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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal wünscht Manfred Kronsteiner und hier der Wegweiser durch eine Stunde Mittagsinformation.
Innenpolitischer Fixpunkt ist wie jeden Dienstag das Pressefoyer nach dem Ministerrat.
Erwartet werden auch Aussagen des Verteidigungsministers Lichal, der das Bundesheer schon ab kommendem Jahr mit Raketen bewaffnen will.
Die Meldung, dass den Arbeitern bei den Wolfsegg-Trauntaler Kohlenwerken Personalabbau droht, nehmen wir zum Anlass, über die zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten im oberösterreichischen Hausruckviertel zu informieren.
Weitere Themen, Daimler-Benz, der größte westdeutsche Technologiekonzern, dürfte einen neuen Chef bekommen.
Dem bisherigen werden mangelnde Managementfähigkeiten vorgeworfen.
Um internationales Krisenmanagement und Rüstungsfragen geht es in einem Interview mit dem ehemaligen Kissinger-Mitarbeiter Helmut Sonnenfeld, der als Ostblock-Experte gilt.
Die britische Regierung kämpft einen grotesken Kampf gegen die Veröffentlichung eines Buches, das dem Geheimdienst MI5 Mordkomplotte und politische Intrigen vorwirft.
Und für literarisch Interessierte bringen wir ein Gespräch mit dem ungarischen Schriftsteller Peter Nadasch über sein Buch der Erinnerungen.
All das und mehr nach den Nachrichten.
Elisabeth Manners hat sie zusammengestellt, Ingrid Amon wird sie lesen.
Österreich.
Die Fürst Alpine hat bestätigt, dass sie seit längerer Zeit mit der Maschinenfabrik Haidt über eine mögliche Zusammenarbeit verhandelt.
Eine angeblich bevorstehende Fusion wurde allerdings dementiert.
Die Voest reagierte damit auf eine Meldung in einer Tageszeitung.
Das Unternehmen betont, man denke an eine bessere gegenseitige Produktabstimmung im Bereich Werkzeug-Maschinenbau und an eine gemeinsame Marktbearbeitung im Ausland.
Der ägyptische Außenminister und stellvertretende Regierungschef Ahmed Megid trifft heute, am zweiten Tag seines offiziellen Besuches in Wien, mit Bundespräsident Waldheim und Bundeskanzler Wranitzki zusammen.
Geplant sind außerdem ein Besuch im Parlament und ein Gespräch mit Innenminister Blecher.
Gestern hat Meguid mit Vizekanzler Außenminister Mock das Nahostproblem erörtert.
Er lud Mock zu einem offiziellen Besuch nach Ägypten ein.
Beide Politiker unterzeichneten ein Kulturabkommen, das ein Arbeitsprogramm für die nächsten drei Jahre enthält.
Sieben iranische Kriegsopfer sind am Vormittag zur Behandlung in österreichischen Spitälern auf dem Flughafen Wien-Schwechat eingetroffen.
Drei der iranischen Zivilisten werden nach Salzburg gebracht.
Die anderen, unter ihnen ein Kind, sollen in Wiener Kliniken behandelt werden.
Die Iraner waren bei zwei irakischen Bombenangriffen auf die Stadt Sardatscht Ende Juni letzten Jahres verletzt worden.
Der Iran wirft dem Irak vor, chemische Waffen einzusetzen.
Berlin.
Heinz Galinski, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Berlins, hat sich empört über einen Antisemitismus in Österreich geäußert.
Galinski appellierte in einem Interview an die Parteien, Gewerkschaften und Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland, auf die ihnen nahestehenden Organisationen in Österreich einzuwirken, um mehr gegen den, so Galinski, aufflammenden Antisemitismus zu tun.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlins meinte Ferner, es sei skandalös, dass im Jahr 1987 Juden derart diffamiert würden.
Österreich wäre aufgrund seiner Vergangenheit moralisch und politisch verpflichtet, jedem aufkommenden Antisemitismus und Rassismus entschieden entgegenzutreten.
Kalinski wies den Vorwurf einer Einmischung in innerösterreichische Angelegenheiten zurück.
Er betonte, Österreich sei ein deutschsprachiges Nachbarland mit einer gemeinsamen Vergangenheit.
Daraus ergebe sich eine Verpflichtung für die deutschen Institutionen, tätig zu werden.
Italien Staatspräsident Kosiger hat den christlich-demokratischen Finanzminister Giovanni Giuseppe Goria mit der Bildung einer Regierung beauftragt.
Der 43-jährige Goria wäre der jüngste Regierungschef seit Benito Mussolini.
Der christliche Demokrat dürfte sich darum bemühen, die im März gescheiterte Fünf-Parteien-Koalition wieder zu beleben.
Dieses Bündnis bestand aus Demokratia Christiana, Sozialisten, Sozialdemokraten, Republikanern und Liberalen.
Die Erfolgsaussichten Gorias werden jedoch skeptisch beurteilt.
USA.
In der Iran-Kontra-Affäre wird heute die Anhörung des Hauptzeugen, Oberstleutnant North, vor den Kongressausschüssen abgeschlossen.
Dabei erhält auch der frühere Sicherheitsberater Robert McFarlane Gelegenheit, auf Widersprüche zwischen seinen Aussagen und denen von North einzugehen.
Das öffentliche Interesse in den USA konzentriert sich auch auf die bevorstehende Vernehmung des früheren Sicherheitsberaters John Poindexter.
Von den Aussagen Poindexters erwartet man Aufklärung darüber, ob Präsident Reagan von den illegalen Unterstützungen der Untergrundkämpfer in Nicaragua gewusst hat.
Die letzte noch verfügbare Atlas-Centaur-Rakete der Weltraumbehörde NASA ist gestern bei einem Unfall auf dem Startgelände von Cap Canaveral schwer beschädigt worden.
Der bereits einmal auf den Herbst verschobene Start ist jetzt völlig ungewiss.
Bei dem Unfall wurde ein Treibstofftank der Rakete beschädigt, vier Arbeiter erlitten Verletzungen.
Israel.
Die am Sonntag in Jerusalem eingetroffene sowjetische Konsulardelegation wird heute im israelischen Außenministerium zu Gesprächen erwartet.
Deklariertes Ziel der Abordnung ist eine Bestandsaufnahme der Besitztümer der russisch-orthodoxen Kirche in Israel.
Es ist der erste offizielle Besuch sowjetischer Funktionäre in Israel seit 20 Jahren.
Sowohl von israelischer als auch von sowjetischer Seite wurde davor gewarnt, die Kontakte überzubewerten.
Großbritannien.
Bei einem raffiniert geplanten Überfall auf ein Safe-Zentrum in London haben drei unbekannte Männer Bargeld und Juwelen im Wert von etwa 210 Millionen Schilling erbeutet.
Zwei der Täter hatten sich als Kunden ausgegeben.
Sie ließen sich vom Direktor der Schließfachfirma die Sicherheitsvorkehrungen zeigen und gelangten so in die Kellerräume.
Dort überwältigten sie den Direktor und die Angestellten und fesselten sie mit Handschellen.
Gemeinsam mit einem dritten Komplizen räumten sie mehr als 100 Safes aus.
Eine Großfahndung nach den Räubern ist bisher ergebnislos geblieben.
Bundesrepublik Deutschland.
Randalierende amerikanische Soldaten haben in der Nacht auf heute in Stuttgart einen S-Bahn-Zug in Brand gesetzt und dabei Millionen Schaden angerichtet.
Keiner der etwa 30 Fahrgäste wurde verletzt.
Zwei Amerikaner waren mit Deutschen in Streit geraten.
Sie wurden festgenommen.
Österreich.
Schwere Unwetter haben gestern Abend in weiten Teilen Kärntens Millionen Schäden verursacht.
Am stärksten betroffen waren die Bezirke Klagenfurt und Sankt Veit an der Glan.
Straßen wurden überschwemmt und verbohrt, Bäume entwurzelt und Telefonleitungen unterbrochen.
Zahlreiche Gebäude brannten nach Blitzschlägen aus.
Im Bereich Feldkirchen waren Bahngleise durch Wassermassen unpassierbar.
Die Wetterlage.
Ein Hoch reicht heute von Skandinavien bis in den nördlichen Mittelmeerraum.
Es bestimmt auch das Wetter in Österreich.
Morgen nimmt von Westen her die Gewitterneigung zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Heiter bis wolkig.
Am Nachmittag und am Abend wieder lokale Gewitterherde.
Besonders im Westen und im Süden.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 23 bis 28 Grad.
Frühtemperaturen 13 bis 18 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch, teilweise sonnig, am Nachmittag im Westen und im Süden einige Gewitter, mäßige Winde.
Tageshöchsttemperaturen morgen 25 bis 30 Grad.
Eine Vorschau auf übermorgen Donnerstag, nur wenig sonnig, wiederholt Gewitter.
Tageshöchsttemperaturen 24 bis 28 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkenlos 23 Grad, Ostwind 10 Kilometer in der Stunde, Eisenstadt bedeckt 21, St.
Pölten Heiter 22, Nordost 15, Linz Heiter 22, Ost 25, Salzburg Heiter 24, Nord 15, Innsbruck Heiter 25 Grad, Bregenz und Graz Heiter 22 und Klagenfurt bedeckt 19 Grad.
Soweit Nachrichten und Wetterlage, 12.09 Uhr zeigt die Uhr und wir kommen jetzt zu detaillierten Beiträgen.
Der österreichische Kameradschaftsbund hat eine Solidaritätsaktion für Bundespräsident Waldheim gestartet.
Die jüngste Ausgabe der Verbandszeitschrift, Der Kamerad, fordert die Kameraden auf, beim amerikanischen Justizministerium den Antrag zu stellen, in die sogenannte Watchlist aufgenommen zu werden.
Und auf dem in der Zeitschrift abgedruckten Unterschriftsformular heißt es wörtlich, durch meine Unterschrift erkläre ich, dass ich im Zweiten Weltkrieg in der deutschen Wehrmacht ohne persönlich schuldhaftes Verhalten gedient habe.
Ich stelle daher den Antrag, gemeinsam mit unserem Bundespräsidenten und Oberbefehlshaber des Bundesheeres auf die Watchlist gesetzt zu werden.
Und auf Seite 1 präsentiert der Kamerad auch bereits die ersten Unterschriften.
Durchwegsnamen aus der Steiermark, durchwegs aus dem ÖVP-Bereich und zum Teil auch mit überregionaler Prominenz.
Etwa der ehemalige Unterrichtsminister Theodor Piffl-Perzewitsch oder die ehemaligen ÖVP-Abgeordneten Rudolf Marwan Schlosser und Sigmund Burger.
Dazu der freiheitliche Grazer Gemeinderat Friedrich Zankl, der Luftkriegshistoriker Maximilian Czesany oder der ehemalige Grazer Militärdekan Prelat Franz Ungar.
Aber auch aktive steirische Landespolitiker haben ihre Unterschriften auf den Watchlist-Antrag gesetzt.
Der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Feldbach Alois Harmtod, Landesrat Helmut Heidinger, beide von der ÖVP und der Präsident des Landtages Franz Wegard.
Ihnen erreichte Günther Ziesl am Rande der heutigen Landtagssitzung.
Herr Präsident Wegard, was war für Sie der Anlass, sich auf diese freiwillige Watchliste setzen zu lassen?
Ich betrachte das als eine Solidaritätsaktion mit dem Herrn Bundespräsidenten.
Er, so wie viele hunderttausend andere, haben diesen Krieg nicht gesucht und nicht gewollt.
Er ist über uns hereingebrochen wie ein Urgewitter, den man sich zu stellen hatte.
dass er nun jetzt, ausgerechnet jetzt, auf diese ominöse Liste gesetzt wurde, ist ein Beweis mehr dafür, dass da
in der amerikanischen Administration irgendetwas nicht stimmt.
Ich schicke voraus, ich bin ein Amerika-Fan.
Ich bin viermal in meinem Leben in Amerika gewesen und ich kann nur sagen, es ist ein großartiges Volk.
Wir Österreicher haben alle Ursache, den Amerikanern dankbar zu sein, weil sie uns mit dem Marshall-Plan geholfen haben, die Trümmer und das Elend des Zweiten Weltkrieges zu überwinden.
Ich halte mich an eine steirische Bauernregel.
Man soll nicht in den Teller hineinspucken, aus dem man herausgegessen hat.
Aber dass ein Mann, der zehn Jahre Generalsekretär der Vereinten Nationen gewesen ist, der 20 Jahre seines Lebens in Amerika verbracht hat, ausgerechnet jetzt, weil bestimmte Kräfte
am Werk sind und es nicht verwinden können, dass er zum Bundespräsidenten gewählt wurde.
Ich halte das für einen Skandal sondergleichen.
Das ist für mich der Grund, dass ich mich mit dem Bundespräsidenten solidarisiere.
Wen meinen Sie mit diesen bestimmten Kräften, die am Werk sind und nicht verwinden können, dass Dr. Waldheim zum Bundespräsidenten gewählt wurde?
Es ist unverkennbar, dass hier Kräfte am Werk sind,
Das ist ja alles von Österreich ausgegangen, da braucht man nicht viel Fantasie, denn dafür wäre Zeit gewesen im Jahre 71.
Er hat ja schon einmal für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert, nur war er chancenlos.
Nun, hier war die Chance eindeutig gegeben, alle Umfragen haben das signalisiert, und jetzt ging man daran, das muss verhindert werden.
Und da hat man Leute eingespannt, die ja die Verhältnisse bei uns nicht kennen und die sich ein Urteil anmaßen, zu dem sie nicht berechtigt sind.
Ich bedauere das und das ist für mich das Motiv zu sagen, bitte so nicht.
Darf ich Sie noch einmal um eine Präzisierung bitten?
Sie sagen, man hat eingespannt und gewisse Kräfte.
Wen meinen Sie nun konkret?
Ich meine zum Beispiel die New York Times, eine große amerikanische Zeitung, bei der ich übrigens das erste Mal in meinem Leben, als ich in Amerika war, 1954 einen Besuch gemacht habe.
Ich konnte mich mit Journalisten und dem Chefredakteur unterhalten.
Ich war erstaunt, dass sich eine Zeitung dieses Formats für eine solche Kampagne hergibt.
Gegen wen richtet sich nun Ihre Solidaritätsaktion mit Dr. Waldheim?
Sie richtet sich gegen die amerikanische Administration, die einfach ohne Rücksicht auf Verluste sich zu einem Werkzeug hergegeben hat, das nicht sein sollte.
Und was erhoffen Sie sich von Ihrer Solidaritätsaktion?
Ich erhoffe mir davon zumindest, dass in Österreich selbst
möglichst viele meiner Kameraden das Gleiche tun, um zu zeigen, wir sind als ein kleines Land nicht bereit, uns zu einem Wechselgeld der Großen herzugeben.
Soweit die Meinung des steirischen Landtagspräsidenten Franz Wegard, der seinen Namen auf den Watchlist-Antrag des Kameradschaftsbundes gesetzt hat als Solidaritätsaktion für Kurt Waltheim.
Nächstes Thema, der Ministerrat und das Pressefoyer danach.
Erich Aichinger berichtet aus dem Bundeskanzleramt.
Herr Bundeskanzler, ist es eigentlich richtig, dass Sie in ein paar Minuten in die Luft gehen?
Ich meine, im Hubschrauber dann Einrichtungen des Bundesheeres von oben anschauen?
Sind wir schon auf Sendung?
Ja, wir sind auf Sendung.
Ja, das stimmt, ja.
Gibt es eigentlich Differenzen zwischen den Koalitionspartnern?
Werden wir in die Luft gehen?
Nein, meines Wissens nicht.
Über die Frage beispielsweise, ob das Milizsystem in der alten Form für unser Bundesheer noch angebracht ist oder ob wir, weil wir so wenig Geld haben, vielleicht umstellen müssen.
Es ist keine Differenz zwischen den Koalitionspartnern, aber wir werden noch im Juli eine Sitzung des Landesverteidigungsrates abhalten.
und werden uns sehr ausführlich diesem Thema widmen, weil es natürlich zutrifft, dass so wie in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, auch bei der Landesverteidigung natürlich, die öffentlichen Gelder nicht in einem überreichen Maß vorhanden sind.
Der Landesverteidigungsrat wird sich ausführlich damit beschäftigen.
sind also Befürchtungen völlig unbegründet.
Das, was Verteidigungsminister Lichal plant, könnte in Richtung Stehendes hergehen.
Ich möchte diese Befürchtungen heute nicht werten.
Hier handelt es sich auch um das Austragen verschiedener Positionen innerhalb des Bundesheeres.
Wir haben hier die politische Seite abzudecken, die politische Verantwortung für die Landesverteidigung zu tragen und haben dieses Thema eben aus diesem Blickwinkel zu erörtern und dann klarzustellen.
In den 70er Jahren ist das Militär reorganisiert worden, es ist bewusst umgestellt worden auf das jetzige Milizsystem mit Raumverteidigung.
Kann es da jetzt ein Abgehen geben von diesem Kurs der 70er Jahre?
Ist das möglich aus Sparsamkeitsgründen?
Noch einmal, es geht bei dem Landesverteidigungsrat darum,
zu beraten, ob die derzeitige budgetäre Enge dazu führt oder dazu zwingt, die grundsätzliche Verteidigungspolitik zu überdenken.
Ich gehe mir davon aus, dass das nicht erforderlich sein wird, aber
Man muss dazu auch militärische Experten und den Verteidigungsminister hören und man muss, der Landesverteidigungsrat ist ja auch ein Gremium, in dem die im Parlament vertretenen Parteien beteiligt sind, auch diese hören.
Ich möchte vielleicht grundsätzlich dazu sagen, weil das in den letzten Tagen manchmal aufgetaucht ist, ich glaube, dass das ganze Land mit Recht von der Regierung erwartet, mit öffentlichen Geldern sparsam umzugehen.
Und das ist auch über Monate gefordert worden.
Und wir haben uns jetzt zu einem solchen Kurs aus eigenem entschlossen.
Und sind jetzt natürlich damit konfrontiert, dass aus verschiedensten Bereichen gesagt wird, etwas, das bisher so und so funktionierte, kann nun nicht mehr so funktionieren.
Und das ist eine These, die ich nicht abnehme.
Denn ich kann mich täglich überzeugen, wie zum Beispiel die Exekutive, die Polizei, die Gendarmerie und andere ihre Aufgabe erfüllen, wie sie sie bisher immer erfüllt haben.
Und ich gehe von diesem Punkt auch
aus, was die Landesverteidigung betrifft.
Nun könnte da ja auch ein politisches Problem drinstecken.
Man hört immer wieder, in NATO-Kreisen sei das Konzept der Raumverteidigung eigentlich nicht so geschätzt.
Dort würde ein Konzept mehr geschätzt, als an einer Stelle Österreichs den Durchmarsch möglicher feindlicher Truppen verhindert, in einem Krisenfall.
Steckt da nicht auch ein politisches Problem für Österreich drin, wenn hier ein Militärkonzept heransteht, das möglicherweise auf einer Seite der Militärbündnisse besonders geschätzt würde?
Da gibt es mehreres zu sagen.
Wenn jemand das militärische Konzept, das bisher in Österreich galt, nicht für gut hält, dann soll er es sagen, soll es aber nicht mit budgetären Angelegenheiten verknüpfen.
Zweitens, wir haben in Österreich über viele Jahre ein Verteidigungskonzept erarbeitet.
Leute, die etwas davon verstehen, haben sich damit beschäftigt.
Und wir werden nicht über Nacht oder aus irgendwelchen nicht ganz durchschaubaren Gründen von dieser Grundlinie abgehen.
Drittens, weil Sie NATO erwähnt haben, wir haben erst bei anderen Gelegenheiten die Möglichkeit gehabt festzustellen, dass wir vom Status der immerwährenden Neutralität nicht abgehen möchten.
Und wir möchten das auch, was unsere Verteidigungspolitik betrifft, nicht in Zweifel gezogen wissen und auch nicht durch andere Thesen oder Theorien in irgendeiner Weise erschüttern lassen.
Soweit ein erster Einstieg aus dem Pressefoyer des Bundeskanzleramtes.
Wir hoffen in dieser Sendung auch noch auf eine Stellungnahme von Verteidigungsminister Lichal.
Vorerst zurück zum Studio.
Verteidigungspolitische ist also heute aus dem Ministerrat.
Und jetzt zu einem Thema, das Arbeit und Wirtschaft betrifft.
Immer mehr werden traditionelle alte Industriestandorte zu Problemregionen.
So verliert nicht nur die Obersteiermark mit ihrem Erzberg und den stahlverarbeitenden Betrieben Jahr für Jahr Arbeitsplätze, auch in Oberösterreich droht ein ganzes Gebiet zum Industriefriedhof zu werden, das Hausruckviertel.
Diese Gegend verliert ständig an Bedeutung, Ersatzarbeitsplätze sind in dieser Gegend rar.
Jüngster Anlass für eine Alarmmeldung, 250 Beschäftigte der zurzeit 750 Mitarbeiter der Wolfsegg Trauntaler Kohlenwerke dürften um ihren Job umfallen.
Werner Hofer vom Landestudio Oberösterreich informiert.
Die oberösterreichische Hausruckregion, benannt nach einem langgezogenen Bergrücken im Südwesten des Bundeslandes Richtung Salzburg hin, diese Region umfasst etwa ein Dutzend kleinere Gemeinden.
Insgesamt leben derzeit rund 35.000 Menschen in diesem Kohlenrevier Oberösterreichs.
Wirtschaftlich im Zentrum steht die verstaatlichte Wolfsegg-Traundaler Kohlenwerks AG, kurz WTK, die bis jetzt 750 Beschäftigten Arbeit bieten konnte.
Schon in den 70er Jahren allerdings zeichnete sich ein Ende der unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen abbaufähigen Kohlenvorkommen im Hausock-Gebiet ab.
Damalige Gutachten prophezeiten das Aus des Kohlenbergbaus der WTK für spätestens Ende der 80er Jahre.
Inzwischen gelang es aber der WTK durch Modernisierung und Rationalisierung das Ende des Kohlenbergbaus im Hausrock noch hinaus zu schieben.
Zehn Jahre lang hofft man hier noch schwarzes Gold fördern zu können.
Die Rationalisierungsmaßnahmen seien nun aber einer der Gründe für den notwendig gewordenen Personalabbau, erläutert das WTK-Management.
Neben anderen Gründen, wie der kaufmännische WTK-Vorstandsdirektor Dr. Hans Schabel am Telefon feststellt.
Dazu ist zu sagen, dass die Kostensituation im Bergbau von zwei Komponenten ganz entscheidend geprägt wird.
ist die Entwicklung der Personalkosten, das andere die Entwicklung der Produktivität.
Dabei muss man beachten, dass ein dreischichtig, das heißt rund um die Uhr belegter Arbeitsplatz, auch bei uns, und unsere Lohnkosten sind im Vergleich zur übrigen Verstaatlichen verhältnismäßig nieder, über eine Million Schilling,
Bis Ende 1991 soll nun der Personalstand auf 500 Mitarbeiter verringert werden.
Das WTK-Management hofft, einen möglichst großen Teil dieser Personalreduzierung über natürliche Abgänge bewerkstelligen zu können.
Ohne Kündigungen werde es aber nicht gehen.
Heuer wurden bereits 35 Beschäftigte gekündigt, heißt es seitens des Managements der WTK.
Bund, Land und Gemeinden haben nun bereits vor geraumer Zeit damit begonnen, die Voraussetzungen für die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen in der Hausruckregion möglichst günstig zu gestalten.
So gibt es ein ERP-Sonderförderungsprogramm für diese Region.
Weiter sind die Hausruckgemeinden auch in einen Staatsvertrag zwischen dem Land Oberösterreich und dem Bund zur verstärkten Förderung aufgenommen worden.
Und nicht zuletzt gibt es seit 1979 eine Hausruckentwicklungsgesellschaft, an der Bund, Land, ÖAG, die Kammern und zwölf Gemeinden beteiligt sind.
Diese Gesellschaft freilich zeigt auch die politische Dimension der derzeitigen Probleme im Hausruck auf.
Während man im ÖVP-dominierten Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich darauf verweist, dass die Entwicklungsgesellschaft bis heute praktisch noch keine neuen Betriebe in die Hausruckregion gebracht habe, fordern SPÖ und Arbeiterkammer darüber hinaus noch die Gründung einer landesweiten Betriebsansiedelungsgesellschaft, um die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen in Problemregionen zu forcieren.
Den besorgten Menschen in der Region Hausruck ist jedenfalls alles recht, was verhindert, dass dieses Gebiet, wie es ein Bürgermeister ausdrückte, zu einem Industriefriedhof wird.
Das Hausruckviertel also als mögliche neue Krisenregion in Österreich.
Es ist jetzt 12 Uhr und 24 Minuten.
Wenn man den Firmennamen Daimler-Benz hört, so assoziiert man damit fast automatisch Mercedes-Stern- und Pionierleistungen auf dem Gebiet der Entwicklung des Automobils.
Tatsächlich ist aus dem schwäbischen Automobilkonzern vor zwei Jahren das größte Technologieunternehmen der Bundesrepublik Deutschland geworden.
Denn 1985 hat Daimler-Benz die AEG, die Motoren- und Turbinenunion und die Dornier GmbH übernommen.
Die Produktpalette reicht heute von Waschmaschinen bis zu Düsenjägern, von Nierenstein-Zertrümmerern bis zu Kaffeemaschinen und Daimler-Benz ist Arbeitgeber für 320.000 Menschen.
War der Umwandlungsprozess vom Automobilhersteller zum Mammut-Industriekonzern nach außen hin erfolgreich, so haben sich interne Schwierigkeiten ergeben, die letztlich zu einer vielbeachteten Ablöse an der Konzernspitze führen dürften.
Werner Breitschwert, seit 1983 Vorstandsvorsitzender, geht vor Ablauf seines Vertrages in den Ruhestand.
Ezzard Reuter, der zweite Mann in der Hierarchie des Unternehmens, soll den begehrtesten Job der deutschen Wirtschaft erhalten.
Über die Hintergründe dieses Révierements informiert Roland Adrovica.
Ein Sozialdemokrat wird hochfähig.
Im dritten Anlauf dürfte der bisherige Finanzchef des Termler-Benz-Konzerns und ewige Zweite des Unternehmens mit dem guten Stern nun doch endlich mit 59 Jahren den Sprung an die Spitze schaffen.
Edzard Reuter hat für den Spitzenmanager der bundesdeutschen Industrie zweifellos einen ungewöhnlichen Lebenslauf aufzuweisen.
Er ist der Sohn des ehemaligen legendären Regierenden Bürgermeisters von Berlin, des Sozialdemokraten Ernst Reuter.
Edzard Reuter ist ebenfalls eingeschriebenes Mitglied der SPD, studierte Mathematik, Physik und Jus.
1964 trat er bei Daimler-Benz ein.
Seit 1976 gehört er dem Vorstand an.
Bereits in den Jahren 1979 und 1983 war der zierliche Mann mit dem freundlichen Lächeln, der als Finanzgenie gilt, zur Machtübernahme in Untertürkheim bereit.
Doch zweimal setzte man ihm einen anderen vor die Nase, wohl nicht zuletzt wegen seiner politischen Gesinnung.
Reuter war jahrelang die graue Eminenz im Hintergrund, hielt unkonventionelle Vorträge über Macht und Ethik deutscher Unternehmer und stieß mit seinen Aussagen über die Gesellschaftspolitik von Banken und Industrie der Bundesrepublik viele vor den Kopf.
Während der Kanzlerkandidatur von Johannes Rau war Reuter sogar als Wirtschaftsminister im Fall eines SPD-Wahlsieges im Gespräch gewesen.
Doch Rau scheiterte und Reuter siegte, allerdings in seinem angestammten Metier.
Reuter wird den genialen Techniker, aber farblosen Vorstandsvorsitzenden Werner Breitschwert ablösen.
Breitschwert, der Vater des 190er Modells, liebevoll auch Baby Benz genannt, hat nach jahrelangen vorstandsinternen Querelen kurz vor seinem 60.
Geburtstag freiwillig das Handtuch geworfen.
Breitschwert war 34 Jahre lang bei Daimler-Benz beschäftigt und leitete bis zum plötzlichen Tod seines Vorgängers im Amt des Vorstandsvorsitzenden Gerhard Prinz im Jahre 1983 das Entwicklungsressort des damals noch reinen Automobilkonzerns.
Während seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens vollzog Daimler-Benz den Übergang vom reinen Fahrzeughersteller zum Hochtechnologie-Konzern.
Daimler-Benz nahm die AEG, die Motoren- und Turbinenunion sowie das Flugzeugunternehmen Dornier unter seine Fittiche.
Der Jahresumsatz 1986 betrug mit 450 Milliarden Schilling annähernd ein österreichisches Jahresbudget.
Weltweit beschäftigt der Konzern 320.000 Mitarbeiter.
Den Löwenanteil der Umsätze stellen zwar immer noch die Automobile, die Tochterfirmen machen jedoch mit Waschmaschinen, Düsenjägern, Nierensteinzertrimmerern und Bügeleisen ebenfalls gute Geschäfte.
Diese Ausweitung der Produktpalette war jedoch nicht das Werk des als Führung schwach geltenden Werner Breitschwert, sondern von Edzard Reuter und vom Chef der Personenwagenabteilung Werner Niefer.
Der Techniker Breitschwert, der sich lieber über Kartanwellen und andere technische Details unterhielt als über Managementfragen, wollte Daimler-Benz lieber als reinen Automobilkonzern bewahren.
Dazu kam noch, dass die Nobelmarke in letzter Zeit anders ins Gerede kam, als ihr lieb war.
Bei der neuen Mittelklasse-Serie, für die ebenfalls Breitschwert verantwortlich zeichnet, häuften sich die Klagen enttäuschter Kunden.
Vor allem die Taxifahrer seit jeher treue Mercedes-Lenker und Stimme des Volkes ließen an der Verarbeitung der neuen 200er-Serie kein gutes Haar.
Dies traf Breitschwert persönlich hart.
Der geplante Bau einer Teststrecke im Boxberg stieß auf den Widerstand von Umweltschützern, ein Höchstgericht untersagt
Konzern beim Bau eines neuen Werkes mit einer Subvention von einer Milliarde Schilling unter die Arme greifen, auch das schaffte böses Blut.
Außerdem traten auch bei diesem Projekt Umweltschützer massiv auf den Plan.
Nicht gerade dem Firmenimage förderlich ist auch, dass jener Tankwagenzug, der in der vergangenen Woche wegen eines Bremsversagens die Brandkatastrophe in Herborn ausgelöst hatte, ein fast neuer Transporter aus dem Hause Daimler-Benz war.
Werner Breitschwert hat also die Kapitänsbrücke verlassen.
Aufsichtsratschef Alfred Herrhausen von der Deutschen Bank dürfte wohl an dieser Entscheidung nicht ganz unbeteiligt gewesen sein.
Der neue Mann Edsard Reuter muss nun beweisen, dass die gigantische Erweiterung vom Fahrzeug- zum Hochtechnologiekonzern eine richtige Entscheidung war.
Erstes Ziel dürfte für ihn aber sicher sein, den Namen Daimler-Benz wieder aus den Schlagzeilen und ausschließlich auf die Wirtschaftsseiten der Zeitungen zu bringen.
Zurück zu österreichischen Problemen und zu Fragen der Landesverteidigung, wie sie auch im Ministerrat behandelt worden sind.
Verteidigungsminister Lichal will das österreichische Bundesheer mit Raketen ausrüsten.
Über seinen neuen Vorstoß sprach Robert Stoppacher mit dem Politiker.
Ja, Verteidigungsminister Lichal hat also einen neuen Vorstoß für die Anschaffung von Gefechtsfeldlenkwaffen, sprich Raketen für das österreichische Bundesheer, unternommen.
Noch vor wenigen Wochen hatte Lichal ja gemeint, die Raketen seien derzeit nicht aktuell, er habe genügend Probleme mit den Traken.
Jetzt will Lichal aber doch zu einer raschen Lösung kommen.
Ich habe immer erklärt, es führt an den Gefechtsfeldlenkwaffen, wie sie korrekterweise heißen, kein Weg vorbei.
Nur wollte ich keine Diskussion in der Öffentlichkeit, wenn noch die Diskussion über die Stationierung der Draken ausständig ist.
Aber von Bundesheer her selbst ist es selbstverständlich, dass wir unseren Soldaten auch die modernste Technologie, die eine Waffengleichheit ermöglicht, im Falle eines Falles anstreben müssen.
Und so gesehen führt kein Weg vorbei und wir werden das vorplanen.
Aber Sie haben gestern Abend doch recht deutlich gemacht, dass Sie es für wahrscheinlich halten, dass Sie schon im nächsten Jahr die finanziellen Voraussetzungen haben werden, um Raketen, um Lenkwaffen für das Bundesheer anzuschaffen.
Ja, die Verhandlungen mit dem Finanzminister sind noch nicht abgeschlossen.
Ich kann also nicht vorgreifen.
Es ist so, dass wir gerade im Verteidigungsressort ja eine lineare Kürzung im Hinblick auf vorhandene Organisationsformen ganz einfach nicht verkraften.
Und ich werde selbstverständlich auch noch versuchen, dass ich die Möglichkeit des Beginns einer Anschaffung dieser neuen Technologien für das Jahr 1988 erreiche.
Aber wie gesagt, ich kann ein Verhandlungsergebnis hier in keiner Weise noch vorgreifen.
Meine Absicht ist es,
im Jahre 1988 es zu versuchen, weil die Zeit läuft uns davon.
Und ich habe auch die Absicht, noch in diesem Jahr den Milizcharakter unseres Bundesheeres zu verrechtlichen.
Und ich glaube, da gehört es zur politischen Verantwortung, dass wir unseren Soldaten dann auch die entsprechenden Geräte und Waffen in die Hand geben.
Das heißt aber, Sie sind zuversichtlich, dass im kommenden Jahr Geld da sein wird für Raketen?
Ich bin ein unverbesserlicher Optimist.
Es wird sicher nicht der Schwerpunkt der Regierungspolitik sein.
Das ist auch gar nicht notwendig.
Aber im Bereich des gesamten Beschaffungsvorgangs des Bundesheeres müsste meines Erachtens ein Teil für den Beginn vorgesehen werden.
Wenn es finanziell irgendwie geht, werden Sie die Raketen anschaffen?
So ist es.
Wenn es sich finanziell irgendwie machen lässt, und das ist noch die Unbekannte dabei, andere rechtliche Fragen stellen sich mir nicht, dann werde ich also diesen Beschaffungsvorgang versuchen.
Sie haben gesagt, andere rechtliche Fragen stellen sich nicht.
Heißt das, Sie haben keine Bedenken wegen der einschlägigen Bestimmungen des Staatsvertrages?
So ist es.
Sie glauben nicht, dass irgendeine der vier Signatarmächte dagegen Einspruch erheben könnte, dass wir Lenkwaffen anschaffen?
Nein, ich bin der Auffassung, dass gerade die Signatarstaaten
Staatsvertragsgrößtes Interesse haben müssen, dass wir auch unsere bewaffnete Neutralität ernst nehmen können.
Und da unsere Bundeswehr und unsere gesamte Landesverteidigung ja defensiv ausgerichtet ist und niemals ein Angriffskrieg geführt werden kann,
So benötigen wir ganz einfach für eine effiziente Verteidigung auch die entsprechenden effizienten Technologien und effizienten Waffen.
Und zugesehen, glaube ich, liegt es im Interesse der Sigmundarstaaten, dass wir auch in der Lage sind, nicht nur willens, was wir immer wieder
unter Beweis gestellt haben, sondern dass wir in Österreich auch in der Lage sind, hier unseren internationalen Verpflichtungen, unserer selbst auferlegten immerwährenden Neutralität und der damit verbundenen bewaffneten Neutralität aber auch entsprechen können.
FPÖ-Generalsekretär Norbert Gugerbauer wurde heute bei seinem Pressefrühstück ebenfalls nach seiner Position zur Dringlichkeit der Lenkwaffen für das Bundesheer gefragt.
Seine Antwort?
Wenn Sie meinen, dass die Fähigkeit des österreichischen Bundesheers sich in der Panzerabwehr oder auch in der Luftabwehr
besser zu behaupten, verstärkt werden soll, dann ist das sicher etwas, was die Freiheitliche Partei unterstützt.
Die Waffensysteme sind natürlich dringend, das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung als Milizsoldat bestätigen, aber es muss zunächst dazu kommen, dass der Heeresausbau fortgesetzt wird.
Ich sehe gegenwärtig kein Geld für diesen Heeresausbau.
Ich sehe die Heeresstruktur gefährdet.
Das ist das große Problem in der aktuellen verteidigungspolitischen Debatte.
Und wenn nicht einmal für den Heeresausbau Geld vorhanden ist, dann ist umso weniger Geld für die Anschaffung von Lenkwaffensystemen vorhanden.
Und daher ist es gegenwärtig wenig fruchtbringend, darüber zu spekulieren.
Da gibt man nur eine Stärke vor, die offensichtlich nicht vorhanden ist.
So viel zur wieder aufgeflammten Diskussion um die Raketenbewaffnung für das österreichische Bundesheer und damit zurück ans Studio des Mittagschanals.
Die Uhr zeigt mittlerweile 12 Uhr und 35 Minuten und im nächsten Beitrag geht's um Alkohol und zwar um den Rebensaft.
Nach einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes verstößt eine Bestimmung des Weingesetzes über die Weinkontrolle gegen das bundesstaatliche Prinzip der Verfassung.
Der Gerichtshof wendet sich vor allem dagegen, dass das Weingesetz die Bundeskellereiinspektoren direkt vom Landwirtschaftsminister unterstellt und damit die Zuständigkeit des Landeshauptmannes ausschaltet.
Eine andere Bestimmung des Weingesetzes wurde dagegen vom Verfassungsgerichtshof bestätigt.
Der Verkauf von Wein in Kartonpackungen bleibt verboten.
Mehr von Hans-Christian Unger.
Das unter dem ehemaligen SPÖ-Landwirtschaftsminister Heiden rasch durchgezogene Weingesetz 1985 hatte in § 37 die Bundeskellereiinspektoren zu einer schlagkräftigen, von ganz oben her agierenden Organisation mit erweiterten Befugnissen gemacht.
Einer der Beweise dafür, der Schwarzhandel ist seither drastisch zurückgegangen und damit ist auch eine der wichtigsten Grundlagen für Verfälschungen a la Glykol wesentlich eingeengt worden.
Die Kellerei Detektive haben das Recht jederzeit in die Weinbaubetriebe Einschau zu halten, Proben zu ziehen und im Verdachtsfall zu beschlagnahmen.
Sie können Buchhaltungsunterlagen konfiszieren, Weintransporte kontrollieren und sollte ihre Tätigkeit vereitelt werden bzw.
Widerstand geleistet werden, sind sie auch befugt, Polizei und Gendarmerie zur Assistenz heranzuziehen.
Wie soll nun die Verfassungsmäßigkeit des Paragrafen wiederhergestellt werden?
Dazu Landwirtschaftsminister Josef Riedler heute nach dem Ministerrat.
Ganz zunächst ist es notwendig, bis 31.
Mai 1988 die Änderung im Weingesetz zu beschließen.
Wir werden aufgrund dieses Erkenntnisses natürlich Gespräche mit den Landeshauptleuten führen.
Es sind auch innerhalb des Ministeriums und mit dem Verfassungsdienst noch einige Fragen zu besprechen.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder
die Einrichtung einer eigenen Bundesbehörde oder die vom Verfassungsgerichtshof aufgezeigte Vorgangsweise, nämlich die mittelbare Bundesverwaltung wiederherzustellen und die Kellereiinspektoren den Landeshauptleuten zu unterstellen.
Wir haben ja seinerzeit bei der Diskussion über die Schaffung des Weingesetzes 1985 auf diese Problematik aufmerksam gemacht und der Verfassungsgerichtshof hat sie jetzt bestätigt.
Herr Minister, auf der anderen Seite lässt man aber auch bei einer Verkehrsaktion, bei einer Überwachungsaktion Plan Quadrat in einem Ort nicht immer die eigenen Gendarmen kontrollieren.
Naja, bitte, ich kann hier nur ausgehen vom Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes und die Gespräche mit den Ländern werden natürlich auch in die Richtung geführt werden, dass eine erstens einheitliche und zweitens entsprechend effiziente Kontrolle durch die Kellereiinspektion auch weiterhin gesichert ist.
Welche Lösung würden Sie hier bevorzugen?
Die einer eigenen Bundesbehörde oder wieder die Rückführung zu den Landeshauptleuten?
Ich persönlich glaube, dass wir in der Form der mittelbaren Bundesverwaltung eine vernünftige Lösung finden werden, die von der Leistungsfähigkeit der Kontrolle, aber auch von der Kostensituation optimal sein könnte.
Wenn es nach Riedler geht, sollen also die Bundeskellerei-Inspektoren wieder dem Landeshauptmann unterstellt werden.
Im Gegensatz zum Kellerei-Inspektoren-Paragraf hat, wie bereits gesagt, das Höchstgericht einen anderen Paragrafen für verfassungskonform erklärt.
Das Verbot des Weinverkaufs im Tetra Pak bleibt somit weiterhin rechtsgültig, wenn es auch den großen Handelsketten nicht recht ist.
Soviel hier aus dem Ministerrat im Bundeskanzleramt und damit wieder zurück ins Studio des Mittagsjournals.
Reporter war Hans-Christian Unger.
Ins Ausland jetzt.
Der italienische Staatspräsident Francesco Cossiga hat gestern Abend den 43-jährigen Christdemokraten Giovanni Giuseppe Goria mit der Suche nach einer arbeitsfähigen Regierung betraut.
Goria fungierte seit 1982 als Schatzminister.
International gesehen ist der Politiker allerdings bis dato noch eine wenig bekannte Größe.
Er ist auf jeden Fall dem rechten Flügel der Demokristiani zuzurechnen und es wird erwartet, dass er versuchen wird, die alte Fünferkoalition aus Christdemokraten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Republikanern und Liberalen wiederzubeleben.
Ein Versuch, der bereits in seinem Ansatz von führenden italienischen Gewerkschaftern kritisiert wird.
Michael Kerbler zeichnet im Folgenden ein Porträt des mit der Kabinettsbildung betrauten Politikers, der, brächte er tatsächlich eine Regierung zustande, zum jüngsten Premier Italiens seit Ende des Zweiten Weltkriegs avancieren würde.
Der Christdemokrat Giuseppe Gorrias wurde von der Nachricht, er sei von Staatspräsident Francesco Cossiga mit der Regierungsbildung betraut worden, bei einem Sonntagsausflug überrascht.
Die erste Reaktion Gorrias, ich werde so rasch als möglich dafür sorgen, dass eine Regierung zustande kommt, im Interesse des Landes.
Was bei so manch anderem römischen Politiker wie eine Standardformel geklungen hätte, Goria nimmt man es in Rom sofort ab, dass er es ernst meint und die Regierungsbildung so geradlinig vorantreiben wird, wie er dies mit seinen Wirtschafts- und Finanzkonzepten in der Vergangenheit getan hat.
Giuseppe Coria, in zwei Wochen feiert er seinen 44.
Geburtstag, hat als Finanzminister großes Ansehen in Italien erworben.
Er gilt als Macher, als Architekt der wirtschaftlichen Gesundung Italiens.
Immerhin hat es Coria seit seinem Amtsantritt im Jahr 1982 geschafft, die Inflation in unserem südlichen Nachbarland von 16 auf circa 4 Prozent zu verringern.
Gegen heftigsten Widerstand gelang es dem energischen Oberitaliener, der sich selbst als Wirtschaftsprüfer der Politiker geworden ist, bezeichnet, die Staatsausgaben radikal einzukürzen.
Goria, er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern, gilt als das am meisten technisch und am wenigsten politisch orientierte christdemokratische Regierungsmitglied.
Der DC gehört er seit 1960 an.
Ins Parlament kam er im Jahr 1976.
Guaria, er hat Volkswirtschaft studiert, gilt als Schützling des DC-Parteichefs Demita, den die Christdemokraten ursprünglich für das Amt des Regierungschefs vorgeschlagen haben.
Die Berufung Gorillas zur Bildung eines Kabinetts kommt zwar überraschend, für viele Kenner der politischen Bühne Roms galt der bärtige, zurückhaltend agierende Politiker jedoch seit langem als Geheimtipp.
Denn Gorilla hat es verstanden, sich aus den tagespolitischen Streitereien herauszuhalten.
Er hat seit 1982 das Amt des Finanzministers begleitet, unter drei verschiedenen Ministerpräsidenten.
Goria knüpfte unter der Amtszeit Bettino Craxis freundschaftliche Kontakte zu den Sozialisten und zählt damit zu den wenigen Christdemokraten, die eine spannungsfreie Gesprächsbasis mit dem Politischen vis-à-vis haben.
Goria werden aber nicht nur gute Kontakte zu den Sozialisten nachgesagt, die ihn als Vermittler zwischen verhärteten parteipolitischen Fronten prädestinieren.
Goria wird in Rom zu jener Gruppe hochrangiger Politiker gezählt, die die geringste Zahl an politischen Gegnern aufweisen.
Giuseppe Coria also als größter gemeinsamer Nenner für eine aus fünf Parteien zu bildende Regierungskoalition.
Die Kompetenz dazu wurde ihm schon im vergangenen Dezember bescheinigt.
Die Zeitschrift L'Espresso veröffentlichte damals eine Umfrage, wonach Coria das Kabinettsmitglied mit der höchsten Fachkompetenz sei.
Mit seiner, Gorrias, Forderung nach mehr Kompetenz im Bereich staatlicher Firmen hat sich der Turiner Technokrat aber nicht nur Sympathien erworben.
Gorria hatte im Zuge der Sanierung und der qualitativen Verbesserung des italienischen Bankenwesens verlangt, dass die Direktoren der staatlichen Banken mehr nach ihrer beruflichen Qualifikation und weniger nach ihrem Parteibuch ausgewählt werden sollten.
Die italienischen Gewerkschaften wiederum, ein wichtiger Machtfaktor in unserem südlichen Nachbarland, haben Goria als zehn Verhandler kennengelernt.
Die Perspektive, Goria als Regierungschef zum Verhandlungspartner zu haben, hat daher bei den Gewerkschaften keinen Begeisterungssturm ausgelöst.
Die Mehrheit der italienischen Frauen allerdings war von Giuseppe Goria schon begeistert, als er noch Finanzminister war.
Goria, vom Aussehen her ein klassischer romanischer Typ, schnitt bei einer Meinungsumfrage, welche internationale Persönlichkeit die erotische Fantasie der Italienerinnen am meisten anrege, mit 11% Zustimmung von allen Italienern am besten ab.
soviel aus der italienischen Innenpolitik und nun zu internationalen.
Seit Monaten wird in Genf zwischen den beiden Supermächten über einen völligen Abbau der nuklearen Mittelstreckenraketen in Europa verhandelt.
Auf den NATO-Nachrüstungsbeschluss vor einigen Jahren, der in der Folge der Stationierung sowjetischer SS-20-Raketen zustande gekommen war, folgte damit das Schlagwort der doppelten Nulllösung.
Und je näher man nun einem möglichen Verhandlungserfolge in Genf kommt, desto detaillierter und komplizierter wird die Materie.
Die Diskussion um den Abbau der Mittelstreckenraketen in Europa hat in den letzten Monaten jedenfalls die öffentliche Diskussion um andere Rüstungsfragen wie etwa SDI völlig in den Hintergrund treten lassen.
Darüber und über Fragen des internationalen Krisenmanagements hat Brigitte Fuchs mit dem früheren Mitarbeiter Henry Kissingers, Helmut Sonnenfeld, das folgende Gespräch geführt.
Herr Prof. Sonnenfeld, in Europa, in Amerika gibt es eine große Diskussion über Abrüstung.
Man hat gewisse Hoffnungen, dass es zu einem Ergebnis bei den Verhandlungen bei den Mittelstreckenraketen kommt, dass dieses Ergebnis in absehbarer Zeit am Tisch liegen wird.
Ist es nicht so, dass der scheinbare Erfolg oder der in absehbarer Zeit abzusehende Erfolg bei den Mittelstreckenraketen andere Dinge in den Rüstungsfragen völlig
in den Schatten stellt, nämlich zum Beispiel SDI.
Das ganze SDI-Programm geht weiter, es geht in den Vereinigten Staaten weiter, es geht in der Sowjetunion weiter.
Also erstmal sind natürlich immer noch Stockungen, selbst in den Verhandlungen über die Mittelstrecken-Raketen, das geht alles nicht ganz so glatt und schnell, wie es vielleicht erwartet wurde.
Aber die Tatsache ist, die Realität ist, dass die Mächte darüber verhandeln, worüber sie verhandeln wollen.
Und wenn sie jetzt nicht im Augenblick über die Langstreckenraketen und auch über SDI oder die Armwaffen so intensiv verhandeln, dann ist es wohl, weil auf beiden Seiten das Interesse daran liegt, zunächst mal was über die Mittelstreckenraketen zu sagen.
zu erreichen.
Es hat natürlich Probleme.
Jedes Abrüstungskonzept bringt irgendwelche Probleme auch mit sich.
Aber es wäre nicht unwichtig, wenn man die Abschreckung in Europa auf eine etwas andere Basis stellen würde als eben auf die Stützung von Mittelstrecken- oder Kurzstreckenraketen.
Und das ist schon ziemlich wichtig.
Selbst wenn es bedeutet, dass auf den anderen Abrüstungsgebieten zunächst mal keine Fortschritte zu verbuchen sind.
Die neue Haltung der sowjetischen Führung in Abrüstungsfragen hat die zur Folge gehabt, dass es eine Änderung in der amerikanischen Außenpolitik und Sicherheitspolitik insofern gab, dass man versucht, die Sowjets jetzt, wie zum Beispiel am persischen Golf, mehr ins Krisenmanagement einzubinden?
Sollte es weiter mit den Abrüstungsverhandlungen gehen, auch auf konventioneller Basis, wie auf Langstreckenradketen, wie auch auf Raum- und Verteidigungswaffen, wird es sicher, sollte es hoffentlich auch dazu kommen, dass in regionalen Konflikten und in Krisenmanagement Fortschritte geschehen, denn meiner Meinung nach
sollte man und kann man auch die Abrüstung nicht isolieren, ohne dass man sich damit befasst, was wirklich Gefahren und möglicherweise auch Konfrontationen und Kriege mit sich bringt.
Und das bedeutet eigentlich regionale Konflikte, wo die Interessen aufeinanderstoßen.
Und der Golf ist ein solcher Platz, Afghanistan ist ein anderer, Südostasien ist noch ein anderer, das südliche, südwestliche Afrika ist.
Auch ein Gebiet, der mittlere Osten, ist schon seit über 25 Jahren solch ein Gebiet.
Die Zentralamerika sind Großmachtsinteressen, die aufeinanderstoßen.
All das darf man meiner Meinung nach nicht vernachlässigen und immer nur Abrüstung zu betreiben, denn es ist historisch klar, dass man auch in ganz schöne Konfrontationen und gefährliche
Krisen kommen kann bei ganz viel tieferen Niveaus der Rüstung.
Die früheren Krisen in Berlin, Mittel- und Osten, Vietnam, Korea, das geschah alles bei viel tieferen Niveaus, besonders der Atomwaffen, als das jetzt der Fall ist.
Also die einfache Herabminderung von Waffen bedeutet nicht, dass man krisenfrei wird.
Im Gegenteil, kann es manchmal sogar noch gefährlicher werden.
Daher glaube ich, habe ich immer befürwortet, auch als ich in der Regierung war,
dass man diese Dinge nicht teilen soll, dass man sie global anpacken soll, obwohl Schritt für Schritt.
Das würde aber eine grundlegende Änderung in der Haltung der amerikanischen Außenpolitik, zum Beispiel in der Frage Zentralamerika, mit sich bringen müssen.
Denn da sind ja die Sowjets bis jetzt nicht ins Krisenmanagement eingebunden.
Es ist auch die amerikanische Administration den Standpunkt immer vertreten hat, dass die westliche Hemisphäre unter ihrer Kontrolle zu sein hat.
Also in Zentralamerika stimmen, muss ich auch sagen, ist das beste Krisenmanagement, was Amerika und die Sowjetunion betrifft.
Der Abzug der Sowjetunion, die hat er nicht zu suchen.
Der hat ja keine Interessen.
Das ist so ein Luxus für die Sowjets.
Da gibt es keine geschichtlichen, historischen Interessen.
Da gibt es keine wirtschaftlichen Interessen.
Das ist nur Ideologie, was die Sowjets da in Kuba und in Nicaragua
präsent macht, wäre also am allerbesten dort, wenn sich die Sowjets militärisch, meine ich jetzt, nicht politisch oder wirtschaftlich, aber militärisch zurückziehen, denn das ist ein neurogischer
Punkt.
Ich glaube, die amerikanische Regierung hat nicht vorgeschlagen, würde es auch nicht mit den Sowjets da militärisches Krisenmanagement zu betreiben, sondern eher militärische Abstinenz und politische Toleranz.
10 vor 1 und ein Hinweis auf heute Abend.
Journal Panorama.
Pazifismus und Widerstand ist das Thema der diesjährigen Sommerakademie im südburgenländischen Schleining.
Ehrenschutz der Veranstaltung, die Minister Hilde Havlicek und Hans Tupi.
Namhafte Referenten aus Österreich, der Bundesrepublik Deutschland und den USA versuchen unter anderem, dem Verhältnis von Pazifismus und Widerstand gerecht zu werden.
Für die Hamburger Theologin Dorothee Sölle lautet die Annäherung im Einführungsvortrag, Pazifismus ist Widerstand.
Eine ihrer Forderungen, die Überwindung des ruchlosen Pessimismus.
Es gibt, glaube ich, nicht nur einen ruchlosen Optimismus, von dem Schopenhauer sprach und unter dem viele zu leben scheinen.
Es scheint mir beinahe eine österreichische Krankheit mit darin zu stecken.
Sondern es gibt heute gerade in der gut situierten Mittelklasse einen viel gefährlicheren, zynischen, ruchlosen Pessimismus.
der uns die Handlungsfähigkeit und das Handlungsrisiko nimmt und der zwar etwas intelligenter als das gewöhnliche Kaninchen auf die Schlange starrt, aber gleichwohl genauso unbeweglich, unkämpferisch auf das Gefressenwerden wartet."
Mehr über Dorothee Sölles Aufruf zum gewaltfreien Widerstand anlässlich des Einführungsvortrags in Schleining, heute um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 in unserem Journal Panorama.
Es war das literarische Ereignis des Jahres 1986 in Ungarn.
Das Erscheinen des großen Romanwerks von Peter Nadasch, das über 1200 Seiten stark gebuchte Memoiren, an dem der 45-jährige Schriftsteller elf Jahre lang gearbeitet hat.
Jetzt wurde sein Werk in Ungarn zum Buch des Jahres ernannt.
Peter Nadaschs Stücke werden in Ungarn und im Ausland, zuletzt auch in Rom, aufgeführt.
Das Theater beim Auersberg in Wien plant die deutschsprachige Erstaufführung seines Stücks Begegnung in der Übersetzung von Barbara Frischmuth.
Brigitte Hofer hatte Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Autor und hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Peter Nadasch gehört zur kritischen neuen Generation der ungarischen Schriftsteller.
Sein Band Ende eines Familienromans, der auf Deutsch bei Surkamp erschienen ist und der unter anderem in die Zeit der Schauprozesse der Stalin-Ära führt, gehört zu den aufsehenerregendsten und intensivsten Romanen der letzten zehn Jahre.
Jetzt sein Buch der Memoiren, sein Buch der Erinnerungen.
In Ungarn mit außergewöhnlicher Resonanz aufgenommen, ebenso bei ausländischen Kritiken.
In der renommierten Neuen Zürcher heißt es zum Beispiel, die Gedanken und Handlungen der Hauptgestalt steigen aus den dunkelsten Zonen ihres Wesens auf, die von weniger Empfindsamen kaum wahrgenommen werden.
Eine nach allen Richtungen tastende, alles überziehende Erotik erscheint als wichtige Komponente des Romans, die das Leben der Hauptperson bestimmt und in der gesamten Weltliteratur wohl selten einer derart subtilen Mikroanalyse unterzogen worden ist.
Dieser analytische Bildungs- und negative Entwicklungsroman ist ein Meilenstein der ungarischen und möglicherweise auch der europäischen Prosa."
Peter Nadasch schreibt in seinem Buch der Memoiren über Menschen, deren Tragödie es ist, weder in ihrem gesellschaftlichen oder politischen, noch in ihrem individuellen Verhalten mit sich identisch sein zu dürfen.
Menschen in den Erschütterungen dieses Jahrhunderts.
Ich habe versucht, mit diesen geschichtlichen Ereignissen, in denen meine Helden sich heldisch oder ganz unheldisch
verhalten, aber eher unheldig in den Armen.
Ich habe versucht, eine Erklärung zu finden, was in den letzten 100 Jahren passiert ist und warum diese Menschen sich so verhalten, wie sie sich verhalten.
In diesem Roman habe ich den
Ich habe einen sehr anstrengenden Versuch gemacht, nicht zu urteilen.
Interesse an der Geschichte der Jahrhundertwende gefunden und sehr grosse Parallele, nicht direkte Parallele zu unserer Jahrhundertwende, die bevor uns steht, sondern darin, wie die Menschen damals und heute
nach einer Lösung suchten und vielleicht unter die Gegebenen nicht eine besondere Günstige gewählt haben, dessen Endergebnisse wir sind, ohne Hoffnungen.
Wie waren die Produktionsvorgänge dieses Romans?
Wie lange haben Sie daran geschrieben?
Wann wurde er gedruckt?
War das problematisch?
War es das nicht?
Ich habe an dem Roman elf Jahre lang gearbeitet.
Und das ist schon etwas.
in einem Leben.
Ich wusste es aber nicht, dass es so lange dauern wird.
Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich so große Angst gekriegt, dass ich diese Idee überhaupt aufgegeben hätte.
Meinen Sie, dass es die Zensur jetzt viel weniger gibt als vor einigen Jahren noch?
Nein, die Lage ist eher chaotisch.
Zensur gibt es in Ungarn,
Nach dem Gesetz überhaupt nicht, überhaupt keine.
Wir scherzen darüber seit Jahren, dass man die Zensurbehörde erst aufstellen sollte und dann dagegen kämpfen sollte, also gegen Zensur.
Wir kämpfen dagegen nicht, weil sowas gibt es nicht.
Aber vielleicht in Wien ist es auch verständlich.
Also das ist eine mysteriöse Sache.
Wenn Sie aber nichts zu kämpfen haben, das ist ja doch dann ganz langweilig eigentlich.
Nein, wir haben zu kämpfen und man hat zu kämpfen und ein Leben ohne zu kämpfen nicht zu vollstellen.
Aber gegen eine mit Gesetzen nicht geregelte Macht braucht man einerseits viel mehr Mut, um zu kämpfen, und gibt sehr schnell auf.
Andererseits muss man sehr bedacht sein, wogegen oder wie man überhaupt kämpft.
Weil gegen Gespensten ist zu kämpfen sehr schwer.
Peter Nadas Buch der Memoiren wird zur Zeit von Hildegard Grosche übersetzt und wird im Rohwold Verlag erscheinen.
Und jetzt 3 vor 1 schalten wir eilend ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Bundeskanzler Wranitzki hat heute im Pressefoyer nach dem Ministerrat betont, es gebe bei den Koalitionspartnern keine Differenzen in Verteidigungsfragen.
Wranitzki kündigte noch für diesen Monat eine Sitzung des Landesverteidigungsrates an.
Dabei soll darüber beraten werden, ob die Sparmaßnahmen im Budget dazu führen müssen, die grundsätzliche Verteidigungspolitik zu überdenken.
Der Bundeskanzler sagte, man werde vom bestehenden Verteidigungskonzept nicht ohne schwerwiegende Gründe abrücken.
Verteidigungsminister Lichal hat einen neuen Vorstoß zur Bewaffnung des Bundesheeres mit Raketen unternommen.
Lichal hob hervor, er werde sich um finanzielle Mittel zur Anschaffung sogenannter Defensivlenkwaffen bereits im kommenden Jahr bemühen.
Derartige Defensivwaffen könnten nach Ansicht des Verteidigungsministers bei den Signatarstaaten des Staatsvertrages zu keinem Widerstand führen.
FPÖ-Generalsekretär Norbert Gugerbauer meinte, da derzeit kein Geld für Raketen vorhanden sei, sei es nicht sinnvoll, über dieses Thema zu diskutieren.
Die Direktion der Wolfsegg-Trauntaler Kohlenwerke AG im oberösterreichischen Hausruckviertel will in den kommenden Jahren den Personalstand deutlich verringern.
Bis 1991 sollen 250 der insgesamt 750 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Die Unternehmensleitung begründet ihre Entscheidung mit Rationalisierungsmaßnahmen und der Entwicklung der Personalkosten.
Die Fürst Alpine hat heute Pressemeldungen über eine bevorstehende Fusion mit der Maschinenfabrik Haid dementiert.
In der Stellungnahme heißt es, in den vergangenen Wochen hätten Sondierungsgespräche mit österreichischen und auch mit ausländischen Unternehmen stattgefunden, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Herstellung und Vermarktung von Werkzeugmaschinen zu erkunden.
Auf der Inntal-Brenner Autobahn wird ab 1.
August für Lastkraftwagen und Sattellastkraftwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen während der Nachtstunden eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km in der Stunde gelten.
Verkehrsminister Rudolf Streicher teilte dazu mit, die Geschwindigkeitsbeschränkung sei notwendig,
weil sich der grenzüberschreitende Güterverkehr auf der Tiroler Transitroute in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als verzehnfacht habe.
Jährlich benützten rund eine Million Lastkraftwagen die Brenner Autobahn.
Die Wetteraussichten bis zum Abend im Norden und im Osten sonnig, im Westen und im Süden am Nachmittag erneut gewittrig.
Nachmittagstemperaturen 23 bis 28 Grad.
Das waren Meldungen und Wetter als Schlusspunkt des Mittagsschonals, für dessen Redaktions- und Technikteam sich Manfred Kronsteiner verabschiedet.