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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittag-Journal, sagt eine Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
In den nächsten 60 Minuten erwarten wir Beiträge unter anderem zu folgenden Themen.
Zu den gestrigen Remplern und Tritten aufgebrachte AMAG-Mitarbeiter für Minister Streicher und dem Verlangen des ÖVP-Nationalrats und Vöstbetriebsrats Brückstaller nach einer Ablösung des verstaatlichen Ministers nehmen sowohl Rudolf Streicher selbst als auch ÖVP-Generalsekretär Graf Stellung.
In Linz findet eine Großkonferenz oberösterreichischer Gewerkschafter statt.
Die OEAG, die Dachgesellschaft der verstaatlichten Industrie, präsentiert ihre Vorjahrsbilanz.
Eine Erklärung des Salzburger Erzbischofs Berg zum Antisemitismus.
Außenminister Mock in der GSSR und internationale Presse stimmen zum im September stattfindenden Honecker-Besuch in der Bundesrepublik Deutschland.
Vor alldem jetzt aber eine von Ferdinand Olber zusammengestellte Meldungsübersicht
Österreich.
In Linz hat heute früh eine Großkonferenz der Gewerkschaft der Oberösterreichs begonnen, bei der ein Aktionsprogramm beschlossen werden soll.
In der Einladung der Landesexekutive des ÖGB heißt es unter anderem, seit dem Vorjahr seien in Oberösterreich 3000 Industriearbeitsplätze verloren gegangen.
Mit der Zerschlagung der verstaatlichen Industrie seien Sozialabbau und die Forderung nach einer Nulllohnrunde sowie nach Wegfall der Überstundenzuschläge verbunden.
Zum erhöhten Leistungsdruck komme die Angst um den Arbeitsplatz.
Es könne so nicht weitergehen, die Gewerkschafter müssten sich wehren, wird betont.
ÖVP-Generalsekretär Graf hat die Forderung des ÖVP-Abgeordneten und VEW-Betriebsrates Paul Burgstaller nach einem Rücktritt von verstaatlichten Minister Streicher zurückgewiesen.
Graf sagte, man dürfe Streicher jetzt nicht gehen lassen.
Er trage die politische Hauptverantwortung für die katastrophale Lage der verstaatlichten Industrie.
Die ÖVP werde Streicher eine faire Chance geben, seinen Aufgaben als Minister gerecht zu werden.
Die Volkspartei missbillige die Gewalttätigkeiten gegen Streicher, zu denen es gestern auf dem Ballhausplatz gekommen ist, betonte Graf.
Burgstaller hatte gestern in der Zeit im Bild 2 erklärt, Streicher und die OIAG müssten die Verantwortung dafür übernehmen, dass es in der verstaatlichen Industrie seit mehr als zehn Jahren keine wirksame Sanierung gebe.
In diesem Zusammenhang verlangte er auch die Auflösung der OIAG.
Diese Forderungen sind heute vom Zentralbetriebsrat der Vereinigten Edelstahlwerke zurückgewiesen worden.
Der Präsident des ÖVP-Bauernbundes, Alois Dörfler, hat die Beschäftigten der verstaatlichten Industrie indirekt aufgefordert, sich Opfern zur Budgetsanierung nicht zu entziehen.
Dörfler sagte, die Bauern hätten ungeachtet ihres sehr niedrigen Durchschnittseinkommens Verpflichtungen in Millionenhöhe übernommen.
Für die Beschäftigten der verstaatlichten Industrie habe es dagegen in der Vergangenheit generöse, freiwillige Leistungen gegeben, obwohl man gewusst habe, dass keine besonderen Erfolge aufschienen.
Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Karl Berg, hat tiefes Bedauern und ernste Sorge über Manifestationen einer antisemitischen Haltung in Österreich gezeigt.
Berg hob heute in einer Stellungnahme hervor, er wende sich in Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern nachdrücklich gegen das Unrecht, das ihnen durch pauschalierende Vorwürfe und Polemiken angetan werde.
Er tue dies mit derselben Entschiedenheit, erklärt der Erzbischof, mit der die österreichischen Bischöfe jenen pauschalierenden Vorwürfen entgegengetreten seien, die ohne Beweis gegen Bundespräsident Waldheim vorgebracht würden.
Tschechoslowakei
Vizekanzler Außenminister Mock hat am Vormittag in Prag die Arbeitsgespräche mit seinem tschechoslowakischen Ressortkollegen Bohuslav Knopek fortgesetzt.
Im Mittelpunkt standen wirtschaftliche und internationale Themen.
Vorher war Mock mit dem früheren Bürgerrechtler und Carta 77-Aktivisten Vaclav Havel zusammengetroffen.
Havel vertrat die Ansicht, in der Tschechoslowakei seien noch keine konkreten Auswirkungen der Reformpolitik des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow zu spüren.
Die Situation der Charta 77 habe sich in letzter Zeit allerdings gebessert.
MOK wird heute noch von Staats- und Parteichef Gustav Hussak empfangen.
Frankreich Der Konflikt zwischen Frankreich und dem Iran spitzt sich weiter zu.
Die französische Regierung hat am späten Abend die iranische Botschaft in Paris praktisch zur Gänze abgeriegelt.
Mit dieser Maßnahme reagierte Frankreich auf die ultimative Drohung aus Teheran.
Persen werde seine diplomatischen Beziehungen zu Frankreich abbrechen.
sollte die Polizeibewachung nicht bis Sonntagvormittag aufgehoben werden.
Die französische Polizei will einen Iraner, der als zweiter Mann der persischen Botschaft gilt, verhören.
Der Botschafter soll nach Ansicht der Polizei in die Terroranschläge in Paris vom vergangenen Herbst verwickelt gewesen sein.
USA.
Die britische Premierministerin Thatcher ist zu einem eintägigen Besuch in Washington eingetroffen.
Bei einem Treffen mit Präsident Reagan sollen vor allem der derzeitige Stand der Abrüstungsverhandlungen, das Ost-West-Verhältnis und die Lage im Nahen Osten erörtert werden.
Israel.
Ministerpräsident Shamir will bei der Regierung in Kairo gegen die Einladung von Bundespräsident Waldheim nach Ägypten protestieren.
Shamir kündigte an, er werde dies dem ägyptischen Außenminister und stellvertretenden Regierungschef Abdel Magid bei dessen Israel-Besuch in der kommenden Woche mitteilen.
Shamir vertrat die Ansicht, arabische Länder würden Waldheim einladen, um Israel zu provozieren und von einer gemeinsamen Plattform angreifen zu können.
Magid hatte bei seinem Besuch in Österreich in dieser Woche die Einladung an Waldheim überbracht.
Frankreich.
Ministerpräsident Chirac hat eine amtliche Untersuchung der Überschwemmungskatastrophe vom vergangenen Dienstag auf dem Campingplatz von Grandbornard in den französischen Alpen angeordnet.
Bisher konnten 23 Leichen geborgen werden, die Zahl der Toten wird jedoch auf mehr als 30 geschätzt.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Saarland hat sich gestern Abend ein schwerer Unfall mit einem Tank-Lkw ereignet, der fast zu einer ähnlichen Katastrophe geführt hätte, wie jener vor einigen Tagen in Herborn in Hessen.
Der mit 20.000 Liter Benzin belagene Tanklaster kippte vermutlich wegen überhöhter Geschwindigkeit in einer scharfen Linkskurve in St.
Nikolaus bei Saarbrücken um.
Etwa 3000 Liter Benzin liefen in die Kanalisation.
Bis in die Nacht bestand Explosionsgefahr,
300 Personen wurden evakuiert.
Ein Unfall mit einem Tanklastzug ereignete sich gestern Abend auch in Bayern auf der Autobahn Regensburg-Weiden.
Der Transporter kam von der Straße ab und kippte um.
6000 Liter Heizöl flossen in den Boden.
Das Erdreich ist mehrere Meter tief verseucht und wird heute abgetragen.
Die Zahl der Toten der Tanklaster-Explosion in Herborn hat sich unterdessen auf sechs erhöht.
In der vergangenen Nacht starb ein bei dem Unglück schwer verletzter Mann.
Ingrid Amon las die Nachrichtenübersicht.
Es ist jetzt zwölf Uhr acht.
Und bevor wir im Mittagsschanal zur ausführlichen politischen Berichterstattung kommen, reden wir noch kurz übers Wetter.
Mit Dr. Walter Sobiczka, dem derzeit auf der Wiener Hohen Wartedienst habenden Metrologen.
Guten Tag, Herr Doktor.
Grüß Gott.
Herr Doktor, wie wird's am Wochenende?
Mit der südwestlichen Höhenströmung gelangt weiterhin Warmluft in den Alpenraum.
Eingelagerte Störungszonen werden vorerst noch durch den Föhn abgeschwächt.
Das warme Sommerwetter dauert also zunächst noch an.
Am Samstag nach Auflösung einzelner Störungsreste von Nachtgewittern bei südlichen Winden wieder vielfach sonnig und warm.
In der zweiten Tageshälfte dann allerdings im Westen verbreitet sonst örtlich Gewitter.
Die Frühtemperaturen werden zwischen 15 und 20 Grad.
die Tageshöchsttemperaturen zwischen 23 und 31 Grad liegen.
Auch am Sonntag wird das sonnige und schwülwarme Wetter im Osten und Südosten Österreichs noch länger andauern.
Insgesamt aber doch im Tagesverlauf eine allmähliche Wetterverschlechterung von Westen her mit Regen und Gewittern, lokal aber auch mit Sturmböen und nachfolgender Abkühlung.
In den ersten Tagen der kommenden Woche ist da nur noch mäßig warmes und nicht ganz störungsfreies Wetter zu erwarten.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
Wien-Heiter 31 Grad, Südwind 10 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt-Heiter 30 Grad, Südwind 30 Kilometer pro Stunde.
Das war Dr. Walter Sobiczka mit dem Wetterbericht.
Es ist jetzt 12.10 Uhr und wir kommen im Mittagsjournal zu den politischen Beiträgen.
Gestern gab es auf dem Wiener Ballhausplatz etwas, das sogar nicht zum so lange so viel gerühmten friedlichen österreichischen Sozialpartnerschaftsklima passt.
Rempler und Dritte für verstaatlichten Minister Streicher.
Dazu kam es, als der Minister zu rund 700 Demonstranten sprechen wollte, die nach Wien gekommen waren, um abermals gegen die Nichterrichtung einer neuen Elektrolyseanlage der Austria Metall AG in Ranshofen zu protestieren.
Ebenfalls gestern präsentierte die Voest ihre Jahresbilanz 1986 mit einem 8,7 Milliarden Verlust und bezifferte die heuer zu erwartenden Verluste mit 4,5 Milliarden Schilling.
Die insgesamt triste Situation der verstaatlichen Industrie nahm der ÖVP-Nationalrat und Voest-Betriebsrat Brückstaller zum Anlass, in Interviews die gesamte verstaatlichen Holding ÖJG in Frage zu stellen und eine Ablöse von Minister Streicher zu fordern.
Dieser nahm nun heute in einem Gespräch mit Gisela Hopfmüller zu seinen gestrigen Demonstrationserlebnissen und zur Burgstaller Rücktrittsforderung Stellung.
Herr Minister Streicher, als Sie gestern am Ballhausplatz standen, den Arbeitern direkt gegenüber, da haben die Bilder und das, was man davon zu hören bekam, doch ein wenig den Eindruck vermittelt, dass Sie über die Heftigkeit der Attacken doch betroffen waren.
Ja, das ist einem sicher nicht egal, wenn man hasserfüllten Gesichtern gegenüber steht, aber ich glaube, dass ich versucht habe, mit Ruhe den Sachverhalt zu klären.
Ich habe immer, wenn es in der unmittelbaren Umgebung Schrei gegeben hat,
meine Ausführungen unterbrochen.
Aber es ist dann schließlich nicht mehr möglich gewesen, weil einfach von einer Gruppe von Provokateuren eine Staccato-ähnliche Schreiaktion initiiert wurde, die Ausführungen fertig zu machen.
Nun gibt es ja Angst bei Belegschaft, nicht nur bei der AMAG.
Es gibt heute in Oberösterreich eine große Betriebsrätekonferenz.
Da steht schon auf der Einladung drauf, wir müssen jetzt was unternehmen dagegen, dass in den letzten Jahren 3.000 Industriearbeitsplätze in Oberösterreich verloren gegangen sind.
Man muss was dagegen unternehmen, dass diese Elektrolyseentscheidung gefallen ist.
Das heißt, es ist doch schon so etwas wie eine Mobilisierung der Arbeitnehmer im Gange.
Haben Sie das Gefühl, dass das jetzt ausgeprägter auftritt als vielleicht noch vor ein paar Monaten?
Wir müssen wirklich hier eine Strukturveränderung herbeiführen, die etwa so lauten könnte oder etwa so ausgerichtet sein könnte, dass es einfach kleinere, überschaubare, flexiblere Geschäftseinheiten geben wird.
Unser Ziel ist, dass wir in den 90er Jahren aus der ÖAG-Gruppe einen
wirklichen Konzern europäischen Zuschnitts gemacht haben mit Auslandsbeteiligungen.
Die brauchen wir, um den Markt abzusichern, indem ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Grundstoff und ein marktkonformes Verhältnis zwischen Grundstoffindustrie, Weiterverarbeitung und Hochtechnologie positioniert sein wird.
Das ist wichtig.
Diesen Weg müssen wir gehen.
Diesen Weg müssen wir deshalb gehen, um die sanierbaren Arbeitsplätze
zu retten.
Alles andere wäre listige Irreführung.
Es wird eine harte Zeit, insbesondere für unsere Kollegen in der Eisen- und Stahlindustrie.
Es wird auch eine harte Zeit für die Manager.
Aber ich glaube, wenn wir wirklich alle an einem Strick ziehen, können wir diese Vision durchaus realisieren.
Aus der Obersteiermark ist gestern Abend eine Stimme mit sehr harter Kritik gekommen.
Der ÖVP-Betriebsrat Burgstaller hat erstens gemeint, weg mit der OEAG.
Sie hat sich als nicht brauchbar erwiesen.
Und außerdem hat er ihren Rücktritt gefordert.
Was sagen Sie denn zu solchen Aussagen?
Und schauen Sie, der Abgeordnete Burgstaller ist als Berufsnörkler bekannt.
Offenbar ist es auch in der ÖVP hier zu Meinungsverschiedenheiten gekommen.
Der Abgeordnete Schüssel hat erst vor wenigen Tagen die neue Art, die Dinge anzugehen, der ÖAG sehr gelobt.
Der Herr Abgeordnete Burgstaller hat vor wenigen Wochen noch zugestimmt dem Finanzierungsgesetz und hat natürlich damit auch Ja gesagt zur Struktur.
Der Herr Abgeordnete Burgstaller ist in diesem Zusammenhang für mich, ein Mathematiker würde ich sagen, eine vernachlässigbare Größe.
Der Herr Bundeskanzler hat mich aufgefordert, in diese Regierung einzutreten und hat
mich aufgefordert, an der Problemlösung mitzuwirken.
Das ist für mich der Auftrag.
Was sich der Herr Abgeordnete Burgstaller dabei denkt, ist mir wirklich egal.
Als Sie Minister geworden sind, hat man das ja vielfach mit sehr viel Applaus begrüßt, unter anderem mit dem Hinweis, Sie kommen aus der Praxis.
Hat Ihnen eigentlich auch diese Konfrontation gestern mit den Arbeitern irgendwie das Gefühl vermittelt, dass Ihr Image angeknackst ist?
Nein, das Gefühl hat es mir nicht gegeben.
Ich war früher Generaldirektor und Manager in der Großindustrie.
Ich habe dort meine Aufgaben, wie ich glaube, ordentlich erfüllt.
Ich bemühe mich jetzt, in dieser neuen Funktion sehr konzeptiv vorzugehen.
Und ich glaube, dass ich sowohl ein gutes Verhältnis zur ÖAG habe, ein sehr konstruktives Verhältnis, dass ich auch ein sehr konstruktives Verhältnis zu meinen Regierungskollegen habe.
Ich möchte ja nicht selbstgefällig sein, aber wenn man selber mal ein Unternehmen geführt hat, glaube ich, hat man ein besseres Augenmaß für die Probleme, auch wenn man dieses Augenmaß als Politiker entwickeln muss.
soweit Verstaatlichen Minister Rudolf Streicher.
Dass dieser gestern unangenehm hautnahen Kontakt mit aufgebrachten AMAG-Mitarbeitern hatte und vom ÖVP-abgeordneten Burtstaller zum Rücktritt aufgefordert worden war, das war, wie die gesamte unerfreuliche Situation der verstaatlichen Industrie heute auch das zentrale Thema eines Pressefrühstücks, zu dem ÖVP-Generalsekretär Graf eingeladen hatte und von dem nun Franz Siebenbürger berichtet.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf ging gleich in seinem Einleitungsstatement sowohl auf die gestrigen Attacken von AMAG-Arbeitern auf Verstaatlichtenminister Rudolf Streicher ein, als auch auf die Forderung des Fürstbetriebsrates und steirischen ÖVP-Abgeordneten Paul Burgstaller nach einem Rücktritt des Verstaatlichtenministers.
Grafs Stellungnahme dazu?
Ballhausplatz körperliche Angriffe gegen den verstaatlichen Minister Streicher gegeben.
Wir von der ÖVP missbilligen das.
Fußtritte sind keine Argumente.
Wir fordern auch nicht den Rücktritt des Ministers Streicher.
Man darf ihn jetzt gar nicht gehen lassen.
Er trägt die politische Hauptverantwortung für die katastrophale Lage, in der sich die verstaatlichte Industrie befindet.
Er trägt auch in dieser gemeinsamen Regierung die Hauptverantwortung für die Sanierung auf dem Boden der von der Koalition gefassten Beschlüsse.
Es war Streicher, der in den Koalitionsverhandlungen den Sanierungsbedarf mit 32 Milliarden Schilling beziffert hat.
Die haben wir bewilligt.
Jetzt soll er mit diesem Geld arbeiten und die vereinbarten Sanierungs- und Privatisierungsmaßnahmen durchführen.
Mehr Geld wird er in dieser Legislaturperiode nicht bekommen.
Frage an Graf, ob diese letzte Formulierung einschließe, dass die verstaatlichte Industrie vielleicht doch noch einmal Geld aus dem Steuertopf erhalte.
Grafs Antwort?
Für Dinge nach Ablauf dieser Legislaturperiode möchte ich Prognosen weder eingehen noch ausschließen, dass dann vielleicht irgendwann noch irgendwer
einmal Forderungen erheben wird.
Interessant ist das Arbeitsprogramm, das für diese Legislaturperiode beschlossen wurde.
Das ist zu erfüllen und da wird es keine weiteren Mittel geben.
Es könnte möglich sein, so Graf, dass bereits gesunderte Betriebe in Zukunft neuerlich Geld erhalten.
Weiter wollte er sich auf dieses Thema nicht einlassen.
Und dann zurück zu den gestrigen Vorfällen auf dem Ballhausplatz.
Graf meinte, dass natürlich die Verteilungskämpfe härter würden.
Aber die Übergriffe auf Minister Streicher bei der Demonstration gestern seien eine einmalige Entgleisung gewesen.
Der Großteil der AMAG-Arbeitnehmer sei für diese Exzesse von Raudis nicht verantwortlich zu machen, sagte Graf wörtlich.
Nun hätten die Regierung und die Parteien die Aufgabe, das verstaatlichte Programm verantwortungsbewusst zu vertreten und zu erläutern.
Frage an Graf.
Hat denn nicht ÖVP-Wirtschaftsminister Robert Graf mit Verantwortung für die Entscheidung, die Elektrolyseanlage in Ranshofen nicht zu bauen?
Müsste sich daher nicht die ÖVP aktiver hinter Minister Streicher stellen?
Grafs Antwort?
Ich decke voll die Entscheidung des Ministers Graf, dass nicht die Strombezieher ein Defizitprojekt finanzieren können.
In dem Sinn,
War es vielleicht unfair, dass nur der Streich ein paar über die Rädeln gekriegt hat, aber wir stehen hinter dieser Entscheidung, weil sie wirtschaftlich die einzig Mögliche und Richtige ist.
Schließlich noch einige Anmerkungen des ÖVP-Generalsekretärs zur verstaatlichten Dachgesellschaft OIAG und zur Macht der Betriebsräte in der verstaatlichten Industrie.
Zum ersten Punkt sagte Graf, man könne über die Konstruktion der OIAG diskutieren, sie aber abzuschaffen, wie Burgstaller verlangt hat, sei derzeit nicht angebracht.
Und zu den Betriebsräten in der verstaatlichten Industrie meinte Graf, man müsse überbordende Ansprüche der Betriebsräte wieder auf ein seriöses Maß zurückführen.
Franzi Imbürger berichtete von einem Pressefrühstück, zu dem ÖVP-Generalsekretär Michael Graf eingeladen hatte und bei dem es vor allem um die unerfreuliche Situation der verstaatlichten Industrie ging.
Vorgestern präsentierten die Vereinigten Edelstahlwerke, die VW, ihre Verlustbilanz 1986.
Gestern teilte die Voest offiziell mit, dass sie im Vorjahr 8,7 Milliarden Schillenkverluste machte.
Und heute gab die ÖJG, die Dachgesellschaft der verstaatlichten Industrie, ihre Bilanzpressekonferenz 1986.
Davon berichtet jetzt Herbert Huthal.
Im Mittelpunkt der Pressekonferenz von ÖAG-Generaldirektor Sekirah stand natürlich auch die Ereignisse um Verstaatlichminister Rudolf Streicher.
Sekirah wird hart auf Sanierungskurs bleiben und auch er nimmt vor allem die Betriebsräte aufs Korn, die gleichzeitig Politiker sind.
Herr Burgstahl ist ein Laborant in Leoben und maßt sich an, über die Qualität eines Generaldirektors und eines Ministers zu urteilen.
Das ist eine pirdisch Sache.
Okay.
Er ist aber auch Abgeordneter.
Und dort liegt die Systemschwäche.
Betriebsräte, die Abgeordnete sind, die wieder im politischen Geschehen stark gehört werden,
Urteilen bestimmen mit in einem Konzern, der nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt werden muss.
Und wenn dann diese Politiker, diese Betriebsräte, die Politiker sind, auch auf die entscheidenden Politiker der Länder und des Bundes Einfluss haben und die wiederum Einfluss nehmen, auf Geschehnisse im Konzern kann nur das herauskommen, was in der Vergangenheit herausgekommen ist.
Das ist eine entscheidende Systemschwäche.
Und es hat sich also gestern manifestiert.
Und es hat sich hier erstmalig oder erstmalig so deutlich manifestiert, dass ein Politiker, der Minister Streicher, gesagt hat, bis hierher und nicht weiter.
Ich gebe nicht nach.
Denn was hat er gemacht?
Er hat die Beschlüsse der Organe, der AMAG, der ÖAG, respektiert.
Und hier die Belegschaft, aufgehust durch sehr linkstehende Gruppen,
im konkreten Fall die Kommunisten, Muri war ja mit 80 Leuten schon zum Vorwärmen und Aufwärmen dabei, hat hier
Und diese aufgebrauchten Arbeiter wollten Streicher zwingen, wirklich körperlich zwingen, dass er hier nachgibt.
Und das Perverse, meine Damen und Herren, ist ja das, dass Streicher, der übrigens sehr schneidig war in der Demonstration, ich weiß nicht, wer von Ihnen dabei war, aber die ganze Geschichte war ja nicht unbedingt ein Jausenspaziergang.
Und nicht jeder unserer Politiker hätte diesen körperlichen Mut besessen wie Streicher.
Und Streicher, der Verfechter der Elektrolyse war und auch heute noch ist, hat gesagt, ich respektiere die Organbeschlüsse und wird dadurch, wird in der Demonstration attackiert, tätlich attackiert, verbal klar, das hält man schon aus, aber tätlich attackiert und wird dann von einem Betriebsrat, der Politiker ist, niedergemacht und seinen Rücktritt gefordert.
Das ist unsere Systemschwäche und das müssen wir ändern.
Die soeben von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf angesprochene Umorganisation der verstaatlichten Dachgesellschaft ÖIAG dürfte bereits in ein relativ konkretes Stadium getreten sein.
Wir müssen das Problem der Konzernstruktur noch einmal zur Diskussion stellen, das wird im Herbst geschehen müssen.
Denn wir haben hier diesen Konstruktionsfehler als deutliche Erschwerung.
Wir müssen auch sehr deutlich sagen, dass wir
den Einfluss hochrangiger Politiker, die Betriebsräte in den Töchtern sind, nicht größer werden lassen dürfen.
Und da brauchen wir die Unterstützung unseres Ministers und des Bundeskanzlers, die wir haben.
Und das ist also ein ganz deutlicher Weg, in den wir gehen müssen.
Frage an Hugo Michael Sekirer, ob der de facto Rücktritt von VEW-Generaldirektor Friedrich Schmolgruber nicht doch auf Druck von VEW-Zentralbetriebsratsobmann und Abgeordneten Alois Rechberger zustande gekommen ist.
Ich möchte dazu sagen, dass die Frage VEW und Rücktritt von Dr. Schmolgruber keine Frage der Betriebsräte war.
Sondern es war letztendlich eine Frage, dass Dr. Lewinsky und ich zu Schmolgruber in seiner derzeitigen Situation, seiner physischen und psychischen Verfassung einfach kein Managementvertrauen mehr hatten.
Das war der wirkliche Grund.
Und wir haben also eine wahnsinnig schwierige Situation und wir brauchen vollfitte Manager.
Ich möchte nicht sagen, dass Dr. Schmolgruber schlecht ist.
Im Gegenteil, er hat sehr gute Sachen gemacht.
Aber die Belastung und die extreme Situation, in der sich das Unternehmen befindet,
war in der letzten Zeit der Frage nicht mehr gewachsen.
Und bitte, es ist auch kein toller Leistungsausweis, wenn wir im November des Vorjahres eine Verlustprognose von 1,2 kriegen und in 14 Tagen Abständen eine Verlustprognose hinaufschrauben bis zu einem tatsächlichen Verlust von 1,7 und einen Verlust 1987 statt 800 2,4.
Das ist auch eine Frage des Management-Erfolgs, dass man sich als Aufsichtsratsmitglied und als Vorsitzender des Aufsichtsrats Wilewinski direkt fragen muss.
Abschließend zu den verstaatlichten Geschäftsergebnissen.
Die Verluste 1986 lagen insgesamt bei 11 Milliarden Schilling, 1987 werden sie doch 8 Milliarden betragen und erst 1988 wird es sichtbare Verbesserungen geben.
Dramatische Entwicklungen wird es beim Personal geben müssen, sagte Sekira.
Allerdings wird das nötig sein und er selbst wie gesagt bekräftigte vom Staat kein Geld mehr zu bekommen und das man aber mit Kompromissen nicht sanieren kann.
Soweit mein Bericht und damit zurück zum Studio des Mittagsjournals.
Von einer Bilanzpressekonferenz der Verstaatlichen Holding ÖJG berichtete Herbert Hutter.
Rekordverluste in der verstaatlichen Industrie, eine Ministerrücktritts-Aufforderung, verbal recht kräftige Reaktionen darauf, Rempel und Tritte für Minister Streicher bei einer Demonstration vor dem Bundeskanzleramt.
Alles zusammen also ein recht umfangreiches Themenpaket, zu dem auch noch ein weiterer Mittagsschonalbeitrag passt.
In Linz begann nämlich heute früh eine Großkonferenz der Gewerkschaft der Oberösterreichs.
Veranstalter ist die ÖGB-Landesexekutive.
Eingeladen wurden alle Betriebsratsobmänner sowie die Vorsitzenden der Personalvertretungskörperschaften der öffentlichen Dienste in Oberösterreich.
In der Einladung zu der Großkonferenz wurde, wie auch vor wenigen Minuten im Gespräch mit Minister Streicher erwähnt, recht deutlich auf die aktuelle Situation eingegangen.
Wörtlich heißt es, seit 1986 sind in Oberösterreich 3000 Industriearbeitsplätze verloren gegangen.
Der Elektrolyse-Neubau ist gestorben.
Mit der Zerschlagung der Verstaatlichten gehen Sozialabbau und die Forderung einer Nulllohnrunde sowie der Wegfall von Überstundenzuschlägen einher.
Im Handel findet eine Ladenschlussoffensive statt.
Zum erhöhten Leistungsdruck kommt die Angst um den Arbeitsplatz.
Und weiters wird in der Einladung erklärt, so kann es nicht mehr weitergehen.
Wir müssen uns wehren.
Und wie die Veranstaltung selbst bisher verlief, das berichtet aus Linzen nun Franz Rohrhofer vom Landesstudio Oberösterreich.
Ganz im Zeichen zunehmender Sorge der Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze und daraus folgend einer wachsenden Emotionalisierung der Arbeitnehmer steht die Großkonferenz, die derzeit hier bei der Chemie Linz AG eben in Linz stattfindet.
Der ÖGB-Landesvorsitzende von Oberösterreich und zugleich Zentralbetriebsratsobmann der Voest, Franz Rohaldinger, rechnete vor, dass im Bundesland an die 6000 Arbeitsplätze in den großen Industriebetrieben in den nächsten Jahren
würden.
Die Schuld liege aber nicht bei den Betriebsräten, sondern bei den Vorständen und bei den Managements der Unternehmen, die noch dazu viel zu wenig eigene Ideen entwickeln würden und sich vor allem auf teure Beratungsfirmen verlassen würden.
Ruhalding unterstrich im Hinblick auf die Ereignisse gestern,
Anlässlich der AMAG-Demonstration in Wien, die Gewerkschafter würden auch in Zukunft nicht mit den Füßen argumentieren, aber die Anliegen der Arbeitnehmer mit Nachdruck vertreten.
Und Ruhaltinger zu den wachsenden Spannungen und zur Emotionalisierung in den Belegschaften der Betriebe?
Wir wollen uns nicht emotionsaufstarken lassen, aber letzten Endes müssen wir alle daran denken, wir dürfen niemanden verübeln in unseren Betrieben, der vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes und seiner Existenz ist, dass der dann in irgendeiner Form dann sich nicht mehr so beherrscht, wie man es eben erwartet.
Das ist die Stimmung, Kollege Benjamin, Kollege Werzentnitz in Oberösterreich.
Wir wollen nicht gegen Wien marschieren.
Wir brauchen von Wien die Unterstützung.
Wir brauchen schlicht und einfach die Solidarität aller Betriebe.
Wir brauchen eben einfach das Bekenntnis, und wir müssen heute das Bekenntnis ablegen, dass auch eine Regierung,
Egal wie die Zusammensetzung nicht schlicht und einfach alle Sanierungsmaßnahmen des Budgets auf den Rücken der Arbeitnehmer durchführen darf.
Der Zentralbetriebsarztobmann der Austria Metall AG, Franz Angsüßer, stellt erneut in dramatischen Worten die Auswirkungen des Nein zur neuen Elektrolyse in Ranzhofen dar.
Es sei daher verständlich, wenn die Belegschaft jetzt auf die Straße gehe.
Dieser Prozess sei aber nicht von den Betriebsräten eingeleitet worden und müsse auch nicht von diesen verantwortet werden."
Dann ging Angs Hüsser auf die Austritte aus dem ÖGB im Raum Braunau-Ranshofen ein, die sich in den letzten Tagen gehäuft hätten.
Angs Hüsser sagte dann in Richtung des in der ersten Reihe im Saal sitzenden ÖGB-Präsidenten Anton Benja,
weiß, dass der ÖGB nie die Elektrolyse in Ranshofen versprochen hat.
Das haben andere versprochen.
Aber mir war es unverständlich,
warum der Kollege Penier eigentlich der ist, der vorgeprescht ist und denen, die die Versprechungen gemacht haben, die Mauer macht.
Weil es hätten an und für sich jene das ausgeben müssen für die Elektrolyse.
Aber das hast leider du gemacht, Kollege Penier, am 6.20.
Juni schon, mit dem Artikel, wo du gemeint hast,
Man muss zur Kenntnis nehmen, wenn der Neubau nicht wirtschaftlich, nicht vertretbar ist, muss das Unternehmen ein Konzept vorlegen und über den Import von Aluminium möglichst viele Arbeitsplätze in der Verarbeitung sichern.
Und auch der designierte VÖS-Zentralbetriebsratsobmann Erhard Koppler appellierte an ÖGB-Präsident Anton Benja.
Du hast sehr viele Verdienste um diese Republik Österreich.
Aber heute bitte ich dich und ersuche dich herzugehen und zu sagen, so nicht mehr.
Der ÖGB wird die Interessen der Arbeitnehmer vertreten in Zukunft.
So geht es nicht mehr.
Freundschaft, Glück aus.
Der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreichs, Fritz Freischlag, forderte eine neuerliche umfassende Prüfung der Frage des Neubaus einer Elektrolyse für die AMAG.
Wir wollen daher, dass neuerlich alle Unterlagen überprüft werden, dass neuerlich über diese Frage gesprochen wird, wobei auch gesagt werden muss, dass es ja nicht nur alleine um die Elektrolyse geht, sondern dass es auch darum geht, dass in allen anderen Bereichen erwartet wird, dass nicht nur beruhigende Erklärungen von Vorstandsmitgliedern abgegeben werden, sondern konkrete Konzepte auf den Tisch gelegt werden, wie es weitergeht.
Bei der Linzer Betriebsrätekonferenz hat inzwischen auch schon die allgemeine Diskussion begonnen.
Als einer der ersten hat sich gleich der, wie eben zu hören war, oft angesprochene ÖGB-Präsident Anton Benger zu Wort gemeldet und sagte unter anderem... Der ÖGB ist nicht Regierung, will es auch gar nicht sein.
Wir haben unabhängig von der Regierung zu agieren, das wurde auch hier verlangt.
Und wenn einer sagte, mein Stehsatz war immer der,
Lieber Freund, agieren, den Hauptausschuss ist ein Gesetz, und das Gesetz kann nur im Parlament beschlossen werden.
Ich glaube, das weißt du auch, lieber Kumpel.
Ich möchte mich nicht abputzen, das tue ich nie.
Ich bin nur immer hingegangen, und manche werden mich doch kennen aus einer Zeit, in der es schwierig war, Preis- und Lohnabkommen.
Ausgewichen bin ich nie!
Ja, ja, da kannst du ruhig schreien.
Ich möchte es nur sagen.
Ausgewichen wird beim ÖGB nicht.
Wir haben daher auch, liebe Kollegen, wie gesagt, wir beschäftigen uns nicht.
Ich könnte euch eine Liste vorlesen über unsere Aussendungen, Pressekonferenzen der einzelnen Gewerkschaften, des ÖGB.
Das ist ja nicht so, dass wir uns um den wichtigsten Teilen nicht kümmern.
Bitte das auch so zu verstehen und seien Sie sicher.
Wenn wir uns bemühen, die Fragen zu lösen, dann lösen wir sie gemeinsam.
die einzelnen Gewerkschaften.
Kollegen, irgendwie ist es sinnvoll, wenn man sich gegenseitig anhört.
Es hat ja keinen Sinn.
Man muss es nicht glauben, was ich sage.
Man muss mir das Gegenteil beweisen, dass wir im ÖGB, 15 Gewerkschaften im ÖGB,
Nicht die Politik betreiben, die wir alle wollen.
Eine solidarische Politik, die zum Ziel hat, die Vollbeschäftigung zu erreichen oder möglichst viele Arbeitsplätze zu halten und wieder zu erreichen.
Das ist unsere Aufgabe.
Das war ÖGB-Präsident Anton Benger bei der Großen Oberösterreichischen Betriebsrätekonferenz.
Über den weiteren Verlauf dieser offenbar recht emotionsgeladen verlaufenden Veranstaltung erwarten wir einen weiteren Bericht im Abend-Journal.
Zu einem traurig aktuellen Thema ist in Österreich zuletzt auch wieder der Antisemitismus geworden.
Die israelitische Kultusgemeinde berichtete bekanntlich von Anpöbelungen, denen Juden in den Straßen Wiens ausgesetzt sind und in der Bundesrepublik Deutschland berichteten Medien wie der Spiegel, der Stern und die Zeit in groß aufgemachten Berichten über ein angeblich dramatisches Anwachsen des Antisemitismus in Österreich.
Viel Beachtung fand auch ein häufig als antisemitisch aufgefasster Brief des Linzer ÖVP-Vizebürgermeisters Hödl an den Präsidenten des jüdischen Weltkongresses Branfmann.
Ein Brief, in dem die Anti-Waldheim-Kampagne mit dem Prozess gegen Jesus Christus vor 2000 Jahren verglichen wurde.
Heute nahm nun zum Thema Antisemitismus der Sprecher der österreichischen Bischofskonferenz der Salzburger Erzbischof Karl Bergstellung, in dem er sagte, die österreichischen Bischöfe
beobachten die jüngsten Manifestationen eines offenbar latenten Antisemitismus in Österreich mit tiefem Bedauern und ernster Sorge.
Gewiss, dieses Wiederaufleben des Antisemitismus geht auf das Konto einer hoffentlich verschwindenden Minderheit von Österreichern.
Aber auch eine kleine Minderheit kann eine große Schuld auf sich laden.
Angesichts des unsagbaren Leides, das der Nationalsozialismus über Millionen Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft gebracht hat, darf niemand in unserem Land diese Alarmzeichen überhören.
In Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern wende ich mich als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz mit allem Nachdruck
gegen das Unrecht, das ihnen durch pauschalierende Vorwürfe und Polemiken, ja sogar persönliche Anpöbelungen angetan wird.
Ich tue dies in derselben Entschiedenheit, mit der die österreichischen Bischöfe erst vor kurzem jenen pauschalierenden Vorwürfen entgegengetreten sind,
die ohne Beweis gegen den österreichischen Bundespräsidenten Dr. Kurt Waldheim vorgebracht werden.
Feindseligkeiten oder gar Hass gegenüber dem Judentum widersprechen zutiefst dem christlichen Verständnis von der Personwürde jedes Menschen.
Keine Form des Antisemitismus darf sich auch nur im geringsten auf christliche Motive berufen.
Das war eine Stellungnahme des Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz des Salzburger Erzbischofs Kadelberg zum Thema Antisemitismus.
Es ist inzwischen 12.38 Uhr, acht Minuten nach halb eins geworden.
Vizekanzler Außenminister Mock ist seit gestern in der GSSR zu einem offiziellen Besuch.
Heute Vormittag hat er in Prag die Arbeitsgespräche mit seinem tschechoslowakischen Ressortkollegen Bohuslav Knopek fortgesetzt.
Im Mittelpunkt standen wirtschaftliche und internationale Themen.
Vorher war Mock aber auch mit dem führenden Bürgerrechtler und Charta 77-Aktivisten Václav Havel zusammengetroffen.
Näheres Bericht hat aus Prag Friedrich Orta.
Ein Besuch bei Staats- und Parteichef Hussak, auf dessen Landsitzlane 40 Autominuten von Prag entfernt, war am Vormittag der offizielle Höhepunkt des Besuches.
Die tschechoslowakische Seite betont das Miteinander.
Brücken des Vertrauens und der Annäherung sollten gebaut werden.
Das sagte Außenminister Knopek in seiner Tischrede gestern Abend.
Ein Symbol der Stabilität könnte nach Knopeks Worten langfristig der gemeinsame Bau des Donaukraftwerkes Wolfstal sein.
Auf die neue Denkweise auf das gemeinsame europäische Haus, von dem der Generalsekretär der KPDSU immer wieder spricht, vom Entspannungsprozess, auch darauf hat Nupek verwiesen.
Außenminister Mock hat in diesem Zusammenhang betont, dass Österreich auf alle drei Körbe des KSZE-Dokuments Wert lege.
Die humanitäre Komponente sei genauso wichtig wie die Abrüstung.
Demonstrativ lud Mock heute früh den Karte 77-Unterzeichner Vaclav Havel zu einem Frühstück in die Residenz des österreichischen Botschafters.
Eine Einmischung in innertschechoslowakische Angelegenheiten sieht Mock darin nicht.
Mit dem Problem ist man immer konfrontiert.
Ich verstehe, dass jeder, der nach Österreich kommt, seine Überzeugung frei zum Ausdruck bringt und ich sehe es auch als einen Teil gut nachbarschaftlicher Beziehungen, wenn Österreicher herkommen und zeigen, dass sie sich mit einem Staatspreisträger in jeder Hinsicht verbunden fühlen und mit der Ideenwelt, die er auch vertritt.
Havel sagte, es sei sehr wichtig, dass nicht nur er, sondern überhaupt Repräsentanten der KT77 von westlichen Staatsmännern empfangen werden.
Das hilft ja nicht nur ihm persönlich, sondern wehrt ja auch die Arbeit der KT77 auf.
Auf die Frage, ob Gorbatschows Reformkurs auch Einfluss auf die Charta-Bewegung habe, sagte Havel, es sei etwas besser geworden, der Polizeidruck habe nachgelassen.
Ein Beispiel dafür sei, dass er zum Frühstück mit dem österreichischen Außenminister kommen durfte.
Früher wäre das unmöglich gewesen.
Das sei ein gewisser Erfolg, aber das seien nur mikroskopische Verschiebungen.
Aber das sind nur mikroskopische Veränderungen.
Vom offiziellen GSSR-Besuch Außenminister Mox berichtete aus Prag Friedrich Orta.
1981 hatte der damalige bundesdeutsche Kanzler Helmut Schmidt DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker zu einem offiziellen Besuch in die BRD eingeladen.
Nun, sechs Jahre später, vom 7. bis 11.
September, wird die Visite endlich stattfinden.
Wird Honecker unter anderem seinen saarländischen Geburtsort besuchen.
In der Vergangenheit war die Reise immer wieder, manchmal im letzten Augenblick, an weltpolitischen oder bilateralen Verstimmungen gescheitert.
Diesmal glaubt aber kaum jemand daran, dass wieder etwas dazwischen kommen könnte.
In der Bundesrepublik wird die Honecker Reise allgemein begrüßt.
Und Kanzleramtsminister Schäuble emannte gestern in einer Pressekonferenz, mit dem Besuch sehr behutsam vorzugehen und ihn nicht mit Erwartungen zu überfrachten.
Welche Erwartungen Zeitungskommentatoren haben, das schaute sich Michael Kerbler näher an.
Sprecher aller Parlamentsparteien haben gestern in Bonn unisono den Septemberbesuch des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker begrüßt.
Honecker sei willkommen, war auch aus der CDU zu hören.
Dennoch ortet der Kommentator der Süddeutschen Zeitung Probleme für die Parteien mit dem C im Parteikürzel.
Für die Politiker der westdeutschen Konservativen wird der Besuch im September neue Beschwer mit sich bringen.
Eigentlich, meinen sie, sollte es die DDR gar nicht geben.
Die Zeitungen des Springer-Konzerns schreiben das Kürzel-DDR weiterhin und konsequent in Anführungsstrichen.
Es ist auch anzunehmen, dass Honecker seine Vorstellung von einer besonderen, mitteleuropäischen Abrüstung einem atomwaffenfreien Korridor vortragen wird.
Auch dies wird die Union ohnehin in Abrüstungsfragen zerstritten, in neue Schwierigkeiten bringen.
Für die Kölnische Rundschau ist es klar, welche Rahmenbedingung es unter anderem ist, die den Honecker-Besuch jetzt möglich werden ließ.
Das deutsch-sowjetische Verhältnis befindet sich im Aufwind, also erscheint es dem SED-Chef ratsam, den anrollenden Zug nicht ungenutzt vorbeifahren zu lassen.
Was aber den letzten Ausschlag zu seiner Reiseentscheidung auch gegeben haben mag, wir sollten den Besuch, wenn auch nicht den Besucher gutheißen, wie auch immer unsere persönliche Haltung zu dem anderen deutschen Staat sein mag.
Er ist da, er ist eine Realität, die wir weder ignorieren noch wegwischen können.
Wir müssen uns mit der DDR abfinden, wenn wir in Vernunft und in Frieden nebeneinander leben wollen.
Auch die Frankfurter Rundschau konstatiert eine in Griffnähe befindliche Normalisierung, wenn sie schreibt.
Doch gerade wegen dieser auch durch das Protokoll besiegigen Normalisierung, und das heißt rechtliche Trennung, ist es notwendig, dass sich die Bundesrepublik und die DDR engagierter noch als bisher bemühen, die Beziehungen so auszubauen, sie mit Verträgen so zu polstern, dass sie nicht viel schlechter sind als zu den anderen Nachbarn auch.
Die konservative Tageszeitung Die Welt ortet eine schweigende Mehrheit, die dem Honecker-Besuch mit gemischten, wenn nicht gar ablehnenden Gefühlen entgegensieht.
So wird die schweigende Mehrheit, schweigend wie immer, den seltsamen Vorgang verfolgen, dass der Chef des SED-Regimes durch die provisorische Hauptstadt des freien Teils Deutschlands schreiten wird, zum Knattern seiner Flagge und den Klängen seiner Hymne.
In dieser heißt es allerdings, lasst uns dir zum guten Dienen Deutschland einig Vaterland.
Aber Honecker lässt den Text nicht mehr singen, eben deshalb.
Und niemand hier fragt ihn danach, denn in unserer politischen Klasse gilt quer durch die Parteien, dass die Wiedervereinigung irgendwo zwischen die griechischen Kalenden und dem Sankt-Nimmerleins-Tag zu datieren sei, weil man sich mit den Realitäten abzufinden habe.
In den französischen Gazetten befasst man sich aus einem historischen Gesichtswinkel heraus, mit der in der Bundesrepublik laut formulierten Hoffnung auf Wiedervereinigung.
Lesecot etwa schreibt, die Frage der Wiedervereinigung ist nicht aktuell.
Im Übrigen hat der Kreml 24 Stunden vor der Besuchsankündigung den Weg gezeigt, indem er den Westen beschuldigte, die europäischen Grenzen infrage zu stellen.
Offenbar reihen sich die Kreml-Führer, die ein langes Gedächtnis haben, in das Lager jener ein, die Deutschland so sehr lieben, dass sie am liebsten zwei davon haben.
Michael Körbler wählte Pressestimmen zum bevorstehenden Honecker-Besuch in der Bundesrepublik Deutschland aus.
Spannungen gibt es wieder einmal zwischen den Vereinigten Staaten und ihrem engsten Verbündeten im Nahen Osten, Israel.
Diesmal geht es aber nicht um israelische Spionen in den USA oder um die israelische Beteiligung an dubiosen Waffengeschäften der USA wie zuletzt beim Iran-Kontrawaffendeal, sondern um die Tatsache, dass Israel manchen amerikanischen Staatsbürgern die Einreise verweigert.
Und zwar Amerikanern, die entweder arabisch-palästinensischer Abstammung sind oder Schwarze sind, die der Sekte der Schwarzen Hebräer angehören.
Mehr von Brigitte Fuchs.
Seit Anfang des Jahres hat es rund 60 Beschwerdefälle bei der amerikanischen Botschaft in Tel Aviv gegeben.
Beschwerden von amerikanischen Staatsbürgern, die versuchten mit ihrem amerikanischen Reisepass das zu tun, was andere Touristen auch tun, nämlich in Israel einreisen.
Was diese Reisenden aber von anderen unterschied, war entweder ihre Abstammung oder ihre Hautfarbe.
Denn Urlauber arabischer Herkunft und schwarze Amerikaner, die der Sekte der schwarzen Hebräer angehören, werden von den israelischen Einreisebehörden besonders genau unter die Lupe genommen.
In einigen Fällen mussten die Einreisenden
mehrere Tausend Dollar Kaution bei den israelischen Behörden hinterlegen, um ins gelobte Land einreisen zu dürfen.
In anderen Fällen wurde der Reisepass der Amerikaner beschlagnahmt.
Wieder andere durften überhaupt nicht in Israel einreisen, sondern mussten das Land postwendend mit dem nächsten Flugzeug wieder verlassen.
So etwa die 40-jährige Non Hamed, die vor einigen Wochen zusammen mit ihren Kindern Verwandte besuchen wollte, die im Bir Set, im von den Israelis besetzten Westjordanland leben.
Sie durfte nicht nach Israel einreisen, sondern musste nach Athen weiterfliegen.
Als Begründung gaben die israelischen Behörden an,
Man habe den Verdacht, die Frau wolle sich im Westjordanland ständig niederlassen.
Ein Verdacht, der von Freunden der Betroffenen als absurd zurückgewiesen wird, die Frau sei schließlich leitende Angestellte einer amerikanischen Bank im US-Bundesstaat Virginia.
Frühere Besuche Frau Hameds bei ihrer Familie im Biaset seien völlig problemlos verlaufen.
Ähnlich wie den palästinensischstämmigen Arabern geht es auch manchen schwarzen Amerikanern, die von den Israelis verdächtigt werden, der Sekte der schwarzen Hebräer anzugehören.
Die Mitglieder dieser Sekte betrachten sich als Angehörige der jüdischen Religionsgemeinschaft und nehmen für sich das Recht in Anspruch, sich in Israel niederzulassen.
An die 100 schwarze Hebräer halten sich zur Zeit illegal vorwiegend im Süden Israels auf.
Die israelischen Behörden verweigern ihnen aber die Anerkennung, Angehöriger des jüdischen Volkes zu sein und damit das automatische Recht auf ihre Niederlassung in Israel zu besitzen.
Auf die jüngsten Beschwerdefälle befragt, heißt es im israelischen Außenministerium, Maßnahmen wie hohe Dollarkautionen oder die Einreiseverweigerung würden nur gegen eine kleine Zahl der tausenden Amerikaner arabischer Abstammung ergriffen, die jedes Jahr während des Sommers ihren Familien einen Besuch abstatten.
Die amerikanischen Reisepässe würden nur dann eingezogen, wenn der Verdacht bestünde, die betroffenen Personen hätten die Absicht, sich länger in Israel aufzuhalten, als dies erlaubt sei.
In den Vereinigten Staaten sieht man das aber anders.
Das amerikanische Außenministerium betonte, man wolle nach einer Reihe von vergeblichen Appellen einen letzten Versuch machen, eine einvernehmliche Lösung der Streitfrage zu erzielen.
Sollten die israelischen Behörden aber nicht von ihren, wie es im State Department wörtlich heißt,
diskriminierenden Praktiken Abstand nehmen, werde das US-Außenministerium künftig arabischstämmigen und farbigen Amerikanern davon abraten, nach Israel zu reisen.
Brigitte Fuchs informierte über jüngste Verstimmungen der USA gegenüber Israel, weil Israel gewissen US-Bürgern die Einreise verweigert.
Und jetzt im Mittagschanal wieder nach Österreich.
Ein Dienstag ausgebrochener Waldbrand im südlichen Niederösterreich hat nun recht beachtliche Dimensionen angenommen.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr kann derzeit jedenfalls nichts anderes tun, als bloß eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Vom Brandort meldet sich Irin Gritt tourenher vom Landesstudio Niederösterreich.
Im Klostertal im Bezirk Wiener Neustadt, etwa drei Kilometer von Gutenstein entfernt, stehen im Augenblick noch fünf Hektar Wald im Brand.
Die Ursache dafür liegt mit ziemlicher Sicherheit in einem Blitzschlag zu Beginn dieser Woche.
Seit vergangenen Dienstag steht die örtliche Feuerwehr im Einsatz und seit gestern Nachmittag mussten auch überregionale Feuerwehren alarmiert werden.
Im Moment arbeiten etwa 100 Feuerwehrleute im unwegsamen und sehr steilen Gelände, was die Arbeit noch erschwert und auch nicht gerade ungefährlich macht.
Der Brandort ist nur mit geländegängigen Fahrzeugen zu erreichen.
Zwei Hubschrauber und zwei Flächenflugzeuge des Bundesheeres sowie ein Hubschrauber des Innenministeriums sind im Moment im Einsatz zum Wassertransport.
Der örtliche Einsatzleiter Oberbrandinspektor Johannes Sepper hat mir gesagt, dass man im Augenblick nur die Austreitung verhindern kann.
Ein endgültiges Brandaus werde es aber erst beim nächsten großen Regen geben.
Umliegende Ortschaften sind durch den Brand nicht bedroht, also für die Bewohner im Klostertal keine Gefahr.
Am kommenden Wochenende beginnen in Salzburg die Festspiele 1987.
36 Tage lang steht die Mozartstadt wieder ganz im Zeichen der Musik, des Theaters und des Tanzes.
In den letzten Jahren hat aber auch die bildende Kunst im Salzburger Kulturleben wieder an Terrain gewonnen.
Und so liest sich das Ausstellungsverzeichnis des diesjährigen Salzburger Festspielsommers fast wie ein geraffter Führer durch die Kunst des 20.
Jahrhunderts.
Näheres im folgenden von Brigitte Trönker gestalteten Beitrag.
Betritt man das Rupertinum von der Philharmonikergasse aus, also dort, wo man vom Festspielhaus Richtung Kollegienkirche geht, dann begegnet man im Innenhof des Museums zunächst einmal den schlanken, ruhigen, geschmeidigen Bronzeplastiken des Ioannis Avramidis.
Im Rupertinum einen Stock höher dann die hochkarätigen Meisterwerke des Edvard Munch,
die Schmerzens-, Angst- und Seelenbilder, etwa der Kuss, das kranke Mädchen, der Schrei, eine geballte Ladung Expressionismus aus dem Munk-Museum in Oslo.
Für Rupertinumsdirektor Otto Breicher sind die Bilder und grafischen Arbeiten Edward Munks heute aktueller denn je.
Seine Äußerung zu Liebe und Tod,
Die Angst und Triebgefühle, die er artikuliert hat, sind das, genau das, was eigentlich sozusagen heute auch an Bedrohungen und Ängsten und Hoffnungen und Gewissheiten vor allem unter den jungen Menschen zugange sind.
Auf Überblicksausstellungen setzen in diesem Sommer die Galerie Welz in der Sigmund-Hafner-Gasse und die Galerie Academia im Residenzhof.
Bei Welz wird der deutsche Expressionismus im ersten Drittel dieses Jahrhunderts umfassend dokumentiert, anhand von Ölbildern, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken von Künstlern wie Max Beckmann
Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, Georges Grosz oder Emil Nolde.
Die Galerie Academia hat sich ein Thema zurechtgelegt, Animals, Tiere.
Da finden sich reichlich Katzen, Stiere, Vögel, Schafe, ebenso meisterlich wie eigenwillig porträtiert von Picasso, Miró, Klee oder Max Ernst, dessen schrullig-globiger Vogel mit dem runden Betongesicht
und im Bronzeaugen das Ausstellungsplakat ziert.
Die Wiener Schule des fantastischen Realismus ist in diesem Sommer in Salzburg gleich doppelt vertreten.
Im Museumspavillon des Mirabellgartens zeigt Rudolf Hausner introspektive Malerei.
Das großformatige Plakat zur Hausner Ausstellung weist deutlich auf die seltsamen magischen Abenteuer
die einen beim Betrachten der Bilder erwarten.
Eine nackte Frau mit großen Brüsten ist zu sehen, eine Stricknadel steckt in der Haut.
Dort, wo der Kopf wäre, breitet sich eine südlich helle Landschaft aus, mit einem Billardtisch mittendrin, um den Jesus mit seinen Jüngern sitzt, während ein Kind im Matrosengewand die Kugel zum Rollen bringt.
Das Bild ist Leonardo da Vinci gewidmet.
Rudolf Hausner zu dieser Ausstellung und zur introspektiven Malerei?
Natürlich zur Festspielzeit ist Salzburg ein Mittelpunkt der Welt.
Alle kunstinteressierten Menschen oder zumindest viele davon kommen hierher in diese Stadt und selbstverständlich interessiert es auch einem Maler, sich vor so einem kunstinteressierten Publikum zu zeigen.
Ich finde es notwendig, dass ein Mensch
verlässlich Auskunft gibt über das, was ihm vorgeht.
Sicherlich ist es wunderschön, die Welt draußen.
Ich liebe sie auch und bewundere sie.
Aber für mich ist entscheidend, nachzuweisen, wie funktioniert ein Mensch.
Und da habe ich gerade nur den Rudolf Hausner.
Es ist nicht deswegen, weil ich glaube, dass der so wichtig oder so interessant ist.
Der Rudolf Hausner ist meine Verlegenheit.
Ich habe keinen besseren.
Also muss ich diesen nehmen und dem schaue ich aber sehr genau auf die Finger.
Galerist Satios Ropac kannte Andy Warhol gut.
So gut, dass er ihn für einen ganzen Sommermonat nach Salzburg holen wollte.
Alles war bereits abgesprochen, dann starb der Meister der Pop Art.
Jetzt gibt es in der Ropacz-Galerie in der Kaigasse eine Warhol-Gedächtnisausstellung mit Bildern aus den 60er Jahren zu sehen.
Poetisches und politisches in der für ihn typisch ästhetischen Verknüpfung präsentiert der zweite fantastische Realist des Salzburger Ausstellungsreigens, Arik Brauer.
Vorgestellt werden neben neuesten Ölbildern und brandaktuellen Themen
genannt sein Titel wie Loch im Ozon oder die Neutronenbombe, auch eine Mappe mit Blättern zu den 29 Menschenrechtsartikeln der UNO sowie Kinderbuchillustrationen.
Diese Ausstellung im Salzburger Kunsthof Weihergut wartet auch mit dem baureifen Originalmodell des Wiener Brauerhauses auf.
In diesem Sommer gedenkt man auch eines großen Salzburgers, Anton Feistauer, der vor 100 Jahren in Lofa geboren wurde und die meiste Zeit seines Lebens in Salzburg
und der Pinzgauer Gemeinde Maishofen verbrachte.
Im Museum Carolino Augusteum sind neben den Landschaftsbildern, Familienszenen und Stilleben des Schöpfers der Festspielhaus Fresken auch Porträts von Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und dem Sänger Richard Mayer im Ox von Lerchenau-Kostüm zu sehen.
Ein Jahr vor Gründung der Festspiele stellte Feistdauer bei einem Vortrag die provokante Frage, ist Salzburg eine Kunststadt?
Im Festspiel Sommer 87 kann man diese Frage gutem Gewissens bejahen.
Und vom umfangreichen sommerlichen Salzburger Ausstellungskalender kommen wir im Mittagsjournal jetzt noch einmal zur politischen Tagesaktualität, zu einer kurzen Meldungszusammenfassung.
Österreich.
Verstaatlichten Minister Streicher macht für die gestrigen tätlichen Angriffe gegen ihn auf dem Wiener Ballhausplatz eine Gruppe von Provokateuren verantwortlich.
Streicher sagte, diese hätte es mit Staccato-ähnlichen Schreiaktionen unmöglich gemacht, den Sachverhalt in Ruhe zu klären.
Zur Rücktrittsforderung des ÖVP-Abgeordneten Burgstaller betonte der Minister, Burgstaller habe noch vor wenigen Wochen dem Finanzierungsgesetz für die verstaatlichte Industrie zugestimmt.
Streicher nannte den Fürstbetriebsrat eine vernachlässigbare Größe und meinte, was Burgstaller denke, sei ihm egal.
Bei der Großkonferenz von Gewerkschaftern bei der Chemie Linz hat Vöst-Zentralbetriebsratsobmann Franz Ruhaltinger um Verständnis dafür geworben, dass Arbeitnehmer die Beherrschung verlieren, wenn sie um ihre Existenz fürchten.
Der designierte Zentralbetriebsratsobmann Erhard Koppler forderte ÖGB-Chef Benja auf, im Gewerkschaftsbund wieder verstärkt für die Interessen der Arbeitnehmer einzutreten.
Die Entgegnung Benjas bei der Großkonferenz wurde von Zwischenrufen unterbrochen.
Dabei versicherte Benja, der ÖGB werde den Problemen nicht ausweichen.
ÖIAG-Chef Hugo Michael Sekira hat im Zusammenhang mit der Rücktrittsforderung Burgstallers an Streicher von Anmaßung und von einer Biertisch-Sache gesprochen.
Als Hauptproblem bezeichnete Sekira aber, dass Burgstaller zugleich Abgeordneter sei.
Wörtlich meinte der ÖEAG-Chef, dies sei eine entscheidende Systemschwäche.
Zu den gestrigen Ausschreitungen sagte er, die Belegschaft sei durch die Kommunisten aufgehust worden.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat die Forderung des ÖVP-Abgeordneten und Vöst-Betriebsrates Paul Burgstaller nach einem Rücktritt von Verstaatlichtenminister Streicher zurückgewiesen.
Graf sagte, man dürfe Streicher jetzt nicht gehen lassen.
Er trage die politische Hauptverantwortung für die katastrophale Lage der Verstaatlichten.
Weiter meinte Graf, die Volkspartei missbillige die Gewalttätigkeiten gegen Streicher, zu denen es gestern auf dem Ballhausplatz gekommen ist.
Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Karl Berg, hat tiefes Bedauern und ernste Sorge über Manifestationen einer antisemitischen Haltung in Österreich gezeigt.
Berg hob hervor, er wende sich in Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern nachdrücklich gegen das Unrecht, das ihnen durch pauschalierende Vorwürfe und Polemiken angetan werde.
Er tue dies mit derselben Entschiedenheit, mit der die österreichischen Bischöfe den pauschalierenden Vorwürfen gegen Bundespräsident Waidheim entgegengetreten seien.
Frankreich Die Regierung in Paris hat heute den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Iran beschlossen.
Dies gab ein Sprecher des Außenministeriums nach einem Gespräch zwischen Staatspräsident Mitterrand und Ministerpräsident Chirac bekannt.
Gestern Abend hatte die französische Regierung drei Diplomaten der iranischen Botschaft in Paris an der Ausreise gehindert.
Das Botschaftsgebäude ist von Sicherheitskräften umstellt.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Im Westen verbreitet sonst nur lokale Gewitter.
Allgemein sehr warm und schwül.
Nachmittagstemperaturen 24 bis 30 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsschanals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.