabt, was er für Weihnachten gebraucht hat und das ist sehr üppig.
Es gibt ein sehr traditionell weihnachtlichen Abendessen.
Das wird seit vielen Generationen in fast jeder polnischen Familie so gehalten.
Es muss eine ganze Anzahl von Speisen sein und diese Speisen, die müssen auch noch Fastenspeisen sein, denn der Vigiliatag, der Tag vor dem eigentlichen Fest, also der heilige Abend, ist in Polen immer noch ein strenger Fasttag und man
setzt sich zwar schon am Spätnachmittag an die festlich gedeckte Tafel, nämlich dann, wenn der erste Stern auftaucht.
Und es gibt fünf oder sieben oder neun oder jedenfalls immer eine ungerade Zahl von Speisen.
Und das sind alles Fastenspeisen.
Das geht also vom sehr gut und üppig angemachten
sauren Kraut bis hin zu raffiniertesten Suppen oder am Ende irgendeine Speise, die mit Mohn zu tun hat, Mohnkuchen, Mohn muss am heiligen Abend sein.
Und das hat alles jeder gehabt, zumal die Behörden kurz vor Weihnachten einmalige Bezugsscheine für
Butter und Fleisch und Wurst eingeführt haben und jeder eine geringe Menge, wenigstens keine großen Kilogramm, weil sie wie die Polen sonst gewohnt sind zu kaufen, wenn sie dazu Gelegenheit haben.
Aber jeder hat so viel gehabt, dass es am heiligen Abend und an den Feiertagen ausgereicht hat.
Ganz abgesehen davon, dass man sich ja, wenn auch zu erhöhten Preisen auf den Bauernmärkten überall in den Städten versorgen kann.
Vom lukulischen zum politischen her dann.
Der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev hat, während der polnische Außenminister in Moskau zu Besuch war, zu einer raschen Überwindung der innenpolitischen Krise in Polen aufgerufen und der polnische Außenminister selbst hat gesagt, dass Polen weiterhin ein starkes Glied der sozialistischen Gemeinschaft bleiben wird.
Sind das Anzeichen dafür, dass vielleicht die polnische Führung wieder die Zügel etwas straffen wird in nächster Zeit?
Nein, ich würde sagen, nicht unmittelbar dieser Besuch sind Anzeichen dafür, sondern diese Anzeichen gibt es schon eine ganze Weile und man muss ja eigentlich logischerweise auch sagen, es muss irgendwann wieder, müssen wieder die Zügel angezogen werden, denn so wie das im Augenblick ist, kann das nicht ewig weitergehen.
Aber diese Formeln, die jetzt wieder ausgetauscht worden sind in Moskau, die sind eigentlich bekannt.
Die sind in letzter Zeit immer wieder gekommen.
Nämlich auf der einen Seite wird betont, Polen war, ist und wird ein sozialistisches Land bleiben und ein starkes Glied in der sozialistischen Völkergemeinschaft.
Das eine und das andere Leonid Brezhnev.
Und das hat er schon bei Gelegenheiten vor einigen Wochen gesagt.
wie die gesamte sowjetische Führung hoffen, dass die Polen schnell ihre Schwierigkeiten aus eigener Kraft überwinden werden.
Man hat das hier in Warschau eher wieder als eine neue Bestätigung.
Das geht auch aus dem Kommuniqué und aus den Reden hervor, die jetzt in diesen Tagen in Moskau gehalten worden sind bei dem Besuch von Tirek, geht hervor, dass man davon überzeugt ist, dass die Polen ihre Schwierigkeiten selber überwinden werden, ihr Haus wieder in Ordnung bringen werden, wie auch oft formuliert worden ist.
Und das muss dann tatsächlich auch in den nächsten Wochen passieren.
Und dann wird man sehen, ob Polen tatsächlich in der Lage ist, aus diesem innenpolitischen Wirrwarr, von dem man im Augenblick durchaus sprechen kann, herauszukommen.
Das bezieht sich sowohl auf die Gewerkschaft Solidarität,
wo die Kräfteverhältnisse auch noch längst nicht klar sind.
Dort streiten die moderaten Kräfte etwa um Vavenza mit solchen, die stärker drängen und noch weitere Forderungen stellen.
Aber ebenso in der Partei, wo die Leute, die mehr für einen demokratischen Liberalismus eintreten oder demokratischen Sozialismus auch, mit denen, die
die Zügel stärker und schneller anziehen wollen.
Da wird man in den nächsten Wochen noch sehr viel hören und da wird sich herausstellen, wie die tatsächlichen Kräfte verteilt sind und wie sich die einzelnen Gruppen durchsetzen werden.
Die Gefahr einer möglichen sowjetischen Intervention in Polen sieht man derzeit nicht.
Insgesamt ist die Gefahr einer Intervention in dem Sinne, dass von außen her stärker auf die polnische Führung und auf die kommunistische Partei eingewirkt wird, wieder das Heft kräftiger in die Hand zu nehmen.
Diese Gefahr sehe ich noch nicht ganz gebannt.
Aber die Chancen sind sehr groß, dass die Polen einen Weg finden, wo sie sowohl ihre inneren Schwierigkeiten, ihre nationalen Probleme und nach außen hin ihre internationalen Probleme und Verpflichtungen gegenüber den
Danke Ludwig Damm für diese Informationen aus Warschau.
Als politische Weihnachtsüberraschung wird in Italien der über die Weihnachtsfeiertage gereifte Entschluss der Regierung angesehen, die Sonderstrafanstalt für Terroristen auf Sardinien, Asinada aufzulösen.
Das war die Hauptforderung der Entführer des römischen Richters Durso.
Die italienische Regierung will die Forderung nun erfüllen, um das Leben Dursos vielleicht retten zu können.
In der Sonderstrafanstalt auf Sardinien wurden bisher bis zu 200 Terroristen festgehalten.
Jetzt werden nur mehr 16 Gefangene dort festgehalten.
Hören Sie folgenden Bericht aus Rom von Alfons Dalma.
Zeitweise waren im Gefängnis Asinara bis zu 200 Terroristen gefangen gehalten.
Tatsache ist, dass das Justizministerium schon seit längerer Zeit mit der Abschaffung dieses Sondercharakters der Strafanstalt befasst war.
Gegenwärtig befinden sich nur noch 18 Terroristen in diesem Komplex, der die Architektur einer befestigten landwirtschaftlichen Farm aufweist, war er doch ursprünglich als Strafarbeitskolonie mit agrarischen Aufgaben geplant gewesen.
Wegen der natürlichen Sicherheitslage
wurde dann das Gefängnis umgewidmet, nachdem sich die Fluchtversuche und Entführungen von Terroristen aus den Gefängnissen vor drei Jahren zu Häufen begonnen hatten.
Sieben rote Brigadisten sind zu Weihnachten von der Asinara in andere Strafanstalten versetzt worden.
Es war klar, dass der Umwidmungsprozess dem Ende zugeht, nachdem andere Gefängnisse mit besseren Sicherheitsvorkehrungen versehen worden sind.
Dennoch ist der Beschluss der Regierung eine große Neuheit und eine Wende.
Im Falle der Entführung des Politikers Aldo Moro hat sich der Staat geweigert, sowohl mit den Terroristen zu verhandeln, als auch Gästen des Entgegenkommens ohne Verhandlungen zu machen.
Verhandlungen scheinen auch jetzt nicht infrage zu kommen, aber eine ausgesprochene Geste des Eingehens auf die Forderungen der roten Brigaden ist nun erfolgt.
wenn auch die Regierung mit Recht behaupten kann, dass sie nur eine Maßnahme vollendet, die zu vollziehen sie schon längst begonnen hatte und die ihrem ursprünglichen, vom Druck freien Entschluss entspringt.
Das ändert aber nichts daran, dass die roten Brigaden Asinara zu einem Symbol erhoben hatten, als würde es sich um eine Art Ausschwitz handeln, obwohl der italienische Strafvollzug wahrscheinlich der liberalste in Europa ist.
Die heutige Ankündigung der Auflösung von Asinara ist von den drei zuständigen Regierungsmitgliedern unterzeichnet.
Vom Ministerpräsidenten Forlani, der gerade in diesem Augenblick eine Pressekonferenz abhält, vom Justizminister Sarti und vom Innenminister Rognoni.
Sie sind alle drei christliche Demokraten.
Die Initiative zu dieser Geste ist aber eindeutig von der sozialistischen Partei und von ihrem Führer Kraxi ausgegangen.
Sie hat sich vor dem Weihnachtsabend im Koalitionsausschuss der Parteiführer durchgesetzt.
In den Reihen der Demokratie der Christianer ruft sie Unruhe und Spannungen hervor, ebenso wie auch im Schoße der anderen zwei Regierungsparteien, der Republikaner und der Sozialdemokraten, die darin ein Abweichen von Prinzipien sehen, denen seinerzeit Aldo Moro geopfert worden ist.
und auch ein parteipolitisches Manöver zur Demonstration des dominierenden Einflusses der Sozialisten in der jetzigen Regierung.
Die Sozialistische Partei war im Fall Moro aus der Opposition heraus damals für Verhandlungen mit den Roten Brigaden oder mindestens für die Geste der Begnadigung der beruhteilten Terroristenführer.
Die Kritiker bemängeln jetzt auch, dass diese Demütigung des Staates vor der Terroristengewalt
nicht einmal die Gewehr mit sich bringt, dass der gefangene Richter Durso, der übrigens der Urheber des Plans für die Auflassung des Sondergedängnisses Asinara ist, nun freigelassen wird, da sich die Entführer weitere Forderungen in einem Flugblatt vorbehalten haben.
Wir bleiben in Italien.
Rund um die Erdbebenkatastrophe in Süditalien warteten einige Zeitungen mit Skandalgeschichten auf, die oft der Wirklichkeit nicht sehr nahe gestanden sind.
So wurde etwa berichtet, dass Kinder, die beim Erdbeben ihre Eltern verloren haben, von Kriminellen ins Ausland verkauft werden, dass also ein wahrer Kinderhandel begonnen habe.
In Neapel hat sich in der vergangenen Woche ein Komitee von Frauen gebildet.
Ärztinnen, Architektinnen, Richterinnen, die jetzt im Erdbebengebiet mit Rat und Tat vor allem den betroffenen Frauen bei ihren Problemen zur Seite stehen wollen.
Die Rolle der Frauen war in dieser Gegend, in der die meisten Männer im Ausland arbeiten, ja eine ganz besondere und die Frauen sind deshalb besonders stark von der Katastrophe betroffen.
Auf ihnen lastet die ganze Sorge um die Familie, die Wirtschaft, das Haus und natürlich die Sorge um die Kinder.
Franz Köstler hat in Neapel mit drei Frauen dieses Komitees über die Situation der Familien gesprochen und über die außergewöhnlichen Schwierigkeiten, mit denen sich gerade die Frauen nach der Katastrophe auseinanderzusetzen haben.
Sie sind Jugendrichterin, zuständig für Minderjährige, gerade in der Gegend von Sant'Angelo.
Es hat Gerüchte gegeben, dass Kinder verschwunden sind, dass Kinder verkauft werden, eine Art Handel entstanden ist.
Treffen diese Gerüchte zu?
Stimmt das?
Welche Erfahrungen haben Sie selbst?
Und wie kann man verhindern, dass Missbräuche hier vor sich gehen?
Vom zentralen minderjährigen Gericht in Neapel sind an alle Gemeindeverwaltungen Anweisungen ergangen, dass auch in dieser Notlage die bestehenden Gesetze zum Schutze der Kinder streng geachtet werden müssen.
Nichts darf außerhalb der gerichtlichen Kontrolle gemacht werden.
Was Sant'Angelo betrifft, so haben wir gestern im Gespräch mit dem Bürgermeister erfahren, dass sehr viele Kinder, vor allem die kleinsten unter ihnen, gestorben sind.
dass also mehr Eltern ihre Kinder verloren haben als umgekehrt.
Deshalb stellt sich uns weniger das Problem der Waisenkinder als vielmehr das der Eltern, die jetzt ohne Kinder geblieben sind.
Sehr viele Kinder haben beim Einsturz der Kinderabteilung des Krankenhauses das Leben verloren.
Wir haben bisher keinen Fall von Kinderhandel oder Ähnlichem festgestellt.
Wir haben allerdings noch keine genauen Statistiken von den betreffenden Bezirksgerichten erhalten.
Alles arbeitet mit großer Verspätung in dieser Situation.
Aber es ist uns kein Fall von Kinderhandel bekannt geworden.
Meistens haben Verwandte die Kinder vorübergehend aufgenommen.
Das finden wir sehr wichtig, denn die Kinder brauchen familiäre Geborgenheit.
Hat die Katastrophe Frauen im Besonderen getroffen?
Besonders stark, stärker zum Beispiel als die Männer?
Leiden sie stärker unter dieser Situation?
In der Tat drehen sich die ganzen Sorgen einer Frau um ihr Haus.
Wenn eine Frau ihres Hauses beraubt ist, ist es ihr schwer möglich, die Familie aufrechtzuerhalten.
Das ist eine der größten Schwierigkeiten.
Man muss vor allem den soziokulturellen Hintergrund in Süditalien bedenken und in Irpinien im Besonderen.
Dort überwiegt eine fast ausschließlich bäuerliche Kultur.
Dort steht die Frau in der Landwirtschaft, steht am Herd.
In den Städten und Dörfern, in denen die Mehrzahl der Männer im Ausland arbeiten, wird die Frau zur Trägerin des geschichtlichen und kulturellen Erbes dieser Gesellschaft, auch der Familientradition.
Deshalb ist die Frau zweimal getroffen worden.
Einmal als Frau, die dort lebte, und zusätzlich noch als gesellschaftlicher Bezugspunkt, der das ganze Leben zusammenhielt.
Für sie ist der Verlust des Hauses der Verlust ihrer Verwirklichung, ihrer Arbeit, der zuliebe sie die Ferne ihrer Männer, ihrer Söhne auf sich nahm, als Ehefrau, Mutter, Schwester, Freundin.
Denn dieses Gebiet hat auch eine wirtschaftliche Struktur, die weitgehend von dem abhängt, was die Männer im Ausland verdienen und wie viel an Ersparnissen sie zurückschicken können.
Eine Wirtschaft außerhalb des Wohlstandes.
Deshalb bedeutet das zerstörte Haus, das sich mit den Ersparnissen ihrer Männer gebaut hatten, so viel.
Es ist eine schreckliche Erfahrung.
Glauben Sie, wenn jetzt der Wiederaufbau vor sich geht, wird dann auch die Frau eine neue Rolle dort haben?
Wir hoffen es sehr.
Die Gespräche mit den betroffenen Frauen haben gezeigt, dass sie eine starke Bindung an die Tradition, an die Kultur haben.
Und man muss ja auch bedenken, dass die Arbeit auf den Feldern, die hier zu einem großen Teil von Frauen besorgt wurde, eine feste Stütze für unsere Gesellschaft darstellt.
Die Situation der vom Erdbeben betroffenen Familien in Süditalien ist weiterhin prekär.
Sie hörten einen Beitrag von Franz Köstler.
Die Zeit ist nun 12 Uhr und 27 Minuten.
Nun blättern wir ein wenig in den österreichischen Samstag-Tageszeitungen.
Johannes Fischer hat die Inlandspresse-Show zusammengestellt.
Wirtschaftspolitik und die Probleme einer sinkenden Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr beschäftigen in diesen Tagen des Jahresausgangs nicht nur die Politiker und Wirtschaftsfachleute, sondern auch die Kommentatoren der heimischen Tageszeitungen.
Dieter Friedl im Kurier analysiert die Situation von verschiedenen Gesichtspunkten aus, wenn er schreibt,
Österreichs Sozialsystem und dessen Finanzierung stößt längst an seine Grenzen.
Nur die Sozialpolitiker wollen dies leider nicht erkennen und treiben uns so noch tiefer in die Krise.
An der heimischen Lohnfront mehren sich die Stimmen der Unvernunft.
Die Gangart wird härter, was gerade in einer Periode der Schwäche der Wirtschaft das Letzte ist, was wir brauchen können.
Dazu kommen aber noch wie jedes Jahr unvorhergesehene Ereignisse wie Kriege, die Polen-Frage hängt da wie ein Damoklesschwert über dem kommenden Jahr, Währungsunruhen oder ähnliches.
Auch wenn man den vorerst doch noch recht optimistischen heimischen Unternehmern keinesfalls den Mut rauben sollte, Illusionen soll sich niemand hingeben.
Der Beginn der 80er-Jahre signalisiert eine Durststrecke.
Je früher dies von allen Seiten erkannt wird, desto besser.
Die Zauberformel vieler Sozialisten, mehr verdienen und weniger arbeiten, kann und wird nicht aufgehen.
Auch Bruno Kreisky ist kein Wunderheiler für Österreichs Wirtschaft.
Soweit Dieter Friedl im Kurier.
Georg Weiland arbeitet in seinem Kommentar in der Neuen Kronenzeitung wirtschaftliche Gegensätze zwischen West und Ost heraus und stellt den gedeckten Weihnachtstischen der Österreicher die Käuferschlangen vor den Geschäften in Polen und anderswo gegenüber.
Während es uns noch immer gut gehe, so Weilands These, fehle es in den Ostblockstaaten seit 30 Jahren am notwendigsten.
Darauf sollten wir nicht vergessen, wenn 1981 nicht nur ein Jahr ohne Wirtschaftswachstum, sondern wahrscheinlich auch mit sinkenden Realeinkommen wird.
Wenn die vermeintliche Insel der Seligen voll von der Woge der internationalen Rezession erfasst wird.
Wenn die Ohnmacht der Mächtigen, die am Schalthebel der Entscheidungen sitzen, offenkundig wird.
wenn jene, die in der Hochkonjunktur lässig von der Feinsteuerung der Konjunktur sprechen, plötzlich verzweifelt nach groben Klötzen greifen.
Immerhin hat der beste Finanzminister, den wir je hatten, die Verschuldung Österreichs innerhalb weniger Jahre von 50 auf 260 Milliarden explodieren lassen.
Trotzdem, Österreich steht der neuen Situation nicht wehrlos gegenüber.
Wir müssen uns nur auf zwei Grundsätze besinnen, die zugleich die Quellen unseres Wohlstandes darstellen.
Zum einen auf die Vorteile der Marktwirtschaft und zum anderen auf die Resultate der Sozialpartnerschaft.
Soweit Pressestimmen zur Wirtschaftspolitik.
Indirekt auch Wirtschaftspolitik im weitesten Sinn ist die bevorstehende Übersiedlung von Finanzminister Hannes Androsch in den Vorstand der Kreditanstalt Bankverein.
Reinhard Hampel beleuchtet in den oberösterreichischen Nachrichten dabei verschiedene Aspekte dieses innenpolitisch noch immer heftig umstrittenen Reviermaus.
Geht man davon aus, dass Kreisky seinen Ex-Ziehsohn von der Politik so weit wie möglich entfernt halten will, so muss Androsch auch sein Nationalratsmandat abgeben.
Wird Androsch Generaldirektor der CA, dann geht die Sache glatt.
Beide Funktionen sind nicht miteinander vereinbar.
Bei einer anderen Lösung könnte Androsch möglicherweise seinen Sitz im Parlament behalten.
Niemand kann ihn rechtlich zwingen, ihn aufzugeben.
Würde Androsch im CA-Aufsichtsrat durchrasseln, also den Sprung auf den Generaldirektorsessel verfehlen, wäre er wohl nicht so leicht aus dem Hohen Haus zu bringen.
In politischen Kreisen verweist man auch darauf, dass es schon eine recht seltsame Situation wäre.
Von der Regierungsbank wird eine neue Wirtschaftspolitik verkündet und vis-à-vis sitzt der Macher der alten Wirtschaftspolitik in der Abgeordnetenbank und wirft womöglich gar einen Zwischenruf in den Raum.
Zum Thema des Kommentars in den oberösterreichischen Nachrichten gibt es übrigens in derselben Zeitung auch ein Interview mit dem ehemaligen Innenminister und ÖGW-Präsidenten Franz Ola.
Ola äußert sich darin zum Androsch-Rücktritt und zu der Art der Durchführung dieser Regierungsumbildung sowie zum Stil des Bundeskanzlers und wird mit den Worten zitiert
Die wilden Tiere im Dschungel sind barmherziger.
Ich verstehe nicht, warum man Regierungsmitglieder auf diese Art auswechseln muss.
Erst stellt er, gemeint ist Bundeskanzler Kreisky, an den Marderpfahl diese Leute, dann lässt er sie auf entwürdigendste Weise von den eigenen Leuten heruntermachen.
Das war bei Leo Dolder so und jetzt auch bei Androsch.
Die Zeitungszitate hat Johannes Fischer ausgewählt.
Im Journal zu Gast.
Das ist heute Dr. Heinz Fiedelsberger, seines Zeichens Arzt und Astrologe sowie Autor einiger Bücher, wie die Biografie mit dem Titel Sterne und Freiheit.
Das neue Jahr steht kurz bevor und die Frage steht im Raum, was wird dieses kommende Jahr bringen.
Prognosen werden ja jedes Jahr um diese Zeit erstellt, vor allem auch, was wird die Politik, die uns ja alle angeht, bringen.
Viele fragen nicht nur sich, was das nächste Jahr bringen wird, sondern verlassen sich auf die Astrologie und fühlen sich manchmal verlassen.
Aber immerhin der Einfluss der Sterne ihrer Konstellation lassen viele Spekulationen zu, die sich im Folgenden vor allem auch auf Österreichs Innenpolitik beziehen, Prognosen und Bilanzen, die von politischen Beobachtern angeblich bereits allein aufgrund der laufenden aktuellen Ereignisse erstellt werden.
Hören Sie das folgende Gespräch, das Rudolf Nagilla und Hans Fockenhuber mit Dr. Fiedelsberger führen.
Herr Dr. Fiedelsberger, was wird das nächste Jahr, das Jahr 1981, Österreich bringen?
Können Sie da als Astrologe Voraussagen machen?
Es ist nicht die Stärke der Astrologie, Prognosen zu stellen.
Die Aufgabengebiete der Astrologie liegen auf anderen Gebieten, aber Prognose wird immer verlangt und in diesem Fall ist sie zu geben, weil es sich um eine ganz besonders wesentliche kosmische Konstellation handelt.
Am 1.
Jänner des kommenden Jahres stehen Jupiter und Saturn in sogenannter Großer Konjunktion, also sie stehen nebeneinander im Tierkreiszeichen der Waage.
Und gleichzeitig wird diese Große Konjunktion durch einen Marsaspekt günstig beeinflusst.
Eine solche Konjunktion, eine solche Verbindung von Jupiter und Saturn wiederholt sich zwar alle 20 Jahre, aber nicht abwechselnd in den einzelnen Tierkreiszeichen und in der Waage hat diese große Konstellation zuletzt vor etwa 700 Jahren stattgefunden.
Und hier kann man eben gewisse historische Vergleiche ziehen und wir können daraus erkennen, dass höchstwahrscheinlich mit dieser Konjunktion eine Änderung in vielen politischen Bereichen eintreten wird und zwar in günstiger Weise.
Ich habe bei der Beachtung der gegenwärtigen Grundkonstellation immer vor Augen, dass jetzt eine Zeit kommen wird, in der jene Männer und Frauen mehr zu sagen haben,
die also auf eine eher positive, harmonisierende Entwicklung mehr Wert legen und nicht auf den innerpolitischen Kampf und so weiter.
Der kommt ohnehin in 82, 83 und wird uns höchstwahrscheinlich sehr irritieren.
Aber jetzt, für das nächste Jahr, kann ich eigentlich nur Gutes vorhersagen.
Sagen Sie 82, 83, weil Sie wissen, dass da wieder gewählt wird oder weil die Sterne das sagen?
Nein, ich würde nur hoffen, dass gewählt wird zu einem noch günstigen Zeitpunkt, denn es tritt der Saturn in das Skorpionzeichen ein und es geht dann später der Pluto in das Skorpionzeichen hinein und diese beiden Planeten werden ungeheuer den Fanatismus anregen und werden auf Entzweihung sozusagen
hindeuten und auf große, große innerpolitische Schwierigkeiten durch Unverträglichkeiten und so weiter.
Und diese Zeit wird also auch an Österreich, das doch sehr stabil ist, nicht vorübergehen.
Und das ist eben jetzt vorläufig noch nicht der Fall.
Und daher kann ich nur sagen, Gott sei Dank geht es uns gut.
Aber Symptome wie Unverträglichkeit, Intoleranz zwischen den Parteien, die sind doch für Wahlkampfzeiten nicht sehr schwer vorauszusagen.
Wissen Sie, ich meine, Sie sind ein junger Mann, verzeihen Sie, dass ich Ihnen das sage.
Ich bin also wesentlich älter und ich habe in Österreich Wahlkämpfe mitgemacht.
Da kann ich nur sagen, das was sich jetzt abspielt, kann ich ja nicht einmal als einen Kampf bezeichnen.
Das ist ein Ort Meeting und das zu dem einen oder anderen Erfolg führt.
Aber jene, sagen wir, Wahlkämpfe und Wahlschlachten,
Wie ich sie in meiner Jugend in Erinnerung habe, die hat es jetzt in den letzten Jahren nicht gegeben.
Die große innenpolitische Auseinandersetzung der letzten Monate bewegte sich rund um Vizekanzler Androsch.
Er wird ja voraussichtlich im Jänner gehen und wird dann
wenn sich die SPÖ durchsetzt, Chef der Kreditanstalt Bankverein werden.
Etwas, was allerdings die ÖVP vehement verhindern will.
Wenn ich Ihnen nun die ganz konkrete Frage stelle, wird der Chef der CA werden oder nicht, können Sie von der Astrologie her da antworten.
Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass ich den Rücktritt des Herrn Dr. Androsch zwei Monate vor diesem Rücktritt in der Zeitung Der Samstag detailliert beschrieben habe.
Vorausgesagt haben das auch politische Journalisten.
Da braucht man nicht Astrologe zu sein.
Ja, aber ich habe begründet, warum das der Fall ist.
Und es hat nun einmal Dr. Androsch eine bestimmte Konstellation, die nicht zu der gegenwärtigen Konstellation passt.
Und konkret astrologisch gesehen glaube ich, dass er wahrscheinlich eine andere Position bekommen wird.
Das heißt, die innenpolitische Entwicklung war nicht so sehr davon abhängig, dass die Diskussion um Vizekanzler Androsch begonnen hat, dass es Meinungsverschiedenheiten zwischen Androsch und Kreis gegeben hat, sondern sie war davon beeinflusst, dass irgendwelche Sterne in einer bestimmten Konjunktion oder Opposition gestanden sind.
Ja, die Konstellationen von unserem Bundeskanzler mit dem Herrn Vizekanzler waren ja von Anfang an unter Spannungselementen.
Das haben wir in der Wiener Astrologischen Gesellschaft bereits vor vier Jahren klar herausgestellt.
gearbeitet und haben daraus auch entsprechende Prognosen gestellt.
Nun ist das ja im wirtschaftlichen und im politischen Leben so, dass ja hinter all diesen Ereignissen noch andere Faktoren wirksam sind, die ja der Öffentlichkeit meistens nicht bewusst sind.
Und daher kann man ja nicht aus den beiden Geburtshoroskopen allein Vorhersagen treffen.
Wir wissen ja nicht, was letzten Endes hier wirklich von Leuten bestimmt wird, die vielleicht nicht in der Öffentlichkeit agieren.
Das heißt, es kommt nicht nur auf die Astrologie oder besser gesagt auf den Sternenstand an.
Noch ganz bestimmt nicht, sondern hier geben sich nur gewisse Tendenzen, die man eben erkennen kann und hier würde ich sagen, hier sind eben die Tendenzen für
den einen eben nicht sehr günstig gewesen.
Für Androsch.
Für Androsch, ja.
Während ich also unserem Herrn Bundeskanzler bescheinigen muss, dass er gerade jetzt und wahrscheinlich noch einige Monate eine überaus günstige Konstellation hat, denn seine Wassermansonne wird ja durch diese große Konjunktion Jupitersaturn bestens bestrahlt.
Hingegen hat sein Aszendent natürlich eine gewisse Belastung zu tragen, aber das wird sich wahrscheinlich nicht für seine politische Tätigkeit auswirken.
Sie haben also, wenn ich es vereinfachen darf, gesagt, Andros hat auch deshalb in letzter Zeit politisches Pech, weil ihm die Sterne nicht günstig sind.
Gibt es noch andere österreichische Spitzenpolitiker, für die das zutrifft?
Nun ja, wissen Sie, ich möchte bei Dr. Androsch vor allem auf die Stiersonne hinweisen und auf seine starke Stierbesetzung im Horoskop.
Er hat nicht, ich habe mich versprochen, auf seine Wittersonne, aber seine starke Stierbesetzung in seinem Horoskop.
Ein Stieraszendent gibt ungern etwas her.
Und er wurde bekanntlich aufgefordert, etwas, was aus Familienbesitz ererbt wurde, eben seine Anwaltskanzlei aufzugeben.
Und das ist eine Anforderung, der einem Stiergeborenen, also einem Stierarzt, einfach nicht nachkommen kann.
Ich weiß nicht, ob diese Aufforderung geschehen ist, um ihn zum Rücktritt zu
animieren, oder ob das mehr instinktiv geschehen ist.
Aber jemanden, der einen Stier-Ascendent besitzt, zur Aufgabe ererbter Güter zu bewegen, ist etwas, was völlig widersinnig ist.
Ein Stier-Ascendent will sich nicht trennen.
Und hier ergaben sich eben die großen Schwierigkeiten.
Und dass eben gerade in diese Kerbe immer hineingeschlagen wurde,
Während andere, weiß Gott, was besitzen dürfen und denen macht man daraus keinen Vorwurf.
Das, muss ich sagen, war eben politisches Spiel, gelenkt und geleitet, vielleicht auch astrologisch gesteuert, denn ich weiß ja nicht, ob nicht einige unserer Politiker sich im Ausland beraten lassen, man munkelt ja davon.
In Österreich jedenfalls meines Wissens nicht.
Und es kann durchaus sein, dass die astrologische ungünstige Situation für Dr. Andrus benützt wurde, um gerade dann mit Forderungen an ihn heranzutreten, die er praktisch nur ungern erfüllen wollte.
Kennen Sie noch andere österreichische Spitzenpolitiker, denen die Sterne, wenn ich es jetzt mal so eher vereinfacht sagen darf, denen die Sterne derzeit auch nicht sehr wohlgesinnt sind?
Nein, ich möchte Ihnen das Günstige sagen.
Wir haben Politiker, denen die Sterne gegenwärtig günstig gesinnt sind.
Zum Beispiel unser Gewerkschaftspräsident Peña, der ja eine dreifache Waagebesetzung in seinem Horoskop hat und der unter dieser Konstellation wahrscheinlich noch
einige Zeit lang einen sehr großen Einfluss ausüben wird.
Und zwar, wie man ja an politischen Frieden in Österreich gesehen hat, einen günstigen Einfluss.
Dann haben wir den Zwillingsgeborenen, den Dr. Mock, der ja von dieser Konstellation auch profitieren wird.
Denn letzten Endes bringt ja der starke Waageeinfluss einem Zwillingsgeborenen sehr, sehr gute Verbindungen und neue Kontakte.
Und was die drei Skorpione betrifft, die gegenwärtig in unserer Politik agieren, nämlich Sekhanina, Tallinger und der Herr Bürgermeister Graz von Wien, so ist ja deren Konstellation wohl durch den Jupiter-Durchgang
im Ende 1981 und Anfang 1982 sehr günstig.
Dann allerdings kommt Saturn und Pluto in das Tierkreiszeichen des Skorpions und da möchte ich, ehrlich gestanden, keine Vorhersagen geben.
Man muss immer wieder mit demselben Einwand kommen.
Alle diese Voraussagen machen auch oder
Prophezeiungen machen auch andere Leute, die sich nicht auf die Astrologie abstützen, zum Beispiel politische Beobachter, zum Beispiel Philosophen.
Also besteht nicht die Gefahr, dass Sie sich, wenn Sie als Astrologe so eine Voraussage machen, dass Sie sich in Wahrheit von irgendeinem sonstigen nicht-astrologischen Wissen da leiten und lächeln lassen?
Sind Sie so überzeugt, dass diejenigen, die solche Vorhersagen machen, als Wissenschaftler, als Biologen, als Techniker, nicht zu Hause Ephemeriden stehen haben und nachrechnen?
Fragen Sie einmal eine große Buchhandlung, wie viele Ephemeriden in einem Jahr verkauft werden.
Es werden ja tausende verkauft.
Es gibt ja tausende Menschen, die Gestirnstabellen kaufen.
Das sind ja nicht nur Astrologen, das sind ja Leute, die darin
auch lesen können.
Und vielleicht sind diejenigen, weiß ich, die Mitglieder vom Club von Rom und so weiter und so weiter, Menschen, die auch sich astrologisch nebenbei bilden und dann ihre wissenschaftlichen Prognosen stellen.
Sie meinen also, es sei eher umgekehrt, nicht die Astrologie wird geleitet von anderen, Voraussagesfällen.
Das ist meine Meinung.
Sondern diese anderen lassen sich eher von der Astrologie leiten.
Ja, das meine ich.
Und wie kommen dann die großen Irrtümer zustande, z.B.
die Erdölkrise, die erste Erdölkrise hat kein Futurologe vorausgesagt?
Ja bitte, das sind politische Ereignisse, die eigentlich gar nicht einmal so kosmisch bedingt waren.
Das waren Ereignisse, die in der großen Wirtschaftspolitik abgekartet waren.
Auch andere Dinge sind vorausgesagt worden, viele haben für die
für Ende der 70er Jahre einen Krieg vorausgesagt.
Er ist nicht einen Weltkrieg vorausgesagt.
Also das ist mir unbegreiflich, wie man das vorhersagen konnte.
Ich habe astrologische Literatur einmal durchgearbeitet, da wurde für jedes Jahr der dritte Weltkrieg vorhergesagt.
Ich frage mich nur immer, auf welchen
Konstellationen, man eine solche Prognose aufgebaut hat.
Ich kann da beim besten Willen nichts darunter finden.
Ich weiß nur, dass solange der Pluto, der Planet Pluto, im Tierkreiszeichen der Waage steht, und das tut er doch immerhin jetzt seit zehn Jahren, eine große kriegerische Auseinandersetzung ja gänzlich, sagen wir, außerhalb jeglicher Wahrscheinlichkeit ist.
Kann man mit der Astrologie Kriege voraussagen, vorausahnen?
Naja, man kann vorhersagen, gewisse Spannungsmomente, wie sie zum Beispiel beim Beginn des Ersten Weltkrieges und beim Beginn des Zweiten Weltkrieges waren.
Das war ja jedes Mal ein Zeichenwechsel des Planeten Pluto.
Pluto trat in ein neues Zeichen ein im Jahre 1914, genau bei der Ermordung des österreichischen Thronfolgers und das hat den Ersten Weltkrieg ausgelöst.
Und im Jahre 1939 war genau dasselbe.
Also ganz genau ein Zeichenwechsel des Planeten Pluto, der ja für das Massenschicksal, für das irdische Schicksal in erster Linie sozusagen gravierend ist, nicht?
Der deutsche Bundeskanzler Schmitt hat heuer im Frühjahr
sehr große Parallelen zur Situation, zur politischen Situation von 1914 gefunden.
Der war offenbar nicht astrologisch beraten.
Das ist ein nüchterner Steinbock und ich kann mir nicht vorstellen, dass der von Astrologie etwas hält.
Ein Mann wie Schmid mit einer so außerordentlich guten Konstellation, aber mit einer derartigen Realbezogenheit, den wird die Astrologie höchstwahrscheinlich erst dann überzeugen, wenn sie in physikalischen Gesetzen und physikalischen Definitionen gedruckt vor ihm auf dem Schreibtisch liegt.
Was halten Sie von den Horoskopen, die so in den Zeitungen stehen?
Das ist Zeitungsastrologie, die sich lediglich mit dem Sonnenstand auseinandersetzen.
Und hier kann man Menschen, die hier gewisse Fragen haben, manches Mal einen Rat geben.
Es ist so, dass tatsächlich manche Tierkreiszeichen eben gewisse Phasen durchmachen, wo eben gewisse Ratschläge notwendig sind.
Es entspricht einem allgemeinen Wunsch.
Die Leute lesen das gerne und das ist auch ganz gut, wenn man es macht.
Vielleicht regt es den einen oder anderen an, sich dann mit der wirklichen Geburtsastrologie zu beschäftigen, also mit den echten Horoskopen.
Und es ist ja so, dass wir heute annehmen müssen, dass viel, viel mehr Menschen von der wirklichen großen Astrologie verstehen, als man allgemein annimmt.
Wie oft wird da eigentlich geschwindelt, wenn man Zeitungshoroskope macht?
Wie oft saugt sich das halt einfach jemand aus dem Finger sozusagen?
Ja, es kommt davon, wer es macht, nicht wahr?
Ja, erfahrungsgemäß.
Naja, ich meine, ich weiß zufällig, wer in Österreich solche Horoskope macht und daher weiß ich, wenn jemand was davon versteht, dann wird er es wahrscheinlich besser machen als derjenige, der hier etwas erfindet oder als deutschen Illustrierten abschreibt von vorigen oder von vor zwei Jahren oder noch älter zurück.
Das heißt, diese kleinen Rubriken nehmen Sie grundsätzlich ernst?
Ja, ich kenne Leute, die das machen und ich kenne Leute, die das auch mit großer Akribie machen und die unter Umständen sogar auch manches Mal sehr schöne Treffer erzielen.
Ja, aber wozu soll das gut sein?
Es gibt, ich weiß nicht, in Österreich 600.000 Löwemenschen und für die steht in irgendeiner Tageszeitung ein kleiner fünfzeiliger Absatz und für die alles soll das zutreffen.
Ist das ein Treffer oder ist das ein Treffer, wenn es von den 500.000 einen trifft?
Ja, es kommt immer darauf an, wer es macht.
Ich muss sagen, wenn zum Beispiel eine bestimmte Mondstellung ist für einen Löwegeborenen, so kann es schon sein, dass jeder Löwegeborene vielleicht eine mehr oder andere weniger etwas fühlt.
Ich kann das nur als Arzt sagen.
Es gibt Tage, wo ich weiß, wenn um 7 Uhr früh ein bestimmter Patient kommt, dann weiß ich, dann kommen im Laufe der nächsten zwei Stunden diese und jene,
weil sie unter diesen klimatischen und sonstigen Veränderungen eben in der Nacht besondere Beschwerden gehabt haben und ich kann sagen, wenn der Herr sowieso kommt, dann wird auch die Frau sowieso kommen und sie da, sie da, sie sind schon da.
Das ist ja keine Prognose, sondern das ist eben, weil sich eben die Zeiten immer wieder ändern und die Menschen darauf verschieden reagieren.
Herr Doktor, ich weiß, Sie haben eine Abneigung gegen Quantifizierungen.
Aber ab welchem Prozentsatz vom Zutreffen der Voraussage der gemachten Feststellung beginnt für einen Astrologen der Erfolg?
Ja, das kommt auch darauf an, was an den Astrologen herangetragen wird.
Es gibt Astrologen, die machen Lebenshoroskope, es gibt Astrologen, die machen Jahreshoroskope, es gibt Astrologen, die machen Horoskope für ganz bestimmte Ereignisse.
Ich empfehle denen, die also bei uns in der Gesellschaft sind und halt nämlich Astrologen fragen, immer, dass man auf eine ganz bestimmte Frage
eingehen soll und als Astrologe eine Entscheidungshilfe geben soll.
Und hier würde ich sagen, können die Trefferquoten sehr hoch sein.
Damit sie als Erfolg angesehen werden?
Damit sie als Erfolg angesehen werden, ja.
50-prozentiger Erfolg?
Nein, das ist weit mehr.
Wenn ein Mensch also kommt und sagt, ich habe jetzt diese und jene Chancen, ich kann das und das tun, soll ich das machen?
Und aufgrund seines Horoskopes kann man dann sagen, es wäre besser, sie würden diese oder jene Entscheidung treffen und es stellt sich dann heraus, dass es eben hundertprozentig richtig war.
Da müsste ich sagen, da sind die Trefferquoten schon sehr, sehr hoch.
Was war Ihre gravierendste Fehleinschätzung?
Das muss es ja auch gegeben haben, in jeder Wissenschaft gibt es Irrtümer auch.
Nachdem ich mich nie viel mit Prognosen abgegeben habe, glaube ich, dass ich keine sehr große Fehlentscheidung getroffen habe.
Ich habe einmal für einen österreichischen Wahlkampf
Damals zwischen Klaus und Gajewski habe ich ein gewisses Konzept entworfen und das ist sehr falsch gedeutet worden.
Konkret?
Konkret, dass man gesagt hat, ich hätte Klaus vorhergesagt.
Das hat aber nicht gestimmt.
Das war vollkommen falsch.
Und im deutschen Fernsehen hat man aufgenommen meine Prognose für den deutschen Bundeskanzler und hier habe ich also klipp und klar gesagt, dass Strauß niemals Bundeskanzler werden kann unter dieser Konstellation.
Und bei der letzten Bundespräsidentenwahl habe ich auch das Richtige gesagt.
Also nicht bei der jetzigen, sondern bei der, wie Kirchschläger gewählt worden ist, weil eben Kirchschläger hatte damals den Jupiter auf seiner Sonne und das war so hundertprozentig, dass man gar nicht hat müssen lang nachdenken.
Aber ich glaube nicht, dass ich, ich bemühe mich auch gar nicht, große Prognosen zu stellen.
Ich will das auch gar nicht.
Das liegt auch gar nicht in meiner Linie.
Ich will ganz andere Dinge in der Astrologie erreichen.
Danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war der Sterndeuter Heinz Fiedelsperger.
Die Fragen an ihn richteten Rudolf Nagilla und Hans Fockenhuber.
Gegen Ende des Mittagsjournals kommen wir noch einmal zu Polen, diesmal aber im Zusammenhang mit dem Thema Film.
Seit Jahren schon zählen Filmproduktionen, die in Polen entstanden sind, zu den interessantesten aus dem osteuropäischen Raum.
Und die polnischen Filmer sind zur Zeit auch recht produktiv.
Karin Bauer berichtet.
Durch die Gründung der Filmschule Lodz nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich die für den heutigen polnischen Film bestimmende Generation zu formieren.
Leute wie Munk, Lenartowicz, Kutz, Petelski, Chemielewski, Naletski, Cieciński und Andrzej Wajda, der als prominentester Vertreter des polnischen Filmes gilt.
Er ist Jahrgang 26 und wollte ursprünglich Maler werden.
Schon mit seinem zweiten Spielfilm, Die Generation, wurde er 1955 weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt.
Inzwischen ist sein Werk auf über 30 Spielfilme angestiegen, wofür er vielfach ausgezeichnet wurde.
Heuer kamen zwei für uns neue Filme nach Österreich.
Mit vier Jahren Verspätung der viel diskutierte Mann aus Marmor, die Geschichte um einen Arbeiterhelden, dem demnächst die Fortsetzung Mann aus Eisen folgen soll, worin die Streikbewegungen im August enthalten sein sollen.
Der Dirigent, sein neuster Film, wurde heuer bei der Berlinale als auch auf der Viennale vorgestellt.
Es ist ein Musikfilm, der als Parallelerscheinung zur Fellinis-Orchesterprobe angesehen wird.
Nach der Feststellung, dass sein Konzept bereits vor Fellinis-Film fertig gewesen sei, führte Weider bei der Pressekonferenz in Berlin weiter aus,
Aber mehr oder weniger war ich schon darüber orientiert, wie die Konzeption von Herrn Fellini sein würde.
Ich wusste schon, dass mein Film anders werden müsste, dass ich in diesem Thema keinen politischen Film suche.
sondern einen psychologischen Film.
Natürlich ist es vielleicht wenig originell, weil die Musik immer einen Vorwand für einen psychologischen Film gibt.
Es ist eine wunderbare Überraschung,
Eine großartige Überraschung, dass Fellini darin einen politischen Moment sah.
Durch die Streikbewegungen im vergangenen August trat der politische Akzent auch beim polnischen Film wieder in Erscheinung.
Filmleute der Dokumentarfilmgruppe Warschau begannen das Geschehen aufzunehmen.
Später fassten sie es zu einem Dokumentarfilm mit dem Titel Arbeiter 80 zusammen.
Dieser Film wurde bis jetzt nicht uraufgeführt.
Kritische Stimmen behaupten, er sei zu subjektiv.
Trotzdem soll dieser Film, der die Ereignisse im August aus der Sicht eines jungen Arbeiters zeigt, noch heuer Premiere haben.
Der interessanteste Vertreter der jungen polnischen Filmgeneration ist Krzysztof Zanussi.
Er ist Jahrgang 1939, studierte ursprünglich Physik, absolvierte dann die Filmhochschule Lodz und erregte 1966 mit seinem Abschlussfilm der Tod eines Klosterbruders international aufsehen.
Seither ist er mit seinen Filmen sehr stark bei den Filmfestivals vertreten.
Heuer gleich mit zwei Streifen, mit »Kontrakt, einer Geschichte um einen Ehevertrag« und »Konstanz«, worin er die unbeirrbare moralische Haltung eines Idealisten inmitten einer korrupten Umwelt beschreibt.
Er drehte diese beiden Filme gleichzeitig und gab dazu folgende Erklärung.
Gleichzeitig habe ich diese beiden Filme gedreht wegen ökonomischer Gründe.
Und im sozialistischen Land ist es ganz ungewöhnlich, dass der Regisseur solche Sorgen hat.
Ich bin ganz frei, ich habe Subventionen und ich kann ganz einfach beide Filme getrennt drehen.
Aber ich weiß, das kostet viel mehr.
Und ich habe dieses Gefühl und viele meiner Kollegen wie André Weider, dass wir sollen selbst ein bisschen absagen diese Privilegien und mehr Konfrontation mit dem Publikum suchen.
Und das ist ein Fall.
Beide meine Filme, Kontrakt und Constance, sind ganz billig.
Und im Moment, ich weiß, Constance hat sich fast ganz bezahlt.
Also ich fühle mich frei.
Ich habe diesen Eindruck, dass ich keine Schuld habe zu Subventionen, zur Regierung.
Ich bin mehr frei.
Christoph Zanussi arbeitet im Moment an einem Film über Papst Johannes Paul II.
In einer italienisch-amerikanischen Co-Produktion entsteht eine Art Biografie dieses Mannes vor dem existenziellen, historischen und kulturellen Hintergrund Polens.
Polen kommt auch als Filmland zunehmende Bedeutung zu.
Den Beitrag darüber hat Karin Bauer gestaltet.
Jetzt, drei Minuten vor eins, noch einmal zu Günter Bahr ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Besorgnis über die Entwicklung der Teuerung hält an.
Wie aus einem Auftrag der Bundeswirtschaftskammer durch geführten Meinungsumfrage hervorgeht, rechnen 85% der Befragten mit einer steigenden Inflation und nur 11% glauben an ein Gleichbleiben der Inflationsrate.
Wesentlich stärker als vor einem Jahr wird die Zunahme der Inflation als eine Gefahr für die Arbeitsplätze angesehen.
Die Pensionen und Renten aus der Sozialversicherung werden aufgrund einstimmiger Beschlüsse am 1.
Jänner kommenden Jahres um 5,1% erhöht.
Auch die Renten aus der Unfallversicherung werden im gleichen Ausmaß hinaufgesetzt, wenn der Arbeitsunfall oder die Berufskrankheit vor dem 1.
Jänner 1980 eingetreten ist.
Der hilflosen Zuschuss wird 1981 mindestens 1901 Schilling und höchstens 2403 Schilling im Monat betragen.
Der Wiener Bürgermeister Graz wies heute darauf hin, dass die Stadt Wien im kommenden Jahr mehr als 9 Milliarden Schilling für die Spitäler ausgeben werde.
Davon entfällt etwa ein Siebentel auf den Neubau des allgemeinen Krankenhauses.
Es sei Vorsorge getroffen, versicherte Graz, dass beim AKH im kommenden Jahr zielstrebig weitergebaut wird.
Italien.
Die Polizei in Bozen hat heute 46 Kilogramm Heroin im Wert von rund 600 Millionen Schilling beschlagnahmt.
Das Rauschgift wurde auf einem Grundstück eines Restaurantbesitzers in Südtirol gefunden.
Vier Personen wurden festgenommen.
Die Regierung in Rom hat beschlossen, den sogenannten Sicherheitstrakt des Gefängnisses von Asinara auf der Insel Sardinien zu schließen.
In einer Bekanntmachung des Justizministeriums heißt es, es sei bereits seit längerem geplant gewesen, das Sondergefängnis für politisch motivierte Gewalttäter aufzulassen.
Die Schließung des Sicherheitstraktes ist eine der Bedingungen der Untergrundorganisation Rote Brigaden für die Freilassung des entführten Richters Durson.
Die Kurzmeldungen standen am Schluss einer Stunde Information im Mittagjournal.
Fürs Team des aktuellen Dienstes verabschiedet sich Udo Bachmeier.